1 2 Viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung 8 b Anzelgenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗- geile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfenni 8 bei Wiederholung abgeſtuftzr Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art— mittags 9 Uhr, großere einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſamtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Eternheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Zierndeimer Bürger-Zig.— Viernb. Volksblatt) — dee 5 eint täglich mit Ausnahme der Sonn und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Beilagen: wöchentlich das„Illuſtrierte Wochenende“, zweimal jährlich den Sommer- und Winter Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs ⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten 1 2 2 7 2 — r —— Weltperbreltete Tageszeſtung— nacbrichten- und Anxeigenblam Fernſprecher 117.— Drahtanſchrift: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheck 21577 Frankfurt 4. Einzel-Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. Ankündigungen iu aleser Zeitung finden weiteste Verbreitung Plaßwünſche bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmtt Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Nr. 296 Freitag, den 20. Dezember 1935 52. Jahrgang Der Wendepunkt im Abe Sroße Ausſprache im englischen Parlament ſſinienkonflift Der gestürzte Außenminister begründet den Pariſer Friedens vorſchlag Die Gefahren einer Helſperre und das Niſilo einer britiſchen Isolierung London, 20. Dezember. Wie auch immer ſich Italien verhallen ha- Hoare ſetzte ſich dann noch mit den Pa- darauf, was iner Rechtferti Die von der ganzen Welt mit Spannung ben würde, wir würden wie die Ge⸗ riſer Vorſchlägen in ihren Einzelheiten aus⸗ vorbringen ebe We 15 1 erwartete Unterhausausſpruche über den.—4 Deden Schlag mit Erfolg zu⸗ ee Unter dem. der Ar⸗ Aalilchen Volkes zu der Außenpolitik der 10 g 72 haben. eiterpartei wies er auf das frühere Entge⸗ egierung erſchütt achdem 8 6 e e eee Streit und die Pa⸗ Ihm habe jedoch etwas anderes vorge⸗ 5 8 Englands W den 9 75 diele Außinpolietk„ e ee. von . f Iriedensvorſchläge wurde vor über⸗ ſchwebt. Eine ſolche Zuſpitzung der Dinge nialen Anſprüchen Italiens hin. allen Parteien des Unterhauſes gebilligt i fülltem Haufe mit der üblichen Fragezeit er · 75 e e g 3 Völker⸗ Die Pariſer Vorſchläge ſeien ganz erheb⸗ worden war. N d beende e an dere e denn e. e i f N uf den Tribünen hatten Vertreter des] Un i j f Edeg“ die muſſolini im letzten Sommer an 0 diplomatiſchen Korps, Vertreter der Domi⸗ ee Laval 15 Paris be. Eden geſtellt habe. Was hat den Anſtoß gegeben? b nien und des Oberhauſes Platz genommen. geben. Die Beſprechungen hätten 50 Man ſtehe vor einem neuen und viel ge⸗ Paris, 19. Dezember. 18 Auch der Prinz von Wales hatte ſich auf in einer wahren friegsalmoſphäre fährlicheren Abſchnikt des Krieges. mit Der Rücktritt Hoares als des einen der ul. der Galerie der Lords eingefunden. Als begonnen. Die Zeit habe gedrängt. Mit] Ausnahme von England, das ſeine Flotte Urheber des vielumſtrittenen Friedenspla⸗ r 5 Baldwin mit ſehr ernſter Miene das] Ausnahme Englands habe kein Mitglieds-] im Mittelmeer ſowie Verſtärkungen in nes hat in Paris, wo der andere Urheber 2 9 Haus betrat, blieben die Beifallskundgebun⸗ ſtaat des Völkerbundes militäriſche Vorbe ⸗ Gibralfar und Aden zuſammengezogen ha- des Panes. Miniſterpräſident und Außen⸗ — gen aus. Statt deſſen erfolgten einige un⸗ reitungen getroffen gehabt. Zwei Tage habe be, habe kein anderer Staat einen Jinger miniſter Laval, eine außenpolitiſche Aus⸗ here terdrückte Hört⸗, Hört⸗Rufe auf den Bän⸗ er mit Labal verhandelt, und das Ergebnis r Dem Miniſterpräſidenten habe er ſprache im Parlament nur mit Mühe bis un ken. Die Spannung erreichte ihren Höhe- ſeien wahrlich nicht Vorſchläge im Sinne feinen Rücktritt angeboten, da er ſich dar- zum 27. Dezember hatte verſchieben laſfen punkt, als der zurückgetretene Außenminiſter[Englands und Frankreichs geweſen. Die über klar geworden ſei, daß er einen großen können, wie eine Bombe eingeſchlagen. — Hoare erſchien und mit lauten Beifallskund⸗ einzige außenpolitiſche Grundlinie ſei ge- Teil der öffentlichen Meinung nicht hinker Man ſieht den Plan Laval—Hoare als er⸗ gebungen von der Miniſterbank empfangen en, ſich habe. ledigt an, zumal er nach dem Rücktritt des 10 wurde. Sir Auſten Chamberlain. der viel⸗ die engliſch· franzöſiſche Solidaritãt Als Hoare ſeinen Platz wieder einnahm, engliſchen Verfaſſers auch in Frankreich fach als der zukünftige Außenminiſter an⸗ aufrechtzuerhalten. grüßte ihn minutenlanger Beifall. immer ſtärkeren Angriffen ausgeſetzt ſein aal geſehen wird. räumte ſeinen Eckplatz auf** wird, die vom linken Flügel der Radikal⸗ ber Regierungsbank für Hoare ein und ließ ſozialen Partei durch den Abgeordneten er ſich auf den daneben befindlichen Sitz nie⸗ le Orge 1 E 25 urzes Cot ſchon begonnen hat. Man iſt einmütig 115 der. der Anſicht, daß international geſehen Hoare verteidigt ſich die Mehrzahl der Miniſter war gegen hoare a 5 Rede Muſſolinis in Bontinia 1 Als erſter Ausſpracheredner erhob ſich London, 19. Dezember. äge gebilligt hatte. Schließlich habe man den Anſtoß zu dem Rücktritt des eng ⸗ ker Sir Hoare. Er begann mit der Bitte um Obwohl im Unterhaus am Wee Ge⸗ i Entf eres, 9 auf- lischen Außenministers gegeben bat und be = Nachſicht, einmal im Hinblick auf die vielen rüchte über einen bevorſtehenden Rücktritt gefordert werden ſollte, ſeiner Erklärung 8 3„ 7 775 Vorausletzung. 34 verwickelten Fragen, mit denen er ſich ber Sir Hoares verbreitet waren, hat die amt im Unterhaus einen mehr entſchuldigenden ˖ er Matin ſchreſtt ſtarke Gründe müß⸗ * ſalſen werde, aum anderen aus Rücksicht] iche Mitteilung über das Ausscheiden daz Ton zu geben. Der Außenmimiſter habe en den enaliſchen Miniſterpräſtdenten be⸗ c g ren au che g ch zu g er Außenminiſter ha ſt b 1 N auf die beſonderen Schwierigkeiten. denen Außenminiſters aus dem Kabinett allge⸗ dies abgelehnt und ſeinen Rücktritt einge⸗ immt ha en, dich Ses ſo wertvollen Mit⸗ 0 er in den letzten Tagen gegenübergeſtanden meine Ueberraſchung ausgelöſt. Immer⸗ reicht. a arbeiters wie Sir Samuel Hoare zu berau⸗ nin. habe. Leider habe er ſich auf ärztliche An⸗ hin ging wohl die Stimmung im großen 0. ben. Möglicherweiſe ſtärke Baldwin ſeine ordnung ins Ausland begeben müſſen. Noch und a debin, daß man feinen Nick Zweifellos iſt die ganze Lage als unge⸗ innerpolitiſche Stellung, aber man könne 15 bedauerlicher ſei, daß er im Ausland einen tritt wünschte; in dieſer Richtung lagen wöhnlich zu bezeichnen, ſchon deshalb, weil befürchten, daß das hinſicht lich der Außen 4 unglückſeligen Unfall erlitt. Das Ergebnis eben auch die vorher umlaufenden Gerüchte. es ſich um den Sturz eines der hervorra- politik nicht der Fall ſei.— Das-Metit i ſei geweſen, daß eine vielleicht auf irrige J Freilich hatte man auf Grund der letzten gendſten, einflußreichſten und angeſehenſten Journal führt aus, Laval habe alles mõg⸗ — Darlegungen zurückgehende Kritik ſo weit Entwicklung urſprünglich angenommen daß Mitglieder einer Regierung handelt. die vor liche zur friedlichen Löſung des Streites um ſich gegriffen habe, daß es für ihn im es keine Meinungsverſchiedenheiten zwi wenig mehr als einem Monat bei den Par⸗ und zur Vermeidung ſtrenger Maßnahmen Augenblick ſehr ſchwierig ſei, irgendeine ſchen Hoare und Baldwin gebe. Der Sturm lamentswahlen einen großen Sieg erfoch⸗verſucht, die den europäiſchen Frieden in Verteidigungsſtellung einzunehmen, falls der Entrüſtung, den die von ihm gemein⸗ ten hat. Darüber hinaus hat es aber ſeit Frage ſtellen könnten.— Im-Populaire man im einzelnen auf die Umſtände einge- ſam mit Lap ausgearbeiteten Friedens⸗ Jahrzehnten in der politiſchen Geſchichte erklärt der Sozialiſt Leon Blum. einer der hen wolle, die zu ſeinem Rücktritt geführt] pläne erregt haben, scheint Hoare aber in Eng ands nicht den Fall gegeben, daß eines[ Unterzeichner des Planes habe bereits ſein ö hätten. Seit ſeinem Amtsantritt als Au⸗ letzter Stunde überzeugt au haben. daß er der wichtigſten Mitglieder der Regierung Vergehen gegen den Frieden geſühnt. f dee 5. r 8 am Vorabend einer Parlamentsausſprache,„Aber der andere? Der Anſtifter und N ßenminiſter habe er die nicht in der Lage ſein werde, ihn vor dem;; edi ge 7? 9¹ i 1 . 7 Unterhaus zu vertreten. Hoare war ia nicht die den Beſtand der Regierung bedroht, zu⸗ Hauptſchuldige? Laval? Angeblich ſol Dringlichkeit zweier großer Fragen nur kraft ſondeen dat er rückgetreten iſt. Laval beabſichtigen, der gefürchteten Aus⸗ Macht stehe Alles zu tun. was in ſeiner hinaus höchst perzönlich für dieſe Vorſchläge Die Stimmung im Anterhaus beuche am Parlament dadurd auszuwer⸗ Macht ſtehe, um eine große europäiſche verantwortlich, da er ſie zuſammen mit La⸗ 8 3 deen, daß er gleich nach der Veratichedure Feuersbrunſt zu verhüten, und 2. nichts un⸗ pal ausgearbeitet% In den Wandelgängen des Unterhauſes des Geſetzentwurfes über die Kampfbünde verſucht zu laſſen, um einen Krieg zwiſchen Der diplomatiſche Korreſpondent des wird der Schritt Hoares faſt allgemein ge⸗ durch den Senat im Parlament die Verord⸗ N Großbritannien und Italien zu verhin⸗ Daily Telegraph“ ee billigt. Die meiſten Abgeordneten ſehen ein,[nung über die Schließung der Parlaments- a dern. Miniſterpräſidenten n ſigen Nachmittag daß der Pariſer Plan ganz ohne Rückſicht tagung verleſen werde. 8 Jeder weitere Tag des oſtafrikaniſchen[des Mittwoch ſeinen Rücktritt eingereicht, ö Krieges habe größere und gefährlichere nachdem einer ſeiner älteſten Freunde im Fragen heraufbeſchworen. Es ſeien Schwie⸗ rigkeiten im Fernen Oſten entſtanden und Schwierigkeiten in Aegypten. Auch in mehr als einer Gegend Europas hätten ſich dro⸗ hende Wolken zuſammengezogen. Jeder⸗ mann müſſe ſich darüber klar geweſen ſein, daß weite Kreiſe der franzöſiſchen Oeffent⸗ lichkeit einen Bruch mit Italien befürchte⸗ ten. Vor etwa 14 Tagen ſei ein Wendepunkt erreicht worden, der ſchneller gekommen ſei als manche es erwartet hätten. Eine neue Lage ſei durch die Frage einer Oelſperre entſtanden. Geſetzt der Fall, daß das Oel⸗ Embargo unter Mitwirkung der Nichtmit⸗ gliedſtaaten hätte in Kraft geſetzt werden können, ſo würde das Oelausfuhrverbot un⸗ ter Umſtänden das Ende der Feindſeligkei⸗ ten erzwungen haben.