Uhtl findet Aus⸗ n ſind hllich zu be⸗ (Liernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Wochenende“, a. M., Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter- Fahrplan 5 Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitberbreitete Tageszeſtung— nachrichten ⸗ und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Drahtanſchrift: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheck 21577 Frankfurt Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. wöchentlich das„Illuſtrierte und den Viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig mittags 9 Uhr, größere Geſchäftsſtelle an beſtimmt N Tagen bei Wiederholung abgeſtufter Nachlaß. — Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ . einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer u. von ſamtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Verbreitung Platzwünſche bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Nr. 295 Donnerstag, den 19. Dezember 1935 352. Jahrgang gſagte, Veiſpielhaſte Revolution NS Der Offene Brief, den Botſchafter von Ribbentrop an Lord Allen gerichtet hat, iſt ein Glied in der Kette der zahlloſen Ar⸗ gumentationen über die Bedeutung der in der Welt noch vielfach verkannten nationalſozia⸗ liſtiſchen Revolution. Deutſchland hat es an ſich nicht nötig, auf jeden einzelnen auslän⸗ diſchen Anwurf einzugehen und darzutun, warum dieſe oder jene Maßnahme im Zuge des nationalſozialiſtiſchen Umbruchs ergrif⸗ fen wurde oder nötig war. Es iſt aber frei⸗ mütig genug, politiſchen Perſönlichkeiten, die im übrigen die Fähigkeit zu objektiven Urteilen und die Bereitwilligkeit zur Förde⸗ rung der Wahrheit haben, auf ihre Fragen und Einwände Rede und Antwort zu ſtehen. Man ſollte im Ausland nicht in den Feh⸗ ler verfallen, Perſon und Sache zu verwech⸗ ſeln und ſich damit für einzelne Perſonen einzuſetzen, die durch ihre politiſche Pergan⸗ genheit und Tätigkeit bewieſen haben, daß ſie ein Gefahrenmoment für die geſellſchaft⸗ liche und menſchliche Ordnung überhaupt darſtellen. Von Litten, dem kommuniſtiſchen Rechtsanwalt, für den ſich Lord Allen einge— ſetzt hatte, bis zu Dimitroff iſt kein allzu großer Schritt. In dieſem Zuſammenhang lohnen ſich immerhin einige Fragen, über deren Bedeu— tung man im Ausland einmal nachdenken ſollte. Hat es nicht bereits in gewiſſen Ge⸗ bieten des britiſchen Imperiums wiederholt ein verhängnisvolles Wetter— leuchten chaotiſcher Umſturzgewalten gege⸗ ben? Nagten nicht ſchon bolſchewiſtiſche Kräfte hier und da am Mark der engliſchen und amerikaniſchen Kriegsmarine? Sind nicht die Sendboten Moskaus auch mehrfach im Donauraum aufgefallen? War ihre Hand in der kürzlichen blutigen Revolte Braſiliens nicht entſcheidend am Werk? Immer wieder entlarven die Regierungen und Polizeien die Komintern bei ihrer zer⸗ ſetzenden Tätigkeit, immer wieder laufen die verſchwöreriſchen Fäden in Moskau zuſammen. In Deutſchland iſt dieſe Gefahr völ⸗ kiſcher, geſellſchaftlicher und ſtaatlicher Zer— ſetzung für alle Zeiten gebannt, weil die na⸗ tionalſozialiſtiſche Revolution ganze Arbeit geleiſtet und das Volk vor dem drohenden Untergang in einer kommuniſtiſchen Revolte gerettet hat. In anderen Staaten Europas und der übrigen Welt jedoch iſt die Immu⸗ nität gegen das Moskauer Gift noch keines⸗ wegs genügend ſtark, um die verwundbaren Stellen vor dem Eindringen des bolſchewi⸗ ſtiſchen Spalt⸗ und Zerſetzungspilzes zu ſchützen. Es wäre vielleicht beſſer, wenn ſich die verantwortlichen Politiker ſolcher Län⸗ der etwas eingehender und poſitiver mit der nationalſozialiſtiſchen Revolution befaſſen und ihre Vorurteile überwinden würden. In dieſem Sinne verdienen die Darlegun— gen Ribbentrops beſondere Beachtung, wenn er feſtſtellt,„daß eine ſpätere objektive Geſchichtsſchreibung eines Tages den natio— nalſozialiſtiſchen Machtkampf geradezu als das Muſterbeiſpiel für eine Re⸗ volution anſehen wird, wie ſie nur eine Nation von höchſtem Kulturniveau über— haupt durchführen kann. Kann es eine beſ— ſere Beſtätigung hierfür geben, als die Tat⸗ ſache, daß ein großer, internationaler Ge— ſchichtsforſcher uns kürzlich allen Ernſtes 0„die. Welt würde mehr Verſtänd⸗ nis für die große nationalſozialiſtiſche Re⸗ volution aufgebracht haben, wenn ſie mit den grauſamen und barbariſchen Methoden früherer Revolutionen durchgeführt worden wäre“. Das iſt immerhin eine Feſtſtellung, der man zumindeſt eine Kenntnis der Ge⸗ ſchichte nicht abſprechen kann. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland iſt bewußt erſtmalig einen anderen revolutio— nären Weg gegangen. Der größte weltan⸗ ſchauliche Umbruch aller Zeiten wurde mit den geringſten Opfern an Gut und Blut durchgeführt, weil im Gegenſatz zu früheren Revolutionen in anderen Ländern nicht Willkür und terroriſtiſcher Blutwahn die Stunde diktierten, ſondern Diſzipli⸗ niertheit und Zielklarheit Tempo und Richtung der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ volution beſtimmten. Das Führerprinzip war in der Kampfzeit erprobt und erfuhr durch die Machtübernahme ſeine geſchichtliche Vollendung. Es war daher ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß es auch kompromißlos zur Richt⸗ Der Opfertag in Italien Trauringe für den Staatsſchatz— Die Königin geht voran— Eine Ansprache Muſſolinis Rom, 18. Dezember. Am„Altar des Vaterlandes“, dem jedem Romreiſenden bekannten,„dem Vater des Vaterlandes“, König Viktor Emanuel II., ge- weihten Nationaldenkmal, wurde das keier⸗ liche Opfer der Trauringe für den Gold- ſchatz der italieniſchen Staatsbank eingelei- ket. Schon lange vorher breiten Rampen des Nationaldenkmals eine große Menſchenmenge, hauptſächlich Frauen, aber auch viele Witwer und Ju⸗ gendliche, die die Trauringe verſtorbener Familienmitglieder zum Opfer brachten, verſammelt. Nachdem ein Prieſter Tauſende von Stahlringen. die gegen die goldenen Trauringe einge⸗ tauſcht werden, eingeſegnet hatte, ſtieg als erſte italieniſche Frau die Königin von Ita— lien, begleitet von einem Zug römiſcher Kriegswitwen und hoher Parteiperſönlich⸗ keiten, die Stufen des Nationa'denkmals hinauf, um am Grabe des Unbekannten Soldaten die Trauringe des italieniſchen Herrſcherpaares zu opfern und die Stahl⸗ ringe mit den beiden Daten des 18. 11. 14 (faſchiſtiſche Zeitrechnung) und 18. Dezem⸗ ber 1935 einzutauſchen. Die Königin verlas anſchließend eine Bolſchaft, hatte ſich vor den in der ſie das Opfer der Trauringe,„dieſes Symbol erſten Glückes und letzten Verzich⸗ tes“, im ganzen Lande als eine Huldigung an den Unbekannten Soldaten und die übri⸗ gen italieniſchen Gefallenen des Weltkrie— ges verherrlichte und von Gott den Sieg und den„Triumph der Kultur Roms in dem erlöſten Afrika“ erflehte. Zugleich ent⸗ bot ſie allen italieniſchen Soldaten, den Schwarzhemden, den Arbeitern und den ge— treuen Askaris in Oſtafrika ihren Weih⸗ nachtsgruß. Nachdem die Köniain das Denkmal verlaſſen hatte, ſtrömten die Maſ— ſen in fünf Kolonnen die Treppen hinauf. Zur gleichen Zeit begann in allen italieni⸗ ſchen Ortſchaften und Städten die Abliefe— rung der Trauringe. Am gleichen Tage weihte Muſſolini in den früheren Pontiniſchen Sümpfen die neue Gemeinde pontinia ein, die dritte Siedlung in dem trockenge— legten Gelände. Nach Beſichtigung der neuen Siedlungshäuſer hielt Muſſolini eine Anſprache, in der er im weſentlichen folgen—⸗ des ausführte: Der heutige Opfertag der Trauringe ſei zugleich ein Tag des Glaubens und des Be⸗ kenntniſſes des ganzen italieniſchen Volkes. Was der Faſchismus in den letzten Jahren mit der Trockenlegung der Pontiniſchen Staatspräſidentenwahl in Prag Veneſch zum Staatsoberhaupt der Tſchechoflowalei gewählt Prag, 18. Dezember. Die tſchechoſlowakiſche Nationalverſamm⸗ lung wählte Dr. Eduard Beneſch im er⸗ ſten Wahlgang mit 340 Stimmen zum Prä⸗ ſidenten der tſchechoſlowakiſchen Republik. Insgeſamt wurden 440 Stimmzettel abge⸗ geben, davon waren 76 leer; 24 Stimmen erhielt Dr. Nemec. Die Wahl fand mit aller Feierlichkeit ſtatt. Kurz nach 11.30 Uhr kündigten 21 Kanonenſchüſſe an, daß die Wahl des neuen Präſidenten der Republik vollzogen war. Ueber die Stadt und die Prager Burg krei⸗ ſten zwei Flugzeuggeſchwader, beſtehend aus neun ſchweren Bombenflugzeugen. Der alte Wladislaw⸗Saal der Prager Burg, der Schauplatz vieler böhmiſcher Kö⸗ nigswahlen im Mittelalter und der letzten Wahl des Staatspräſidenten Maſaryk im Jahre 1934, war bis auf den letzten Platz gefüllt. Unter den dunkel gekleideten Zu⸗ ſchauern leuchteten die farbigen Soutanen der katholiſchen Geiſtlichkeit und die Unifor⸗ men der Generäle und Militärattaches her⸗ vor. Während der Präſident des Abgeordne⸗ hauſes, Malypetr, als Vorſitzender der Nationalverſammlung ehrende Worte an Maſaryk richtete, hatte ſich die Verſammlung von ih⸗ ren Plätzen erhoben. Als das Ergebnis ver⸗ kündet wurde, ſtanden die Anweſenden ebenfalls auf und brachten Hochrufe auf Dr. Beneſch aus. Die Mehrheit, die Dr. Beneſch ſchon im erſten Wahlgang erhielt, war überraſchend. Die 76 leeren Stimmzettel ſtam⸗ men von der Sudetendeutſchen Partei, von den Ungarn und den tſchechiſchen Faſchi⸗ ſten. Die 24 Stimmen für den Gegenkandi⸗ daten Dr Beneſchs, Dr. Nemec. waren von der tſchechiſchen Nationalvereinigung abge— geben worden. Auf dem Burgplatz hatten Militär in Pa⸗ rade, die Prager Bürgerwache mit ihren charakteriſtiſchen Bärenmützen, Abordnun— gen der Sokoln, der Freiheitswache, der Pfadfinder und anderer Vereine Aufſtellung genommen Dr. Beneſch, bei ſeinem Er⸗ ſcheinen von Jubel empfangen, ſchritt die Front der Ehrenkompanie ab und begab ſich hierauf zu einem Beſuch Maſaryks nach Schloß Lana. Dr. Hodza bleibt Miniſterpräſident. Prag, 18. Dez. Der neue Staatspräſident Dr. Beneſch wird, wie verlautet. Dr. Hodza wiederum mit der Bildung der neuen Re⸗ gierung betrauen. Die Leitung des Außen⸗ miniſteriums wird an Stelle Dr. Beneſch's Miniſterpräſident Hodza einweilen ſelbſt übernehmen. VCC ſchnur der neuen Staatspolitik, die dem zweitauſendjährigen Sehnen aller Deutſchen Erfüllung brachte, werden mußte: Ein Reich, ein Volk, ein Führer. Die Verwirklichung dieſer Theſe duldet keine Halbheiten. Das Schickſal einer Nation ſteht in keinem Verhältnis zu einem außer⸗ halb ihres Blutsverbandes zu ihrem Scha⸗ den wirkenden Menſchen. Wer dieſer Er⸗ kenntnis ſich verſchließt, verſündigt ſich an den Lebensgeſetzen einer erhabenen Vorſe⸗ hung, die andere im Munde führen, ohne ſich ihrer zwingenden Geſetzmäßigkeit be⸗ wußt zu ſein. Die nationalſozialiſtiſche Re⸗ volution iſt nicht nur eine Kur an den Ur⸗ ſachen völkiſchen Niedergangs, ſondern auch an ſeinen Symptomen. Das deutſche Volk hat unter der Führung des Nationalſozialis⸗ mus das heilſame Serum gegen den Bazil⸗ lus gefunden, der am Lebensnerv der Völ⸗ ker ſein ſchmarotzendes Daſein friſten möchte. Es bedarf keiner Jurisdiktionen und ſtaatsrechtlichen Haarſpaltereien, um die Größe und Geſchloſſenheit des deutſchen Um⸗ bruchs angreifen zu können. Lebensgeſetz und Lebensrecht eines Volkes werden nicht durch Paragraphen und formale Entſchei⸗ dungen geſichert, ſondern allein durch die Weltanſchauung, zu der ſich ein durch Not und Unterdrückung gegangenes und zu Freiheit und Größe wieder aufſtre⸗ bendes Volk unter der Führung eines Adolf Hitler bekennt. So iſt die nationalſo⸗ zialiſtiſche Revolution in der Geſchichte der Revolutionen zu einem ſtaatspolitiſchen und geſellſchaftlichen Umbruch geworden, der es nicht nötig hatte, das Schema anderer Re⸗ volutionen zu übernehmen und anzuwenden. Die nationalſozialiſtiſche Revolution wird in der zukünftigen Geſchichtsſchreibung eine be⸗ ſondere Stellung einnehmen und als Bei⸗ ſpiel dafür dienen, daß auch ohne Ströme von Blut ein neues Zeitalter aus der Wiege gehoben werden kann. Sümpfe und der Gründung von drei neuen Gemeinden geſchaffen habe, ſei der beſte Maßſtab für die Leiſtungsfähigkeit der Revolution der Schwarzhemden. 