4 N A 0 l. — 2 (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der 5 1 0 Feiertage.— Bezugspreis monatl. agen: zweimal jährlich den Sommer ⸗ und Winter Fahrplan“ Wandkalender.— Annahme von Bezugs⸗Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Weitwerbreitete Tageszeſtung— Bacbrichten- und Anzeigenblatt Fernſprecher 117.— Drahtanſchrift: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheck 21577 Frankfurt Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags 10 Pfg. 1,0 Mk. frei ins Haus gebracht.— Wochenende“, a. M., Viernheimer Zeitung wöchentlich das„Illuſtrierte und den Anzeigenpreiſe: mittags 9 Uhr, größ Geſchäftsſtelle ——— an beſtimmt Mernheimer Anzeiger ———„V— (Biernbeimer Bürger-Zig.— Viernh. Volksblatt) Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 3 Pfennig, Textſpalte 12 Pfennig bei Wiederholung ber Nachlaß. g einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer u. von amtlichen Anzeigen⸗Mittlern Deutſchlands u. des Auslandes Ankündigungen in dieser Zeitung finden weiteste Verbreitung Platzwünſche bei cke werden nach Möglichkeit verückſichtigt.— Für die Aufnahme Tagen kann jedoch eine IN nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 — Annahmeſchluß für Anzeigen aller Art vor⸗ Nr. 299 Dienstag, den 24. Dezember 1935 52. Jahrgang Friede auf Erden Bon Conrad Ferdinand Meyer. Da die Hirten ihre Herde Ließen und des Engels Worte Trugen durch die milde Pforte Ju der Mutier und dem Kind. Fuhr das himmliſche Geſind Fort im Sternenraum zu ſingen, Fuhr der Himmel fork zu klingen: „Friede, Friede! auf der Erde!“ Seit die Engel ſo geraten. O wie viele blut'ge Taten Hat der Streit auf wildem Pferde, Der geharniſchte, vollbracht! In wie mancher heil'gen Nacht Sang der Chor der Geiſter zagend, Dringlich flehend, leis verklagend: „Friede, Friede.. auf der Erde!“ Doch es iſt ein ew' ger Glaube. Daß der Schwache nicht zum RNaube Jeder frechen Mordgebärde Werde fallen allezeit: Etwas wie Gerechtigkeit Webt und wirkt in Mord und Grauen, Und ein Reich will ſich erbauen, Das den Frieden ſucht der Erde. Mählig wird es ſich geſtalten. Seines heil'gen Amtes walten, Waffen ſchmieden ohne Fährde, FJlammenſchwerter für das Recht, And ein königlich Geſchlecht Wird erblühn mit ſtarken Söhnen, Deſſen helle Tuben dröhnen: Friede, Friede auf der Erde! Die Wei hnachtsbolſchaft Wieder umfängt uns Weihnachten mit ſeinem Lichterglanz, und wir entzünden die Kerzen in der heiligen Nacht und an den Tagen nach Weihnachten. Wo Kinder im Haufe, ſind wir Erwachſenen mit ihnen fröh⸗ lich. Uns allen iſt's wie eine Erinnerung an ein Kinderparadies. Und es iſt uns, als müßten wir in dieſes Paradies für einen Abend wenigſtens flüchten aus allem. was uns das Leben oft ſo freudlos macht. Für Stunden, für Tage ein wenig Freude nur! Aber wenn dieſe vorübergehend kurze Freude vorbei iſt, was dann? Iſt es dann nicht um ſo dunkler um uns her? Wie eine tiefe Sehnſucht bricht es in jedem von uns in dieſen Tagen auf, dieſe Weihnachts⸗ freude möchte nicht ſo ſchnell wieder verge— hen, ſondern der Eindruck dieſer Freude möchte doch recht lange bleiben. Freilich, wenn Weihnachten eine wirklich blei⸗ bende Freude ſein ſollte, dann müßte es etwas ganz Großes ſein, was uns auch im Dunkel des Alltags und in den Kämpfen des Lebens nicht verlorengehen kann. Deshalb tun wir wohl recht daran, wenn wir uns auf die große Freude beſinnen, die Engelsmund in der hei tigen Nacht verkün⸗ det und die allem Volke widerfahren iſt. Entweder iſt es nur eine fromme Mär, die nicht Engelsmund uns verkündet, ſondern die die Sehnſucht der Menſchen erdichtet hat. Dann allerdi nas wäre Weihnachten nichts als ein frommer Selbſtbetrug, und die Freude würde mit dem Lichterglanz der Weihnacht wieder verlöſchen. Oder aber Weihnachten iſt wirklich etwas ganz Großes, das Größte, was es je auf Erden gegeben hat, und das Recht, das jeder Menſch, auch wenn er es im Leben noch ſo ſchwer hat, auf Freude hat, erhält zu Weihnachten ſeine Beſtätigung. Denn Freude, die allem Volke widerfahren wird, heißt eben doch gerade, daß niemand ausgenommen iſt, ſelbſt wenn ſein Daſein noch ſo freud'os wäre. Die ganze Größe und die innere Gewalt des Weihnachtsevangeliums iſt die, daß Gott, der Schöpfer und Beherrſcher der unend⸗ lichen Sternenwelt, ſich uns Menſchen mit ſeiner ganzen Größe, Allmacht und Güte in Jeſus Chriſtus gezeigt hat. Mit Freude und Dankbarkeit dürfen wir als Chriſten uns Deutſche Weihnat Wieder einmal iſt Weihnachten ge⸗ worden. Wieder einmal umfängt uns der alte, ewig junge Zauber dieſes ſchönſten und deutſcheſten aller großen Feſte. Aber wieder einmal klingt auch die ſchöne Weihnachts⸗ botſchaft vom Frieden auf Erden hinein in eine unfriedliche Welt. Daß im engliſchen Parlament der bisherige Außenminiſter des britiſchen Imperiums ſeine Politik unver⸗ blümt mit dem Hinweis darauf verteidigte, er habe einen europäiſchen Krieg befürchtet und geglaubt. nalles tun zu müſſen, um dieſen Krieg zu verhüten— dieſe Tatſache hat den ganzen Ernſt der europäiſchen Lage blitzartig erhellt. Da hat man zur Sicherung des Friedens den Völkerbund ge— gründet, der tauſend mehr oder minder ſchöne Entſchließungen faßte, aber keine da⸗ von hat darüber hinwegtäuſchen können, daß der Bund auf einem brüchigen Funda⸗ ment— dem Zwangsdiktat von Verſaäilles — gebaut iſt und daß er deshalb verſagen muß, ſobald es um wirklich ernſte Dinge, um Lebensfragen der Nation ging. Die deutſche Gleichberechtigung, der Streit im Fernen Oſten und jetzt der oſtafrikaniſche Konflikt — in allen dieſen Fällen konnte der Völker⸗ bund nicht vermitteln, manchmal wollte er wohl auch gar nicht. So kam es dahin, daß heute, erſt zwanzig Jahre nach Aus⸗ bruch des furchtbarſten aller Kriege, die Staatsmänner ſchon wieder von drohenden Kriegsgefahren für das geplagte Europa ſprechen i Ein Glück, daß wir in Deutſchland uns frei wiſſen von jeder Schuld oder Ver⸗ antwortung an dieſer Entwicklung. Wir haben nach dem für uns— trotz aller Hel⸗ dentaten und Opfer der Front und der Hei⸗ mat— tragiſchen Verlauf des Weltkrieges, das Zwangsdiktat von Verſailles bis zum letzten Tüpfelchen zu erfüllen uns bemüht. Haben Demütigung über Demütigung hin⸗ genommen, bis es einfach nicht mehr ſo weitergehen konnte. Aber auch nach dem großen Erwachen des deutſchen Volkes hat der Führer immer wieder feierlich erklärt, daß wir nur den Frieden wollen, daß wir niemanden bedrohen, niemanden an⸗ greifen. Nur müſſe die Welt auch uns in Ruhe laſſen, nur dürfe ſie nicht glauben, uns Politiſche Gedanken zum J als Volk minderen Rechts können. Daß wir dem Genfer Rücken kehrten, war eine Selbſtverſtändlich⸗ keit, nachdem er uns die Gleichberechtigung verwehren wollte. Aber der Führer Reichskanzler hat auch immer wieder feſtge⸗ ſtellt, daß der Austritt aus dem Völkerbund an der deutſchen Friedensbereitſchaft und Friedensliebe nichts geändert hat und daß wir jederzeit bereit ſeien, mit allen Mächten, die es wollen, Freundſchaftsverträge auf der Grundlage gleichen Rechts und gegenſeitiger Achtung abguſchließen. * Ja, darum geht es: daß die Mächte, daß die Menſchen guten Willens ſind. So ſteht es ſchon in der uralten Weihnachts⸗ botſchaft. Und ſo iſt es heute noch: Organi⸗ ſationen— und mögen ſie noch ſo gut ge⸗ meint ſein— können es nicht ſchaffen, auf die Menſchen kommt es an. Wenn alle europäiſchen Staatsmänner, wie ihre Völker, den Frieden ernſtlich wollen. dann wird es keinen Krieg geben. Dann brauchte man keinen Völkerbund, brauchte auch nicht das Netz von internationalen Verträgen und Bündniſſen, mit denen Frankreich das Eu⸗ ropa der Nachkriegszeit überzogen hat. Brauchte nur ein paar wirklich friedensbe⸗ reite, ſtarke und entſchloſſene Männer, die, aufgeſchloſſen für das neue Werden dieſer gewaltigen Zeit, auch neue Wege zu gehen, neue Methoden anzuwenden bereit ſind, um zu dem alten Ziele zu gelangen: zur Siche⸗ rung des Friedens in der Weit. — Noch ſind wir weit von dieſem Ziele. Wie weit, zeigt ein Blick auf die Spanaun⸗ gen und Gefahren der internationalen Lage. Noch donnern in Abeſſinien die Geſchütze, noch rattern die Maſchinengewehre und noch knallen die Fliegerbomben. Noch dauert auch der Konflikt in Oſtaſien weiter, von dem niemand weiß, zu welch ſchwierigen Verwicklungen er noch führen kann. Noch herrſcht Argwohn und Mißtrauen zwiſchen den Völkern, noch iſt das Unrecht von Ver⸗ ſailles nicht gutgemacht, noch ſind in eini⸗ gen Staaten Unterdrückungen und Unge⸗ rechtigkeiten gegenüber dem Deutſchtum an der Tagesordnung. Aber im eigenen deut⸗ und behandeln zu ſchen Hauſe iſt es Bund den ö 1 ö g beſſer geworden, find vo. allem Klaſſenhaß und Klaſſendünkel ver⸗ ſchwunden. Sie haben der Idee der Volks⸗ gemeinſchaft Platz gemacht, die gerade in der letzten Zeit wieder im Winterhilfswerk neue Triumphe feiern durfte. Wenn am vergangenen Sonntag im Reiche 30009 Weihnachtsfeiern abgehalten wer⸗ den konnten, auf denen über fünf Mil⸗ lionen deutſcher Kinder beſchenkt wurden, ſo iſt das der ſchönſte Ausdruck des Gemeinſchaftswillens, der heute alle deut⸗ ſchen Menſchen umſchließt. Ein ſtolzes Na⸗ tionalbewußtſein iſt wieder da und von dem wiedererwachten Wehrwillen legen die jun⸗ gen Soldaten des erſten Jahrgangs nach der Wiedereinführung der allgemeinen Wehr⸗ pflicht lebendiges Zeugnis ab. Ein ſelbſtbe⸗ wußtes, ſtarkes Volk, das Anſpruch auf Ach⸗ tung durch andere Völker erheben darf, aber auch die Lebensrechte der anderen Natio⸗ nen anerkennt, ein Volk, das bereit iſt, ſeine Grenzen zu ſchützen, ohne daß es die ande⸗ ren Völker bedroht— ein ſolches Volk, ge⸗ führt von einem Manne, der als Frontſol⸗ dat die Schrecken des Krieges ſo genau kennt, daß er alles daranſetzt, um ihre Wie⸗ derholung zu vermeiden— ein ſolches Volk ſcheint uns die beſte Friedensgarantie, die man ſich denken kann! Und ſo wollen wir auch in dieſem Jahre echte deutſche Weihnachten feiern. Der innere Gehalt des Feſtes, der uralte Glauben, daß auf das Schlechte das Gute folgt, gleich wie das Dunkel dieſer Winter⸗ tage wieder von des Frühlings ſtrahlender Helle abge öſt wird, dieſer uralte Menſch⸗ heitsglaube hat ſich auch an unſerem Volke wieder erfüllt. Freudig und voll Zuverſicht wie nie zuvor feiern wir deshalb deutſche Weihnachten im geeinten Vaterland. in dem N Volksgemeinſchaft herrſcht, ſtehen wir vor dem ſtrahlenden Lichterbaum, laſſen von dem Glanz des Feſtes einen Strahl in unſer Herz dringen und laſſen ſeinen ſchönen Sinn von der alles verföhnenden Liebe le⸗ bendig werden. Und ſo möge Weihnachten hinüberführen in eine glückliche und ſchöne Zukunft! In dieſem Sinne wünſchen wir allen Leſern und Freunden unſeres Blattes ein fröhliches Feſt! Weihnachten darauf beſinnen, daß es keine erdichtete Mär iſt, deren wir in froher Stim⸗ mung gedenken, ſondern daß es wirklich Tatſache iſt Es hat wohl manchen gegeben, der uns Menſchen von Gott Großes und Tiefes ge⸗ ſagt hat— zu allen Zeiten und in allen Völ⸗ kern. Aber bei allen iſt es ſo, als läge über dem. was ſie uns von Gott geſagt und was ſie von dem Verhältnis des Menſchen zu Gott geſprochen, noch ein Dunkel wie ein Schleier, der Gottes ganze Majeſtät und Er⸗ habenheit und Güte noch verdeckt. Entwe⸗ der ſehen ſie Gott zu klein und den Menſchen zu groß oder aber Gott iſt ihnen ſo groß, daß es ihnen unmöglich dünkt. daß der Menſch je zu Gott finden kann. Denn je größer ein Menſch von Gott denkt. um ſo ernſter ſieht er die Kluft zwiſchen Gott und uns Menſchen. Gerade die Frömmſten ſind oft erſchüttert davon, daß ſie ſelbſt zu Gott kommen möchten und nicht zu ihm finden können und auch ihren Mitmenſchen den letzten Weg und das letzte Ziel nicht zeigen können. In Jeſus Chriſtus aber ſind all dieſe Schleier zerriſſen; offen liegt vor uns zu⸗ tage. wie Gott in Wirklichkeit zu uns Men⸗ ſchen ſteht und wie wir Menſchen deshalb auch Gott gegenüber ſtehen dürfen. Deshalb ſprechen wir von Jeſus Chriſtus als von der Offenbarung Gottes. In Jeſus Chriſtus gibt Gott uns die Antwort auf unſere Sehn⸗ ſucht: Da wir nicht zu ihm finden können, weil wir uns von ihm abgewandt und die Sünde(das heißt wörtlich die Sonderung von Gott) wie eine Mauer zwiſchen ihm und uns ſteht, ſucht Gott durch ihn den Weg zu uns und erſchließt uns in ihm ſein Herz. Jeſus hat es in die Worte gekleidet:„Dir ſind deine Sünden vergeben!“ Das iſt der Kern der Weihnachtsbotſchaft. Was uns Menſchen don Gott trennt, ſoll uns nicht mehr trennen; Gott ſelbſt reicht uns in Je⸗ ſus Chriſtus die Hand; wir Menſchen dürfen mit großem Vertrauen auf ſeine Güte und Hilfe zu ihm kommen und uns von ihm Kraft für den Kampf des Lebens ſchenken laſſen, wenn es durch eigene oder fremde Schuld in unſerem Leben nicht mehr vor⸗ wärts gehen will. Wo hat Jeſus das grö⸗ ßer und tiefer geſagt als in jenem Gleichnis vom verlorenen Sohn, Lukas 15. wo es von dem barmherzigen Vater ſinnbildlich ſo ſchön und tief heißt:„Als der Sohn noch ferne von dannen war, ſah ihn ſein Vater und es ſammerte ihn ſein und er lief ihm entge⸗ gen“? So iſt Bott— daran will uns der Geburtstag erinnern— in ſteter freu— diger Bewegung zu allen Menſchen, um ihnen zu helfen in jeder Not. So haben es unſere Vorfahren ſchon vor über 1000 Jahren erfahren dürfen, als ſie dem Gottesgeſandten Jeſus Chriſtus den Namen Heliand als Ehrennamen beilegten. Der Heiland und Arzt, der die Wunden ver⸗ bindet und heilt, wo Krankheit und Not iſt, hat ihr Leben reich gemacht und ihnen in e eee wee eee eee een eee allem Schweren, womit ſie nicht fertig wur⸗ den, die Kraft geſchenkt, die wir uns allein nicht geben können. Vor ihrer Seele ſtand dieſer Jeſus Chriſtus als der große Helfer, als der Sieger über alle Mächte der Finſter⸗ nis, ja ſelbſt über den Tod, als der aufer⸗ ſtandene Chriſtus, der Herr, dem alle Ge⸗ walt gegeben iſt im Himmel und auf Erden. Unſere Weihnachts! ieder Wohl kein anderes Feſt wie das Weih⸗ nachtsfeſt iſt in unſeren Herzen ſo verankert durch die Lieder, die im Volk, in der Fa⸗ milie und in den Kirchen zu ſeinen Ehren geſungen werden. Schon im Mittelalter gab es eine Reihe von ſchönen, einfach-⸗ feierlichen Liedern, von denen manches der Vergeſſen— heit anheimgefallen, manches ſich aber auch bis in unſere Tage erhalten hat und leben⸗ dig geblieben iſt. Lieder, wie„Vom Him⸗ mel hoch, da komm' ich her.. und„Es iſt ein Reis entſprungen“ und ähnliche gehen auf mittelalterliche Volksweiſen zurück. „Stille Nacht, heilige Nacht“ ſtammt aus dem Jahre 1818. Der Dichter dieſes Liedes war der Vikar Joſef Mohr in Oberndorf bei Salzburg. Der Kapellmeiſter des Prin⸗ zen Heinrich von Preußen in Rheinsberg komponierte das ſchöne Lied„Ihr Kinder⸗ lein kommet“ am Ende des 18. Jahrhun⸗ derts.„Alle Jahre wieder kommt das Chri⸗ tuskind“ hat Wilhelm Hey zum Verfaſſer und wird nach einer Volksmelodie geſungen. ** —. Viernheim, 24. De Sinnſpruch. Wenn du bei allem, was dich quält, Den goldenen Mittelweg gewählt, So wird das Daſein dir zum Spiel Und ſchneller kommſt du auch ans Ziel. Arnold Bohs. E. Fröhliche Weihnachten wir all unſeren werten Leſern, freunden und Bekannten. wünſchen Geſchäfts⸗ Druck und Verlag Viernheimer Anzeiger. 22 Weihnachtsfeier Am 4. Advent veranſtaltete die hieſige evangel. Frauenhilfe in der evangel. Kirche eine Weihnachtsfeier für die Kleinen im Kin⸗ dergarten. Mehrere rührige Frauen, voll der guten Abſicht, den Kinderlein die Weihnachts⸗ zeit zu verſchönern, hatten ſich der mühſamen Arbeit unterzogen, all die vielen Gutzel zu backen und auch fleißig genäht. So ging denn in der gut beſetzten, mit zwei im hellen Lichte ſtrahlenden Weihnachtsbäumen geſchmückten Kirche der Abend in würdigſter Weiſe von⸗ ſtatten. Der Schülerchor ſang ein Lied aus alter Zeit vor. Dann ſagten die Kleinen ſchöne Sprüche und Gedichte auf, ja ent⸗ wickelten ſogar in einigen der Bedeutung des Tages entſprechenden Szenen ein ſchönes mi⸗ miſche Talent. Was für eine Arbeit ſteckt in ſolchen Leiſtungen. Herr Pfarrer Werner erhöhte mit einigen herzlichen Worten die Feierſtunde. Reich beſchenkt und glückſtrahlend kehrten die Kleinen ins Elternhaus zurück, ſicherlich voll Dank gegen alle, welche zur Feier in ſelbſtloſer Weiſe beigetragen haben. Bedarfsdeckungsſcheine für kinderreiche Familien Der nationalſozialiſtiſche Staat iſt be⸗ ſtrebt, mit allen Mitteln den Fortbeſtand des Volkes zu ſichern und zu fördern. Aus dieſem Grunde widmet er auch ſeine beſondere Auf⸗ merkſamkeit den kinderreichen Familien und hat mit der Verordnung vom 15. September 1935 gezeigt, daß er durch einmalige Beihilfen die wirtſchaftliche Lage der Betreffenden zu beſſern verſucht. Die Kinderbeihilfen werden in Bedarfsdeckungsſcheinen hingegeben, für welche im übrigen noch beſondere Beſtimm⸗ ungen gelten. Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß Waren nur auf Grund der Bedarfs⸗ deckungsſcheinen von den Verkaufsſtellen ab⸗ gegeben werden dürfen, nicht aber, daß die Verkausſtellen ſchon auf Grund der zu er⸗ wartenden Bedarfsdeckungsſcheinen Verkäufe tätigen. Um die Geſchäftsleute vor Unan⸗ nehmlichkeiten, die aus der Nichtbeachtung die⸗ ſer Beſtimmung reſultieren können, zu be⸗ wahren, ſei dies hiermit nochmals beſonders hervorgehoben. Ganz und gar abwegig iſt es aber, wenn jetzt beſonders geſchäftstüchtige Firmen die Morgenluft wittern, daß es hierbei etwas zu verdienen gibt, durch Vertreter Kinderreiche Lokale Nachrichten 8. Preis. Franz Klaus mit 0,2 Blaue Wiener 3. Preis. Georg Ramge mit 2,1 Marburger Feh. 2 mal 3. Preis. Georg Kühlwein mit 2,2 Gelbſilber 1., 2. und 2 mal 3. Preis. Franz Friedel mit 1,2 Gelbſilber Ehren preis und 3. Preis. Tauben: Valentin Kirchner mit 1,0 Straſſer(rot) e Fhrenyreis Straſſe Fhfiau p 4 11 Ehrenpreis. 1,0 Straſſer(blau) ſg. 1 mit ——2 Straſſer(ſchwarz) ſg. 1, g. u. g., 1,1 Römer(weiß) ſg. 1 und g. Wir gratulieren den Züchtern, und wünſchen auf weiteren ** 1— 7 0 7* 4 Schauen große Erfolge.„Zucht Heil!“ B. b 0 ge.