e 0 Uhr duch felt enten cen. erer t iſl. 8 — mlt n gene — — Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Beilagen: zweimal jährlich den Sommer- und Winter- Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitverbreſtete Tageszeltung— hacbrichten- und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Drahtanſchrift: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheck 21577 Frankfurt a. M.. Einzel-Berkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. k. frei ins Haus gebracht.— Wochenende“, Mernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung wöchentlich das„Illuſtrierte mittags 9 Uhr, größere Geſchäftsſtelle eſtimm (Siernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig bei Wiederholung abgeſtuftßx Nachlaß.— Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer u. von ſamtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Verbreitung 1 bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an ö Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden . Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Nr. 297 Samstag, den 21. Dezember 1935 52. Jahrgang Am Webſtuhl der Zeit Polifiſche Wochenbetrachtung. In dieſen Tagen, da ſich in die deutſchen Herzen der Friede der weihnachtlichen Stimmung legt, iſt die Lage im übrigen Europa ſo friedlos und berworren wie nur je. Der unter geradezu dramatiſchen Um⸗ 3 erfolgte Sturz des engliſchen ußenminiſters Sir Samuel Hoare hat die Kriſe auf einen Höhepunkt getrieben. Hoare ſtand in England in hohem Anſehen und war nicht nur ein enger Mit⸗ arbeiter, ſondern auch ein perſönlicher Freund des Premierminiſters Baldwin. Schon das macht ſeinen Sturz zu einem außergewöhnlichen Ereignis. Es iſt auch in der engliſchen Parlamentsgeſchichte wohl noch nie dageweſen, daß ein Außenminiſter unmittelbar nach den Neuwahlen, die eine unbedingte Regierungsmehrheit erbracht hatten, zurücktreten mußte. Sir Samuel Hoare iſt denn auch nicht vom Parlament geſtürzt worden, ſondern von der öffent⸗ lichen Meinung Wir haben ſchon in der vo⸗ rigen Wochenbetrachtung darauf hingewie⸗ ſen, daß die öffentliche Meinung Eng ands den Vermittlungsvorſchlag, den der Außen⸗ miniſter Hoare in Paris mit dem franzöſi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Laval zum italie⸗ niſch⸗abeſſiniſchen Konflikt ausgearbeitet hatte, ſcharf mißbilligte. Man warf Hoare vor, daß diefer Vermittlungsvorſchlag Ita⸗ lien viel zu weit entgegenkomme und daß darin ein Zurückweichen vor Drohungen Muſſolinis liege. Am Donnerstag dieſer Woche wollte Hoare den Plan vor dem eng⸗ liſchen Unterhaus verteidigen. Aber ſchon einen Tag zuvor rückten Hoares Miniſter⸗ kollegen von ihm ab und beſch'oſſen, den Außenminiſter zu erſuchen, ſeinen Rücktritt zu erklären. So gab es eine außenpolitiſche Parlamentsdebatte ohne Außenminiſter. Sir Samuel Hoare konnte nur als gewöhn⸗ licher Abgeordneter ſprechen. Er verteidigte aber ſeinen Standpunkt ſo geſchickt. daß er überall. bei Freunden und Gegnern, gro⸗ ßen Eindruck damit machte. Eines freilich ſteht feſt: der„Plan“— alſo der Vermitt⸗ lungsvorſchlag Laval—Hoare zum Oſtafri⸗ kakonflikt— iſt tot, weil ihn die engiiſche Regierung nicht billigt. Das hat Premier⸗ miniſter Baldwin im Verlauf der Parla⸗ mentsdebatte mit allem Nachdruck erklärt. Das Parlament und die öffentliche Meinung Englands ſind von dieſer Erklärung befrie⸗ digt. Das Unterhaus hat der Regierung be⸗ reits ein Vertrauensvotum ausgeſtellt. Daß dieſe Wendung die ganze Lage aber wieder weiter kompliziert, liegt auf der Hand. Ebenſo ſicher iſt freilich, daß es England trotz alledem nicht aufs Aeußerſte ankom⸗ men laſſen will. * Zunächſt iſt es im Zuſammenhang mit den jüngſten außenpolitiſchen Ereigniſſen in Frankreich zu einer innerpo⸗ litiſchen Kriſe gekommen. Die Stel⸗ lung der Regierung Laval war ſchon ſeit langem nicht ſehr feſt. Der Miniſterpräſi⸗ dent hat bereits zum vierten Male ſeit dem Wiederzuſammentritt der Kammer die Vertrauensfrage ſtellen müſſen. Er erhielt zwar neuerdings wieder ein Vertrauensvo— tum, aber nur mit einer recht knappen Mehrheit, ſodaß man eigentlich nur von einer Gnadenfriſt für die Regierung ſpre⸗ chen kann. Am 26. Dezember ſoll in der Ab⸗ geordnetenkammer die Generaldebatte über die Außenpolitik und damit auch der Gene⸗ ralangriff der Oppoſition auf die Regierung Laval beginnen. Inzwiſchen hat Staats- miniſter Herriot in einer Nachtſitzung des Vorſtandes der radikalen Partei plötzlich und völlig unerwartet den Parteiſitz nieder⸗ gelegt. Es war juſt zur gleichen Zeit, da in England der Außenminiſter von ſeinem Amte zurücktrat. Die radikale Partei Frank⸗ reichs iſt bekanntlich eine linksbürgerliche Gruppe, ihre Kammerfraktion iſt die weit⸗ aus ſtärkſte des franzöſiſchen Parlaments. Wenn ſie geſchloſſen zur Oppoſition über⸗ ginge, käme die Regierung in die Minder⸗ heit und wäre damit geſtürzt. Bei den füng⸗ ſten Abſtimmungen in der Kammer iſt die Stimmabgabe der radikalen Fraktion von Fall zu Fall einheitlicher geworden. Nur ein Teil der Mitglieder ſtimmte für die Re⸗ gierung, ein anderer gegen ſie, wieder ein anderer enthielt ſich der Stimme. Dabei Baldwins umſtrittener sieg ehrenvoll— Die Lehren des Pariſer Fehlſchlages Hoares Abgang war London, 20. Dezember. In der Londoner Oeffentlichkeit ſpiegelt ſich die tiefe Erregung, die ein Kennzeichen der parlamentariſchen Ausſprache über das engliſch⸗franzöſiſche Friedensprojekt war. Das Urteil läßt ſich im allgemeinen dahin zuſammenfaſſen, daß von den für die Pa⸗ riſer Vorſchläge verantwortlichen Staats⸗ männern Sir Hoare noch am beſten abgeſchnitten habe, während Bald⸗ wins Rede auch von der Rechten weniger freundlich beurteilt wird. Der Miniſterprä⸗ dent hat jedenfalls nicht mit ſeiner gewohn⸗ ten Wirkſamkeit geſprochen. Indeſſen wird faſt allgemein anerkannt, daß die Regie⸗ rung ſich aus einer ungemein ſchwierigen Lage ſo gut herausgezogen hat. wie die Umſtände es erlaubten. Dies wird durch die Abſtimmungszahlen beſtätigt. Von 431 Mitgliedern der Regierungsparteien waren im Unterhaus 397 anweſend, die ohne Aus⸗ nahme gegen die Mißtrauensanträge der Arbeiterpartei geſtimmt haben. Die tatſächliche Stimmung iſt eher in der berhausausſprache zum Aus⸗ druck gekommen. Dort wurde der oppoſitio⸗ nelle Antrag des Lord Davis, der den Pa⸗ riſer Vermittlungsplan eindeutig in ſchar⸗ fen Worten verwirft, ohne Abſtimmung an⸗ genommen. Es heißt in dieſem Antrag u. a., daß das Haus keiner Regelung zu— ſtimmen werde, die nicht mit den Grund⸗ ſätzen der Gerechtigkeit und Billigkeit und den engliſchen Völkerbundsverpflichtungen übereinſtimme und daß die Regierung zu ihrer bei den Neuwahlen vertretenen Poli⸗ tik zurückkehren ſolle. Mit der Möglichkeit eines Rücktritts des Kabinetts und der Uebernahme des Poſtens des Miniſterpräſidenten durch den gegen⸗ wärtigen Schatzkanzler Neville Chamberlain Laval und das Parlament Eine kurze Atempauſe— Empfang bei Lebrun Paris, 21. Dezember. Der franzöſiſche Miniſterpräſident La⸗ val begab ſich nach einer kurzen Unter⸗ redung mit dem Kriegs-, Innen⸗ und Poſt⸗ miniſter zum Präſidenten Lebrun ins Ely⸗ ſee. Die Beſprechung dauerte etwas über eine Stunde. Laval gab Lebrun zunächſt einen Bericht über die letzte Völkerbunds⸗ ratsſitzung in Genf. Anſchließend fand eine Ausſprache über die gegenwärtige innen⸗ politiſche Lage ſtatt. Man verhehlt ſich in Paris die Schwierig⸗ keiten der gegenwärtigen Lage nicht. Ge⸗ rüchte, wonach Laval ſich infolge des Rück⸗ tritts Herriots und vor allem wegen des Mißerfolges des Pariſer Einigungsvorſchla⸗ ges veranlaßt ſehen könnte. dem Staatsprä⸗ ſidenten den Rücktritt des Kabinetts einzu⸗ reichen, ſcheinen ſich nicht zu beſtätigen. „Nachdem die Kammer beſch'oſſen hat, ſich bis zum 26. Dezember zu vertagen, rechnet man vielmehr damit, daß die Entſcheidung erſt am nächſten Freitag bei der Kammerausſprache über die Außzenpolitik fällt. Bis dahin iſt ſowohl den Abgeordne⸗ ten als auch dem Miniſterpräſidenten und ſeinen Mitarbeitern Gelegenheit gegeben, ihre Entſchlüſſe reifen zu laſſen. Inzwiſchen wird Laval eine Reihe wich⸗ tiger innenpolitiſcher Beſprechungen führen und dabei wohl zunächſt mit Herriot ver⸗ handeln. dem man die Abſicht zuſchreibt, auch weiterhin der Regierung treu zu blei⸗ ben. Dieſe Abſicht, ſo erklärt man. werde ihm umſo leichter fallen, als nun die fran⸗ zöſiſch⸗engliſchen Vorſchläge für die Beile⸗ gung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Krieges als endgültig begraben angeſehen werden könnten. rechnet nur noch das Arbeiterblatt„Dai Herald“. Der liberale„News Chronicle“ wendet ſich ſcharf gegen die Haltung der Ar⸗ beiterpartei und ſagt, die Regierung ſei aus ihrer bedenklichen Lage nicht von Baldwin, ſondern von dem Arbeiterführer Attlee ge⸗ rettet worden, der die Regierung vom rei⸗ nen Parteiſtandpunkt aus angegriffen habe. Die rechtskonſervative„Morning Poſt“ übt bittere Kritik an der Hal⸗ tung Baldwins und der Mehrheit des Ka⸗ binetts. Das Blatt macht es Baldwin be⸗ ſonders zum Vorwurf, daß er es unterlaf⸗ ſen habe, auf die Fragen zu antworten, die er ſelbſt in ſeiner früheren Rede aufgerollt habe. Auch der der Regierung naheſtehende „Daily Telegraph“ kritiſiert die Re⸗ gierung ſehr ſtreng. Daß Hoare mit unein⸗ geſchränkter Vollmacht zum Abſchluß einer Vereinbarung nach Paris gegangen ſei, ſei eine Methode der neuen Diplomatie. Es ſei begrüßenswert, daß Baldwin nachdrück⸗ lich erklärt habe, daß man zu den zuverläſſi⸗ geren Gewohnheiten der alten Diplomatie zurückkehren werde. Baldwin beim König Miniſterpräſident Baldwin wurde vom König in Privataudienz empfangen. Anſchließend fand ein Kronrat ſtatt, der jedoch nur wenige Minuten dauerte. Nach ſeiner Rückkehr aus dem Buckingham⸗Palaſt hatte Baldwin in der Downingſtreet eine Unterredung mit dem ſtändigen Unter⸗ ſtaatsſekretär im Foreign Office. Sir Ro⸗ bert Vanſittart. Ein erbittertes Ningen Widerſpruchsvolle Verichte vom Kriegsschauplatz Addis Abeba, 20. Dezember. Die Kämpfe an der Nordfront, vor allem im Takazze⸗Gebiet, werden nach abeſſini⸗ ſchen Meldungen immer noch mit großer Heftigkeit weitergeführk. die Kampfhand⸗ lungen enkwickeln ſich auf breiter Line. Die abeſſiniſchen Truppen machen langſam wei⸗ kere Jortſchritte. Das Hauptziel ihrer Anſtrengungen richte fich auf die heilige Stadt Akſum und auf Adua. Die Verl uſte ſeien auf beiden Seiten * Die Italiener verwenden zu ihrer erteidigung vor allem Tanks und Flug⸗ zeuge. An der Südfront wurde das abeſſiniſche Hauptquartier von Dſchidſchigmg nach Dagabur verlegt, CC. Af wurde die Zahl der radikalen Abgeordne⸗ ten, die mit der Oppoſition ſtimmten, im⸗ mer größer. Selbſtverſtändlich iſt dieſe Oppoſitionsſtimmung gegen Laval auf die gleiche Urſache zurückzuführen, die ſchließ⸗ lich den Sturz des engliſchen Außenminiſters herbeigeführt hat: es iſt die Unzufrieden heit mit dem Vermittlungsvorſchlag Hoare —Laval im oſtafrikaniſchen Konflikt. Laval hat in Genf den Plan, den er ja geſchaffen hat, verteidigt. Aber der Völkerbundsrat hat in geheimer Beratung, an der Italien nicht teilnahm, beſchloſſen, den Schlichtungs⸗ verſuch nicht fortzuſeßen. Man iſt alſo auch in Genf der Meinung, daß der„Plan“ tot iſt! Und Italien? Es führt den Krieg in Abeſſinien ruhig weiter. Den Vermittlungs⸗ vorſchlag Laval—Hoare hat Muſſolini offi⸗ ziell noch nicht abgelehnt, wenn er auch kei⸗ nen Zweifel darüber gelaſſen hat, daß ihm das Angebot nicht weit genug geht. Ande⸗ rerſeits hat dieſer Tage der italieniſche Staatschef in einer Anſprache den Willen Italiens zum Durchhalten erneut feierlich betont und dabei erklärt, der Krieg ſei ein Krieg der Ziviliſation, ein Krieg des Vol⸗ kes, ein Krieg der Armen und Proletarier. „Gegen uns ſteht die Front des Konſerva⸗ tismus, der Selbſtſucht und der Heuchelei“, ſagte Muſſolini wörtlich. Die Aeußerungen haben in England ſtark verſchnupft, und man nimmt an, daß nicht zuletzt deshalb die engliſche Regierung den Vermittlungs- vorſchlag Laval—Hoare fallen ließ. Auf jeden Fall zeigen die Ausführungen Muſſo⸗ linis, daß er zur konſequenten Fortführung ſeiner Politik entſchloſſen iſt. Und die Op⸗ ferwilligkeit, die das geſamte italieniſche Volk gerade in den letzten Tagen bei der Ablieferung des Goldes uſw. an den Tag gelegt hat, iſt ein Beweis dafür, daß die Nation hinter dieſer Politik ſteht. Es iſt kein Zweifel, daß auch ein etwaiger Völker⸗ bundsbeſchluß auf Verſchärfung der Sühne⸗ maßnahmen gegen Italien an dieſer enr⸗ ſchloſſenen Stimmung nichts ändern wird. Die Lage iſt alſo wieder genau ſo. wie ſie vor Inkrafttreten der Sanktionsbeſchlüſſe war. Und wenn der Völkerbund etwa die Oelſperre beſchließen ſollte, kann es zu ern⸗ ſten Verwick kungen kommen. So iſt die Lage der europäiſchen Politik in dieſen n Tagen recht umweihnacht⸗ ch. Die abeſſiniſchen Truppen rücken in mehre⸗ ren Abteilungen, nach Meldungen, die in Addis Abeba von der Front eingegangen ſind, täglich bis 25 Kilometer vor. Was Vadoglio berichtet Rom, 20. Dezember. Der vom italieniſchen Propagandamini⸗ ſterium veröffentlichte Heeresbericht berich⸗ tet im Gegenſatz zu den abeſſiniſchen Mel⸗ dungen lediglich über ein für die Italiener erfo greiches Gefecht ſüdlich von Abbi Addi (Tembien). Die Luftwaffe habe von neuem feindliche Truppenzuſammenziehungen zu beiden Seiten des Takazze⸗Fluſſes in der Umgebung von Mai Timchet mit Bomben belegt.