300 000 Hektar neues Getreideland ſeien bereits aus dieſem Sumpfgelände zurückgewonnen worden. Das italieniſche Volk könne einer langen Belagerung Widerſtand leiſten, weil es wiſſe, daß es das Recht auf ſeiner Seite habe. Der Krieg, der in Afrika be— gonnen habe, ſei der Krieg der Armen und Proletarier. Gegen Italien ſtehe die Front des Konſervatismus, der Selbſtſucht und der Heuchelei. Mit der einmütigen Zuſtim⸗ mung des Volkes gehe das Regime ſeinen geraden Weg weiter. Für dieſe Kraftprobe müſſe ſich jeder einſetzen. Sie wird den Maßſtab für das italieniſche Volk geben. Es brauche für einen Sieg Zeit. Wo aber der Kampf im Gange ſei, ſei es nicht die Zeit, die zähle, ſondern der Sieg. * Die Schlacht am Takazzefluß Verluſtreiche Kämpfe im Gange. Asmara, 18. Dezember. Die ſchweren Kämpfe am Takazzefluß dauern an. Man ſpricht davon, daß es ſich um die bedeutendſte Schlacht ſeit Beginn des Krieges handelt. Die Abeſſinier haben nach titalieniſcher Darſtellung in überraſchender Stärke am Takazze angegriffen. Geeichzeitig bemäch⸗ tigten ſich ſtarke abeſſiniſche Abteilungen einer Ortſchaft. Die Italiener leiſteten harnäckigen Widerſtand unter Einſatz von Tanks und Flugzeugen. Die Verluſte werden allgemein als ſchwer beheichnet. Obwohl ſichere Angaben fehlen, ſpricht man von mehreren hundert Toten und Verwundeten. Nach abeſſiniſchen Berichten haben die Truppen des Negus an mehreren Stellen den Takazzefluß überſchritten. Sicherem Ver⸗ nehmen nach ſeien blutige Kämpfe um Akſum im Gange. Auch nördlich von Makalle, tm Tembien⸗Gebiet und in der Pro⸗ vinz Geralta haben neue Kämpfe be⸗ gonnen, die für die Italiener ſehr verluſt⸗ reich ſein ſollen. In Addis Abeba ſetzt man beſonders auf die Operationen Wehib Paſchas, dem die geſamte abeſſiniſche Süd⸗ armee unterſtellt iſt, große Hoffnungen. Auch an dieſer Front ſollen umfangreiche Gefechtshandlungen im Gange ſein. Im italieniſchen Heeresbericht werden die Kämpfe zwiſchen Mai Timchet und Dembeguina als abgeſchloſſen bezeich⸗ net. Die abeſſiniſchen Kolonnen. die beim Paß Dembeguina ein Umzingelungsmanb— ver unternommen hätten, ſeien nach hefti⸗ gen Kämpfen mit der blanken Waffe auf⸗ gerieben worden. Die ſicher feſtgeſtellten feindlichen Verluſte beliefen ſich auf über 500 Tote. Auf italieniſcher Seite ſeien ſieben Offiziere und 20 Unteroffiziere und Solda⸗ ten des Heimatheeres gefallen, von den Eritreatruppen 48 Korporale und 127 As⸗ kari. Zwei Offiziere, zwei Soldaten und 25 Askari ſeien verwundet worden. Ferner heißt es im italieniſchen Heeres— bericht, eine feindliche Kolonne ſüdweſtlich von Makalle ſei von Flugzeugen bombar— diert worden. Die Unterwerfung der Unter— führer des Degiae Caſſa Sebat gehe weiter. In Buslei ſei ein neuer Sitz für die König⸗ liche Verwaltung mit Rechtſprechung über die Ogaden-Stämme eingerichtet worden. Vericht des Noten Kreuzes Die Bombardierung des amerikaniſchen Hoſpitals in Deſſie. Addis Abeba, 19. Dezember. Der Bericht über die Unterſuchung der Vorgänge bei der Bombardierung von Deſſie iſt vom Internationalen Roten Kreuz nunmehr nach Genf geſandt worden. — — 8 ä— e De In dem Berſcht wird erklärt. daß das amerikaniſche Hoſpital in Deſſie unmittelbar an das Gebäude des italieniſchen Konſulats angrenze, wo der Kaiſer ſein Quartier auf⸗ geſchlagen hatte. Alle acht Meter ſeien auf dem Dach des Hoſpitals ſichtbare Rote Kreuz⸗Abzeichen und Rote Kreuz⸗Fahnen angebracht worden. Ebenſo ſeien ſämtliche Verbandsplätze und Transportwagen mit Rot⸗Kreuz⸗Fahnen gekennzeichnet geweſen. Das Hoſpital ſelbſt ſei von fünf Brandbom⸗ ben getroffen worden, von denen zwei in den Operationsſaal gezündet hätten. Auch ein Lazarattzelt ſei durch eine Brandbombe zerſtört worden, ebenſo auch der Inſtru⸗ mentenſaal. Im ganzen ſeien etwa 1000 Bomben abgeworfen worden. Die end⸗ gültige Zahl der Toten betrage 50, ver⸗ wundet ſeien 120 Perſonen. Deutſcher Proteſt in Vrüſſel Gegen die Heimaktreuen-Ausweiſung. Brüſſel, 18. Dezember. Nachdem von der belgiſchen Regierung ungeachtet aller von der deutſchen Regie- rung gegen das Ausbürgerungsgeſetz vom 30. Juli 1934 und gegen den Ausbürge⸗ wangsprozeß erhobenen Vorſtellungen mit kürzeſter Friſt die Ausweiſung der vier durch Arkeil des Appellakionsgerichtes in Lüttich vom 24. Oktober 1935 endgültig ausgebürgerten heimattreuen Bewohner von Eupen-Malmedy verfügt worden iſt, hal die deutſche Regierung durch ihren Ge- äftsträger in Brüſſel nochmals ſchärfſten rokeſt gegen das Vorgehen der belgiſchen Regierung einlegen laſſen. 2 Millionen Hilfsbedüritige Ein ſtolzer Leiſtungsbericht von„Mukter und Kind“. Berlin, 19. Dezember. Das vom Hauptamt für Volkswohlfahrt aufgebaute Hilfswerk„Mutter und Kind“ gibt ſeinen Leiſtungsbericht bekannt. Da⸗ nach ſind für dieſes Werk im Reich insge⸗ ſamt 18 195 Auffangeſtellen, die ſogenann⸗ ten Hilfsſtellen für Mutter und Kind, ge⸗ ſchaffen worden, in denen jede Mutter Rat und Hilfe erfährt. 45 940 ehrenamtliche und geſchulte Helferinnen haben ſich der NSV. zur Verfügung geſtellt. Dom 1. Januar bis Mitte Oktober 1935 ſuchten 2 187 569 Hilfsbedürftige und Rat⸗ juchende die Hilfsſtellen auf. Im gleichen Zeitraum wurden 976 373 Unterſtützungs⸗ anträge bearbeitet. Im einzelnen wurden im Rahmen der Müttererholungsfürſorge vom 1. Mai 1934 bis Ende Oktober 1935 insgeſamt 96 689 Frauen mit 2 707 292 Ver⸗ pflegungstagen verſchickt. Die Leiſtung in der Mütterverſchickung entſpricht damit un⸗ gefähr einem Geſamtwert von 15.4 Millio⸗ nen RM Von Anfang des Jahres bis Au— guſt 1935 wurden 387 760 werdende Müt⸗ ter und Wöchnerinnen und 14788 ledige Mütter betreut. Die für die wirtſchaftliche Hilfe aufge⸗ wendeten Mittel in Höhe von 19 667 072 RM entfielen auf Bettwäſche, Kinderwäſche, Schuhe, Kleidung, Ernährungsbeihilfe, Haushaltungsgegenſtände, Freitiſche und Schulſpeiſungen. Sehr bedeutende Erfolge kann das Hilfswerk auch auf dem Gebiet der Kinderlandverſchickung melden. Von 619 000 Kindern. die von allen Verbänden insgeſamt bisher verſchickt wurden, hat die NSW allein weit über 410 000 im Inlande betreut. Darüber hin⸗ aus ſetzte ſie 1934 auch mit der Betreuung erholungs⸗ und hilfsbedürftiger deutſcher Kinder ein, die jenſeits der Grenzen unter ſchwierigen Lebensbedingungen auſwachſen. Deutſche Tagesſchan Verbilligter Lichtſpieltheaterbeſuch für Sol⸗ daten. Nach einer Anordnung des Präſidenten der Reichsfilmkammer, Dr. Lehnich, ſind die Filmtheater ab ſofort berechtigt, Solda⸗ ten in Mannſchaftsdienſtgraden in Uniform auf allen Plätzen eine Eintrittspreisermäßi⸗ gung bis zu 50 v. H. zu gewähren. Der Mindeſteintrittspreis darf 0,30 RM nicht unterſchreiten. Der Film ſoll gewiſſermaßen zum eiſernen Beſtand des Wochenpro⸗ gramms eines jeden Soldaten gemacht wer⸗ den. Wie der Vorſitzende des Reichsverban⸗ des deutſcher Filmtheater hierzu u. a. er⸗ klärt. werde in Anbetracht der Wehrfreiheit des deutſchen Volkes jeder Theaterbeſitzer dieſe Neuregelung begrüßen und ihrer Durchführung größtes Verſtändnis entge⸗ genbringen. Im Auftrage des Reichskriegs⸗ miniſters dankte Major Johſt der Reichs⸗ filmkammer für dieſes großzügige Weih⸗ nachtsgeſchenk. Wehrmacht und Film wur⸗ zelten beide im gemeinſamen Voden der Nation. Schulung der Bewegung. Der Beauftragte des Führers für die ge⸗ ſamte geiſtige und weltanſchauliche Erzie⸗ hung der NSDAP, Reichsleiter Roſen⸗ berg, verſammelte die Mitglieder ſeiner „Arbeitsgemeinſchaft zur Schulung der ge⸗ ſamten Bewegung“ zu ihrer zweiten Ta⸗ —. Es ſprach Dr. Groß über die neue n Generalangriff der Jugend Zu der Straßenſammlung der 958 für das WoW Jugend geht zum Generalangriff gegen Hunger und Kälte vor. Im Sturm wird ſie die Herzen nehmen, um den Armen und Bedürftigen zu helfen. Der Generalangriff vor Weihnachten. Das muß ein ganzer Sieg werden! Denn jetzt, wo die Taſchen offen ſind und das Geld reichlicher fließt als zu jeder anderen Zeit im Jahre, wird auch ein Scherflein abfallen für die, die auch teil⸗ haben wollen an weihnachtlicher Freude und Frohſinn, die aber nicht aus eigenen Mitteln Freude bereiten können. Die Jugend von heute kennt die Zeit, ſie weiß, wo Deutſchland Not leidet. weiß, daß Deukſchland wieder ſtark und frei iſt, und nimmt teil an allem Guten, aber auch an den Sorgen. Wo ein ganzes Volk gemeinſam kämpft, darf die Jugend nicht beiſeiteſtehen. Und ſie will es nicht. Sie fordert ihren Anteil an dieſem Kampf. Sechs Millionen jugendliche Sammler ge— hen in dieſen Tagen, mit der Sammel⸗ büchſe bewaffnet, zum Generalangriff vor. Und ihr, denen die jungen Menſchen die klappernde Büchſe vorhalten, enttäuſcht ſie nicht! Unſere Jugend wächſt auf in dem Glauben an die Volks- und Opfergemein⸗ ſchaft. Dieſer heilige Glaube, im Herzen tief verankert, kann Berge verſetzen. Denkt da⸗ ran, daß dieſe Jugend unſere Zukunft iſt. Alles, war wir heute bauen, kann nur Be— ſtand haben, wenn unſere Jugend es weiter⸗ baut und verteidigt. Ihr habt es in eurer Hand, die Jugend in ihrem Wollen zur Ar⸗ beit an Volk und Staat zu ſtärken. Dazu habt ihr jetzt Gelegenheit, wenn die Jugend ſammelt, um den Armen und Bedürftigen zu helfen. Zeigt der Jugend durch euer Opfer. daß die Volksgemeinſchaft nicht Phraſe, ſondern Wirklichkeit iſt. Jugend will nicht Worte, Jugend will Taten ſehen. Und unſer Op⸗ fer an den fünf Sammeltagen der Jugend iſt eine Tat, die die Zeit von uns fordert. Wo die Jugend helfen will. da müſſen wir mitmachen. Unſer Opfer wird dann Gutes nach zwei Seiten geben. Es wird denen helfen, die unſere Hilfe brauchen, und es wird den Mut und die Kampfes- freude der Jungen und Mädel ſtärken, die helfen wollen, weil ſie die innere Stimme der Verbundenheit und Bereitſchaft ruft. Darum müſſen wir hoffen und wünſchen, daß der Sturmangriff der Jugend ein ganz großer Sieg wird. Die Jungen und