* Viernheimer Anzeiger (Liernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung(Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) j N 3 N 8 Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig .— 8 tl. 5 5 140 Ur fes i 8 d ee tl. 5 bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ Wochenende“, zweimal jährlich den Sommer- und Winter Fahrplan“ umd den 7 mittags 9 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten 5 Geſchäftsſtelle u. von sämtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Weitverbreitete Tageszeſtung— nachrichten- und Anzeigenblan G L Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Verbreitung 3 geit 5 51877 g. 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Im Rahmen der Vortragsreihe„Die öf⸗ n e ſo zuſammenzufaſ⸗[ſerven für eine Zeit, in der die Wehr⸗ er Völkerbund immer im Re ei, wäh⸗; 3 5 ich“[en, daß wir im Hinblick auf die Erreichun haftmachung bis zu einem gewiſſen Grad 2 ü 9 9 gewif rend er eine ſehr menſchliche Kör⸗ fentliche Verwaltung im Dritten Neich des uns geſtellten großen Zieles durchgeführt ſei. perſchaft fehlbarer Nationen darſtelle, ſprach* der weden lep e ierNH Berlin jeden Pfennig umdrehen Dem Außenhandel 8 eee La„ e werde dieſes Ziel nie erreicht werden. Die wies der Redner die Aufgabe zu, den Siche⸗ Bestreben es iſt, womöglich einen Völker inen, 5 eulſche Iinanzpoliti Finanzbeamten könnten auch dem deutſchen rungsfaktor für unſere Rohſtoffeinfuhr zu bund aufzubauen der im Laufe der Zeit Nach einer kurzen Erinnerung an die erſte Volke gegenüber ihre Tätigkeit nur dann bilden. Das ſei wichtiger für die geſamte 1 vielleicht 55 Menſchheit 3 Dienſte große Finanzkataſtrophe der Nachkriegszeit[verantworten, wenn die Finanzverwaltung[ Wirtſchaft, als daß man von dem Außen⸗ 1 1 leiten könne, von denen wir bei der Grün: im Jahre 1923 ſchilderte der Redner die ka-⸗[ die Gewähr dafür übernehme, daß jeder ein-] handel eine ſtarke Belebung der Wirtſchaft * e des Völkerbundes träumten. Ich beab⸗ taſtrophale Lage, die der Nationalſozialis⸗ zelne Pfennig ſo angewendet werde. wie es] durch Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit ver⸗ ſichtige angeſichts der Abweſen heit ge. mus 1933 auf dem Gebiet der Finanzpolitik[der Arbeitsſchweiß, der an dieſem Pfennig lange. 149 0 a j vorgefunden habe. Keinerlei Rücklagen in hafte, verlange. N Mit beſtimmten Worten hob der Reichs⸗ 3 eee 1 0 5 den öffentlichen Haushalten und in der Pri⸗ Weiter betonte der Miniſter. daß auch finanzminiſter ſodann die Bedeutung der faſſung und ſeine Mängel zu ſprechen, aber vatwirtſchaft, Fehlbeträge und Verluſte und[die Sparkraft des deutſchen Volkes hinein⸗ Privatinitiative des einzelnen Anker⸗ J 9 in⸗ſchließlich der ungeheure wirtſchaftliche und J geſtellt werden müſſe in den Dienſt der ich möchte die Abgeordneten daran erin⸗ moraliſche Druck einer Armee von ſechs Mil⸗ Wehrhaftmachung. Dies würde zur Folge nehmers* nern, daß wir, ſoviel ſie auch die Regierung lionen Arbeitslosen. haben, daß hier und da Lieblingswünſche hervor. die nicht ausgeſchaltet werden dürfe, kritiſieren. und ſoviel ſie auch ſagen, was Der Miniſter schilderte nun im einzelnen] aber auch wirtſchaftlich Werwolles und viel- wenn auch für die nächſten Jahre der Haupi⸗ eee een die Maßnahmen der erhlt. und Haushalts- leicht auch Notwendiges, zurückgeſtellt wer⸗[anteil an der wirtschaftlichen Belebung nach nicht den Völkerbund in unſerer Macht ha⸗ politik, den konzentriſchen Angriff auf die den müſſe 8 5 wie vor dem Staat zufalle. ben können. vrfurH N 3 g 1 g Der Miniſter rief zum Schluß alle deut⸗ Wir gebrauchen ihn und werden dies auch. eee e der Steuer⸗ vor der Erreichung des einen Jieles. ſchen Volksgenoſſen auf, ſich durch zeitweilig weiter tun, aber ſchießlich befinden ſich 505 f dung i Dieſe wirtſchaftlichen Aufgaben. wie etwa auftretende Schwierigkeiten nicht an der 5 Nationen im Völkerbund. Es iſt nicht leicht, Entwicklung des Schuldenſtandes auch der Wohnungsbau. werden zu- großen Aufgabe irre machen zu laſſen. 10 einen Beſchluß oder einen ſtetigen Kurs bei ein, der unter Einbeziehung der noch nicht 1 N einer Körperſchaft von 50 Nationen durch eingelöſten und daher noch nicht öffentlich 7250 5 W ö zuſetzen. Wenn die Geſchichte des Völker- ausgewieſenen Arbeitswechſel in den Jah⸗ 1 bundes geſchrieben wird, wird jeder es be⸗[ren der Kriſe von 1930 bis 1933 um 3,7 ur le er ge un E 0 Am: le 4 merkenswert finden, einen wie weiten Weg Milliarden und in den zweieinhalb Jahren a 7 der Völkerbund zurückgelegt und wieviel er[ des Aufbaues ſeit 1933 um 7 Milliarden ge⸗ Aufruf des Ehrenführerringes des Neichshundes der Kinderreithen geleiſtet hat. ſtiegen ſei. In den Jahren der Kriſe ſeien g Baldwin fuhr fort: Die Schwierigkeiten,] aber die aufgenommenen Kredite Defizitkre⸗ Berlin, 12. Dezember. und Lebensraum zu erringen, das iſt die 3—„— 1 von denen wir jetzt umgeben ſind. laſſen ſich[dite der öffentlichen Hand geweſen: die Ver⸗ Anläßlich der am 12. Dezember in Wei⸗ 8 infolge ihres Weſens im Augenblick nicht] ſchuldung der Jahre nach 1933 dagegen ſei blich 45 im Unterhaus erörtern, damit nicht die Zu⸗ die Folge einer aktiven Konjunkturpolitik kunft in jeder Hinſicht beträchtlich gefährdet[geweſen. Aufgabe unſerer Zeit. mar erfolgenden Verkündung des Ehren— Das Dritte Reich hat ſich mit vollem Nach⸗ führerringes des Reichsbundes 8 den Dienſt dieſer Aufgabe geſtekkt. wird. Baldwin ſagte, ſeine Ha tung gegen⸗ Als ein weiteres Kennzeichen für die echte der Ki* der re iche n(KD) wird folgen⸗— e mien ie 985170 duc dis den über dem Völkerbund ſei ſtets folgerichtig[ Aufwärtsentwicklung neben der Arbeits⸗[der Aufruf veröffentlicht. zock heraus ſich alle Kräfte regen be an geweſen. Er habe niemals den Standpunkt beſchaffung bezeichnete der Redner die Zu⸗ Gewaltiges hat der Nationalſozialismus einer geſunden Geſtaltung des völkiſchen 8 2 7 ff 9 4 0* 4* 5 22 N 1 vertreten, daß bei einem Verſagen des Völ⸗ nahme des in Deutſchland ſeit der Machtübernahme ge⸗ Familienlebens mitbauen. Dabei ſteht den erbgeſunden Kinderreichen die Führung zu. 0 1 5 2 1 i 0 ihr Beiſpiel muß der deutſchen Vollfamilie ö die ſich von 1932 bis 1935 trotz beträchtlicher[dieſer Erfolge nur dann als geſichert gelten. ih e 5 5 eren Leiſtung zu ſtreben e e um 2,5 Millarden erhöht wenn erſt die größte und dringendſte Auf- 9 25 ihr W W 5 U N tung; tre 3. 2 ö„ 77 0 187 5 abe löſt i t, eine Auf abe, die bisher noch der olksgemeinſchaft erkämpfen. er 1e 1 Die britiſche Regierung ſchreite auf dem] und damit eine Verbeſſerung der Haushalts- gabe gelöſt iſt, ei 0 Vorausſetzung für Durchbruch und Sieg des 4 deutſchen Willens zum Kinde iſt. kerbundes Verzweiflung am Platze ſei, im Geſamtaufkommens der Reichsſteuern, leiſtet. Und doch kann der Fortbeſtand all Gegenteil ſollte ein ſolches Verſagen ein Antrieb ſein, das nächſtemal nach einer beſ⸗ visherigen Wege gemeinſam mit anderen lage um 4 Milliarden ermöglicht hätten.] nie ein weißes Volk bezwungen hat: Vö kerbundsmitgliedern wärt und J Dieſer Umſtand ſei in erſter Linie der Wie⸗ Den Jortbeſtand unſeres Volkes wieder l ö 9. 15 3 3 N Mit- derherſtellung der Ertragsfähigkeit in In⸗ N zu ſichern. Der Reichsbund der Kinderreichen(RD glieder gehen wollten. Ein einſeitiges Vor⸗duſtrie und Landwirtſchaft zuzuschreiben. d a 5 N f iſt nach dem Willen des Führers mit dieſer f e 1.. 5 Trotz dieſer gewaltigen Steigerung der Harte, unangreifbare Ziffern zeigen. daß 2 f f 1 gehen werde jetzt ebenſowenig wie früher eee babe ſedach der Neiches: bas deuſche Bott in den letzten Jahrzehnten Kampfaufgabe betraut. Staat und Partei ſtehen hinter ihm. Es iſt Ehrenaufgabe aller erbgeſunden kinderreichen Eltern, in ſeinen Reihen mitzuſtreiten und ſich durch das Tra⸗ gen ſeines Zeichens ſtolz zu dem Glück zu bekennen, das aus dem köſtlichſten Reichtum einer Familie und eines Volkes erblüht, dem Reichtum an Kindern. Wir als Väler von Vollfamilien rufen hiermit alle Ellern mit vier oder mehr(Witwen mit drei oder mehr) Kindern auf, ſich in die Reihen des De einzuordnen. Dem Ehrenführerring des RD gehören u. a. an: Die Reichsminiſter v. Blomberg, Frhr. von Eltz⸗Rübenach, Dr. Frick, Dr. Goebbels, Ruſt, Graf Schwerin v. Kroſigk, ferner der württembergiſche Finanzminiſter Dr. Dehlinger, der braunſchweigiſche Mini⸗ . 1 5 2 fein Anſe⸗ haushalt noch nicht ausgeglichen werden kön⸗ ein abſterbendes Volk geworden war. Bis sei Viellei 2 f ſe⸗ nen und zwar wegen der Ausgaben für den[ zur Machtergreifung durch den Führer be— nh 75 3 ee Arbeitsdienſt und die Wehrhaftmachung ſtand keine Ausſicht auf Aenderung dieſes hen durch die Aussprache geſchädigt werden, des deut o 5 Miniſt 8 n 0 Aend aber er hoffe, daß dies nicht der Fall ſein[des deutſchen der iniſter warf gefährlichen Vorgangs. Erſt ſeit der Ueber⸗ werde. dann die Frage auf: l 9 Baldwin erklärte: Wir hatten Auftrag, Wie werden die Mittel für die neue dieſe Unterſuchung mit den Franzoſen an⸗ deutſche Wehrmacht aufgebracht? windung des Geſpenſtes des Geburtenrück⸗ zuſtellen. Eden wird dem Völkerbund ſei⸗[„Es liegt einfach“, ſo führte er aus,„die gangs und an einen biologiſchen Wiederauf⸗ nen Bericht erſtatten. Er wird und kann[ Ausnutzung einer durch die aktive Kredit⸗ ſtieg unſeres Volkes 9„ 8 iſt aber gar nicht die Annahme der Regelung dem politik geſchaffenen wirtſchaftlichen Lage vor, ötig, d lle K 35 125 di 5 ti Völkerbund aufnötigen, wenn der Völker⸗ die es uns ermöglicht, auf dieſem Wege in nötig, aß a e Kräfte für dieſes gewaltige bund nichts davon wiſſen 1 1 wirtſchaftsrichtiger Form fortzufahren. 90 1 e 1 Noch 1 57 1 Ge⸗ kann er ſie Italien oder Abeſſinien aufnö⸗ 3 1 ztſig Urtenziffern nicht aus, um auf die Dauer tigen. Wir wiſſen nicht, was jede dieſer Die ſtärkere Sparbildung und Flüſſig den Beſtand der Nation in ihrer heutigen drei Parteien beſchließen wird. Wenn nichts haltung auf dem Geldmarkt Größe zu ſichern, und ein Sinken der Volks⸗ N dabei herauskommt, müſſen wir, es ſpäter ermöglicht uns immer wieder, daß wir die zahl würde Deutſchland nicht nur zahlenmä⸗ nach und nach wieder verſuchen. Wir wer⸗ mobilen Gelder für die Zwecke der ßig, ſondern auch an Erbwert und Bega⸗ * 1 0 N nahme der Regierung durch Adolf Hitler können wir im Ernſt wieder an eine Ueber⸗ ü den wiederum die ganze Frage zu erwägen öffentli Finanzi f und i l ſchädi 5 del 1 emu ahmen öffentlichen Finanzierung heranziehen un bung auf das allerſchwerſte ſchädigen. Es ſterpräſident Klagges, der außerordentliche 1 je nach Lage der Möglichkeit dann durch gibt nur ein Mittel, um unſer Volk aus Geſandte in! ien, bek e ie Oppoſition hat es ſo hingeſtellt. als[ Auflegung von Anleihen wieder dieſer ernſtlichen Gefahr des völkiſchen Nie Induſtrielle e eee 1 wäre es eine ganz einfache Sache, die Oel⸗ fundieren.