N 2 4 2— eee eee ee Viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ mittags 9 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dleser Zeitung finden weiteste Uerbreitung Platzwünſche bei Anzeigen werden nach Möglichkeit verückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 (Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten)(Sternheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Er 1 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Beilagen: wöchentlich das„Illuſtrierte Wochenende“, zweimal jährlich den Sommer- und Winter Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weſtverbreitete Tageszeitung— nachrichten und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Drahtanſchrift: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheck 21577 Frankfurt a. M.. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. 5 VVVVCCTTTCCTTTT Nr. 288 Mittwoch, den 11. Dezember 1935 52. Jahrgang Verlehrs⸗Motoriſierung Von Freiherr von Ernberg. Ueberbelaſtet mit Steuern und Abgaben, unterſchätzt in ſeiner Bedeutung für die anze Wirtſchaft, befand ſich der Deutſche raftverkehr um die Jahreswende 1932/33 in einer unhaltbaren Lage. Die im⸗ mer höhere Beſteuerung des Kraftfahrzeu⸗ ſes und die dauernde Anſpannung aller ebühren und Abgaben, die mit ihm zu⸗ ſammenhingen, war die letzte Weisheit der Finanzminiſter geweſen. Geld für Straßen⸗ bau und Straßenunterhaltung war in den Gemeindeſäckeln nicht mehr vorhanden, Treibſtoffe waren Geldquelle für die Zoll⸗ behörden geworden, Strafgelder und Bußen mußten andere ſtaatliche und gemeindliche Kaſſen füllen. Autofallen am Sams⸗ tag und Sonntag bildeten für manche kleine Gemeinde in den Ausflugsgegenden die wichtigſten Einnahmequellen. Und während im übrigen Europa die Motoriſierung raſche Fortſchritte machte, während Amerika mit ſeinen billigen Kraftfahrzeugen den Der Stand der Friedensaktion Nom iſt noch nicht unterrichtet— Valdwin gegen verſrühte Schlußfolgerungen London, 11. Dezember. Der engliſche Miniſterpräſident Baldwin gab im Unterhaus eine Erklärung ab, aus der hervorgeht, daß die Verhandlungen zwi⸗ ſchen der britiſchen und franzöſiſchen Regie⸗ rung über die Friedensvorſchläge zur Bei- legung des abeſſiniſchen Streites zurzeit nochim Gange ſeien; die Vorſchläge hät⸗ ten daher bisher weder Abeſſinien noch Ita⸗ lien übermittelt werden können. Baldwin bezeichnete in ſeiner Erklärung die Nachrichten der franzöſiſchen Preſſe über den Friedensplan als bedauerliche Indiskretionen. die„eine ſchwierige und delikate Angelegen⸗ heit unvergleichlich ſchwieriger und delikater Jahre 1930 feſtgelegten engliſch⸗ägyptiſchen Vertrages zu unterbreiten. Hierzu verlautet, daß man dabei den engliſchen Wünſchen hinſichtlich der Sudan⸗Frage entgegenkommen will. Das würde praktisch die Loslöſung des Sudans von Aegypten bedeuten. Die Erregung in Kairo hält weiter an. Die ſtädtiſchen Verkehrsmittel ſind jetzt faſt völlig ſtillgelegt. Es ereigneten ſich wieder verſchiedentlich Zuſammenrottungen. In Zuſammenhang mit dem Beſchluß der ägyptiſchen Eiſenbahnverwaltung. die Eiſen⸗ bahnlinie Alexandrien—Fuka um 100 Kilo⸗ meter bis Merſa Matru zu verlängern, wird jetzt bekannt, daß der Verlängerungsbau innerhalb von zwei Monaten fertiageſtellt werden ſoll. Für dieſen Zweck iſt eine halbe Million Mark bereitgeſtellt worden: dieſe Summe iſt allerdings zunächſt nur für den Arbeitsbeginn veranſchlagt. Dieſer Verlänge⸗ rungsbau bedeutet ſchon rein militäriſch eine wichtige Vereinfachung der Nachſchub⸗ frage nach Merſa Matru, dem ſtrategiſch bedeutenden Mittelmeerhafen. Schwimmende Flughäfen a 5 Deutſchen Markt zu erobern verſuchte, g e Ein neues Schweſterſthiff der„Weſt alen“ im 00 es der einheimiſchen Automobilinduſtrie im⸗ gemacht“ hätten. Doch glaube er. daß in Berlin, 11. Dezember f zum ee h Be ird a mer chlechter. Sie mußte Arbeiter und An⸗JT wichtigen Fragen beträchtliche Unterſchiede n a mehmen der Nugzeuge win geſ. de entlaſſen, wegen ihres geringeren Umſatzes hohe Preiſe fordern und war nicht in der Lage, brauchbare Pläne deutſcher Konſtrukteure in die Praxis umzuſetzen. Als äußeres Zeichen dieſes Niederganges kann es gewertet werden, daß ſchließlich auch keine Deutſche Automobilfabrik mehr in der Lage war, ſich an internationalen Ren⸗ nen zu beteiligen. Das Automobil war ein Luxusgegenſtand bemittelter Kreiſe, nicht aber ein Gebrauchsgegenſtand der Wirt⸗ ſchaft und des Gewerbes, der Landwirtſchaft und des Handels. Dazu kam noch der Kampf gegen das Kraftfahrzeug vonſeiten derjenigen Verkehrsunternehmungen, die in gen. Mit der Eröffnung der Automobilausſtel⸗ lung 1933 wurde das Problem mit einem Schlage der Löſung nähergebracht. In ſei⸗ ner Eröffnungsrede ſetzte ſich der Führer und Reichskanzler für die Motoriſierung des Straßenverkehrs ein, ungeachtet aller etwa auftauchender Schwierigkeiten und Hemm⸗ zwiſchen den urſprünglichen Vorſchlägen und dem, was in der Preſſe ſtehe, feſtzuſtellen ſeien. Dieſer Erklärung war eine Auseinander⸗ ſetzung zwiſchen Baldwin und dem Führer der Arbeiteroppoſition Attlee vorangegan⸗ gen, der den Premierminiſter gefragt hatte, ob er in der Lage ſei, vor jedem weiteren Schritt das Unterhaus über die Art der Vor⸗ ſchläge zur Regelung des italieniſch⸗abeſſini⸗ ſchen Streites zu unterrichten. Baldwin hatte unter Hinweis auf die vom Verbindungsaus⸗ ſchuß in Genf gebilligten franzöſiſch⸗britiſchen Verhandlungen u. a. erklärt:„Keinerlei Vorſchlag iſt zurzeit entweder Italien oder Sinclair, der wiſſen wollte, ob die Beſpre⸗ chungen über die Vorſchläge des Fünfer⸗ Ausſchuſſes des Völkerbundes hinausgingen, erklärte Baldwin, daß ſelbſtverſtändlich Vordingung für die Annahme der Vorſchläge ſei, daß alle drei Parteien, der Völkerbund und die beiden Länder, ihnen zuſtimmen müßten. Die Deutſche Lufthanſa hat zurzeit bei der Howaldts-Werft in iel einen dritten ſchwimmenden Flugzeugſtützpunkt, der für den Luftpoſtdienſt im Südatlantik beſtimmt iſt, in Bau. In dem jetzt faft zwei Jahre durchgeführ⸗ ten, regelmäßigen Luftpoſtdienſt von Deutſchland nach Südamerika wurden eine Reihe Erfahrungen und Erkenntniſſe geſam⸗ melt, die dieſen Neubau notwendig machten. Zunächſt iſt es erforderlich, wenigſtens drei Schiffe einfatzbereit zu haben, um jeweils einen der Flugzeug⸗ ſtützpunkte in der Heimat überholen und dok⸗ ken zu können. Gerade das iſt ſehr notwen⸗ den, hatte der ſchwimmende Flugſtützpunkt hauptſächlich die Aufgabe, die 3050 Kilome⸗ ter lange Atlantikſtrecke zwiſchen Bathurſt und Natal zu unterteilen. Nach Einſatz der 10 000⸗-Tonnen⸗Wale und Indienſtſtellung des Motorſchiffes„Schwabenland“ konnte der Ozean auf dieſer Strecke von Kampnagel geliefert. Die Indienſtſtel⸗ lung dieſes neuen Schiffes wird etwa im Mai 193 6 erfolgen. * Die 50. Südamerikafahrt „Graf Zeppelin“ nach Friedrichshafen zurückgekehrt. Friedrichshafen, 10. Dezember. „Graf Zeppelin“ iſt von ſeiner 59. Südamerikafahrt nach Friedrichshafen zu⸗ rückgekehrt. Das Luftſchiff, das unter Füh⸗ rung von Kapitän Lehmann ſtand, lan⸗ dete um 6.41 Uhr auf dem ſchneebedeckten Werftgelände glatt. 12 Fahrgäſte hatten an f ihm einen ſchweren Konkurrenten ſahen.] Abeſſinien zur Stellungnahme unterbreitet di„da im Ausland die für dieſe Arbeiten der Fahrt teilgenommen. Von ihnen flogen 4 Der alte Streit, der ſich bei dem Bau der worden. Es würde daher ſelbſtverſtändlich Arden en ien nicht immer 75 mit 1850 Anſchlußfluggeug 9 0 Lufthanza erſten Eiſenbahnen zwiſchen Fuhrleuten und verfrüht ſein, über den Gegenſtand zurzeit Verfügung ſtehen. Anfänglich, als nur der J ſechs nach Berlin und zwei nach Leipzig Eiſenbahnen abgeſpielt hatte. wiederholte eine Erklärung abzugeben. 8 Dampfer„Weſtfalen“ vorhanden war und weiter. Je ein weiterer Fahrgaſt begaben ö ſich nun zwiſchen Eiſenbahn und Kraftwa⸗ Auf eine Anfrage des Abgeordneten noch ältere Flugzeugmuſter verwendet wur⸗ ſich im Flugzeug nach Paris und Köln. Trotz der frühen Morgenſtunden hatten ſich ſchon viele Zuſchauer auf dem Landungsplatz ein⸗ gefunden. „Graf Zeppelin“ war am 7. November zu leiner Jubiläumsfahrt nach Südamerika, die gleichzeitig die letzte in dieſem Jahre war, aufgeſtiegen. Von Pernambuco aus hatte das Luftſchiff einen Monat lang zum niſſe. Und am 1. Mai 1933 wurde das 1 8 Fragen gab Baldwin keine„„ erſten Mal einen reinen großzügige Straßen bauprogramm ntwort mehr. hauptſächlich die Aufgabe, als ſchwimmende Poſtdienſt ohne Fahrgäſte und Fracht angekündigt, das dem motoriſierten Verkehr die Bahnen ſchaffen ſoll, auf denen er ſich Laval vor dem Miniſterrat Paris, 11. Dezember. Unter dem Vorſitz deutſche Flughäfen an den Küſten zu dienen. Hier finden die nach jedem Fluge notwen⸗ zwiſchen Braſilien und Afrika unterhalten und ſo eine Ueberholung der beiden Luft⸗ g bewegt. Man braucht ſich nicht mit Stati] des Präſidenten der Republik fand ein Mi⸗ digen Durchſichten an de tore hanſa⸗Flugzeugmutterſchiffe„Weſtfalen“ 1 ſtiken und Zahlen u befaſſen. um das Er⸗ niſterrat ſtat. Miniſterpräſident Laval en e und 2 95 0 e e fit Am gebnis dieler Altion feſtzuſtellen. Wer mit erſtattete Bericht über ſeine Verhandlungen Das neue jetzt in Bau befindliche Schiff[ 26. war das Luftſchiff auf einer ſeiner Pen⸗ 1 offenen Augen über 5. 55 mit Hoar e. Der Juſtizminiſter teilte die wird g delfahrten infolge des Aufſtandes in Per⸗ 3 1 5 755 f. iueſtell 5 in Erklärungen mit, die er dem Zivilgeſetzaus⸗ eigens für den Allankikflug nambuco an der dortigen Landung verhin⸗ Be 10 bees d b f 2 5 157 Werkſtätte ſchuß der Kammer zur Frage der Kampf- erbaut Es hat eine Waſſerverdrängung von! dert. Unfreiwillig ſtellte es dabei einen 2 5 de n 1 Induſtrie bünde abgegeben hat. Der Miniſterrat prüfte 2000 Tonnen und bekommt zwei MAN⸗Die⸗ neuen Dauerrekord beſucht die Sportbericht 1 1 5 Zeitungen ferner die Bedingungen, unter denen die ſelmotoren von je 1000 PS, die dem Schiff auf, indem es 110 Stunden in der Luft N dam Rundfunk den Hörberichten] Beratung des Haushaltes für 1936 in eine Geſchwindigkeit von 15 Seemeilen in] viieb. Diele Rekordfahrt war aleichzeiti „ e ee e 858 1 e ee der Stunde verleihen. Zum Abſchuß der die 5 00. Fahrt, die„Graf e rung des deutſchen Straßenverkehrs macht 15 75 ee e. 17 7808 e e 15 We eee ter. aller Werkſtättenfahrten Rieſenfortſchritte. 5 ö zeugſch r K 98 Und der Hebekran uſw. zurücklegte. Deutſche Rennwagen haben bei den In— 1 2—— l en N 85 1 3 3 Württemberg 200 000 187 000. 1 51 71 17 7 15 1 1 Die Gärung in Aegypten Das Vorfahr weit übertroffen Thüringen 159 000 117 427.81 1 feiert, auf Zuverläſſigkeits⸗ und Langſtrek⸗ Einheitsfront aller Parteien. Das endgültige Ergebnis des„Tages der Weſer⸗Eme 5 76 000 119 132.— 71 kenfahrten in drei Erdteilen ſind deutſche Kairo. 10. Dez. nationalen Solidarität.“ Füdhann.⸗Braunſchw. 107 000 100 546.39 1 Wagen und Motorräder ſiegreich geweſen Alle ägyptiſchen Parteien haben ſich ge— ee 0 Weſtfalen⸗Süd i 99 000 101 235.85 1 und über Deutſchlands Straßen brauſt ein einigt und beſchloſſen, an den König eine 1 rlin, 11. Dezember. Schleswig⸗Holſtein 221 000 204 000.