lg; Ein⸗ fen⸗ ig re der die 8 8 1 (Eiernheimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ 1 1.40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Beilagen: Wochenende“, zweimal jährlich den Sommer und Winter Fahrplan a Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreitete Tageszeitung— nacbrichten- ung Anzeigenblatt ernſprecher 117.— Drahtanſchrift: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheck 21577 Frantfurt 2 f ee der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. und Feiertage.— Bezugspreis monatl. wöchentlich das„Illuſtrierte und den AViernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Siernheimer Bürger-Zig.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Ankündigungen in dieser an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ mittags 9 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Zeitung finden weiteste Verbreitung Plaßzwünſche bei Anzeigen werden nach Möglichkeit derückſichtigt.— Für die Aufnahme kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Nr. 284 Freitag, den 6. Dezember 1935 52. Jahrgang Die Wirtſchaftswothe Wie wird das Weihnachtsgeſchäft?— Stei- gerung des deutſchen Fiſchfanges. Auf⸗ träge für Werften.— Die Getreidebeſtände. — Der Vertrag Deutſchland— Polen in Kraft. Der Monat Oktober iſt für den Einzelhan⸗ del ſeit jeher— und namentlich in den letz⸗ ten Jahren— von beſonderer Bedeutung eweſen. Der Oktober 1933 brachte in der reits wieder anſteigenden Umſatzkurve um erſtenmal einen ſcheinbaren Rückgang, er jedoch durch das Weihnachtsgeſchäft 1933 entſchieden wieder ausgeglichen wurde. Und darin dürfte etzten Endes die entſcheidende Bedeutung dieſes Monats für den Verlauf der Einzelhandelsumſätze liegen, daß er im Zeichen der ausgeſprochenen Bedarfsdeckung ſteht, während aller„über flüſſige“ Be⸗ darf bis Weihnachten zurückgeſtellt wird. Der Oktober 1934 ſchien dieſe Annahme nicht zu rechtfertigen, denn ſeine Umſätze lagen um 22 v. H. über denen des Vorjahres und bildeten nächſt dem Inventurverkauf die höchſte Spitze des ganzen Jahresverlaufs. Man muß hierbei jedoch den ungeheuer gro— ßen Einfluß der Hamſterpfychoſe in Betracht ziehen Auch iſt hier aber der Ok⸗ tober wiederum entſcheidend geweſen für das Weihnachtsgeſchäft, welches infolge eben dieſer großen Hamſterkäufe nicht als 1 umfangreich bezeichnet werden ann. Der Tag der nationalen Solidarität iſt der ſichtbare Ausdruck für die deutſche Volltsgemeinſchaſt. PPTP Die Forſchungsſtelle für den Handel hat jetzt über die Umſätze des Einzelhandels im Oktober 1935 berichtet. Danach ſind dieſe um 1 v. H. höher geweſen als im Oktober 1934, d. h. auch in dieſem Jahre iſt das Oktober⸗ geſchäft ziemlich groß geweſen. wobei die Hauptzunahmen beim Lebensmitteleinzel⸗ handel(Preisbewegungl!), bei den Herren⸗ ausſtattungsgeſchäften und im Hausratein⸗ zelhandel feſtzuſtellen ſind. Alles in allem ergibt ſich aus dem Oktoberbericht. daß ein großer Teil derjenigen Einzelhandelszweige, die als Weihnachtslieferanten auftreten, noch unterdurchſchnittliche Umſatzentwicklungen zeigen, d. h. daß— ſoweit eine Voraus⸗ ſchätzung überhaupt möglich iſt— dieſe im Weihnachtsgeſchäft wahrſcheinlich auch mit größeren Steigerungen als im Vorjahr rech⸗ nen können. Der deutſchen Seefiſcherei iſt es, wie im Geſchäftsbericht des größten deutſchen Fi⸗ ſcherei⸗Unternehmens, der„Nordſee“. ausge⸗ führt wurde, gelungen, den Anteil der deut⸗ ſchen Fänge um etwa 30 000 Zentner zu ſteigern. Die Einfuhr ausländiſcher Fiſche iſt alſo entſprechend zurückgegangen. Daß die Hochſeefiſcherei beſtrebt iſt, ihren techni⸗ ſchen Apparat auch unter finanziellen Opfern auf erſtklaſſigem Stande zu halten, geht aus den Aufträgen hervor, die in den letzten Tagen von verſchiedenen Unterneh⸗ mungen dieſer Branche an deutſche Werften vergeben worden ſind. Die Erkenntnis, daß die neuzeitlich ausgeführten Fiſchdampfer wirtſchaftlich beſſer abſchneiden,. dürfte für dieſe Ergänzungen und Erweiterungen der vorhandenen Fiſchdampferflotte der maßge⸗ bende Geſichtspunkt geweſen ſein. Auch ſonſt hörte man von Aufträgen für die deutſchen Werften, und zwar hat der engliſch⸗holländiſche Margarine⸗Konzern Unilever im Rahmen der Kompenſationsge⸗ ſchäfte zur Abdeckung von Guthaben für Warenlieferungen nach Deutſchland einen weiteren Großauftrag an den deutſchen Schiffsbau vergeben. Es handelt ſich neben Hochſeefiſchdampfern und Walfangſchiffen um Frachtmotorſchiffe, die für die Afrika⸗ fahrt beſtimmt ſind. Die vor einigen Tagen veröffentlichte Er⸗ hebung des Reichsnährſtandes über die noch in den Händen der Bauern befindlichen Ge⸗ treidebeſtände liefert im Zuſammenwirken mit den vom Statiſtiſchen Reichsamt ermit⸗ telten Getreide- und Mehlvorräten in Müh⸗ len und Lagerhäuſern ein zuverläſſiges Bild don der Verſorgungslage mit Brotgetreide. Danach ſind etwa 450 000 Tonnen mehr Brotgetreide zur Verfügung als vor einem Rom., 6. Dez. Die im Auslande umgehenden Meldungen über einen von Italien zu gewährenden Waffenſtillſtand und eine von Italien erhobene Gegenforderung auf Einſtel⸗ lung der sSanktionsmaßnah⸗ men werden, wie auch andere ähnliche Ge⸗ rüchte, von zuſtändiger italieniſcher Seite als gänzlich unbegründet und als reine Luftſchlöſſer bezeichnet. In den gleichen Kreiſen wird allerdings jede Stellungnahme zur Frage vermieden, wie man ſich auf italieniſcher Seite im ge⸗ genwärtigen Stadium der internationalen Lage eine Löſung der abeſſiniſchen Frage vorſtelle. In amtlichen italieniſchen Kreiſen wird ferner mit größtem Nachdruck erklärt, daß der ſtarke Optimismus, der in einem Teil der Auslandspreſſe zu beobachten ſei, in Rom bis jetzt in keiner Weiſe geteilt werden könne. Insbeſondere ſehe man in Italien in bezug auf die Sachverſtändigenverhandlungen in Paris über eine Löſung der abeſſiniſchen Frage keinen Grund für dieſen Optimismus. Ita⸗ lien habe nicht einmal eine amtliche Mittei⸗ lung über dieſe Beratungen erhalten. Mit der gleichen Beſtimmtheit wird in amtlichen italieniſchen Kreiſen der zeitweili⸗ gen Entfernung der beiden enaliſchen Großkampfſchiffe„Hood“ und „Renowe“ und einiger engliſcher Zerſtö⸗ rer aus dem Mittelmeer jede politiſche Be⸗ deutung abgeſprochen. Dieſe Maßnahme ſet nur aus techniſchen Gründen angeordnet worden. Kammererklärung Muſſolinis? Der Eröffnung der italieniſchen Kammer am kommenden Samstag ſieht man mit leb⸗ haftem Intereſſe entgegen. Allgemein wird angenommen, daß Muſſolini perſönlich eine Erklärung zu der politiſchen Lage in der abeſſiniſchen Frage und zum Sanktions⸗ krieg abgeben wird. Was Badoglio berichtet Rom, 5. Dez. In dem vom italieniſchen Propagandaminiſterium als Mitteilung Nr. 63 verbreiteten Heeresbericht heißt es, das Eingeborenen⸗Armeekorps habe in Tembien die Zone von Cacciamo erreicht. An der Front des Erſten Armeekorps herrſche leb⸗ hafte Patrouillentätigkeit. Bei Debri ſüd⸗ weſtlich von Makalle ſeien abeſſiniſche Ab⸗ teilungen in die Flucht geſchlagen worden. Einige Unterführer und Bewaffnete des Dedjals Kaſſa Sebbat hätten bei Asbi vor dem Kommando der Danakil⸗Kolonne ihre Unterwerfung vollzogen. Jenſeits des Ta⸗ kazze⸗Fluſſes ſüdlich von Addi Raffi ſeien feindliche Gruppen zerſtreut worden. As A und die Flſperre Amerikas Haltung unverändert. Waſhington, 5. Dez Der amerikaniſche Staatsſekretär Hull erklärte, daß er von einem angeblichen Mo⸗ nopolvertrag der Standard⸗Oil mit Italien nichts wiſſe. Alle einſchlägigen Nachrichten würden von ihm aufmerkſam verfolgt und nachgeprüft. Er bleibe unverändert bei ſei⸗ ner bisherigen Stellungnahme, daß die kriegsführenden Länder geliefert werde, eine Verletzung des amerikaniſchen Neutralitäts⸗ geſetzes darſtellt. Zu dieſen Kriegsmateria— lien gehören nach Hulls Warnung vom 15. November auch Petroleum und Kupfer. Im allgemeinen ſteht man in Waſhington auf dem Standpunkt, daß die Regierung ohne Ermächtigung durch den Bundeskon⸗ greß die Ausfuhr von Petroleum nicht ver⸗ bieten könne und daß der Bundeskongreß dieſe Ermächtigung nur dann geben werde, wenn auch alle anderen Ausfuhrländer Pe⸗ troleum auf die Verbotsliſte ſetzen würden. Im übrigen bezeichnete Hull den Einſpruch eines Neuyorker Richters gegen ſeine War⸗ nung vor übermäßiger Ausfuhr von Petro⸗ Die ſoziale Leipzig, 5. Dez. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſprach auf der Arbeits⸗ und Schulungstagung der DAF über die neue nationalſozialiſtiſche Sozialordnung. Er ging dabei von dem Be⸗ griff der Arbeit aus, die für den National⸗ ſozialismus keine Ware, ſondern eine Funk⸗ tion der Perſönlichkeit des Menſchen und ſein Wertmeſſer ſei. Die Arbeit könne nicht verkauft werden, wie es die Marxiſten lehr⸗ ten. Unternehmer und Arbeiter ſeien beide Soldaten der Arbeit, die auf ver⸗ ſchiedenen Kommandopoſten ſtänden und ſich als Kameraden ehrten und achteten. Kapita⸗ lismus bedeute nicht, daß ein Menſch Geld und Betriebskapital habe, ſondern Kapitalis⸗ mus ſei es, wenn jemand dieſen Beſitz zu machtpolitiſchen Zwecken mißbrauche. Eine Gemeinſchaft nationalſo zialiſtiſcher Prägung unterſcheide ſich von dem Kollektiv bolſchewi⸗ ſtiſcher Prägung dadurch, daß jeder in dieſer Gemeinſchaft an ſeinem Platze ſei. Den Platz an der Sonne ſollen uns nicht unſere Soldaten erobern, ſondern wir wollen ihn kraft unſerer Leiſtung erhalten und unſere Soldaten ſollen uns dann ſchützen. Nur ein vernünftiges und gerechtes Sy⸗ ſtem der Wertung der Arbeit ſichere den ge⸗ rechten Lohn. Die Fürſorge dürfe nicht, wie bei den Gewerkſchaften, in der Fabrik auf⸗ hören, ſondern müſſe in das Haus gehen. Neben der Schönheit der Arbeit müßten wir die Schönheit der Wohnung haben. Schließ⸗ lich müßten auch die Kulturbedürfniſſe der Menſchen befriedigt werden. Die Sozialver- ſicherungen gegenüber dem Einzelnen müß⸗ ten in eine Sozialverſicherung der Gemeinſchaft gegenüber dem Einzelnen umgebaut und völlig neu geſchaffen werden. Dies gelte na⸗ mentlich für die Altersverſorgung. Bei der Krankenverſicherung müßten alle Volksge⸗ noſſen verpflichtet ſein, zur Geſunderhaltung Keine Waffenſtillſtandspläne Eine italienische Erklärung— In Nom ſindet man keinen Grund zu Outimismus leum und anderen Kriegsmaterialien als einen Vorgang, der ihm völlig gleichgültig ſei. Aussprache Hoare— Muſſolini? Paris, 5. Dez. Der Londoner Berichterſtatter des„Ma⸗ tin“ behauptet unter Berufung auf politiſch gutunterrichtete Kreiſe, es werde von einer bevorſtehenden Begegnung Sir Samuel Hoares mit Muſſolini um Weihnachten oder Neujahr herum geſprochen, wozu die Gele⸗ genheit durch den Ferienaufenthalt des eng⸗ liſchen Außenminiſters in der Schweiz ſich ergeben ſoll.