(Lauter Beifall.) Aber gerade deshalb wäre die Lage vom Standpunkt des italjeniſchen Wi⸗ derſtandes ſofort gefährlicher geworden. Von allen Seiten ſeien Berichte eingegan⸗ gen, die keine verantwortliche Regierung hätte unberückſichtigt laſſen dürfen, daß nämlich Italien ein Oel⸗Embargo als eine militäriſche Sanktion oder als Kriegshand⸗ lung anſehen würde. -Ich wünſche“, ſo fuhr Hoare fort, die Lage völlig klarzuſtellen. Als Nation emp- fanden wir keinerlei Furcht vor irgendeiner Nalieniſchen Drohung.(Lauter Beifall.) Kabinett und der Baldwin am nächſten ſte⸗ hende Miniſter, der Schatzkanzler Ne⸗ ville Chamberlain, ihn namens des Premierminiſters aufgeſucht und ihm Mitteilung von dem ſtrengen Urteil gemacht habe, das in der Vormittagsſitzung des Kabinetts über ſeine Pariſer Politik gefällt worden ſei. Den Miniſtern habe der Entwurf der Rede vorgelegen, die Hoare beabſichtigt hatte am Donnerstag im Unter⸗ haus zu halten. Ein großer Teil der Mi⸗ niſter ſei mit dem Inhalt der Rede nicht einverſtanden geweſen. Die ge⸗ plante Rede ſollte eine freimütige Mit⸗ teilung der Umſtände enthalten, unter de⸗ nen Hoare ſeine Vereinbarung mit Laval ſchloß. Hoare habe beabſichtigt, ſein Verhal⸗ ten unverhohlen mit realiſtiſchen Gründen zu verteidigen und auf die beſtehenden Schwächen des Kollektivſyſtems hinzuwei⸗ ſen. Jedenfalls habe er beabſichtigt, keiner⸗ lei Entſchuldigung vorzubringen. Die entſche dende Kabinettsſitzung Der eigentliche Kampf im Miniſterium ſei erſt am Mittwoch losgebrochen, als der Entwurf der Rede Hoares vorlag. Eine Anzahl der jüngeren Miniſter hätten ihren Rücktritt in Ausſicht geſtellt, falls verſucht werde, die Pariſer Beſchlüſſe zu rechtfertigen. Das Kabinett ſei in einer heik⸗ len Lage geweſen, da es die von Hoare aus Paris nach London gemeldeten Vor— Auch Lavals Stellung gefährdet Herriots dramatiſcher Nüdtritt vom Parteivorſitz Paris, 19. Dezember. Der franzöſiſche Staatsminiſter. Abgeord⸗ neter Herriot, hat den Vorſitz der Radi⸗ kalſozialen Partei unter Proteſt niederge· legt. Die Folgen dieſes Schrittes, der in mittelbarem Zuſammenhang mit der au⸗ ßenpolitiſchen Lage ſteht, ſind noch nicht ab- uſehen. Miniſterpräſidenk Laval. der ur⸗ ſyrünglich erſt für Sonntag in Paris zu⸗ rückerwartet wurde, hat Genf bereits ver ⸗ laſſen. Gerüchte über Rücktrittsabſichten Cavals werden vorerſt als unzutreffend be⸗ zeichnet. Herriots ſchwerwiegender Beſchluß geht auf einen Zwiſchenfall zurück, der ſich gegen Mitternacht am Schluſſe einer Sitzung des radikalſozialen Vollzugsausſchuſſes ereignet hat, der eine außenpolitiſche Ausſprache ab⸗ geſchloſſen hatte. Ein Mitglied des Vollzugsausſchuſſes, Adde⸗Vidal, fragte im Hinblick auf die un⸗ terſchiedliche Abſtimmung der radikalſozia⸗ len Abgeordneten bei der letzten Kammer⸗ abſtimmung, was „dieſe Roßtäuſcherei“ bedeuten ſolle. nachdem 78 radikalſoziale Abgeordnete gegen die Regierung geſtimmt hätten. Es entſtand ein großes Durcheinan⸗ der und der Abgeordnete Piot rief aus, der Ausdruck Roßtäuſcherei laſſe ſich ſehr wohl auf die Politik Lavals anwenden. Darauf rief Herriot aus, er könne die go⸗ fallenen Worte nicht hinnehmen. Als Adde⸗ Vidal darauf erklärte, er habe mit ſeinem Ausdruck Herriot nicht zu nahe treten wol⸗ len, erwiderte Herriot, wenn jemand an⸗ ders gemeint ſei, ſo ſei das noch bedenklicher; er, Herriot, habe den Miniſterpräſidenten vor der Radi⸗ ſozialen Partei decken müſſen; er habe verſucht, ſeine Stellung als Vorſitzender einer großen Partei und als Mitglied der Regierung Laval in Einklang zu bringen. Das ſei ihm nicht gelungen. Infolgedeſſen trete er als Parteivorſitzender zurück. Als Herriot daraufhin den Saal verlaſ⸗ ſen wollte, ſtellte ſich ihm unter zahlreichen anderen auch Daladier in den Weg; in der Stunde, in der Sir Hoare zurücktrete und die Politik, die Herriot bekämpfte, matt geſetzt werde, alſo in dem Augenblick, in dem das große Ideal der Achtung des Völ⸗ kerrechts triumphieren werde, dürfe Herrist ))) eb N FEET ö 5 5 9 1 1 — nicht zurücktreten. Aber Herriot blieb bet ſeinem Entſchluß. In den Wandelgängen der Kammer macht ſich trotz der eingangs erwähnten be⸗ ruhigenden Verſicherungen über die Abſich⸗ ten Lavals eine gewiſſe Kriſenſtimmung geltend. Die Freunde Herriots führen deſſen Rücktritt auf die erfolgloſen Anſtrengungen des Staatsminiſters zurück. die radikalſo⸗ ziale Kammergruppe zur Billiaung der auswärtigen Politik Lavals zu veranlaſſen. Sie weiſen darauf hin, daß ein großer Teil der radikalſozialen Kammerfraktion bei der Abſtimmung nicht dem Beiſpiel des Staats- miniſters Herriot gefolgt ſei und ſind der Anſicht, daß Herriot ſeinen Rücktritt erklärt habe, weil er ſein Anſehen als Vorſitzender der radikalſozialen Partei als geſchwächt betrachtete. Durch ſeine Haltung habe der Staatsminiſter Herriot dem Miniſterpräſi— denten Laval ein neues Zeugnis ſeiner Treue abgelegt. Die Gegner der Regierung glauben frei⸗ lich, daß der Rücktritt Herriots ſchwerwie⸗ gende politiſche Folgen haben wird. Faſchiſtiſcher Nat vertagt Mehrſtündige Ausſprache. Rom, 19. Dezember. Der Große Faſchiſtiſche Rat. der abends 10 Uhr zur dritten Sitzung ſeiner Herbſt⸗ tagung zuſammengetreten war, hat ſich nach mehrſtündiger Ausſprache über die franzö⸗ ſiſch⸗engliſchen Vorſchläge ohne Stellung- nahme auf Freitagabend 10 Uhr vertagt. Die kurze Mitteilung beſagt über den Ver⸗ lauf der Sitzung lediglich, daß„Muſſolini als Dolmetſch der Gefühle des Großen Fa⸗ ſchiſtiſchen Rates“ Marſchall de Bono,„dei⸗ ſen Name mit der Eroberung von Adua und Makalle verbunden iſt“, ſeinen Gruß entboten hat. Hierauf hat der Große Fa— ſchiſtiſche Rat die politiſche Lage in Zuſam⸗ menhang mit den franzöſiſch-engliſchen Vorſchlägen geprüft. An der Ausſprache haben ſich 11 ſeiner Mitglieder beteiligt. Balbo. Bottai und Grandi waren nicht an⸗ weſend. Die Streilgefahr in England Ausſkandsbeſchluß der Bergarbeiter. London, 20. Dezember. Der Vollzugsausſchuß der engliſchen Bergarbeitergewerkſchaft empfahl der Dele— giertenkonferenz der Bergarbeiter. den Streik am 13. Januar bezw 20. Januar zu erk ären. Der Grund für die Nennung zweier Daten iſt in der Tatſache zu ſuchen, daß ein Teil der Bergarbeiter wöchentliche Kündigung hat und ein anderer Teil vier⸗ zehntägige. Die Delegiertenkonferenz nahm nach zweieinhalbſtündiger Ausſprache mit 478 000 gegen 28000 Stimmen den Vor— ſchlag des Vollzugsausſchuſſes an. Der Streik der geſamten engliſchen Berg⸗ arbeitergewerkſchaft dürfte alſo am 27. Januar beginnen, falls nicht in der Zwi⸗ ſchenzeit doch noch eine gütliche Einigung erzielt wird. Die Ausſichten dafür ſind je⸗ doch gering. Deutſche Tagesſchun 12 Jahre Zuchthaus für einen KPD⸗ Funktionär. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat ver⸗ urteilte der Volksgerichtshof den 29jährigen Alfred Weber zu 12 Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Weber gehörte zu den füh⸗ renden Funktionären, die nach der Machtüber⸗ nahme durch die NSDAP verſucht hatten, den Parteiapparat der KPD wieder aufzu⸗ richten. Beſonders war er in Chemnitz tä⸗ tig. In Prag verhandelte er u. a. mit tſchechoſlowakiſchen KPD-⸗Funktionären über die Einrichtung einer geheimen Kurierlinie. Angleichung von Dienſtbezügen. Die von der Reichsregierung beſchloſſene 24. Aenderung des Beſoldungsgeſetzes trifft eine Regelung für die Uebernahme bisheri⸗ ger Landesbeamter in den Reichsdienſt. Wenn die Dienſtbezüge, die einem Reichsbeamten oder einem Landesbeamten bisher zugeſtan⸗ den haben, höher ſind als die Dienſtbezüge anch der Neuregelung, ſo erhält er eine Ausgleichszulage. Dieſe Zulage wird gewährt, bis ſie durch Erhöhung der neuen Bezüge durch Aufſteigen in den Dienſtalters⸗ ſtufen ausgeglichen wird. 7 Todesurteile beantragt Die Strafanträge im Berliner Kommuniſten⸗ prozeß. Berlin, 20. Dezember. Nach mehrtägigem Plädoyer der Staats⸗ anwaltſchaft wurden vor dem Berliner Schwurgericht im Kommuniſtenprozeß wegen des am 15. 10. 1931 durchgeführten Feuer⸗ überfalls auf ein SA⸗Lokal in Neukölln die Strafanträge geſtellt: Der Staatsanwalt be⸗ antragte gegen den 32jährigen Walter Schulz, den 40jährigen Paul Zimmermann, den 42⸗ jährigen Bruno Schröter, den 25jährigen Helmuth Schweer, den 29 jährigen Brung Blank, den 32jährigen Beuſchel und den 27jährigen Paul Werk wegen Mordes, verſuchten Mordes und ſchweren Landfrie— densbruchs die Todesſtrafe und den Ver⸗ luſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebens— zeit. Gegen die übrigen Angeklagten wurden Zuchthausſtrafen von 3 bis 15 Jahren be— antragt. QAa rl Nat! Die Wirtſchaftswoche Der Außenhandel erbrachte, wie bereits gemeldet, auch im November einen Aus⸗ fuhrüberſchuß, und zwar diesmal von 51 Millionen Mark. Die Steigerung der Ein⸗ fuhr um rund 3 v. H. auf 346 Millionen Mark iſt zum Teil durch eine Erhöhung der Einſuhrpreiſe zu erklären. Die Zunah— me entfällt in der Hauptſache auf lebende Tiere ſowie Lebensmittel. Im letzten Fall ſind an der Steigerung einmal gewiſſ Sai⸗ ſonerzeugniſſe wie Nüſſe und Südfrüchte, ferner Fleiſch und Fiſche, beteiligt. Die Rohſtoffeinfuhr war im November etwas rückgängig. In den Vorjahren ergab ſich von Oktober zu November in der Regel eine Steigerung der Rohſtoffbezüge, und zwar wurde ſie überwiegend durch eine Erhö— hung der Einfuhr von Baumwolle und Wolle hervorgerufen. Im November d. J. hat die Einfuhr bei beiden Textilſtoffen ab⸗ genommen. Eine Zunahme iſt innerhalb der Textilrohſtoffgruppe nur bei Hanf ein⸗ getreten Im übrigen war die Entwicklung der Rohſtoffeinfuhr ſehr verſchieden. Einer Verminderung des Bezugs von Tran, Er— zen und Holz ſtehen nennenswerte Steige⸗ rungen bei Oelfrüchten und einzelnen Me⸗ tallen gegenüber. Die Ausfuhr hat mit 397 Mill. RM ge⸗ genüber dem Vormonat leicht zugenommen. Die Steigerung, die ausſchließlich auf einer Zunahme der Ausfuhrmengen beruht, ent— fällt zum größeren Teil auf Fertigwaren. Darüber hinaus hat aber auch die Ausfuhr von Rohſtoffen ſowie Lebensmitteln zuge⸗ nommen. Die Steigerung der Ausfuhr im November entfällt überwiegend auf über— ſeeiſche Länder. Im Abſatz nach Europa ſind nennenswerte Steigerungen nur bei Norwegen, Rumänien und Großbritannien feſtzuſtellen. Die amtlichen Ziffern, die über die Ein⸗ fuhr von Apfelſinen und Mandarinen, Fei⸗ gen, Korinthen, Roſinen, Datteln und Ana⸗ nas in den Monaten Oktober und Novem— ber d. J. Auskunft