dmelbheae Dan. Streich⸗äs, pfund 0 u. 80 Pfg. empfiehlt Nik Werle, büaestasse 7. Ein ordentliches, fleißiges Müdchen für Hausarbeit g eſu cht. Chriſtian Blaeß. Ein Eiulegſchwein zu verkaufen Aunaſtr. Nr. 40. Kiſtenverkleberin WD geſucht F. Hartmann, Kaiſerhof. Schönes neues Haus beſtehend aus drei 3-Zimmer⸗ wohnungen u. einer 2-Zimmer— wohnung mit Seitenbau und großem Grabgarten zu verkaufen. Von wem, ſagt die Expe— dition dieſes Blattes. Wee e bee bt e esrf rig Eine Hofreite nobst 263 mtr. brab- garten ist zu verkaufen. Näheres bei brogh. Ortsgericht hie. EE 3 Pärchen 12— 13 Wochen alte Zuchthaſen zu verkaufen. Joh. Mandel 19., verl. Alexanderſtr. palast-Theater J b Mannheim, Breitestl. J 6 das bestbesuchte Lichtspielhaus Mannheims Henny porten-Woche von Freitag, I2. bis einschl. Donnerstag, J8. Jan. Henny Porten in ihrem 4ten Film Gretchen Wendtland Schauspiel in 3 Akten. Hauptdarsteller: Meister Wendtlande„ Rudolf Biebrach Gretchen, seine Tochter, Henny Porten Ingenieur Johannsen.„ Ludwig Trautmann Leutnant Lindström August Weigert Melita Heim„ il bertz Minne, Wendtlands Haushälterin. Frida Richard. * Zwei ſtarke Mutter Schweine hat zu verkaufen Johann Ehrhardt Blauhutſtr. 51. Alle Sorten Korb⸗, Beſeu⸗ und Bürſten⸗Waren ſind eingetroffen und billigſt zu haben bei Jakob Beyer. Kriegsgebete Kriegsgebete wie: Harret aus!— Gebet für unſere Soldaten im Felde.— Ge— bet für unſere verwundeten und kranken Soldaten.— Gebet für die ſterbenden u. gefallenen Sol— daten.— Gebet um den Frieden vom Hl. Vater Benedikt XV.— Alle 5 Gebete, 4 Seiten, ſind auf ein Blatt ſo gedruckt, daß es ins Gebetbuch gelegt werden kann. Preis 5 Pfg., erhältlich in der Buchdruckerei Johann Martin. 1 Infolge Erwerbung der alleinigen Erstaufführungsrechte für Mannheim von folgenden Serien: Henny Porten, Mia May, Alwin Neuß, Maria Carmi, Hedda Vernen, Joe Deebs, Phantomas, Ireumann-Larsen, Müller Linke usw. bie- ten win das Beste, was der deutsche Filmmarkt 1917 hervorbrachte Diese Films bringt r nur das Palast- Theater. Ferner Als das Lied verklungen Drama in 2 Akten. P Lichtspielhaus Viernheim Programm für Sonntag, den 14. Januar: 2 Roman eines Herzons 2. tief ergreifende Liebestragödie in 2 Akten 2 Akter Die Zigeunerin Drama in 1 Akt urkomisch „Eine abe. beer Cu. Auf Leben ung Jod höchst spannende Handlung in 2 Akten Marie muß unter d. Haube resolute Telefonistin“ senr heiter eren Mut eines Weibes ersch. Handlung O wehl mein Strumpiband tolle Humoreske — eee 1 ö 1 hoc interessant. 30 U o. Deutschland ene 2 ö du Kindel- Und Jugend-Vorsteung D eee Beginn der Abend-Vorstellung präzis 8 Uhr. Zu zahlreichem Besuche ladet höflichst ein J. Faltermann. S E ee eee Aufruf. Die freiwillige Sanitätskolonne Viernheim wird bis auf Weiteres ihre Tätigkeit auch auf die Uebernahme des Nachtwachdienſtes in unſerem Vereinslazarett vom Roten Kreuz erſtrecken. Dies iſt nicht nur zur unbedingt notwen⸗ digen Entlaſtung der bereits ſeit Kriegsausbruch ununter⸗ brochen mit der Verpflegung pp. der Verwundeten betrauten Schweſtern, ſondern auch mit Rückſicht auf die in letzter Zeit ſehr geſtiegene Zahl der Schwerverwundeten, dringend ge— boten. Nach dem Einzug der meiſten Mitglieder unſerer Sanitätskolonne kann dieſe Aufgabe nur unter Zuziehung freiwilliger Hilfskräfte erfüllt werden. Die nicht wehrpflichtigen männlichen Einwohner unſerer Gemeinde jeden Alters, welche zur Verrichtung der hier in Frage kommenden Dienſte bereit und in der Lage ſind, werden gebeten, ſich bis 20. Januar 1917 bei dem Unterzeichneten zu melden, der auch jede weitere Auskunft erteilt. Viernheim, den 12. Januar 1917. Der Stellvertreter des Kolonnenführers: Winkler, Polizeidiener. Fidlaugen-Kal- bester Dünger für Getreide-, Rüben-, Wein- Bau hergestellt in norddeutschen Kaliwerken. Emſpehlungen von vielen Landwirten und Gutsbesitzern zu Diensten. Es werden überall landw. Vereine und Händler als Vertreter gesucht. M. Träger, Düngerpandlung, Mernheim Vertreter für Heddesheim: Franz Josef Heinz bei welchem Bestellungen jederzeit gemacht werden können. Der letzte Herr v. Knackwurst Filmschwank in 2 Akten. Ein Ausflug in die sächsische Schweiz herrliche Naturaufnahme. Anfang 3 Uhr, Ende 10 Uhr. * e Für Heereslieferung. Kaufe Sücke jeder Art, ganze und zerriſſene, Packtücher und Lumpen zu geſetzlichen Höchſtpreiſen. D. Schindler, Viernheim, Annaſtraße Soweit keine Beſchlagnahme entgegenſteht. Bekanntmachung. Am Mittwoch, den 17. Januar wird von nach⸗ mittags 1—4 Uhr im Gaſthaus zum„Ratskeller“ bei Herrn Schuchmann in Viernheim Kassentermin zur Erhebung ſämtlicher Zahlungsrückſtände abgehalten. Freiherrliſch Heyl zu Herrushein'ſche Verwaltung Worms. eee egen Achtung! Achtung! Alle verheirateten Kriegs-Invaliden werden hierdurch zu einer 9 7 N 5 wichtigen Beſprechung auf Samstag Abend 8 Uhr in das Gaſthaus z.„Deutſchen Kaiſer“ höflichſt eingeladen und um zahlreiches Erſcheinen dringend gebeten. 1 Mehrere Kriegsinvaliden. FFP Möbel, Betten, Polsterwaren empfohlen zu staunend billigen preisen Gobrüder Kaufmann Weinheim Ladenburg. Hfllch 1 Fahrplan, jährlich 1 Kalender. eee ſtruktlonsſtunde. weitere Bekanntmachung. DEE 9 gezwungen, treten zu laſſen. 1 Bergſtraße. Hoch auf Kaiſer und Großherzog ansbrachte. der Bergſtraße. erſtattete, hielt am Schluſſe der Tagung eine von Begeiſterung getragene patriotiſche Anſprache, in der er mit dem unver⸗ dem deutſchen Vaterlande brachte. 