„Matin“ möchte dieſem„neuen Verſuch zur Einigung“ beſondere Bedeutung zugebilligt wiſſen. Gemeinſchaft Anſprachen Dr. Leys und Meinbergs auf der DAF ⸗Tagung Minutenlanger ſtürmiſcher Beifall dieſen Ausführungen. In ſeinem dritten Vortrag auf der Schu⸗ e der DA behandelte Dr. Ley ie folgte Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront. Er ging davon aus, daß es die Aufgabe der Deutſchen Arbeitsfront ſei, die Intereſſenge⸗ genſätze, die in einem Volke vorhanden ſind und immer vorhanden ſein werden. auszu⸗ gleichen. Die Deutſche Arbeitsfront aber ſei ein Hilfsmittel der Partei. ſei die Gemeinde, die die Menſchen des Volkes ord⸗ ne, um die Grundſätze der Partei im Volke zu verwirklichen. Bei dem Aufbau der Deutſchen Arbeits⸗ front ſeien folgende Grundſätze maßgebend geweſen: Der Betrieb iſt eine Einheit und eine Ganzheit. In dieſem Betrieb muß dem Betriebsführer klar die Verantwortung ge⸗ geben werden. Die Menſchen, die wir in der Arbeitsfront zu betreuen haben, müſſen wif⸗ ſen, daß ſie ihr Schickſal ſelbſt meiſtern müſ⸗ ſen, während wir Erzieher, Kameraden. Gärtner, Seelſorger ſein müſſen, die um das Vertrauen des deutſchen Arbeiters werben. Die Deutſche Arbeitsfront iſt der Exerzierplatz für die nationalſozialiſti⸗ ſche Weltanſchauung, und„Kraft durch Freu⸗ de“ iſt das Reglement, nach dem exerziert wird. Der Mitgliedsbeitrag iſt kein Verſiche⸗ rungsbeitrag, für den man eine Rente be— kommt. ſondern ein weltanſchaulicher Beitrag, mit dem man Schätze heben muß. Eine Zwangsmitgliedſchaft lehnen wir ab. Aber wir hoffen, wünſchen und gauben. daß nie⸗ mand in Deutſchland mehr Arbeit findet, der nicht in der DAß iſt, weil er ſich damit als aſoziales Element geoffenbart hat. Nachdem Dr. Ley noch den pyramidenför⸗ migen Aufbau der DA umriſſen hatte, ſchloß er unter minutenlangem Beifall:„Die des Volkes beizutragen. Dr. Ley erklärte zum Schluß: Wenn die Intereſſen des Einzelnen die Intereſſen der Gemeinſchaft ſind, dann ſind ſie am beſten zu befriedigen. Alle Brücken zu der alten liberaliſtiſchen Welt ſind abgebrochen. Ausfuhr von Kriegsmaterial ſobald es über die gewöhnlichen Mengen hinaus an die das Tempo der Vorratsabnahme gegen⸗ über 1934 nachgelaſſen hat, weil ſich hier die Zuteilung der Kontingentsmarken auswirkt. Auch an Futtergetreide dürften insgeſamt etwas größere Vorräte vorhanden ſein als im Vorjahr Das unlängſt unterzeichnete polniſch⸗deut⸗ ſche Wirtſchaftsabkommen iſt vor kurzem in Kraft getreten. Aufgrund dieſes Abkommens wird der polniſche Export nach Deutſchland rund 170 Millionen Zloty jährlich erreichen und der Import ſich ungefähr gleich hoch ſtel⸗ Jahr, wobei noch bemerkenswert iſt, daß C.. ²˙... Deutſchland muß leben, weil wir leben wollen. ſtand des polniſch⸗deutſchen Handelsverkehrs bedeutet dieſes eine Steigerung um 40 bis 50 Prozent. Polen wird in der Hauptſache landwirtſchaftliche Produkte liefern, und zwar Schweine. Eier, Holz, Butter. Geflügel, Spiritus uſw. Etwa ein Viertel des geſam⸗ ten Exportwertes werden metallurgiſche Er⸗ zeugniſſe, Zink, Naphtha, Steinkohlenpro⸗ dukte u. a. ausmachen. Aus Deutſchland wird Polen chemiſche Erzeugniſſe, Metall⸗ waren, Maſchinen und Apparate. Automo⸗ len. Im Vergleich zum augenblicklichen Zu⸗ bile, elektrotechniſches Zubehör, Textilwaren Deutſche Arbeitsfront iſt das Geſicht des na⸗ kionalſozialiſtiſchen Wollens. Sie iſt keine Inſtitution für ſich allein, ſondern abhängig von dem Willen und der Führung der Na- ber oz taliſtichen Deutſchen Arbeiter- Par- ei.“ Geſicherte Ernährungslage Im weiteren Verlauf der Tagung behan— delte der Reichsobmann des Reichsnährſtan⸗ des. Staatsrat Mein berg, die deutſche Ernährungsgrundlage und entwickelte dabei etwa folgende Gedanken: Wir Nationalſozialiſten haben ſtets auf die Notwendigkeit einer möglichſt unabhän⸗ gigen Selbſtverſorgung Deutſchlands hinge⸗ wieſen. Man hat uns damals als Autarki⸗ ſten verſpottet. Aber die Entwicklung hat uns recht gegeben. Das Beiſpiel Italiens zeigt heute, wie notwendig es iſt, daß ein Mindeſtmaß der Lebenshaltung eines Vol⸗ kes, vor allem ſeiner Ernährung, innerhale ſeines politiſchen Machtbereiches ſichergeſtellt uſw. beziehen. iſt. Die Aufrechterhaltung der Arbeitsbeſchaf⸗ fung hängt unlöslich damit zuſammen, wie⸗ weit wir auf die Einfuhr ausländiſcher Le⸗ bensmittel verzichten können. Das ſei der Sinn der Frage:„Fett oder Arbeit?“ Selbſt, wenn wir reſtlos vom Ausland abge⸗ ſchloſſen würden, wäre die deutſche Land⸗ wirtſchaft in der Lage, immerhin noch gera⸗ de ausreichende Mengen an Nahrungsmit⸗ teln zu liefern. Meinberg betonte weiter, daß die heute fehlenden verhältnismäßig geringen Spitzen⸗ mengen in der alten freien Marktwirtſchaft ohne die Marktordnung den Schmalz⸗ und Margarinepreis auf eine Höhe getrieben hätten, daß die Maſſe der Verbraucher ſich einfach keine Butter und auch nicht genügend Milch hätte kaufen kön⸗ nen. Selbſtverſtändlich könnten auch bei der Marktordnung, die wirtſchaftliches Neuland darſtelle, Kinderkrankheiten vorkommen. Die Schweinefleiſchverſorgung habe ſich durch die neuen Maßnahmen des Reichsnährſtandes ſchnell wieder gebeſſert.. Nach einem Hinweis auf die Verknap⸗ pungserſcheinungen bei allen Fettarten am Weltmarkt ging Staatsrat Meinberg zum Schluß noch ausführlich auf die gewaltige Verbrauchsſteigerung an Fleiſch und Felt ein. Der Fleiſchverbrauch pro Kopf der Be⸗ völkerung ſei von 50 Kilogramm jährlich vor dem Kriege auf 54 Kilogramm im Jahre 1934, der Butterverbrauch von 6,7 Ki⸗ logramm vor dem Kriege auf 7.45 Kilo⸗ gramm geſtiegen. Unſere Volksernährung könne auch unter Berückſichtigung eines er⸗ höhten Verbrauches als geſichert angeſehen werden, zumal für die noch vorhandenen Verſorgungslücken ausreichende Zufuhren ſichergeſtellt ſeien. Die Aufgaben des Nundfunk; Dr. Goebbels über die künftige Programm geſtaltung. Saarbrücken. 5. Dez. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing die zur feſtlichen Eröffnung des Reichsſen⸗ ders Saarbrücken dort zuſammengekomme⸗ 555 Intendanten ſämtlicher deutſcher Sen⸗ er. Der Miniſter verwies eingangs auf die Schwierigkeit der Geſtaltung des Rundfunk. programms, die ſich durch die Erfordernis ergebe, Millionen von Hörern nach Möglich- keit zufriedenzuſtellen. Der Rundfunk ſei ſa ein Volksinſtitut, deſſen Hörer ſich aus allen Kreiſen des Volkes für jede auch noch ſo klei⸗ ne Sendung zuſammenſetzten. In der letzten Zeit hätten verſchiedene Sender in der Abſicht, das Programm poli- tiſch zu geſtalten, den Rundfunk mehr und mehr mit den ſogenannten„Stunden“⸗Dar⸗ bietungen der verſchiedenſten Art regelrecht atomiſiert. Sie hofften, damit das Volk „politiſieren“ zu können. Das ſei aber nicht die richtige Methode. Der Nationalſozialismus habe z. B. in den Jahren des Kampfes trotz des unvermeidki⸗ chen Eingehens auf Einzelfragen und Ein⸗ zelgebiete das Volk dadurch wirklich politi⸗ ſiert, daß er an das Volk als Ganzes appel⸗ liert habe. Es ſei auch durchaus kein Be⸗ weis für die politiſche Haltung eines Sen- ders, wenn er jeden Tag zwei oder drei ſo⸗ genannte„Politiſche Vorträge“ bringe. Was man nämlich dabei unter„politiſchen Vor⸗ trägen“ verſtehe, das ſeien in den meiſten Fällen Ausarbeitungen über Spezialfragen, ſo z. B. auf dem Gebiet der Wirtſchaft, der Sozialpolitik uſw. Es werde bei allen dieſen Fragen, um eben zu beweiſen, daß der Vor⸗ trag politiſchen Charakter habe, mit Welt⸗ anſchauung gearbeitet, willkürlich und un⸗ willkürlich, und ob das am Platz ſei oder nicht. Das ſchließe ſelbſtverſtändlich nicht aus, daß große politiſche Vorgänge, die das Volk am tiefſten bewegen und in⸗ tereſſieren, wie z. B. die Veranſtaltung des 1. Mai, der Parteitag, der Erntedanktag, eine Rede des Führers weiterhin eine wich⸗ tige politiſche Angelegenheit des Rundfunks ſeien. Dr. Goebbels ſetzte dann ausführlich aus⸗ einander, daß der Rundfunk primär der Auflockerung des Alltags zu dienen habe. Er habe die große Aufgabe, dem von Sorgen bedrückten Menſchen nach den Mühen des Tages Ausſpannung au bieten. Wer nur ſchwere Konzertwerke unſerer Mei⸗ ſter hören wolle, werde gut daran tun, die Einrichtung der Konzertſäle zu benutzen. Mit der edlen Unterhaltung des Hörers im deſten Sinne des Wortes werde der Rund⸗ funk ſeiner wichtigen Aufgabe gerecht, an der allgemeinen inneren Aufrichtung des Volkes mitzuarbeiten. Er müſſe dazu bei⸗ tragen, die politiſche Entſchlußkraft des Vol⸗ kes zu wecken. Es gelte dabei den Mittel⸗ weg zu finden, in der Weiſe. daß auch der geiſtig Verwöhnte noch intereſſiert wer⸗ de, aber auch der weniger Anſpruchsvolle eben noch mitkomme. Dann werde der Rund⸗ funk auch tatſächlich das ganze Volk erfaſſen. Der Miniſter warnte ferner noch an Hand oon zahlreichen draſtiſchen Beiſpielen vor der mißbräuchlichen Verwendung von Legriffen der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung, die auf keinen Fall abgegriffen werden dürf⸗ ten. Als ein Kind der Zeit müſſe der Rund⸗ funk mit der Zeit gehen und aktuell und mo— * Zorn ſ e ———— Der Abſchluß und Höhepunkt des Beſuches des Reichsminiſters Dr. Goebbels in Saar— brücken war die Feier zur Eröffnung des Reichsſenders Saarbrücken im Saal der„Wartburg“, in den gleichen Räumen, in denen das hiſtoriſche Abſtim⸗ mungsergebnis vom 13. Januar 1935 amt⸗ lich ermittelt-den it Ein Feſtſpiel eröffnete die Feier. Nach⸗ dem dann Reichsſendeleiter Hadamovſky die deutſchen Sender zum Appell in Saarbrük⸗ zen aufgerufen hatte— die Sender im gan⸗ zen Reich an“ orteten mit markigen Sprü⸗ hen und mit Grüßen an ihren füngſten Bruder an der Saar— hieß Oberbürger⸗ neiſter Duerrfeld den Miniſter und den Bauleiter willkommen. Mit langanhaltenden Heilrufen zen, nahm dann Reichsminiſter Dr. Goebbels das Wort. Nach einem Hinweis auf die hi⸗ toriſche Tat des Führers, der mit der Eini⸗ zung des Reiches auch die früheren Landes⸗ ender dem Reichsgedanken untergeordnet habe, betonte Dr. Goebbels, wie ſehr es dem Reich eine Herzensſache geweſen ſei, gerade dieſen Sender zu ſchaffen.