— In Gorahai hätten Stammführer Notabeln und Krieger aus allen Gebieten der Ogaden⸗Rer⸗Abdullah die traditionelle Verſammlung ihres Stammes abgehalten und dabei vor dem Leiter des Verwaltungs⸗ bezirks ihre volle Unterwerfung unter Ita⸗ lien erneuert. Japans Südſeeintereſſen Weitere ſtarke Ausdehnung. Tokio, 20. Dezember. Das jſapaniſche Kabinett beſchloß die Er⸗ richtung einer Southſeas Development Ce. mit 20 Millionen Hen Kapital. An der Gründungsverſammlung nahmen Vertreter ſämtlicher Miniſterien, des Handels. der Induſtrie und der Schiffahrt teil. Im Aus⸗ wärtigen Amt wurde außerdem eine neue Abteilung für Südſeeangelegenheiten einge⸗ richtet.„Tokyo Aſahi Schimbun“ bemerkt dazu, daß Japans Südſeepolitik nur auf freundliche Beziehungen mit den Südſee⸗ ländern gerichtet ſei. Die neue Geſellſchaſt werde beweiſen, daß Japan keine Erobe⸗ rungsabſichten gegenüber Auſtralien, den Philippinen, Holländiſch-Indien oder ande⸗ ren Südſeebeſitzungen habe. Von amtlicher Seite wird ferner mitge⸗ teilt, daß das Generalgouvernement der Südſeeinſeln für einen Zehnjahresplan zur Förderung des Verkehrs, Hafenausbaues uſw. 30 Millionen Ven bereitſtellt. Aktion der H. J.! 3. Tag! Winterſonnwend iſt heute! Sie ſoll auch die Notwende ſein!— Gebt! Schenkt! Opfert! Adam ununnintgiunumnuunnnmmnmuinunlummmnumuuumuumnmunmmmnumn Viernheim, 21. Dez. Sinnſpruch. O Wahrheit, deinen edlen Wein Mußt du mit Waſſer miſchen; Denn, willſt du ihn rein auftiſchen, So nimmt er den Kopf den Gäſten ein. Friedrich Rückert. * Arztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Sonntag, den 22. Dezember 1935 Herr Dr. Kienle, Adolf Hitlerſtraße 40, Telefon 23, den ärztlichen Dienſt.— Sonntags keine Sprechſtunde! * Rundfunkteilnehmer. Die Ge— ſamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Deut⸗ ſchen Reich betrug am 1. Dezember 1935 6 990 741 gegenüber 6 816 509 am 1. Dez. * Geflügelausſtellung. Morgen Sonntag veranſtaltet der Geflügelzuchtverein im Saale des„Fürſt Alexander“ eine große Geflügelausſtellung, die ſicherlich das In— tereſſe ſämtlicher Geflügelfreunde finden wird. Zur Schau ſind nur erſtklaſſige Raſſetiere nusgeſtellt, ſodaß viel Wiſſenswertes zu ſehen und zu hören ſein wird. Poſtdienſt. Am Sonntag, den 22. Dezember iſt der Paketſchalter von 14—18 Uhr geöffnet. Dienstag, den 24. Dezember werden die Schalter um 16 Uhr geſchloſſen. Nach 16 Uhr werden nur Telegramme und An⸗ meldungen von Ferngeſprächen angenommen. Mittwoch, den 25. Dezember findet eine Brief⸗ und Paketzuſtellung ſtatt. Rentenzahlung. Die Militär ⸗ renten für den Monat Januar werden am Freitag, den 27. Dezember, die Invaliden⸗ und Unfallrenten am Montag, den 30. Dez. beim Poſtamt ausgezahlt. An die erforder⸗ liche Beglaubigung der Invalidenrenten wird erinnert. Schnee und Froſt. Geſtern hatten wir den ganzen Tag über leichten Schneefall. Es war jedoch nicht kalt, ſodaß der Schnee zer⸗ ging und es naß und ungemütlich war. Ueber Nacht jedoch iſt harter Froſt eingetreten. Heut Früh war alles feſt gefroren. Die Bürger⸗ ſteige waren ſehr glatt, ſodaß geſtreut werden mußte, um Unfälle zu vermeiden. Heute den ganzen Tag über hielt der harte Froſt an. So bietet unſere Landſchaft ein echt winter⸗ liches Bild und gibt dem bevorſtehenden Weih⸗ nachtsfeſt den gewünſchten Rahmen. Muſik und Geſang am Weih⸗ nachtsbaum. Morgen Sonntag Abend zwiſchen 7 und 8 Uhr werden am Weihnachts⸗ baume vor dem Rathaus, der uns ſchon ſeit einiger Zeit Weihnachtsſtimmung vermittelt, durch die hieſigen Geſangvereine Maſſenchöre dargeboten und durch die Feuerwehrkapelle muſikaliſche Darbietungen gebracht. Die Feier⸗ ſtunde wird in ſinnvoller Weiſe auf das be⸗ dorſtehende Weihnachtsfeſt zugeſchnitten ſein. Die Bevölkerung iſt hierzu freundlichſt eingea⸗ laden. *» Rieſenhühner aus der Mand⸗ ſchurei werden vielleicht in nicht zu ferner Zeit auch in unſeren Geflügelzüchtereien auf⸗ tauchen. Dieſe bis vor kurzem uns unbe⸗ kannte Raſſe wird bisher nur in wenigen ent⸗ legenen Gebieten der Mandſchurei gezüchtet. Ein Hahn erreicht ein Gewicht von 5 kg., eine Henne ein ſolches von 4,5 kg. Die Eier dieſes Rieſenhuhnes wiegen etwa 100 g, ja einzelne beſitzen ſogar ein Gewicht von 140 g, während das der kleinſten Eier kaum je weniger als 80 g beträgt. Die Eier unſerer Haushühner ſind dagegen durchſchnittlich 50—60 g ſchwer. Allerdings legen die Rekordhühner unter ihnen jährlich mehr als 300 Eier, während das mandſchuriſche Rieſenhuhn es meiſt auf nicht mehr als 100 Eier im Jahresdurchſchnitt bringt. Aber die Hühnerraſſe iſt überhaupt noch nicht richtig durchgezüchtet worden. 100000 Mütter erhielten Erholung NS. Das Hauptamt für Volkswohl⸗ fahrt in der N. S. D. A. P. hat nicht nur die Durchführung des Winterhilfswerks über⸗ nommen, ſondern leiſtet darüber hinaus auf allen Gebieten ſoziale Hilfe. Am bekannteſten geworden iſt die Mütterverſchickung und die Kinderlandverſchickung, über die jetzt amtliche Ziffern bekanntgegeben werden. Wenn man be⸗ denk, daß vom 1. Januar bis Mitte Oktober Lokale Nachrichten und Ratſuchende, die überall im deutſchen Reich beſtehenden Hilfsſtellen für Mutter und Kind aufgeſucht haben, um ſich Rat und Hilfe zu holen, während im gleichen Zeitraum etwa 1 Million Unterſtützungsanträge bearbei— tet wurden, ſo beweiſt dies nicht nur die Ausdehnung und den Umfang dieſes ſozialen Hilfswerkes, ſondern auch ſeine Verbunden⸗ heit mit dem Volk und ſeiner Beliebtheit beim Volk. g Das gleiche iſt von der Leiſtung der Mütterverſchickung zu ſagen, die in der Zeit vom 1. Mai 1934 bis Ende Oktober 1935 faſt 100 000 Frauen zur Verſchickung gebracht hat. Daß es ſich hierbei um Mütter handelt, die ſich niemals aus eigenen Mitteln eine Er⸗ holung gönnen können, iſt beſonders erfreu⸗ lich und beachtenswert. Von der Kinder⸗Land⸗ verſchickung wurden insgeſamt 619000 Kin⸗ der verſchickt, eine Leiſtung, die ebenfalls vor⸗ bildlich genannt werden muß. Wenn man dieſen Leiſtungsbericht des großen deutſchen ſozialen Hilfswerkes lieſt und dann zurückdenk, wie es in dieſer Beziehung vor der Machtübernahme im alten Parteien- ſtaat beſtellt war, und dazu noch den Blick über die Grenzen des Deutſchen Reiches hi⸗ nauswendet, ſo erkennt man erſt dieſe einzig⸗ artige Leiſtung der Bewegung, die, aus dem Volk geboren, ſich immer und immer wieder für das Volk einſetzt und um ſein Wohl und Wehe beſorgt iſt. Weihnachtsfeier des Sängerbund⸗Flora! Wie alljährlich, ſo hält auch in dieſem Jahr der Sängerbund⸗Flora ſeine Weihnachts- feier ab. Die Veranſtaltung findet am erſten Weihnachtsfeiertag ſtatt. Nach wochenlangem, eifrigem Studium iſt es unſerer ſtrebſamen Spielſchar gelungen, die bekannte Volksoperette mit Revue⸗Einlage„Es war in Heidelberg“ von Thilo Schmidt, zur Aufführung zu bringen. Auch die Sänger werden unter der bewährten Leitung ihres Chormeiſters Herrn Guſtin Lambert den Abend durch Chor⸗Vor⸗ träge verſchönern. Die Muſik wird von dem leiſtungsfähigen und beſtbekannten Orcheſter der Kapelle„Schwarz⸗Weiß“ ausgeführt. Es ſteht uns daher, nach den mühevollen Vor⸗ bereitungen zu ſchließen, eine würdige Weih⸗ nachtsfeier bevor, zu der wir unſere verehr⸗ lichen Mitglieder und deren Angehörige herz⸗ lich einladen. Anſchließend laſſen wir eine kurze In⸗ haltsangabe der Volks⸗Operette„Es war in Heidelberg“ folgen: Der Fabrikbeſitzer Waldorf ſchickt ſeinen Stiefſohn Werner und ſeinen Neffen Hans zum Studium nach Heidelberg und gibt ihnen aus treuer Fürſorge das alte Faktotum Schwalbe mit. Am ſchönen Neckar angekommen, macht Schwalbe Quartier bei der Wäſchnerin An⸗ tonie Müller. Werner fängt an deren reizen⸗ dem Töchterchen Reſi ſofort Feuer, während Hans mehr Freude am Pokulieren findet. Ausgelaſſenes Studentenleben. Die Herbergs⸗ mutter Antonie entdeckt in Schwalbe den Hal⸗ lodri, der ſie vor 20 Jahren in Würzburg hat ſitzen laſſen. Schwalbe macht ſeinen Ju⸗ gendſtreich wieder gut, indem er ſeiner Tochter Reſi einen legitimen Vater gibt. Plötzlich er⸗ ſcheint Waldorf, der von der Liebelei Werners Kenntnis hat, und verlangt von ihm, der Sache ſofort ein Ende zu machen. Werner weigert ſich. Als der Vater aber erklärt, daß er vor dem Ruin ſtehe und er nur Rettung in der Heirat Werners mit der Tochter ſeines Teil⸗ habers finden könne, entſagt der Sohn ſeinem Liebestraum. Herzbrechende Trennung von Reſi. Ein Jahr iſt vergangen. Werner iſt Armgards Gatte geworden. Trotz aller Liebe, die ihm die junge Frau entgegenbringt, kann er Reſi nicht vergeſſen. Er iſt tiefunglücklich geworden. Auf einer Autofahrt verunglückt Armgard tötlich. Ueber ſchweres Leid finden ſich nun Werner und Reſi erneut für immer. Auch Hans findet ſein Lebensglück in der lieb⸗ reizenden Annalies, der Schweſter Werners. Mit einer Doppel⸗Verlobung ſchließt das prächtige, an ernſten und heiteren Scenen reiche Stück. * Saiſonmäßige Zunahme der Arbeitsloſen im Monat November Die Wirtſchaft im Ganzen geſehen hat auch im November ihre Stabilität bewahrt. Demzufolge war auch die Beſchäftigungslage durchaus befriedigend und Vermittlungs⸗Er⸗ gebniſſe des Arbeitsamtes günſtig. Zwar hat aus jahreszeitlichen Gründen das Bauge⸗ werbe ſeinen Beſchäftigungsſtand nicht ganz gelernte und ungelernte Kräfte freigeſetzt wur⸗ den, die auch zu der im- Winter üblichen Er⸗ höhung der Arbeitsloſenziffer führten. Auch die zahlreich zurückgekehrten Hütejungen bringen bis zu ihrer Unterbringung in Lehr⸗ oder Arbeitsſtellen eine vorübergehende Stei- gerung der Ziffer. In faſt allen übrigen Gewerbezweigen jedoch, beſonders in der Metallinduſtrie, die für den Mannheimer Arbeitseinſatz nach wie vor ausſchlaggend iſt, blieben die Beſchäf⸗ tigungsmöglichkeiten günſtig. Erfreulich iſt der erhöhte Abgang an techn. Angeſtellten vor- wiegend für metallverarbeitende, ſowie Ma⸗ ſchinen⸗ und Elektroinduſtrie, ſodaß teilweiſe ein Mangel an guten Fachkräften für Werk⸗ zeug- und Vorrichtungsbau, Motorenbau, Ar⸗ beitsvorbereitung und Kalkulation beſtand. In den übrigen Angeſtelltenberufen be⸗ wegte ſich der Bedarf in normalen Grenzen, mit Ausnahme der Gruppe der Verkäufer⸗ innen, woſelbſt eine ſtarke Nachfrage nach Aushilfskräften herrſchte. Es bleibt zu er⸗ warten, daß dieſe Aushilfen, die bei Inventur— verkäufen wieder gebraucht werden, nicht zum Weihnachtsfeſt gekündigt, ſondern darüber hi⸗ naus bis zur Beendigung der Inventur-Ver⸗ käufe durchgehalten werden. Die Tatſache, daß in der letzten Zeit ge⸗ rade in den männlichen Berufen mehr Dauer- vermittlungen getätigt wurden, darf als Zeichen weiterer Beſſerung der Wirtſchaft und Einſicht unſerer Betriebsführung gewertet wer- den. Wenn alſo auch durch die Einſtellung mancher Außentätigkeit und infolge Freiſtel— lung ungelernter Arbeitskameraden durch ein⸗ zelne Firmen ein ſaiſonmäßig bedingtes Aus- ſetzen einer Reihe von Volksgenoſſen zu be⸗ obachten iſt, ſo iſt doch andererſeits durch die gefeſtigte Wirtſchaftslage der Induſtriebetriebe in unverkennbarer Weiſe ein Ausgleich ge— ſchaffen. Die Jugend ruft.... Deutſche Volksgenoſſen! In dem Willen zur Einheit und Gemeinſchaft hat ſich das geſamte deutſche Volk im Winter 1935⸗36 zur großen kameradſchaftlichen Hilfsaktion der Nation, zum Winterhilfswerk, zuſammenge⸗ funden. Die in der HJ. geeinte deutſche Staats⸗ jugend, deren Zielſetzung vor allem der ſelbſt⸗ Einſatz für die Volksgemeinſchaft iſt, ſteht im Kampfe gegen Hunger, Kälte und Not in vor⸗ derſter Front. Vom 18.