5 5 5 ö f i — 3555—— Erſcheinungstage: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag Bezugspreis: monatlich 35 Pfg. mit Trägerlohn f Gratis⸗Beilagen: wöchentlich 1 Sonntagsblatt, halbjähr⸗ jernheimer Bürger- Zei Geſchüfts⸗Anzeiger Amtsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim NJuſerate haben nachweislich guten Erfolg. Redaktion, Druck und Verlag: Johann Martin. — Viel geleſene, unparteiiſche Zeitung. Geſchäftsſtelle: Dienstag, den 16. Januar Ae e * Gemeinderatsſitzung. Auf geſtern Nachmittag 3 Uhr war eine Sitzung von der Bürgermeiſterei anberaumt, die aber wegen Beſchlußunfähigkeit nicht tagen konnte. Der Herr Bürgermeiſter hat dieſerhalb mit den anweſenden Herren 1 beſtimmt, die nächſte Sitzung auf Donnerstag Nachmittag 2 Uhr feſtzuſetzen. Da der vorliegende Beratungsſtoff drin— gender Erledigung bedarf, bat der Herr Bürgermeiſter, zur nächſten Sitzung möglichſt vollzählig zu erſcheinen. * Jugendwehr Viernheim. Donnerstag 9 Uhr In— Sie findet jeweils Donnerstag ſtatt, ohne * Grüße aus der Gefangenſchaft. Die Frau Georg Dieter Wwe. in der Hügelſtraße erhielt heute früh von ihrem Sohn Heinrich, der in ruſſiſcher Gefangenſchaft iſt, eine Karte N folgenden Inhalts:„Geſchrieben, am 19 ten Dez. 1916. Meine liebe Mutter u. Geſchw.! Teile Euch kurz mit, daß ich noch geſund bin und hoffe auch dasgleiche von Euch allen, be— ſonders von Dir liebe Mutter. Ich wünſche Euch allen von Herzen recht fröhliche Weihnachten und ein glückliches neues Jahr. Habt ihr von mir noch keine Nachricht erhalten? Ich hoffe es! Wie geht es meinen Brüdern, hoffentlich ſind ſie noch alle am Leben.——ð ð2 —— verbleibe ich Euer Heinrich. Gruß an alle Be⸗ kannte und Verwandte.“ Der vorletzte Satz, die Striche, iſt von der Zenſur verſtümmelt. Frau Dieter hatte ſeit 11 Monaten keine Nachricht mehr von ihrem Sohne erhalten, das letztemal wo er ſchrieb war im Februar 1916. Die Freude der Mutter und Geſchwiſter war beim Eintreffen der heutigen Nachricht eine große. * Preiserhöhung auf Limonade und Sodawaſſer. Wie bereits alle Gewerbe ſo ſehen ſich durch die Kriegsteuerung auch die hieſigen Limonade- und Sodawaſſer⸗Fabrikanten eine Preiserhöhung auf ihre Erzeugniſſe ein— Näheres im Inſeratenteil. Aus der Umgebung. Weinheim, 14. Jan. Militärgauverband der Heute tagte hier im Saale des„Grünen Baum“(Schatz) ein aus allen Bezirken der Bergſtraße gut beſuchter Abgeordnetentag, den der ſtellvertretende Vorſitzende, Altbürgermeiſter Lehmann Heddesheim, mit einer Begrüßungs— anſprache eröffnete, in der er ein freudig aufgenommenes Herr Oberſt Heuſch aus Karlsruhe überbrachte die Grüße des Präſidiums und zollte dem Pflichteifer des zur Zeit im Felde ſtehenden Gauvorſitzenden Karl Zinkgräf und den Vereinsvorſtänden warme Anerkennung. Sein Hoch galt dem Militärgauverband Fabrikant Klee, der den Geſchäftsbericht und Reich ein Hoch, Hierauf wurde ein Er⸗ gebenheitstelegramm an den Großherzog abgeſandt. Weinheim, 14. Jan. Die Stelle des erſten Rat⸗ ſchreibers Eugen Röck, der auf dem Felde der Ehre ſtarb, wurde vom Gemeinderat Herrn Ratſchreiber J. Fitzer über⸗ tragen, der früher bereits ſtellvertretend das Amt verſah. Amtlicher Teil. Bekanntmachung Betr.: Den Verkehr mit Zucker. 4 Für den Monat Januar 1917 haben die Zuckermarken 4 und 5 Gültigkeit.: f Wir weiſen nochmals ausdrücklich darauf hin, daß die Ver⸗ käufer Jucker nur gegen Zuckermarken, die von der Stammkarte noch nicht abgetrennt find, und nur an die Perſon abgegeben werden dürfen, die in ihren Kundenliſten eingetragen ſind. Viernheim, den 16. Januar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. g Bekanntmachung. Betr.: 8. Ausgabe von Süßſtoff(Sacharin.) In der Zeit vom 1. bis 15. Januar 1917 wird gegen den Lieferungsabſchnitt 2 der Süßſtoffkarten„El“(blau) und„G“(gelb) von den Süßſtoffabgabeſtellen Süßſtoff ab: gegeben. Ausnahmswelſe gelangen drei Briefchen bezw. drei Schachteln auf den Abſchnitt zur Ausgabe. Mit dem 15. Januar verliert der Abſchnitt 2 ſeine Gültigkeit. Nach brüchlichen Treugelöbnis zu Kaiſer Ac eL dieſem Zeitpunkt nicht abgerufene Süßſtoffmengen dürfen von den Abgabeſtellen frei verkauft werden. Heppenheim, den 3. Januar 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Bekanntmachung. Betr.: Ablieferung von Brotgetreide an den Kommunalverband. Wir fordern die Landwirte des Kreiſes, die noch Brot— getreide an den Kommunalverband abzuliefern haben, auf, dieſe Ablieferung zu vollziehen. Gegen Landwirte, die unſerer Aufforderung nicht Folge leiſten, werden wir gemäߧ 34 der Bundesratsverordnung vom 29. Juni 1916 das Enteigunngsverfahren einleiten. Schon jetzt machen wir darauf aufmerkſam, daß im Falle der Enteignung 1. das Eigeutum des enteigneten Getreides mit Ablauf des Tages nach Ausgabe des amtlichen Blattes, in dem die Anordnung amtlich veröffentlicht wird, auf den Kommunalverband übergeht, nicht der Höchſtpreis, ſondern ein unter Berückſichti— gung des Höchſtpreiſes, ſowie der Güte und Verwert— barkeit der Vorräte der nach Anhörung von Sach— verſtändigen von der höheren Verwaltnugsbehörde feſtzuſetzender Preis gezahlt wird. dem Beſitzer durch Entſcheidung baren Auslagen des Verfahrens können. Ausdrücklich wird betont, daß wir es ſehr bedauern würden, wenn wir zur Einleitung des Enteignungsverfahrens gezwungen wären. Wir empfehlen den Landwirten auch im eigenen Intereſſe die alsbaldige freiwillige Ablieferung. Heppenheim, den 5. Januar 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. dieſer Behörde die auferlegt werden Bekanntmachung. Betr.: Ausdreſchen von Brotgetreide. Nach§ 3 der Bundesratsverordnung vom 29. Juni 1916 über Brotgetreide und Mehl ſind die Beſitzer beſchlag— nahmten Getreides verpflichtet, auf Verlangen der zuſtändigen Behörde auszudreſchen. Wir fordern gemäß dieſer Beſtimmung alle diejenigen, die ihr Getreide noch nicht ausgedroſchen haben, auf, bis ſpäteſtens Ende Jannar 1917 der Bürgermeiſterei ihres Wohnorts ſchriftlich anzuzeigen, ob und aus welchen Gründen ſie noch nicht ausgedroſchen haben. Unterlaſſung dieſer Anzeige wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark beſtraft. Heppenheim, den 5, Januar 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. 