„Ich mache mich auch bei dieſer Gelegenheit nochmals zum Dolmetſch der deutſchen Reichsregierung, der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und des deutſchen Volkes, indem ich dem Volk. an der Saar unſeren tiefſten Dank zum Aus⸗ druck bringe, daß es ſich in jenen ſchickſals⸗ ſchweren Jahren und Tagen zum Reich be⸗ kannt hat. Wenn wir nun dieſen neuen Sen⸗ der in den Kreis der anderen führen kön⸗ nen, ſo erfüllt uns dabei die ſtolze Genug⸗ kuung. daß damit eines der Verſprechen eingelöſt worden iſt, die wir dem Saarland gegeben haben. Die große Phafe der Wiedereroberung des Saargebiets iſt abgeſchloſſen, und wir ſind mitten begriffen in der Wiedereingliede⸗ rung des Saarlandes ins Reich.“ Dr. Goebbels verwies in dieſem Zuſam⸗ menhang auf die Selbſtverſtändlichkeit, daß eine ſolche Aufgabe mit Uebergangsſchwie⸗ rigkeiten verbunden ſei. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführun⸗ gen verwies der Miniſter auf die Verant⸗ wortungsfreudigkeit der Regierung, die ihre Poſition nicht mit der Macht, ſondern mit der Idee verteidige.„Wir ſitzen nicht auf Bajonettſpitzen“, ſo rief der Miniſter unter ſtürmiſcher Zuſtimmung aus,„ſondern ru— hen in der Liebe und Anhänglichkeit unſeres Volkes.“ Das deutſche Volk habe Vertrauen zu ſeiner Regierung, es ſei glaubensfähig und glaubensbereit geworden. Der neue Sender ſolle der Welt die Einheit des Rei- ches zeigen. „In dieſer Einigkeit liegt unſere Kraft, in unſerer Kraft liegt der Friede, und im Frie⸗ den ruht unſer Glück und die Wohlfahrt des Reiches!“ Im Anſchſuß an dieſe Kundgebung fuhr der Miniſter nach Bad Dürkheim. wo er im Kreiſe von Winzern und Bauern an einem Heimatabend teilnahm. Zum 100. Todestag Platens Eine Feier in Syrakus. Rom. 5. Dez. Am 100. Todestag des Grafen von Platen gedachte die italieniſche Preſſe in zahlreichen Artikeln des deutſchen Dichters und Frei⸗ heitskämpfers, der am 5. Dezember 1835 in Syrakus geſtorben iſt. Nach dem von Muſſo⸗ lini, einem perſönlichen Bewunderer der ſtrengen formgebundenen Kunſt Platens, genehmigten Programm ehrte Syrakus den deutſchen Dichter in feierlicher Form. Ver⸗ treter von Kunſt und Wiſſenſchaft aus Deutſch and und Italien, ſowie der Vorſitzen⸗ de der Platengeſellſchaft, Hans von Hülſen, und der Vorſitzende des italieniſchen Inſti⸗ tuts für germaniſche Forſchung, Gabetti, ferner Vertreter der italieniſchen Regierung, der Faſchiſtiſchen Partei, der deutſchen wiſ⸗ ſenſchaftlichen Inſtitute und der deutſchen Botſchaft in Rom hatten ſich nach Syrakus begeben, um unter Teilnahme der Bevölke- rung von Syrakus das Grabmal des Dich— ters in der Villa Landolina zu beſuchen. Im Theater von Syrakus fand eine Feier ſtatt. Die Gäſte erhielten einen in deutſcher und ztalieniſcher Sprache erſchienenen 1 empfan⸗ — Gedenk⸗ band mit Gedichten Platens und einer Ein⸗ eitung Muſſo inis. Die Hausangeſtellten in jüdiſchen Haushalten. Berlin. 6. Dez. Bei dem Reichs- und preußiſchen Miniſte- rium des Innern gehen ebenſo wie bei vie— len anderen Behörden zahlreiche Anträge ein, die Befreiungen vom§ 3 des Blutſchutz⸗ geſetzes und 8 12 der Erſten Ausführungs- verordnung erſtreben, wonach Juden keine weiblichen Staatsangehörigen deutſchen oder artverwandten Blutes unter 45 Jahren neu einſtellen und unter 35 Jahren weiterbe— ſchäftigen dürfen. Viele dieſer Anträge beruhen auf irriger Auslegung der Vorſchriften. Ein Haushalt iſt nur dann jüdiſch im Sinne der Vor⸗ ſchriften, wenn ein jüdiſcher Mann Haus— haltungsvorſtand iſt oder der Hausgemein— ſchaft angehört. As Mann in dieſem Sinne iſt nur anzuſehen, wer über 16 Jahre alt iſt; ein Haushalt, in dem nur Frauen oder Kin⸗ der jüdiſch ſind, fällt alſo nicht unter das Geſetz. Weibliche Staatsangehörige deut⸗ ſchen oder artverwandten Blutes. die am 16. September 1935 in einem ſüdiſchen Haushalt beſchäftigt waren, können in die⸗ ſem Haushalt bleiben, wenn ſie bis zum Jahresſchluß das 35 Lebensjahr voll⸗ endet haben werden; ſie dürfen aber nicht in einem anderen jüdiſchen Haushalt angeſtellt werden. Anträge auf Befreiung von dieſen Vor⸗ ſchriften haben grundſätzlich keine Ausſicht auf Erfolg, ſofern nicht ganz außergewöhn⸗ liche Umſtände vorliegen. Etwaige Anträge ſind zu richten an die untere Verwaltungs- behörde, in deren Bezirk ſich der Haushalt befindet. Londoner Dementi Keine Juſammenkunft Hoare— Muſſolini. London. 6. Dez. In London wird amtlich demenkiert, daß Sir Samuel Hoare während ſeines Erho⸗ lungsurlaubes eine Jufammenkunft mit Muſſolini beabſichlige. Der Außenminiſter werde entweder am Freitag abend oder am Samstag früh auf dem Wege nach der Schweiz zunächſt nach Paris fliegen, wo er eine Beſpre⸗ chung mit Laval haben wird. Unter⸗ richtete engliſche Kreiſe ſind überzeugt, daß die beiden Staatsmänner auch die Frage der Oelſperre gegen Italien beſpre— chen werden. Obwohl Miniſter Eden für die Zeit der Abweſenheit Hoares mit den perſönlichen Geſchäften des Außenminiſters beauftragt iſt, darf angenommen werden, daß Eden perſönlich an der für den 12. De⸗ zember nach Genf einberufenen Sitzung des 18er⸗-Ausſchuſſes teilnehmen wird. Litauiſcher Schulreſerent abgeſetzt Kowno, 5. Dez. Das Direktorium des Meme gebietes hat den Schulreferenten Si⸗ maitis ſeines Amtes enthoben. Simaitis, der nach Abſetzung des Direktoriums Böttcher zum Landespräſidenten ernannt worden war, iſt bekanntlich nach der Beſeitigung des Direktoriums Schreiber von dem wider⸗ rechtlich eingeſetzten Direktorium Reisqys als Schulreferent für das Memelgebiet berufen worden. Er hat vor allem zu dem Erlaß der bekannten Schulverordnung beigetragen. durch die in 220 von 222 memelländiſchen Volksschulen die litauiſche Sprache als Un⸗ terrichtsſurgche eingeführt wurde. Neues aus aller Welt Radfahrer gerät zwiſchen Kraftwagen. Auf der Landſtraße zwiſchen Treuenbriet⸗ zen und Berlin begegneten ſich abends zwei Privatwagen. Als ſie aneinander vor— beifuhren, bemerkten die Inſaſſen des einen Wagens ein erhebliches Krachen: man hielt an und forſchte nach der Urſache des Geräu— ſches; dabei fand man auf der Chauſſee einen Radfahrer mit ſchweren Verletzungen auf. Ein Arzt, der auch des Weges lam. konnte nur noch den Tod des Unalücklichen feſtſtellen. Wie es ſcheint muß der Radfah⸗ rer trotz der rechtzeitigen Abblendung der Autoſcheinwerfer zwiſchen die beiden Fahr⸗ zeuge gekommen ſein. wobei er dann einge— quetſcht wurde und den Tod fand Judenfeindliche Kundgebungen in Polen. An der Poſener Univerſität iſt es erneut zu judenfeind ichen Kundgebungen gekom⸗ men Infolgedeſſen wurden die Vorleſun— gen in der medizintſchen Fakultät bis auf weiteres eingeſtel FJußball-CLänderkampf gegen England. Die deutſche Nationalmannſchaft auf dem Platz der Tottenham-Hotſpurs in London. Weltbild(M). 1 4 ie Weihnachtsplakette des WSW. zeigt eine„Reiterin“ aus bunt bemaltem Holz. PPP. In lurzen Worten Der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artillerie Freiherr von Fritſch, beſichtig⸗ te das Berliner Wachregiment. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht ſprach auf einer Tagung des Reichswirtſchaftsbei⸗ rates für Berlin, Brandenburg und Grenz⸗ mark über die Aufgaben der Wirtſchafts⸗ kammern. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und Staatsrat Meinberg ſprachen auf der fünf⸗ ten Arbeits- und Schulungstagung der DA über die Organiſation der Deutſchen Arbeits⸗ front. Das in Riga paraphierte deutſchalettiſche Abkommen über den gegenſeitigen Waren⸗ verkehr wurde am Mittwoch von den Ver⸗ tretern der beiden Regierungen unterzeich⸗ net. General der Infanterie a. D. von Oven iſt im 75. Lebensjahr in Hirſchhorn geſtorben. Die franzöſiſche Kammer ſetzte die Aus⸗ ſprache über die Bünde bei anhaltender Unruhe fort. Die Volksgemeinſchaft ruft 9 Tag der Nationalen Solidarität. Solidarität— einſt ein Wort mit re üblem Beigeſchmadl, ſolange man es nich von dem Beiwort„international“ trennen wollte.... Solidarität war es einſt, wenn marriſtiſche Volksvertreter zur Unterſtützung eines Streiks auch an anderer Stelle einen i 055 der zruf erklang, da ich„Proletari aller Länder vereinigen une 5 1 Aber delt dem hat ſich alles grundlegend geändert. So wie einſt der Begriff Volksgemein-⸗ ſchaft nicht viel mehr als ein leerer Schall war, iſt ſie heute für das deutſche Volk in ſeiner Erneuerung und Wiedergeburt zum I n⸗ r Der Eintopfſonntag am 8. Dezember läßt deutſche Volksverbundenheit offenbar wer⸗ den. Bezeuge Deinen Dank durch Dein Opfer. 