„3 5 » Arztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht am 1. Weihnachtsfeiertag Herr Dr. S ch lick, Bürſtädterſtraße 3, Telefon 110, und am 2. Weinhnachtsfeiertag Herr Dr. Gü nther, Bürſtädterſtraße 5, Telefon 133, den ärzt⸗ lichen Dienſt. Weihnachtsfreude auch für un⸗ ſere Kranken im hieſigen Kranken⸗ haus. Wie wir erfahren, wird, wie all⸗ jährlich unſere Feuerwehrkapelle am heutigen Abend durch einige Muſikvorträge, auch den⸗ jenigen eine Freude bereiten, denen es verſagt iſt, den heiligen Abend im Kreiſe ihrer Ange⸗ hörigen zu verbringen. Dieſe hochherzige Tat wird ſicherlich allſeits dankbar begrüßt werden. Bei Muttern zu Haus. Ueber Weihnachten erleben wir wieder das aus der Vorkriegszeit bekannte bunte Bild, die ſchmucken Soldaten zwiſchen den Civiliſten. Zum erſten Mal haben die eingerückten Re⸗ kruten Heimaturlaub. Nach vierteljähriger Dienſtzeit kommen ſie erſtmals wieder zur Mutter. Stolzer Ernſt trägt ihre Züge. Sie ſind ſich bewußt das Ehrenkleid des Soldaten zu tragen, Waffenträger des Volkes zu ſein. Entgegen den bunten Uniformen der Vor⸗ kriegszeit tragen alle die einfache, doch ſchmucke Uniform in Feldgrau. Doch auch unſere Ar⸗ beitsdienſtmänner ſind da. Ein halbes Jahr leiſten ſie in treuer Pflichterfüllung den Dienſt der Arbeit für ihr Volk. Auch hier ſehen wir den männlichen Ernſt aus ihren Augen ſtrah⸗ len. Und was wir an allen mit Freude feſtſtellen können: es ſind ſtramme, aufrechte Kerle geworden, aus den unreifen Burſchen charakterfeſte Menſchen. Und ſo freuen wir uns mit ihnen und heißen ſie zu Weihnachten herzlich willkommen. Mögen ihnen einige recht ſchöne Tage zu Hauſe beſchieden ſein. Und dem Führer, der uns das Wehr⸗ und Ehrgeſetz gegeben hat, gilt unſer inniger Dank. Heil Hitler! NeS⸗Kriegsopfer. Morgen, erſter Weihnachtsfeiertag, abends 8 Uhr, findet im „Freiſchützſaal“ unſere diesjährige Weihnachts⸗ feier ſtatt, wozu Kameraden und Kameraden⸗ frauen mit Angehörigen freundlichſt eingeladen ſind. Siehe Inſerat. Weihnachtsfeier. Wir verweiſen auch an dieſer Stelle nochmals an die Weih⸗ nachtsveranſtaltung des„Sängerbund⸗Flora“ und bitten die werten Mitglieder und deren Angehörige, ſich am 1. Weihnachtsfeiertag ſo rechtzeitig einzufinden, daß pünktlich 8 Uhr mit der Veranſtaltung begonnen werden kann. Siehe Inſerat. „Jubelfeier der 50⸗Jährigen. Die 50⸗Jährigen veranſtalten ihre Jubelfeier am 2. Weihnachtsfeiertag. Vormittags 8 Uhr iſt in der Zwölf Apoſtelkirche die kirchliche Feier aufſuchen laſſen und dieſe zum Kaufen der Waren einladen, obwohl ſie ſich bisher um die Not der kinderreichen Familien keine Ge⸗ danken gemacht haben. Jeder Volksgenoſſe muß wiſſen, was er in einem ſolchen Fall zu tun hat, und daß er auf keinen Fall kaufen darf, ohne den Bedarfsdeckungsſchein in Hän⸗ den zu haben. Kaninchen⸗ und Geflügel⸗ zuchtverein 1916 Am 15. Dezember fand in Weinheim die 3. Kreisausſtellung ſtatt. Hierbei betei⸗ ligten ſich Züchter unſeres Vereins und er⸗ hielten folgende Preiſe: Friedr. Schmit⸗ ting mit 0,2 Belg. Rieſen 2 mal 95 Punkte, 2 mal 1. Preis. Martin Ecker mit 0,3 Weiſe Rieſen, 96 Punkte, Ehrenpreis, 95 Pkt. 1. Preis und 94. Punkte 2. Preis. Jakob Rohrbacher mit 2,3 Weiſe Rieſen 2 mal 95 Punkte, 2 mal 1. Preis, 3 mal 94 Punkte 3 mal 2. Preis. Georg Kühlwein mit 1,3 Gelbſilber 2 mal 95 Punkte 2 mal Ehren preis, 2 mal 94 Punkte 2 mal 1. Preis. Franz Friedel mit 1,2 Gelbſilber 3 mal 94 Punkte 3 mal 1. Preis. Jakob Baus mit 1,1 Gelbſilber 1 mal 94 Punkte 1. Preis, 1 mal 93 Punkte 2. Preis. Am 22. Dezember auf der Jubiläums ſchau in Mannheim⸗Waldhof erhielten folgende Züchter Preiſe: Valentin Kirchner und abends 8 Uhr im Karpfenſaale die welt⸗ liche Feier, verbunden mit Familienabend. Hier wird es wieder viele„Weißt Du ich und„Denkſt Du noch daran...“ auszu⸗ tauſchen geben. Den Alterskameradinnen und „Kameraden wünſchen wir eine ſchöne Feier und hierbei viel Vergnügen. *Ungeheure Schneeſchäden werden aus dem Schwarzwald, beſonders dem Wieſen⸗ tal, gemeldet. Zirka 20 Telephonmaſten ſind umgefallen. In den Wäldern und Feldern ſind eine Unzahl Bäume umgebrochen und ent⸗ wurzelt. Durch Störung der elektr. Anlagen waren einige Orte ohne Licht. I. UDiernheimer Tonfilmschau D Der neueſte Spitzenfilm der Welt⸗ produktion Paula Weſſely und Karl Ludwig Diel „Epiſode⸗ über die beiden Weihnachtsfeier⸗ 0 1 tage im Central-Film⸗Palaſt! Wie alle Jahre ſo kommt auch diesmal zur Freude aller Beſucher über Weihnachten wieder eines der ſchönſten Filmwerke zur Auf⸗ führung. Diesmal der dritte Paula Weſſely⸗ Film„Epiſode“ von dem ſchon ganz Euro— eine Liebe“ angeſehen hat, wird auch beſtimmt „Epiſode“ ſich anſehen. Ein Film aus Wien wie er auf der Leinwand bisher noch nicht zu ſehen war: das Wien, das um ſein Leben kämpft. Ein Spiel von Menſchen und menſch⸗ licher Not; warm, blutvoll von Menſchen ge⸗ ſpielt. Paula Weſſely, dieſe einzigartige Künſt⸗ lerin, aus„Maskerade“ und„So endete eine Liebe“ noch in beſter Erinnerung, zeigt wieder⸗ um einen Reichtum an Geſtaltungskraft, der alle ihre Verehrer in Erſtaunen und Entzücken verſetzen wird. N Schon ſingt alles:„Jetzt müßte die Welt verſinken— jetzt müßte ein Wunder geſchehn“. Ein neues Paula Weſſely⸗Filmwerk mehr zu ſagen iſt nicht nötig— das ſagt alles. Ein Beſuch iſt für Alle eine große Freude und das ſchönſte Weihnachtsvergnügen. Siehe In⸗ ſerat. An beiden Tagen zwei Vorſtellungen: 1. Vorſtellung ab 7 Uhr, 2. Vorſtellung ab 974 Uhr. Man möge ſchon die erſten Vorſtellungen beſuchen, damit es für die zweite Vorſtellungen Platz gibt. Oiernheimer Sport Fußball— Kreisklaſſe: Der Turnverein verliert über raſchend hoch in Wallſtadt! Viktoria Wallſtadt Edigen—„Jahn“ Weinheim 7:2 FV. Hemsbach Neckorhauſen 5:1 Leutershauſen— FV. Ladenburg 4.4 Tabellenſtand(Kreisklaſſe 1 Mannheim) To. Viernheim 511 Edingen 8. 7 0 1 283 Hemsbach 8 5 1 2 6 Wallſtadt 8* 2 2 19 9 0 Neckarhauſen 8 4 2 29 TV. Viernheim 8 2 3 3 16.19 7 Leutershauſen 8%õn e Ladenburg 8 n 5 Jahn Weinheim„ * Handball— Bezirksklaſſe: Ein ſchöner Erfolg des Turn⸗ vereins! TV. Viernheim— Leutershauſen 513 Jahn Neckarau— Turnverein 1846 15 Tad. Laudenbach— Jahn Weinheim 84 MTG.— Tg. Oftersheim(ausgefallen) Die Tabelle: Poſt Mannheim 8 6 1 1 59.38 13 Jahn Weinheim 8 5 1 2 57:36 11 To 46 Mannheim 8 4 3 1 49.37 11 To Leutershauſen 9 5 1 3 53:51 11 Tv. Viernheim 4 0 4 42.47 8 Tg. Oftersheim 7 3 1 3 48.40 7 Tode. Laudenbach 9 3 1 5 48.57 7 MTG. Mannheim 7 3 0 4 40.56 6 To. Friedrichsfeld 8 2 0 6 36:53 4 Jahn Neckarau 8 1 οο D * Aus der Sportvereinigung 2. Feiertag: Freundſchaftsſpiel gegen SC. Käfertall 29. Dezember: Meiſterſchaftsſpiel gegen den Tabellenführer 1. F.C. Pforz⸗ heim! Während den Weihnachtstagen iſt für ſämtliche Mannſchaften der Amicitia Spiel⸗ ruhe. Lediglich die 1. Mannſchaft wird am 2. Weihnachtsfeiertag nachmittags halb 3 Uhr auf dem Waldſportplatz ein Freundſchaftsſpiel gegen SC. Käfertal ausgetragen, deſſen Rein⸗ erlös zu Gunſten der verletzten Spieler Ver⸗ wendung findet. Käfertal ſtellt eine unge⸗ mein flinke und tüchtige Mannſchaft ins Feld, ſodaß ſicherlich ein ſchönes und gutes Spiel zu erwarten ſein wird. Alle Viernheimer Fuß⸗ ballfreunde werden dabei ſein, zumal dieſes Spiel ein wichtiger Probegalopp iſt für das am kommenden Sonntag ſtattfindende Pflicht⸗ ſpiel gegen den ellenführer 1. FC. Pforz⸗ heim. Das Vorſpiel in Pforzheim verlor die Viernheimer Mannſchaft 5:0, eine ſchwere Niederlage, für die es am Sonntag gilt Re⸗ vanche zu nehmen. Sportfreunde, unterſtützt deshalb unſeren Fußballſport, kommt reſtlos, e Gottesdienst-Oranung der katholiſchen Gemeinde. Hochheiliges Weihnachtsfeſt. 1. Feiertag: Apoſtelkirche: 5 Uhr: Mette mit Predigt. Anſchließend heilige Meſſe. 7 Uhr: Gottesdienſt bei den Engl. Fräu⸗ lein und Barmh. Schweſtern. 8 Uhr: heilige Meſſe ohne Predigt. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. 2 Uhr: Veſper. Danach Erteilung der Generalabſ. an die Mitglieder des 3. Ordens. 3—5 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beicht. Marienkirche: ½9 Uhr: Feierliche heilige Meſſe. 7½11 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt 2. Feiertag(Stefanstag). Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe. 8 Uhr: heilige Meſſe mit Segen für die lebenden und verſtorbenen Jubilare und Jubilarinnen des Jahrgangs 85/86. Unter der heiligen Meſſe Ge⸗ neralkommunion für die Jubilare. 10 Uhr: Hochamt. 2 Uhr: Andacht. Marienkirche: ½9 Uhr: Kindermeſſe. 7½211 Uhr: heilige Meſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Freitag: 7,05 Uhr beſt. E. A. für Kath. Froſchauer geb. Bugert, Sohn Valentin, Maria Alter geb. Wieland, Ther. Alter geb. Krug, gef. Krieger Johann Krug und beiderſeitige An⸗ verwandte. 705 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Ehrhardt und Kath. Stumpf und Eltern. 7,35 Uhr beſt. Engelamt für geſt. Kirchen⸗ rechner Joſ. Martin 3., Ehefrau Katharina geb. Winkenbach, beiderſeitige Eltern, Ge⸗ ſchwiſtern und Angehörige. Samstag: 7,05 Uhr beſt. Amt für Joh. Ad. Wun⸗ derle, Ehefrau Eva Magd. geb. Haas, bei⸗ derſeitige Eltern und Anverwandte. 7,05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Mich. Haas 2. und Familie Lippert. 7,35 Uhr: beſt. Amt für Peter Kempf 5, Ehefrau Anna Maria geb. Fleiſchmann und ledig verſt. Sohn Philipp und Angehörige. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche heilige Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer E. 5 und Weidmann, A. Lipp und Frl. Haas. Ebenſo für die diesjährigen Erſt⸗ kommunikanten. Die Mädchen beichten am Freitag um 5 Uhr, die Knaben am Samstag um 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim 1. Chriſttag: 10 Uhr vorm.: Gottesdienſt. (Mitwirkung des Kirchenchors). Text: Lukas 21—14. Lieder: 40, 45, 122. 2. Chriſttag: 10 Uhr vorm.: Gottesdienſt. Text: Teſaja 9 Vers 5. Lied: i, Freitag: Weihnachtsfeier des Mädchenkreiſes. Bekanntmachung Betr.: Enthebung von Neujahrsgratulationen. Auch in dieſem Jahr werden wieder Karten zur Enthebung von Neujahrsgratula⸗ tionen gegen Entrichtung von wenigſtens 2.— RM. ausgegeben. ſonen, machen, werden in den hieſigen Zeitungen am 31. ds. Mts. veröffentlicht. Beteiligung, da der Erlös der Winterhilfe zu⸗ geführt wird. Die Namen derjenigen Per⸗ die von dieſer Einrichtung Gebrauch Ich bitte um rege Schluß der Einreichung Montag, vor⸗ mittags 10 Uhr. Viernheim, den 23. Dezember 1935 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel zeigt, daß ihr auch etwas übrig habt, wenn es gilt für verletzte Spieler etwas zu opfern. Vereins- Anzeiger Sportvereinigung Amicitia 09. Bekanntmachung Betr.: Die Dienſtſtunden des Standesamts. Das Standesamt iſt an beiden Feier⸗ M tagen, ſowie am Neujahrstag, für die Beur⸗ kundung evtl. Sterbefälle, vormittags von Wa en inſchaften Spielruhe. Lediglich die iſchaft wird am 2. Weihnachts⸗ auf dem ldſportplatz ein Freund⸗ ſchaftsſpiel gegen S. C. Käfertal austragen, wozu wir unſere Mitglieder und Sport⸗ 4 ſelerta pa ſpricht. mit 0,1 Weiſe Wiener 3. Preis. Johann Faber mit 1,1 Blaue Wiener 2. und 3. Wer ſich„Maskerade“ und„So endete 7 7 gliedern und Sportfreunden ein fröhliches 12 a% 8 d den Weihnachtstagen iſt für ſämt⸗ 10. Uhr geöffnet. Ein Sonderfall gibt uns Veranlaſſung darauf hinzuweiſen, daß auch Totgeburten ſpä⸗ teſtens am nächſtfolgenden Wochentag(auch Feiertag) anzumelden ſind. Für Geburtsfälle beträgt die Anmeldefriſt 8 3 2 1 oi Woch freunde herzlichſt einladen. All unſeren Mit⸗eine Woche. Viernheim, den 24. Dezember 1935 Weihnachtsfeſt. Der Vorſtand. Standesamt: Bechtel. r 1 2 8 1 3 — 3 ur die lubilart chan ſſe e⸗ . Uh tig. lüche eren und ſrſt⸗ tag — 5 9 29 go er Königin von Italien. Am Tage des feiertichen Opfers der Trau⸗ ringe für den Abwehrkampf Italiens tauſch⸗ te die italieniſche Königin als erſte am Gra⸗ be des Unbekannten Soldaten in Rom die Trauringe des Herrſcherpaares gegen Stahl⸗ ringe ein.— Die Königin am„Altar des Baterlandes“.(Scherl Bilderdienſt— M.) Der Verkehr mit der ochmeiz Vorläufige Einſtellung von Keiſebewilli⸗ gungen. Berlin, 23. Dezember. „Nach dem Scheitern der Verhandlungen über eine Verlängerung der bis zum 15. De⸗ zember 1935 geltenden Reiſeverkehrsrege⸗ lung hat nunmehr die ſchweizeriſche Regie⸗ rung mitgeteilt. daß ſie von ſich aus be⸗ ſchloſſen hat, den Reiſeverkehr aus Deutſch⸗ land bis zum 15 Januar auf einen Höchſt⸗ betrag von 5 Millionen Franken zu be— schränken Durch dieſes einſeitige Vorgehen der Schweiz iſt eine neue Lage geſchaffen worden Die beteiligten deutſchen Regie⸗ rungsſtellen ſehen ſich dadurch gezwungen, zu prüfen, ob nach dieſer einſeitigen Maß⸗ nahme der Schweiz die gegenwärtia gelten⸗ den Vereinbarungen über den Reiſever⸗ kehr noch aufrechterhalten werden können. Es iſt nicht anzunehmen, daß dieſe Prüfung noch vor den Feiertagen abgeſchloſſen wer⸗ den wird Unabhängig von dieſer noch ausſtehenden Enticheidung müßte die von der Schweiz angeordnete Feſtſetzung eines Höchſtbetrages auf jeden Fall die automatiſche und ſofortige Folge haben, daß die Reiſebewilligungen nach der Schweiz weiterhin nur durch Ein⸗ ſchaltung einer Zentralſtelle in Berlin er⸗ teilt werden könnten. Das weitere darüber wird gegebenenfalls ſobald wie möalich mit⸗ geteilt werden. Inzwiſchen ſind die örtlichen Reiſebüros und ſonſtigen Ausgabeſtellen vorläufig an— gewieſen worden, die Ausſtellung von Reiſebewilligungen nach der Schweiz bis auf weiteres einzuſtellen.“ Das Neſchsbürgergeſetz Iwei Durchführungsverordnungen. Berlin. 23. Dezember. Der Reichsminiſter des Innern hat eine zweite Verordnung zum Reichsbürgergeſer erlaſſen, die klarſtellt, welche jüdiſchen Per⸗ ſonen als Beamte und als Träger eines öf— fent ichen Amtes im Sinne des Paragraph 4 der Erſten Verordnung zum Reichsbürger⸗ geſetz anzuſehen ſind. die Verordnung bringt ferner für jüdiſche Beamte die ohne Verſorgung ausſcheiden, und für ge⸗ wiſſen Gruppen von jüdiſchen Trägern eines öffentlichen Amtes. wie z. B die Notare, denen die Gebühren ſelbſt zufließen, die Möglichkeit, bei Würdigkeit und Bedürftig⸗ keit Unterhalts zuſchüſſe zu erhalten Ebenſo wird jüdiſchen Beamten ohne Verſorgung und den genannten füdiſchen Notaren die Möglichkeit der Kündigung ihrer Woh⸗ nungen eröffnet, wie dies ſeinerzeit bei Durchführung des Verufsbeamtengeſetzes geſchehen iſt. Die Verordnung beſtimmt schließlich, daß Juden leitende Aerzte an öffentlichen Krankenanſtalten, ſowie freien gemeinnützigen Krankenanſtalten und Ver⸗ trauensärzte nicht ſein können und mit dem 31. März 1936 aus ihren Stellungen aus⸗ ſcheiden. Rätſelhaſter Tod eines Diplomaten Tokio, 23. Dez. Der Botſchaftsrat bei der britiſchen Botſchaft in Tokio, Wiggin, der zurzeit auf Urlaub iſt, wurde am Montag auf dem Dampfer„Präſident Mackinley“ in Schanghai tot aufgefunden. Wigain befand ſich auf der Rückreiſe nach Tokio wo man ihn am Mittwoch erwartete. Bei der briti⸗ ſchen Botſchaft ſind Einze heiten über den Tod Wiggins bisher noch nicht bekannt ge⸗ worden Man vermutet aber, daß er Selbſt⸗ mord infolge nervöſer Ueberreizung began⸗ gen hat. Wiggin hatte erſt im Oktober ſein Amt in Tokio angetreten. .— Ae künſtleriſch vollendeter Im Zeichen der Wehrfreiheit. In den nächſten Tagen kommt ein neues Fi Zuſammenſtellung Ausf Manövern der Wehrmacht am Parteitag der Freih Namen„Tag der Freiheit! Unſere Wehrmacht Nür politiſch“ und„künſtleriſch wertvoll“ und als„volksbildend“ 1 Imwerk Leni Riefenſtahls heraus, das in gitte aus dem Aufmarſch und den it 1935 gibt. Der Film trägt den zerg 1935“ und wurde als„ſtaats⸗ anerkannt. Ein Bildaus⸗ * ſchnitt aus dem Film: Beobachtung nahender Flieger.(Ufa— M.) Englands künftiger Kurs Die Bedemung der Ernennung Edens London, 23. Dezember. Die Ernennung Edens zum Außenmini⸗ ſter iſt ein Ereignis, mit dem ſich die Lon⸗ doner Oeffentlichkeit eingehend beſchäftigt. Obwohl Eden in ſeiner Eigenſchaft als ſtell⸗ vertretender Außenminiſter zu den Anwär⸗ tern auf den Poſten gerechnet worden war, bedeutet ſeine Ernennung doch eine Ueber⸗ raſchung. Wahrſcheinlich haben die meiſten Anhänger der Regierung im Unterhaus er⸗ wartet, daß die Mahl auf Sir Auſten Cham⸗ ber ain fallen werde. In den Kreiſen der Arbeiterpartei und der Liberalen Partei herrſcht infolgedeſſen große Freude, die von allen Anhängern des Völkerbundes geteilt wird. Dieſer Einſtellung entſpricht auf der an⸗ deren Seite die ſkeptiſche Aufnahme der Er⸗ nennung Edens in der ikalieniſchen Preſſe. So ſchreibt„Gazetta del Popolo“: Die Er⸗ nennung beſtätigt, daß Enaland nich'“ die Abſicht hatte, eine Beilegung des abeſſi⸗ niſch⸗italieniſchen Konflikts anzuſtreben und daß die Vorschläge eine Falle waren. Die Stellungen ſind jetzt klarer und Frankreich, ſowie die anderen Staaten wiſſen jetzt, was das ſcheinbar völkerbundsfreund iche. in Turnen und Olympiade 030 50 Schweden in Garmiſch. In Stockholm hielt dieſer Tage das Schwe⸗ DDD diſche Olympiſche Komitee unter dem Vorſitz don Prinz Guſtaf Adolf eine Sitzung ab, die von ſämt ichen Verbänden beſchickt war. Aus den Berichten war zu entnehmen. daß Vorbereitungen für die IV. Olympiſchen Winterſpiele nahezu abgeſchloſſen ſind und auf ein günſtiges Abſchneiden in Garmiſch gerechnet wird. wo 50 Schweden im Skilauf. Eiskunſtlauf, Eishockey und Militär⸗Pa⸗ trouillenlauf ihr Land vertreten werden. Die erſte Teilnehmer-Gruppe reiſt bereits am 25. Januar nach Garmiſch ab Für die Sommerſpiele wurde beſtimmt, daß die Abreiſe in der letzten Juli-Woche in Gruppen von 20 bis 25 Mann erfolgt Der größte Teil der ſchwediſchen Expedition, et⸗ wa 200 wird im Olympiſchen Dorf Quar⸗ tier nehmen. Schweizer Reiter für die Olympiade. Die Schweiz, die im internationalen Tur⸗ nierſport ſchon ſeit Jahren mit zur Spitzen⸗ klaſſe zählt, hofft auch bei den Olympiſchen Spielen ſehr ehrenvoll abzuſchneiden. Schon jetzt hat man bei den zuſtändigen Stellen die den Wirklichkeit aber anſtrebt. imperialiſtiſche England In Paris iſt man über die Ernennung Edens eben⸗ falls überraſcht geweſen. Miniſterpräſident Laval hat an den neuen engliſchen Au⸗ Benminiſter Eden ein Glückwunſchtelegramm geſandt, in dem es heißt:„Ich freue mich. mit Ihnen die Aufgaben der Eintracht und des Friedens zu verfolgen, die unſeren bei⸗ den Ländern gemeinſam ſind.“ Dem„Intranſigeant“ zufolge ſcheint man in diplomatiſchen Kreiſen Frankreichs nicht geneigt zu ſein, für eine Oelſperre zu ſtim⸗ men Es ſei müßig, verheimlichen zu wo⸗ len, daß in dieſem weſentlichen Punkt die Auffaſſung des franzöſiſchen Außenminiſte⸗ riums weit von der des engliſchen Außen⸗ amts oder beſſer der Edens entfernt ſei. Empfänge bei Laval Paris, 24. Dez Der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident und Außenminiſter Laval empfing den italieniſchen Votſchafter und den griechi⸗ ſchen Geſandten Letzterer überreichte Laval im Namen König Georgs[I. von Griechen⸗ land das Großkreuz des Erlöſerordens. Außerdem hatte Laval eine Unterredung mit dem in Paris weilenden türkiſchen Außen⸗ miniſter Rüſchtü Aras. * 5 Sport Neue Berufsboxer. Vom Fachamt Boxen ſind wieder einige Amateure als Berufsboxer genehmigt wor⸗ Rund 30 Anträge haben zur Genehmi⸗ gung vorge egen, davon konnten aber nur 15 berückſichtigt werden Vorausſichtlich im Ja⸗ nuar werden die folgenden 15 neuen Berufs- boxer ihre Qualifikationskämpfe zu beſtrei⸗ ten haben: K. Bauer(Mainz). H Berle (Berlin) Th. Beiße(Hannover). K. Bielſkt (Solingen), Hölz(Stuttgart). A. Klug (Köln), W. Schmid(Kiel), L. Schmidt (München), M. Schröter(Berlin). J. Siep⸗ mann(Düſſeldorf), P. Tafe meier(Oßweil), punkten durchgeführt werden wird. F. Uhl(Dortmund), M. Wagner(München), Pferdeſport 7. Inkernafionales Reitturnier. Zum 7. Internationalen Berliner Reit⸗ turnier des Reichsverbandes. das vom 24. Januar bis 2 Februar 1936 zum erſten Ma⸗ le in der Deutſchlandhalle ſtattfindet, iſt am Dienstag, 31. Dezember. der Nen⸗ nungsſchluß Aus die en Anfragen aus dem In- und Auslande iſt erfreulicherweiſe ein ſehr großes Intereſſe an allen Preisbewer⸗ bungen zu erkennen, ſo daß mit einem ſehr guten Nennungsergebnis zu rechnen iſt. Auch die erſtmalig ausgeſchriebenen Prü⸗ fungen für SA- und SS⸗Reiter finden größ⸗ te Beachtung Ebenſo wie in den Vorjahren ſind auch wieder drei große wirkungsvolle Schaunummern in Vorbereitung, von denen die eine erſtmalig nach ganz neuen Geſichts⸗ Da bei den Olympiſchen Spielen auch Polowett⸗ eine vorläufige Mannſchaft ausgewählt. Auf Oberleutnant Degallier müſſen die Schweizer verzichten, da ſeine Tätigkeit als Zivilreitlehrer ihm die Teilnahme an den Olympiſchen Spielen unmög ich macht. Boxſport Jünf Kämpfe im Spſchernring. Der Berliner Spichernring führt am 27. Dezember wieder eine Berufsbox⸗Veranſtal⸗ tung durch. Der Leichtgewichts⸗Titelkampf zwiſchen Meiſter Stegemann(Berlin) und Willi Seisler(Berlin) bildet den Mittel⸗ punkt der Veranſtaltung. Im Schwergewicht ſtehen ſich ferner Erwin Klein(Solingen) und Arno Kölb' in(Berlin) gegenüber, Paul Vogel(Berlin) kämpft mit dem jugoflawi⸗ ſchen Mittelgewichtsmeiſter Hieber, der Mannheimer Schwergewichtler Hermann Kreimes trifft auf Hartkopp(Berlin) und die Einleitung beſorgen die Halbſchwerge⸗ wichte Franz(Berlin) und Karraſch(Berlin). ſpiele durchgeführt werden. wird der Reichsverband Hallen-Poloſpiele zeigen, um den großen Zuſchauerkreis mit dieſem hoch⸗ intereſſanten Spiel und ſeinen Regen be⸗ kanntzumachen. An drei Tagen ſollen dieſe ſtattfinden, und der vom Reichsverband zur Verfügung geſtellte Pokal wird dabei aus⸗ gekämpft zwiſchen einer Mannſchaft des Magyar Polo⸗Clubs Budapeſt und des Hamburger Polo⸗Clubs.