5 Obige Bekanntmachung bringen wir zur allgemeinen Kenntnis und fordern alle diejenigen, die büro die gewünſchte Anzeige unter Angabe der Gründen einzureichen. Auf die obenaufgeführten Strafbeſtimmungen machen wir beſonders aufmerkſam. Viernheim, den 11. Januar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 9 15* 5* Aufruf. Die freiwillige Sanitätskolonne Viernheim wird bis auf Weiteres ihre Tätigkeit auch auf die Uebernahme des Nachtwachdienſtes in unſerem Vereinslazarett vom Roten Kreuz erſtrecken. Dies iſt nicht nur zur unbedingt notwen— digen Entlaſtung der bereits ſeit Kriegsausbruch ununter— brochen mit der Verpflegung pp. der Verwundeten betrauten Schweſtern, ſondern auch mit Rückſicht auf die in letzter Zeit ſehr geſtiegene Zahl der Schwerverwundeten, dringend ge— boten. Nach dem Einzug der melſten Mitglieder unſerer Sanitätskolonne kann dieſe Aufgabe nur unter Zuziehung freiwilliger Hilfskräfte erfüllt werden. Die nicht wehrpflichtigen männlichen Einwohner unſerer Gemeinde jeden Alters, welche zur Verrichtung der hier in Frage kommenden Dienſte bereit und in der Lage ſind, werden gebeten, ſich bis 20. Januar 1917 bei dem Unterzeichneten zu melden, der auch jede weitere Auskunft erteilt. Viernheim, den 12. Januar 1917. Der Stellvertreter des Kolonnenführers: Winkler, Polizeidiener. ſchriftlich Vereins⸗Anzeiger Viernheim, Rathausſtraße Nr. 36. 0 ö j ihr Getreide noch nicht ausgedroſchen haben, auf, bis ſpäteſtens Samstag, den 20. ds. Mts., vormittags 12 Uhr auf unſerem Lebensmittel- Inſertions⸗Gebühren: 0 Lokale Anzeigen die Iſpaltige Petit⸗ Zeile 12 Pfg. Auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Neklamen 30 Pfg. Beilagen⸗Gebühr: Bei 1000 Auflage 6 Mark. * 320* 8 2 0 0 1* Gottesdienſt⸗Ordnung der kathol. Gemeind In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 6 Uhr hl. Meſſe. 7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.⸗A. für den den Heldentod fürs Vaterland“ Georg Thomas. Donnerstag: 7 Uhr 3. S.⸗A. für den den Heldentod fürs Vaterland 7 Gg. Kempf 13. 1/8 Uhr 1. S.⸗A. für Magd. Hoock geb. Helbig. Freitag: 6 Uhr geſt. hl. Meſſe für Marg. Kempf geb. Burkert. 7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Joh. Hanf 9. Samstag: 7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.-A. für Joh. Bugert. 5. Am Freitag iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners— tag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Mittwoch: ½7 Uhr geſt. S.⸗A. für Nik. Bauer 1., Ehefrau A. M. geb. Adler, Töchter A. Maria Kath. und An— gehörige. Donnerstag: 7 Uhr geſt. S.⸗A. für Gg. Pfützer, Ehefrau A. Maria geb. Müller und Angehörige. Samstag: ½7 Uhr beſt. S.⸗A. für 1 7 Steible und Chriſtoph Faltermann. Am nächſten Sonntag wird das Feſt der hl Familie gefeiert. An dieſem Tage iſt die Generalkommunion für die Mitglieder des chriſtl. Müttervereins, wozu alle Frauen herz— lichſt eingeladen ſind. Es iſt deshalb bereits Freitag Nach— mittag von 5—7 Gelegenheit zur hl. Beicht. f Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jungfrauen Kongregation. Zugleich gem. hl. Kommunion für die Schülerinnen des H. Hauptlehrers Mayr und der Fräulein Brunnengräber. Beicht für letztere Samstag um 2 Uhr. Es wird daran erinnert, daß in dieſer Woche die Mitglieder Beiträge für den Borromäus-Verein eingeſammelt werden. Neu-Anmeldungen werden im Pfarrhauſe durch Herrn Kaplan Jakob entgegengenommen. Es wird herzlichſt und dringend gebeten, dieſen Verein zu unterſtützen, der gerade im Krieg ſo viele und große Opfer gebracht hat, um unſere Soldaten mit guter Lektüre zu verſorgen. Bezüglich unſerer Pfarr-Bibliothek wird bemerkt, daß leider immer eine große Anzahl Bücher ſeit längerer Zeit ausſtehen. Es wird nochmals dringend gebeten, dieſelbe als— bald zurück zu geben. Für die Zukunft wird ein neues Buch nur dann ausgeliehen, wenn das vorher geliehene zurückgegeben iſt. Krieger Adolf Einige gut ö Legehühuner wegen Futtermangel zu verkaufen. Frau Otto Schmidt, Schulſtr. g Große Auswahl in Alnſichts⸗„,Blumen⸗ u. Sctrienkarten Jakob Beyer. Für Heereslieferung. Kaufe Sücke jeder Art, ganze und zerriſſene, Packtücher und Lumpen zu geſetzlichen Höchſtpreiſen. billigſt bei D. Schindler, Viernheim, Aunaſtraße Soweit keine Beſchlagnahme entgegenſteht. Kinder⸗, Sport⸗ und Leiterwagen kaufen ſie billigſt bei Jakob Beyer. * Endlaugen-Kal- bester Dünger für Getreide-, Rüben-, Wein- Bau hergestellt in norddeutschen Kaliwerken. Emfpehlungen von vielen Landwirten und Gutsbesitzern zu Diensten. Es werden überall landw. Vereine und Händler als Vertreter gesucht. M. Trägef, Düngerhandlung, Mernheim Vertreter für Heddesheim: Franz Josef Heinz bei welchem Bestellungen jederzeit gemacht werden können. Reichsgetreide jetzt und ſpäter. Von Unterſtaatsſekretär Michaelis. Wir verbinden unwillkürlich mit dem Ge⸗ danken des Friedensſchluſſes die Hoffnung auf Wiederherſtellung der wirlſchaftlichen Zuſtände, wie ſie vor dem Kriege waren. Die zwangs⸗ weiſe Erfaſſung und Verteilung der wichtigſten Lebensmittel iſt eine große Laſt. Wir ſind gründlich von dem Gedanken geheilt, daß durch eine ſtaatliche Verteilung der Lebensmittel