Mädel werden mit ihren bun— ten Reiterchen, die ſie uns für unſere Spen⸗ den geben, das Herz der ganzen Nation er— obern. Die Aktion der 98 Tagesbefehl des Reichsjugendführers. Berlin, 18. Dezember. Mit den Standortappellen, die in allen Teilen des Reiches und auch in der Reichs⸗ hauptſtadt abgehalten wurden, wurde die Groß⸗Sammelaktion der Hitlerjugend und ihrer Untergliederungen eröffnet. Der Reichsjugendführer hat aus dieſem Anlaß einen Tagesbefehl erlaſſen, der laut„Völ⸗ kiſcher Beobachter“ folgenden Wortlaut hat: Mit dem heutigen Tage beginnt die Ak— tion der Hitlerjugend für das Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes. Sie dauert bis zum 22. Dezember einſch'ießlich. Während dieſer Zeit ſteht Ihr alle ausnahmslos im Dienſte unſerer Aktion. Ihr habt in den vergangenen Jahren bewieſen, daß Ihr im⸗ mer bereit ſeid, wenn Ihr im Kampf gegen Hunger und Kälte gebraucht werdet! Ich erwarte von Euch, daß Ihr erſt recht in die⸗ ſem Winter mit Eurer Opferbereitſchaft und Eurem Sammeleifer allen Volksgenoſſen ein Beiſpiel gebt. Die große Kameradſchaft aller deutſchen Jugend ſoll ſich erneut be— währen. Vorwärts gegen Not und Zwie⸗ tracht. Baldur von Schirach. N5K OV im Dienſt des WyW̃ Berlin, 19. Dezember. Am erſten Sonntag des neuen Jahres, am 5. Januar 1936, werden im ganzen Reich die in der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung zuſammengeſchloſſe⸗ nen 1 400 000 Frontſoldaten und Kriegs⸗ opfer und die Hinterbliebenen für das WHW e ſammeln Sie werden damit erneut zum Ausdruck brngen, daß ſie in gorderſter Linie ſtehen wollen, wenn es um die Be⸗ lange der Geſamtheit geht, diesmal im Kampf gegen Hunger und Kälte. Am Vorabend des 5. Januar finden im ganzen Reich große Appelle der NS-Kriegs⸗ opferverſorgung ſtatt. Im Glashaus auf dem Meeresgrund Was ein Forſcher in Neuyork, 18. Dezember. Dem amerikaniſchen Tiefſeeforſcher Dr. Rouxy war es gelungen, für Forſchungs⸗ zwecke 300 000 Dollars aufzutreiben. Er ließ ſich davon ein Glashaus bauen. deſſen Wände aus 10 cm dickem Glas beſtanden. Der Innenraum beſaß eine Länge von 8 und eine Breite von 5 Metern, bot alſo genügend Platz für alles, was Dr. Rouxy für ſeinen Aufenthalt im Meere brauchte. Er verſah ſich mit einer Sauer⸗ ſtoffmenge, die für einen Monat gereicht hätte, dazu reichlich Lebensmitteln. Schlaf⸗ ſack und außerdem mit Scheinwerfern, die 40 000 Kerzen ſtark waren. Mit dem Schiff, das das Glashaus hinaus aufs Meer brachte, war der For⸗ ſcher durch Telefon verbunden. Wurde auch alles berückſichtigt, um jede Lebensgefahr auszuſchalten, ſo war das Unternehmen gleichwohl ſehr kühn zu nennen. An der Küſte von Honolulu wurde das Glas⸗ haus mit ſeinem Bewohner langſam in die Tiefe verſenkt. Bald war Dr. Rouxy von einer Finſternis umgeben, wie er ſie vorher nicht gekannt hatte. Bei 400 Metern erreichte der rieſige Glaskaſten den Meeresboden. Als der For⸗ ſcher ſeine Scheinwerfer ſpielen ließ, erſchrak er über die Bilder, die ſich ihm nun boten und über die Wirkung des Lichts auf die der Neerestieſe ſah Fiſche. Während gewiſſe Arten überhaupt keine Notiz vom Licht der Scheinwerfer nah⸗ men, vielleicht, weil ſie keine Sehnerven be⸗ Eben und brauchten, ſtürzten ſich andere Arten in höchſter Erregung gegen das Glas, daß Dr. Rouxy zuweilen meinte, es könnte zerbrechen. Er zeichnete die Lebeweſen, die neugierig zu ihm hereinglotzten und zuwei⸗ len ſchreckenerregend genug ausſahen und war zunächſt überglücklich über die Verwirk⸗ lichung ſeines Wunſches, das Tiefſeeleben in aller Gründlichkeit ſtudieren zu können. Es war ausgemacht, daß er nach acht Tagen wieder mit ſeinem Glashaus heraufgeholt werden ſollte, aber es kam anders. Je länger ſich der Amerikaner mit der fremden unheimlichen Welt befaßte, deſto grauenhafter erſchien ſie ihm, und dieſes Grauen wurde ſchließlich ſo ſtark, daß er am fünften Tage ſtürmiſch forderte. herauf⸗ gezogen zu werden, er hielte es da unten nicht mehr aus. Nach drei Stunden erſchien der Glaskaſten über der Meeresfläche. Sorg⸗ fältig öffnete man die Tür und fand den Jorſcher in tiefer Ohnmacht auf dem Boden liegend. Man ſchaffte ihn in ein Sanato⸗ rium, doch es ſteht feſt, es wird Monate dauern, bis Dr. Rouxy ſein ſeeliſches Gleich⸗ gewicht wiedergefunden haben wird. Be⸗ trachtet man die Bilder, die er da unten ge ⸗ zeichnet hat, ſo kann man das verſtehen. Nieſenſummen für— Fußballſpieler Eine engliſche Anſitte Condon, 18. Dezember. In England iſt bekanntlich die Unſitte verbreitet, Fußballſpieler zu„ver⸗ kaufen“. Fehlt einem Verein ein guter Mit⸗ telſtürmer oder Verteidiger, ſo wendet er ſich an einen anderen, der vielleicht mehrere gute Spieler hat, und„kauft“ ihm einen ab. In den Nachkriegsjahren ſind für gute Spieler zuweilen Rieſenſummen ge⸗ zahlt worden, von denen der Spieler ſelbſt nichts erhält; das ganze Geld ſteckt viel⸗ mehr der Verein in die Taſche, der meiſt eine Aktiengeſellſchaft iſt oder einer ſolchen„gehört“. Für die Vereine iſt der Kauf und Verkauf von Spielern zu einer Art ſpekulativen Geſchäfts geworden, wie etwa für einen Rennſtall der An⸗ oder Verkauf eines Rennpferdes. Für Jugend⸗ liche werden meiſt erheblich kleinere Sum⸗ men gezahlt als für ältere Spieler, weil man ja niemals weiß, wie ein noch ſo jun⸗ er Spieler ſich entwickeln wird(junge ennpferde ſind ja auch billiger als ältere). Jetzt iſt aber doch von einem Klub. dem Everton Football Club, eine Rekordſumme für einen Spieler angelegt worden. der erſt 18 Jahre alt iſt. Der Verein zahlte für ihn die Kleinigkeit von 8000 Pfund, alſo mehr als hundertkau⸗ ſend Mark. Daß ſo junge Spieler ſo hoch im Kurs ſtehen, iſt vor allem darauf zurückzu⸗ führen. daß der gute Nachwuchs an Juß⸗ ballſpielern in Großbritannien ſehr knapy iſt. während die Vereine ſchließlich gezwun⸗ gen ſind, ihre Reihen ab und zu mit jungen Spielern aufzufüllen. Der Umiatz an Fußballfpielern hat ſeit dem 1 Oktober in England ſchätzungs⸗ weiſe eine Höhe von einer bis 1.2 Millionen Mark erreicht. Der„Handel“ iſt aber noch ſehr lebhaft im Gange, und man wird wäh— rend des Winters zweifellos noch auf ein haar Millionen Mark kommen. Zahlreiche Clubs ſenden zurzeit erfahrene Agenten N durchs Land, die die Aufgabe haben, ſich vor allem die kleinen Vereine anzuſehen und nach Möglichkeit unbekannte Talente zu entdecken die natürlich billig zu haben dem Nächſten zur Wehr Einheitliche Ausbildung der freiwilligen Jeuerwehren. Die Tätigkeit der freiwilligen Feuerwey⸗ ren iſt im neuen Staat bereits durch ver⸗ ſchiedene Beſtimmungen organiſatoriſcher Hinſicht geregelt worden. Welche Bedeu⸗ tung dieſe Einrichtung zum Schutze der All⸗ gemeinheit beſitzt, ergibt ſich deutlich auch aus den ſchweren Opfern, die von ihr gebracht werden. So ſind allein in einem rein landwirtſchaftlichen Bezirk wie Schles⸗ wig⸗Holſtein in der Zeit vom Januar 1933 bis September 1935 nicht weniger als neun freiwillige Feuerwehrmänner im Dienſt ums Leben gekommen. Zur weiteren Fundierung der Einrich⸗ tung der freiwilligen Feuerwehren hat nun der Reichs. und preußiſche Innenminiſter durch Erlaß an alle Polizeibehörden Richt⸗ linien für die Ausbildung nach einem einheitlichen Jahresplan gege⸗ ben. Sie enthalten ein ſehr umfangreiches Ausbildungsprogramm in Theorie und Praxis, das nicht nur den Brandſchutz umfaßt, ſondern auch den vorbeugenden Schutz, die Entrümpelung, die Brandbe⸗ kämpfung, den Luftſchutz. die Bekämp⸗ fung von Brandbomben, die erſte Hilfe. die Unfallverhütung. Bekämpfung und Entgiftung von Gaſen und Kampfſtoffen ſowie eine Spezialaus-⸗ bildung gegenüber Keller-, Wohnungs-, Dachſtuhl⸗ und Gehöftbränden uſw. Es iſt auch eine Vereidigung ſämtlicher An⸗ wärter vorgeſehen. Auslunds⸗Rundſchau Japan will nicht nachgeben. Während einer Beratung im Haushalts⸗ ausſchuß des japaniſchen Parlaments er— klärte Vizeadmiral Yamamoto. Japan werde nicht zögern, die Flottenkonfe⸗ renz ſcheitern zu laſſen, wenn die japani⸗ ſche Forderung auf eine gemeinſame Höchſtgrenze der Rüſtungen nicht an⸗ genommen werden ſoll. Amerikas Aufrüſtung zur Luft. Das amerikaniſche Kriegsminiſterium hat einen Auftrag auf 100 Jagdflugzeuge ver⸗ geben. Ferner wurden 110 große Doug'as⸗ Bombenflugzeuge beſtellt. die Jagdflug⸗ zeuge ſind Ganzmetallflugzeuge mit ein⸗ ſchiebbarem Fahrgeſtell. Sie ſind zweiſitzig und einmotorig und können eine Höchſtge⸗ ſchwindigkeit von 400 km in der Stunde ent⸗ wickeln. Beſtückt ſind ſie mit fünf Maſchi⸗ nengewehren und einer Einrichtung zum Abwurf von 20 kleinen Bomben. Ferner ſind ſie ſo eingerichtet, daß Behälter mit Chemikalien eingebaut werden können. Mit dieſen Flugzeugen will man kleine Forma— tionen auf der Erde mit Bomben und Che⸗ mikalien angreifen. Der neue Kurs in Griechenland. Alle Geſetze der Regierung Kondylis— etwa 150 an der Zahl— ſind aufgehoben worden, bis die neue Regierung, die aus den kommenden Wahlen hervorgehen wird, gebildet iſt. General Papagos, der der Re— gierung Kondylis als Kriegsminiſter ange— hört hat. iſt als Kriegsminiſter des Kabi— netts Demerdzis vereidigt worden. Die Re⸗ gierung trifft ſchon jetzt Maßnahmen, die eine völlig freie Wahl gewährleiſten ſollen. Gewiſſenloſe Kraftfahrer Vater und Sohn auf dem Fußfſteig über⸗ fahren. Maxdorf, 18. Dezember. Kurz vor Maxdorf ereignete ſich ein e Verkehrsunglück, dem zwei Men⸗ chenleben— Dater und Sohn— zum Op- fer gefallen ſind. Der Kraftwagenfahrer Erich Barth, der in ſeinem Perſonenkraftwagen mit einem Begleiter, dem Gewerbeoberlehrer Melzer aus Mannheim, von Bad Dürkheim kam, verlor offenbar unter Alkoholeinfluß die Herrſchaft über den Wagen und fuhr von der Straßenmitte aus direkt auf den 39jäh⸗ rigen Jakob Jäck und ſeinen 16 jährigen Sohn auf, die auf dem rechten Fußſteig in⸗ gen. Beide fanden den Tod. Die her verſuchten die Flucht zu ergreifen, konnten aber noch im Dorf feſtgenommen werden, nachdem ſie irrtümlicherweiſe in eine Toreinfahrt hineingeraten waren. Barth wurde in das Unterſuchungsgefäng⸗ nis nach Frankenthal eingeliefert, während Melzer auf freien Fuß geſetzt wurde. Bei ſeiner Vernehmung behauptete Barth, keine Fluchtabſichten gehabt zu haben. ſind. Daß der„angekaufte“ Spieler in der Stadt ſeines neuen Clubs eine gute Stellung erhält, verſteht ſich von ſeſbſt; jeder Club hat ge⸗ nügend Fußballenthuſiaſten an der Hand, die ſofort bereit ſind, einen neuen guten Spieler unterzubringen. Gewöhnlich ma⸗ chen ſich die großen Summen, die die Ver⸗ eine für gute Fußballſpieler anlegen, fehr ſchnell bezahlt, da ein neuer Mann zu einer Mannſchaft. namentlich nach ſeinem erſten Sieg, auf die Zuſchauermaſſen eine große Anziehungskraft ausübt, ſo daß ſich die Kaſſen des Klubs ſchnell wieder füllen. — — haltz⸗ 5 er⸗ Japan qpani⸗ ane t an⸗ n hat ber⸗ g as⸗ dflug⸗ ein hig hſtge⸗ e eft. lach. um ernet mit Nit cma⸗ Che⸗ 5— oben aus wird, Re⸗ nge⸗ dabi⸗ Re⸗ len. ber · nen en. 90 10 le ...