Mornheimer Anzeiger (Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei Wochenende“, ins Haus gebracht.— Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter Fahrplan i Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreitete Tageszeitung— nachrichten ⸗ und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Drahtanſchrift: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheck 21577 Frankfurt a. M., Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. wöchentlich das„Illuſtrierte und den (Viernheimer Bürger-Zig.— Viernh. Volksblatt) bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß. mittags 9 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Uerbrenung Plaßwünſche bei Anzeigen werden nach Möglichkeit verückſichtigt.— Fur die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Geſchäftsſtelle u. von Pfennig — Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ Nr. 277 Donnerstag, den 28. November 1935 52. Jahrgang „ Fehler der Vergangenheit Seltſame Kampfmethoden gegen die Ernäh⸗ rungsſchwierigkeiten im Weltkrieg. Ns In ſeiner Aussprache mit dem Hauptſchriftleiter der Weſtfäliſchen Landes⸗ zeitung hat der Reichsbauernführer und Reichsernährungsminiſter R. Walther Darre auf ſein ſchon ſeit dem Vorjahr betätigtes Streben verwieſen, im Intereſſe der Fleiſch⸗ und Fettverſorgung 1935 den Schweinebe⸗ ſtand zwar der Futterverknappung anzupaſ⸗ ſen, dies aber nur in einem Umfang zu tun, der dem Jahre 1935 gegenüber verantwor⸗ tet werden konnte. Er wollte und durfte nicht den guten Leuten, aber ſchlechten Mu⸗ ſikanten Gehör ſchenken, die die Schwigrig⸗ keit des Herbſtes 1934 mit der bequemen Verlegenheitslöſung eines neuen„Schweine⸗ mordes“ begegnet wiſſen wollten. Der Mi⸗ niſter hat dabei die Auffaſſung vertreten, daß die Ernährungskataſtrophe im Weltkrieg nicht in dem Maße hätte eintreten können, wenn man damals nicht jenen unſinnigen Schweinemord vollzogen hätte, der unter dem Schlagwort„Bartholomäusnacht der Borſtentiere“ eine traurige Berühmtheit er⸗ halten hat. Gleichzeitig kündigte der Mini⸗ ſter eine Unterſuchung an, um feſtzuſtellen, wer dieſes maſſenweiſe vollzogene Schweine⸗ abſchlachten veranlaßt und eingeleitet hat. Die Vergleichung mit dem Schweine mord von 1915 liegt in der Tat nahe und erweiſt ſich für jedermann als aufſchluß⸗ reich. Wie kam es zu der damaligen Maſſen⸗ abſchlachtung von Schweinen? Der Büro⸗ krat wird die Akten durchblättern und wird feſtſtellen, daß Mitte März 1915 der Preu⸗ ßiſche Miniſter des Innern in einem Erlaß an die ihm unterſtellten Behörden die ſchleu⸗ nige weitere Verminderung der Schweinebe— ſtände als eine der wichtigſten Maßregeln für die Sicherſtellung der Volksernährung und für das Gelingen des wirtſchaftlichen Durchhaltens in der Ernährungsfrage be⸗ zeichnete. Ausdrücklich wurde hervorgeho⸗ ben, daß die Abſchlachtung von 5 bis 6 Mil⸗ lionen Schweinen nicht genüge, daß viel⸗ mehr eine erhebliche Ueberſchreitung Lieſes Quantums unbedingt notwendig ſei! Dazu ſollte mit größtem Nachdruck darauf hinge⸗ wirkt werden, daß in allen Gemeinden ent⸗ weder die Gemeinde ſelbſt oder die einzelnen Einwohner in möglichſt weitem Umfange Schweine einſchlachten und ſie entweder ſo⸗ fort als Friſchfleiſch auf dem Markt verwer⸗ ten oder durch Umwandlung in Dauerware (Einpöckeln. Einſalzen, Einräuchern) für die künftige Ernährung ſicherſtellen. Einſichtiger als der Preußiſche Miniſter des Innern war gewiß der Preußiſche Mi⸗ niſter für Landwirtſchaft. Er bemühte ſich redlich, dieſem Erlaß wenigſtens die ſchlimm⸗ ſten Giftzähne auszubrechen. Aber es ge⸗ lang ihm nicht, den Schweinemord in grö— zerem Umfange zu verhüten. Gab es doch ſogar Leute, die für eine völlige Ab⸗ ſchlachtung der Schweinebeſtände eintraten. Wer aber wagte damals, gegen den Strom der öffentlichen Meinung zu ſchwimmen, wenn dieſer Strom durch die vermeintliche Autorität der Wiſſenſchaft von damals nam⸗ haften Profeſſoren planmäßig immer weiter vertieft wurde?„Das Schwein iſt der neunte Feind!— das war auf Gruad der damaligen Zahl der Kriegserklärungen das Schlagwort des Tages, und Profeſſoren wie Dr. R. Kuczynſki, Dr. Ballod und Max Sering traten immer wieder den Nachweis an, daß dies zugleich die Forderung der»ei⸗ nen Vernunft und der Wiſſenſchaftlichkeit ſei. Umſonſt mahnten die größten landwirtſchaft⸗ lichen Organiſationen, ſich auf die Beſchlag⸗ nahme der beim Handel befindlichen Futter⸗ mittel zu beſchränken, dieſe der Landwirt⸗ ſchaft zur Verfügung zu ſtellen, und im übri⸗ gen die Regulierung der Schweinebeſtände den Schweinezüchtern zu überlaſſen. Aber der Univerſitätsprofeſſor Dr. Ballod. gegen Ende des Krieges bereits ein offener Mar— riſt, blieb dabei, daß das Schwein dem Men⸗ ſchen die Kartoffeln wegfreſſe, und in einem Lehrkurſus für Aufklärungsredner erneuerte Profeſſor Max Sering die Feſtſtellung, daß „drei Viertel aller in Deutſchland vorhande— nen Schweine eingeſchlachtet werden müſſen. etwa u 16 Millionen Tiere“. Die Treiber und Schuldigen beim Schwei⸗ nemord waren alſo in erſter Linie dieſe Profeſſoren. Dabei braucht ein objektiver Rückblick nicht zu verſchweigen, daß ſie nur darum das große Wort führen konnten, Zwei Fahre, Kraft durch Freude Die groze Kundgebung im Theater des Volles— Ein eindrucksvoller Ueberblick über das bisher Erreichte— Weitreichende Pläne für die kommenden Jahre Berlin, 28. November. Der zweite Jahrestag des Beſtehens der NS- Gemeinſchaffi„Kraft durch Jreude“ wurde durch eine eindrucksvolle Kundgebung im Theater des Volkes feſtlich begangen. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler wohnte dieſer Feier bei, des⸗ Ferre eine ganze Reihe führender Perſön⸗ 3 der NS DA und des neuen Staa- es. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley er⸗ ſtattete dem Führerund Reichskanz⸗ ler, der bei ſeinem Eintreffen vor dem Theater des Volkes ſtürmiſch begrüßt wurde, Meldung. Der Führer und Reichskanzler betrat nach dem Abſchreiten der Front der Werkſcharen in Begleitung des Reichsleiters Dr. Ley, des Reichsminiſters Dr. Goebbels und des Stabschefs der SA Lutze den Saal und nahm, während ihn alle Anweſenden mit er⸗ hobenem Arm ehrfurchtsvoll begrüßten, ſei nen Platz ein. Zu Beginn der Feier ſpielte das Orcheſter die„Oberon“⸗Ouvertüre von Carl Maria von Weber. Als erſter Redner nahm, von lebhaftem Beifall begrüßt, Neichsminiſter Dr. Goebbels das Wort. Er dankte zunächſt dem Führer im Namen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ für das durch ihn ermöglichte Aufbauwerk. Der Miniſter gedachte ferner des 60. Geburtstages des Reichsſchatzmei⸗ ſters der NSDAP, Schwarz. Im weiteren Verfolg ſeiner Anſprache wies Dr. Goebbels auf die erfolgreiche Tä⸗ tigkeit der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hin. Zwei Jahre, ſo führte er u. a. aus, ſeien eine kurze Zeit, und doch ſei es in dieſer kurzen Friſt gelungen. Bedeuten⸗ des zu erreichen. Der Nationalſozialismus habe ſich nicht mit Verſprechungen begnügt, ſondern er habe im Gegenſatz zu den mar⸗ xiſtiſchen Parteien ſozialiſtiſche Taten voll⸗ bracht. die für die übrige Welt beiſpielge⸗ bend geworden ſeien. Die Rede des Miniſters wurde mit gro⸗ ßem Beifall aufgenommen. Der Tätigteitsbericht Dr. Leys Miniſterialrat Dreßler⸗Andreß verlas den Tätigkeirsbericht des Reichsorga⸗ niſationsleiters der NSDAp über die Lei⸗ ſtungen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. In dem Bericht führt Dr. Ley einleitend eine Reihe von ausländiſchen Stimmen an, in denen die Bedeutung der„Kraft durch Freude“⸗Arbeit gewürdigt wird. Unter Hin⸗ weis auf dieſe Aeußerungen wird in dem Bericht dann erklärt. Erprobte Propagandamethoden die Gaupropagandaleiter der Duc bei Dr. Goebbels Berlin, 28. November. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing im Propagandaminiſterium die Gaupropa⸗ gandaleiter der Deutſchen Arbeitsfront, die ihm von Reichsleiter Dr. Ley perſönlich vor⸗ geſtellt wurden. In einer kurzen Anſprache wandte ſich Dr. Goebbels gegen die Herablaſſung gewiſſer reaktionärer Kreiſe gegenüber der Arbeit der Propagandiſten. Die nationalſozialiſtiſche Propaganda habe die Bewegung zum Siege geführt und frü⸗ her faſt 99 v. H. der Parteiarbeit ausge⸗ macht. Auch heute noch ſetzten gerade die beſten Nationalſozialiſten ihre größte Mühe an die propagandiſtiſche Arbeit im ganzen Reich Der Miniſter ſtellte dabei den Leiter weil die Männer an der Spitze des Reiches und der Bundesſtaaten, voran Preußen, ſtatt ſelbſt zu führen, ſich führen ließen. Vom Schweinemord über die Revolution Erzberger⸗Scheidemann vom 19. 7. 1917 führt die Entwicklung in gerader Linie nach Verſailles. Eine mit den Augen von heute geſehene Betrachtung des Schweinemordes von 1915 wird annehmen, die in Maſſen abgeſchlach⸗ teten Schweine ſeien etwa in Jahresfriſt als „Fleiſch im eigenen Saft“ im Fleiſcherladen und im Einzelhaushalt wieder aufgetaucht. Welche Illuſion! Beiſeite geſchoben wurden die Sachverſtändigen, die ſtatt der Aufſtape⸗ lung als Dauerware mit eindringlichem Ernſt die Konſervenbereitung und das Ge— frierserfahren empfahlen. Wo aber blieb jene„Dauerware“? Sie iſt zum weit⸗ aus größten Teil verdorben! Um das Un. ⸗ück noch weiter abzurunden, ſtellte ſich buld heraus, daß die Befürchtung, die Kar⸗ toffeln würden in unzuläſſiger Menge im Schweinemagen landen, gröblich übertrieben war. Die Statiſtiker hatten ſich geirrt. Die Kartoffelernte von 1914 war um 2 bis 3 Millionen Tonnen größer als unſprünglich angenommen wurde. Nun verdarben auch rieſige Mengen von Kartoffeen. Nur ein kleiner Teil der für den menſch⸗ lichen Verzehr nicht nötigen Mengen konnte durch Verflockung und ähnliche Mittel ſür ſpäter gerettet werden. Mit größten Schwei⸗ der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, beſon⸗ ders als nachahmenswertes Vorbild hin. Die Propaganda müſſe auch heute noch genau ſo aktiv und volksverbunden ſein, wie ſie es in der Kampfzeit geweſen ſei. Die alten Methoden ſeien erprobt und hätten ſich bewährt. Auch die Propagandiſten der Deutſchen Arbeits⸗ front müßten ſich ſtets als Parteigenoſſen fühlen und an den alten Methoden der Par⸗ tei feſthalten. Niemals dürften ſie ſich auf bürgerliche Methoden abdrängen laſſen. Dr. Ley dankte dem Miniſter namens der Propagandaleiter der DAß für ſeine Worte und verſicherte ihm, daß dieſe ſtets nach den darin aufgeſtellten Geſichtspunkten arbeiten werden. nebeſtänden werden gewaltigſte Kartoffel⸗ mengen der Scheinwiſſenſchaft von Theore⸗ tikern und dem Verlangen der von den Linksparteien verhetzten Gaſſe geopfert. Die Wirtſchafts⸗ und Handelspolitik der Vor⸗ kriegszeit hat ſchwer gefehlt, indem ſie ent⸗ gegen den landwirtſchaftlichen Mahnungen insbeſondere die Schweinezucht auf auslän⸗ diſchen Futtermitteln aufbaute. weil angev⸗ lich die internationale Verflechtung des Welthandels und des Weltkapitals jeden Krieg unmöglich mache. So ſtand Deutſch⸗ land ernährungspolitiſch ungerüſtet urplötz⸗ lich im Krieg, der von Anbeginn als Aus⸗ hungerungskrieg geführt wurde. Dieſe un⸗ haltbaren Zuſtände konnten nur durch die Fehlgriffe wie den Schweinemord von 1915 verſchlimmert