— 5 unendliches Heer von Kraftfahrzeugen. Die Petition zu richten, die die Bitte auf Wie⸗ Das endgültige Ergebnis des„Tages der Franken 50 000 88 172.19 . Zulaſſungsnummern in einzelnen Provin⸗dereinführung der ägyptiſchen Verfaſſung nationalen Solidaritäk“ 1935 beträgt Baden 145 000 141 500. J zen haben die 100 000 überſchritten. ſo daß] von 1923 enthält. Gleichzeitig damit wurde 4162 286,05 Mark. Das Ergebnis des„Ta- Kurheſſen 77 000 65 116.69 g wir ſchon ſechsſtellige Zahlen auf den Kenn- beſchloſſen, dem britiſchen Oberkommiſſar ges der nakionalen Solidarität“ 1934 wurde. 136 000 175 000.— g Zeichenſchildern ſehen. Berlin iſt ſchon weit die Forderung auf Unterzeichnung des zwi⸗ im Rechenſchaftsbericht des W5 W 1934/35 5 ſtpreußen 134 000 160 900.— N über die 200 000 hinaus. Steuerfreiheit] ſchen Nahas Paſcha und Henderſon im mit 4021 593,71 Mark ausgewieſen. Das Bayer, Oftmark 110 000 94 228.— 1 neuer Wagen, andere ſteuerliche Vergünſti⸗ 3 diesjährige Ergebnis liegt alſo um 140 692,34 Pfals-Saar 950 000 9487.73 1 gung bei der Anſchaffung und Erſatzbeſchaf⸗ 5 a Mark höher als das Ergebnis des Jahres Halle⸗Merſeburg 8 1 977.03 8 le 8 0 und 5 und 25 ee ee Auf⸗ 1934.. 5 0. 8 9 allen Dingen eine fühlbare Verbilligung der träge un erdienſt. Das Kraftfahrzeug in Im folgenden geben wir eine Zuſammen⸗ 8 8 5 1 Kraftfahrzeuge ſelbſt haben der Motoriſie⸗ Betrieb verbraucht Treibſtoffe und Oele, er⸗ 1 der Ergebniſſe 15. Mecklenburg⸗Lübeck 90 900 110 582.17 1 rung einen Aufſchwung gegeben, deſſen Fol⸗ fordert Reparaturen und Pflege, Erneue⸗ Gauen des Reiches mit den Vergleichszahlen Düſſeldorf n 104 000 119 633.17 4 gen in den verſchiedenſten Zweigen der rungen und Erſatzbeſchaffungen. Waren⸗ vom Jahre 1934: N Koblenz⸗Trier 50 000 43 827.76 1 Wirtſchaft zu ſpüren ſind. austauſch und Perſonentransport ſind n Kurmark 180 000 175 000.— 5 8. 1 5 1; Mar- Gau 1934 1935 Schwaben 85 000 67 912.— Als Schlüſſelinduſtrie beſchäftigt die ſchneller und wirtſchaftlicher geworden, Vor⸗ r ve 5 48000 15 Kraftfahrzeuginduſtrie ähnlich wie die Bau- teile, deren Bedeutung für den Aufbau der[Groß-Berlin N 300 000 319 193.21 e en W 1 wirtſchaft zahlreiche Urerzeuger— Kohlen,][Wirtſchaft kaum überſchätzt werden können. Magdeburg⸗Anhalt 165 000 167 975.57 Schleſien 1123 1 Erz, Holz— und ebenſo viele Fabrikanten[Mag ſich auch das eine oder andere Hinder⸗ Hamburg 54 000 103 351.50 Köln⸗Aachen 4 000 55 140 56 f von Metall⸗, Holz⸗, Gummi⸗ und anderen] nis herausgeſtellt haben, ſo hat die Motori⸗ Pommern 144 000 111 702.57] Eſſen 6 0 5 Erzeugniſſen, ſie gibt Tauſenden von Hand⸗ ſierung doch einen ungeahnten Siegeszug Sachſen 284 000 293 486.97 e 15 werkern und Facharbeitern Beſchäftigung angetreten. München⸗Oberbay. 123 000 150 000.— Endſumme: 0 1 Vor zwanzig Jahren Ende des mazedoniſchen Feldzuges. Nachdem in wuchtigen Schlägen Serbien niedergerungen worden iſt, taucht ein neu⸗ er Gegner auf: die Orientarmee der Entente, die unter Verletzung der grie⸗ chiſchen Neutralität in Saloniki gelandet iſt. Unter dem Kommando des Generals Se⸗ rail ſtehen 200 000 Mann mit 600 Feld⸗ geſchützen und 130 Gebirgsgeſchützen in einer 70 Kilometer breiten Front zum Vormarſch bereit. Die Vereinigung mit den Serben iſt mißglückt, nun will Serail auf mazedo— niſchem Boden v/ſuchen, den Vormarſch der Mittelmächte zu ſtoppen. Am 9. Dezember hat der bulgariſche Angriff mit ſtarkem Ar— tilleriefeuer auf der ganzen Front begonnen. Der rechte Flügel der Ententetruppen, aus Engländern beſtehend, wird unter ſtarken Verluſten zurückgeworfen. Auch in der Mitte und auf dem linken, franzöſiſchen Flügel muß der Gegner den Rückzug antreten. Als Mackenſen im Norden auf dem Amſel⸗ feld die Serben endgültig und vernichtend geſchlagen hat, wirft er ſeine Diviſionen an die neu erſtandene mazedoniſche Front. Mackenſen hat alle Vorbereitungen getrof⸗ fen, das engliſch⸗franzöſiſche Landungskorps über die griechiſche Grenze zu werfen. Am 11. Dezember muß die Orientarmee„in kläglichem Zuſtande“ unter Zurücklaſſung von 20 000 Gefangenen und großen Mengen an Heeresgerät den Rückzug hinter die grie⸗ chiſche Grenze antreten. Mazedonien iſt be— freit. Da trifft am 12. Dezember der Befehl ein, an der Grenze ſtehenzubleiben und Griechenlands Neutralität zu achten. l Verbindung von Volk zu Voll Abſchluß der Eiſenbahn-Hunderkjahrfeier. Berlin, 10. Dezember. Die großen Hundertjahrfeiern der Deut— ſchen Reichsbahn, zu dem ſich auch zahlreiche Vertreter des diplomatiſchen Korps einge— funden hatten, fanden am Montagabend in der Reichshauptſtadt in ſämtlichen Sälen von Kroll ihren Abſchluß durch einen großen Abendempfang Der Generaldirektor der Deutſchen Reichs⸗ bahn, Dorpmüller, bezeichnete die Fei⸗ erlichkeiten aus Anlaß des hundertjährigen Beſtehens der deutſchen Eiſenbahnen als die Eiſenbahnolympiade. Der Reichsverkehrsminiſter Freiherr von Eltz⸗Rübenach nannte die Teilnahme ſo vieler ausländiſcher Gäſte den beſten Be⸗ weis für die hohe Bedeutung der Eiſenbah— nen im Leben der Völker. Sie ſei zugleich eine Anerkennung der Aufgabe, die Deutſch⸗ land im internationalen Verkehr zufalle. Ein ſtarker Verkehrsſtrom flute im Durch— gang über die großen deutſchen Verkehrslinien. Deutſchland mit ſeiner reichentwickelten In⸗ duſtrie ſei arm an Rohſtoffen, die es in er⸗ heblichen Mengen aus dem Ausland bezie— hen müſſe. Und ein großer Teil dieſer Gü⸗ ter werde nach mannigfacher Bearbeitung in Deutſchland in Geſtalt von Fertigerzeugniſ⸗ ſen wieder ausgeführt. Deutſchland habe deshalb alles Intereſſe daran, ſich die Wege vom und zum Ausland offen zu halten. Beim Abſchluß von Han⸗ delsverträgen zwiſchen den einzelnen Staa⸗ ten ſeien meiſtens auch Abmachungen zur Erleichterung des gegenſeitigen Verkehrs getroffen worden. Vor allem aber ſei in die⸗ ſem Zuſammenhang das 1890 abgeſchloſſene und noch heute gültige internationale Ueber⸗ einkommen über den Eiſenbahnfrachtverkehr hervorzuheben. Nach Beendigung des Krie— ges mußte der internationale Verkehr voll⸗ kommen neu aufgebaut werden, und auch diesmal traten als erſte wiederum die Eiſen⸗ bahnverwaltungen untereinander in Ver— bindung. Der Verkehr leide noch unter den mannigfaltigen Einſchränkungen handels⸗ und zollpolitiſcher Art, unter den Währungs- und deviſentechniſchen Hemmungen und an⸗ deren wirtſchaftlichen Störungen. Hoffen wir, ſo ſchloß der Miniſter, daß der Tag nicht mehr fern iſt, wo der zZwiſchenſtaatliche Verkehr ſich wieder ungehemmt entfalten kann. Ein Appell an die Vetriebe Die Weihnachtsparole der Arbeitsfront. Berlin, 11. Dezember. „Schafft Weihnachtsfreude auch in den Ar⸗ beitsſtätten“, unter dieſem Motto richtet der Gauwalter der Da Bangert-Düſſel⸗ dorf einen Appell an die Betriebe. worin er erklärt, die Parole für den Dezember laute: Fort mit allem Hader! Als Grundſatz ſolle gelten, daß keinerlei Kündigungen und Entlaſſungen aus Arbeitsmangel oder Ab— ſatzſchwierigkeiten im Feſtmonat erfolgen dürften. Vielmehr ſolle jeder Betriebsführer prüfen, ob er zuſätzlich Volksgenoſſen ein— ſtellen könne, beſonders auch, um die leidigen Ueberſtunden vor den Feiertagen zu ver⸗ meiden. Ganz beſonders vor Weihnachten ſolle der Betrieb beſtrebt ſein, die ſchon längſt fälligen Schönheitsreparaturen auszufüh⸗ ren, den längſt gefaßten Vorſatz der Errich⸗ tung von Waſchräumen, Werksbibliotheken uſw. in die Praxis umzuſetzen und die ſo⸗ ziale Lage der Familien der Gefolgſchaft zu beachten. Es würde nichts ſchaden, wenn der Betriebsführer gerade in den Wochen vor Weihnachten durch perſönlichen Augenſchein ſich einmal die Lebens⸗ und Wohnungsver⸗ hältniſſe der Familien der ihnen anvertrau— ten Volksgenoſſen anſehen würde. Die Ve⸗ Die Entwicklung der deutſchen Eiſenbahnen. Vei der hiſtoriſchen Parade der Eiſenbahnfahrzeuge im Rahmen der Nürnberger Jahr— hundertfeier der deutſchen Eiſenbahnen ſah man auch dieſe Gegenüberſtellung, recht den Fortſchritt der Schienenfahrzeuge veranſchaulicht: Eiſenbahnlinie Nürnberg— Fürth,„Adler“, deutſchen Lokomotive der modernen rieſigen Schnellzuglokomotiven. die ſo die Nachbildung der erſten neben einer der (Scherl Bilderdienſt— M.) Der Kälteeinbruch aus Often Winterſtürme in aller Welt Der Winter ſetzt in dieſem Jahre ver— hältnismäßig früh ein. Während in Mittel⸗ europa ſchon vielfach beträchtliche Kältegrade zu verzeichnen ſind, machen ſtarke Schnee— fälle, teilweiſe im Verein mit heftigen Stür⸗ men, den öſtlichen Ländern ſchon ſehr zu ſchaffen. Der frühzeitige Kälteeinbruch iſt auf den Einfluß eines über Rußland lagern⸗ den Hochdruckgebietes zurückzuführen. Käl⸗ tere Luftmaſſen überfluteten Deutſchland. Im Oſten und großenteils auch im Süden Deutſchlands hat ſogar ſchon ſcharfer Froſt eingeſetzt. Sogar in Oberitalien iſt bereits ſtrenger Froſt zu verzeichnen. Im Scrivia⸗ Tal beträgt die Kälte 8 bis 10 Grad. In der Lombardei und Piemont wurden im Flachland 5 bis 6 Grad Null gemeſſen. Die Winterſportler kommen in die⸗ ſem Jahr frühzeitig zu ihrem Recht. Leider hat ſich in Salzburg auch bereits das erſte Lawinen-Unglück unter der diesjährigen Winterſportzeit ereignet. Die 37jährige Baronin Gabriele Klim— mit einem burg aus Wien unternahm Führer und einer zweiten Dame eine Ski⸗ tour auf die Höhe der Seekarſcharte in den Radſtadter Tauern. Die Skifahrer wurden von einer Lawine erfaßt. Varonin Klim— burg konnte nur noch als Leiche geborgen werden, während die beiden anderen Perſo— nen gerettet wurden. Schwere Sturmſchäden werden aus Griechenland gemeldet. In Itea bei Delphi wurden 30 Häuſer zer⸗ ſtört. In Langada(Theſſalien) wurden die Einwohner plötzlich von der Flut überraſcht und mußten ſich auf Bäume retten. An dem Strymon(Mazedonien) ſind Rettungs- boote entſandt worden. Man befürchtet, daß Menſchen ums Leben gekommen ſind. Auch auf dem Aegäiſchen Meer herrſchen ſchwere Stürme. Die Schiffe treffen mit Verſpätung an ihren Beſtimmungsorten ein. Wie aus Odeſſa berichtet wird. wütete über dem Schwarzen Meer neuerdings ein ſchwerer Sturm. Auf dem Wege nach Odeſſa wurde ein Dampfer mit einem Leichter im Schlepp vom Sturm überraſcht. Der Leich— ter wurde losgeriſſen und ſank. Die fünf Mann ſtarke Beſatzung konnte nicht gerettet werden. triebsgemeinſchaft ſolle auch der Arbeitska— meraden durch ein Paketchen oder einen Kartengruß gedenken, die ihrer Wehrpflicht nachkommen oder im Arbeitsdienſt ſind. Weiter empfehle ſich, die auf Grund des Jah⸗ resabſchluſſes gedachte Gewinnausſchüttung an die Gefolgſchaft vor Weihnachten vorzu⸗ nehmen. Für die alleinſtehenden Jungge⸗ ſellen oder Junggeſellinnen werde Kraft durch Freude am 24. Dezember in allen grö⸗ ßeren Städten beſondere Weihnachten ab— Der Arbeitseinſatz Jahreszeitliche Einflüſſe. Berlin, 11. Dezember. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ ſicherung gehen mit dem Abbau der Außen⸗ arbeiten, zu dem die Jahreszeit mehr und mehr zwingt, die Beſchäftigungsmöglichkei⸗ ten zurück und die Zahl der Arbeitsloſen bei den Arbeitsämtern nahm im November um 156 000 zu. Ende November waren 1985 000 Arbeitsloſe eingetragen. Am glei⸗ chen Stichtag des Vorjahrs wurden rund 370 000 Arbeitsloſe mehr gezählt und auch im Jahre 1929 war die Arbeitsloſenzahl Ende November mit über 2 Millionen noch etwas höher als in dieſem Jahr. Das Anſteigen der Arbeitsloſenzahl mach⸗ te ſich überwiegend bei den ſaiſonabhängigen Berufsgruppen bemerkbar. In ihnen ſtieg die Arbeitsloſen⸗ zahl um rund 97 000 oder 21,1 v. H. des Beſtandes, während in den Berufsgruppen nur eine Steigerung um rund 59 000 oder 4,3 v. H. eingetreten iſt. Im Einklang mit dem Anſteigen der Ar— beitsloſenzahl haben im Berichtsmonat auch die Unterſtützungseinrichtungen eine weitere Belaſtung erfahren. Die Zahl der Unter⸗ ſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenver— ſicherung ſtieg um 80 000 auf 387 000. in der Kriſenfürſorge um 22 000 auf 666 000. Die Zahl der arbeitsloſen anerkannten Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen lag mit 34000 nur ganz gering(plus 3000) über der Vormonatsszahl. Politiſches Allerlei Berlin. Im Auswärtigen Amt haben die deutſch⸗tſchechoſlowakiſchen Verhandlungen über die Regelung des Warenverkehrs im Jahre 1936 begonnen. Paris. Der Führer der Straßburger Fran⸗ ciſten. Bucard, der wegen Beleidigung des Präfekten verhaftet worden war, iſt nach ſeiner Vernehmung durch den Unterſu⸗ chungsrichter auf freien Fuß geſetzt wor⸗ den. London. Der arbeiterparteiliche Abände⸗ rungsantrag zu der Antwortadreſſe auf die Thronrede wurde vom engliſchen Unterhaus mit 382 gegen 140 Stimmen abgelehnt. Deutſche Tagesschau Ein Aufruf Wächtlers an die Lehrer. Der neue Hauptamtsleiter des National— ſozialiſtiſchen Lehrerbundes. Gauleiter Wächtler, hat einen Aufruf an die deutſchen Erzieher erlaſſen, in dem es u. a. heißt: Nachdem der äußere organiſatoriſche Ein⸗ und Ausbau des Erzieherſtandes im NS nunmehr faſt vollendet ſei, müßten zukünf⸗ tig alle Kräfte zur Erreichung des zweiten und größeren Zieles der nationalſozialiſti— ſchen Erziehungsorganiſation eingeſetzt wer⸗ den: Der weltanſchaulichen Ausrichtung aller deutſchen Erzieher und Erzieherinnen. Das Ziel heiße: Jeder Lehrer und jede Leh⸗ rerin in Deutſchland ſei Träger und Re⸗ präſentant der Bewegung. Ordnungsſtrafen bei Preisüberſchreitung. Der Reichsernährungsminiſter hat durch eine zweite Verordnung über Ordnungsſtra⸗ fen bei Ueberſchreitungen von Preisfeſtſet⸗ zungen für Lebensmittel dieſes Ordnungs⸗ Strafrecht befriſtet erweitert. Vereits durch Verordnung vom 4. Dezember 1935 war be⸗ ſtimmt worden, daß die Verordnung über Ordnungsſtrafen bei Zuwiderhandlungen gegen Preisſchilder-Vorſchriften und Preis⸗ feſtſetzungen auch Anwendung zu finden habe bei Ueberſchreitungen von Preiſen und Preisſpannen, die der Reichsnährſtand mit Zuſtimmung des Reichsernährungsminiſters für die Abgabe von Lebensmitteln an Ver⸗ braucher feſtſetzt. Die neue Verordnung läßt nunmehr für die Verhängung von Ord⸗ nungsſtrafen die Beſchränkung auf die Ver⸗ braucherpreiſe fallen. Auslands⸗Rundſchau Was lange währt, wird gut. Der im vergangenen März aus der fran— zöſiſchen Kammer ausgeſchloſſene Abgeord— nete Philibert Beſſon, der es verſtanden hatte, über ein halbes Jahr lang ſich den Nachforſchungen der Polizei zu entziehen, iſt auf dem Wege zu der Bar eines Freun⸗ des mitten im Zentrum von Paris von Kri⸗ minalbeamten verhaftet worden. Beamtenabordnung bei Schuſchnigg. Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg empfing eine Abordnung der Bundesbeamtenkammer, die im Hinblick auf die Sparmaßnahmen der Bundesregierung um Verfügungen im Sinne der Wahrung der Rechte der Beamtenſchaft bat. Der Bun⸗ deskanzler verſprach Berückſichtigung in be⸗ ſonderen Fällen. Angriff auf eine chineſiſche Grenzſtadt. Wie Reuter aus Peipina meldet, ſind chineſiſchen Berichten zufolge 900 Man⸗ dſchukuo⸗Soldaten, die, unterſtützt von Flug⸗ zeugen und Tanks, die Stadt Kunhuan an der Grenze von Tichachar und Jehol ange⸗ griffen haben, von der chineſiſchen Miliz zurückgeſchlagen worden. Landesbischof Marahrens an den Reichskirchenausſchuß. Berlin, 11. Dezember. Die vorläufige Kirchenregierung der Evangeliſch-lutheriſchen Landeskirche Han⸗ nover hat. wie der Evangeliſche Preſſedienſt verbreitet, an den Reichskirchenausſchuß ein von Landesbiſchof D. Marahrens unterzeich— netes Schreiben gerichtet, in dem ſie dem Reichskirchenausſchuß ihre Bereitſchaft zu tatkräftiger Mitarbeit erklärt.„Die vorläu⸗ fige Kirchenregierung“. ſo heißt es u. a. in dem Schreiben,„begrüßt aufrichtig die Ziel— ſetzung, die gegenwärtige Zerſtörung in der Deutſchen Evangeliſchen Kirche zu beſeitigen und es der geordneten Kirche möalich zu machen., die beſtehenden Streitfragen aus eigener kirchlicher Kraft und auf Grund kirchlicher Entſcheidung zu löſen. Sie iſt dankbar, daß der Herr Miniſter den Gedan— ken einer Staatskirche in deutlichen Worten wiederholt abgelehnt hat und daß die Aufgabe des Ausſchuſſes als Treuhän— deraufgabe bezeichnet worden iſt. Die Vorläufige Kirchenregierung der Evange— liſch⸗lutheriſchen Landeskirche Hannover hat zu den Männern des Reichskirchenausſchuſ⸗ ſes das Vertrauen, daß ſie ihr Amt in Treue gegen Schrift und Bekenntnis führen und aller Bedrohung der Kirche von innen und außen tatkräftig entgegentreten werden.“ Kriegsberichte aus Afrila Die abeſſiniſche Verzögerungskakkik. Addis Abeba, 11. Dezember. Nach abeſſiniſchen Meldungen von der Nordfront haben Abteilungen der Armee Ras Seyoums ein italieniſches Lager bei Kalhabile angegriffen und vernichtet. Eine andere abeſſiniſche Abteilung habe im Nacht⸗ angriff die italieniſchen Poſten bei Mena⸗ gar zum Verlaſſen ihrer Stellung gezwun— gen. Auf beiden Seiten gab es Tote und Verwundete. Wie weiter von abeſſiniſcher Seite gemeldet wird, haben ſich 55 Mann der Leibgarde des zu den Italienern über— gegangenen Ras Gugſa mit Waffen bei der Armee Ras Kaſſas gemeldet. Die abwartende Haltung der abeſſiniſchen Heeresleitung wird von abeſſiniſcher Seite neuerdings damit begründet, daß die Regie- rung die Verhandlungen zwiſchen Laval und Hoare aufmerkſam verfolge und bei den geringſten Ausſichten für eine friedliche Lö— ſung nicht unnötig Soldaten opfern wolle. Das Gefecht am Tatazze⸗Fluß in italieniſcher Darſtellung. Rom, 11. Dez. Die amtliche Mitteilung Nr. 67 des italieniſchen Propagandaminiſte— riums enthält folgenden Heeresbericht Ba— doglios:„An der Eritrea-Front ſtießen un— ſere Abteilungen am Takazze-Fluß und ſüd⸗ lich von Addis Encato mit einer ſtarken Gruppe abeſſiniſcher Bewaffneter zuſam— men. Der mit der blanken Waffe angegrif— fene Gegner wurde in die Flucht geſchlagen und ließ 15 Tote zurück. Auf unſerer Seite fielen zwei eingeborene Unteroffiziere und fünf Askari.“ Franzöſiſche Nüſtungsanleihe Zwei Milliarden aufgelegt. Paris, 10. Dezember. Die franzöſiſche Regierung hat die ange— kündigte Zwei⸗Milliarden-Anleihe aufgelegt. Die Anleihe iſt ausſchließlich für Zwecke der Landesverteidigung beſtimmt. Am Abend zuvor fand eine Beſprechung der Vertreter der Pariſer Großbanken mit leitenden Per— ſönlichkeiten des Finanzminiſteriums ſtatt. Bei dieſer Beſprechung verſicherten die Ver— treter der Großbanken, daß die Zwei-Mil⸗ liarden-Anleihe den gleichen Erfolg haben werde, wie die früheren Anleihen der Eiſen⸗ bahngeſellſchaften. Die neue Anleihe wird zu 5 Prozent verzinſt und ſoll in 30 Jahren amortiſiert ſein. Boxſport Berufsboxkämpfe im Sporlpalaſt. Die letzte Berliner Großkampfveranſtal⸗ tung im Berufsboxen des Jahres 1935 im Berliner Sportpalaſt hatte mit 6000 Zu⸗ ſchauern einen guten Publikumserfolg zu ver⸗ zeichnen. Gleich in der Einleitung gab es eine Ueberraſchung. Der Berliner Halb⸗ ſchwergewichtler Leonhard Marohn wurde zum erſtenmal in ſeiner Laufbahn als Be— rufsboxer von dem Krefelder Nico Droog ko. geſchlagen. Der Schwergewichtler Erwin Klein(Solingen) beſiegte Arthur Pol ter(Leipzig) nach Punkten. Deutſchlands Halbſchwergewichtsmeiſter Adolf Witt (Kiel) ſiegte über den Amerikaner Joe Ze e— man. Im Hauptkampf des Abends trafen um die Europameiſterſchaft im Welterge⸗ wicht unſer Meiſter Guſtavb Eder(Köln) (65.8 kg) und ſein ſpaniſcher Herausforderer Hilario Martinez(66.3 kg) aufeinander Eders letzter Start in einem deutſchen Rings vor ſeiner für Januar geplanten Amerika— reiſe war erneut ein durchſchlagender Erfolg, über 15 Runden verteidigte er nun ſchon zum achtenmal ſeinen Europameiſtertitel durch einen überlegenen Punktſieg erfolg⸗ reich. Im abſchließenden Mittelgewichts⸗ kampf ſtand Meiſter Beſſelmann(Köln gegen den früheren belgiſchen Eurovameiſter Adrian Anneet auf verlorenem Voſten Ueber acht Runden ſiegte Anneet. nachden Beſſelmann wegen Nachſchlagens verwarr: worden war, verdient nach Vunkten. S W — det nee bei 1 cht⸗ fa⸗ un⸗ ind her inn er⸗ der hen ite pal en C0: —= 2 2 1 ö Seite. Die war aber noch dümmer, als ſie gedacht hatte. Aber nun war er— ich muß es ſchon offen ſagen— geſtern 1 geſtellt haben, ſcheint ja gar keine Rückſicht auf Sie zu üben.“ Aman 85 O ELLE HN. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 12 Nachdruck verboten. Gerling hatte ſchon zweimal mit Evi von Tanner ge⸗ tanzt, und als nun die Muſik wieder einſetzte, verbeugte er ſich abermals vor ihr, trotzdem Shirley eine Bewegung gemacht hatte, als erwarte ſie beſtimmt, daß er ſie nun auf⸗ fordern werde. Hatte er doch geſtern abend ſo viel mit ihr getanzt und ihre große Leichtigkeit und Geſchmeidigkeit bewundert. Evi von Tanner tanzte nicht beſonders gut. Sie hatte ſaſt niemals Gelegenheit dazu, und überdies war ſie in einer ſo merkwürdigen Stimmung. Sie wußte gar nicht, was mit ihr war. Eigentlich erſchrak ſie jedesmal, wenn ſich Gerling verbeugte, um mit ihr zu tanzen, und doch fühlte ſie dabei ein wunderbares Glücksgefühl. War es nur deswegen, weil er ſie ſo gut und ſicher führte? Unwill⸗ lürlich ſchmiegte ſie ſich feſter in ſeinen Arm. Aber dann begann ihr Herz plötzlich zu klopfen, daß ſie faſt eine Be⸗ wegung machte, als wollte ſie ſich ihm wieder entwinden. Doch er ließ ſie nicht los; ſie fühlte es mit einer Freude, die ſie bisher nicht gekannt hatte. „Ich tanze aber ſchlecht“, ſagte ſie leiſe. „Oh, Sie tanzen ganz wunderbar...“, antwortete Gerling ernſt. Er merkte es gar nicht, daß ſie keine Uebung hatte. Ihm ſchien es, als hätte er noch niemals ſo gern getanzt wie gerade mit ihr. Er blickte auf ihren dunklen, chlichten Scheitel nieder und auf ihre ſchmalen Schultern. Sie war viel kleiner als er und ſchien ihm ſo rührend und Hilflos. Als der Tanz zu Ende war, führte er ſie zum Tiſch zurück und zündete ſich ſtumm eine Zigarette an. Evi blickte verſtohlen auf ihre Uhr. Ach, es ging ſchon auf ſechs Uhr, und ſie mußte doch noch nach Hauſe zu ihrem Muttchen. Hoffentlich ſchlief ſie auch wirklich feſt. War ſie nicht doch eine ſchlechte Tochter, daß ſie jetzt hier war. Wenn es ſich nur darum gehandelt hätte, Luft zu ſchnappen, hätte ſie doch auch in den nächſten Park gehen können. Vergaß ſie denn ſo ſchnell ihre Mutter, bloß weil ſie ſich ein bißchen amüſieren konnte? Die Muſik ſetzte wieder ein. Gerling beugte ſich zu Monika hinüber. »„Würden Sie böſe ſein, Fräulein von Innemann“, flüſterte er,„wenn ich wieder mit Fräulein von Tanner tanze! Aber Sie ſagten doch ſelbſt...