— Nachdem die Deutſchlandhalle ſich für andere Sportarten ſchon glänzend bewährt hat, wird dieſer Be⸗ weis ſicherlich hinſichtlich des Turnierſports bei dieſer großen Veranſtaltung auch er⸗ bracht werden. Vor den Toren von Alſun Jortdauer des abeſſiniſchen Angriffs Addis Abeba, 23. Dezember. a Die Kämpfe an der Nordfronl ſcheinen ſich im einzelne Gefechtshandlungen aufzulöſen. Sicherem Bernehmen nach ſollen die abeffi⸗ niſchen Truppen weitere Fortſchritte machen und bereils ſechs Kilometer dot Alſum ſte⸗ hen. An der Südfront iſt die Gefechtstätigket noch nicht wieder aufgelebt. Das Oberhaupt der koptiſchen Kirche, Abuna. hat für das geſamte abeſſiniſche Volk ein ſiebentägiges Faſten und de⸗ ſondere Gebete morgens und abends ange⸗ ordnet, um einen ſiegreichen Kampf für die Unabhängigkeit des Landes zu erbitten. Der Bericht Vadoglios Auch der Bericht des italieniſchen Prope⸗ gandaminiſteriums räumt ein, daß im Ver⸗ folg eines neuen abeſſiniſchen Vorſtoßes ſchwere Kämpfe zu verzeichnen ſind. Eine abeſſiniſche Kolonne in Stärke von 5009 Mann habe in Umgehung von Addi Abbt (Tembien) auf dem Marſch nach Norden die italieniſchen Linien angegriffen. In ſchweren Kämpfen Mann gegen Mann ſei der Gegner ſchließlich zurückgeworfen worden. in die Flucht geſchlagen und von den eritreiſchen Abteilungen verfo gt worden. Die Verluſt⸗ ziffern auf italieniſcher und feindlicher Seite würden bekanntgegeben, ſobald ſie feſtgeſtellt ſeien.— Die Luftwane an der Eritreafrom habe feindliche Truppenzufſammenziehungen in dem Gebiet zwiſchen Quoram und dem Aſchangi⸗See mit Bomben belegt. * Neiberejen an der Grenze Libyſch⸗ägnytiſche Zwiſchenfälle. Kairo, 23. Dezember. Die Gerüchte über Zwiſchenfälle an der libyſch⸗ägyptiſchen Grenze ſollen ſich nach den letzten Nachrichten inſofern beſtätigen, als es zu kleinen Reibereien gekommen iſt. Von der Waffe wurde jedoch dabei nicht Ge⸗ brauch gemacht. Es ſollen auch Ueberläufer auf ägyptiſchem Gebiet angekommen ſein. Die ausgewieſenen Miſſionare Die neun aus Italieniſch⸗Somaliland aus- gewieſenen Miſſionare ſind in Malms angekommen. Sie erzählten dem dortigen Vertreter der„Berlingske Tidende“. daß ſie den Ausweiſungsbefehl ganz unerwartet am 23. November erhalten hätten mit der Wei⸗ ſung, das Land in ſieben Tagen zu verlaſſen. Am 30. November habe ſich Militär eingefunden und vier Miſſions⸗ ſtationen ſowie zwei Kinderheime ge⸗ ſchloſſen. Mit einem italieniſchen Dampfer ſeien ſie nach Italien gebracht worden. Furchthares Verkehrsunglüc Vier Perſonen im Auto verbrannk. Aachen, 24. Dezember. Auf der ſogenannten Himmelsleiter, einer ſteil anſteigenden Straße zwiſchen Nötgen und Walheim, ſtieß ein von Monſchau kom⸗ mender Perſonenwagen mit einem ihm ent⸗ gegenfahrenden Kraftomnibus zuſammen. Durch den Anprall wurde der Motor des Perſonenkraftwagens vollkommen zerſtört und der Benzintank explodierte. Im Augen⸗ blick war der Kraftwagen in Flammen ge⸗ hüllt. Die vier Inſaſſen konnten ſich nicht mehr rechtzeitig aus dem Bagen befreien und erlitten den Flammentod. Der Führer des Omnibuſſes ſowie di Fahrgäſte verſuchten f gleich nach dem Juſammenſtoß Hilfe zu leiſten Sie ſchlugen, da die Türen ſich feſtaeklemmt hatten. die Scheiben des Wagens ein Es gelang ihnen aber lediglich. eine Frau aus dem Wagen zu zerren, die bereits tot war Der Führer des Omnibu⸗ ſes trug bei dem Rettungswerk Brandver⸗ letzungen davon. Als Urſache des Unglücks wird angenom⸗ men daß der Perſonenkraftwagen. als er auf der ſteilen vereiſten Straße bremſen wollte, ins Schleudern kam. 1 Von Erpreſſern verfolgt Lindbergh auf der Flucht nach Europa? Neuyork, 23 Dezember. Die Fami ie des Oberſten Lindber a ſoll ſich einer Meldung der„Neuyork Ti⸗ mes“ ufolge auf einem nicht näher bekann⸗ ten Dampfer als einzige Fahrgäſte auf dem Weg nach England befinden um dort dau⸗ ernden Aufenthalt zu nehmen Der Grund dieſer auffſehenerregenden Flucht ſoll, wie das Blatt ſchreibt, in den zahlreichen Ent⸗ führunas⸗ und Todesdrohungen gegen das dreijährige zweite Söhnchen liegen die Oberſt Lindbergh in der letzten Zeit erhielt und in der Unmöglichkeit, ſeiner Familie ein unge ſtörtes Leben zu ſichern. Das Fliegerehepaar habe ſich daher veran⸗ aßt geiehen, die Vereinigten Staaten zu verlaſſen und hoffe, in England ſein Kind in Ruhe und Sicherheit erziehen zu können. Oberſt Lindbergh wird angeblich ſeine bis⸗ herige Tätigkeit als ſachverſtändiger Bera- ter der„Panamerican Airwans“ und der „Transcontinental and Weſtern Air“ beibe⸗ halten. — r eee N — 7 5 2 1 1 e Nah und Fern Omnibus ſtürzt in den Graben. Ein mit über 20 Perſonen beſetzter Reiſeomnibus ge⸗ riet auf der vereiſten Straße bei Flints⸗ dach(Oberbayern) ins Rutſchen und ſtürzte dann in den neben der Straße laufenden Graben. Von den Inſaſſen wurden zwei Männer ſchwer verletzt. Eine Reihe anderer Mitfahrer trug Prellungen und Schnittwun⸗ den davon. Eigenartige Brandurſache. Eine über das Wohnhaus des Landwirts Gregor Englert in Zellingen(Franken) fliegende Gans blieb an der Starkſtromleitung hängen. Es entſtand ein Kurzſchluß, der einen Brand zur Folge hatte. Das Wohnhaus des Landwirts wurde in Schutt und Aſche gelegt. Die Häu⸗ er der angrenzenden Nachbarn erlitten ſchwere Beſchädigungen. In der brennenden Laube umgekommen. Abends wurde die Feuerwehr nach einer brennenden Gartenlaube in Dortmund⸗ Hörde gerufen. In der Laube wurde der Arbeiter Voß mit ſchweren Brandwunden tot aufgefunden. Nach den Feſtſtellungen der Krimina polizei liegt einwandfrei Un⸗ glücksfall vor. Der Brand iſt entweder durch Ueberheizen des Ofens oder durch Rauchen auf dem Liegeſofa entſtanden. Billige Weihnachtsbraten. In Berlin ſind Diebe in ein Geflügelgeſchäft eingedrungen. Die Täter ſchlugen eine Schaufenſterſcheibe ein, gelangten durch die Oeffnung in die Verkaufsräume und entwendeten über fünfzig Sänſe. Zum Fortſchaffen der Beute müſſen ie ſich eines Autos bedient haben. Zur Verhaftung der jüdiſchen Schieber in Wien. Die polizeilichen Erhebungen haben er⸗ geben, daß der in Wien verhaftete jüdiſche 3 und Schriftſteller Heinrich Eduard Jacob git dem kürzlich ebenfalls verhafteten Agent. der amerikaniſchen Dollarfälſchec⸗ bande Jacobſen, Recte Kohl, in Verbindung geſtanden hat. 25 Menſchen verbrannt. Wie zu dem vor einigen Tagen gemeldeten Brand eines Ar⸗ beiterwohnhauſes in Irkutſk(Sibirien) be⸗ richtet wird, ſind dem verheerenden Feuer nicht neun, wie es urſprünglich hieß, ſondern 25 Menſchen zum Opfer gefallen. Unter den Verbrannten befinden ſich fünf Frauen und vier Kinder. Außerdem haben neun Perſonen ſchwere Brandverletzungen erlitten, während 17 Einwohner mit leichten Brandwunden da⸗ vongekommen ſind. Eine Anterſuchung hat ergeben, daß überhaupt keine Feuerſchutzmaß⸗ nahmen ergriffen worden waren, und auch die Feuerwehr nichts unternommen hatte, um die Menſchen aus den Flammen zu retten. Küſſen verboten! Den Inſaſſen der tür⸗ kiſchen Gefängniſſe iſt vor kurzem unter⸗ ſagt worden, ihre Verwandten während der Beſuchsſtunden zu küſſen. Man hat nämlich in einer ganzen Reihe von Gefängniſſen ent⸗ deckt, daß die Gefangenen regelmäßig mit Opium und allen möglichen anderen Drogen verſorgt worden waren. Die Gefängniſſe wurden genau überwacht, ohne daß es zu⸗ nächſt gelang, den Weg feſtzuſtellen, auf dem die Drogen eingeſchmuggelt wurden. Schließ⸗ lich ſtellte man durch einen Zufall feſt, daß den Gefangenen die Gifte von ihren Verwand⸗ ten in kleinen Glastuben während eines Kuſ⸗ ſes zugeſchoben wurden. Schwere Erdbeben. Nachdem ſchon vorher in den Städten Tſchoengtu und Tſchung⸗ king(Nordchina) leichtere Erdbeben verſpürt worden waren, wurde am 18. Dezember Ma⸗ pien und Umgebung von einem ſchweren fünfſtündigen Erdbeben heimgeſucht. Die Stöße folgten unter donnerähnlichem Getöſe in ra⸗ ſcher Folge. Die Verluſte an Menſchenleben und Sachwerten ſind ſehr groß. Nach den bisher vorliegenden Berichten zeigte die Erde an vielen Stellen Riſſe. Zahlreiche Gebäude ſtürzten ein. Auch viele Bäume wurden ent⸗ wurzelt. Strenger Froſt in Frankreich. In ganz Oſtfrankreich hat der Winter mit äußerſter Schärfe eingeſetzt. In der Gegend von Ne⸗ vers beginnen die Kanäle zu vereiſen. In Chaton⸗ſur⸗Saone wurden minus 10 Grad gemeſſen. In Gap ank das Ther⸗ mometer auf minus 18 Erod eine Tempe⸗ ratur, wie man ſie um dieſe Jahrezeit ſeit langem nicht mehr erlebt hat. Anter dem Miſtelzweig Ein alter Weihnachtsbrauch. Die Miſtel, ein Baumſchmarotzer, der den alten Kelten und Germanen heilig geweſen iſt und heute vor allem in England die Weihnachtsſtube ſchmückt, hat als Weih⸗ nachtspflanze neuerdings auch in Deutſch⸗ land wieder in ſtärkerem Maße Verbreitung gefunden. Da die Miſtel beſonders in Berlin ſehr be⸗ gehrt iſt, wo ſie nicht nur in Gaſtſtätten und Privathäuſern, ſondern auch in der engliſchen Kolonie als Weihnachtsſchmuck verwendet wird, iſt die Pflanze hier in der Advents⸗ zeit zu einem einträglichen Handelsobjekt ge⸗ worden. Aus der Gegend von Königsberg in der Neumark holen die Berliner Blumen⸗ ihre Miſtelbüſche. Hier ſind ſie bei den Landſtraßen nach Wartenberg, händle Belgen, an „Nordhauſen und Vietnitz beſonders auf Pap⸗ peln häufig anzutreffen. Die Büſche mit ihren vielfältig gegabelten Aeſten müſſen aber außer ihren zungenförmigen, gegenſtändigen Blät⸗ tern noch die weißen Beeren beſitzen, wenn ſie als Schmuck aufgehängt werden ſollen. Der Miſtelzweig zu Weihnachten iſt eine Quelle der Fröhlichkeit; denn nach altem Brauch iſt es jedem geſtatiet, junge Mädchen, die unterm Miſtelzweig ſtehen, ungeſtraft zu küſſen. 55 Der Winterſport, beſonders das Ski⸗ laufen, hat in unſerer Zeit einen un⸗ geahnten Aufſchwung genommen. SHun⸗ derte, nein Tauſende werden im Winter zum Sport das Hochgebirge aufſuchen. Dort aber droht die Gefahr der Schnee⸗ lawinen, die jährlich ihre Opfer fordern. Das Buch eines Erfahrenen, Walter Flaig, gibt wirkſame Ratſchläge über das Verhalten bei Lawinengefahr. Es heißt„Lawinen“(F. A. Brockhaus⸗Leip⸗ zig), und wir geben in folgendem ein Kapitel aus dem reich illuſtrierten Buch wieder. Tritt man aller Vorſicht zum Trotz eine Lawine los oder überraſcht ſie von oben her den Touriſten, ſo iſt Geiſtesgegen⸗ wart erſtes Gebot. Beſteht irgendwelche Ausſicht, durch ſeitliches Abwärtsfahren der Lawine zu entrinnen, ſo wird man dies jeden⸗ falls verſuchen. Es iſt dabei immerhin eine ganze Anzahl Erfolge bekannt. Blitzſchnelles Handeln, ſtandſicheres Schußfahren ſind un⸗ bedingt nötig. Dafür ein Beiſpiel: Bei einem der größten Unfälle der letzten Jahre ſah der Führer des Trupps das Schneebrett über ſich brechen, warf ſich mit Umſprung herum und ſchoß mit Stockhilfe in raſender Fahrt davon. Ein Teilnehmer hinter ihm ahmte ihm genau nach. Beide entkamen, während die übrigen weniger entſchloſſenen und lang⸗ ſameren Teilnehmer alle verſchüttet und neun getötet wurden. Kann man nicht entfliehen, ſo iſt in ſeltenen Fällen ein Widerſtandleiſten möglich, nämlich wenn man ſich am äußer⸗ ſten oberen Rande(im oberſten Anbruch) der Lawine befindet. Durch Verankern mit Stök⸗ ken oder mit den ſchnellgelöſten oder einge⸗ rammten Skiern verſucht man, die Lawine an ſich vorbeiſtrömen zu laſſen. Bei Firn⸗ lawinen, etwa auf Sommerbergfahrten, iſt dies ſehr wohl durch Einrammen des Eis⸗ pickels möglich. Kommen größere Lawinen von oben herab, ſo iſt dieſes Beginnen natürlich albern. Iſt Entfliehen oder Widerſtandleiſten aus⸗ ſichtslos, ſo iſt erſtes und oberſtes Geſetz: Stöcke weg! Skier ab! Sie wirken wie Anker, ſie werden vom Schnee bedeckt und ſaugen den Menſchen geradezu hinein in die Lawine. Weil er meiſt ſofort umgeworfen wird, ſo werden dann die Stöcke beſonders gefährlich, weil ſie den Läufer an, den Handſchlaufen kopfunter zerren.„Daß angeſchnallte Skier bei derartigen Unglücks⸗ fällen wie Bleiſenkel wirken“, ſchreibt Enzen⸗ hofer,„fand ich wiederum in trauriger Art beſtätigt.“ Jedenfalls iſt einwandfrei erwieſen, daß alle, die ſich von Stöcken und Skiern be⸗ freiten, leichter entkamen. Deshalb iſt auch Auſeilen ſinnlos, es ſei denn, daß jeweils nur ein Angeſeilter, von feſtem Bord aus geſichert, die Lawinen⸗ bahn betreten muß. Einmal mitgeriſſen, gilt es nämlich, ſich jetzt auf der Oberfläche der Lawine zu halten, ſoweit man dazu imſtande iſt. „Leicht machen wie eine Fliege und oben bleiben, ohen bleiben auf den Schollen“, war der Nat eines alten Förſters, der dem Be⸗ ratenen auch half.„Leicht machen hatte er geſagt; kaum mit den Schultern lag ich auf dem Schnee, die Arme weit von mir ge⸗ ſtreckt und die Beine als Steuer benutzend. Allerlei von Nüſſen Wenn in der Weihnachtszeit Knecht Ru⸗ precht„Aepfel und Nüſſe“ aus ſeinem Sack in die Stuben ſchüttet, daß es kollert und rollt, und wenn wir dann die Nüſſe mit Wohlbehagen verſpeiſen,— wer denkt dann daran: ob das immer ſo war? Wenn unſere Ahnen zum Beiſpiel von der Nuß ſprachen, meinten ſie immer nur die Haſelnuß. So Die größte Reichsaukobahnbrücke im Rohbau ferkig. Ueber das Neandertal in Eckrath bei Düſſeldorf wurde die größte Reichsautobahnbrücke gebaut. Das gewaltige Werk iſt jetzt im Rohbau fertiggeſtellt worden.— Das Bild zeigt den Einbau des letzten Trägers. Gleichzeitig wurde damit das Richtfeſt gefeiert. (Weltbild— M.) Rettung aus Lawinennot Nalſchläge für alle Skiläufer des Hochgebirges Dies erwies ſich als notwendig, um an einem Felsblock gut vorbeizukommen.“ Dieſes Obenbleiben und Leichtmachen er⸗ reicht man zweifellos am beſten durch regel⸗ rechtes Schwimmen, und zwar Mitſchwimmen. Man wehrt ſich nicht gegen das Mitgeriſſen⸗ werden, ſondern nur gegen das Verſchüttetwerden. Die einen raten,„auf dem Rücken ſchwim⸗ men“, andere erwähnen dies nicht beſonders. Meine Erfahrung geht dahin, daß dies mehr von der Lawine als vom Menſchenkönnen ab⸗ hängt. In jedem Falle aber iſt es ver⸗ ſuchenswert, ſchon zum Bewahren der Macht über ſich ſelbſt. In großen, ſchnellen Lawinen mit großen Schollen oder rieſigen Geröllkugeln iſt das alles nur noch graue Theorie. Bei Trocken⸗ ſchneelawinen jeder Art und beſonders bei Staublawinen muß man vor allem trachten, das Geſicht und vor allem Naſe und Mund vor dem Eindringen des Schneeſtaubes zu ſchützen durch Händevorhalten, Kopfeinwickeln uſw. Der Staub wird in alle Körperöffnun⸗ gen, auch in die Ohren und Augen, hinein⸗ gepreßt, und dann iſt Erſticken unausbleib⸗ lich, auch wenn man nur wenige Zentimeter mit Lockerſchnee zugedeckt iſt. Auch beim Ver⸗ ſchüttetwerden im Naßſchnee jeder Art iſt das Bewahren des Atemraumes vor dem Geſicht das wichtigſte: mit den Händen, Vorhalten des Ruckſackes uſw. Ganz beſonders, wenn die Lawine— was man gut fühlt— all⸗ mählich zur Ruhe kommt, muß man ſich Atemraum für Kopf und Bruft zu ſchaffen trachten, um ſo der ſchrecklichen Schlußpreſſung ſo gut als möglich vorzubeu⸗ gen. Bleibt man oben auf der Lawine liegen, ſo räume man das Feld ſelbſt oder mit frem⸗ der Hilfe ſo taſch als tunlich, um Nachlawi⸗ nen zu entgehen. Einmal verſchüttet und tief im Schnee, iſt guter Rat teuer. Alle Berichte ſtimmen darin überein, daß die Verſchüttelen von der beim Stillſtehen rückgeſtauten, oft laut ſchreienden und kreiſchenden Lawine wie im Schraubſtock eingeklemmt, wie von Zan⸗ gen feſtgehalten wurden. Bei feuchtem und naſſem Schnee ſpricht man vom Rieſen⸗ gewicht ganz abgeſehen nicht ſonſt vom Schneezement, in dem der Hilfloſe regelrecht eingemauert wird und in dem er ſich nur in ganz ſeltenen Fällen einige Zentimeter regen kann, vom Selbſtbefreien gar nicht zu reden. Aber ein Rat iſt berechtigt: Sich nie aufgeben in der Lawine! ie Rettung kann nach Tagen erfolgen. Schreien iſt zwecklos. Die Schallwel⸗ len breiten ſich nicht aus und dringen nie an die Oberfläche zu den Rettern, obwohl um⸗ gekehrt der Verſchüttete die Bergungsmann⸗ ſchaft gut hört, ja oft genau verſteht, was ſie ſpricht. Dagegen muß und kann der Ver⸗ ſchüttete, wenn er ſich irgendwie regen kann, alles tun, um ſich Luft zuzuführen und be merkbar zu machen. Er verſucht, die Schnee⸗ decke nach oben zu durchſtoßen mit irgend⸗ welchen Mitteln und Hilſen. Ein ver⸗ ſchütteter Bauer z. B. wurde dadurch gerettet, daß es ihm gelang, ein kleines Loch zu ſtoßen, das ihm nicht nur die dringend nötige Luft brachte, ſondern auch die Mög lichkeit, ſein Pfeifenrohr durchzuſchieben, das man ſah und mit dem darangeknüpften Ta ſchentuch herauszog. Im Nu war er aus⸗ D zu pflücken, gegraben. war es jedem Fremdling, der durch den Wald ging, erlaubt, ſich einen Handſchuh voll Nüſſe und wenn das auch meiſt ein ſackähnlicher„Fäuſtling“ war, an Walnüſſe wurde dabei nicht gedacht. Denn welſche Nüſſe wurden kange nur in gan; geringen Mengen vom Süden eingeführt. Da der Blitz den Haſelbuſch, der nur an trockenen Stellen ge⸗ deiht, meidet, war die Haſel unſeren Ahnen heilig. Nach der Legende nahm die Got⸗ 2 0 3 s Stadt und Land Aus Stadt und Lan Gedenktage 26. Dezember 1194 Friedrich II., Römiſch⸗Deutſcher Kaiſer, zu Jeſi, Bezirk Ancona, geboren. Der Dichter Ernſt Moritz Arndt in Scho ritz auf Rügen geboren. 1863 Der Mediziner Wilhelm His in Baſet geboren Der Phyſiolog Emil Du Bois⸗Rey⸗ mond in Berlin geſtorben. 1923 Der Schriftſteller Dietrich Berchtesgaden geſtorben. Prot. und kath.: Stephanus Sonnenaufg. 8.11 Sonnenunterg. 15.50 Mondaufg. 8.49 Mondunterg. 16.40 Das Feſt der Liebe Weihnachten iſt das Wunderfeſt. Kein Feſt in aller Welt hat eine ſo allgemeine. packende Macht über die Gemüter. Von ſei⸗ nem Zauberſtab werden ſie alle irgendwie beſtimmt. Die Kinder und die Alten, hoch und gering, die Einfältigen und die Weiſen Seinem Zauber kann ſich keiner entziehen. Irgendwie greift er uns allen ins Herz. Bei den Fröhlichen macht er die Herzen noch fröhlicher und in der Freude liebevoller: und die Traurigen? Auch ſie ergreift es. ja, ſie ergreift es doppelt: wohl macht es ihr Leid beſonders ſchmerzlich in der Erinne⸗ rung an verlorenes Glück, an verlorene Liebe, aber zugleich lindert es ihren Schmerz durch Hoffnung und weckt in ihnen die Kraft anderen Freude zu bereiten, anderen, die ſonſt nicht Freude haben. So iſt Weihnachten. Nicht bloß bei uns, nicht bloß hier und da, ſondern in allen Ländern und Völkern: wohin ſeine Kunde kommt. da wirkt ſich auch das Wunder von Weihnachten aus, da weckt es Freude und weckt auf zum Freude machen. So iſt dies Wunderfeſt durch die Zeiten und Zonen ge⸗ gangen, von Jahrhundert zu Jahrhundert, über Länder und Meere, und hat ſich die Herzen erobert, und es iſt wie ein einziger großer Jubelruf, der in dieſen Tagen um 77 ganzen Erdball klingt: Weihnach⸗ en! 5 Es iſt wahr geworden, was in jener er⸗ ſten Weihnacht geſungen wurde:„Siehe, ich verkünde euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch iſt heute der Heiland geboren.