ge— rechte Zuſtände herbeigeführt werden. Jede Ratio⸗ nierung von Lebensmitteln trägt die Gefahr der Ungerechtigkeit in ſich. Die Berückſichtigung der perſönlichen Bedürfniſſe iſt nicht bis zum letzten möglich. Selbſt wenn wir uns bemühen, ge— recht abzuſtufen, den Schwerarbeitern und der heranwachſenden Jugend mehr zu geben als der anderen Bevölkerung, wenn wir den Unter— ſchied zwiſchen Stadt und Land machen und die Selbſtverſorger etwas beſſer ſtellen als die vom Staate verſorgten: es bleiben ſtets Unge⸗ rechtigkeiten; der eine bekommt für ſeinen Be⸗ darf zu wenig, der andere hat übrig. Dazu kommen nun all die den gewöhn— lichen Sterblichen unverſtändlichen Folgen der rückhaltloſen Erfaſſung aller Beſtände. Es wird dem Landwirt unverſtändlich bleiben, warum ihm auch das minderwertige, das feuchte, das ausgewachſene, das zerſchlagene Getreide ge— nommen werden muß, das doch in Friedens— zeiten ohne weiteres dem Vieh gegeben wird, und warum er ſtatt deſſen teuere andere Futtermittel kaufen muß. Die Landwirte werden ſtets darunter leiden, daß ſie alles Getreide, das ſie nicht ſelbſt verzehren, abliefern und damit die hiervon gewonnene Kleie aus der Hand geben müſſen uſw. Und trotzdem ſind dieſe Maßnahmen zur Durchführung des ge— ſamten Verſorgungsplanes unbedingt nötig. Nun beſteht wohl allgemein die Hoffnung, daß, wenn der Friede kommt, alle dieſe Un⸗ natürlichkeiten beſeitigt werden, daß die Knapp⸗ heit der Portionen aufhört und daß jeder wieder ſo viel kaufen und verzehren kann, wie er will. Dieſe Hoffnung iſt leider eine trü— geriſche. Wir werden damit rechnen müſſen, daß wir für eine geraume Zeit, vielleicht für mehrere Jahre, mit einer weiteren Beſchränkung des Verbrauchs und einer Rationierung der wichtigſten Lebensmittel uns abfinden müſſen. Deutſchland wird auch in den kommenden Friedensjahren zunächſt faſt ausſchließlich auf das angewieſen ſein, was in ſeinen eigenen Grenzen an Lebensmitteln hergeſtellt wird. Hieran werden in erſter Linje unſere Handels— und Währungsverhältniſſe ſchuld ſein. Der Schiffsraum zur Einſuhr ausländiſchen Ge⸗ treides wird außerordentlich knapp ſein und wird für die Einfuhr anderer nötigerer Rohſtoffe in Anſpruch genommen werden. Die Verſchlechte— rung unſerer Valuta wird uns nötigen, die Ausfuhr zu ſteigern. Dabei iſt noch nicht in Rechnung gezogen, inwieweit durch unfreundliche Zuſammenſchlüſſe unſerer Feinde auch über die Kriegszeit hinaus Schädigungen unſeres Grenz— verkehrs eintreten. Dazu kommt aber auch, daß in allen Nachbarländern und auch in Amerika die Ernten ſehr zurückgegangen ſind und daß in allen unſeren Nachbarländern nach Schluß des Friedens eine gewaltige Knappheit der Lebensmittel wenn nicht gar eine Not— herrſchen wird. Wenn Deutſchland aber ſomit im weſent⸗ lichen auf ſich angewieſen ſein wird, dann wird — ſelbſt wenn die für uns nutzbaren Flächen noch durch beſetzte Gebiete vergrößert werden — eine Knappheit an Brot- und Futtergetreide und damit auch an Fett bei uns herrſchen. Deutſchland iſt ſchon unter normalen Verhält⸗ niſſen nicht in der Lage, das nötige Brot- und Futtergetreide ſelbſt zu produzieren. Die Ernte kann ſchon bei vollem Ergebnis nur dann reichen, wenn rationiert wird. Nun iſt aber durch die gegenwärtige Kriegswirtſchaft die Lebensfähigkeit der deutſchen Landwirtſchaft nicht unerheblich verringert, derart, daß wir mit vollen Ernten— ſelbſt bei durchweg günſtigem Wetter — nur nach Ablauf mehrerer Jahre werden zu rechnen haben. lands iſt dahin. 2 Es wird alſo auch nach dem Frieden nötig ſein, den Riemen eng geſchnallt zu halten. Wir werden weiter ſcharf rationieren müſſen. Wir werden weiter alles Brotgetreide, auch das minderwertige, für die menſchliche Nahrung er⸗ faſſen müſſen, und wir werden bis über den Bäcker hin den Konſum zu regeln haben. Er⸗ leichterungen werden erſt allmählich eintreten und werden dann mit großer Befriedigung ent⸗ gegengenommen werden. Man muß aber den Gedanken mit vollem Ernſt erfaſſen, daß zu— nächſt wegen des Friedensſchluſſes eine Er⸗ leichterung auf dem Gebiete der Lebens— mittelverſorgung— ſoweit es ſich wenigſtens um die Maſſengüter handelt— nicht eintreten wird. Der Sehnſuchtsruf„Gebt uns Frieden, gebt uns mehr Brot!“ hat keine innere Be⸗ gründung. Deſſen müſſen wir uns bewußt bleiben und nicht wegen des Mangels, unter dem wir leiden, nach Frieden ſchreien. Nein, ſondern das Unvermeidliche tragen; ſich gegen— ſeitig helfen mit voller Selbſtentſagung, die Kräfte bis zum äußerſten anſpannen, um die Güter zu ſchaffen, die Deutſchland hervorbringen kann, und im übrigen volles Vertrauen zu Gott Das iſt's, Di und unſerer gerechten Sache haben. was not tut! verſchiedene UKriegsnachrichten. 100 000 Tonnen in einer Woche verſenkt. In Amſterdamer Verſicherungskreiſen hat man den Verluſt der feindlichen und Bannware befördernden neutralen Han⸗ delsſchiffahrt in der erſten Woche des Monats Januar auf über 100 000 Tonnen be— rechnet. 