— PP ² ˙ ⁰' (Liernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter- Fahrplan Wandkalender.— Annahme von Bezugs-⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitoerbreitete Tageszeſtung— Hachrichten⸗ und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Drahtanſchrift: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheck 21577 Frankfurt a. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Wochenende“, Viernheimer Zeitung e wöchentlich das„Illuſtrierte und den — e..——ß———— Aiernheimer Anzeiger (Biernbeimer Bürger⸗Zig.— Viernh. Volksblatt) bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß. Geſchäftsſtelle u. von Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig — Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ mittags 9 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Verbreitung Platzwünſche bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Nr. 285 Samstag, den 7. Dezember 1935 52. Jahrgang gen für das ganze Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Heute iſt der Tag der nationalen Solida— rität, morgen Eintopfſonntag.— Zwei Tage der Gebefreudigkeit und des Opferwillens. zwei Tage auch, an denen das deutiche Volk wieder einmal durch die Tat zeigen wird daß es ſich wie eine einzige große Fa miie fühlt, die zuſammenſteht, damit deines ihrer Mitglieder Not leidet. Jas iſt der Sinn die⸗ ſer beiden Tage: Alle Deutſchen werden den Willen zeigen füreinander einzuſtehen. Und damit wird auch der Welt draußen aufs neue ein Beweis der notionalen Geſchloßen⸗ heit des deutſchen Volkes gegeben. ein Be⸗ weis, der ſeinen Eindruck nicht verfehlen wird. Insbeſondere ſoll der Tag der natio⸗ nalen Solidarität Zeugnis dafür ablegen, das an die Stelle des Klaſſenhaſſes und Kaſtenunweſens das Gemeinſchaftsgefühl getreten iſt. Wenn an einem Tage des Jah⸗ res alle Träger des Staates mit der Sam⸗ melbüchſe für freiwillige Gaben zum Win⸗ terhilfswerk werben, ſo ſoll das keine Geſte ſein, ſondern ein lebendiges Zeugnis von dem neuen Willen, der in Deutſchland alle Schichten ergriffen hat. Dieſe Männer wol⸗ len damit bekunden, daß ſie ſich nicht nur als verantwortliche Träger ihrer Aemter füh— len, ſondern daß ſie ſich als Teile des gro— ßen Volkskörpers fühlen, deſſen Nöte die Teilnahme und die Hilfe aller Volksgenoſſen fordert. Weil ſo die Parole„Einer für Alle und Alle für Einen“ ihren tatkräftigen Ausdruck findet, wird auch dieſem großen Werbetag und dem darauffolgenden Ein⸗ topfſonntag ein voller Erfolg beſchieden ſein. * In der vergangenen Woche iſt eine Reichskoſtenordnung für die frei⸗ willige Gerichtsbarkeit erſchienen Darunter verſteht man verſchiedene Aufgaben, die der entſcheidenden Gerichtsbarkeit nicht angehö⸗ ren, aber dennoch den Gerichten zugewieſen ſind. In erſter Linie wird es ſich um Ueber⸗ tragung von Grundeigentum, um Vor⸗ mundsſachen. um Eröffnung und Hinterle⸗ 7. Dezember: An dieſem Tag ſollſt Du Deine nationale Solidaritũt beweiſen! E ĩðVvhw gung von Teſtamenten uſw. handeln. In einzelnen der bisherigen deutſchen„Länder“ waren dieſe Rechtsgebiete ausnahmslos den Notaren überwieſen. Jedenfalls war ihre Regelung ebenſo verſchieden, wie die darauf ruhenden Gebührenſätze. Durch die neue Reichskoſtenordnung iſt auch in dieſen Fra⸗ Reich eine einheitliche Grundlage geſchaffen. Bei dieſer Neuord⸗ nung iſt auch auf die ſozialen Erforderniſſe Rückſicht genommen worden. Vormund— ſchaften über Minderjährige, Geiſteskranke und Gebrechliche bleiben gebührenfrei, ſo⸗ fern es ſich um Reinvermögen unter 5000 RM handelt. Für die Einſichtnahme in das Grundbuch, das Handelsregiſter oder ſonſti— ge öffentliche Regiſter werden überhaupt keine Gebühren mehr erhoben. Ebenſo wie die bevorſtehende Olympiade haben wir das deutſch⸗engliſche Fußballſpiel, deſſen Verlauf trotz der von vornherein in Rechnung geſtellten Niederlage unſerer Mannſchaft alle Ehre gemacht hat. immer als eine ſportliche Angelegenheit angeſehen und nicht als eine Angelegenheit der Politik. In London hat ſich im Rahmen der ſport⸗ lichen Ordnung alles freundſchaftlich und friedlich abgeſpielt. Auf dem Spielplatz hin⸗ gen die Hakenkreuzfahnen, und es iſt des- halb niemand von den engliſchen Zuſchauern in Ohnmacht gefallen. Ebenſo darf man uns ſchon zutrauen, daß wir wiſſen, wie wir un⸗ ſere Gäſte im kommenden Jahre zu behan— deln haben. Die olympiſchen Kämpfer ſollen während ihres Aufenthaltes in Deutſchland keine Politik, ſondern Sport treiben. Einen Gedanken aber möchten wir doch auch hier klar herausſtellen, den Gedanken nämlich, den der engliſche Vertreter ja ausgeſprochen hatte, als er die deutſchen Fußballer empfing: Der rnationale Sport fördert die Freundſchaft zwiſchen den Nationen. Deutſchlands neuer Luftrieſe „L 3129“ vor der Fertigſtellung— Start in der Friedrichshafen, 7. Dez. Dr. Eckener hat einem Mitarbeiter der Verbo-Preſſe aufſchlußreiche Erklärungen über den Stand der Bauarbeiten am neuen Luftſchiff„23 129“ gegeben. Seinen Aeußerungen iſt u. a. zu entnehmen, daß das Luftſchiff mit Ende dieſes Jahres voll- kommen fertiggeſtellt ſein wird. Das deut- ſche Volk bekommt den neuen Luftrieſen ſozuſagen als Weihnachtsgeſchenk. Die Hülle bedeckt den Luftſchiffkörper bei⸗ nahe vollkommen, nur einige kleine Flecken bleiben noch frei, um im Innern des Luft⸗ ſchiffes Helligkeit für die letzten Arbeiten zu ſichern. Vomben auf das Hauptquartier Der Kaiſer von Abeſſinien befand ſich in Gefahr London. 6. Dez. Bei einem italieniſchen Fliegerangriff auf das abeſſiniſche Hauptquartier in Deſſie be⸗ fand ſich, wie Reuter berichtet, der Kaiſer in größter Lebensgefahr. Im Verlauf der von den Italienern durch⸗ geführten drei Bombenangriffe auf die Stadt wurde auch der Palaſt des Kronprinzen, in dem der Kaiſer Quartier bezogen hatte, ſchwer getroffen und geriet in Brand. Ob⸗ wohl ein Teil des Gebäudes bei dem Bom⸗ bardement zerſtört wurde, gelang es dem Kaiſer und dem Kronprinzen, ſich in Sicher⸗ heit zu bringen. Es heißt, daß bei dem Fliegerangriff etwa zehn Perſonen getötet und 80 verwundet worden ſein ſollen. Auch das amerikaniſche Hoſpital ſoll in Mitleidenſchaft gezogen wor⸗ den ſein. Der Kaiſer und der Kronprinz be⸗ gaben ſich in das Hoſpital, wo ſie die Ver⸗ letzten beſuchten, unter denen ſich auch der belgiſche Zenſor, Leutnant Lefrepont, befin⸗ det. Gerüchtweiſe verlautet, daß bei der Ab⸗ wehr des Fliegerangriffes ein italieniſches Flugzeug abgeſchoſſen worden ſein ſoll. In einem Funkſpruch des Deutſchen Nach⸗ richtenbüros aus As mara heißt es: Die in der letzten Zeit ſüdlich von Makalle und nordöſtlich von Gondar durch die italieni⸗ ſche Flugzeugaufklärung feſtgeſtellten abeſſi⸗ niſchen Truppenabteilungen ſcheinen wie vom Erdboden verſchwunden zu ſein. Möglicherweiſe ſind ſie gegen Flie⸗ Unterdeſſen haben die Heeresberichte, die täglich vom italieniſchen Propagandamini⸗ terium veröffentlicht werden, die Zahl 60 überſchritten. Der Krieg in Oſtafrika dauert alſo jetzt mehr als zwei Monate. Es iſt möglich, daß mancher mit ſchnelleren und entſcheidenderen Erfolgen der Italiener ge⸗ rechnet hat, und auch in Italien ſelbſt hat man vielleicht anderes von dem„Spazier⸗ gang durch Abeſſinien“ erwartet. Wer aber auch nur die entfernteſte Ahnung von Ko⸗ ſonialkriegen hat, wird wiſſen, daß die modernen Kriegsmittel in einem Kolonialfeldzug ganz bedeutend an Wert verlieren. Bekanntlich hat ja auch die Berufung des Marſchalls Badoalio an die Spitze der italieniſchen Truppen in Abeſ⸗ ſinien nach der Rückberufung des Marſchalls de Bono bisher an der militäriſchen Lage nichts geändert, obwohl Badoaglio als der be⸗ ſte Stratege und Taktiker der italieniſchen Armee gilt. Das Intereſſe wendet ſich in⸗ zwiſchen der wichtigen Frage zu. ob die Sanktionen auf Treibſtoffe ausgedehnt werden ſollen oder nicht. Die Völkerbunds⸗ mächte ſtehen damit vor ihrer ſchwerſten Entſcheidung im Abeſſinien⸗Konflikt. Nach den falſchen Gerüchten, daß Rom eine Ben⸗ zin⸗Sanktion als Kriegsgrund betrachten würde, heißt es jetzt, daß Rom eine Oelſper⸗ re mit der Autarkie beantworten wür⸗ de. Das iſt aber nichts weniger als einfach, denn die Herſtellung künſtlicher Treibſtoffe, Die Fluggaſträume ſind fertig. Einrichtungsgegenſtände werden erſt dann eingeſtellt, wenn auch die letzte Ar— beit geſchehen iſt, um die kunſtvollen Möbel⸗ ſtücke nicht zu beſchädigen. Ende der erſten Dezemberwoche werden die für die Aus⸗ ſchmückung der Räume vorgeſehenen auf Seide gemalten Bilder mit Motiven aus der Entwicklung des Verkehrs eingeſpannt. Da ſich die Puffer an der Heckgondel bei Lan⸗ dungen oft recht hinderlich auswirkten, fällt die Heckgondel weg; die Puffer werden durch ein Laufrad in der unteren vertikalen Steuerfloſſe erſetzt. Die vier Mercedes-Benz-Dieſelmotore gerſicht in Deckung gegangen. Nur in der Nähe von Dabad auf halbem Wege zwiſchen Gondar und der Hochebene von Semien wurden von den italieniſchen Fliegern eini⸗ ge kleinere Gruppen, die ſich anſcheinend auf dem Marſch nach Gondar befanden, be⸗ obachtet und mit Bomben beleat. Abteilungen des Ras Seyum haben einen italieniſchen Poſten in Tabaka überfallen. Der Angriff wurde nach italieniſcher Darſtel⸗ lung unter blutigen Verluſten für die Abeſ⸗ ſinier abgeſchlagen. Die Folge des Ueber⸗ falls war eine Strafexpedition ge⸗ gen aufſäſſige Dörfer. erſten Jaunarhälfte von je 1000 PS ſind tagtäglich auf den Prüfſtänden der Werft mit höchſter Touren⸗ zahl gelaufen. Die Hauptarbeit liegt jetzt noch in der Führergondel, die diesmal ge⸗ trennt von dem im Innern untergebrachten Fahrgaſtraum unterhalb des Bugs ange⸗ bracht iſt. Sie iſt zweiſtöckig und birgt im unteren Stock den Kommando- und Steuerraum mit anſchließendem Navigationszimmer und im oberen Stock die Funkanlage. Die Gasfüllung der Kernzellen er⸗ folgt in den erſten Januartagen und zwar von der werfteigenen Gasanſtalt vorerſt mit Waſſerſtoffgas. Die Mantelzellen werden in Amerika mit Heliumgas ge⸗ füllt. Die zur Verfügung ſehende Gasan⸗ ſtalt beſitzt einen Gasbehälter, der 20 000 ebm Gas liefert. Nun hat„LZ 129“ jedoch unter den 16 Gaszellen eine ſol“ die allein für ſich die 20 000 ebm zur Füllung benötigt. Im Gaswerk wird mit allen Kräften gearbeitet, um die notwendige Gasmenge möglichſt raſch her— zuſtellen. Iſt das Luftſchiff mit Traggas verſehen, dann wird es, wie Dr. Eckener er⸗ klärte, einige Tage lang in dieſem Zuſtand in der Halle bleiben. Während dieſer Zeit wird die Dichtigkeit der Traggaszellen über⸗ wacht; auch wird das Luftſchiff dann ausge⸗ wogen, um feſtzuſtellen, ob es auch richtig getrimmt und ausbalanciert iſt. Den Zeitpunkt des erſten Starts konnte Dr. Eckener noch nicht feſtlegen; jedenfalls erfolgt er noch in der erſten Januarhälfte 5 Vom Arbeitsdienſt zur Arbeitsfront die Eingliederung des Arbeitsdankwerkes in die Dag Leipzig, 6. Dez. Am letzten Tage der Fünften Arbeits⸗ und Schulungstagung der Deutſchen Arbeitsfront verkündete Hauptamtsleiter Selzner fol⸗ gende Vereinbarung: Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP und Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, und der Reichsarbeitsführer Hierl haben folgende Vereinbarung getroffen: 1. In der Ddeutſchen Arbeitsfront wird ein Jenkralamt„Arbeitsdank“ errichtet. Mit der Leitung dieſes Amtes wird der Leiter des Arbeitsdankwerkes, Oberarbeitsführer von Herzberg, beauftragt. die auch in Italien bisher langſam und mit Vorſicht erfolgt iſt, läßt ſich nicht in weni⸗ gen Monaten bis zu einem Rieſenquantum ſteigern, und auf ein paar Monate kommt es ſchließlich an, da im Frühjahr 1936 in Abeſſinien bereits die Regen periode beginnt, durch die weitere militäriſche Hand⸗ lungen unmöglich gemacht werden. Die Ent⸗ wicklung der Dinge in der letzten Woche ſcheint jedenfalls darauf hinzudeuten, daß ſich der Konflikt Italiens mit dem Völker⸗ bund ſeinem entſcheidenden Stadi eim nähert. Der franzöſiſche Miniſterpräſioent Laval konnte im Laufe der Woche ſeine Stellung verſtärken, indem er, wenn auch bei einer nicht gerade ſehr weſentlichen Frage, ein Vertrauensvotum oon etwa 345 gegen 225 Stimmen erhielt. Vor Ueberraſchungen iſt man allerdings trotzdem nicht ſicher. denn die Kammerausſprache iſt ja immer noch im Gange und hat wiederholt recht bewegte Formen angenommea. Man bearüßt na⸗ mentlich zunächſt einmal in Italien. daß La⸗ val noch nicht erledigt zu ſein ſcheint, denn das ſonſt offenbar unvermeidliche Kabinett der Volksfront würde in der Sanktions⸗ frage ſelbſtverſtändlich eine noch weſent⸗ lich entſchiedenere Haltung einnehmen, als Laval, der mit ſeiner Anlehnung an Eng⸗ land den Italienern bereits ſo unbequem wie nur möglich iſt. 2. Das Arbeitsdankwerk mit ſeinen be⸗ ſonderen Aufgaben bleibt weiterhin beſtehen unter dem Ehrenvorſitz des Reichsarbeits⸗ führers. 3. Die Durchführungsbeſtimmungen ſind zwiſchen dem Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und dem Reichsarbeitsführer Konſtan⸗ tin Hierl beſonders vereinbart. Dieſe Vereinbarung tritt mit dem 1. Dezember 1935 in Kraft. Zu dieſer Vereinbarung, deren Verkün⸗ dung mit minutenlangem Beifall aufgenom— men wurde, ſprach Neichsarbeitsführer Hierl Er erklärte u. a., der Arbeitsdank ſolle künf⸗ tig die Brücke bilden, die von dem Arbeits- dienſt zur Arbeitsfront führe. Die Arbeits- dienſtpflicht gebe die Möglichkeit, daß nicht nur diejenigen, die ſich als Handarbeiter in die Front der ſchaffenden Deutſchen einglie⸗ dern, ſondern auch die künftigen Unterneh— mer und Betriebsführer im Arbeitsdienſt erzogen werden. Der deutſche Arbeiter im nationalſozialiſtiſchen Reich ſei mehr als nur ein Söldner der Arbeit. Er ſei ein Soldat der Arbeit.(Wiederholter ſtürmiſcher Bei— fall.) Die Arbeitsdienftzeit von nur einem halben Jahr ſei außerordentlich kurz. Die Fortſetzung des Erziehungswerkes des Ar— beitsdienſtes innerhalb der Arbeitsfront ſei die Aufgabe des neugeſchaffenen Amtes„Ar— beitsdank“ in der Arbeitsfront. Der Leiter des Zentralamtes„Arbeits⸗ dank“ in der Arbeitsfront, Oberarbeitsfüh⸗ rer bon Hertzberg, ſchilderte dann die Aufgaben des neuen Amtes. Anſchließend ſprach der Reichsleiter der DAß, Dr. Ley, Worte des Willkommens für die neu in die Arbeitsfront aufgenommenen Kameraden des Spatens. Für die ältere Generation ſei die Soldatenzeit das einzige gewe⸗ ſe n. was ihr den ſeeliſchen Halt gegeben ha— be. Wir wollen geloben, ſo wandte ſich Dr. Ley an den Reichsarbeitsführer Hierl, Ihre Mädel und Ihre Männer freudig zu über⸗— nehmen. Unſere heiligſte Pflicht ſoll es ſein, den Gedanken der Gemeinſchaft, den ſie im beſten Sinne exerziert und geübt haben, zu 1 8 eee Zuchterfolge. Viernheim, 7. Dez Sinnſprüche. So manche Stufe, mancher Schritt Führt erſt zum Glück. Ein einziger verfehlter Tritt Bringt dich zurück. * So wie ich bin, bin ich mein eigen, Mir ſoll niemand eine Gunſt erzeigen. Goethe. E Gedenke, daß Du ein Deutſcher biſt! — Opfere im Winterhilfswerk! * » Arztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Sonntag, den 8. Dezember 1935, Herr Dr. Büttner, den ärztlichen Dienſt. Sonn⸗ tags keine Sprechſtunde. Altersjubiläum. Frau Georg Benz, Wtw., Neuhäuſerſtraße, begeht am Sonntag, den 8. Dezember in noch körper⸗ licher und geiſtiger Rüſtigkeit ihren 73. Ge⸗ burtstag. Wir gratulieren herzlichſt! * Winterhilfsſpende. Der Deutſche Fußballbund, Gau 14(Baden), dem auch un⸗ ſere Amicitia angehört, hat dem Winterhilfs⸗ werk 3000 RM. zur Verfügung geſtellt. Brieftaubenſchau. Morgen Sonn⸗ tag findet im Lokal„Zum grünen Laub“ (Saftladen) eine Ausſtellung der Brieftauben⸗ züchter ſtatt. Es werden Siegertauben gezeigt die 100 bis 1000 Klm. geflogen ſind. Es wird alſo eine intereſſante und ganz beſondere Schau ſein. Die hieſigen Brieftaubenzüchter verbinden dieſe Schau mit der Feier ihres 25jährigen Beſtehens. Aus dieſem Anlaſſe übermitteln wir hiermit dem rührigen Verein unſere beſten Wünſche und noch recht viele Jeder Brieftaubenfreund und ſolcher der es werden will, wird ſich morgen zur Schau einfinden. Kupferner Sonntag. Morgen Sonntag iſt der erſte Sonntag vor Weihnach⸗ ten an dem die Geſchäfte geöffnet ſind. * Knorzebach⸗Abend! Familie Knorzebach kommt nach Viernheim! Die von den Reichsſendern Frankfurt und Stuttgart beſtens bekannte Familie Knorze⸗ bach kommt demnächſt zu einem„Großen Heiteren Abend“ nach Viernheim. Drei Stunden lachen wird dieſe Veranſtaltung im „Freiſchütz“-Saal vermitteln. Außer den Knorzebach⸗Darſtellern: Fritz Fegbeutel und Lene Kammuf kommt noch ein ausgeſuchtes Programm von Künſtlern mit. Unter anderem Friedl Gruber, die man die„Pfälzer Nachtigall“ nennt. Mit ihrem jugendlichen Kolorator⸗Sopran wird ſie ſich in die Herzen aller Viernheimer ſingen. Ferner treten per⸗ ſönlich auf: Solton& Gerdy in einer großen Lachnummer; die Solotänzerin Poldi Dolly aus Wien; Hein Prym, der luſtige See⸗ mdeemememmmmmdememmeene Wir erwarten euch alle am Tag der nationalen Solidarität! iſt das deutſche Volk eine große Kameradſchaft. ze kameradſchaftliche und hilfsbereite Tat der Helfer und Sammler ſoll beweiſen, daß Gemein⸗ chkeit geworden ſind. Viernheims Opferwilligkeit wird auch an dieſem Tage wieder ein gebeten, ihr Opfer für die Not ihrer Nächſten an den bekannt f Heute, am Tag der nationalen Solidarität, Wertvolle dieſes Tages, ſondern die grof ſchaft und Kameradſchaft im Volke Wirkli voller Erfolg werden. Die ganze Einw gegebenen Sammelſtellen zu leiſten, da eine Sammlung in den Dein Opfer bannt die Not im deutſchen Haus! 0* Lokale Nachrichten mann; Dan Hobbs als akrobatiſcher Trick— tänzer und George in ſeinen Reifen- und Fangſpielen von erſtaunlicher Virtuoſität. Alles in allem ein„Großer Heiterer Abend“ den wir alle mit Freuden aufnehmen werden. * * Wie mache jeh mein Testament? Nur zu oft kommt es vor, daß nach dem Tode eines Erblaſſers unter den Verwandten Zank und Streit über die Erbſchaft entſteht. Den Erben könnten ſolche unliebſamen Aus einanderſetzungen oft erſpart bleiben, wenn der Erblaſſer ſchon bei Lebzeiten ſeine irdiſchen Verhältniſſe durch eine ordnungsmäßige letzt willige Verfügung geregelt hätte. Der Erb laſſer muß aber, wenn er eine letztwillige Verfügung errichtet, dabei die peinlichſte Sorg— falt und größte Vorſicht anwenden. Denn nicht ſelten kommt es vor, daß die Uneinigkeit unter den Erben erſt durch ein ungültiges oder un klares Teſtament hervorgerufen wird. Es gilt die Regel, daß jeder Volljährige letztwillig verfügen kann. Ein Teſtament, welches im Zu⸗ ſtande der Bewußtloſigkeit oder im Zuſtande vorübergehender Störung der Geiſtestätigkeit errichtet worden iſt, iſt nichtig. Man unter⸗ ſcheidet außerordentliche und ordentliche Teſta⸗ mentsformen. In ordentlicher Form kann ein Teſtament vor einem Richter oder vor einem Notar oder durch ein vom Erblaſſer eigen- händig geſchriebenes Schriftſtück errichtet wer⸗ den. Die außerordentliche Teſtamentsform iſt nur unter ganz beſtimmten Vorausſetzungen anwendbar und dient zur Erleichterung der Teſtamentserrichtung, wie z. B. das Notteſta⸗ ment vor dem Gemeindevorſteher. Die Not⸗ teſtamente treten in der Regel drei Monate nach ihrer Errichtung außer Kraft, wenn der Erblaſſer zu dieſem Zeitpunkt noch lebt. Ueber⸗ ſteht alſo der Erblaſſer die Gefahr, die zu dem Notteſtament Anlaß gegeben hatte, ſo muß er, wenn er für alle Fälle geſichert ſein will, ein ordentliches Teſtament in einer der geſetzlich zuläſſigen Formen errichten. Beim eigenhändigen Teſtament muß der Erblaſſer ſeine Willensmeinung eigenhändig niederſchreiben und die Niederſchrift unter An⸗ gabe des Ortes und Tages der iNederſchrift unterſchreiben. Unbedingt erforderlich iſt, daß ficgaangangaaaaaaaagagagaagagagagaaaagnaannangnam Winter Hilfswerk des deutschen Bolt e e Ausbieten von Haſen für das WSW. Im Rahmen des heutigen Volkstages er⸗ folgt ein öffentliches Verkaufen in der Art des Ausbietens von Haſen für das Winter⸗ hilfswerk und zwar von 4—5 Uhr am Rat⸗ haus und 5—6 Uhr am„Fürſt Alexander“. ohnerſchaft wird daher Häuſern nicht ſtattfindet. Es ſammeln an folgenden Plätzen: Sammelſtelle: Rathaus Waldſchlößchen Kaiſerhof Alte Pfalz(Saarſtr. An der Linde(Blauhut La min m Anfang Mannheimer ſtraßſe(bei Reinhardt 8. Haltepunkt 9. Vier jahreszeiten O. Alexander 1. Bäckerei Jäger 2. Rebſtock 3. O. E. G.