“ Allem Volk: wie die Sonne droben ſteht und unſer aller Sonne iſt; wie ſie leuchtet im Süden und Norden, im Oſten und Weſten; wie ſie die Segens⸗ ſtröme des Lichts gießt über Wälder und Felder, über Berge und Täler, über Step⸗ pen und Meere, über alles, was grünt und blüht, und alles ſegnet: ſo ſteht er. der einſt zu Weihnachten geboren iſt, über allen Menſchen als das Licht aus der Höhe, der Heiland für alle und ſpendet Licht. Liebe und Leben. Wo iſt ſolche Fülle von Licht ausgegan⸗ gen von einem Menſchen auf Erden, wie von ihm? So rein, ſo klar, ſo wahr iſt kei⸗ ner mehr auf Erden je geweſen. Wo iſt eine ſolche Fülle von Liebe ausgeſtrömt von einem Menſchen auf Erden, wie von ihm? So lauter Liebe von Anfang bis zu Ende. ſo ohne alle Grenzen, ſo dienſtbereit und gütig, erbarmend und ſuchend, ſo heilend und rettend immer und überall iſt keiner mehr gewelen. Wo iſt eine ſoſche Fülle von Leben geweckt worden wie ſeins: ſo demütig und 1 ſtolz, ſo zart und ſo heldenhaft. wi ſeins? Auch hier heißt es:„Wenn ich dies Munder faſſen will, ſo ſteht mein Geiſt vor Ehrfurcht ſtill Er betet an und er ermißt, daß Gottes Lieb unendlich iſt“. Ja. Gottes Liebe. Da liegt der Schlüſſel zu dem ge⸗ heimnisbollen Zauber der Weihnacht, daß in dieſem Kind Gottes Liebe auf Erden er⸗ ſchienen iſt Wir grüßen dich, du Sternenheld, Willkommen, Heiland aller Welt, Willkommen auf der Erde! 1769 Eckart in tesmutter auf der Flucht nach Aegypten mit dem Jeſuskinde unter einem Haſelduſch Schutz vor einem böſen Wetter. Auf mittelalter⸗ lichen Bildern ſehen wir ſelbſt deutſche Könige mit Haſelſtecken in der Hand. Vom Haſel⸗ buſche ſchnitten ſie ihre„Königsgerte.“ Die Walnuß war früher bei uns nicht heimiſch. Sie iſt aus Zentralasien gekommen, wo ſie im Himalaya ſtark vertreten iſt. Ue⸗ ber Vorderaſien, Griechenland und den Balkan iſt ſie nach Mittel- und Nordeuropa ge⸗ wandert. Wie uns Deutſchen die Haſel einſt heilig war, war für den Südeuropäer die Walnuß einſt die Zauberfrucht. Die„Eichel Jupiters“ hieß ſie in Rom. Als der Wal⸗ nußbaum dann ſpäter auch in Deutſchland angepflanzt wurde, deutete man hier die Wal⸗ nuß bald als Sinnbild der Wiedergeburt. In dem„grünen Ei“ liegt die Gewähr neu erſtehenden Lebens, ſo ſagte man im kirch⸗ lichen Mittelalter. Und in der Tat, wer von uns denkt wohl daran, daß die Walnuß wie etwa die Kaſtanie in einer dik⸗ ken, grünen Fruchthülle ſteckt? Wie Pfirſich und Pflaume iſt die Walnuß eine„Stein⸗ frucht“, aber das„Fruchtfleiſch“ iſt kaum genießbar. Der Nußbaum gedeiht bei uns überall und könnte viel mehr angepflanzt werden als bisher, denn er iſt ein Nutzbaum. Neben den wohlſchmeckenden Walnüſſen zieht man aus ſeinem wertvollen Holz für die Möbelherſtellung Gewinn. — * r er⸗ e ich Bolt der e die onne den, gens⸗ und Sep- und einſt len der ede mit fut el⸗ ige —— N — 1111 15%, ee U 10 2 I. 1* 0 1 eee, it, Ae. ee, 1 N N 8 eee, eee eee, e 2. eee eee eee cee, ee Ne Glocke von Naundor Weihnachtserzaͤhlung von Otto Ernſt Heſſe . n die Saale abwärts, der Elbe zu ſchlugen ſich drei wilde, zerlumpte Männer, Hüte auf den ma⸗ geren Schädeln Büchſen und Gabem in den Fäuſten, Säcke und Beutel über den Rücken, durch die Dämme⸗ rung des Dezembernachmittages. Man ſchrieb das Jahr 1647. Mittags hatte es zu ſchneien begon⸗ nen. Die Wege waren weiß wie die Aecker und Weiden. Ueber den toten vereiſten Armen der Saale klangen die ſchweren, zerlederten Stiefel der Soldaten polternd und hohl. Die Sonne lag als fahler Schem im Südweſten hinter den gelben Schnee⸗ wolken Die Nacht war im Anmarſch. Die drei Soldaten hielten ſich nordwärts. Magdeburg war ihr Ziel Dort ſollte man wieder bauen Was der wahn⸗ innige Ehrgeiz des Falkenberg hatte anzünden laſſen, als Tilly die Stadt ſtürmte, wollten ſie jetzt aus Schutt und Aſche neu erſtehen laſſen. Die Kunde ging durch die deut⸗ ſchen Lande. daß die Fürſten verhandelten. dem dreißig⸗ jährigen Morden endlich einen Schlußſtem zu ſetzen Mühſam ſchleppten die drei ihre Waffen und die Säcke und Beutel, in denen ſie mu ſich führten was ſie in langen Jahren an Beute zuſammengeplündert hatten. Metall klirrte. Silber und Gold Kirchengut und Bürgergut. Münzen und Ketten. von Lebenden und Toten geraubt. on Calbe aus, . Die Dunkelhen wurde dichter In den Eichenkronen krächzten die Raben um die verſchneiten Neſter. Wölfe heulten auf Wild brach erſchreckt durch den dunklen Buſch. Mit einem Fluch ſchmiß der eine alle Laſt von ſich Die beiden anderen liefen noch einm paar Schritte weite „Tot! Alles tot!“ knirſchte der weiße Langbart aus den Zähnen.„Ich habe einen gottverdammten Hunger in den Eingeweiden!“ Er bullerte mu dem Abſatz gegen den Beuteſack„Gold und Silber— Dreck, nichts als Dreck ge⸗ gen ein Stück Brot oder eine Gerſtenbrühe! Was hat das alles noch für einen Zweck!“ „Wir müſſen weiterſuchen“, warnte der lange Rote. „Irgendwo muß doch ein Dorf ſein. ein Gehöft.“ Der Kleine lachte zornig auf.„Daß ſie uns wie tolle Hunde abmachen wie?... Die Bauern haben gelernt, ſich zu wehren“ Der Alte ließ ſich ſchwer neben ſeine Sachen fallen Der Rote ſchrie ihn an:„Jochen! Menſch! Aufſtehn! Wir ſchneien ein! Wir gehn vor die Wölfe!“ Der Weißbart wehrte ſeinen Griff trotzig ab Die beiden anderen hielten Rat. Der Schnee rieſelte ſanft und dick Sie konnten die Hand kaum noch vor Augen ſehen. Der Rote hieb in die Büſche. daß das Holz knackte und ſplitterte, ſie wollten einen Haufen zum Brennen zuſammenbringen. Fluchend ſchlug der Kleine Funken auf Funken aus dem Gewehrſtein Aber der Schwamm war feucht: er fing kein Feuer Da ſtieß er den Roten zu dem Alten in den Schnee und begann auf und ab zu marſchieren. * Im Dorfe Naundorf bei Calbe ſtand nichts mehr als der Kirchturm geſpenſtiſch aus dem Skelett des Kirchen⸗ ſchiffs ragend und ein paar armſelige Katen Vier Menſchen hatten hier begonnen ein neues Leben zu bauen. Aber eigentlich waren es nur zwei, der Müller Wichmann und ſeine ſechzehnjährige Tochter Grete. Denn der achttägige Knabe, den das Mädchen zur Welt gebracht hatte. und der greiſe Küſter den der Wahnſinn umtrieb, waren mehr Laſt und Sorge als Hilfe in der großen Not. Der Vater des Kindes war ein Unbekannter aus einem Hau— fen Kriegsvolk, das plünderte, ſengte und Gewalt verübte. In tiefer Schwermut hatte das Mädchen die Monate verbracht, wie aus der Ferne auf die dunklen Erlöſerreden lauſchend die der kranke Küſter aus ſeinen Kirchenerinne⸗ rungen über ihren wachſenden Leib ſprach. Trübe Kienſpäne erhellten ſpärlich den Stall, in dem die vier Menſchen hauſten Der Müller füllte den Herd neu mit D e ee e. N 1 Z A e, 2225 22 AlL e Le 118 7 F ii. U Y TDT 8 4445.„, N Ge irt f e N N ede ttt ee N a 5 g N* 17 88 K AA 2 eee, eee„, eee e e * Reiſig, eine Suppe zu kochen. Beißender Qualm zog durch die Tür in den Winterabend. Grete ſaß neben der Wiege und ſtarrte ſchweigend auf das ſchlafende Kind. Es polterte an der Tür.„Aufmachen! Aufmachen!“ ſchrie aufgeregt die dünne Stimme des Küſters.„Der Hei⸗ land iſt erſchienen. Ich habe ſie gefunden! Wir müſſen ſie mit Feier empfangen! Aufmachen!“ Der Müller ſtieß den Riegel zurück.„Komm rein!“ jagte er mürriſch und gab dem armen Alten den Weg frei. Doch der blieb in der Tür ſtehen.„Mitkommen! Mit⸗ kommen!“ keuchte er.„Ich habe ſie gefunden! Endlich habe ich ſie gefunden!“ Und ein großer Glanz ſtand in ſeinen 1 Augen; bettelnd zerrte ſeine Hand den Müller am Littel. „Was haſt du gefunden?“ verſuchte der ſich frei zu machen.„Die Glocke!“ jauchzte es aus der kläglichen Stimme des Greiſes.„Die Glocke! Unſere Kirchenglocke! Wir müſ⸗ e ihnachtslegende Von Sans Bethge Das Kindlein lag in der Wiegen, Lächelnd auf dürſtigem Stroh Die Tiere im Stalle ſchwiegen, N Sie ängſtigten ſich ſo. Drei Könige nahten aus Süden 7 . I 0 8 Mit Gaben aus purem Gold,. Sie legten die Gaben zu Füßen, N N N Des Kindes, wunderhold. Dann brachten die armen Hirien N 7 Vom Felde Blumen daher; f Als ſie das Gold erblickten, Verzagten ſie gar ſehr. J Y D „Wir können nur Blumen ſchenken, Reichtümer haben wir nicht,— Was ſoll das Kind von uns denken, Anſte Gaben ſind allzu ſchlicht Da neigte das Kind in der Krippen Zu den Gänſehlümlein ſich And führte ſie an die Lippen And küßte ſie inniglich. Seit jenem Kuſſe tragen Auf den Feldern in jedem Land Die ſchlichten weißen Blüten Ihren zarten roſa Nand. ſen ſie aufhängen, wir müſſen Weihnacht einläuten!“ Und er ſpannte die Arme aus und hob ſie, als ob er die Ver⸗ grabene bereits ſchwänge. Das Mädchen ſah angſtvoll zu ſeinem Vater hin; der war bleich geworden, nur in ſeinen Augen brannte mit einem Male ein düſteres Feuer.„Die Weihnacht?“ fragte er tonlos„Iſt denn heute die Weihnacht? Woher weißt du denn, daß heute die Weihnacht iſt?“ Der irre Greis ſtand wie in einem überirdiſchen Licht. „Gott hat ſie mir bis heute verborgen. Heute ſoll ich ſie finden“ Und da war es. als ob alle Schatten von ihm ab⸗ fielen Leiſe bat er noch einmal:„Komm Müller! Hilf!“ Es iſt ein irres Tun, dachte der Müller wir locken nur Geſindel an Aber da ſah er wie ſich die Augen ſeiner Tochter aus ihrer Müdigkeit und Starrheit löſten und ein erſtes, ſchmerzhaftes Lächeln ihr armes Geſicht erleuchtete Er ging raſch zum Herd riß einen der brennenden Späne aus dem Halter und ſtopfte ſich eilig die Kitteltaſche mit loſem Holzwerk voll Der Müller legte ſeine Hand leiſe auf den Scheitel ſeiner Tochter Sie beugte unter der ungewohnten Zärtlichkeu tief die Stirn. g Das Mädchen ſaß regungslos. Das Kind ſchlief mit kurzen Atemzügen Die Schritte der Männer hatte der Schnee verſchluckt. Nichts mehr war in ihr als Erwartung und Lauſchen * Aneinandergelehnt ſchliefen der Weißbart und der Fuchsrote Der Kleine ſtampfte zwiſchen den ſchneeverwatte⸗ ten Büſchen Krampfhaft hielt er ſich aufrecht, den Schlaf der beiden nicht zu früh zu ſtören Da klang, kaum eine viertel Meile weit, eine Kirchen⸗ glocke auf Ihre dünne, ſcheppernde Stimme rief in haſtigem Einklang, als ob ſie viele Säumige zur Eile treiben müßte Der Kleine bohrte ſich die Daumen in die Ohrmuſcheln Ich bin verrückt geworden, ſprach er zu ſich. Ich höre meine 1 8750 Wünſche. Verflucht! Aber die ſcheppernden Töne lieben. en 1 0 e.— ee. 1 TF l 2. SSS eee e,. Mit den Stiefelſpitzen hieb er auf die Schlummernden ein.„He! Aufgewacht]“ Sie fuhren mit den Händen an die Dolchmeſſer:„Was iſt?“ „Still! Hört!“ Und ſchon waren ſie auf den Füßen. Hunger und Gier nach Wärme und Beute vertrieb den Schlaf Die Gewohnheit, Jahre geübt, ſchoß ihnen ins Blut: einzufallen, zu nehmen, was ſie brauchten. Säcke und Waf⸗ fen waren raſch über den Schultern. Wie Wölfe brachen ſie der rufenden Stimme der Glocke nach. * Grete wußte nicht, wie lange ſie, ohne ſich zu regen. dageſeſſen hatte Ihr war, ſie ſah den Vater und den Küſter mit dem Schlitten durch den Wald ziehen ſie ſah den Stein⸗ haufen unter dem die Glocke geborgen lag, ſie ſah, wie die beiden das heilige Werkzeug, den Mund Gottes, hervor⸗ hoben, auf den Schlitten luden und zum Turm fuhren. Und dann kam der erſte Anſchlag Und dann kam matt der erſte Gegenſchlag. Und dann kam der Gleichſchwung, kräftiger und immer kräftiger, der Doppelklang, dünn und doch ſchön in der Brechung an dem Schnee auf den Bäumen. Das Kind wachte von dem ungewohnten Geräuſch auf, begann zu weinen und griff mit den Händen umher Sie nahm es aus der Wiege Der kleine Mund ſchnupperte ſu— chend Sie öffnete das Kleid und gab ihm was er verlangte. In tiefen, beruhigten Zügen trank der Knabe, und zum erſten Male fühlte ſie, wie der Knabe ihr zugehörte. Ein ſchwerer Schlag fuhr gegen die Tür Drei wilde Männer drängten herein. Sie wollte auffahren, aber das Kind ließ die Bruſt nicht los. Die Augen der drei gewöhnten ſich langſam an das ſpärliche Licht des Stalles Stumm und verlegen ſtanden ſie vor dem unerwarteten Anblick Das Scheppern der Glocke riß ab Neu griffen ſie zu den Waffen und gaben die Tür frei. um ſich verteidigen zu können Das Mädchen wollte ſchreien. Doch es brachte keinen Laut über die Lippen. Es fürchtete, das Kind zu erſchrecken. Da lief es heran, leicht und taumelnd Der Küſter ſtand in der Tür, leuchtend von der Heiligkeit der Stunde. die er Gott bereitet hatte. Er ſtutzte, als er die drei Krieger ſah Aber dann kam ein neues und helleres Leuchten in ſeine Augen„Hoſian⸗ nah!“ rief er.„Hoſiannah! Und er ſchrie zum Wald zurück:„Mann, komm! Komm raſch!.. Die Heiligen Drei Könige ſind gekommen, den Heiland zu ehren.“ Und er beugte die Knie vor den verwunderten Soldaten. Der Weißbart ſtieß zuerſt den Dolch in den Gürtel zu⸗ rück Zögernd folgten ihm die beiden anderen Piötzlich wußten ſie ſie waren keine Soldaten mehr ſie trugen nur noch dieſe Maske heimzukehren in Recht und Arbeit. Der Weißbart ließ den Beuteſack von der Schulter glei⸗ ten knüpfte an dem Strick und griff in die Tiefe hine Einen goldenen Pokal holte er hervor, ging zu dem Mäd⸗ chen und legte ihn mit zitternden Fäuſten bor ſie in die Wiege. Den Fuchsroten hatte ein Schluchzen gepackt Er langte ſilberne Teller heraus, und der Kleine fügte einen ſchweren Haufen Münzen hinzu. daß die kleine Wiege voll ward. Das Mädchen ſah mit ſeligen Augen auf die Gaben und hob den ſatt gewordenen Knaben den drei Männern lächelnd entgegen. 5 Und da knieten ſie zu dem Greis hin, und den Gang des Müllers, der die Turmtür wie⸗ der vernagelt hatte, begleitete ein rauher, aber wunder— barer Geſang: „Vom Himmel hoch, da komm ich her...“ 13 Magdalena ſchluchzte leiſe vor ſich hin. Wie gern hätte Eckehard ihr ein Wort des Troſtes geſagt! Aber in ihm ſelber war ja alles dunkel und verworren. Jetzt kamen die Schritte näher. Die Tür wurde geöffnet. Eckehard fuhr herum. Die beiden Aerzte ſtanden im Zimmer. Die Abendſonne blitzte in den Brillengläſern des berühmten Arztes. Es war ein großer, breitſchultriger Mann mit kenergiſchem, klugem Geſicht. Hinter ihm ſtand der kleine Dorfarzt, ſichtlich verlegen ob des Zuſammenſeins mit dem berühmten Chirurgen. Angſtvoll wandten ſich Magdalenas und Eckehards Ge⸗ ſichter dem Profeſſor zu. Der zuckte die Schultern: „Ja, meine Herrſchaften, etwas Beſtimmtes kann man noch nicht ſagen. So gut es ging, haben wir die gnädige Frau unterſucht. Vorderhand habe ich nicht den Eindruck, als ob irgendwelche ſchweren, inneren Verletzungen vor⸗ lägen. Aber ſicher iſt das natürlich nicht. Erſt wenn Frau von Stechow aus ihrer Ohnmacht erwacht, wird man ſehen, ob ſie irgendwelche inneren Schmerzen hat. Erſt dann Nachdruck verboten. wird man Genaueres wiſſen und eventuell röntgen können. Die Hauptſache iſt jetzt, daß wir die Ohnmacht weg⸗ bekommen. Es ſcheint eine ſchwere Gehirnerſchütterung zu ſein.“ Eckehard war blaß geworden. Die Auskunft des Arztes barg ſo viel Ungewiſſes. So viel Einerſeits⸗Andererſeits. Sie erſchreckte mehr, als daß ſie beruhigte. „Und kann man gar nichts tun, Herr Profeſſor?“ „Im Augenblick nicht! Ruhe— abſolute Ruhe und konſtante Beobachtung der Patientin. Das habe ich der Schweſter Mechthildis alles geſagt. Im übrigen erbitte ich heute abend durch Sie, Herr Kollege, eine Mitteilung, wie es der Patientin geht. Ich bin auf Wunſch ſelbſtverſtänd⸗ lich gern bereit, noch einmal herüberzukommen.“ „H dDarum möchten wir auf jeden Fall bitten, Herr Profeſſor!“ fiel Mackenroth raſch ein. „Selbſtverſtändlich, wenn Sie wünſchen, Herr... 1 4 „Von Mackenroth!“ ſtellte ſich Eckehard vor.„Verzeihen Sie, in der Aufregung vorhin vergaß ich es!“ „Aber ich bitte Sie, iſt doch begreiflich! Sie ſind wohl ein Angehöriger der Patientin?“ „Ach nein, Herr Profeſſor!“ „Der Inſpektor!“ ſagte der Dorfarzt etwas ſpitz da⸗ zwiſchen. Er hatte ſich geärgert, daß Eckehard wie ſelbſt⸗ verſtändlich die Anordnungen hier getroffen und einfach, ohne ihn zu fragen, den berühmten Chirurgen hatte kommen laſſen. „Soſo!“ ſagte der Profeſſor und ſah Eckehard mit einem ſchnell prüfenden Blick an. Der errötete dunkel. In den Worten des Dorfarztes hatte etwas Gering⸗ ſchätziges gelegen. Und auch der Blick des Profeſſors hatte ein leiſes Erſtaunen ausgedrückt. „Es iſt im Moment niemand hier, der irgendwie ein⸗ greifen könnte“, ſagte Eckehard knapp.„Darum habe ich es getan.“ „Aber ſelbſtverſtändlich, ſelbſtverſtändlich!“ meinte der Profeſſor.„Die Hauptſache war ja, daß überhaupt ein Entſchluß gefaßt wurde! Alſo auf Wiederſehen!“ Er machte eine Verbeugung gegen Magdalena, die wie gelähmt daſtand, und reichte den beiden Herren die Hand. „Sie waren wohir ſo freundlich, das Auto für mich bereitzuſtellen?“ Eckehard verbeugte ſich: „Ich habe Anordnung gegeben, Herr Profeſſor! Der Wagen wartet unten bereits auf Sie!“ Der Profeſſor ging, gefolgt von dem Dorfarzt, der ihm ehrerbietig und befliſſen die Tür öffnete. Im Zimmer war Stille. Niemand wagte etwas zu ſagen. Endlich be⸗ gann Eckehard mit gepreßter Stimme: „Halten Sie es nicht für zweckmäßig, Fräulein Gerwig, daß man den Vater der gnädigen Frau benachrichtigt?“ Magdalena fuhr zuſammen: „Glauben Sie wirklich, daß etwas Schlimmes eintreten könnte?“ Tränen liefen ihr über die Wangen. „Nein, nein, Fräulein Gerwig, das glaube ich nicht! Nur auf alle Fälle muß doch Herr Senator Heyden be⸗ nachrichtigt werden!“ „Wenn es geht, möchten wir das noch vermeiden, Herr von Mackenroth! Ich weiß von Barbara, daß ße in der letzten Zeit in großer Sorge um die Geſundheit ihres Vaters iſt. Senator Heyden gat ein ſchweres Herzleiden. Es war immer Barbaras Beſtreben, ihm jede Aufregung zu erſparen. Ach, ſie iſt ja die beſte, liebevollſte Tochter, die man ſich denken kann. Es würde nicht in ihrem Sinne ſein, den Vater zu beun ruhigen.“ „Dann wollen wir damit warten, Fräulein Gerwig! Ich möchte nichts tun, was die gnädige Frau nicht gut⸗ beißen würde!“ Plötzlich faßte Eckehard die Hände Magdalenas:„Fräulein Magdalena, wir ſind doch ſeit dem Morgen neulich Verbündete— nicht wahr?“ Sie nickte unter Tränen. Leiſe fuhr er fort: 5 Wir ſind es mehr denn je durch unſere Sorge um Frau von Stechow!“ Wieder nickte ſie: „Fräulein Magdalena, haben Sie eine Ahnung, warum Frau von Stechow immer ſo abweiſend und verletzend gegen mich iſt?“ Sie ſchüttelte hilflos den Kopf: „Ich weiß es nicht, Herr von Mackenroth! Sie iſt ganz verändert gegen früher. Selbſt gegen mich war ſie plötzlich ſo kalt und abweiſend. Ich beabſichtigte aus dieſem Grunde, in den allernächſten Tagen abzureiſen.“ „Und ich beabſichtigte, von hier fortzugehen. Mein Abſchiedsgeſuch hatte ich bereits Frau von Stechow ein⸗ gereicht. Durch dieſen ſchrecklichen Unfall iſt eine Ent⸗ ſcheidung darüber natürlich hinausgeſchoben.“ Angſtvoll ſah Magdalena den Mann an: „Sie werden doch jetzt nicht fortgehen, Herr von Macken⸗ roth? Sie werden doch jetzt Barbara nicht verlaſſen?“ Mackenroth lächelte bitter: „Ich glaube nicht, daß ich hier ſehr nötig bin, Fräulein Gerwig! Aber ich bleibe ſo lange, bis ſich Frau von Stechows Schickſal entſchieden hat. Und Sie?