——— bißchen ſingen kann doch faſt jedes Mädel. Doman Von ELLEN HUN Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale! 197 Nachdruck verboten. „Oh!“ Evi war ganz erſchrocken.„War etwas Wich⸗ tiges drin?“ „Nein, glücklicherweiſe nicht! Kein nennenswerter Geldbetrag, auch keine Dokumente von Wichtigkeit. Doch trotzdem hätte ich ſie gern zurück.“ Ach ſo! Natürlich. Das Bild, das Shirley Evi geſtern gegeben hatte! Natürlich wollte er Monikas Bild zurück⸗ haben. Nun, ſie könnte es herausziehen und ihm ſogleich geben. Aber ſie brachte es einfach nicht über ſich. Er ſelbſt wollte ja mit ihr ſprechen, da würde ſich noch Gelegenheit genug finden! So fuhren ſie denn in die Dämmerung hinein, und ſo lehr auch Evi das Herz weh tat: dem Glück des Augenblicks konnte ſie ſich doch nicht entziehen. Es war ſo herrlich, neben ihm zu ſein und mit ihm in die weite Welt zu reiſen. Wit gern ginge ſie mit ihm, wenn er Europa wieder ver⸗ Meß. Sie, die ſcheue, ängſtliche kleine Evi fürchtete nichts auf der Welt, wenn Friedrich von Gerling neben ihr war. * 215 * Nun hatte ſie doch ein wenig Lampenfieber, die kleine Monika, als ſie in dem kleinen Zimmer, das ſämtlichen Damen des Kabaretts als Ankleideraum diente, auf den Monient wartete, da ſie auftreten ſollte. Es war erſt eine der Kolleginnen da, gerade die über— mütige Schwarze, die ſie damals vor dem Eingang des Kabaretts mit Evi verwechſelt hatte. Und der machte es natürlich einen Rieſenſpaß. „Es kann Ihnen gar nichts geſchehen. So gut wie die ſchüchterne Tanner werden Sie es beſtimmt machen. Ein Und der Direttor nimmt ſie doch nur, weil ſie ſo entzückend aus⸗ feht. Die könnte ihr Glück machen, wenn ſie wollte, bei dem Geſchau wie eine Prinzeſſin. Aber ſie iſt gar nicht raffiniert.“ Monika nickte nur zu allem. Sie war von Minute zu Minute mehr aufgeregt. Aber nun dachte ſie nicht mehr an ihr Auftreten. Sie dachte an Evi und an Johnie, mit dem ſie wohl jetzt beiſammen war. Sie konnten ſich aus⸗ rechen, und beſtimmt würde Johnie noch einmal um Evi werten. Sie ſah ihn wieder ſo vor ſich wie geſtern. Und de mußle alle Kraft zuſammennehmen, um nicht aufzu⸗ ſchluchzen. Alles auf der Welt hätte ſie neidlos jedem underen Menſchen überlaſſen; aber Johnie— nun, Evi war die einzige, die ſeiner wert war. Sie mußte ihnen beiden das Glück gönnen und Gott danken, daß es nicht Frau Preſton war. Unwilltürlich kehrten ihre Gedanken zu ihrer erſten Be⸗ gegnung zurück. Wie hatte ſie über ihn gelächelt, über ſeine ein wenig linkiſche Art, ſeine Brille, ſein Studium! Wie hatte ſie die Achſeln gezuckt über ihn! Sie, die ſich einen Romanhelden gewünſcht hatte, ſchön und ſtattlich— einen Mann, der keine Gefahr fürchtete, einen Mann, der in fremden Ländern mutig Gefahren trotzte, einen Mann, dem mühelos alle Frauen zufielen, einen Mann, der ſo war wie Friedrich von Gerling! Mertwürdig, heute fiel es ihr eigentlich das erſtemal ein, wie ähnlich Friedrich von Gerling ihren Mädchen⸗ träumen war. Und ſie hatte es gar nicht bemerkt, war ihm mit herzlichem Freimut und offener Nameradſchaft⸗ Uchkeit entgegengetreten. Herzlich zugetan war ſie ihm auch heute noch; ſie hatte ihn auch ſehr gern— aber Liebe empfand ſie nur für einen, und dieſer eine durfte es nie erfahren. „Wie blaß Sie geworden ſind— Sie haben jetzt doch Angſt. Kommen Sie, ich gebe Ihnen ein wenig Rouge. Und nur nichts anmerken laſſen— Sie werden ſehen, wie gut Sie gefallen werden...“ 1 * Fügſam trat Monika vor den Spiegel. Das Auto hielt vor dem Park von Schloß Garats⸗ hauſen. Friedrich von Gerling ſprang ab und ſchellte. Hunde— gebell erſcholl, dann langſame Schritte. Eine Laterne wurde in die Höhe gehoben. „Verzeihen Sie, daß wir ſtören— wir haben geſtern das Schloß beſucht...“ Jetzt erkannte ſie auch der Alte. „Guten Abend— guten Abend! kommen wohl...“ „Ich habe geſtern meine Brieftaſche hier verloren, viel⸗ leicht haben Sie ſie zufällig...“ „Ganz recht, iſt ſchon da, Herr, iſt ſchon da— einen Augenblick Geduld bitte!“ Er öffnete das Tor nicht. Evi verließ auch den Wagen und lehnte ſich an die Mauer. Der feuchte Herbſtgeruch der Blätter, die am Boden lagen, ſtimmte unendlich traurig. Der Mond ſtand ſehr klar und fern am Himmel. Sie ſprachen nicht. Dann kam der Alte zurück. Gerling nahm die Brieftaſche, ohne hineinzuſehen. N „Beſten Dank!— Und hier, Ihr Finderlohn...“ „Iſt nicht notwendig, Herr! Iſt meine Pflicht, Herr Er zog höflich die Mütze von dem weißen Haar; der Hund bellte, und das Auto fuhr wieder in die Dunkelheit. Die Herrſchaften Jetzt kam die Kurve— ein kleiner, ſcharfer Ruck, Evis Kopf ſant gegen Gerlings Schulter; ſie wollte ſich wieder aufrichten, aber ſie konnte es nicht. Es war ſo ſchön, und es paßte ſo gut in dieſe nächtliche Traumfahrt. Ein leiſer Ton, faſt wie ein Schluchzen, entrang ſich ihrer Kehle. Da hielt es auch ihn nicht länger. Mit einem jähen Ruck hielt er den Wagen an und zog ſie an ſich. Und ihre Lippen fanden ſich in einem langen Kuß, in dem all ihre Liebe und all ihre Qual lagen. Dann aber riß ſich der Mann ſo jäh los, daß Evi faft taumelte. Er ſtöhnte auf, abgeriſſen kamen die Worte von ſeinen Lippen: „Es darf ja nicht ſein. Laß mich dir ſagen...“ Evi ſah ihn mit großen Augen an, die in der Dunkel⸗ heit leuchteten wie klare Sterne. „Ich weiß alles!“ Und nun kam auch ihr das vertraute „Du“ über die Lippen, kaum daß ſie es merkte.„Du mußt nicht ſprechen, wenn es dir weh tut. Ich verſtehe dich ſo gut, und ich weiß, daß du ſie lieb haſt!“ Dabei griff ſie haſtig in ihre Handtaſche und holte Monikas Bild hervor. „Nimm es“ Gehorſam nahm Friedrich von Gerling das ihm ge— reichte Blatt. Das Licht des Mondes war ſtart genug, daß er es erkennen konnte. Mit Staunen erkannte er Monikas Bild. Fragend richtete er ſeine Augen auf Evi. „Ich weiß, daß du ſie lieb haſt, und daß du ſie heiraten wirſt. Aber doch bin ich froh, daß ich dich gekannt habe, auch wenn mein weiteres Leven nur Kummer und Ein⸗ ſamkeit ſein wird.“ Wie ſchlicht ſie das ſagte! Ihr reines Herz trieb ſie zu dieſem Bekenntnis. Wie ſehr er ſie liebte! Sein halbes Leben würde er darum geben, wenn er ihre Hand ergreifen dürfte und ſagen:„Evi, bleibe bei mir— für immer...“ Und plötzlich erinnerte er ſich der Worte des treuen Rolf Werders, als ſie vor dem Zelt ſaßen und die Sterne ſo klar über ihnen ſtanden wie jetzt in der Heimat. Er hörte von neuem ſeine Worte, ſeine warnenden Worte: „Weißt du denn überhaupt, ob du für dieſe fremde junge Dame auch nur einen Funken Liebe empfinden wirſt?“ Und er hörte ſich antworten: „Ja, ich weiß es! Es wird vielleicht keine glühende Leidenſchaft ſein; aber ich werde Monika gewiß eine auf⸗ richtige, tiefe Zuneigung entgegenbringen.“ Und wieder Rolf: „Friedrich, du kennſt die große, berauſchende, einmalige Liebe nicht...“ g Ja, jetzt kannte er ſie. Er nahm leiſe Evis Hand in die ſeine und erzählte ihr alles von Anfang an— und wenn auch manchmal die kleine Hand in ſeiner zuckte, ſie unter⸗ brach ihn mit keinem Wort. Und auch als er geendet hatte, ſchwieg ſie. Ihr helles Geſicht leuchtete im Schein des Mondes, und unter ihren geſchloſſenen Augenlidern tropften Tränen hervor. „Du weinſt, Evi!“ flüſterte er. Da ſchlug ſie die Augen auf und ſah ihn an. „Ich bin ſo glücklich, Friedrich— weil du mich lieb häſt Er nahm ihre Hand und küßte ſie, dann ſagte er mit abgewandtem Geſicht: „Ich würde mein Leben um dich geben, Evi, und ich habe auch ſchon daran gedacht, daß Monika mich vielleicht jeder Verpflichtung freiſprechen würde. Aber auch das würde uns nicht helfen, Evi, denn ich habe den feierlichen Schwur getan, das erſtemal an der Bahre meines Majors und noch einmal zu meinem Freunde Rolf Werder: Ich heirate die Tochter des Majors von Innemann, oder ich bleibe zeitlebens allein. Denn niemals werde ich ein anderes Mädchen zur Frau nehmen!“ Nun wußte ſie alles. Arme Evi, die ihm ihr junges Herz geſchenkt hatte, und für die es keine Hoffnung gab! Aber jetzt war ſie es, die zuerſt das Schweigen brach. Und ihre Stimme war klar und rein: „Ich habe es immer gewußt. Und ich werde Gott immer für mein ſo kurzes Glück danken.— Friedrich, nur das eine mußt du mir verſprechen: niemals darf Monika von dem allen erfahren. Natürlich wirſt du ſie heiraten. Sie iſt ſo gut und ſo ſchön, und wenn ich einmal fort bin aus deinem Leben, dann wird ſicher die Zeit kommen, da du ſie auch lieben wirſt... Und nun mußt du mich nach Hauſe bringen. Wir haben einander alles geſagt, und um Monitas willen dürfen wir nicht mehr länger bleiben...“ Schweigend ſchaltete Gerling den Motor ein. Er wußte, daß dieſes kleine zarte Mädchen recht hatte, und daß ſie ſtärker war als er ſelbſt. Achtzehntes Kapitel. In großer Abendtoilette ſaßen Shirley und Maud in der Loge. „Nun— wo ſind unſere Herren?“ fragte Maud etwas ſpöttiſch.„Für dieſes kleine, ſpießige, halb leere Lokal hat man ſich doch wirklich nicht ſo großartig ankleiden müſſen...“ „Na, du kannſt mir doch auch einmal etwas zuliebe tun!“ ſagte Shirley verdrießlich. „Ich ſehe nicht ein, was du davon haſt!“ antwortete Maud gutmütig, ohne ſich aus ihrem Phlegma heraus⸗ reißen zu laſſen. „Sie werden doch noch kommen; mach' einen doch nicht ſo nervös!— Ah, Herr Klinke, ich habe Sie ſchon mit Sehnſucht erwartet!“ Johnie entſchuldigte ſich höflich. Trotz der langen Autoreiſe fühlte er ſich friſch. Er war von dem Erfolg mehr als befriedigt; er hatte durchgeführt, was er ſich vor⸗ genommen hatte. „Wieſo ſind die Damen allein?“ fragte er höflich. „Herr von Gerling hat ſein Erſcheinen zugeſagt— ich weiß gar nicht, wo er bleibt...“ Maud ſah immer wieder nach der Tür. Johnie ſah ſich unterdeſſen im Raum um. Er begriff eigentlich nicht recht, was die beiden Damen in ihren prunkvollen Toiletten hier wollten. Er ging ſelten in dieſe Lokale. Eigentlich zuletzt damals, als er jeden Tag auf Evi von Tanner wartete. Richtig, in ſolchen Lokalen hatte Evi immer geſungen. War das vielleicht der Grund, daß die beiden Damen dieſe Exkurſion hierher unternommen hatten? Wollten ſie Evi ſingen hören? Aber woher das plötzliche Intereſſe an ihr? Er wandte ſich an Shirley. „Darf ich fragen, was die Damen gerade hierher ge— führt hat?“ Shirley lächelte. „Sie werden ſchon ſehen, Herr Ueberraſchung.“ „Nun, dann will ich geduldig ſein!“ 2 Er lächelte vor ſich hin. N Shirley ahnte ja wohl nichts davon, daß er Evi von Tanner von früher her kannte. Sie glaubte wohl wirklich, daß ihn ihr Auftreten hier überraſchen ſollte. Arme, kleine Evi! Jetzt, wo er ihr Schickſal kannte, wußte er erſt genau, wie ſchwer ihr das alles fiel. Wie ungern ſie auftrat! Nun, es würde ja nun alles anders werden! Sie würde Augen machen; ja, es war doch gut, daß man Geld hatte und manchmal etwas ganz Be⸗ ſonderes damit tun konnte. Er wollte gleich nachher hinter die Bühne gehen und mit Evi ſprechen. Aber vielleicht wußte ſie, daß die beiden Damen da waren, und würde nachher ſelbſt zu ihnen kommen. Nun, dann fand ſich auch noch Gelegenheit genug.