1 Frankreich braucht den ſchnellen Sieg. Die mannigfachen Siegesprophezeiungen der Vierverbandspreſſe finden in Frankreich keinen Glauben mehr, wie aus einem Artikel der „Action“ hervorgeht, in dem es u. a. heißt: Das Jahr 1917 werde noch ſchwerer als die beiden vorhergehenden Jahre ſein; aber in ſeinem Hintergrund ſchimmere der Sieg. Frankreich beſitze weder die Bevölke— rung noch die Geburtenziffer, um einen un— begrenzten Aderlaß ertragen zu können. Es liege nicht in ſeiner Art, die Verbündeten für ſich kämpfen zu laſſen, außerdem ſei das durch die geographiſche Lage ausgeſchloſſen. Frant⸗ reichs Entſcheidung gründe ſich alſo auf einen 0 5 Won den Rumänen verſchleppt. In den letzten Tagen ſind über dreitauſend von den Rumänen bei ihrem Einbruch in Siebenbürgen verſchleppte Bauern, Männer, Frauen und Kinder, ſowie zahlreiche der In⸗ telligenz angehörende Perſonen, die als Geiſeln mitgenommen worden waren, darunter auch zahlreiche Geiſtliche, wieder in die ſiebenbürgiſche Heimat zurückgekehrt. Alle Zurückge⸗ kehrten befinden ſich in beklagens⸗ wertem Zuſtand. Sie erzählen, daß ſie ihrer geſamten Habe beraubt, daß ſie unmenſch⸗ lich behandelt und zu den niedrigſten Arbeiten verwendet wurden. Von den Rumänen des Königreiches mit Haß verfolgt, verbrachten die Armſten faſt die ganze Zeit im Freien. Viele ſind am Wegrand geſtorben. Zahlreiche zurück⸗ gekehrte Bauern trugen Frauenkleider, da ſie einen Erſatz für ihre unbrauchbar gewordenen Männerkleider nicht auftreiben konnten. E Preisgabe von Monaſtir? Der Mailänder„Corr. d'Italia“ berichtete aus Saloniki, daß ſich das feindliche Artil⸗ leriefeuer auf Monaſtir von Tag zu Tag ſteigere. Die ſerbiſchen Zivilbehörden haben Monaſtir wieder verlaſſen. Auch an der ganzen übrigen mazedoniſchen Front wachſe die Bedrohung durch die feindlichen Verſtärkungen. Man rechnet daher mit der Möglichkeit einer Preisgabe Monaſtirs. Eͤngland in Nöten. Mit der eigenen Waffe geſchlagen. Der Mangel an Laderaum, verurſacht durch die außerordentlich ſtarke Heranziehung von Handelsſchiffen zu Kriegsdienſtzwecken und durch die immer energiſcher werdende Tätigkeit unſerer U-Boote, macht ſich bei unſeren Feinden, und vor allem bei den Engländern, immer unan— genehmer bemerkbar. Er ſpiegelt ſich beſonders in den vielen Vorschlägen zu ſeiner Behebung in der Preſſe deutlich ab. Dazu tritt der Mangel an See- und Schauerleuten, ſowie an ſonſtigen Arbeitern durch die bis zur äußerſten Grenze der Mög— lichkeit getriebenen Einziehungen zum Heeres⸗ dienſte und zur Munitionsherſtellung. Die Folgen zeigen ſich ſehr deutlich in dem ſchnellen Steigen der Preiſe faſt aller Lebensmittel und Bedarfsartikel. Hand in Hand damit verliert das Geld täglich an Zahlkraft. Mögen die raſchen Sieg. Die Hoffnung werde durch die ſinkende Moral des Gegners gerechtfertigt. Um dieſe zu beobachten, ſei ein guter Nachrichten— dienſt in den Deutſchland benachbarten neutralen Ländern nötiger als je. Wehe denen, die etwa in einem Jahre bekennen müßten:„Wir waren ſalſch über Deutſchland unterrichtet, aber dies— mal ſind unſere Nachrichten ſicher. Der Sieg wird 1918 eintreten!“ A „Die Blütezeit Englands iſt dahin.“ In einer großen öffentlichen Verſammlung hielt der Vorſitzende der engliſchen unabhängigen Arbeiterpartei einen Vortrag, in dem er u. a. ausführte: Die engliſche Regierung hat nun ſchon 2½ Jahre lang uns den Krieg eingebrockt und ſich ſtark verrechnet bezüglich ſeiner Dauer, ſeiner Opfer an Menſchenmaterial und Geld⸗ laſten. Eine Million Menſchen haben wir ſchon verloren. Die Blütezeit Eng- Die materiellen Verluſte, die wir erlitten und noch erleiden, ſind rieſenhaft, und die moraliſchen Niederlagen Englands ſind kaum zu ſchildern. Aber auch das geſamte eng- liſche Schulweſen hat unter dem Kriege zu leiden. Infolge der mangelnden Geldbewilligungen wachſen viele unſerer Kinder ohne Schulbildung auf. Die Regierung hat, um Winſton Churchills eigenen Ausdruck zu gebrauchen, mit dem Leben der engliſchen Soldaten das reinſte Haſardſpiel getrieben. Die engliſche Regierung glaubte zu Beginn des Krieges, daß ein Expeditionskorps von 150 000 Soldaten genügen würde, den Verbündeten eine Stütze ſein zu können, und nun verlangt ſie eine Art Blanlowechſel von uns, ihr alle Forderungen zu bewilligen. Es dämmert anſcheinend in England. ö * darauf auſmerkſam, daß der Sovereign(das engliiche Pfund) nur mehr eine Zahlkraft von Hilfsmittel zur Steigerung der Ladefähigkeit der noch für Handelszwecke verfügbaren Schiffe emp— fiehlt die„Times“ jetzt die Ausnützung der durch Schutzbauten geſicherten Teile des Oberdecks auf iſt natürlich nur für einzelne Waren zu ver⸗ ſeits die Frage doch ſehr in Betracht, ob hier— ſenkung eines ſo bis zum äußerſten vollgeladenen Vankkurſe noch ſo ſchön zu ſtehen ſcheinen, die „Times“ machte ſchon im vergangenen April 11 Shilling 2 Pence(alſo etwa die Hälfte) habe, und das iſt inzwiſchen noch ganz bedeutend ſchlimmer geworden. Als neueſtes den Dampſern, und der Verfaſſer rechnet— auf dem Papier— hierdurch einen Zuwachs von 250 000 Netto-Tonnen an Frachtraum heraus. Dieſe Zahl iſt natürlich, um den Leſern eine kleine Freude zu machen, viel zu hoch gegriffen. Der durch die Ausnützung der Schutz-Decke vermehrbare Laderaum wenden, die dem Verderben durch die Feuchtig⸗ keit nicht ausgeſetzt ſind. Nebenbei käme einer⸗ durch nicht die Gefahr des Kenterns infolge der Belaſtung der Decksaufbauten zu ſehr erhöht würde, während andererſeits jede einzelne Ver⸗ Dampfers einen doch um ſo empfindlicheren Schaden verurſachen würde. Auf jeden Fall geht aus alledem die Not⸗ lage der Gegner recht deutlich hervor. Das Gejammer, Geſchimpfe und die Hin— und Her⸗ raterei in der Preſſe, die Benutzung von Linjen⸗ ſchiſfen zu Truppentransporten(wie im Falle a ika! niemals beſſere geweſen als gegenwärtig, nicht im Regierung der Ver. Staaten geſprochen habe.— dieſe! 1 „Suffren“ und„Gaulois“), das alles läßt uns einen tiefen Blick in die wirkliche Lage unſerer Feinde tun. Jedes von uns neu in den Dienſt geſtellte U-Boot wirkt auf ſie wie und ein a 7 2e 2 7 1 furchtbares Menetekel; dabei wächſt die Zahl dieſer Boote naturgemäß ſtändig mit weiteren Dauer wächſt die Zahl der verſenkten feindlichen Schiffe, und damit ſteigt für die Gegner langſam und ſicher das grauenhafte Not und des Hungers herauf, das f über uns verhängt hätten. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. * Der türkiſche Finanzminister Dſcha vid Bei iſt in Berlin eingetroffen. Er hat die Auf⸗ gabe, die finanziellen Verhandlungen fortzu⸗ führen, die ſchon ſeit einiger Zeit Regierung ſchweben. * Wie verlautet, wird ſich der Reichstag nicht vor Mitte Februar verſammeln.— N Der aus 15 Mitgliedern beſtehende Hilfsdienſt⸗ ausſchuß wird in den nächſten Tagen mehrere Sitzungen abhalten. * Wie von unterrichteter Seite betont wird, iſt es nicht zuläſſig, ſich der Hilfsdienſt⸗ pflicht durch Abreiſe ins Ausland zu Das Hilfsdienſtgeſetz iſt auch im Auslande gültig. Nach der Verordnung über die Paßpflicht hat ſich jeder, der das Reichs⸗ durch einen Paß über ſeine Perſon auszuweiſen, und dieſer Paß bedarf vor der jedesmaligen Grenzüberſchreitung des Sicht⸗ der zuſtändigen deutſchen Behörde.“ Solche Vermerke dürfen nicht erteilt werden, wenn„der Zweck der Reiſe den öffentlichen jeder männliche Deutſche vom vollendeten 17. bis zum entziehen. gebiet verläßt, vermerks Intereſſen zuwiderläuft“. Alſo wird zum 60. Lebensjahre, ſofern er nicht Heeresdienſt einberufen iſt, zu gewärtigen haben, daß er ſich an der Grenze darüber auszuweiſen hat, wie es bei ihm mit der Erfüllung der Hilfsdienſtpflicht ſteht. Oſterreich⸗Ungarn. * Die Regierung Clam-Martinitz ſtößt bei der Durchführung ihrer Aufgaben auf mancherlei Schwierigkeiten. Insbeſondere ſcheinen die Tſchechen ihr nicht das erwartete Entgegen⸗ kommen zu erweiſen. Es iſt klar, daß ſich unter 1 dieſen Verhältniſſen auch die Löſung de! galiziſchen Problems, für die man eine befriedigende Löſung ſucht, ſchwierig geſtaltet und die Regierung auch über die Be⸗ denken, die gegen den Ausgleich in politiſchen und parlamentariſchen Kreiſen beſtehen, nicht ſo ohne weiteres weggehen kann. 82 dieſen Schwierigkeiten zu finden. * Nach einer vorläufigen Feſtſtellung haben 1 f n a fünfte Kriegs⸗ anleihe, die jetzt geſchloſſen worden ſind, 1 el b ge⸗ 3 naue Ergebnis wird ſpäter veröffentlicht werden.! die Zeichnungen auf die 4412,8 Millionen Kronen ergeben. Das Rufßzland. * Miniſterpräſident Trepow und der Unterrichtsminiſter Graf Ignatiew ſind in den Ruheſtand verſetzt worden. Der Senator und Mitglied des Reichsrates Fürſt Galizyn iſt zum Miniſterpräſidenten ernannt worden.— Erſt am 24. November v. Js. Stelle Stürmers. gedauert er an die deutſchen Form die Ablehnung des angebots nach außen. D ſchiedung zeigt, ie flüſſen am Zarenhofe zum Opfer gefallen iſt. ge Amerika. * Die„‚New York World', die in engſter Beziehung mit den amtlichen Stellen Washingtons ſteht, erklärt, daß der amerikaniſche Botſchaſter in Berlin, der auf einem Feſtmahl der amerika⸗ niſchen Handelskammer erklärte, die deutſch⸗ amerikaniſchen Beziehungen ſeien Namen des Präſidenten Wilſon oder der Natürlich verzeichnen engliſche Meldung mit großer Genugtuung. Blätter Der Fall Guntram. 9] Kriminalroman von Wilhelw Fiſcher. (Fortſetzung.) Der Baron war nicht weniger überraſcht und erſtaunt wie der Konſul, als ihm Brand mitteilte, daß er einem der Verbrecher auf der Spur ſei; er erklärte ſich ſofort bereit, mit dem Kommiſſar nach Baden⸗Baden zu reiſen. Beide Herren einigten ſich, den am nächſten Morgen um 8 Uhr 15 Minuten abgehenden D-Zug zu benutzen. Auf dem Rückweg ſprach Brand noch einmal in der Palmengrotte vor und erfuhr dort zu ſeinem Erſtaunen, daß Marga Oxen⸗ ſtierna nach Paris gereiſt ſei, wo ſie bei einem Grafen als Geſellſchaftsdame Stellung erhalten habe. Die Photographie, die ſie ihrer Kollegin zum Andenken geſchenkt hatte, kaufte Brand dieſer um ein Goldſtück ab.„Wer weiß,“ flüſterte er vor ſich hin,„ob die Rolle des ſchönen Goldfuchſes in dieſem Drama ausge- ſpielt iſt.“ Er war jetzt überzeugt, daß ſie ihm geſtern nur das geſagt hatte, was ſie zu ſagen fur gut befand. 9. Bauunternehmer Jerſchke, einer der reichſten der Schöneberger Millionenbauern und Beſitzer mehrerer der größten dortigen Mietskaſernen, ge⸗ hörte ſeit Jahren zu den pünktlichſten und regel⸗ mäßigſten Kurgäſten Wiesbadens, des rheiniſchen Nigga. Jerſchke hatte vor fetzt acht Jahren die ſtrahlend ſchöne Witwe eines Gardeoffiziers ge⸗ heiratet, die ihm eine Stieftochter. das jetzt 17 jährige Fräulein von Winterfeld, in die Ehe brachte. Seine Ehe ſelbſt blieb kinderlos. Irma von Winterfeld war alſo ihrem Ermeſſen nach die Erbin eines Vermögens von mehreren Mil⸗ lionen. Frau von Winterfeld hatte den weit älteren, einfachen, in ſeinen Manieren derben, gicht⸗ kranken Mann nur geheiratet, weil ihr ſeine Millionen in die Augen ſtachen und weil das, was ihr der etwas leichtlebige Vater ihrer Tochter en kaum reichte, ſeine Schulden zu be⸗ zahlen. Jerſchke liebte die ſchöne, elegante Frau, die ſich in ihrem Ehevertrag völlige perſönliche Freiheit, ein Nadelgeld von monallich ſechs⸗ hundert Mark, ihrer Tochter eine Mitgift von 250000 Mark und im Falle des Ablebens ihres zweiten Mannes ausbedungen hatte, daß ſie Univerſalerbin ſei. Sie wollte ihr„ſauer erheiratetes Geld“ genießen. Jerſchke ging darauf unter der Bedingung ein, daß im Falle einer„Eheſcheidung aus Verſchulden“ der Frau Jerſchke, verwitweten Winterfeld, geborenen von Kayßler, deren Tochter Irma von Winterfeld Univerſalerbin ſein ſolle; durch dieſe Klauſel in dem etwas ſeltſamen Ehevertrag bewies Jerſchke, daß er nicht zu den ganz Dummen, die ihr Weib, 6 755 zu den Klugen gehörte, die ihren Hund loben. Jedenfalls bot er durch dieſe Klauſel der noch