“ „Es iſt doch ſelbſtverſtändlich, daß ich jetzt hier nicht fort kann. Ich verdanke Barbara ſo viel glückliche Wochen. Ich werde ſie doch jetzt in der Krankheit nicht verlaſſen. Ach, Herr von Mackenroth, mir iſt ſo ſchwer und bange ums Herz! Vergeſſen Sie doch, was Barbara Ihnen an⸗ getan hat! Denken Sie nur daran, daß wir beide hier zu⸗ ſammenhalten wollen!“ b „Das gelobe ich Ihnen!“ ſagte er mit ernſten Augen. „Und nun muß ich gehen, Fräulein Gerwig! Das Leben geht weiter und die Arbeit auch. Ich bitte Sie nur von Herzen, wenn ſich irgendwie etwas in dem Zuſtand der gnädigen Frau verändert hat, geben Sie mir Nachricht.“ Mit ſchwerem Herzen war Eckehard vom Schloß ge⸗ gangen. Aber er durfte ſich jetzt nicht in fruchtloſem Gram verlieren. Es gab noch vieles zu tun. Vor allen Dingen war er jetzt feſt entſchloſſen, dem rätſelhaften Tod der Zuchtſtute nachzugehen. Es war gut, daß Rockeſch noch nicht zurück war. So konnte er ſelbſtändig handeln und das auch Rockeſch gegenüber vertreten. Er ließ den kleinen Selbſtfahrer aus der Garage bringen, der ihm für Fahrten über Land und den weit ausgedehnten Beſitz von Schedlo⸗ witz zur Verfügung ſtand. Es war inzwiſchen ſchon Abend geworden. Aber es kümmerte ihn nicht. Er ſchaltete die Laterne ein. Schon war der dunkle Weg von dem Licht der Scheinwerfer erhellt. In der Leuteſtube ſaßen trotz der ſpäten Stunde noch alle Knechte und Mägde zuſammen. Die Aufregung des heutigen Tages ließ noch keinen zur Ruhe kommen. Der Unfall der Gutsherrin war das allgemeine Geſpräch. Auf allen Mienen lagen Angſt und Beſtürzung. Jeder verehrte in Barbara eine gütige und gerechte Arbeitgeberin. Darin waren ſie ſich alle einig. Nur Carliczek, einer der Melker, ſaß teilnahmlos dabei und las in einem abgegriffenen Kriminalroman. Aber man kannte ihn als einen wort⸗ kargen, ungeſelligen Menſchen, der außer ſeinen Büchern und der Arbeit kein anderes Intereſſe hatte. Die Scheinwerfer von Eckehards Wagen ſandten ihr zuckendes Licht über den Hof, als er aus der Ausfahrt fuhr. Sie ſpiegelten ſich in den Scheiben der Leute⸗ wohnungen. „Na, wo fährt denn der jetzt noch hin?“ fragte einer der Knechte erſtaunt. „Das kann ich euch ſagen“, erklärte Emil.„Dem läßt die Stute keine Ruhe. Das geht ja auch nicht mit rechten Dingen zu, daß das beſte Vieh uns hier krepiert. Der holt ſicher noch den Tierarzt.“ „Na, der wird gerade in der Nacht heute ſchon wieder⸗ kommen. Der liebt ſeine Nachtruhe über alles, der Doktor Wenczliczek!“ meinte einer der Leute lachend. Der Melker Carliczek ſtand auf, klappte ſein Buch zu⸗ ſammen, verſtaute es in ſeiner Joppe und ſchob ſich lang⸗ ſam von der Bank herunter dem Ausgang zu. „Na, Carliczek, wohin denn ſo früh?“ „Früh?“ ſagte der.„Iſt ja ſchon ſpät!“ Er gähnte und brummte etwas, was wie„Guten Abend!“ heißen ſollte. „Der liebt auch ſeine Nachtruhe!“ ſagte Emil ſpöttiſch. Er konnte den mundfaulen Menſchen nicht leiden.„Ehe der einen Schritt gemacht hat, iſt ein anderer ſchon zu Fuß um ganz Schedlowitz gelaufen— ſo ein faules Bieſt!“ Der Melker Carliczek ſtand im Gange einen Augenblick ſtill. Er dachte nach. Dann ging er mit ſeinen gewöhn⸗ lichen, ſchleppenden Schritten ſeiner Kammer zu. Sie lag im Dachgeſchoß eines der Leutehäuſer. Ihr kleines Manſardenfenſter ging nach dem freien Lande hinaus. Und nun tat Carliczek etwas ganz Merkwürdiges. Ob⸗ gleich ſämtliche Leutewohnungen elektriſches Licht hatten, ſchaltete er das Licht nicht ein. Vielmehr holte er aus einer Kiſte eine Kerze heraus, ſteckte ſie an und ſtellte ſie ans Fenſter, ſo daß ihr Schein in das abenddunkle Land hinausfiel. Wohl fünf Minuten ließ er die Kerze brennen und ſtand dabei wartend in der Dunkelheit des Zimmers. Dann verlöſchte er die Kerze, zog ſeine ſchweren Schuhe aus und ging vorſichtig, in Strümpfen, die Treppe wieder herunter. Einundzwanzigſtes Kapitel. Eckehard fuhr in raſendem Tempo durch die Nacht der Kreisſtadt zu. Doktor Wenezliczek würde ſich ſchön wundern, wenn er ihn mitten in der Nacht wieder heraus⸗ holte. Aber es half nichts. Die Sache mußte bald erledigt und geklärt ſein. Vor dem Dorfe Freidau, wo die Bahnſtrecke abzweigte, ſah er aus dem Dunkel die glühenden Lichter eines Wagens auftauchen. Er gab mit Hupe und Scheinwerfer Signal. Haarſcharf ſauſten die beiden Wagen aneinander vorüber. In der Dunkelheit konnte Eckehard nicht er⸗ kennen, wer da an ihm im Auto vorbeigefahren war. Er hatte auch gar keine Zeit, ſich umzuſehen. Jede Minute war wichtig. a Endlich fuhr er in die ſtille Kreisſtadt ein. Sie war heute dunkel. Der Himmel hatte noch das neblige Gewölk des Gewittertages. Diesmal mußte er wiederholt läuten, bis ſich endlich oben ein Fenſter öffnete und der ſtruppige Kopf Doktor Wenczliczeks erſchien. Er war wenig erfreut, ſchon wieder heraus zu müſſen. Und als er hörte, worum es ſich handelte, wurde er beinah grob. „Das können Sie wirklich von mir nicht verlangen, Herr von Mackenroth! Das hat doch bis morgen Zeit!“ „Herr Doktor, laſſen Sie mich nur ins Haus! Ich kann Ihnen doch von der Straße her nicht alles erklären!“ „Na ſchön, ich werfe Ihnen den Schlüſſel herunter!“ ſagte Doktor Wenczliczek. N Wenczliczek verſchwand. Einen Augenblick ſpäter kehrte er wieder zurück: „Achtung! Aufgepaßt!“ rief er. Der Schlüſſel, in weißes Papier gewickelt, flog durch die Luft und landete klirrend vor Eckehards Füßen. Der öffnete die Haustür und ſtieg die knarrende Treppe zu der Wohnung Doktor Wenczliczeks hinauf. Der öffnete ihm. Er trug über ſeinem Nachthemd einen weiten türkiſchen Schlafrock, der mit höchſt unpaſſen⸗ den Flicken ausgebeſſert war— dazu ein Käppchen mit einer Troddel auf dem Kopfe. „Machen Sie die Tür zu— machen Sie die Tür zu!“ jammerte er.„So mitten in der Nacht aus dem warmen Bett— wie ſoll man da ſeinen Rheumatismus loswerden? Na, kommen Sie nur herein, Herr von Mackenroth!“ Er nötigte Eckehard in ſein Arbeitszimmer von zweifel⸗ hafter Sauberkeit, in dem eine matte elektriſche Birne brannte. „Nun ſagen Sie nur, wie kommen Sie auf die Idee, daß ich jetzt noch herauskommen ſoll? Das Tier iſt doch krepiert. Das können Sie mir gar nicht bezahlen, was eine nächtliche Obduktion koſtet!“ „Es wird bezahlt werden, Herr Doktor! Es liegt mir unbedingt daran, das Sektionsprotokoll noch heute nacht zu haben!“ Der Ton Eckehards klang ſo ernſt, daß Wenczliczek aufmertſam wurde. „Hat Frau von Stechow das angeordnet?“ „Frau von Stechow liegt ſchwer verunglückt auf Schloß Schedlowitz, Herr Doktor! Da niemand da iſt, habe ich zunächſt die nötigen Anordnungen getroffen. Denn auch Herr Oberinſpektor Rockeſch iſt in Angelegenheiten unſerer Forſtwirtſchaft verreiſt. Ich kann alſo nicht warten. Sie werden ſelbſt einſehen, daß es für die Obduktion ziemlich ſpät iſt.“ „Na, denn in Gottes Namen!“ brummte Wencezliczek. Die Energie des Inſpektors ſchien auf ihn Eindruck zu machen. Wenn er nur wüßte, warum der ſo fanatiſch auf einer Unterſuchung des toten Tieres beſtand. „Sagen Sie, Herr von Mackenroth— haben Sie etwa einen Verdacht, daß mit dem Vieh irgend etwas ge⸗ ſchehen iſt?“ Eckehard nickte ſtumm. Auf die weitere Frage des Arztes lehnte er eine Antwort ab. Schweigend fuhren ſie durch die Nacht. Von dem Kirchturm des Dorfes Schedlow't ſchlug die Uhr in zwei dünnen Schlägen. „Halb zwölf Uhr!“ ſagte Doktor Wenczliczek mit ſanftem Vorwurf und dachte ſehnſüchtig an ſein behag⸗ liches Bett. Nun, dieſe Nachtkonſultation ſollte die Herr⸗ ſchaft Schedlowitz teuer bezahlen. Einhundert Kronen waren das mindeſte, was er verlangen würde. Dieſer Gedanke ſtimmte ihn ein wenig heiterer. Denn die Praxis hatte jetzt bei der Wirtſchaftskriſe arg nachgelaſſen. Wenn man nicht die paar Güter im Umkreiſe hätte, dann ſähe es bitter aus. Die Bauern holten den Tierarzt ſchon gar nicht mehr. Die Preiſe, die ſie für ihr Vieh erzielten, waren ſo gering, daß die Arztkoſten kaum noch lohnten. Jetzt bogen ſie in den Fahrweg ein, der direkt nach Schedlowitz führte. Das Wirtſchaftstor war bereits ge⸗ ſchloſſen. Eckehard ſprang ab, ſchloß es auf und ſchob die ſchweren Balken zurück. Dann fuhr er mit dem Tierarzt in den Hof ein. „Ich habe den Kadaver hinter die Scheune ſchaffen und mit Zweigen gegen die Fliegen abdecken laſſen, Herr Doktor! Wenn Sie bitte kommen wollen!“ Er führte ihn in einen Seitenweg zwiſchen zwei Stallungen hindurch. „Wie nett, daß der Mond uns leuchtet!“ ſagte er, im Verſuch zu ſcherzen, und deutete auf den Himmel, deſſen Regengewölk nun zerriſſen war. Der Mond ſtand groß und hell am Himmel und beleuchtete den Platz vor der Scheune. „Na ja, mit dem Licht werde ich aber doch nicht aus⸗ kommen, Herr von Mackenroth!“ meinte Wenczliczek.„Sie werden ſchon Leute herbitten müſſen, die mir beim Zer⸗ legen des Kadavers behilflich ſind. Dann muß ich irgend⸗ wo einen Tiſch haben und eine Beleuchtung, um die not⸗ wendigen Schnitte vornehmen zu können. Unterſuchen kann ich natürlich erſt zu Hauſe mikroſkopiſch. Ich werde..“ Er unterbrach ſich. Denn Eckehard ſagte plötzlich ganz heiſer: „Einen Augenblick, bitte!“ Fortſetzung folgt.) * 1 5 ————. Urbeberrechtaschütr: Fünf Türme. Verlag, tlalle(Saale) Nachdruck verboten. Eutſetzt wich Dieter zurück. „Vater, das Wort kann nicht gelten. Du gabſt es in Trunkenheit, Vater! Du kannſt deinen Sohn nicht ver⸗ kaufen „Hinaus!“ ſchrie die Stimme des Alten dazwiſchen. „Geh an deine Arbeit! Kein Wort des Widerſpruchs dulde ich!“ Wie Feuerſunken ſtand es in ſeinen ſtahlharten Augen. Hier war jeder Verſuch einer Gegenrede umſonſt. Schwer und hart ſchritt Dieter zur Tür, die kurz darauf mit einem heftigen Krach ins Schloß ſprang. Der Alte fiel in ſeinen Stuhl zurück. Er wollte den Kampe gegen ſeinen Sohn aufnehmen. Er würde ihn zwingen— er würde ſeinen Willen durchſetzen. „Ein Gregorbauer bricht ſein Wort nicht— niemals!“ rief er ſich ſelbſt zu. Dann wurde ſein Blut allmählich ruhiger, und er über⸗ dachte alles. Wie war das ſo ſchnell gekommen? Als ſein Sohn vor einer halben Stunde in ſeine Stube trat, da glaubte der Bauer ein leichtes Spiel haben zu können. Sein Dieter war doch immer ein gehorſamer Junge. Er war ihm doch zugetan, wie nur ein Kind dem Vater zu⸗ getan ſein kann. Seit dem Tode ſeines Weibes war der einzige Junge ſein ganzes Glück auf der Welt. Er war doch gut gewachſen, gerade wie der Eichbaum am Tor⸗ eingang zum Gregorhof. Ein Junge, auf den er ſtolz ſein konnte! Und geſcheit... Die Hohe Schule hatte er beſucht, und er hatte es geſchafft wie kein Zweiter! Und ein Bauer ſaß in ihm! Wo er draußen auf dem Feld ſeine Befehle gab, da ging es vorwärts. Und wie er die Pferde zu pflegen verſtand. Wie er die Tiere liebte! Voran den ſchönen Apfelſchimmel, mit dem er morgens im die taunaſſen Wieſen ritt! Ein ganzer Kerl war er ſehon, ſein Dieter! Und nun... 7 Der Bauer atmete ſchwer. Er hatte ſich das alles ſo leicht gedacht. Weshalb weigerte ſich der Junge, die Wilka zu nehmen? War ſie nicht ein ſchönes, ſchlank gewachſenes Weib? Und der Waldhof? War das nicht ein kleiner Herrenſitz? Weshalb ſträubte ſich Dieter? Der Alte begriff es nicht. Bis zur Stunde hatte der Junge ſich um keine Frau bekümmert. Sollte doch ein anderes Weib... Der Bauer dachte dieſen Gedanken nicht zu Ende. Er lachte hart und ſeſt vor ſich hin. Nein, eine Frau war es beſtimmt nicht! Und Gregor dachte und rechnete weiter, und er wußte nicht, daß Dieters Herz längſt die Rechnung gelöſt hatte. Als der Alte nach einer Stunde zu dem Oberacker hiugusging, um nach dem Rechten zu ſehen, da merkte im keiner an, daß er den erſten großen Streit ſeines Lebens mit ſeinem einzigen Jungen hinter ſich hatte. Nur ein harter, trotziger Zug lag in den Mundwinkeln des Bauern. „Lucia, mein Herzlieb!“ „Ich will fort, Dieter! Ich bringe dir Unglück! Dein Vater hat ja recht! Du mußt das reiche Mädchen heiraten! Wie gut iſt es. daß du dem Vater noch nichts von unſerer Liebe geſagt haſt... Jetzt iſt alles noch in Ordnung zu bringen. Ich gehe wieder fort. Ich ziehe mit meinem Volt. Unten an der Steingrube liegen noch die beiden Wagen der Fahrenden. Ich will eilen! Sie werden mich ſchon vermiſſen. Noch heute wollen wir aufbrechen.“ „Lucia, du willſt mich verlaſſen?“ „Ja, es iſt beſſer ſo“, ſagte ſie tonlos. e mit tränenumflortem Blick zu ihm auf. „Es war ein Traum, Dieter! Ja, ein Traum— ein ſchönet, ſüßer Traum. Vorbei! Wir werden beide daran denken— immer, bis zum Ende des Lebens, Dieter!“ „Nein— ich zwinge es doch!“ Der junge Bauer ſchloß die zarte, zierliche Geſtalt feſt in ſeine Arme, und in ſeinen Augen loderte das Feuer des Mutes und der Kraft. „Du bleibſt bei mir!“ gebot er mit ſtarker Stimme. „Ich will den Trotz des Vaters brechen! Und wenn er mich vom Hofe verſtößt— was iſt dabei? Habe ich nur dich, Lucia, dann zwinge ich das Leben!“ Et beſiegelte ſeine Worte mit einem heißen, langen Kuß. den er auf die bebenden Lippen des ſchönen Mädchens drückte. Dann ſagte er haſtig:„Heute abend an dieſer Stelle! Ich werde ſchon alles ordnen! Gehe zur Steingrube, wo dein Volk iſt, und ſage deinen Leuten nichts davon, daß du hierbleibſt.“ Mit einem Sprung ſaß Dieter auf dem Rücken des Apfelſchimmels und ritt in fliegender Haſt davon. Lucia ſchaute ihm nach. Dann kroch ſie ſchnell durch das Gebüſch zum Steinbruch hinunter. Sie wollte nicht das Mißtrauen ihres Volkes erwecken. Die braunen Männer hatten ſchon die Pferde vor⸗ geſpannt. Die grünen Wohnwagen leuchteten im Strahl der herbſtlichen Sonne. Noch heute abend ſollte es weiter⸗ gehen. Die Ferne lockte und rief. Seltſames Volk. das darüber klagte, ohne Heimat zu ſein, und das doch nürgends Ruhe und Frieden fand. Die Männer flickten gerade noch einen Pferdeſtrang. den ein wilder Pußtahengſt zerriſſen hatte. Die Frauen legten die Wäſche zuſammen. Alles lief geſchäftig durch⸗ Dann ſchaute e eue NUN. einander. So merkte es keiner, daß Lucia in ein Kopftuch allerlei Kleinigkeiten packte und unter einem Buſche am Rande des 1 verſteckte. * * Dieter ritt auf den Hof zurück. An der Tennentür warf er einem Knecht die Zügel hin. Beim Abendbrot ſaß er ſeinem Vater gegenüber. Er tauchte das Weißbrot in den dicken Milchrahm. Keiner von den Männern ſprach ein Wort. Die alte Grete, die Magd, die ſchon fünfzig Jahre auf dem Gregorhofe arbeitete und die bei Tiſch die Herren bediente, zuckte die Schultern. „Auch Mannsleute haben ihre Nucken! Ja, ja, ich kenne das!“ philoſophierte ſie.„Die Gregors ſind Dickköpfe— ſollen ſich wohl gezankt haben— der alte und der junge Herr!“ Der Alte aß ſein Abendbrot mit einem Appetit, als ob nichts geſchehen ſei. Dieter gelang es nicht, auch nur einen Brocken des leckeren Brotes zu eſſen. Ich werd' dich ſchon kriegen!, triumphierten die Augen des alten Bauern. Dieter ſchaute nicht auf. Aber ſeine Geſichtsmuskeln hatten einen ſtraffen, energiſchen Zug. Der Vater ſollte auf Granit beißen. Er hatte ſeinen Plan geſchmiedet. Nach dem Eſſen ſprang Dieter auf und rannte über die Teune zum Hoftor hinaus. Die Knechte und Mägde ſtießen ſich an und kicherten. „Was iſt nur in den jungen Herrn gefahren?“ meinte der dicke Anton.„Der macht ja ein Geſicht, als ob er ganz Welſchland erobern wollte! Und nicht einmal einen Gruß ſagt er uns! Da ſtimmt etwas nicht!“ Peter, der Pferdepfleger, zog eine Grimaſſe, die be⸗ ſagen ſollte: Ich weiß mehr als ihr alle! Dann wackelte er mit ſeinem dicken Kopf und ſagte, nachdem er noch einen Priem in hohem Bogen auf die Tenne geſpuckt hatte:„Da ſteckt ein Weib dahinter. „Ein Weib— bei unſerem jungen Herrn? Pack ein⸗ mal an deinen Kopf!“ trompetete der dicke Anton. „Was ich weiß, das weiß ich“, meinte Peter.„Ich hab' doch Augen im Kopf!“ „Der Dieter guckt überhaupt kein Weib an!“ ließ ſich die Jungmagd vernehmen. „Was ich weiß, das weiß ich“, wiederholte Peter. „Na, erzähl ſchon!“ drängten die Mägde und Knechte. „Geſtern abend— ich ging von der Tenne nach draußen, weil mir der Kopf vom Bier ſo heiß geworden war. Na, da hab ich es geſehen!“ „Was denn— erzähl doch!“ drängte die ganze Schar. Umſtändlich ſteckte ſich Peter erſt einen neuen Priem in den Mund. Dann verzog er ſein Geſicht wieder zu einem Grinſen. „Na, den jungen Herrn habe ich geſehen mit einem ſchönen Mädchen!“ „Du wirſt beſoffen geweſen ſein!“ pruſtete Anton. In dieſem Augenblick trat der alte Gregor auf die Tenne. Wie die aufgeſcheuchten Kälber ſtob das Geſinde auseinander. „Hiergeblieben, Peter!“ donnerte da die Stimme des Alten. Zitternd blieb der Pferdeknecht ſtehen. „Was erzählſt du da, du Windbeutel?“ „Ich— ich..“, ſtotterte Peter. „Du lügſt, du Hund!“ überſchrie ſich die Stimme des Alten. „Nein— Herr— ich...“, fing der Peter wieder an. „Du lügſt!“ fuhr der Alte wieder dazwiſchen. Das war ein Befehl, und Peter ſchwieg. Nein, er wollte nichts geſehen haben, er wußte von nichts! Wenn der Alte zornig war, ſaß ihm der Teufel im Nacken.„Scher dich fort!“ ſchrie ihn der Herr an, und Peter kroch ſchnell unter dem Bauch des Apfelſchimmels durch in die hintere Ecke. „Und ich hab' es doch geſehen!“ murmelte er durch ſeine ſchwarzen Zähne, aber ſo, daß der Alte es nicht hören konnte. * 4* „Alſo Ihr helft, Kräuterlieſe?“ „Ja, ja, junger Herr!“ Dieter lächelte dankbar. Es war aut geweſen, daß er nach dem Abendbrot ſofort hinausgelaufen war zur Kräuterlieſe. Wenn ſein Plan gelingen ſollte, dann mußte die Kräuterlieſe mithelfen. Ja, die Kräuterlieſe!l Von den Menſchen des Dorfes wurde ſie gemieden. Ihr Haus ſtand abſeits vom Wege. Vielleicht konnte man nicht einmal von einem Hauſe reden. Es war die Hütte eines Ziegelarbeiters, der das Dorf verlaſſen hatte, als die Ziegelei hinter dem Steinbruch ſtillgelegt wurde Keiner konnte ſagen. woher die Kräuterlieſe kam. Eines Tages war ſie gekommen, und ſie war geblieben. Die armſelige Hütte machte ihr kein Menſch ſtreitig. Sie ſammelte Kräuter und trocknete ſie auf dem alten Ziegelei⸗ gelände. Von Zeit zu Zeit ſchickte ſie die getrockneten Ballen an eine Apotheke in der Stadt und erhielt ein geringes Stück Geld dafür. Das war eigentlich alles, was man im Dorſe von der Kräuterlieſe wußte. Dieter war der einzige Menſch. det Vertrauen zu der ſeltſamen alten Frau hatte. Er war ein Junge von etwa vierzehn Jahren geweſen. Damals wor er in den Wald gelaufen; ein Krähenneſt wollte er aus⸗ nehmen, einen dummen, ausgelaſſenen Jungenſtreich voll⸗ führen. Gerade wollte er am Stamm einer Rottanne empor⸗ klettern, da ſtand plötzlich die Kräuterlieſe vor ihm. Vor Schreck fiel er auf den mooſigen Waldboden. Häßlich wie eine Hexe erſchien ſie dem Jungen. Dieter war faſt ge⸗ lähmt. Da ſchaute ihn die Kräuterlieſe an, und der Junge ſah, daß ſie tiefe, wiſſende Augen hatte. „Warum willſt du die armen Tiere töten?“ fragte ſie damals Dieter.„Auch die Tiere ſpüren Not und Leid“, ſprach ſie weiter.„Komm, gib mir deine Hand!