⸗ Bahnhof 1 Namen der Sammler von 4 Pfützer 6 Uhr: Franzke Dr. Sponagel Schweigert Sutter Zöbelein Dewald Gg. Albert Knapp Gg. Eiberle Dr. Schlick Bender Münkel Ziegler Herſchel Gg. Bechtel Kirchgäßner Rockenſtein Adler Franz Baldauf Klee Gg. 2 SS S⸗Schneider Roos Joſef(SAR NSKK⸗Haas Ku Aug. NSV⸗Zöller 2 teinmann Spengler Beller Mögelin Lehrer Roos— Moor Pg. Lehrer Reinhardt Braun Am Abend ſammeln in den Gaſtſtädten: Die Pg. und Volksgenoſſen Seelinger, Zorn, Fr., Knapp Jak., Wei Brechtel Hanf SS. * das Teſtament vom Erblaſſer vom erſten bis zum letzten Buchſtaben(auch die Angabe des Ortes und Tages) eigenhändig geſchrieben wor den iſt. Fehlt einem Teſtament die Unter⸗ ſchrift oder die Orts- und die Zeitangabe, ſo iſt es ungültig. Perſonen, die in ſchrift⸗ lichen Arbeiten wenig bewandert ſind, ſowie Perſonen, die nicht ganz einfache Verfügungen über beträchtliche Vermögenswerte treffen wol⸗ len, tun gut, wenn ſie von dem eigenhändigen Teſtament abſehen und ihren letzten Willen gerichtlich oder notariell errichten. * Sport und Spiel Die Ligamannſchaft in Stuttgart! Die Handballer auf dem Wald ſportplatz! Die Ligamannſchaft der Amieitia fährt morgen nach Stuttgart⸗Zuffenhauſen, um ein Freundſchaftsſpiel auszutragen.— Die Hand⸗ baller, die bis jetzt noch ungeſchlagen an der Spitze ſtehen, tragen auf dem Waldſportplatz ihr 5. Verbandsſpiel und zwar gegen Ger⸗ mania Mannheim aus. Die Sportfreunde ſind hierzu höflichſt eingeladen. Die Ligamann⸗ ſchaft ſpielt in folgender Aufſtellung: Krug Kiß Faltermann Martin Mandel Fetſch Kiß K. Koob Pfenning Schmitt M. Helbig Erſatz: Paul Bauersfeld. Turner⸗ Fußball! Alſo nach Leutershauſen gehts morgen. Hoffentlich mit gutem Erfolg, denn der Sieg iſt werwoll, da unerwartet ſchon 6 Punkte abgegeben werden mußten. Es heißt darum doppelt zuſammenreißen und alles aufbieten, daß am Schluß der Vorrunde die 2 Punkte nach Viernheim kommen. Immerhin bleibt dann noch die Hoffnung in der Spitzengruppe ein Wort mitreden zu können. Alſo ihr Spie⸗ ler der 1. Elf, friſch auf zur Tat und der Sieg iſt unſer. Die 1. Mannſchaft iſt wie folgt aufgeſtellt: Werle, Joſef Schmitt Joh. Adler, Adam Bergmann K. Sommer Auguſt Lantz H. Winkenbach J. Stumpf H. Mandel J. Pfenning H. Helbig Joh. Erſatz: Kempf, Philipp. 1 Turnverein⸗Handball Handball— Bezirksklaſſe: TV. Viernheim ſpielt in Oftersheim! Einen nicht weniger intereſſanten als wichtigen Verbandskampf hat morgen Sonn⸗ tag die Elf des Turnvereins zu beſtreiten. Der Gegner iſt diesmal der TG. Ofters⸗ heim, eine Mannſchaft, die noch aus den Spie⸗ len um die Kreisbeſtmannſchaft den Viern⸗ heimer Handballfreunden bekannt iſt. Ofters⸗ heim iſt z. Zt. ſehr gut in Fahrt; Beweis hierfür iſt der 12:3 Sieg über 1846 Mann⸗ heim. Wir wollen mal ſehen, wie Viern⸗ Helft alle mit! Namen der Sammler von 6 Herſchel Phil. Riebel Hofmann Hch. mpa Effler Nikl. Hofmann Gg. Poſtinſp. Schmitt Forſtaſſ. Schneider Neuhäuſer, Wunder, tzel, Schneider, Albus, Becker, Riehl, Wenger, heim abſchneidet. Nicht das Opfer allein iſt das ½8 Uhr Roos(Bauernführer) Lehrer Schmitt(Tivoli) Schmitt(Beamtenhaus) e Julius Schloſſer Nikl. Beikert Jean Kirchner(Walfiſch) Martin(Volkszeitung) Kempf(Anzeiger) Lang Quarz, Hoock Philipp, Martin SS und Gottesdſenst-Ordnung der katholiſchen Gemeinde 2. Adventſonntag. Feſt der Unbefleckten Empfängnis. Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe. 8 Uhr: 2. hl. Meſſe. 10 Uhr: Hochamt. 2 Uhr: Andacht. 4 Uhr: Verſammlung der 2. Abteilung der Jungfrauen⸗Congregation. ½8 Uhr abends: Marienfeier für die Jüng⸗ luingsſodalität und die Jungfrauenkon⸗ gregation in der Marienkirche. Marienkirche: 7½9 Uhr: Kindermeſſe. ½11 Uhr: hl. Meſſe 1 Uhr: Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: 7,05 Uhr 1. Seelenamt für Anna Maria Sax geb. Bauer. 7,05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Stefan Adler, den in Amerika verſtorbenen Franz Adler und verſt. Margaretha Adler. 7,35 Uhr beſt. R. A. für Sybilla Lang geb. Pfenning, Tochter Sybilla geehl. Fal termann. Dienstag: 7,05 Uhr 2. Seelenamt für Anna Maria Sax. 7,35 Uhr beſt. R. A. für Jakob Schloſſer Ehefrau Eliſabeth geb. Bugert, Kinder Magdalena und Maria geehl. Bläß. Mittwoch: 7,05 Uhr 3. Seelenamt für Anna Maria Sax. 7,35 Uhr beſt. R. A. für Franz Bergmann Eltern, Schwiegereltern, Schwägerin, Schweſter Maria Laurentia. Donnerstag: 7,05 Uhr beſt. Amt für den ledig verſt. Auguſt Brechtel, beſtellt von den Schul⸗ kameraden. 7,35 Uhr beſt. R. A. für den ledig verſt. Martin Faber, beiderſeitige Großeltern und gef. Krieger Cornelius Hook. Freitag: 205 Uhr beſt Amt für die ledig verſt. Schweſtern Eliſe und Katharina Pfenning, Eltern Jakob Pfenning 1. und Eliſabeth geb. Müller und Enkel Nikolaus. 7,05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Kühlwein 4. und Familie Michael Bauer. 7,35 Uhr beſt. R. A. für den ledig verſt. Michael Hanf, beiderſeitige Großeltern und Angehörigen. Samstag: 7,05 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Ring⸗ hof geb. Pfenning, deren Mutter und An⸗ gehörige. 05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Pfarrer Gg. Helfrich, Geſchwiſter, Eltern. 7,35 Uhr beſt. R. A. für Magdalena Böhm geb. Schneider. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein am Dienstag und Donners⸗ tag iſt bei den barmherigen Schweſtern um 7 Uhr heilige Meſſe. Am Dienstag und Donnerstag iſt um 7,05 Uhr in der Marienkirche hl. Meſſe. Nächſten Donnerstag von 5—7 Uhr Ge⸗ legenheit zur hl. Beicht. Herzlich wird ge⸗ beten, daß beſonders die alten Frauen und jene Frauen die Samstags nicht gut ab⸗ kommen können, dieſe Gelegenheit fleißig be⸗ nutzen. Am Sonntag iſt gemeinſame heilige Kommunion der Frauen, zugleich der Schü⸗ ler der Herren Lehrer Klee und Winkler, der — Herren Rektoren Gillig und Beller und Frl. Hammel. Mädchen beichten um ½5 Uhr, von ½6—7 Uhr Beichtgelegenheit für Er⸗ wachſene. Kollekte am morgigen Tag für die Weltmiſſion, am nächſten Sonntag für das Prieſterſeminar in Mainz. Der Einkehrtag für alle Mitglieder des 3. Ordens findet am 3. Adventſonntag bei den Engl. Fräulein ſtatt. Anmeldungen bis zum 11. Dez. bei dem Vorſtand oder im Hauſe der Engl. Fräulein ſelbſt. Für Mittageſſen und Nachmittagskaffee iſt etwa 1,50 RM. bereitzuhalten. Am Dienstag abend um 8 Uhr Bibel⸗ ſtunde für die Jünglinge. Jeder iſt herzlichſt willkommen. * 14 Kirchliche Anzeigen der 2 4 En. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 8. Dezember 1935: (2. Advent). 10 Uhr vorm.: Gottesdienſt. (Text: Römerbrief 3, 12; Lieder: 15,20) 11 Uhr vorm.: Kindergottesdienſt. Montag, den 9. Dezember 1935: 8 Uhr abends: Kirchenchor. Dienstag, den 10. Dezember 1935: 8 Uhr abends: Frauenabend. Freitag, den 13. Dezember 1935: 8 Uhr abends: Mädchenkreis. Neu In niſte bon entw 15 U b don Mil ein! bol und etgã von Al ten! 0 and Mus bord Nur kegte N. merr 10 1 weite Age ander ist,! nimm don Kenn Aut pubſt — eee eee, eee . Ein Fülm vom Fußball- Länderkampf des Jahr 8 25 es. Von links: der Held des Tages war der deutſche Torwart Jacob, der auch hier wieder meiſterhaft einen gegneriſchen Angriff durch Fauſten vereitelt— das erſte Tor! In der 42. Minute, drei Minuten vor dem Seitenwechſel, fiel das erſte und entſcheidende Tor: die engliſche Sturmreihe brach durch, und das Leder ſaß im Tor— eine tpypiſche Kampfſzene vor dem deutſchen Tor, die einen Begriff von der Härte des Kampfes gibt— zehntauſend Deutſche waren nach London gekommen, um Zeuge dieſes großen Län— derſpieles zu ſein: hier winkt ein Volksgenoſſe mit der Hakenkreuzfahne unſeren Spielern zu.(Deutſche Preſſe-Photo⸗Zentrale— Scherl-Bilderdienſt— Schirner— hegen und zu pflegen. Wir freuen uns zum heutigen Tage. Wir werden ihn Jahr für Jahr als den Tag, wo die Jugend zu uns in die Arbeitsfront kommt, feiern. und wir werden in den Werkſcharen, in den Betriebs- zellen, in den Betriebsgemeinſchaften, in „Kraft durch Freude“, in allem, was wir ha⸗ ben, den Gedanken vom Arbeitsdienſt weiter pflegen. damit Deutſchland ewig lebe. Auch dieſe Rede wurde mit ſtürmiſchen Beifallskundgebungen aufgenommen. Deutſche Tagesschau Reichsleiſtungskampf der deutſchen Studenten. Mit einer ſchlichten Feier in der Aula der Friedrich Wilhelm⸗Univerſität wurde der erſte Reichsleiſtungskampf der Deutſchen Studenten⸗ ſchaft eröffnet. Nach einer Anſprache des ſtell⸗ vertretenden Leiters des Jugendamtes der Deutſchen Arbeitsfront, Anterbannführer Knoop, der anſtelle des erkrankten Oberge⸗ bietsführers Axmann ſprach, gab der Leiter der Reichsſchaft der Studierenden, Feickert, die vier Hauptaufgaben bekannt und erläu⸗ terte die praktiſche Durchführung des Lei⸗ ſtungskampfes. Neuordnung des Rundfunkausſtellungsweſens Auf einer Sitzung des Propagandaausſchuſ⸗ ſes der Rundfunkarbeitsgemeinſchaft bei der Reichsrundfunkkammer, bei der neben der Reichsrundfunkkammer die führenden Vertre⸗ ter von Rundfunkinduſtrie, Groß- und Einzel⸗ handel vertreten waren, wurde eine von allen beteiligten Stellen einmütig gewünſchte Rege⸗ lung des geſamten Rundfunkausſtellungs⸗ weſens getroffen. Die Aufſicht wird vom Werberat der deutſchen Wirtſchaft ausgeübt. Die durch die Rundfunkarbeitsgemeinſchaft von der Reichsrundſunkkammer repräſentierte Nundfunkeinheit wird ab 1936 jährlich zehn größere Rundfunkausſtel⸗ lungen in den verſchiedenen Wirtſchaftsge⸗ bieten des Reichs, verbunden mit großen Nundfunkwerbewochen, durchführen. Zur wei⸗ teren Erörterung der Rundfunkpropaganda hat die Reichsrundfunkkammer Rundfunkwerbzwa⸗ gen eingeſetzt. Politiſches Allerlei Berlin. Der Reichs⸗ und preußiſche Mini⸗ ſter für Ernährung und Landwirtſchaft Dar⸗ re hat einen mit der Klärung der Urſachen und Wirkungen des„Schweinemordes von 1914“ und der damit in Zuſammenhang ſte⸗ henden Fragen der Ernährungswirtſchaft beauftragten Ausſchuß eingeſetzt. Prag. Otto Straſſer wurde vom Pra⸗ ger Strafgericht wegen Vergehens gegen das Radio⸗Telegraphie⸗Geſetz zu fünf Mona⸗ ten ſtrengen Arreſt verurteilt. Der Entſcheidungstag in Paris Die Geſetzesenktwürfe der Regierung. n Paris. 7. Dez. In der franzöſiſchen Kammer verlas Mi- niſterpräſident Laval den Wortlaut dreier von der Regierung eingebrachter Geſetzes⸗ entwürfe. Der erſte Entwurf ſieht die Auf⸗ löſung aller Verbände vor, die das Weſen von Kampfbünden oder einer privaten Miliz haben. Dieſes Geſetz verfügt ferner ein Uniform und Abzeichenver⸗ bo t. Der zweite Enkwurf regelt das Tragen und den Beſitz von Waffen und der dritte ergänzt das Geſetz über die Preſſefreiheit von 1880 dahin, daß Aufforderungen zum Tolſchlag in der Preſſe in Zukunft ſtrenge⸗ ren Strafen unterliegen. Laval beantragte die vordringliche Ve⸗ handlung dieſer drei Geſetzentwürfe. Das Haus nahm in ſeiner Mehrheit die Geſetzes⸗ vorſchläge mit großem Beifall zur Kenntnis. Nur von der äußerſten Linken wurden er⸗ regte Zurufe laut.. Vor Schluß der Sitzung verlas der Kam⸗ merpräſident einen Entſchließungsantrag der ſogenannten„Abordnung der Linken“, der das Verhalten der Regierung mißbilligt. Ein weiterer Entſchließungsantrag. der von dem Abgeordneten Chappedelaine und einigen anderen Abgeordneten der Mitte gezeichnet iſt, hat folgenden Wortlaut:„Die Kammer nimmt die Erklärung der Regierung und die von ihr eingebrachten Geſetzentwürfe zur Kenntnis und ſpricht ihr das Vertrauen zur Aufrechterhaltung der Ordnung und der re⸗ publikaniſchen Staatsform aus.“ M.) Görings Staatsbeſuch in Hamburg Ansprache des Miniſterpräſidenten vor den Werſtarbeitern Hamburg, 7. Dez. General der Flieger am Freitag zu in der Miniſterpräſident Hermann Göring traf dem angekündigten Staaksbeſuch Freien und Hanſeſtadt Hamburg ein. Vor dem Bahnhof hatten Ehrenabteilun⸗ gen der Politiſchen Leiter, der SA, SS, NSKK, des Deutſchen Luftſportverbandes und des Reichsluftſchutzbundes Aufſtellung genommen. Unter den Klängen des Prä⸗ ſentiermarſches ſchritt Miniſterpräſident Göring die Fronten ab. Nach ſeiner An⸗ kunft im Hote! Atlantik empfing er eine Ab⸗ ordnung von Hamburger Hafenarbeitern, die unter Führung des Treuhänders für die Nordmark und für die Seeſchiffahrt, Sena⸗ tor Voeltzer, erſchienen war, um dem Mini⸗ ſterpräſidenten die Patenſchaft über die Hafenarbeiter Siedlung zu übertragen. Dieſer erklärte ſich dazu be⸗ reit. Nichts könnte ihn glücklicher machen, als die Tatſache, daß gerade die ſchwer ar⸗ beitenden Hafenarbeiter auch mit der Schol⸗ le verbunden würden. Er freue ſich. daß die⸗ ſes Werk ſeinen Namen tragen werde. Mit Freuden habe man preußiſches Staatsgebiet zur Verfügung geſtellt, da es gelte, deutſchen Arbeitern eine Heimat aufzubauen. Auf ſei⸗ ner Fahrt nach der Stadt und nach, den St. Pauli⸗Landungsbrücken wurden dem Miniſterpräſidenten begeiſterte Kundgebungen dargebracht. Er begab ſich im Anſchluß an einen längeren Rundgang durch die Anlagen der Werft von Blohm und Voß in die große Schiffsbauhalle 2, um dort vor den Hamburger Werftarbeitern zu ſprechen. Spott In ſeiner Anſprache ging er u. a. auf die Frage der Preisgeſtaltung ein und erklärte hierbei nachdrücklich, daß die Regierung mit allen Mitteln eine weitere Erhöhung der Preiſe für die Gegenſtände des käg⸗ lichen Bedarfs verhindern und jeden Verſuch einer Preisſteigerung rückſichtslos unterdrücken werde. Auch auf die Kolonialfrage ging der Miniſterpräſident kurz ein und hob mit allem Nachdruck den Anſpruch Deutſch⸗ lands auf Rückgabe der ehemaligen deut⸗ ſchen Kolonien hervor. Anſchließend an dieſe eindrucksvolle Kund⸗ gebung erfolgte im Hamburger Rathaus ein Empfang des Fenats Regierender Bürgermeiſter Krogmann hieß den Miniſterpräſidenten herzlich in den Mauern der Freien und Hanſeſtadt Ham⸗ burg willkommen und führte u. a. aus:„Als ein Zeichen ſeiner Verehrung und ſeiner Dankbarkeit hat der Senat beſchloſſen, Ihnen, Herr Miniſterpräſident, die Golde⸗ ne hamburgiſche Ehrendenk⸗ münze zu verleihen. Sie iſt geſtiftet wor⸗ den am 28. Juli 1853 zur„öffentlichen An⸗ erkennung erheblicher Verdienſte um die Stadt Hamburg“ und iſt bisher nur wenige Male ſeit ihrer Stiftung verliehen worden, darunter dem Reichspoſtminiſter von Stefan n dem Generaloberſten Graf von Walder⸗ ee.“ Miniſterpräſident Göring dankte für die ihm zuteil gewordene Ehrung.„Ham⸗ burg iſt und bleibt“, ſo hob er hervor,„un⸗ ſer Ausfalltor nach Ueberſee und zu den Weltmeeren, und Hamburg muß für dieſe ſeine Aufgabe ein kräftiges und wohlgebau⸗ tes Fundament beſitzen.“ verbindet die Völler Die große Veranſtaltung der Anglo⸗German⸗Fellowſhip London. 6. Dez. Die Anglo-German⸗Fellowſhip gab zu Ehren des in London weilenden Reichsſport⸗ führers von Tſchammer und Oſten ein Eſſen. zu dem etwa 250 Perſonen erſchienen wa— ren. Nach Trinkſprüchen auf den König, auf den Führer und Reichskanzler, auf die Ang⸗ lo⸗German-Fellowſhip und auf den Sport erklärte der Präſident der Anglo-German⸗ Fellowſhip. Lord Mount Temple. in ſeiner Begrüßungsanſprache u. a., er könne ſich keine Ziele vorſtellen, die nützlicher und beſ⸗ ſer ſeien als die Freundſchaft zwiſchen der großen deutſchen Nation und der britiſchen Nation.