— 22. Dezember wird die Hitlerjugend on jeden deutſchen Volksge⸗ noſſen herantreten und ihn bitten, ſich dem Rufe der Jugend nicht zu verſchließen, und auch ſein Opfer zu geben. Das ſchöne Sammelabzeichen, das„erz⸗ gebirgiſche Reiterlein“, eine ſchöne Arbeit deut⸗ ſchen Kunſthandwerks der Heimarbeiter aus dem Erzgebirge, muß in die Hand jedes Volks⸗ genoſſen kommen! Der Bitte zum Opfer darf ſich keiner verſchließen! Die Jugend ruft! Deutſcher Volksgenoſſe! Bezeuge Deine Verbundenheit mit der Jugend des Führers durch Dein Opfer für den notleidenden Volks⸗ genoſſen! Opfere für Deine Volksgemeinſchaft!! Dein Opfer hilft!! Heil Hitler! Bekanntmachung Betr.: Steuerſprechtage. Der nächſte Sprechtag des Finanzamtes wird am Donnerstag, den 9. Januar 1936 auf dem hieſigen Rathaus ſtattfinden. Die⸗ jenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Montag, den 6. Januar, mittags 12 Uhr, bei uns— Zimmer 21— melden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betreffenden Sprechtag nicht rechnen. Viernheim, den 20. Dezember 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel. Bekanntmachung Betr.: Steuerkarten für 1936. Die Steuerkarten für 1936 wurden in den letzten Tagen den Empfangsberechtigten zugeſtellt. Ich fordere hiermit alle diejenigen Lohn⸗ und Gehaltsempfänger auf, denen eine Steuer⸗ karte nicht zugeſtellt worden iſt, die Aus⸗ ſtellung einer ſolchen bei uns Zimmer 13 ſofort zu beantragen. Viernheim, den 20. Dezember 1935. Bürgermeiſterei Viernheim Gottesdſenst- Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 4. Adventsſonntag. Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe. 8 Uhr: 2. hl. Meſſe. 10 Uhr: Hochamt. 2 Uhr: Andacht. Marienkirche: ½9 Uhr: Kindermeſſe. ½11 Uhr: heilige Meſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: 7,05 Uhr 1. Seelenamt für Gg. Helbig 9. 7,35 Uhr R. A. für Adam Kirchner und beiderſeitige Großeltern. Dienstag: 7,05 Uhr beſt. R. A. für Johann Gutperle, Ehefrau Kath. geb. Gutperle und Angeh. 7,35 Uhr beſt. R. A. für Sabina Brechtel geb. Weidner, Schwägerin Franziska Brech⸗ tel und Angehörige. Am Montag iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr heilige Meſſe. Am nächſten Dienstag von 4—7 Uhr Ge⸗ legenheit zur hl. Beicht. Nach 7 Uhr iſt keine Gelegenheit mehr zur hl. Beicht. Am nächſten Mittwoch wird das Hoch- heilige Weihnachtsfeſt gefeiert. 1. Feiertag: Apoſtelkirche: 5 Uhr: Mette mit Predigt. Anſchließend heilige Meſſe. 7 Uhr: Gottesdienſt bei den Engl. Fräu⸗ lein und Barmh. Schweſtern. 8 Uhr: heilige Meſſe ohne Predigt. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. 2 Uhr: Veſper. Danach Erteilung der Generalabſ. an die Mitglieder des 3. Ordens. 3—5 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beicht. Marienkirche: 7½29 Uhr: Feierliche heilige Meſſe. ½11 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt 2. Feiertag(Stefanstag). Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe. 8 Uhr: heilige Meſſe mit Segen für die lebenden und verſtorbenen Jubilare und Jubilarinnen des Jahrgangs 85/86. Unter der heiligen Meſſe Ge⸗ neralkommunion für die Jubilare. 10 Uhr: Hochamt. 2 Uhr: Andacht. Marienkirche: 7½9 Uhr: Kindermeſſe. ½11 Uhr: heilige Meſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Freitag: ö 7,05 Uhr beſt. E. A. für Kath. Froſchauer geb. Bugert, Sohn Valentin, Maria Alter geb. Wieland, Ther. Alter geb. Krug, gef. Krieger Johann Krug und beiderſeitige An⸗ verwandte. 7,05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Ehrhardt und Kath. Stumpf und Eltern. 7,35 Uhr beſt. Engelamt für geſt. Kirchen⸗ rechner Joſ. Martin 3., Ehefrau Katharina geb. Winkenbach, beiderſeitige Eltern, Ge⸗ ſchwiſtern und Angehörige. Samstag: 7,05 Uhr beſt. Amt für Joh. Ad. Wun⸗ derle, Ehefrau Eva Magd. geb. Haas, bei⸗ derſeitige Eltern und Anverwandte. 7,05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Mich. Haas 2. und Familie Lippert. 7,35 Uhr: beſt. Amt für Peter Kempf 5, Ehefrau Anna Maria geb. Fleiſchmann und ledig verſt. Sohn Philipp und Angehörige. Am nächften Sonntag iſt gemeinſchaftliche heilige Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer E. Lipp und Weidmann, A. Lipp und Frl. Haas. Ebenſo für die diesjährigen Erſt⸗ kommunikanten. Die Mädchen beichten am Freitag um 5 Uhr, die Knaben am Samstag um 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 22. Dezember 1935: 10 Uhr: Gottesdienſt. (Text: Apoſtelgeſchichte 26, 28; Lied: 15, 27, 15; Vers 5.) 11 Uhr: Kindergottesdienſt. 5 Uhr nachm.: Chriſtfeier der evangel. Kleinkinderſchule und des Kinder⸗ gottesdienſtes. Montag, den 23. Dezember 1935: 1935 mehr als 2 Millionen Hilfsbedürftige halten können, wodurch wie in jedem Jahre Bechtel. 8 Uhr abends: Kirchenchor. 2 . e —— err r tigen ipal, ch. kechtel Gre Vlech⸗ lein, um ü Ge⸗ t i Hoch⸗ bend ſtiu⸗ die le gs Ghe⸗ le ler — .——...—..—— — 5 e Vor zwanzig Jahren Aufgabe des Dardanellenunkernehmens. Mit der Gewinnung der Dardanel⸗ len durch die Entente wäre die Türkei als kriegführende Macht ausgeſchaltet worden. Im März 1915 hatte eine engliſch⸗franzöſi⸗ ſche Flotte vergeblich den Durchbruch durch die Dardanellen verſucht. Deutſche U-Boote und Minenanlagen er⸗ rengen einen vollen Abwehrerfolg. Zu⸗ nächſt war die Türkei auf ſich ſelbſt ange⸗ wieſen. Die Landverteidigung an dieſer entſcheidenden Front leitete der deutſche General Liman von Sanders. Im April war ein ſtarkes feind iches Lan⸗ dungskorps auf der Halbinſel Gallipoli mit 200 000 Mann gelandet. Ein langwie⸗ riger berluſtreicher Setllungskrieg zog ſich durch Monate hin. Das deutſche U⸗Voot „1 21“ war wie der Hecht im Karpfenteich unter den 60 Schiffen des Feindbundes. 20 Entente⸗Diviſionen ſtatt der vorgeſehenen 5 verbluteten Als Serbien niedergerungen war wurde die Lage der Entente⸗Truppen immer kataſtrophaler. In Nacht und Nebel ſchifften die Engländer ſchließlich drei Tage vor Weihnachten ihre Truppen ein. Die Reſte folgten in den erſten Januartagen 1916. 150000 Mann mußte die Entente auf Ver uſtkonto ſetzen. Ein Dutzend Schlachtſchiffe waren auf den Grund geſchickt durch deutſche U⸗Boote und Minen die Gefahr für Konſtantinopel war beſeitigt. PPP fbTbPpTbTbTbTbTbTbTbTbPbTbTbTbTbTbbbe Anstauſch von Arheits plätzen Ingendliche haben Aelkeren Platz gemacht. Berlin. 20 Dezember Zu den Maßnahmen, die im Kampfe ge⸗ gen die Erwerbsloſigkeit unternommen murden, gehört auch die Einführung des Arbeitsplatzaustauſches. die das Ziel verfolgt. durch Auswechflung jugend⸗ licher, unter 25 Jahre alter Beſchäftigter mit älteren Arbeitsloſen ſowie durch das auf die Dauer wirkſame Genehmiaungsver⸗ fahren der Arbeitsämter bei der Einſtel⸗ lung von Perſonen unter 25 Jahren den 8 erwerbsloſen Volksgenoſſen zu hel⸗ en. Wie bedeutungsvoll dieſe Maßnahme iſt. ergibt ſich daraus, daß im Wege dieſes Ar ⸗ splatzaustauſches vom Oktober 1934 bis einſchließſlich Mai 1935 über 108 000 Ar- beitsplätze für ältere Arbeiter und Ange⸗ dellte freigemacht werden konnlen. Ganz beſonders erfreulich iſt dabei. daß es den Arbeitsämtern gelang, vom Oktober 1934 bis einſchließlich Mai 1935 nicht weniger als 28 063 oder 27,7 v. 5. der durch den Ar- beitsplatzaustauſch freig⸗wordenen Arbeits- kräfte in der Landwirtſchaft. einſchließlich des Dienſtes als Candhelfer, unterzubrin⸗ während über 67 000 dem Arbeits- Nenſt und damit ebenfalls der Verbunden heit mit der Scholle zugeführt werden konn · ten. Die 1934 erfolgte einheitlichere Zuſam⸗ menfaſſung der Arbeitseinſatzrege'ung hat auch auf einem anderen Gebiet noch ſehr be⸗ achtliche Erfolge erzielt. nämlich bei der Unterbringung der Arbeitſuchenden in Dauerbeſchäftigung. Während ſich der Anteil diefer Untergebrachten im Durch⸗ ſchnitt des Jahres 1933 erſt auf 25,7 v. H. belief ſtieg er im Jahresdurchechnitt 1934 f 40 v H. und im Durchſchnitt des erſten Kalbiabres 1935 auf 49.7 v. H. Was sven Hedin berichtet Eindrücke aus dem neuen Deutſchland. Stockholm, 21. Dezember. Der bekannte Aſienforſcher Dr. Sven Hedin kehrte von einer längeren Vor⸗ Kagsreiſe in Deutſchland zurück wo er u. a. von einigen Vertretern der Stockholmer reſſe begrüßt wurde. Die Blätter bringen ngere Erklärungen Sven Hedins über ſeine Eindrücke, namentlich in Deutſchland, und ſeine Pläne für die Zukunft Das Re⸗ gierungsorgan„Social⸗Democraten“ bringt auf der erſten Seite den umfanareichſten Bericht über die Unterredung mit dem heim⸗ kehrten Aſienforſcher. Hedin erklärte u. a. olgendes:„Im Unterſchied zu der unſiche⸗ ren Lage in Deutſchland von früher hat ſich dort jetzt etwas Feſtes und Beſtimmtes herauskriſtalliſiert. Die meiſten Deutſchen ſtrahlen von Zufriedenheit, und das neue Heer hat die Tradition für Disziplin und Orga⸗ niſakion geweckt.“ Das Blatt ſtellt anſchließend da⸗ ran feſt daß Hedin ſeine„ſeit Jahrzehnten allenthalben bekannten Sympathien für Deutſch and entwickelte und im gleichen Atemzuge ſeine warme Sympathie für Hitler erklärte.“ Ueber ſeinen Beſuch beim Führer und Reichskanzler erklärte Sven Hedin u. a.:„Er hat viele meiner Bücher geleſen und unterhielt ſich auch mit großer Kenntnis über Dinge, die meinem Intereſſe näher lagen.“ Weiter hob der große ſchwediſche Forſcher beſonders 6 daß er überall namentlich in eutſchland. höchſt freundlich und mit Ach⸗ ſung empfangen worden ſei. Nach„Stock⸗ bolms Tidningen“ hat das Olympiſche Sta⸗ dion in Berlin auf Spen Hedin einen groß⸗ artigen Eindruck gemacht. Feuer zerſtörte das Kloſter Rietberg. Das Franziskanerkloſter Rietberg, eines der ſchönſten weſtfäliſchen Klöſter, iſt durch ein Großfeuer zerſtört worden. Der Dachſtuhl des Kloſters und der Kirche ſind dem verheerenden Feuer zum Opfer gefaſſen. Brand. Stadt und Land im Unzer (Weltbild— M.) das Kloſter nach dem interlleid Bild zeigt G7 e Starke Schneefälle in allen Teilen des Neiches Berlin, 20. Dezember. Ueber großen Teilen des Reiches ſind ſtarke Schneefälle niedergegangen. Zum erſtenmal in dieſem Winter iſt auch das ganze Berliner Stadtgebiet von einer ein⸗ heitlichen weißen Decke eingehüllt worden. Die Straßenreinigung ſetzte außer ihren 3400 Stammarbeitern noch 1260 Hilfskräfte zur Beſeitigung der Schneemaſſen ein. Gleichzeitig wurden ſämtliche Schneepflüge eingeſetzt. Während das Forträumen des Schnees in dieſem Winter bis einſch ießlich Donnerstag rund 19 250 RM Koſten verurſacht hat. rechnet man allein für den Freitag mit 19 500 RM Unkoſten. Eine Meldung aus München beſagt, daß es im bayeriſchen Oberland ſeit Mitternacht ununterbrochen ſchneit. In München war die Schneedecke 10 Zentime⸗ ter hoch. In den Bergen iſt über 50 Zenti⸗ meter Neuſchnee gefallen. Im Allgäu war der Verkehr faſt völlig lahmgelegt. So wird aus Kempten gemeldet, daß der Kroitwagenperfehr vollſtändig ruht. Wie aus Lörrach berichtet wird. richte⸗ ten die außerordentlichen Schneefälle, die in den höheren Gebirgslagen einsetzten, im hinteren Wieſental große Schäden an. Ueberall gab es zerriſſene Telefondrähte, ſo daß viele Ortſchaften von der Ummelt abgeſchnitten waren. Im Bezirk von Schönau behinder⸗ ten die umgeſtürzten großen Telefon- und Lichtmaſten den Straßen- und Bahnverkehr. Die Züge er itten ſtarke Verspätungen. Sehr groß ſind auch die Schäden in den Waldungen. Dadurch, daß ſich die Telefon⸗ drähte auf die Lichtleitungen legten gab es verſchiedentlich Kurzſchluß; kleinere Brände, die dadurch vereinzelt entſtanden. konnten glücklicherweiſe gelöſcht werden. Ein trau⸗ riges Bild bot in Schönau die Paradies⸗ ſtraße wo viele Tannen unter der Schnee⸗ laſt umgeſtürzt waren. Der Poſtautover⸗ kehr konnte zum Tei nicht mehr durchge⸗ führt werden. Auch die Fernſprechleitung nach dem Feldberg iſt unterbrochen. Veſriedigende Vorräte Die Lage der deutſchen Getreidemärlte Wp Berlin, 21. Dezember. Der Verlauf der deutſchen Getreidemärkte zeigte im Monat November eine durchweg nur verhältnismäßig geringe Anlieferungs⸗ tätigkeit der Landwirtſchaft. Dieſe hatte in erſter Linie darin ihren Grund. daß die un⸗ gewöhnlich lange Andauer des milden Wetters der Landwirtſchaft Feldarbei⸗ ten bis ſpät in den November hinein ge⸗ ſtattete. Außerdem aber wirkten auch die getreidewirtſchaftlichen Maßnahmen in der Richtung einer gleichmäßigen Entwicklung der Erntebewegung. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt und vom Reichsnährſtand oeröffentlichten Ziffern über die Ende November 1935 noch in erſter und zweiter Hand befindlichen Vorräte von Getreide und Kartoffeln bringen in vollem Umfange eine Beſtätigung dieſer Angebots⸗ entwick ung während des Novembers. Sie zeigen ferner. daß infolge dieſer keineswegs überſtürzten Erntebewegung die Vorrats⸗ lage am 30. November 1935 durchweg als befriedigend zu bezeichnen iſt. Beim Roggen war eine Abnahme der Beſtände um 8,5 v. H., der Geſamternte ge⸗ genüber 9 v. H. vor einem Jahre feſtzuſtel⸗ len. ſo daß ſich die noch vorhandenen Vor⸗ räte der Landwirtſchaft am 30. November 1935 noch auf 59 v. H. der geſamten Ernte beliefen gegenüber 35 v. H. vor einem Jahre. Insgeſamt waren alſo die noch vorhandenen Noggenbeſtände um rund 270 000 Tonnen größer als vor einem Jahr. was als ein durchaus befriedi⸗ gender Stand bezeichnet werden kann. Beim Winterweizen war eine Ab⸗ nahme um 9 v. H. auf 55 v H. der Geſamt⸗ ernte. beim Sommerweizen um 5 v. H. auf 75 v. H. der Geſamternte in der erſten Hand feſtzuſtellen. In dieſem Fall war die Abnahme langſamer als im Vormonat und langſamer als vor einem Jahre. Da zu Be⸗ ginn diefes Wirtſchaftsjahres ein erheblicher Ueberſchuß aus der vorhergehenden Ernte übernommen wurde, kann die Vorrats' age auch beim Weizen als durchaus normal be⸗ friedigend bezeichnet werden. Das Gleiche wie beim Weizen und beim Roggen gilt auch von der Gerſte. Hier iſt bei der Wintergerſte eine Ahnahme um v. H auf 38 v. H. der Geſamternte. bei der Sommergerſte um 10 v. H. auf 60 v. H. der Geſamternte feſtzuſtellen. An Hand der Ernteziffern vom September 1935 ergibt ſich dabei ein Beſtand Ende November in der erſten Hand in Höhe von 1.8 Millionen Tonnen der um rund 110 000 Tonnen grö⸗ ßer als zur gleichen Zeit des Vorjahres war Es zeigt ſich, daß das Beſtreben zur vorſichtigen Bewirtſchaftung der Gerſte ebenſo wie im Vorjahre vorhanden iſt, es zeigt ſich aber auch daß in den erſthändigen Beſtänden, die um rund 110 000 Tonnen größer als vor einem Jahre ſind. noch aus⸗ reichende Mengen für die Verſorgung des Marktes zur Verfügung ſtehen. Auch beim Hafer kann die Verſor⸗ gungslage, ebenſo wie die Beſtandsentwick⸗ lung, als durchaus befriedigend bezeichne werden Hier betrug die Abnahme im No⸗ vember 8 o. H. der Geſamternte. der Be⸗ ſtand 73 v. H. der Geſamternte. 1 Bei den Kartoffeln wurden vom Reichsnährſtand zum 30. No⸗ vember 1935 erſtmalig in dieſem Wirt⸗ ſchaftsjahre die Vorräte ermittelt. die ſich auf noch 66 v. H. der Geſamternte an Spät⸗ kartoffeln be iefen. Legt man bier die neueſte amtliche Ernteſchätzung für Spät⸗ kartoffeln von 39,7 Millionen Tonnen zu⸗ grunde, ſo ergibt ſich, daß ſich der Beſtand am 30. November noch auf rund 26.2 Mil⸗ lionen Tonnen belief Er war damit um rund 2,6 Millionen Tonnen geringer als vor einem Jahre, während die Spätkartof⸗ felernte nach den Ermittlungen des Stati⸗ ſtiſchen Reichsamtes um 3.7 Millionen Ton⸗ nen kleiner war. Ein erheblicher Teil der Minderernte iſt alſo gegenüber dem Vor⸗ jahre durch eine vorſichtige Bewirtſchaftung aufgeholt worden. Die Landwirtſchaft war in dieſem Herbſt in beſonderem Maße da⸗ rauf bedacht, ſich aus der Kartoffe ernte eine ausreichende wirtſchaftseigene Futter- grundlage zu ſichern und iſt aus dieſem Grunde ſowohl mit der Ablieferung als auch mit dem Verbrauch von Kartoffeln ſparſam umgegangen. Schwere Verantwortung Die Ausweiſung der Eupen- Malmedter Köln, 21. Dezember. Die Vereinigten Landsmannſchaften Eu⸗ pen⸗Malmedy—Monſchau veröffentlichen eine Stellungnahme zu der dbelgiſchen Aus⸗ weiſung der vier heimattreuen Eupen⸗Mal⸗ medyer. Hierin heißt es u. a.: „Mit verhaltener Leidenſchaft haben wir und mit uns das ganze deutſche Volk den Perteidigungskampf verfolgt, den unſere ab⸗ getrennten Volksgenoſſen in Eupen⸗Mal⸗ medy vor den Schranken des be giſchen Ge⸗ richts in Lüttich führen mußten. Mit dem Urteil von Lüttich, das unſeren Volksge⸗ noſſen die belgiſche Staatsbürgerſchaft nahm, ſetzte ſich Belgien leichten Herzens über die von ihm freiwillig angenommenen pölkerrechtlichen Verpflichtungen hinweg Das Urteil ſtand nicht zuletzt in ſchärfſtem. Gegenſatz zu der öffentlichen Behauptung des gegenwär⸗ tigen belgiſchen Miniſterpräſidenlen, Belgien gewähre den Eupen⸗Malmedyern „ſo wie allen Belgiern den Genuß unſerer großen Verfaſſungsfreiheiten“. Und es ſtand nicht minder im Gegenſatz zu der Auffaſſung des gegenwärtigen belgiſchen Juſtizminiſters, der in der belgiſchen Kam⸗ mer zu denen gehörte. die das belgiſche Aus⸗ bürgerungsgeſetz als völkerrechts⸗ und ver⸗ faſſungswidrig verdammt hatte. Nicht genug damit daß man Männer, die nicht ihre ſtaatsbürgerlichen Pflichten ver⸗ letzt, ſondern ſie bielmehr ehrlich und 5 recht erfüllt haben, zu„Staatenloſen“ u ſo in ihrer Heimat rechtlos machte Ausbürgerung folgte nun auch die 2 weiſung. Männer, die ſich der Liebe und der Achtung aller ihrer Mitbürger er⸗ freuen, wurden von der Polizei gewaltſam über die Grenze gezerrt, und in ihrem Schickſal fühlt ſich die heimaltreue Bevölkerung Eupen Mal medys ausnahmslos und mit ihr das ganze deut⸗ ſche Volk verletzt und beleidiat. Mit der Durchführung des Ausweiſungs⸗ befehles übernehmen nunmehr die belgiſche Regierung und der belgiſche Staat die volle Verantwortung für den Ausnahmezuſtand, in dem ſich die Eupen-Malmedyer ſeit dem Inkrafttreten des Aushürgerungsgeſetzes befinden. Niemals kann aus Unrecht Recht werden, niemals vergißt das deutſche Volk. daß Unrecht Wiedergutmachung heiſcht. Die der us; moraliſche Verbundenheit mit dem Reich gibt den Eupen⸗Malmedyern die Kraft, Willkür zu ertragen und unerſchütter eich und zäh auf dem Recht zu beharren.“ Organe der Kirchenleitung Anordnung des Reichskirchenminiſters. Berlin, 21. Dezember. Der Reichsminiſter für die kirchlichen An⸗ gelegenheiten, Kerrl, gibt gemäß der 5. Verordnung vom 2. Dezember 1935 zur Durchführung des Geſetzes zur Sicherung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche fol gen⸗ des bekannt: 5 Bei der Deutſchen Evangeliſchen Kirche, der evangeliſchen Kirche der Altpreußiſck en Union und ihren Kirchenprobinzen mit Ausnahme der Kirchenprovinzen Rheinland und Weſtfalen. der Evangeliſch⸗lutheriſchen Landeskirche Sachen, der Evangeliſchen Union mit Ausnahme des Ge ſ tungsbe⸗ genheiten, Kerrl, die Mitalieder der Landeskirche Naſſau⸗Heſſen und der Evan⸗ geliſchen Landeskirche Kurheſſen⸗Waldeck ſind auf Grund des Geſetzes zur Sicherung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche vom 24. September 1935 Organe der Kirchen⸗ leitung gebildet worden. Inſoweit iſt daher die Ausübung kirchenregaimentlicher und kirchenbehörd icher Befugniſſe durch die Organe kirchlicher Vereinigungen und Gruvven, insbeſondere alſo für das Gebfet der Deutſchen Evangeliſchen Kirche durch die Votläufige Kirchenleitung für das Gebiet der genannten Landeskirchen in der evangeliſchen Kirche der Altpreußiſchen Unoin mit Ausnahme des Geltungsbe⸗ reiches der Kirchenordnung für die Provinz Weſtſalen und die Rheinprovinz durch die Bruderröte unzuläſſig. Jünf Provinzialkirchenausſchüſſe. Auf Grund der Erſten Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur Sicherung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche vom 3. Oktober 1935 ernannte der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter für die kirchlichen An⸗ gelegenheiten. Kerrt, die Mita ieder der Provinzialkirchenausſchüſſe, Oſtpreußen und Schleſien. Die Provinzialausſchüſſe ſind in Einvernehmen mit dem Landeskirchengus⸗ ſchuß gebildet worden. Soweit die Aus⸗ ſchüſſe noch nicht ihre vollſtändige Mitglie⸗ derzahl beſitzen, ſollen ſie aus den Gruppen der Deutſchen Chriſten und der Bekennt⸗ nisfront ergünzt werden. Jährliche Neichskriegertage Kaſſel als ſtändiger Tagungsort. Wie der Kyffhäuſerbund mitteilt, hält de. Deutſche Reichskriegerbund(Kyffhäuſerbundz e. V., von nun an in jedem Jahr einen Reichs⸗ kriegertag, und zwar in Kaſſel, ab. Dieſem Aufmarſch von alten Soldaten ſoll in Zu⸗ kunft ſtets eine Arbeitstagung vorausgehen. Als Veranſtaltungsort wurde die Stadt Kaf- ſel auserſehen, weil ſie wegen ihrer zentralen Lage und infolge ihrer günſtigen Aufmarſch⸗ plätze hierfür beſonders geeignet it. Nah und Fern Familientragödie. Der 42 jährige Emil Käͤärber in Kirchzell(bei Amorbach) lebte ſchon ſeit längerer Zeit mit ſeiner au in Unfrieden. Vor etwa vier Wochen tte die Frau mit ihren drei Kindern im Alter von 7 bis 14 Jahren ihren Mann verlaſſen und war zu ihren Eltern gezogen. Der Mann kam nun zu ſeiner Frau und ſarderte ſie auf, wieder zu ihm zurückzukeh⸗ ven. Als die Frau ſich weigerte, zog Kör⸗ ber eine Piſtole und feuerte auf ſeine Frau. Tödlich getroffen ſank ſie zu Boden. Auf die Hilferufe der Mutter der Ermordeten wollten die beiden Brüder der Frau dem Täter die Waffe abnehmen, was ihnen aber nicht gelang. Mit einem Schuß durch den Kopf machte er ſeinem Leben ein Ende. 21 Tiere im Rauch erſtickt. In Halber⸗ ſtadt ſchlugen dem Knecht eines Landwir⸗ zes, der am frühen Morgen in die Ställe gehen wollte, dichte Rauchſchwaden entge⸗ gen. Während der Nacht war aus noch nicht ermittelter Urſache die Futterkiſte in Brand geraten Das Feuer fraß ſich unter großer Rauchentwicklung ohne Flammenbildung weiter fort. Erſt beim Oeffnen der Tür ſchlugen die Flammen hoch auf. konnten aber ſchnell gelöſcht werden. Vierzehn Pferde. zwei Mauleſel und fünf Zugochſen erſtickten im Rauch. Geheimnisvoller Cautſprecher. Die Gen⸗ fer Polizei entdeckte auf einem Baum im Garten eines dem Völkerbundsgebäude ge⸗ genüberliegenden Grundſtücks einen Laut⸗ ſprecher, der offenbar dazu dienen ſollte. während einer Sitzung eine Demonſtra⸗ tionsrede vom Stapel zu laſſen, die im Sit⸗ zungsſaal gehört würde. Die Urheber die⸗ ſes Streiches ſind noch nicht ermittelt. Von einer Lawine verſchüttet. Infolge ſtarker Schneefälle iſt in der Umgebung der Stadt Görz der Straßenverkehr an ver⸗ ſchiedenen Stellen unterbrochen worden. Die Schneehöhe beträgt im Grenzgebiet über einen Meter. Auf dem Bogatin ver⸗ ſchüttete eine Lawine in 700 Meter Höhe zwei italieniſche Soldaten. Einer Kompanie Alpini gelang es nach harter Arbeit, die Leichen der beiden Verunglückten zu ber⸗ gen und zu Tal zu ſchaffen. Jünf Jahre„Sommerzeit“ ſind beendet. Nach fünfjähriger„Sommerzeit“ werden, wie aus Moskau gemeldet wird, die Uhren in der Räterepublik jetzt um eine Stunde zurückgeſetzt werden. Im Sommer 1930 waren ſie eine Stunde vorwärts ge⸗ rückt worden, um elektriſchen Strom zu ſpa⸗ ren in der Sommerzeit. Aber man vergaß, ſie im Winter wieder umzuregulieren. Seit⸗ dem waren ſie Sommer und Winter unver⸗ ändert geblieben. Die Behörden haben nun plötzlich beſchloſſen, wieder zur alten ruſſi⸗ ſchen Zeit zurückzukehren, wenigſtens für die Winterszeit. Dies ſoll mit dem 1. Ja⸗ nuar 1936 der Fall ſein, von wo ab es nur eine Stunde Unterſchied zwiſchen Moskau und Weſteuropa ſein wird. Siameſiſche Iwillinge im Heeresdienſt. Die Heeresleitung der Vereinigten Staaten hat die in Manila anſäſſigen Brüder Lucio und Simplicio Godino zum dreijäh⸗ rigen Militärdienſt einberufen. Die Beiden hatten ſich um die amerikaniſche Staatsbür⸗ gerſchaft beworben, die aber erſt nach drei⸗ jähriger Dienſtzeit bewilligt wird. Als die Brüder nun den Dienſt antraten, ſtellte ſich heraus, daß ſie an den Hüften zuſammen⸗ gewachſene ſiameſiſche Zwillinge ſind, die ſich in Schaubuden produzieren. Die Heeres⸗ leitung ſteht vor einem ſchwierigen Pro⸗ blem. da ein ſolcher Fall bisher nicht vorge⸗ kommen iſt und andererſeits das Geſetz keine Ausnahme zuläßt. Flugzeugzuſammenſtoß. In der Nähe des Amſter damer Flugplatzes Schiphol ſtieß ein Militärflugzeug mit einem Schul⸗ flugzeug zuſammen. Der Pilot des Mili⸗ tärflugzeuges, das in einen Kanal ſtürzte, konnte ſich durch Schwimmen retten. Der Pilot des Schulflugzeuges, das brennend auf eine Weide ſtürzte, kam ums Leben. Bergwerksunfall. Auf dem Pluto⸗Schacht bei Brüx(Tſchechoſlowakei) riß das Seil einer Förderſchale, auf der drei Arbeiter in den Schacht einfuhren. Die Förderſchale ſauſte 300 Meter in die Tiefe. Die drei Ar⸗ beiter wurden zerſchmettert. Lebendig verbrannt. Nach einer Meldung aus Warſchau exp'odierte durch eine weggeworfene Zigarette in einem Alters- heim nahe bei Kattowitz ein Benzinfaß. Eine Perſon verbrannte bei lebendigem Leibe, drei weitere Inſaſſen des Altersheims trugen ſchwere Brandwunden davon. Wertvolles Weihnachtsgeſchenk Diamant von Millionenwerk. Neuyork. 