“ Dieter merkte damals zum erſten Male, daß die Kräuterlieſe eine warme Menſchenhand beſaß, von der ein ſeltſamer Strom von Kraft und Liebe ausging. Und ſie waren faſt Freunde geworden, er, der wilde, ins Leben wachſende Junge, und ſie, die alte, dem Grabe zueilende Frau. Die Freundſchaft hatte auch über die Jahre angehalten, als Dieter zum Studium in der Stadt weilte. Keiner im Dorfe ahnte etwas von dieſer ſelt⸗ ſamen Zuneigung. Heute war Dieter zur Kräuterlieſe geeilt. Sie würde ihm mithelfen bei ſeinem Plan, der ſein durchdacht war und der des Vaters harten Willen brechen mußte, der ihm die Liebe des ſchönſten Mädchens für immer erhalten ſollte. Er hatte das Wort der alten Frau. Kampf beginnen. Schickſal, wohin führt dein Weg? Als Dieter nach Hauſe zurückeilte, war ein ſeltſames Singen und Klingen in ihm. Seine Lippen formten in Liebe und Andacht den Namen der ſchönſten Frau, der Königin ſeines Herzens: Lucia. Jetzt konnte der Drittes Kapitel. Im Hauſe der Kräuterlieſe ſchlug die alte, knarrende Uhr zehnmal. Da klopfte es draußen an die Tür. Flüſternde Stimmen wurden laut. Kräuterlieſe ſchlurfte über den kalten, zugigen Flur und fragte mit gedämpfter Stimme: „Seid Ihr es, junger Herr?“ „Ja, ſchnell aufgemacht!“ Der roſtige Riegel wurde zurückgeſchoben, und draußen im bleichen Licht des Mondes ſah Kräuterlieſe die große, ſtarke Geſtalt Dieters. „Hier iſt ſie!“ ſagte er haſtig, ſchob die Geſtalt eines unendlich zierlichen Mädchens über die Schwelle. Die Kräuterlieſe ſchlurfte nun ſchnell zurück und öffnete die Tür zu einer niedrigen Kammer. Da fiel das flackernde Licht eines ölgetränkten Dochtes auf den Flur. „So, jetzt kann man ſehen! Tretet ein!“ Im Arm Dieters erkannte man jetzt Lucia, die mit ängſtlichen Augen in das faltige Geſicht der Kräuterlieſe ſchaute. „Keine Angſt, ſchönes der Alten vernehmen. Auch Dieter ſprach raſch einige Worte zu Lucia. Da ſchob dieſe mutig ihre Hand vor und reichte ſie mit einem herzhaften Druck der alten Frau. „Wir werden uns ſchon verſtehen!“ meinte dann die Kräuterlieſe und ließ ihren Blick mit Wohlgefallen über die ebenmäßige Geſtalt des jungen Mädchens gleiten. In wenigen Minuten ſtand ein heißer, aus würzigen Waldkräutern gebrauter Tee auf dem Tiſch. „Alſo die Lucia bleibt hier!“ hub dann Dieter mit ſtrahlenden Augen an zu ſprechen.„Mein kleines Täub⸗ chen muß hier im Verſchlage warten, bis ich komme, es auf dem Gregorhofe als Herrin meines Herzens und meines Beſitzes einzuführen. Und die Kräuterlieſe wird Brautjungfer!“ ſagte er dann weiter, mit verhaltenem Lachen in ſeiner Stimme. Statt jeder Antwort nahm Lucia ihn in ſeine Arme und drückte ihm einen Kuß auf ſeine Lippen. „Wir drei müſſen jetzt zuſammenhalten!“ ſagte Dieter dann weiter.„Der Vater darf vorläufig nichts von unſerem Plan merten. Ich muß ihn erſt mürbe machen, muß ſeinen Stolz und ſeinen Hartkopf brechen!“ Die Kräuterlieſe ſprach nicht viel. Sie nickte nur, und im flackernden Lichte konnte man ſehen, daß aus den Augen der Alten ein Meer von Güte und Hingabe leuchtete. Dieter ſah es, und er wußte, daß es ſeine kleine Lucia hier gut haben würde. „Das Ganze kommt mir wie ein Märchen vor!“ meinte er.„Ich fange mir eine kleine Prinzeſſin aus einem grünen Zigeunerwagen und verſchleppe ſie in das Verlies einer guten alten Fee! Wenn ich nicht wüßte, daß das alles Wahrheit wäre, ich dächte an einen ſeltſamen, bunten Traum!“ „Wer es verſteht, kann aus ſeinem Leben ein Märchen machen!“ antwortete die Kräuterlieſe, und nur ihre Augen ließen erkennen, welch tiefer Sinn in dieſen wenigen Worten ſteckte. Plötzlich ſtand die Alte auf, ſchob ein großes Bild, auf dem ſeltſame, leuchtende Blumen abgebildet waren, zur Seite, und mit Erſtaunen blickten die beiden jungen Menſchenkinder in einen wunderſchön eingerichteten, ge⸗ mütlichen, hell erleuchteten Raum. „Ein Märchen muß vollſtändig ſein“. fröhlichem Klang in der Stimme.„Dieſes Euch, Lucia!“ „Kräuterlieſe— wie iſt das nur? Iſt das Wirklich⸗ keit?“ Dieter griff vor ſeine Augen, als wollte er einen Schleier zerreißen. und nun dieſe Pracht!“ „Es iſt nicht ſo ſchlimm!“ antwortete die Alte.„Meine Kräuter bringen immer noch Geld ein. Da habe ich mir einen ſchönen Raum eingerichtet. Und nun ſchaut nicht ſo verwirrt drein, junger Herr!. Das iſt alles kein Zauber. ſondern ein gemütliches Zimmer, in dem die Liebſte Eures Herzens gut leben tann!“(Foriſetung folgt. Kind!“ ließ ſich da die Stimme ſagte ſie mit Zimmer gehört „Ich dachte, Ihr wärer ſehr arm— N N . M* l e und grund! uE/H&dͥʃulf N:] h αν,νMi˙s FHiRfia gur nd immer wieder: Mutter. ſchenk mir was! 5 Als Mutter Fehling 23 Jahre alt war, hörte ſie das zum erſten Male Die kleine Urſel ſtand blond und wuſchelig vor ihr:„Mutti ſchenk mir was!“ Draußen lag Schnee. Am Abend war Weihnachten, und der Weihnachtsmann ſchenkte Urſel eine Puppe, einen Wagen. einen Malkaſten und zwei Teller voll Süßigkeiten. Drei Jahre ſpäter bettelte ein pummeliges, rundes, tol⸗ patſchiges Händchen:„Mutti ſchenk mir was!“ Zwei bettel⸗ ten zuſammen Herr Fehling nickte:„Ja. Mutti wir wollen noch dieſes und jenes beſorgen!“ Später waren es ſieben, die alle ihre Wünſche hatten Jeder Wunſch wurde erhört. Nicht immer dem Umfang, aber dem Sinne nach, und wenn die Kerzen flackerten und die ſilbernen und goldenen Streifen am Baum hin- und herwiegten, wuchſen Weihnachten und Zuhauſeſein, Geborgenheit, Liebe und Dank zu einem wun⸗ derbaren Glücksgefühl zuſammen Glück iſt vergänglich Es kommt und geht wie die Tage und Jahre. In ſchweren Stunden ſah Herr Fehling ſeine Frau an und jagte:„Mutter!“ Dann war in ihren Augen eine ſtille Gläubigkeit eine unendliche Ruhe. die Kraft und Vertrauen gab, und dann gingen auch die ſchweren Stunden wieder vorüber. Urſel war eine ſunge Dame geworden. Hans wollte Ingenieur werden Jedes Kind wollte etwas anderes. Urſel ſchrieb manchmal: Liebe Mutter! Es geht mir gut!“ Aber zwiſchen den Zeilen ging es ihr gar nicht gut. Sie brauchte Troſt und em paar gute Worte Und Mutter Fehling ſchrieb einen langen. guten Brief Hans brauchte Geld:„Liebe Mutter ſchick mir was!“ Mutter Fehling lächelte Es klang doch wie früher. Die anderen Kinder Ida Kathinka, Konrad, Lieſel und Mäuschen das Neſthäkchen, bettelten heute und morgen:„Mutter. ſchenk mir was!“ Wie ſchnell ein Leben dahingeht! Weihnachten trafen ſie ſich alle unter dem brennenden Baum wieder. Die Kerzen flackerten, die ſilbernen und goldenen Fäden weegten ſich hin und her und wieder verband ſie alle das unbegreifliche, wunderbare Glücksgefühl. Aber gleich nach der Feier ſah Hans auf die Uhr:„Ent⸗ ſchuldigt mich bitte, ich werde noch bei jemand erwartet“ Die Mutter nickte Hans lief eilig davon Urſel wurde am andern Tag auch von jemand erwartet. Hans heiratete zu— erſt. Dann Urjel. Dann Konrad und im gleichen Jahr Kathinka Glück kommt und geht Weihnachten wurde ſtiller Die Kerzen flackerten Jahr um Jahr ruhiger, und Mutter Fehlings Haar wurde auch immer weißer. Zuletzt blieb nur noch Herr Fehling mit ſeiner Frau. mit Mäuschen und Lieſel unter dem Baum Hans ſchrieb, er wäre ſo gern gekommen aber die Zeit— und dann die teure Fahrt Von Urſel kam nicht emmal ein Karten⸗ gruß nichts, nichts. Mutter Fehling ſchloß an dieſem Abend manchmal die Augen und horchte, aber Herr Fehling zog an 54 5 Zigarre und knurrte:„Ach was, es hat niemand ge⸗ rufen“ Aber die Matter horchte weiter Als der Telegraphen⸗ bote noch ſpät am Abend das Telegramm brachte: Erwarte ein Kindchen Mutter, komm! da lächelte Mutter Fehling, packte ihre Sachen und fuhr noch in der Nacht zu Urſel. Alles war gut Im Frühjahr ſtarb plötzlich der Vater Alle Kinder ſaßen wieder in der großen Stube An dieſem Tag weinte Mutter Fehling nicht mehr Wer glücklich gelebt hat, muß auch das Ende ertragen können. Weihnachten war ſie manchmal ſehr einſam die Kinder ter zuerſt mit ihren Familien dann kamen ſie mit einem Abglanz eigener Freude auf ein Stündchen zu Beſuch Nein am Weihnachtsabend wollte ſie zwiſchen ihren Sachen ſem. Alles war ein Atemzug emer vergangenen ſchönen Zeit Urſel und Hänschen Ida Konrad und immer ſo weiter Sieben Kinder hatte ſie einmal., und nichts war ihr zuletzt geblieben als die Erinnerung Eme große Freude erlebten ſie noch als Hans wieder in die Stadt zog Drei Enkel lernten die Großmutter ken⸗ nen: Urſel. Hans Helga Nach dem erſten Beſuch mußten ie mit Gewalt von der Großmutter fortgeholt werden So ſchön durfte man doch nirgends toben und niemand konnte „ Gloria! Tropfende Zapfen an weißen Dächern, Hört ihr das Lied vom Tannenbaum? Beter ſind's in warmen Gemächern, Träumen der Kindſchaft ewigen Traum. Frierende Füchſe im Schneewald bellen, Amſeln ſcharren die Beete kraus; Heitere Glocken am Schlitten ſchellen, Stille: Es flötet im Stroh eine Maus! Fragt ſie nur, wer uns friedlich macht: Die Leute, die Wolken, das Tier und den Wind: Die ſtille Nacht, die heilige Nacht, a GG e 25 . 2 8 * e 7 ſolche Geſchichten erzählen wie Oma Einmal bat Hans wieder:„Mutter. zieh doch zu uns!“ Sie wehrte ängſtlich und erſchrocken ab Ihr Blick ſtreifte das alte Sofa. die Uhr an der Wand, den breiten Tiſch mitten im Zimmer die Bilder:„Ich kann doch hier nicht mehr heraus Das iſt doch alles noch von früher.“ Dann ſchwieg ſie ängſtlich und entſchuldigend. Hans nickte überlegend Vor Weihnachten drängelten die Enkel:„Oma. was ſchenkſt du uns denn?“ Am Weihnachtsabend war ſie dann wieder allein. Die Uhr zerhieb mit knick knack die Zeit Draußen läuteten fern und nah die Glocken. Ferne Kinder⸗ ſtimmen rieſelten Geſang durch die Decke, und Mutter Fehling hörte ihr Herz in Einſamkeit und Verlaſſenheit ſchlagen. Sieben Kinder, und jedes ging nun ſeinen eigenen Weg. Zuletzt blieb man doch immer allein. 3 — N. 7 8 U Plötzlich ſtand Hans neben ihr.„Ja, Mutter, nach Hauſe. „Hier biſt du zu Hauſe.“ Zeichnung: Grunwald—(M). N 52 e an kann nicht ſagen daß Herr Friedrich Wenzel ein reicher Mann geweſen ſei. er gatte aber als Kaſſierer ein Einkommen das ihm und ſeiner Familie noch den ſchmackhaften Karpfen zum Heiligen Abend geſtattete Während ſeine Frau damit be⸗ ſchäftigt war, den Baum zu putzen und für Rolf, den kleinen Sohn. zwei Paar Strümpfe, Spielzeug und einige Leckereien unter den Lich tern auszubreiten ſpazierte der Vater mit dem Buben durch den Schnee, wo ſich das Läuten der Glocken feſtlich verneh⸗ men ließ Das Kind. das wie alle Kinder von Kampf und Not nichts ahnen wollte, das ſich nur den Gefühlen weihnacht⸗ licher Verklärung hingab zog den Vater an der Hand und wollte einen Blick in die Kirche tun, deren Fenſter ſo bunt erleuchtet waren und aus deren Türen der Choral des Orgel— ſpielers drang Der Vater erfüllte gern die Wünſche Rolfs und führte ihn an die Pforte der vom Schall der Glocken laut umwogten Mauer Da blieb der Knabe plötzlich ſtehen das Läuten im Turm und den Choral der Orgel ſchien er nicht mehr zu hören, aber ſeine Augen waren wach geworden weil ſie etwas anderes erſpähten. etwas Fremdes, was zum Leuchten der Kirchenfenſter und zum Schwelgen des Her— zens nicht paſſen wollte: zwei frierende Kinder ſtanden am Eingang des Gotteshauſes. Kinder die blaſſe Geſichter und zerlöcherte Strümpfe hatten Die Hände dieſer Geichöpfe ſtreckten ſich bettelnd aus, die Lippen murmelten ſcheu vor ſich hin in den Augen war nichts von dem zu finden was Rolf heute in jedem Auge finden zu müſſen glaubte. Alio fragte er ſeinen Vater, ob am Heiligabend alle Menſchen froh ſeien Und während er dies fragte, irrten ſeine Blicke zu den Bettelnden hinüber Herr Friedrich Wenzel blieb die Antwort ſchuldig. Nicht daß er die Frage des Kindes unbequem empfunden hätte. Nicht, daß er die Friedlichkeit ſeiner eigenen Weihnachts- ſtimmung in Gefahr ſehen mochte Nein der Vater war ins Nachdenken gekommen die Seele des Kindes hatte ſich ſoeben offenbart, und vor dieſer Offenbarung war er demütig Aiſo fehlten ihm die Worte, um dem Knaben ſeine Antwort zu geben. Auch litt er Sorge, er könne an dieſem Abend dem kleinen Herzen einen Zauber nehmen. dem es ſich ſoeben noch willig und ohne Beſchwerde hingegeben hatte. Immer noch ſchwang das feſtliche Jubilate der Glocken durch die Luft Immer noch ſtrömte das Lied der Orgel Immer noch warfen die Kirchenfenſter bunte Lichtflecken in Und das himmliſche Kind! den Schnee. Aber an der Pforte war auch immer noch das 1 e g e Jemand polterte über die Treppe. Hans, dachte ſie zu⸗ ſammenfahrend. Unter tauſend Schritten kennt eine Mutter den Schritt ihres Kindes„Du mußt heute abend bei uns ſein!“ befahl Hans atemlos und lachend Es ſei kalt und ſpät, und ſie wäre ſchon müde und was ihr jonſt noch alles einfiel, ihn abzuwehren. Ungerührt ſchüͤttelte Hans den Kopf:„Vor der Tür ſteht ein Auto!“ Ja, aber dann nur für ein halbes Stündchen.“ ſicherte ſie ſich den Rückweg Die Kinder waren alle bei Hans verſammelt Ja, wir hatten das ſo verabredet, erklärte Hans und es wurde ein ichöner, feſtlicher Abend Ab und zu verſchwand Hans aus dem Zimmer Mutter Fehling wurde müde:„So, jetzt muß ich aber gehen Wer hämmert denn da noch ſo ſpät 7“ Gerade kam Hans aus dem Nebenzimmer zurück„Jetzt wird nicht mehr gehämmert, der Lärm hört jetzt auf,“ ſagte er mit einem verſchmitzten Geſicht Dann lächelte er. Ida lachte Alle hatten auf einmal frohe erwartungsvolle Ge⸗ ſichter Mutter Fehling ſah von einem zum anderen:„Was denn, was habt ihr denn auf einmal?“ „Ach nichts weiter, wir wollen dich nur nach Haus bringen,“ ſagte Ida Alle nickten Sie wehrte erſchrocken at: „Nein, nein, bleibt. So oft habt ihr euch doch auch nicht“ und ſtand raſch auf, tappte auf alten ſchwachen Füßen zur Tür Der Weg war ſo kurz. Die Uhr an der Wand machte tick tack Da lehnte ſich das alte Sofa breit mit dem Rücken gegen die Wand das Sofa mit dem blauen Kiſſen. Man kann doch träumen Man iſt alt und träumt im Stehen. Aber die Bilder an der Wand ſahen ſie an wie immer -Ich muß doch nach Haus“, ſtammelte ſie noch einmal. Plötzlich ſtand Hans neben ihr.„Ja Mutter, nach Haus. Hier biſt du zu Hauſe. Jetzt biſt du zu Haus. Und einmal im Leben nicht: Mutter. ſchenk mir was!“ Alle Kinder waren im Zimmer, ſaßen auf den Stühlen wie früher Die Erinnerung an damals glänzte durch die Geſichter hindurch. Kerzen flackerten, und die ſilbernen und goldenen Streifen wehten hin und her. „Aber das iſt doch mein Zimmer“, zitterte Mutter Fehling „Unſer Zimmer, Mutter“, nickte Hans.„Hier biſt du nun zu Hauſe, du und wir Was geweſen iſt, darf nie zu Ende gehen. Alle Tage biſt du nun bei uns Morgen kommt Uriel mit den Kindern zu Beſuch. Zwei Stunden haben wir ge⸗ braucht. die Möbel abzuholen und hier wieder aufzubauen! Freuſt du dich nun, Mutter?“ Die Tränen liefen ihr langſam und ſchwer über die runzeligen Backen. Hans, Urſel, Mäuschen, Konrad und immer ſo weiter Immer beginnt das Leben von neuem. Und dann noch einmal groß und leuchtend: das Leben, das man ausſtrömt, kehrt immer wieder wie die Freude. Die Kerzen flackerten, und da kniſterte ein brennender kalte Flehen der Bettelkinder zu vernehmen. Zweig. Es war Weihnachten. Leben ſtrömte aus und kehrte wieder wie die Liebe. Es mochte gegen 8 Uhr geweſen ſein, als die Mutter die Kerzen im Baum anzündete. Oh, wir alle wiſſen, datz diese Stunden die köſtlichſten unſerer Kindheit waren. Wiſſen wol⸗ len wir auch, daß das Harren vor der Tür des feierlichen Zimmers die ſüßeſte Ungeduld blieb, deren wir uns in reifen Jahren jemals zu erinnern vermochten.“ Gleichermaßen ſchwang die Seele Rolfs, der mit glühendem Geſicht auf das Klingelzeichen des Chriſtkindes wartete! Und dieſe verzückte Glut in den Wangen des Knaben darf ein kleines Wunder genannt werden: ſo glüht man nur am Heiligabend! So glüht man nicht der Geſchenke und des ſtrahlenden Baumes wegen, vielmehr um der Seele willen, die vom Mirakel des Feſtes weiß Chriſtgeburt! Das alles kehrte auch in Rolf wieder, als er da harren mußte. zitternd und fromme Lieder ſingend. Und das Glöcklein klingelte. Der Vater küßte die Mut⸗ ter, der Knabe ſtürzte an den Tiſch, wo die Geſchenke lagen Von den Kerzen waren ſchon warme Tropfen auf den Leb kuchen gefallen. neben den Leckereien warteten noch die Strümpfe, aber das Bilderbuch fehlte das ſich der Junge doch ausdrücklich beſtellt hatte. Rolf ſuchte lange, die Eltern hielten ſich die Hände in ſtiller Betrachtung. Rolf ſuchte und ſuchte, er fand nicht die Dinge, die er gewünſcht hatte. Weder das Bilderbuch noch die Eiſenbahn. weder die Spieluhr noch die wollene Puppe. Nur die Strümpfe und das Leckere boten ſich dar, und aus der Krone des Lichterbaumes klang fein und dünn das Klingeln rund⸗ laufender Engel. die ſich von der Hitze der Kerze drehen ließen. f Endlich fragte Rolf nach den Dingen, die er vermißte Da gab der Vater die Antwort, die er vor einer Stunde nicht hatte finden können:„Die Spielſachen habe ich den Bettel⸗ kindern an der Kirche geſchenkt!“ Ein klein wenig wankte Rolf. Man ſah, wie ſein Ge⸗ ſicht kämpfte, man ſah aber auch, wie er tapfer die Tränen verbiß. Dann rangen ſich die gequälten Lippen zu einer Entgegnung durch:„Die werden aber froh ſein, die Kinder im Schnee!“ Das war alles. Keine Klage ſonſt. Kein Seufzer. Rolf biß nur in einen Apfel, ſtreichelte die wollenen Strümpfe und ließ ſich vom rötlichen Glanz der Kerzen heſcheinen. Daß er ſo ſein konnte, das empfanden die Eltern wie eine Gnade. Die Tugend des Kindes wurde ihnen zu einem Geſchenk. wie es köſtlicher nicht hätte unter Kerzen beſchert werden können. Die Prüfung war beſtanden. Als Rolf am Morgen erwachte, lagen die dermißten Dinge auf ſeinem Bett: die Eiſenbahn und die Stoffpuppe, das Bilderbuch und die Spieluhr. Der Knabe wurde erſt froh um dieſen Beſitz, als Herr Friedrich Wenzel, der nicht gerade reich zu nennende Kaſ⸗ ſierer, erzählte, daß die Kinder an der Kirchentür zu nächt⸗ licher Stunde noch eine Schürze voll Eßbarkeiten empfangen hätten. — — W„ S(DA 22 f D che 00 0 de gl. Aug, Mal bet urch len lter Nun nde rel len! die en. det rte de eſe bl en fen en 5 der s 48 E N 1 1 Der Kartoffellüſer! ein ſchlimmer Feind im Anmarſch.— Wie ſieht er aus? Abwehrmaßnahmen gegen den drohenden Einfall des von der Landwirtſchaft gefürch⸗ ſeten Kartoffelkäfers ſind in Angriff genom⸗ men. Wie ſieht dieſer gefährliche Schädling aus? Der Käfer und ſeine Larven ähneln in der Form dem allbekannten Marienkäfer; al⸗ lerdings ſind ſie etwas größer. Die Grund⸗ jarbe der Flügeldecken iſt hellgelb, 10 ſchwarze Längsſtreifen ziehen ſich über die Flügeldecken hin.* N iſt auch die Zeichnung am Hals ild, die 11 ſchwarze Fleden auf hell- rötlichgelbem Grunde zeigt. Die Larve des Kartoffelkäfers beſitzt einen dickeren Hinter⸗ leib als die des Marienkäfers und iſt anfäng⸗ lich rot, ſpäter orangegelb gefärbt. Käfer und Larven befallen die Kartoffelpflanzen, die zu⸗ erſt an den oberſten Blättern benagt werden und ſchließlich ganz kahl gef. ſen werden. Dadurch wird den Pflanzen die Möglichkeit der Aſſimilation, alſo des Aufbaues der grü⸗ nen Pflanzenſtoffe genommen, ſie gehen ein und bringen keine Knollen und Früchte hervor. Verſchiedentlich wurde— in der Annahme, daß der Schädling nur die Kartoffeln be⸗ fällt— der Vorſchlag gemacht, eine breite Zone an der Weſtgrenze zu errichten, in der der Kartoffelbau verboten werden ſollte, um dem Kartoffelkäfer ſo die enten der tnährung zu nehmen und ihn am weiteren Vordringen zu verhindern. Dieſer Vorſchlag würde aber nicht zum Erfolg führen; denn der Schädling befällt außer Kartoffeln auch To⸗ maten, Eierfrü ichte, Tabak, Bilſenkraut, ſchwar⸗ gen Rachtſchatten und berſchiedene Unkräuter, die nicht alle in kurzer Zeit ausgerottet wer⸗ den können. Man wird ſich im weſentlichen der direkten Abwehr⸗ und Bekämpfungsmaß⸗ nahmen bedienen müſſen, die jetzt ſchon zum fommenden Frühfahr vom Reichsnährſtand vorbereitet werden. Die Koſten hierfür ſind recht erheblich. Aber die Ausbreitung des Kartoffelkäfers in Deutſchland würde das geſamte deutſche Volk belaſten, weil es zu ſeiner Ernährung mehr als andere Völker auf die Erträge des Kar⸗ toffelbaues angewieſen iſt. Auch der Aus⸗ fuhrhandel der anderen Erzeugniſſe des Acker⸗ und Gartenbaues würde ſehr getroffen wer⸗ den, denn faſt alle Kulturſtaaten wehren ſich mit Recht gegen die Einſchleppung des Schäd⸗ lings durch ſtrenge Einfuhrverbote und Ein⸗ fuhrbeſchränkungen, für Pflanzenerz aus den Ländern, in denen der 5 käfer vorkommt. 