geben, gewähren einen Blick über das, was an Früchten für den Weihnachtstiſch aus dem Auslande geholt werden muß. Bekanntlich iſt, wie das in den letzten Zahlenangaben vom Statiſtiſchen Reichsamt zum Ausdruck gebracht wurde, die Obſternte in Deutſchland ganz erheblich geringer ausgefallen als im Vorjahre. Be⸗ ſonders das Ergebnis der Aepfelernte iſt unbefriedigend. So iſt es nicht verwunder— lich, wenn die Einfuhr der eingangs er⸗ wähnten Früchte in den erſten zehn Mona⸗ ten dieſes Jahres verhältnismäßig noch recht hoch war. Immerhin iſt ſie infolge der Deviſenlage des Reiches mengenmäßig weſentlich geringer geweſen als in der glei⸗ chen Zeit des Vorjahres. Ueberblickt man die Entwicklung, ſo wird erſichtlich, daß in den Monaten Januar bis Oktober d. J. ge⸗ genüber der gleichen Zeit des Vorjahres rund 200 000 dz friſche Apfelſinen und Mandarinen weniger eingeführt worden ſind. Auch die Einfuhr von Korinthen, Ro⸗ ſinen, Datteln und Ananas iſt gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres weſentlich geringer, und zwar bei Korinthen um 7000 dz, bei Roſinen um 32 000 dz, bei Datteln um 3500 dz und bei Ananas um rund 6000 dz. Bei Feigen und Mandeln iſt die Ein⸗ fuhr im Vergleich zu der Zeit Januar bis Empfang von neuen Geſandten Jugoſlawiens, Ungarns und Griechenlands Vertreter beim Führer und Reichskanzler. Berlin, 20. Dezember. Der Führer und Reichskanzler empfing unter dem üblichen Zeremoniell in Gegenwart des Reichsaußenminiſters den neu⸗ ernannten königlich⸗jugoſlawiſchen Geſandten Alexander Cincar⸗ Markovic und ſpäter den neuernannten königlich⸗ungariſchen Ge⸗ ſandten General Döme Sztojay zur Ent⸗ gegennahme ihrer Beglaubigungsſchreiben. An⸗ ſchließend fand ein Empfang des griechiſchen Geſandten Alexander Rizo-Rangabe ſtatt zur Entgegennahme ſeines neuen Beglaubi— gungsſchreibens von Seiner Majeſtät Ge⸗ org II., König der Hellenen. Die Geſandten wurden eingeführt durch den neuen Proto⸗ kollchef, Geſandeen von Bülow⸗Schwan⸗ te. Die gewechſelten Anſprachen waren im Geiſt aufrichtiger Freundſchaft und gegenſei⸗ tigen Verſtändniſſes gehalten. Ebenſo wurde der engen und ausbaufähigen wirtſchaftlichen und kulturellen Beziehungen gedacht, die zu dieſen drei Ländern aus langer Tradition beſtehen. Der neue ungariſche Geſandte, der bereits früher als Militärattache in Berlin gewirkt hat, erwähnte insbeſondere die erprobte Freundſchaft zwiſchen Deutſchland und Ungarn, deren Bedeutung auch für die Zu⸗ kunft vom Führer und Reichskanzler in ſei⸗ ner Erwiderung ebenfalls betont wurde. * Der Führer und Reichskanzler hat aus Anlaß des Todes des Präſidenten von Ve⸗ nezuela, General Gomez, an den mit der Führung der Präſidentſchaft beauftragten Mi⸗ niſter der Vereinigten Staaten von Venezuela ein Beileidtelegramm gerichtet. Die Kanzlei des Führers in den Feiertagen geſchloſſen. Der Chef der Kanzlei des Führers, Reichs⸗ leiter Bouhler gibt laut NS folgendes be⸗ kannt: Die Kanzlei des Führers der NSDAP ö auf die Förderung von Oktober 1934 weſentlich höher geweſen. Wertmäßig hat die Einfuhr der genannten Früchte etwa den gleichen Betrag wie im Vorjahr erfordert, wobei zu berückſichtigen iſt, daß Deviſen für dieſe Einfuhr nur in beſchränktem Maße erforderlich waren. weil der größte Teil im Austauſch mit deut⸗ ſchen Waren aus dem Auslande eingeführt werden konnte. Hauptlieferant für Apfel⸗ ſinen nach Deutſchland war in dieſem Jahre Spanien, das allein mehr als 1.65 Millio⸗ nen Doppelzentner lieferte. Die übrige Apfelſineneinfuhr kam von Italien. Palä— ſtina, den Vereinigten Staaten von Ame— rika, Braſilien und Britiſch⸗Südafrika. Ueber das deutſche Getreidegeſchäft berich⸗ tet der Reichsnährſtand. Die Anlieferungen am Roggenmarkt haben in der letzten Be— richtswoche verſchiedentlich weiter zuge— nommen. Abgeſehen von Ausnahmen, war die Marktverſorgung teils ausreichend, teils reichlich. Um größere Anforderungen zufrieden zu ſtellen, gab die Reichsſtelle für Getreide einige Poſten aus ihren Beſtän— den ab. Märkte mit umfangreicheren Zu— fuhren entlaſtet die RfG durch eigene Käufe. Im ganzen genommen, iſt die Lage am deutſchen Roggenmarkt als angeregt und lebhafter als in der Vorwoche zu bezeichnen. Auch der Weizenmarkt war wiederum beſ⸗ ſer beſchickt. Die Groß⸗Mühlen bevorzugen meiſt ſchwere Sorten. Der Markt iſt für die größeren Zufuhren auch durchaus aufnah⸗ mefähig, und das deutſche Weizengeſchäft der vergangenen Woche kann im allgemei⸗— nen als flott bezeichnet werden. In den kommenden Wochen dürfte bei Froſtwetter eine weitere Steigerung der Anlieferungen aus Erzeugerkreiſen zu erwarten ſein. Zu dem Reichsgeſetz über die Auflöſung von Mobiliar-⸗Zweckſpar⸗ Unternehmungen wird jetzt amtlich die Begründung bekannt⸗ gegeben, aus der hervorgeht, daß das Reich dieſe Maßnahme zum Schutz der deutſchen Sparer verfügte. Die Begründung erklärt, daß in der Vergangenheit die Schaffung ſolcher Zweckſpar⸗ Unternehmungen als wünſchenswrt angeſehen worden ſei, daß aber die damals erhofften Vorzüge heute nicht mehr entſcheidend ins Gewicht fielen, zumal wenn man berückſichtige. daß die Darlehensauszahlung mancher zugeteilten Sparer daran ſcheiterte, daß keine ausrei⸗ chende Sicherheit für das Darlehen geſtellt werde, dann könne er auch von den Banken, Sparkaſſen und Gepoſſenſchaften gewährt werden, nachdem dieſe ſich wieder für die Kreditverſorgung der Wirtſchaft zur Ver— fügung ſtellten. Angeſichts der bei der Ein⸗ richtung aufgetretenen Mängel und Miß— ſtände, die mit den Grundgeſetzen des Dritten Reiches in ſchreiendem Widerſpruch ſtänden, ſeien dieſe Zweckſpar-Unterneh⸗ mungen eine unerträgliche Belaſtung ge— worden. Von der Unterſagung würden 31 Zweckſpar⸗Unternehmungen getroffen. Der Verluſt der Anwartſchaft bedeute dabei für die Sparer in Wirklichkeit im allgemeinen keine materielle Einbuße, ſondern eine Maßnahme, die ſie vor weiteren drohenden Verluſten bewahren ſolle. Dieſen Sparern ſolle zudem in der Weiſe entgegengekom— men werden, daß ſie verhältnismäßig raſch in den Beſitz ihrer Sparguthaben gelang— ten. bleibt für den Parteiverkehr in der Zeit vom Freitag, den 20. Dezember 1935, bis Montag, den 6. Januar 1936, geſchloſſen. Ich bitte, während dieſer Zeit den Schriftverkehr auf das allernotwendigſte zu beſchränken. Rallport Vorbereitungen zur Olympiade. Um für die olympiſchen Wettbewerbe im Auguſt 1936 beſtens gerüſtet zu ſein, wer⸗ den die Vorbereitungen unſerer Amateur- Radfahrer auch in dieſem Winter fortgeſetzt. Die Mitglieder der Nationalmannſchaften (Bahn und Straße) und die übrigen Olym⸗ pia-Anwärter ſollen durch Rennen auf den Hallenbahnen ihre Form nicht nur halten, ſondern verbeſſern. Im Frühjahr und Som⸗ mer 1936 erhalten ſie dann den„letzten Schliff“. Der Deutſche Radfahrer-Verband und Reichstrainer Martin Schmidt haben einen Arbeitsplan aufgeſtellt, der beſonders Schnelligkeit und Ausdauer ſowohl bei den Straßen- als auch Bahnfahrern abzielt. Drei Starts liegen bereits ziemlich feſt: 5. Januar in Dort⸗ mund(Weſtfalenhalle), 11. Januar in Mün⸗ ſter(Münſterlandhalle) und 5. Februar in Stuttgart(Stadthalle). Weitere Starts ſind vorgeſehen in der Deutſchlandhalle und in der Kölner Rheinlandhalle. In Dortmund und Stuttgart ſtellen ſich beide National- mannſchaften vor, in Münſter kämpfen nur die Bahnfahrer. Je 12 bis 15 auserwählte Fahrer nehmen jeweils den Kampf auf. Die olympiſchen Wettbewerbe, Fliegerhauptfah⸗ ren über 1000 Meter und Zweiſitzerrennen, bilden den Hauptbeſtandteil der Wettkämp⸗ fe. Die Straßenfahrer beſtreiten außerdem noch 10-Km⸗Punktefahren und auf beſon— deren Wunſch von Weltmeiſter Toni Mer— kens, der die Mannſchaftsrennen als beſon— dere Kraftquelle anſieht, bildet ein ſolcher Wettbewerb über 30 Km den Abſchluß jeder Veranſtaltung. Die Hitlerjugend ſammelt Der Winter bricht herein mit all ſeinen Tük⸗ ken und Hinterhältigkeiten. Noch hat das deutſche Voll genug Arbeitsloſe und Arme, denen gegenüber es verpflichtet iſt, beizuſtehen, den Winter zu überſtehen. Am 24. Dezember feiert das ganze deut⸗ ſche Volk das Weihnachtsfeſt. Millionen glück⸗ licher Menſchen ſtehen an dieſem Tage in warmen Stuben vor ihren helleuchkenden Weihnachtsbäumen und erleben freudig die Wunder dieſes großen Feſtes der Nächſten⸗ liebe. Die wenigſten aber werden in ihrem⸗ Glück derer gedenken, die an dieſem Abend lieber vergeſſen möchten, daß Weihnachten iſt, daß das Feſt des Friedens gefeiert wird und daß ſich eine ganze Nation am Gabentiſch erfreut. And dieſen Armen bereitet das junge Deutſchland ein Weihnachtsfeſt. Die Hitler⸗ jugend ſtellt ſich dem Dienſt am lieben Näch⸗ ſten zur Verfügung. In ſelbſtloſer Hingabe ſteht ſie auf der Straße, mit Sammelbüchſen bewaffnet, und verkündet der Oeffentlichkeit die Parolen. Deutſche, es geht nicht um ein Almoſen⸗ ſammeln, ſondern darum, unſeren armen Volksgenoſſen einen erträglichen Winter zu geſtalten! Jeder, der bei dieſer HJ⸗Sammlung gibt, hilft mit am Werden der Nation Adolf Hitlers! Dee Ein Jahr des Aufbaues Rechenſchaftsbericht der Reichsanſtalt. Berlin, 20. Dezember. In einer Preſſekonferenz übergab der Präſident der Reichsanſtalt, Dr. Syrup, den Jahresbericht der Reichsanſtalt für die Zeit vom 1. April 1934 bis 31. März 1935. Präſident Dr. Syrup führte dazu u. a. fol⸗ gendes aus: Der Jahresbericht der Reichsanſtalt für das zweite Jahr ſeit der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus zeigt zu⸗ nächſt einen nicht unerheblichen weiteren Rückgang der Zahl der Arbeitsloſen bis Ende März 1935 auf rund 2 350 000. Damit war ſeit der Machtübernahme ein Geſamtrückgang um rund 61 v. 5. erreicht. Naturgemäß konnte die ſtürmiſche Entwicklung des Jahres 1933/34 auf die Dauer nicht anhalten. Als beſonders erfreu— lich muß aber feſtgeſtellt werden. daß ein— mal Notſtandsarbeiter in großer Zahl auf ihren zuſätzlichen und daher zeitlich be— grenzten Beſchäftigungsmöglichkeiten in Dauerſtellungen der freien Wirtſchaft über— führt werden konnten. die Zahl der Not— ſtandsarbeiter ging demgemäß von 630 000 Ende März 1934 auf rund 350 000 bis Ende März 1935 zurück Verfolgt man die Entwicklung innerhalb der 13 Landesarbeitsamtsbezirke, ſo tritt deutlich die weitgehende Verminderung der Arbeitsloſigkeit in den agrariſchen Bezirken in die Erſcheinung. Ebenſo deutlich aber ſchälen ſich die noch vorhandenen Kriſenbe⸗ zirke, wie beſonders Sachſen. Rhein⸗ land und Schleſien, heraus. In