werden. Die Vergleichung mit den Kriegsverhält⸗ niſſen ſoll nicht beſagen, daß jetzt die Ent⸗ wicklung ſich ähnlich vollziehen könne oder gar vollziehen müſſe. Nationalſozialismus bedeutet nicht die Leugnung von Schwierig⸗ keiten, wo ſie auf Teilgebieten in der Tat vorhanden ſind. Niemand ſtellt daher eine ge⸗ wiſſe Verknappung in der Fleiſch⸗ und Fetr⸗ berſorgung gegenwärtig in Zweifel. Wo aber auch Schwierigkeiten vorhanden iind, betrachtet der Nationalſozialismus ihre Mei⸗ ſterung als vordringliche Aufgabe. Syſtema⸗ tiſch wird der Verknappung in der Fettver⸗ ſorgung durch die Erzeugungsſchlacht entge⸗ gengetreten werden—at— es ſei richtig geweſen, auch Auslands⸗ fahrten zu machen und man werde auf dem beſchrittenen Wege fortfahren. Im nächſten Frühjahr würden mit ſechs großen Dampfern Fahr⸗ ten über den Atlantik nach Liſſabon und Madeira gemacht werden und dann ſoll⸗ ten in jedem Frühjahr und jedem Herbſt ſolche Reiſen in den Süden ſtattfinden. Die Erfahrungen ſeien gut geweſen, niemand könne das neue Deutſchland beſſer vertreten als der deutſche Arbeiter, der mit„Kraft durch Freude“ reiſe. Der Berichk beſchäftigt ſich dann ausführ⸗ lich mit der bisher geleiſteten Arbeit, und entwickelt im einzelnen die Pläne für die kommenden Jahre. Von den KdF⸗Urlaubern der Jahre 1934 und 1935, deren Zahl über 5 Millionen betrage, ſeien rund 3 Millionen in die Grenzlandgebiete gereiſt, ſie hätten dort einen lebendigen Wall des deutſchen Sozia⸗ lismus aufgerichtet. Um dieſen Beſuch der Grenzlandgebiete noch weiter auszubauen, ſeien, wie in Nürnberg angekündigt, die KdF⸗Preiſe um etwa 30 v. H. herabgeſetzt worden. Das bedeute, daß der deutſche Ar⸗ beiter für 12, 15 oder 16 RM einſchließlich Fahrgeld, Verpflegung, Unterkunft und Veranſtaltungen eine ganze Woche in Ur⸗ laub fahren könne. Dr. Ley kündigt in dem Bericht dann weiter an, daß in der Winter- und Uebergangszeit die KdF⸗Flotte für Fahrten von Auslands⸗ deutſchen nach Deutſchland eingeſetzt werden würde, um den Deutſchen im Auslande Ge⸗ legenheit zu geben, Deutſchland im Winter zu erleben. Ueber die Zuſammenſetzung der Kdc⸗ Reiſenden wird in dem Bericht erklärt, daß nicht weniger als 50 v. H. ausgeſprochene Induſtriearbeiter geweſen ſeien. Zwei Drit⸗ tel der Urlauber hätten nur ein Einkommen unter 150 RM im Monat gehabt.— Nach einem Hinweis auf den Ausbau des bisher ſchon erfolgreichen Geſellenwanderns und der Ankündigung einer geſetzlichen Regelung der Urlaubsfrage wird als das endgültige Ziel bezeichnet, in der Lage zu ſein, bei dem heutigen Stande der Bevölkerung jährlich 14 Millionen Werktätige 12 bis 14 Tage auf Erholungsreiſen ſchicken zu können. In den nächſten drei Jahren ſeien für 100 Millionen Neubauten von Unterkunftsgele⸗ genheiten und Schiffen vorgeſehen. So werde zwiſchen Binz und Saßnitz ein See⸗ bad mit 20 000 Betten errichtet werden, außerdem plane man den Bau von zwei 15 000-Tonnen⸗Schiffen mit kleineren Kabinen für 1500 Paſſagiere. Außerdem ſolle auch innerhalb dieſer drei Jahre die Zahl der Betten in den Erho⸗ lungsheimen auf 30 000 erhöht werden. Weiter gibt der Bericht Dr. Leys einen Ueberblick über die Tätigkeit des Sportamtes. an deſſen Kurſen im vergangenen Jahre über 3 Millionen Beſucher teilgenommen hätten, ſowie über die Abteilung Schulungs⸗ und Volksbildung, die es erreicht habe, daß die Kulturgüter der Nation nicht mehr län⸗ ger das Vorrecht der Beſitzenden ſeien. Die Geſamtbeſucherzahl von insgeſamt 60 000 Veranſtaltungen— Konzerten, Schauſpielen, Opern, Varietes. Filmvorführungen, Mu⸗ ſeumsführungen, Ausſtellungen und ande⸗ ren Veranſtaltungen— belaufe ſich auf 25 Millionen Menſchen. Von der Tätigkeit des Amtes Schönheit der Arbeit ſeien bis jetzt rund 17000 Betriebe erfaßt worden. Auch der Aufbau der Werkſcharen in den Betrieben ſchreite ſehr ſchnell vor⸗ wärts. Am Schluß des Berichtes gibt Dr. Ley einen kurzen Ueberblick über die Organi⸗ ſation der NSG„Kraft durch Freude“. — * — K . Sie gliedert ſich in 32 Gaue mit 771 Krei⸗ ſen. 15 051 Ortsgruppen und ebenſo viel Ortsgruppenwarten. Dazu kommen die in den Betrieben tätigen Be triebswarte mit einer Geſamtzahl von 56 806. Alle dieſe rund 75 000 Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich. An feſtbeſoldeten An— geſtellten beſchäftigt die RSG„Kraft durch Freude“ insgeſamt nur 2547. Der Zuſchuß, den die Deutſche Arbeitsfront im erſten Jahre geben mußte. betrug 24 Millionen, im Berichtsjahre waren es nur noch 17 Mil- lionen und im kommenden Jahr iſt zu hof— fen, daß ſich das große Werk ſelbſt tragen wird. Vielleicht iſt dieſe Tatſache die bemer— kenswerteſte und intereſſanteſte, vor allem wenn man bedenkt, daß die durch„Kraft durch Freude“ mobiliſierten und in Umlauf geſetzten Gelder über eine Milliarde betragen, daß das italieniſche Dopolavoro auch nicht annähernd dieſen Umfang erreicht hat, daß die amerikaniſche Freizeit- und Feierabendorganiſation mit ganz erheb- lichem Zuſchuß arbeitet, daß alle marxiſti⸗ ſchen Verſuche— ob im früheren Deutſch—⸗ land oder im bolſchewiſtiſchen Rußland oder in den weſtlichen Induſtrieländern— völlig geſcheitert ſind. a Ich glaube, ſo ſchließt Dr. Ley ſeinen Be— richt, der Tatſachenbericht hat überzeugend bewieſen: der Nationalſozialismus iſt auf dem richtigen Weg. Glüttkwunſch Adolf Hitlers an den Keichsſchatzmeiſter der NS DA p. Berlin. 27. November. Der Führer und Reichskanzler hat an den Reichsſchatzmeiſter der NSDAP zu ſeinem 60. Geburtstag folgendes Glückwunſchtele⸗ gramm gerichtet: „Mein lieber Parteigenoſſe Schwarz! Zu Ihrem heutigen 60. Geburtstag ſende ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche. Ich verbinde ſie mit dem aufrichtigſten Dank für die durch alle die angen Jahre geleiſtete große Arbeit im Dienſte der Bewegung und damit an der Wiederaufrichtung unſeres neuen Deutſchen Reiches. In der Hoffnung, daß Sie mir und der Partei wie in der Ver⸗ gangenheit, ſo auch in der Zukunft in alter Schaffenskraft erhalten bleiben mögen, bin ich in herzlicher Freundſchaft Ihr Adolf Hitler.“ Weitere Glückwunſchtelegramme über— ſandten u. a. noch Hauptamtsleiter Oberlind— ober im Namen der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsorferverſorgung und der Bundesfüh— rer des Deutſchen Reichskriegerbundes Kyff⸗ häuſer, SS-Oberführer Oberſt a. D. Rein⸗ hard. Das Loch in der Sanktions front Neun Staaten beteiligen ſich nicht. Genf, 28. November. Aus eier dem Sachverſtändigen⸗Ausſchuß unterbreiteten Ueberſicht über die Stellung⸗ nahme der 56 Völterbundsmitglieder zu den vier am 18. November in Kraft geſetzten Sanktionsvorſchlägen ergibt ſich, daß neun Staaten keinen dieſer Vorſchläge durchführen. Oeſterreich, Ungarn und Albanien haben ihren Standpunkt ſeinerzeit in der Völ⸗ kerbundsverſammlung dargelegt. Nicht durch⸗ geführt werden ſämtliche Vorſchläge ferner in Afghanttan, Bolovien, Guatemala, Haiti und Salvador. An der Kreditſperre ſind außerdem auch Panama und Uruguay nicht beteiligt. Der Boykott italieniſcher Waren wird außerdem nicht durchgeführt von Chile, China, Ecuador, Litauen, Nicaragua, Peru, Salvodor, Urugua, und Venezuele. Die Schwerz führt bekanntlich ein auf den rei⸗ nen Warenaustauſch beſchränktes Clearing⸗ Verfahren durch. Für die Durchführung der Rohſtoffſperre ergibt ſich das gleiche Bild. ihre Geſchütze 8 Bildbericht vom Einzug des Königs von Griechenland in Athen. Unſere beiden erſten Bildtelegramme ber chten von der Heimkehr des Königs Georg II. herigen Regenten und Miniſterpräſidenten, General Kondylis, bei der Ankunft betritt nach ſeiner Ankunft im feſtlich geſchmückten Hafen von von Griechenland:(links) König Georg II. von Griechenland im Hafen von Phaleron die Front der Offiziere ab Phaleron von ſeiner Hafenpinaſſe aus den Landungsſteg. ſchreitet (rechts) König Georg II. von Griechenland mit dem bis⸗ (Weltbild— M.) Lavals Nethenſchaftsbericht Die Nundſunkrede des Miniſterpräſidenten und ihr Widerhall Paris, 27. November. Der Rundfunkrede des Miniſterpräſiden⸗ ten Laval ſtellt die Pariſer Rechtspreſſe das Zeugnis aus, klar und unzweideutig die wirkliche Lage dargeſtellt und vollkommen uneigennützig das Wohl des Landes vertei— digt zu haben. Die Oppoſitionspreſſe iſt an⸗ derer Auffaſſung und erklärt. wenn der Miniſterpräſident ein ſehr trübes Bild von der finanzpolitiſchen Lage gemalt habe, wie er ſie bei der Uebernahme des Kabinetts vorgefunden habe, ſo habe er vergeſſen, ihr den gegenwärtigen Zuſtand gegenüberzu— ſtellen, der keineswegs beſſer ſei— Den beſonderen Beifall der Rechtspreſſe findet der erſte Teil der Rundfunkrede, der einen Rechenſchaftsbericht über die Betäti— gung des Kabinetts Laval im Rahmen des Auftrags vom 7. Juni 1935 darſtellt. Laval schilderte die Auswirkung ſeiner Notverordnungen und verwahrte ſich gegen den Vorwurf, ein⸗ zelne Klaſſen ſchärfer herangezogen zu ha⸗ ben als andere. Im Intereſſe des wirtſchaft⸗ lich Schwachen ſeien Senkungen der Mieten, der Hypothekenzinſen, ſowie der Preiſe für Gas, Kohlen und Elektrizität vorgenommen worden, die als beiſpiellos kühn zu bezeich—⸗ hen ſeien. Das engliſche Volk habe ſeiner Regierung zur Beſeitigung der wirtſchaft⸗ lichen Schwierigkeiten vier Jahre lang das Vertrauen bewahrt. Der franzöſiſchen Re⸗ gierung gönne man nur vier Monate, und ſchon regten ſich unerbittliche Zenſoren, die über die Regierung den Stab brechen woll— ten. Schon die Möglichkeit, daß die bevorſte⸗ henden Parlamentsverhandlungen Schwie⸗ rigkeiten bringen könnten, habe verheerend gewirkt. Es zeige ſich wieder die aleiche Er⸗ ſcheinung, die die Bildung der Regierung Laval gerechtfertigt habe, nämlich Goldabfluß. Ein Land könne nicht ewig von Anleihen le— ben. Es müſſe klug und tatkräftig ſeine Aus⸗ gaben ſeinen Einnahmen anpaſſen. Eine neue Abwertung des Franken ſei a bzu⸗ lehnen. Zur Innenpolitik betonte Laval. daß die, die für die Ordnung und Sicherheit verant— wortlich ſeien, auch die Wahrung der repu⸗ blikaniſchen Einrichtungen übernehmen. Keine Partei habe das Recht, ihre Autorität an die Stelle der Autorität des Staates zu ſetzen. Die Tatſache, daß am 11. November zwei Umzüge zum Grab des Unbekannten Soldaten ſtattfanden, ſei ein Zeichen für den tiefgreifenden Zwiſt. Nur in der nationalen Ausſöhnung das Heil. Als Außenminiſter habe er nur ein Ziel: der franzöſiſchen Heimat den Frieden zu bewahren. Neben der freundſchaftlichen Zuſammenarbeit mit Großbritannien habe Frankreich die Freundſchaft mit Italien wahren müſſen, die er ſelbſt am 7. Januar d. J in Rom beſiegelt habe. Laval äußerte ſich optimiſtiſch über die Möglichkeit einer Beilegung des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Streites Er hoffe, daß man im gegebenen Augenblick nicht vergeblich den Verſöhnungsgeiſt Muſſolinis anrufen werde. Er, Laval, wiſſe, daß der Leiter der italieniſchen Regierung den Willen habe, ſein Land an der Organiſieruna des Frie⸗ dens in Europa teilnehmen zu laſſen. Frankreich werde dann das Werk wieder— aufnehmen können, das in Streſa begonnen. ſo hoffnungsvoll geweſen ſei. Frankreich ſei dem Grundſatz der kollek⸗ tiven Sicherheit treu geblieben. So ſei na— mentlich