7. begriff des völkiſchen Lebenswil⸗ lens geworden. Welch ein gewaltiger Unter⸗ ſchied offenbart ſich heute darin, wenn ſich dieſe Volksgemeinſchaft, geboren und gewach⸗ ſen aus gemeinſamer Not und dem heiligen Bewußtſein unverbrüchlichen Zuſammengehö⸗ rens, zu einem einſt unmöglichen Werk zu⸗ ſammenfindet, wie es das Deutſche Winter⸗ hilfswerf iſt. Es iſt ein Ausdruck deſſen, daß die Zugehörigkeit zur großen deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft die Pflicht zu einer wahren So⸗ lidarität über alle einſtigen Schichten und Klaſſen hinweg mit ſich bringt. Am Samstag, 7. Dezember, wird ſich die Solidarität, geboren ſchaft, erweiſen, wenn faſt alle höheren Lei⸗ ter der Partei und des Staates, führende Perſönlichkeiten aus Kunſt und Wiſſenſchaft, ſämtliche deutſchen Schriftleiter uſw. ſelber die Sammelbüchſe in die Hand nehmen, um ſich rückhaltlos und tätig in den Dienſt der Na⸗ tion und ihres bedeutſamen Werkes der wah⸗ ren Nächſtenliebe, des Winterhilfswerkes, zu aus der Gemein⸗ 8 ſtellen. Der kommende Samstag wird ein Groß⸗ kampftag werden gegen Hunger und Kälte und eine erprobte Kampftruppe wird dieſen Kampf führen, um denen zu helfen, den Glie⸗ dern der gleichen Volksgemeinſchaft, die auch jetzt noch nicht ſatt zu eſſen und genug zu heizen haben. So groß auch bisher ſchon die Opferfreudigkeit im deutſchen Volk ge⸗ worden iſt— die Aufgaben, vor denen das Winterbilfswerk ſteht, ſind ſo gigantiſch, die Anforderungen ſo gewaltig, daß eine neue, noch größere Anſtrengung nötig iſt, um wirk⸗ lich überall helfen zu können. Denke daran, du deutſcher Mann und du deutſche Frau! Dränge Dich in den Haufen derer hinein, die gebefreudigen Herzens die Sammler umgeben werden am Solidarität war es, wenn Me 1 0. 1 h eſchtig. eee aftsbei⸗ Grenz, ſchaſtz⸗ t fn, 5 8 lebeit- eie Daren⸗ N Ver⸗ erzeich⸗ ben iſt lorben. e Aus,. lender — — N fut lit. b tech! ficht tennen wenn fügung einen 1 „ben. I 14! latie 5 r ſeil- l. 60% lein. 50 ein 1 Ju 1. 1 läßt wer · r.. 5 pil⸗ Inter- N ſich* wah- igen geh 1. inte N daß ö 7 Joll- 2 E und 1 ſic ein⸗ J Le, tende J gf, 5 t die N ſich N. ua „ o% zalte ieſen 1 le- auc 1 . cho E. das 9 die ele, J ikk⸗ ö „ fen die 26 Nachdruck verboten. Leiſe klopfte ſie an ſeine Kabinentür. Er ſtand am Fenſter und ſah in die Ferne, als ſie eintrat und ihm zuflüſterte: „Sie iſt allein, amico mio, und Ilaro wird euch jede Störung fernhalten.“ Fort war ſie wie ein Wirbelwind. Walter Heßling wollte erſt empört ausſehen. Aber dazu kam er gar nicht mehr. Ilaro war ſchon auf und davon. Sie mußte immer noch in Erinnerung an Walter Heßlings betroffenes Geſicht lachen. Jetzt eilte ſie hinaus und fiel Bonaglia, der bereits auf ſie wartete, mit einem Jubelſchrei um den Hals. „Mariella hat zu tun, Vater!“ Der Schelm blitzte aus ihren Augen.„Können wir uns inzwiſchen Berlin an⸗ ſehen? Es wird wohl ein bißchen dauern.“ Dann aber wurde ſie ernſt. a „Jetzt habe ich einen Vater und eine Schweſter“, ſagte ſie ſtill und lehnte ihr glühendes Antlitz an ſeine Schulter. Doch ſchnell war es mit der beiderſeitigen Rührung vorbei, denn der Prinz brannte darauf, Ilaro mit Renate bekannt zu machen.„Mit der Lehrmeiſterin der Tipp⸗ gräfin!“, wie der Prinz lachend ſagte. * 1* Während Mariella neugierig der angekündigten zweiten Ueberraſchung harrte, lief Heßling wie ein ge⸗ ſangener Löwe in ſeiner Kabine auf und ab, die für⸗ witzige Ilaro von Herzen verwünſchend. „Schön“, murmelte er vor ſich hin,„alſo ich ſehe ſie wieder. Und was dann? Sicher hängt ſie beſtimmt noch immer an ihrem Verlobten. Guten Tag, Doktor“, wird ſie zu mir ſagen, ‚wo haben Sie denn ſo lange geſteckt?“ Das wird alles ſein. Und ich, ich werde in allen Kummer wieder hineingeriſſen, den ich jetzt ein wenig vergeſſen hatte. Solange ich noch etwas für Mariella tun konnte, war es für meine Sehnſucht nach ihr ein gewiſſer Troſt. Aber jetzt— werde ich die Kraft haben, ſie wiederzuſehen und zu entſagen? Die Kraft, oft mit ihr zuſammen zu ſein, wie es noch nötig iſt? Ihr Prozeß muß neu auf⸗ genommen werden. Man muß die wirklich Schuldige finden und verurteilen. Erſt wenn kein Stäubchen mehr auf Mariellas Namen liegt, iſt meine Aufgabe erfüllt. So lange muß ich Kraft bewahren.“ * Er richtete ſich auf und ging dem kleinen Speiſeſaal des Luftſchiffes zu. Er klopfte an. Glut bebte durch ſein Herz. „Herein!“ rief Mariella. Und ſchon der erſte Ton ihrer geliebten Stimme verzauberte ihn ganz und gar. Wie durch einen Schleier hindurch ſah er jetzt ihr geliebtes, ſüßes Antlitz, ihre ſtrahlenden Augen, ihre zarte Figur. „Doktor, Sie?“ Hatte er ſich geirrt oder lag wirklich ein warmer, glücklicher Ton in den wenigen Worten, mit denen ſie ihn begrüßte. Ein warmes Rot lag auf ihrem holden Antlitz, ihre Stimme zitterte. „Wie wunderſchön, daß Sie am Leben ſind, Herr Doktor! So hat ſich mir noch einer meiner Wünſche erfüllt. Doch wie um alles in der Welt kommen Sie hierher?“ Erſtaunt muſterte ſie ſein tiefgebräuntes, männlich ſchönes Antlitz. 8 „Fragen Sie das den Herzog, Mariell... Prinzeſſin!“ ſagte er ſtockend. Er war vollkommen verwirrt. Mariellas Gegenwart betäubte ihn geradezu vor Glück, ſo daß er ſich nur mühſam faſſen konnte. Aber wie ſelbſtſüchtig war er! Er hatte ja im Augen⸗ blick ganz vergeſſen, welch ſchweren Verluſt Mariella er⸗ litten. Oder hatte er es vergeſſen wollen? „Verzeihen Sie, Prinzeſſin“, es klang reuevoll,„daß ich nicht gleich... Laſſen Sie mich Ihnen ſagen, wie ſehr ich mit Ihnen fühle und um Ihretwegen den ſchweren Verluſt bedaure, den Sie erlitten haben.“ Da hob Mariella ihr Geſicht. Frei und offen ſah ſie Heßling an: „Ich danke Ihnen, Doktor. Doch ſeit heute weiß ich, wie ſehr ich dieſen Verluſt überſchätzte. Sie ſind der erſte, zu dem ich darüber ſpreche. Ich habe mich in einer Täuſchung über den Charakter meines Verlobten be— funden. Und vielleicht auch in einer Selbſttäuſchung über mein eigenes Gefühl. Ich war noch ſehr jung und ſehr einſam, als ich Erhard von Hagen fand. Nur ſo kann ich es mir heute erklären, daß ich ſo blind zu ihm hielt, obwohl mich in der letzten Zeit oft genug eine innere Stimme warnte. Aber ich wollte dieſe innere Stimme nicht hören, Doktor Heßling. Denn wenn ich Erhard von Hagen nicht hatte, war ich ja ganz allein auf der Welt mit Tante Annina, die mich haßte.“ „Allein auf der Welt?“ Sehr leiſe wiederholte es Doktor Heßling.„Oh, Mariella, wenn Sie nur früher die Wirklichkeit geſehen hätten, dann hätten Sie gewußt, daß Sie niemals allein waren, daß es einen Menſchen gab, der—— Aber verzeihen Sie, daß ich jetzt in dieſem Augenblick von mir ſprechen will.“ Da ſah Mariella Heßting innig an: Urheberrechtschutz: Fünf Türme⸗Verlag, Halle(Saale). 2 Sd AST Ude VSTEGNMRNNN. „Es gibt nichts, was Sie nicht dürfen, Doktor Heßling. Laſſen Sie mich Ihnen nur eins ſagen: Ich freue mich von ganzem Herzen, daß Sie hier ſind.“ „Sie— Sie freuen ſich darüber, Mariella?“ Wie ein Jubelruf kam es von Heßlings Lippen. Er preßte ſeinen Mund auf Mariellas zarte Hand, die ſie ihm nicht entzog. „Mariella, laſſen Sie mich noch ſchweigen von dem, was ich wünſche und träume! Doch wenn es mir einmal gelungen ſein wird, das Unrecht Annina von Gellerns und ſeine Folgen von Ihnen zu nehmen, wenn kein Schatten mehr auf Ihnen ruht, darf ich dann ſprechen?“ Unendliche Liebe lag in ſeinem Blick. Aber es war nicht jene undurchſichtige, betäubende Flamme, die ihr aus Erhard von Hagens Augen ſo oft entgegengeſchlagen. Hier ſtand ein Mann, demütig und doch ſeiner ſelbſt ſicher. Ein Mann, der ſich nicht von einer Frau helfen ließ, ſondern der dazu geſchaffen war, die Frau ſeiner Liebe zu ſchützen und zu halten. Da wich der letzte Schatten der Liebe zu Erhard von Hagen von Mariella. Unwillkürlich verglich ſie ihn, den ſie bis zum heutigen Morgen noch für einen Helden gehalten, mit Heßling. Das ſtolze Piedeſtal, auf das ihre kindliche Schwär⸗ merei Erhard von Hagen geſtellt, war zertrümmert und mit ihm die Erinnerung an ihn ſelbſt. Ein Gefühl der wunderbaren Befreiung kam über ſie. Heßling hatte ihr alles gegeben. Er hatte ihr den Vater wiedergebracht. Sie mußte ihm dankbar ſein wie niemandem auf der Welt. Doch dieſe Dankbarkeit war kein Müſſen, war kein Zwang — ſie war ein tiefes Verlangen ihrer Seele. Und noch niemals war Mariella di Bonaglia undankbar geweſen. So ſagte ſie heiß errötend: „Warum wollen Sie ſolange warten, Doktor? Ich— ich wußte ſeit langem, daß Sie mir als Freund nahe⸗ ſtanden. Unter Freunden darf man alles ſagen, was man fühlt...“ „Auch— auch, wenn man ſeiner Sache nicht ganz ſicher iſt, Principeſſa?“ Sie nickte. „Und wenn ich Ihnen ſagen würde, daß Sie für mich das Teuerſte auf der Welt ſind— daß das Leben für mich in den letzten Monaten nur Sinn hatte, weil ich es für Sie in die Waagſchale werfen durfte— was würden Sie dann antworten?“ „Das...“, erwiderte Mariella und legte ihre Arme um Heßlings Hals. „Mariella!“ In ſeliger Erſchütterung nannt, er ihren Namen. Er glaubte zu träumen. Aber es war Wirklich⸗ keit. Das waren Mariellas Arme, die er fühlte! Das war ihr geliebtes, zartes Geſicht dicht vor ihm. Sie ließ es zu, daß er ſie küßte. „Wie gut, daß Vater Ilaro hat!“ ſagte ſie zwiſchen Heßlings leidenſchaftlichen Liebkoſungen.„So iſt er doch wenigſtens nicht allein, wenn ich Frau Doktor Heßling werde.“ Achtundzwanzigſtes Kapitel. Das Ende vom Lied. Das Kriminalgericht hatte ſeinen großen Tag. Die Affäre„Bonaglia kontra von Gellern“ ſtand zur Ver⸗ handlung. Schon ſeit drei Tagen waren alle verfügbaren Karten zu dieſem ſenſationellen Prozeß ausgegeben. Man hatte Annina von Gellern nicht vergeſſen— und nicht den erſten Prozeß gegen Mariella, in dem Annina ſo hart gegen ihre Pflegetochter aufgetreten war. Die Sympathien waren noch immer, obgleich eine lange Zeit dazwiſchenlag, bei Mariella. Wenige Tage nach Mariellas erſtem Prozeß war Annina wieder auf Reiſen gegangen. Was ſollte ſie hier auch nochl, hatte ſie gedacht. Sie konnte es nicht begreifen, daß faſt alle ihre ehemaligen Freunde von ihr abgerückt waren, nachdem ſie Mariella hatte fallen laſſen. Gut, lebe ich in Zukunft auf Reiſen!, hatte Annina ſich ſelbſt geſagt. Nach und nach wird man ſich hier beruhigen— die Welt iſt ſchnellebig. Andere Senſationen werden kommen— man wird die Anteilnahme für Mariella vergeſſen. Letzten Endes hat doch immer nur der recht, der Geld beſitzt. Alſo werde ich in Ruhe abwarten!