erſter Linie galt es, den Kriſenherden der Ar— beitsloſigkeit beizukommen. Hierzu gab zum Teil das Geſetz zur Regelung des Arbeits⸗ einſatzes vom 15. Mai 1934 die erforder⸗ lichen Möglichkeiten in der Form von Sperrbezirken. Obwohl hiervon nur in den unbedingt notwendigen Fällen Gebrauch ge— macht worden iſt, läßt ſich nicht beſtreiten, daß ſich das Mittel der Sperrbezirke außer⸗ ordentlich bewährt hat. Beiſpielsweiſe ging die Zahl der Arbeitsloſen allein in Groß⸗Berlin ſeit Anfang des Jahres 1934 von über 500 000 auf unter 200 000 zurück. Leichtathletik Deukſche Leichtathlekik-Meiſterſchaften auf dem Reichsſporlfeld. Die feierliche Einweihung des Reichs⸗ ſportfeldes, auf dem im Auguſt nächſten Jahres die Jugend der Welt um Olympi⸗ ſche Ehren ſtreiten wird, erfolgt am 23. und 24. Mai 1936 im Rahmen einer großen Eröffnungs-Veranſtaltung. An den Tagen 11. und 12. Juli werden hier auch die deutſchen Leichtathletikmeiſter und ⸗Meiſterinnen ermittelt. Die Vertreter der deutſchen Farben beim Olym— pia werden anſchließend bekanntgegeben. Bei den Titelkämpfen wird der geſamte Mitarbeiter-Stab, der für die Durchfüh⸗ rung der olympiſchen Leichtathletik⸗Wettbe⸗ werbe eingeſetzt werden muß, tätig ſein und ſeine Hauptprobe beſtehen. Polens Volksheld im Film. Berlin, 20. Dez. In Anweſenheit des pol⸗ niſchen Botſchafters Lipſki, des Präſidenten der Reichsfilmkammer, Miniſter Dr. Lehnich, und des Präſidenten des oberſten polniſchen Filmrates, Profeſſor Ordinſki, zahlreicher Ver⸗ treter der Reichsminiſterien, der Partei und der polniſchen Kolonie in Berlin wurde im Afa⸗Thealer am Kurfürſtendamm eine ge⸗ ſchichtliche Photomontage von dem polniſchen Volkshelden Marſchall Joſef Pilſudſti urauf⸗ geführt. Das Filmlebensbild iſt mit Hilfe des hiſtoriſchen Militärbüros auf Grund ar⸗ chivariſcher Filmurkunden unter Leitung von Profeſſor Ordinſki hergeſtellt. 6 4 5 2. 3 5 1 0 Ich hatte jedoch dverſprochen, ihm zu helfen. Und in der 5 ö 8 Nacht fiel mir ein, daß ich ja ſo viel koſtbaren Schmuck 15 10 von meiner Mutter beſaß, den ich niemals trug. Ich 4 ſchrieb ihn am nächſten Tage. Da ich mich aber nicht 5 bell traute, ihn ins Haus kommen zu laſſen, beſtellte ich ihn 0 für den nächſten Abend in ein kleines Gartenhaus am K in Ende unſeres Parkes. u e HVeeimlich ſchlich ich mich hin. Ich glaubte, es würde 0 14. 5. nicht lange dauern; aber Konrad von Tanner weigerte 11 7 5 0 ſich, mein ſo gern gebrachtes Opfer anzunehmen. Ich 5 ö 2— drängte und beſtürmte ihn. Endlich nahm er es; unter 2 N O/ 7 70 Tränen ſank er vor mir in die Knie, und ich konnte nicht 1 72% 1 E 11 a 1 e. mich zu ihm herab und küßte ihn. Doch wh Urheborrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saal D 25 15 5 e fr fun ae c e a 2 e-⸗Verlag, Halle(Saale) ann trennten wir uns, und ich wollte unbemerkt ins Ing. 200 Nachdruck verboten. des Mädchens und über ihre Wangen. Und dann fragte Haus zurückkehren. N Gln. Frau Müller war ſogleich bereit, Frau von Tanner ſie mit leiſer, vor Erregung zitternder Stimme:„Doch unterdeſſen war euer Vater verfrüht von der b. zu begleiten. Sie war ſehr lebensluſtig, und die Gelegen-„Sag mir das eine— biſt du Monika von Innemann?“ RKeiſe zurückgekehrt, und ſeine Schweſter hatte irgendwie ˖„ e 5 e. 9 V von me Zuf re iellei i beit, ein bißchen auszugehen, bot ſich ihr nicht oft. Und in dieſem ſelben Augenblick veränderte ſich vor ſie g 3 Zufammentreffen erfahren— vielleicht hatte 10% 1 So hatten die beiden Frauen kurz vor Monikas Auf⸗ Monitas Augen das Bild der Frau vor ihr und ver⸗ 3 N 5 5 emen ſehen— n ihm eit kreten den Saal betreten und ſich in eine ſtille dunkle Ecke wandelte ſich in die lieblichen Züge der jungen Frau, deren 8 d de mlichen Stelldichein. Euer Vater glaubte 5 geſetzt, die faſt unbeleuchtet war. Bild Monika ſtets begleitet hatte. ihr nicht, doch ſie überredete ihn, mit ihr zum Gartenhaus A Und nun ſtarrte Frau von Tanner mit ſiebernden Ihr Kopf ſank an die Bruſt dieſer Frau, während ſie zn gehen. Dort wurden ſie durch das beleuchtete Fenſter 5 Pulſen das Mädchen auf der Bühne an, das ihre Evi antwortete: i g Zeugen, wie ich Konrad den Schmuck aufdrängte und ihn u nicht war und dieſer doch ſo wunderbar ähnelte.„Ja, Mutter.“ An eee ohne daß ſie die Worte verſtehen konnten. lit Frau Müller war kurzſichtig und flüſterte Frau von 5 Euer Kater glaubte ſich von Frau und Freund zugleich 5 da: Reunzehntes Kapitel 1 8 8 5 Er verbot mir mit erregten Worten ſein Haus, ö bt i 1 v 1 a ö ſo daß ich noch in der Nacht z i lten Ki fr N en. 9 5 5. 2 1 ö d Nacht zu meiner alten Kinderfrau 1„ e eee„Zu gleicher Zeit, als ein Auto Frau von Tanner, die im Ort verheiratet war, lief und bei ihr blieb. Am 21 Aber Frau von Tanner antwortete nicht. Sie mußte monita und Johnie zu der Wohnung der Tanners brachte. nächſten Tage brachte mir Frau von Rieders einige meiner f ſich feſthalten, um nicht umzuſinten. Das war nicht ihre lam aus der anderen Richtung Gerling mit Evi. Faſt Sachen und etwas Geld. Herbert wolle mich nicht mehr letz N Evi, und doch be den Erregung die ſie empfand, je zu gleicher Zeit hielten ſie an. Und als Evi plötzlich die ſehen, ſagte ſie. Da empörte ſich auch mein Stolz im Be⸗ * 1 länger ſie das Mädchen ae, de n de 3. e. Hauſe zuſchreiten wußtſein des Unrechts, das an mir geſchah, und ich ö 5. 5 ſah, lief ſie ihnen mit einem Schrei entgegen. reiſte ab 5 S 0 9 e J 2 75 4**. 3 1 5 1. 9980 7 de ee 5„Evi“, ſagte die Mutter und lächelte,„da biſt du ja. Ich fuhr nach Berlin und lebte einige Zeit von allen be iin ran, ite Aufgabe möglichſt gut zu Nun hatte ich faſt meine kleine Tochter vergeſſen. Menſchen abgeſchloſſen in einer Penſion. Mein Geld ging g 10 machen, damit Evi nicht den Platz ben we 45 10 5 1 nur, 1 ſagte Monika.„Du wirſt alles oben zu Ende. Dann merkte ich auch noch, daß ich wieder ein * de uche 22 l l f A ita bören. Und Sie auch, Herr von Gerling. Sie waren alſo Kind unter dem Herze ˖ Mein Stolz r ö 1035 ie würde beſtimmt nie mehr hier auftreten müſſen. Monika 3. 5 ee Herzen trug. Mein Stolz war gebrochen f 3 g 5 fühlte 3 f 8. 0 ö f der e von Evi! ich ſchrieb einen verzweifelten Brief an Herbert, doch ohne i 1 4 8. 5 Fr* 0 9 8 b io 9 7 8 8 goino 7 0 2 2* 9 ◻ 1 13 f Jetzt ſpielte der Klavierbegleiter noch einmal den Auf— 1 Aue ſah Evi auf. Was hatte ſie angeſtellt? Nun von meinem Zuſtand etwas zu verraten. Ich erhielt keine fn att zu dem Refrain: würde Monika doch erfahren, daß ſie mit Gerling zu⸗ Antwort. Ich war ſo unglücklich, daß ich meinem Leben 6 a ö a g a. ſammen geweſen war. Sie ſtarrte Monika angſtvoll an. ein Ende machen wollte. Nur der Gedanke an das Kind ahne N Zu jedem kommt einmal das Glück Aber die f ie N f ick. S e e, eee, q 6 Vielleicht kommt e 1 Aber die ſtrahlte ja geradezu. Und die Mutter auch. Und hielt mich zurück. So begegnete ich eines Tages Konrad ier ö 25 9 5 rſt Johnie Klinke T. r. E zu tiefſt erſ en, erriet die Urſag leren ö 5 g 45 N 3 erſt J ni. 7 0 von Tanner. Er war zu tiefſt erſchrocken, erriet die Urſache N 1 bis 1. Monita ſchöpfte Atem. Da fühlte ſie plötzlich, wie eine„Was iſt...“ N 5 a meines Unglücks und brachte mich zu ſeiner Mutter. Die ami 5 magiſche Welle ſie zwang, die Augen zu heben, den Kopf Dann waren ſie alle oben, und weder Gerling noch alte Frau nahm mich liebevoll auf. Ich mußte zu ihr 74 langſam nach einer beſtimmten Richtung zu wenden. Und Evi konnten zuerſt begreifen, was ihnen drei aufgeregte überſiedeln und tat dies a Konr 1 f. 0 n en? ung zu g f 1 aufgerec 0 es auch, nachdem Konrad von . 5 da erblickte ſie Johnie... Sie ſah nicht ſeine beiden Be⸗ Menſchen und auch noch Frau Müller, die dazukam, Tanner die Wohnung verlaſſen hate, um meinen Ruf zu niche gleiterinnen, ſie ſah nur ihn— ihn, der ſie ſchon ſo lange erzählten. wahren. i dee anſtarrte, ohne ſich abwenden zu können.. Aber als ſie endlich begriff, fiel ſie mit einem Eines Tages kam Frau von Rieders zu mir. Irh freu; f Sie hatte keine Zeit, nachzudenken, wieſo er hier war. Schluchzen Monika um den Hals- 5 beſchwor ſie, eine Verſöhnung mit meinem Mann herbei— ein. Sie wollte es auch nicht. Sie wußte nur das eine— er„Mein liebes, liebes Schweſterlein...“ zuführen. Ich wagte nicht, von meinem Zuſtand etwas zu auf. war da! f Und die beiden Mädchen, die ſich vom erſten Augenblick ſagen, doch ich hoffte, ſie würde es merken und es Herbert be⸗ Dann aber hob ſich, ihr ſelbſt unbewußt, ihre Stimme an ſchon geliebt hatten, konnten ſich gar nicht voneinander erzählen. Beim Abſchied ſagte ſie, daß ſie mir Antwort N 1 1 2 9 1 9 zäh ſch ſagte ſie, daß ſie mir Antwort 1 4 zu einem ſo ſeligen, ſtrahlenden Jubel, daß die Beſucher trennen. geben werde. Aber die Antwort iſt ausgeblieben. 192 erſtaunt aufhorchten und ihre Geſpräche verſtummten: Dann brachte Frau Müller Tee und deckte den Tiſch, Von einem Rechtsanwalt wurde mir mitgeteilt, daß 00„Zu jedem kommt einmal das Glück, und als alle darumſaßen, kam doch ein bißchen Ruhe in du, die kleine Monika, bei Herbert von Innemann bliebe, ende Vielleicht kommt es heute zu dir..., ihre glückſelig-aufgeregte Stimmung. f daß es dem Kind ſehr gut gehe, daß der Vater wünſche, Vielleicht geht es leiſe,„Muttchen“, ſagte Evi,„warum haſt du mir nie geſagt, daß ich das Kind nicht mehr ſehen ſolle, und daß man thalh N Schon jetzt auf die Reiſe...“ daß ich noch eine Schweſter hatte? Aber Monika iſt doch[der Kleinen erzä be, die N r ſei J be 0 0 jetz f e g Schw. 4 1 8 0 erzählt habe, die Mutter ſei tot. Ich hat nit Ja, es war gekommen, ſie wußte es. wohl nur meine Halbſchweſter? Ich heiße doch Tauner mich dem Wunſch eures Vaters gebeugt, da ich den Frieden der N Aber auch Frau von Tanner wußte nun: Dieſes und ſie Innemann. Du warſt alſo ſchon einmal früher der kleinen Monika nicht gefährden wollte; ich hatte Erſatz 8 Mädchen da oben— das konnte nur ein Menſch auf der verheiratet, Mutichen?“ 8 in Evi, die inzwiſchen zur Welt gekommen war. Du, mein Welt ſein!„Ja, mein Liebling“, ſagte Frau von Tanner,„bevor geliebtes Kind, gabſt mir die Kraft, mein Leben zu er— Ihren Lippen entrang ſich ein halberſtickter Aufſchrei:* Konrad von Tanner heiratete, war ich mit Major von tragen. Bald darauf brach der Krieg aus. Konrad von „Monika.