— Der Klavierſpieler ſetzte ein. Johnie blickte nicht auf. Dann ſetzte eine ſüße Mädchenſtimme ein. Evis Stimme! Er kannte doch noch jede Schwingung darin. Wie traurig dieſe Stimme war, wie ſterbenstraurig.. Erſchrocken blickte er auf. Die kleine Fauſt Shirleys ſtieß hart gegen den Logen— rand. Ein leiſer, zorniger Laut entrang ſich ihren Lippen, die ganz weiß geworden waren. Er ſah ſie einen Augen- blick an, dann glitt ſein Blick auf die Bühne, ſeine Augen öffneten ſich weit, unnatürlich weit, ſeine Hände wollten nach den Brillengläſern greifen und glitten hilflos zurück. Monika ſtand da oben! Monika ſang. Mit der gleichen Stimme wie Evi. Aber es war Monika! Und hatte er vorher mit Andacht und Rührung geltauſcht, ſo ſchlug ſein Herz jetzt in einem raſenden Tempo. Wunderbar war dieſe Aehnlichkeit! Aber nun wußte er es ja: er hatte Monika gern gehabt, weil ſie ihn an Evi erinnerte; aber das war nur im Anfang. Vom erſten Augenblick an, da Evi wieder aufgetaucht war, wußte er, daß ſie nur eine liebe Erinnerung geworden war, und daß alles, was es in ſeinem Herzen an Wärme und Liebe gab, Monika gehörte... Er beachtete ſeine Nachbarinnen nicht, die die Köpfe zueinander bogen und erregt zu flüſtern begannen. Er ſah gebannt Monika an. Jetzt ſang ſie ein zweites Lied, ebenſo ernſt wie das erſte. Und nun ging der Klavierſpieler nach einer kurzen Pauſe in eine Melodie über, die man augenblicklich an allen Straßenecken hörte. Nur den Text kannte Johnie nicht. Aber warum ſang Monika nur dieſen Schlager gar ſo traurig? Was war denn eigentlich mit ihr los? Nie hatte er dieſe Augen ſo tief verſchleiert geſehen. Natürlich war ſie aus irgendeinem Grunde für Evi eingeſprungen. Das war Johnie ganz klar. Aber ſo tief konnte doch die Er⸗ regung des ungewohnten Auftretens nicht wirken. Und ſie erſchien ihm auch gar nicht ſo aufgeregt. Nur eben furcht⸗ bar traurig. Klinke! Es gibt eine „Zu jedem kommt einmal das Glück, Vielleicht kommt es heute zu dir...“ 5 Er lauſchte jedem Ton, ſaß vorgebeugt und ſtarrte Monika wie verzaubert an. Aber noch jemand war im Saal, der Monika mit weit aufgeriſſenen Augen anſtarrte, als wäre ſie eine Er⸗ ſcheinung aus einer anderen Welt... So oft hatte Evi ihre Mutter gebeten, ſie doch einmal anzuhören. „Ich möchte ſo gern, daß du ſiehſt, daß es nicht ſo ſchlimm iſt, Muttchen! Viel Freude wird es dir aber auch nicht machen. Deine unbegabte Evi macht ihre Sache gar nicht gut...“ ö Aber immer hatte Frau von Tanner abgewehrt. Sie hatte eine faſt krankhafte Angſt, ihr Kind oben auf der Bühne zu ſehen. Sie wußte ja, wie Evi darunter litt. Heute jedoch fühlte ſie eine ſeltſame Unruhe. Sie wußte, daß Evi in irgendeinem Konflikt ſtand, den ſie ihr ver⸗ heimlichte. Vielleicht hatte Frau Müller eine Ahnung. Aber warum war ſie ſelbſt nicht eingeweiht? Heute hatte ſie keine Ruhe, auf Evis Heimkehr zu warten. Wie wäre es, wenn ſie den Wunſch der Tochter erfüllte und ſie einmal überraſchte? Es war beſtimmt beſſer, wenn Evi nicht wußte, daß ihre Mutter zuhörte, es würde ſonſt ihr Lampenfieber noch erhöhen. (Fortſetzung folgt.) AN DEN. Urheber 91 Nachdruck verboten. rechtschu Eckehard verbeugte ſich und wollte ſtumm hinausgehen. An der Tür drehte er ſich noch einmal um. „Bitte, was iſt noch?“ Barbaras Stimme war ſehr ſcharf. Eckehard nahm das Abſchiedsgeſuch im Umſchlag aus ſeiner Taſche, legte den verſchloſſenen Brief vor Barbara auf den Schreibtiſch: „Darf ich bitten, gnädige Fran, dieſes Schriftſtück zu leſen.“ „Was iſt es?“ Mit feſter Stimme ſagte er: „Mein Abſchiedsgeſuch.“ Barbara fühlte, wie ſie erblaßte. Ein jäher Schreck zuckte durch ſie. „Ihr Abſchiedsgeſuch?“ „Jawohl, gnädige Frau. Ich habe das Empfinden, daß ich Ihr Vertrauen nicht mehr beſitze. Ich kann aber nur arbeiten, wo ich Vertrauen fühle.“ Barbara hatte ſich gefaßt. Der Mann vor ihr ſollte nicht merken, wie tief ſie dieſe Ueberraſchung getroffen hatte. „Sie wiſſen, daß Sie kontraktlich in vierteljährlicher Kündigung ſtehen, Herr Inſpektor!“ „Ich weiß es, gnädige Frau. Ich hoffte aber, unter dieſen Umſtänden auf eine frühere Löſung meines Kon⸗ traktes rechnen zu dürfen.“ Barbara legte ihre Hände ſehr feſt auf die Platte des Schreibtiſches. Eckehard von Mackenroth ſollte ihr Zittern nicht ſehen. „Ich kann mich darüber jetzt nicht entſcheiden, Herr Inſpektor. Ich gebe Ihnen morgen Beſcheid.“ Vierzehntes Kapitel. Die Tür hatte ſich hinter Eckehadd geſchloſſen. Barbara ſaß regungslos am Schreibtiſch. Faſt ohne es zu wiſſen, hob ſie den Briefumſchlag auf, der in einer feſten ſteilen Handſchrift beſchrieben war. Es ging wie ein Fluidum aus von dieſen Buchſtaben, wie eine heiße, ſüße Welle, die über ihr Herz hinwegging, ſie kraftlos zu machen drohte. Sie ſchluchzte auf. Wo war ihr Stolz? Wo blieb ihre Härte? Sie wußte ja ganz genau. daß Mackenroth an eine andere dachte. Magdalena und er— wieder ſah ſie dies Bild vor ſich: den Park heute früh, in Sonnenlicht ge— taucht Magdalenas hellblonden Kopf neben Mackenroths feſtgefügten, ſchönen Zügen. Warum wollte er ſo plötzlich fort? Sicherlich hing das auch mit Magdalena zuſammen. Magdalena hatte ja erſt vor einigen Tagen einen Brief von zu Hauſe bekommen. Man hatte bei ihr angefragt, wann ſie zurückzukehren gedächte. In dem väterlichen Pfarrhauſe wurden alle Hände gebraucht. Die Frau Pfarrer ſchrieb, daß ſie mit dem Einmachen der Erd— beeren beginnen müßte und den reichen Segen nicht allein bewältigen könnte. Sicherlich, ſo hing alles zuſammen. Eckehard von Mackenroth wollte nicht einen Tag ohne Magdalena hier ſein. Da ſchob er denn einen andern Grund vor, um ſeinen Vertrag mit Barbara möglichſt ſchnell zu löſen. Wie pflichtvergeſſen von ihm! Seit wann war es Mode, daß ein Inſpektor mitten im Sommer kurz vor der Ernte ſein Abſchiedsgeſuch einreichte? Alles hätte ſie von Ecke⸗ hard erwartet. Nur nicht das. Wie mußte er Magdalena lieben, wenn er über dem Wunſche, mit ihr zuſammen zu ſein, ſeine Pflicht vergeſſen konnte! 2 Aber er ſollte ſich getäuſcht haben. Sie beſtand auf den Kontrakt. Sie hatte nicht Luſt, jetzt mitten in der drängenden Arbeit ſich nach einer neuen Kraft umzuſehen. Vor der Erntezeit waren alle tüchtigen Gutsbeamten in feſten Händen. Er mochte ſich nur gedulden und ſeine Liebe zu Magdalena bezwingen. Pflicht war Pflicht. Und Vertrag war Vertrag. Barbara überlas flüchtig das kurze Abſchiedsgeſuch Eckehards. Dann ſteckte ſie es in den Umſchlag zurück. Sie würde ihm die Antwort mündlich geben. Energiſch ſchlug ſie das Wirtſchaftsbuch auf, das die Mamſell ihr allmorgendlich auf den Schreibtiſch legte. Für die nächſte Stunde durfte ſie an nichts denken als an dieſe Obliegen— heiten. Arbeit war das einzige, das über die Verwirrung des Herzens hinweghalf. Zuerſt mußte ſie an Herrn von Geczy telephonieren, um die dort frei werdenden Arbeiter anzufordern. Geczy meldete ſich nach kurzer Zeit ſelbſt. Seine Stimme klang erfreut, als er ſich nach ihrem Befinden erkundigte und ihr verſicherte, wie reizend das Feſt bei ihr geweſen wäre. „Leider hat es ſehr traurig geendet“, erwiderte Barbara und erzählte ihm von dem Verluſt der Zuchtſtute.„Und denken Sie, Herr von Geczy“, ſagte ſie,„hier iſt jemand, der mir einreden möchte, daß dieſer Tod des koſtbaren Tieres kein Zufall iſt, ſondern daß irgendeine Art Sabotage dahinterſteckt.“ Herr von Geczy lachte auf: „Aber ich itte Sie, gnädige Frau! Das iſt ja lächer⸗ lich! Ich wei ict, was die Menſchen jetzt immer haben. An natürliche menhänge glauben ſie ſchon gar nicht tz: Fünf Türme⸗Verlag, Halle(Saale). 2 5— D —— 2 2 mehr. Es muß immer irgendein Verbrechen dahinter— ſtecken. Laſſen Sie ſich von ſolchen Schauergeſchichten nicht erſchrecken. Die Arbeiter ſtehen Ihnen zur Verfügung. Sie werden froh ſein, ſo ſchnell wieder Verdienſt zu finden. Ich werde Anordnung geben, daß ſie ſich ſchon zu Mittag bei Ihnen melden.“ Nachdem Barbara dieſe geſchäftlichen Dinge erledigt hatte, begab ſie ſich auf ihren gewöhnlichen Rundgang durch das Haus und die Stallungen. Sonſt geleitete Magdalena ſie immer auf dieſen Wegen. Als Landkind hatte Magdalena ja das größte Intereſſe an den wirt⸗ ſchaftlichen Dingen hier und bewunderte den großen Rahmen, in dem ſich hier alles abſpielte. Heute aber Sie mußte mit ſich allein ſein jetzt nicht ſehen. Magdalena war vom Frühſtück aus in ihr Zimmer geflohen. Der ſchöne helle Tag war ihr ganz vergällt. Sie konnte über Barbaras unbegreifliches Weſen nicht hinweg⸗ kommen. Womit hatte ſie die Freundin nur gekränkt? Sie fand und fand keinen Grund. Am veſten war es, ſie ſchrieb den Eltern, daß ſie bald zurückkehren würde. Denn wenn die Verſtimmung zwiſchen ihr und Barbara weiter⸗ ging, war ihr Aufenthalt hier für ſie beide nur qualvoll. * 8* * — ſie konnte Magdalena Die Mittagsglocken läuteten, als Barbara von ihrem Rundgang heimkam. Sie ging in ihr Zimmer, um ſich zu erfriſchen. Der Vorſommertag hatte eine faſt juli— mäßige Hitze mit ſich gebracht. Umgelleidet erſchien ſie nun auch Magdalena. „Guten Tag, Barbara!“ ſagte ſie und ſpähte ängſtlich in den Mienen der Freundin. „Guten Tag, Magdalena!“ Barbara bemühte ſich, die gewöhnliche Freundlichkeit in ihre Stimme zu legen. Doch Magdalena mit ihrer Feinfühligkeit ſpürte, es war etwas Gezwungenes barin. Während der Diener lautlos ſervierte, ſagte Barbara: „Ich habe dich heute nicht heruntergerufen. Ich glaubte, es wäre dir für den Rundgang durch die Wirtſchaft viel⸗ leicht zu heiß.“ Ihr blaſſes, ſchönes Geſicht wurde unwillkürlich rot. Sie ſchämte ſich ſelbſt ob dieſer Lüge. Aber ſie konnte Magdalena ja nicht ſagen, was der Grund ihrer plötzlichen Abwehr gegen die Freundin war. Gezwungen fügte ſie hinzu: g „Du biſt mir doch nicht böſe?“ Magdalena erwiderte haſtig: „Nein, nein. Ich hatte auch zu tun. Ich habe einen Brief nach Hauſe geſchrieben. Ich glaube, es iſt beſſer, wenn ich möglichſt bald heimreiſe, Barbara.“ Barbara ſah Magdalena ſcharf an. Die erſchrak vor dem mißtrauiſchen Blick aus Barbaras Augen. „Warum willſt du abreiſen?“ fragte Barbara kurz. „Weil— weil...“ Magdalena ſtotterte. Sie fand im Augenblick nicht die richtigen Worte. Sie konnte doch Barbara unmöglich ſagen, daß die Veränderung in ihrem Weſen der Grund für ihren eigenen Abreiſewunſch war. brachte es Barbara nicht über ſich, Magdalena zu rufen. bald darauf bei Tiſch. Von den Fremdenzimmern her kam — 2 2. „Es iſt nur, die Mutter ſchrieb, ſie wird allein nicht mehr gut fertig. Und ich bin ja nun ſchon viele Wochen bei dir geweſen. Es wird dir ſchließlich auch zuviel, Barbara.