(Starker Beifall.) Nach dem Fuß⸗ ball⸗Länderkampf Deutſchland— England ſei, wie er beinahe ſagen möchte, ein Wende- punkt in den Gefühlen zwiſchen beiden Na⸗ tionen eingetreten. Es habe ſich gezeigt, daß die große Maſſe in England nicht nur nicht das geringſte Uebelwollen gegenüber Deutſch⸗ land, ſondern geradezu Sympathie für Deutſchland habe. Der Gewerkſchaftskongreß habe ſich durch ſeinen Verſuch, das Spiel zu verhin⸗ dern, in den Augen des engliſchen Volkes ſehr ſtark geſchädigt. Der Herzog Eduard von Koburg und Gotha lud hierauf den Präſidenten und alle Mitglieder der Anglo-German-Fellowihip ein, am 11. Januar nächſten Jahres die Gä⸗ ſte der deutſchen Vereinigung zu ſein. Darauf nahm Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten das Wort zu ſeinem Vortrag, in dem er u. a. folgendes ausführte. Durch nichts könnte man junge Deutſche und Engländer ſchneller, einfacher und herzlicher zu Kameraden machen als da— durch, daß man ſie ein ſportliches Wettſpiel austragen laſſe. In Deutſchland betreibe man den Sport ziemlich ähnlich wie in Eng⸗ land. Von Tſchammer und Oſten gab hier⸗ auf ſeinen Zuhörern einen Ueberblick über die Entwicklung der Leibesübungen in Deutſchland. Er wies die Behauptungen ausländiſcher Blätter zurück, daß die deutſchen Sportplätze zu Exerzierfeldern geworden ſeien. Er ſei ziemlich ſicher. daß alle guten Engländer der Meinung ſeien, wenn einmal das Losgehen einer britiſchen Flinte unvermeidlich ſein ſollte, ſo müßte jemand dieſe Flinte in die Hand nehmen, der Kraft genug habe, ſie rich⸗ tig zu führen. In Deutſchland ſei man der gleichen Meinung und wünſche, daß unſere jungen Männer gewandt genug ſeien, ihr Vaterland zu verteidigen. Aber in der alleinigen Vorbereitung ſolcher Fähig⸗ keiten könne ſich doch keine echte Leibeskul⸗ turbewegung erſchöpfen. Das Ziel, das ſich Deutſchland geſetzt habe, liege weit genug: Wir wollen verſuchen, den ewigen Traum der Menſchheit, zwiſchen Leib und Seele den harmoniſchen Ausgleich zu ſchaffen, der Er⸗ füllung näher zu bringen. Von Tſchammer und Oſten ſprach hierauf über die deulſchen Olympia vorbereitungen und ſchloß mit den Worten:„Möge im kom⸗ menden Jahr die Jugend Enalands und Deutſch ands ſich auf dieſem Feſt des Frie⸗ dens in guter Kameradſchaft die Hand ge⸗ ben. Möge die junge Generation ſportlicher Kämpfer der eifrigſte Förderer guter Bezie⸗ hungen zwiſchen dieſen beiden Nationen ſein.“ Ein wie großer Erfolg dieſe Veranſtaltung der Anglo⸗German⸗Fellowſhip war, geht auch aus der Berichterſtattunga der maßge⸗ benden Londoner Blätter hervor, die dar⸗ über in einem Umfange melden. wie es bei deutſch⸗engliſchen Veranſtaltungen bisher nicht üblich war. Der Empfang in der Heimat Hannover, 6. Dez. Der deutſchen Fuß⸗ ballmannſchaft, die mit dem fahrplanmäßi⸗ gen Flugzeug in Hannover eintraf, wurde vom Gau 8, Niederſachſen, im Deutſchen Fußballbund ein Empfang bereitet. bei dem Bundesſportwart Prof. Glaſer einige Mit⸗ teilungen über die Aufnahme in England und den allgemeinen Eindruck des Spiels machte. Als Auswirkung der muſtergültigen Haltung der Deutſchen Elf, ſo erklärte er, können die offiziellen Einladungen angeſe⸗ hen werden, die die Führer des iriſchen und ſchottiſchen Verbandes an Deutſch⸗ land übermittelten. Prof. Glaſer war des Lobes voll über die gaſtfreundliche Aufnah⸗ me und die objektive Haltung der Gegen⸗ ſpieler und des Publikums. Daß es zum Siege nicht gereicht habe, ſei normal, denn England bleibe vorläufig noch der Lehr⸗ meiſter. Die deutſche Polizei Der Weg zur Vereinheillichung. Berlin. 7. Dez. Das„Thema der Woche“ veröffentlicht einen Bericht über die Maßnahmen zur Ver⸗ einheitlichung der deutſchen Polizei, in dem es u. a. heißt: Schon gleich nach der Machtergreifung hat die nationalſozialiſtiſche Regierung be⸗ gonnen, die Polizei aller Fachſparten auf eine einheitliche Grundlage zu ſtellen und damit die kommende Reichspolizei vorzube⸗ reiten. Zunächſt waren die Einflüſſe der marxiſtiſchen Politik zu beſeitigen. Es er⸗ wies ſich, daß die aus dem Soldatentum her⸗ vorgegangene alle Beamtenſchaft im Kern geſund geblieben war. Bei der Preußiſchen Schutzpolizei ſind beiſpielsweiſe 1,7 o H der Beamten entfernt worden. Ein ſchärferer Maßſtab mußte bei den Offizie⸗ ren angelegt werden. So ſind bei der Preu⸗ ßiſchen Schutzpolizei 7,3 v. H., bei der Gen⸗ darmerie 15,5 v. H. und bei der Gemeinde⸗ vollzugspolizei 15 v. H. der Offiziere ausge⸗ ſchieden worden. Zur gleichen Zeit ging der nationalſozia⸗ liſtiſche Staat auch daran, die Beſtimmun⸗ gen über die Polizei im ganzen Reiche zu vereinheitlichen. In Preußen wurde durch General Daluege entſcheidende Vorarbeit geleiſtet. die dann bei der Vereinigung des preußiſchen Innenminiſteriums mit dem Reichsminiſterium des Innern für das ganze Reich nutzbar gemacht wurde. Es wird nach Erlaß des Reichspoli⸗ zeigeſetzes nicht mehr einen preußiſchen oder bayeriſchen Polizeibeamten geben, ſondern nur einen deutſchen Poliziſten, der in jedem Ort dem gleichen Beamtengeſetz unterliegt und die gleiche Uniform trägt. Heute iſt die deutſche Polizei die kleinſte und ſparſamſte aller Kulturſtaaten. Wäh⸗ rend in England auf 175 Einwohner ein Po- lizeibeamter kommt, in Frankreich auf 314 und in Italien auf 333 Einwohner. ſo ent⸗ fällt in Deutſchland zurzeit nur auf rund 500 Einwohner ein Polizeibeamter. EEE TTT 7. Dezember: Belennt Euch zur Voltsge⸗ meinſchaſt am Tage der Na⸗ tionalen Solidarität! BEP Familienunterſtützung für die Angehörigen der Wehrpflichtigen und Arbeitsdienſtpflichtigen. Berlin. 7. Dez. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichsmini⸗ ſter des Innern wird in den nächſten Ta⸗ gen im Verordnungswege beſtimmen, daß den Angehörigen der zur Erfüllung der akti⸗ ven Dienſtpflicht einberufenen Wehrpflichti⸗ gen im Falle der Bedürftigkeit eine ausrei- 1„Familienunterſtützung“ zu gewähren Ist. Sie wird nicht den Charakter der öffent⸗ lichen Fürſorge tragen und daher auch nicht zurückzuerſtatten ſein. Dies wird auch für die Unterſtützungen gelten, die die öffentliche Fürſorge den Angehörigen der Einberufenen vom Tage der Einberufung(Geſtellungstag! bis zum Inkrafttreten der Verordnung de⸗ reits gewährt hat. Die Durchführung der Familienunterſtützung wird den Städten und Landkreiſen als ſtaatliche Aufgabe über⸗ tragen werden. Die Koſten wird das Reich tragen. Nah und Fern Radfahrer gerät zwiſchen Kraftwagen. Auf der Landſtraße zwiſchen Treuenbriet⸗ zen und Berlin begegneten ſich abends wei Privatwagen. Als ſie aneinander vor⸗ eifuhren, bemerk die Inſaſſen des einen Wagens ein erheb Krachen: man hielt an und forſchte nach der Urſache des Geräu⸗ ſches; dabei fand man auf der Chauſſee einen Ra mit ſchweren Verletzungen auf. Ein f er auch des Weges kam, konnte nur noch den Tod des Unalücklichen feſtſtellen. Wie es ſcheint, muß der Radfah— rer trotz der rechtzeitigen Abblendung der Autoſcheinwerfer zwiſchen die beiden Fahr⸗ zeuge gekommen ſein, wobei er dann einge⸗ quetſcht wurde und den Tod fand Judenfeindliche Kundgebungen in Polen. An der Poſener Univerſität iſt es erneut zu judenfeind ichen Kundgebungen gekom— men. Infolgedeſſen wurden die Vorleſun⸗ gen in der mediziniſchen Fakultät bis auf weiteres eing llt Im Jiſchnetz ein Auto. Aus Gdingen wird berichtet, daß der polniſche Fiſchkutter „Hel 21“ der zum Fang von Sprotten aus— gelaufen war, in der Bucht von Pützig ſtatt der erwarteten Fiſche einen Kraftwagen mit dem Netz vom Boden des Meeres herausge— zogen hat. Beim Einholen des Netzes löſte ſich die Karoſſerie vom Fahrgeſtell und fiel ins Meer zurück. Das Fahrgeſtell war eben⸗ ſo wie der Motor ſtark vom Roſt zerfreſſen, drei Räder hatten noch Reifen. Man nimmt an, daß der Kraftwagen vor ängerer Zeit von einem Dampfer aus ins Meer geworfen wurde, da man bei dem beſtehenden Ein— fuhrverbot ihn nicht an Land bringen konnte Wenn die Alarmanlage funktioniert. In Berlin⸗ Schöneberg war ein Einbre⸗ cher in eine Muſikalienhandlung eingedrun⸗ gen, hatte die Ladenkaſſe ausgeraubt und wollte mehrere wertvolle Muſikinſtrumente mitnehmen. Freilich hatte er auch die Alarmanlage in Tätigkeit geſetzt. Das Ueber⸗ fallkommando war ſofort zur Stelle und nahm den Einbrecher feſt. der ſich in den Keller geflüchtet hatte. 30 Kommuniſtenhäuptlinge verhaftet. Die Warſchauer Polizei verhaftete in der letzten Nacht nach zahlreichen Hausſuchungen 30 Mitglieder der„Gewerkſchaftszentrale“ der Kommuniſtiſchen Partei Polens. „Billige Woche“ auf den rumäniſchen Bahnen. Zurzeit läßt ſich auf den ru mä⸗ niſchen Bahnen ſehr billig reiſen. Gerade die Hälfte der Fahrtſpeſen braucht man an⸗ läßlich der ſogenannten„Billiakeitswoche“ in Rumänien für alle Reiſen Dieſe Ermä⸗ igung wird in der Zeit vom 30. November bis zum 9. Dezember gewährt und iſt an keinerlei Sonderanlaß gebunden. Jeder Fahrtteilnehmer genießt in dieſen Tagen einen 50prozentigen Preisnachlaß auf alle Fahrkarten. Die Hochwaſſergeſahr Weiteres Steigen des Rheins und ſeiner Nebenflüſſe. Koblenz, 5. Dezember. Die anhaltenden Niederſchläge der letzten Tage führten zu einem ſtarken Steigen des Rheines und ſeiner Nebenflüſſe. Für die ka⸗ naliſierte Lahn, die Moſel und die Saar mußte bereits das Schiffahrtsverbot ausge⸗ ſprochen werden. Im Flußtal der Moſel ſind die Uferſtrecken ſtellenweiſe weithin überſchwemmt. Keller mußten geräumt wer⸗ den. Zahlreiche Fiſchernachen und ſonſtige kleine Fahrzeuge wurden von der Flut mit⸗ geriſſen. Bei Traben-Trarbach ſank ein Bag⸗ ger, der von der Strömung abgetrieben wor⸗ den war Weiteres Steigen der Moſel iſt zu befürchten. A Von der Saar wird Stillſtand des Hochwaſſers gemeldet. In der Unterſtadt von Saarburg hat das Waſſer beträchtlichen Schaden angerichtet. Auch in der Eifel und im Hunsrück ſind die Gebirgsflüſſe ſtark geſtiegen. Kyll, Sauer und Lieſer führten große Waſſermaſ⸗ ſen zu Tal der ohnehin ſchon ſtark angeſtie⸗ genen Moſel zu. Die Flußtäler ſind kilome⸗ terweit überſchwemmt. Bei Ehrang fiel ein Junge in die hochgehende Kyll, konnte aber im letzten Augenblick von einem Fiſcher namens Becker. der ihm beherzt vom ande— ren Ufer aus nachſprang, den reißenden Fluten entriſſen werden. Die Lahn und die Nahe haben eben⸗ falls die Ufer an vielen Stellen über⸗ ſchwemmt. Die Nahe hat ſeit dem Jahre 1918 kein ſo verheeren⸗ des Hochwaſſer mehr geführt. Der Rhein hat in ſeinem Mittel⸗ und Unterlauf noch weiteres Stei⸗ gen zu verzeichnen, während vom Ober⸗ rhein bereits fallendes Waſſer ge⸗ meldet wird. In Köhn ſtieg das Waſſer binnen 24 Stunden auf 4,12 m. Für den Rhein wurde das Verbot für die Floßſchiff⸗ fahrt ausgeſprochen. Iwei Todesopfer des Bergbaues. Dillenburg, 6. Dez. Im Erzberabau des Dillreviers haben ſich zwei ſchwere Unfälle ereignet. Der erſte Unfall ereignete ſich auf der Grube Königszug. wo ein Bergmann von Geſteinsmaſſen verſchüttet und getötet wurde. Der zweite Unfall trug ſich auf der Grube Sahlgrund bei Oberſcheld zu Dort hatte ein Schießmeiſter eine Sprengladung über Tag angelegt, die vorzeitig explodierte und ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. 1 Schalke— Club iſt zweifellos die heute in Deutſchland wichtigſte Paarung zweier deutſcher Vereinsmannſchaften. Wenn ein ſolches Spiel noch dazu das Endſpiel um den Vereinspokal iſt, läßt ſich leicht auf ein aus⸗ verkauftes Haus ſchließen. Das Programm der Gauliga iſt in Süddeutſchland endlich wieder einmal reichhaltiger„Karte“ Gau Mittelrhein: Mülheimer SB.— Bonner FV. Kölner Cf. Kölner SC. 99 TuS. Neuendorf— Tura Bonn Gau Nordheſſen: VfB. Friedberg— Hanau 93 SV. Kaſſel— 03 Kaſſel Boruſſia Fulda— SV. Bad⸗Nauheim Gau Südweſt: Wormatia Worms— FV. Saarbrücken Union Niederrad— FK. Pirmaſens Boruſſia Neunkirchen Eintracht Frankfurt FSV. Frankfurt— Opel Rüſſelsheim Gau Baden: Freiburger Fc.— SV. Waldhof Phönix Karlsruhe— 1. FC. Pforzheim Germania Brötzingen— VfR. Mannheim VfL. Neckarau— VfB. Mühlburg Gau Württemberg: llmer FB. 94— 1. SSV. Ulm VfB. Stuttgart— Sc. Stuttgart Stuttgarter Kickers— Sfr. Eßlingen Gau Bayern: Bayern München— ASV. Nürnberg 1860 München— FC. München SVg. Fürth— Wacker München BC. Augsburg— 05 Schweinfurt Ein Freundſchaftsſpiel tragen Kickers Offen⸗ bach und Sfr. Stuttgart in der Lederſtadt aus, vom ausländiſchen Fußball iſt das Län⸗ derſpiel Irland— Holland in Dublin als wichtigſtes Ereignis zu melden. Handball. Im ſüddeutſchen Handball haben lediglich Württemberg und Bayern volles Programm, während die Sache in Südweſt und Baden nach reichlich ſtarken Unterbrechungen nur langſam wieder in Schwung kommt. Erwäh⸗ nenswert iſt der„Badiſche Schlager“ Tgd. Ketſch— SV. Waldhof. Rugby. Ein„Kleines Länderſpiel“ findet in Straß⸗ burg ſtatt, wo eine elſäſſiſche Fünfzehn gegen Badens Gaumannſchaft antritt. Ein Sieg der Süddeutſchen liegt im Bereich der Möglich⸗ keit. Eintracht Frankfurt und SC. Frankfurt 80 haben ihr„Derby“; die neuſeeländiſche Klaſſemannſchaft kämpft am Samstag in Dublin gegen Irland. Turnen. Die beſten deutſchen Turnerinnen»das allen Gaugruppen, die durch Ausſcheidungskämpfe ermittelt worden ſind, treten in Magdeburg an. Schwimmen. Die Waſſerball⸗Gaumannſchaft vom Nie⸗ derrhein weilt zum Wochenende in Holland. Der deuiſche Weihnachtsbaum Welcher Deutſche kennt wohl nicht das ſchöne Lied vom Tannenbaum mit ſeinen im⸗ mergrünen Blättern, das Mathias Clau⸗ dius gedichtet hat. Der Dichter, der gewiß klein„gelernter Botaniker“ war, hat ganz rich⸗ tig geſagt„Blätter“, denn auch die ſpitzen Nadeln des Tannenbaumes und anderer Na⸗ delbäume ſind ihrem Weſen nach nichts an⸗ deres als Blätter, nur mit dem Unterſchied gegenüber anderen Blättern, daß ſie von viel derberer Beſchaffenheit ſind und den Winter überdauern. Die Pflanzenfamilie der Coni⸗ feren oder Zapfenträger, zu denen die Tanne gehört, iſt in Deutſchland, ſofern es ſich um wildwachſende Kinder Floras handelt, nur durch verhältnismäßig wenige Gattungen und Arten vertreten: Wacholder, Eibe, Kiefer, Fichte oder Rottanne, Weißtanne und Lärche, lauter immergrüne Bäume bis auf die Lärche, die im Winter ihre Nadeln abwirft. Der Tan⸗ nenbaum mit ſeinen immergrünen Blättern erſchien gerade dem deutſchen Gemüt in ſeiner von den Urvätern ererbten Naturfreudigkeit als das geeignetſte äußere Symbol der Weih⸗ nachtsfeier, ein Symbol, deſſen Gebrauch ſa in Deutſchland ſeinen Urſprung hat. Der lich⸗ terprangende Weihnachtsbaum, deſſen Kerzen am Heiligen Abend zur beſonderen Weihe der Beſcherung angezündet werden, hat von Deutſchland aus ſeinen Siegeszug durch die ganze Welt angetreten. Eigentümlich iſt nun, daß zwar immer von einem Tannenbaum zu Weihnachten die Rede iſt, aber die eigentliche Tanne doch nur ſehr ſelten als Weihnachtsbaum erſcheint. Was man ſo gewöhnlich„Tanne“ nennt, iſt in Wahrheit die Fichte, die freilich auch den Namen„Rottanne“ führt. Die eigentliche Tanne, die„Weißtanne“(Abies alba) kommt ja auch im ganzen viel ſeltener vor, als ihre Schweſter, die Rottanne oder Fichte(Picea excelſa). Die Rinde der echten Tanne iſt weiß⸗ lich, die Zapfen ſtehen aufrecht, die Blätter ſind kammförmig angeordnet und mit je zwei bläulich-weiß ſchimmernden Harzgangſtreifen verſehen. Viel häufiger iſt die Rottanne oder Fichte, die man als den eigentlichen deut⸗ ſchen Weihnachtsbaum anſprechen darf. Ihre Fruchtzapfen hängen, die Rinde iſt dunkel⸗ braun gefärbt und die einfach grünen Nadeln oder vielmehr Blätter ſtehen zweiſeitig von den Aeſtchen ab. Turnen und Sport 1 Eindhoven und Maaſtricht, wo ſich die ändiſche National⸗Mannſchaft für die kürzlich auf deutſchem Boden erlittenen Nie derlagen revanchieren will. Boxen. In Karlsruhe tragen Baden und Nordheſ⸗ ſen am Samstag einen Gaukampf aus, in Pforzheim wird er mit veränderter badiſcher Staffel am Sonnt wiederholt. Gleiwitz empfängt die mpfſtarke Mannſchaft von Warſchau, wäh in der polniſchen Haupt⸗ ſtadt ſelbſt die Staffel von Hamburg antritt. — Die Berufler finden in Samburg Beſchäf⸗ tigung, wo die Hauptpaarung Bölck— Pürſch wertvolle Aufſchlüſſe darüber geben kann, wo der als Amateur ſo ausgezeichnet geweſene Wille Pürſch im Profi heute wirklich ſteht. Radſport. Erſtmals Sport in der Deutſchland⸗Halle in Berlin. Es iſt kein Zufall, daß die Rad⸗ fahrer als erſte Sportler von der neuen Kampfſtätte Beſitz ergreifen. Die Bahnmann⸗ ſchaftſchaft der Amateure(Nationalmann⸗ ſchaft) wird zuſammen mit zwei polniſchen Paaren ausgezeichnete Leiſtungen zeigen, aber auch die 30 Berufsfahrer, die ein Mann⸗ ſchaftsrennen beſtreiten ſollen, werden die rad⸗ ſportfreudigen Berliner in die richtige Stim— mung zu verſetzen wiſſen. In Stuttgart beginnt die Winter⸗Rennzeit mit einem guten Programm, auch Köln und Münſter war⸗ ten mit intereſſanten Zuſammenſtellungen auf. In Paris fährt als einziger Deutſcher diesmal der Kölner Krewer, in Kopenhagen ſind für das Mannſchaftsrennen mehrere deutſche Fah⸗ rer verpflichtet. 5 Verſchiedenes. Deutſche Jiu⸗Jitſu⸗Meiſterſchaften werden in München ausgetragen; die beſten Vertreter dieſes Sports haben ihre Meldung abge⸗ geben. Galopp⸗Rennen veranſtaltet die Bahn in Mülheim⸗Duisburg. Einen Fechter⸗Städtekampf tragen Straß⸗ burg und Stuttgart in der Münſterſtadt aus, im Berliner Sportpalaſt wird die ausgezeich—⸗ nete Eishockey⸗Mannſchaft von Cracovia Kra⸗ kau ihrem 5:1⸗Erfolg über Beuthen einen neuen Triumph anzureihen ſuchen. Schwerathletik. Die beſten deutſchen Ringer werden als Na⸗ tional⸗Staffel am Samstag in Gera gegen Ringer des Gaues Mitte auf die Matte ge⸗ hen. Hornfiſcher⸗Nürnberg, Seelenbinder⸗Ber⸗ lin. der diesmal im Mittelgewicht kämpfende Weltergewichtsmeiſter Schäfer(Schifferſtadt) und einige andere bekannte Größen treten an. Einen Gaukampf im Gewichtheben tragen Weſtfalen und Niederrhein als Revanche aus. Am Bußtag hatte in Wanne⸗Eickel die Nie⸗ berrheinſtaffel gewonnen, diesmal wollen es in Eſſen die Weſtfalen mit Europameiſter Janſen beſſer machen. CCC. ³˙ AAA Die ſogenannten„Doppeltannen“, die zu Weihnachten verkauft werden und meiſt teuer bezahlt werden müſſen, ſind nichts anderes als die Wipfel alter Fichtenbäume, die ſich ſomit neben dem Holzwert des Stam⸗ mes noch beſonders bezahlt machen. Hier ſind die Nadeln derart dicht zuſammengedrängt, daß tatſächlich eine Aehnlichkeit mit der Weiß⸗ tanne hervorgerufen wird. Außerdem macht es ſich ſehr hübſch, wenn an dieſen Wipfeln Tannenzapfen, alſo eigentlich Fichtenzapfen, hängen. Die anſpruchsloſe Kiefer ſieht man als Weihnachtsbaum nur noch ſehr ſelten. Wohl aber werden neuerdings eine ganze Anzahl Tannen- und Fichtenarten kultiviert und auch zum Weihnachtsfeſt als Weihnachts⸗ bäume angeboten, deren Vaterland das Aus⸗ land iſt, die aber in unſerem Klima gut ge⸗ deihen. Die meiſten dieſer„Ausländer“ ſtam⸗ men aus Nordamerika, China, Japan und dem Kaukaſus. Die deutſche Tanne aber wird doch immer ihren Vorrang als Weihnachts- baum behalten. Wiſſen Sie das? In London werden heute noch etwa 40 000 Pferde verwendet; vor zehn Jahren war die Zahl doppelt ſo groß. * Die Viktoria regia hat die größten Blätter aller Pflanzen auf der Welt; auf den auf dem Waſſer liegenden Blättern kann bequem ein Menſch ſitzen. Die türkiſche Regierung hat ein Geſetz er— laſſen, wonach Perſonen, die weder leſen noch ſchreiben können, die Eheſchließung verboten wird. Vor 100 Jahren wurden in Deutſchland im Jahresdurchſchnitt für 16—18 Millionen Mark Bücher umgeſetzt. Heute beträgt der Umſatz rund 500 Millionen Mark. * Die erſte Motorradfahrt fand vor 50 Jahren ſtatt; damals fuhr der älteſte Sohn Gottlieb Daimlers auf einem ſolchen Rad, der Erfindung ſeines Vaters. Der Leuchtturm auf der Inſel Pharos in der Bucht von Alexandria, der vor 2000 Jahren errichtet wurde, gehort zu den ſieben Weltwundern; das Licht, das durch rieſige Feuer erzeugt wurde, war 60 Km. weit auf See ſichtbar. Aus Stadt und Land Gedenttage 6. Dezember 1849 Generalfeldmarſchall Auguſt von Mak⸗ kenſen in Hausleipnitz geboren. 