“ Innemann Fabien Aber ihr beiden ſeid trotzdem Tanner wurde verwundet; nun konnte ich ihn pflegen und Und noch einmal, voll Herzensqual, und voch auch voll dichtige Schweſtern. Denn auch du meine Kleine, trotzdem ihm damit wenigſtens teilweiſe vergelten, was er an mir tiefer, erlöſter Sehnſucht: du in meinem zweiten Gatten immer deinen richtigen getan hatte. Er blieb leidend und konnte nicht mehr ins Monika.“ Vater geſehen haſt, biſt die Tochter des Majors von Inne⸗ Feld zurück. 1 N mann.“ Dann ſank ſie mit einem leiſen, dumpfen Fall zu⸗ Bald ſtarb euer Vater. Und da konnte ich nicht anders ſammen.„Aber das verſtehe ich nicht...“, ſagte Evi hilflos.— ich mußte ſeinem Begräbnis beiwohnen. Ich tat es tief * 8* Und auch Monika ſagte leiſe:„Man hat mir immer verſchleiert. Damals ſah ich auch dich, meine Monika, und geſagt, daß meine Mutter geſtorben iſt.“ deine Verlaſſenheit zerriß mir das Herz. Aber Frau von Während alle Anweſenden nach rückwärts liefen und Frau von Tanner ſah ſtill vor ſich nieder, dann ſagte Rieders teilte mir nochmals mit, daß man dir geſagt hatte, ſich um die Gruppe um die ohnmächtige Frau drängten, ſie:„Ich muß euch mein Schickſal erzählen. Denn ich habe daß deine Mutter tot ſei. Sie warnte mich davor, mich lief einer nach vorn. Das war Johnie, und mit einem es dir nie geſagt, Evchen, weil ich dein Herz nicht belaſten dir zu nähern...“ Satz ſprang er auf das Podium und ſtreckte Monika ſeine wollte, und auch weil du deinen Pflegevater ſo von Herzen Monika griff nach ihrer Hand. beiden Hände entgegen, in die ſie die ihren legte. So lieb hatteſt.—„Oh, Mutter— ich erinnere mich, du ſahſt mich ſo ſtanden ſie einen Augenblick lang, und nur ihre Augen Ich war noch ſehr jung, als ich euren Vater und bald liebevoll an, und ich fühlte genau, daß du mein Leid ſprachen. darauf auch Konrad von Tanner kennenlernte. Die beiden teilteſt. Ach, wie gut hätte es getan, wenn ich mich zu dir Er zog ſie näher an ſich heran. jungen Männer waren gute Freunde. Wir waren faſt hätte flüchten dürfen...“ f 5 „Jetzt mußt du mir noch eines ſagen, Monika: Nicht immer zu dritt. Konrad war der erſte, der um mich freite.„Mein armes Kind, es war auch für mich übermenſchlich wahr, du haſt dieſes Lied für mich geſungen?“ Ich war ſehr überraſcht, denn ich hatte von ſeiner Liebe hart. Und wenn ich irgendeine Schuld habe— in dieſer Und Monila flüſterte leiſe, wie ein Hauch: nichts geahnt. Ich empfand herzliche Freundſchaft und Stunde allein habe ich ſie abgebüßt. Ich kehrte nach „Für dich, Johnie...“ Wertſchätzung für ihn, aber ich konnte ihn niemals lieben. Berlin zurück. Bald darauf ſtarb auch Konrads Mutter, Da hielt es ihn nicht länger. Er, der ſonſt ſo zurück- Das ſagte ich ihm auch offen, und ſo ſehr es ihn auch und nun trat er noch einmal mit der Frage an mich heran, haltend war, vergaß, daß ſie beide auf einem Podium ſchmerzte, er dankte mir für meine Aufrichtigkeit. Schon ob ich mich entſchließen könnte, ihn zu heiraten. Auch jetzt ſtanden. Er riß ſie in die Arme und verſchloß ihre Lippen[damals wußte ich, daß ich mein Herz Herbert von Inne- ſagte ich ihm offen, daß ich nur euren Vater geliebt hatte, mit einem langen Kuß. mann geſchenkt hatte, und als er mich bald darauf fragte, wenn ihn aber meine Freundſchaft genüge, ſo würde ich Man hatte unterdeſſen Frau von Tanner in einen ob ich ſeine Frau werden wolle, war ich der glücklichſte es ſchon um Evis willen tun. Er ſtimmte freudig bei, und kleinen Raum gebracht und auf einen Diwan gebettet. Menſch. Unſer Glück hielt an; bald kamſt du, Monika. Wir ich habe es nie bereut. a Sie war bereits zu ſich gekommen und ſah ſich unruhig um. lebten auf Schloß Freienfelde einige Jahre in der harmo— Monika und Johnie wollten zuſammen das Kabarett niſchſten Ehe. Oft kam die Schweſter meines Mannes, verlaſſen. Da erinnerte ſich Johnie an ſeine beiden Be- Frau von Rieders, zu Beſuch. Ich bemühte mich immer, gleiterinnen. Er konnte ſie doch aus Höflichkeit nicht ohne obwohl wir ſehr verſchieden waren, mit ihr gut aus— Er adoptierte Evi bald darauf, und wir beſchloſſen, dich in dem Glauben zu laſſen, er wäre dein Vater. In ſeiner Obhut waren uns einige ruhige Jahre vergönnt. Dann erkrankte er ſchwer und hoffnungslos. In ſeinen einige Worte der Entſchuldigung verlaſſen. zukommen, doch ſie brachte mir eine unerklärliche Ab letzten Lebenstagen erzählte er mir, daß er mit Frau von Aber ſie waren längſt nicht mehr da. neigung entgegen. Erſt viel ſpäter ſollte ich den Grund Rieders, bevor er mich kannte ſehr befreundet geweſen Gerade als Monika ihren Mäntel holte, kam ihr die erfahren. Damals glaubte ich nur, daß ſie, die ſehr ernſt war und auch daran gedacht hatte, um ſie zu werben, da kleine Kollegin nachgelaufen. war, meine heitere Art nicht ertrug. Eines Tages— euer ſie aus ihrer Zuneigung zu ihm kein Hehl gemacht hatte. „Bitte, kommen Sie doch! Die Dame, die ohnmächtig Vater war gerade auf kurze Zeit verreiſt— kam uns Als aber ich in ſein Leben trat zog 27 ſich ganz von ihr geworden iſt, fragt andauernd nach Ihnen.“ Konrad von Tanner beſuchen. Ich merkte, wie verſtört er zurück. Nun erſt wurde mir 7255 warum ſie mich haßte „Wer?“ Monila hatte die Szene ſchon ganz vergeſſen. war, und ich beſchwor ihn, ſich mir anzuvertrauen. Endlich da ſie in mir die Zerſtörerin ihres Glückes ſah, ſo* „Ich glaube, es iſt die Mutter Evi von Tanners...“ tat er es. Er hatte für einen Freund Bürgſchaſt geleiſte! ſchuldig ich auch daran war. Und die Ehe, die ſie dann Langſam trat Monika in das Zimmer. Was ſollte ſie und ſah ſich nun außerſtande, den Betrag aufzubringen. mit dem viel älteren Rittmeiſter ſchloß 7 0 die nur auf nur ſagen, wenn Frau von Tanner nach Evi fragte? Ich ſelbſt verfügte über kein Geld, aber ich wußte ſofort, Vernunft aufgebaut war, hat ſie wohl nicht glücklich machen Und dabei fühlte ſie ſich ſo ſeltſam zu dieſer bleichen, daß ich ihm helfen wollte. Meine Teilnahme tat ihm wohl; tönnen, um ſo mehr als ihr ja doch ein Kind verſagt früh gealterten Frau hingezogen. er griff erſchüttert nach meiner Hand und küßte ſie, als blieb...“ f N Als Monika ganz nahe war, machte Frau von Tanner Irma von Rieders das Zimmer betrat. Frau von Tanner trocknete ſich die Augen. eine Handbewegung, Monika möchte ſich ſetzen; und da Sie warf mir einen Blick zu, den ich mir nicht zu„Ach, mein armes Muttchen! Wieviel haſt du leiden Monika am Rande des Diwans niederglitt, ſtreckte Frau[deuten wußte. Als Konrad von Tanner fort war, ſprach müſſen!“ rief Monika und legte den Arm um ſie. Auch von Tanner die Hand aus und ſtrich mit einer ſanften, ſie ſehr barſch mit mir und erklärte mir, daß er in Ab⸗ ihre Augen waren voll Tränen. unendlich liebevollen Bewegung über das goldige Haar weſenheit Herberts das Haus nicht mehr betreten dürfe.(Schluß folgt.) * 1 N ROMAN VON LANE SAN DEN 10 Nachdruck verboten. „Das tut nichts!“ meinte Barbara.„Um ſo mehr muß ich ſehen, wie weit die Leute mit dem Heuſchnitt ſind. Be⸗ fellen Sie unten, man ſoll mir Arabella ſatteln. Ich käme ſofort herunter.“ Wenige Minuten ſpäter ſtand ſie im Reitkleid vor dem Spiegel. Er gab ihr das Bild einer ſchlanken, ſchönen Frau zurück, die jetzt im Reitdreß beinah etwas Jung⸗ Knabenhaftes hatte. Barbara trug braunweiße, klein⸗ karierte Reithoſen, dazu eine lichte rohſeidene Hemdbluſe mit einem kleinen, braunweißgepunkteten Schlips. Die Zofe reichte ihr die kleine Kappe und die Reitgerte. Bewundernd ſah ſie ihrer Herrin nach. Man wußte nie, wann die gnädige Frau ſchöner war: ob in den großen Toiletten bei geſellſchaftlichen Veranſtaltungen oder wie jetzt beim Sport. Unten führte der Reitknecht bereits das Pferd vor die Nampe. Barbara ſtreichelte das ſchöne Tier. Das wieherte leicht und wandte ſeinen Kopf ſuchend nach der Herrin um. Schmeichelnd ſchnupperte es au Barbaras Hand. Die lachte: „Du Kleines, Verwöhntes, muß denn immer genaſcht ſein?“ Aber ſie holte aus der Taſche ihrer Reithoſen den Zucker, den ſie, wie immer, für Arabella bereit hatte. Sie fühlte die ſanfte Berührung der ſamtigen Pferde⸗ ſchnauze, wie Arabella jetzt den Zucker ihr aus der Hand fraß. „Ich glaube, es kommt etwas!“ bemerkte der Reitknecht reſpektvoll und ſah mit beſorgtem Blick hinüber zum Fluß, wo ſich die Wetterwolken auftürmten.„Arabella iſt heute auch ſchon ſo unruhig, gnädige Frau!“ Barbara lächelte ſorglos: „Und mir wird ſie ſchon ruhig gehen— nicht wahr, Arabella?“ Von dem Stallknecht unterſtützt, ſchwang ſie ſich leicht auf das Pferd. Sie ergriff die Zügel. Dann ſtreichelte ſie Arabella noch einmal über die glänzende Mähne, ſtieß einen ganz leiſen Schnalzlaut aus und ritt davon. Als ſie an der Mauer des Wirtſchaftshofes entlang ritt, hörte ſie das Vieh in den Ställen unruhig muhen. Auch die Tiere fühlten das Wetter ſchon voraus. Hoffent⸗ lich waren die Leute an der Karpenſteiner Wieſe bald fertig, damit der Regen nicht über das Gras kam. Sie war jetzt doch ſehr zufrieden, daß Mackenroth die Ein⸗ ſtellung von ein paar neuen Schnittern befürwortet hatte. Sie machte ihren Ritt über ihr Beſitztum. Die meiſten Wieſen waren bereits geſchnitten. Und wo noch Gras ſtand, war man bereits dabei, es auf die Wagen zu ver⸗ laden. An den ſonnigeren Wieſen war ein Teil des Graſes bereits zu Heu getrocknet. Knechte und Mägde verluden die Heubündel auf den hohen Leiterwagen. „Herr Inſpektor iſt auf der Karpenſteiner Wieſe, anädige Frau!