“ „Lieber Herr von Gerling, es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß wir beide heute nur zuſehen— nicht wahr, Frau Preſton?“ „Nun, mir iſt es nie ſelbſtverſtändlich, wenn ich zuſehen muß. Ich bin eben etwas anſpruchsvoller als Sie, Fräu⸗ lein Innemann! Aber mich frägt ja Herr von Gerling gar nicht.“ Doch die mit einem allerdings ſehr liebenswürdigen Lächeln vorgebrachte Spitze verfehlte ihr eigentliches Ziel. Gerling hatte ſich ſchon mit Evi entfernt. Bevor ſie zu tanzen begannen, beugte er ſich vor und ſah ihr beſorgt ins Geſicht. „Sie haben jetzt ein ſo trauriges Geſicht gemacht, Fräu⸗ lein von Tanner. Freut es Sie nicht?“ Evis feines Geſicht überzog ſich mit glühender Röte. „Ob es mich nicht freut? Ach, es iſt ſo ſchön wie ein Traum, daß ich hier bin, und daß Monika ſo lieb iſt, und daß Sie hatte ſagen wollen:„und daß Sie mit mir tanzen“, aber das verſchluckte ſie haſtig, wobei ſie noch mehr er⸗ rötete. Ich habe nur keine Ruhe wegen meiner Mutter. Ich muß bald nach ihr ſehen, und ich habe einen weiten Weg.“ „Machen Sie ſich deswegen keine Gedanken, Fräulein von Tanner! Ich bringe Sie mit meinem kleinen Auto nach Hauſe. Es dauert höchſtens zehn Minuten. Und wenn mich alle Verkehrspoliziſten aufſchreiben ſollten.“ Jetzt lachte ſie, und er betrachtete ſie entzückt. Wie ihr ernſtes, ſchmales Geſichtchen verſchönt wurde! Sie ſah Monika ſo ähnlich, aber ſie war noch unvergleichlich be⸗ zaubernder. Ohne daß er es ſelbſt wußte, zog er ſie feſter an ſich. Sie war ja ſo ſchmal und leicht. Man mußte ſie feſthalten, ſonſt verlor man ſie noch.— Shirley rauchte unterdeſſen mit zuſammengezogenen Brauen ihre Zigarette und betrachtete Monika von der Die merkte ja wohl gar nichts! „Ich wußte gar nicht, daß Herr von Gerling ſo flatter⸗ haft iſt.“ „Herr von Gerling? Ach— wieſo denn?“ „Nun, ich dachte immer, daß er Ihnen den Hof macht. ganz entzückend zu mir, und ich mußte ſeinen Bitten folgen und bis über Mitternacht unten bleiben. Und nun ſcheint er ja wieder in Ihre Bekannte ganz vernarrt zu ſein. Und dieſes Fräulein, dem ſie ihn doch ſoeben erſt vor⸗ „Rückſicht? Auf mich... Ach, natürlich, Sie ſcherzen, Frau Preſton! Ich habe ihr doch verſprochen, daß ſie heute Augen entdeckten Johnie Klinke am Eingang des Saals. Er ſah ſich um und rückte dabei an ſeiner Brille, die wahr⸗ ſcheinlich ein wenig beſchlagen war, ſo daß er ſich nicht orientieren konnte. Aber auch Shirley Preſton hatte ihn entdeckt. Sie hob die Hand und winkte ihm zu, zugleich trat der Kellner an ihn heran und wies ihm den Weg. Monika fühlte ihr Herz ſchlagen. Sie wagte Johnie nicht anzuſehen. Sie meinte es mit ihm gut— ſie wollte ihn vor dieſer Shirley Preſton retten, die ſo eifrig nach ihm angelte. Aber jetzt erſchien ihr plötzlich dieſes Zu⸗ ſammentreffen, das ſie veranlaßt hatte, ganz ungeheuer gefährlich. Erſchrocken hob ſie den Kopf, als ſie Frau Preſton ſagen hörte: „Unſer lieber Herr Gerling ſcheint heute wieder eine neue Flamme gefunden zu haben— ſehen Sie, dort tanzt er gerade mit einer Freundin Fräulein von Innemanns.“ Johnie nickte. Er ſah aber kaum hin, ſondern trank ſeinen Tee und ſtrich ein Brot. Er war immer recht⸗ ſchaffen hungrig nach ſeinem Arbeitstage. „Und wie geht es Ihnen, Fräulein von Innemann? Ich habe Sie ſeit geſtern abend nicht mehr geſehen.“ Er ſah Monika liebevoll an. Ach, wenn er wüßte, was Monika im Schilde führte! Vielleicht war ihm dieſe Zu⸗ ſammenkunft gar nicht recht; vielleicht riß ſie von neuem eine Wunde auf, die kaum verheilt war. Gerade hörte die Muſik auf. Der letzte Schlag des Banjos klang Monika wie ein Schickſalsſchlag. Und jetzt ſagte Shirley Preſton: „Sehen Sie ſich doch die Kleine mal an. Sieht ſie denn wirklich Fräulein von Innemann gar ſo ähnlich? Hier am Tiſch machen alle Wunder was daraus.“ Gerling und Evi waren an den Tiſch herangetreten. „in Tag, lieber Johnie!“— ſeit kurzem nannten ſich die beiden beim Rufnamen.„Geſtatte, daß ich dich einer reizenden Bereicherung unſeres Kreiſes vorſtelle— Herr Johnie Klinke— Fräulein Evi von Tanner, eine Doppel⸗ gängerin Fräulein von Innemanns ſozuſagen!“ „Ach...!“ ſagte Evi. So leiſe es auch war, es klang wie ein Aufſchrei. Johnie war aufgeſprungen. Er ſtarrte Evi an, ohne eines Wortes fähig zu ſein. Gerling lachte vergnügt. „Ein neuer Beweis dieſer faszinierenden Aehnlichkeit. Sie ſehen, Fräulein von Tanner, mein Freund iſt gar keines Wortes mächtig vor Ueberraſchung! Ja, alter Junge, ich war auch ſtarr!“ Monika ſtreckte ſchnell den Arm aus und zog Evi neben ſich nieder. Dieſe war ſo erblaßt, daß Monika fürchtete, ſie könnte umfallen. Und auch Johnie ſprach noch immer kein Wort. Monila beobachtete ihn angſtvoll. Hatte ſie unrecht getan? Aber wenn es ſo war, daß er Evi noch liebte, dann konnte ja noch alles in Ordnung gebracht werden. Und doch— trotzdem dieſe Szene für Monika, die ein⸗ geweiht war, ſo aufregend war: die beiden Ahnungsloſen, Gerling und Frau Preſton, merkten nichts. Sie ſprachen eifrig über die Aehnlichkeit der beiden Mädchen, und Gerling ſchien großen Gefallen daran zu finden, denn er ſagte nun: „Bitte, drehen Sie Ihren Kopf doch mal nach rechts, Fräulein von Tanner! Ihr Profil hat doch genau dieſelbe Linie— das müſſen doch auch Sie verblüffend finden, Frau Preſton?“ Evi ſchien ihn nicht zu hören. Sie beugte ſich zu Johnie hinüber und ſagte leiſe und wie flehend: „Ich— ich hatte wirklich keine Ahnung, daß ich Sie hier antreffe...“ Und nun geſchah das für Monika ſo Erſtaunliche. Johnie Klinke ſchien ſeine Ruhe vollkommen wieder⸗ gefunden zu haben. „Das glaube ich Ihnen ohne weiteres, Fräulein von Tanner! Aber ich hoffe, daß Sie es nicht bedauern, und ich hoffe, daß es Ihnen gut geht!“ Auch er ſprach leiſe, und nur Monika beachtete das Ge⸗ ſpräch der beiden. „Leben Sie nun in München?“ „Ja! Ich— ich arbeite nun für eine Zeit hier.“ Ein neuer Tanz ſetzte ein. Gerling ſprang auf. „Wenn Sie nicht müde ſind, Fräulein von Tanner...!“ Evi lächelte. Sie ſagte nichts, aber ſie ſtand gehorſam und wie erleichtert auf und ging mit ihm fort. Johnie Klinke aber tat etwas, was er ſchon lange nicht mehr getan hatte. Er ſchlug neben ſeiner Teetaſſe ſein Kollegienheft auf und blätterte darin, ohne ſich um Shirley Preſtons Schmollmund zu kümmern.— „Ich muß nun aber wirklich fort...“, ſagte Evi zu Gerling. ſchlang in einer plötzlichen impulſiven Regung den Arm um Evi. „Wann ſehe ich Sie wieder?“ Gerling unterbrach ſie: „Fräulein von Tanner eilt es ſehr nach Hauſe— aber ich werde ſchon etwas mit ihr beſprechen. Ich begleite ſie.“ Stumm gingen ſie— es war Abend geworden— zur Garage, und ohne ein Wort ſetzte ſich Evi von Tanner neben ihn. Sie ſprachen auch ſonſt kaum mehr auf der kurzen Fahrt, als daß Evi Gerling den Weg wies. Und doch— ſie beide fühlten, daß etwas Entſcheiden⸗ des in ihnen vorging. Sie beide wünſchten, daß dieſe Fahrt nicht enden möge, daß ſie immer ſo nebeneinander ſitzen könnten, getrennt von allen anderen Menſchen— nur ſie beide allein. Aber ſie wußten es beide voneinander gar nicht. „Nun müſſen Sie mir aber noch ſagen, wann wir Ste wiederſehen, Fräulein von Tanner!“ ſagte Gerling, als der Wagen an ſeinem Ziel angelangt war. „Ich— ich weiß nicht...!“ ſtotterte Evi. 5 „Wie ich Ihren Reden entnommen habe, arbeiten Sie beruflich. Könnten Sie mir nicht ſagen, wo das ist? Ich würde Sie gern abholen, wenn es Ihnen recht wäre. „Nein— nein! Das geht nicht.“ „Aber dann können Sie doch einen Abend mit uns zu⸗ ſammen ſein. Wenn Sie Ihrer Frau Mutter ſagen, daß Sie in Geſellſchaft von Fräulein Innemann ſind, ſo wird ſie es Ihnen doch ſicher geſtatten.“ f Evi von Tanner erſchrat heftig. Sie liebte ihre Be⸗ ſchäftigung gar nicht; aber ſie hatte ſich ihrer noch niemals geſchämt. Es blieb ihr ja auch nichts anderes übrig, als ihr kleines Talent zu verwerten, um ſich und Muttchen durchzubringen. Aber dieſem Herrn von Gerling gegen⸗ über hatte ſie plötzlich den brennenden Wunſch, er möchte niemals erfahren, daß ſie Abend für Abend in einem Kabarett auftreten mußte. Sie kannte ihn erſt wenige Stunden, und doch wußte ſie genau, er würde ihre Be⸗ ſchäftigung ablehnen. Er war einer der Männer, die die Tugend und das Behütetſein einer Frau über alles ſchätzten. Sicher würde er kein Intereſſe mehr an ihr haben, wenn er es erfuhr. Und doch mußte er es erfahren. Monika ſelbſt würde es ihm ja ahnungslos erzählen. Aher trotzdem— ſie ſelbſt konnte es ihm niemals ſagen. i „Hören Sie zu, Fräulein von Tanner! Ich möchte Sie ſo gern bald wiederſehen. Darf ich Sie morgen, vielleicht um fünf Uhr nachmittags, irgendwo erwarten? Wenn es auch nur eine halbe Stunde wäre.“ a „Gut...“, ſagte Evi,„wenn Sie hier vor das Haus kommen wollen! Ich kann Sie ja nun leider nicht hinauf⸗ bitten. Wir haben nur ein Zimmer, und mein Muttchen muß ſo geſchont werden. Ich bringe niemals Beſuch mit.— Alſo wenn Sie kommen wollen, Herr von Gerling, dann— auf Wiederſehen! Und ſchönen Dank!“ „Ich habe zu danken, Fräulein von Tanner!“ Er ſetzte ſich in ſeinen Wagen, warf die Mütze neben ſich und fuhr los. Kaum hatte er ſich von Evi von Tanner getrennt, dachte er auch ſchon wieder an ſie. Sie war die entzückendſte Frau, die er jemals kennengelernt hatte. Sie war ſo hilfs⸗ bedürftig! Sein männliches Herz ſchlug in der Vorſtellung, ſie beſchützen zu dürfen, ihr jeden Stein aus dem Wege zu räumen. Dann aber ſchrak er zuſammen. Er durſte nicht au Evi von Tanner denken. Wäre ſie nicht heute nachmittag gekommen, ſo wäre er mit Monika nach Starnberg ge⸗ fahren und hätte ſich endlich mit ihr ausgeſprochen. Und er hatte doch eigentlich keinen Grund, daran zu zweifeln, daß ſie ja geſagt hätte. Sie hatte ihn beſtimmt gern, und aus der Art, wie ſie von ihrem Vater ſprach, erkannte er daß ihr die Botſchaft, die er ihr überbringen würde, als ein heiliger Gruß aus dem Jenſeits erſcheinen mußte. Aber er wollte ja auch gar nicht ſeinem Vorſatz untreu werden. Er kannte ja Evi von Tanner nur als Monikas Freundin; ſie ſelbſt hatte ſich gefreut, daß er ſich ihr am Nachmittag gewidmet hatte. Sie würde ſich beſtimmt auc freuen, wenn ſie wüßte, daß er gut zu ihrer kleinen Freundin war. Ach, wie leicht täuſcht ſich der Menſch, wenn er die Stimme in ſeinem Innern zum Schweigen bringen will! Elftes Kapitel. Und auch Evi war in einer ſeltſam glücklichen Stimmung die Treppen hinaufgegangen. Sonſt ſtürmte ſie ſie hinauf, um ſchneller bei Muttchen zu ſein, aber dies⸗ mal hemmte irgend etwas ihren Schritt. Wenn ſie an den heutigen Nachmittag dachte, ſo hätte ſie am liebſten vor Glück gejauchzt, und doch fiel ihr der Gedanke daran auch wieder ſeltſam ſchwer aufs Herz. Doch merkwürdigerweiſe galt keiner ihrer Gedanken dem ſeltſamen und un⸗ erwarteten Wiederſehen mit Johnie Klinke. Als ſie die Wohnungstür öffnete, fiel ein Lichtſchein aus ihrem Zimmer. Muttchen war alſo ſchon wach. Hoffentlich hatte ſie ſich nicht verlaſſen gefühlt. Leiſe und ſchuldbewußt öffnete Evi die Tür. Aber die Mutter lächelte ihr entgegen. Neben dem Tiſch ſaß Frau Müller und trank ihren Kaffee. „Kommen S' nur, Fräulein Evchen, die Frau Mutter iſt jetzt wieder ganz beiſammen! Sie hat bis vorhin ge⸗ ſchlafen, und wie ich ſie ſich regen gehört habe, bin ich gleich aus der Küche herein. Und nun habe ich ihr den Kaffee gebracht und meinen gleich auch mit herein⸗ genommen, damit Frau Tanner nicht ſo einſam iſt.