“ Ein Schweigen folgte, das Magdalena mit tiefem Weh erfüllte. Als Barbara ſie hierher aufforderte, hatte ſie ge— ſchrieben, daß ſie Magdalena bis zum Herbſt nicht wieder hergeben wollte. Ja, ſie plante noch im Anſchluß an die erledigten Erntearbeiten im September oder Oktober eine Reiſe nach dem Süden, zu der ſie Magdalena einladen wollte. Auf den Einwurf der Frau Pfarrer, daß ſie ſo lang: ohne ihr Töchterchen nicht bleiben könnte, hatte Barbare geantwortet: D „Denken Sie daran, meine liebe Frau Pfarrer, wie einſam ich bin. Ich habe keinen Menſchen, an den ie mich hier recht anſchließen kann. Ich empfinde es doe ſehr ſtark, daß kaum noch befreundete Familien hie ſind. Mit den anderen komme ich in keine rechte Füh lung. Magdalena iſt meine einzige Freundin von de Kindheit her. Gönnen Sie mir doch das Zuſammenſein mit ihr, ſolange Magdalena ſelbſt will...“ Auf dieſen Brief hin war Magdalena gekommen. Kein Mißton hatte die Monate des Zuſammenlebens mit de Freundin hier getrübt, bis zu dem heutigen Morgen. De hatte die unbegreifliche Veränderung gebracht. Barbar fand ja nicht einmal ein Wort gegenüber Magdalena Abſicht der Abreiſe. Nicht einmal zu der einfachſten Hö. lichkeitsfloskel konnte ſie ſich aufſchwingen. Magdalena fühlte, wie ihr der Schmerz würgend die Kehle ſtieg. Sie ſtand auf: „Verzeih, bitte!“ ſagte ſie mit erſtickter Stimme.„ iſt nicht gut! Ich möchte in mein Zimmer gehen!“ Fluchtartig eilte ſie davon. Franz, der gerade mit Speiſe von der Anrichte her kam, ſah ihr erſtaunt nach. Auf Barbaras Stirn ſtand eine tiefe Falte. „So ſervieren Sie doch weiter!“ herrſchte ſie den Diener an, der immer noch Magdalenas lichter Geſtalt nachſchaute. Sie zwang ſich, ein paar Biſſen zu eſſen, ob- wohl auch ihr der Appetit vergangen war. Nun hatte ſie ja die lückenloſen Beweiſe! Heute morgen Mackenroths Abſchiedsgeſuch— nun Magdalenas Mitteilung, daß ſie daheim erwartet würde. Alles fügte ſich zuſammen. Fünfzehntes Kapitel. Mitten in ihr finſteres Grübeln klang das Telephon vom Herrenzimmer. Schon kam auch Franz und meldete: „Herr Oberinſpektor Rockeſch ruft aus der Kreisſtad: an, gnädige Frau.“ Barbara ging hinein. Franz ſah ihr mit erſtauntem und traurigem Geſicht nach. Was hatte nur die vergötterte Herrin heute? Sie war ſonſt immer ſo freundlich zu jeder⸗ mann. Heute hatte ſie ihn ein paarmal grundlos heftig angefahren. Fräulein Magdalena hatte auch ſo verſtört ausgeſehen. Er hatte es wohl bemerkt, wie ſie mit den Tränen gekämpft hatte, als ſie plötzlich den Tiſch verließ. Nachdenklich räumte er den Tiſch ab und bemühte ſich, vollkommen lautlos zu ſein. Er mußte doch unten einmal den Fall mit der Mamſell Friederike beſprechen. Sie beide waren ja der Herrin aus Hamburg hierger gefolgt, kannten ſie von Kind an. Und wenn ſie Leide über Bar⸗ bara ſprachen, dann ſagten ſie immer noch:„Uns lütt Fräulein!“. Sie hatten ſich beide nicht ſo recht an das zremde Laud gewöhnen können und an die Tatſache, daß Barbara Frau von Stechow geworden. Wenn es nach Franz und nach Friederike gegangen wäre, dann hätte das lütt Fräulein einen ganz anderen Mann geheiratet— einen von der jungen Handelsherren aus Hamburg oder einen Manu wie— nun zum Beiſpiel wie den Herrn Inſpektor von Mackenroth. Das war ein Menſch, wie man ihn von daheim kannte. Der Herr von Stechow, das war ſchon'etwas Fremdes. Franz und Mamſell Friederite hatten das gleich geſehen, wie der Herr von Stechow das erſte Mal als Bräutigam auf das Gut bei Blankeneſe gekommen war. Aber das lütt Fräulein war ja ganz blind und toll verliebt in ihren Bräutigam geweſen. 8 Nein, nein! Das Land hier hatte nichts Gutes ge⸗ bracht. Franz war geneigt, auch die jetzige trübe Stim⸗ mung im Hauſe wieder hier mit dem fremden Lande in Zuſammenhang zu bringen. Barbara ſprach inzwiſchen mit Oberinſpektor Rockeſch. Der war mit ſeinen Verhandlungen wegen des Holzver⸗ kaufs noch nicht fertig geworden. Die Angebote der tſchechiſchen Holzfirmen waren ſchlecht. Rockeſch wollte mit einer Großhandelsfirma in Reichenau noch direkt ver⸗ handeln und fragte an, ob er noch bis morgen früh ent⸗ behrt werden könnte. Barbara beruhigte ihn darüber: „Von dem Tode der Zuchtſtute wiſſen Sie ſchon?“ fragte ſie ihn. Rockeſch bejahte. Er ſchien gleicherweiſe über dieſen Unglücksfall ſehr betrübt zu ſein. Barbara hatte ſchon auf der Zunge, ihn zu fragen, wie er zu der Tatſache der Obduktion zwecks Feſtſtellung der Todesurſache ſtände. Aber ſie ſprach es nicht aus. Warum, wußte ſie ſelbſt nicht. Kurz berichtete ſie noch Rockeſch von der Einſtellung neuer Kräfte, um den Wieſenſchnitt am Larpenſteiner Wald zu fördern. „Sehr einverſtanden, gnädigſte Frau“, war Rockeſchs Antwort.„Inſpektor von Mackenroth iſt wirklich tüchtig. Ich wollte es heute ſelbſt anregen.“ Barbara hing ab. Wie anerkennend Rockeſch von In⸗ ſpektor von Mackenroth ſprach, und wie ſchlecht der die Sympathie ſeines Vorgeſetzten vergalt! Was hatte er nur eigentlich gegen Rockeſch? Aber da war ſie wieder bei Mackenroth. Und ſie wollte doch nicht an ihn denken. Denn ſchon ſtieg wieder dieſer haßerfüllte Schmerz in ihr auf, der ſie peinigte und krank machte. Sie fühlte einen heftigen Druck in den Schläfen. Sie wollte ſich eine Stunde hinlegen. Im Schlafzimmer hatte bereits die Zofe die Jalouſien tief herabgelaſſen. Eine angenehme Kühle empfing Bar⸗ bara. Sie zog ſich ein leichtes Hauskleid an und legte ſich auf das Ruhebett. Sie war müde und fand doch keinen Schlaf. In ihr war eine ſchmerzliche Unruhe. Waren es zie Gedanken an Eckehard von Mackenroth und Magda⸗ lena? Oder war es die eigentümlich elektriſch geladene Atmoſphäre, die über dem ganzen Lande lag? Endlich fiel ſie in einen leichten Schlummer, aus dem ie erſt nach einer Stunde durch ein dumpfes Geräuſch er⸗ vachte. Sie richtete ſich, noch ganz verwirrt, auf. Da war vieder das dumpfe Geräuſch. Nun erkannte ſie es. Es war Donnergrollen, noch ſchwach aus der Ferne, aber doch chon deutlich vernehmbar. Barbara klingelte. Gleich darauf erſchien die Zofe mit iner Taſſe ſchwarzen Kaffee, wie Barbara ihn gleich nach er Mittagsruhe zu trinken pflegte. „Iſt Fräulein Gerwig ſchon unten?“ Barbara fragte es, während ſie ſich behaglich auf dem tuhebett zurechtrückte und eine Zigarette zu ihrem Kaffee ſteckte. „Nein! Fräulein Gerwig iſt noch nicht unten geweſen!“ „Dann beſtellen Sie ihr, ich machte einen Ritt hinüber den Wieſen.“ „Es ſteht ein Gewitter am Himmel, gnädige Frau“, emerkte das Mädchen, als es die Jalouſien hochzog. Barbara ſah hinaus. Wirklich, über dem Park ſtand eine dunſtige Schwüle. zer ſtrahlend blaue Himmel hatte ſich mit einem grauen chein überzogen. Die Sonne ſtach in einem fahlen Geib ernieder. Am Horizont ſtanden hochgereckte, weißliche ewitterköpfe. Eine ſchwere, ſchwüle Stille lag in der inzen Natur. (Fortſetzung folgt) FFC 1 55 . nr e .—. Nah und Fern 70 Automaten erbrochen. Mit Nachſchlüſ⸗ ſeln und Feilen hatte der 51jährige Alfred Saumweber in München etwa 70 Wiege⸗ automaten vor oder in Gaſtlokalen aufge⸗ brochen. Ertappt wurde er ſchließlich beim Oeffnen eines Automaten, der durch eine Klingelleitung mit der Polizei verbunden war. Vor der Polizei und vor Gericht woll⸗ te er ſich darauf hinausreden,„nur ein we⸗ nig herumprobiert zu haben“. Er ſtand jetzt wegen ſchweren Diebſtahls vor Gericht. Außerdem war er beſchuldigt, in den Jahren 1930 bis 1935 vom Wohlfahrtsamt Unter⸗ ſtüßungen im Geſamtbetrage von 2772 RM erhalten, aber dabei verſchwiegen zu haben, daß er in dieſer Zeit durch Schwarzarbeit etwa 3000 RM verdiente. Das Gericht ver⸗ urteilte Saumweber zu einer Geſamtzucht⸗ hausſtrafe von 1 Jahr und 8 Monaten.. Schulſchiff auf dem Rhein. Auf dem Rhein wurde jetzt ein Schulſchiff zur Aus⸗ bildung der Schiffsjungen auf Antrag des Arbeitsamtes Duisburg zur Verfügung geſtell.. Es handelt ſich um einen ehemali⸗ gen Schraubendampfer von 50 Meter Län⸗ ge. Die bisher in den Lehrgängen des Ar⸗ beitsamtes auf verſchiedenen Schiffen unter⸗ gebrachten Schiffsjungen können in Zukunft auf einem eigens für dieſen Zweck einge⸗ richteten Schiff ihre Ausbildung erhalten. Die Hochſee⸗Marine beſitzt ſeit langer Zeit Schulſchiffe zur Ausbildung des Nachwuch⸗ ſes, in den Binnengewäſſern hat es bisher an dieſer Einrichtung gefehlt. Ein Maſchinengewehr im Wiener Prater. Ein Maſchinengewehr iſt die neueſte Errun⸗ genſchaft des„Schießſtandes“ im Wiener Prater. Kleine Zinnſoldaten ſind aufgeſtellt worden, die als Zielſcheiben dienen und die ausgeſetzten Preiſe richten ſich nach der Zahl der getroffenen Ziele. Deutſche Künſtler im Ausland. In Mai⸗ land errang der deutſche Klavierkünſtler Wilhelm Vackhaus bei einem Konzert einen ſtürmiſchen Erfolg. Die Kritik hebt die vollendete Technik und das edle Spiel des Künſtlers hervor und zollt ihm das Lob für ſein Können.— Profeſſor Hans Knapperts⸗ buſch, der Bayeriſche Generalmuſikdirektor, wird im Frühjahr 1936 bei den großen Opernaufführungen in London dirigie⸗ ren. Geſpielt werden Parſipal. Triſtan, Meiſterſinger, Ring der Nibelungen und Noſenkavalier. 26 Todesopfer im Schneeſturm. Nach den aus Reykjavik eingegangenen Meldun⸗ gen, ſind bei dem Schneeſturm, der über einem Teil von Island wütete. 26 Men⸗ ſchen ums Leben gekommen. Davon fielen 20 der See zum Opfer, ſechs ſind erfroren. Sühne für Marxiſtenüberfall Schwere Juchthausſtrafen. Breslau, 18. Dezember. Das ſchleſiſche Sondergericht verurteilte nach 12 ſtündiger Verhandlung den ſchwer vorbeſtraften Angeklagten Erich Gott ſchling, die Angeklagten Fritz Hent⸗ ſchel und Artur Langer wegen Mittä⸗ terſchaft am ſchweren Landfriedensbruch und Totſchlags, ſowie die Angeklagten Louiſe Dominik und Richard Domi⸗ nik wegen Beihilfe zu Zuchthausſtrafen. Es erhielt Gottſchling 15 Jahre Zuchthaus, Hentſchel 6 Jahre Zuchthaus, Langer 8 Jahre Zuchthaus, jeder auch 10 Jahre Eh⸗ renrechtsverluſt, Louiſe Dominik und Ri⸗ chard Dominik je 2 Jahre Zuchthaus und je 5 Jahre Ehrverluſt. Die Unterſuchungshaft wird den Verurteilten nicht angerechnet, da ſie bis zum letzten Augenblick geleugnet ha— ben. Dem Prozeß lag der Marxiſtenüberfall auf drei SA-Männer in Breslau am 5. Jebruar 1933 zu Grunde. Dabei war der 20 jährige Sturmführer Martin Demmig durch Meſſerſtiche ſo ſchwer verletzt worden, daß er nach ſchwerſtem Krankenlager am 30. März 1935 ſtarb. Der S A- Mann Kolloch wurde ebenfalls verwundet. Er ſtarb 1934, doch ließ ſich nicht feſtſtellen. ob ſein Tod mit den Verletzungen zuſammenhing. Ein weiterer verletzter SA-Mann iſt inzwiſchen wiederhergeſtellt worden. f Zu der Verhandlung waren über 30 Zeugen und vier Aerzte geladen. Der Staatsanwalt erklärte bei der Begründung der Strafanträge, er habe die Todesſtrafe gegen Gottſchling nicht beantragt. da nicht voll erwieſen ſei, daß Gottſchling die töd⸗ lichen Stiche ausgeführt habe. Der Vor⸗ ſitzende hob in einer Urteilsbegründung hervor, daß nach den Vorſtrafen Gott⸗ ſchlings dieſem durchaus zuzutrauen ſei, daß er die tödlichen Stiche ausgeführt habe. D-Zug Prag— Wien entgleiſt Der Lokomotivführer getölel.