“ dergangs(nach Zahl und Tüchtigkeit) zu und der außerordentliche Botſchafter v. Rib⸗ zufuhr nach Italien zu unterbinden. Der Miniſter wandte ſich mit ſcharfen retten: 3 bentrop. 13 Es handelt ſich aber um eine außerordent⸗] Worten gegen die Auffaſſung, daß es in Das Enkſtehen möglichſt vieler erbgeſun⸗. lich verwickelte Frage. Wenn wir den einer Zeit des Aufbaues auf eine Handvoll der Vollfamilien. Glückwunſch Adolf Hitlers an Kerrl Sbbei tur maſſen ur ſicher ſein daß er Milionen Mart nicht antomme. Im Gegen- d. h. von Familien, in denen mindeſtens 5 g 1 wirkſam iſt. Ein Redner hat geſagt, daß keil, es komme heute mehr denn ſe auf je vier e Kinder geboren e Der Führer und Reichskanzler hat an den ö viele engliſche Wähler Sühnemaßnahmen den Pfennig an i 97 3 Reichs⸗ und preußiſchen Miniſter für die N unterſtützen, aber keinen Krieg wünſchen. 1 den. Nur dieſe Kinderzahl reicht für die kirchlichen Angelegenheiten, Kerrl. anläßlich Sehr wenige Leute in Europa 8811 Volkserneuerung aus. Zerrüttung des Fa- deſſen 48. Geburtstages folgendes Glück⸗ wünſchen Krieg. Die Engländer be⸗ g milienbegriffs und bevölkerungspolitiiche] wunſchtelegramm geſandt:„Zu Ihrem Ge⸗ obachten die jetzigen Vorgänge mit größtem[ des Völkerbundes tun können. Wir ſetzen[Irrlehren haben in der Verfallzeit aller- burtstage ſende ich Ihnen in kreuem Geden⸗ Intereſſe. In den letzten drei Monaten ha⸗ genau dieſelbe Politik wie bisher fort. Eden ſchwerſte Schäden angerichtet, die geſunde ken meine aufrichtigen Glückwünſche. Ich ben wir ſehr viel darüber in Erfahrung ge⸗reiſt am Mittwoch nach Genf und wir wer⸗ kinderreiche Familie iſt mit der erbkran⸗] weiß, daß dem Wohle Deutſchlands zu die⸗ 0 r— N 3 bracht und tun es noch, was gegenwärtig inden ſehr bald wiſſen, weiche Rückwirkungen ken aſozialen in eine Reihe geſtellt und der[nen, Ihnen immer heiligſte Pflicht war. Das 5 der Welt möglich iſt und was nicht möglich der von uns geſteuerte Kurs hervorrufen V 5 1 1 5 5 3 g 0 Vertrauen, das ich und mit mir Millionen 1 w., wo man im: wird erachtung und Verelendung überantwortet ſtande ſein wird, dem Unterhaus alle ſeine] Soweit der engliſche Miniſterpräſident] worden. 5 iſt begründet in der Lauterkeit Ihres Cha⸗ Erfahrungen mitzuteilen, und das Unter⸗ Baldwin. Die Unterhausdebatte wurde ab⸗ Hier Wandel zu ſchaffen, Aufklärung zu rakters und der Reinheit Ihres Wollens. haus und das Land werden dann zu erwä⸗ geſchloſſen mit der Annahme der Antwort- verbreiten, die alte deutſche Kinderliebe wie.] Nehmen Sie meinen herzlichen Dank entge⸗ gen haben, was ſie im Lichte dieſer Erfah⸗adreſſe auf die Thronrede mit 281 gegen er zu wecken und zu ſlärken, vor allem aber gen für die der Bewegung und dem Vater⸗ rungen künfti r Förderung der Arbeiten 1 139 Stimmen. der Vollfamilie wieder Achtung, Gelkung] lande bisher geleiſteten Dienſte.“ ö 9 g zu 5 treuer deutſcher Volksgenoſſen in Sie ſetzen, W 2 * ** 1 10 51 4 1 I Rea . i 1 1 1 1 9 1 eber e N e 8 S e e PP— .— W Die Pflicht des Beamten Kein Bürokratismus, aber Gewiſfen⸗ haftigkeit. Berlin, 12. Dezember. Mitunter wird gegen die Beamten der Vorwurf des Bürokratismus erhoben, der manchmal berechtigt, ſehr oft aber auch un⸗ berechtigt iſt. Der Hauptſtellenleiter im Hauptamt für Kommunalpolitik. Oberbür⸗ germeiſter Dr. Strölin, hat deshalb, wie im Zentralblatt der NSDAP für Gemeindepoli⸗ tik mitgeteilt wird, Veranlaſſung genommen, ſich einmal ernſthaft mit dieſem Schlagwort auseinanderzuſetzen. Manche Volksgenoſſen ſeien leicht geneigt, immer dann von Büro— kratismus zu ſprechen, wenn ſie irgendwie in unangnehme Berührung mit den Behör⸗ den kämen oder wenn ihnen ein Geſuch ab⸗ gelehnt werde. Das gelte auch für die ver⸗ ſchiedenſten Organiſationen. Bürokra⸗ tis mus ſei ſeelenloſe und unperſönliche Anwendung des toten Geſetzesbuchſtabens. Bürokratismus liege vor, wenn Entſcheidun⸗ gen nur nach den ſtaubigen Akten und nicht nach der lebendigen perſönlichen Anſchau⸗ ung getroffen würden. Bürokratismus ſei unmer ein Beweis mangelnder Volksver— bundenheit. Dieſen Bürokratismus lehne der Nationalſozialismus auf das ſchärfſte ab. Er dürfe aber nicht verwechſelt werden mit in Ausführung der von der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Regierung gegebenen oder aufrecht erhaltenen Geſetze und Anordnungen. Die Verwaltung und der einzelne Beamte müß⸗ ten ſich an gewiſſe Grundſätze halten, und auch die Einhaltung der Zuſtändigkeiten ſei für den geordneten Gang der Verwaltung eine dringende Notwendigkeit. Pflicht des. Beamten ſei es allerdings, dafür zu ſorgen, daß in jedem Falle möglichſt raſch die zu⸗ ſtändige Stelle mit einer Sache befaßt wer⸗ de. Der nationalſozialiſtiſche Beamte ſehe ſeine Aufgabe darin, den Volksgenoſſen durch das Labyrinth der Geſetze und Be⸗ hörden hindurch den richtigen und raſcheſten Weg ur Hilfe zu weiſen. Das Ehetauglichkeitszeugnis Ausſtellung vorläufig nur in Zweifelsfällen. Berlin, 12. Dezember. Die erſte Durchführungsverordnung zum Ehegeſundheitsgeſetz, die ſoeben ergangen iſt, regelt im einzelnen das Verfahren für die Ausſtellung des Ehetauglichkeitszeugniſ— ſes. Dabei wird noch einmal darauf hinge⸗ wieſen, daß vorläufig noch das Ehetauglich⸗ keitszeugnis nur beizubringen iſt, wenn der Standesbeamte begründete Zweifel über das Vorliegen eines Ehehinderniſſes hat. Zwecks Erlangung des Ehetauglichkeitszeug⸗ niſſes hat ſich jeder Verlobte bei dem Ge⸗ ſundheitsamt unterſuchen zu laſſen, in deſſen Bezirk er ſeinen Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat. Die Ausſtellung des Ehe⸗ tauglichkeitszeugniſſes erfolgt durch das für die Unterſuchung der Braut zuſtändige Ge⸗ ſundheitsamt. Es wird ungültig, wenn die Ehe nicht binnen ſechs Monaten nach der Ausſtellung geſchloſſen wird. Für die Ertei⸗ lung oder Verſagung des Ehetauglichkeits⸗ zeugniſſes wird von jedem Verlobten eine Gebühr von fünf Mark erhoben, die bei Bedürftigkeit ermäßigt oder erlaſſen wird Gegen die Verſagung oder Zurück⸗ nahme des Ehetauglichkeitszeuchiſſes kann jeder Verlobte die Entſcheidung des Erbge⸗ zundheitsgerichtes anrufen, und gegen die Entſcheidung des Erbgeſundheitsgerichtes iſt auch noch VBeſchwerde an das Erbgeſund⸗ heitsobergericht zuläſſig. Für das gericht⸗ liche Verfahren wird in jedem Rechtszug eine Zebühr von fün' Mark erhoben. Die Koſten des Verfahrens muß der unterliegende Ver⸗ lobte tragen. Das Aufgebot darf erſt be⸗ kanntgegeben werden, wenn dem Standes⸗ beamten das Ehetauglichkeitszeugnis vorge— legt worden iſt. Deutſche Tagesschau Verſtändiges Entgegenkommen gegenüber langfriſtig Erwerbsloſen. Im Laufe der Zeit ſind die volltauglichen Arbeitsloſen in immer ſtärkerem Maße her— ausgeſucht worden, ſo daß ſich bei dem Reſt häufig bei Wiedereinſtellungen Schwierig— keiten ergeben. Der Präſident der Reichs- anſtalt befaßt ſich in einem Schreiben an die Reichswirtſchaftskammer mit den Gründen ſolcher Schwierigkeiten, die teils an man⸗ gelndem Willen, teils an ſchlechtem Geſund— heitszuſtand, teils aber auch an zu hohen Anforderungen der Unternehmer liegen. Es werde vielfach vergeſſen, daß es ſich bei dem Arbeitsplatzaustauſch und der Regelung des Arbeitseinſatzes nicht um vollwertige, ein⸗ gearbeitete Fachkräfte handele, ſondern um zuſätzliche Hilfskräfte. Arbeitszeitſchutz für Jugendliche. Das Jugendamt der Deutſchen Arbeits⸗ front hielt im Einvernehmen mit dem So— zialen Amt der Reichsjugendführung, in deſſen Rahmen die ſachlichen Fragen der Be⸗ triebsfſugend bearbeitet werden. eine Sit⸗ zung der Jugendwalter der Reichsbetriebs— gemeinſchaften zur Beſprechung des kom— menden Arbeitsſchutzes Jugendlicher ab. Im Vordergrund ſtanden Vorſchläge für eine einheitliche Arbeitszeit Die vorbereitete Neuordnung dieſer Frage ſtellt im Rahmen der ſozialen Jugendarbeit des neuen Staa⸗ tes eines der wichtigſten Aufgabengebiete Jar. Der Friedensvorſchlag überreicht Die Entſcheidung über die ölſperre wird verſchoben Rom, 12. Dezember. Muſſolini empfing nacheinander die Bot⸗ ſchafter von England und Frankreich zur Ueberreichung der franzöſiſch⸗engliſchen Vorſchläge in der abeſſiniſchen Frage. Wie von amtlicher Seite erklärt wird. werden die Vorſchläge, die techniſch ſehr verwickelter Art ſeien, zu denen alſo nicht in wenigen Stunden Stellung genommen werden könne, von zuſtändiger italieniſcher Stelle in allen Einzelheiten geprüft werden. Eine Antwort könne früheſtens in einigen Tagen erfolgen Immerhin ſei die Tatſache der Uebergabe der Vorſchläge in amtlichen italieniſchen Kreiſen mit Genugtuung aufgenommen worden. Auch würden die Bemühungen Frankreichs und Englands gern anerkannt. Wie man von zuſtändiger italieniſcher Seite vernimmt, wird Italien zu der am Donnerstag in Genf beginnenden neuen Tagung des 18er-Ausſchuſſes keine Ver⸗ tretung entſenden. Von Paris nach Genf Gemeinſame Reiſe Edens und Lavals. Paris, 12. Dezember. Miniſterpräſident Laval empfing den italieniſchen Botſchafter in Paris. in deſſen Begleitung ſich der italieniſche Erfinder Marconi befand Anſchließend hatte La⸗ val eine Unterredung mit dem abeſſini⸗ ſchen Geſandten in Paris. Zum Frühſtück begab ſich der Miniſterpräſident in die bri⸗ tiſche Botſchaft. wo er mit Unterſtaatsſekre⸗ tär Vanſittart zuſammentraf. Miniſter Eden traf am Mittwoch abend in Paris ein und reiſte zwei Stunden ſpä— ter mit dem gleichen Zug nach Genf, mit dem ſich auch der franzöſiſche Miniſterprä⸗ ſident zur Völkerbundsſtadt begeben hat. In Begleitung des Miniſterpräſidenten befin— den ſich ſein Kabinettschef Rochard, der fran⸗ zöſiſche Völkerbundsſachverſtändige Maſſigli ſowie der Sachverſtändige für afrikaniſche Angelegenheiten. Saint Quentin. Der ſpa— niſche Vertreter beim Völkerbund, de Ma⸗ dariaga, reiſte mit dem gleichen Zug nach Genf. Wie aus London verlautet, geht dieſe Reiſe Edens nach Genf auf einen Beſchluß des engliſchen Kabinetts zurück. Demzufolge ſoll der engliſch-franzöſiſche Friedensplan, der ſogenannte Hoare-Laval-Plan, am Don⸗ nerstag dem 18er-Ausſchuß des Völkerbun⸗ des vorgelegt werden. Die Beratung der Oelſperre ſoll auf einen ſpäteren Zeitpunkt verſchoben werden. Reuter zufolge wird in London betont, daß die Friedensvorſchläge nach Rom und Addis Abeba übermittelt worden ſeien und daß, nachdem dies geſchehen ſei. ſich die Angele- genheit in der Hand des Völkerbundes be— finde In London werde ein Anterſchied zwiſchen dem britiſchen Plan und einem Völkerbundsplan gemacht. Ergänzend hierzu berichtet Preß Aſſociation, daß eine Antwort der beiden Mächte auf den Friedensplan vor dem Zu⸗ ſammentritt des 18er-Ausſchuſſes nicht zu erwarten ſei. Die geſamte Angelegenheit liege nunmehr in den Händen des Völker— bundes. Ablehnende Stimmen in Norwegen Die Nachrichten von