“ „Ach, Muttchen, was ſagteſt du nun, daß ich nicht da war?“ „Ich habe mich gefreut, Evi! Der Doktor hat ganz „Muß es ſein? Ja— ja! Ich hole dann ganz ſchnell meinen Wagen und bringe Sie nach Hauſe. Bitte, ſagen Sie nichts dagegen! Ich tue es ſo gern, und Sie ſind einen guten Tänzer bekommt, und ich freue mich ſo, daß die ſich amüſiert. Ich wünſchte nur...“ Aber Monika konnte nicht weiternehen Ihre ſcharfen doch auch ſchneller daheim.“ Der Abſchied war kurz und einſilbig. Nur Monika recht. Du mußt nun jeden Tag, ſolange das ſchöne Wetter dauert, am Nachmittag ſpazierengehen, und recht lange.— Nein, wie roſige Wangen du heute haſt! Das bin ich an meinem blaſſen Liebling gar nicht gewöhnt.“ (Fortſetzung folgt 1 2 Nachdruck verboten. Sie war mit dem beſten Willen hierhergekommen. Sie vollte der neuen Heimat und den Menſchen hier nur Gutes abgewinnen. Aber wollte man ſie ſelbſt nicht gelten laſſen, dann konnte ſie ihre ganze norddeutſche Kälte dagegenſetzen. — Jetzt erſt kam ſie dazu, über alles das nachzudenken, als ſechs Wochen nach ihrem Einzug hier ihr Gatte zum erſten Male verreiſte. Er hatte, wie er ſagte, geſchäftlich in Prag zu tun. Sie ſpürte gar nicht, daß ſeine Auf⸗ forderung an ſie, mitzukommen, etwas gezwungen klang. Daß er beinah erfreut ſchien, als ſie ablehnte. Sie wollte ganz gern einmal ein paar Tage allein ſein. Die Wochen ſeit ihrer Verheiratung waren in allzu raſchem Wirbel an ihr vorübergegangen. Noch einmal überdachte ſie alles. Von der Hochzeits— ſeier in Hamburg waren ſie dann vier Wochen nach dem Süden gefahren. An den blauen Ufern des Gardaſees hatten ſie vier Wochen verlebt. Albert von Stechow war der aufmerkſamſte, zärtlichſte Kavalier. Seine Lieb— koſungen und Küſſe ſchienen immer wieder zu ſagen: Ich Rebe dich über alles in der Welt. Aus dem ſüdlichen Frühling, der in voller Blüte prangte, waren ſie nach Schedlowitz heimgekehrt. Hier kamen ſie gerade in den Beginn des nordiſchen Frühlings hinein. Barbara, das Kind der norddeutſchen Tiefebene, war entzückt von der Landſchaft, die ſich hier ihren Blicken darbot. Wie ſchön war dieſes Land hart an der deutſchen Grenze! Es war Mittelgebirge, wie ſie es noch nicht kannte. Sanft ging die Ebene in Hügel über, wuchſen die Hügel empor zu Bergen. Angeſchmiegt an die Hänge lagen die grünen Felder, die die erſten Spitzen der Winter⸗ ſaat herausſteckten. Die Lerchen ſangen hoch über dem grünen Lande. Die Konturen der Berge zeichneten ſich zart und licht ab; die Wälder unten begannen zu grünen. Die Tannen ſtanden mit den erſten friſchen Trieben. Die zahlloſen Quellen und Bäche, aus der Haft des Eiſes befreit, rieſelten über blanke Steine dahin. Barbara ſchmiegte ſich innig an ihren Gatten, als ſie in dem offenen Wagen durchs Land fuhren. Immer wieder ließ ſie ihre Blicke in die Runde ſchweifen, um es ganz in ſich aufzunehmen, dies ſchöne Gebirgsland, über das der Glatzer Schneeberg groß und mächtig ragte. Ihr Herz war voll heißen Glückes und tiefer Dankbar⸗ teit geweſen. Sie wollte es lieben, dies Land, die Heimat ihres Gatten. Seine Freude ſollte die ihre ſein— ſeine Sorgen wollte ſie teilen. Lagen zwiſchen damals und heute wirklich erſt zwei Jahre? Drittes Kapitel. Barbara wachte aus ihren Träumen auf. Wirklich, zwei Jahre! Ihr war es wie ein ganzes Leben. Zwei Jahre des Kummers, der Tränen, der Schmerzen. Zwei Jahre der Entfremdung, des eiſigen Verſtummens zwiſchen ihr und ihrem Mann. Zwei Jahre der Einſam⸗ keit ſeit jenem Tage, der ihr die furchtbare Erkenntnis gebracht, daß ſie nicht um ihrer ſelbſt willen geliebt worden war. a Ein Schauer überrieſelte ſie. Haſtig nahm ſie das Glas und trank in durſtigen Zügen den eiskalten, prickelnden Wein. Sie wollte jetzt nicht zurück denken. Sie hatte ja triumphiert. Alle dieſe Menſchen, die ſie gemieden, als ſie ſich für Albert von Stechow oder Barbara entſcheiden ſollten, ſie waren wiedergekommen. Sie würde ihnen be— weiſen, daß ſie ſelbſt für ſich allein ſtehen konnte. Albert von Stechow hatte die Schuld ſeines Lebens mit ſeinem Freitode gebüßt. Das Schickſal ſelbſt hatte ſie befreit. Niemals im Leben mehr würde ſie an Männerwort und Männerſchwur glauben! Wie viele hatten ſich ihr ſchon genähert in dieſen zwei Jahren! Aber ihr Herz war ja tot. Sie glaubte nicht mehr an einen Mann. Sie glaubte nicht mehr an eine Liebe. Sie glaubte nur an ſich und das, was ſie ſelbſt leiſten konnte. Ihr Tiſchherr hatte ſchon mehrmals verſucht, ſie ins Geſpräch zu ziehen. Barbara aber war ſo tief in die Rück⸗ erinnerung verloren geweſen, daß ſie die Worte einfach überhört hatte. Jetzt ſchrat ſie doch zuſammen. Rechts und links ſah man ſchon etwas erſtaunt auf über ihre Schweigſamteit. „Verzeihen Sie, Exzellenz“, ſagte ſie mit liebens⸗ würdigem Lächeln, das aber etwas Krampfhaftes hatte, zu ihrem Tiſchnachbar,„es ging mir eben ſo vieles durch den Kopf. Es iſt doch das erſte Mal, daß ich wieder äſte ſehe.“ Der alte Herr ſah ſie teilnehmend von der Seite an. Er wußte, was die junge ſchöne Frau an der Seite Stechows durchgemacht hatte. Der Standal um Stechow und die kleine franzöſiſche Sängerin an der Prager Oper hatte ja die ganze Welt erfüllt. Barbara ſchaute noch einmal im Kreiſe umher. Und nun traf ſie auf den gedankenverlorenen Blick Eckehards. Sie wurde ein wenig rot. Da war er wieder, dieſer Blick, fragend, forſchend, drängend, der ſie ſeit Wochen ſchon veunruhigt hatte. Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). Hochmütig warf ſie den Kopf zurück. Was hatte dieſer Mann ſie ſo anzuſtarren? Sie ſtand ſo haſtig auf, daß der Teller auf ihrem Platz leiſe auftlirrte. „Geſegnete Mahlzeit, meine Herrſchaften“, ſagte ſie mit ihrer hellen Stimme erſt auf deutſch und dann auf tſchechiſch. Ein allgemeines Stühlerücken. Das Geſpräch ſummte lauter auf. Die Diener riſſen die großen Flügeltüren zu dem lichtblauen Salon auf. Schon ließ die Kapelle, hinter einer Gruppe von blühenden Pflanzen und grünen Bäumen verborgen, eine Tanzmelodie aufklingen. Die Gäſte des Hauſes verteilten ſich in die an— grenzenden Geſellſchaftsräume. Barbara ging zwiſchen den einzelnen Gruppen hin did her, hatte für jeden ein liebenswürdiges Wort. Sie war zanz große Dame. Es ſchien alles vergeſſen, was zwiſchen ihr und der Geſell⸗ ſchaft hier geſtanden hatte. Wie eine Königin ſaß ſie in der Mitte eines großen Kreiſes, als ob ſie Audienz erteilte. Herr von Geczy ſaß in der Ecke des Rauchzimmers bei ſeiner Taſſe Mokka und ſah in ſeine Taſſe. „Jetzt können ſie alle kommen“, ſagte er halblaut zu ſeiner kleinen rundlichen Frau, die neben ihm ſaß.„Aber damals, als das arme Wurm keinen Menſchen hatte, da waren ſie alle ſcheintot. Ich kann dir ſagen, dieſe alte Giftſpinne, dieſe Tſchewnick, hat ſich wieder einmal den Mund zerriſſen. Ein gräßliches Weib! Daß man mit der überhaupt reden muß. Pfui Teufel!“ Es hätte nicht viel gefehlt und Geczy hätte in weitem Bogen ausgeſpuckt. „Aber um Gottes willen, ſei doch ſtill!“ bat Frau von Geczy.„Du weißt, was für eine einflußreiche Familie die Tſchewnicks ſind.“ Während die Gäſte Barbaras in dem großen Geſell— ſchaftsraum in Gruppen zuſammenſaßen und die Diener mit Mokka, Likör und eisgekühlten Getränken hin und her liefen, war der große Ritterſaal bereits zum Tanz aus⸗ geräumt worden. Als erſter eröffnete Barbara mit dem jungen Grafen Auersperg den Tanz. Eckehard Mackenroth hatte an einem kleinen Tiſch mit Magdalena Gerwig ziemlich wortkarg zuſammengeſeſſen; kaum, daß er die nötigſten Höflichkeitsfloskeln aufbrachte. Das junge Mädchen ſah ihn ab und zu ſcheu von der Seite an. Wie finſter ſeine Brauen zuſammengezogen waren! Welch bitterer Zug um ſeinen Mund lag! Warum hatte Barbara ihr nur dieſen Mackenroth zum Tiſchherrn ge⸗ geben? Die Freundin wußte doch ganz genau, daß ſie ſelbſt ſchüchtern und ungewandt war. Was ſollte ſie mit einem Meuſchen wie Mackenroth anfangen? Dem war ſie doch offenſichtlich ganz gleichgültig. Oder mehr als das, ſogar läſtig. Die Unterhaltung bei Tiſch hatte ſich nur mühſam hingeſchleppt. Magdalena begriff es ja. Was konnte ſie auch einem Menſchen wie Mackenroth ſagen? Seitdem ſie ihn zum erſten Male geſehen, hatte ſie eine ſcheue Bewunderung für ihn. Sie kam ſich neben ihm ganz klein und winzig vor. Sie begriff es einſach nicht, daß Barbara, ihre einzige Freundin, Mackenroth ſo von oben herab behandeln konnte. Geſtern hatten ſie ihn getroffen, als ſie über die Felder gefahren waren. Von weitem hatten ſie ihn geſehen, wie er an der Waldliſiere auf ſeinem Pferd gehalten hatte. In die blaue Sommerluft war ſein Geſicht ſchön und kühl hinein⸗ geſchnitten geweſen. „Sieht er nicht aus wie der Ritter Sankt Georg?“ hatte ſie ſchwärmeriſch zu Barbara geſagt. Aber Barbara hatte kurz aufgelacht. „Was du immer für romantiſche Ideen haſt, Kleines! Dieſer Ritter Sankt Georg iſt in Wahrheit ein ganz ge⸗ wöhnlicher Sterblicher— weiter nichts als ein kleiner Inſpektor.