“ meldete ein junger Gutseleve, der die Beaufſichtigung des Landes hier hatte. Barbara nickte und ritt weiter. Die Karpenſteiner Wieſe war ein eingeſchnittenes Landſtück zwiſchen Fluß und Berglehne. Sie lag ziemlich weit ab und war der Endpunkt der Stechowſchen Be⸗ ſitzungen. Barbara ritt die Chauſſee am Walde entlang. Er ſtand in lichtgrünem Vorſommerlaub. Ein leiſes Sauſen ging durch die Kronen der Tannen und Eichen. Das Donnergrollen kam näher. Der Himmel über den Bergen war ſchieferfarben und drohend. Die Bergketten lagen blauſchwarz mit dunkel gezackten Konturen da und ſchienen zum Greifen nahegerückt. Die Gewitterwolken türmten ſich immer höher auf. Schon hatten ſie einen ſchwefelgelben Rand. Von weitem ſah Barbara ſchon die Leute auf der Karpenſteiner Wieſe in emſiger Tätigteit. Sie verhielt ihren Falben und ſchaute hinüber. Sehr groß und ſehr ſchmal ſaß ſie auf dem Pferde. Das roſtbraune Haar lag glatt zurückgeſtrichen unter dem kleinen Hut. Sehr hoch⸗ mütig ſah ſie aus und ſehr ſchön, wie ſie jetzt dort von dem Hügel herabſchaute auf das Feld. Sechzehntes Kapitel. Eckehard von Mackenroth trabte auf ſeinem ſchweren Heugſt über die Wieſe. Barbara hörte ſeine hallende Stimme bis zu ſich herüberdringen. Er trieb die Schnitter zur Eile an, zwiſchendurch immer wieder nach dem Himmel ſchauend. Die Leute arbeiteten im Schweiß ihres An⸗ geſichts. Bald war das letzte Stück der Wieſe gemäht. Eine Reihe der Leiterwagen, hoch bepackt mit dem duften⸗ den Grünfutter, war bereits abgerollt. Nur wenige ſtanden noch und harrten ihrer Fracht. Jetzt ſprengte Mackenroth weiter. Nun ſtand er bei dem letzten Leiterwagen. Da ſah er Barbara. Sein Herz tat einen jähen, ungeſtümen Schlag. War es Glück— war es Schmerz— war es Zorn? Er wußte es nicht. Ehe er ſich darüber klar werden konnte, kam Barbara auf Arabella herangeritten. Gerade als ſie vor Mackenroth das Pferd anhalten wollte, fuhr ein blendender Blitz aus den Wolken jenſeits der Berge. Der Donner, der bisher nur ſchwach aus der Ferne gegrollt hatte, ſetzte mit einem krachenden Schlage ein. Barbaras Pferd ſtieg erſchreckt Urheberrechtschutz: Fünf Türme Verlag, Halle(Saale). hoch. Mackenroth konnte es gerade noch am Zügel faſſen und herunterreißen. Nun ſtand es, ſchwer atmend, mit angſtvollen Augen und zitternden Flanken da. Barbara war erblaßt, als das Pferd ſo plötzlich ſtieg. Aber ſie gab der plötzlichen Bewegung des erſchreckten Tieres ſofort elaſtiſch nach. Sie war nicht umſonſt die berühmteſte Reiterin Hamburgs geweſen und hatte nicht umſonſt ſo manches Turnier gewonnen. „Nun, Arabella— was iſt denn?“ Sie klopfte dem Tier beruhigend den Hals. „Gnädige Frau, ich möchte dringend bitten, daß Sie nicht auf Arabella zurückreiten. Sie iſt ein ſchrecklich nervöſes Tier. Das Gewitter kann jeden Moment mit aller Kraft losbrechen. Der Weg iſt weit. Ich fürchte, daß Sie mit Arabella Schwierigkeiten haben werden. Sie hätten überhaupt nicht jetzt vor dem drohenden Gewitter⸗ ausbruch hierher kommen ſollen!“ In ſeinen Worten lagen Angſt und Sorge. Aber Barbara in ihrer feindlichen Einſtellung fühlte nichts als die Bevormundung und den Zweifel an ihrer eigenen Sicherheit: „Wollen Sie mir überlaſſen, zu entſcheiden, Herr Inſpektor, was ich tun ſoll und was nicht! Ich wünſchte mich davon zu überzeugen, ob die Arbeiten hier auch vor Gewitteranfang richtig beendet ſind!“ „Darauf hätten gnädige Frau ſich verlaſſen können!“ war Eckehards eiſige Antwort.„Ich habe nicht umſonſt die zehn Schnitter angefordert. Ich habe gewußt, daß wir heute mit einem Gewitter zu rechnen hatten, und habe meine Maßnahmen entſprechend getroffen.“ „Ich wünſchte mich aber von der Richtigkeit Ihrer Maßnahmen zu überzeugen, Herr Inſpektor!“ „Das ſoll heißen, daß Sie meiner Zuverläſſigkeit nicht abſolut trauen, gnädige Frau?“ „Ich habe Ihnen nicht Rede und Antwort zu ſtehen, Herr Inſpektor!“ „Aber eine Antwort erbitte ich, gnädige Frau, und zwar die auf mein Abſchiedsgeſuch! Darf ich gehorſamſt fragen, ob es genehmigt iſt?“ Barbara ſah ihn mit ſprühenden Augen an: „Das klingt ja gerade, als ob Sie mich zur Rede ſtellen, oder ob Sie ein Recht auf Löſung des Vertrags hätten, Herr Inſpektor! Ob ich Sie vor der Zeit freigebe oder nicht, liegt ganz in meinem Belieben. Während der Ernte jedenfalls iſt darüber gar nicht zu reden!“ Sie wandte das Pferd, ritt davon, ohne Mackenroth noch einmal anzuſehen. Der ſtand da und ſtarrte ihr nach. Ihre Worte waren wie ein Peitſchenhieb geweſen. Mußte er ſich wirklich ſo behandeln laſſen? Wäre Barbara Stechow ein Mann geweſen, er hätte dieſe beleidigende Art nicht unbeſtraft hingenommen. Was aber ſollte man tun gegen eine Frau— gegen eine Frau, die man trotz allem liebte? Da ſchrat er zuſammen. Ein blendender Blitz zuckte aus den Wolken, hüllte das ganze fahl gewordene Land in ein ſchwefelgelbes, unheimliches Licht. Unmittelbar darauf folgte krachend ein Donner, als wollten Himmel und Erde auseinander berſten. Die Pferde an den Leiterwagen ſtiegen in die Höhe. Wären ſie nicht durch die ſchwere Laſt der Wagen gehalten geweſen, ſie wären durchgegangen. Die Knechte hatten alle Mühe, die aufgeregten Tiere am Zügel zu halten. Sorgenvoll ſah Mackenroth zum Waldrande hinüber. Wie ein fliehender, heller Punkt rannte dort Arabella. Barbara ſchien das Pferd zu raſendem Tempo anzu⸗ treiben. Wieder ein Blitz— ein furchtbares Krachen. Und nun praſſelte der Regen in wilden Fluten herunter. „Fertig machen— los!“ ſchrie Mackenroth. Er hatte ſein Pferd an einem Baum ſeſtgebunden und griff ſelbſt mit an. Die letzten Grasbündel flogen auf den Wagen. Die Knechte ſprangen auf. Als der Regen in wilder Wucht niedertoſte, fuhren die letzten Wagen von der Karpenſteiner Wieſe dem Gut Schedlowitz zu. Die Pferde, von den Knechten angetrieben, rannten, daß die Funken von den Steinen der Chauſſee ſtoben. Als allerletzter folgte Mackenroth. Eine wilde Be friedigung war in ihm. Nun konnte Barbara Stechow ſehen, wie er ſeine Pflicht erfüllt hatte. Kein Halm ſtand mehr auf der Wieſe. Beinah trocken hatte man das Futter hereingebracht. großen Zeltbahnen überdeckt, wirkungslos herniederrieſelte. Zwei Stunden ſpäter war auf Gut Schedlowitz Ruhe. Die Wagen ſtanden wohlbewahrt in der Remiſe. Das Gras war in den großen Scheunen ausgebreitet. Was noch eine Spur Regen abbekommen hatte, mochte dort trocknen. Die Knechte und Mägde ſaßen, erſchöpft von der ſcharfen Arbeit, in der Leuteſtube unten. Die Mamſell hatte auf Barbaras Beſehl eine extra gute Suppe mit tüchtig Fleiſch gekocht. Dazu war eine Reihe Krüge von dem ſelbſtgebrauten leichten Hausbier heraufgeholt worden. In langen Reihen ſaßen nun die Knechte und Mägde da und ließen es ſich wohl ſein. Mackenroth zog ſich in ſeinem Inſpektorzimmer um, badete und machte dann ſeinen Nundgang durch die an denen der Die Leiterwagen vor ihm waren mit Regen Siallungen und Wiriſchaftshöfe. Das Gewitter tobte weit unverminderter Kraft fort. Aber überall war alles. Ordnung. Das Vieh war ſeſtgebunden— die Scheunen tore waren feſt verrammelt, ſämtliche Fenſter in den Stallungen und Wirtſchaftsgebäuden ordentlich ber- 0 ſchloſſen. Mochte es nun tohen— es konnte ja nun guns mehr geſchehen. 11 ö Bei ſeinem Rundgang ſchaute Macken roth auch zu den Herrſchaftshauſe hinüber. In Barbaras Wohnzimmer brannte Licht. In den Zimmern mochte es völlig dunkel — ſein, denn der Himmel hatte ſich ganz ſchwarz bezogen. 5 00 Mackenroth war erleichtert, als er dieſes Licht ſah. Alſ⸗ ö war Barbara doch glücklich vor dem ſchlimmſten Unwetter zu Hauſe angelangt. 2 Beruhigt ging er wieder in ſeine Wohnung zurück, wor ihm inzwiſchen von der Küche her Veſper herübergebracht worden war. Die Morgenzeitung hatte er vor lauter Arbeit noch nicht leſen können. Er wollte es jetzt nach⸗ holen. Er wollte nicht mehr an den Zuſammenſtoß zwiſchen Barbara und ſich denken. Morgen würde er ſein das, Abſchiedsgeſuch wiederholen. Sie mußte es ja ſchließlich einſehen, daß unter den obwaltenden Umſtänden ein er⸗ ſprießliches Zuſammenarbeiten unmöglich war. Siebzehntes Kapitel. Gerade hatte er ſich über die letzten Holzauktionen im hieſigen Diſtritt unterrichtet, als es leiſe an die Tür klopfte. Auf ſein„Herein!“ erſchien verlegen der Stall junge Emil. „Entſchuldigung, Herr Juſpettor, wenn ich ſtöre!“ „Na, was gibt's denn, Emil?“ „Herr Inſpektor“, begann Emil etwas verlegen und umſtändlich,„wir haben uns doch immerfort gewundert, daß jetzt bei unſerem beſten Vieh ſo viel paſſiert!“ „Ja— und?“ a ö„Und da habe ich gedacht, ich müßte dem Herrn In⸗ ſpektor doch mal dies hier zeigen.“ Damit holte Emil aus ſeiner Hoſentaſche den Reſt einer Papiertüte heraus. „Was ſoll's damit, Emil?“ „Nämlich, das habe ich heute gefunden. Und ich habe gedacht, ich will's dem Herrn Inſpektor doch lieber bringen!“ Mackenroth wußte nicht, worauf der Junge hinaus wollte. Er nahm das Stückchen Papier. Es war offenbar der Ueberreſt einer Tüte. Leider war ſie ſo zerriſſen, daß man nur einen Teil der Beſchriftung leſen konnte. Es war ein doppeltes E, dahinter das Wort„Salz“. Eckehard von Mackenroth ſah kopfſchüttelnd auf dieſes Papier: „Ich weiß nicht, was ich damit anfangen ſoll, Emil!“ „Ich eben auch nicht, Herr Inſpektor! Und ich hätte 5 gar nicht darauf geachtet, wenn's nicht ſo komiſch wäre, übe daß ich es gerade da gefunden habe.“ „Wo haſt du denn das gefunden?“ Emil ſah ſich um. Er dämpfte ſeine Stimme. „Auf dem Stroh, wo ſonſt immer die Lieſe ge⸗ 8 ſtanden hat!“ l „Auf dem Stroh? Erzähl' genauer!“ 85 Emil berichtete. Er hatte, nachdem Lieſe verendet war, den Platz an ihrer Futterraufe gründlich ſäubern wollen. Es hätte ja ſein können, ſo meinte er, daß bald eine neue Zuchtſtute dahinkäme! Wie er die Streu unt⸗ geſchaufelt hätte, wäre auf einmal dieſes Stückchen Papier zum Vorſchein gekommen!„Da habe ich mir gedacht“, meinte Emil,„daß dort ein Stück Papier hinkommt, iſt doch merkwürdig. Ich habe doch jeden Tag das Lager für die Lieſe umgewendet. Das gibt's bei mir nicht, daß da ein Stück Papier zwiſchenkommt. Das wär' ja eine tolle Latſcherei!“ Mackenroth mußte lachen. Das kam ſo ehrlich empört heraus. Er wußte, wie eifrig Emil ſeine Pflichten nahm. „Nein, Emil, das würde auch bei dir nicht vorkommen!“ Dabei beſah Mackenroth aufmerkſam das Stück Papier. „Doppel⸗E und dann Salz!“ ſagte er halblaut vor ſich hin. Dann wurde er dunkelrot vor Erregung. „Das wird doch nicht etwa Kleeſalz geweſen ſein!“ ſagte er.„Das wäre doch...!“ Er ſtand auf und ging mit harten Schritten hin und ber. Plötzlich blieb er vor Emil ſtehen: „Haſt du irgendeinen Verdacht, Junge, wer uns da einen Streich geſpielt haben könnte?“ Emil zuckte die Achſeln: -Das weiß ich nicht, Herr Inſpektor! Es kommen ja doch allerhand Leute in die Ställe. Da kann man nicht hinter jedem her ſein.“ „Du biſt alſo auch der Meinung, daß da irgendeine Schweinerei paſſiert iſt?“. „Und ob!“ Emil nickte mit ſeinem ſommerſproſſigen, pfiffigen Geſicht.„Eine ganz gemeine Schweinerei, Herr Inſpektor, wenn ich das ſagen darf! Angefangen hat's bei dem Zuchtſtier. Dann kam die Mutterkuh, jetzt unſere arme Lieſe. Und das hört noch nicht auf, Herr Inſpektor! Das geht noch weiter!“ „Das wollen wir ſehen, ob's weiter geht, Emil!“ Mackenroths Geſicht war ſehr ernſt. „Du gehſt jetzt und läßt keinen Ton von dem verlauten, was wir beide beſprochen haben. Kann ich mich auf dich verlaſſen?“. „Können Sie, Herr Inſpektor!“ Mackenroth nahm aus ſeiner Geldtaſche drei Kronen: „Das iſt für dich, Emil! Und paß gut auf!