der franzöſiſch⸗ſowſetruſſiſche Pakt gegen kein Land gerichtet. Dieſe Verſiche— rung habe der franzöſiſche Botſchafter in Berlin neuerlich dem Reichskanzler gegeben. Frankreich verzichte auf keine feiner Freundſchaften Es achte alle ſeine Ver⸗ pflichtungen. In Verfolg der Feſtigung des europäiſchen Friedens ſuche es die Mithilfe aller und es wünſche aufrichtig. gut nachbarliche Beziehungen gegenſei⸗ tiger Achtung mit Deutſchland herzuſtel⸗ len und zu fördern. Die Rede des Miniſterpräſidenten. die etwa 20 Minuten gedauert hat, iſt über ſämtliche franzöſiſchen Sender übertragen worden. Im übrigen ſcheint ſich die innernoſtiſche Lage weſentlich geklärt zu haben. Man iſt allgemein der Anſicht, daß es der Regierung mit ziemlicher Beſtimmtheit gelin zen wird. in der Frage der Finanzpolitik ein Vertrauensvotum der Kammer zu erhalten„Echo de Paris“ rechnet ſogar mit Sicherheit damit, daß Laval auch in der Frage der Kʒampfbünde eine Mehrheit auf ſich vereinigen werde. liege Aufruhr in Nio de Janeiro Flieger bombardieren die Aufſtändiſchen London, 28. November. Nach engliſchen Preſſeberichten griff der kommuniſtiſche Aufruhr, von dem bisher nur Nordbraſilien heimgeſucht war, auch auf die Haupkſtadt Rio de Janeiro über. Soldaten und Flieger ſchloſſen ſich den Kommuniſten an. Eine Gruppe von Anteroffizieren der braſilianiſchen Fliegerſchule in Rio griff die Offiziere des erſten Fliegerregiments an. Aufſtändiſche in der Arkillerieſchule richteten gegen die Fliegerſchule und ſetzten die Schule in Brand. Die braſilianiſche Regierung ordnete die Räumung des Stadtteiles Curca an. um die in der Kaſerne Praia Vermelha zuſammen⸗ gezogenen Aufſtändiſchen mit Fliegerbomben belegen zu können. In einer amtlichen Verlautba— rung heißt es kurz: „Die Fliegerſchule iſt durch ein Bombar⸗ dement in Trümmer gelegt worden, das dritte Regiment wird belagert und be— ſchoſſen. Spätere Meldungen beſagen, daß die Flie⸗ gerkadetten, die ſich anfanas den Aufſtän⸗ diſchen angeſchloſſen hatten, zu den Regie⸗ rungstruppen übergegangen ſein ſollen. Reuter meldet, daß ſich die Armeetruppen und ein Fliegerkommando im Fort Sao Joao den Aufſtändiſchen angeſchloſſen ha⸗ ben. Nach Mitteilung der braſilianiſchen Regierung ſei im Verfolg der Kämpfe in Nordbraſilien Natal von den Regierungstruppen zu- rückerobert worden. Auch aus Pernambuco ſeien die Rebellen während der Nacht vertrieben worden. Bei den Kämpfen um Natal ſind außer einem Bombengeſchwader auch die Kreuzer„Bahia“ und„Rio Grande do Sul“ eingeſetzt worden. Die Verluſte der Aufſtän⸗ diſchen ſollen ſehr groß ſein. Bisher werden 300 Gefangene gemeldet. Politiſches Allerlei Düſſeldorf. Reichsbankpräſident Dr. Schacht wird am 1. Dezember in Düſſeldorf an der Weihe des Neubaues des Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Inſtituts für Eiſenforſchung teilnehmen. Warſchau. An der Poſener Univerſität kam es in den letzten Tagen wieder mehrfach zu Zuſammenſtößen zwiſchen polniſchen und jüdi⸗ ſchen Studenten: 8 Wieder ein Einigungswerk Der bedeutſame Schritt der Turnerſchaft. Die Deutſche Turnerſchaft, die große Organiſation des deutſchen Turnens und der allgemeinen Leibesübungen, hat den Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten gebeten, einen DeutſchenTurnertag ein— zuberufen um den reſtloſen Uebergang zu den Leibesübungen zu entſcheiden. Es wird in dem Beſchluß des Führerſtabes, der Gau— führer und Fachwarte der Deutſchen Turner⸗ ſchaft hervorgehoben, daß die am 1 Januar 1936 in Kraft tretenden Satzungen des Reichsbundes den Sieg des Jahnſchen tur— neriſchen Gedankens darſtellen und daß ſich die führenden Männer der Turnerſchaft zu dem vom Reichsſportführer politiſch gefor— derten Zuſammenſchluß bekennen. Stimmt der allgemeine Turnertag dieſen Beſchlüſſen zu. was nicht zweife' haft iſt, ſo werden wir in Kürze im Reichsbund für Leibesübungen die„größere Deutſche Turnerſchaft“ erblik⸗ ken und ein Ziel erreicht ſehen, das zu den ſchönſten Hoffnungen in ſportlicher und na— tionaler Hinſicht berechtigt. Der deutſche Turngedanke. wie er von Jahn gepredigt worden iſt. war ein hervorragend politiſcher Gedanke. Mit⸗ ten in der Zeit der napoleoniſchen Fremd herrſchaft hat Jahn einſt in der Haſenheide bei Berlin den erſten Turnplatz e per. Jahn war einer der Künder der deutſchen Wiedergeburt und ein Vorkämpfer der Volksgemeinſchaft, die er gerade durch ein auf breiteſter Grundlage aufgebautes Turn— weſen pflegen wollte. Der„Turnvaler“ wor ſchon zu ſeiner Zeit ein Anhänger alter volkstümlicher Ueberlieferungen in Brauch⸗ tum und Sprache. einer der ſchäreſten Geg⸗ ner der nah den Befreiungskriegen wieder einſetzenden Reaktion. Die Turnerſchaft aber blieb ſein größtes Werk, wenn auch ihr Juſammentchluß über Deutſchland erſt auf dem Turnertage in Coburg im Jahr 1860 erfolgen konnte. Die deutſchen Turner haben zu den begeiſtertſten Trägern der deutſchen Einheitsbewegung in der Jeet der Zerſplitterung gehört: ſie waren es, die einſt 1849 in Scharen nach Schleswig⸗Ho!⸗ ſtein zogen, um einen deutſchen fremdem Joch zu befreien. Nach der Weicns. gründung mag dieſer politiſche Gedanke des Turnweſens in den Hintergrund getreten ſein, verklungen iſt er niemals. Er fand ſei⸗ nen Niederſchlag in der Tatſache, daß die Turnerſchaft durch ihre Ausbreitung im Auslandsdeukſchtum ein ſtarkes Band um die Blutsgenoſſen in der ganzen Welt geknüpft hat. Den Jahren reger Arbeit in den Aufga⸗ ben der Leibesübungen folgten dann die Auseinanderſetzungen mit den raſchwachſen⸗ den Sportverbänden, als die Spezialiſie⸗ rung auch dieſes Gebiet erfaßte. Auf dem Turntage in Würzburg 1924 fand eine Scheidung zwiſchen Turnern und Sportlern ſtatt. 1929 fanden ſich beide Teile wieder zur gemeinſamen Arbeit zuſammen. Der Nationalſozialismus, der auf allen Gebieten eine ſtraffe Organiſationsform und eine überſichtliche Geſtaltung anſtrebt, vollendete auch die Einigung im Heere der Turner und Sportsmänner. Daß die Ent⸗ wicklung ſich auf dem Wege voller Freiwil⸗ ligkeit durchgeſetzt hat, iſt ein Zeichen dafür, daß die Notwendigkeit einer ſolchen Eini⸗ gung allgemein erkannt wurde. Betriebsbeſichtigungen. Der Neichs⸗ und preußiſche Innenminiſter führt in einem Erlaß an die Landesregierun⸗ gen, preußiſchen Behörden und Gemeinden folgendes aus: Es iſt für die leitenden Be⸗ amten des Staates und der Gemeinden, wenn ſie aus irgendeinem Anlaß einen Betrieb be⸗ ſichtigen, eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, daß ſie ſich vor Beginn einer Beſichtigung nicht nur mit dem Betriebsführer bekanntmachen, ſon⸗ dern ſich auch dem Betriebszellenobmann und dem Verkrauensrat vorſtellen laſſen, um auch ſie zur Unlerrichtung über die Verhältniſſe im Betriebe mit heranzuziehen. — e e* SS 55 191 Nachdruck verboten. Hilde hob nachdenklich die Augen von dem Stick⸗ rahmen, an dem ſie, gemeinſam mit Mariella, an einer köſtlichen Filetdecke arbeitete, die eine Gönnerin des Ge⸗ fängniſſes in Auftrag gegeben hatte. „Ich erinnere mich noch ganz genau, wie das war, als ich ihn zum letzten Male ſah, den Doktor Heßling. Aber ſag mal, du kennſt ihn wohl auch, Ella, daß du dich ſo dafür intereſſierſt?“ Die kleine Principeſſa murmelte etwas Undeutliches. „Alſo“, nahm ihre Mitgefangene die unterbrochene Rede wieder auf,„ich weiß noch ganz genau, wie das war, als ich ihn zum letzten Male ſprach. Ich wollte mich bei ihm bedanken, daß er mich von dem Zuchthaus frei bekommen hatte und ich nur zum ‚Barnim' kommandiert wurde. Wie ich nun ſo in ſeinem Wartezimmer hockte, rauſchte plötzlich eine Frau herein— ich ſage dir, ſo was Pickfeines ſieht man ſelten. Einen ganz hellen Pelzmantel hat ſie an⸗ *— . gehabt und ein wunderbares Kleid. Und ein Geſicht ſag' 11 ich euch: ſchön, aber böſe! Dellern hieß ſie oder Hellern 10 oder ſo ähnlich. Ich hab's gehört, wie ſie angemeldet wurde. Rotgoldene Haare wie eine Filmprinzeſſin und ein ſchneeweißes Geſicht. Aber nicht gemalt, ſondern des Natur. Und einen Ring mit einer ganz rieſenhaften lr ſchwarzen Perle und einem großen Brillanten.“ i ſch Tante Annina!, dachte Mariella. Sie mußte ſich be⸗ t qu herrſchen, um ihre Aufregung nicht zu verraten. Dann fuhr Nummer 15 in der Erzählung fort: „Na ja, wie das mal ſo iſt, wenn der eine das Geld hat und der andere nicht— die Modepuppe kam natürlich vor mir an die Reihe. Und weil ich meinen Freund nicht unnötig lange auf mich warten laſſen wollte, rief ich ihn von der Telephonzelle aus an, die bei Heßling im Korridor ſtand. Und als ich wieder'rauskam, rauſchte die ſchöne Frau gerade aus einem anderen Zimmer heraus.“ Neugierig hatten jetzt auch die beiden anderen Ge— fangenen, die in der gleichen Zelle beſchäftigt waren, zu War i. 5 arbeiten aufgehört und lauſchten geſpannt Hildes Worten. 1„Wie geſagt, die Frau muß was ganz Feines geweſen eide ſein“, fuhr ſie fort.„Denn ich hörte ſie vor ſich hin⸗ öl murmeln:„Er liebt alſo meine Pflegetochter, dieſer chen Heßling!“ der„Das— das haſt du gehört?“ — — 1 J Mariella ſagte es mit mühſam unterdrückter Auf⸗ regung. Erſtaunt ſah die Sprechende ſie an. „Na, was'n?“ Mariella ſchluckte ſchwer, riefen voller Neugier: „Weiter, weiter! geſchichte!“ „Na ja“— Hilde ſchien beſänftigt—,„und dann kam ich an die Reihe. Doktor Heßling ſaß vor ſeinem Schreib⸗ tiſch und machte ein Geſicht— ein Geſicht, ſag' ich euch, und die anderen Mädchen Das klingt ja wie'ne Zeitungs⸗ im Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). 3 AN vod In SF EGNANNN. 8 ſchiff her unterbrachen ſeine Gedanken. Gleichzeitig hörte er ein Surren und ſah in einiger Entfernung von der Inſel einen ſchwarzen Punkt am Himmel auftauchen, der ſich raſch vergrößerte. „Gottlob!“ Ein Seufzer der Befreiung entrang ſich dem Herzog. Und wie ſein jüngſter Matroſe, lief er ins Freie, um bei der Landung dabei zu ſein. Die Maſchine war zu Boden gegangen. Heßling und Jaan ſprangen, unverletzt und braungebrannt, zu Boden. Doch was war das? Da kam ja noch ein Weißer zum Vorſchein! Und ein junges, ganz hellfarbiges Mädchen, das ſchwankend und wie geblendet, auf den Arm des Fremden geſtützt, ihm entgegenſchritt. Männeraugen tauchten ineinander, ſahen ſich lange fragend an. Dann ließ Bonaglia Ilaro los, trat noch näher auf den Herzog zu, ſtreckte ihm die rechte Hand entgegen. „Enrico?“ „Giovanni!“ ſchrie der Herzog auf. Zwei Männer lagen ſich in den Armen und ſchämten ſich ihrer Tränen nicht. Die Umſtehenden aber wandten ſich ab, unter ihnen manch wetterfeſter, kampferprobter Burſche, der ſich gleichfalls das Naß aus den Augen rieb. Zehn Minuten ſpäter bildete Ilaro den Mittelpunkt aller auf der„Inſel der Erwartung“ befindlichen Perſonen. Sie wurde angeſtaunt, von Glückwünſchen überſchüttet und mit Fragen beſtürmt, die ſie alle freundlich der Reihe nach beantwortete. Sie glaubte zu träumen, daß ſie nun von lauter Menſchen umgeben war, die ausſchauten wie ihr geliebter Pflegevater Prinz Bonaglia und ſie. Mit Schaudern dachte ſie an die Zwergjäger zurück, unter denen ſie gelebt. Sie konnte es plötzlich nicht mehr be— greifen, daß ſie dort hatte lachen und fröhlich ſein können. und erſchöpft lehnte ſie mit geſchloſſenen Augen in dem Seſſel, den man eilig herausgebracht hatte. Beſorgt ſah Bonaglia auf ſein Pflegetöchterchen. „Wo bringen wir ſie hin“, fragte er Heßling,„damit ſie zur Ruhe kommt?