dem engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Friedensvorſchlag werden von den franzöſiſch⸗ etwaigen Vert ra ien für Valdſchus Dritte Sitzung des Memel-Landkages. Memel, 11. Dezember. Der Memelländiſche Landtag ſprach dem Direktorium Baldſchus das Vertrauen aus. Die eingebrachten Geſetzesvorlagen wurden in erſter Leſung und zum Teil auch in zwei⸗ ter Leſung angenommen. Dann wurde die Geſchäftsordnung über die Beſchlußfähigkeit des Landtages durch folgenden Antrag ab— geändert: Wird die Beſchlußunfähigkeit dadurch herbeigeführt, daß Abgeordnete die Sitzung verlaſſen, oder iſt trotz ordnungsgemäßer Ladung die für die Beſchlußfähigkeit erfor⸗ derliche Anzahl von 20 Abgeordneten nicht erſchienen, ſo kann der Präſident eine Sti⸗ zung mit der gleichen Tagesordnung frü— heſtens auf den nächſten Tag anberaumen. in welcher der Landtag bei Anweſenheit von 15 Mitgliedern beſchlußfähig iſt. Durch die Annahme einiger Drinalichkeits⸗ anträge wurden die von den Direktorien Reisgys und Brubvelaitis getroffenen geſetz— widrigen Kürzungen der Unterſtützungen für Kriegsbeſchädigte und Arbeitsloſe ſowie die ungeſetzliche Kürzung von Beamtenbe— zügen rückgängig gemacht. Kabinettskriſe in Prag Die Regierung Hodza zurückgetreten. Prag, 12. Dezember. Ein außerordentlicher Miniſterrat beſchloß den Rücktritt der kſchechoſlowakiſchen Ge⸗ ſamtregierung. Miniſterpräſident Hodza be⸗ gab ſich nach Schloß Lang zum Skaatsprä⸗- ſidenten Maſaryk und bol ſeinen Rücktritt an. Dem Vernehmen nach ſoll ein Beam⸗ tenkabinett eingeſetzt werden, dem die 2 führenden Blättern Norwegens mit großer Empörung wiedergegeben.„Aftenpoſten“ ſchreibt, daß der Völkerbund, falls er dieſe Vorſchläge gutheiße, den letzten Funken von Idealismus verlieren würde. Norwegen müſſe dann aus dem Völkerbund austreten. „Dagbladet“ ſagt, daß der Völkerbund es nicht den Großmächten überlaſſen dürfe, den oſtafrikaniſchen Konflikt nach ihren ſelbſtſüch— tigen Intereſſen zu löſen. Ein ſolcher Friede, wie ihn England und Frankreich vorſchlü⸗ gen, machte die Verhandlung von Konflikten durch den Völkerbund zu einer Karikatur. Fliegerpanik in Addis Abeba 20 000 Menſchen aus der Stadt geflüchtet. Addis Abeba. 11. Dez. In der Nacht trafen in Addis Abeba Nachrichten ein, die für die Morgenſtunden einen Bombenangriff der italieniſchen Flie⸗ ger auf die Hauptſtadt ankündiaten. Der angekündigte Fliegerangriff blieb zwar aus, doch die Bevölkerung beruhigt ſich nur all— mählich Um halb vier Uhr morgens begann die Räumung der Stadt durch die Bevölke— rung. Zu Tauſenden und aber Tauſenden flüchteten die Einwohner in langen Zügen und begleiteten Wagenkolonnen in die Um— gebung von Addis Abeba und in die umlie⸗ genden Berge. Europäer und Eingeborene wurden von der von Haus zu Haus gehen— den Polizei aus dem Schlaf geweckt und aufgefordert, ſich in Sicherheit zu brin⸗ gen. Allgemein griff eine panikartige Stimmung Platz. Alle verfügbaren Kraft⸗ wagen wurden zu Preiſen von 100 bis 200 Mark gemietet, um aus der bedrohten Stadt zu gelangen. Im Laufe des Vormittags wurden die Läden in der Stadt wieder ge⸗ öffnet. In der erſten Aufregung hatten un— gefähr 20000 Menſchen Addis Abeba ver— laſſen. Das Geſandtſchaftsviertel war bereits um 6 Uhr morgens von Tau— ſenden umlagert, die dort Schutz zu finden hofften Die abeſſiniſchen Behörden haben eine vierfache Verſtärkung des Polizeidienſtes eingerichtet. An allen Straßenecken wurden zur Bekämpfung von Bränden infolge von Bombenabwurf große Fäſſer mit Waſſer aufgeſtellt. „Nichts Bemerkenswertes zu verzeichnen.“ Rom, 12. Dezember. Die amtliche Mittei⸗ lung Nr. 69 des italieniſchen Propaganda⸗ miniſteriums enthält folgenden, von Mar⸗ ſchall Badoglio gedrahteten Heeresbericht: „Von der ganzen Front iſt nichts Bemer⸗ kenswertes zu verzeichnen. Hinter der Front iſt die Organiſation aller Nachſchubdienſte und des Straßennetzes in vollem Gang.“ Rücktritt der ägyptiſchen Regierung Kairo, 12. Dez. Miniſtervräſident Tew⸗ fik Neſſim Paſcha wird dem König den Ge⸗ ſamtrücktritt des ägyptiſchen Kabinetts an— bieten. Wie verlautet, iſt der Grund für den Rücktritt darin zu ſuchen, daß England ſich gegenüber den ägyptiſchen Wünſchen auf Wiedereinführung der Verfaſſung von 1923 ablehnend verhält. Man rechnet damit, daß der König die Parteiführer zu Beſprechun— gen empfangen wird. Durchführung der augenblicklich wichtigſten innerpolitiſchen Aufgaben aufgetragen wer⸗ den ſoll. Nach Erfüllung ſeiner Aufgabe würde das Beamtenkabinett wieder zurück⸗ treten. Daneben wird aber auch die Einſet— zung einer parlamentariſchen Regierung er— wogen. Die tſchechiſch⸗nationale, rechtsoppoſitio⸗ nelle„Narodny Liſty“ ſchreibt, die Kriſe ſei durch die ergebnisloſen Verhandlungen äber die ernſteſte Frage der Staatspolitik her— beigeführt worden. Die Linksparteien ſeien mit ihren Plänen auf einen unerwarteten Widerſtand der bürgerlichen Parteien ge— ſtoßen. die nicht zugeben wollten, daß eine Linksmehrheit die bürgerliche Mehrheit be— herrſche. Der Chriſtbaum in Bozen wieder zugelaſſen Bozen, 12. Dezember. Der Verbands⸗ ſekretär der faſchiſtiſchen Partei hat verfügt, daß in der Provinz Bozen der Chriſtbaum im Gegenſatz zu den kürzlich veröffentlichten Beſtimmungen geſtattet bleibt. Zum Schutz der Waldkulturen wird aber ein möglichſt eingeſchränkter Gebrauch der Erlaubnis empfohlen. Deutſcher Luftverkehr ungeſtört Berlin, 12. Dezember. Der jetzt wieder über dem Kanal herr⸗ ſchende Sturm hat auf den Luftverkehr der Lufthanſa keinen Einfluß gehabt. Die Tages— ſtrecke von Berlin nach London und zurück wurde ebenſo wie die Nachtpoſtſtrecke— Abflug täglich in Berlin um 23.30 Uhr und in London um 23 Uhr— wie üblich ge⸗ flogen, obwohl die Kanalſchiffahrt ſchwer zu leiden hatte. Geſtörte Stöcker⸗Feier Berlin, 11. Dezember. Die Feier anläßlich des 100. Geburtstages Adolf Stoeckers in der Berliner Stadt⸗ miſſion, an der als Vertreter des Reichs⸗ kirchenausſchuſſes Präſident Koopmann teil⸗ nahm, wurde— ſo griff“— durch einen Mißklang geſtört. Das Blatt ſchreibt darüber:„Der Vertreter der preußiſchen Bruderräte, Pfarrer Ja— cobi von der Kaiſer-Wilhelm⸗Gedächtnis⸗ Kirche in Berlin, hielt es für angebracht, un⸗ ter Nennung des Namens des Präſidenten Koopmann zu erklären, daß Stoecker, wenn er noch lebte, heute ſicher nicht beim Reichs⸗ kirchenausſchuß ſtehen würde. Präſident Koopmann ſah ſich gezwungen, zum Zeichen ſeines Proteſtes gegen eine ſolche unerhörte Brüskierung die Verſammlung ſofort zu verlaſſen. Ein Teil der Verſammlung ſchloß ſich dem Präſidenten Koopmann an und be— kundete ſeinen empörten Widerſpruch gegen eine ſolche Behandlung des Vertreters eines vom Staate eingeſetzten Ausſchuſſes.“ Somſetſpionage Eine ſowjetruſſiſche Spionageorganiſation in Belgrad aufgedeckt. Belgrad. 11. Dezember. Die Behörden haben einen Fall von Sowijetſpionage aufgedeckt. Sie ver⸗ hafteten den ruſſiſchen Arzt Dr. Ljenitzki, der durch den Empfang von großen Geldſum— men, über deren Herkunft er keine Ausſa— gen machen wollte, verdächtig geworden war. Der Verhaftete geſtand ſchließlich, das Geld von ruſſiſcher Seite für Spionage⸗ zwecke erhalten zu haben. Er hatte mit dem weißruſſiſchen(alſo ſowjetfeindlichen) Ober— ſten Kouarowiki zuſammengearbeitet, der Hauptſekretär des Allgemeinen Militärver— bandes(Wrangel-Armee) in Jugoſlawien war. Die Zentrale dieſer Organiſation be— findet ſich in Paris und unterſtand ſeiner Zeit dem General Kutfjepo w,. der. wie man ſich erinnert, vor einigen Jahren ſpur— los verſchwunden und zweifellos von Som⸗ jetagenten beſeitigt worden iſt. Komarowſki hatte ſeinen ſowjetruſſiſchen Auftraggebern in erſter Linie Material über den in Jugo⸗ ſlawien befindlichen Teil der Wrangel— Armee zu liefern In Zuſammenhang mit der Aufdeckung dieſes Spionagefalles wurden über 80 Per- ſonen vernommen. Acht von dieſen, darun- ter zwei Frauen, wurden in Haft behalten. Die Unterſuchung wird auch in der Richlung geführl, wie weit Komarowfki ſeine Ver⸗ bindungen als Hauptſekretär des ruſſiſchen Militärverbandes zu den ſugoflawiſchen Mi⸗ litärbehörden ausnutzen konnte. Dr. Vanaſch verhaftet Katholiſche Geiſtliche unter dem Verdacht des Verrats von Stkaatsgeheimniſſen. Berlin, 12. Dezember. Die Geheime Staatspolizei nahm vor kur— zem nach Verſtändigung des Herrn Reichs- und preußiſchen Miniſters für die kirchlichen Angelegenheiten eine Hausſuchung in den Räumen der„Informationsſtelle“ der bi⸗ ſchöflichen Behörden Deutſchlands“ in Berlin vor Der Geſchäftsführer der Informations- ſtelle Domkapitular Prälat Dr. Banaſch, deſ⸗ ſen Sekretär ſowie einige katholiſche Geiſt⸗ liche im Reich wurden unter dem dringenden Verdacht des Verrats von Staatsgeheimniſ⸗ ſen verhaftet. Die Ermittlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Auslands⸗Rundſchan Belgiens Außenpolitik. Im Auswärtigen Ausſchuß des belgiſchen Senats wurde der Gedanke eines Militär— abkommens mit England erörtert und zwar eines ähnlichen Abkommens, wie es zwiſchen Belgien und Frankreich ſchon ſeit dem Jahre 1920 beſteht. Der ſozialiſtiſche Senator Rol⸗ lin erklärte, durch den Locarnover— trag ſei auch das Militärabkommen mit Frankreich überflüſſig geworden, und es ſei deshalb nicht wünſchenswert, jetzt noch ein 1 18 Abkommen mit England zu ſchlie⸗ en. Die aufſäſſige Provinz Oſthopei. Yinjukeng, das Haupt der ſogenannten „autonomen Regierung“ von Oſthopei, wies alle innerhalb des Gebiets der Provinz ge⸗ legenen Salzzollämter an, die Ueberweiſung der eingenommenen Gelder nach Nanking einzuſtellen. Dieſe Maßnahme widerſpricht den ſeinerzeit gegebenen Zuſicherungen und berührt die Intereſſen der Auslandsgläubi⸗ ger Chinas, denen dieſe Zolleinnahmen ver— pfändet worden ſind. Die ſchweizeriſche Bundesregierung Bern, 12. Dez. Die Vereinigte Bundesver- ſammlung(Nationalrat und Ständerat), nahm, wie nach Parlamentswahlen üblich, die Neuwahl der Bundesregierung vor. Dr. Meyer erhielt 148 von 204 gültigen Stim⸗ men und damit die höchſte Stimmenzahl. Ihm folgt Bundesrat Motta. Die ſozialdemokra⸗ tiſchen Anwärter konnten nur 45 bezw. 50 Stimmen auf ſich vereinigen. Zum Präſiden⸗ ten der Bundesregierung wurde für das Jahr 1936 Bundesrat Meyer gewählt, zum Vize präſidenten Bundesrat Motta. Bundesre Meyer gehört ſeit 1929 und Bundesrat Mot! ſeit 1911 dem Bundesrat an. berichtet der„An C on in der. bon ber⸗ der Ueſa⸗ aden DNoman o AlE HU. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 13 Nachdruck verboten. „Ich ſag's eh immer, das Fräulein Evi ſitzt zu viel zu Hauſe mit uns beiden Alten. Sie muß an die Luft und möglichſt viel in fröhliche junge Geſellſchaft.— Sie ſollte ſich einen Verehrer anſchaffen, das Fräulein Evi.