“ Der Junge wurde vor Freude ſeuerrot: „Ich hätte auch ohne das Geld aufgepaßt, Herr Inſpektor!“ Dann verbeugte er ſich ungeſchickt und trappſte davon. Eckehard ſtand immer noch in der Mitte des Zimmers. Er ſah auf dieſes verräteriſche Stück Papier. Kein Zweifel: jetzt, da er wußte, mit welchem Gift man die arme Braune umgebracht hatte, verſtand er auch alle die Symptome. S Ak S 5* ler, —— ů—— eee e ——— — 5 Lokale Nachrichten Voz Dez. Viernheim, 20. Sinnſpruch. Ein jeder gibt den Wert ſich ſelbſt. Wie hoch ich mich ſelbſt anſchlagen will, das ſteht bei mir. So hochgeſtellt iſt keiner auf der Erde, daß ich mich ſelber neben ihm verachte. Schiller. Weihnachten all unseren Volksge⸗ nossen durch Liebesgabenpakete des W. h. W. Weihnachten! Nur noch wenige Tage trennen und von dem höchſten Feſt der Chriſtenheit, der Feſt der Liebe! Weihnachten iſt uns Menſchen Anlaß, das, was uns für unſere nächſten Angehörigen Verwandten, Freunde und Bekannte beſeelt, durch eine frohe Gabe ſichtbar auszudrücken. Freude wollen wir bringen allen, die wir lieben, für die unſer Herz in Dankbarkeit, Verehrung und Freundſchaft ſchlägt. Aber auch eine andere Verpflichtung ruft uns zum Weihnachtsfeſt: die Verbundenheit mit den⸗Bedürftigten unſeres Volkes, für die ebenfalls das Weihnachtsfeſt herannaht. Das Winterfeſt des deutſchen Volkes gibt ir, volksverbundener Deutſcher, durch die Liebesgaben-Sammlung die Möglich keit, mit einem kleinen Weihnachtspaketchen einem bedürftigen Volksgenoſſen Freude zu machen. Und die Freude, die Du durch ein kleines Opfer Deinem deutſchen Bruder machſt, ſie wird Dir ins eigene Herz zurückkehren und rechte Weihnachtsſtimmung beſcheeren! * Reiſende Kinder. Die Reichsbahn bittet, während des ſtarken Feſttagsverkehrs folgendes zu beachten: Das Zugbegleitungs perſonal der Reichsbahn iſt ſtets bereit, allein reiſende Kinder in jeder Weiſe zu betreuen. Da jedoch während des überaus ſtarken Ver kehrs zu Weihnachten das Perſonal durch ſeine Dienſtobliegenheiten zu ſehr in Anſpruch genommen iſt, kann es eine Verantwortung für die Betreuung allein reiſender Kinder nicht übernehmen. Trotzdem wird das Perſonal ſelbſtverſtändlich auf die Kinder achten. * Eine ſchöne Weihnachsüber⸗ raſchung bereitete die Betriebsführung der Firma Erſte Badiſche Teigwarenfabrik Wil helm Henſel Gem.b. H.(Drei Glocken) ihrer Gefolgſchaft. Die Weihnachtsbeihilfe wurde in dieſem Jahre in doppelter Höhe wie im vergangenen Jahre am letzten Sams— tag ausbezahlt. Außerdem werden wie üblich auch in dieſem Jahre wieder die Weihnachtspakete verteilt. Darüber hinaus hat die Betriebsführung als erſter Betrieb in ganz Nordbaden den DAF-Betriebsempfänger im Aufenthaltsraum der Gefolgſchaft aufſtellen laſſen, ſodaß die Freizeit nunmehr mit Muſik verſchönt werden kann. Die Gefolgſchaft war über dieſe Weihnachtsüberraſchungen ſehr erfreut und ſagt der Betriebsführung für ihre ſoziale Tat den herzlichſten Dank. Weihnachtsgratifikation und Kurzarbeiterunterſtützung! Der Präſi dent der Reichsanſtalt hat die Arbeitsämter angewieſen von einer Anrechnung von Weih nachtsgratifikationen auf die Kurzarbeiter unterſtützung abzuſehen, da dieſe Sonderzu wendungen eine beſondere Anerkennung für treue Gefolgſchaft im Betrieb darſtellen. Die gleichen Anordnungen gelten für die verſtärkte Kurzarbeiterunterſtützung. Eine Weſpe, die ganze Bieuen⸗ völker vernichtet, iſt der ſogenannte „Bienenwolf“. Jedes Weibchen dieſer Weſ penart legt im Sand Gänge an, von denen ſich mehrere Zellen abzweigen. Als Proviant für ihre Brut ſtapelt ſie in jeder Zelle 2—4 Honigbienen auf, die ſie vorher durch Stiche gelähmt hat. In manchen Gegenden Deutſch lands z. B. dort, wo ſich weite Abfallhalden von Braunkohlenwerken ausdehnen, tritt dieſer Bienenfeind in ungeheuerlichen Mengen auf. Innerhalb ſolcher eng begrenzten Gebieten fallen ihm in einem einzigen Sommer zuweilen Millionen Bienen zum Opfer, was der Be wohnerſchaft zahlreicher Bienenſtöcke entſpricht. Daher hat man in ſolchen gefährdeten Ge bieten in letzter Zeit richtige Feldzüge gegen dieſen Räuber organiſiert, indem man die Weſpen ſelbſt in Maſſen abfing und ihre Brut im Erdboden vernichtete. * Wirtſchaftliches. Aktien brauerei Löwenbräu München weiſt für das Jahr 193435 einen Reingewinn von 388,223 Mark auf und verteilt 9 Prozent Dividende. »Von der Landwirtſchaft. Welche Kälte vertragen Obſtbäume? Um die Wider ſtandsſähigkeit einzelner Obſtſorten gegen Kälte ſeſtzuſtellen, wurden längere Verſuche mit 14 5 Die Obſtzweigen bei künſtlich erzeugten tiefen Tem peraturen bis minus 28 durchgeführt. Da bei zeigte ſich, daß z. B. Aepfel widerſtands fähiger als Birnen ſind. Minus 28 Grad vertrugen die rheiniſche Winterambour und der weiße Klarapfel, indes die Zweige der Winter⸗Goldparmäne bei mindeſtens 26 Grad abſtarben. Birnenzweige konnten ſchon nicht mehr knoſpen, nachdem ſie eine Kälte von minus 22 Grad ausgeſetzt waren. Vom Film.„Die ſpaniſche Tänzerin“ auch in Deutſchland verboten! Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat die weitere Aufführung des Paramount⸗Films„Die ſpaniſche Tänzerin“ ein Film, in dem Marlene Dietrich die Hauptrolle ſpielt verboten. Bekannt lich hatte auch Spanien der Paramount ein Ultimatum geſtellt, den Film zurückzuziehen. Die ſpaniſche Regierung ſiegte, und der Film wurde in Neuyork in Gegenwart des ſpaniſchen Geſandten verbrannt. Ein wunderbarer Weih⸗ nachtsſilm! „Das Unsterbüehe Lad' Stille Macht, heilige Nacht! Freitag, Samstag und Sonntag im Central⸗Film⸗Palaſt! Das Filmwerk„Das unſterbliche Lied“ veranſchaulicht die Entſteh ung unſeres herrlichen Weih nachtsliedes „Stille Nacht, heilige Nacht“ H * Ins Herz des Volkes kann ſich nichts ſtehlen, um dort unſterblich zu werden, wenn es nicht vom Herzen des Volkes kommt! Vor mehr als 100 Jahren ſchrieb der Dorfpfarrer Joſef Mohr aus dem ſalzbur giſchen Oberndorf die Verſe„Stille Nacht, heilige Nacht.“ und der Lehrer des Nachbardorfes, Franz Xaver Gruber, ſetzte ſie in Muſik. Nach Jahren hatte ſich das Lied Deutſchland erobert und heute ſingt man es in der ganzen Welt. Das Lied iſt zum Künder der chriſtlichen Weihnacht geworden. Das Ge heimnis dieſes Liedes iſt das Geheimnis der Volksſeele. Viel iſt darüber geſchrieben und gedeutet worden und nun hat ſich auch der Film an ſeine Ausdeutung gewagt. Es war klar, daß die Schlichtheit und gleichzeitag die Monumentalität dieſes herrlichen Liedes nicht im Rahmen üblicher Filmarbeit erfaßt wer— den konnte. Die Herſtellerin des Film ſchuf in halbjähriger Arbeit und unter Aufwand gewaltiger Mittel, gleichzeitig aber auch im Bewußtſein der großen Verantwortung einem Volksgut gegenüber für die Bavaria dieſes grandioſe Filmwerk. Es greift zurück in das Jahr 1811, wo Napoleons Werber auch die Söhne Tirols zum Feldzug nach Rußland zwangen. Schwer laſtet das Schickſal auf Europa. Deutſche Soldaten verbluten und erfrieren in der ruſſiſchen Eiswüſte, während die Heimat um ſie bangt. Nach dieſen Jahren des Schreckens entſteht in einer ſilberklaren Vorweihnachtsnacht im ſalzburgiſchen Obern⸗ dorf das unſterbliche Lied„Stille Nacht, hei lige Nacht“. Vom Chor dieſer Kirche zog das Lied hinaus in alle Welt und wurde zum Künder chriſtlicher Weihnacht. f Dieſe hiſtoriſchen Ereigniſſe zeigt der Film„Das unſterbliche Lied“ das zu einem tiefen Bekenntnis des chriſtlichen Glaubens geworden iſt. Kein Weihnachtsfilm mit Chriſtbaum und einer frohen Kinderſchar, nein, viel, viel mehr! Ein hochwertiges und tiefergreifendes Werk, das jedem zum Erlebnis wird. Eine packende und ergreifende Handlung um die Entſtehung Weihnachtsliedes „Stille Nacht, heilige Nacht“. Man möge ſchon die Werktagsvorſtel lungen(Freitag und Samstag) beſuchen, da am Sonntag mit einem großen Beſuch ge rechnet wird. des Die D. A. F. Ortsgruppe Viernheim teilt mit: Ab 1. Januar 1936 befindet ſich Dienſtſtelle in der Adolf Hitlerſtraße haus zum Löwen, Eingang vom Hof). unſere (Gaſt Sprechſtunden: Dienstags von 4—7 Uhr(nur für Unterſtützungsanträge u. Auszahlungen). Freitags von 79 Uhr. Während der Feiertage und infolge des Umzugs iſt unſere bisherige Dienſtſtelle (Lorſcherſtraße 4) geſchloſſen und nur noch am 31. Dezember 1935 zwecks Annahme von Unterſtützungsanträgen und Auszahlung ge— öffnet. Ab 7. Januar 1936 ſind unſere Sprech⸗ ſtunden wieder regelmäßig Dienstags und Freitags. Aktion der H. J.! 2. Tag! Du gabſt geſtern nichts? Gib heute doppelt! Jeder Deutſche trägt das Holzreiterchen! ue, A Die Zigarette, die Sie sich Wwönschen D MARTIN BRINK MANN A. G. egailll 3 Ladche/ · Mluusclie: kcht bulgarisch macedonisch 2Rundes Großfofmat ohne det 3 Voll- Aroma dutch Stanniol- Frischpackung. 8 N gol zicAkRETtEMFAS UE SREME. 1 Wie bereits ſchon einmal an dieſer Stell 22. Geflügelf wohnerſchaft hier wieder ihr beſtes zeigen züchtet haben. führer das deutſche Volk zur zweiten Er— liche Schule, hier ſoll jeder Züchter und Ge⸗ 17 flügelhalter lernen, die Lehren müſſen All— 1 gemeingut werden. Es iſt nicht damit getan, 1 daß nicht nur die Züchter in den Geflügezucht⸗ 19 vereinen Spitzenleiſtungen erreichen, evtl. ſie 19 durch Verfütterung von hochwertigem Futter g noch höher treiben, es geht vielmehr darum, 5 jene Kräfte zu mobiliſieren, deren Leiſtungen würde es ſich aber beſtimmt zeigen, daß unter dieſem Hühnerbeſtand auch ſolche ſind, die es nicht über 60 Stück gebracht haben. Die Hal⸗ tung eines ſolchen Hühnervolkes kann nun einmal nicht rentabel ſein, ſolche Tiere ver⸗ e a dienen ihr Futter nicht. Es iſt heute Pflicht 1 eines jeden, das uns zur Verfügung ſtehende 1 Futter nur an geſunde, leiſtungsfähige Tiere 4 zu verfüttern, damit jede Futtervergeudung vermieden wird. Ein Huhn ſoll mindeſtens 1 eine Jahresleiſtung von 120 Eiern aufweiſen, 9 ein gutes Raſſehuhn 150 und darüber, wo 1 dieſes nicht der Fall iſt, ſollen niemals Brut- ö eier zur Zucht genommen werden. Die beſte 0 Gewähr um geſunde und leiſtungsfähige Tiere 3 zu erhalten iſt in erſter Linie der Bezug von 1 Bruteiern aus anerkannten Leiſtungshühnern, 1 1 U eh ses ge O7 5 des EFjpe bfoß: ADA-ADA-SsIind tamosl ö ADA-ADñ Amir 9e fällt, AD A-AD A- sitzt und heItl. ADA-AD A- fein im ragen! ö ADA-AbD A- niemels plagen N ADA-AD A- den ideslen Schuh für Mufter und Kind ö g auff man gut u. preiswert bei Arsenöien Qu 1, 8, Mannheim, p 7, 20 Schwetz ingerstraße 48: Mittelstraße 50 Neck at au Rheingoldstraße 29 . famananmnanmaaanammmaunmmmmpnn Wer zu Weihnachten ſich verlobt gebe rechtzeitig ſeine Verlobungsan⸗ zeige auf, oder beſtelle ſeine Harten im Viernheimer Anzeiger 1 was ſie an Raſſehühner im Jahre 1935 ge⸗ 15 Am 1. Oktober hat der Reichsbauern⸗ zeugungsſchlacht aufgerufen und Pflicht aller Kleintierzüchter iſt es ihren Teil dazu bei⸗ zutragen, das gigantiſche Aufbauwerk unſeres 1 Führers zu unterſtützen. Heute muß darum die . Loſung aller Geflügelzüchter und aller die Geflügel halten, ſein, durch Raſſezucht zur 4 Höchſtleiſtung. Eine Geflügelſchau iſt kein 1 Feſt, keine Parade, vielmehr eine unentbehr⸗ Geflügel · Ausſtellung im Saale des Fürſt Alexander! E bekanntgegeben wurde, hält der Geflügelzucht⸗ ö verein am Sonntag, den 22 Dez. eine Lokal⸗ chau im„Fürſt Alexander“ ab. Un⸗ ſere Mitglieder werden der Viernheimer Ein— N 1 noch nicht erfaßt und vielmehr noch unter 4 dem normalen Durchſchnitt liegen und das ind 1 in den meiſten Fällen die bäuerlichen Betriebe. 