1869 Der Schriftſteller Rudolf Herzog in Barmen geboren. 1869 Der Polarforſcher Otto Nordenſkjöld in Heſſelby geboren. 1892 Der Ingenieur Werner von in Charlottenburg geſtorben. 1914 Einnahme von Lodz in Polen. Prot. und kath.: Nikolaus Sonnenaufg. 7.54 Sonnenunterg. 15.48 Mondaufg. 13.12 Mondunterg. 3.16 Siemens 4 7 1* Der iupferne Lonntag Man hat den drei Sonntagen vor Weihnach— ten beſonders einprägſame Namen gegeben: man ſpricht von einem kupfernen, einem ſil⸗ bernen und einem goldenen Sonntag. Am „kupfernen Sonntag“ trägt man ge⸗ wiſſermaßen nur kleines Geld. nur Kupfer⸗ geld, in die Geſchäfte; am ſilbernen Sonntag macht man ſchon größere Einkäufe, die den Geſchäftsleuten Silber in die Kaſſen bringen, und der goldene Sonntag, der gewöhnlich dicht vor Weihnachten liegt, iſt der Sonntag der großen Käufe, der Sonntag, an dem die Geſchäftsleute reiche, goldene Ernte hal— ten möchten. Längere Zeit war der„kupfer⸗ ne Sonntag“ abgeſchafft; es gab ihn minde— ſtens nicht überall. Die Geſchäftsleute ſind aber ſicher zufrieden, wenn nicht an zwei, ſondern an drei Sonntagen vor Weihnach⸗ ten gekauft werden darf. Für viele Käufer ſind Weihnachtseinkäufe an Werkeltagen nicht weihnachtlich genug Darf man an einem Sonntag kaufen, ſo hat das einen beſonderen Reiz. und ſo ziehen denn an den Sonntagen vor Weihnachten Scharen von Kaufluſtigen durch die Straßen und in die Läden, um zu kaufen oder um wenigſtens zunächſt einmal zu ſehen. Sie können dann zu Hauſe überdenken, was ſie kaufen wollen und bezahlen können, und wenn ſie ſich nicht ſchon am kupfernen Sonntag entſch oſſen und entſchieden haben, ſo kaufen ſie dann eben am nächſten oder übernächſten Sonn⸗ tag. Gibt es Weihnachtsausſtel⸗ lungen zu ſehen, ſo ziehen an den Ver⸗ kaufsſonntagen zunächſt wohl Frauen und Kinder hinaus, um alles zu betrachten und zu beachten; aber man darf darum nicht glauben, daß die Männer ganz abſeits blei— ben, denn die Männer ſind neugieriger, als man im allgemeinen annimmt. Bereite ſich alſo an den kommenden drei Sonntagen allerorts jeder und jede, die wirklich kaufen wollen, gebührend vor, da— mit alles gut zuſammenpaſſe, und damit an den auf die klangvollen Sonntage folgenden Alltagen berichtet werden kann:„Der kupfer⸗ ne Sonntag hat alle Erwartungen der Ge— ſchäftsleute übertroffen, und ſie ſehen nun hoffnungsvoll dem ſilbernen und dem gol— denen Sonntag entgegen!“ * Das neue Kirchenjahr. Der erſte Ad⸗ ventsſonntag hat uns den Anfang des neuen Kirchenjahres gebracht. Dieſes zerfällt in zwei Hälften, in das feſtliche und das feſtloſe Halbjahr. In ſeiner erſten Hälfte un⸗ terſcheidet man drei große ſog. Feſtkreiſe: Den Weihnachts-, Oſter⸗ und Pfingſtfeſt⸗ kreis. Jeder der drei Feſtkreiſe umfaßt das jeweilige Hauptfeſt mit ſeinen Vor⸗ und Nach⸗ feiern. Alle zuſammen bringen das Leben Chriſti nach ſeiner chronologiſchen Entwicklung zur Darſtellung. Das Weihnachtsfeſt hat als Vorfeier den Advent, die Nachfeier erſtreckt ſich bis zum Sonntag Septuageſimä, vom Oſterfeſt iſt die Vorfeier die Faſtenzeit, die auch in der evangeliſchen Kirche nach Auf⸗ hebung der Faſten ihre Beziehung auf das Leiden Chriſtt aufrechterhalten hat in Ge⸗ ſtalt der Paſſionszeit. Die öſterliche Nach⸗ feier dauert bis zum Feſte Chriſti Himmel⸗ fahrt. Zehn Tage nach Chriſti Himmelfahrt wird Pfingſten gefeiert, das Feſt der Aus⸗ gießung des Heiligen Geiſtes; der Reſt des Kirchenja! bildet die Nachfeier. * Freiſtellen und Erziehungsbeihilfen für begabte Kinder von Reichsbeamten. Der Reichsjuſtizminiſter weiſt die ihm nachgeord⸗ neten Stellen darauf hin, daß nach beſtimm⸗ ten Richtlinien die Verleihung von Freiſtellen in den nationalſozialiſtiſchen Erziehungsanſtal⸗ ten uſw. und die Gewährung von Erziehungs⸗ beihilfen an Söhne von Reichsbeamten mög⸗ lich iſt. In den Richtlinien wird u. a. darge⸗ legt, daß Freiſtellen nur für Schüler gewährt werden, die bereits die Quarta einer höheren Lehranſtalt mit Erfolg beſucht haben und bei denen die beſondere Eignung für das weitere Studium an einer höheren Lehranſtalt unzwei⸗ felhaft zu bejahen iſt. Die Erziehungsbeihilfen werden bis zur Höhe des von dem Beamten zu tragenden Schulgeldbeitrages— höchſte jedoch bis zu 300 Rm. jährlich— bewilligt. Leibesöbung als Volksgewohnheit. In einem Schreiben an die Zeitung des Reichs⸗ arbeitsführers„Der Arbeitsmann“ ſtellt der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten die volle Uebereinſtimmung der Ziele des Reichsarbeitsdienſtes und des Reichsbundes für Leibesübungen in der Frage des Sportes feſt. Er kündigt dabei an, daß der Deutſche Reichs⸗ bund für Leibesübungen einen Generalangriff. auf das ganze deutſche Volk plant mit de&. Endziel: Dem ganzen Volk die deutſche L. besübung! Wenn ſchon 50 Prozent der kör⸗ perlich ausgeſuchten Dienſtpflichtigen des Ar⸗ beitsdienſtes Sport überhaupt nicht an ſich er⸗ lebt hätten, wie ſehe es dann erſt unter den Antauglichen oder unter den Frauen aus! Leibesuͤbung müſſe Volksgewohnheit werden. . . U e 9 „ . TTT —— .——— 0 Die erſte Adventskerze iſt herunterge— brannt. Im glitzernden Schein der Kerzen erlebten wir neu das Kommen der großen Freude, die ſich in jedem Jahre wieder ein— ſtellt, die die Herzen höher ſchlagen läßt und ihr einigendes Band um alle ſchlingt. In das Licht ſahen wir. Wärme drang in die Herzen. Das große Weihnachtswunder kün⸗ digte ſich an. In jedem Menſchen ließ es Saiten erklingen, die jetzt leiſe und laut tönen: Weihnachten iſt nahe! Ueberall weht es uns entgegen, überall flammen Lichter auf, es wird heller um uns, und ſelbſt wenn wir in einer ruhigen dunklen Abendſtunde ſitzen und die Augen ſchließen, ſo iſt es nicht dunkel in uns, dann iſt unſere Seele in Licht gebadet. Unſere Herzen werden zu⸗ gänglich. Freude kommt über uns, und al⸗ les drängt uns, Freude zu ſehen. Wir wol⸗ len ſchenken. Manchen Wunſch haben wir im Laufe des Jahres vernommen, der unerfüllt blei⸗ ben mußte und vergeſſen ſchien. Jetzt wer⸗ den dieſe Wünſche wieder lebendig, und es drängt uns, ſie zu erfüllen. Denn das iſt ja des deutſchen Volksgenoſſen größtes Weih⸗ nachtserlebnis: das glückhafte Leuchten im Auge eines Menſchen, dem er Freude berei⸗ ten konnte. Schenken wollen wir. Vor uns breitet ſich aus eine reiche Schau von Gaben und ladet alle ein: Nimm mich! Schenken können! Es wurde uns nie⸗ mals ſchwer gemacht. Viele tauſende Volks⸗ genoſſen rühren die fleißigen Hände, damit die Auswahl nur recht groß werde, daß nur kein Wunſch, groß oder klein, unerfüllt bleibe. In den Fabriken gehen unermüd⸗ lich die Maſchinen, Stück reiht ſich an Stück und findet den Weg in die lockenden Aus⸗ lagen. In jedem Jahre nehmen wir es wie⸗ der hin, daß uns das Wählen ſo leicht ge⸗ macht wird. Dabei ſind wir, weil es nun Jahre und Jahrzehnte ſo iſt, gleichgültig ge⸗ worden. Es kommt uns gar nicht mehr zum Bewußtſein, daß auch der Weihnachtszauber induſtrialiſiert worden iſt, und wir vergeſſen, daß noch viele Millionen Volksgenoſſen am Werke ſind, damit wir ſchenken können: das Handwerk! In vielen Werkſtätten des Va⸗ terlandes arbeiten Meiſter und Geſellen und Lehrlinge, damit wir Wünſche erfüllen kön⸗ nen und wohl ſelbſt einen Wunſch erfüllt bekommen. Man muß in der Vor weihnachtszeit nur mit offenen Augen durch die Straßen und über die Märkte gehen. Nicht eilig und ha⸗ ſtig, ſondern geruhſam und zum Schauen be⸗ reit. Da finden wir, vielleicht in kleineren werker gearbeitet hat. Vielleicht bietet ſich auch Gelegenheit, einen Blick in eine Werkſtatt zu tun. Ueberall rührt man die Hände, überall wird aus dem Werkſtoff die Form, und Form und Gefüge werden leben⸗ dig, als habe ihnen ihr Schöpfer ſeine Seele mitgegeben. Und mögen die großen hellen Fenſter und die breiten Stra⸗ ßen auch locken, mag von ihnen ein ſeltener Zauber aus⸗ gehen, die geruhſame Weihnachtsſtimmung kehrt doch erſt ein, wenn wir in der Werkſtatt ſehen dürfen, wie unter den Händen des Handwerkers ein Stück entſteht, vielleicht ſogar unſer Stück! Mit jedem Hobelſtrich, mit jedem Strich, mit jedem Schlag verbindet— ſo fühlen wir— der Handwerker ſeinen Weihnachtswunſch: daß das Stück ewig Kunde geben möge von ſeiner Meiſterſchaft! So wollen wir uns gerade in dieſen Tagen etwas mehr Zeit nehmen, um zu ſehen, wie Millionen von Volksge⸗ noſſen in aller Stille ſchaffen und werken. Da ſind die Backſtuben der Bäcker und Konditoren, wo das ſüße Back⸗ werk und Zuckerzeug entſteht, eins nach dem anderen, ein Haufe und wieder einer, bis ſich Schalen und Körbe füllen. Und die Fleiſcher, die ſchon jetzt die gute Feſttagswurſt bereiten nud die in den letzten Tagen manches Bratenſtück ſchneiden werden— denn was iſt Weihnachten ohne ein wohlſchmeckendes Geſchenk für den Magen. Bis hierhin kennen wir das Handwerk im Dienſte unſerer Weihnachts⸗ wünſche. Aber wir wollen noch einige Türen öffnen und verweilen. In einer ſtillen Straße treten wir in eine Werkſtatt ein, wo ein Böttcher⸗ und Küfermeiſter die Aufnahme: Scherls Bilderdienſt. Auch ein Helfer des Weihnachts Fenſtern, ſchöne Dinge, Stücke, die der Hand⸗ ieee, fleißigen Hände regt. hartem Wettbewerb mit der ihn mit ſeinen Leuten flei Handwerk ſteht in beſonders Maſchine, und doch ſehen wir ßig dabei, Wannen und Bottiche, und gefällig An einem Abend Buchbinders. chein auf die Arbeitstiſche Meſſer ſchnei⸗ Leinen, Na⸗ und wir erfahren, daß Alben en, dazu Bücher und kun Wie oft gehen r Form, wie der erſte Blick verrät. wir in die Arbeitsſtube eines werfen ihren hellen S den hängen T Kleiſterpinſel gehen über das durch Papier, nud an den Wän den die Pappe, deln fahren und Mappen und Käſt Einbände entſte auslagen eines Büchf Optikers und Fei ausgeſtellten Stücke M dieſer Glaube! ſie uns ſtolz Wandern, Beſtecke und die alle in ihr annenreiſer. ſtgewerbliche wir an den Fenſter⸗ enmachers und Meſſerſchmiedes oder nmechanikers vorbei und aſchinenarbeit ſeien Wenn wir die Meiſte nachtlich ges glauben, daß die Wie falſch iſt r aufſuchen, ſo werden Ausrüſtungsſtücke für Jagd und Jerngläſer zeigen, ſtanden ſind: jedes Stück von und geſchmackvoller Scheren oder er Werkſtatt ent erſtaunlicher Sauberkeit der Ausführung. Meiſtens liegen die Werkſtätten des von der großen Straße, einige Mühe verwenden, um läßt ſchon einen Blick tun in f ſten⸗ und Pinſelmacher. fragen wir verwundert. Handwerkers ab⸗ nud man muß deshalb ſchon ſie zu finden. Der Meiſter Wie jener Bür⸗ „Wer weiß von Ihrer Exiſtenz?“ er er hat nur ein Lächeln wäh⸗ rend er uns in ſeinen Arbeitsraus. führt. Pinſel und Bürſten in jeder Form nd zw jedem Zweck hängen dort, und am Bheits⸗ tiſch liegt das Handwerkszeug des Matters neben einer angefangenen Arbeit.„Vie pon den fertigen Stücken iſt beſtellt, andere wede ich in meinem Laden für das Weihnachtsiſt anbieten.“ Und dann verweilen wir eie Stunde in einer Drechſlerei. Ganz ſtill ſitzen wir in einer Ecke. Im eiſernen Ofen kniſtert ein mächtiges Feuer, die richtige Weihnachts⸗ ſtimmung. Vielleicht beginnt ſogar ein Lehr⸗ ling, ein Weihnachtslied zu ſingen, in das die Geſellen und ſchließlich der Meiſter ein⸗ fallen. Unter den Meſſern und ſummenden Scheiben entſtehen kleine Kunſtwerke: Do⸗ ſen, Schalen, Teller, Formen und Spitzen, Leuchter und Stöcke. In den Ecken ſtehen fertige Spinnräder und Puppenwagen, kleine Möbel und zierliche Ständer.„Handwerker⸗ arbeit“, ſagt der Meiſter,„entſtanden nach den Wünſchen des Kunden. Das gibt doch erſt die richtige Weihnachtsfreude, wenn das Geſchenk eigens für den Beſcherten und ſo, wie er ſich's gedacht hatte, gearbeitet wird.“ Und wo wir eine Werkſtatt betreten, feſſelt uns immer das gleiche Bild. Der Meiſter allein oder mit Geſellen und Lehrlingen— alles rührt die Hände, um nach beſten Kräf⸗ ten mitzuarbeiten, damit unſere Weihnachts⸗ wünſche in Erfüllung gehen. Da ſind die Klempner, die Pfannen und Keſſel ſchlagen, Inſtallateure, die kunſtvolle Lampen bauen. Glaſer ſchneiden und fügen zierliche Leiſten zu prächtigen Bilderrahmen, die Graveure und Gürtler hämmern und ſticheln an Stem⸗ peln und Siegelringen. In den Werkſtätten der Juweliere, Gold⸗ und Silberſchmiede ent⸗ ſteht unter Stichel und Hammer ein Schmuck⸗ ſtück nach dem anderen. Die Korbmacher fer⸗ tigen nicht nur Gebrauchskörbe, ſondern auch kunſthandwerkliche Stücke und Kleinmöbel aus Weiden und Rohr. In den Arbeits⸗ ſtuben der Kürſchner, Hut⸗ und Handſchuh⸗ macher gehen die Nadeln durch die Pelze, und Kragen, Kappen, Schals und Mützen ent⸗ ſtehen. Den Muſikinſtrumentenmacher kön⸗ nen wir beobachten, wie er Inſtrumente ie⸗ der Art baut. Vielleicht geraten wir durch einen Zufall in die Werkſtatt eines Seilers; dann können wir ſehen, wie dieſes Handwerk viele Wünſche erfüllen kann, denn es macht Netze und Hängematten, Schaukeln und Turngeräte. Beim Bildhauer und Steinmetz iſt aus ſprö⸗ dem Material manche ſaubere und geſchmack⸗ volle Arbeit entſtanden, der Meifter hat un⸗ ter der Hand einen Marmorblock:„Das wird ein Schreibzeug“, kommt er unſerer Frage zuvor. Tiſchler bauen große und kleine Sattler und Polſterer machen Möbel und Lederwaren wie Torniſter, Sportbälle und ſo weiter. Daß Schneider jeder Art und Schuhmacher viele Weihnachts⸗ wünſche erfüllen können, wiſſen wir, aber die Töpfer ſeien noch erwähnt, in deren Werkſtatt man ſchöne Vaſen und Schalen, Kannen und Seidel entdecken kann. Wenn wir in der Vor weihnachtszeit ſo durch die Stra⸗ auf Entdeckungsreiſen gehen, finden wir Weihnachts⸗ wohin wir die Schritte lenken. In den weih⸗ chmückten Fenſtern reihen ſich die Herrlichkeiten. Im weißen Licht liegen wertvolle und ſchlichte Stücke, große und kleine Dinge, zweckvolle und unnütze Sachen locken: ich mache Freude! wie wir die ſchönen Dinge verwenden können. Vielleicht wird uns die Wahl ſogar ſchwer, und wenn wir es ſpäter rlegen, dann brachte uns gerade dieſe Qual die Weihnachtsfreude. Aber dieſe Freude wird Wir ſtehen und ſtaunen und denken nach, ſein, wenn wir nicht nur vor den großen Geſchäfte ſtehenbleiben, ſondern Werkſtätten gehen. Ueberall rühren ſich die Wo die Schere durch Stoff und Papier geht, die Feilen über Holz oder Metall fahren, der Hobel ſingt, Meſſer ſchneidet und die Scheiben ſurren— eine Melodie klingt überall hindurch: Das Handwerk gibt die Hand dazu, daß wir ſchenken können! Kurt Winkler. 5 ie Ich will 97 Nachdruck verboten. Von Giovanisfücktehr wußte ſie ebenſowenig wie von dem tatkräftirn Eingreifen des Herzogs der Abruzzen und Doktor geßlgs. So konnte ſie alſo, wie ſie glaubte, ohne Gefahr rauf beſtehen, daß der Schmuck, den Kammacher de Gericht zur Verfügung geſtellt hatte, der ihre ſei. Aucbie Quittung, in der ſie dem Bankier über „ihr“ Eigen! quittiert hatte, lag den Richtern vor. „Glaubter Hohe Gerichtshof wirklich von mir, daß ich die Juen für mich in Anſpruch nehmen würde, wenn ſie nicht'in unumſtrittenes Eigentum wären? Außer den von„ bereits genannten Zeugen kann ich noch eine ganze Roe anderer anführen, die ſeit mindeſtens zwanzig Jahrenlaſt ſolange wie ich in Deutſchland lebe, wiſſen, daß de Schmuck mein Eigentum iſt.“ Homütig warf ſie den Kopf in den Nacken. Endlich war ie Geduld des Vorſitzenden erſchöpft. Mit einem Bliczu ihrem Anwalt rief er: Da die Angeklagte ſo hartnäckig weiter leugnet, ſehe ichmich gezwungen, es zur Zeugenvernehmung kommen zylaſſen. Doch von all den geladenen Zeugen ſcheint mir Ur ein einziger nötig, der ſich erſt heute morgen bei mir emeldet hat. Wachtmeiſter, rufen Sie den Herrn di Bonaglia auf!“ Erregt wandte ſich 2 lnnina an ihren Verteidiger: In der Bewunderung für die Leiſtungen eines Menſchen drängt ſich uns manchmal die Frage auf: Wie hat er dies oder jenes nur erreichen können! Läßt man dann einen Menſchen von ſeinen Erfolgen er⸗ zählen— es ergibt ſich allemal, daß der auf ein beſtimmtes Ziel gerichtete Blick und der ſtete Wille, es zu erreichen, zu Erkolgen geführt haben. „Ich will!“ har Zauberkraft. „Ich will!“ vor eine Arbeit, eine Pflicht geſtellt, hilft den Weg bereiten, der vorwärts leitet. Beim Erwachen am Morgen ſollte man es ſich vorſprechen. Wie raſch beſiegt es Läſſigkeit. Unzufriedenheit, Mißſtimmung. ö Wie ein ſaufter Flügelſchlag berührt es die Seele und führt zur Ausdauer. Der ausdauernde Menſch beſitzt Selbſt⸗ vertrauen, Mut, Zuverſicht— Dinge, die im Lebenskampf hoch⸗ wichtig ſind. Wieviel hat er einem Menſchen voraus, der vor Hemmungen und Schwierigkeiten auf ſeinem Lebenswege leicht zurückſchreckt, da er eigenes Können und eigene Kraft nicht erprobt hat und kein genügendes Selbſtvertrauen aufzubringen vermag. Solch ein Menſch ſteht überall im Hintertreffen. Jede kühne Tat, mag ſie auf geiſtigem oder wirtſchaftlichem Gebiet liegen, war nicht möglich ohne Ausdauer, ohne Selbſtvertrauen, ohne den Grundgedanken:„Ich will!“ In jungen Menſchen ſollte man das Wort ſchon pflegen. Wie viele Male hört man, daß ſich ein junger Menſch un⸗ berechtigterweiſe über ſeine Pflichten, über ſeine Arbeiten be⸗ klagt. Ueber dieſelben Pflichten und Arbeiten, die ein anderer 7 N gleichen Lebensbedingungen leicht und frohen Sinnes erfüllt. Ein Menſch, der ſich nicht aufrafft zu einem raſchen Wollen, iſt ein verſchwebendes Geſchöpf unter tatkräftigen Mitmenſchen. Er lebt ohne Lebenszweck, ohne Spannkraft, ohne tiefes Glück zu kennen. Der wollende Menſch kann nie ganz unglücklich ſein, weil r ſich unbewußt Lebenswerte ſchafft, von denen der läſſige elten etwas wahrnimmt. In ſeinem Tun vereinigen ſich Zweckmäßigkeit und Folgerichtigkeit. Die aber erweitern ein Blickfeld und bereiten ein gedeihliches Schickſal. Beobachtet man zufällig ſich gleichende Schickſale zweier verſchieden gearteter Menſchen, ſo läßt ſich erkennen, welche ſcharfen Gegenſätze in der Meiſterung des Lebens beſtehen zwiſchen demjenigen, der ſich ergebungsvoll treiben ließ, und jenem, der ſein Lebensſchifflein mit Willen ſteuerte. Wie mancher Fehlſchlag im Leben iſt nur darauf zurückzuführen, daß kein bewußter Wille vorhanden war. Mit dem Wollen ſchreitet die angenehme Vorſtellung, ſein Ziel bald gewonnen zu haben. Darin liegt ſoviel Verheißendes. Es weckt den Anreiz zu neuen, ſelbſtgeſtellten Aufgaben. Und nicht zu vergeſſen: ein gutes, rechtes„Ich will!