“ Barbaras Geſicht hatte dabei den Ausdruck eiſigen Hochmuts angenommen. Da hatte Magdalena erſchrocken geſchwiegen. Wenn die Freundin dieſe Miene auſfſetzte, war es klüger, nichts zu ſagen. Aber das Herz hatte ihr doch weh getan. Sie hatte Barbara ſeit der Penſionszeit und ihrer Hochzeit nicht mehr geſehen. Was für eine Wandlung war mit der Freundin vorgegangen? Das von Güte und Zärtlichteit überſtrömende Herz Barbaras ſchien in einem blinden Hochmut erſtarrt za ſein. Sie war vollkorimen verändert und nur in ihrer Freundſchaft zu Magdalena die gleiche. Freilich, Magdalena hatte ſo einiges von Barbaras ſchwerem Eheſchickſal gehört. Die furchtbare Tragödie, die der Schluß der Gemeinſchaft mit Albert von Stechow ge⸗ weſen, war ja auch Magdalena bekannt. Aber wenn man auch an einem Manne eine Enttäuſchung erlebte— gab das ein Recht, gegen alle andern ſo hart und ver⸗ ächtlich zu ſein? Magdalenas ſanftes Gemüt begriff es nicht. Es war der einzige Punkt, in dem ſie mit der vergötterten Freundin nicht übereinſtimmte Dabei war dieſer Mackenroth beinah das Gegenſtück zu Barbara. Ja, die beiden ſahen ſich nach Magdalenas Meinung ſogar ein wenig ähnlich. Heimlich muſterte ſie Mackenroths Profil. Wie er jetzt ſo mit zuſammen⸗ gezogenen Brauen daſaß, den Mund zuſammengepreßt, hatte er eine überraſchende Aehnlichkeit mit Barbara. Gerade ſo preßte auch Barbara die Lippen zuſammen, wenn ſie zornig war. Genau ſo ſtand ihr eine ſteile Falte zwiſchen den Brauen. Auch das Profil— dieſes gerade, kühne Profil—, hatte es nicht Aehnlichkeit mit dem Antlitz Barbaras, dieſem norddeutſchen Geſicht? Nur daß Macken⸗ roths Haare von frieſiſch-hellem Blond waren und glatt wie bei einem Soldaten am Kopfe lagen, während Barbaras Haare in einem rotgoldenen Gelock ihren Kopf umgaben. Plötzlich mußte Magdalena denken, daß Mackenroth und Barbara herrlich zueinander paſſen müßten. Ihr Herz ſchlug ganz heftig, wie ſie dies dachte. Welche Torheit: Dieſe beiden Menſchen, die in knappſter, kühler Höflichkeit miteinander verkehrten— welcher Abgrund trennte die beiden! Barbara von Stechow, die Erbin des ungeheuren Beſitzes, Tochter eines Millionärs, und Mackenroth, dieſer kleine Inſpektor— nein, ſie hatte doch wirklich mitunter zu törichte Gedanken! Wie Mackenroth nur daſaß! Sein Geſicht war faſt zum Fürchten. Warum ſtarrte er ſo finſter in den Saal? Wen ſuchten ſeine Blicke? Beinah angſtvoll ſah ſie ihn an. Viertes Kapitel. Es war, als ob ihre Gedanken Eckehard Mackenroth erreichten. Er ſchrak aus ſeinen Sinnen auf. Er durfte nicht mehr weiterträumen. Er durfte ſich nicht weiter in dieſe Gedanken verlieren, die ſo bitter ſchmerzlich waren. Er hatte es ja in dieſen Monaten erfahren, wie Barbara von Stechow ſeine Stellung hier anſah. Er hatte geglaubt, als Sohn der Familie Mackenroth, die den Stechows ſeit langem befreundet war, für Barbara etwas mehr zu bedeuten als ein gewöhnlicher Angeſtellter. Nicht, daß er eine Bevorzugung erwartet hätte. O nein! Er ſelbſt beharrte ja uf dem Standpunkt, nur durch die Leiſtung hatte man Anspruch auf eine Sonderſtellung im Leben. Aber daß die junge Herrin von Schloß und Gut Schedlowitz ihm kühl und hochmütig begegnete wie einem Fremden, das hatte er doch nicht erwartet. Nicht ein Wort, daß ſie beide ſich doch ſchon vor ſeinem Arbeits— antritt hier geſellſchaftlich begegnet waren. Nicht eine Frage nach ſeinen Eltern. Sie hatte ſeine Meldung zum Dienſtantritt entgegengenommen mit einem kurzen Kopf— nicken. Nicht einmal die Hand hatte ſie ihm gereicht. Noch hörte er ihre knappen Worte: „Herr Oberinſpektor Rockeſch wird Sie in Ihre Pflichten einführen. Ich hoffe, daß Sie dieſe Pflichten gewiſſenhaft erfüllen werden.“ Das war alles geweſen. Damit hatte ſie ihm ſeinen Platz angewieſen. Er hatte ſich ſtumm verbeugt— keine Muskel hatte in ſeinem Geſicht gezuckt. Nichts von dem, was in ihm vorging, durfte irgendeinem Menſchen be— kannt werden. Am liebſten hätte er auch in ſich all das totgeſchlagen, was ſeit Jahren ſo ſehnſüchtig in ihm lebte. Aber es war unmöglich. Er liebte Barbara von Stechow ſeit der Zeit, da er ſie als junge Frau kennenlernte. Er hatte ſie damals allerdings nur ſelten geſehen. Denn er bewirtſchaftete zu jener Zeit das zweite Gut ſeiner Eltern, das in einem ſchleſiſchen Kreiſe nahe der Grenze lag. Seine Eltern ſaßen noch auf dem ehemals deutſchen Beſitz in dem jetzigen fremden Lande. Es war für ihn immer ein bitterer Schmerz, ſie zu beſuchen. Sah er doch, wie verzweifelt man in dem Winkel hart an der Grenze zu kämpfen hatte. Barbara war kaum ein halbes Jahr verheiratet ge— weſen, da wurde auch das Gut der Mackenroths enteignet. Nun hatte er keinerlei Möglichkeit mehr, Barbara zu ſehen. In der erſten Zeit, als die Eltern von ihrer an⸗ geſtammten Scholle fort zu ihm auf das kleine Gut in Deutſchland flüchten mußten, hatte er an Barbara von Stechow nicht mehr denken können. Der Schickſalsſchlag, der die Eltern und auch ihn getroffen, war zu groß ge⸗ weſen. Der Boden unten gehörte ihnen ja ſeit Gene⸗ rationen. Bis in die Zeiten des Dreißigjährigen Krieges konnte man die Familie der Mackenroths dort unten feſt⸗ ſtellen. Vor dem Leid, dieſes väterliche Land aufgeben zu müſſen, verſank der eigene Kummer. Erſt als Eckehard wieder einigermaßen zur Ruhe kam, begriff er, daß mit der Trennung von dem väterlichen Grund und Boden dort unten auch die Trennung von Barbara von Stechow vollzogen war. In Stunden der Selbſterkenntnis mußte er ſich ſagen, daß dies das Allerbeſte wäre. Er durfte ſich nicht in der Liebe zu Barbara, zu der Frau Albert von Stechows, verlieren. Sie war nicht glücklich an der Seite dieſes leichtſinnigen, wenn auch nicht geradezu ſchlechten Menſchen. Er kannte Stechow von der gemeinſamen Schulzeit in Niesky her. In der großen Erziehungsanſtalt war er dort ſein Zimmerkamerad geweſen. Schon damals hatte Stechow eine Neigung, ſich das Leben ſehr leicht und an⸗ genehm zu machen. Er hatte nichts von jenem ſtrengen Pflichtgefühl, das Eckehard von ſeinem Vater her über⸗ kommen war. Schon in der Oberprima wurde Stechow aus Niesky fortgewieſen. Er war eines Nachts nicht nach Hauſe gekommen. In der Anſtalt gingen die tollſten Ge⸗ rüchte über ihn umher. Eckehard von Mackenroth hätte ſchon damals voraus⸗ ſagen können, wie Albert von Stechows Leben werden würde. Er hatte dieſen Menſchen mit dem ſkrupelloſen Hang zum Lebensgenuß und Leichtſinn nie beſonders ge⸗ mocht, ohne jedoch gegen ihn irgendwelche Feindſchaft zu empfinden. (Fortſetzung folgt.) lr bo men U Nachbar einen J 7 0 tehen Vächet 8 Wird de gegeben ew 3) Hanke Asche 0 gehende 4 genen 1 a 5 dun di — —— Fuad derhel richtet In . e Fpholni verdat Dei direkt minal den h grauft 7 30. Di den ur führen kein, und ſo ſind. 6 durch lizei he um in Unterſi erwieie als ge der me gerge worden berg 81e 0 in Fr Erledig oder il rend de lle, Es h nach zn dacht be guſich eines ze augeſtel ſeg Qui Nur e Ber e heit die ben, de wurde 0 den une ubm zn zw u fta rag Acre Aer. e 8 Adolf Hitler beſichtigt die Jubiläumsparc der Eiſenbahnfahrzeuge. Bei der Jahrhundertfeier der deutſch⸗ Eiſenbahnen beſichtigte der Führer ur Reichskanzler auch einige der moderne Wunderwerke der Reichsbahn. (Weltbild— M.) In kurzen Worten Das endgültige Ergebnis des Tages der nationalen Solidarität liegt mit 4162 286 Mark um 140 692 Mark höher als im Vor- jahre. Miniſterpräſident Baldwin gab vor dem Unterhaus eine Erklärung zu dem Pariſer Friedensplan ab, worin er den Indiskretis⸗ nen der franzöſiſchen Preſſe ſcharf entgegen⸗ trat. Die ägyptiſchen Parteien haben an König Fuad eine gemeinſame Eingabe auf Wie— derherſtellung der Verfaſſuno von 1923 ge⸗ richtet.. In Bromberg begann ein Prozeß gegen 54 Angehörige des ſogenannten„Nationol— polniſchen Lagers“. Das franzöſiſche Schagamt hat die Aufle⸗ gung einer Anleihe von 2 Milliarden Francs für Rüſtungszwecke beſchloſſen. Die Heidelberger Bluttat Der Doppelmord noch ungeklärt.— Zwei verdächtige Männer.— Ein Racheakt außer Frage. Heidelberg, 11. Dezember. Bei einer Beſprechung in der Polizei- direktion gaben Staatsanwaltſchaft und Kri⸗ minalpolizei der Preſſe einen Ueberblick über den bisherigen Gang der Unterſuchung der grauſigen Bluttat im Hauſe Quinckeſtraße 39. Dieſe Tat iſt bisher nicht aufgeklärt wor⸗ den und dies iſt wiederum darauf zurückzu⸗ führen, daß die beiden Opfer des Täters keine Ausſagen mehr machen konnten und ſonſtige Anhaltspunkte kaum vorhanden ſind. Es ſind zwar weit über 100 Anzeigen durch die Bevölkerung erfolgt und die Po⸗ lizei hat tagelang fieberhaft arbeiten müſſen, um in all dieſen Fällen Vernehmungen und Unterſuchungen durchzuführen. Faſt immer erwieſen ſich aber dieſe Anzeigen ſehr ichnell als gegenſtandslos. Zurzeit ſind noch der mehrfach erwähnte ſchleſiſche M e g⸗ gergeſelle, der in Karlsruhe verhaktet worden war, und ein aus Württem ⸗ berg ſtammender lediger Zeichner in Haft. Sie kommen aber beide als Täter nicht in Frage, und der Zeichner wird nach Erledigung einiger Formalitäten morgen oder übermorgen ent'aſſen werden. wäh⸗ rend der Metzger nur deshalb noch in Haft bleibt, weil er Betrügereien begangen hat. Wer war der Mann? Es beſteht aber dringendſter Tatverdacht nach zwei anderen Richtungen. Dieſer Ber. dacht begründet ſich auf den in mancherlei Hinſicht gut übereinſtimmenden Angaben eines zehnjährigen Schülers und einer Haus- angeſtellten aus der Nachbarſchaft des Hau- ſes Quinckeſtraße 39. a Der Schüler hat mit größter Beſtimmt⸗ heit die Beſchreibung eines Mannes gege— ben, den er etwa zwiſchen 4.15 und 4.20 Uhr vom Grundſtück Quinckeſtraße 39 kom⸗ men ſah und das Dienſt m ädchen des Nachbarhauſes ſah etwa um die aleiche Zeit einen Mann, den es ähnlich beſchrieb. hinter dem Hauſe Quinckeſtraße 39 im Garten ſtehen, wo er durch die dort aufgehängten Wäſcheſtücke ziemlich verborgen war. Es wird deshalb noch einmal die Leſchreibung des Mannes gegeben, den der Schüler ſah und ſchilderte: etwa 30 Jahre alt, klein bis mittelgroß, von ſchlanker Figur, ſchmales Geſicht, geſundes Ausſehen, bartlos, blondes etwas ins dunkle gehendes Haar, trug graubraunen abgetra⸗ genen Anzug, offenſtehende Jacke, eine lange Hoſe, die mit einem Gürtel feſtgehalten wurde(an dieſem Gürtel war ein dem Kna⸗ ben unerkennbarer Gegenſtand befeſtigt), graubraune Patſchmütze, braune Halbſchuhe. Ein zweiter Verdächtiger. der noch in Frage kommen könnte, wird wie folgt beſchrieben: etwa 1,70—1,75 Meter groß, Alter etma ende der zwanaiger. Jahre, — grauen oder heulen Mantel, Anzug. Die Bevölkerung wird dringend gebeten, Wahrnehmungen, die ſich gerade auf dieſe beiden beſchriebenen Perſonen beziehen, ſo⸗ fort der Kriminalpolizei in Heidelberg mit⸗ zukeilen.. Unaufgeklärt iſt aber nach wie vor auch der Grund. der den Täter zum Eindringen in das Haus veranlaßt haben könnte. Alle Ermittlungen haben ergeben, daß ein Racheakt ſowohl „die Familie Lappe wie gegen das Dienſtmädchen außer Frage zu ſtehen ſcheint. Alle verwandtſchaftlichen und freundſchaft— lichen Beziehungen des Mädchens wurden genaueſtens nachgeprüft, und bezüglich Dr. Lappes wurde feſtgeſtellt, daß er ſich in der non ihm geleiteten Fabr'kohteilung bei je⸗ dermann größter Beliebtheit er⸗ freut. Wenn RNerſonalentſcheidun⸗ gen 6. B Fntlaſſungen) zu erledigen maren, hat ſie Dr Lappe ſosaut wie in aller Fällen zu Gunſten des betreffenden Ar- beiters oder Angeſtellten entſchieden. Eben⸗ ſo wenig iſt an den mancherlei Knickervocker⸗ Gerüch⸗ ten und Mutmaßungen etwas wahr, g die ſonſt noch in der Bevölkerung verbrei⸗ tet ſind. Amtlich neigt man immer mehr zu der Annahme, daß es ſich wohl um einen Einbrecher gehandelt hat, der ſich von vornherein vorgenommen hatte, gerade in dieſes Haus von dem er annahm, daß es einen begüter⸗ ten Beſitzer habe. Er hat ſich auch zweifellos vorher mit den Gepflogenheiten der Bewoh⸗ ner etwas vertraut gemacht, ſo zum Bei⸗ ſpiel mit der regelmäßigen Rückkehr des Hausherrn gegen 6 Uhr, denn ſonſt würde er den Einbruchsverſuch kaum am hellen Tag unternommen haben. Die Unterſuchung anhand des im Bügelzimmer ſtehengeblie⸗ benen Bügeleiſens, das die Unterlage durchgebrannt hatte, ergab nämlich inzwi⸗ ſchen, daß die Tat ſchon kurz nach 4 Uhr geſchehen ſein muß. Wenn der Täter doch nichts mehr geſtohlen hat, ſo kann das an ſeiner Aufregung gelegen haben, ver⸗ Urſacht durch das Niederſchlagen der beiden Frauen, vielleicht aber auch durch ein zu⸗ fälliges Läuten der Hausglocke, einen vor— überfahrenden Wagen oder ähnliches. Da über angebliche Aeußerungen der beiden Frauen vor ihrem Tod viel geſprochen wird. ſo ſei auch darüber noch Folgendes mitgeteilt: Frau Lappe wurde gleich nach der Ein⸗ lieferung in die Klinik, als ſie kurze Zeit bei Bewußtſein war. nach dem Täter gefragt. Sie antwortete: „Ich weiß nichts mehr“. Die Hausangeſtellte Fluck dagegen war nicht mehr bei Bewußtſein. dagegen äußerte ſie mit wirr ausgeſtoßenen Worten einmal: einzudringen, „Willi, geh raus!