jungen, extravaganten, lebensluſtigen Frau den nötigen Halt, denn Frau Jerſchke, die ein großes Haus machle und ſtets einen Schwarm ihrer nunmehr vierfährigen Ehe keinen Finger breit vom ſchmalen Pfad der Tugend gewichen. flirtet wie'ne Amerikanerin, ihre Augen werfen Sirenblicke, und iſt man im Netz, iſt ſie von Eiſeskälte,“ ſagten ihre Verehrer und verkrümelten ſich. N Ein Fiſchzug brachte neue; ſie konnte eben nicht ohne Flirt und ſchmachtende, anhimmelnde Gimpel ſein; vor einer Eheirrung aber hütete ſie ſich wohlweislich; mit einem Wort, eine „ſchwierige Frau“, die trotz ihrer 36 Jahre ihrem ſetzt 56 jährigen gichtkranken Gatten treu wie ſein Gold war. a 1 „Es geſchehen Zeichen und Wunder,“ riefen ihre Neider und ihres Gatten Freunde aus, die dieſem ein Capua ſeiner„verrückten“ Ehe pro⸗ phezeit hatten, verwundert aus, als Frau Ulrike ihnen den Gefallen nicht tat, wie ſo manche Modelöwin mit einem Zigeunerprimas, einem Hauslehrer oder ihrem Kutſcher à Ja Prinzeſſin Chimay und als„Närrin der Liebe“ durchzu⸗ brennen. Jerſchke ließ ſeiner lebensluſtigen Frau ver⸗ tragsgemäß alle Freiheiten, die ſie nur wünſchte, aber er hatte ihr in ihrer vierjährigen, Ehe durch ſeine rückſichtsloſe Energie in geſchäftlichen Dingen 1 0 2 0 Reſpekt eingeflößt, daß ſie ihn förmlich fürchtete. f Er wer ein Mann der Tat, das wußte ſie, wie ſie wußte, daß er ein großer Haſſer war, der viel vertrug, aber das Zuviel nicht vergab. Und er kannte jetzt ſeine Frau zu genau, um ihr nicht in jeder Hinſicht vertrauen zu „Sie können. Die zärtliche Liebe, mit der er ihrer von Verehrern um ſich herum hatte, war in herrlichen Tochter begegnete, rührte ſie, und ſo kam es, daß dieſelbe Frau, die ſich ruhelos von 5 Geſellſchaft zu Geſellſchaft bisher abgehetzt halle, vor kurzem ſehr häuslich geworden war; ſie fühlte ſich müde und alt und ſchien von heute auf morgen ſo ausgewechſelt, daß es ihren Mann förmlich beunruhigte. „Ich bin ruhebedürftig und alt geworden,“ wehrte ſie.„Nehmt mich als Dritte im Bunde; ich will fortan beſchaulich leben und wo könnte ich das beſſer als im Schoße meiner Familie?“ Auf ihr Drängen war diesmal Jerſchke einige Wochen früher mit ſeiner Familie zur Kur nach Wiesbaden übergeſiedelt, wo die Familie mil Dienerſchaft im„Naſſauer Hof“ die Hälfte der! zweiten Etage bewohnte. Während Frau Ulrike in der letzten Zeit zu Hauſe unter einer ſeeliſchen Depreſſion zu leiden! ſchien und wie von innerer Unruhe getrieben, nervös⸗überreizte, keine Ruhe fand das krankhaft Unſtäte an ihr erklärte ſie allerdings mit einem heftigen Migräne⸗Anufall—, lebte ſie in Wiesbaden förmlich wieder auf. g Sie war es, die das Programm der Aus⸗ flüge in die herrliche Umgebung der ſchönen Stadt entwarf. Wagenfahrten wechſelten mit Dampfertouren; heule dinierte man in Rüdes⸗ . e 19 0 0 Aßmannshauſen; Familie eine ort nicht geſimpelt; und da Jerſchke Gichtſchonzeit halle 0 lehne das die märchenhaften Schönheiten dieſes Paradſeſes auf Erden, in dem ſich das Deulſche Reich ſein Nationaldenkmal errichlet hat, vollauf würdigende 1 0 0 der stattlichen Frau auch innegehalten Jerſchle, dem das unſtäte Weſen 10 des Krieges, und mit ihr e der mänien ſchreibt: e ſo gern i ö zwiſchen unſeren leitenden Finanzkreiſen und der türkiſchen 5 8 Trotzdem hofft die Regierung noch, einen Ausweg aus allen Die Miniſterherrlichkeit des Herrn Trepow hat nach dieſer Meldung nicht lange trat Sein Verwal⸗ tungsabſchnitt iſt gekennzeichnet durch die Fort⸗ ſetzung der Unruhen und Unſtimmigkeiten im Innern und durch die Niederlage in Rumänien! Friedens⸗ der Verab⸗ daß Trepow mächtigen Ein⸗ Im Verfolgungskampf. Unſere Feldhaubitzen in Rumänien. Ein Teilnehmer an den Kämpfen in Ru⸗ „Nun find's ſchon Wochen, Monate, daß wir den Feind vor uns her⸗ jagen, unaufhaltſam, atemlos. Einen Weg ging die Artillerie, wie ſie ihn, außer vielleicht in Serbien, nie gegangen. Es gibt lein„Un⸗ möglich“ für uns. Auf Beſehl ſind wir Spezialwaffe: Gebirgsartillerie! So haben wir Siebenbürgen, die Transſylvaniſchen Alpen durchquert, täglich kämpfend, täglich ſiegend. Aus Stellungen warfen wir den Feind, die uneinnehmbar ſchienen. Aus tiefen Schluchten, von ſteilen, ſchroffen Hängen und von höchſten Gebirgskämmen ſchleuderten wir ihm unſere Granaten entgegen, trugen Tod und Verderben, Verwirrung und Verzweiflung in ſeine Reihen. Unſagbar ſchwer waren die Strapazen. Die Wege wurden grundlos, und tagelang ſperrten Schneemaſſen ſich uns ent⸗ gegen. Mit 16, 18 und 20 Pferden mußten Protze und Lafette einzeln vorgebracht werden. Und kein Ruhetag. Kein Atemholen, wollten wir die Fühlung mit dem Feind nicht verlieren. 3 0 Tag ein Kampftag, und jeder Tag ein Sieg! 7 Und doch kein Tag wie der heutige! Wie hieß es doch im Diviſionsbefehl?„Vor uns ſind die Reſte der... ten feindlichen Diviſion, vier weitere Diviſionen ſind von uns und den Nachbartruppenverbänden im Halbkreis um⸗ geben. Es gilt, die günſtige Lage durch kräfti⸗ ges Zufaſſen auszunutzen. Aufgabe der zuge⸗ ſeilten Artillerie iſt rückſichtsloſer Einſatz der Batterien unmittelbar hinter der Infanterie und ſprungweiſes Begleiten jeder vorwärtskommenden Infanterie⸗Abteilung...