“ be⸗ reitet meiſt eine gute Tat vor. R. Kaulitz⸗Niedeck. — Der Mann im Haushalt? Man ſaß am Kaffeetiſch und debattierte, hatte ſich gleichſan in ein Thema verrannt, das bei den Frauen eine ungeheure Redewut entzündete: Soll der Mann im Haushalt helfen? Soll er ſich auch hin und wieder häuslich betätigen, ſich nützlich machen?— Man möchte lachen ob dieſer abſurden Idee. Und dennoch löſt dieſe Frage bei Frauen oft einen wahren Kampf aus. „Und das iſt ja Unſinn, ganz abgeſehen davon, daß mein Mann mich ſelbſt nicht für normal halten würde, wenn ich ihm auch nur die kleinſte Arbeit im Haushalt aufhalſen wollte.“ Die kleine Frau Lotte ſaß mit hochrotem Kopf da und redete ſich ordentlich in Eifer.„Ebenſo könnte ich meinem Mann dann ja auch das Einkaufsnetz in die Hand drücken oder ſogar noch den Kinderwagen ſchieben laſſen. Einfach unmöglich! Jede Frau muß doch zu ihrem Manne aufblicken können, und das kann ſie einfach nicht, wenn der Mann ſich durch Teller⸗ abtrocknen erniedrigt. Nein, nein und tauſendmal nein. Ein Mann iſt ein Mann, und der ſoll mir immer imponieren: ein Mann in der Küchenſchürze macht ſich im höchſten Maße lächerlich.“ Die kleine Frau Lotte ſchlug zur Bekräftigung ihrer Rede noch recht energiſch auf den Tiſch. Alles lachte zuerſt, klatſchte Beifall, es gab ein langes Hin und Her, ein Für und Wider, abe einig wurde man ſich nicht. Ja, was iſt denn nun die Quinteſſenz des Ganzen? Soll man wirklich den Mann im Haushalt dann und wann ein bißchen zugreifen laſſen? Ich ſtehe auf de: Standpunkt, wenn er es nicht will, tut er es von ſelbſt nicht: Erzwungene Arbeit wird nie zum Segen! Männer ſind ja ſo grundverſchieden; der Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). „Herrn di Bonaglia kenne ich nicht.“ Doch im gleichen Augenblick weiteten ſich ihre Augen; ſie fing an zu zittern, wurde leichenblaß. Vor ihr ſtand Giovanni di Bonaglia, der ſie mit verachtungsvollen Blicken maß. Da brach Annina zuſammen. Sie ſank auf ihren Platz zurück und barg das Geſicht in den Händen. Sie konnte Giovannis Blick nicht ertragen. Er erinnerte ſie an alles, was einſt geweſen war. An ihre Jugendzeit, in der ſie glücklich und ſchuldlos geweſen— an ihre leidenſchaftliche Liebe zu dem einzigen Mann, dem ihr Herz gehört hatte. An ihre Schuld und ihr Irren. Das Spiel war aus. Und ſie mußte nun die Schuld büßen. Da erhob ſich plötzlich Anninas Verteidiger, Doktor Jenſen.. „Ich lege hiermit mein Amt als Verteidiger der Frau von Gellern nieder“, erklärte er, zog die Robe ab und wandte ſich, mit einer Verbeugung an den Gerichtshof und die Preſſevertreter, zum Gehen. Und jetzt, als alles für ſie verloren war, raffte Annina ihre letzte Energie zuſammen. Ihre Schuld konnte ſie nicht mehr leugnen, und nichts konnte ſie in den Augen Giovanni di Bonaglias reinwaſchen. Aber er ſollte wenig— ſtens ſehen, daß ſie nicht haltlos zuſammenbrach. Sie ſtand auf. Eine atemloſe Stille war im Gerichtsſaal. Und in dieſe Stille hinein ſaate Annina feſt: eine faßt gern mal mit an, dem anderen verdirbt ſchon das Einſchlagen eines Nagels die beſte Laune. Es hat ſein Für und Wider, wenn Männer allzuviel in der Küche ſind. Sie ſtehen der Hausfrau nur oft genug im Wege und kümmern ſich mehr als gut tut um all ihre häuslichen und wirtſchaft⸗ lichen Angelegenheiten. Selbſtverſtändlich ſollte man jedem Mann nur dankbar ſein, wenn er der Hausfrau das ſchwere Geſchäft des Kohlenholens und Holzzerkleinerns abnehmen würde. Auch den Werkzeugkaſten ſollte man getroſt dem Manne überlaſſen— er hat doch meiſtens eine ſichere Hand. Für jede Hausfrau iſt es immer ein beruhigendes Gefühl, wenn ſie weiß, daß ihr Mann nicht völlig hililos iſt, falls ſie einmal krank oder verreiſt iſt. Und geſchieht irgend etwas Außergewöhnliches im Haushalt, das die Hausfrau aus all ihren gewohnten Bahnen wirft, ſo daß ſie wirklich vor lauter Arbeit nicht aus noch ein weiß, ſo wird ſchon jeder Mann ſo vernünftig ſein und von ſelbſt mit Hand anlegen, wo es ihm möglich iſt. Im allgemeinen wollen wir auch gar nicht ſeine Hilfe im Haushalt allzuſehr in Anſpruch nehmen, denn letzten Endes: Wir ſind ja ſo ſtolz auf unſeren Hausfrauenberuf und würden es unſerem Manne ſicherlich ſchwer übelnehmen, wenn er uns gar zu viel in unſere hausfraulichen Geſchäfte und wirtſchaft⸗ lichen Arbeiten„hineinſchnüffeln“ würde. Hertha Saborowsky. Das gute Beiſpiel in der Kinderſtube. Wollen Eltern erreichen, daß ihre Kinder gegen jedermann freundlich und zuvorkommend ſind, dann müſſen ſie ihnen ein gutes Beiſpiel geben. Sieht und hört das Kind, daß die Erwachſenen Dienſtboten, Angeſtellten und ſonſtigen Untergebenen gegenüber höflich und freundlich ſind, dann wird es beſtimmt ſelbſt, auch nie un⸗ freundlich zu ihnen ſein. Dagegen wird das Kind in herriſchem Tone zu den Dienſtboten ſprechen, wenn die Eltern es ſo vormachen. Man ſagt nicht umſonſt: An den Kindern kann man er⸗ kennen, aus welcher Familie ſie kommen. Darum muß man vorſichtig ſein und daran denken, daß Beiſpiele auf die Kinder den größten Einfluß haben, mehr Einfluß als alle Er⸗ mahnungen. Beſonders in kleinen Dingen muß man den Kindern das gute Beiſpiel geben: ein freundliches Wort, kleine Liebeserweiſungen, eine gefällige Handreichung. Wenn die Eltern in ihrem Tun und Laſſen immer gut find, iſt es faſt unmöglich, daß die Kinder ungehörig und roh ſind Der Einfluß des Guten behält beinah immer die Oberhand. Es geht alſo darum, bei den Kindern den Geiſt wahrer, innerer Freundlichkeit zu entwickeln. Sie ſind dadurch auch ſicherer in der Wahl von Freunden und Freundinnen; ſie lernen wertvolle Menſchen von wertloſen zu unterſcheiden und verſtehen außerdem Güte und Freundſchaft zu ſchätzen. Auch in bezug auf Freundſchaften, auf den Umgang mit guten Menſchen, hat das elterliche Beiſpiel wohl den größten Einfluß. M. N. Schönheitspflege, die nichts koſtet. Von Margarete Hodt. In allen Frauen liegt der Wunſch, möglichſt vorteilhaft auszuſehen, und manche geben für Schönheitspflegemittel viel Geld aus. Wahre Schönheit aber iſt ein Geſchenk der Götter und nicht mit Geld zu erkaufen. Puder, Schminke, Lippenſtift und Lockenwickler bringen oft gerade das Gegenteil von dem hervor, was man als ſchön bezeichnen möchte. Außerdem ver— derben ſolche Mittel, wenn ſie zu oft angewendet werden, Haut und Haar. Es gibt einen weit beſſeren und billigeren Weg zur Schönheit, nämlich den der geſunden Lebensweiſe. Vor allem darf eine Frau nicht übermäßig dick ſein, denn Körperfülle beeinträchtigt die Eleganz der Erſcheinung. Um „Sie brauchen den Prinzen nicht zu vernehmen— ich geſtehe, ſeine Tochter um ihr Eigentum betrogen zu haben. Mariella hat nicht mich beſtohlen, ſondern ich habe ſie beſtohlen. Der Schmuck, den Mariella di Bonaglia in jener Nacht nahm, war ihr Eigentum— und ſomit iſt ſie niemals zur Diebin geworden. Verurteilen Sie mich, wie Sie müſſen!“ ſchaukelt eine „ blauen Fluten des Adriatiſchen Meeres herrliche Jacht. Es iſt Pepito Arleſis „Speranza III“, die einen Kreis guter Freunde um ihn Auf den und ſeine junge Frau Lore vereint. * Im ſilbernen Mondlicht gleitet das Schiff dahin. Zwei glückliche junge Paare ſtehen eng umſchlungen an der Reling und ſehen in die Ferne. wunderſchön iſt es hier!“ ſagt 1 „Wie ſchön, wie Mariella Heßling leiſe zu Walter.„Wir alle ſind ſo glück⸗ lich hier. Und daß Vater nicht allein zurückbleibt, wenn wir jetzt nach Deutſchland zurückkehren, iſt meine tiefſte Freude. Ich glaube, er wird mich nicht vermiſſen.“ Lächelnd deutet ſie hinüber zu der Reling. Dort ſteht Giovanni di Bonaglia, kindlich an ihn geſchmiegt Ilaro in einem weißen Kleidchen. Das ſanfte Licht der Bord— lampen liegt auf ihrem goldig zitternden Haar, auf das Giovanni di Bonaglia in väterlicher Fürſorge ſeine Hand legt. Das Meer und das Land verfließen in einem Schimmer 45 von Blau und Silber. Der Mond zieht ruhig ſeine Bahn und Tauſende von Sternen ſind in das ſamtene Himmels⸗ gewölbe geſtickt. Von fern grüßen die Türnic Venedigs wie ein Märchentraum herüber. Eine Barke mit bunten Lichtern fährt langſam an ihnen vorüber. Mandolinen⸗ auch in ſpäteren Lebensjahren ſchlank zu bleiben, heißt es, nicht zu viel zu eſſen. Wenig und erleſen“, muß die Loſung „ W ſein. Morgens genügt eine Taſſe Kaffee(ohne Sahne) mit einem nicht zu dick beſtrichenen Brötchen. Bis Mittag bekommt der Magen nichts. Das Mittageſſen darf normal ſein, aber man hüte ſich vor zu fettem Fleiſch. Während der Mahlzeit muß das Trinken vermieden werden. Wenn man Durſt hat „ ſoll man lieber nach dem Eſſen trinken. Bis zum Abend muß erlaubt. Um einen geſunden Schlaf zu haben, iſt es am beſten eingenommen wird. Es beſteht vielleicht aus Schwarzbrot wenn das Nachtmahl ſchon zwiſchen fünf und ſechs Uhr abends wieder gefaſtet werden, allenfalls iſt ein Glas Buttermilch * „ g Jedes ſpiel und ſanfte Stimmen klingen. Sie ſingen ein Lied von Glück und Jugend. Es iſt wie ein Widerhall des Glückes dieſer Menſchen hier, die nach ſchweren Prüfungen ſich gefunden haben. — Ende.— Butter, mageren Schinken und Käſe. Auch ein Ei iſt erlaubt. Mit dem Trinken halte man es wie beim Mittageſſen. Es kann auch ganz unterbleiben. Man ſoll überhaupt nur trinken. wenn man Durſt hat. Obſt gilt für ſehr geſund, Süßigkeiten dagegen ſind möglichſt zu vermeiden. Vor dem Schlafengehen empfiehlt es ſich, eine Ganz⸗ waſchung des Körpers vorzunehmen. Das Haar muß gründlich gebürſtet werden, und niemals darf man vergeſſen, ſich die Zähne zu putzen. Der Nagelpflege der Hände und der Füß iſt volle Aufmerkſamkeit zu widmen. Eine Vernachläſſigung der Füße beeinträchtigt den ſchlanken, elaſtiſchen Gang, der nicht im geringen Maße zur wahren Schönheit beiträgt. Ein geſunder Schlaf von etwa acht Stunden iſt für den Körper und den Geiſt gut. Das Schlafzimmer ſoll nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt ſein. Des Morgens ſtehe man ſo früh auf, daß man der Körperpflege noch ein Viertelſtündchen widmen kann. Man turne ein wenig, und zwar völlig na Die Turnübungen, die man ſich am beſten in einem Gymnaſtik⸗ kurſus aneignet, gehen allmählich in leichte Maſſage fiber. In liegender Stellung werden Bruſt, Hüften und Magen maſſiert. Die Streichungen werden leicht und ſanft mit der flachen Hand ausgeführt; ſie beginnen in der Mitte des Körperteils und be— wegen ſich mach den Seiten, eventuell nach oben oder nach unten. 30 bis 40 Streichungen genügen. Ebenſo wie der Körper, müſſen täglich auch Hals und Geſicht maſſiert werden. Nicht zu vergeſſen ſind dabei die Schläfen, die Augenhöhlen und vor allem das Kinn. da ſich leicht ein häßliches Doppelkinn bildet. Für die Haarpflege muß durch regelmäßiges Waſchen ge⸗ ſorgt werden. Eine Brennſchere ſollte niemals an das Haar herangebracht werden. Das Haar wirkt in ſeiner Natürlichkett ſchöner, als wenn es nach der Art einer Wachspuppe he gerichtet iſt. Außerdem braucht man ſich, wenn das Haar nicht künſtlich gekräuſelt iſt, vor feuchtem Wetter nicht zu fürchten. Ein künſtlich hergerichteter Kopf, der unter Nebel, Regen od Schnee gelitten hat, wirkt oft wie eine Karikatur. Zur Schönheitspflege gehört auch die Kunſt, ſich vorteilhaf zu kleiden Nett und ſauber iſt die Hauptſache dabei. genügt nicht allein, daß der Stoff gut und die Machart h iſt, das Kleid muß auch aut ſitzen Auch die Farbe ſpielt kein geringe Rolle. Alles muß in ſeiner Geſamtheit ſo wirken, al könnte es gar nicht anders ſein. Dabei darf das Kleid nie auffallen: es iſt ja nur die Hülle, die einen noch ſchöneren Kern verbergen ſoll. Aber alle Sehnſucht en ſich bei der Körperpflege gibt, nicht s einen bewußt iſt, daß zur äußeren Harmonie auch die innere gehört— vielmehr umgekehrt, daß die innere Harmonie erſt die äußere ſchaffen kann. Eine Frau, die nach dalichkeit wirklich ſchön ſein will, muß vor allen Dingen erſt wirklich aut ſein. Das beſte Schönheitsmittel beſitzt die Frau, die Liebe im Herzen trägt. Die Widerſpiegelung einer ſchönen Seele in den Geſichtszügen und Bewegungen, erhöht durch Geſundheit, vernünftige Körperpflege und angenehm wirkende Kleidung, geben einer Frau den Zauber, den man bewußt und oft auch unbewußt als ſchön empfindet. Wahre Schönheit jedoch iſt trotzdem ein Geſchenk der Götter. iße er 1 3 8 5 7 9 2 8 ch Schönheit, alle Mühe, die man t, iſt zwecklos. wenn eine Frau ſich 0 EA Jedes Jedes... Alter hat andere Freuden— nur wer die richtig erkennt, wird darum auch jedem Alter gerecht. Jedes... Wort, das die Liebe eingegeben, hat einen ganz beſonderen Klang. Jedes... Ding auf der Welt muß gebührend bezahlt werden — am höchſten im Preis aber ſteht immer das Glück. Jedes.. Hindernis entmutigt den Schwachen, während es den Starken anſpornt. Leid, über das wir uns ausſprechen können, trägt ſich leichter. Jedes.. Wiſſen iſt eine Kapitalanlage, die ſich einmal reich⸗ lich verzinſen wird. Jedes... Verbot, das man nicht durchzuſetzen vermag, ſchwächt die Autorität. Jedes... Zuſammenleben, das nicht auf gegenſeitiger Ach⸗ tung aufgebaut wurde, geht über kurz oder lang in die Brüche. Jedes... Geheimnis, das mehr als einer weiß, iſt ſtark gefährdet. Jedes... Bild, das wir von uns ſelbſt machen, hat die liebe Eitelkeit perſönlich retuſchiert. 8 4 1. 85 1 —— eee f 3 2— 777 ã XTdvTTT —ů—— — — — Doman, LN. Urheberrechtsschutz: 9 Nachdruck verboten. Sie legte ſchnell noch den Finger an den Mund, da Monika gerade wieder an den Tiſch zurückkam. Sie hatte eigentlich den ganzen Abend hindurch ein un⸗ angenehmes Gefühl gehabt. Was ging dieſe fremde Frau Johnie Klinkes Liebesgeſchichte an? Wie hatte ſie nur, die doch ſtets zu Verſchwiegenheit erzogen war, ſo un⸗ überlegt ſprechen können? Sie mochte doch wirklich Johnie Klinke gut leiden und hatte von ihm nur Gutes und Liebes 5 ELLE erfahren. Sie war überzeugt, daß es ihm ſehr peinlich geweſen wäre, wüßte er von ihrer Erzählung. Nun, Shirley Preſton würde es ihm wohl nicht wieder ſagen; ſie hatte ſie doch ſelbſt gebeten, von ihrer Unterredung heute nachmittag nichts zu erwähnen. Sie hatte ihr ſogar das Wort abgenommen. Aber warum eigentlich? Dar— über konnte Monika keine Klarheit gewinnen. Sie waren doch ſchon wirklich gute Freunde, ſie und Johnie. Aber heute abend wich ſie ſeinen Blicken aus. Sie konnte ihn nicht anſehen. Sie hatte ein ſchlechtes Ge— wiſſen ihm gegenüber. Johnie Klinke aber dachte im Laufe des Abends: Wo habe ich denn meine Augen gehabt? Natürlich, Monika iſt verändert. Sie hat ein Geheimnis, und wahrſcheinlich fürchtet ſie, daß ich es ihr an den Augen ableſen könnte. Er wunderte ſich ſelbſt, daß ſich ſeiner eine dumpfe Traurigkeit bemächtigte. So lange war doch Monika noch nicht bei ihnen, daß er ſich ſchon ſo ſehr an ſie gewöhnt hatte. Aber ſie war eben ein lieber, kleiner Sonnenſchein. Und auch ſeine Mutter hatte er nun immer gur aufgehoben gewußt, wenn er ſeinen Studien nachging. Ja, aber da war nun nichts dagegen zu tun. Wahrſcheinltich würde ſie alſo Gerling nach Ablauf ſeines Urlaubs in die Fremde folgen. Unwillkürlich wandte er ſich ſeiner Nachbarin zu. 705 ſcheinen recht zu haben!“ ſagte er. Shirley nickte. „Hoffentlich wird ſie glücklich.— mau wie ich ſo viel durchgemacht hat, ſo kann man an das Glück nicht mehr glauben. Und für mich wird es wohl auch keines mehr geben.“ „So dürfen Sie nicht ſprechen. ſchlimm, was Sie erlebt haben?“ „Ach, Sie fragen ſo gut. Es tut direkt wohl, mit einem Menſchen zu ſprechen, der Teilnahme für das Schickſal einer Fremden empfindet. Ich möchte Ihnen gern einmal mein Herz ausſchütten, wenn es Sie nicht a „Bitte, gern Johnie 8 Klinke rückte ſeiner Brille. 97 05 nicht jetzt, nicht hier. iir verſprechen, daß Sie Wenn Iſt es denn wirklich ſo lt. hilflos an wenn auch erzählen Und dann nur, Sie mir von ſich zverden.“ Aber ſie wartete ſeine Antwort nicht ab. Für jetzt war genug getan: Shirley Preſton hatte einen feinen Inſtinkt, und ſie wartete ihre Chance ab. Die ſollte ſich ihr ſchneller bieten, als ſie ſelbſt erwartet hatte.— Als ſie die Bar verließen und in die ſchöne, Herbſtnacht hinaustraten, beſchloſſen ſte, den Heimweg zu Fuß zu machen. Es ging ſich ja ſo wunderſchön, ſie be— ſchloſſen ſogar einen Umweg durch den Engliſchen Garten. Als ſie den Park betraten, flüſterte Shirley:„Laſſen wir W e die beiden voraus.“ ohnie begriff ſofort. Er ve rlangſamte ſeinen Schritt. zerling und Monika, die einander immer ſo viel zu len hatten, merkten es gar nicht, daß die beiden f(blieben. Plötzlich fühlte Johnie, wie ſich der Arm Shirley Preſtons unter den ſeinen ſchob. „Es iſt ein bißchen dunkel... Darf ich mich ſtützen?“ Natürlich, Frau Preſton“, antwortete Johnie höflich. Er eigentlich für Frau Preſton gar nichts übrig. Aber als er ſo auf ſie herabblickte, fühlte er plötzlich eine ſeltſam weiche Regung. wollten mir 1 beſternte auf Sie „Sie doch von ſich erzählen, Frau Preſton Und Shirley, die galt, eine eine Meiſterin wenn es ſich in das richtige Licht zu rücken, erfand ſofort traurige Ehegeſchichte, in deren Mittelpunkt ſie ſtand. Und war es in Wahrheit ſie geweſen, die Harry Preſton, nachdem er ihr Luxusbedürfnis nicht mehr er⸗ füllen konnte, ſchikaniert und hintergangen hatte, ſo war es in ihrer Geſchichte der von ihr innig geliebte Mann geweſen, der hläſſigt, mißhandelt und betrogen hatte. Wie ſeltſam berührte es Johnie, als Shirley ausrief: „Und eines Tages ſagte er mir, daß er mich nie geheiratet war, ſie vernac hätte, wenn er nicht gewußt hätte, daß ich einen ſo reichen Onkel habe. Nie— niemals, und dabei war er ganz arm geweſen und ich hatte ihm ſchon alles gegeben, was ich hatte. Ueber den Tod hinaus hat er mich verfolgt und gequält. In ſeinem Teſtament hatte er dafür geſorgt, daß alles ſeinen Verwandten zufiel und daß ich nur eine win⸗ zige Rente von der Bande ausgezahlt bekam.