— f Dreiviertel Jahre lang war Annina ziellos in der Welt umhergereiſt, bald hier, bald da Raſt machend. Als es aber verſchiedentlich geſchah, daß man ſie auch unterwegs ablehnte, ſobald man ihren Namen hörte, zog ſie es vor, ſich völlig in einem einſamen Gebirgsdörſchen zu ver⸗ graben. Hier endlich fand ſie Muße genug, um über ihre Zukunft nachzudenken, und bald war ihr Plan gefaßt. Sie wollte Deutſchland verlaſſen, dies ungaſtliche Land, deſſen Bewohner ſo merkwürdige Anſichten über Recht und Unrecht hatten und viel zu viel Mitleid beſaßen. Spanien oder auch Amerika würden ſie mit ihrem Geld ſicherlich mit offenen Armen aufnehmen. Ihr ſonſtiges Vermögen aus Deutſchland herauszubekommen— mein Gott, Annina von Gellern hatte ſchon Schwierigeres bewerkſtelligt. Eines Morgens war die Bevölkerung des einſam ge⸗ legenen Gebirgsdörfchens Mooshach in heller Aufregung. Eine„Städtiſche“, mit Bergen von Gepäck, hatte ſich im Dorfwirtshaus einquartiert und kehrte dort das Unterſte zuoberſt. Allgemein war man der Anſicht, daß die Städtiſche zwar blitzſauber wäre, und daß ihr die Dirndl⸗ kleider zum Entzücken ſtänden. Aber warum ſie ſich das Geſicht weiß und roſa machte wie ein Clown, das verstand niemand im Dorſe. Außerdem hatte die ſchöne Fremde eine hochmütige Art, auf das treuherzige„Grüß Gott!“ der Dorfbewohner nur ſo ganz kurz mit dem Kopf zu nickten, das ſie ſehr bald unbeliebt machte. Auch in der Folge ließ Annina zwar eine Menge Geld in dem Ort, benahm ſich aber ſo hochmütig und abweiſend, daß ſogar der Pfarrer und der Arzt, die ſie zuerſt auf⸗ geſucht hatten, froh waren, wenn ſie ihr aus dem Wege gehen konnten. Und dann war eines Tages eine alarmierende Nach⸗ richt nach Moosbach gekommen. Der Herr Gemeinde⸗ vorſteher war in der Stadt geweſen und brachte von dort eine Zeitung mit, die er ſofort ins Pfarrhaus trug. In dieſem Blatt war ein Steckbrief erlaſſen, der haargenau auf die„eingebildete Wurzen“ im Dorfwirtshaus paßte. Eine ſolche Aufregung war in dem ſtillen, ſchlichten Dorf ſchon lange nicht geweſen. In ſtundenlanger Beratung ſaß der Gemeindevorſteher mit dem Herrn Pfarrer zu⸗ ſammen. Aber zum Schluß ſagte der Gemeindevorſteher: „Es iſt zwar ſehr ſchad', denn ſie hat Geld ins Dorf gebracht, die Fremde. Aber nichts gegen das Geſetz— ich muß den Gendarm benachrichtigen!“ „Aber machen S' Pfarrer.„Am beſten, die ganze Geſchichte ſpielt ſich am Abend ab.“ Annina war ſehr verwundert, als nachts um elf Uhr plötzlich jemand an die Tür ihres Hotelzimmers klopfte. Aber ſie wurde kreidebleich, denn ſie hörte draußen auf ihre Frage die Antwort: „Oeffnen Sie ohne Aufſehen! Polizei!“ Annina zögerte einen Augenblick. Aber als das ſcharfe Klopfen noch einmal ertönte, zog ſie es vor, zu gehorchen. Sie warf ſich einen lichtgrünen ſeidenen Morgenrock über und ſchloß die Tür auf. „Was wollen Sie eigentlich von mir? Was fällt Ihnen ein?“ Sie verſuchte, den Gendarm durch Schärfe in Ver⸗ wirrung zu bringen. Bildſchön ſah ſie aus, wie ſie ſo daſtand mit dem im Schlaf verwirrten rötlichen Gelock, dem ſchneeweißen Geſicht und den lodernden, grünlich blauen Augen. Aber der Gendarm ſagte nur kurz: „Bitte mir ohne Aufſehen zu folgen— Steckbrief!“ Da begann Annina zu zittern. Vor dem furchtbaren Wort„Steckbrief“ verſagte all ihre Sicherheit. Fieberhaft überlegte ſie, ob eine Möglichkeit zur Flucht vorhanden wäre. Aber das war ausſichtslos. Das Gaſt⸗ haus hatte hier nur einen Ausgang. Ihr Zimmer lag im erſten Stock. Ein Auto hatte ſie nicht zur Verfügung. Sie mußte ſich in das Unvermeidliche fügen. Während der Gendarm nun draußen auf und ab patrouillierte, zog ſich Annina an. Schwankend folgte ſie dann dem Gendarm. Gott ſei Dank, das Dorf lag dunkel und ſtill. Niemand ahnte, daß die reiche, ſchöne Fremde aus dem Dorfwirtshaus ins Stadtgefängnis überführt wurde. Nur der Dorfwirt und ſeine Frau waren unter- richtet. Scheu ſchauten ſie hinter dem Fenſterladen heraus, wie der Gendarm hinter Annina die dunkle Dorfſtraße entlang ging. So etwas war in ihrem Hauſe noch niemals geſchehen. Annina wurde über Nacht ins Stadtgefängnis geſchafft und am nächſten Tage nach Berlin. Die Fahrt verging ihr wie in einem wirren Traum. Der entſetzlichſte Augenblick aber war, als ſie, unter polizeilicher Bedeckung, auf dem Anhalter Bahnhof an zwei Damen ihrer Bekanntſchaft vorüberwandern mußte, die mit verblüfften Geſichtern ſtehenblieben und ihr nachſtarrten. * 4 1 Nun ſtand ſie vor dem Gerichtshof.„Wegen Diebſtahls des Bonagliaſchen Familienſchmucks.“ Sie hatte an dem Tage ihrer Gefangenſchaft Zeit ge⸗ habt, ſich zu faſſen. Auch hatte ſie ſich den beſten Ver⸗ teidiger geſichert, der zu haben war. Sie hatte ſich ihren Feldzugsplan kalt und klar zurechtgelegt. Sie würde alles leugnen! Auch ihrem Verteidiger gegenüber hatte ſie be⸗ hauptet, daß die Anklage wegen Diebſtahls des Bonaglia⸗ Schmucks eine gemeine Lüge wäre, und daß der Schmuck ihr gehörte. So ſtand ſie jetzt vor den Schranken des Gerichts. Ihr bleiches Geſicht ſah herriſch aus der weichen, dunklen Seide des eleganten Kleides. Sie hatte die Einzelheiten dieſer Kleidung ſehr genau überlegt. Sie wollte unauffällig wirken und doch nicht etwa wie jemand, der ſich zu verſtecken hatte. Ein all⸗ gemeines Raunen war durch den Saal gegangen, als ſie mit dem Verteidiger erſchien. Die ſtumpfe Seide des Kleides ließ Annina noch ſchlanker erſcheinen. Das Kleid trug keinen Aufputz, bis auf einen kleinen Einſatz aus glänzend weißer Seide, der als Kragen bis zu dem ſchlanten Hals hinaufging und eine kleine weiße Schleife aufwies. Das ſchwarze Seidenbarett mit der weißen Schleife umſpannte eng den ſchönen Kopf mit dem rötlich⸗ goldigen Haar. Annina fühlte ſofort, daß ihre Erſcheinung Aufſeten erregte— das gab ihr ihre ganze Sicherheit wieder. So beharrte ſie auch jetzt mit ciſerner Feſtigkeit darauf, daß es an Mariella wäre, ihr den Diebſtahl zu beweiſen, und nachzuweiſen, daß Mariella in der Nacht nach ihrem ein⸗ undzwanzigſten Geburtstage ſich ſelbſt und nicht ihre Pflegemutter beſtohlen habe. Annina von Gellern war ihrer Sache beſonders ſicher, weil ja ihr Haus, das gefährliches Beweismaterial ge- borgen hatte, bis auf den Grund niedergebrannt war. Schlutz fo lat. 8. 5 es ohne Aufſehen“, mahnte der —— würde. zu nehmen. geblieben, aber ſie ſchickte mich hinunter. f nicht fort, denn es könnte doch ſein, daß ſie mich braucht.“ laſſen? * viel Geld hat, wie er ſich nur wünſcht, dauernd ſtudiert.“ rbötete ſie plötzlich. Hatte ſie es nicht ſelbſt noch vor kurzem ja auch getan. denn nicht manchmal leid, daß die Wiſſenſchaft in ſo einem e fe O ELLEV Aulnn. Urheberrechtsschutz: Nachdruck verboten. „Schön! Aber dann wird es beſſer ſein, du gehſt allein, und ich mache erſt mal einen Bummel durch die Stadt.“ „Ja, Maud, du haſt es gut! Du haſt dein eigenes Vermögen und haſt es nicht notwendig, dir auf ſo müh⸗ ſame Weiſe einen Mann einzufangen.“ „Dafür iſt dein Leben amüſanter, Shirley!“ In einem glänzenden ſchwarzen Nachmittagskleid, das die weiße Haut und das kupferrote Haar der Amerikanerin beſonders gut zur Geltung brachte, ſaß Shirley in einem weichen Klubfauteuil des Veſtibüls und wartete. Manchmal zuckte es nervös um ihren Mund. Sie hoffte heute, einen Schritt vorwärts zu kommen, und wußte, daß Johnie Klinke um dieſe Zeit das Hotel verließ, um in die Univerſität zu einem Vortrag zu gehen. War er am Ende ſchon fort, und ſie wartete umſonſt? Und ſie hatte es ſich ſo ſchön gedacht, ihn ein Stückchen zu begleiten und ihn vielleicht ſo weit zu bringen, daß er den Vortrag ver⸗ ſäumte und mit ihr in ein Kaffeehaus ging. Aber ſie war ſogar bereit, mit ihm einen Spaziergang in den Engliſchen Garten zu unternehmen, wenn er es vorſchlagen würde. Sie wollte ihn doch einmal ein bißchen auf den Zahn fühlen. Gerade als Shirleys Ungeduld den Höhepunkt erreicht hatte, betrat Monika die Halle. Sie ſetzte ſich in eine Ecke unter eine Palme und zog eine Näharbeit aus der Taſche. Die Amerikanerin dachte nicht lange nach. Sie konnte zwar Monika nicht leiden inſtinktmäßig ſtieß ſie Monikas reines Weſen ab—, aber vielleicht konnte man aus Monika etwas herausholen, was von Nutzen ſein 8 So ſchlängelte ſie ſich denn zu Monika hinüber. „So allein?“ fragte ſie mit ſüßem Lächeln.„Sie ge⸗ ſtatten doch, daß ich mich zu Ihnen ſetze? Ich bin heute auch allein.“ 5 Monika konnte nicht anders, als ſie aufzufordern, Platz „Und wo haben Sie denn heute Frau Klinke gelaſſen?“ „Frau Klinke hat Migräne. Ich wäre gern bei ihr oben Sie meinte, ſie würde nun ein bißchen ſchlafen. Aber ich konnte natürlich Ach, und da haben Sie Ihren Verlobten allein ge— „Wen?“ „Nun, ich dachte natürlich— ach, entſchuldigen Sie, wenn ich mich irre—, daß Sie mit Herrn von Gerling verlobt ſind?“ „Ich?“ Monika lachte.„Aber was denken Sie denn, Frau Preſton! Herr von Gerling kennen wir nur von dem Hotel her! Er iſt ein guter Freund von mir geworden in bieſer kurzen Zeit, das iſt allerdings wahr.“ „Nun, er iſt ja auch ein bildſchöner Mann. N jungen Klinke ſehr in Schatten.“ Monika ſah etwas verwirrt auf. Sie begriff wohl, daß die Amerikanerin eine Bosheit ſagen wollte, aber ſie verſtand ſie nicht recht. „Wie meinen Sie das?“ Aber auch Shirley bereute ihre vorſchnelle Zunge. „Ich finde, daß dieſer junge Herr Klinke ſo— ſo traurig wirkt. Und dann iſt es doch unnatürlich, wenn ein fünf⸗ oder ſechsundzwanzigjähriger junger Mann, der ſo Er ſtellt „Aber Johnie Klinke iſt rieſig begabt. Er wird einmal ein bedeutender Kunſthiſtoriker werden, vielleicht ſogar Univerſitätsprofeſſor. Ich finde das eigentlich ſehr ſchön, wenn jemand ſo ein großes Ziel vor ſich hat.