— 30 Rei- ſende leicht verletzt. Brünn, 18. Dezember. Der Schnellzug, der um 20.40 Uhr nach Vien abfährt, iſt in der Nähe der Station Branowitz auf halbem Wege nach Lunden⸗ burg aus noch nicht geklärter Arſache ent- gleiſt. Die Lokomotive ſprang aus den Gleiſen und ſtürzte um, ebenſo der Dienſt⸗ wagen und drei Perſonenwagen. der Lo- komotivführer wurde auf der Stelle getötet. Bisher werden etwa 30 Perſonen als ver- letzt gemeldet, darunter jedoch keine ſchwer. Der Sachſchaden iſt groß. Die Strecke war längere Zeit geſperrt. 8 Der Kampfwagen im Gefecht Eine unentbehrliche Hilfswaffe der Infanterie Im Weltkriege kam es ſchon bald nach Be⸗ ginn im Weſten und ein Jahr ſpäter auch im Oſten zu Stellungskämpfen auf der gan⸗ zen Front. Die Gegner hatten infolge der ungeheuer verſtärkten Materialwirkung nicht mehr die Kraft zum ungedeckten Vor- gehen, wie es der Angriff verlangt. Sie gruben ſich tief in die Erde ein und ver⸗ ſtärkten ihre Stellungen mit allen Mitteln neuzeitlicher Befeſtigungskunſt. Nur an einzelnen Stellen der rieſenhaften Front wurden von Zeit zu Zeit groß angelegte Durchbruchsverſuche gemacht, die aber— wenigſtens im Weſten— keiner Partei je⸗ mals einen dauernden Erfolg brachten. Aus dieſer Lage heraus, die eine Entſcheidung unmöglich machte und den Krieg endlos zu verlängern drohte, ſind die Kampfwagen entſtanden, als unmittelbare Kampfgehilfen für die ungedeckt vorgehende Infanterie. Kampfwagen ſind eigentlich nichts anderes als eine Neuauflage der antiken Streitwa⸗ gen, nur daß die Pferde durch den Motor, der Schild durch die Wagenpanzerung und Schwert und Speer durch Geſchütze und Ma⸗ ſchinengewehre erſetzt worden ſind. Dieſe Kampfwagen— von den Eng⸗ ländern damals„Tanks“ genannt. um wäh⸗ rend ihrer Herſtellung den Anſchein zu er⸗ wecken, daß ſie als geſchützte Oelbehälter die⸗ nen ſollten— haben dann bei ihrem erſten großen Maſſenangriff bei Cambrai im Herbſt 1917(20. bis 29. November) in der Tat auf die gänzlich überraſchte deutſche In⸗ fanterie einen überwältigenden Eindruck ge— macht und einen großen Erfolg. wenn auch nicht den geplanten Durchbruch, erzwungen. Auch ſpäter noch, vor allem bei der Schl'uß⸗ offenſive des Feindes gegen die erſchöpften und ſtark gelichteten deutſchen Truppen im Sommer 1918, haben ſie teilweiſe ſtarke Er— folge davongetragen. Dieſe Tatſache in Verbindung ſeit Kriegsende gewaltig geſtiegenen Leiſtungen der Kampfwagen an Schnelligkeit und Wen⸗ digkeit, an Stärke der Panzerung und der Bewaffnung hatte eine Zeitlang beſonders in England zu der Anſicht geführt, die heu⸗ tigen Maſſenheere ſeien entbehrlich und müßten durch kleine motoriſierte Panzer⸗ heere erſezt werden. Man vergaß dabei, daß auch die Tankabwehrmittel eine durchſchlagende Verbeſſerung erfahren haben und daß die Verteidigung gegen plötz— lich auftauchende Kampfwagen heutzutage ſozuſagen zum täglichen Brot des Infante⸗ riſten gehört, alſo das Moment der Ueber— raſchung fortfällt. Schon bei der großen Frühjahrsoffen⸗ ſive des deutſchen Heeres im Jahre 1918 war jedem Infanterieregiment eine leichte Feldbatterie— die ſogenannte Infanterie⸗ begleitbatterie— zur Abwehr gegen plötz⸗ liche Gegenangriffe durch feindliche Kampf⸗ wagen beigegeben. Ich habe ſelbſt erlebt, mit den wie eine ſolche Batterie dicht hinter unſerer angreifenden Schützenlinie im Galopp auf— fuhr und mehrere feindliche Kampfwagen auf etwa hundert Meter Entfernung mit einigen wohlgezielten Volltreffern zur Strecke brachte. Heutzutage iſt in allen großen ſchen Heeren dieſe vorübergehende Zuteilung von Artillerie zur Infanterie zu einer dauernden Einrichtung geworden. Jedes Infanterieregiment beſitzt eine An⸗ zahl von ſogenannten Infanterie- oder Kampfwagenabwehrgeſchützen, mitunter auch großkalibrigen MGs. die mit größter Feuergeſchwindigkeit und ſehr geſtreckter Flugbahn eine möglichſt ſtarke Durchſchlags⸗ kraft der Geſchoſſe verbinden. Dieſe motori⸗ ſierten und daher ſehr ſchnellen Geſchütze ſind der gefährlichſte Feind der Kampfwagenwaffe, die ſich ihrerſeits durch verſtärkten Panzerſchutz dagegen zu wapp⸗ nen ſucht. In dieſem Wettkampf zwiſchen Tankpanzer und Durchſchlagskraft der Ge— ſchoſſe wird aber vorausſichtlich das Abwehr⸗ geſchütz die Oberhand behalten, weil die un— bedingt erforderliche Leichtigkeit und Wen— digkeit der Kampfwagen der Panzerverſtär⸗ kung gewiſſe Grenzen ſetzt. Auf jeden Fall aber werden die Kampf⸗ wagen eine unentbehrliche Hilfswaffe der Infanterie ſein Sie ſind eine ausgeſprochene Angriffswaffe und könen nur in Bewegung kämpfen, weil ſie im Stillſtand eine zu große Zielſcheibe bieten. Zum Halten einer Stellung, alſo zur reinen paſſiven Verteidigung, ſind ſie un⸗ brauchbar. Die ſchweren, teilweiſe mit vier Geſchützen in drehbaren Panzertürmen und einer Anzahl von MG bewaffneten Kampf⸗ wagen ſollen, vorausfahrend, der angreifen⸗ den Infanterie den Weg bis tief in das feindliche Stellungsſyſtem hinein bahnen. Sie brechen ſtarke Bäume nieder wie Zünd⸗ hölzer, knicken Zäune, überſpringen im An⸗ lauf vier Meter breite Gräben und legen ſchwachgebaute Häuſer einfach nieder. Im Bewegungskriege können ſie in Verbindung mit anderen mo⸗ toriſierten Waffen in geſchloſſenen Maſſen als eine Art neuzeitliche Schlachtenreiterei zur„Attacke“ gegen Flanke und Rücken des Feindes eingeſetzt werden Die leichten, nur mit einem oder mehreren MGs ausgerüſte⸗ ten Kampfwagen dagegen werden den In— fanterieangriff unmittelbar begleiten und beſonders im Kampf gegen feindliche MG⸗ Neſter vorzügliche Hilfe leiſten können Frankreich allein beſitzt etwa 4300 Kampfwagen, mehr als alle anderen euro— päiſchen Großſtaaten zuſammen. Wenn nunmehr auch das deutſche Heer mit wirk— lichen Kampfwagen, und nicht mehr, wie bisher, mit Attrappen von Pappe ausgerü⸗ ſtet wird, ſo haben wir das allein dem Ent⸗ ſchluß des Führers und Reichskanzlers zu verdanken, der uns die militäriſche Gleich⸗ berechtigung gegen den Willen der ganzen Welt wiedergegeben hat. europäi- VCTF „Seeschlacht zu Lande“ Die Engländer ſind es zuerſt geweſen, die die Kampfwagen den Kriegsſchiffen gleich⸗ ſetzten, die von der Tankſchlacht als von der Seeſchlacht zu Lande ſprachen und die Kampf⸗ weiſe und Kampfformen der Panzerwaffe der Taktik und Strategie des Seekrieges anpaß⸗ ten. Die ſchweren, zum Durchbruch des feind⸗ lichen Stellungsſyſtems beſtimmten Tanks waren ihnen die Schlachtſchiffe; die mittleren Tanks, die im Stoß gegen des Feindes Flanke und Rücken ſowie rückwärt.. Verbindungen ihr Ziel ſahen, die großen Kreuzer; die leichten und Kleintanks, die kleinen Kreuzer und Tor⸗ pedoboote, denen die Aufklärung und Siche⸗ rung, der Kleinkrieg, d. h. die unmittelbare Unterſtützung der angreifenden Infanterie in der Nahtampfzone zufällt. Jetzt wird nicht nur in der engliſchen, ſon⸗ dern auch in der militäriſchen Feſtlandspreſſe der Vergleich noch ein Stück weiter getrieben, indem man von beſtimmten Typen der Klein⸗ tanks als Tankjäger ſpricht, ein Name, der ebenfalls auf eine Schiffsart zurückgreift. Wir Deutſchen der Vorkriegszeit kannten ſie recht wohl, die Torpedojäger, die ſchwarzen Huſa⸗ ren des Meeres, Tirpitz's wilde verwegene Jagd. Wie ein Mückenſchwarm umſchwirrten ſie die gewaltigen Schiffskoloſſe der Hochſee⸗ flotte, ſtets bereit, ihren verderbenbergenden Torpedoſchuß anzubringen und ſtets durch ihre Schnelligteit und Wendigkeit in der Lage, aus dem Feuer der feindlichen Bordartillerie herauszulaufen. Der Tankjäger ſoll es ihnen gleichtun. Auch ſein Element iſt Schnelligkeit. Er beſitzt einen ſtarken Motor, der ihn durch jedes Gelände hindurchzieht. Er trägt keinen ſchweren Pan⸗ zer, ſondern nur ſoviel Stahlſchutz an ſeinen lebenswichtigen Teilen, daß ihn nicht jeder Heckenſchütze mit einem Schlummſchuß erledi⸗ gen kann. Er wählt einen Aufriß, der dem Gegner wenig Zielfläche bietet und einen An⸗ ſtrich, der ſeine Umriſſe im Gelände ver⸗ ſchwinden läßt. Er kann aber kein Räder⸗, ſondern muß ein eee ſein, das dem ihm zu erlegenden Wild, dem mitt⸗ leren und ſchweren Tank— überall hin fol⸗ gen kann. Er iſt beſtückt mit panzerbrechenden Waffen(einer 3,7⸗ bis 4,7-Zentimeter⸗Kanone, einem 2⸗Zentimeter⸗Maſchinengewehr) und führt zum Selbſtſchg Moſchinenpiſtolen, allen⸗ falls noch ein leichtes Maſchinengewehr an Bord. Er iſt billig und raſch herzuſtellen, kann alſo in Maſſen im Frieden bereitgehal⸗ ten oder im Ernſtfall gefertigt werden. Ein Fahrer und ein Schütze genügen als Beſat⸗ zung, wenn ſie ganze Kerle ſind, ſich Hand in Hand arbeiten und nur einen Gedanken haben:„Ran an den Feind!“ Ueberraſchend ſollen die Tankjäger bald im Rücken und in der Flanke feindlicher mechaniſierter Truppenverbände auftauchen, bald ſie durch ihre größere Schnelligkeit ſeit⸗ lich überholen und ihnen den Weg abſchnei⸗ den. Unermüdlich und unfaßbar ſollen ſie ihre größeren Artgenoſſen in ſtändiger Furcht halten, daß ſie ihnen unverſehens eine Pan⸗ zerkopfgranate in ihr Motor- oder Raupen⸗ getriebe ſetzen. Amerika meldet: Ein Detektiv für die Zähne. Grace Ridger, eine junge Hollywooder Filmſchauſpielerin, hat ihr blendend ſchönes Gebiß bei der engliſchen Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft von Lloyds mit nicht weniger als 35 000 Pfund gegen jeden Schaden verſichern laſſen. Da die Geſellſchaft um die Verſiche⸗ rungsſumme ſehr beſorgt iſt, hat ſie einen Detektiv nach Amerika geſchickt, deſſen Auf⸗ gabe es iſt, darauf zu achten, daß den Zähnen der Schauſpielerin nichts geſchieht. Schönheit im Abonnement. In Newyork iſt es jetzt möglich, im Abon⸗ nement ſchön zu ſein. Verſchiedene Schön⸗ heitsſpezialiſten haben ein neues Syſtem ein⸗ geführt, nach dem die Kunden gegen eine monatliche Gebühr von 50 Dollar das Recht haben, alle Schönheitsfehler beſeitigen zu laſ⸗ ſen, gleichviel, ob es ſich um eine kurze Maſ⸗ ſage oder eine große kosmetiſche Operation handelt, die erforderlich wird. Nur Geſichts⸗ verletzungen, die bei Autounfällen eingetreten ſind, werden ausdrücklich von dem Schön⸗ heitsabonnement ausgenommen und müſſen ge⸗ gen ein Sonderhonorar unſichtbar gemacht werden. Die„Suppenkaiſerin“ von Kentucky. Bei dem öffentlichen Wettkochen in Midd⸗ leboro(Kentucky) hat eine Frau Ann Smith einen beachtlichen Rekord aufgeſtellt. In den Aus Stadt und Land Gedenktage 19. Dezember 1741 Der Nordpolarreiſende Vitus Bering auf der Beringinſel geſtorben. 1790 Der engliſche Polarforſcher Sir Wil- diam Edward Perry in Bath geboren. 1868 Der Naturforſcher und Reiſende Karl Friedrich von Martius in München geſtorben. 1914 Sieg der Deutſchen über die Franzo⸗ ſen und Engländer bei La Baſſee. Prot.: Lot— Kath.: Nemeſius Sonnenaufg. 8.07 Sonnenunterg. 15.46 Mondaufg. 1.18 Mondunterg. 