“ Shirley zog den Arm aus dem Johnies, griff nach ſeiner Hand und hielt ſie feſt. „Können Sie fühlen, was ich erlitten habe? Ja, ich Aehuliches daran. Liebe mit Kälte lohnt, verſchont worden. Lieben Sie Bilder?“ nichts an. Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) weiß es, Sie verſtehen mich. Vielleicht haben auch Sie erlebt. Vielleicht haben auch Sie einmal ein Mädchen gekannt, dem Sie Ihr Herz ſchenken wollten, bis Sie erkennen mußten, daß es ein herzloſes Weſen war, das nicht das Herz eines Mannes ſuchte, ſondern nur ſein Geld.“ Johnie, der ganz ahnungslos war und niemals auf den Gedanken kommen konnte, daß Shirley etwas von ſeiner Geſchichte wußte, war ſo übecraſcht, daß er ſeine ſonſtige Zurückhaltung vergaß. Ja, Frau Preſton“, ſagte er,„ich fühle, was Sie Auch ich habe etwas Aehnliches er— ** durchgemacht haben. leben müſſen.“ Das Aufblitzen des konnte Johnie nicht ſehen. in der Gewalt. „Oh, ich habe es geahnt. Aber denken Sie nicht mehr Wie immer es auch geweſen ſein mag, Sie haben dieſe Frau ja doch nicht geheiratet, Sie ſind vor den Qualen einer Ehe mit einem Weſen, das Ihre warme Sie werden eine Sie ent⸗ Triumphs in Shirleys Augen Auch hatte ſie ſich ſchnell wieder andere Frau finden, die Sie lieben wird, die ſchädigen wird, während ich...“ Aufſchluchzend blieb ſie ſtehen und lehnte den Kopf an ſeine Schulter. Hilflos ſtrich ihr Johnie übers Haar.„Nicht weinen, Frau Preſton— bitte, regen Sie ſich doch nicht auf! Ich hätte Ihnen gar nicht erlauben dürfen, daß Sie es mir er⸗ zählen, aber ich habe gar nicht geahnt, daß Sie noch ſo leiden. Ach, bitte, beruhigen Sie ſich doch! Sie werden ſehen, auch für Sie werden wieder glückliche Tage kommen...“ „Ja, glauben Sie. feſter an Johnie. ?“ Und Shirley lehnte ſich noch Aber in dieſem Augenblick hörte man Gerlings Stimme: „Hallo, Klinke, wo ſtecken Sie denn? Wir dachten ſchon daran, daß Sie vielleicht vom Hauptwege ab— gekommen ſind...“ Shirley richtete ſich ſchnell auf, und Johnie rückte ver— legen, aber doch erleichtert an ſeiner Brille. Zu ſeiner zten Erleichterung kamen Gerling und Monika nicht zu ihnen zurück, ſondern ſie ſetzten ihren Weg wieder fort. Shirley ſah ein, daß ſie nicht noch einmal beginnen konnte, und ſo ſagte ſie nur ſeufzend:„Ich habe mich zu ehr gehen laſſen— verzeihen Sie! Aber es tut ſo gut. Ich bin ſo ſchrecklich einſam und habe auch gar keinen Lebenszweck.“ „Sie müßten etwas finden, das Sie intereſſiert, Frau Preſton. Haben gar keine künſtleriſchen Talente? Sie „Ach, ich verſtehe ſo wenig davon. Ich müßte jemanden finden, der ſie mir erklärt.“ „Gut, Frau Preſton— wenn Sie wollen, gehen wir gleich morgen in die Pinakothek. Sie werden ſehen, im Anblick der herrlichen Meiſterwerke vergißt man am eheſten, was einem das Herz bedrückt.“ Sie waren etwas ſchneller gegangen und hatten jetzt die beiden andern erreicht, mit denen ſie den Reſt des Weges beiſammenblieben. Wege 2 Achtes Kapitel. Eine Woche ſpäter ſchrieb Monika an Lotte: „Erinnerſt Du Dich noch an dieſe Amerik den gefärbten Haaren, von der ich Dir im le ierin mit Brief ſchrieb? Damals flirtete ſie mit Herrn von Ge rling und Johnie Klinke. Aber denke Dir, nun ſe ſie ſich plötzlich für Johnie Klinke entſe en zu haben. Sie im und auch ein Heft an⸗ ie ſpricht ſehr war ſchon einige Male mit ihm im in ſeiner Vorleſung, und ſie hat ſich ſog geſchafft, in das ſie ſich Notizen macht gut deutſch, da ſie eine deutſche hatte. Sie ſchminkt ſich nicht mehr ſo viel 1 Herrn von Gerling gar nicht an. Aber ich traue ihr doch nicht. Ich ob ſie nicht echt Ich glaube, habe ſo ein merkwürdiges wäre. Ich weiß nicht, ob ſie er hat Mitleid mit ihr. nur? Es geht ihr doch gut. Und außerdem iſt itleid bei ihm be⸗ ſtimmt gefährlich. Du weißt doch von ſeiner Liebe zu auch mit Mitleid an. gedacht, daß dieſes muß, ich weiß nicht, weil ſie mir ähnlich 5 fing immer dieſer kleinen Ich habe mir eig Mädchen ſehr nett geweſen ſein warum; vielleicht nur deswegen, ſein ſoll. Aber jetzt, da ich mit anſehe, wie dieſe Ame⸗ rikanerin ihn für ſich in Beſchlag nimmt, glaube ich faſt, daß 28 doch nur ſchlechte Frauen ſind, auf die er herein⸗ fällt. Du wirſt Dich vielleicht wundern, daß es mich ſo beſchäftigt. Eigentlich geht es mich ja auch wirklich Und zuerſt wäre es mir auch ganz gleich⸗ aber jetzt, wo ich ihn ſo gut kenne und entlich gültig geweſen, weiß, was für ein vornehmer tut es mir leid um ihn, ur 1d dann 7 Dankbarkeit. Nein, eine ſole f dieſe Frau Preſton möchte ich 0 hen. Nun aber genug davon. Ich kann's ja wohl nicht ändern. Und mir ſelbſt geht es weiter herrlich. Herr von Gerling begleitet mich jetzt täglich zum Reit⸗ unterricht. Er ſagt, ich habe großes Talent. Ich muß es wohl im Blut haben. Ich erzählte ihm von meinem Vater. Er hörte mit großer Andacht zu. Ich hatte das Gefühl, ich könnte gar nicht genug erzählen. Zuletzt ſagte er, daß er lange in demſelben Frontabſchnitt war wie Vater. Ich hatte das Gefühl, daß er noch mehr ſagen wollte. Aber ich muß mich wohl getäuſcht haben. Denn was könnte das ſein?...“ Monika ſteckte den Brief in ihre Handtaſche und ent⸗ ſchloß ſich, ihn ſogleich zum Poſtkaſten zu tragen. Frau Klinke beantwortete einige dringende geſchäft— liche Briefe des Direktors ihrer Fabrik. Monika hatte ihr wohl Hilfe angetragen, aber Frau Klinke hatte abgelehnt. Sie machte das am liebſten allein. Als Monika die Straße betrat, begann es zu dämmern. Die erſten Lichter blitzten auf, und die eleganten Geſchäfte beleuchteten ſchon ihre Auslagen. Der Poſtkaſten war nur wenige Schritte entfernt. Nachdem Monika den Brief ein⸗ geworfen hatte, ſtand ſie einen Moment unſchlüſſig, um dann langſam die Straße hinunterzuſchlendern. Sie liebte es noch immer ſehr, Auslagen zu betrachten. Auch heute blieb ſie wohl ſtehen, aber es geſchah in Ge— danken, und ſie merkte kaum, was ſie ſah. Sie befand ſich ſchon ſeit Tagen nicht recht im Gleichgewicht, ohne ſich darüber Rechenſchaft zu geben. In ihrem Innern wußte ſie ganz gut, daß es die ſtete Geſellſchaft Frau Preſtons war, die ſie verſtimmte. Aber warum das ſo war, konnte ſie ſich nicht erklären. Schließlich war Johnie Klinke kein Kind mehr und konnte wohl auf ſich ſelbſt achtgeben. Aergerlich war nur, daß ſie der Amerikanerin ſein Ge⸗ heimnis verraten hatte. Das hätte ſie niemals tun dürfen. Monika war langſam weitergegangen und blieb 186 vor einem breiten Marmorportal ſtehen. Ein große Schaukaſten mit verſchiedenen Photographien hing 55 und Monika begann ſie zu betrachten. Es waren Tänzer— paare in verſchiedenen Koſtümen. Sie ſtand vor dem Ein— gang eines Kabaretts. Während ſie noch die Bilder betrachtete, ſchob ſich plötz— lich ein Arm unter den ihren, und eine helle Mädchen— ſtimme ſagte:„Na, du Traumlieſe! Jetzt komm aber mal ſchnell, wir wollen doch noch proben.“ Erſtaunt muſterte Monika die Sprecherin, die mit einem verlegenen„Entſchuldigen Sie!“ ihren Arm aus den ihrem zog. Es war ein nettes, freundliches, ſchwarzhaariges Ding, mit übermütigen Augen, die ſogleich aufblitzten, als Monila freundlich nickte. Sie war ſchon im Begriff, im Eingang zu verſchwinden, als ſie ſich noch einmal umwandte: „Ach, es iſt wirklich zu komiſch. Ich habe Sie nämlich für eine Kollegin von mir gehalten, und dabei ſind Sie doch blond und viel größer, aber doch ſehen Sie ihr wieder fabelhaft ähnlich. Alſo nichts für ungut.“ Sie ſchlüpfte jetzt wirklich in eine kleine Seitenpforte, bevor noch Monika, die ganz verblüfft daſtand, eine Frage an ſie richten konnte. Monika ſtand einen Augenblick wie betäubt. Ein Ge⸗ danke war in ihr aufgeblitzt, der ſie reglos an den Platz bannte. Eine Aehnlichkeit mit ihr! Ein Mädchen, das in einem Kabarett auftrat. Konnte das nicht jenes Mädchen ſein, das Johnie Klinke geliebt hatte? Und ſie hatte deren Kollegin fortgehen laſſen. Wie ſollte ſie nun erfahren, um wen es ſich handelte? Sie konnte doch nicht an den Portier herantreten und ihn fragen, wer das Mädchen ſei, das ihr ähnlich ſehe. Viel- leicht würde er ſie für verrückt halten! Aber halt— da hing ja auf der anderen Seite noch ſo ein Kaſten mit Bildern. Haſtig ging Monika hinüber und ſtudierte die An⸗ kündigungen. Ein ſpaniſcher Sänger, ein Zauberkünſtler, eine Harfeniſtin, aber hier ein hübſcher, feiner Mädchen⸗ kopf mit wunderſchönen Augen— ſah die ihr nun ähnlich? Aber da ſtand ja der Name: Evi von Tanner— ſo hatte ſie geheißen! In Monikas Kopf begannen die Gedanken wie toll zu wirbeln. Sollte ſie zu Johnie gehen und ihm davon erzählen? Nein, das würde ſie niemals tun, und ſie durfte ja auch nicht verraten, daß ſie ſein Geheimnis kannte! Oder zu Frau Klinke? Aber die würde von der ganzen Sache nichts wiſſen wollen. Vielleicht ſollte auch ſie, Monika, die Finger davon laſſen. Doch ſie fühlte, daß ſie das nicht konnte. Sie brannte in allen Fibern vor Erregung, dieſe Evi von Tanner zu ſehen. Sie mußte ſie ſehen— koſte es, was es wolle! Sie trat an den Portier heran. „Bitte, wann tritt Fräulein von Tanner auf?“ „Ach, die Kleine, die die deutſchen Lieder ſingt? Ganz am Anfang natürlich. Sie macht, es ja ganz nett, hat aber kein Temperament. Die kommt immer dran, ſolange noch ganz wenig Gäſte da ſind— um neun Uhr ungefähr.“ Während Monila ins Hotel zurückkehrte, war ihr Ent⸗ ſchluß ſchnell gefaßt. Sie wollte noch heute abend dieſe Evi von Tanner ſehen! Und mehr als eine halbe Stunde brauchte ſie ſich ja gar nicht aus dem Hotel zu entfernen! Der Zufall kam ihr zu Hilfe. Frau Klinke hatte ihre Korreſpondenz nicht beenden können und entſchloß ſich nach dem Abendeſſen, ihr Zimmer iten. erklärte, aufzuſr hen, um weiterzuarbei Monika begleitete ſie und Freundin ſchreiben zu müſſen. Dann ging ſie eilig auf ihr Zimmer, warf den Mantel über und huſchte die Treppen hinunter. Atemlos ſtand ſie nach wenigen Minuten vor dem Eingang des Kabaretts. Sie zögerte einen Augenblick. Sie war es nicht ge⸗ wöhnt, allein irgendwohin zu gehen. Und nun gar in ein Kabarett. auch noch ihrer (Fortſetzung folgt.) Die in die waagerechten und ſenkrechten Felderreihen einzutragenden Wörter ſind aus den bildlichen Darſtellungen zu erraten. Die Wörter der waagerechten Reihen ſind in dem oberen, die der ſenkrechten in dem unteren Teil des Bildes zu ſuchen. Illuſtriertes Sprichwort. Wie lautet das Sprichwort, wiedergegeben wird? Einfügungs-Aufgabe. Sara Reis Juan Durch Einfügung je einer aus 2 Zeichen beſtehenden Silbe in die Mitte der Wörter ſollen aus obigen 3 Wör⸗ tern neue Wörter gebildet werden. Die 3 Silben ergeben, aneinandergereiht, einen Weid— mannsruf. Labyrinth-Aufgabe. N 8 . f 5 5 2 2 5 . 6 722 70 f 9 5 Die 36 Buchſtaben: 5a, 6e, 2f, 1g, 1h, 1i, 2k, 1l, im, In, 20, 5p, Zr, 28, 1t, u, 1w ſind in die vorſtehende Figur ſo einzuſtellen, daß ſie Wörter mit folgender Bedeutung er⸗ geben: 1—2 Bad in Belgien, 2—3 Stadt im Freiſtaat Sach⸗ ſen, 3—4 Lebensbund, 4—5 einmaſtiges Fahrzeug, 5—6 Felsbank, 6—7 ungehobelter Menſch, 7—8 männliches Klei— dungsſtück, 8—9 Südfrucht, 10—11 Kirchenchor. 9—10 militäriſcher Raſtort id. teich! achꝭ u mend. wundervoll c Oeschwock Silben-Rätſel. Aus den 16 Silben a bing e eck el fe ge gen or ra recht rich rog te tü u xel ſind 8 zweiſilbige Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beidemal von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. Männlicher Perſonenname, 2. Getreideart, 3. Papierſack, 4. mathema⸗ tiſche Bezeichnung, 5. männlicher Perſonenname, 6. Stadt in Thüringen, 7. Stadt in Weſtpreußen, 8. Fiſch. Buchſtaben-Rätſel. abddhiiklpſ w. Jeder den vorſtehenden 12 Buchſtaben iſt eine Silbe eines zweiſilbigen Wortes(3. B. el). Es ſind aus den genannten Buchſtaben demnach ſechs Wörter zu bilden. Dieſe haben folgende Bedeutung: 1. Säugetier. 2. Gewicht. 3. Raubfiſch. 4. Nebenfluß der Elbe. 5. Pappelart. 6. In⸗ duſtrieerzeugnis. Scilechi gelcunt, nervös ꝰ . duf MMF FEE HfG Auflöſungen aus letzter Nummer. Magiſches Flügel⸗Rätſel: 1. und 2. Haken⸗ kreuz, 3. Arika, 4. Anſou. Pyramiden⸗Rätſel: 2 8 V 8 1 a U U t Zuſammenſtell- Aufgabe: As Pik— Aſpik, Beil Eid— Beileid. Hau Stier— Haustier, Kot Au— Kotau. Mal Aga— Malaga. Wachs Tube— Wachſtube. Rätſel: Nichts. Bilder⸗Rätſel: Die Jugend vergoldet alles. Silben-Rätſel: 1. Sigismund. 2. Tauern. 3. Reichenau. 4. Aeneas. 5. Lavendel 6. Sahara. 7. Ulſter. 8. Nogat. 9. Darius.— Stralſund Schachaufgabe: 1. Sd4—b5, a4 cba. 2. Df5—fI1 matt. a) 1. 1 Ke db3. 2. Dföo cds matt. b) 1. .„ Sdsß beliebig, 2. Tb3.—e3 matt. c) 1. „ eA—es, 2. Df5—d3 matt. Vorſicht. Ein junger Mann ſtand an der Tür. Inſektenpulver anbieten?“ Hausfrau:„Nein, danke. brauch!“ Junger Mann:„Nein? Dann möchte ich das Zim⸗ mer einmal anſehen, das Sie vermieten wollen.“ * „Darf ich Ihnen Dafür habe ich keinen Ge⸗ Der Herr war zu ſpät ins Theater gekommen. Am Eingang hielt ihn der Türſteher auf und ſagte:„Es hat ſchon angefangen. Gehen Sie lieber nicht hinein!“ Worauf der Herr fragte:„Sagen Sie mir das, weil es Vorſchrift iſt, oder iſt es Ihr freundlicher Rat?“ L De 9 22 8 zeitvertreib“ Nr. 49 erſcheinen als Beilage. J Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für Wochenende“ und„Zum g Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonn⸗ tagsblatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, fämtlich in Berlin W'8, Mauerſtr. 80. a ds Heifnochts gabe nich e ich gur miſ ihren auc ine leiſſungen ſiaben ſie Tie gerne möchſe mon einem eben Menſchen 5 W Wanſch erf 2 0 ber eg gibl Hünſche⸗ die 19 his her 1* 100 1 Die landqerßs meiſter haben das rob öfr⸗ Sie 1255 jesma* N ſenigen Erzeugniſſen Eine beſondere Uberruſchun e mit dem bei jebem Meiſfey in jedem Popierladen erhölllichen Zeichnung: A. Werner Gipfel der Sparſamkeit. Käuferin:„Der Gasſparbrenner, den Sie mir verkauft haben, brennt überhaupt nicht!“ Verkäufer:„Ja. noch ſparſamer kann er doch nicht ſein!“ g ein!“ * .. und das gibt's noch in keinem Laden, Vati! Mas ganz Neues. ges. gesch. Nach garnient im Randel. lerrllehes Weihnachtsgeschenk. Drüber ner 1— Zänlw 2. Gesprächskontrolle o kleg. Elals Bakellte RM 4.80 franco Nachn Noi dige oder Voreinsendn. C. ti. Dürteldt Neht. Nein, gnädige Brau, 109 Mittweida/ Sa. bleibe meinem Oskar treu. „Ich wollte, Anna, Sie hätten den Ernſt Ihrer Vorgängerin.“ Hausfrau am Tage- Gastfrau am Abend 925 schönste Kleid Loerfehlt seine Wir- Kung, wenn rote un: gepflegte Hände seine festliche Note zerstören. CGewib, Sie haben. mehr zu tun, als nur auf Ihr Außeres bedacht zu sein. Aber trotzdem können Sie verhindem, daß Ihre Hände durch Haushalt. Beruf und Sport ihre natürliche Anmut verlieren. Kalo- derma- Gelee, das Sperialmittel zur gern. Massieren und kneten Sie tüch· tig eine Minute lang. Sie werden bemer- Pſſege der Hände, verhindert jedes ken, daß bereits in dieser kurzen Zeit dot- und Rauhwerde 9 Es erhält die die Haut das Gelee vollständig in sich aufgesaugt hat und merklich glatter und elastischer geworden ist. Lassen Sie Kaloderma-Gelee über Nachit wir ken und beobachten. Sie den Erfolg! VB. Kaulodermau- Gelee ſetioi niclit und ist daher besonders angenehm im Cehretch. 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Der Rad⸗ fahrer wurde auf der Stelle getötet. Iwei Arbeiter erſchlagen. In der Ge⸗ meinde Fries im Unterelſaß wurden die beiden Erwerbsloſen Georg Schneider und Georg Schmitt mit dem Fällen von Bäu⸗ men im Walde beſchäftigt. Ein Stamm brach zu früh nieder und erſchlug beide. Ein Mörder feſtgenommen. Am 10. Mai 1935 war in Unterſpießheim(Bayern) der Bauer Edmund Weißenſeel von dem bei ihm beſchäftigten Bernhard Franz Lehmann er⸗ ſchoſſen worden Der nach der Tat mit dem Fahrrad ſeines Dienſtherrn geflüchtete Tä⸗ ter wurde nunmehr feſtgenommen und in das Amtsgerichtsgefängnis Ehingen (Württemberg) eingeliefert. Schweine und Schmalz zwiſchen Chriſt⸗ bäumen Vor einigen Tagen fand in Kötz⸗ ting(Bayer. Oſtmark) ein Großverladetag für Chriſtbäume ſtatt. Einige Wagen er⸗ regten die Neugier der Gendarmerie, und bei der Nachſchau entdeckte man zwiſchen den Chriſtbäumen ſäuberlich eingepackt einige fette Schweine und Schmalzkübel, die ſofort beſchlagnahmt wurden. e Statt Kl 7 88 rolge · aſſenkampf die Not- und B meinſchaft des deutſchen Volkes. Das iſt der kiefe Sinn des Eintopfſonntages am 8 de⸗ Raubmordverſuch. In Olten(Schweiz) verſuchte in der Nacht ein 27 Jahre alter, ſchon mehrfach vorbeſtrafter Knecht ſeinen Nebenknecht und Zimmergenoſſen zu ermor⸗ den und auszurauben, indem er ihm im Schlafe zwei Hiebe mit dem Veil v und dann erwürgen wollte. Er hatte ſeinen Nebenknecht aufgefordert, mit ihm nach Al⸗ gier auszuwandern, wo er ſchon einmal als Chauffeur arbeitete, und ſeine Erſparniſſe von etwa 500 Franken en der Kaſſe abzu⸗ heben, was dieſer auch tat. Das Geld hatte er unter die Matratze verſteckt Der Täter floh, ohne das Geld erreicht zu haben. Die Verletzungen des Zimmergefährten ſind nicht lebensgefährlich Das vermißte Ehepaar. Das ſeit 4. No⸗ vember bermißte Ehepaar Hans und Hed⸗ wig von Moers aus Honnerroth bei Altenkirchen im Weſterwald konnte trotz aller Nachforſchungen bisher nicht aufge⸗ funden werden. Die Eheleute ſind zuletzt am 4. November mittags bei der Verabahnſta⸗ tion Aipl der Wendelſteinbahn, wo ſie den Zug verließen, geſehen worden. Es iſt anzunehmen, daß das Ehepaar irgendwo von der Bahnſtation Aipl aufwärts, ab⸗ wärts oder ſeitwärts von einer Abſturz⸗ ſtelle in der Tiefe einer Schlucht oder auch in einem Waldſtück oder Dickicht liegt. Ehrung eines Hundertjährigen. Der Füh⸗ rer und Reichskanzler hat dem früheren landwirtſchaftlichen Arbeiter Heinrich Haaſe in Hachum aus Anlaß der Vollendung ſei⸗ nes 100. Lebensjahres ein perſönliches Glückwunſchſchreiben und eine Ehrengabe zugehen laſſen. Gerüſteinſturz in Köln ZIwei Toke, ein Verletzter. Köln. 7. Dezember. In dem Treppenhaus eines Neubaues in der Schildergaſſe ſtürzte ein in 15 Meter Höhe angebrachtes Baugerüſt mit zwei Bau- arbeitern und einer beladenen Schiebkarre ein. Die beiden Leute ſtürzten mitſamt dem Gerüſt und dem Baumaterial durch zwei weitere Schutzgerüſte bis in den Keller des Gebäudes, wobei von zwei im Untergeſchof stehenden Bauarbeitern einer durch einen her abfallenden Hebel in der Seite verletzt wurde, während der andere noch rechtzeitig beiſeite ſpringen konnte. Die beiden Abge- ſtürzten wurden mit furchtbaren Verletzun⸗ gen aus der Tiefe geborgen. Einer war aber bereils kot, der andere ſtarb bei der Operation. Schweres Vootsunglütk Motorboot mit vier Arbeitern gekentert. Siegburg, 7. Dezember. In der Nähe von Lülsdorf ereignete ſich eim ſchweres Bootsunglück, dem ein Menſchen⸗ leben zum Opfer fiel. Durch das ſtarke Stei⸗ gen des Rheinwaſſerſtandes war es notwen⸗ i geworden, die Anlegebrücken neu zu be⸗ ligen. Die Feldmühle AG in Lülsdorf auftragte vier Mann ihrer Belegſchaft da⸗ mit, dieſe Arbeiten auszuführen. Hierbei kenterte der Motorkahn des Wer⸗ kes und die vier Inſaſſen ſtürzten ins Waſ⸗ ſer, das Boot ſackte im Nu weg. Währen de drei Arbeiter an einem Fährboot feſt⸗ konnten, war der vierte in den Flu⸗ verſchwunden. Mit großer Mühne konnte mann die drei in ſein Boot ziehen, ettung des vierten, des 32jährigen Wi⸗ Schmitz, war bei den hochgehenden Fle⸗ micht mo ali. 21 an dem ſich wieder alle Perſönlichkeiten des terhilfswerkes des Führers, Obergruppenführer Brückner ſammelt.