“ Die Polizei aing natürlich dieſer Aeußerung nach, konnte aber auch nach Unterſuchung aller Beziehungen des Mädchens nicht das Geringſte feſtſtellen. was in Zuſammenh ang mit der Tat gebracht werden kann. So bleibt nur die Hoffnung, daß es auf Grund der vorhandenen wenigen Anhalts⸗ punkte doch noch gelingen möge, die 5 glaublich brutale Tat aufzuklären. Jeden⸗ falls arbeitet die Polizei nach wie vor mit allen Mitteln weiter an der energiſchen Verfolgung ſämtlicher auftretender Spuren. Neichsſtraßenſammiung der 98 Die dritte Reichsſtraßenſammlung vom 18. bis 22. Dezember 1935 iſt der Hitlerjugend vorbe,.. Im Einverſtändnis mit der Reichsjugendführung wird die in der Hitler⸗ jugend zuſammengeſchloſſene deutſche Jugend eingeſetzt. Die Leitung aller Aktionen im Rahmen der Sammlung liegt bei den zuſtändigen Dienſt⸗ ſtellen des Winterhilfswerks, die in Verbin⸗ dung mit den örtlichen Dienſtſtellen der Hit⸗ lerjugend eine große Sammeltätigkei führen werden. Dieſer Eiaſatz der Hitler⸗ jugend ſoll den unbedingten Millen der deut⸗ ſchen Jugend zum Sozialismus zum Ausdruck bringen. Am 19. und 20. Dezember werden im gan⸗ zen Reich in den Nachmittagsſtunden Stra- ßenſammlungen der Hitlerjugend durchgeführt. Als Plakette ſteht der Hitler⸗ jugend ein von der erzgebirgiſchen Heimindu⸗ ſtrie hergeſtelltes Holzreiterchen zur Verfügung. Der 21. Dezember, der Tag der Winter⸗ ſonnenwende, ſoll im Rahmen des Staats⸗ jugendtages unter dem Motto:„Lehrer und Schüler kämpfen gemeinſam für das WH W.“ mit dem Einſatz ſämt⸗ licher Schüler und Schülerinnen begangen wer⸗ den. Nach der Anweiſung des Reichsminiſte⸗ riums für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volks⸗ bildung ſollen in ſämtlichen deutſchen Schulen um 10 Uhr Feierſtunden angeſetzt werden. Im Anſchluß an dieſe Feierſtunden gehen Lehrer und Schüler auf die Straße, um in gemeinſamer Arbeit für das Winterhilfs⸗ werk zu ſammeln. Die Hitlerjugend nimmt an den Feiern und der anſchließenden Sammlung in Uniform teil. Am Sonntag, den 22. Dezember, finden ab 11 Uhr in ſämtlichen Standorten der Hitler⸗ jugend muſikaliſche Veranſtaltun⸗ gen ſtatt, bei denen Muſik⸗, Spielmanns⸗ und Fanfarenzüge eingeſetzt werden. Auch Sing⸗ und Spielſcharen der Hitlerjugend wer⸗ den am Sonntag morgen dem ſozialen Gedan- ken des Winterhilfswerks dienen. Abſchlußfei⸗ ern beenden die Großaktion der Hitlerjugend. —. Die Aufgaben der 9A Eine Rede des Stabschefs Lutze. Berlin, 9. Dezember. Auf dem Tempelhofer Feld hielt der Stabschef der SA, Lutze, in Gegenwart zahlreicher Vertreter der Parteiorganiſatio— nen, der Wehrmacht und der Polizei einen Appell über die geſamte Berliner und ſtarke Abordnungen der Brandenburger SA ab. Er hielt bei diefer Gelegenbeit eine Anſpra⸗ che, in der er den kämpfereſchen Geiſt der SA und ihre Entwicklung bis zum Tage des Sieges zeichnete und auch die Aufgaben der SA für die Zukunft umriß, die den politi⸗ ſchen Soldaten der Partei im alten Geiſte, im Geiſte Horſt Weſſe's, als aktipſten Diener und als ſtärkſtes Fundament im Volke ſehen wolle.„Wenn wir im letzten Jahre, ſo er— klärte er, auf der Stelle getreten ſind, dann nicht deshalb, weil wir uns vielleicht lang— ſam zum Verſchwinden vorbereiten wollten, und auch nicht deshalb, weil wir uns über— flüſſig vorkamen, ſondern nur, um uns beſ⸗ ſer auszurichten nach der Weltanſchauung des Nationalſozialismus, um wieder die richtige Marſchrichtung zu nehmen, und dann aber auch, um aus der Maſſe herauszukom— men zur Qualität. Heute können wir wieder Gott ſei Dank ſagen: Wir ſtehen wieder rich⸗ tig ausgerichtet, und zwar in dem Geiſt, den wir den SA⸗Geiſt nennen. Dieſen Geiſt wol⸗ len wir auch behalten und weiter zeigen. Wir wollen auch in Zukunft unſerem Füh⸗ rer das lebendige Fundament ſtellen. worauf er bauen kann, ein Fundament, in dem er auf jeden einzelnen als den Treueſten rechnen kann.“ Gefälſchte Meldungen Unwahre Nachrichten des Wiener„oſegraf“ Berlin, 10. Dezember. Das Deutſche Nachrichtenbüro meldet: In letzter Zeit führt ein Teil der Auslands⸗ preſſe wieder einmal einen ſyſtematiſchen Lügenfeldzug gegen Deutſchland ganz offen⸗ ſichtlich u dem Zweck, um angeſichts der ſtarken weltpolitiſchen Spannungen ein Ab— lenkungsmanöver zu inſzenieren, für das wieder einmal das nationalſozialiſtiſche Deutſchland herhalten muß. Am unverſchäm⸗ teſten gebärdet ſich hierbei die Wiener Aſphaltpreſſe. Der Wiener eg af geht ſogar ſo weit, Meldungen eines eng— liſchen Noachrichtenbüros in der aröbſten Weiſe zu fälſchen. Das Wiener Blatt be— hauptet, daß dieſes Nachrichtenbüro von Maſſenhinrichtungen und Brutalitäten in denen Gefänaniſſen berichtet habe. Wie feſtgeſtellt wurde. hat das engliſche Büro ſolche Tartarennachrichten nicht verbreitet. und rückt ſelbſt von derartigen üblen Ma— enſchotton eneraiſch ab. Es iſt an der Zeit, daß die anſtändige und ſeriöſe Weltpreſſe dieſer politiſchen Brunnenvergiftung entage— gentritt. zumal ſie jederzeit in der Lage iſt, auf Grund von authentiſchen Informationen ſich davon zu überzeugen, daß von den gan— zen Lügenmeldungen über angebliche innen— politiſche Auseinanderſetzungen in Deutſch— land kein wahres Mart iſt. An Weihnachten ſoll niemand ohne Gabe ſein! Haſt Du Dein Weihnachtspaket für das W5 W zurechtgelegt!. Rund 180 000 Mark Das Sammelergebnis im Gau. Frankfurt a. M., 11. Dezember. Am Tage der nationalen Solidarität konn⸗ len im Gau Heſſen⸗Naſſau durch die Samm⸗ lung führender Perſönlichkeiten von Bewe⸗ zung, Staat, Wirtſchaft, Kunſt und Preſſe, bie ſich für den Kampf gegen Hunger und Kälte einſetzten, rund 180 000 Mark dem Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt wer⸗ den. Dieſes vorläufige Ergebnis dürfte ſich wohl nach Erfaſſung aller Beträge noch etwas erhöhen. Aus Heſſen und Naſſau Die Weihnachtsferien. „Die Weihnachtsferien in Heſſen beginnen einheitlich für die Volks- und höheren Schu⸗ en in Stadt und Land am Montag, den 23. Dezember und dauern bis Montag, den 6. Januar einſchließlich. Sie dauern alſo ge⸗ nau zwei Wochen. (Pflichtfuhren NRierſtein, 10. Dez. un Nierſtein.) Weinbergsbeſitzer und Bauern, die Feld⸗ und Wingertsbeſitz ha⸗ ben, ſollen von jetzt ab für die zu ihren Grundſtücken führenden Wege zu Pflicht⸗ fuhren herangezogen werden, um auf dieſe Weiſe die Fahrwege in einen beſſeren Zu⸗ ſtand zu verſetzen. Auf der anderen Seite ſoll dadurch vermieden werden, daß der Ge⸗ meinde neue Laſten und der Bevölkerung erhöhte Grundſteuern entſtehen. Wer kein Fuhrwerk hat, ſoll dafür entſprechende Ar⸗ beitskräfte ſtellen, die bei den Wegearbeiten Verwendung finden. Mütter, lernt um! Wie tonm es, daß die meiſten Menſchen, die Zahnpflege treiben, dies wohl morgens tun, aber faſt nie abends? Weil ſie es ſo in ihrer Jugend ge⸗ lernt haben! Es iſt eben noch viel zu wenig bekannt, daß die Zahnpflege mit einer guten Qualitäts⸗Zahn⸗ paſte wie Chlorodont vor dem Schlafengehen wichtiger iſt als in der Frühe. Gerade am Abend müſſen die Zähne mit Chlorodont gereinigt werden, damit die Speiſereſte nicht in Gärung übergehen und hierdurch Karies(Zahnfäule) hervorrufen. Alſo Mütter: lerntum! Aus Stadt und Land Gedenktage 11. Dezember 1783 Der Dichter Max von Schenkendorf in Tilſit geboren. 1801 Der Dramatiker Chriſtian Dietrich 3 Grabbe in Detmold geboren. 1835 Der Hofprediger und Sozialpolitiker Adolf Stöcker in Halberſtadt geboren. 1843 Der Bakteristog Nobert Koch in Klaus⸗ thal geboren. 1847 Der Dichter Moritz Graf v. Strachwitz in Wien geſtorden. 1874 Der Schauſpieler Paul Wegener auf Rittergut Viſchdorf in Oſtpreußen geb. Prot. und kath.: Damaſus Sonnenaufg. 8.0 Sonnenunterg. 15.43 Mondaufg. 16.58 Mondunterg. 9.22 Christbäume ziehen in die Stadt Nun kommen die Tage, da die Tannen⸗ bäume ihren Weg in die Stadt antreten. Man ſagt, der Wald kommt in die Stadt. Man darf aber wohl auch ſagen, die Stadt ſehnt ſich nach dieſem Wald, nach dieſen Tan⸗ nenbäumchen, den grünen Kindern unberühr⸗ ter Natur. Denn bald ſollen ſie in der beſten Stube des Hauſes ihren Platz einnehmen. Kugeln und Kerzen, ſchimmernden Tand und ſchnee⸗ igen Flaum ſollen ſie tragen. Aus den Tan⸗ nenbäumchen werden Weihnachtsbäume, Ver⸗ künder des hehren, heiligen Feſtes. Zum Trä⸗ ger des Lichtes werden ſie uns, Symbol jenes Lichtes, das einſt aufging, da der Heiland geboren wurde. Weihnachten ohne Tannenbaum wer könnte es ſich denken? Und doch feiern drau⸗ zen in fremden Ländern ſo viele Deutſche das Weihnachtsfeſt ohne ihn. Wie ſie ſich nach dem vertrauten Anblick des Tannenbaumes ſehnen, vielleicht nur nach einem einzigen würzig duftenden Tannenzweig aus deutſcher Heimat; keiner weiß das beſſer als der, der ſelber Weihnachten in fernen Zonen ver⸗ brachte. Ja, die weihnachtliche Tanne iſt mit uns verwachſen, ſie iſt ein Stück der Weih⸗ nachtsſeligkeit. Für alle ſoll der Weihnachtsbaum am Feſte ſtrahlen und leuchten. Auch in dieſem Jahre wird allüberall auf den Plätzen der Städte der große Chriſtbaum für Alle errichtet ſein, damit von ihm Freude und Friede für alle ausgehe. Und wenn wir aus Kindermund dann das wunderliebe Lied hören:„O Tan⸗ nenbaum, o Tannenbaum...“ dann biſſen wir, wie ſehr wir dieſen Baum der Weihnacht ins Herz geſchloſſen haben, wie wir ihn lieben. 