“ Da meldete ſich Pepito Ronald Errel. Er hatte bereits Pepito Arleſi aufgenommen. Der hatte Pech gehabt. Beim Ausſteigen aus dem Flugzeug war er ſo unglücklich über eine Baumwurzel geſtürzt, daß er einen doppelten Beinbruch davontrug. Der Gedanke, in Tanga im engliſchen Hoſpital zu liegen, entlockte ihm wütende Schimpfworte. So lud ihn der junge engliſche Pflanzer, nachdem die Aerzte Pepitos Bein gegipſt hatten, kurz entſchloſſen auf und brachte ihn nach ſeinte Farm. Täglich kam ein Arzt, um nach dem Patienten zu ſehen, Arleſis engliſcher Freund chen als ob ihm was Schreckliches paſſiert wäre. Plötzlich ſieht erg er mich an und ſagt ſo halblaut zu mir: ‚Wiſſen Sie, wie et einem Menſchen zumute iſt, der ſein Liebſtes verloren hat, de Fräulein Ziſchke?“ . In ihre Erinnerung vertieft, nannte Hilde ſogar ihren 1 Namen. Doch keine der geſpannt Zuhörenden achtete * darauf. 57„Na, ich bedankte mich dann auch bei ihm ſchön. Und - zum Abſchied ſchüttelte er mir ſo doll die Hand, wie er die es ſonſt niemals getan hat. Und dann brachte er mich noch zur Tür und ſagte: ‚Wenn wir uns nicht mehr wiederſehen ſollten, Fräulein Ziſchke, halten Sie den Kopf oben und machen Sie nie wieder faule Sachen, ſolange Sie auch leben mögen. Und dann ſtand ich wieder im Korridor und ging fort. Na, und wer will nun be⸗ genommen hat, wo er doch am nächſten Tage auf Nimmer⸗ wiederſehen verſchwunden iſt?“ Ein leiſer Wehlaut ließ das Mädchen herumfahren. Die kleine Prinzeſſin war in wildes Schluchzen ausgebrochen — die Arme auf den Tiſch gelegt und das Geſicht darauf— gepreßt, weinte ſie hemmungslos. ſtreiten, daß er ſich aus unglücklicher Liebe das Leben le I eee. 8 f Einundzwanzigſtes Kapitel. 5 4 Schickſalsfäden. 2 7„Inſel der Erwartung“ hatte die deutſche Beſatzung 1 des Luftſchiffs das Eiland im Uelle genannt, wo alles 1 voll geſpannter Neugier der Rückkehr Heßlings und ſeiner 1„Speranza!“ harrte. N Drei Tage waren ſeit ſeinem Abflug vergangen, und man fing bereits an, ſich um ihn zu ſorgen. Beſonders bei Herzog Enrico wurden Erinnerungen an frühere 1 1 Expeditionen wach, die alle hoffnungsfroh begonnen und b—„ ſo trübe geendet hatten. 2 5 Die beſorgten Gedanken des Herzogs galten in erſter * Linie Mariella und ihrem Schickſal. Er verſtand es nicht, 1 daß er es vor ſeiner Ausreiſe nach Afrika verabſäumt 0 hatte, ſie unter den Schutz der italieniſchen Botſchaft in * Berlin ſtellen zu laſſen. Das mußte unbedingt nachgeholt f werden, ſobald er in die Heimat zurückgekehrt war. Ein jubelndes Rufen riß ihn aus ſeinem Grübeln. ſeine körperliche Heilung vorſchritt. Untätigkeit hatte Pepito von jeher gehaßt, aber gerade jetzt hier an den Liegeſtuhl gefeſſelt ſein zu müſſen, war für ihn nur zu ſchwer zu ertragen. Als aber auch Ilaro auf die Bitte des jungen Farmers hin Gaſt auf der Farm wurde, ſah Pepito das Leben ſchon wieder ein wenig fröhlicher an. Bonaglia nahm die Gaſtfreundſchaft des jungen Eng— länders für ſein Pflegetöchterchen gern an. Denn hier gab es eine weiße Köchin, die ſich ſofort Ilaros mütterlich annahm. Nun die„Roſe des Urwaldes“ zum erſten Male ſeit ihrer früheſten Kindheit wieder in einem richtigen Bett ſchlief, ſaßen die Männer noch lange beiſammen und beſprachen Vergangenes und Zukünftiges miteinander. „Wie lange iſt es her, daß wir zuletzt etwas aus Europa hörten?“ Heßling fragte es nachdenklich. Die Rückkehr des Herzogs nach Rom war natürlich jetzt noch hinaus⸗ geſchoben worden, ſehr zu Walters Unwillen, der lieber heute als morgen wieder Heimatboden unter den Füßen gehabt hätte. Er ſorgte ſich um Mariella. Wie mochte es ihr gehen? Was war aus ihr geworden? Zum Greifen deutlich ſtand ſie in ihrer bezaubernden Lieblichkeit vor ihm, in dem blaßblauen Batiſtkleidchen, in dem er ſie zum letzten Male geſehen. Sie hatten über ihren Vater geſprochen und über Annina von Gellern. Doktor Heßling, der als Anwalt beſonders ſcharfe Augen beſaß, ahnte ſchon lange von den Unſtimmigkeiten zwiſchen Mariella und der kalten, berechnenden Annina. Noch jetzt klangen ihm Mariellas letzte Worte ins Ohr, die ſie mit ihm gewechſelt hatte, ehe ſie ſein Büro verließ: „Tante Annina iſt manchmal nicht ganz freundlich gegen mich. Aber trotzdem glaube ich an ſie und bin ihr zu großem Dank verpflichtet. Denken Sie an die Er— ziehung, die ſie mir zuteil werden ließ, weil ich die Tochter ihres Jugendfreundes bin. Sie ſind voreingenommen, und das dürften gerade Sie nicht ſein...“ Heßling ſeufzte in der Erinnerung an dieſes Geſpräch auf. Wie recht hatte er mit ſeiner Beurteilung Anninas gehabt! Denn da war ja die Sache mit dem Totenſchein aus Timbuktu, der den erſten Zweifel gegen Annina von Gellerns Wahrheitsliebe in ihm geweckt. Doch durfte er dies Geheimnis noch nicht verraten. Wozu Mariellas Vater in Unruhe ſtürzen? Der Prinz glaubte ſein Kind „Sie kommen— ſie kommen!“ Schreie von dem Luft⸗ in Anninas Händen aut behütet. Ehe er nicht in Deutſch Aber all dieſe neuen Eindrücke waren zuviel für ſie. Bleich., deſſen Laune ſich in demſelben Maße verſchlechterte, wie land war und ſelbſt eingreifen konnte, hatte es keinen Sinn, ihm das Herz noch ſchwerer zu machen. Aber Heßlings Unruhe in bezug auf Mariella wurde immer fieberhafter. Vor allen Dingen quälte ihn der Gedanke: War aus der kleinen Mariella inzwiſchen die Frau dieſes verhaßten Erhard von Hagen geworden? Am ſelben Abend kam es zwiſchen Heßling und Giovanni di Bonaglia noch zu einer Ausſprache unter vier Augen. Als ſie beide, ein wenig abgeſondert von den anderen, der Motorjacht entgegen gingen, auf der ſie alle wohnten, nahm plötzlich Bonaglia mit einem warmen Druck die Hände des jungen Anwalts. „Sie kennen meinen Liebling, meine Mariella“, ſagte er ernſt.„Enrico hat mir verraten, aus welchem Grunde Sie mich, den Ihnen völlig Fremden, retteten. Mein Kind muß gut ſein, daß Sie es ſo lieben...“ Sohet „Laſſen Sie das! Ich heiße Walter verneigte ſich tief: „Die Prinzeſſin iſt ebenſo und ich liebe ſie unendlich.“ . Es waren nur ganz einfache Worte, die er ſprach. der Prinz ſpürte in ihnen die tiefe Liebe eines Mannes. „Mariella wird es Ihnen danken, daß ſie den Vater wieder in die Arme ſchließen darf“, entgegnete Bonaglia gerührt.„Sie ſind mir als Sohn hochwillkommen!“ Ohne eine Gegenäußerung Walters abzuwarten, ſchloß er den jungen Mann in ſeine Arme. „Der Segen des Himmels ſei mit Ihnen, mein Sohn!“ ſagte er, ehe er ihn frei ließ. „Vater!“ Tief erſchüttert gab Heßling dem verehrten Mann dieſen Namen.„Wenn du wüßteſt, wie hoffnungs⸗ los meine Liebe iſt! Mariella wird mir nie gehören. Als ich abreiſte, war ſie bereits gebunden. Sie ſtand vor ihrer Hochzeit mit einem Grafen Hagen.“ Er wandte ſich ab. Der Prinz ſchwieg gleichfalls. Auch ihm tat das Herz weh. Wie gern hätte er ſeine Tochter dieſem prachtvollen jungen Menſchen gegönnt, der das Leben eines Mannes rettete, deſſen Tochter ihm nicht angehören wollte. Heßling bezwang ſich gewaltſam. Wieder durfte er nicht an ſich denken, ſondern nur an Mariella. „Vater“, ſagte er,„darf ich dich etwas anderes fragen?“ „Was iſt es, was dich noch beſchwert, mein Sohn?“ fragte Prinz Bonaglia. Heßling ſchwieg einen Augenblick. Stumm ging er neben Mariellas Vater her. Es war ein zauberhafter Abend. Er ſchien viel mehr geſchaffen zu glücklichen Ge⸗ danken und Geſprächen als zu ſorgenvollen Ueberlegungen. Heller Mondſchein lag über der Inſel. Der Uelle, deſſen ſanftes Rauſchen zu den Männern herüberdrang, glitzerte wie ein ſilbernes Band. Glühwürmchen, die hier die Größe von Bienen erreichten, ſchwirrten umher und ſahen aus wie kleine Laternen. Eine Nacht, wie geſchaffen zum Glück. Schwer ſeufzte Walter Heßling auf. Es mußte endlich einmal zur Klarheit kommen über Annina von Gellern: „Vater, meine Frage gilt Annina, der Pflegemutter Mariellas.“ Die Stimme des Prinzen belebte ſich: „Oh, Annina? Iſt ſie nicht eine hervorragende Frau? Sie muß auch an Irene, wie Ilaro eigentlich heißt, Mutterſtelle vertreten, wenn wir erſt daheim ſind.“ „Um Gottes willen, lieber ſollte dies entzückende Ge⸗ ſchöpfchen in den Händen der Schwarzen geblieben ſein, als in die Anninas kommen.“ Heßling hatte es unbeherrſcht geſagt. Jetzt bereute er Denn Bonaglia blieb ſtehen, faßte ihn an den Schultern und ſagte mit angſtvoller Stimme: „Was willſt du damit ſagen? Bei allen Heiligen, was meinſt du?“ „Vater“, antwortete Heßling erſchüttert,„ich muß Klar⸗ heit über dieſe Annina haben. Und wenn ich ſelbſt ein Berufsgeheimnis brechen müßte. Ich habe das tiefſte Mißtrauen gegen die Aufrichtigkeit und Güte Anninas. Sie zeigte mir einen Totenſchein von dir, und diefer Totenſchein——“ Er zögerte einen Augenblick. „Sprich weiter!“ ſagte Bonaglia heiſer. „Und dieſer Totenſchein war gefälſcht.“ „Unmöglich!“ fuhr Prinz Bonaglia auf.„Aber doch, es muß ſo ſein. Wie ſollte ein Totenſchein von mir über⸗ haupt vorhanden ſein? Erzähl mir! Berichte! Um Gottes willen, ſollte ich mich ſo in Annina getäuſcht haben?“ „Ich ſehe den Schein noch deutlich vor mir“, ſagte Heßling ſchwer.„Er ſchien völlig ordnungsgemäß aus⸗ geſtellt. Aber weißt du, woran ich die Fälſchung erkannt habe? Er war auf einem Papier geſchrieben, das ein beſtimmtes Vaſſerzeichen trug. Dies Waſſerzeichen kannte ich zufällig. Es war das Zeichen einer beſtimmten Fabrik, die nur kurze Zeit beſtanden hat; dieſe Papierfabrik wurde aber erſt drei Jahre, nachdem dieſer angebliche Totenſchein ausgeſtellt war, gegründet. Wenn die Fabrik aber damals noch nicht exiſtierte— wie konnte dieſer Schein auf dieſes Papier geſchrieben ſein?“ „Aber zu welchem Zweck?“ fragte Bonaglia tonlos. „Zu welchem Zweck dieſe Fälſchung?“ Statt einer Antwort fragte Heßling: „Erſt gib mir Auskunft über etwas anderes, Vater! Gehört der koſtbare Familienſchmuck, mit dem Frau von Gellern bei jeder Gelegenheit maßlos prunkte, ihr oder der Prinzeſſin di Bonaglia?“ Der Prinz taumelte zurück, als habe er einen Schlag empfangen. „Um aller Heiligen willen, ſag mir eins— denn mir verwirren ſich ſchon meine Gedanken: Wie alt iſt mein Kind?“ „Vor einigen Monaten hat ſie ihren einundzwanzigſten Geburtstag gefeiert.“ Bonaglia.