“ Evi lachte ſonſt immer nur, wenn Frau Müller mit ihren gutgemeinten Ratſchlägen kam; aber diesmal machte ſie ſich haſtig an der Kommode zu ſchaffen, damit die Mutter nicht ſehen ſollte, wie ihr die glühende Röte in die Wongen ſtieg. „Nun, wo biſt du denn geweſen?“ Evi hatte noch niemals ihr Mütterchen belogen. Und ſie war geſtern geradezu nach Hauſe geſtürmt, um ihr das Erlebnis mit der neuen Freundin, die ihr ſo wunderbar ähnlich ſah, zu erzählen. Aber jetzt brachte ſie plötzlich kein Wort über die Lippen. „Ich kann doch jetzt nicht anfangen, Muttchen, alles der Reihe nach zu erzählen; es iſt ja ſo viel, und ich muß doch bald wieder fort!“, ſo brachte ſie ihr Gewiſſen zum Schweigen, und war froh, daß die Mutter die Beant⸗ wortung ihrer Frage nicht abwartete, ſondern ſich Frau Müller zuwandte, die immer froh war, wenn ſie Zuhörer für das fand, was ſie auf dem Herzen hatte. * 1* „Heute haben Sie recht brav geſungen, Fräulein Tanner!“ ſagte der Direktor des Etabliſſements, als Evi beim Ausgang mit ihm zuſammentraf.„Da war ſchon ein bißchen Tempo drin. Nehmen Sie ſich doch mal ordent⸗ lich zuſammen. Das wäre doch gelacht, wenn ſo ein hübſches junges Ding wie Sie ſich unſeren Beſuchern nicht ins Herz ſingen könnte.“ „Ich werde mir Mühe geben, Herr Direktor!“ Ja, während ſie dem Autobus zueilte, fühlte Evi ſelbſt, daß ſie heute viel beſſer geſungen hatte. Auch ihr Klavier⸗ begleiter hatte ihr zugenickt, und die Leute hatten an Beifall nicht geſpart. Wie gut das war, wenn ſie nicht jeden Abend zittern mußte, ob man ſie behielt. „Zu jedem kommt einmal das Glück!“ ſummte ſie vor ſich hin; aber plötzlich ſtockte ihr Fuß. Ja, ſie war heute glücklich— aber wie lange konnte das anhalten? Viel⸗ leicht kam Herr von Gerling ſchon morgen nicht mehr, wenn er von Monika von Innemann erfuhr, daß ſie am Abend in einem Kabarett ſang. Und dabei fühlte Evi— auch wenn er morgen nicht kam, auch wenn er niemals mehr kam—, ſie würde ihn ihr ganzes Leben nie mehr ver⸗ geſſen können.— Aber er kam. Sie eilten einander entgegen, drückten ſich die Hände wie zwei gute Freunde und ſchlugen dann den Weg in den Park ein. Sie ſprachen wenig. Sie waren beide in Gedanken, denn jeder von ihnen hatte in der Nacht wach gelegen und beſchloſſen, dem anderen die Wahrheit zu ſagen. Und be⸗ ſonders Gerling war feſt entſchloſſen, bei der erſten Ge— legenheit einfließen zu laſſen, daß er nicht mehr frei war. Er durfte mit ſo einem zarten, feinbeſaiteten Weſen wie Evi von Tanner nicht ſpielen. Aber ſie ſprachen nicht, als ſie in den Schatten der Bäume kamen. Und plötzlich fühlte Evi ſeine Hand nahe der ihren, und ſie ließ mit einem ſüßen Erſchauern ihre kleine Hand in die ſeine gleiten, und ſo gingen ſie ſtumm nebeneinander her, bis ſie zu einer Bank kamen, und dort ſetzten ſie ſich nieder. Evis Kopf glitt an Gerlings Schulter, und da vergaß er alle ſeine Vorſätze. Er beugte ſich nieder und küßte ganz zart und behutſam die reine Mädchenſtirn Evis. Dann aber zuckte er zuſammen. „Evi— Fräulein von Tanner! Ich muß Ihnen etwas ſagen...!“ Doch Evi ſchüttelte den Kopf. „Bitte, bitte, nichts ſagen, Herr von Gerling! Es— es iſt ſo ſchön heute...“ Erſt als ſie wieder in eine belebte Straße einbogen, beſann ſich Gerling, daß er ja einen Auftrag an Evi hatte. „Fräulein von Innemann läßt Sie beſtens grüßen. Ich habe ihr geſagt, daß ich Sie ſehen werde...“ „Sie haben ihr das geſagt...“ Eine leiſe Enttäuſchung glitt wie eine erkältende Welle über Evis Freude. Er fühlte es wohl; aber gerade deswegen durfte er ihr nicht ſagen, daß er es abſichtlich Monika erzählt hatte, um ſeine innere Stimme zum Schweigen zu bringen. Er verſchwieg ihr auch, daß er ſich Monika gegenüber einen Vorwand ausgedacht hatte, indem er ihr ſagte, daß Fräu⸗ lein von Tanner ihre Handſchuhe in ſeinem Wagen ver⸗ geſſen hatte und er ſie ihr zurückbringen wollte. „Monika von Innemann iſt mir eine Freundin. Ich erzähle ihr alles“, ſagte er feſt. „Ja, ſie iſt ſehr, ſehr lieb!“ ſagte Evi leiſe und tonlos. Matt lag beim Abſchied ihre Hand in der ſeinen. Daß ſie es nicht gleich gewußt hatte! Wo hatte ſie denn nur ihre Augen gehabt? Gewiß liebte Herr von Gerling Monika, die tauſendmal ſchöner war als ſie ſelbſt. Es wäre beſſer, ſie würde ihn nie mehr wiederſehen. Aber dabei krampfte ſich ihr Herz ſo ſchmerzlich zuſammen. Und als Gerling ſeine Frage wiederholte:„Nicht wahr, ſehr gute Sie machen morgen mit uns einen Ausflug an den Starn⸗ berger See?“, da konnte ſie gar nicht anders als„Ja!“ ſagen.— Aber trotzdem war aller Glanz aus ihrem erblaßten Geſichtchen gewichen. * * * Wieder einmal war Maud bei Shirley Preſton zu Be⸗ ſuch. Sie kam jetzt ſelten, denn ſie hatte plötzlich den Mal⸗ fimmel bekommen und hatte ſich draußen in Schwabing in der Künſtlerkolonie angeſiedelt. „Gilt es der Kunſt oder einem Künſtler?“ fragte Shirley ſpöttiſch. Maud lachte. a „Vielleicht beiden; aber ſei nicht ſo neugierig, Shirley, du weißt, bei mir bedeuten alle meine Schwärmereien nichts! Aber bei dir iſt das anders, abgeſehen davon, daß du endlich einmal wieder in geordnete Verhältniſſe kommen mußt.— Nun, wie ſteht es alſo damit?“ Shirley zog eine ärgerliche Grimaſſe. „Es geht mit dem Teufel zu, aber mir gelingt nichts.— Einen Tag glaubte ich ſchon, daß dieſer langweilige Patron, der Klinke, doch ſchon ein bißchen auf den Leim geht, weißt du, wenn er ſo teilnahmvoll iſt und mir gute Ratſchläge gibt und von ſeiner Arbeit erzählt— ach Gott, iſt das langweilig—; aber am nächſten Tage iſt es wieder nichts damit. Geſtern hat er ſogar beim Tee wieder ein Lehr⸗ buch herausgezogen und hat überhaupt nicht geſprochen. Es war mir ein kleiner Troſt, daß er auch dieſe Inne⸗ mann ignorierte. Die hat ja doch tauſendmal mehr Ge⸗— legenheit, an ihn heranzukommen, weil ihre Mutter ſie protegiert.— Uebrigens bemüht ſie ſich gar nicht um ihn. Schön dumm von ihr! Und ob ſie den Gerling meint, daraus werde ich auch nicht ſchlau. Dieſe Limonaden⸗ mädchen haben ihre Schliche, auf die unſereiner gar nicht kommt.“ „Na, Schliche, auf die du nicht kommen ſollteſt...“ Maud paffte behaglich den Rauch der feinen türkiſchen Zigarette in die Luft. „Na, dumm iſt ſie auf jeden Fall. Bringt ſie da geſtern irgendeine Freundin, auch ſo eine kleine, unbedeutende Perſon, die ihr angeblich ſo koloſſal ähnlich ſehen ſoll, mit, hetzt noch den Gerling auf ſie, und der fängt richtig Feuer und tanzt den ganzen Abend mit der kleinen Perſon in ihrem mehr als ärmlichen Kleidchen.“ „O weh, Liebling— auch das noch. Der ſchöne Gerling fängt vor deinen Augen Feuer für eine andere. Wie er— trägſt du das nur?“ a Shirley ſprang plötzlich auf. Zorn und Erregung ſprühten aus ihren Augen. „Und ich ſage dir, ich ertrage es auch nicht— ich bin ganz verrückt in ihn, vorgeſtern abend, wie ich ihn für mich allein hatte; ich ſage dir, das war fabelhaft. Da habe ich geſehen, daß ich...“ „Nun?“ „Ich bin wahnſinnig vernarrt in ihn. Ich könnte ihm ſogar nach Perſien folgen.“ „Aber Liebling“— Maud legte beruhigend den Arm auf die Schulter der Freundin, während ihr leicht ſpöttiſches Lächeln nicht wich—,„nur nicht übertreiben! Deine Leidenſchaften ſind heiße, aber kurze Feuer. Das haben wir doch ſchon öfter geſehen.— Und außerdem denke ich, du willſt nun mal Vernunft annehmen und dich gut verſorgen!“ „Will ich auch! Ich weiß ja, daß es ſein muß.— Aber glaube mir, ich habe die ganze Nacht wachgelegen und habe geweint und vor Verzweiflung in mein Kopfpolſter ge⸗ biſſen, weil ich mich um dieſen langweiligen Klinke be⸗ mühen muß und dieſen Gerling nicht erobern darf. Ja, wenn ich ſchon mit Klinke verheiratet wäre! Dann ſollte mich aber nichts hindern.“ „So? Gar nichts?— Ich denke, daß Herr von Gerling ſich aber geſtern ſehr wenig um dich gekümmert hat.“ „Das iſt wahr! Vorgeſtern abend, da gefiel ich ihm. Er iſt leider nur nicht leichtſinnig, ſonſt... Ach was, jeden⸗ falls regt es mich auf, wie er mit dieſer kleinen Perſon getanzt hat. Gott weiß, wo ſie her iſt. Ich habe ſie ge⸗ fragt, was ſie ſo den ganzen Tag treibt, nur um auch ein paar Worte an ſie zu richten, und ſie iſt ganz rot geworden. Da iſt auch nicht alles richtig, verlaß dich darauf, obwohl Gerling mit ihr umging wie mit einer richtigen Prin⸗ zeſſin.“ Während die beiden Freundinnen dieſes Geſpräch führten, hatte Johnie Klinke bald darauf bei ſeiner Mutter angeklopft. Er hatte ſich wenig anmerken laſſen, und doch hatte auch ihn dieſes plötzliche Zuſammentreffen mit Evi von Tanner erſchüttert. Die einzige, die es gemerkt hatte, war Monika geweſen. Die ſaß nun in ihrem Zimmer und ſchrieb an Lotte; ſie hatte ihr den ganzen Vorfall berichtet, und nun fuhr ſie fort zu ſchreiben: Meine liebſte, teuerſte Lotte, wenn Du nur da wäreſt! Du mit Deiner Herzensgüte und Deiner Art, die Menſchen zu verſtehen, würdeſt ſchnell beurteilen, ob ich richtig gehandelt habe. Aber mir iſt ſo ſchwer ums Herz. Ich habe Angſt, obwohl ich es doch ſo gut gemeint habe. Ich habe Johnie, dieſen guten, lieben, feinen Menſchen, vor dieſer herzloſen Frau Preſton retten wollen. Aber nun weiß ich nicht, ob es recht war. Bor- läufig iſt ja gar nichts geſchehen, aber ich habe das Ge⸗ fühl, daß in den nächſten Tagen irgend etwas geſchehen wird— geſchehen muß—, das unſer aller Leben hier entſcheidend verändert. Und ich habe eingegriffen— ich, die ich mein ganzes Leben ſo ſtill und beſcheiden gelebt habe, um den Stein ins Rollen zu bringen. Ach, Lotte, wenn Du da wäreſt, Du würdeſt mich vielleicht aus- lachen, würdeſt ſagen, daß ich immer ein ſo romantiſches Mädel geweſen ſei. Gebe Gott, daß Du recht haſt, Lotte 5 Monika legte einen Augenblick die Feder nieder unn ſtarrte nachdenklich auf die bunte Tiſchdecke. Dann nahm ſie ſie wieder auf: Ich bin heute nachmittag ſehr einſam. Johnie Klinke hat erklärt, daß er erſt am ſpäten Abend zurück⸗ kommt, weil er mit einem Bekannten eine ſchwierige Abhandlung, die er aus der Univerſitätsbibliothek ge⸗ borgt hat, durchgehen will, und Herr von Gerling iſt zu Fräulein von Tanner gefahren, die geſtern ihre Hand⸗ ſchuhe in ſeinem Auto vergeſſen hat. Er fragte mich geſtern allerhand nach ihr. Sie iſt ihm ſicher ſympathiſch und muß es jedem Menſchen ſein. Ich habe ihm aber nicht geſagt, daß ſie in einem Kabarett ſingen muß. Er iſt noch von der alten Art, verurteilt Mädchen, die auf dieſe Weiſe ihr Brot verdienen, ſagt, es gibt immer noch andere Möglichkeiten. Ich möchte nicht, daß er ſchlecht von ihr denkt. Wie merkwürdig. Johnie iſt darin viel großzügiger. Ihn hat das nicht geſtört. Er urteilt nicht nach dem Schein. Ich würde mir ſo wünſchen, daß er glücklich wird. Aber heute nachmittag, wenn er fort iſt, muß ich Frau Klinke anvertrauen, was ich getan habe. Ich habe Herzklopfen davor, aber ſie iſt doch ſo gütig, muß doch einſehen, welch wunderbarer Zufall mich mit Evi von Tanner zuſammengeführt hat. Sie hat damals hart von dem armen Ding geſprochen. Aber ich halte es für ausgeſchloſſen, daß Evi von Tanner wirklich berechnend und geldgierig iſt. Bis wir wirkliche Freundinnen ſein werden, dann will ich ſie offen danach fragen. Z3Zwölftes Kapitel. „Nun, mein Junge“, ſagte Frau Klinke und richtete ſich auf dem Diwan auf. Monika hatte ſie ſorglich mit ihrer leichten Reiſedecke zugedeckt, bevor ſie auf ihr Zimmer gegangen war. Frau Klinke hatte ein wenig geſchlafen. „Ich ſtöre dich, liebſte Mutter?!