20. Dezember. Der im vorigen Jahr gefundene Jouker⸗ Diamant wird von ſeinem Käufer, einem Juwelier aus der Neuyorker Fifth Ayenue, zum Verkauf angeboten. Anſcheinend hält der Juwelier die Vorweihnachtszeit für be⸗ ſonders günſtig. Immerhin ſind die Leute auch in den Vereinigten Staaten ſelten ge⸗ worden. die für ein Weihnachtsgeſchenk die Kleinigkeit von anderthalb Millionen Dol⸗ lar anlegen können. Soviel koſtet nämlich der Diamant deute. Man erinnert ſich bei dieſer Gelegenheit da— ran, daß der Finder des Diamanten, der Farmer Jonker, ſeinerzeit für den Stein nur die Summe von 300 000 Dollar erhal⸗ ten hat. Der Juwelier macht alſo ein unge⸗ heures Geſchäft, wenn es ihm gelingen ſallte. den Stein an den Mann zu bringen. Weihnachtsfeier in der Kanzlei des Führers. Der Führer und Reichskanzler hatte ſeine Mitarbeiter zu einer Weihnachtsfeier, die in der Kanzlei ſtattfand, geladen.— Der Führer inmitten ſeiner Gäſte. Rechts neben ihm Reichsleiter Bouhler. der Leiter der Kanzlei.(Heinrich Hoffmann— M.) „Knecht Nuprecht“ hat wirklich gelebt Ein Prieſter zur Zeit Heinrichs des Zweiten Die Frage wird nur dem müßig erſcheinen, der nicht weiß, daß Ruprecht wirklich in deut⸗ ſchen Landen und zwar in der ſehr alten Kloſterkirche zu Kölbigk bei Bern⸗ burg in Anhalt gelebt und gewirkt hat und zwar als Prieſter. Von ihm geht die Sage, daß er eines Weihnachtsabends, als er im Kloſter andächtig betete, plötzlich draußen gro⸗ ßen Lärm vernahm. Er öffnete die Kloſter⸗ tür und gewahrte vor ſich eine Menge Men⸗ ſchen, die ausgelaſſen vor der Kirche lärmte und tanzte. Der Prieſter Ruprecht war über dieſes Treiben am Heiligen Abend ſo em⸗ pört, daß er über die Menſchen einen furchtbaren Fluch ausſprach, ſie ſollten ein ganzes Jahr in die⸗ ſem tollen Zuſtand verharren. Und ſo ge⸗ ſchah es auch. Ein ganzes Jahr tanzten und gröhlten die Menſchen unermüdlich, dann erſchienen am nächſten Weihnachtsabend zwei Prieſter und brachen den Fluch. Der Pfarrer lebt in der Sage als Knecht Ruprecht oder„Heele Chriſt“ weiter. Man drohte ſchon vor Jahrhunderten unartigen Kindern, der Ruprecht werde mit ſeiner gro⸗ ßen Rute kommen und ſie in den Sack ſtek⸗ ken. Die Heimatforſcher verſuchten, etwas Näheres über den Urſprung der Sage ausfin⸗ dig zu machen. Demnach müßte Ruprecht zur Zeit Kaiſer Heinrichs II. ſeinen Fluch zwiſchen 1016—1021 ausgeſpro⸗ chen haben. In dieſen Jahren wurde Mit⸗ teldeutſchland ſchwer durch die Peſt heimge⸗ ſucht, es gab einen ſehr kalten Winter und das Sterben im Lande war groß, auch erregte Winterſonnenwende Am 22. Dezember, um 19.37 Uhr MeE3., erreicht die Sonne in ihrer ſcheinbaren jähr⸗ lichen Bahn am Himmel die größte ſüdliche Abweichung vom Himmelsäquator. Gleichzeitig überſchreitet ſie damit den 270. Längengrad der Ekliptit und tritt in das Tierkreiszeichen des Steinbocks, womit der aſtronomiſche Win⸗ ter beginnt. „Lux Crescit“(das Licht wächſt), heißt es in der alten Liturgie, die das Werden des Heilandes mit dem Wiedererwachen der all⸗ belebenden Sonne vergleicht. Und unſeren Vorfahren war der Tag der Winterſonnen⸗ wende, das Julfeſt, ein höchſter Feſttag, da die Wiederkehr der lebenſpendenden Sonne den nordiſchen Völkerſchaften beſonders wich⸗ tig war. Mit kluger Berechnung legte die chriſtliche Prieſterſchaft den Geburtstag des Heilands auf dieſes nordiſch⸗germaniſche Feſt, um ſo durch Uebernahme alter Ueberlieferung und Umwandlung des Sinnes eines altge⸗ wohnten Feſtes dem neuen Glauben leichter Anhänger zuzuführen. Immer iſt dieſer Tag der Sonnenwiederkehr für uns Bewohner der nördlichen Halbkugel hochbedeutſam. Der Süd⸗ pol der Erde iſt der Sonne zugewendet und hat noch ein Vierteljahr währenden ewigen Sonnenſchein, der Nordpol hat ſeit dem 23. September ewige Nacht gehabt, die noch bis zum 21. März dauert. Bei dem tiefen Stand der Sonne am Himmel iſt ſelbſt die höchſte Mittagshöhe des Tagesgeſtirns ſehr gering; ſie beträgt zu Freiburg 28,5, in Karlsruhe 27,5, in Frankfurt nur 26,5 Bogengrad; dem⸗ entſprechend iſt auch die Sonnenſcheindauer ſehr kurz. So geht die Sonne am 1. Dezem⸗ ber um 7.57 Uhr auf und um 16.28 Uhr unter, am 22. Dezember um 8.18 Uhr auf und 16.36 Uhr unter und am 31. Dezember um 8.19 Uhr auf und 16.44 Ubr unter Dei uafmertſamen veſer wird auffallen, daß das Mittel dieſer Zeit gar nicht auf 12 Uhr mittags, ſondern auf etwa 12.30 Uhr fällt, was zunächſt daher rührt, daß dieſe Zeiten nach mitteleuropäiſcher Zeit gegeben find, wäh⸗ rend unſere Ortszeit, nach der ſich Sonnen⸗ auf⸗ und ⸗untergang richtet, hiervon rund eine halbe Stunde abweicht. Aber auch bei 1 einſtimmt. Die wahre S ein Komet am Himmel die Gemüter. Mit dem Tanzwunder in Kölbigt ſchloß die ſchwere Zeit ab. Die Kunde von dem Tanzwunder verbreitete ſich bald und von nah und weit kamen die Menſchen, um die unheimliche Stätte zu ſehen und in der Kloſterkirche um Vergebung ihrer Sünden zu beten. Kölbigk wurde ein bedeutender Wallfahrts⸗ ort und blieb es bis zum Jahre 1525, wo das Kloſter im Bauernkrieg zerſtört wurde. Aus den erhalten gebliebenen Kloſtergebäu⸗ den entſtand viel ſpäter eine Domäne. Die damals nach dem Brand wieder aufgebaute Kloſterkirche dient heute als Kornſpeicher, und auf dem Fleck, auf dem die tolle Menge ein Jahr getanzt haben ſoll, ſtehen heute Kirſchbäume und eine Scheune. Der alte Friedhof ſteht unter Naturſchutz und enthält eine An⸗ zahl merkwürdiger, ſehr alter Steinſärge, wie ſie in der Art in ganz Deutſchland nicht wie⸗ der anzutreffen ſind. Am vorigen Weihnachten haben Freunde der Heimatkunde den Knecht Ruprecht wie⸗ der aufleben laſſen. In feierlichem Zuge ritt er mit Rute und Sack nach Bernburg. Auch in dieſem und in den kommenden Jahren wird er es tun. Es beſteht die Abſicht, die alte Kirche ihrem Zweck wiederzugeben. Einſtwei⸗ len hat ſie ſchon die merkwürdigſte Wetterfahne bekommen. Sie wird dar⸗ geſtellt durch einen faſt ein Meter hohen Knecht Ruprecht, der einen großen Sack trägt und auch die Rute fehlt nicht. Berückſichtigung dieſes Umſtandes wird man bemerken, daß die Sonne nach der Sonnen⸗ wende ſpäter auf⸗ und untergeht, während man doch eigentlich ein früheres Aufgehen er⸗ warten ſollte. Allerdings hat die Sonnenſcheindauer vom 22. von 8 Stunden 18 Minuten bis zum 31. um 7 Minuten zugenommen. Die eigent⸗ lich„falſche“ Verſpätung des Sonnenaufgan⸗ ges nach Winterſonnenwende rührt vom Ein⸗ fluß der ſogenannten„Zeitgleichung“ her. Wir benötigen für das tägliche Leben eine Zeit, die abſolut gleichmäßig wie der Gang der Sterne verläuft. Unſere Sonne iſt aber gar kein abſolut gleichmäßiger Zeitzeiger. Ginge es nach ihr(Sonnenuhr!), ſo müßten zu man⸗ chen Zeiten die Uhren raſcher, zu anderen langſamer geſtellt werden. Insbeſondere da⸗ durch, daß die Erde auf ihrer elliptiſchen Bahn um die Sonne dem Zentralgeſtirn bald etwas näher, bald ferner iſt, bewegt ſie ſich mit ungleichförmiger Geſchwindigkeit fort und ſomit iſt auch die durch die Erdbewegung vorgetäuſchte Bewegung der Sonne am Him⸗ mel ungleichförmig. Würden wir alſo unſere Uhren nach dem wahren Stand der Sonne regulieren, ſo daß ſie jedesmal 12 Uhr an⸗ zeigen ſollten, wenn die Sonne gerade durch die Mittagslinie läuft, ſo müßten ſie einmal raſcher, einmal wieder langſamer einreguliert werden. Um dieſem Mißſtand zu entgehen, hat man eine gleichmäßig am Himmel wan dernde Sonne, die„mittlere“ oder„ſcheinbare“ Sonne ſich gedacht, deren Bewegung mit der „wahren“ Sonne ſo weit als möglich über⸗ einſtimmt. Allerdings ſind Abweichungen bis zu 15 Minuten unvermeidbar. Dieſe Abwei⸗ chungen bezeichne! man als„Zeitgleichung“. Nun wird gerade zur Zeit der Erdnähe(3 Januar) der Sonne die Zeitgleichung größer und größer, ſo daß die Mittagsſtellung der z r. une geht hinter der ſcheinbaren nach und zwar bis Anfang Februar mehr und mehr. Somit wird. nach wahrer Sonnenzeit nack onnenwende nde Sonnenaufgang wieder früher ſtattſinde 0 noch(bis nach mittlerer Sonnenzeit zunächſt 5. Januar) ſpäter fallen. Aus Stadt und Land Gedenktage 22. Dezember 1815 Der ſchweizeriſche Rechtshiſtoriker Jo- hann Jakob Bachofen in Baſel gebo- ren. 1848 Der Sprachforscher Ulrich von Mlla⸗ mowitz⸗Moellendorf in Markowitz in Poſen geboren. 1917 Beginn der Friedensverhandlungen in Breſt⸗Litowſek. Prot.: Beate— Sonnenaufg. 8.09 Sonnenunterg. 15.47 Mondaufg. 4.51 Mondunterg. 13.80 23. Dezember 1827 Der öſterreichiſche Admiral Wilhelm von Tegetthoff. der Sieger von Liſſa, in Marburg a. d. Drau geboren. 1865 Der Generalfeldmarſchall Herzog Albrecht von Württemberg, deutſcher Heerführer im Weltkrieg in den Schlachten im Elſaß. Lothringen und Flandern, in Wien geboren. 1870(bis 24.) Siegreiche Schlacht a. d. Hal⸗ lüe unter Genera feldmarſchall Edwin Kath.: Florian von Manteuffel gegen die franzöſiſche Nordarmee. Prot.: Dagobert* Kath.: Viktoria Das Palet regiert die Stunde! Das iſt ein Jahr wie's andere ſo: Die letzte Woche vor dem Feſt der Lichter ſteht im Zeichen des Freudemachens. Da regiert das Paket und behauptet ſeine Herrſchaft im Straßenbild bis zur letzten Stunde vor der Beſcherung am Heiligen Abend. Ganz wie die Schenkenden ſelber ſind, ſo wird die Art ihres Gabenkaufs in Zeit und Auswahl offenbar. Kaum daß es der eine erwartet, bis ſeine blanken Markſtücke in ein ſauber verſchnürtes Geſchenkpackell umgemünzt ſind, kann ſich's der andere Zeitgenoſſe noch bis kurz vor dem Feſttag verſagen, die Ga⸗ ben mit Muße zu wählen. Für ſolche Leute könnte der Dezember zum kupfernen, zun ſilbernen und zum goldenen Sonntag noch ein ha bes Dutzend Nachfolger haben: ihre Kaufluſt ſetzt mit unfaßlicher Pünktlichkelt noch knapp eine Viertelſtunde vor Laden⸗ ſchluß am Heiligen Abend ein. Da nimmt man das Nächſtbeſte oder eben das Uebrig⸗ gebliebene aus der großen Auswahlmaſſe, die ſchon ſeit Wochen bereit lag, um das Schönſte ohne Haſt zu ſuchen Doch, ob heute gekauft wird oder fünf Minuten vor Herabgleiten der Rolläden an den Geſchäften: das Paket regiert! Jeden dritten oder vierten Straßenpaſſan⸗ ten triffft Du mit dem Päckerl in der Hand. Der eine läßt's graziös mit der Schnur am Zeigefinger baumein oder klemmt die ge⸗ heimnisvollen Dinge unter den Arm, wenn zur Qualität die Vielzahl kommt. Und zu Hauſe wird dann je nach Bedarf die reinſte Poſtnebenſtelle betrieben, bis alles verſand⸗ fertig iſt, um auch dem Kreis der fernwoh— nenden Lieben oder Freunde noch rechtzei⸗ tig die Gabe in die Hände zu ſpielen. Doch ſeltſam: Zu manch anderen guten Eigenſchaften zieht noch Geduld in die Her⸗ zen der Freudebereiter! Leute, die ſonſt un⸗ gern Schlange ſtehen, reihen ſich in ſtiller Beſchaulichkeit in die Wartenden am Paket⸗ ſchalter. Da herrſcht Hochbetrieb und der gefällige und emſige Poſtbeamte weiß auch, was er getan hat, wenn mit Dienſtſtunden⸗ ſchluß der Schalter geſchloſſen wird. zee Ausbildungsrichtlinien für den Ein⸗ zelhandel. Nach der gewerblichen Betriebs⸗ zäh ung von 1933 werden von den 273 000 aufmänniſchen Lehrlingen 204 000 in Han⸗ del und Verkehr und davon wieder rund 130 000 im Einzelhandel ausgebildet. Die Ausbildung im Einzelhandel ſpie't alſo eine erhebliche Rolle., und da dieſe Kaufmanns⸗ gehilfen zum großen Teil ſpäter ihr Fort⸗ kommen in Großhandel, Induſtrie uſw. ſu⸗ chen, muß der Einzelhandel ganz beſonders auf richtige kaufmänniſche Ausbildung des Nachwuchſes bedacht ſein. Auch die Prü⸗ fung der in ſeinen Betrieben ausgebildeten Lehrlinge ſoll nicht auf eine kaufmänniſche Teileigenſchaft, ſondern auf das umfaſſende Berufsziel eines Kaufmannes abgeſtellt ſein. In nächſter Zeit ſollen Ausbi dungsricht⸗ linien die von der Wirtſchaftsgruppe Ein⸗ zelhandel, der Deutſchen Arbeitsfront, der Reichsjugendführung, der Arbeitsgemein⸗ ſchaft der Induſtrie⸗- und Handelskammern und der Reichsgruppe Handel bearbeitet werden, die Geſtaltung der Lehre in allen Vetrieben des Einzelhandels endgültig re⸗ geln * Heiratserlaubnis für Dienſtpflichtige. In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, in denen Dienſtpflichtige unmittelbar nach Erreichung der Volljährigkeit ſich an die militäriſchen Dienſtſtellen oder Wehrdieſtſtellen wenden und um die Erlaubnis zur alsbaldigen Eheſchlie⸗ ßung nachſuchen. Der Reichs⸗ und preu⸗ ßiſche Innenminiſter macht in einem Rund⸗ erlaß darauf aufmerkſam, daß ſelbſtverſtänd⸗ lich nur die Angehörigen der Wehr⸗ macht der Erlaubnis ihrer Vorgeſetzten be⸗ dürfen. Dienſtpflichtige, die nicht Angehörige der Wehrmacht ſind, benötigen dagegen keine Erlaubnis einer Dienſtſtelle der Wehrmacht, auch wenn ſie ihrer aktiven Dienſtpflicht noch nicht Genüge geleiſtet haben. Im übrigen weiſt der Miniſter darauf hin, daß die Ver⸗ heiratung eines Dienſtpflichtigen allein kein Zuruclſtellungsgrund iſt. Wenn keine anderen Zurückſteliungsgründe vorliegen, wird ein ver⸗ heirateter Dienſtpflichtiger ebenſo zum aktiven Wehrdienſt wie der unverheiratete berufen. . — nn. 17 r 2 1 ö 4 e 8 et⸗ der ich, n 1 PPP —— 4 Memel, 2 l 1 Landtag verabſchiedete mehrere Geſetze zur 8—— ——— In kurzen Worten Neichsminiſter Seldte ſprach bei einem Preſſeempfang in Berlin über die Leiſtun⸗ gen und Aufgaben der neuen Sozialpolitik. In Bayreuth wurde das Richtfeſt des Bücherei⸗ und Lehrmitte gebäudes, das ne⸗ ben dem Haus der Deutſchen Erziehung erſteht, im Beiſein zahlreicher Ehrengäſte feſllich begangen. Der Reichsbund der Deutſchen Evange⸗ lichen Pfarrer⸗Vereine hat in einem Schreiben erklärt, daß er geſchloſſen hinter dem Reichskirchenausſchuß ſtehe. Ueber die Vorgänge am afrikaniſchen Kriegsschauplatz liegen weiterhin wider⸗ ſpruchsvoller Bericht vor; nach einer Mel⸗ dung aus Asmara ſind die Truppen des Ras Deſta im Anmarſch auf Dolo. Das von den japaniſchen Truppen beſetzte Gebiet von Oſt⸗Hopei reicht bis auf 25 Ki- . lometer an Tientſin heran, ein weiteres . japaniſches Vordringen wird als möglich bezeichnet. CEugliſche Erkundigungen Die Frage militäriſcher Unterſtützung. 