“ gut, wie ſie ſchön iſt— Aber echten es. (Fortſetzung folgt.) ————— 1 Nachdruck verboten. Erſtes Kapitel. Draußen war noch der ſtrahlend-helle Sommertag; aber in dem kleinen Gartenhauſe, gleich neben der Tank- ſtelle, das als Büro diente, begann es ſchon zu dämmern. Monita rückte mit einer ungeduldigen Bewegung den Seſſel näher zum Fenſter, ohne von ihrem Buch aufzu⸗ alles. Wie oft mußte ſie eingebildeten Welt lebte. ihr eigenes Leben ſo er— blicken. Wenn ſie las, vergaß ſie Vorwürfe hören, daß ſie in einer Aber konnte ſie denn dafür, daß eignislos war, und daß ihr nichts anderes übrigblieb, als mit ihrer ganzen Sehnſucht in die Welt der Bücher zu flüchten? Ein kurzes, ſcharfes Hupenſignal. Ein Auto verlang⸗ ſamte bei der Tankſtelle die Fahrt, ſtoppte ab... Sehr guter Wagen das, Amerikaner wahrſcheinlich!, dachte Monika; aber auch jetzt blickte ſie noch nicht auf. Das Signal wiederholte ſich einmal, zweimal, dreimal, ſehr ungeduldig. g War denn der alte Matthias nicht im Garten? Er hatte die Hecken hinten beim Hauſe beſchneiden wollen. Aber dann hätte er das Signal gehört. Wahrſcheinlich war er wieder ins Gaſthaus hinübergeſchlüpft, weil er wußte, daß Onkel heute doch nicht vor Abend zurückkam. a Monika warf das Buch auf den Tiſch und verließ das Haus. Natürlich war Tourenwagen. Ein livrierter Chauffeur ſtand ſchon bereit, beim Füllen zu helfen. „Dreißig Liter“, ſagte eine Geſtalt, die vorn ſaß. Man konnte nicht gleich erkennen, ob es ein Mann oder eine es ein Amerikaner. Ein prachtvoller Frau war. Eine mächtige Haube und eine breite Brille verdeckten das Geſicht faſt gänzlich, und die Stimme war tief und kurz angebunden. Es war aber doch eine Frau, denn jetzt öffnete ſie den Schlag und ſtieg ſelbſt heraus. Sie ſah komiſch genug aus in dem unförmigen Leder⸗ mantel— kurz und breit wie ſie war. Und jetzt nahm ſie die Brille ab und muſterte Monika von oben bis unten. „Können Sie denn das überhaupt?“ fragte ſie. Monika lachte nur, ſtatt einer Antwort. „Wie weit iſt es bis Karlsbad?“ 4 Monika gab Beſcheid, ſie ſah dabei flüchtig von ihrer Arbeit auf und warf einen Blick in das Innere des Wagens. In dem breiten Fond ſaß nur ein einziger junger Mann. Er hielt ein Buch in der Hand und machte eifrig Eintragungen. Er ſchien noch jung zu ſein, obwohl ſein Haar, das von einem rötlichen Braun war, ſchon etwas gelichtet ſchien. Jedenfalls war er eine Ausnahme. Monika war daran gewöhnt, von allen den Männern, die in ihren Autos an der Tankſtelle vorbeikamen, bewundernde Blicke zu ernten. Aber dieſer bebrillte Mann kümmerte ſich nicht im mindeſten um ſeine Umgebung. Dafür tat es die ältere Dame um ſo mehr. Sie betrachtete Monika noch immer und ſagte: „Sie erinnern mich an jemanden! Ich muß Sie ſchon irgendwo geſehen haben: München, Wien, Berlin?“ Monika ſchüttelte den Kopf. Und jetzt trat ein trauriger und ſehnſüchtiger Zug in ihr Geſicht. „Ich bin ſeit meinem ſiebenten Jahre in Wunſiedel, und in all dieſen Städten bin ich noch nie geweſen.“ Der alte Matthias, mit der Mütze in der Hand, trat ſchuldbewußt heran— aber ſeine kleinen, liſtigen Augen blinterten Monika zu. Ihr brauchte er nichts vorzu⸗ machen. Sie wußte, wo er geweſen war, und ſie verriet ihn nicht. „Gute Reiſe!“ Gartenhäuschen zu. Die alte Dame ſtieg in den Wagen, der Schlag fiel zu, und nun erlebte Monika ihre kleine Genugtuung. Der kleine Ruck, mit dem das Auto anfuhr, ſchreckte den Inſaſſen des Wagens von ſeiner Arbeit auf. Er ſah Monika an, um im nächſten Augenblick zu ſchnell im Wagen hochzuſpringen, daß er mit dem Kopfe an das Wagendach ſtieß und wieder zurückfiel. Und dann ſtarrte er durch das hintere Fenſter des ſich ſchnell entfernenden Wagens Monika an, mit offenem Munde und mit einem ſo entgeiſterten und, wie es Monika ſchien, ſo dummen Ausdruck, daß ſie ihr helles Auflachen nur gerade noch im Gartenhäuschen verbergen konnte. ſagte Monika und wandte ſich dem * 1* Unterdeſſen ſaß Monikas einzige Freundin, die Frau des Bezirktsarztes, bei Monikas Tante, der alten Frau von Rieders. arbeiten, und ſo eifrig ſie auch plauderten, die Arbeit ging ihnen mindeſtens ebenſo ſchnell von der Hand. „Sie ſind doch nur wenige Jahre älter als Monika“, ſagte Frau von Rieders,„und Sie ſind ihre Freundin! Können Sie nicht Einfluß auf Monika ausüben?“ Die ſchmale, dunkelhaarige Lotte ſah Frau von Rieders nachdenklich an. „Ich finde Monika eigentlich ganz richtig, Frau von Rieders! Sie hat eben keine richtige Beſchäftigung. Sie ſind doch ſo eine gute Hausfrau, Monika kann ſicher von Ihnen lernen; aber ſonſt machen Sie doch alles allein und am beſten!“ Um den verbitterten Mund der älteren Frau erſchien ein befriedigtes Lächeln, das aber ſchnell wieder einem bekümmerten Ausdruck Platz machte. „Ich könnte ſchon Hilfe brauchen, aber Monika hat ja keinen Sinn dafür; wenn ſie mal doch Hand anlegt, bin ich froh, wenn nicht alles verkehrt iſt.“ „Und dabei ſagt mein Mann immer, Monila begreife ſo ſchnell und mache alles eigentlich viel richtiger als ich ſelbſt. Möchten Sie ſie nicht doch Erich als Ordinations⸗ hilfe geben? Ich weiß, daß Monika es gern machte. Und ſie hätte vielleicht einmal einen Beruf.“ f „Nein— nein, liebe Frau Doktor! Monika beginnt alles gern, aber ſie macht nichts zu Ende. Sie hat keinen richtigen Lebensernſt. Und immer die Bücher... Nein, was eine richtige, tüchtige Frau werden ſoll, die ſteckt nicht den ganzen Tag in den Büchern, und macht erſchreckte Augen, wenn man ſie anſpricht!“ Lotte ſeufzte leiſe. Sie wußte, wie geſpannt das Ver⸗ hältnis Frau von Rieders' zu ihrer einzigen Nichte war. Sie hörte ſo oft Monikas Klagen mit an, die es in dieſem freudloſen Haushalt kaum ertragen konnte. Es war ja wahr: Frau von Rieders hatte viel in ihrem Leben durch— gemacht. Ihre Ehe mit dem viel älteren Rittmeiſter war kinder⸗ los geblieben, und in den ſchweren Jahren der Inflation war das ganze Vermögen des penſionierten Rittmeiſters weggeſchmolzen. Damals hatte ſein alter Diener den Ge⸗ danken mit der Tankſtelle gehabt, und mit Feuereifer hatte er ihn verwirklicht. Später hatte es ſich gezeigt, daß es ein wahrer Segen war. Denn die kleine Monika kam als vater- und mutterloſe Waiſe ohne einen Pfennig zu ihren einzigen Verwandten, die ohne den Verdienſt aus der Tankſtelle gar nicht die Möglichkeit gehabt hätten, das Kind zu verſorgen. Und es fehlte der kleinen Monika auch niemals an Pflege, an Kleidung und Nahrung. Aber was ihr fehlte, war ein wenig Wärme, ein wenig Liebe. Es war kein Wunder, daß Monika ruhelos war. Lotte dachte an ihr eigenes Leben, das immer von Liebe und Zärtlichkeit umhegt geweſen war. „Ach, wenn Monika nur etwas hänte!“ „Ich habe es viel beſſer gehabt als Monika. Sie ſind gewiß gut zu Monika; aber Monika hat ihren Vater, den ſie ſo liebte, früh verloren, und ihre Mutter nie gekannt. Und ich habe meine lieben Eltern noch und meinen Mann und meine kleine Annemarie.“ „Ja, wenn Monika wenigſtens ans Heiraten denken wollte! Aber ſie erträgt es ja gar nicht, wenn man davon ſpricht.“. „Ja, ſie iſt eben dem Richtigen noch nicht begegnet.“ Frau von Rieders machte eine abwehrende Haud— bewegung. f „Wir hätten ſchon mehr Mann für Monika gefunden.“ Lotte Hartenberg unterdrückte mühſam ein Lächeln. Sie wußte wohl davon, wen Monikas Pflegeeltern für Monika im Sinne gehabt hatten. Einen Gutsbeſitzer aus der Umgebung, einen älteren Witwer mit drei Kindern, der Monikas Vater hätte ſein können; einmal auch einen Kollegen des Rittmeiſters, der Junggeſelle war und zu Beſuch bei Rieders geweilt hatte. „Sie waren doch auch nicht älter als Monika, als Sie heirateten, Lotte; und Doktor Hartenberg iſt auch ſeine fünfzehn Jahre älter als Sie!“ Lotte errötete. Es war, als hätte Frau von Rieders ihre Gedanken erraten. „Bei mir war es Beſtimmung. Wenigſtens glaube ich feſt daran, wo doch ſchon Erichs Vater bei meiner Geburt war. Und Mutter wünſchte damals ſo ſehr einen Jungen. Aber der Doktor nahm mich hoch und ſagte: Schad't nichts, Mädchen müſſen auch ſein, das da wird mal eine prächtige Frau für meinen Erich!! Und Mutter hat mir das er⸗ zählt, als ich noch ein ſehr kleines Mädchen war. Und ich weiß noch genau, einmal in der Schule— ich glaube, ich von Ihrer Art als einmal einen braven Beide Frauen, die alte und die junge, hatten Hand⸗ war damals neun Jahre alt— fragte die Lehrerin, was wir denn alle werden wollten. Da ſchrieb ich auf:„Ich heirate den Erich vom Doktor und werde eine Hausfrau.“ Und ich verſtand gar nicht, warum die Mädels alle lachten. Denn mir war's ganz ernſt damit, obwohl der Erich da⸗ mals ſchon auf der Univerſität war und mich gar nicht anſchaute, wenn er auf Ferien da war und ich ihm in den Weg lief...“ Sie ließ den Sweater ſinken, den ſie für ihr Töchterlein ſtrickte, und blickte, mit einem glücklichen Lächeln um den feinen Mund, einer ſchnellen Sommerwolke nach, die gerade am offenen Fenſter vorbeiſegelte. „Aber zum Schluß hat er halt doch eingeſehen, daß ich die richtige Frau für ihn bin. Vielleicht hat er ſich auch bloß nicht retten können vor mir, der arme Erich...“ Sie brach ſchnell ab, denn ſie wußte, daß die ernſte Lebensauffaſſung der alten Frau keine ſolchen Scherze liebte. „Nun muß ich aber gehen. Mein Mann iſt bei Schneider Sporke drüben. Hoffentlich wird es nun dies⸗ mal endlich ein Junge. Eigentlich hat er verſprochen, daß er hier vorbeikommt. Wenn nur nichts paſſiert iſt...“ Die kleine Lotte war eine richtige Arztfrau. Sie liebte den Beruf ihres Mannes, ſie half ihm, wo ſie konnte, und die Patienten kannten alle die Frau Doktor und ſtrahlten vor Freude, wenn ſie mit ihnen ſprach, und wußte, wo es fehlte. 6 Als Lotte Hartenberg den Gartenweg herunter ging, kam ihr Monika entgegen. „Ach— du warſt hier? Warum kamſt du nicht zu mir ins Gartenhaus?“ „Ich wollte deiner Tante ein bißchen Geſellſchaft leiſten. Sie iſt ſo einſam, die alte Frau.“ Ein leiſer Tadel klang in ihrer Stimme. Mit einem Ruck riß Monika ihren Arm aus dem der Freundin. „Ich will nichts davon hören, Lotte! Du kannſt nicht verlangen, daß ich bei ihr bleibe, wenn ich nicht muß. Sie hat mich nicht gern. Sie hat immer an mir zu tadeln, und immer, auch wenn ſie mich bloß anſieht, iſt ſo ein Vor⸗ wurf in ihren Augen.“ Das kurze Stück bis ſchweigend zurück. Kaum klinkten ſie die altmodiſche Pforte auf, kam ihnen die kleine Annemarie entgegengelaufen. Sie war in der Obhut des alten Mädchens geweſen, die das Kind ſo zärtlich liebte, daß Lotte es ihr ſorglos anvertrauen konnte. Monika beugte ſich zu dem Kind nieder und hob es ſo ſtürmiſch auf, daß die Kleine erſchrak. Wie heftig ſie iſt!, dachte Lotte bekümmert. Nein— es iſt etwas mit ihr wicht in Ordnung. Doch auch jetzt fragte ſie noch nicht. Der Doktor war noch immer nicht von Schneider Sporke zurückgekehrt. Es dämmerte bereits. Am blaßblauen Himmel erſchien der erſte Stern. „Du mußt noch bei mir bleiben, Monika! Frau von Rieders weiß, daß ich dich mitnehmen wollte.“ 5 So ſaßen die beiden Freundinnen auf der Gartenbank neben der Fliederhecke, zuerſt noch mit dem Kinde be⸗ ſchäftigt, das Mutter und Tante Monika eifrig von dem kleinen weißen Kaninchen erzählte, das es ſo liebte, aber auch ſchon ſorgfältig betreute. Dann wurde Annemariechen ins Bett gebracht, und ſie blieben allein. Ind nun rückte Lotte näher heran. „Was iſt mit dir, Liebling? Ich merke ſchon die ganze letzte Zeit, daß du verſtört biſt.— Hat man dich vielleicht wieder einmal verheiraten wollen?“ Aber als ſie ſah, wie es in Monikas blaſſem Geſicht zuckte, ſtreckte ſie zärtlich den Arm aus und legte ihn um Monikas Schulter. „Sprich dich aus, Monika...!“ „Ach, Lotte, Lotte...!“ Und Monikas tränenüber⸗ ſtrömtes Geſicht ſank plötzlich nach vorn.„Ich habe ſie nie gern gehabt, aber jetzt— jetzt haſſe ich ſie...“ „Monika, ja— von wem ſprichſt du denn?