“ „Aber Johnie! Was für Umſtände! Rein mit dir! Setz dich da neben deine alte Mama und erzähle, was du mir zu ſagen haſt!“ „Ich muß wirklich mit dir ſprechen...“ „Brauchſt du mir nicht erſt zu ſagen. Ich kenne dich doch, hätte dich ſchon geſtern abend am liebſten gefragt. Aber ich weiß, du magſt das nicht— ganz wie dein guter, ſeliger Vater. Und ich habe mich mein Lebtag mit zwei ſo verſchloſſenen Mannsbildern herumärgern müſſen.“ Dabei ſtrich Frau Klinke zärtlich über die Hand des Sohnes und blickte ihren einzigen voll Liebe in die Augen. „Nun leg los, mein Junge! Und ſollteſt du einmak einen Wechſel unterſchrieben haben, den du nicht einlöſen kannſt, ſo würde es deine alte Mutter von Herzen freuen.“ Johnie rückte mit ſeiner gewohnten Bewegung an ſeiner Brille. „Mutter, geſtern hat Monika— ich meine Fräulein von Innemann— eine Bekannte zum Tee eingeladen. Sie hat ſie mit an unſeren Tiſch gebracht.“ „So? Hat ſie mir gar nicht erzählt. Na, ſicher ein nettes Mädel, wenn Monika ſie einladet. Die weiß, mit wem ſie umgeht.“ „Ein ſehr nettes Mädchen, Mutter. Aber leider wirſt in dieſem Fall nicht unſer aller Meinung ſein. Es war nämlich Fräulein von Tanner.“ „Was— Johnie?! Was ſagſt du da? Aber da ſoll doch gleich...!“ Und trotz ihrer ſtattlichen Fülle ſprang die kleine Dame auf und warf die Decke ab. „Da muß ich mir doch gleich mal die Monika rufen!“ „Bitte, Mutter, tu das nicht. Ich bitte dich im Gegen⸗ teil darum, gar nicht darüber zu ſprechen.“ „Ja— aber ich muß doch wiſſen, wie die Monika zu ihr kommt!“ „Ich war nicht dabei, wie ſie kam. Und ich will auch nicht, daß du darüber redeſt. Monika— Fräulein von Innemann hat doch keine Ahnung von der ganzen Sache. Ich möchte auch nicht, daß ſie davon erfährt.“ Aber Frau Klinke war noch immer nicht beruhigt. „Du ſollſt ſehen, Johnie, das iſt kein Zufall. Da ſteckt etwas dahinter. Wahrſcheinlich hat dieſes Fräulein von Tanner irgendwie doch erfahren, daß der arme kleine Student ein reicher Dollarerbe iſt und hat einen Weg ge⸗ ſucht, um wieder an dich heranzukommen, hat ſich natür⸗ lich Monikas als unſchuldiger Hilfe bedient. Aber wie kommen die beiden nur zuſammen?“ „Ich finde das nicht ſo wichtig, Mutter. Aber es war ein merkwürdiger Augenblick. Sie ſehen einander wirklich wunderbar ähnlich, nur...“ „Was denn, mein Junge?“ Aber Johnie wurde rot, rückte an ſeiner Brille und ſchwieg. Das konnte er nicht einmal ſeiner Mutter ſagen, was er ſoeben gedacht hatte. Und jetzt erſt beſann ſich ſeine Mutter auch auf ihn. Ihr ganzes Mitgefühl mit der unglücklichen Herzensgeſchichte ihres Jungen flammte auf. Fortſetzung folg) n eee een eee 2 ſelbſt ob * 5 Bo AAN V0) LANE SAND EN. 3 Nachdruck verboten. Zum Feind wurde Stechow ihm erſt, als er ihn wieder— ſah an Barbaras Seite. Er begriff es nicht, daß Barbara, dieſe reine, unendlich weibliche Frau, Stechow gewählt hatte. Er wußte ja nichts davon, daß Liebe einer Frau den Blick für die Wirklichkeit verwirren konnte. Er ſelbſt hatte ja bis dahin Liebe noch nicht geſpürt. Dann aber, als er Barbara kennenlernte, ſchlug dieſe Liebe über ihm zuſammen in einer ſchmerzhaft lodernden Flamme. Er hätte Barbara fortreißen mögen von der Seite dieſes Mannes, der ihr nur Unglück bringen konnte. Er hätte ſie in ſeine Arme nehmen mögen und forttragen in ein wunderbares Glück! Und durfte doch nicht. Nur ſtumm dabeiſtehen. Er durfte ihr nichts anderes ſein als einer unter vielen. Wie er jetzt ſo hier ſaß und mit ſehnſüchtigen Augen Barbara folgte, war es ihm, als ob er ihr damals ein wenig— ein klein wenig mehr bedeutet hätte. Vielleicht aber hatte er ſich getäuſcht in dem Glauben, ihre Augen hätten wärmer aufgeleuchtet, wenn er als Gaſt auf Schloß Schedlowitz erſchienen war— ihr Mund hätte ein wär⸗ meres Lächeln gehabt, wenn ſie ihn begrüßte. Das alles mußte Täuſchung geweſen ſein. Sonſt wäre ja unmöglich geweſen, daß ſie ihn jetzt ſo kalt und hoch— mütig begegnete, nicht durch ein Wort, einen Blick eine Brücke zu ſchlagen vermochte zwiſchen damals und jetzt. Freilich, damals war er der Sohn eines Großgrund— beſitzers und ein Standesgenoſſe Barbaras geweſen. Jetzt war er ein kleiner Inſpektor. Das Gut drüben im Vaterlande hatte das Schickſal ſo vieler anderer Beſitzungen teilen müſſen. Man hatte die ſchwere Zeit nicht durchhalten können; das Gut war unter den Hammer gekommen. Die Eltern hatten eine kümmer— liche Zuflucht bei Verwandten in der pommerſchen Heimat der Mutter gefunden. Er ſelbſt war Inſpektor geworden. Er dankte ſeinem Geſchick, daß er wenigſtens durch die praktiſche Arbeit von Grund auf und den Beſuch der Land⸗ wirtſchaftlichen Hochſchule in ſeinem Fache etwas konnte. Freunde hatten ihm die Stellung hier verſchafft. Es war ſeinem Stolz zuerſt ſehr hart angekommen, nun hier als Untergebener zu erſcheinen, wo er einſt geſellſchaftlich gleichberechtigt geweſen. Aber er hatte ſich dieſes hochmütigen Gedankens geſcholten. Leiſtung und Können mußten genau ſoviel gelten wie Titel und Vermögen. Barbara von Stechow, ſo hatte er gedacht, würde die letzte ſein, die ihn wegen der Veränderung ſeiner jetzigen geſellſchaftlichen Lage niedriger einſchätzen würde. Wie bitter hatte er ſich getäuſcht! Barbara von Stechow ſchien vergeſſen zu haben, daß er einſt hier gleichberechtigt im Hauſe verkehrt hatte. Sie ſah in ihm weiter nichts als den Angeſtellten und ließ ihn das von Anfang an fühlen. Hätte er mit einem Wort ſich verraten, hätte ſie ſeine Liebe zu ihm irgendwie geſpürt, dann hätte er dieſe eiſige Zurückhaltung vielleicht begriffen. Denn er konnte ja nicht erwarten, daß ſie ſeine Gefühle irgendwie erwiderte. Daß ſie ihn aber ſo geringſchätzig behandelte, nur weil er bei ihr in Lohn und Brot war, das war ein« herbe Ent⸗ läuſchung. Wie ein eiſiger Reif fiel ihre Kälte auf ſein leiden⸗ ſchaftliches Empfinden für ſie. Ihr Bild, das er ſo ſchön und klar in ſeinem Herzen trug, wurde ihm durch dieſen Hochmut gemindert. Beinah hätte er gewünſcht, daß er nicht anders wie dienſtlich mit ihr zu tun hätte. Aber eine gewiſſe geſellſchaftliche Beziehung ließ ſich nicht ver— meiden. Es gab eine alte Tradition, die in ſämtlichen deutſchen Familie hochgehalten wurde. An jedem Sonn— tag aßen die höheren Angeſtellten des Gutes am Tiſch der Gutsherrſchaft. Dieſe Tradition hatte Barbara von Stechow ſofort nach dem Tode ihres Mannes wieder auf— genommen. Sie hatte beim Dienſtantritt Eckehards ihn kurz davon unterrichtet und geſagt: „Ich bitte, daß Sie mit Rückſicht auf die hergebrachte Sitte neben Herrn Oberinſpektor Rockeſch Sonntagmittag bei mir ſpeiſen.“ Er hatte ſich ſtumm verbeugt. Zuerſt war bei Barbaras Worten etwas wie heiße Freude in ihm aufgebrochen, doch ſie ſchwand ſo ſchnell, wie ſie gekommen war. Barbara hatte ja ausdrücklich auf die althergebrachte Sitte hingewieſen. Nur aus dieſem Grunde würdigte ſie ihn, an ihrem Tiſch zu erſcheinen. Von dieſem Tage an hatte Eckehard mit eiſerner Energie verſucht, in Barbara nichts anderes zu ſehen als die Gutstzerrin. Im Verkehr mit ihr gelang ihm das auch. Aver jetzt, wie er ſo daſaß und ſie anſchaute, die im Tauz an ihm vorüberglitt, war ſein Herz voll Sehn⸗ ſuche und Nummer. Fünftes Kapitel. „Na, Herr von Mackenroth, ſo nachdenklich?“ klang Ane ſpöt!eſche Stimme hinter ihm. Er wandte ſich um. Der junge Graf Joſef Bannoſch war aus einem der emer herausgekommen und ſtand nun neben ihm. rshbards ſchlechte Laune wurde durch die Begegnung mit Bannoſch nicht gebeſſert. Er war früher viel mit Banusſch und Stechew im Neitklub zuſammen geweſen, Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale). damals, als ſeine Eltern noch das Gut hier an der Grenze beſeſſen. Bannoſch war ein tollkühner und erfolgreicher Reiter. Daneben aber ein Spieler und Frauenjäger. So ſehr Eckehard die Reitkunſt Bannoſchs bewundert hatte, ſo ſtieß ihn immer wieder ſein Weſen ab. Bannoſch ge— hörte zu den Männern, die ſich in Gegenwart von Frauen der Geſellſchaft der liebenswürdigſten Ritterlichkeit be⸗ fleißigten. Aber in Herrengeſellſchaft war er einer von denjenigen, denen kein Witz frei genug war. Es war im Reitklub eine Art und Weiſe eingeriſſen, ſogar über die Damen der Geſellſchaft zu ſprechen, die Eckehard empörte. Er war ſo erzogen, daß er auch heute noch in einer Frau ein Ideal ſah, das man nicht mit zyniſchen Worten erniedrigte. Es war einmal zu einem harten Zuſammenſtoß zwiſchen ihm, Bannoſch und Stechow gekommen. Denn auch Stechow hatte im Herrenkreiſe leicht vergeſſen, was er der Würde der Frauen ſchuldig war. Hätten ſich nicht einige Klubkameraden ins Mittel gelegt, ſo wäre es wohl zwiſchen Bannoſch und Eckehard damals zu einem Zwei— kampf gekommen. Eckehard und Bannoſch hatten ſich dann aus den Augen verloren. Bannoſch lebte lange in Paris. Eckehard hatte nach dem Gutsverkauf ſeiner Eltern keine Fühlung mehr mit den Kreiſen hier aufrechterhalten. Doch Bannoſch tat jetzt, als wäre zwiſchen ihm und Eckehard niemals etwas geweſen. Er ſtreckte ihm liebens⸗ würdig die Hand entgegen. Zögernd ſchlug Mackenroth ein. Joſef Bannoſchs Geſicht war immer noch das gleiche. Mackenroth fand, er ſah aus wie ein liebenswürdiger Windhund: Groß, gertenſchlank; mit ſeiner durch— trainierten Reiterfigur in dem tadelloſen Frack war er das Bild männlicher Eleganz. Wären nicht um ſeinen Mund die Züge ſchon ein wenig ſchlaff geweſen, man hätte ihn als einen ſchönen Mann bezeichnen können. Es war begreiflich, daß Joſef Bannoſch alle Mädchen- und Frauenherzen zuflogen. Nur Eckehard wußte, daß hinter der beſtrickenden Aeußerlichkeit ein unzuverläſſiger Charakter ſteckte, der keiner Illuſionen und keines Glaubens fähig war. „Na, habe gehört, Sie haben ſcheußliches Pech gehabt, Mackenroth. Ja, ja, man hat's nicht leicht jetzt. Ich muß mich auch gewaltig einrichten.“ Eckehard lächelte bitter. Man wußte, wie Graf Joſef Bannoſch ſich einrichten mußte! Seine Verwandten, die Tſchewnicks, hatten einen Narren an dieſem einzigen Neffen gefreſſen. Sie gaben von ihren ungeheuren Ein— künften aus den Braunkohlenwerken für den leichtſinnigen Lebenswandel Bannoſchs ungeheure Summen Bannoſch ſchien Eckehards ſchweigende Abwehr nicht zu bemerken. „Hätten es klüger anfangen müſſen, Mackenroth“, meinte er vertraulich.