4 ö London, 21. dezember Wie verlautet, hai die brliiſche Reglerung mt mehreren Völkerbundsſtaa⸗ 4 ten Fühlung genommen, um feſtzuſtellen, 4 bis zu welchem Grade die Staaten bereit ö ſeien, ein angegriffenes Lond nicht nur mit dem Mittel wirtſchaftlicher Sühnemaßnah⸗- men., ſondern auch militäriſch zu un- terſtützen. Reuter glaubi annehmen zu 1 können, daß in erſter Linie Mittelmeer; N müchte wie Spanien. Jugolfawien und Griechenland befragt worden ſind. In amtlichen Kreiſen werde in dieſer An⸗ gelegenheit große Zurückhaltung beobach⸗ tet. Wie erinnerlich hat in der großen Un⸗ terhausausſprache die Möglichkeit weiterer Besprechungen über dieſen Gegenſtand eine Rolle geſpielt. Das Programm für die Natstagung Genf, 21. Dez. Die vorläufige Tagesord⸗ nung der 90. ordentlichen Ratstagung, die am 20. Januar 1936 in Genf beginnen ſolt, enthält neben den üblichen techniſchen un verwaltungsmäßigen Angelegenheiten al⸗ wichtigſten Beratungsgegenſtand wiederun ö den italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfall: es 9 werden jedoch in der amtlichen Mitteilung 1 keinerlei Anhaltspunkte über die Art der 5 weiteren Behandlung dieſer Frage gegeben Engliſche Parlamentsſerien Ein mißlungener Aeberrumpelungsverſuch der Arbeiterpartei. 0: London, 21. Dezember. 1 Die beiden häufer des engliſchen Parla⸗ ments haben ſich bis zum 4. Februar ver- bac. In der Schlußſitzung brachte die Arbeiterpartei. Regierungsanhänger anweſend waren, überraſchend einen Antrag ein, nach dem das Unterhaus bereits am 21. Januar wie⸗ der zuſammentreten ſollte Als Grund — des Unterhauſes da nur wenige wie der Umſtand angegeben, daß die Re⸗ gierung ſchen Fehler in jüngſter Veraangenheil 1 nicht länger als einen Monat ohne Aufſicht des Unterhauſes bleiben könnte. Die Negierungseinpeitſcher konnten eine ſofortige Abſtimmung über den i Antrag verhindern. indem ſie die Ausſprache in die Länge zo⸗ gen. Der Antrag wurde dann mit 103 ge⸗ gen 81 Stimmen abgelehnt. Unter Führung des nationalen Arbeiter⸗ partei⸗Abgeordneten Mabane haben 13 Ab⸗ geordnete im Unterhaus einen Antrag nie dergelegt, der die Regierung eriucht, Vor⸗ bereitungen zur Reviſion der Friedensver⸗ träge von 1919 und 1920 zu treffen. Sitzung des Memellandtages 21. Dez. Der Memelländiſche Erleichterung der Lage der Landwirtſchaft, über das Steuerweſen und ſonſtige wirt⸗ ö schaftliche Fragen. Ferner beſchloß der Landtag die Gewährung einer Weihnachts⸗ beihilfe für die Arbeisloſen des Memelge⸗ biets. Bei der Abſtimmung über den letz— ten Punkt enthielten ſich die fünf Abgeord⸗ neten der litauiſchen Fraktion der Stimme Anſchließend tagte der Landtag unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit. die Neichsſtenereinnahmen Weiterhin günſtige Enkwicklungen. Berlin, 21. Dezember. Die Einnahmen des Reiches an Beſigz⸗ und Verkehrsſteuern betrugen im Novem⸗ ber 1935 516,1 Millionen RM gegenüber 401.2 Millionen RM im gleichen Monat der Vorjahres; an Zöllen und Verbrauch ſteuern kamen 285,5(245,2) Millionen RM, allo zuſammen 801,6(646,4) Millionen RN auf Für die Zeit vom 1. April bis 30. 1 November 1935 beträgt das Aufkommen an Beſit⸗ und Verkehrsſteuern 3919.7(i. V. 3163.3) Millionen RM, an Zöllen und Ver⸗ brauchsſteuern 2303,2(2153,7) Millionen RM. zuammen 6 222,9(5317.0) Millionen NM. Unter Berückſichtigung der üblichen Ausſonderungen(u. a. für Eheſtandsdarle— N 5, hen) und verſchiedener Sondereinnahmen des Vorjahres errechne das wirkliche Mebraufkommen der Monate Ayril bis Na⸗ 1141) —— wurde der drohende Bergarbeiterſtreik. ſo⸗ im Hinblick auf ihre außenpo iti⸗ R vember 1935 gegenuver dem gleichen wor⸗ jahresabſchnitt mit 772,2 Millionen RM. Kon erenz bei Göring Richtlinien für die nächſtjährige Arbeit. Berlin, 21. Dez. Im preußiſchen Staats⸗ miniſterium fand eine Oberpräſidenten⸗ und Regierungspräſidentenkonferenz ſtatt, in der Miniſterpräſident Göring im Bei⸗ ſein des Reichs- und preußiſchen Innen⸗ miniſters Dr. Frick und des preußiſchen Finanzminiſters Profeſſor Dr. Popitz, ſo⸗ wie der Staatsſekretäre Körner, Landfried, Pfundtner und Grauert den höchſten Be⸗ amten der preußiſchen Provinzen und Re⸗ gierungen richtunggebende Weiſungen für die Arbeit im kommenden Jahre gab. Feuer in einer Fülmkonſeranſtalt Prag, 21. Dez. Im fünſten Skock des Eiſenbetonpaſaſtes am Wenzeſplatz brach in der dort untergebrachten Filmkopieranſtalt ein Brand aus. der ſich mit raſender Ge⸗ ſchwindigkeit ausbreitete. Meterlange Slich⸗ flammen ſchoſſen aus den Fenſtern. Das Jeuer war von ungewöhnlicher Kauchent⸗ wicklung begleitel. Ein junger Mann. der ſice auf einem Spirituskocher ſein Mittag. eſſen gewärmt halte und eine Fran wollten durch eine eiſerne Tür flüchten. Dieſe war aber verſchloſſen, ſo daß ſie in den Flammen umkamen. Verwegener Bandilenſtreich Paris, 21. Dez. Ein dreiſter Raubüber⸗ fall wurde auf einen Lieferwagen verübt, in dem der Kaſſieree einer Firma und die Hauptbuchhalterin Platz genommen halten um die Cöhnung für die Angeſtellten auf die einzelnen Filialen der Geſchüfte zu verteilen. Ein Privatwagen, in dem fünf Verbrecher ſaßen. drückte den Lieferwagen hart an den Bordſtein Dann ſprangen die fünf Burſchen aus dem Magen und ſtürzten ſich mit vorgehaltenem Revolver auf ihre Opfer. die Buchhalterin erhielt einen Schuß in den mund: dem Kaſſſerer entriſſen ſie den Geldſack mit faſt 100 coc Francs Inhalt. und ſchon wenige Setunden ſpäter waren ſie mit ihrem Wagen ver⸗ ſchwunden. Letzte Nachrichten Wegen Landesverrats verurteilt Berlin, 21. Dezember. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Von zem Volksgerichtshof in Berlin wurde der 28 Jahre alte Richard Bergmann aus Til⸗ ſit wegen Landesverrats zu le⸗ bens länglicher Zuchthausſtrafe verurteilt; gleichzeitig wurden ihm ange⸗ ſichts der durch ſeine Tat zum Ausdruck ge⸗ kommenen ehrloſen Geſinnung die bürger⸗ lichen Ehrenrechte für Lebenszeit aberkannt. Der Kreuznacher Frauenmord Todesurteil gegen den Täter. Bad Kreuznach, 20. Dezember. Das Schwurgericht in Bad Kreuznach ver⸗ urteilte den 26 jährigen Seibert aus Bad Kreuznach, der am 6. Juli d. J. die Ehefrau Brandenburger in ihrer Wohnung in Bad Kreuznach ermordet hatte, wegen Mordes in Tateinheit mit Raub zum Tode und we⸗ gen Notzucht zu einer Zuchthausſtrafe von fünf Jahren. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden dem Angeklagten auf Lebenszeit aberkannt Der Angeklagte gab in der Verhandlung die Tat zu, beſtritt jedoch, mit gehandelt zu haben, was in der do aufnahme widerlegt wurde. Leſterreichs Wehrmacht Die abſchnittsweiſe Durchführung der allge⸗ meinen Wehrpflicht. Wien, 20. Dezember. Im öſterreichiſchen Bundestag ſprach be: Haushaltsausſprache der Stabschef der neugegründeten Miliz, Generalmajor Kube⸗ na. Die Wiedereinführung des Einjährig⸗ Freiwilligen⸗Jahtes ſowie Heranziehung von Reſerveofſizieren zu Waffenübungen habe die Sicherſtellung des erforderlichen Mehrbe⸗ darfs an Offizieren ermöglicht. Die vormili⸗ täriſche Jugend jabe äußerſt günſtige Vorbedingungen für die Einführung der Wehr- pflicht geſchaffen. Der Redner verwies weiter auf einige Maßnahmen der letzten Zeit, dar⸗ unter die Umwandlung der ſechs Brigaden in ſieben Diviſionen und die Aufſtellung der ſchnellen Diviſion und der Luftſtreitkräfte. der die Wagemut am faſſchen Platz Der vorwitzige Kunſtflieger. Buenos Aires, 20. Dezember. „Während einer militäriſchen Flieger⸗ übung, die in Anweſenheit des argentini⸗ ſchen Staatspräſidenten, des Kriegsmini⸗ ſters und anderer führender Perſönlichkei⸗ ten über dem Fliegerlager von El Palomar wurde, ereignete ſich ein auf⸗ egender Vorfall. Ein Zivilftieger ahm zwiſchen der exerzierenden Staf⸗ kühne Kunſtſtücke und brachte da⸗ 1 die ganze Staffel in äußerſt gefähr⸗ Lagen.„Dieſer unverſtändliche Vor⸗ veranlaßte die Luftfahrtbehörde zu ſcharfen Eingreifen. Der Staatsprä⸗ hat pe ick geordnet, daß dem pexſön a er die Flug is entzogen wird. f ———— ͤ—üüͤä——By—— — * 7 * 2 Der ſtändiſche Aufbau Dr. Lüer bei der Konſtituierung des Beirates der Wietſchaftskammer. * Frankfurt a. M., 21. Dezember. In der Induſtrie⸗ und Handelskammer fand die Verpflichtung des Beirates der Wirt⸗ ſchaftskammer Heſſen durch deren Leiter Prä⸗ ſident Dr. Karl Lüer ſtatt. Dr. Lüer legte die Aufgaben der Wirtſchaftskammer, ihre Zuſammenarbeit mit Handwerk, Landwirt ſchaft und kommunaler Selbſtverwaltung, mit der Deutſchen Arbeitsfront eingehend dar. Er führte u. a. aus: Mit der Errichtung der Wirtſchaftskammern in den einzelnen Be⸗ zirken, ihrer Zuſammenfaſſung in der Reichs⸗ wirtſchaftskammer und in ihrer regionalen und zentralen Verbindung mit der DAF. durch die Arbeits⸗ und Wirtſchaftskammern und dem Reichsarbeits⸗ und Wirtſchaftsrat wird das Gefüge des ſtändiſchen Aufbaues in Deutſchland vollendet ſein. Die Organiſa⸗ tion der gewerblichen Wirtſchaft baut ſich auf die zwei Säulen der regionalen und der fachlichen Gliederung auf, wobei jede ihre eigene Daſeinsberechtigung hat. Die Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammern werden als öffentlich⸗rechtliche Berufsvertretungen für die Zuſammenfaſſung aller Kräfte von Indu⸗ ſtrie, Handel und Gewerbe ſorgen, die fach⸗ lichen Vertretungen werden die ihnen gugeſchloſſenen Unternehmungen zu beraten haben. 958 Die Arbeit der Bezirks⸗Wirtſchaftskammer Wird über die Zuſammenfaſſung der Tätig⸗ keit der Induſtrie⸗ und Handelskammern und der durch ſie vertretenen Wirtſchaftszweige hinausgehen, als das Handwerk, die Land⸗ * — wirtſchaft und die kommunale Selbſtverwal⸗ tung ihre Führer in die Bezirks⸗Wirtſchaflo⸗ kammer entſenden. Aus der gemeinſamen Ar⸗ beit darf das Handwerk erwarten, daß es über die ihm ohnehin zufallende Befriedi⸗ gung des örtlichen Bedarfes hinaus zur Mit⸗ arbeit an regionalen Aufgaben ſtärker heran⸗ gezogen wird und eine Förderung erfährt. Das Gleiche gilt für die Landwirtſchaft. Das Rhein⸗Main⸗Gebiet findet ein geſundes Kräßte⸗ verhältnis zwiſchen Landwirtſchaft, Induſtrie Handel, Banken, Verkehrsunternehmungen und Energiewirtſchaft vor. Wir im Gebiete müſ⸗ ſen die verſchiedenſten landwirtſchaftlichen Pro⸗ dukte aus anderen deutſchen Gegenden bezie hen, verfügen aber ebenſo über eine reiche Fülle wertvoller Spezialkulturen, die über den eigenen und reichsdeutſchen Bedarf hinaus auch im Auslande geſchätzt ſind. Eine enge Zuſammenarbeit ſoll mit den Gemeinden noch ſtärker verknüpfen. Es werden keine Ver⸗ änderungen innerhalb eines größeren Unker⸗ nehmens mehr vorkommen, die deſſen wirt⸗ ſchaftliches Schwergewicht ſo weit verlagern, daß daraus verhängnisvolle Nachteile für das Gemeinweſen entſtehen können. Nach dem erſten Stadium nach der Macht⸗ übernahme mit ſeinem großzügigen Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm und dem zweiten Sta⸗ dium der Arbeitsbeſchaffungspolitik, das gleich⸗ zeitig mit dem Ziele der Wehrhaftmachung zuſammenfiel, kennzeichnet ſich jetzt die dritte Entwicklungsſtufe ab, in der Staatsführung und Wirtſchaft dort eingreifen, wo er allgemeine wirtſchaftliche Aufſchwun“ noch nicht gealückt iſt. Dieſe Auf⸗ gabe iſt im uthein-Wlaln⸗Gebiet dort beſonders dringlich, wo die Entmilitariſierung den all⸗ gemeinen wirtſchaftlichen Geſundungsprozeß noch gehemmt hat. Für