0 Miiſonen Narziſſen aus dem Odenwald Erbach i. O., 24. Dez. Den Elfenbein⸗ ſchmitzern im Odenwald iſt auch in dieſem Winter wieder ein WH W⸗Auftrag zuteil ge⸗ worden 5 Millionen Narziſſen werden aus den Werkſtätten in Erbach und Umgebung kommen, weitere 5 Millionen entfallen auf die Werkſtätten der Kamminduſtrie in Ober⸗ — ramſtadt. 1 Million Narziſſen wurden nach Geislingen(Württemberg) vergeben. Das Material zu den Narziſſen iſt deutſches Kunſtharz. Mit der Ausführung der Arbeit ind ſowoh' d zen Werkſtätten wie auch die Heimarbe iter bereits beſchäftigt. Die Narziſſen werden als WHW⸗Abzeichen im März kommenden Jahres ausgegeben. Aus Heſſen und Naſſau Einfuhr von Vieh aus ſtark verſeuchten Gebietsteilen. Darmſtadt, 24. Dez. Nach einer Bekannt⸗ machung der Landesregierung gelten der Regierungsbezirk Schleswig. der bayeriſche Regierungsbezirk Schwaben. das Land Mecklenburg und der Landesteil Lübeck in Oldenburg bis auf weiteres als ſtark ver⸗ 3 Alles aus dieſen Gebietsteilen nach Heſſen eingeführte Zucht⸗ und Nugvieh (Rinder, Schafe, Schweine und Ziegen) un⸗ terliegt demnach der fünftägigen Abſonde⸗ rung nach Maßgabe der gegebenen Vor⸗ ſchriften. * Frankfurt a. M., 24. Dez.(Vater verleitet ſeinen Sohn zum Ein- bruch.) Der Kriminalpolizei iſt es gelun⸗ n, einen bereits zirka drei Jahre zurück⸗ genden Wohnungseinbruch in Frankfurt⸗ Höchſt aufzuklären, bei dem die Täter Wäſche, Schmuckſachen und Lebensmittel im Geſan wert von zirka 600 Mark erbeutet hatten. Die Oertlichkeiten wurden von dem Vater einen Täters ausgekundſchaftet, der bei ein Geſchädigten kurz zuvor an einer Ge⸗ tagsfeier teilgenommen hatte. Er über⸗ ſeinen Sohn und deſſen Freund zu Einbruch, wobei er ihnen eine reichliche e in Ausſicht ſtellte. Während ſein Sohn der Freund den Einbruch ausführten, nete er in einer Gartenhütte auf die Rück⸗ Ir der beiden Einbrecher. Anſchließend fand ein Eß⸗ und Trinkgelage mit geſtohlenem 1, Sekt und Delikateſſen ſtatt. Die Beute e unter den dreien geteilt. * Frankfurt a. M., 24. Dez.(Wert ⸗ volle Schmucksachen erbeutet.) Nachts drangen Einbrecher mittels Nach⸗ ſchlüſſels in die Parterrewohnung eines Hau es im Sandweg ein und baben nach Durchſuchen mehrerer Zimmer und Aufbre⸗ chen Lericht edener mertvolle hne n erbeutet. Ei ntreffen kommandos 9 Einbre⸗ 5 das Weit tte gef ſucht % mürde erbrochen 1 6 9 — 1 * a 5 1 12 Ve 7 8 Schrö 6 nem — bargrundſtuck vorgefunden edero der größ⸗ te Teil der darin aufbewahrten Wertgegen⸗ ſtände Es fehlen noch zwei goldene Ja- ſchenuhren, die eine mit Mondaramm E. B., die andere Marke Solvil. * Frankfurt a. M., 24. Dez.(Einen Oberkellner beraubt.) In der Nacht gegen 3 Uhr wurde im Toreingang des Hau⸗ ſes Taunusstraße 42 der Oberkellner J. als er das Tor auff ſchloß, innerhalb des Tor⸗ niedergeſchlagen und ſei⸗ Der Oberkellner erhielt einganges überfallen, nes Geldes beraubt. dabei mehrere Schläge auf den Hinterkopf er mit erheb⸗ Kranken⸗ und in das Geſicht, ſo daß lichen Verletzun ins Städtiſche haus gebracht werden mußte. Darmſtadt, 24. Dez.(Die Schulſpar⸗ kaſſe für ſich verbraucht.) Das Schöffengericht verhandelte gegen einen na⸗ hezu 60 jährigen Lehrer aus dem Ried wegen Untreue und Unterſchl agung. Der Angeklag⸗ te hatte bei der Verwal luna der Schulſpar⸗ kaſſe ſeit 55 Jahren keinen eingez ahlter Pfennig mehr auf die“ gasse gebrach ſo daß ein zaden von annähernd 2006 S RM entſtand. den er olle»dings nach beſten Kräften abzudecken verſuchte. Das unker⸗ ſchlagene Geld hatte der Angeklagte im eige⸗ nen Haushalt verbraucht. Das Gericht verur⸗ teilte den Angeklagten zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe bon einem Jahr und zu einer Geld⸗ ſtrafe von 200 RM. Als Lehrer. der ſeinen Kindern ja doch in allem Vorbild ſein müſſe, ſei der Angeklagte beſonders ſtreng zu be⸗ urteilen. Darmſtadt, 24. Dez.(Der Leiter der Darmſtädter Bühnen neu ver⸗ pflichtet.) Der Reichsſtatthalter in Heſ⸗ ſen— Landesregierung— hat den Leiter des Heſſiſchen Landestheaters Darmſtadt, Ge⸗ zlintendant Franz Everth, auf weitere drei e, bis Ende der Spielzeit 1938⸗39, ver⸗ Der Reichspropagandaminiſter hat Verpflichtung beſtätigt. Generalinten⸗ Franz Everth wurde zu Beginn der pflic dieſe dant Spielzeit 1934⸗35 an die Spitze des Heſſi⸗ ſchen Landestheaters berufen; er war zuletzt Ober ſpielleiter und Schauſpielleiter der Sädt. Bühnen in Köln geweſen. Darmſtadt ver⸗ dankt ſeinem bisherigen Wirken einen merk⸗ lichen, auch im Reich ſtark beachteten künſt⸗ leriſchen Aufſchwung ſeiner traditionsreichen Bühnen. Offenbach. 24. Dez(Zwei wertvolle Radioapparate geſtohlen.) In der Nacht wurde die Schaufenſterſcheibe eines Radiogeſchäftes angeſchnitten und ein⸗ geſchlagen. Von den in dem Erker befindli⸗ chen I Nadiogoparaten haben die Täter 2 4 Nürnbergs, Rotenburgs, kelsbühls und anderen vergleichen.— Auch das riſche Rathaus dieſer 1000 gen Stadt iſt eines der ſek einer ganzen Art in ganz Apparate geſtohten uno oieie vermutlich in einem Auto fortgeſchafft. Nach Blutſpuren müſſen ſich die Täter beim Einſchlagen der Scheibe verletzt haben. Es handelt ſich um einen„Sachſenwerk Super O ympia“ und um einen„Ac Super⸗Geatron“. beide Nußbaum poliert. Es beſteht der Verdacht, daß die Täter verſuchen, die Apparate zu verkaufen Offenbach. 24. Dez. (Wegen Vorbe⸗ reitung zum Hochverrat verur⸗ teilt.) Vor dem Strafſenat des Oberlan— desgerichts in Darmſtadt ſtanden ſechs An⸗ geklagte von Offenbach unter der Anklage, den hochverräteriſchen Zielen der kommuni— ſtiſchen Jugendorganiſation Vorſchub gelei⸗ ſte. zu haben Der Hauptangeklagte. der 19 Jahre alte Robert Ruhl. der Verbindung mit Kommuniſten in Prag aufgenommen und dort Gelder in Empfang genommen hatte, hielt vier Jahre Zuchthaus und fünf ahr 05 Ehrverluſt. Zwei Angeklagte erhie⸗ Jahre und 2 Jahre Zuchthaus und e glei iche Ehrenſtrafe, die übrigen wurden zu Gefängnis ſtrafen von 15. 12 und 6 Mo⸗ naten verurteilt. Rieder⸗Mörlen, 24. Dez.(Heſſiſcher Erfinder erhält zwei Reichspa⸗ tente.) Schmiedemeiſter Ludwig Keßler hat die Arbeiten an der von ihm erbauten Kar⸗ toffelerntemaſchine„Wetterau“ beendet. Die Maſchine iſt imſtande, die Kartoffeln und deis Kraut durch einen Krautverteiler auf die Oberfläche des Ackers zu legen. Dem ider konnten dafür zwei Reichspatente erteilt werden. Er beabſichtigt, die Maſchine 155 den Krautverteiler auf der Reichsnähr⸗ ſtandausſtellung 1936 in Frankfurt am Main zu ze igen. Aus den Nachbargehieten Köln, 24. Dez.(Auf der Flucht er⸗ ſchoſſen.) Nachts gegen 3.20 Uhr beob⸗ achtete in Köln⸗Nippes ein Polizeioberwacht⸗ neiſter einen Mann, der ein Paket bei ſich Als der Beamte zur Feſtſtellung der onalien des Verdächtigen ſchreiten wollte, . das Paket fort und ergriff die Da der Flüchtende auf den Anruf Beamten und nach Abgabe eines Schre es nicht ſtehen blieb, ſchoß der Beamte f. Der Flüchtige wurde durch einen Schuß am Halſe tödlich getroffen. Es handelt ſich um einen 35jährigen Mann aus Nippes. Er war wiederholt vorbeſtraft, zuletzt noch wegen ſchweren Diebſtahls mit dreieinhalb Jahren Zuchthaus. Das Paket enthielt eine etwa 4 15 Liter große Kanne mit Flugzeugmotorenöl. Ein ſtolzer Recke 500 Jahre alt. Der„Weſterturm“ in der ſüd⸗ hannoverſchen Kreisſtadt Duder— ſtadt, den unſer nebenſtehendes Bild zeigt, hat bereits das ſtatt⸗ liche Alter von 500 Jahren er— reicht. ſeinesgleichen ſuchen kann, an Sehenswürdigkei iten, ſchen Bauten lern 9982 50 Stadt, die lich im Jahrfeier ſeit dieſer mehr aufnehmen kann, und ſchönen Sehenswürdigkei ten teilweiſe mit den Der gedrehte Turm, der weit und breit iſt eine Zierde der hiſtori⸗ und Baudenkmä⸗ bekannt⸗ Jahre 1920 ihre 1000 begehen konnte und Zeit von Jahr zu Jahr Befucher von auswärts die die vielen Baudenkmä lern Nord weſtdeutſchland. S. V. Bild. ———— Berlins ſüngſtes Muſeum. Blick in die Ausſtel⸗ lungshalle des Luft⸗ fahrtmuſeums am Lehrter Bahnhof in Berlin. 755 Vorder⸗ grund das 1. Verkehrs⸗ flugzeug aus dem Jahre 1919, ein umge⸗ bautes Kriegsflugzeug Typ Rumpler. Im Hin⸗ tergrund das Rieſen⸗ flugboot„Do. X“. Weltbild(M.) Fußball Gauliga⸗Tabellen Nordheſſen: Heſſen Hersfeld 1 1. FC Hanau 93 10 Boruſſia Fulda 10 33:12 13:7. Germania Fulda 11 18:10 3 Kaſſel 03 11 1612 139 Kurheſſen Marburg 10 19:23 10710 Kurheſſen Kaſſel 1111 8:14 VfB Friedberg 10 12:19 7:13 Spielvereinigung Kaſſel 11 12:19 7215 S Vad⸗Nauheim 11 10:39 3:19 Mittelrhein: Mülheimer SV 9 18:10 13:5 Tura Bonn 9 2117 Bonner FV 9 VfR Köln 9 18:14 10:8 Kölner SC 99 9 17:14 10:8 Köln⸗Sülz 07 ia Kölner CEfR 9 21 19 8:10 TuS Neuendorf 9 14.17 8:10 Eintracht Trier 81 5713 Weſtmark Trier 9 15:24 3.15 Südweſt: Boruſſia Neunkirchen 11 18:12 16:6 F Pirmaſens 11 Wormatia Worms 10 2513 Eintracht Frankfurt 9 ans FSV Frankfurt 11 22:18 12:10 Union Niederrad 10 12:19 1 IW Saarbrücken 10 16:22 7:13 Phönix Ludwigshafen 11 11:15 6:16 Kickers Offenbach 1 18 6˙14 Opel Rüſſelsheim 1 5:15 Baden: 1. FC Pforzheim 9 228 14:4 SV Waldhof 7% 2310 Karlsruher FV 9 VfB Mühlburg 8 1111 977 VfL Neckarau 9 21:18 9:8 VfR Mannheim F 1 8:6 Germania Brötzingen 10 14:20 8:12 Amicitia Viernheim 10 1420 8:12 Freiburger FC 8 16:2 6:10 Phönix Karlsruhe 9 14-28 3245 Württemberg: Stuttgarter SC r Sportfreunde Stuttgart 10 19:10 13:7 Stuttgarter Kickers 1 37 VfB Stuttgart 11 2820 1210 1. SSV Ulm 11 2121 102 Sportfreunde Eßlingen 11 18:18 10:12 SpVg Cannſtatt 10 17:20 10:10 FWeZuffenhauſen 10 12:20 911 Ulmer FV 94 10 16:30 9.11 SV Feuerbach 10 1931 2:18 Bagern: Spogg. Fürth 11 1 18:4 1. FC Nürnberg 9 19:5 171 Bayern München 10 0 1874 Wacker München 11 18:18 1210 BC Augsburg 11˖ͤĩ FC 05 Schweinfurt. 9:13 ASV Nürnberg 11 1421 8:14 1860 München 1 190 7:15 1. FC Bayreuth 13 7:19 5:19 C München 12 e In der Halle Münſterland in Münſter (Weſtfalen) wird am 29. Dezember ein Mannſchaftsrennen für Berufsfahrer über 1001 Runden ausgefahren. Als Teilnehmer gelten bereits Rauſch⸗Hürtgen, Tertilt!⸗ Göbel, Zims⸗Küſter, Gebr. Nickel und Pijnenburg⸗Wals. Kilian-Vopel, die in Amerika vier Sechs⸗ tagerennen gewinnen konnten, ſind in die Heimat zurückgekehrt. Der Wiesbadener Schön Antwerpener Sechstagerennen Sein Partner iſt der belgiſche weltmeiſter Ronſſe. Das Sechstagerennen in Buffalo(USA) wurde von den Amerikanern Cohen⸗Lands mit Rundenvorſprung vor Rodman-Thomas und Grimm⸗Ritter gewonnen. wurde jetzt zum verpflichten. Ex⸗Straßen⸗ Alte Zeitungen zum Broteinſchlagen und Tapezierungen ge⸗ eignet, zu haben im Verlag dieſer Zeitung. eee S Talen verlangen Opfer! Beſorgte und Böswillige ſtellen zurzeit vielfach Vermutungen über die wirtſchaft⸗ lichen Schwierigkeiten der Gegenwart an Sie nennen dabei beiſpielsweiſe die Fett⸗ knappheit. Preisſteigerungen einzelner Le⸗ bensmittel, das Feſthalten an der alten, ihrer Meinung nach ſehr geringen Lohnhöhe und die Deviſenknappheit mit allen ihren Be⸗ gleiterſcheinungen Wetterwolken, vor denen wir uns zu fürchten hätten Solchen Men⸗ ſchen gelingt es vielfach, ihre Zuhörer gruſeln zu machen. Sie weiſen nämlich nur auf die Paſſivſeite des Lebens hen, ohne daran zu erinnern, daß es in aller Welt Schwierig⸗ keiten gibt Wer ſich bewegt und arbeitet, hat immer mit Hemmniſſen und Widerwär⸗ tigkeiten zu kämpfen. Wer ein verſchuldetes Gut bewirtſchaften ſoll, muß erſt die alten Schulden abdecken. ehe er freien Weg gat. Wann wurde denn der Keim zur Deviſen⸗ knappheit gelegt? Wo iſt die Urſache für den Mangel an manchen Nahrungsmitteln zu ſuchen? Wann wurde vergeſſen, daß nur der Beſitz von Rohſtoffen einen Staat wirtſchaft⸗ lich frei macht? Die Antwort darauf kann immer wieder nur lauten: In dem un⸗ glücklichen Jahrzehnt nach dem Kriege. Den Paſſiven der deutſchen Volkswirtſchaft tehen heute nach faſt drei Jahren national⸗ ſozialiſtiſcher Wirtſchaftspolitik einzigartige, auch vom Ausland bewunderte Erfolge unſerer Wirtſchaftsführung gegenüber Sie waren das Ergebnis größter Kraftanſtren⸗ gung des ganzen Volkes und der mutigen ſchöpferiſchen Staatslenkung. Wie im Pri⸗ vatleben nur der Mann durch Schwierig⸗ keiten nicht abgeſchreckt wird, der ſein ganzes Leben damit zu kämpfen hat und der ſich ſeine Stellung und Erfolge täglich neu er⸗ obern muß, der in den Widerſtänden Auf⸗ gaben ſieht, die er löſen muß, ſo ſieht auch das deutſche Volk in den verſchiedenen Hem⸗ mungen, die heute noch ſeine Unabhängig⸗ keit bedrohen, ebenfalls nur Aufgaben, die ihrer Löſung harren. KEIN 5 1052% 2 vage N ai Iuui Juli Anal V1 20 Wa 2 1 Allzuviele haben ſchon vergeſſen. wie es in der deutſchen Wirtſchaft ausſah, als der Führer die Macht übernahm. 1932 hatten wir ſieben Millionen Arbeitsloſe, zwanzig Milliarden Auslandsſchulden, eine indu⸗ ſtrielle Erzeugung, deren Leiſtungshöhe auf den Stand der Zeit vor der Jahrhundert⸗ wende geſunken war. Was iſt ſeitdem in zaum drei Jahren nicht alles erreicht worden! ½ Nil. Menschen melir Arheit u. Srof gekommen 40555 1. 1155 Glonaten 100 Jun 2 Air Ae Ae Zs ulacungen vnn Jxrruneunugen Zeichnungen: Specht(2), Kieglich(2) M 5 Millionen Volksgenoſſen haben wieder Lohn und Brot gefunden Als unmittel⸗ bare erſte Folge der Arbeitsbeſchaffung ſetzte die Zunahme der induſtriellen Erzeugung, die Steigerung des Handels und Verkehrs und der wachſende Sparwille des deutſchen Volkes ein Nach jahrelanger hoffnungs⸗ loſer Lage brachten die Maßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Regierung beiſpiels⸗ weiſe der Kraftfahrzeugwirtſchaft grund⸗ legeßden Umſchwung Allein in dieſem Wirt⸗ ſchaftszweig konnte ſeit 1932 eine halbe Million deutſcher Menſchen mit ihren Fa⸗ milien zuſätzlich ihr Brot finden. Die erſten drei Jahre der Regierung Adolf Hitlers brachten weiter ein Steigen des Volkseinkommens auf annähernd 52 Milli⸗ arden Mark 29 Milliarden davon entfielen auf das Arbeitseinkommen, das im Jahre 1932 nur 26 Milliarden betrug. Die Kleingläubigen, die heute an der Auf⸗ bauarbeit in der deutſchen Wirtſchaft zwei⸗ feln, haben vergeſſen, daß für große Taten Opfer gebracht werden müſſen. Bei plan⸗ voller Arbeit ergeben ſich notwendig hier und da immer mal Schwächepunkte; ſie ſind aber nur das Signal zum Sammeln neuer Kräfte. Der Führer und ſeine Mitarbeiter ſehen die unbeſtreitbaren Erfolge, die ſie er⸗ reicht haben, nur als einen Anfang an. Weit entfernt von aller Selbſtgefällig⸗ keit wiſſen ſie, daß ſie die ganze Kraft des Volkes noch auf Jahre hinaus gebrauchen werden, um ihren Plan zu Ende zu führen: Unſere nationale Sicherheit aus eigener Kraft zu erreichen! e Es wäre vielleicht ſehr volks⸗ tümlich geweſen. wenn man er⸗ wogen hätte: erſt verſchaffen wir allen Arbeitswilligen Arbeit und Brot, und wenn das erreicht iſt. a dann beginnen wir mit einer Er⸗ 70 höhung der Lebenshaltung Für die Gegenwart wäre dieſe Methode 5 für die Zufunft aber ver⸗ bequem. 135 hängnisvoll geweſen. Unſchwer hätte man mit den er⸗ höhten Steuereingängen and an⸗ deren Einnahmen auch ſchöne Wohnhäuſer und Gärten bauen können. Wer hätte dann N r in⸗ mitten einer aufgeregten Welt die deutſchen Grenzen 9 85 155 Was ſoll uns auch der höchſte Le⸗ bensſtandard, wenn wir abhängig vom Wohlwollen des Auslandes ſind! Der Führer hat nach der Machtübernahme ſo gehandelt, wie ein Bauer es tun würde, der einen Hof auf einer der Nordſee-Inſeln übernimmt. Der Bauer ſetzt ſeine ganze Kraft zu aller⸗ erſt für die Sicherung ſeines Beſitzes geger die drohende Flut ein, ehe er am Wohn⸗ haus und an den Ställen Hand anlegt oder die Lebenshaltung ſeiner Familie verbeſſert. Wie dieſer Bauer auf dem gefährdeten Hallig⸗Hof, handelt der Führer, wenn er heute alle Kräfte zur Eroberung der Wehr⸗ freiheit frei macht Barum keine Iweckſpar⸗ Unternehmen? Durch Reichsgeſetz iſt jetzt die Auflöſung der Zweckſparunternehmungen angeordnet worden Die Zweckſparunternehmungen be⸗ haupteten im deutſchen Kreditſyſtem dadurch eine Lücke auszufüllen, daß ſie allen Volks⸗ genoſſen Kreditmöglichkelten boten, die keine bankmäßigen Sicherheiten beſaßen Sie ließen daber aber den Grundſatz außer acht, daß jeder geſunde Kredit einer geſunden Grundlage bedarf Den Schaden hatten darum die Zweckſparer ſelbſt zu tragen Da⸗ bei waren von allen Sparern 46.8 Ent⸗ ſchuldungsſparer Gerade dieſe Gruppe von Sparern iſt außerdem m angels ausreichen⸗ der Mittel verhältnismäßig oft zur vor⸗ zeitigen Aufgabe der Sparverträge gezwun⸗ gen worden Die Unzufriedenheit unter den Sparern mußte alſo groß ſein. Hinzu kam noch, daß die Zweckſparunter⸗ nehmen mit viel zu hohen Unkoſten arbeite⸗ ten. Im Jahre 1934 ſind dafür nicht weniger als 30% von den geſamten Einzahlungen verwirtſchaftet worden Die Enttäuſchung der Sparer iſt daraus deutlich erſichtlich, daß zum 30. Juni 1935 von 138 000 Sparver⸗ trägen nicht weniger als 20, das ſind 27 339, gekündigt wurden Bis Ende 1934 haben allein die Kaen an Spargut⸗ haben, die die Zweckſparunternehmungen zur Vermeidung des Zuſammenbruchs ihren Sparern zumuteten. 920000 Mark erreicht. Dieſe Unternehmungen, die in Deutſchland ſeit 1930 beſtehen. brachten es durch eine rührige Werbung und eine anfangs früh⸗ zeitige Zuteilung von Darlehen zu einer raſchen Ausbreitung im ganzen Reich Bis 1933 waren 298 ſolcher Zweckſparunterneh⸗ mungen gegründet worden Als aber viel⸗ fache Klagen über die Werbungsmethoden dieſer Unternehmungen verlauteten, wurden ſie im Mai 1933 durch ein Geſetz unter Neichsauſſicht geſtellt Einer großen Anzahl Zweckſparunternehmungen mußte der Ge⸗ ſchäftsbetrieb ſchließlich überhaupt unterſagt werden, ſo daß nur noch 51 Geſellſchaften ihre Selbſtändigkeit behaupteten Durch das Verbot der Zweckſparunterneh⸗ mungen werden etwa 108 000 Sparer be⸗ troffen. Dieſe ſollen aber allgemein keine finanzielle Einbuße erleiden Mit Hilfe der öffentlichen Sparkaſſen werden ſie verhält⸗ nismäßig ſchnell in den Beſitz ihrer Gut⸗ haben gelangen Wenn ſie auf der einen Sei⸗ te ihrer Anwartſchaft auf Darlehen verluſtig gehen, ſo werden ſie andererſeits aber vor dem Schaden bewahrt, den ſie beim Weiterbe⸗ ſtehen nicht lebensfähiger Unternehmungen in der Zukunft erlitten hätten Da das Reich zum Schutze der Sparkaſſen eine Bürgſchaft von zwei Millionen Mark übernommen hat, iſt mit einer alle Teile befriedigenden Ab⸗ wicklung zu rechnen Wenn das Reich hier von ſeinen Grundſätzen abweicht und Gläu⸗ bigern von zu löſchenden Unternehmungen zur Befriedigung ihrer Forderungen ver⸗ hilft, dann geſchieht das, weil viele Sparer dieſen Einrichtungen ſich nur deshalb ange⸗ ſchloſſen haben, weil ſie behördlicher Beauf⸗ ſichtigung unterſtanden und weil die meiſten dieſer Sparer den weniger bemittelten Schichten der Bevölkerung angehören, die auf Spargelder dringend angewieſen ſind. Kleinigkeiten, die uns angehen Es ſind nicht immer die großen Umwäl⸗ zungen der Technik, die uns heute im täg⸗ lichen Leben ſelbſtverſtändlich geworden ſind, uns Annehmlichkeiten bereiten. Gerade die Kleinigkeiten gehen uns vielfach beſonders an. Sie machen ſich Tag für Tag bemerk⸗ bar. Kleinigkeiten waren es auch, die in der„guten alten Zeit“ viel Mühe und Plage machten In der Zeit, als der Großvater die Großmutter nahm, iſt im praktiſchen Leben manches weniger gut und weniger ſchön ge⸗ weſen, als es heute iſt: Die Kleinigkeiten fehlten, die wir heute als ſelbſtverſtändliche Zugabe zum Leben anſehen. Wie war es noch dor Jahren beiſpiels⸗ weiſe mit der Waſſerverſorgung? Waſſer⸗ leitungen gab es noch nicht Man holte das Trink⸗ und Gebrauchs waſſer aus Brunnen, und Teichen Vielfach brachte man es am⸗ langen, mühſeligen Wegen über Treppen. und Stiegen heran, bewahrte es in Eimern: und Bütten. Waſſer war beinahe ein koſt⸗ barer Stoff, mit dem man ſparſam umging. Wer einen guten Schluck friſchen Waſſers begehrte, hatte es nicht ſo leicht wie wir, die wir eben den Waſſe rhahn aufdrehen, bis das, Waſſer quellfriſch ins Glas läuft. 