“ Monika wußte ſelbſt nicht, warum; aber ſie hatte das Gefühl, ſie müßte Johnie Klinke verteidigen. Dann er⸗ lächerlich gefunden, daß ein junger Mann den Kopf dauernd in die Bücher ſteckte, daß er überhaupt nichts anderes zu kennen ſchien? War es nicht ſelbſtverſtändlich, daß jemand, der ihn nicht näher kannte, ihn etwas komiſch fand? Sie hatte es Und doch ſollte dieſe kleine, oberflächliche, geſchminkte Puppe nicht über ihn lächeln. Shirley rückte jetzt noch etwas näher heran. „Ach, ereifern Sie ſich doch nicht ſo, liebes Fräulein!“ ſagte ſie gönnerhaft.„Es iſt ja nur natürlich, daß Sie den Sohn Ihrer Herrin verteidigen. Aber tut es Ihnen jungen Menſchen jede natürliche Regung erſtickt? Ich wette, er hat noch niemals bemerkt, was Sie für ein hübſches Mädchen ſind.“ Mit einer empörten Handbewegung ſchob Monika die Arbeit zur Seite. „Wie kommen Sie darauf?“ rief ſie zornig.„Ich bin die Geſellſchafterin ſeiner Mutter, und Johnie Klinke iſt immer ſehr gut zu mir; und es iſt auch nicht wahr, daß die Wiſſenſchaft ſein Herz getötet hat. Wenn er jetzt keine Frau mehr anſieht, ſo hat es ſeinen guten Grund; er hat ein Mädchen von Herzen gern gehabt, und er hat ihren Verluſt noch nicht überwunden.“ Shirley lauſchte überraſcht. Ihr kluges Köpfchen witterte ſofort die Chance. Fünf Türme- Verlag, Halle(Saale) Sie griff nach Monikas Hand und hielt ſie feſt. „Wenn ich Sie gekränkt habe, ſo verzeihen Sie mir, bitte!“ Ihre Stimme war jetzt weich und ſchmeichelnd. „Nein, das wollte ich nicht! Aber das von Johnie Klinke müſſen Sie mir erzählen. Ich habe auch ſo Furchtbares durchgemacht in meinem Leben; ich kann es gut verſtehen, wenn man ſich vom Leben abwendet.“ Etwas überraſcht lauſchte Monika. Und jetzt Frau Preſton ſogar Tränen in den Augen. „Ich glaube, Herr Klinke und ich haben ein ähnliches Schickſal. Jetzt verſtehe ich auch, warum ich mich trotz ſeiner ablehnenden Haltung ſo zu ihm hingezogen fühlte. Und nun erzählen Sie mir doch, liebes Fräulein— Sie dürfen darauf vertrauen, daß es bei mir gut aufgehoben iſt. Aber es iſt Balſam auf meine eigenen Wunden, wenn ich davon höre, wie auch andere für ihre treue Liebe nur grauſamen Undank ernteten.“ Eigentlich tat es Monika nicht gern. Aber ſie dachte, daß ſie nun nicht mehr gut zurück könne. So erzählte ſie in kurzen Worten, was ihr Frau Klinke erzählt hatte. Nur ihre eigene Aehnlichkeit mit dieſem Mädchen hätte ſie um keinen Preis erwähnt.— Eine Viertelſtunde ſpäter trennte ſich Shirley Preſton ſehr befriedigt von Monika. Sie lief auf ihr Zimmer, warf ſich in einen ſeidenen Pyjama, ließ ſich Tee bringen und legte ſich dann auf den Diwan. Und während ſie eine ſchwere Zigarette nach der anderen rauchte, entwarf ſie ihren Schlachtplan. hatte Siebentes Kapitel. Am Abend desſelben Tages erſchien Shirley Preſton im Speiſeſaal des Hotels. Sie hatte einen Tiſch in der Nähe der Klinkes. Sie trug ein ſehr einfaches dunkles Kleid, hatte ihre Haare glatt geſtrichen und hatte nur ein wenig Puder aufgelegt. Als ſie Frau Klinke erblickte, näherte ſie ſich ihr mit höflichem Gruß und erkundigte ſich nach ihrem Befinden. „Ich hörte von Ihrer Geſellſchaftsdame, daß Sie krank waren, gnädige Frau! Es freut mich doppelt, Sie wieder geſund zu ſehen!“ a „Sehr liebenswürdig, Frau Preſton! Das kommt ſo manchmal bei mir vor, aber es dauert nicht lange. Ich erfreue mich ja einer ausgezeichneten Geſundheit im all⸗ gemeinen.— Wollen Sie bei uns Platz nehmen? Ich werde zwar heute bald mein Zimmer aufſuchen, aber Sie könnten doch mit der Jugend zuſammenbleiben und viel— leicht mit ihnen in die Bar gehen. Ich weiß, Fräulein Innemann tut es ſo gern, und ich bin altmodiſch genug, um ein junges Mädchen nicht gern am Abend ohne Schutz zu laſſen.— Sie ſind zwar auch noch ſehr jung, Frau Preſton...!“ fügte ſie ſchnell hinzu, denn ſie hatte wohl den Schatten geſehen, der über Shirleys Geſicht flog. „Aber wie ich weiß, waren Sie ſchon verheiratet und können daher ſelbſtändiger auftreten.“ Shirley zwang ſich zu einem verbindlichen Lächeln. „Ich werde gern über Fräulein Innemann wachen und ſchließe mich gern an. Sie haben recht, gnädige Frau, wenn ich auch noch an Jahren jung bin; ich habe ſchon ſehr viel im Leben durchgemacht und ſchon ſehr viel Trauriges erfahren. Um ſo mehr freue ich mich, wenn ich ein junges Mädchen ſehe, das ſich noch ſo des Lebens freuen kann wie Ihre Geſellſchafterin.“ „Monika iſt mir mehr als eine Geſellſchafterin“, ſagte Frau Klinke herzlich.„Ich habe niemals eine Tochter ge— habt, und trotzdem ich ſie noch nicht lange bei mir habe, ſo habe ich ſie doch ſehr liebgewonnen. Uebrigens hat auch Monika von Innemann kein leichtes Leben hinter ſich. Sie ſteht ganz allein in der Welt, und ich freue mich gerade deswegen, daß ich ihr die lichten Seiten des Lebens zeigen kann.“ Shirley Preſton hörte dieſe Worte ſehr ungern. Die kamen wirklich von Herzen. Und dieſe reiche alte Frau war vielleicht ſogar imſtande, dieſer Monika ihren Sohn zu geben. Ein Blick voll Haß flog unter den geſenkten Wimpern Shirleys zu Monika hinüber, die gerade mit Gerling in einem eifrigen Geſpräch war. Das fehlte noch, daß ihr dieſes blonde, einfältige Ding ihren Plan verdarb! Und wie dieſer Herr von Gerling wieder mit ihr ſprach! Ihr hatte er nach der Begrüßung noch keinen Blick geſchenkt! Wie blendend ſchön er ausſah! Sie mußte ſich zwingen, loren. Und ſie paſſen ja auch ſo wunderbar zuſammen. Wenn ſie tanzen, ſieht ſie jeder an.“ Frau Klinte antwortete nicht. Der Gedanke, den Shirley ſoeben ausgeſprochen hatte, war ihr auch ſchon gekommen. Und ſie war eine reſolute, lebenserfahrene Frau. Sie hatte keine Scheuklappen vor den Augen, und ſo gern ſie auch Monika gewonnen hatte, ſie gönnte ſie auch dieſem ſympathiſchen Herrn von Gerling, der ja anſcheinend wirklich nichts anderes in München zu tun wegzuſehen. Das würde noch fehlen, daß ſie ſich in dieſen intereſſanten Rieſen verliebte! Sie kannte ihr eigenes Temperament wohl und wußte, daß ſie dann alle Ver⸗— f nunft beiſeite warf. ſchehen, da war es beſſer, daß Monika ihn behielt. Die war ja wohl auch wirklich imſtande, mit ihm nach Perſien Diesmal aber durfte das nicht ge⸗ zu gehen und ſich dort in der Einſamkeit zu begraben. Nein, für ſie, Shirley, kam doch nur Johnie Klinke in Betracht. Sie ſetzte ihr bezauberndes Lächeln auf und ſagte: „So ein ſchönes Mädchen wie Fräulein Innemann wird ja auch beſtimmt ihr Glück machen. Wenn Sie es nicht bereits gemacht hat? Mir wenigſtens ſcheint es ſo, als hätte Herr von Gerling bereits ſein Herz an ſie ver hatte, als mit Monika beiſammen zu ſein. Aber jeden⸗ falls waren die beiden trotz aller Sympathie heute noch nicht ſo weit. Freilich, bei jungen Menſchen kann das ſchnell kommen. Ein bißchen Stimmung und— nein, ſie verwarf dieſen Gedanken wieder. Weder Monika noch Herr von Gerling waren Menſchen, die ſich ſo ſchnell ent⸗ ſchloſſen, ihr Johnie.— Sie erhob ſich und verabſchiedete ſich von der Jugend, die K bis in die Halle begleitete. Dann entſchloſſen ſich die jungen Leute nach kurz er Beſprechung, die Bar aufzuſuchen, in der ſie am 9 Abend geweſen waren. Es war noch früh, als ſie kamen, und ſie konnten ſich einen beſonders guten Platz ausſuchen, von wo aus ſie den ganzen Betrieb überblicken konnten. Monika war eine begeiſterte Tänzerin geworden. Aber Johnie Klinke hatte ſeit jenem erſten Abend nicht mehr getanzt. Er erklärte, daß er es wieder einmal habe ver- ſuchen wollen, aber es ſei doch eigentlich nichts für ihn. Er komme ſich wie ein plumper Bär vor. Shirley hatte immer mit Herrn von Gerling getanzt. Es war ihr eine beſondere Freude geweſen, ſich in ſeine ſtarken Arme zu ſchmiegen. Sie tanzte ſehr gut mit den biegſamen Bewegungen einer Katze und mit den ſchmalen, halb geſchloſſenen Augen eines Raubtiers. Selbſt Gerling, der ſie viel zu gut durchſchaute, um ſich nicht abgeſtoßen zu fühlen, konnte ſich beim Tanzen ihrem ſeltſamen Zauber nicht ganz entziehen. Er fühlte, daß dies eine Frau war, mit der man berauſchende Stunden er⸗ leben konnte. Aber ſelbſt wenn nicht Monika zwiſchen ihm und ihr geſtanden, wäre er ihr ausgewichen. Denn er wußte, wie ſchnell ſolchen Stunden des Rauſchs der Ekel und die Ernüchterung gefolgt waren, wenn er als junger Menſch dieſen Lockungen gefolgt war. Trotzdem holte er ſie nicht nur pflichtmäßig, weil ſie mit in der Geſellſchäft war, zum Tanz, ſondern ihr offenſichtlicher Flirt mit ihm machte ihm Spaß. Doch heute lehnte Shirley jede Aufforderung ab.“ „Ich danke, Herr von Gerling! Ich tanze nicht. Ich bin ſehr gern mitgekommen, weil ich mich, offen geſtanden, heute fürchtete, allein zu bleiben. Aber ich könnte nicht tanzen.“ Sie lehnte ſich melancholiſch in ihre Ecke und ſchloß die Augen. Ach, es ſollte niemand ahnen, wie ſchwer es ihr fiel, Gerling einen Korb zu geben. Aber es mußte ſein. Nun würde alſo Monika den ganzen Abend mit ihm tanzen können. Aber es mußte eben ſein. Als die beiden den Tiſch wieder verlaſſen hatten, wandte ſie ſich an Johnie: „Es tut mir ſo wohl, mit Ihnen hier zu ſitzen. Sie ahnen gar nicht, wie trübſelig der Abend ſonſt geworden wäre.“ „Nun, ich bin ja auch gerade keine unterhaltende Ge— ſellſchaft, Frau Preſton!“ „Sie, ach— Sie wiſſen nicht, wie glücklich ich bin, gerade mit Ihnen zuſammen ſein zu dürfen. Ich weiß ja ſo wenig von Ihnen, Herr Klinke! Aber ich habe immer das Gefühl, daß Sie mich und mein Schickſal verſtehen würden, daß wir vielleicht ſogar ein ähnliches Schickſal ge⸗ habt haben, das uns beiden die Lebensfreude geraubt hat.“ Johnie Klinke hatte ſich bisher noch ſehr wenig mit Frau Preſton beſchäftigt; er kannte ſolche Frauen wie ſie von Amerika genug und ſchätzte ſie als oberflächlich und genußſüchtig ein. Und er hatte nie Grund gehabt, von Frau Preſton anders zu denken. N Jetzt ſah er ſie aber doch an und konſtatierte über- raſcht, daß ſie recht nett ausſah. Er hatte immer gedacht, daß ſie ſtark geſchminkt ſei, heute aber ſah ſie recht natür⸗ lich aus. Und auch ſo traurig wie heute hatte er ſie noch nie geſehen. leid zu empfinden. „Ich hoffe, Sie haben keinen Grund, traurig zu ſein!