5 * Suüpernumerare in der Reichsfinanzver⸗ waltung. Nunmehr hat auch der Reichsfinanz⸗ miniſter ſeine Richtlinien für die Einſtellung von Supernumeraren aus dem Stande der Zivilanwärter in die Reichsfinanzverwaltung neu geſtaltet. Danach muß der Anwärter, wenn er nach dem 31. Dezember 1935 das 16. Lebensjahr vollendet, mit Erfolg der Hitler⸗ jugend angehört haben, in jedem Fall aber der NS DAs. oder einer ihrer Gliederungen angehören, alſo in der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung erzogen ſein. Bewerber für die Reichszollverwaltung müſſen außerdem den Nachweis erbringen, daß ſie die aktive Dienſt⸗ pflicht in der Wehrmacht erfüllt haben ſowie zum Gefreiten der Reſerve und Reſerveoffi⸗ ziersanwärter ernannt worden ſind. Mitnahme von Schneeſchuhen in die Perſonenwagen⸗Abteile. Schneeſchuhe dürfen allgemein in Abteile 2. Klaſſe der Perſonen⸗ züge und in die 3. Wagenklaſſe aller Züge mitgenommen werden. Soweit in den Seiten⸗ gängen der D⸗Zugwagen und in den Vor⸗ räumen der neuen Eilzugwagen der haupt⸗ ſächlich dem Winterſport dienenden Züge be⸗ ſondere Einrichtungen für die Unterbringung von Schneeſchuhen eingebaut ſind, können Schneeſchuhe in dieſe Wagen auch von Rei⸗ ſenden der 1. und 2. Klaſſe mitgenommen wer⸗ den. Die Mitnahme von Schneeſchuhen in Schlaf- und Liegewagen bleibt ausgeſchloſſen. P ²˙ mm Vadiſches Sondergericht Hochverräteriſche Schriften verkeilt. Karlsruhe, 10. Dezember. In letzter Zeit fand bor dem Strafſenat 1 des Oberlandesgerichts Karlsruhe Hauptver⸗ handlung über die Anklage wegen Vorbe⸗ reitung zum Hochverrat gegen Valentin Giegrich aus Mannheim und 10 weitere Angeklagte ſtatt. Die Angeklagten hatten es unternommen, die aus dem Ausland eingeführte hochver⸗ räteriſche Druckſchrift„Sozialiſtiſche Aktion“ in ihren Wohnorten Bens heim. Wein⸗ heim, Laudenbach und Leimen zu verbreiten. Der Angeklagte Valentin Gieg⸗ rich hatte von dem vor dem Volksgerichtshof in Berlin angeklagten, im Strebelwerk in Mannheim beſchäftigt geweſenen Karl Mayer wiederholt eine größere Anzahl von Exemplaren der„Sozialiſtiſchen Aktion“ erhalten und ſie dann an die anderen An⸗ geklagten zwecks Weiterverbreitung weiter— gegeben An der Einführung der„Soziali⸗ ſtiſchen Aktion“ ſcheint auch der berüchtigte, ins Ausland geflüchtete frühere ſozialdemo⸗ kratiſche Abgeordnete und Vizepräſident des badiſchen Landtages Reinbold. der mo⸗ raliſch Hauptſchuldige an der Ermordung des Majors Scherer in Singen im Jahre 1923, beteiligt zu ſein. eee de lllannduumnmnnnammnmmmmunmnumnbmmanmnmumnmmnmmmnnmmnnmmmmummumn Statt Klaſſenkampf Tatwille! Das iſt der ſozialer Sinn des Winterhilfswerkes! ialuainunuunnanndmnamnnmannnmnmnmnmnmnmeunaummmunmnmnumnunmamunmumn 1 1155 103538 Das W. H. W. t teilt mit: Infolge Arbeitsüberlaſtung iſt die NS⸗ Dienſtſtelle bis auf Weiteres Nachmittags ge⸗ ſchloſſen. Für Neuanträge bleiben die bis⸗ herigen Dienſtſtunden. aaaaaaaaaannaaaaaamaaaaaaaaaaaaananaaaaanammman okales Viernheim, 11. Dez Dez. Sinnſpruch. Alle geiſtigen und leiblichen Genüſſe ſind heilſam, wenn man ſie zu verarbeiten weiß. Goethe E 7 Sterbetafel. Die Familie des Herrn Ferdinand Schwab, Bismarckſtr. 51, wurde vom ſchwerem Leide betroffen. Ihr nahezu 14 Jahre alter Sohn wurde ihnen durch den unerbittlichen Tod entriſſen. Der Gau 14 Baden Terminliſte Die reſtlichen Spiele der Borrunde.— Sämtliche Termine der Rachrunde 15. Dezember: Viernheim Waldhof (Dietz⸗ Durlach) V.f. R.— Neckarau KFV.— FFC. 22. Dezember: Brötzingen Viernheim (Bruſt⸗ Mannheim) Mühlburg— Fg. Waldh hof KV 29. Dezember: Viernheim— Pforzheim (Fries- Baden-Baden) Brötzingen Phönix Karlsruhe Mühlburg— Waldhof V. f. R.— FFC. 5. Januar: Waldhof V. f. R. KV. Phönix Karlsruhe FFC. Pforzheim 12. Januar: KV. Viernheim (Regelmann⸗ Birkenfeld) V. f. R. Mühlburg Brötzingen— FFC. 19. Januar: Neckarau— Brötzingen Phönix Karlsruhe Waldhof V. f. R.— KV FFC. Mühlburg 26. Januar: Viernheim FFC. (Selzam-Heidelberg) V. f. R. Brötzingen Pforzheim— Phönix Karlsruhe KV Mühlburg 2. Februar: Phönix Karlsruhe Vf. R. Waldhof Mühlburg Pforzheim Neckarau 9. Februar: Viernheim Neckarau (Keller- Karlsruhe) Mühlburg— Phönix Karlsruhe Groß- Kundgebung der Partei: Donnerstag, den 12. Dez. im„Freischütz“ Gauredner Pg. Krug- Jahnke spricht! Junge hatte ſich im letzten Jahre nach einer ſchweren Erkältung Gelenkrheumatismus zu— gezogen, das ein Herzleiden hinterlies, an deſſen Folge er nun, nach einer nochmaligen Erkältung, geſtorben iſt. Es war ein eifriges Mitglied des Jungvolks und zu allen Ueb ungen und Ausmärſchen e zur Stelle. Möge er ruhen in Frieden. Den ſchmerzbe troffenen, 2 gilt unſere innigſte Anteil⸗ nahme. Die Beerdigung findet morgen Don nerstag 1 halb 4 Uhr vom Trauer hauſe aus ſtatt. Großer heiterer Abend. Wie wir ſchon mitteilten, kommt anläßlich des großen Heiteren Abends auch die vom Rundfunk be⸗ kannte Familie Knorzebach nach Viernheim in den„Freiſchützſaal“. Vater Knorzebach ladet alle Freunde und Bekannte zu dieſem Abend ein. Ganz Viernheim ſoll bei ſeinem Beſuch zugegen ſein. Außerdem bringt er erſtklaſſiges Wel i mit. Die Eintrittspreiſe ſind ſehr niedrig gehalten, ſo daß ſich jeder Bol lksgenoſſe den Beſuch erlauben kann. Darum verſäume niemand, ſich ſchnell⸗ ſtens Karten zu beſorgen. Uereins⸗ Anzeiger Turnverein von 1893 e. V. Heute Mittwoch abend 8 Uhr Hall lentraining ſämtlicher Hand⸗ und Fußballmannſchaf⸗ ten unter Leitung von H. Beikert.— Morgen Donnerstag abend ½9 Uhr Zu⸗ ſammenkunft der 1. Handballmannſchaft in der Sporthalle. Vorher um ½8 Uhr: Pf lichttraining der A-Jugend unter Leitung von Siegfr. Schmitt. 1 abend FFC.— KFV. Brötzingen Waldhof V. f. R. Pforzheim 16. Februar: KFV. Waldhof Neckarau V. f. R. Pforzheim Brötzingen 23. Februar: Mühlburg Pforzheim V. f. R. Waldhof 1. März: Viern 90 e i m V. f. R. (Peiſe„Karlsruhe) Waldhof er en Phönix Karlsruhe FFC. 8. März: Mühlburg Brötzingen Waldhof Neckarau FFC. V. f. R. Spielerverſammlung. Die Leitung. 15. März Waldhof— Viernheim (Wacker ⸗Niefern) Mühlburg— Neckarau Pforzheim KV. 22. März: Phönix Karlsruhe Viernheim (Unverferth⸗ Pforzheim) Waldhof FC. Neckarau KFV. 28. März: KFV. Brötzingen(Beginn 5 Uhr). 29. März: Mühlburg Viernheim (Bruſt- Mannheim) Neckarau FFC. 5. April: Phönix Karlsruhe Neckarau Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine ſtatt. Spielbeginn bis einſchließlich 23. Februar 14,30 Uhr, ab 1. März 15 Uhr; die Spiele der Jungligamann ſchaften entſprechend früher. 17 Das deutſche Volk ſteht in einem gewal tigen Ringen um ſeinen Wiederaufſtieg und damit zur Ehre und Freiheit unter den Völ bern der Erde. Seit der Machtübernahme durch die nationalſoz ia liſtiſche? Bewegung haben ſich Handel, Induſtrie und Landwirtſchaft ſo grundlegend verändert gegenüber dem früheren liberaliſtiſchen Prinzip, iſt die Exiſtenz des Bauern wieder geſichert worden, wurde dem deutſchen ſchaffenden Menſchen wieder Arbeit und Brot gegeben, daß es eines jeden Pflicht iſt, ſich daran einmal wieder zu erinnern. Wie ſah es denn zu Beginn des Jahres 1933 bei uns aus? Not und Elend in jedem Haus, über 6 Millionen Arbeitsloſe, Unruhen und Zuſammenſtöße auf allen Straßen und Plätzen, vor Rathaus und Kirchen kommu— niſtiſche Sprechchöre und Volksverhetzer, nie— mand war mehr ſeines Lebens ſicher! Und ein Mann machte dem ein Ende: Adolf Hitler! Heute geht es allen wieder 150 und der, der noch unverſchuldet in Not iſt, hat die ſoziale Unt terſtützung des ganzen Volkes durch die nationalſozialiſtiſchen Einrichtungen der NS⸗ Volkswohffahrt und des Winterhilfswerks. Und weil es jedem beſſer geht, hat er ſein Elend, in dem er vor 3 Jahren geweſen iſt, ſchon vergeſſen und er wird wieder unzufrieden, weil er 29 daß es gerade ihm dauernd noch beſſer gehen ſoll, er iſt nicht mit ſich ſelbſt zufrieden. Der Deutſche vergißt zu leicht! Als die Not in Deutſchland am größten war, da klammerten ſich Millionen an die letzte Hoffnung des Nationalſozialismus und wo die Verſammlungen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter-Partei ſtattfanden, da gingen alle hin, Hand- und Kopfarbeiter, Handwerker und Gewerbetreibende, der Mann hinterm Pflug, und waren begeiſtert von den Reden, daß nun bald die Not ein Ende nehme. Verkümmert ſaß die Familie zu Haus, der nächſte Tag brachte größere Not. Und heute reden ſie über Schweinefleiſch, Speck, Butter, Eier— die ſie alle wieder kaufen konnten, weil ihnen Adolf Hitler wieder Arbeit und An die viernheimer Bevölkerung! Zur öffentlichen Verſammlung Donnerstag Abend ½9 Uhr im „Freiſchütz“! Brot, Lebensmut und Schaffensfreude, Ehre und Freiheit gab! Habt ihr das alles vergeſſen? ſagt, was brauchen wir Verſamm⸗ lungen, was brauchen wir Aufklärung, wir haben ja Arbeit, wir kommen abends heim und ſind müde. Nein unſere Verſammlungen ſind für Euch, damit Ihr hört, was der Führer Euch, ſeinen Arbeitern und Bauern durch ſeine bewährten Kämpfer zu ſagen hat! Der Führer und ſeine Bewegung ſteht im täglichen Kampf gerade um Euch und Ihr ſollt es wiſſen, was um uns vorgeht. Staatsfeinde gehen nicht in die Verſammlung, wo National- ſo z ialiſten und deutſche Volksge⸗ noſſen beiſammen ſind! Deutſchland ſteht, kämpft mit Adolf Hitler und eines jeden deutſchen Ar— beitern und Bauern, Beamten, Handwerkers und Gewerbetreibenden Pflicht iſt, als Mit glied einer nationalſozialiſtiſchen Gliederung eine Verſammlung der Partei zu beſuchen. Und ſo rufen wir die ganze Bevölkerung auf: Beſucht die Kundgebung am Donnerstag Abend 1½9 Uhr im „Freiſchütz“, wo Gauredner Pg. Wer zu Krug⸗Jahnke zu der Viern⸗ heimer Bevölkerung ſprechen wird! Deutſche Männer und Frauen bekennen durch ihr Erſcheinen ſich zur nationalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft! Staatsfeinde bleiben zu Haus! Beſchluß Entſchuldungsverfahren Franz 3., in Viernheim. Nachdem der Antrag zurückgenommen iſt, wird das Verfahren eingeſtellt. Bensheim, den 29. 11. 35 Betr.: Helbig Entſchuldungsamt. Chriſtbäume, alle Größen, ſowie Ia Aepfel und Birnen und alle Sorten Gemüſe u, Salat, einge- machte Bohnen u. Sauerkraut iehlt biliaſt Kempf, Hügel: Braut- Betten (mit klein. Schönheitsfehler) von J. C. Wehrle Nchf., Göp⸗ pingen: 2 Deckbetten und 4 Kiſſen, ſchöne weiße Fedöerfüllung, 2 ſchöne Steppdecken, reine Wollfüllung, in bar deshalb für RM 13 5 0 abzugeben, auf Wunſch hier anzuſehen.. (Nehme auch Eheſtandsdar⸗ lehen an) Zuſchriften an: Wehrle, poſtlagernd Viernheim Aab bruck ae feen vorrätig in der Es iſt beſtimmt in Gottes Rat, Daß man vom Liebſten was man hat— muß ſcheiden! Jodes-Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem unerforſchlichen Rat⸗ ſchluſſe gefallen, geſtern nachmittag 4 Uhr, unſeren lieben herzensguten Sohn, Bruder, Enkel und Neffen im hoffnungsvollen Alter von 148 Jahren, nach längerem ſchmerzlichen Leiden, wohlvorbereitet durch den Em⸗ pfang der hl Sterbeſakramente zu ſich in die ewige Heimat abzurufen Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſeren lieben Verſtorbenen. Viernheim, den 11. Dezember 1935 Mannheim, Mannheim- Käfertal, In tiefem Schmerze Famille Ferdinand Schwab Familie Andreas Alter familie Ludwig Bürel nekst Ingenüörige ½4 Uhr vom Trauerhauſe, Bismarckſtr. 51 aus, ſtatt. Exp. ds. Blattes aller II ö liefert prompt akulalur- 0 Papier 9 Buchdruckerei zu haben im Verlag ds. Bl. don. Har iin Spelsehariollein zum Verladen kauft jedes Quantum Alois Walter N. B. Anmeldungen im Haus. N ee Weihnachtsgeschenke b Die Beerdigung findet morgen Donnerstag nachm. Dilig ung gui kaufen Sie am Plalze und Spielwaren! Der Weg nach Weinheimerſtraße 53 lohnt ſich unbedingt. Enorme Auswahl! Aeußerſt billige Preiſe Valt. Winkenbach ET Reinlichkeit iſt des Hauſes Zierde, Merkel's patent. Waſch⸗ maſchine bürgt dafür! Sie ist das schönste und praktische Weihnachtsgeschenk für die Familie! Sue Werdet Muglea der l. S. b. ccc cc Familien⸗ Drucksachen Verlobungs-, Vermählungs- u. Geburts- Anzeigen, Glückwunsch- und Besuchs Karten liefert in moderner Ausführung Uiernheimer Anxeiger C — r —. — 2 3 X 6 rer leisten dung schi wi heute faſun ich mi nern, kriliſe der A nicht! ben k Vir weiter Natio einen einer zuſete bunde⸗ merker der U geleiſt Val von d infolge im Un lunft! wird. über d gewe IE derttett kerbun! Gegent Antriel leren 4 0 Die l beide glieder gehen beabſich nicht hen gr. hen dur aber er werde. Bald: diese l. zuſeellen