1 Mit dem Warmwaſſer war es noch ſchwie⸗ riger Wer das Bedürfnis nach einem wae⸗ men Bad hatte, mußte ſich zu Haus in den Waſchzuber ſetzen und mühſam das heiße Waſſer Topf für Topf bereiten. Noch der alte Kaiſer Wilhelm! lietz ſich jedesmal eine Badewanne aus dem nahegelegenen Hotel de Rome ins Schloß herüberbringen, wenn er die Wohltat eines warmen Bades ge⸗ nießen wollte Heute tennt in den Städten jede Famtlie(auch bei kleinſtem ee das warme Waſſer für Körper⸗ und Ge⸗ ſundheitspflege, für Reinhaltung der Woh⸗ nung, für häufige Wäſche Schmucke Bade⸗ öfen liefern die benötigten Mengen für billi⸗ ges Geld Vier Braunkohlenbriketts genügen in unſeren Tagen für ein warmes Vollbad. Ein anderes Beiſpiel: Die Heizung Ge⸗ wiß gab es auch früher ſchöne Oefen. Viele Dichter haben den gemütlichen Kamin, den kunſtvoll gear⸗ beiteten Ofen beſungen. Aber auch ein altes Sprichwort galt früher ein 5 80 undichtes Dach, eine böſe Frau und der Haus⸗ rauch ſeien die drei übelſten Dinge eines Hauſes Uns Heutigen hat auf dem Gebiet der Heizung die fortſchreitende Technik das Leben angenehm geſtalter, mehr Wärme und mehr Behaglichkeit in unſere Wohnungen ge- bracht Früher brannte man im weſentlichen Holz Es war nicht immer trocken genug, bei den offenen Feuerſtätten entſtand une vermeidlicher Qualm Heute haben wir als Wärmeſpender im Haushalt vorwiegend das ſaubere, handliche Braunkohlenbrikett. das angenehm verbrennt und einfach zu hand⸗ haben iſt Die neuzeitliche Technik hat uns Oefen geſchaffen, die den Brennſtoff beſtens ausnützen Setzt man den Ofen des Mor⸗ gens ſachgemäß in Gang, ſo braucht man ſich den ganzen Tag ſo gut wie gar nicht meht um ihn zu kümmern Und wenn man des Abends ein oder zwei Briketts in die Aſchen⸗ glut legt. dann hat man am nächſten Mor⸗ gen noch ein warmes Zimmer und im Hand⸗ umdrehen den Ofen wieder hochgeheizt So hat man einen einfach zu regelnden, ſpar⸗ ſamen Dauerbrand. Auch bei dieſen täg⸗ lichen Verrichtungen iſt unſer Leben gegen⸗ über der„guten alten Zeit“ bequemer, einfacher und angenehmer geworden. Wenn wir heute auch hier und da einen rechten Aerger über irgend etwas haben, dann mögen wir daran denken, daß unſere Vorfahren beſtimmt wie wir manchen großen Aerger hatten, daß für ſie aber noch viel mehr kleiner Aerger hinzukam Als richtige Lebenskünſtler haben wir uns die kleinen Dinge des Alltags im Fortſchritt der Technik deinſtbar gemacht. * 8 * ehel che Sta. 1 feilt cen und fele fi e 2 den dez hall fi de ning chunt und finde El den ſonde wil gef Ein In der! von dance ton Das Cupe ce een st derüb die„ dundl. georg den ſein 90 Jeitun Was! Jelgit konnte entſchl. Aaßerf dekelts Das Doehett 12. — herr broch Tung Nencch licht d Der fg Unte 10 1 ſchts d Lerfaff ſraſt dung, it id die f onder n in er garbei 80h daz 95 r 2 * 2 * gerg. lo Ang. ide 0. ———— — 8 r —— In kurzen Worten Die Deutſche Reichspoſt nahm einen neuen Rundfunk⸗Zwiſchenſender in Gleiwitz in Betrieb; ferner wurde der Rundfunkſender in Saarbrücken, der von 0,7 kw auf 17 kw verſtärkt worden iſt, in Betrieb genommen. Die„Deutſche Rundſchau“ oeröffentlicht ebenſo wie andere Tageszeitungen der deut ſchen Vo ksgruppen in den außerdeutſchen Staaten zur Ausweiſung der Heimattreuen aus Eupen⸗Malmedy einen Proteſt des Verbandes der deutſchen Volksgruppen in Europa Die„Times“ bemerkt zu Edens Ernen— nung, ſie entſpreche den Wünſchen der öffentlichen Meinung und des Volkes. Der außenpolitiſche Mitarbeiter des Daily Herald“ will wiſſen, daß die in Frage kommenden Völkerbundsſtaaten be⸗ friedigende Erklärungen hinſichtlich eines etwa erforderlichen Beiſtandes zu Waſſer und zu Lande im Mittelmeer abgegeben hätten. Die Spannung zwiſchen Japan und der Sowjetunion hat ſich neuerdings verſchärft. Militäriſche Veſprechungen Die Juſammenarbeit im Mittelmeer. London, 24. Dezember. Wie am Montagabend in London milge⸗ teilt wurde, haben in letzter Zeit Beſpre- chungen zwiſchen den Stäben der britiſchen und der franzöſiſchen Flotten- und Heeres⸗ ſtellen in der Frage der gegenſeikigen mill käriſchen Anterſtützung im Mittelmeer ſtalk. gefunden. Dieſe Beſprechungen ſind. wie hier verlauket, befriedigend verlaufen. Sie wur⸗ den in Paris durchgeführt, und Mitglieder des briliſchen General⸗ und Admiralſtabes halten ſich zu dieſem Zwecke nach der fran. zöſiſchen Hauptſtadt begeben. Der diplomatiſche Mitarbeiter der„Eve⸗ ning News“ berichtet, daß ähnliche Beſpre⸗ chungen vorausſichtlich zwiſchen England und den übrigen Mitteimeermächten ſtatt⸗ finden werden. England werde ſich dabei nicht mit blo⸗ zen mündlichen Verſicherungen begnügen. ſondern es wolle genau über die Art der militäriſchen Ankerſtützung unterrichtet ſein —— über die etwaigen Vorbehalte und die nelligkeit, mit der die Maßnahmen durch geführt werden könnten. Ein feiger Eſelstritt Ein belgiſches Blatt über die Vertreibun der Heimaktreuen. Brüſſel, 24. Dezember. In einem Bericht über die Austreibung der vier heimattreuen Eupen⸗Malmedyer von Haus und Hof glaubt die„Indepen⸗ dance Belge“ dieſen Vorgang am deſten in ironiſcher Form gerecht zu werden. Das Blatt gibt zu, daß in Malmedy und in Eupen eine gewiſſe Erregung über die bel⸗ Fiſchen Ausweiſungsmaßnahmen feſtzuſtel⸗ zen ſei und daß die Gendarmerie eine Son⸗ derüberwachung habe einrichten müſſen, die„üblichen“ Machenſchaften der Heimat- bundleute vorzubeugen. Es ſei weiter dafür geforgt, daß Dehottay mit leeren Hän⸗ den abziehe. Die Finanzverwaltung habe ſein ganzes Mobiliar, die Druckerei ſeiner Jeitung, kurz und gut alles beſch agnahmt. was die Schulden dieſes ebenſo ſchlechten Zelgiers wie Steuerzahlers ſicherſtellen tonnte. Die Regierung ſei, ſo ſcheine es, entſchloſſen, das Werk der Säuberung mit Eußerſter Kraft fortzuſetzen. Die Akten ſeien bereits in Vorbereitung. Das Blatt unterſtreicht zum Schluß, daß Dehottay, als ihm ſein Ausweiſungsbefehl überbracht wurde, in Tränen ausge brochen ſei, und drückte ſeine Verwunde⸗ rung darüber aus, daß dieſer merkwürdige Menſch, der ſo ſehr Deutſchland liebe, gar⸗ nicht darauf aus ſei. dorthin zurückzukehren. Der Begriff„Heimatliebe“ und„Gefin⸗ 3 ſcheint einem Blatt vom Schlage der„Independance Belge“ nicht ge⸗ läufig zu ſein. „Anſer Kamy“ Unter dem Titel„Unſer Kampf“ ſchreibt der„Malmedyer Landbote“ u. a.:„Ange⸗ ſichts der Freiheiten, die in der belgiſchen Verfaſſung verbürgt ſind, verbietet und be⸗ ſtraft man in Eupen⸗Malmedy die Mei⸗ nung, daß dieſes Volk deutſchen Urſprungs iſt und als ſolches natürliche Rechte beſitzt, die nicht etwa eine Anmaßung bedeuten, ſondern die jedes Volk für ſich als die höch⸗ ten in Anſpruch nimmt. Männer. die in dieſer Meinung und heiligen Ueberzeugung gearbeitet und gehandelt haben, werden von der Scholle getrieben, die ſeit Generationen das Königreich ihrer Ahnen war. Nicht ohne Grund hat ein Verteidiger im Ausbürgerungsprozeß erklärt, man ſolle über das Schickſal Eupen-Malmedys einmal zine Volksabſtimmung in Belgien machen, am feſtzuſtellen, ob das belgiſche Volk wünſcht, daß wir belgiſch bleiben. und der Verteidiger fügte hinzu, daß die Mehrheit des belgiſchen Volkes der Meinung ſein würde. Eupen⸗Malmedy— Land und Leu⸗ de— dorthin gehen zu laſſen, wo es ihnen beliebt. 1 Die Ausweiſung aber hat gezeigt, daß Be gien das Land behalten, die bodenſtän⸗ dige Bevölkerung aber, die dieſem Lande, ſeiner Kultur und Tradition nicht die Treue bricht, entwurzeln und verjagen möchte. Die Ausgewieſenen ſind ehrliche Kämpfer ge⸗ weſen und merden es bleiben. Wir waren Tote des Jahres 1935. Oben von links nach rechts: Miniſterialrat Otto Laubinger; Ge⸗ heimrat Carl Duisberg; der bekannte Münchener Verleger Julius Fried⸗ rich Lehmann; Frau Eliſabeth Förſter⸗ Nietzſche.— Unten von links nach rechts: Der bayeriſche Kultusmini⸗ ſter und Gauleiter der bayeriſchen Oſtmark Hans Schemm; Reichs⸗ ſtatthalter und Gauleiter Wilhelm Friedrich Loe⸗ per; Generaloberſt von Linſingen; SS.⸗Sturm⸗ ührer Axel Holſt, der bekannte Turnierreiter. Weltbild(M.) — ſeit Jahrhunderten Leutſche, in uns lebt ſeit Jahrhunderten deutſcher Geiſt. Wir achten auch den Geiſt anderer Völ⸗ ker und haben nur den einen Wunſch, fü: den Weltfrieden eine Brücke zu ſchlagen. Den Bau einer ſolchen Brücke haben wir ost begonnen. Der Partner aber, mit dem wi⸗ in dieſem Staate zu leben gezwungen ſind, hat jedesmal ſeine Mitarbeit verweigert Daß ſich die Verweigerer dieſer Mit. arbeit im Lager katholiſcher Belgier be⸗ finden, ſchmerzl uns beſonders. Dieſe Menſchen ſollten doch einſehen. daß Naturrechte auch göttliche Rechte ſind. Daß ſolche Menſchen ausgerechnet einige Tage vor demgrößten Frledens⸗ fe ſtee, dem Weihnachtsfeſt. Familienväter aus der Heimat vertreiben. ihrer Familie und ihrer Scholle entreißen, iſt eine be ſondere Roheit. An die Auslands ⸗Deutſchen Ein Weihnachtsgruß. Berlin, 24. Dezember. Der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP, Gauleiter E W. Bohle. überſen⸗ det den Deutſchen im Auslande zum Weih⸗ nachtsfeſt 1935 einen Gruß, in dem es u. a. heißt: Zum Weihnachtsfeſt 1935 und zum Jah- reswechſel ſende ich den deutſchen Volksge⸗ noſſen und Volksgenoſſinnen in aller Welt herzlichſte Grüße aus der alten Heimat. Die Deutſchen draußen wiſſen. daß wir im Reich immer derjenigen gedenken, die fern der Heimat leben. Im Gegenſatz zu frü⸗ heren Zeiten iſt das Auslandsdeutſchtum deute ein vollwertiges Glied der großen deutſchen Vaiksgemeinſchaft. In den Tagen des weihnachtlichen Frie⸗ dens und in den letzten Tagen des Jahres. die den Menſchen immer wieder zur Be⸗ ſinnung aufrufen, wollen wir alle, hier und draußen, in tiefer Dankbarkeit des Man- nes gedenken, der es möglich gemacht hat Weihnachten im Zeichen eines inneren und äußeren Friedens zu feiern. Allein dem Werk Adolf Hitlers verdanken wir es. daß ein einiges Volk ſich in gegenſeitiger Kame- radſchaft und Verbundenheit am Heilig⸗ abend zuſammenfindet. Aeberall, auch im enklegenſten Winkel der Welt, wo Deutſche wohnen. hat der Ge⸗ danke deulſcher Einigkeit Eingang gefunden. Dieſen Gedanken zu feſtigen und auch dem 'itzten Deulſchen das Gefühl zu geben, do er zu uns gehört, betrachte ich als die erſie Auslandsorgani- und ſchönfte Aufgabe der — —— — ſatlon umferer Bewegung. Deukſchland und Adolf Hitler— dieſe Lo- ſung wird auch im neuen Jahre unſer gan⸗ zen Sein erfüllen! Für Opfer der Arbeik auf See. Berlin, 24. Dez. Die mehrfachen Schiffs⸗ unglücke im vergangenen Herbſt haben zu Verhandlungen zwiſchen den beteiligten Stellen geführt. um die Fürſorge für die Hinterb iebenen der verunglückten Seeleute in Zukunft beſſer zu pflegen, als es früher geſchehen iſt. Dieſe Verhandlungen haben zu dem Ergebnis geführt, daß im Rahmen der vom Führer und Reichskanzler ins Leben gerufenen„Stiftung für Opfer der Ar⸗ beit“ eine Hilfsſtelle für die Opfer auf See eingerichtet wird. Der Fürſtbiſchof von Vrixen unker militäriſcher Bewachung Wien, 24. Dezember. Die chriſtlich⸗ſoziale„Reichspoſt“ und das „Neuigkeitsweltblatt“ bringen die Nachricht, daß der Fürſtbiſchof von Brixen. Dr. Johan- nes Geißler, ſeii 15. Dezember unter mili⸗ käriſcher Bewachung ſtehe, weil er in einem Rundschreiben an den Klerus der Diözeſe Brixen gebeten habe, von einer Propaganda für die Ablieferung von Metallen abzuſehen. da dies Aufgabe der Faſchiſtiſchen Partei ſei. An dieſe Meldung knüpft das chriſtlich⸗ ſoziale„Neuigkeitsweltblatt“ einen außeror⸗ dentlich ſcharf gehaltenen Kommentar ge— gen Italien, wie er in dieſer Form ſeit Jah⸗ ren in einem der Regierung naheſtehenden Organ nicht mehr erſchien. Die italieniſche Regierung, meint das Blatt. bediene ſich bei der Rechtfertigung des Krieges gegen Abeſ— ſinien vorzuasweife des Arguments, daß dieſer Krieg ein Kampf für die Kul⸗ tur und für den Fortſchritt in einem bar— bariſchen Lande ſei. Wie aber ſolle Italien vor der Welt wirklich als geeigneter Kolo— niſator und Kulturbringer erſcheinen, wenn italieniſche Behörden ihre Miſſion in der Ueberwachung eines Biſchofs erblickten, der nur mit offizieller Genehmigung ſeine Pflicht erfüllt habe? Gnadengeſuch für Hauptmann Neuyork, 24. Dezember. Wie aus Trenion(New Perſey) berichtet wird, haben die Verteidiger des wegen Er⸗ mordung des Lindbergh-Kindes zum Tode verurteilten Hauptmann beim Gnadenge— richt des Staates New Jerſey ein Gnaden— geſuch eingereicht. Einzelheiten des Geſu⸗ Weltbild. „Alle müſſen opfern!“ Unter dieſer Parole begann die Hitlerjugend im ganzen Reiche die Sammeltätigkeit für das WH W. ———— ¶— 4ä46E—é— g 12 ches wurden in Uebereinſtimmung mit dem Geſetz nicht veröffentlicht. Zur Abreiſe der Familie Lindbergh nach Europa wird noch bekannt. daß die Familie tatſächlich die einzigen Fahrgäſte auf dem Dampfer„American Importer“ ſind Eine Anzahl weiterer Fahrgäſte, die Schiffsplätze auf dieſem Dampfer belegt hat⸗ ten, wurden in letzter Minute auf einen an— deren Dampfer gebracht. Alle beteiligten Stellen lehnen im übrigen jede Stellung⸗ nahme zu der Angelegenheit ab. 5 s* 12 f Vörſen und Märkte Vom 23. Dezember. (Ohne Gewähr. Mannheimer Großviehmarkt. Zufuhr: 58 Ochſen, 46 Bullen, 324 Kühe, 80 Färſen, 1019 Kälber, 40 Schafe, 1873 Schweine und 2 Ziegen. Preiſe: Ochſen 43, 42; Bullen 42, 42; Kühe 42, 37 bis 41, 29 bis 36, 22 bis 28; Färſen 43, 42, 40 bis 41; Kälber 70 bis 75, 63 bis 69, 52 bis 62, 41 bis 51; Schweine—, 57, 55, 58, 51; Ziegen nicht notiert.— Marktverlauf: Rin⸗ der lebhaft, Kühe vernachläſſigt, Bullen zu⸗ geteilt, Kälber flau, großer Veberſtand; Schweine zugeteilt. Mannheimer Pferdemarkt. Zufuhr: 34 Arbeitspferde und 40 Schlacht⸗ pferde. Preiſe: Arbeitspferde 1250, Schlacht⸗ pferde 45 bis 165 Rm. pro Stück.— Markt- verlauf: Arbeitspferde ruhig, Schlachtpferde mittel. Mannheimer Getreidegroßmarkt. Preiſe unverändert. Karlsruher Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 38 Ochſen, 25 Bullen, 71 Kühe, 22 Färſen, 216 Kälber, 925 Schweine und ein Schaf. Preiſe: Ochſen 43, 42; Bullen 43, 42; Kühe 42 bis 43, 39 bis 41, 35 bis 37, 30 bis 34; Färſen 43, 39 bis 42; Kälber 71 bis 75, 67 bis 70, 60 bis 66; Schweina — 57, 55, 53, 51.— Marktverlauf: Groß⸗ vieh mittelmäßig, Kühe geringſte Qualität Ueberſtand, Schweine zugeteilt. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 106 Ochſen, 32 Bullen, 229 Kühe, 96 Färſen, 641 Kälber, 12 Schafe und 2779 Schweine. Preiſe: Ochſen 43, 43, 40 bis 43, 35 bis 38; Bullen 43, 43, 43; Kühe 41 bis 23, 34 bis 40, 28 bis 33, 21 bis 273 Färſen, 43, 43, 41 bis 43, 37 bis 407 Käl⸗ ber 72 bis 76, 65 bis 70, 57 bis 64, 48 bis 56; Schweine 57, 57, 55, 53, 51, 51, „ Schach Viernheimer Schachklub gegr. 1934. Clublokal:„Zum grünen Haus“. Spielabend: jeweils Donnerstags 8 Uhr! Am 2. Weihnachtsfeiertag vormittags 9 Uhr Klubkampf gegen Waldhof! Am 2. Weihnachtsfeiertag, Donnerstag, den 26. Dez. 1935, vormittags 9 Uhr, findet in unſerem Klublokal„Zum grünen Haus“ ein Klubkampf gegen den Schachklub Waldhof an 15 Brettern ſtatt. Die Mitglieder des Viernheimer Schachklubs, ſowie alle hieſigen Schachintereſſenten, laden wir hierzu freund⸗ lichſt ein, und bitten um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Man kann geſpannt ſein, wie ſich unſer hieſiger Schachklub gegen die bekanntlich ſehr guten Waldhöfer ſchlagen wird. Den hieſigen Schachintereſſenten kann ein Beſuch dieſes Klubkampfes nur beſtens empfohlen werden. Der Eintritt iſt frei! Be ginn vormittags 9 Uhr! N Verantwortlicher Schriftleiter: Johann Mar⸗ tin, Viernheim; verantwortlicher Anzeigenlei⸗ ter: Johann Martin, Viernheim; Druck und Verlag: Johann Martin, Viernheim, Adolf Hitlerſtraße 36; D. A. XI. 1935 950. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 4 gültig. 6 A Für die Feiertage empfehle: 1 4. 8 5 9 8 f Statt jeder beſonderen Anzeige! la. Weine Giafs Marien 11 offen und in Flaſchen ſehr preiswere 18 33 1 1—4 6 0 7 7e 0„ 13 Meine Verlobung mit Fräulein Irene Schmucker Jbre Verlobung beehren eich anzuzeigen . Ich gebe die Verlobung meiner jüngſten Blaeß, Cochter des verſtorbenen Herrn Spezial Bier 9 1 Tochter Irene mit Herrn Medizinal⸗[Dr. med. Heinrich Philipp Blaeß und feiner 9 bra 10 Fun er urn oe Aanf 5 5 8 1 3. 5 m Anſtich und in Flaſchen* 5 praktikant Herbert Krau B bekannt Frau Gemahlin Maria geb. Herte, gebe ich Zu einem Beſuch 1. Gaſtſtätte aam Aofmann Der durch bekannt über die Feiertage laden wir 0 1 1 8 ſreundlichſt ein b 0 g 1 Frau Maria Blaeß 8 5 Math. Träger Wtw. Vlernbein Mei bnacfen 1935 1 geb. Herte Her ert Krauß Saftladen z. grünen caub 11 Medizinalpraktikant Viernheim Heddesheim Ein lederner Herrnhandſchuh 1 Mannheim, Städt Krankenhaus ging in der Saarſtraße od. Adolf 5 5 337 1 Weihnachten 1955. ee Hitlerſtraße verloren. Der Mlbelmine Aonig 1 e a 7 ehrliche Finder wind gebeten den⸗ K 1 ſelben in der Berth. 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Je te, Feskeebn fung: 1 Preislagen mit moderner Ausſtattung. 0 wird gebeten beim zweiten Geläut in der Kirche zu ſein 5 Weltliche Feier: Abends 8 Uhr im Gaſthaus zum 1 1 ih z 1 Geſangverein fen 141 Saalb 1 Branntwein Brennerei und Likör- Fabrik ſang 0 Karpfen Familienabend. Saalöffnung 7 uhr Gün erhund F 4 N. B. Eintritt nur durch Vorzeigung der Einlaßkarten 10— 2 bra 0 Stühle umlegen wird auf keinen Fall geſtattet. 10 Ludwig Lamberth 0 0 91„„ * i Viernheim 0 0 l 5632. TK 1 Am 1. Weihnachts-Feiertag findet im Lokal, Zum Karpfen“. 4— 110 unſere Weihnachtsfeier ſtatt. Zur Aufführung 5 gelangt die bekannte Volksoperette mit Revue⸗Einlage 16 2 f.* 1 15 2 7 f fertigt billigſt 0 Es war in Heidelberg n de Smidt erlobhungs- Briefe Weiler Anzetger 110 Hierzu laden wir unſere verehrten Mitglieder herzl. ein. 10 Anfang 8 Uhr Muſik: Kapelle Schwarz⸗Weiß 10 Der Vorſtand 5 4 10 Palmbräu-Braustübel 10 D 2, lO am Mational-Theater ö 9 5* AenaddneaddaddadaddaddadddadddmddddddCddd 1 A 1 1 2E 5 E U I II 1 E n Verſucht in Mannheim den 100jährigen 0 der Palmbrä ö das Stück 15 PIg., zu haben im zum Tapezieren, Einwickeln festausschank der Falmhrau *** 3 N u. ſ. w. hat laufend abzugeben: Es ladet höflichſt ein! 4 ö 2 7* 2* 2 ne .. viernheimer Anzeiger eee 0 ö