„Sie hätten ſich durch eine reiche Heirat rangieren müſſen.“ Eiſig erwiderte Eckehard: „Das würde mir nicht liegen, Graf. Ich würde mich ſchämen, einer Frau unter ſolchen Vorausſetzungen von Liebe zu ſprechen!“ Graf Joſef Bannoſch ſchnippte nachläſſig die Aſche von ſeiner Zigarette in den Aſchenbecher auf dem kleinen Tiſch. „Große Worte! Wenn man ein einigermaßen netter Kerl iſt, kann es ſich jede Frau nur zur Ehre rechnen, wenn man ſich um ihretwillen lebenslange Ehefeſſeln auf⸗ erlegt.“. „Dieſe Auffaſſung teile ich nicht, Graf Bannoſch. Für mich iſt eine Frau etwas ſo Hochſtehendes, daß ich mich nicht als ihr überlegen anſehen kann.“ Er hatte es ſehr ſcharf geſagt. Joſef Bannoſch verſtand. Ein ironiſches Lächeln ſpielte um ſeine üpipgen Lippen. „Es kommt immer darauf an, um wen es ſich handelt, mein lieber Mackenroth. Ihre geſamte geſellſchaftliche Situation hat ſich ja gegen früher gewaltig verſchoben. In Ihrer jetzigen Stellung kann ich es begreifen, daß Sie zaghafter geworden ſind. Hätten es ſich eher überlegen müſſen, mein Lieber. Dann wären Sie heute vielleicht etwas anderes als Inſpektor bei unſerer ſchönen jungen Wirtin. Aber ich bin Ihnen nicht böſe. Wirklich nicht. Hatte früher manchmal die Idee, daß Sie mir bei ge— wiſſen Leuten ins Gehege kommen könnten. Nun iſt das wohl nicht mehr möglich.“ Er ſchaute mit einem bezeichnenden Blick hinüber zu Barbara, die gerade mit einem Tänzer von der Seite her den Saal betrat. Eckehard ſah ihn drohend an, als wollte er Bannoſch geradeswegs an die Kehle ſpringen. Der hielt es für geraten, ſchnell in einer Gruppe Herren unterzutauchen, die dort am Eingang zum Rauch- zimmer ſtanden. Joſef Bannoſch kannte die Zornanfälle des ſonſt ſo ruhigen Mackenroth. Er hatte ja damals im Klub eine Probe davon bekommen. Aber er hatte erreicht, was er wollte. Er hatte Eckehard deutlich zu verſtehen gegeben, daß ein Verſuch Eckehards, ſich Barbara von Stechow zu nähern, geradezu lächerlich ſein würde. Eckehard war voll tiefſter Erregung. Hatte dieſer Joſef Bannoſch ſeinen Plan immer noch nicht aufgegeben? Das durfte nicht ſein. Dieſem Mann durfte Barbara nicht anheimfallen— dieſem nicht. Barbara tanzte jetzt an Eckehard vorbei. Ihre ſchlanke Geſtalt in dem weißen Seidenkleid lehnte weich und doch zurückhaltend in dem Arm ihres Tänzers. Mit Gewalt riß ſich Eckehard von ſeinen Gedanken los. Es ging nicht, daß er hier den ſteinernen Gaſt ſpielte. Er benahm ſich geradezu unhöflich gegen ſeine Tiſchnachbarin. Wie verloren die Kleine neben ihm ſaß! Nein, er durfte ſie nicht ſo ſchlecht behandeln. „Wollen wir nicht tanzen?“ Es kam ſo plötzlich und beinah heftig, daß Magdalena zuſammenſchrak. „Ich glaube, ich kann nicht tanzen“, meinte ſie ganz ſchüchtern. Ihr wurde plötzlich eng bei dem Gedanken, Mackenroth ſo nahe zu ſein. „Sie können“, ſagte er herriſch. ſchrocken erhob ſie ſich gleichfalls. Er ſtand auf. Er⸗ Sein Blick bannte ſie geradezu. Schon ſtanden ſie beide auf dem glänzenden Parkett des Saales. Er hatte ſie in ſeine Arme gezogen, ſie glitten im Takt des Tanzes dahin. Eckehard wußte ſelbſt nicht, was ihn dazu bewogen hatte, die kleine Magdalena Gerwig plötzlich aufzufordern. Er hatte ja gar keine Luſt zu tanzen, da er es mit der einen nicht durfte. Aber es war etwas wie Trotz in ihm aufgeſtiegen. Barbara hatte ſeinen ſehnſüchtigen Blick ja gemerkt. Wie ſie den Kopf fortgewandt hatte mit einem hochmütig vereiſten Geſicht, war es ihm Beweis geweſen: ſie hatte ſein Anſtarren wie eine läſtige Ungehörigkeit empfunden. Sie ſollte nicht denken, daß er um ihre Freundlichkeit bettelte. Sie ſollte nicht denken, daß er ſie liebte, ſie nicht und Joſef Bannoſch nicht. Der ſchaute beobachtend zu ihnen herüber. Ein wilder Trotz ſtieg in Eckehard auf. Tor, der er war! Immer wieder von etwas zu träumen, was niemals ſein konnte! War er ſchon un⸗ glücklich, ſo wollte er wenigſtens nicht lächerlich wirken! Gerade glitt Barbara, weiß und ſchmal, am Arm ihres Tänzers an ihm vorüber. Da faßte er die kleine, zarte Geſtalt Magdalenas feſter. Warum wollte er nicht auch verſuchen, was tauſend Menſchen taten, eine unglückliche Liebe durch einen Flirt zu übertäuben? Barbara von Stechow war ja ſchließlich nicht die einzige Frau der Welt. Es mußte doch gelingen, ſein Herz von ihr loszulöſen. Seit dem Zuſammenbruch der elter⸗ lichen Exiſtenz hatte ſeine Energie ihm ja über ſo vieles hinweggeholfen. Ein ganzes Leben hatte er ſich neu formen müſſen. Sollte er in dieſem einen Punkte ver⸗ ſagen? Dieſe kleine Magdalena Gerwig war ein ſüßes, reizendes Geſchöpfchen. Jeder Mann mußte glücklich ſein, einen ſo feinen, lieben Menſchen neben ſich zu haben. Sicherlich, ſie war ſanft und fügſam, nicht hochmütig und auf ihre Stellung pochend wie Barbara von Stechow. Vielleicht konnte man in einem kleinen Flirt mit dieſer Magdalena Gerwig ſeinen eigenen Kummer etwas ver— geſſen. Und doch, eine innere Stimme mahnte ihn. Er hatte noch nie im Leben leichtſinnig eine Liebelei an⸗ gefangen. Selbſt das einfachſte Mädchen hatte ihm dazu zu hoch geſtanden. Und Magdalena war ein Mädchen ſeiner Kreiſe. Aber da ſah er wieder Barbaras Geſicht, es ſtieg wieder in ihm auf wie maßloſer Trotz. Er mußte ſich irgendwie befreien. „Sie tanzen hinreißend, mein gnädiges Fräulein“, ſagte er ziemlich laut und lächelte in Magdalenas er— ſchrockene Augen hinein. Er hielt dies ſtarre Lächeln auf ſeinem Geſicht feſt. Barbara, die nun gerade neben ihm war, hörte dieſe Worte, ſah dies Lächeln. Brüsk hielt ſie mitten im Tanz an. „Oh, meine Gnädigſte“, fragte ihr Tänzer,„befehlen Sie aufzuhören?“ „Ja, bitte! Wollen Sie mich zu meinem Platz führen.“ Ihr Geſicht war eigentümlich ſtarr, als ſie nun hart an Eckehard vorbei durch den Saal ging, um ſich in dem kleinen Salon nebenan niederzulaſſen. Sofort ſcharte ſich eine große Anzahl junger Leute um Barbara von Stechow. Sie wußte, was ſie ihrer Stellung als Gaſtgeberin ſchuldig war. Sonſt ſo hochmütig und abwehrend dieſen Menſchen gegenüber, war ſie heute von einer bezaubern⸗ den Liebenswürdigkeit. Niemand brauchte ja zu wiſſen, was in ihr vorging. Sie gab ſich, als durchſchaute ſie die ganzen Bemühungen der Menſchen um ſie herum nicht. Dabei wußte ſie doch ganz genau: die plötzlich erwachte Liebenswürdigkeit der Großgrundbeſitzer hier umher galt einzig und allein einer Tatſache— daß ſie nun plötzlich zu einer begehrten Erbin geworden war. Die Liebens⸗ würdigkeit der unverheirateten jungen Leute war nichts als ein Werben um die Reichtümer, die mit ihrer Perſon verbunden waren. Heute war ſie die Wirtin und kannte ihre Pflichten. Aber ſie ſchaute allen bis ins Herz. Sie glaubte nicht mehr an wahre Freundſchaft und wahre Er⸗ gebenheit. Sie war ein koſtbares Wild, das mancher der jungen Leute hier haben wollte. Aber ſie ſollten ſich alle hier täuſchen. Sie hatte ihr Haus der Geſelligkeit nur geöffnet, um zu zeigen:„Ich bin da. Und wenn ich winke, kommt ihr!“ Aber keiner ſollte glauben, daß ſie jemals mit ihrem Herzen noch irgendeinem Manne vertrauen würde.— Der einzige, den ſie hier ſchätzte, war Herr von Geczy.“ Sie wußte, der feine, ritterliche Mann hatte eine beinah väterliche Verehrung für ſie. Er war der einzige geweſen, der in der Zeit nach dem Tode ihres Gatten ihr die ſchwierigen Verhandlungen mit den Behörden ab⸗ genommen und alles für ſie zum Guten gelenkt hatte. Sonſt aber vertraute ſie keinem einzigen hier, auch Ecke⸗ hard von Mackenroth nicht. Sie wollte es nicht, daß er ſie anſah mit dieſem forſchenden, drängenden Blick. Er war ihr Angeſtellter— nichts weiter. Er ſollte ſich hüten, die Grenze zu überſchreiten. Oft bereute ſie ſchon, ihn auf Bitten ihrer Verwandten in Pommern hier als Inſpektor angeſtellt zu haben. Sie hätte es nicht tun dürfen. Um ihrer ſelbſt willen nicht. Es war ſchon einmal geweſen, da hatte ihr Herz ſchgeller geklopft, wenn ſie Eckehard von Mackenroth begegnet war. Das war damals geweſen, als man ihr die erſten Beweiſe von der Untreue ihres Mannes in die Hand geſpielt hatte. (Fortſetzung folgt) anden Agteiln. O2 ——* In kurzen Worten Im Rahmen der Vortragsreihe„Die öf— fentliche Verwaltung im Dritten Reich“ ſprach vor der Verwaltungsakademie Berlin Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk im Auditorium Maximum der Uni⸗ orſität über„Deutſche Finanzpolitik“. Die vereinigte ſchweizeriſche Bundesver— ſammlung nahm die Neuwahl der Bundes— regierung vor; zum Präſidenten der Bun⸗ desregierung wurde Bundesrat Meyer ge— wählt, zum Vizgpräſidenten Bundesrat Motta. Die italieniſche und die abeſſiniſche Regie⸗ rungen wurden von dem Pariſer Friedens- vorſchlag amtlich in Kenntnis geſetzt. Die Nachrichten von dem engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Friedensvorſchlag im oſtafrikaniſchen Konflikt werden von den führenden Blättern Norwegens mit großer Empörung mieder— gegeben. Der tchechoſlowakiſche Miniſterpräſident hat den Rücktritt der Regierung, den Mini⸗ ſterpräſident Hodza angeboten hat, nicht an— genommen. Nach Berichten aus Peiping ſollen ſich die Mandſchukuo⸗Truppen im unaufhaltſamen Vormarſch nach Süden befindn. Trotz der ſchweren Stürme der letzten Tage hat der deutſche Flugzeugverkehr über den Aermelkanal keinerlei Störungen zu ver⸗ zeichnen. Abe ſiniſche Erllärung Paris, 12. Dez. Die abeſſiniſche Geſandt⸗ ſchaft in Paris veröffentlicht eine Mittei⸗ lung, in der es heißt: Abeſſinien iſt das Op⸗ fer eines ungerechtfertigten Angriffs ge— worden, der einmütig vom Völkerbundsrat und vom Völkerbund feierlich verurteilt worden iſt. Unter dieſen Umſtänden iſt die abeſſiniſche Regierung feſt entſchloſſen, alle Vorſchläge auszuſchalten, die in mittelbarer oder unmittelbarer Form dem italieniſchen Angreifer eine Belohnung zuerkennen und die Grundſätze verkennen würden, die der Völkerbundsrat und die Völkerbundsaus⸗ ſchüſſe, wie auch der Völkerbund überhaupt, beteuert haben. Hosdas Rücktritt abgelehnt Prag, 12. Dez. Staatspräſident Maſary' hat den Rücktritt der Regierung. den ihm der Miniſterpräſident Hodza anbot, nicht an⸗ genommen. Ueber die weitere Entwicklung der durch die Kriſe in der Regierungsmehr— heit entſtandenen ſchwierigen Lage herrſcht Unklarheit. Haltloſe Gerüchte über deutſche Bemühungen um Auslandskredite. Berlin. 