1 Würde dort, nur verſuchshalber, ein Jahr 1 über die angefallenen Eier Buch geführt wer— 13 den und würde man die Zahl der im Jahre er⸗ 1 haltenen Eier mit der Kopfzahl der Hühner 1 multiplizieren, mit Schrecken müßte manche 1 Hausfrau feſtſtellen, daſt noch nicht einmal 5 eine Mindeſtleiſtung von 80 Eiern per Huhn * erreicht wurde. Bei Fallenneſterkontrolle LLL tram üunnipmnnmmnmmumun Behauptung kann aber Kontrolle iſt nirgens da. rückgang nicht nur in ter erfreuen, f Raſſehühner zu halten. Während der Schau ſchießen ſtand, bei dem herausgeſchoſſen werden. Inſerat). Contral-Film-palag Miſtkratzer beſſer legen wie Geflügelhalter aufrechterh ausgeſtellten Raſſen zählen. ter, wenn ſie da oder dort bei 8 g 1 0 105 haltern oder in bäuerlichen Betrieben auf eindeutig unreifen Jung⸗Rindern für das ge. bald das Feſt der Liebe und der Reſultat dieſer Nachzucht wäre ſtändiger Zu⸗ der Qualität des Huhnes, ſondern auch in der Eierleiſtung. An alle Geflügelhalter und die es noch werden wollen, ergeht die Einladung, beſucht am näch⸗ ſten Sonntag die Geflügelſchau, betrachtet euch die dort ausgeſtellten Raſſehühner, laßt euch dort von den Ausſtellern oder von dem Aus⸗ ſtellungsleiter über die einzelnen Raſſen be⸗ lehren, wozu jeder gerne bereit iſt. Wenn gefällt, geht mit dem Vorſatz ſtellung nach Hauſe: im kommenden Jahr nur Raſſehühner zu züchten. Den Bezug von guten— 5 5 Ane töünt ihr bei den hieſigen Züchtern Schlachtungen dürfen im Ausnahmefall eee tätigen, ihr unterſtützt damit den hieſigen Ge- nur dann zugelaſſen werden, wenn die zu⸗ 2 ö f ſtändige Kreisbauernſchaft oder der Markt⸗ Beauftragte die Notwendigkeit der Schlach⸗ tung beſcheinigt haben, oder wenn es ſich um tierärztlich beglaubigte Notſchlachtungen han⸗ Wi delt. flügelzüchter, die ihre Bruteier zur Blutauf—⸗ friſchung oft um teueres Geld von auswärts kommen laſſen müſſen. Nur die Liebe zum Tier kann uns dazu bewegen, den oftmals unter Zurückſtellung anderer Wünſche erſpar⸗ ten Groſchen an unſere Lieblinge zu hängen. Wir. Raſſezucht betten, 1 Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anord⸗ LEM ſchönes Geflügel halten und 8 mit Ordnungsſtrafen bis zu ſtellungen Tiere zeigen, die nicht nur den Züch⸗ 1000 RM. beſtraft werden. f ondern auch beim Anfänger und Laien Gefallen finden. Wer einmal Raſſe⸗ geflügel züchtete und in der 5 gemeinſchaft ſtand, kann ſo leicht nicht wieder J ſchaft. davon laſſen. Der Stolz einer jeden Bauers⸗ frau müſſe es ſein auf ihrem Hofe eine Herde findet ein Preis- nur (Näheres folgt durch Raſſehühner. Dieſe nirgens bei ſolchen alten werden, denn großen Züchter⸗ Bekanntmachung ee eee eee Betr.: Schlachtverbot für unreifes Rindvieh e An die Viernheimer Die Hauptvereinigung der Deutſchen 0 e** 8 8 Viehwirtſchaft hat am 7. November 1935 die Bepölkerun zu denen die meiſten am nächſten Sonntag] Rachſtehende Anordnung(Nr. 28) erlaſſen, die* Es ſoll bei die- im Ankündigungsblatt des Reichsnährſtandes ſem Thema nicht unerwähnt bleiben, daß Züch⸗[(Nr. 103) veröffentlicht worden iſt. Hier⸗ Auf dem Rathausplatz ſtrahlt wieder der Baſtardgeflügel⸗ nach wird das gewerbliche Schlachten von Weihnachtsbaum und mahnt uns Alle, auf den Aus⸗ nung können Landwirtſchaft an: Zur Ausübung der Strafbefugnis be⸗ ſtelle ich die Vorſitzenden der Schlachtvieh⸗ 5. verwertungsverbände der Deutſchen Viehwirt⸗ Sprechſtunden: Freude Ein⸗ Raſſegeflügel zu ſprechen kommen, man viel- ſamte Reichsgebiet verboten. Ebenſo iſt das ges] kehr hält. Noch ſo mancher unſerer Volks- fach die Anſicht hört, daß die ſogenannten werbliche Schlachten von Schweinen unter 180 genoſſen denkt beim Schein der Kerzen an das Pfund in den Städten mit Großmärkten und gleiche Weihnachtsfeſt wie wir, aber viele ſind unter 190 Pfund außerhalb der Städte mit noch infolge Arbeitsloſigkeit und unverſchuldet Großmärkten unterſagt. Im§ 3 der Anord- in Not. l Aber das hat Groß- nung, die wir nachſtehend im Wortlaut be Wir wollen und müſſen ihnen mutter ſchon geſagt, und ſo muß es auch wahr kannt machen, ſind gewiſſe eng umgrenzte Aus- ſein. Es ſoll nicht beſtritten werden, daß bei nahmen zugelaſſen. richtiger Zuſammenſtellung zweier verſchie— dener guter Legeraſſen ein geſundes, leiſtungs⸗ fähiges Kreuzungshuhn gezüchtet werden kann, helfen, daß auch bei ihnen das Wei sfe Ei. Auf Grund des§ 1 und des§ 8 Abf. 1 N 19 0 3, Ziffer 1 und 2 der Satzung der Haupt⸗ 2 3 b ihn gezüch vereinigung der Deutſchen Viehwirtſchaft ordne[Und ſo richten wir namens unſerer Brüder niemals ſoll aber mit dieſer einmal gekreuzten ich mit Zuſtimmung des Herrn Reichs- und und Schweſtern in Not an die hieſige Bevol Raſſe wieder weitergezüchtet werden, denn das Preußiſchen Miniſters für Ernährung und] kerung die Bitte: Gebt Euer Paket mit Weih⸗ 8 1. nachtsgaben unter dem Weih⸗ Das gewerbliche Schlachten von eindeutig nachts baum auf dem Rathaus⸗ unreifen Jungrindern iſt für das geſamte platz ab: Nur am Freitag, den Reichsgebiet verboten. 20. Dez., mittags von 18 Uhr! 8 2. Auf das abgegebene Paket möge jeder Gebet Das gewerbl. Schlachten von Schweinen ſeine Adreſſe ſchreiben. Die HJ. wird dort unter 180 Pfund in Städten und Groß- die Pakete mit Dank in Empfang nehmen! euch dann die eine oder andere Raſſe beſonders märkten, unter 190 Pfund außerhalb der von der Aus- Städte mit Großmärkten, wird verboten. Viernheims Opfergeiſt möge ſich auch unterm Weihnachts⸗ 8 3. baum bekennen! ter Hilfswerk des 85 deutſchen Walpesſgz) Das WoW. teilt mit: Nur Vormittags von 9—12 Uhr! 8 5. Dem WHW. wurde eine neue Waſt Dieſe Anordnung tritt mit ſofortiger maſchine als Spende zur Verfügung geſtellt. Wirkung in Kraft. Dieſe Maſchine kann an Intereſſenten 7 N Raſſegeflügel Viernheim, den 18. Dezember 1935 Diesgendweſſenem Preiſe abgegeben werden. Das Spitzenfilmwerk der aus dem Salzburgischen Ein packendes u. ergreifen ſtehung unſ. Weihnachtslied Es war im Jahre 1811 wo Napoleons Werber auch die Söhne Tirols zum Feldzug nachRußland zwangen Nach dieſen Jahren d Schreckens entſteht in einer ſilbertlaren Vorweihnachtsnacht im ſalz; burgiſchen Oberndorf das unſterbliche Lied, Stillenacht heilige nacht. Nach Jahren hat ſich das Lied Deutſchland erobert und heute ſingt es die ganze Welt. Kein Weih- nachtsfilm mit Chriſtbaum und einer froh. Kinderſchar, nein, viel, viel mehr Ein hoch⸗ wertig. u. ergreifend. Werk das jedem z. Erlebnis wird. Mögen alle die das Weih⸗ nachtslied fingen, auch deſſen Entſtehung miterleben. Ausserdem ein schönes Bei- programm u. neueste Ufa- Tonwoche u a. das Länder- spiel: Deutschland-Englang Werktags ab 8 Uhr, Sonntag ab 7 Uhr, ab 9 Uhr 2. Vorſtell. Sonntag mittag grosse Ju- adadnanmanaaanmamamnampa Amun Aldatuuunamnnmmmnunmmnmnmmnmnunmmmmmmmmmmmumm gend- u. Rinder-Vorstellung Freitag, Samstag, Sonntag Bavaria Ein Volksstück des Ereignis um die Ent- „Slille Narhf, heine nacht- 2 lll kadlnuainnunmmmmmnummumn Aaaddaduntamnmunmmmnmannmnnnnnmummummunummn Kragenstie fel Mereedes-Schahgesch aft Saarſtraße 31 in Schuhwaren aller Art, wie Kamelhaarsch für Groß und Klein empfiehlt josef Noe hl Diesbezügliche Meldungen werden auf unſerer Bürgermeiſterei Viernheim Dienſtſtelle entgegengenommen, woſelbſt au Bechtel die Waſchmaſchine zur Anſicht ausgeſtellt iſt. 6 N Ein Kinder⸗Laufgürtchen[ zn eg, 7 zu verkauf. Von 1 at* Zimmer öfen 4 Ein lederner Herrnhandſchuh von den billigſten bis zum modern ging in der Saarſtraße od. Adolf und eleganteſten. Hitlerſtraße verloren. Der Keſſelöſen„Miele“ ehrliche Finder wird gebeten den⸗ und„Ranke“ ſelben in der Berth. Pfenninghſtr. 2 2 ind un⸗ abzugeben. Röderherde. Voor ſi cht! Keine geringere Druckſachen Fabritate aufreden laſſen! aller Art, werden ſchnell, Lagerbeſichtigung u. fachmänniſ ſauber u. billig angefertigt Beratung unverbindü in der Druckerei des Valt. Winkenbach Uiernheimer Anzeiger Schloſſermeiſter Weinh.⸗Str. 53 uhe, in Wallſtadt. Spielbeginn: 2 2 S 2 Vereins- Anzeiger ö 24„ E 5. gte oclieulet„ilum Geflügelzuchtverein Viernheim. 5 Oberhemden 8 Schlafanzuge Das Einſetzen der Ausſtellungstiere muß i 7 i am 55 den 20. e e 445 iewatten, Schal, Unterwäsche, Socken 150 f Mir bite 2 52 4 100 6 8 Uhr. erfolgen. Wir bitten um et Selꝛeulet y llir eK htzeitige Ablieferung. Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09. Sportprogramm für Sonntag, 22. Dez.: 5 Handball: Samstag nachm. 3,30 Uhr eee e Handballſchüler hier gegen Neckarau. Sonn⸗ tag vorm. 10,30 Uhr Handballjugend hier Brötzingen, auf dem Platze des 1. FC. Pforzheim, Meiſterſchaftsſpiele der 1. und 2. Mannſchaft gegen Germania Bröt⸗ zingen. Abfahrt per Omnibus 8,30 Uhr bei Vorſ. Kempf. Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. B. Abteilung Fußball: Sportprogramm für Sonntag, den 22. Dezember 1935: 1. und 2. Mannſchaft gegen Viktoria Wallſtadt, Uhr, 1. M. 2,30 Uhr. Für die Jugend und die Schüler ſind die Verbandsſpiele der Rückrunde noch nicht angeſetzt. Heute Frei⸗ tag abend 8,30 Uhr Spielerverſammlung in der Sporthalle. Außer den Aktiven wollen auch die älteren Mitglieder er⸗ ſcheinen. Die Spielleitung. Stoff zu Mantel und Kleid, Unterwäsche, Bettwäsche, Taschentücher, Tischdecken „„ Aber well's was Gutes sein 80 das nieht teuer HEIIM ANN A HELD 1 N 5 8 reite Strasse Mannheim Qu 1, 8 u. 6 gegen Poſtſportverein. Fu ß ball: Sonn⸗ tag vormittag 11,15 Uhr: 3. Fußball⸗ mannſchaft hier gegen Neckarau. In M. 12,45 das Stück 15 Pig, zu haben im Vierzs keiner Inzeiger S G0. X c S