11.58 * Thomastag Zum 21. Dezember. Der 21. Dezember, der Tag vor der aſtro— nomiſchen Winterſonnenwende, iſt der Ge— dächtnistag des heiligen Thomas, eines der zwölf Jünger Jeſu. Thomas war bei der erſten Erſcheinung des Auferſtandenen un⸗ ter den Jüngern nicht zugegen und ſchenkte den Erzählungen der andern nic, er Glau⸗ ben, als bis Jeſus auch ihm ſelbſt erſchien und ihn aufforderte, die Hände in ſeine Wund⸗ male zu legen. Daher gilt Thomas in der lirchlichen Ueberlieferung als der Typus der Schwergläubigkeit und der Zweifelſucht. Nach der Legende wurde Thomas, nachdem er viele Wunder getan und eine große Menge Vol⸗ kes zum chriſtlichen Glauben bekehrt hatte, auf Befehl eines Königs Mesdeus durch die Lanzen von vier Soldaten durchbohrt. Die indiſchen Chriſten betrachteten den Thomas als Stifter ihrer Kirche und nannten ſich nach ihm Thomaschriſten. In Abbildungen ſieht man den„ungläu⸗ bigen Thomas“ mit einem Winkelmaße, mit Lanze, Stab oder auch mit einer Meß⸗ ſchnur. Er iſt der Schutzherr der Architekten und Zimmerleute. Das Winkelmaß in der Hand des Apoſtels hat, nach manchen Deu⸗ tungen, einen tiefen Sinn: die Sonne macht am Tage der Winterſonnenwende eine Schwen⸗ kung in ihrem bisherigen Wege und ſucht ſich eine andere Richtung. Ein beſonderes Brauchtum am Thomastag iſt uns nicht be⸗ kannt. Wo der Heilige Ortsheiliger iſt— die Häufigkeit des Vor⸗ und Familiennamens Thomas beweiſt ſeine weite Verbreitung— wird das Thomasfeſt erſt im Sommer, am 3. Juli, gefeiert; das iſt der Todestag des Jüngers Jeſu. Vorſicht bei Glatteis! Bei verſchiedenen Kraftfahrern und Radfahrern beſteht, wie der Münchener Polizeipreſſebericht ſchreibt, die irrige Meinung, daß bei Glatteis die Fahr⸗ bahn beſandet werden muß. Streupflicht be⸗ ſteht aber nur für Gehbahnen und Fußgänger⸗ übergänge. Jeder Fahrzeuglenker iſt ver⸗ pflichtet, bei Eisglätte mit entſprechender Vor⸗ ſicht zu fahren. Am gefährlichſten ſind die ver⸗ eiſten S. ndfahrer, die trotz aller Vorſicht ſtürzen und ſich verletzen können. An die Radfahrer ergeht daher die wohlgemeinke Mahnung, bei Glatteis im Intereſſe der eige⸗ nen Sicherheit das Radfahren nach Möglich⸗ keit zu unterlaſſen und entweder zu Fuß zu gehen oder mit der Straßenbahn zu fahren. Sportförderung iſt Dienſtpflicht. Der Reichs⸗ und preußif Innenminiſter hat es in einem an die Reichs⸗ und preußiſchen Lan⸗ desregierungen gerichteten Erlaß den polizei⸗ lichen Dienſtvorgeſetzten zur Pflicht gemacht, die Arbeit der Polrzeiſportvereine mit allen Mitteln zu fördern. Bei der Bedeutung der außerdienſtlichen ſportlichen Betätigung der Polizen und Gendarmerie für den Dienſtbe⸗ trieb erwarte er von allen Dienſtſtellenleitern eine verſtändnisvolle Unterſtützung der Poli⸗ zeiſportvereine. Es ſei eine ſelbſtverſtändliche Pflicht eines jeden Polizeioffiziers, dem Po⸗ lizei⸗Sportverein anzugehören und in gleicher Weiſe auf die unterſtellte Beamtenſchaft ein⸗ zuwirken. d rr 17 Tagen, die der Wettbewerb dauerte, hat ſie genau 1000 verſchiedene Suppen hergeſtellt, deren Rezepte ſie auswendig im Kopfe hatte. Sie brachte es täglich auf 59 Suppen durch⸗ ſchnittlich, die von der Prüfungskommiſſion durchgekoſtet und ſämtlich für gut befunden wurden. Neben einer Geldbelohnung erhielt ſie den ſeltenen Titel einer„Suppenkaiſerin von Kentucky“. Das dümmſte Geſicht wird prämiiert. Ein in New Orleans erſcheinendes Witz⸗ blatt hatte ein Preisausſchreiben erlaſſen, durch das der Träger des dümmſten Geſichts mit 1000 Dollar belohnt werden ſollte. Es meldeten ſich mehr als hundert Perſonen, die Anſpruch darauf machten, das dümmſte Ge⸗ ſicht zu haben, und die Jury hatte eine ſchwere Aufgabe. Schließlich fiel der erſte Preis einem ganz außergewöhnlich dumm ausſehenden Men⸗ ſchen zu, der ſeine ZJuſtimmung dazu gab, daß ſeine Photographie von nun an die erſte Seite des Witzblaktes ſchmücken darf. Verbrecherhandſchriften. Ein neuartiges Verbrecheralbum iſt von der Neuyorker Polizei angelegt worden. Es enthält alle kriminellen Handſchriften und maſchinengeſchriebenen Texte, die in die Hände der Polizei fallen. Graphologen ſind ſtändig damit beſchäftigt, die zahlreichen Neueingänge zu regiſtrieren. Man hofft, auf dieſe Weiſe bei Erpreſſerbriefen in Zukunft ſchnell die Täter faſſen zu können. deren Schriften ſich bereits im Handſchritenalbum befinden. —— FPPPPCCCCPCCTTTTCTCCTCCTGTGTCTCTCTCTTTTTTTTTT 2 5* 3* 2— a eee eee e 3 8 e — ˙ ee e ee, Veber Weihnachten Sperren Sie lhre Sorgen in 8 den leeren Hassenschrank, und probieren unsere an- erkannt guten Pfälzer Weine. agadünaadaandunadndunnannunmumumnunannnunmunmunmpnmnbüunmmummmn Wer zu Weihnachten ſich verlobt gebe rechtzeitig ſeine Verlobungsan— zeige auf, oder beſtelle ſeine Harten im Vviernheimer Anzeiger faddnaanunadunnnunuunumunmnmammnamnnmnnmnnmannmnnmmmmmmnmmnmunumm Vom Faß: Vollmundiger Weikweln Ltr. 60 9 0 Feuriger Rotwein Ltr. 58 3 Prima Wermut Ltr. 80 3 heller Apfelwein Ltr. 243 Flaschen-Weine(weiß) Euenkobener 1 Fl. o. Gl. 75 Burweiler/ Fl. b. Gl. 85 3 geckenh Halde ½ Fl. o Gl. 95 3 Mierstelner Natur ½ Fl. o. Gl. 1.05 Liehfraumlleh J Fl. o. Gl. 1.05 Rotwein 5 welsenheimer Halt/ Fl. o. Gl. 609 Freinsheimer Halde/ Fl. o. Gl. 75 5 Dürkn. feuerherg 1 Fl. o Gl. 85.3 Hönissb.⸗Bender/ Fl. o. Gl. 1.— Süd weine: Alter Malaga 1 Flaſche 1.40 Alter Iaragona 1 Flaſche 1.10 Alter Cherry 1 Flaiche 1.30 Hiter Wermu 1 Flaſche 35 Diverse LIKüre und Spirituosen in großer Auswahl. 2 Mandarinen, lepfel. Orangen, Hüfe, Felgen, Nikelause wie Baumbehang. Meinnachis Schokolade in reicher eee bee eee eh ere eder r vd Auswahl. Pralinen in ſchöner Packung 8 JJ fd. 50 9 ½ Pfd 1.—. Welnpachtssehäck 1 Pfd. 723 2 2 N N Wurstwaren: Prima Schinken, roh, gut geräuchert. la leherwarst“ Pfd. 35 J, Stck. 759 Rügenwalder Jeewurst 1 Pfd. 1.70 Fest-Kaffee 77? ja 111 aber nur aus dem Tha-Ga Laden unser billigster ½ Pfd. 45.3 bis zum besten fest- Naffee/ Pfd. 50. 55, 60. 65, 70, 75, 85 u. 90 g Hermann Ganske V liederlage von Ihams& Caris N 5 Hamburger Haffee-Lager 3 Ne un 2 a 85 Lest die Heimat-Zeitung! 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Dezember wurden aus einem Garten- grundſtück in der Göringſtraße unter er— ſchwerenden Umſtänden 17 Hühner und zwar 14 weiße Leghorn, zwei ſchwarze Rheinländer und 1 Rebhuhnfarbenes, ferner 5 ausgewach ſene Stallhaſen(2 ſchwarze, 1 weißer und 2 ſchwarz⸗weiß Geſcheckte) geſtohlen. Ueberall zur Nachahmung empfohlen. Aus Wackernheim in Heſſen wird gemeldet: In nächſter Zeit werden in unſrer Gemeinde wiederum etwa 30 Niſthöhlen und auch einige Futterhäuschen für Vögel angebracht. »Aus dem Odenwald.(Ein dunkler und langer Weg). Ein Bauer im Odenwald— Dorf Schmal-Beerbach hatte vor 10 Jahren im Kuhſtall beim Futteraufſtecken ſeinen Trauring verloren. Er fand ihn jetzt auf einem Acker, wo er ſich am Zinken einer Egge verfangen hatte, wieder. Die Ortsver⸗ änderung läßt ſich nur ſo erklären, daß der vermißte Ring den dunklen Weg durch das Innere der Kuh ging und mit dem Miſt auf den Acker kam, wo in zufällig die Egge auf⸗ ſpießte. Ein wunderbarer Weih⸗ nachtsſilm! „Jas Unsterbüche Lied Stills Macht, heilige Nacht! Freitag, Samstag und Sonntag im Central⸗Film⸗-Palaſt! Filmwerk„Das unſterbliche Lied“ veranſchaulicht die Entſteh ung unſeres herrlichen Weih⸗— nachtsliedes „Sille Nacht, heilige Nacht“. Ins Herz des Volkes kann ſich nichts ſtehlen, um dort unſterblich zu werden, wenn es nicht vom Herzen des Volkes kommt! Vor mehr als 100 Jahren ſchrieb der Dorfpfarrer Joſef Mohr aus dem ſalzbur giſchen Oberndorf die Verſe„Stille Nacht, heilige Nacht und der Lehrer des Nachbardorfes, Franz Xaver Gruber, ſetzte ſie in Muſik. Nach Jahren hatte ſich das Lied Deutſchland erobert und heute ſingt man es in der ganzen Welt. Das Lied iſt zum Künder der chriſtlichen Weihnacht geworden. Das Ge— heimnis dieſes Liedes iſt das Geheimnis der Volksſeele. Viel iſt darüber geſchrieben und gedeutet worden und nun hat ſich auch der Film an ſeine Ausdeutung gewagt. Es war klar, daß die Schlichtheit und gleichzeitag die Monumentalität dieſes herrlichen Liedes nicht im Rahmen üblicher Filmarbeit erfaßt wer⸗ Das den konnte. Die Herſtellerin des Film ſchuf in halbjähriger Arbeit und unter Aufwand gewaltiger Mittel, gleichzeitig aber auch im Bewußtſein der großen Verantwortung einem Volksgut gegenüber für die Bavaria dieſes grandioſe Filmwerk. Es greift zurück in das Jahr 1811, wo Napoleons Werber auch die Söhne Tirols zum Feldzug nach Rußland zwangen. Schwer laſtet das Schickſal auf Europa. Deutſche Soldaten verbluten und erfrieren in der ruſſiſchen Eiswüſte, während die Heimat um ſie bangt. Nach dieſen Jahren des Schreckens entſteht in einer ſilberklaren Vorweihnachtsnacht im ſalzburgiſchen Obern⸗ dorf das unſterbliche Lied„Stille Nacht, hei⸗ lige Nacht“. Vom Chor dieſer Kirche zog das Lied hinaus in alle Welt und wurde zum Künder chriſtlicher Weihnacht. Dieſe hiſtoriſchen Ereigniſſe zeigt der Film„Das unſterbliche Lied“ das zu einem tiefen Bekenntnis des chriſtlichen Glaubens geworden iſt. Kein Weihnachtsfilm mit Chriſtbaum und einer frohen Kinderſchar, nein, viel, viel mehr! Ein hochwertiges und tiefergreifendes Werk, das jedem zum Erlebnis wird. Eine packende und ergreifende Handlung um die Entſtehung des Weihnachtsliedes „Stile Nacht, heilige Nacht“. Man möge ſchon die Werktagsvorſtel lungen(Freitag und Samstag) beſuchen, da am Sonntag mit einem großen Beſuch ge rechnet wird. Das Wulle teilt mit: Sprechſtunden: Nur Vormittags von 9—12 Uhr! Dem WW. wurde eine neue Waſch maſchine als Spende zur Verfügung geſtellt. Dieſe Maſchine kann an Intereſſenten zu angemeſſenem Preiſe abgegeben werden. Diesbezügliche Meldungen werden auf unſerer Dienſtſtelle entgegengenommen, woſelbſt auch die Waſchmaſchine zur Anſicht ausgeſtellt iſt. 22257755557222522222527222282 2. Vereins-Anzeiger Geflügelzuchtverein Viernheim. Das Einſetzen der Ausſtellungstiere muß am Freitag, den 20. Dezember, nachm. von 6—8 Uhr erfolgen. Wir bitten um rechtzeitige Ablieferung. Der Vorſtand. Bauernſchaft Diejenigen Landwirte, welche ihre zugeteil⸗ ten Getreide-Kontingentsmarken nicht ganz verwendet haben, müſſen dieſelben morgen Freitag Abend zwiſchen 7—9 Uhr in der Milchzentrale zwecks Verrechnung abgeben. Um Unſtimmigkeiten zu vermeiden, dürfen die nicht verwendeten Marken nicht zurück⸗ behalten werden. Roos, Ortsbauernführer. Die D. A. F. Ortsgruppe Viernheim teilt mit: Ab 1. Januar 1936 befindet ſich unſere Dienſtſtelle in der Adolf Hitlerſtraße(Gaſt⸗ haus zum Löwen, Eingang vom Hof). Sprechſtunden: Dienstags von 4—7 Uhr(nur für Unterſtützungsanträge u. Auszahlungen). Freitags von 79 Uhr. Während der Feiertage und infolge des Umzugs iſt unſere bisherige Dienſtſtelle (Lorſcherſtraße 4) geſchloſſen und nur noch am 31. Dezember 1935 zwecks Annahme von Unterſtützungsanträgen und Auszahlung ge— öffnet. Ab 7. Januar 1936 ſind unſere Sprech⸗ ſtunden wieder regelmäßig Dienstags und Freitags.