12. Dez. In der ausländiſchen Preſſe finden ſich wieder einmal Mitteilun⸗ gen darüber, daß Reichsbankpräſident Dr. Schacht angeblich in England Kredite nach— geſucht habe Dieſe Meldungen ſind, wie alle früheren, glatte Erfindungen und völlig un⸗ begründet. Sonderſtiftung für Arbeitsopfer der See. Berlin, 12. Dezember. Im Hinblick auf die gerade im letzten Herbſt ſo zahlreich gewor— denen ſchweren Unfälle auf See haben ſich die zuſtändigen Stellen mit der Frage Hilfsmöglichkeiten für dieſe Arbeitsopfer der See eingehend befaßt. Im Einvernehmen mit der vom Führer geſchaffenen Stiftung für Opfer der Arbeit iſt laut„Indie“ beab— ſichtigt, eine Sonderſtiftung für Arbeits⸗ opfer zur See zu gründen und dieſr alle ein⸗ maligen und regelmäßigen Spenden zuzu— führen. Aus dieſer Sonderſtiftung können den Hinterbliebenen der auf See gebliebe— nen Arbeitskameraden Beihilfen gewährt Nor der merden Darüber hinaus ſtehen den Hinter⸗ bliebenen die ſtändigen Hilfseinrichtungen der Deutichen Arbeitsfront reſtlos zur Ver⸗ fügung Noch immer Unruhen in Kairo. Kairo, 12. Dez. Wegen der ablehnenden Haltung Englands und der Rücktrittsabſicht der ägyptiſchen Regierung iſt die Erregung in Kairo erneut gewachſen. Die Kundgeber zerſchlugen wiederum die Gaslaternen gan⸗ zer Straßenzüge, hielten Straßenbahnwa— gen auf, um ſie ſchwer zu beſchädigen und ſteckten Autobuſſe in Brand, indem ſie bren⸗ nende Strohbüſche in die Wagen warfen. Der Vormarſch der Mandſchukuo-Truppen. Peiping, 12. Dez. Entgegen den Be⸗ mühungen der japaniſchen militäriſchen Stellen in Peiping, die Vorgänge in Hſt⸗ Tſchachar abzuſchwächen, beſagen zuverlän— ſige Meldungen, daß die bisher bei Dolon⸗ nar befindlichen Mandſchukuo-Truppen im Vormarſch nach Süden begriffen ſind. Sie fanden lediglich durch geringe Gendarmerie— abteilungen Widerſtand. Im Verlauf der Kämpfe iſt der Kommandeur einer Gendar— merieabteilung im Paochang-Vezirk gefal⸗ len. Winterhilfswerk 1935/36 Das Winterhilfswerk des Deutſchen Vol⸗ kes hat ſchon gar manchem bedürftigen Volksgenoſſen dank der Opferfreudigkeit aller geholfen; aber immer wieder von neuem muß die Hiltsb ſchaft aufgeru— fen werden. Nie hat ſemand genug gegeben, immer wieder gilt es weiterzuſchreiten auf dem Wege des Opferns für die Notleiden— den. Der nächſte Samstag bis Montag, der 14. bis 16. d M., ſteht unter dem Zeichen: Caritative Verbände ſammeln für das Minterhilfswer?! — Die mit der NS-Volkswohlfahrt in einer Reichsarbeitsgemeinſchaft verbundenen cari— tativen Verbände:„Caritas“,„Innere Miſ⸗ ſion“ und das„Deutſche Rote Kreuz“ ver⸗ anſtalten an dieſen Tagen eine Sammlung, um vor allem alten und kranken Leuten eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Hoch— wertige Nahrungs- und Stärkemittel ſowie warme Wäſche und Kleidungsſtücke ſind da⸗ her beſonders notwendig. Nicht für uns ſelbſt ſammeln wir, ſon⸗ dern für das Winterhilfswerk, alſo für alle nokleidenden Volksgenoſſen. Darum ſpendel auch dieſes Mal alle für den guten Zweck, ſpendet reichlich, ſo wie Ihr das auch bei den ſeitherigen Sammlungen für das Winker⸗ hilfswerk getan habt. Caritasverband für die Diözeſe Mainz. Caritasverband für die Diözeſe Limburg Landesverband der Inneren Miſſion in Heſſen⸗Naſſau Deutſches Rates Kreuz, Provinzialverband Heſſen⸗Naſſau Deutſches Rotes Kreuz, Landesverband Heſſen. Auf der Matte Die erſten Bezirksmeiſter: Mainz 88 und TSB Münſter. In den ſüddeutſchen Ringergauen ſind die Meiſterſchaftskämpfe im Mannſchafts⸗ ringen zum Teil in ein entſcheidendes Sta⸗ dium getreten. Im Gau Süd weſt ſteht in der A. Spog Mainz 88 der erſte von drei Bezirksmeiſtern feſt. Die Frage nach dem Zweiten, der auch an den Gau⸗Endkämpfen teilnimmt, iſt noch nicht geklärt und in den Bezirken Saar und Pfalz ſind noch keine Entſcheidungen ge⸗ fallen. Im Gau Baden haben die Kämpfe der Rückrunde begonnen: in allen vier Bezirken haben die Tabellenfüh⸗ rer bisher noch keine Niederlagen erlitten. Sie heißen: Eiche Sandhofen, Germania Bruchſal, SV Haslach und Germania Horn— berg und ſteuern fämtlich auf die Vezirks⸗ meiſterſchaften zu. In Württemberg iſt mit dem TSV Münſter, dem Verteidiger der Gaumeiſter— ſchaft. auch der erſte Gruppenmeiſter ermit— telt worden Mit ihm kommt Königsbronn in die Endrunde zur Gaumeiſterſchaft, an der noch die derzeit punktgleichen Erſten der anderen Gruppe, Stuttgart 95 und Feuer⸗ bach, beteiligt ſind. Mainz wieder Meiſter von Main-Heſſen Die Entſcheidung im Bezirk Main-Heſſen iſt wiederum zu Gunſten der Mainzer ge— fallen, die am Wochenende in Frankfurt bei Viktoria Eckenheim zu Gaſt waren und 10:5 gewannen. Mit 26:0 Punkten ſind die Mainzer von keiner Mannſchaft des Bezirks mehr einzuholen. Hart wird noch der Kampf um den zweiten Platz zwiſchen Viktoria Eckenheim(15:9 Punkte) und Vor⸗ wärts Groß-Zimmern(13:9) werden Groß⸗Zimmern landete in Bingen-Büdes⸗ heim mit 10:8 einen wertvollen Siea. Die Veihnachtsgutſchein für Handwerksarbeit. Der Weihnachtsgutſchein, der vom Reichsſtand des Deutſchen Handwerks ſchaffen wurde, 8 ö zehn Punkte des Siegers kampfloſer Sieg auf der Waage(Leichtge⸗ wicht). ein Schulterſieg im Halbſchwerge⸗ wicht. ein Punktſieg im Schwergewicht und zwei Unentſchieden in den leichten Klaſſen. Der 8:7⸗Sieg von Eiche Hanau über Poli⸗ zei Darmſtoadt wird nicht beſtehen bleiben, denn die H. wech den Halbſchwer⸗ eee eee Weihnachten ſoll das Feſt der Freude und der Liebe ſein. Trage dazu bei durch das Weihnachtspaket für das WSW. D CC 8 8 2 gewichtskampf nachholen. der ihnen durch Exmeiſter Siebert einen ſicheren Sieg ein⸗ bringen dürfte. Zurzeit halten die Hanauer mit 11:15 Punkten den vierten Platz vor Frankfurt 86 und Bingen-Büdesheim, die je 10:14 Punkte beſitzen. Die Frankfurter wa⸗ ren diesmal kampffrei. Einen klaren Sieg errang Turngemeinde Dieburg mit 1811 über Niederramſtadt, deſſen Ehrenpunkt aus einem Unentſchieden im Schwergewicht herrührt. Die Schlußgruppe der Tabelle wird von Niederramſtadt(9:17). Dieburg (8:12) unk Polizel Darmſtadt(2:16 Punkte) gebildet. Aus Heſſen und Naſſau Kontingents⸗ und Standortsabſchläge im Mehlhandel. Frankfurt a. M., 12. Dez. Die Preſſe⸗ ſtelle der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau teilt mit: Es konnte gelegentlich beobachtet werden, daß im Mehlhandel die zuläſſigen und vereinbarten Kontingents⸗ und Standorts⸗ abſchläge von den Verkäufern nicht in Rech⸗ nung geſtellt wurden. Daher weiſt der Ge⸗ treidewirtſchaftsverband Heſſen und Naſſau in Nr. 50 des„Wochenblattes der Landesbauern⸗ ſchaft Heſſen⸗Naſſau“ darauf hin, daß die Rechnu rung die Vornahme von Kon⸗ ergaben ein e kingents⸗ und Standortsabſchlägen erkennbar machen muß. Es wird ein Rechnungsziel von 3 Tagen empfohlen; hierbei ſoll ein Verzug zuſchlag von 0.20 Mark in Rechnung geſtell werden mit dem Hinweis, daß bei Zahlung innerhalb 14 Tagen dieſer Betrag wieder in Abzug gebracht wird. 85 * Wiesbaden, 12. Dez.(Großes Tur⸗ ner.) Die Oberſte Behörde für Turnier⸗ port und der Reichsverband für Zucht und Prüfung deutſchen Warmbluts haben die Ge⸗ nehmigung erteilt zur Abhaltung des 9. Gro⸗ zen Wiesbadener Reit⸗ und Springturniers 1936 während der Pfingſtfeiertage, alſo in der Zeit vom 28. Mai bis einſchließlich 1. Juni. Neue wertvolle Ehrenwanderpreiſe haben ge⸗ ſtiftet: Geheimrat Dr. Wilhelm v. Opel u! die Königliche Kavallerieſchule in Amersfoort (Holland). Der letztere Preis kann in einer Prüfung erworben werden, die ausſchließlich deutſchen Teilnehmern vorbehalten ſein ſoll. Die Königliche Kavallerieſchule Amersfoort wird auf dem Turnier in Wiesbaden im näch⸗ ſten Jahr wieder durch eine Offiziersmann⸗ ſchaft ver! 5 Weltbild(M wird an Stelle der handwerklichen Leiſtung auf den Weih⸗ nachtstiſch gelegt, damit man zu Weihnachten auch Handwerksleiſtungen ſchen⸗ 2 ken kann, die nur auf Beſtellung zu haben ſind. Er hat die Größe eines Ge— ſchäftsbriefbogens und zeigt auf der Vorderſeite die Nachbildung einer nachtlichen Holzſchnitzerei von Tilman weih⸗ ! Riemenſchneider. 1 ————— Neuyork überflügelt; hat die japaniſche Hauptſtadt ihre Bevölke⸗ Aus Stadt und Land Gedenktage 12. Dezember 1821 Der Dichter Guſtave l Rouen geboren. 1863 Der norwegiſche Maler Edvard Munch in Löiten geboren. 1865 Der Reiſende Karl Georg Schillings in Düren geboren. 1912 Prinzregent Luitpold von Bayern in München geſtorben. Prot. und kath.: Epimachus Sonnenaufg. 8.0! Sonnenunterg. 15.45 Mondaufg. 18.12 Mondunterg. 9.59 Vezahlte Feiertage in Verkehrsbetrieben Mit Bezug auf die kommende neue Tarif— ordnung fü das Verkehrsgewerbe hat der Sondertreuhänder für den öffentlichen Dienſt die beabſichtigte Regelung für die Feiertage ſchon jetzt vorweggenommen. Da⸗ nach wird für den 1. Mai, die beiden Weih⸗ nachtsfeiertage, den Neufſahrstag, den Oſtermontag und den Pfingſtmontag der Lohn für ausfallende Arbeitsſtunden fort⸗ bezahlt. Darüber hinaus können die Be— triebsfüher für das Jahr noch einen weite— ren geſetzlichen Wochenfeiertag nach den be— ſonderen Bedürfniſſen ihres Betriebes feſt— ſetzen. an dem der Lohn ebenfalls fortbe— zahlt wird. An den Vortagen vor Oſtern. Pfingſten und Weihnachten ſoll die Arbeits zeit für die nicht im Betriebsdienſt beſchäl— tigten Lohnempfänger ohne Lohnausfall zwei Stunden früher enden. Der Sonder— treuhänder hat den der Reichsverkehrs— gruppe Schienenbahnen angeſchloſſenen Ge— ſellſchaften empfohlen, dieſe Regelung ſchon jetzt, alſo auch ſchon für das bevorſtehende Weihnachtsfeſt, allgemein einzuführen Eine entſprechende Empfehlung hat der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter auch an die Gemeinden und Gemeindeverbände gerich— tet. Flaubert in Der Lucientag Nach allem Volksglauben iſt der 13. Dezem⸗ ber, an dem die Kirche das Gedächtnis oon St. Lucia begeht, der kürzeſte Tag. Früher gab die Lucien⸗Nacht Anlaß zu allerlei Bräu⸗ chen. Die bekannteſten alten gereimten Regeln für dieſen Tag ſind:„An St. Lucia iſt oer Morgen dem Abend nah“, d. h. ſoviel wie: Es will überhaupt nicht richtig Tag werden, und„An Barbara(4. Dezember) die Sonne entweicht— An St. Lucia ſie wieder her⸗ ſchleicht'“. Die Heilige Lucia galt im Volk in einigen Gegenden als Helferin bei Augenleiden. e Das Fahrrad iſt kein Laſteſel. Wenn man ein Laſttier zu ſchwer bepackt, dann ſtreikt es und wehrt ſich. Das geduldige Fahrrad kann das nicht. Immer wieder muß man beobachten, daß Radfahrer ihrem armen Drahteſel viel zu viel zumuten. In allen Fugen ächzend, bepackt wie ein Dro— medar, ſchwankt es über die Landſtraße, mißhandelt von ſeinem unvernünftigen Herrn, der obendrauf keucht. Ein koſtſpie⸗ liger Rahmenbruch mit etwaigem Sturz können die Folgen ſein. Manchmal auch noch Schlimmeres. In Worms ſtieß in der Ho— belsbergerſtraße dieſer Tage ein Perſonen— kraftwagen mit einem Radfahrer zuſam— men. Der Radfahrer fuhr unſicher, weil er an der Lenkſtange zwei Koffer hängen hatte und noch zwei Pakete auf dem Rad mit⸗ führte. Er geriet in die Fahrbahn des Per— ſonenkraftwagens, wurde zu Boden geſchleu— dert und mußte ins Stadtkrankenhaus ge— bracht werden. Die Schuld hatte. mie der Polizeibericht feſtſtegt. der Radfahrer ſelbſt Ein Radfahrer darf nur ſoviel Gegenſtände mit ſich führen, daß er ſein Rad noch unbe— dingt ſicher lenken und mit der Hand die er— forderlichen