“ ſagte er.„Oder haben Sie am Ende ſchlechte Nachrichten erhalten?“ „Ach nein, es ſind keine ſchlechten Nachrichten! Es ſind nur die traurigen Erinnerungen!“ Sie hob die Augen und konſtatierte, daß er gerade Monika und Gerling, die vorübertanzten, anſah. Auch er!, dachte ſie wütend. Und alles um ſo eine unbedeutende kleine Frau, die nicht ein Gran Verſtand beſaß! 5 Aber ſie verſtand auch dieſe Chance zu nützen. „Sehen Sie“, ſagte ſie und beugte ſich vor,„dieſe beiden an. Wie ihnen das Glück aus den Augen lacht. Ja, Fräulein von Innemann iſt jung, und auch Herr von Gerling hat wohl ſtets bei den Frauen Glück gehabt und niemals kennenlernen müſſen, was es heißt, verlaſſen und verraten zu werden. Welch herrliches Paar werden die beiden ſein! Ich wette, daß ſie ſchon heimlich verlobt ſind. Sie nicht auch, Herr Klinte?“ Johnie ſah Shirley an. ein bißchen hilflos, aber jetzt erſchien er es beſonders. „Ja— glauben Sie das? Ich hab' es noch nicht be⸗ merkt.“ „Das überlaſſen Sie nur ruhig einer Frau, Herr Klinke! Wir haben ein gutes Auge dafür. Ich bin meiner Sache ganz ſicher. Und wenn ich dieſer kleinen Monika die Freude an ihrem Geheimnis zerſtören wollte, ſo würde ich es ihr auf den Kopf zuſagen. Aber ich denke, wir ſtören ihr ſtilles Glück nicht und warten, bis ſie es uns ſelber mitteilt.“ (Fortſetzung folgt.) wenn ſie auch nicht ſo ſchwerfällig waren wie Er wirkte ja eigentlich immer ol 1 d. N be 0 gil pi fil 11 flat bo Al M. 0 ln 1 hei i dell fü det fag die la Kein Gel ö und 0 dige Nun Kan 7. g Sein ſeſe schi A. N. Er war gutherzig genug, um ein wenig Mit, —„Lal ee e — — Bekanntmachung Betr.: Ausfertigung der Haushalt⸗ 1 betr. RNeichsluft⸗ utz. In Erfüllung verwaltungstechniſcher und organiſatoriſcher Aufgaben aus dem Reichs luftſchutzgeſetz ergehen in dieſen Tagen durch die Polizei⸗Organe Haushaltungsliſten an alle Viernheimer Haushaltungsvorſtände. Dieſe Liſten ſind nach den gegebenen An weiſungen und Muſter deutlich lesbar und wahrheitsgemäß bis ſpäteſtens zum 16. Dez. 1935 auszufüllen. Von dieſem Termin be⸗ ginnend werden die Polizeikräfte die Liſten wieder abholen. Die Amtsträger des RLB. Viernheim ſind angewieſen, bei der Ausfüllung der Fragebogen behilflich zu ſein und zur Frage klärung mitzuwirken. Die vereidigten Amts⸗ träger arbeiten im öffentlich-rechtlichen Sinne. Wer ſich weigert, den Frage⸗ bogen auszufertigen oder falſche Angaben macht, hat polizeiliche Maßnahmen zu erwarten. Das Polizeiamt: i. V. Steinmann. Uiernheimer Hachrichten Die DAF., Ortswaltung Viern⸗ heim, für Berufserziehung teilt mit: Für die in der nächſten Woche beginnen⸗ den Kurſe für Metall⸗ und Bauhandwerker können in dieſer Woche noch Anmeldungen in der DA ⸗Dienſtſtelle, Lorſcherſtraße 4, er⸗ folgen. An die Lehrmeiſter beſonders ergeht die Aufforderung, ihre Lehrlinge zu veran⸗ laſſen, ſich an dieſen Lehrgängen zu beteiligen. Kein Arbeitskamerad verſäume dieſe günſtige Gelegenheit, durch dieſe Kurſe ſein Wiſſen und Können für ſeinen Beruf zu vervollſtän⸗ digen. * Welches ſind außer denbekann⸗ ten NS⸗ Tageszeitungen noch natio⸗ nalſozialiſtiſche Wochen⸗ und Mo⸗ natsſchriften? 1. Illuſtrierter Beobachter, 2. NS-Funk, Rundfunkzeitung, 3. SA-Mann, 4. Schwarze Korps, 5. Brenneſſel, 6. Der Arbeitsmann, 7. NS⸗Gemeinde, 8. NS⸗Monatshefte, 9. Stürmer. Volksgenoſſen, Nationalſozialiſten, prüft dieſe Liſte! Deine Beſtellung fehlt noch, ent⸗ ſcheide Dich ſofort! Annahme durch jeden Blockwart der Partei und Gliederungen. Tag der nationalen Solidarität. Die am Samstag, 7. Dezember, dem „Tag der nationalen Solidarität“ tätigen Sammler werden zu einer Beſprechung am Freitag Abend 8,30 Uhr im Nebenzimmer des Ratskellers eingeladen. Es wird vollzäh liges und pünktliches Erſcheinen erwartet. Deutſche Volksgenoſſen! Am „Tag der nationalen Solidarität“ ſammeln die führenden Männer von Partei, Staat, Aerzte, Lehrer uſw. für die Volksgemeinſchaft. Schließe ſich keiner aus, wenn der Ruf zur Ausübung dieſes Ehrenamtes an ihn ergeht. Alle Deutſche opfern auf der Straße! * * Achtung, Vereine! Am 22. Dez. findet die Weihnachtsfeier für alle notleidenden Volksgenoſſen und ihre Kinder ſtatt. Jegliche Veranſtaltungen der Gliederungen und Vereine ſind an dieſem Tage nicht geſtattet. 4* Das Winterhilfswerk hat dem Hunger und der Kälte den Krieg erklärt! Deutſcher, marſchiere mit!!!! Aus Heſſen und Naſſau Anmeldung der Hausſchlächter. * Frankfurt a. M., 6. Dez. Wie der Vor⸗ ſitzende des Schlachtviehverwertungsverbandes Heſſen⸗Naſſau bekannt gibt, haben ſämtliche Hausſchlächter im Bereich des Schlachtvieh⸗ verwertungsverbandes Heſſen-Naſſau(Regie⸗ rungsbezirk Wiesbaden und Gebiet der Lan⸗ desregierung Heſſen) ihren Betrieb bis zum 15. Dezember d. J. bei dem genannten Ver⸗ band, Frankfurt a. M., Bockenheimerland⸗ ſtraße 55, ſchriftlich anzumelden. Die Anmel⸗ dung hat den Vor- und Zunamen, Wohnort, Straße und Hausnummer zu enthalten. Fer⸗ ner iſt anzugeben, ob die Meiſter⸗ oder Geſel⸗ lenprüfung abgelegt worden iſt. Letzte Nachrichten Staatsbeſuch Görings in Hamburg Berlin, 6. Dez. Miniſterpräſident General Göring trifft am Freitag, den 6. Dezember, zu einem Staatsbeſuch in Hamburg ein. Am Vormit⸗ tag iſt eine Beſichtigung der Werft von Bohm und Voß vorgeſehen, am Nachmittag findet ein Empfang im Rathaus ſtatt, am Abend ſpricht Miniſterpräſident General Gö⸗ ring bei einer Kundgebung in der Hanſea⸗ tenhalle. Die Rede wird on 20 bis 21.15 Uhr auf den Deutſchlandſender übertragen. Der Heidelberger Mörder geſaßt? Karlsruhe, 5. Dez. In Karlsruhe iſt ein auf Wanderſchaft befindlicher Mann aus Oberſchleſien verhaftet worden. an deſſen Kleidern und Wäſche Blutſpritzer feſtgeſtellt werden konnten. Der Verhaftete war in der Tatzeit in Heidelberg. Die weiteren krimi⸗ nalpolizeilichen Ermittlungen werden Klar⸗ heit darüber bringen, ob man in ihm den Täter gefaßt hat. Auko gegen einen Baum gefahren. Schneidemühl, 6. Dez. Nachts fuhr ein Schneidemühler Kraftwagen, der aus der Richtung Deutſch⸗Krone kam, auf der ſchlüpfrigen Landſtraße in einer gefährlichen Kurve in der Nähe von Lebehnke aus noch unbekannter Urſache gegen einen Baum. Da⸗ bei wurden zwei Perſonen getötet und zwei verletzt; einer der Verletzten lieat im Kran⸗ kenhaus hoffnungslos darnieder. Brieftauben ⸗Ausſtellung am nächſten Sonntag im grünen Laub! Die Reiſevereinigung Viernheim und Umgebung der deutſchen Brieftaubenzüchter wird am nichſten Sonntag im Saale„Zum grünen Laub“ Viernheim die diesjährige Lokal Ausſtellung durchführen. Tauben die in die- ſem Jahr bei den Wettflügen als Sieger her— vorgingen können zur Ausſtellung gemeldet werden. Ueber die Notwendigkeit der Aus- ſtellungen ſchreibt die Zeitſchrift für Brief⸗ taubenkunde:„Wenn um die Mitte des Mo⸗ nats September der letzte Flug mit jungen Tauben erledigt iſt, dann umſchleicht ein wenig Wehmut das Züchterherz. All das Schöne, auf das man ſich lange Monate und Wochen hin- durch gefreut hatte, iſt nun vorbei und leider ſo ſchnell vorübergegangen. Nun gibt es ja die erſten Wochen noch reichliche Arbeit auf dem Schlage. Aber wenn die dunklen Novem- ber- und Dezemberwochen kommen, dann will doch manchmal ſo etwas wie Trübſeligkeit auf— kommen. Das nächſte Flugjahr liegt noch in ſo unendlich weiter Ferne. Da iſt es ohne allen Zweifel nicht nur angebracht, ſondern eine Notwendigkeit, daß man dieſe Züchter einmal zuſammenführt. Man kann es natürlich verſchieden handhaben, lann eine geſellige Veranſtaltung aufziehen. Aber, ich weiß nicht recht, eine Veranſtaltung unter Brieftaubenzüchtern ohne Tauben. Die Erfahrungen haben doch gezeigt, daß da et was fehlt. Da iſt eine Brieftaubenausſtellung ſchon das Richtige, um einmal die lange Wartezeit bis zur nächſten Flugperiode auf angenehme Weiſe zu unterbrechen, zum andern aber auch, um den gerade für unſeren Sport notwendigen Geiſt der Geſelligkeit und Kameradſchaft zu pflegen und auszubauen. gar überflüſſig erſcheinen. Wir möchten das nicht glauben. Sicherlich bekommt mancher unter uns, der noch nicht ſo feſt mit der Brief— taubenſache verbunden iſt, daß ihn nichts mehr davon zu trennen vermag, bei ſolch einer Veranſtaltung neuen Mut und Auftrieb. Sein vielleicht anfängliches Pech und die womöglich daraus reſultierende Abſicht, unſere Sache gleich wieder den Rücken zu kehren, erhält hier neue Hoffnung. So will alſo das Ausſtel— lungsweſen im Winter als ein wohlgeeignetes Mittel erſcheinen, das Gefühl feſter Zuſam— mengehörigkeit und guter Kameradſchaft we— ſentlich zu fördern. Dazu kommt etwas an— deres. Unſre Ausſtellungen ſollen Mittel der Werbung und Propaganda für unſere Sache ſein. Wir ſind vor einiger Zeit, als wir die Frage der Herbſtverſammlungen behandelten, bereits zu der Ueberzeugung gelangt, daß es auch für unſere Sache der eifrigſten Werbung bedarf. Vielleicht intereſſiert in dieſem Zu— ſammenhang einmal die Feſtſtellung, daß von der geſamten deutſchen Bevölkerung etwa 0,1 Prozent Taubenfreunde ſind. Das heißt von 1000 Menſchen iſt ein einziger nur Be— ſitzer von Brieftauben. Wenn wir einen Blick nach dem benachbarten Belgien oder Holland werfen, ſo werden dort entſchieden höhere Zah- len erreicht. Alſo die Tatſache, daß wir alles, aber auch alles tun ſollen um unſeren Sport in immer größere Kreiſe zu tragen, wenn es nicht zu einem Stillſtand oder gar Rückſchritt kom- men ſoll, ſteht unumſtößlich feſt. Unſere Aus⸗ ſtellungen bilden dafür das allerbeſte Mittel. Verſäumen Sie nicht am Sonntag die Ausſtellung zu beſuchen. Der geringe Ein— trittspreis wird jedem die Beſichtigung mög— Manchem mag das als nebenſächlich oder lich