“ Statt aller Antwort ſprang Monika auf und lief ein Stück tiefer in den Garten hinein. Lotte ließ ſie gewähren. Sie kannte Monika. Sie würde bald zurückkommen, und wenn ihr Kummer ſie übermannte, ſo mußte ſie allein ſein. So war ſie ſchon als kleines Mädchen geweſen, in den erſten Jahren, wenn die Erinnerung an den einzigen Menſchen, zu dem ſie gehört und den ſie geliebt hatte, an ihren Vater, ſie jäh überfallen hatte. So blieb Lotte geduldig auf ihrem Platz und wartete. Und ſie ſagte auch nichts, als Monika zurückkam. Monika ſelbſt war es, die das Schweigen brach. zum Doktorhauſe legten ſie (Fortſetzung folgt.) — . — (Lebha mur in dern dl zen del ausſpr. Beifall Führt Mitarb Es fährt zuſamn ren!) Sie k Million niſalion die wüt ihtes U heuliger die gro Organif D i bels au Eben! ſere B. haben chungen ber ſpra Unen für Mil ſagten, Vit hal nur die zweckent Vit gemachl, nicht da bleben, fol. S0 die otge mitlelba lutellen Ich k. Vunch eine ſaſt deutchen ſtetz den ſelbſt geg wur füllen: — In kurzen Worten Anläßlich des zweijährigen Beſtehens der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ fand am Mittwochabend im Theater des Volkes in Berlin eine Feier ſtatt, an der auch der Führer und Reichskanzler teilnahm. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing im Beiſem des Reichsleiters Dr. Ley die Gau⸗ propagandaleiter der Deutſchen Arbeitsfront. Nach Berichten aus Addis Abeba ſollen ſich die italieniſchen Truppen an der Süd⸗ front im weiteren Rückzug befinden; Ma⸗ kalle ſoll ſich bereits wieder in den Händen der Abeſſinier befinden. g Der kommuniſtiſche Aufruhr hat auch auf Rio de Janeiro übergegriffen, wo die von Meuterern beſetzte Fliegerſchule mit Bom— ben belegt wurde. —Jortſ.: Zwei Jahre„Kraft durch Freude“. die Rede Dr. Goebbels In ſeiner Rede führte Dr. Goebbels u. a. aus: Es iſt uns eine Ehre und Genugtuung, den Führer hier in unſerer Mitte zu ſe⸗ hen. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ möchte ihm, ſo erklärte der Mini⸗ ſter unter dem ſtürmiſchen Beifall, bei die⸗ ſer Gelegenheit ihren herzlichen Dank zum Ausdruck bringen für die warm⸗ herzige und fördernde Anteilnahme. die der Führer immer an dieſem großen ſozialen Aufbauwerk genommen hat. Uns allen bereitet es darüber hinaus eine beſondere Freude, am heutigen Abend den Reichsſchatzmerſter der Partei, un⸗ ſeren Arbeitskameraden Schwarz, an ſeinem 60. Geburtstag mitten unter uns zu ſehen. (Lebhafte Zuſtimmung). Ich glaube, nicht nur im Namen dieſer Verſammlung, ſon— dern auch im Namen der ganzen Partei und darüber hinaus des ganzen deutſchen Vol⸗ kes ihm, dem treueſten und langjährigen Mitarbeiter unſeres Führers, die Grüße und Glückwünſche der Bewegung und des gan— zen deutſchen Volkes zu ſeinem Geburtstag ausſprechen zu können.(Minutenlanger Beifall, der ſich noch verſtärkt, als der Führer ſeinem treuen und langjährigen Mitarbeiter Schwarz die Hand drückt). Es iſt ein wahrhaft feſtlicher Anlaß, ſo fährt Dr. Goebbels fort, der uns heute hier zuſammenführt. Dieſe Organiſation hat ih- rem Namen wirklich Ehre gemacht! Sie hat Kraft durch Freude vermittelt! Millionen Menſchen, die durch dieſe Orga- niſation nicht nur ihren Urlaub, ſondern auch die würdige und erholungsreiche Ausfüllung ihres Arlaubs gefunden haben, werden am eutigen Abend mit kiefer Dankbarkeit an ie große und umfangreiche Arbeit dieſer Organiſation zurückdenken. a Wo in aller Welt, ſo rief Dr. Goeb⸗ bels aus, iſt dieſer Organiſation etwas Ebenbürtiges entgegenzuſtellen! Un⸗ ſere Vorgänger, die marxiſtiſchen Parteien, haben die Arbeiterſchaft mit faden Verſpre⸗ chungen abgeſpeiſt. Was ſie dem Volke verſprachen, das haben wir wahr gemacht. Unendlicher Segen iſt von dieſem Wer? für Millionen ausgegangen. Die Marxiſten ſagten, dem Arbeiter fehle die Zeit dazu. Wir haben ihm die Zeit gegeben, und nicht nur die Zeit, ſondern auch die wirkſame und zweckentſprechende Anleitung. Wir haben die Parole zur Wirklichkeit gemacht, daß die deutſche Kultur und Kunſt nicht das Vorrecht einer dünnen Oberſchicht bleiben, ſondern dem ganzen Volk gehören *. So nimmt der deutſche Arbeiter durch ie Organiſation„Kraft durch Freude“ un- mittelbar teil an den großen geiſtigen, ku. turellen und künſtleriſchen Schätzen. Ich kann ihr deshalb keinen beſſeren Wunſch auf den Weg geben, als den. daß ſie nicht nur auf viele Jahrzehnte, ſondern auf Jahrhunderte dem deutſchen Volk Entſpan— nung und Freude geben möge. Möge ie eine faſt ſelbſtverſtändliche Erſcheinung des deutſchen öffentlichen Lebens werden und ſtets dem Namen Ehre machen. den ſie ſich ſelbſt gegeben hat. Möge ſie immerdar ihr Programm er- füllen: dem deutſchen Volk Kraft durch Freude zu geben. Mit dem Lied der Werkſcharen„Flieg, deutſche Fahne, flieg“, ſchloß der erſte Teil der Kundgebung. Nach der Pauſe nahm das mit großer Spannung erwartete Feſtſpiel„Mit „Kraft durch Freude“ ins Weltall“ ſeinen Anfang. Vollwerk Deutſchland Zum Schutz des Weſtens gegen den Bolſche⸗ wismus.— Eine Anterredung des Führers. Berlin. 28. November. Der Führer und Reichskanzler empfing vor einigen Tagen den bekannten amerika— niſchen Journaliſten Mr. Baillie, den Präſidenten der United Preß, und gewährte ihm eine Unterredung, zu deren Beginn der Führer erklärte: „Deutſchland iſt das Bollwerk des Weſlens egen den Bolſchewismus und wird bei deſ⸗ en Abwehr Propaganda mit Propaganda, Terror mit Terror und Gewalt mit Gewalt bekämpfen.“ Auf die Frage nach den Gründen der Judengeſetzgebung von Nürnberg erwiderte der Führer und Reichskanzler: „Die Notwendigkeit der Bekämpfung des Bolſchewismus iſt einer der Hauptgründe für die Judengeſetzgebung in Deutſchland. Dieſe Geſengebung iſt nicht antiiü⸗ g 0 — ———— diſch, fondern prodeutſch. Hie Rechte der Deutſchen ſollen gegen deſtruktive jüdiſche Einflüſſe geſchützt werden.“ Der Führer und Reichskanzler wies dann darauf hin, daß faſt alle bolſchewiſtiſchen Agitatoren in Deutſchland Juden geweſen ſeien, ſowie darauf, daß Deutſch⸗ land nur durch wenige Meilen von Sowjet⸗ rußland getrennt ſei, ſo daß es ſtändiger wirkſamer Abwehrmaßnahmen bedürfe, um Deutſchland gegen die Umtriebe der meiſt jüdiſchen Agenten des Bolſchewismus zu ſchützen. die Judenfrage Im weiteten Verlauf der Unterredung ſagte der Führer, daß aus den Zehntauſen⸗ den von Offizieren, die nach Kriege entlaſſen wurden, eine Art intellek— dem tuelles Proletariat entſtanden ſei, und daß viele von dieſen, obwohl akademiſch gebil⸗ det, als Straßenkehrer, Autofahrer und in ähnlichen Berufen Arbeit annehmen muß— ten. um ihr Leben zu friſten. Auf der ande⸗ ren Seite hätten die Juden. die weniger als 1 Prozent der Bevölkerung ausmachten, verſucht. die kulturelle Führung an ſich zu reißer und die intellektuellen Berufe, wie 3. B die Jurisprudenz, Medizin uſw. über⸗ ſchwemmt. Der Einfluß dieſes intellektuellen Judentums in Deutſchland habe ſich überall zerſetzend bemerkbar gemacht. „Aus dieſem Grunde war es nötig“, ſagte der Führer,„Maßnahmen zu ergreifen, um dieſer Jerſetzung einen Riegel vorzuſchieben und eine klare und reinliche Scheidung zwi⸗ ſchen den beiden Raſſen herbeizuführen.“ Das Grundprinzip, nach dem dieſe Frage in Deutſchland behandelt werde, ſei. daß dem Deutſchen gegeben werden ſolle. was dem Deutſchen zuſtehe und dem Juden, was die— ſem zuſtehe. Er betonte, daß dies auch dem Schutze der Juden diene und ein Beweis hierfür ſei, daß ſeit den einſchränkenden Maßnah- men die ankijüdiſche Stimmung im Lande ſich gemildert habe. Auf die Frage Mr. Baillies, ob weitere geſetzgeberiſche Maßnahmen in dieſer Frage zu erwarten ſeien. antwor⸗ tete der Führer, daß die Reichsregierung von dem Beſtreben geleitet ſei, der Selbſt⸗ hilfe des Volkes, die ſich unter Umſtänden in gefährlichen Expiofſonen entladen könnte durch geſetzgeberiſche Maßnahmen vorzu⸗ beugen, um auf dieſe Weiſe, wie bisher, Ruhe und Frieden in Deutſchland zu wah⸗ ren. Auf dem Kurfürſtendamm in Berlin ſeien ebenſo viele jüdiſche Geſchäfte wie in Neuyorfk und anderen Hauptſtädten, und der Augenſchein lehre, daß der Betrieb dieſer Geſchäfte abſolut ungeſtört nor ſich gehe. Er glaube, daß durch die Nürnberger Ge- ſetze neue Spannungen vielleicht verhindert würden. Sollten dieſe allerdings kommen, ſo würden unter Umſtänden weitere geſetz- liche Maßnahmen notwendig werden. die neue Wehrmacht Nach dem Aufbau der deutſchen Armee befragt, äußerte der Führer: „Der Zweck der Wiederherſtellung der deutſchen Wehrmacht iſt, Deutſchland gegen Angriffe fremder Mächte zu ſchützen. Peulſch⸗ land iſt eine Großmacht erſter Ordnung und hat ein Recht darauf. eine erſtklaſſige Armee zu beſitzen.“ Auf die Frage nach dem Verhältnis der heutigen deutſchen Wehrmacht zu der Stärke des Heeres von 1914 meinte der Führer, eine Millionenarmee. wie ſie Deutſchland 1914 aufgeſtellt hätte, könnte nur unter dem Druck der Erforderniſſe eines neuen Krieges entſtehen— eines neuen Krieges, vor dem Gott, wie er zuverſichtlich hoffe, Deutſchland und die kommenden Ge— nerationen bewahren werde. Der Führer wies im übrigen auf früheren Vorſchläge rung der europäiſchen Heeresſtärken auf 200 000 bis 300 000 Mann hin. Dieſe Vor⸗ ſchläge ſeien ſeinerzeit ſämtlich abgelehnt worden. Bei Betrachtung der deutſchen Heeresſtärke müſſe man im übrigen die geographiſche Lage Deutſchlands berückſichtigen. Wenn in Amerika ein ſeine Landſtreifen von 100 km Tiefe von einem Feinde beſetzt würde, ſo ſei dies kaum mehr, als eine kleine Schramme, die Amerika leicht Deutſchland dagegen ertragen könne. nach Stabiliſie⸗ würde bei Invaſtonen von ſolchem, fur die Vereinigten Staaten vielleicht kleinem Aus⸗ maße in ſeinem Lobensnerv getroſ⸗ fen ſein. Kein Verzicht auf kolonialen Anſpruch. Schließlich fragte Mr. Baillie den Führer und Reichskanzler noch, ob Deutſchland die Wiedergewinnung von Kolonien anſtrebe. Der Führer und Reichskanzler antwortete, daß Deutſchland ſeine kolonialen Anſprüche niemals aufgeben würde. Pferdezüchtertage Die erſten Körungen und Prämiierungen. * Frankfurt a. M., 28. November. Unter Führung von drei Mitgliedern does Köramtes wurden die aus dem Land Heſſen ſtammenden Hengſte zur Entſcheidung geſtellt. In der Abteilung Kaltblut(Zweijährige in Heſſen gezogene Hengſte) wurden„Granit“ (Züchter Diel 2., Dorn⸗Aſſenheim) und„Gin⸗ ſter“(Züchter Mohr⸗Rülfenrod) öffentlich an⸗ gekört, der Hengſt„Gambrinus“(Züchter Dettweiler⸗Wintersheim) für den Standort. Die beiden außerhalb Heſſens gezogenen zwei⸗ jährigen Hengſte„Gregor“(Züchter Heinrich Neny⸗Scheuerhof, Köln⸗Dünnwald) und„Ger⸗ mane“(Züchter Bürsgens⸗Altmerbern) wur⸗ den öffentlich angekört. In der Klaſſe der älteren, bereits gekörten Hengſte wurden drei Tiere öffentlich gekört, nämlich„Domino“ (Züchter Waelkens Wwe., Lozer⸗Huyſſe),„Da⸗ niel“(Züchter Uebelseiſen, Fredelsloh) und „Falkner“(Züchter Dettweiler⸗Wintersheim). In der Abteilung Warmblut wurden vier Tiere vorgeführt, von denen„Goldreigen“ (Züchter Kaffenberger⸗Dilshofen) und„Gens⸗ ral“(Züchter Dettweiler⸗Wintersheim), öffent⸗ lich gekört wurden, während„Großfürſt“ (Züchter Weber⸗Oberhörgern) für die Station gekört wurde. Anſchließend wurde die Huf⸗ ſchlagsprämiierung eröffnet, deren Ergebnis im Ganzen durchaus zufrfedenſtellend war. An Ehrenpreiſen wurden im ganzen 20 Auszeichnungen geſtiftet, von denen die des Reichsſtatthalters, des Landesbauernfüh⸗ rers und des Oberbürgermeiſters der Stadt Frankfurt beſonders hervorgehoben ſeien. Außerdem ſind 17 Züchterpreismünzen zu er⸗ ringen. g Auto gegen ein Langholzſuhrwerl Der Autofahrer getötet, der Fuhrmann ver⸗ haftet. „Darmſtadt, 28. Nov. In der vergangenen Nacht ereignete ſich auf der Landſtraße Darm⸗ ſtadt—Nieder⸗Ramſtadt beim Kurhaus Traut⸗ heim ein Verkehrsunfall, bei dem ein Darm⸗ ſtädter Kaufmann getötet wurde. Der Autofahrer ſtieß mit ſeinem Auto ge⸗ gen ein Langholzfuhrwerk, an dem kein Ruͤck⸗ ſtrahler angebracht war. Der Autofahrer wur⸗ de ſo ſchwer verletzt, daß er alsbald ſtarb. Der Fuhrmann, der den ganzen Tag über gezecht hatte, wurde verhaftet und dem Amts⸗ gericht zugeführt. Aus Heſſen und Naſſau Zusammenlegung von Krankenkaſſen. Darmſtadt, 28. Nov. Wie wir von zuſtän⸗ diger Stelle erfahren, wurde die Beſondere Ortskrankenkaſſe Alzey mit der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Alzey vereinigt, wober die Beſondere eine Sektion der Allg. OKK. bil⸗ det. Weiterhin kam es zu einem Zuſammen⸗ ſchluß der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe für die Stadl Bad Nauheim mit der Allgemei⸗ nen OKK. für Kreis Friedberg und ſchließlich wird noch bekannt, daß die Beſondere Orts- krankenkaſſe Ober⸗ und Nieder⸗Ingelheim mit der Allgemeinen OK. Kreis Bingen ver⸗ einigt worden iſt. ** „Wiesbaden, 28. Nov.