Worms, Wiesbaden, Hanau und Offenbach, das Weſterwald⸗ und Lahngebiet ſowie gewiſſe Wirtſchaftszweige in Frankfurt ſind bereits entſprechende Verhand⸗ lungen im Gang, die mit der tätigen Mit⸗ arbeit der Gemeinden erfolgreich werden kön⸗ nen. Die Wirtſchaftskammer iſt nach dem Leip⸗ ziger Abkommen dazu berufen, das Wirt⸗ ſchaftsamt der DAF. zu ſein. Die Arbeits⸗ kammer iſt zwar errichtet, der Arbeits⸗Wirt⸗ ſchaftsrat noch nicht berufen. Bei der Ar⸗ beitsfron zihrte Dr. Lüer aus, zweifellos der Schwerpunkt auf dem Gebiet r Sozialpolitil, bei der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft auf dem Ge⸗ biete der Wirtſchaftspolitik. Dr. Lüer richtete einen Appell an den Bei⸗ rat der Wirtſchaftskammer, eine ſtarke Wirk⸗ ſamkeit zu entfalten. Bei allen Taten der engeren Gemeinſchaft ſei ſtets daran zu den⸗ ken, daß deren Vorteil ſtets dem des Volkes unterzuordnen und einzufkgen ſei. Die Mit⸗ arbeit der B ſei für den allgemei⸗ nen Erfolg hrlich. Ohne einen ſtar⸗ ken Staat könne es keine blühende Wirtſchaft Kſorer Veit 1 nſerer Zeit geben. in un Die Weihnachtsgans Keine Preisaufſchläge. ** Frankfurt a. M., 21. Dez. Der Preſſe⸗ dienſt der Landesbauernſchaft teilt mit, daß ſich in den letzten Tagen Anzeichen für eine unberechtigte Preisſteigerung für Gänſe be⸗ merkbar machen. Aus dieſem Grunde wird nochmals darauf hinge ſen, daß laut einer Anweiſung des Herrn Reichs- und preuß n Miniſters für 06 und Ernährung Landwirt! an den Herrn Regieru präſidenten in Wiesbaden und an di ſche Staatsregierung Prei chungsſtellen für das Wirtſchaftsgebie! Heſſen für geſchlachtete Maſtgünſ 0 in den Städten Frankfurt a. Mm. W den, Mainz, Darmſtadt und Offſenba Preis von 1.40 Rm je Pfund als angemeſ⸗ ſen gehallen wird. Bei geringeren Qualitä- ten iſt der Preis entſprechend niedriger. als 177 . Die Preisüberwachungsſtellen ſind ange⸗ halten, die vorgenannten Preiſe auf das ſchärfſte zu überwachen und rückſichts“os gegen jede Preistreiberei einzuſchreiten. Das Publikum wird aufgefordert, Fälle, die den Verdacht des Preiswuchers aufkommen laſſen der Polizei oder der Landesbauern⸗ ſchaft in Frankfurt a. M. Vockenheimer Landſtraße 25, zu melden. Für den Ver⸗ braucher beſteht im übrigen keine Veranlaſ⸗ fung, höhere Gänſepreiſe als die feſtgeſetz⸗ ten zu zahlen, da durch die Maßnahmen der Landesbauernſchaft die 100prozentige Ver⸗ ſorgung des Schr nemarktes geſichert wurde und auch die überaus reichliche Be⸗ ſchickung der Rinder⸗ ind Kälbermärkte die Möglichkeit bietet, ſich einen guten Weih⸗ nachtsbraten in jedem Falle zu beſchaffen. Aus Heſſen und Naſſan Frankfurt a. M., 21. Dez.(Deviſen⸗ vergehen.) Das Schöffengericht verfügte die Einziehung des Gegenwerks von 114 472 Mark zu Gunſten des Deutſchen Reichs, ver⸗ treten durch den Präſidenten des Landes⸗ finanzamts 8 Das Verfahren richtete ſich gegen den 1873 in Polen geborenen Chaim Hirſch. Eiſenberg, der zuletzt in Frank⸗ ſurt a. M. wohnte und Hauptbeteiligter der Süta mbH. war, die l. Textilien arbeitete. Der Veſchuldigte hat ſich heimlich ins Aus⸗ land begeben und vorhe alles an Geldekſt flüſſig gemacht, was nur! zend möglich war. Nach den Ermittlungen! Steuerfahndungs⸗ ſtelle hat er 1933 den trag von 18 522 Mark als Privatentnaß! dem Geſchäft ent⸗ zogen und 24000 Mar is Kapitalrückzah⸗ lung an 109 7 5 ßerdem erlöſte er aus dem Verkauf von ern und Liegefi⸗ ſchaften Beträge von 640% 12 500 und 43000 Bet den Verkäufen drang er ſtets auf ſofor⸗ tige Barzahlung. Der Verbleib des HGeldes konnte nicht nachgewieſen werden, doch hat er es zweifellos ohne Erlaubnis mit ins Aus⸗ land genommen. Als man in ſeine Woh⸗ nung drang, ſtanden dort nur noch die Möbel, während alle Wäſcheſtücke und die Silber⸗ ſachen fehlten. Gegen den Angeklagten ſchwebt noch ein weiteres Verfahren wegen Hinter⸗ ziehung der Reichsfluchtſtener. Eine von dem Angeklagten geplante Schung in Leipzig mißglückte. Es ſollte dort eine Hypothek von 40 000 Mark eingetragen werden und die Ge⸗ zrüder Keſtegvocn ſollen mit Chaim Hirſch Eiſenberg unter einer Decke geſteckt haben. Die Keſtenborns ſind aber auch ins Ausland geflohen. Darmſtadt, 21. Dez.(Feuerwehr leute bei einem Kellerbrand durch Rauch vergiftet.) Am Mitt⸗ woch nachmittag brach im Anweſen Schul⸗ ſtraße 5 ein Kellerbrand aus. In dem Kel⸗ ler lagerten Porzellan, Glas. Kurz⸗ und Spielwaren. An den Kiſten und dem Pack⸗ material fand das Feuer reiche Nahrung. Der Brand wurde erſt durch die Rauch⸗ ſchwaden, die aus den Kellerfenſtern und Eingängen emporſtiegen, entdeckt. Infolge der ſtarken Rauchentwicklung war die Feuerwehr bei den Löſcharbeiten ſehr be⸗ hindert. Obwoh' die Feuerwehrleute mit Rauchmasken arbeiteten, kamen drei Rauch⸗ vergiftungen vor, darunter auch Brandmei⸗ ſter Gries von der Städtiſchen Feuerwehr. Der Brand kannte erſt nach 3 ſtündiger Betrachtliche Sach⸗ Arbeit gelocht werden. Die Brandurſache werte wurden vernichtet. iſt noch nicht feſtgeſtellt. Lampertheim, 21. Dez.(Verkehrsver⸗ ein Lampertheim.) Unter dem Vor⸗ ſitz von Bürgermeiſter Dr. Köhler konſtituier⸗ ten ſich der Vorſtand und die Ausſchüſſe des Verkehrsvereins Lampertheim, der in dieſem Jahr ſchon das Lampertheimer Spargelſfeſt aufzog, das nun alljährlich abgehalten wer⸗ den ſoll. In Zusammenarbeit mit dem Ver⸗ kehrsverein Worms will man vor allem dar⸗ auf hinarbeiten, daß die alte Fahrſtraße ne. Worms in einen beſſeren Zuſtand verſetzt wird. Direktor Dr. Illert⸗Worms unterſtrich in einem Vortrag die geſchichtlichen Beziehun⸗ gen Lampertheims zu Worms, während Ver⸗ kehrsdirektor Egenolf die wirtſchaftlichen Zu⸗ ſammenhänge darlegte. Der Verkehrsverein Lampertheim ſchloß ſich demgemäß dem Be⸗ zirt Wonnegau in verkehrspolitiſcher Hin⸗ ſicht an. Aus den Nachbargebieten Ein Unbelehrbarer. Spieſen, 21. Dez. Daß es immer noch Unbe l ehrbare gibt, beweiſt folgender Vor⸗ . fall: Ein Penſionär aus Spieſen beabſichtig⸗ te bei einem te jüdiſchen Pferdehändler in Saarbrücken ein Pferd zu kaufen. Der Jude hatte jedoch kein entſprechendes Arbeits⸗ pferd„auf Lager“. Er beſtellte daher den Käufer auf einen ſpäteren Zeitpunkt. ließ ſich jedoch von dem Penſionär eine Anzah⸗ lung von 100 RM aushändigen. Als dieſer dann wieder zu dem vereinbarten Termin erſchien, ließ der Jude ſich nicht mehr blik⸗ ken. Die Nachforſchungen ergaben. daß der Jude inzwiſchen den Staub des Saarlandes von ſeinen Füßen ſchüttelte und ins Aus⸗ land geflüchtet iſt. Kinder beim Rodeln verunglückt. Velbert, 21. Dez. Zwei Kinder, im Alte von acht und neun Jahren, die auf der Schul⸗ ſtraße rodelten, woll einen Laſtkraftwagen überholen. Dabei w von dem Kraftwagen ange her verletzt. Die Kinder w haus Vel⸗ f inzwiſchen *— 8 —— . ee Zr. 2 8 5 . ee eee 8 8 e e* e Fritz Gruber ſaß beim Dämmerſchoppen und ſtarrte mit finſterer Miene vor ſich Din.„Na, Fritze“, ſagte ſein 3 der Malexmeiſter üller, zu ihm tretend und iom die Hand reichend,„du machſt ja ein Geſicht wie die Katze, wenn's donnert! Was iſt denn los mit dir?“ „Nichts als Arger hat man“. war die brummige Antwort,„und da nennen die Leute Weihnachten das Feſt der Freude.“ „Was hat denn dein Arger mit Weihnachten zu zun?“ fragte Kart Müller verwundert, ſich zu ſeinem Freund ſetzend.„Das werde ich dir gleich ſagen, Karl“, war die Antwort.„Wenn man dich anſieht, kann man allerdings glauben, daß du dir nicht den Kopf zerbrichſt. Aber ich weiß ſchon, du haſt ſicher wieder einen guten Rat bei der Hand!“ 1„Na ſicher, Fritze“, lachte Karl,„das wäre doch noch ſchöner, wenn man ſich nicht helfen könnte Alſo erſt ein⸗ mal Proſit, und dann ſchieß los!“—„Karl,'s iſt eigentlich lächerlich“, fing Fritz Gruber an,„aber ich zerbiege mir ſchon tagelang den Kopf wegen der Weihnachtsge⸗ ſchenke.“ Karl Müllers Geſicht ſah ob dieſer Auskunft wenig geiſtreich aus. Fritz fuhr gleich fort:„Ja, du brauchſt darüber nicht zu lachen! Ich laufe nun ſchon drei Tage die „Straßen entlang und halte in den Schau⸗ ſenſtern Ausſchau, was ich wohl ſchenken ſoll; ich habe das Jahr über ja ganz nett geſpart, es gehr mit dem Verdienſt nun doch glücklicherweiſe wieder bergan, aber ich bekomme es einfach nicht fertig, ſo irgend etwas zu ſchenken, nur damit man die Sache los iſt Das iſt mir zu dumm. Soll ich Tante Eulalie wieder eine Vaſe ſchenken oder einen Wandſpruch? zetter Franz bekomm wie immer ſeine Ziga⸗ retten, da braucht man nicht lange nachzu⸗ denken. Aber das iſt doch eigentlich keine Schenkerei. Wenn man darüber nachgrübelt, kann man ſchon ſchlechte Laune bekommen, findeſt du das nicht auch?“ Durch die Weihnachtsgutſcheine Aus Holz entſtehen ſchüne und praktiſche Dinge. viel koſten und ſoll nach recht viel ausſehen. Das iſt doch leider vielfach ſo der Grund⸗ gedanke beim Schenken. Das Schenken iſt oft eine unangenehme Pflicht geworden, der Gedanke des Freudemachens durch ein Geſchenk tritt in den Hintergrund. Man denkt gar nicht daran, was der andere wirk⸗ lich gebrauchen kann. Auf der anderen Seite wird ſo manches Geſchenk mit äußer⸗ lich überſchwenglichem Dank entgegen⸗ genommen, aber auch mit der inneren Frage: was fang ich damit nur an!“ „Da haſt du ſchon recht, Karl“, wandte Fritz ein, aber das weiß man ja aus eigener Erfahrung, nur fragt es ſich, wie ſoll man's denn anders machen?“ In der Schuhmacherwerkſtatt „Fritz, du biſt ja ein netter Kerl“, meinte Kart, mit dem Kopf ſchüttelnd,„aber 25 ein biſſel ſchlauer hätte ich dich doch chon gehalten. Ja, wenn man es ſo an- Eb, dann kann man ſich ſchon unnötige orgen machen, das glaube ich.“ „Na, weißt du vielleicht etwas Beſſe⸗ res?“ „Lieber Fritz, ſonſt ſiehſt du als Beamter auf uns Handwerker ja immer ſo ein bißchen herab, aber laß nur, wir haben mit⸗ unter auch ganz gute Gedanken!“ „Na, da bin ich geſpannt, ſchieß einmal los!“ „Fritz, du ſagſt ſelbſt, das mit dem Schenken, das mache ſo keine Freude. Aber das Schenken ſoll doch dem Gebenden genau ſoviel Freude machen wie dem Beſchenkten. Wir haben uns eben leider angewöhnt, üußerlich zu ſchenken. Es ſoll nicht entſtehen gern geſehene Geſchenke. „Paß auf, Fritz“, fuhr Karl eifrig ſort, „das iſt wirklich nicht ſo ſchwer. Sag mal, ich will gleich ein praktiſches Beiſpiel neh⸗ men, was wünſcheſt du dir denn ſo ganz beſonders?“ „Ach, eigentlich nichts. Was man ſo täglich braucht, hat man ja, unnützen Kram ſtellt man ſich nicht gern hin, und unnützes Geld gibt man auch nicht gern aus.“ „Was du ſchlau biſt“, lachte Karl,„ſiehſt du, ſo geht es den anderen auch, die du be⸗ ſchenken willſt! Aber, wenn du dir nun wirklich etwas wünſchen würdeſt, was wäre denn das?“ Nach einigem Nachdenken meinte Fritz: „Ja, ich wünſche mir ſchon etwas, aber ſolch ein Weihnachtsgeſchenk, das muß man Photo: Scherls Bilderdienſt(1), Atlannt 2), Dr. Wolff⸗Maurttius(1)— M. doch unter den können, und mit dem, was ich mir wünſche deht das beim beſten Willen nicht.“ „Und das wäre?“ „Ich möchte zu gern mein Klavier neu aufgearbeitet haben; ich ſpiele doch gern Klavier, aber das Inſtrument ſieht doch ſchon recht ruppig aus, ich hab's doch geerbt.“ „Wenn's weiter nichts ist“, ſchmunzelte Karl,„du wirſt dich wundern, aber die Technik iſt heute ſchon ſo weit, daß du dir das fix und fertig polierte Klavier auf den Weihnachtstiſch legen laſſen kannſt.“ „Mach keine faulen Witze, Karl, wenn das dein ganzer Rat iſt „Hör zu, du wirſt gleich ſagen, ihr Handwerker ſeid diesmal doch die Schlaue⸗ ren. Haſt du denn noch nichts von den Weihnachtsgutſcheinen gehört, die unſer Reichsſtand in dieſem Jahre heraus⸗ gebracht hat?“ „Ich habe ſo etwas in der Zeitung ge— leſen, aber das hat mich nicht weiter inter⸗ eſſiert; ich dachte, das geht nur die Hand⸗ werker an.“ 1 Weihnachtsbaum legen des Handwerks— Eine handwerkliche Leiſtung als Feſtgabe neulich erzählt haſt, gern ein Paar Lang- ſchäfter nach Maß haben. Jetzt gehſt du einfach zum Schuhmacher Ahlemann, de ſorgſt dir einen ſolchen Gurſchein des Hand werks, fragſt ihn, was ſolche Stiefel köſten. füllſt das aus auf dem Gutſchein, auch daß Meiſter Ahlemann die Stiefel machen ſoll, dezahlſt den Betrag, und dann legt du einfach die Stieſel in Form des Gus ſcheines auf den Gabentiſch. Du ſollſt ein mal ſehen, was das für eine Uberraſchung gibt! Hans freut ſich darüber doch ſich ſehr und geht gleich nach Weihnachten hin und läßt ſich Maß nehmen.“ „Menſch, Kart, das iſt ja eine ſabel ga ſte Idee! Das werde ich felbſtverſtändlich gleich machen.