machen. Bauer und Verbraucher! Wieder iſt das deutſche Landvolk zur Er⸗ d-ugungsſchlacht angetreten. Wenn auch un⸗ günſtige Witterungsverhältniſſe und Naturer⸗ eigniſſe das erſte Jahr dieſer großen Schlacht beeinträchtigten, ſo konnte doch bereits ein voller Erfolg erreicht werden. Das Endziel dec Erzeugungsſchlacht iſt die Sicherung der Nahrungsfreiheit, die Sicherung der Ernäh- rung aus eigener Scholle. Die Aufgaben, die an das deutſche Volk geſtellt werden, ſind grö⸗ zer noch als im Vorjahr, denn der Verbrauch iſt erheblich geſtiegen. Allein der Verbrauch an Nahrungs- und Genußmitteln ſtieg im Ver⸗ gleich zum Vorjahr um rund 6 v. H.; bei Eiern konnte teilweiſe ſogar ein Mehrver⸗ brauch bis zu 20 v. H. feſtgeſtellt werden. Wenn jetzt die deutſchen Bauern in das zweite Jahr der Erzeugungsſchlacht gehen, dann müſſen ſich auch die Städter, die Ver⸗ braucher und insbeſondere die Hausfrauen be⸗ wußt ſein, daß gerade ſie dazu berufen ſind, dieſen Kampf um unſere Nahrungsfreiheit zu ſtützen, und daß von ihnen in erheblichem Maße das Gewinnen der Schlacht abhängt. Die Erzeugung unſerer Lebens⸗ mittel iſt nun einmal an naturbedingte Vor- ausſetzungen geknüpft. Man kann die Erzeu⸗ gung nicht von einem Tag auf den anderen umſtellen, ebenſowenig wie man im Winter Getreide ernten kann. Dies hat zwangsläu⸗ fig zur Folge, daß zu gewiſſen Jahreszeiten einzelne Produkte verſtärkt, andere dagegen vermindert auf den Markt gelangen, ohne daß dadurch irgendwie die Geſamternährung be⸗ einträchtigt, geſchweige denn gefährdet wäre. Hier beginnt die Aufgabe der Hausfrau. Es wäre töricht, würde ſie in Zeiten der Knappheit der einen Ware gerade dieſe ver⸗ langen oder hamſtern. Unſere Erzeugung iſt ſo reichhaltig und vielſeitig, daß jederzeit ge⸗ nügend Auswahl für den Küchenzettel dir Verfügung ſteht. Die Erzeugung wird ſinn- und planvoll ge⸗ ſteuert. Der deutſche Landmann überlegt ſich zielklar, welche Produkte er anbaut. Dies muß ſich der Verbraucher zum Vorbild neh— men, ſich den natürlichen Verhältniſſen anpaſ⸗ ſen und ſomit dazu beitragen, daß die Erzeu⸗ gungsſchlacht gewonnen wird. Diſziplinarverfahren gegen Biſchof Zänker in Breslau. Berlin. 5. Dez. Das Deutſche Nachrichtenbüro meldet: Der Biſchof Zänker in Breslau hat entgegen einer ausdrücklichen Anordnung des Landes⸗ kirchenausſchuſſes der Evangeliſchen Kirche der Altpreußiſchen Union und entgegen einem gleichlautenden Erſuchen des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters für die kirchlichen Angelegenheiten am 3. Dezember 1935 eine theologiſche Prüfung abgehalten. Der Reichs und preußiſche Miniſter für die kirchlichen Angelegenheiten hat, weil dieſes Verhalten des Biſchofs Zänker eine unver⸗ antwortliche Störung des kirchlichen Ord⸗ nungswerkes darſtellt, den evangeliſchen Oberkirchenrat erſucht, im Einvernehmen mit dem Landeskirchenausſchuß das Diſziplinarverfahren gegen den Biſchof Zäker zu eröffnen. Gleichzeitig hat der Miniſter die Einſtellung der Zahlung derjenigen Staatsmittel verfügt, die zur Be⸗ ſoldung des Biſchofs Zänker verwendet werden. Vörſen und Märkte Vom 5. Dezember. (Ohne Gewähr.) Mannheimer Kleinviehmarkt. Auftrieb: 26 Kälber, 57 Schafe, 71 Schweine, 227 Ferkel und 500 Läufer. P iſe: Ferkel bis ſechs Wochen 9 bis 13, über ſechs Woche 14 bis 22, Läufer 23 bis 28 Rm. pro Stüd.— Marktverlauf: ruhig. Mannheimer Getreioegroßmarkt. Preiſe unverändert. 17 05 Die neue ppell Im runden broß-Fformat! Die Brondfläche einer runden Ziga- egſallt d Nauclier. 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Adolf Hitler. * Sterbetafel. Geſtern Vormittag 12½ Uhr wurde die Frau des Herrn Kunſt ſteinfabrikanten Philipp Sax, Bismarckſtraße 41, Anna Maria Sax geb. Bauer, nach längerem ſchmerzlichen Leiden, im Alter von 61 Jahren, in die Ewigkeit abgerufen. Die Beerdigung findet morgen Samstag nachmittag vom Trauerhauſe aus ſtatt. Möge ſie ruhen in Frieden. N. S.⸗Kriegsopfer⸗Verſorgung. Am Sonntag nachmittag ½4 Uhr findet bei Kamerad Mandel im„Deutſchen Kaiſer“ eine Verſammlung ſtatt, wozu alle Kameraden und Kameradenfrauen um ihr Erſcheinen ge⸗ beten werden. Hand ballſport der Sportogg. Amicitia Am Sonntag, den 8. Dezember ſpielt die 1. Handballmannſchaft der Amicitia gegen die Erſte von Germania Mannheim. Dieſes Spiel findet aber nicht, wie am Montag in der Vor⸗ ſchau berichtet wurde, am Vormittag um 10,30 Uhr, ſondern am Nachmittag um 15 Uhr auf dem Waldſportplatz ſtatt. Es iſt wieder ſeit langer Zeit ein Heimſpiel zu ſehen und es werden die Sportanhänger mit ihrem Beſuch, da doch die erſte Mannſchaft ihren Siegeszug fortſetzen wird, die Amicitiahandballer unter ſtützen. Es wird auch ganz beſtimmt ein ſehr ſchönes und ſpannendes Treffen geben, da doch Germania Mannheim alles daran ſetzen wird, den Sieg der Amicitia ſtreitig zu machen. Aber wir hoffen, daß unſere Mannſchaft es ver ſtehen wird, gegen die Mannheimer Germanen zu gewinnen. Sie dürfen ſelbſtverſtändlich das Spiel nicht zu leicht nehmen, wenn ſie ihren Siegeszug fortſetzen wollen. Es wäre auch zu wünſchen, daß bei dieſem Spiel einzelne Spieler mehr Mannſchaftsdisziplin wahren würden. Vor allem aber iſt es ſehr not wendig den Schiedsrichter, und wenn er auch vielleicht mal einen Fehler in der Entſcheidung macht, nicht perſönlich anzugreifen und ſo wei⸗ ter zu ſpielen, daß er keine Veranlaſſunng hat, einen Spieler, den wir doch ſehr not wendig noch gebrauchen, vom Spielfeld ſtellen zu können. Da am kommenden Sonntag weiter kein Fuß- und Handballſpiel in den Mauern von Viernheim ſtattfindet, als das Spiel der Amicitia-Handballer gegen Germania Mann heim, wird die ganze Sportgemeinde zu die ſem Spiel erſcheinen. Die Eintrittspreiſe ſind ſehr nieder gehalten. Darum heißt die Parole am Sonntag:„Auf zum Handballſpiel am Waldſportplatz!“ Beginn 15 Uhr. Kreisklafſe, Staffel 1 Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Amicitia Viernheim 4 4 0 0 32.23 8 RTu. SV.))%%%ͤĩ7?[6U501 ff TV. Waldhof„%%% ĩ Tb. Germania e TV. Sandhofen„„ Tſchft. Käfertal e Sp. Vgg. 07 oo 2 Sport der Amicitia! Von der Vereinsleitung werden folgende Spielabſchlüſſe der Ligamannſchaft mitgeteilt: Sonntag, den 8. Dezember: Freundſchaftsſpiel gegen Stuttgart-Zuf— fenhauſen; dort. Sonntag, den 15. Dezember: Letztes Meiſterſchaftsſpiel der Vorrunde gegen Sportverein Waldhof! Sonntag, den 22. Dezember: Freundſchaftsſpiel in Friedberg! Neujahrstag, 1. Januar: Freundſchaftsſpiel in Rüſſelsheim! Sonntag, den 5. Januar: Beginn der Rückrunde in den Meiſter ſchaftsſpielen des Gaues Baden. Die Terminliſte wird noch bekannt gegeben. Das Spiel am Sonntag in Stuttgart Zuffenhauſen wird ein Probeſpiel von be ſonderer Bedeutung ſein, da doch am Sonntag darauf das Spiel gegen Waldhof ſtattfindet. Die 3. Mannſch. ſpielt auf dem VfR⸗-Platz u. die A- und B-Jugend in Sandhofen. Auf dem Waldſportplatz iſt nachm. 3 Uhr Ver bandsſpiel der Handballer gegen Germania Mannheim. I. Oiernheimer Tonfilmschau Der beſte D Senſations-Darſteller der Welt Salto King in Viernheim in ſeinem 2. großen'aufſehener regendem Tonfilmwerk Der blaue Diamant Nur heute Freitag im Central⸗Film-Palaſt! Allen Beſuchern des Central-Film⸗Pa laſtes ſteht heute abend eine ganz beſondere Film-⸗Darbietung bevor. Nur eine Frage: Wer iſt Salto King? Salto King iſt der König der Artiſten, was er vollbringt, macht ihm keiner nach. Es iſt das Waghalſigſte und unerhörteſte, das atemraubenſte und ſenſatio⸗ nellſte was man noch nie geſehen hat. Wag—⸗ halſiger und ſenſationeller iſt nichts mehr mög lich. Alle Senſationen dieſes Films ſind echt und keine Tricks. Es iſt wirklich die Senſa tion aller Senſationen— auch die größte Sen ſation Viernheims! Filmfreunde Viernheims, laßt Euch nicht nehmen dieſes außergewöhn liche Senſations-Abenteuer-Filmwerk anzu ſehen. Ein Tonfilmwerk, das ein Filmfreund niemals vergeſſen wird. Stets wird man von dem Manne„Salto King“ ſprechen und von ſeinen künſtleriſchen Leiſtungen erzählen. Und noch einmal Filmfreunde: Auf zu Salto King, dem König der Artiſten! Vereins- Anzeiger N. S.⸗Kriegsopfer⸗Verſorgung Am Sonntag, den 8. Dezember, nachm. ½ 4 Uhr findet bei Kamerad Mandel im „Deutſchen Kaiſer“ eine Verſammlung ſtatt. Ich bitte alle Kameraden und Kameraden frauen zu erſcheinen. Seelinger. Turnverein von 1893 e. VB. Handball: Heute Freitag Abend 8 Uhr wichtige Spielerverſammlung in der Sport halle. Kein Spieler darf fehlen! Sonn tag Verbandsſpiele in Oftersheim. Die Leitung. Geflügelzuchtverein Viernheim. Am Samstag, den 7. Dez., abends 19 Uhr findet im Lokal„Zum goldenen Stern“ eine wichtige Mitglieder-Verſammlung ſtatt. Im Intereſſe unſerer Geflügelausſtellung bitten wir um reſtloſe Beteiligung. Der Vorſtand. Verantwortlicher Schriftleiter: Johann Mar- tin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenlei⸗ ter: Johann Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitlerſtraße 36; D. A. X 1935 950. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. ——— I 3 1533 4 dendas zuid uma udo ꝓnv 123 S SSS eee ö Den Ginfel aller tollkühnen 1 Sensationen und Abenteuer schen Sie heute Freitag 5 im Central- Film-Palaſt J f Salto Hing J in dem unerhörten u. aben— teuerlichſten Sensalions Grolnlfilm ds. Is. Noch nie erlebte Senſationen und Abenteuer. Der waghal⸗ ſigſte Artiſt der Welt. Film⸗ freunde d. muß man geſehen 10 haben. Dazu ſchön. Beiprgr. Außerdem die neueſte Ufa⸗ 2 Tonwoche— Achtung! Ab a morgen Samstag! Das gr. Europa Filmw. die u Ale Dres Mit Charlotte Suſa, Hans Söhnker und noch 2 bee Druckſachen aller Art, werden ſchnell, ſauber u. billig angefertigt in der Druckerei des Uiernheimer Anzeiger glänzend, begbfochfet! Verkauf im grollen Fachgeschitt Jö her ade. E 3. 1 M'heim Ecke Planken Zahlunsserlelchterung 36 wit Dal fül dar fel pe wit ddl N get ne ſein den en ber len, ßen fok. Alle Ane Alls We n