(Eingemein⸗ dung.) Wie der Amtliche Preußiſche Preſſe⸗ dienſt meldet, werden durch Entſcheidung des Regierungspräſidenten in Wiesbaden mit Wir⸗ kung vom 1. April 1936 Teile der Gemeinde Langenbach(Oberweſterwaldkreis) in die im gleichen Kreiſe gelegene Gemeinde Zinhain eingegliedert. Darmſtadt, 28. Nov.(Warnung vor einem Firmenſchild⸗ Betrüger.) Im Oktober hat ein gewiſſer Hans Ueberrhein aus Mannheim bei verſchiedenen Gewerbetreiben⸗ den in Darmſtadt vorgeſprochen und Beſtel- Die erſte Reichsſchulungsburg eingeweiht. Das ehemalige Königsſchloß Erwitte im Kreiſe Lippſtadt, eine fäliſchen Waſſerburgen, wurde als erſte Reichsſchulungsburg der — der ſchönſten weſt⸗ NSDAP und der Deutſchen Arbeitsfront durch Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley eingeweiht.(W.— M). kungen auf emauunerte Firmen- und Turſchil⸗ der aufgenommen. In zwei Fällen iſt es ihm gelungen, Beſtellungen zu erlangen. Er ließ ſich 50 Prozent der Rechnungsſumme als An⸗ zahlung geben, hat die Schilder jedoch nicht geliefert. Es ſteht feſt, daß ſich der Ueber⸗ rhein auch auswärts betrügeriſch betätigte. Wer durch Ueberrhein in gleicher Art ge⸗ ſchädigt wurde, möge bei der zuſtändigen Poli- zeiſtelle vorſprechen und Anzeige erſtatten. Konigſtäbten, 28. Nov.(F a hrzeugun⸗ fälle durch Wild.) Als ein Arbeiter mit ſeinem Fahrrad durch den Domanialwald eine Spazierfahrt unternahm, ſprang ihm plötzlich ein Rehbock von der Seite gegen das Vor⸗ derrad und zwar ſo, daß der Radler ſtürzte und die Speichen aus der Felge riſſen. Se end flüchtete das Tier, während der Geſtürzt ſein Nad nach Hauſe tragen mußte. Der an dere Anfall ereignete ſich auf der Straße Mainz— Darmſtadt, unweit des„Wald⸗ ſchlößchens“. Einem Motorradfahrer ſprang plötzlich ein Wildſchwein gegen die Maſchine und brachte ihn zu Fall. Glücklicherweiſe hatte der Fahrer das Tier in letzter Minute noch bemerkt und abgeſtoppt, ſo daß er mit Ver⸗ ſtauchungen und Hautaßſchürfungen davonkam Alzey, 28. Nov.(Wurſt vergiftung.) Nach dem Genuß von Wurſt erkrankte eine fünfköpfige Familie in der Hagenſtraße. Das Sehvermögen von Frau, zwei Töchtern und einem Sohn verſchlechterte ſich derart, daß ſie faſt nichts mehr ſehen konnten. Von amt⸗ licher Seite wird miigeteilt, daß es ſich um eine ſogenannte Wurſtveraiftung“ handelt. tis Stadt und Land Oedenktage 28. November 1794 Friedrich Wilhelm v. Steuben, Ge⸗ neralinſpektor der nordamerikaniſchen Armee, in Oneida County. Neuyork, geſtorben. 1854 Der Botaniker Gottlieb Haberlandt in Ungariſch⸗Altenburg geboren. 1876 Der Naturforſcher Kar! Ernſt v. Baer in Dorpat geſtorben. 1889 Der Chirurg und Dichter Richard v. Volkmann(Leander) in Jena geſtorben. 1898 Der Dichter Konrad Ferdinand Meyer in Kilchberg geſtorben. Prot.: Günther— Kath.: Soſthenes Sonnenaufg. 7,42 Sonnenunterg. 15,53 Mondaufg. 10,12 Mondunterg. 17,41 Zum Anoréasiag Es gibt nur wenige Tage im Jahr, die mit ſo viel alten Bräuchen verbunden ſind, wie der 30. November, der Tag des heiligen An- breas. Abſonderliche Gepflogenheiten, in die ſich chriſtliche uno heidniſche Züge miſchen, ran⸗ ken ſich ſeit altersher um die Andreasnacht. In der Großſtadt allerdings weiß man davon kaum mehr viel, aber draußen auf dem Lande, da erzählt man ſich noch von den alten, über⸗ kommenen Sitten. Da und dort befragen die heiratsluſtigen Mädchen am Vorabend des Andreastages die geheimnisvollen Orakel. Dieſe Orakelſucherinnen wollen dabei nicht nur die Frage beantwortet haben, wann die Hoch— zeit kommt, ſondern auch erfahren, wie der „Zukünftige“ heißt, wie er ausſieht und was er iſt. Da ſoll einmal der Pantoffel, der über den Kopf geworfen wird, entſcheiden, ob ſich im kommenden Jahr ein Freiersmann einſtellt; die über die linke Schulter geſchleuderte Apfel⸗ ſchale zeigt gar den Anfangsbuchſtaben ſeines Namens an. Ber weiterer Phantaſie kann man bei dem auch am Andreastag beliebten Bleigießen noch weitere Aufſchlüſſe über Na⸗ men und Art des Zukünftigen herausfinden. Der heilige Andreas ſtarb zu Padras, wo ihn der dortige Statthalter an ein ſchrägge⸗ ſtelltes Kreuz annageln ließ, das ſeither An⸗ dreas⸗Kreuz heißt. Das große Spiel für Viernheim Amicitia vheim Sportverein waldhof Am kommenden Sonntag, den 1. Dez. iſt hier das größte Spiel ſeit 3 Jahren zu er⸗ warten. Der Sportverein Waldhof, des Gau Badens beſte Waffe, überhaupt der beſte Ver- — treter des Rhein⸗Main⸗Neckar⸗Landes im Fuß⸗ ball wird hier zum Verbandsſpiel antreten. Waldhof wird zwar auf ſeinen Mittelſtürmer, den Nationalſpieler Siffling, verzichten müſ⸗ ſen, da Siffling nach England fährt. Dafür wurde jedoch der ehemalige Münchner Schnei⸗ der ſpielberechtigt, der den Waldhofſturm führen wird. Was Schneider kann, hat er in den letzten Auswahl- und Repräſentativſpielen gezeigt. Wie geſagt: Waldhof, die Elf der beſten Kombination, kommt nach Viernheim und mit ihr die vielen Tauſend Waldhof-Anhänger. Nun unſere grüne Elf, die am letzten Sonntag auf dem VfR-Platz verloren hat und hierbei auch kein vollwer tiges Spiel zeigte, ſie wird am Sonntag um jeden Fußbreit Boden kämpfen. Den Wald höfern wird gewiß nichts geſchenkt werden. Daß die„Grünen“ kämpfen können, haben ſie in unzähligen Fußballſchlachten bewieſen. Auf eigenem Gelände werden ſie daher, deſſen ſind wir gewiß, den Waldhöfern einen harten Strauß liefern. Und ihr, Viernheimer Fuß⸗ vallfreunde, erſcheint zu dieſem Spiel in Maſſen. Eifert die„Grünen“ zu großen Taten an. Zwar gibt die Sportpreſſe den Grünen keine Gewinnchancen, doch vielleicht dürften ſich alle täuſchen. In einem Fußballkampfe iſt alles drin, deshalb iſt er auch immer neu und intereſſant. fldniunduunnbunnmnnnmnmmnnummnmummmmunmnnlmnummnumnammnmummnnmmun Kundgebung für das Deutſchtum im Ausland: Diensta g, 3. Dez., abds. ½9 Uhr im Saale des Ratskeller! Reichsredner Pg. Petzold ſpricht! Kein Volksgenoſſe darf fehlen!!! lluduanaddauumuntunaaumamamunnnaanumnmumummumnum aum Lokales Viernheim, 28. Nov. Sinnſpruch. Du wirſt es nie zu Tücht'gem bringen Bei deines Grames Träumereien, Die Tränen laſſen nichts gelingen, Wer ſchaffen will, muß fröhlich ſein. Fontane. »Gottesdienſtordnung für Frei⸗ tag: Morgen Früh 7,05 Uhr: Amt zu Ehren der heiligen Familie. Zwei ganzſeitige Romane. Ab heute bringen wir laufend zwei ganzſeitige Romane zum Abdruck. Es ſind zwei inter— reſſante und packende Romane, die mithelfen ſollen, unſeren geſchätzten Leſern die langen Winterabende angenehm zu geſtalten. Der laufende Roman„Die Typgräfin“ hat bereits alle Herzen gefunden und der heute beginnende Roman„Zu jedem kommt einmal das Glück“ wird bald alle Leſer in ſeinen Bann geſchlagen haben. * Ein Vortrag des Reichsred⸗ ners des V. D. A. Petzold findet am kom— menden Dienstag, den 3. Dezember, abends 8 Uhr, im Ratskellerſaale ſtatt. Wenn hier in Viernheim den Beſtrebungen des V. D. A. von Seiten der Bevölkerung noch nicht das große Intereſſe entgegengebracht wird, wie an anderen Orten, ſo liegt das in der Hauptſache an der Unkenntnis der Belange unſerer im Grenzland und im Ausland lebenden deutſchen Volksgenoſſen. Es fehlt noch an der Einſicht, daß vom Schickſal der Auslandsdeutſchen zu einem großen Teil das Schickſal von uns Reichsdeutſchen abhängig iſt. Sich darüber Aufklärung zu verſchaffen, iſt daher mora⸗ liſche Pflicht. Und wenn dieſe Aufklärung von einem Manne geboten wird, der auf die— ſem Gebiete daheim iſt und der— wie der Reichsredner Petzold— ſich zur Lebensauf⸗ gabe gemacht hat, die Verbindung zwiſchen In⸗ und Auslanddeutſchen immer inniger und für unſer ganzes, großes 100 Millionenvolk fruchtbringender zu geſtalten, ſo ſollte ſich dieſe ſeltene Gelegenheit niemand entgehen laſſen, zumal zu dieſem hochaktuellen Vortrag ein Eintrittsgeld nicht erhoben wird. Einen Film aus der deutſchen Wehrmacht zeigt am Freitag Abend ½9 Uhr im Freiſchütz der Reichsluftſchutzbund. Der Film behandelt in recht lehrreicher Weiſe die erſte Hilfe bei Unglücksfällen. Der Film iſt ſehr intereſſant und jedermann kann da⸗ bei etwas lernen. Die ganze Bevölkerung iſt dazu eingeladen. Die Blockwarte des R. L. B. haben reſtlos dabei zu erſcheinen. (Siehe beſondere Anzeige!) * Auflöſung des Neuhausbeſitzer⸗ Verbandes. Auf Anordnung des Reichs⸗ miniſters des Innern ſind die verſchiedenen Zweckverbände von Neuhausbeſitzern uſw. auf⸗ zulöſen und hiernach in die großen Verbände einzugliedern. Ueber den weiteren Anſchluß ſollen ſich die Neuhausbeſitzer, die bisher dieſer Organiſation angehört haben, in einer Schluß⸗ verſammlung der Ortsgruppe ſelbſt entſchei⸗ den. Dieſe Verſammlung findet für die Viernheimer Neuhausbeſitzer, die Mit⸗ glieder des Landesverbands Heſſen waren, am Freitag, den 29. Nov., Abends ½9 Uhr im„Fürſt Alexander“ ſtatt, worauf die Mitglieder beſonders aufmerkſam gemacht werden. * Hydranten und Schiebeklappen ſauber halten. Vom Polizeiamt wird da— rauf hingewieſen, daß die Hausbeſitzer, ver— pflichtet ſind, vor ihren Häuſern befindliche Hydranten und Schiebeklappen ſauber zu hal⸗ ten, damit dieſe im Falle der Not ſofort ge— funden und in Gebrauch genommen werden können. Es iſt nämlich feſtgeſtellt worden, daß viele Hydranten und Schiebeklappen mit Schmutz zugedeckt ſind, oder beim Straßen- reinigen ganz einfach darüber gekehrt wurde, bis keine Spur davon mehr vorhanden war. Bei einem Brandfall zum Beiſpiel wäre es doch beſonders hinderlich u. würde die Löſch— arbeiten verzögern, wenn durch die Feuerwehr erſt die Hydranten geſucht werden müßten. Die Häuſer, vor welchem ſich ein Hydrant oder eine Schiebeklappe befindet, ſind durch Schildchen gekennzeichnet. Die Polizeibeamten ſind angewieſen, ihr Augenmerk darauf zu rich⸗ ten, daß vorſtehende