— 3 Zum Tag der nalſonalen Solidarität, öffentlichen Lebens in den Dienſt des Win⸗ zugunſten ihrer notleidenden Volksgenoſſen ſtellen werden: der Adjutant Ida Wüſt, die unverwüftliche Filmſchauſpielerin, gewinnt mit ihrem Humor die Herzen aller Gebefreudigen.(Deutſche Preſſ — e⸗Photo⸗Zentrale— M). n— Allerlei Operauonen— Ein ſener Knochen— Die wilden Malolo⸗Krieger und der Kultur film Wann haben Sie eigentlich angefangen, Geld zu verdienen? Mit dem 30., mit dem 20., mit dem 14. Lebensjahr? Jedenfalls— darüber kann heute kein Zweifel mehr herr⸗ ſchen— haben Sie viel zu ſpät damit an⸗ gefangen. Sie hätten ſich und Ihren Eltern das Leben bedeutend erleichtert, wenn Sie in dieſer Beziehung den braven Kindern des Ehepaares Dionne in der kanadiſchen Stadt Toronto zuvorgekommen wären. Dieſe arti⸗ gen Babys begannen mit dem Geldverdienen gleich nach ihrer Geburt, und zwar ſcheffel⸗ weiſe. Die Säuglinge waren nämlich ſo ge⸗ ſchäftstüchtig und vorausblickend, als Fünf⸗ linge auf die Welt zu kommen; ſie wußten augenſcheinlich, daß Fünflinge ein willkom⸗ mener Reklamegegenſtand für Filmleute, Foto⸗ grafen und Fabrikanten von Kinderſpielzeug, Windeln, Kinderwagen und Nährmitteln ſind. Ihre Rechnung hat nicht getrogen: alle dieſe Herren ſtürzten ſich auf die Fünflinge. Sie wurden mit einem Schlage ein Schlager. Noch in den Windeln ſpielten ſie ihre erſte Film⸗ rolle mit einem Bombenerfolg. Man raufte ſich um das Vorrecht, ſeine Fabrikerzeugniſſe nach dem Namen dieſer fünf Ehrenbürger zu benennen; man zahlte phantaſtiſche Summen, um in den Zeitungen und an den Anſchlag⸗ ſäulen verkünden zu können, daß das Nähr⸗ mittel X den Fünflingen ausgezeichnet bekom⸗ men ſei oder daß ſie eine erkennbare Vorliebe für den Nuckel Y bezeigt hätten. Kurzum, die Fünflinge ſcheffelten das Gold, ohne einen Finger zu rühren und etwas anderes zu tun, als ihre Windeln zu näſſen, oder was ſonſt Geldmacher in ihrem Alter zu unternehmen pflegen. Schon längſt wurde eine beſondere Vermögensverwaltung für ſie eingeſetzt, und es hagelte Heiratsanträge, die ſich die Babys natürlich reichlich überlegen werden, wozu ſie ja in ihren Windeln auch Zeit genug haben. Sie ſehen alſo, daß man mit dem Geldver⸗ dienen nicht früh genug anfangen kann, und daß Sie es beſtimmt weiter gebracht hätten, wenn Sie nicht unverantwortlicherweiſe ſo⸗ lange damit gewartet hätten. Ein Großverdiener iſt auch Herr Profeſſor Uchida in Tokio, der allerdings, im Gegen⸗ ſatz zu den kanadiſchen Säuglingen, erſt recht ſpät als Geldmacher hat auftreten können. Herr Uchida mußte warten, bis die japaniſchen Modedamen ihrer Schlitzaugen überdrüſſig wurden. Dies iſt nun der Fall. Die Japaner kehren ſich nicht an die Weisheitsregeln ven Wilhelm Buſch:„Enthaltſamkeit iſt ein Ver⸗ gnügen an Dingen, welche wir nicht kriegen.“ Herr Uchida muß ihnen um jeden Preis zu europäiſchen Augen verhelfen. Schlitzaugen ſind nicht mehr Mode. Herr Uchida verwan⸗ delt vom früßzen Morgen bis zum ſpäten Abend— und auch in Tokio hat der Tag volle zwölf Stunden— japaniſche Augen in europäiſche Augen. Er vernäht die Opera⸗ tionswunde ſo geſchickt, daß man die Spuren der Operation nicht merkt. Aber nicht genug damit, daß die Japanerinnen hierbei mit einem blauen Auge davonkommen, wünſchen ſie auch noch, daß Herr Uchida ihnen die Augen blau färbt. Blau iſt Modefarbe bei den Damen, grün bei den Männern. Die Färbung der Iris iſt auch eine Spezialität dieſes Augen⸗ künſtlers. Den Männern ſoll es allerdings manchmal ſchwarz vor den Augen werden, wenn ſie für ſich oder ihre Gattin die Rech⸗ nung zu zahlen haben, aber Herr Uchida ſagt ſich wohl, daß er im Vergleich zu den kanadiſchen Säuglingen bereits viel Zeit ver⸗ loren habe und daher gewaltig aufholen müſſe. Eine Operation hat auch einem Bäckermei⸗ ſter in Neuſeeland zu ſeinem Glück verholfen, obgleich ſie von ganz anderer Art war. Es gibt Dinge, die an ſich zwar ſehr nützlich ſind, aber einem hölliſch unbequem werden können, wenn man ſie im Ueberfluß beſitzt. Zu ſol⸗ chen Dingen gehören z. B. die Rippen. Der Bäckermeiſter hatte nämlich ein dreizehn⸗ tes Rippenpaar, auf das der normale Menſch gewöhnlich verzichtet. Manche Men⸗ ſchen ſind ja der Anſicht, daß Rippen über⸗ haupt unerwünſcht ſeien, da bekanntlich Eva aus einer Rippe gemacht worden iſt, doch ſind dies Urteile böswilliger Weiberfeinde, auf die man beſſer nichts gibt. Auch der Bät⸗ kermeiſter in Neuſeeland war der Anſicht, daß er ſeine Rippen ganz gut brauchen könne, nur für das überzählige Rippenpaar hatte er umſo weniger Verwendung, als es ihm heftige Beſchwerden verurſachte. Er hat ſich daher das dreizehnte Rippenpaar entfernen laſſen und iſt jetzt der glücklichſte Menſch auf der Erde oder zum mindeſten auf Neuſeeland. Er iſt ſo übermütig geworden, daß er nunmehr ſpornſtreichs heiraten will. Neuſeeländer Wei⸗ berfeinde haben ſich angeſichts dieſes ſeines Wunſches nicht der Aeußerung enthalten kön⸗ nen, er würde ſich das dreizehnte Rippenpaar noch einmal zurückwünſchen. Doch man ſoll auf Weiberfeinde auf Neuſeeland ebenſowenig hören wie in Europa. Ob der Neuſeeländer Bäckermeiſter zum Weiberfeind werden wird, ſteht dahin, feſt ſteht dagegen, daß Fräulein Martha Me Der⸗ mott in Chicago durch ihr Teſtament viele Weiberfeinde geſchaffen hat. Als Fräulein Martha im Alter von ſiebzig Jahren das Zeitliche ſe te, vermachte ſie ihr ſchönes Dollarvern en ihrem niedlichen Spitz, oen ihre Haushälterin bis zu ſeinem Tode laut Teſtament zu pflegen hat. Fräulein Martha war jedenfalls der Anſicht, daß man ein Teſta⸗ ment zu ſeinem eigenen Vergnügen und nicht zur Freude der Hinterbliebenen macht. Ihre Verwandten, die ſich ſchon auf die Erbſchaft geſpitzt hatten, ſind wütend, daß dieſen ſchönen Knochen nun der Spitz bekommen hat. Sie machen ſpitze Geſichter und führen ſpitzige Reden. Einige don ihnen wollen ſogar die Sache auf die Spitze treiben und das Teſta⸗ ment mit der Behauptung anfechten, die Erb⸗ laſſerin habe bei ſeiner Abfaſſung einen Spitz gehabt. Hätten ſie es früher ſpitz bekommen, daß ſie leer ausgehen würden, ſie hätten ge⸗ wiß den kleinen Spitz vergiftet. Nun müſſen ſie ingrimmig warten, bis der vierbeinige Erbſchleicher am zu fetten Eſſen ſtirbt und ſie ſich in den Reſt, d. h. natürlich den Reſt des Dollarvermögens und nicht des Hundefut— ters teilen können. Eine nicht geringere Wut als die Anver⸗ wandten des Fräulein Martha Me Dermott haben die wilden Malolo-Krieger einer der melaneſiſchen Inſeln auf eine amerika⸗ niſche Filmgeſellſchaft. Die Filmleute drehten dort einen Kulturfilm, bei dem die Malolo Krieger mitwirkten. Ahnungslos führten ſie ihre Kriegstänze und Hochzeitsbräuche vor und zeigten den Amerikanern, wie ſich Mela⸗ neſier bei dieſer oder jener Gelegenheit zu benehmen pflegen. Als man ihnen dann den Film oorführte, gab es Mord und Tot⸗ ſchlag. Die Malolo-Krieger waren entſetzt, daß man ſie„zum zweftenmal geſchaffen“ hatte. Sie wollten von ihren Ebenbildern nichts wiſſen und konnten nur durch Revol— verſchüſſe davon abgehalten werden, der gan⸗ zen Filmgeſellſchaft den Garaus zu machen. Die Malolo-Krieger ſind natürlich ganz un⸗ gebildete Kerle, wenn ſie vor ihrem toten Ebenbild Reißaus nehmen und ſollten ſich an den Europäern und Amerikanern ein Beiſpie! nehmen, die ſeelenruhig in den Spiegel blicken — auch wenn ſie manchmal Grund zum Er⸗ röten hätten.. Mondaufg. 13.37 Aus Stadt und Land Gedenktage 7. Dezember 43 v. Chr. Der römiſche Staatsmann Marcus Tullius Cicero bei Formia ermordet 983 Otto II., römiſcher Kaiſer deutſcher Na⸗ tion, in Rom geſtorben. 1542 Maria Stuart, Königin von Schott⸗ land, in Linlithgow geboren. 1810 Der Naturforſcher Theodor Schwann Komponiſt in Neuß geboren. 1863 Der italieniſche Pietro Mascagni in Livorno geboren. 1865 Der Schriftſteller P. Oskar Höcker in Meiningen geboren. Prot.: Agathon— Kath.: Ambroſius Sonnenaufg. 7.55 Sonnenunterg. 15.47 Mondunterg. 4.42 8. Dezember 1815 Der Maler Adolf von Menzel in Bres⸗ lau geboren. 1914 Deutſch⸗engliſche Seeſchlacht bei den Falklandinſeln; Tod des Admirals Maximilian Graf von Spee, des Sie⸗ gers von Coronel. Prot. und kath.: Mariä Empfängnis Sonnenaufg. 7.56 Sonnenunterg. 15.47 Mondaufg. 14.09 Mondunterg. 6.08 Die liebſten Sorgen Gegen das Wort„Sorge“ hat jeder ſeine Abneigung! Man hört das Wort nicht gern, hebt ſogar die Hand vors Geſicht, als wollte man etwas abwehren, das unangenehm ſein kann. Und zugegeben: ſo etwas wie„Liebe Sorgen“ gibt es nun einmal ſelten auf der Welt. Doch wie im Abglanz des Chriſtfeſtes alles Freudloſe verblaßt, ſo verliert ſelbſt der Ber eiſ! Sorge in dieſen Wochen ſeinen urſprünglichſten Sinn. Sorgen ſind da nicht mehr geknüpft an ſchlaflos gramvolle Nächte nicht an ein Leid, das unverſehens kam unt alles Helle, Sonnenhafte verſcheucht Jetzt ſind es Sorgen, die als freundlicher Begleiter gleichſam zur Seite ſind... Die uns am Aermel packen beim Vorübergehen an hellerleucht en Schaufenſtern und dann zwin⸗ gen, an irgend einen lieben Menſchen oder an das eigene Kind daheim zu denken. Was ſchen⸗ ken zum Feſt? Mit ſolcher Sorge liegt ſichs leichter zu Bett und nichts Köſtlicheres gibt es als ein Plänen und Projektieren rund um dieſes Problem. Der Gang durch die Straßen hat ſchon die übliche Eile der zehn vergangenen Monate des Jahres völlig ber⸗ loren. Das iſt ſo ein Sich⸗gehen⸗laſſen jetzt in gehobener Stimmung, ein Selbſterfaßtſein vom Flitterglanz und den Weihnachtsgaben im den Schaufenſtern. Und da ſpürt man die heimliche Freude zum Schenken. Trauliche Tage, die nun anheben mit November-Ende! Sorgenumwoben— ja— aber im Sinn des Beſten und Schönſten, 52 Menſchen vermögen: Freudebringer zu ein. * Jamilien- und Kinderzahl im deut ſchen Reich. Aus dem Statiſtiſchen Jahrbuch, das ſoeben der Oeffentlichkeit übergeben wird. ſind die Angaben über die Familien⸗ und Kinderzahl im Deutſchen Reich im Jahre 1934 beſonders intereſſant. Von 14 Millionen Familien hatten nur 2.3 Millio— nen fünf und mehr Kinder, 1.4 Millionen 4 Kinder 1.8 Millionen 3 Kinder. 2.8 Millio⸗ nen 2 Kinder. 3,3 Millionen Familien ſind mit 1 Kind verzeichnet, während 2.8 Millio- nen Ehen als kinderlos angeführt werden. Von den im Jahre 1934 geſchloſſenen 631250 Ehen waren 37 Mädchen 15—16 Jahre alt, 978 Mädchen 16—17 und 3885 17-18 Jahre alt; 317 Männer heirateten im Alter von 18—19 Jahren. Die weitaus mei⸗ ſten Männer, nämlich rund 61000. heirate⸗ ten im Alter zwiſchen 26 und 27 Jahren, während die meiſten Frauen, etwa 63 000, im Alter zwiſchen 23 und 24 Jahren die Ehe ſchloſſen. Fräulein Koubkova— ein Mann Man wird die bekannte Weltrekordläuferin Zdenka Koubkova nicht mehr auf der Aſchen⸗ bahn ſehen. Bei einer ärztlichen Unterſuchung hat ſich herausgeſtellt, daß die Tſchechoſlowa⸗ kin zweigeſchlechtlich, alſo nicht als Frau an⸗ zuſehen iſt.„Fräulein“ Koubkova wird ſich in Kürze einer Operation unterziehen, die ſie gänzlich zum Manne macht. Bekannt gewor⸗ den iſt die Tſchechin durch ihre aufſehenerre⸗ genden Erfolge in der Leichtathletik. Sie ſtellte beiſpielsweiſe im 800⸗m⸗Laufen mit 2:12, Minuten einen neuen Weltrekord auf, der nun natürlich keine Anerkennung finden wird, ſo daß Lina Radtke-Balſchauer(Breslau) mit ihrer Amſterdamer Olympia⸗Leiſtung von 2:16,38 Minuten ſeit 1928 weiterhin Welt⸗ rekordhalterin war und bleibt. Zdenka Koubkova iſt bereits in London bei den Frauenweltſpielen ihres männlichen Ausſehens wegen aufgefallen. Bezeichnender⸗ weiſe weigerte ſie ſich damals, ſich einer ärzt⸗ lichen Unterſuchung zu unterziehen. Jetzt erſt kommt des Rätſels Löſung aus Prag. Der Fall der Zbweigeſchlechtlichkeit iſt auch im Sport übrigens nichts Neues. So verlautet, daß die Auſtralierin Fanny Durack, die 1914 im Meilenſchwimmen einen Rekord aufſtellte, ſpäter als„Hermaphrodit“— wie die Aerzte ſagen— erkannt worden iſt. Sie durfte aber, da bei ihr, im Gegenſatz zu der Konbkovg. die weiblichen Merkmale überwogen, weite als Frau ſtarten. 5 eee 2 9 W. f 4 Lkifte fl FER DES We iacta E„ „Mutti! Mutti, ich weiß, was der dir bringt! So was Schönes! Aber ich ſage es nicht, nein, beſtimmt nicht! Aber es iſt flacher als ein Eierkuchen! nicht!“ Kichernd laufen die kleinen Burſchen ter, nein, Mutter könnte ſich d niemals darauf kommen, daß es ſich um einen ſelbſtgefloch tenen Baſtteller für die Teekanne handeln könnte! Ob Und du rätſt es beſtimmt davon, und Mut⸗ Weihnachtsmann rund und bunt und noch ben Kopf a ſie würde gehen nicht nur hübſche, wohl er doch manches liebe Mal ſchon ziemlich offenſichtlich herumlag, wenn man unvermutet das Kinderzimmer be⸗ . Aber das ſollte man auch nicht! Jedenfalls jetzt vor Weihnachten ſollte man ſich immer erſt durch höfliches Klop⸗ ſen vergewiſſern, ob nicht gerade eine äußerſt wichtige Konferenz mit dem Weihnachtsmann ſtattfindet, wobei die Großen ungemein ſtörend wirken! ganz in ihrem Element, wenn es wie jetzt Geheimniſſe hinter verſchloſſenen Türen zu hüten. Die Freude aller echten Kinder am Schenken wird noch erhöht durch den Zauber der ſorglich bewahrten Ueberraſchungen. Schon die Kleinſten werden heute im Spielgarten von der„Baſteltante“ unterwieſen, aus Papier, Pappe, Watte, Flitter und ein bißchen Klebſtoff ganz reizende kleine Figu— ren zu fertigen, Sterne zu falten und zu ſchneiden und auf⸗ zukleben und aus der ſpieleriſchen Tätigkeit heraus auch kleine Nützlichkeiten zu ſchaffen. Der ſo entſtandene Weih— nachtsengel des Vierjährigen, der die Mutter erfreuen ſoll, wird an ſehr ſeltſamen Orten verborgen und ſo oft täglich hervorgeholt und angeſtaunt, bis ſeine blütenweiße Friſche Denn die Kinder ſind gilt, tauſend und die Widerſtandskraft ſeiner Papierflügel merklich nach— laſſen. Aber zum Glück iſt ja noch Zeit bis zum Feſt, und Baſteltante ermüdet niemals, wenn es etwas Neues zu zeigen gibt! Die Handarbeits- und Handfertigkeitsſtunden in der N ſtehen auch ganz im Zeichen des Weihnachtsman— nes. Die größeren Knaben ſind ſchon recht geſchickt mit der Laubſäge und an der Hobelbank, und aus ihren Händen ſondern auch oft ſehr brauchbare nützliche Dinge für Küche und Haus hervor. Die kleinen Mädchen ſtricken, ſticken, nähen mit heißen Wangen. Man übernimmt ſich ja ſo leicht zu Beginn der Adventszeit, und die große Kreuzſtickdecke hat gar ſo viele Karos— einige weniger hätten es für Tante Ilſe auch getan! Aber nun hilft es nichts— man verzichtet auf viele Spielſtunden, um das Angefangene zu vollenden. Und die Heimabende im BDM., die Zuſammenkünfte der Knaben. tragen alle den erwartungsfrohen, arbeitsfreudigen Charakter der poetiſchen Weihnachtsvorbereitungen. Und wenn die Kinder erſt einmal begonnen haben, ſo iſt ihrer Gebefreudigkeit bald kein Halt mehr zu gebieten. Ueberall finden ſich noch Leute, die erfreut werden könnten. Aber ſtets die gleiche Arbeit, und ſei ſie noch ſo hübſch, langweilt ja.„Mutti, was können wir noch arbeiten?