Verkehrszeichen geben kann. ** Vorſicht, Glatteis! Häufig tritt jetzt bei dem feuchten Wetter und nächtlichen Sinken der Temperatur unter Null Glatteis ein. Die Hauseigentümer ſejen darum an ihre Streupflicht erinnert. Vielleicht bleibt ihnen eine gereimte Aufforderung beſſer iin Gedächtnis haften. Sie autet Uebt immer Eure Börgerpflicht. Und wenn es ſchneit und friert, Vergeßt das Aſcheſtreuen nicht, Sonſt werdet Ihr notiert! Der Paragraph ſteht nicht zum Spaß In unſerem Ortsſtatut! Und wer ſchon auf dem Pflaſter ſaß, Der weiß, wie weh das tut. Wiſſen sie das? Der deutſche Weinbau umſaßt 80 000 Hek⸗ tar und der Wert der deutſchen Weinernte beträgt durchſchnittlich im Jahr 100 Millio⸗ nen Mark. f Die ſoeben beendete Volkszählung in Ja⸗ pan hat ergeben, daß die Hauptſtadt Tokio die 6 Millionen-Grenze erreicht hat und ba⸗ mit zur zweitgrößten Stadt der Welt ge⸗ worden iſt; Tokio wird heute nur noch von ſeit dem Jahre 1920 rung nahezu verdoppelt. * In den Vereinigten Staaten gibt man jähr⸗ lich etwa vier Millionen Dollar für Vergnü⸗ gen aus. Zur öffentlichen Verſammlung An die viernheimer Bevölkerung! jeute Abend um ½9 Uhr im „Freiſchütz“! Das deutſche Volk ſteht in einem gewal tigen Ringen um ſeinen Wiederaufſtieg und damit zur Ehre und Freiheit unter den Völ kern der Erde. Seit der Machtübernahme durch die nationalſoz ialiſtiſche Bewegung haben ſich Handel, Induſtrie und Landwirtſchaft ſo grundlegend verändert gegenüber dem früheren liberaliſtiſchen Prinzip, iſt die Exiſtenz des Bauern wieder geſichert worden, wurde dem deutſchen ſchaffenden Menſchen wieder Arbeit und Brot gegeben, daß es eines jeden Pf licht ist ſich daran einmal wieder zu erinnern. Wie ſah es denn zu Beginn des Jahres 1933 bei uns aus? Not und Elend in jedem Haus, über 6 Millionen Arbeitsloſe, Unruhen und Zuſammenſtöße auf allen Straßen und Plätzen, vor Rathaus und Kirchen kommu⸗ niſtiſche Sprechchöre und Volksverhetzer, nie- mand war mehr ſeines Lebens ſicher! Und ein Mann machte dem ein Ende: Adolf Hitler! Heute geht es allen wieder beſſer und der, der noch unverſchuldet in Not iſt, hat die ſoz tale Unterſtützung des ganzen Volkes durch die e ialiſtiſchen Einrichtungen der S-⸗Volkswohlfahrt und des Winterhilfswerks. Und weil es jedem beſſer geht, hat er ſein Elend, in dem er vor 3 Jahren geweſen iſt, ſchon vergeſſen und er wird wieder unzufrieden, weil er will, daß es gerade ihm dauernd noch beſſer gehen ſoll, er iſt nicht mit ſich ſelbſt zufrieden. Der Deutſche vergißt zu leicht! Als die Not in Deutſchland am größten war, da klammerten ſich Millionen an die letzte Hoffnung des Nationalſozialismus und wo die Verſammlungen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter-Partei ſtattfanden, da gingen alle hin, Hand⸗ und Kopfarbeiter, Handwerker und Gewerbetreibende, der Mann hinterm Pflug, und waren begeiſtert von den Reden, daß nun bald die Not ein Ende nehme. Verkümmert ſaß die Familie zu Haus, der nächſte Tag brachte größere Not. Und heute reden ſie über Schweinefleiſch, Speck, Butter, Eier die ſie alle wieder kaufen konnten, weil ihnen Adolf Hitler wieder Arbeit und Brot, Lebensmut und Schaffensfreude, Ehre und Freiheit gab! Habt ihr das alles vergeſſen? Ihr ſagt, was brauchen wir Verſamm⸗ lungen, was brauchen wir Aufklärung, wir haben ja Arbeit, wir kommen abends heim und ſind müde. Nein unſere Verſammlungen ſind für Euch, damit Ihr hört, was der Führer Euch, ſeinen Arbeitern und Bauern durch ſeine bewährten Kämpfer zu ſagen hat! Der Führer und ſeine Bewegung ſte ht im täglichen Kampf gerade um Euch und Ihr ſollt es wiſſen, was um uns vorgeht. Staats feinde gehen nie in die tenen wo N ſozialiſten und deutſche Volksge noſſen beiſammen ſindl Wer zu Deutſchland ſteht, kämpft mit Adolf Hitler— und eines jeden deutſchen Ar⸗ beitern und Bauern, Beamten, Handwerkers und Gewerbetreibenden Pflicht iſt, als Mit glied einer national ſozial iſtiſchen Gliederung eine Verſammlung der Partei zu beſuchen. Und ſo rufen wir die ganze Bevölkerung auf: Beſucht die Kundgebung Donnerstag Abend ½9 Uhr „Freiſchütz“, wo Gaure a m i m edner Pg. Krug Jahnke zu der Viern heimer Bevölkerung ſprechen wird! Deutſche Männer und Frauen bekennen durch ihr Erſcheinen ſich zur nationalſozialiſtiſchen „ aft! Staatsfeinde eiben zu Haus! Denn wahre Geſin nung, D eutſcher, zeigt ſich, wenn das Winterhilfs werk dein Opfer verlangt! Lokales Viernheim, 12. Dez. Sinnſpruch. Die Natur hat ſich ſo viel Freiheit vor behalten, daß wir mit Wiſſen und Wiſſen⸗ ſchaft ihr nicht durchgängig beikommen oder ſie in die Enge treiben können. Goethe. * 7 Raſch tritt der Tod den Men⸗ ſchen an. AUeberraſchend ſchnell wurde geſtern Abend un iſer geſchätzter Mitbürger, Herr Metzgermeiſter Joſef Beyer 1., Anna ſtraße 23, infolge eines Schl aganfalles in die Ewigkeit abgerufen. Der ſo plötzlich aus dem Leben und dem Kreiſe ſeiner Familie Geriſſene erreichte ein Alter d von 56½ Jahrer Noch einige Minuten vor ſeinem Ableben war er in ſeinem Geſchäfte tätig. Den ſchmerz betroffenen Hinterbliebenen gilt unſere herz⸗ lichſte 9 Anteilnahme. Möge er ruhen in Frie⸗ den. Die Beerdigung findet morgen Freitag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhauſe aus ſtatt. eee Deen 2%%%,hõũö— eee 22 2 22 90 25 22 22 22 22 2 9 22 EI Todes⸗Anzeige 25 2 Plötzlich und unerwartet. geſtern Abend 5—— Scngenkt man auf 23 um 8 Uhr mein lieber Mann, unſer ſtets treuſorgen⸗ 22 Wein nachten 22 8 herzensguter Vater, Sohn, Bruder, Schwager und 8 c Onkel, Herr JGG Joſef Beyer 1. Metzgermeiſter im 57. Lebensjahre, die Ewigkeit abgerufen. bet für unſeren lieben Verſtorbenen. Viernheim, In tiefem Schmerze: Frau Julianne Beyer geb. Bergmann nebſt Kinder und Angehörige. infolge eines Schlaganfalles, in 1 Wir bitten um ein ſtilles Ge⸗ den 12. Dezember 1935. 27 Billige Kinderkahrräder e ee Sasse Die Beerdigung findet am Freitag nachmittag 23 aus, ſtatt. 3 Uhr vom Trauerhauſe, Annaſtraße 2 riger: amerauschalt J. Nass Den werten Kameraden die traurige Mitteilung, daß unſer lieber Kamerad losef Beyer 1. plötzlich und unerwartet in die Ewigkeit abgerufen wurde. Wir werden ſein Andenken ſtets in Ehren halten. Zwecks Teilnahme an der Beerdigung verſammeln ſich die Kameraden morgen Freitag nachm. 2.30 Uhr am Lokal zur Sonne. Ich erwarte beſtimmt, daß volle Beteiligung der Kameradſchaft erfolgt. Knapp, Kameradſchaftsführer 22 55-, 52. 20, 15 10. :: Hexren-Fahrrüder 2 4— 1 22 gemufft 55. 2 33. 25 2: Dynumo, ö Volk 3 2: 4.50, 5.85.. 3.20: 2: Blende 155, 1 50 f: 12 für 2 Birnen ab 1.45 22 22 Peter 25 NM Artin . Fanrrad-Haus 2 :: MANNHEIM 2 ü: Waldhotstraße 7: Schafft 3 Am Meßgplatz, Nähe Capitol. 38 Urbeit! % ˙.0%% Sängerbund Flora 1 Unſer liebes Mitglied, Herr Josef Beyer 1. wurde ins Jenſeits abgerufen. Wir werden ſein Andenken ſtets in Ehren halten. Zur Teilnahme an der Beerdigung verſammeln ſich die Sänger morgen Frei— tag 2.30 Uhr im„Storchen“ Der Vorſtand NB. Heute Abend 9 Uhr Singſtunde. Oiernheimer Sport 8 Der E Schon vi ruhmreiche in Viernheim höfer am k Aufſtellung m Siffling, ein Verbandsſ ſpiel auszutragen. dieſem Spiel eine beſondere Note. nalen Sieg und Pur hart gekämpft werden. deshalb gewiß kein Viernheimer Sportfreund fehlen, zumal aus Waldhof, Mannheim und Umgebend viele tauſend Zuſchauer erwartet werden. Hannball-Bezirksklaſſe: Die Reſultate vom letzten Sonntag: Poſtſportverein TV. 1846 585 Jahn Weinheim Friedrichsfeld 3.2 Tg. Oftersheim TV. Viernheim 51 Nor& Der Tabelle Poſt Mannhei ele Jahre ſind war. it dem um hier ikte. nſtan 1d B 7 Jahn Weinheim 55 To Leutershauſen 7 5 0 Tv 46 Mannheim 6 3 2 Tg. Oftersheim 6 3 1 MTG. Mannheim 7 3 0 Tgde. Laudenbach 7 2 1 Tv. Viernheim 6 2 0 Tv. Friedrichsfeld s 2 0 Jahn Neckarau 1 0 Handball Die Amic Die Reſultate vom letzten Sonntag: Amic. Viernheim Tb. Ge TV. Sandhofen Tſchft. Der Amicitia Viern RTu. SV. TV. Waldhof Tb. Germania Tſchft. Käfertal TV. Sandhofen Sp. Vgg. 07 itia Tabel Tabellenſtand: Sp. gew. un. verl. heim 5 5 0 5 5 30 5 22 0 1 0 8 3 Sportverein Waldhof auf dem Waldſportplatz! 0 Sportverein Waldhof nicht mehr Nun kommen die Wald zmmenden Sonntag in ihrer beſten bekannten gegen Beiderſeits wird ſicherlich Bei dieſem Spiele wird E— 6 Kreisklaſſe: llenführer rmania 913 Käfertal 3:5 Tore Pkt. 0 41:24 10 11 4126 8 2 39:21 6 18 3 12330 3 ES her, ſeit der Internatio— die Amicitia Und das gibt Es geht um 25 11 53 811 43:39 10 8 475 7 40:56 6 38:45 5 29:42 4 36535 12 Verantwortlicher Schriftleiter: tin, Viernh eim; ter: Johann Martin, Verlag: Zeit iſt die Pianos billig klangſchön dauerhaft neu und ge⸗ ſpielt Heckel Pianolager D 3. 10 Mannheim Fracht⸗ briefe erhältlich im Verlag dieſes Blattes. Ausschnelden! Guterhaltene Anzüge, Jop⸗ pen, Hoſen, Schuhe, Leder⸗ jacken, Hoch⸗ zeitsanzüge (auch leihw.) Uhren, Mufik⸗ inſtrumente Aavallernaus Mannneim i120 Mer nicht inseriert, Wird vergessen! D. A. XI. Johann Mar⸗ verantwortlicher Anzeigenlei⸗ Viernheim; Johann M artin, Hitlerſtraße 36; Viernheim, 1935 950. Zur Preisliſte Nr. 4 gültig. Druck und Adolf 15. blernpeim Freischützsaal- sendern Frankf. u. Stuttg. bek. . Anorzehach kommtl Mit ganz neuem Programm: das Ri. zur Enſicht Nr. 13 1 55 Die v. d. Reichs- Lene Kammuf die als„Knorzebachin“ am kommenden S Sonn tag abend im„Freiſchützſaale“ gaſtiert. Bekanntmachungen Den Kath. Kirchenvorſtand in heim. Die Herren Beigeordneter Schweigert, Beigeordneter Riehl und Chriſtoph Joſef Kempf 1. wurden auf die Dauer von 6 Jahren zu unſtändigen Mitgliedern des kath. Kirchen⸗ vorſtandes gewählt. Betr.: Viern⸗ * Betr.: Erhebung einer Getränkeſteuer in der Gemeinde Viernheim. Ich erinnere hiermit die hieſigen Wirte an alsbaldige Abgabe der Getränkeſteuerer⸗ klärungen für den Monat November 1935. Viernheim, den 10. Dezember 1935 Den Ausſchlag und die Erhebung der Beiträge der Viehbeſitzer zu den Koſten der Entſchädigungen für Viehverluſte. Die Hebeliſte über die Beiträge der Vieh beſitzer zur Deckung der gezahlten Entſchädig⸗ ung für an Maul- und Klauenſeuche gefallene Rinder und für an anſteckender Gehirn- und Rückenmarkentzündung gefallenen Pferde für 1 5 liegt vom Montag, den 16. 1935 ab 1 Woche lang der Beteiligten auf unſerem Büro Dezemb Einwendungen können während dieſer Zeit bei uns erhoben werden. Viernheim, den 11. Dezember 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel 3 Röhren Vatterie⸗Empfänger m. Lautſprecher(Fabrikgerät) billig zu verkaufen. Hindenburgring 116 Chriſtbäume zu verkaufen. Wirtſchaft„Zur Sonne“ ds. ö Uhr Fritz Fegbeutel, Lene Kammuf, G die„Pfälçer Nachtigall“ Hein Prym, der lustige Seemann Dolly, Solotänzerin grobe Lachnummer Tänzer George. Reiten unb Fangspiele Sroßer Heiterer bend Friedl Gruber, Solton u. 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