Aufforderung befolgt wird. Durch Gemeindearbeiter ſind in den »Die Dahlien erfroren. äWhrend am Totenſonntag man noch überall blühende Dahlien ſah, ſind ſie in den letzten kalten Nächten erfroren. Den Knollen an der Erde ſcheint die Kälte aber nichts angetan zu haben. Viehzählung. Am 3. Dezember findet hier ein Veiehzählung ſtatt, die ſich auf ſämtliche Nutztierarten erſtreckt. Unrichtige An gaben werden beſtraft. Die Zählung dient ſtatiſtiſchen Zwecken. Weitere Mittel für Wohnuns umbau. Ein erfreulicher Entſchluß. Der Reichs- und Preußiſche Arbeitsminiſter hat erneut Mittel in Höhe von rund 10 Millionen RM. für die Teilung von Wohnungen und den Umbau ſonſtiger Räume zu Wohnungen zur Verfügung geſtellt. Wie verlautet, ſoll nach den bisherigen Beſtimmungen ge handelt werden. Volkstum u. Volkslied Gedanken zum Volkstums⸗ und Heimatabend am nächſten Sams tag, 30. November! Wie der Turnverein von 1893, ſo ſtellt ſich am kommenden Samstag auch der Männergeſangverein dem hieſigen Ortsring des Reichsbundes für Volkstum und Heimat zur Verfügung. Und das iſt lebhaft zu begrüßen. Deutſcher Sängerbund und Deutſcher Heimatbund ſind gleichſam Zwil— lingsbrüder, die beide wahrer, echter Volks⸗ kultur dienen wollen. Und echte Volkskultur iſt und bleibt an die Heimat gebunden, ge— bunden an Blut und Scholle. Der ſchlichteſte Ausdruck deutſchen Volks- und Gemütslebens war von jeher das deutſche Volkslied, an dem wir ſo reich ſind wie kein Volk der Welt. In ihm ſpricht der einfache Mann und die ſchlichte Frau aus dem Volke ihre Herzens— ſprache. Aber es war keine Herzensſprache des deutſchen Volkes mehr, es war geile Juden— ſprache, die uns vor Hitler aus Hunderten von Schlagern allenthalben entgegenſchallte und das Volkslied, dieſes beſcheidene Heimatkind, an die Wand drückte. Das blödſinnigſte Zeug ging ins Volk über. Wer erinnert ſich z. B. nicht an folgenden pikanten Unſinn: „Wer hat bloß den Käſe zum Bahnhof gerollt?“ „Wer hat den Bonbon ans Hemd geklebt?“ „Der Neger hat ſein Kind gebiſſen.“ „Haſt du nicht'ne abgelegte Braut für mich?“ „Ich bin auf dich ſo ſcharf“ uſw. uſw. Das waren noch die harmloſeſten Sachen, wenn ſie auch von Blödſinn ſtrotzten. Weniger harmlos war es, wenn ſolche„Dichter“ uns ausgeſprochene Schweinereien vorſetzten und das betörte Volk ſie nachſang. Unglaubliches wurde hierin verbrochen u. der deutſche Michel fraß das Gift. Wir kommen ein andermal da⸗ rauf zurück. Heute wollen wir lediglich un⸗ ſerer Freude Ausdruck geben, daß dieſe Gift— quellen allmählich verſchwinden und das deut- ſche Volks- und Heimatlied wieder richtig zu Ehren kommt. So ſind es auch Volks- und Heimatlieder, die beim kommenden Heimat— abend am Samstag, den 30. Nove m⸗ ber 1935, abends 8 Uhr, im„Fürſt Alexander“ Herz und Gemüt erfreuen wer⸗ den. Die Parole:„Auf zum Volks⸗ tums⸗ und Heimatabend!“ muß des⸗ halb für jeden gelten, der noch ſeinen geſunden Sinn für wahre Heimatkunſt erhalten hat und ihn weiter pflegen will. Der Abend wird ver⸗ anſtaltet vom Landſchaftsbund„Volkstum und Heimat“ in Verbindung mit der NS-Gem. „Kraft durch Freude“. Eintrittspreis im Vorverkauf 20 Pfg., an der Abendkaſſe 30 Pfg. Vorverkaufsſtellen: Franz Hof⸗ mann, Drehſcheibe; Vorſtand des Turnvereins; Ortsobmann der Geſangvereine; Ortswart der NSG.„Kraft durch Freude“, Pg. Braun; ſo⸗ wie im Gaſthaus„Zum Fürſt Alexander“. Reichs luſiſchutzbund (Ortsgruppe Sied⸗Rüd Viernheim). Filmabend am 29. ds. Mts. im Frei⸗ ſchütz. Am kommenden Freitag, den 29. ds. Mts., abends ½9 Uhr, zeigen wir im Freiſchütz einen Zakter Film aus der deutſchen Wehrmacht „Erſte Hilfe“. Derſelbe iſt ſehr ſchön und lehrreich. Wir laden hierzu die ganze Bevölkerung, insbeſondere aber die hie— ſigen Formationen, ein. Eintritt 10 Pfg. Achtung, Blockwarte! Alle Blockwarte haben zu obigem Filmabend zu erſchei— nen, da anſchließend noch eine kurze, aber wichtige Beſprechung ſtattfindet. Fehle keiner! Heil Hitler! Die Ortsgruppenführung. Handball der Amieitia! Am letzten Sonntag ſpielten unſere Hand— baller gegen den TV. Sandhofen in Viernheim. letzten Tagen die Hydranten und Schiebklappen geölt worden, damit ſie jederzeit benutzungs⸗ bereit ſind. Sie haben wieder einen ſchönen Sieg errungen und führen mit 8 Punkten die Tabelle an. Sie — 3 — ie Gauführung Heſſen-Naſſau des WHW gibt bekannt: Der Butterknappheits pſychoſe mit dem Wiederauftauchen des be kannten Hamſterns und einer Konjunktur in Steintöpfen ſetze ich als bekannt voraus. Wirtſchaftlich geſehen handelt es ſich um eine Angelegenheit der richtigen Verteilung: Denn würde jeder Volksgenoſſe ſo ver nünftig ſein, 5 Gramm Butter we⸗— niger zu ſich zu nehmen, ſo gäbe es überhaupt keine Butterfrage. Lei⸗ der ſind nun nicht alle Volksgenoſſen ver— nünftig. Sie ſchwätzen und hamſtern und ver— größern einen augenblicklichen Notſtand, der ſich ſicher beheben läßt. Indeſſen werden die Meckerer und dunk len Propheten, die ſchon wieder auf ein Auf⸗ leben der Hamſterer hoffen, diesmal eine Enttäuſchung erleben. Wenn irgend eine vor— ſorgliche Hausfrau Entrüſtung heuchelt, weil ſie das gewünſchte halbe Pfund Butter für den dritten Steintopf Butterſchmalz nicht gleich bekommt, ſo wird das den Kenner ſozialer Verhältniſſe nicht ſonderlich erregen. Dagegen würde es von einem Bürger des Dritten Reiches als ungerecht empfunden werden, wenn etwa eine bedürftige Wöchnerin für ihr ſauer eingeteiltes Geld im Laden nicht ihr Viertel Pfund Butter erhält, weil es der Ladenin— haber für eine beſſerſituierte Kundin zurück- legte. 5 ö Im früheren Syſtem wäre man an dieſer Das Winterhilfswerk greift ein Junge Mütter ſollen wegen der Hamſterer keine Not leiden Ungerechtigkeit vorbeigegangen. Die national— ſozialiſtiſche Volksgemeinſchaft hat aber für dieſe Dinge ein feines Empfinden. Sie läßt die Dinge nicht treiben, ſondern greift dort ein, wo wirkliche Not einen wirtſchaftlich Schwachen trifft. So hat ſich das WSW unverzüglich mit dem Reichsnährſtand in Verbindung ge— ſetzt und darauf hingewieſen, daß rück ſichtsloſe Hamſterei einiger Ego iſtinnen nicht vor dem Achtel But⸗ ter Halt macht, das eine junge Mutter entbehrt, ein Geneſender oder eine kinder reiche Familie braucht. Der Milchwirtſchaftsverband als Ver- treter der Buttererzeuger hat ſich mit dem WHwW ſofort verſtändigt und ſo haben im Gau Heſſen⸗Naſſau die vom WHW betreuten Be— dürftigen, ſoweit es ſich um werdende oder ſtillende Mütter, um beſonders ſchwächliche Kinder oder Perſonen handelt, die vom Arzt eine Trnährungszulage erhalten, regel- mäßig die entſprechende Butter- menge erhalten. Sie werden daher noch ergänzt durch zahlreiche Butterſpenden, die von privater Seite den Dienſtſtellen des WSW aus denjenigen Kreiſen zugehen, in denen kein Buttermangel zu verſpüren iſt. Während beim früheren Syſtem die Aermſten und Bedürf⸗ tigſten keine Butter erhielten, bekommen im neuen Reich bedürftige Volksgenoſſen nicht nur Butter. Nein, ſie bekommen ſie ſogar, dank dem Eingreifen des WHW, umſonſt. ſere Handballelf hat ſich durch dieſen Sieg an die Spitze der Tabelle geſetzt und ſtehen, da Reichsbahn Mannheim am letzten Sonntag gegen TV. Waldhof verloren hat, mit 2 Punk- ten Vorſprung, als ungeſchlagene Mannſchaft in der Kreisklaſſe da. Bei dieſem Spiel zeigte ſich wieder, daß ſich unſere 1. Handballmann⸗ ſchaft in dieſem Jahr gut zuſammengefunden hat, und daher auch nicht ſo leicht zu ſchla⸗ gen ſein wird. f Am kommenden Sonntag ſpielen ſie gegen Reichsbahn Mannheim in Mannheim. Wir hoffen, daß am Sonntag unſere Handballelf mit Erfolg ſich durchſetzen wird, damit ſie ihren Siegeszug noch weiterführen kann. Bekanntmachung Betr.: Viehzählung am 3. Dez. 1935. Am 3. Dezember ds. Is. findet eine Viehzählung ſtatt. Sie erſtreckt ſich auf Pferde, Maultiere, Mauleſel und Eſel, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh und Bienenſtöcke(Bienenvölker). Schließlich iſt damit eine Erhebung über nichtbeſchaupflich⸗ tige Hausſchlachtungen von Groß- und Klein⸗ vieh in der Zeit vom 1. September bis 30. November 1935, ſowie der Kälbergeburten in den Monaten September, Oktober, Novem- ber 1935 verbunden. Es iſt die Zahl aller Kälber anzugeben, die in den Monaten Sept., Okt. und Nov. ds. Is. lebendig oder tot ge⸗ boren wurden, gleichgültig, ob ſie in der Vieh⸗ haltung vorhanden, oder bereits geſchlachtet, verkauft oder ſonſtwo weggebracht ſind. Die Viehgattungen werden auch bei Nicht⸗ landwirten gezählt, alſo in jeder Haushal- tung, in der auch nur eine dieſer genannten Viehgattung vorkommt. Die Zählung findet nur zu ſtatiſtiſchen Zwecken ſtatt. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht erſtattet, oder wer wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geld⸗ ſtrafe bis zu zehntauſend Reichsmark beſtraft. Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein ver- ſchwiegen worden iſt, im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Viernheim, den 27. November 1935 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel craeri Viernheimer Schachklub gegr. 1934. Clublokal:„Zum grünen Haus“. Spielabend: jeweils Donnerstqgs 8 Uhr! Die Mitglieder des Clubs werden noch— mals darauf aufmerkſam gemacht, daß heute Donnerstag abend ½9 Uhr in unſerem Club- lokal eine äußerſt wichtige Verſammlung ſtatt— findet, in der äußerſt wichtige Fragen auf der Tagesordnung ſtehen. Das Erſcheinen eines jeden Clubmitgliedes iſt deshalb Pflicht! Verantwortlicher Schriftleiter: Johann Mar⸗ tin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenlei⸗ ter? Johann Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitlerſtraße 36 D. A. X 1935 950. Zur gewannen gegen den TV. Sandhofen 7:5. Un⸗ Vereins⸗Anzeiger Heute Donnerstag Pflichttraining der erſten Mannſchaft mit Erſatzleuten. Morgen Frei⸗ tag 8 Uhr Jugendverſammlung im Vereins- haus und am Samstag um 4 Uhr Schüler⸗ ſämtliche Spieler der Fußballjugend und Fußballſchüler einzufinden haben. Der Vorſtand. Mrieger- u. Soldatenkamerad- schaft„Jeulonia“ Viernheim Machruf Zum zweitenmale greift der Tod in dieſem Monat in unſere Reihen. Gott der Herr hat unſeren Ka⸗ meraden Unton Jos. Stich im 70. Lebensjahre heimgerufen. Er war Mitbegründer u. einer unſerer Treueſten. Treue um Treue, wir ſtehen an ſeinem Grabe geſchloſſen. Zuſammenkunft: 2,45 Uhr im Fürſten Alexander. Der Kameradſchaftsführer: Klee „ Guter- 3 belegen- get Minderwagen heit! zu verkaufen. Sands trage 16 Neue naturlaſ. Küche m. Tiſch, 2 Stüh⸗ le, 1 Hocker kom- plett nur RM. 85.— verkauft. dünner Läuferschweine 7 Wochen alt, zu verkaufen. Friedrichstrags 46 Außer meinen ſtets friſch Mannheim geröſteten f. l Kalee- Mischungen 2 empfehle ich: Pla J 05 malzkaffee offen Pfd. 239 Rathreiners malzkaffee billig Baket 23 u. 45 klangſchön Seelig's Rornkaffee 8 Paket 22 u. 433 neu und ge⸗ 5 ſpielt Rornfranck Pak. 25 u. 50 Schreiber's Kaffee-Erſatz⸗ 20 5 Miſchung mit 25% Bohnen⸗ kaffee/ Pfd. Paket 37 arnoger müdlen-Franck(Cichorien) 0 3. 10 Paket 16 u. 22.5 Mannheim Pfeiffer 5 Dillers Kaffee Zusatz Essenz Webers's Carlsbader Raffeegewürz Raffee-Sahne Fl. 303/ Gl. 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