“ So kommen dann die gemütlichen, langen Abende, an denen ſich die ganze Familie um die Lampe verſammelt, und wo Mutter die Materialkiſte auf den Tiſch ſtellt. Das iſt ein Kaſten, in dem im Laufe des Jahres alles ver⸗ ſchwindet, was nur ſcheinbar wertlos iſt: Seidenbänder und buntes Papier, leichter Draht, Flaſchenhülſen, Holz⸗ perlen und Zigarettenſchachteln, Sta⸗ Alle Jungen ſind emſig bei der Arbeit. niol, Brettchen, zerbrochene Wäſche⸗ klammern, Tannenzapfen und Aeſtchen, Und was da ans Tageslicht befördert wird, regt natürlich ſofort die Phan⸗ taſie an. Dieſes glatte Käſtchen läßt ſich ſchön ſauber mit dem geblümten Papier bekleben, dann liegen Vaters Zettel nicht mehr auf dem Schreibtiſch herum! Ein gerader Stoffreſt dort reicht gerade für einen netten Beutel, in dem die Holzhäuschen und Tiere des kleinen Bruders weggeräumt werden können. Mit Zirkel und Lineal werden nette, einfache Figuren aus dem bun⸗ ten Papier ausgeſchnitten, um damit Photomappen und Buchhüllen, Kalen⸗ der und Notizbücher und Käſtchen zu bekleben. Die Kleinſten dürfen aus Holzperlen in Verbindung mit bunt angetuſchten Pappſcheiben Ketten als Chriſtbaumſchmuck zuſammenſtellen. Das weiche Blech der Flaſchenhülſen, wird zu kleinen Tüten gedreht und mit einem Aufhänger verſehen, damit win⸗ zige Näſchereien darin am Weihnachts⸗ baum aufgehängt werden können. Die geſchickten Hände des größeren Bru— ſchnitzen Korken zu kleinen En⸗ ders In einer Mädchenklaſſe werden Puppenwiegen und -beltchen für die Winterhilfe gebaſtelt. Aufnahmen(2) Weltbilderdienſt— M. gelsfiguren zurecht, ſie brauchen dann nur noch hübſch an⸗ gemalt und mit ſilbernen Flügeln beſteckt zu werden. Ueber⸗ haupt werden ja für die Weihnachtstafel und die Geſchenk⸗ tiſche ſehr viele Engelchen und Weihnachtsmänner in Laub ſägearbeit als Leuchter oder Zierfiguren gebraucht. Ver⸗ goldete Kiefern⸗ oder Tannenzapfen, hübſche Gehänge aus ſilbernen Kaſtanien und Eicheln wirken ſtets reizend am bunt geputzten Baum. Und während die kleinen Mädchen eifrig aus Stoffreſ ten buntkarierte Vorhänge, Kiſſen, Feder⸗ betten und winzige Teppiche nähen, baſteln die Knaben eine ganze Puppenſtubeneinrichtung aus Zigarrenkiſten⸗ deckeln und Sperrholz. Zwei runde Kleiderbügel, von den Haken befreit, und ein netter Spankorb darauf, dick ge⸗ polſtert mit Bauernkiſſen, ergeben eine reizende Puppen⸗ wiege für die kleine Schweſter. Und all das Spielzeug, das ſchon an Intereſſe für die Kinder ſelbſt verloren hat, das halb zerbrochen in den Schränken herumliegt, wird unter Anleitung der Eltern wieder inſtand geſetzt, friſch angeſtrichen und lackiert, denn die Winterhilfe braucht für ihre Beſcherungen noch ſoviel hübſche Sachen, mit denen Kinder erfreut werden ſollen, die ſonſt kein Weihnachtsfeſt haben würden! Ueberraſchungen und Geheimniſſe ohne Ende! Es ſind die glücklichſten Stunden für alle, dieſe Stunden der frohen, eifrigen Arbeit für das Feſt, das ein einziges Feſt des Schenkens und der Freudebereitung iſt! An der ſtrahlenden Vorfreude der Kinder lernen die Erwachſenen wieder ein mal die Wahrheit des Wortes verſtehen:— denn ihrer iſt das Himmelreich! E. Wernecke Für 5 8 ausfr ati Nicht bis zum letzten Augenblick warten Handarbeiten für Weihnachten. Man braucht nicht gerade bis zum letzten Augenblick zu warten. Weihnachtsgeſchenke können ſchon Wochen vor— her ausgedacht werden, man hat mehr Muße, richtige Ueber— raſchungen vorzubereiten, und hat ſelbſt mehr Vorfreude da— von. Das Wiſſen um die geheimſten Wünſche der anderen ſchließt Verſtändnis für kleine Eigenarten und Liebhabereien ein. Erſt wenn die ehrliche Begeiſterung des Empfängers lange Grübeleien belohnt, kann man ſeine Arbeit als gelun— gen betrachten. Das ſoll nun aber nicht heißen, daß man nur mit den ſchwierigſten, zeitraubenden Arbeiten erfreuen kann. Es kommt vielmehr darauf an, ohne viel Mühe nette, kleine Sachen anzufertigen, die ſchnell zu Ende gebracht und nachher gebraucht werden. Ueber allen Verſuchen eht der Sinn für praktiſche und geſchmackvolle Kleinigkeiten, er iſt ein wichtiger Ratgeber in der hohen Kunſt des Schenkens. Modiſches Beiwerk findet in dieſem Winter ſehr viel Aufmerkſamkeit. Da ſind zuerſt die reizenden hellen Garnie— rungen, die eine kleidſame Umrahmung für die Halspartie dunkler Kleider bilden. Für jeden Ausſchnitt, ſpitz, rund oder viereckig, gibt es weiche Jabots oder ſportliche For— men mit Schnürungen oder Clipverſchluß. Gerade die ein⸗ fachen Tageskleider verlangen Abwechſ⸗ lung durch wirkſame Verzierungen. Sie ha⸗ ben aber auch nur Sinn, wenn man ſich die Arbeit machen will, den kleinen Vorrat an Kragen und Manſchetten im⸗ mer ordentlich und gut geplättet zu halten. Das iſt auch die ein⸗ zige Schwierigkeit bei den empfindlichen Garnituren. Die vielen Rüſchen, Volants und Pliſſees müſſen ſorg⸗ fältig getollt werden, dann ſehen ſie aber auch wie neu aus, der ſchönſte Schmuck für jedes ſchlichte Kleid. Das wichtigſte bleibt aber die Verarbeitung des duftigen Materials, wenn ſich die Freundin aufrichtig freuen ſoll. Roſetten und Blüten aus ſchmalen Valenciennes⸗ ſpitzen, Tülltuffs, Blätter und Ranken aus ſtumpfer und glänzender Seide, gepunkteter Seidenmouſſeline, alle zarten Stoffe dienen nur einem Zweck: den dunkel getönten Woll⸗ und Seidenkleidern eine freundliche graziöſe Note zu verleihen. Sogar die hoch am Hals ſchließenden Formen können durch eine kleine nach innen geſtellte Rüſche aufge— hellt werden, runde getollte oder in Falten gelegte Hals— krauſen ſind kleidſam und wir⸗ ken ſehr jugendlich. Fein pliſſierter Georgette in Blatt⸗ form, Seidenrips, Moiré und metalldurchwirkter Taft be⸗ tonen die Eleganz des ſchwarzen Seidenkleides. Text und Zeichnungen: Hildegard Hoffmann. Ein ſüßes„Fandarbellswunder“ Wie eine durchbrochene Porzellanſchale wirkt das Hä⸗ kelkörbchen, das mit Zucker geſtärkt wird und trotz ſeiner Empfindlichkeit ein kleiner Gebrauchsgegenſtand iſt. Als Materia! wählt man mittelſtarkes, weißes Baumwollgarn. Man häkelt ein rundes Deckchen im Durchmeſſer von unge⸗ fähr 25 Zentimetern in beliebigem zierlichen Muſter mit Zackenrand. Der 4 Zentimeter hohe Fuß in einfacher täbchenarbeit, der ſofort an die runde Platte angehäkelt wird, erhält den gleichen Abſchluß. Darauf wäſcht man das Ganze in einer lauwarmen Seifenflockenlauge und läßt es trocknen. Nun werden 30 Stückchen mittelgroßer Würfelzucker in % Liter Waſſer aufgelöſt, und dieſe Flüſſigkeit ſo lange gekocht, bis ſie einen Faden zieht. In die etwas abgekühlte Zuckerlöſung ſteckt man nun die Häkelarbeit, knetet ſie ſorg⸗ Faden durchgetränkt wird behutſam fällig 0 damit 1 jeder Das Auswringen des Deckchens muß beſonders vor ſich gehen. Während der Zucker kocht, hat man eine paſſende Schüſſelform ausgeſucht, einen 4 Zentimeter hohen zuſam mengenähten Pappſtreifen und ſtarke Stecknadeln in der gleichen Anzahl der Zacken am angehäkelten Fuß bereit gelegt. Jetzt zieht man die feuchte Körbchenform über die Schüſſel, reckt ſie gut aus und ſchiebt den Pappſtreifen in den hochgeſtellten Fuß. Am äußerſten Rand ſticht man nun die Stecknadeln von außen in den Papprand und läßt die Nadeln ſo weit herausſtehen, daß man die Zacken dar auf umlegen kann. Nun wird das Ganze zum Trocknen aufgeſtellt und das Körbchen nicht eher entfernt, als dis es ganz hart und trocken iſt. — 2 e Letkere Sathen gefüllig? Einige Gebäckrezepte für Weihnachken. Hier ſind einige Rezepte von knuſperigen und leckeren Sachen, die zu Weihnachten gerne geknabbert werden: Weſpenneſter: Drei Eiweiß ſchlägt man zu Schnee, und fügt unter weiterem Schlagen 250 Gramm Zucker und ein Päckchen Vanillinzucker hinzu. Dann werden in die Maſſe vorſichtig 250 Gramm mit der Schale gehackte Man⸗ deln und 125 Gramm geriebene Schokolade beigemengt. Die Maſſe wird in kleinen Häufchen auf ein gewachſtes Blech geſetzt. Die Küchlein bäckt man bei leichter Hitze in etwa 25 Minuten ab. Trüffelkugeln. Man läßt 40 Gramm Butter etwas weich werden, gibt 135 Gramm geriebene Schokolade und 1% und 2 Eßlöffel Rum hinein. Dazu etwa 60 Gramm Puderzucker und vermiſcht die Maſſe ſehr gut. Dann formt man Kugeln in beliebiger Größe, wälzt ſie in Trüffelſcho⸗ kolade und ſtellt ſie auf einer Schüſſel— in einen ver⸗ ſchloſſenen Schrank, damit vor Weihnachten niemand an das leckere Zeug geht. Nußbrot: Etwa 125 Gramm Nußkerne, 150 Gramm Mandeln werden zerrieben und zuſammen mit 250 Gramm Zucker und 2 Eiweiß vermiſcht. Auf einem mit Puderzucker beſtreuten Breit wird der Teig ausgerollt und mit Zucker und Schokoladenguß beſtrichen. Darauf ſchneidet man Brote in beliebiger Größe und läßt ſie auf einem Blech backen. Thorner Kathrinchen: 1 Pfund Honig und 1 Pfund Zucker, etwas aufgekocht, werden mit 3 Pfund Mehl, 100 Gramm geſtoßenen Nelken, 20 Gramm geſtoßenem Zimt, 10 Gramm Anis, 10 Gramm Hirſchhornſalz und 1 Back⸗ pulver zu einem Teig gemiſcht und gut durchgeknebel Der Teig wird ausgerollt, man formt Kathrinchen oder an⸗ dere Figuren und bäckt ſie auf einem beſtrichenen Blech bei mäßiger Hitze nicht zu dunkel. Tag der un de führen ſindet 0 2 lb r 9 7 1 . 3 6 ee 1 . ſind an dieſem Tage nicht geſtattet. 5** Das Winterhilfswerk ——9ꝗ— —— 6 Der große annenden Filmwerk„Sie und die Drei“ 5 5 Ihre Gegenſpieler ſind: Hans Söhnker, Hu— bert v. Meyerink, Harold Paulſen, Hilde Kru— minalfilm mit luſtigem Einſchlag. ein großes Balkanprojekt kämpfen zwei mäch⸗ tige Werke. Internationale Werkſpione ſind hinter den Plänen des einen Werkbeſitzers her, deſſen ſchöne und kluge Tochter die Manöver der Gaunerbande durchſchaut. Leuten gelingt es die Gauner ſchachmatt zu ſetzen uſw. hineinverwoben iſt eine packende ſchichte zwiſchen einem der jungen Leute und der ſchönen Tochter des Werkbeſitzers, die für halle mit einem verblüffenden Schluß endet. Dazu ſchönes Beiprogramm mit neueſter Ufa Tonwoche. önſte Vergnügen. Werktags ab 8 Uhr. Von dieſer Woche ab jeden Sonntag ab 7 Uhr und ab 9½ Uhr nochmals ſtets das ganze 0 Programm zu ſehen. Uiernheimer Hachrichten Die DAßF., Ortswaltung Viern⸗ heim, für Berufserziehung teilt mit: Für die in der nächſten Woche beginnen⸗ den Kurſe für Metall- und Bauhandwerker konnen in dieſer Woche noch Anmeldungen in der DA ⸗Dienſtſtelle, Lorſcherſtraße 4, er⸗ folgen. An die Lehrmeiſter beſonders ergeht die Aufforderung, ihre Lehrlinge zu veran⸗ laſſen, ſich an dieſen Lehrgängen zu beteiligen. Kein Arbeitskamerad verſäume dieſe günſtige Gelegenheit, durch dieſe Kurſe ſein Wiſſen und Können für ſeinen Beruf zu vervollſtän⸗ digen. * Welches ſind außer denbekann— ten NS⸗ Tageszeitungen noch natio⸗ nalſozialiſtiſche Wochen- und Mo⸗ natsſchriften? 1. Illuſtrierter Beobachter, 2. NS-Funk, Rundfunkzeitung, 3. SA⸗Mann, 4. Schwarze Korps, 5. Brenneſſel, 6. Der Arbeitsmann, 7. NS⸗Gemeinde, 8. NS⸗Monatshefte, 9. Stürmer. Volksgenoſſen, Nationalſozialiſten, prüft dieſe Liſte! Deine Beſtellung fehlt noch, ent⸗ ſcheide Dich ſofort! Annahme durch jeden Blockwart der Partei und Gliederungen. 212 »Deutſche Volksgenoſſen! Am „Tag der nationalen Solidarität“ ſammeln die führenden Männer von Partei, Staat, Aerzte, Lehrer uſw. für die Volksgemeinſchaft. Schließe ſich keiner aus, wenn der Ruf zur Ausübung dieſes Ehrenamtes an ihn ergeht. Alle Deutſche opfern auf der Straße! * * Achtung, Vereine! Am 22. findet die Weihnachtsfeier für alle notleidenden Volksgenoſſen und ihre Kinder ſtatt. Jegliche Veranſtaltungen der Gliederungen und Vereine . Dez. hat dem Hunger und der Kälte den Krieg erklärt! Deutſcher, marſchiere mit!!!! I. Ujernheimer Tonfilmschau Tonfilmſchlager der Europa. Sie und die Drei Achtung! Achtung! heute Samstag und morgen Sonn— tag im Central⸗Film⸗Palaſt! Charlotte Suſa in ihrem neueſten und wird wie überall allen große Freude bereiten. ger und Kurt Veſpermann. Es iſt ein Kri— Um Drei jungen In dieſe ſpannende Handlung Liebesge⸗ Ein Beſuch iſt für alle das Radfahrerverein„Eintracht“ Sportvereinigung Amieitia 09. Vereins- Anzeiger N. S.⸗Kriegsopfer⸗Verſorgung Am Sonntag, den 8. Dezember, nachm. ½4 Uhr findet bei Kamerad Mandel im „Deutſchen Kaiſer“ eine Verſammlung ſtatt. Ich bitte alle Kameraden und Kameraden— frauen zu erſcheinen. Seelinger. Deutſcher Reichskriegerbund Morgen Sonntag von 9—11 Uhr und von 1—4 Uhr letztes Opferſchießen. Alles tritt an. Klee. Geflügelzuchtverein Viernheim. Am Samstag, den 7. Dez., abends ½9 Uhr findet im Lokal„Zum goldenen Stern“ eine wichtige Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt. Im Intereſſe unſerer Geflügelausſtellung bitten wir um reſtloſe Beteiligung. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. VB. Handball: Morgen Sonntag, 8. Dez. Verbandsſpiele der 1. und 2. Mannſchaft in Oftersheim. Abfahrt 12,15 Uhr per Auto ab Freiſchütz. A- und B-Jugend in Viernheim gegen Rheinau bezw. Ladenburg. A-Jugend 3 Uhr, B-Jugend 1.45 Uhr. Die Leitung. Fußball: Sportprogramm für Sonntag, den 8. Dezember 1935: 9,30 Uhr Heddes heim Jugend Viernheim Jugend. Ab⸗ fahrt per Rad 8,45 Uhr. Sammelpunkt am Anker. 12,45 Uhr Leutershauſen 2. Viernheim 2. Abfahrt bei ſchönem Wet⸗ ter per Rad punkt 12 Uhr. Sammelpunkt am Anker. 2,30 Uhr Leutershauſen 1. Viernheim 1. Abfahrt bei ſchönem Wetter per Rad punkt 1 Uhr. Sammelpunkt am Anker. Bei ungünſtigem Wetter fährt die 1. M. 12,43 Uhr und die 2. Mannſchaft 11,43 Uhr mit der OEG. Die Spielleitung. Sängerbund⸗Flora Heute Abend punkt 8 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Radfahrerverein„Vorwärts“. Morgen Sonntag 2 Uhr Mitglieder- Verſammlung im Brauhaus. Der Vorſtand. Geſangverein Sängertreue. Heute abend ½9 Uhr Singſtunde. Voll⸗ zählig erſcheinen. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Heute Abend 8,30 Uhr Singſtunde. Keiner fehle! Zöller, Vorſitzende. Männergeſang⸗Verein 1846. Heute abend punkt 8 Uhr Singſtunde. Zwecks wichtigem Grund möchte ich die Sänger dringend bitten, auch diejenigen, die ſeither verhindert waren, pünktlich zu er ſcheinen. Der Vorſitzende. Sonntag, den 8. Dezember, Mittags ½4 Uhr, findet im Lokal„Fürſt Alexander“ unſere diesjährige General-Verſammlung ſtatt. Ehrenmitglieder, paſſive und aktive Mitglieder werden gebeten, hierzu voll- A* V. zählig und pünktlich zu erſcheinen. D. Sportprogramm für Sonntag: Vormittags 8,50 Uhr A-Jugend, 10 Uhr B-Jugend gegen Sandhofen. Abfahrt mit Auto bei Faltermann 7,45 Uhr. 3. Mannſchaft auf dem VfR⸗-Platz. Abfahrt halb 10 Uhr Ganz Viernheim geht heute Mittag auf die Straße zu den bekannten Sam⸗ melplätzen und hilft durch ſein Opfer ſeinem Volksgenoſſen in Not.— Reiner ſchließe ſich aus. Ein einiges volk hilft ſich ſelbſt! decmmEmmmmdmeene bogen aus zufertigen oder falſche Angaben macht, Maßnahmen zu erwarten. Abfahrt 7,18 Uhr OE. Handball: Damen in Weinheim. Abfahrt halb 1 Uhr am Schillerkaffee. 1. Handballmannſchaft auf dem Waldſportplatz gegen Germania Mannheim. Beginn 3 Uhr. Wir laden die Handballfreunde hierzu höflichſt ein. Der Vorſtand. eee eee Bekanntmachung Betr.: Ausfertigung der Haushalt⸗ „ betr. Reichsluft⸗ utz. In Erfüllung verwaltungstechniſcher und organiſatoriſcher Aufgaben aus dem Reichs— luftſchutzgeſetz ergehen in dieſen Tagen durch die Polizei⸗Organe Haushaltungsliſten an alle Viernheimer Haushaltungsvorſtände. Dieſe Liſten ſind nach den gegebenen An weiſungen und Muſter deutlich lesbar und wahrheitsgemäß bis ſpäteſtens zum 16. Dez. 1935 auszufüllen. Von dieſem Termin be ginnend werden die Polizeikräfte die Liſten wieder abholen. Die Amtsträger des RLB. Viernheim ſind angewieſen, bei der Ausfüllung der Fragebogen behilflich zu ſein und zur Frage⸗ klärung mitzuwirken. Die vereidigten Amts⸗ träger arbeiten im öffentlich-rechtlichen Sinne. Wer ſich weigert, den Frage⸗ hat polizeiliche Das Polizeiamt: i. V. Steinmann. MASS: WUnzkE * * 0 iui 22 pot Schon wenige fropfen geben Suppen, wie ouch Soßen, Gemösen, Saldten usw. kräftigen Wohlgeschmock. ſchaft zwiſchen Aljechin und Euwe wurde am Dienstag in Zandvoort die 26. Partie ſpielt. wußte ſich ſehr bald in Vorteil Die Partie wurde nach dem 30. Zuge in Ge⸗ winnſtellung für Euwe abgebrochen und am Mittwoch in Amſterdam weiter geſpielt. Alje⸗ chin gab hier nach ſieben Ziegen auf, ſo daß Euwe mit 977 bei 10 Remis⸗-Partien führt. Schach Euwe führt 9:7 im Schachwelt⸗ meiſterſchaftskampf. Im Schachwettkampf um die Weltmeiſter⸗ in 3 ge⸗ Euwe führte die weißen Steine und zu ſetzen. Verantwortlicher Schriftleiter: Johann Mar- tin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenlei⸗ ter: Johann Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Hitlerſtraße 36; D. A. XI. 1935 950. OéEch. Liga in Stuttgart⸗Zuffenhauſen. Zeit iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. Adolf Zur Tabakvertaufstermine Für den Verkauf des Hauptgutes. Ober— gutes und Nachtabaks der inländiſchen Ta⸗ bakernte 1935 ſind für Baden und Pfalz⸗ Saar nunmehr die nachſtehend aufgeführ⸗ ten neuen Termine feſtgeſetzt worden: Don⸗ nerstag, 9. Januar 1936. vormittags 9 Uhr, zu Speyer a. Rh.: Landesverband der Tabakpflanzerfachſchaften Pfalz⸗Saar. Verkauf des Zigarrenhauptgutes und Sber⸗ gutes des ſüdpfälziſchen Zigarrengutgebie— tes.— Freitag, den 10. Januar 1936: Fort⸗ ſetzung des Verkaufs des Zigarrenhaupt⸗ guts und Oberguts des Landesverbandes der Tabakpflanzerfachſchaften Pfalz⸗Saar. Freitag, 17. Januar, zu Bruchſal, vormittags 9 Uhr: 1. Landesverband badi ſcher Tabakpflanzerfachſchaften. Verkauf des Zigarrengutes aus dem Neckargebiet, Kraichgau und Bruhrain, 2. Landesver⸗ band württembergiſcher Tabakpflanzerfach⸗ ſchaften. Verkauf des Haupt⸗ und Oberautes(Zi⸗ arrengut) des württembergiſchen nbaugebietes. Donnerstag, 30. Januar zu Offenburg, vormit⸗ tags 9 Uhr: Londesverband badiſcher Tabak— pflanzerfachſchaften. Verkauf des Haupt⸗ und Obergutes des ſüdbadiſchen Zigarren⸗ gut⸗Anbaugebietes(Ried, Breisgau). Freitag, 31. Januar, zu Kehl a. Rh.: Landesverband badiſcher Tabak⸗ pflanzerfachſchaften. Verkauf des Haupt⸗ und Obergutes aus den Zigarrenanbauge— bieten Hanauerland, Bühlertal. Freitag, 7. Februar, zu Bruch⸗ ſal, vormittags 9 Uhr: Jandesverband ba⸗ diſcher Tabakpflanzerfachſchaften und Lan⸗ desverband der Tabakpflanzerfachſchaften Pfalz⸗Saar: Verkauf des Nacktabaks der Ernte 1935 aus den zugelaſſenen Gebieten. Urteil im Deviſenprozeiz gegen die„Barmherzigen Brüder“. Berlin. 7. Dez. In dem Deviſenprozeß gegen die fünf Mit⸗ glieder des Ordens der Barmherzigen Brüder“ in Trier ſprach das Berliner Sondergericht nach dreitägiger Verhandlung das Urteil. 0 Der Generalſchaffner Ferdinand Hoff⸗ mann wurde wegen Verrats der deutſchen Volkswirtſchaft und fortgeſetzten Deviſenver⸗ gehens zu insgeſamt fünf Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und 141000 RM Geldſtrafe verurteilt, der Gene⸗ ralobere Auguſt Wolff wegen fortgeſetzten gemeinſchaftlichen Deviſenvergehens zu zweieinhalb Jahren Gefäng⸗ nis und 15 000 RM Geldſtrafe. Beide An⸗ geklagte haben weiter geſamtſchuldneriſch für einen Werterſatz in Höhe von 100 000 RM u zu haften. Der Kloſtervorſteher Mi— chael Thiel erhielt wegen Anſtiftung zur Be— gunſtigung ſechs Monate Gefängnis und die beiden Laienbrüder Joſef Meiſer und Jo⸗ hannes Sauer wegen Begünſtigung je vier Monate Gefängnis, die als durch die Unter— ſuchungshaft verbüßt ge'ten. Auch den übri⸗ gen Angeklagten wird die Unterſuchungshaft auf die Strafe angerechnet. Für Geldſtrafen, Werterſatz und Koſten des Verfahrens hat der Orden mit au haften. Zu vermieten: 1 Zimmer u. Küche evtl. auch 2 Zimmer u. Küche Von wem, ſagt der Verlag ds. Bl. Fee Praktische Weinnachis-Geschenke! 1* Chaiselonguedecken geſchmackvolle Muſter bis zu den billigſten Preislagen Beitumrandungen guter Bouclé zu RM 21. 25, Beltvorlagen in allen Preislag. v. RM 140 an Linoleum Stragula Teppiche, Läufer, Weinheimerſtraße 43 Hool, Adolf Hitlerſtraße 13 Vorlagen e eee eee Das GROSS A OFEFENMEN SONNTAG N MANNHEIM TEIL SPEZHALCESCHAE 7 N. Ob ob al 8 ebauer aN PEN PLANEN Einige Beispiele: Herren-NMormalhesen u. lachen Oroge 4 Herrenhosen„arm gefüttert, gute Qualität, Grote 4 Herren-Plüsckhosen u. lacken gebleicht, MHormalhemdhosen für Kinder vorne geschlossen, Knieform, Gröbe 50 Männerwesten gestrickt, gute warme Qualität, schwarz, braun, grau g. Herrenwesten Ul. 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