“ „Nicht wahr, jetzt wird dir leichter ums Herz? Und wenn du nun etwas nachdenkſt, dann wird dir ſicher leicht einfallen, wie dy deine übrigen Geſchenke, die du da machen willſt, auf ähnliche Weiſe erledigſt. Du kannſt ſicher ſein, du machſt auf ſolche Weiſe mehr Freude, als wenn du, nur um der Verpflichtung des Schenkens nachzu⸗ Muſitinſtrumente machen immer Freude. „Siehſt du, Fritz, immer hübſch ſorg⸗ fältig die Zeitung leſen! Sonſt entgeht einem etwas und man hat das Nachſehen!“ „Alſo, erzähle, was iſt mit dieſem Gut⸗ ſchein los?“ „Fritz, das iſt furchtbar einfach erklärt, du kannſt damit eine handwerkliche Leiſtung als Geſchenk machen, das iſt alles. Dein Ulteſter will doch, wie du Herrliche Stücke arbeitet der Silberſchmied. kommen, irgendeinen Gegenſtand aus wählſt. von dem du gar nicht recht weißt, ob der Beſchenkte auch die rechte Freude daran hat. Und glaube mir, Fritz, du haſt an ſolchen Geſchenken auch mehr Freude“ „Da haſt du recht, Karl, das leuchtet wir ſehr ein. Ich will deinem guten Rat gern folgen.“ „Und dann tuſt du auch noch ein Suite 4 Werk auf ſolche Weiſe Dent Handwerk iſt es bisher nich gut gegangen, das weißt n ja. Ich hab dir oft ge von meinen Sorgen erzähl Dank der Werbung des Handwerks, die unſer Reichsſtand betreibt, deſinnen ſich unſere Volksgenoſſen wieder darauf, daß die Hand⸗ werker in der Geſamtheit der Wirtſchaft eine wichtige Noll ſpielen. Bisher hat der Handwerker doch recht wenig vom Weihnachtsfeſt geha, er ſtand abſeits. Jetzt wird er auch in den Kreis dener eingeſchaltet, denen das Wei nachtsfeſt ein Feſt der Freude iſt, daß es ihm Verdienſt und Arbe bringt. Iſt die Sache mit det Weihnachtsgutſchein nicht ein guter Gedanke geweſen?“ „Karl, das leuchtet wir ein! Ich finde, das iſt ein ganz hervorragender danke! Das muß ich doch gleich meinen Kollegen im Amt erzählen. Und ich werde mir überlegen, welche von meinen Geſchenken ich auf dieſe Weiſe machen kann.“ „Das freut mich, Fritz! Und ich werde einmal ſehen“, meinte Karl, liſtig mit den Augen zwinkernd,„daß ich das auch noch jemand er⸗ zähle, damit dir auf ſolche Weiſe das aufpolierte Kla⸗ vier unter den Weihnachts vaum geſtellt wird.“ dr. Klaſſe Wal Odin 58. Leut abe 2 Edinge N dark Hensbe Wallſte 7. W. Nutere Ladeub 0 Jahn 2 in dell Nun zünftig keit lle Spiele bei der unſere länpfen Hale Poſt J Jahn 40 Leut D 46 D. Oft W. Vi Ng. Dde. du. dri MTg Handl heim i 0 W. Vie An eim n Suadion heim Un einander Unbeig 1 veſſere Ende. Sermania Brötzingen— Amieitia Viernheim Das erſte Spiel der Rückrunde bringt gleich die beiden Neulinge zuſammen. Im Vorſpiel hatten die„Grünen“ mit 1:0 das Wie wird es morgen werden? Die Brötzinger Germanen ſind ein guter Geg⸗ ner und beſonders zu Hauſe ſehr gefährlich. 1 4 1 —— — ͤ̃ —— 1 „ To. Viernheim das haben ſie in dem ſr. Zt. ſtattgefundenen Aufſtiegsſpiel gezeigt, wo die Grünen 3.0 verloren hatten und nur noch unter Aufbietung aller Kräfte ein Unentſchieden 3:3 herausholen konnten. Morgen wird es wieder ein 21 harter Kampf werden, zumal dieſes Spiel für den Abſtieg ſehr bedeutungsvoll iſt. Des⸗ halb ihr elf Grünen, aufgepaßt und wacker Kekänpft Beſonders von Anfang an gleich auf der Hut ſein, denn die Brötzinger über⸗ raſchen gerne und ſtreben danach bereits zu Beginn das Spiel zu entſcheiden. Die Jung⸗ liga beſtreitet das Vorſpiel. Mfabrt gemein⸗ ſam per Omnibus 8,30 Uhr bei Vorſ. Kempf. * Fußball Kreisklaſſe: Am kommenden Sonntag beginnt in dieſer Klaſſe mit folgenden Spielen die Rückrunde: Wallſtadt Turnverein Viernheim Edingen— Jahn Weinheim FV. Hemsbach— Neckarhauſen Leutershauſen— FV. Ladenburg Tabellenſtand(Kreisklaſſe 1 Mannheim) Edingen„„ Neckarhauſen n 0 Hemsbach HHHJHJNNH˙V Wallſtadt„ 214.8 8 Viernheim? 2 3 2 1514 7 Leutershauſen F Ladenburg n d 0.24 4 Jahn Weinheim„%% Wallſtadt TV. Viernheim! Die Fußballer des Turnvereins fahren morgen Sonntag nach Wallſtadt, wo ihnen in dem Spiel gegen die dortige„Viktoria“ Mannſchaft eine ſchwere Aufgabe harrt, die günſtig zu löſen, wohl im Bereich der Möglich- keit liegt. Nur gehört dazu, daß ſich jeder Spieler reſtlos einſetzt und ganz und gar bei der Sache iſt. Wir wollen hoffen, daß unſere Fußballer unter einem glücklichen Stern kämpfen und zwei wichtige Punkte mit nach Hauſe bringen. * Handball— Bezirksklaſſe: Der Turnverein ſiegt gegen Laudenbach! TV. Viernheim— Tg. Laudenbach 8:2 Poſtſportverein— Tg. Oftersheim 311 To. Leutershauſen TV. 1846 7:7 Der Tabellenſtand: Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Poſt Mannheim 8 6 1 1 59.38 13 Jahn Weinheim 7 5 1 1 53:28 11 To Leutershauſen 8 5 1 2 50:46 11 To 46 Mannheim 7 3 3 1 44:36 9 Tg. Oftersheim 7 3 1 3 48.40 7 W. Viernheim7 3 0 4 37:44 6 MTG. Mannheim 7 3 0 4 40:56 6 Tgde. Laudenbach 8 2 1 5 40.53 5 Tv. Friedrichsfeld 8 2 0 6 36.53 4 Jahn Neckarau 2 Am morgigen Sonntag ſpielen: TV Viernheim— TW Leutershauſen Jahn Neckarau Turnverein 1846 Tgde Laudenbach Jahn Weinheim MTG Tg. Oftersheim Handball⸗Großkampf in Viern⸗ heim im Stadion an der Lorſcher⸗ ſteraß e: To. Leutershauſen Am morgigen Sonntag ſteigt in Viern⸗ heim nur ein Verbandsſpiel und zwar im Stadion. Hier treffen der Turnverein Viern— heim und der Turnverein Leutershauſen auf- einander. Leutershauſen iſt auch hier nicht unbekannt. Es hat ſich gleich zu Beginn der Vorrunde durch beachtliche klare Reſultate in den Vordergrund geſchoben. U. a. mußten eindeutige Niederlagen hinnehmen: Oftersheim mit 10:4, MTG. mit 11:8, Poſtſportverein mit 6:4. Und am letzten Sonntag trotzte dieſe Mannſchaft t auch dem Turnverein 1846 Mannheim mit 7:7 einen Punkt ab. Hoffent⸗ lich weiß es die Turnerelf, mit welchem Geg— ner ſie es zu tun hat und handelt auch danach. Denn das eine ſtcht feſt, daß Viernheim nur durch eine gute Mannſchaftsleiſtung dem ſonn⸗ täglichen Gegner gefährlich werden kann. Wir wollen auch nicht vergeſſen, an die Sport⸗ anhänger zu appellieren und fordern ſie auf, dem oben erwähnten Verbands ſpiel, da es doch das einzige iſt das hier in Viern⸗ Viernheimer Sport heim ſtattfindet, recht zahlreich beizuwohnen. .*. Handball Kreisklaſſe: Die Amicitia⸗Handballererſt⸗ malig geſchlagen! Reichsbahn Mhm. Amic. Viernh. 3:2 Tſchft. Käfertal— TV. Waldhof 918 Die Tabelle: Amicitia Viernheim 6 Reichsbahn Mhm. 6 TV. Waldhof 6 Tſchft. Käfertal Tb. Germania TV. Sandhofen Sp. Vgg. 07 1 43:27 10 1 44.28 10 3 46:30 6 3 34:49 4 3 18:34 4 4 23:30 2 33221 90 S αι t O 9 * Sport⸗ Neuigkeiten! S. V. Waldhof 1. FC. Am. Nürnberg Weihnachtsfeiertag! Das mit großer Spannung erwartete Fuß ball⸗ Revancheſpiel zwiſchen Deutſchlands Pokalmeiſter 1. FC. Nürnberg und Badens g Zt. beſte Fußballelf SV. Mannheim-⸗Wald⸗ hof wird im Mannheimer Stadion am 1. Weihnachts feiertag(nachmittags) ausgetragen. Wir dürfen auf dieſes Spiel ſehr geſpannt ſein und hoffen, daß es der Elf um Siffling gelingt, ſich für die 1:0⸗Niederlage in Nürnberg zu revanchieren. * Erleichterung für Phönix Ludwigshafen! Der Südweſt-Fußballmeiſter, Phönix Ludwigshafen, hat jetzt bei Bundesführer Linnemann eine— wenn auch nur geringe— Milderung des bekannten Urteils in Verfolg der Vorfälle beim Spiel Phönix— Eintracht Frankfurt erreicht. Die Platzſperre für Heim⸗ ſpiele wurde von vier(praktiſch kamen nur noch drei in Frage!) auf zwei herabgeſetzt, ſo daß alſo der Phönix ſein letztes Heimſpiel gegen FSV. Frankfurt in Ludwigshafen aus⸗ tragen kann. Wer 97 Viernheimer Schachklub gegr. 1934. Clublokal:„Zum grünen Haus“. Spielabend: jeweils Donnerstags 8 Uhr! Am 2. Weihnachtsfeiertag vormittags 9 Uhr Klubkampf gegen Waldhof! Am 2. Weihnachtsfeiertag, Donnerstag, den 26. Dez. 1935, vormittags 9 Uhr, findet in unſerem Klublokal„Zum grünen Haus“ ein Klubkampf gegen den Schachklub Waldhof an 15 Brettern ſtatt. Die Mitglieder des Viernheimer Schachklubs, ſowie alle hieſigen Schachintereſſenten, laden wir hierzu freund⸗ lichſt ein, und bitten um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Man kann geſpannt ſein, wie ſich unſer hieſiger Schachklub gegen die bekanntlich ſehr guten Waldhöfer ſchlagen wird. Den hieſigen Schachintereſſenten kann ein Beſuch dieſes Klubkampfes nur beſtens empfohlen werden. Der Eintritt iſt frei! Be⸗ ginn vormittags 9 Uhr! 835 Ein wunderbarer Weih⸗ nachtsſilm! „Das Unslerbicne Lied Slille MHacht, heilige Nacht! Samstag und Sonntag im Central⸗Film⸗Palaſt! Das Filmwerk„Das unſterbliche Lied“ veranſchaulicht die Entſteh⸗ ung unſeres herrlichen Weih⸗ nachts liedes „Stille Nacht, heilige Nacht“. Ins Herz des Volkes kann ſich nichts ſtehlen, um dort unſterblich zu werden, wenn es nicht vom Herzen des Volkes kommt! Vor mehr als 100 Jahren ſchrieb der Dorfpfarrer Joſef Mohr aus dem ſalzbur⸗ giſchen Oberndorf die Verſe„Stille Nacht, heilige Nacht und der Lehrer des Nachbardorfes, Franz Xaver Gruber, ſetzte ſie in Muſik. Nach Jahren hatte ſich das Lied Deutſchland erobert und heute ſingt man es in der ganzen Welt. Das Lied iſt zum Künder der chriſtlichen Weihnacht geworden. Das Ge⸗ heimnis dieſes Liedes iſt das Geheimnis der Volksſeele. Viel iſt darüber geſchrieben und gedeutet worden und nun hat ſich auch der Film an ſeine Ausdeutung gewagt. Es war klar, daß die Schlichtheit und gleichzeitag die Monumentalität dieſes herrlichen Liedes nicht im Rahmen üblicher Filmarbeit erfaßt wer⸗ den 2589 Die Herſtellerin des Film ſchuf in halbjähriger Arbeit und unter Aufwand 3 165885 Mittel, gleichzeitig aber auch im Bewußtſein der großen Verantwortung einem Volksgut gegenüber für die Bavaria dieſes grandioſe Filmwerk. Es greift zurück in das Jahr 1811, wo Napoleons Werber auch die Söhne Tirols zum Feldzug nach Rußland zwangen. Schwer laſtet das Schickſal auf Europa. Deutſche Soldaten verbluten und erfrieren in der ruſſiſchen Eiswüſte, während die Heimat um ſie bangt. Nach dieſen Jahren des Schreckens entſteht in einer ſilberklaren Vorweihnachtsnacht im ſalzburgiſchen Obern⸗ dorf das unſterbliche Lied„Stille Nacht, hei⸗ lige Nacht“. Vom Chor dieſer Kirche zog das Lied hinaus in alle Welt und wurde zum Künder chriſtlicher Weihnacht. Dieſe hiſtoriſchen Ereigniſſe zeigt der Film„Das unſterbliche Lied“ das zu einem tiefen Bekenntnis des chriſtlichen Glaubens geworden iſt. Kein Weihnachtsfilm mit Chriſtbaum und einer frohen Kinderſchar, nein, viel, viel mehr! Ein hochwertiges und tiefergreifendes Werk, das jedem zum Erlebnis wird. Eine packende und ergreifende Handlung um die Entſtehung des Weihnachtsliedes „Stille Nacht, heilige Nacht“. Man möge ſchon die Werktagsvorſtel⸗ lung(heute Samstag) beſuchen, da am Sonntag mit einem großen Beſuch ge⸗ rechnet wird. Die D. A. J. Ortsgruppe Viernheim teilt mit: Ab 1. Januar 1936 befindet ſich unſere Dienſtſtelle in der Adolf Hitlerſtraße(Gaſt⸗ haus zum Löwen, Eingang vom Hof). Sprechſtunden: Dienstags von 4—7 Uhr(nur für Unterſtützungsanträge u. Auszahlungen). Freitags von 7—9 Uhr. Während der Feiertage und infolge des Umzugs iſt unſere bisherige Dienſtſtelle (Lorſcherſtraße 4) geſchloſſen und nur noch am 31. Dezember 1935 zwecks Annahme von Unterſtützungsanträgen und Auszahlung ge⸗ öffnet.. Ab 7. Januar 1936 ſind unſere Sprech⸗ ſtunden wieder regelmäßig Dienstags und Freitags. Vereins- Anzeiger Sänger⸗Einheit. Heute Abend 8,30 Uhr Singſtunde. Bitte pünktlich und vollzählig. Zöller, Vorſ. Sängerbund⸗Flora Sonntag 12,15 Uhr vollzählige Singſtunde. Um 1 Uhr Hauptprobe für ſämtliche Spie⸗ ler und Spielerinnen. Ich bitte unbedingt, die Zeit pünktlich einzuhalten. Der Vorſitzende. Turnverein von 1893 e. B. Abteilung Handball: Morgen Sonntag im Stadion an der Lorſcherſtraße: Verbands⸗ ſpiele gegen Leutershauſen. 1. Mann⸗ ſchaft 3 Uhr, 2. Mannſchaft 1,45 Uhr. A-Jugend in Viernheim um 12,30 Uhr gegen Seckenheim. B-Jugend in Neckar⸗ hauſen. Abfahrt vorm. 9,30 Uhr per Rad b Drehſcheibe. Wir laden zu obigen Spie⸗ len freundlichſt ein. Die Leitung. Tabahfachſchaft Am Montag Vorm. ½8 Uhr wird der Tabak der Gruppe 12 verwogen. Der Vorſtand. War det muicded dar n. S. b. Praktiſche Weihnachtsgeſcheuke finden Sie in großer Aus- wahl bel Lorenz Aeiß Lamperthelmerstraße 21 Das müſſen Sie unbedingt wiſſen, daß Sie ſchon Kleinanzeigen auf⸗ geben können von 40 Pfg. an. Die An⸗ zeigen des „Viernheimer Anzeiger“ werden von Tauſenden geleſen! Weihnachtsreiter, NN. 11 D freuden ber lter! WNW. STRASSENSANMHNMIUNG AN 18.0 82 praktisch denken— J kauft man bei 1 Lederwaren schenken! Damentaschen. Stadttaschen. Schulranzen, Büchermappen, Aktenmappen, Rucksäcke. 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