“ Das wurde ein Tag! Da wurde den Rumänen klar, was es heißt, gegen Truppen zu ſtreiten, die kampferprobt, die ſiegend ſchon über die halbe Welt gezogen. Bei Tages— grauen begann der Tanz. Die Batterien in Züge aufgeteilt zu ſprungweiſem Vorgehen, zu dauernd vorgetragenem Einſatz. Was kümmerte uns das raſende Gewehrfeuer, was das zornige Pochen der Maſchinengewehre, das Pfeifen und Singen der Kugeln. Wir zogen im Trabe unſere Straße, vorüber an jammernden, ſtöh⸗ nenden Verwundeten, an friſchblutenden Todes⸗ wunden gefallener Feinde. Verwundete wie Tote mußte er zurücklaſſen in atemloſer Flucht. So atemlos, ſo unaufhaltſam, daß unſerer Roſſe Hufe noch dampfendes Blut aufſpritzend traten. Hart und kalt mußten wir ſein gegenüber dieſem Furchtbaren. Vorwärts galt der Befehl! Und zähe verteidigte ſich der Feind, wo irgend ſich ihm Deckung bot. Ein Dorf, ein Waldſtreifen, ein Graben. Dann geſellte ſich zum Ziſchen der Gewehrkugeln das Einſchlagen der Granaten, das ſcharſe Berſten der Schrappnells, das Fauchen ſchwelender Gasgeſchoſſe vor uns, neben, hinter uns. Von allen Seiten lauert gierig der Tod. Da geht unſere Infanterie ſchon vor. Brenn⸗ zünder! 2000! Schnellzünder! Und nun iſt der Feind im Nebeldunſt verſchwunden oder eine Höhe deckt ihn. Alſo weiter vor! Schon raſſelt ein anderer Zug von zwei Haubitzen an uns vorüber im ſcharfen Trabe, und 1000 Meter weiter wiederholt ſich das Bild. So bleiben wir ihm an den Ferſen hängen, feſt⸗ gebiſſen haben ſich unſere Kanonen, laſſen ihn nicht mehr aus den Fängen. Immer auf 1000 und 1200 und 1500 Meter erreichen ihn unſere Geſchoſſe, und die Kerle richten gut auf lebende Ziele! So„arbeiten“ wir zuſammen mit der Infanterie. Das geht ſo, bis dichter Nebel ſich ſenkt, bis Dunkelheit und Unſichtigkeit dem furchtbaren Vorwärtsdringen ein Ziel ſetzen wollen. Aber noch iſt der Tag nicht reſtlos unſer. Noch fehlt die Beute. Alſo weiter. Da: eine Bewegung in unſerer Infanterie⸗ linie. Ein Ruf: Artillerie vor! Und mit den letzten geringen Kräften auſprotzen; die Infan⸗ teriſten greifen mit ein. Vorwärts! 600 Meter vor uns eine feindliche Batterie, gerade im Begriff, aufzuprotzen. Aber die Infanterie kann nicht heran. Es gelingt, eine Haubitze in Stellung zu bringen, weit vor der vorderſten Inſanterielinie. Verdammt, der Nebel! Aber ſes wird verſucht. Der Kompagniefüßrer ſelbſt hilft Geſchoſſe zureichen, und dann ſauſen unſere Granaten in die Batterie hinein. Und dann— war der Tag unſer! Noch wußten wir's nicht. Wußten nur, daß es Furchtbares war, was von uns verlangt wurde, Furchtbares, was ge— leiſtet worden. Aber der Diviſionsbefehl des folgenden Tages brachte uns Gewißheit. Über 1000 Gefangene und eine komplette Haubitz⸗ batterie und viele Pferde waren die Beute. Und dann— nach Wochen— erreichte uns ein Zeitungsblatt. Im Heeresbericht ſtand u. a.: „.... Eſtlich von Tygveni durchbrach das Sächſiſche Infanterie-Regiment 182, vortrefflich unterſtützt durch das zu ſchneller Wirkung dicht vor dem Feinde auffahrende Neumärkiſche Feld⸗ artillerie-Regiment 54, die feindlichen Linien und nahm dem Gegner uſw uſw....“ Das war unſer Tag! Von Nah und fern. U⸗„Deutſchrand“ verfrachtet Diamanten. Das holländiſche ‚Handelsblad“ bringt das neuerliche Aufblühen des Scheveninger Diamant- n eee De EE Ein ſteckengebliebenes im Kampf mit deu eee eee engliſches Rieſenpanzerauto Kaffee und 140 000 Mark in barem Gelde ſowfe große Mengen ſonſtiger vom freien Handel aus⸗ geſchloſſener Waren beſchlagnahmt. Bei einem beteiligten Ewerführer fand man 100 000 Mark,, die er auf dem Boden verſteckt hatte. Es handelt ſich um Waren, die aus einem Lager im Freihafen beiſeite geſchafft worden ſind. Die Angelegenheit zieht noch weitere Kreiſe. Soviel iſt ſchon feſtgeſtellt, daß es ſich um in ganz Großem ſeit längerer Zeit betriebene Hehlerei und Dieberei handelt. Der angerichtete Schaden iſt ungeheuer groß. 59 Knaben und 23 Mädchen ergaben in der letzten Woche die Geburten in der Aegiden⸗Kirchgemeinde in Oſterode a. H., ein ſeltenes aber erwünſchtes Zahlenverhältnis. Verhaftung wegen Malgzſchiebungen. In Krefeld iſt der Kaufmann Joſef Neuhaus verhaftet worden. Es war der Reichsgerſten— geſellſchaft mitgeteilt worden, daß Neuhaus gegen die Beſtimmungen große Mengen von Malz aus Süddeutſchland nach Norddeutſchland ein— geführt und zu außerordentlich hohen Preiſen an Brauereien verkauft hat. Er für ſoll * FFF tſcher Infanterie. Mit einem Rieſentamtam ſondergleichen haben die Engländer ihre Rieſenpanzerautos,„Tanks“ ge- nannt, in Szene und in die Welt geſetzt. Dieſe ungeheuerlichen Vernichtungsmaſchinen ſollten ihnen ganz ſicher den Sieg verſchaffen, denn ihnen konnten die„Hunnen“ benimmt teinen Widerſtand leiſten. Sogar über unſere Schützengräben ſollten ſie hin⸗ ſtreichen können, es konnte alſo gar nicht fehlgehen. handels in Zuſammenhang mit der Nachricht, daß ſich eine einflußreiche Gruppe deutſcher Verſicherungsmakler bereit erklärte, den Verſand eines erheblichen Poſtens geſchliffener, aus Deutſch⸗Weſtafrika herrührender Diamanten auf dem U-Boot„Deutſchland“ nach Amerika zu verſichern. Obwohl der Prämienſatz ſehr hoch iſt und für den Poſten von einer Million Mark gegen alle Gefahren, auch die der Beſchlag⸗ nahme, 110 000 Mark beträgt, iſt für den Handel mit deutſchen Diamanten, die vom Weltverkehr völlig abgeſchloſſen waren, durch dieſe Verſicherungsmöglichkeit ein Weg geöffnet, 1 ſein brachliegendes Kapital wieder fruchtbringend ſchaften ſchon um 8 Uhr abends, ſpäteſtens aber zu machen. Rieſendiebſtähle im Hamburger Frei⸗ hafen. In Hamburg ſind 13 Perſonen ver⸗ haftet, die der Hehlerei und des Diebſtahls von Waren, namentlich Kaffee, in ganz großem Um⸗ fange ſchuldig ſind. Gelegentlich einer Haus— ſuchung nach geſtohlenem Mehl wurden bei einem Kolonialwarenhändler hundert Sack! Die Erwartungen, die man an die Ungeheuer knüpfte, haben ſich nun aber in keiner Weiſe erfüllt. Meiſt blieben ſie im Gelände ſtecken, und wo ſie ſichtbar wurden, nahm ſie unſere ſchießende Artillerie aufs Korn und zerſtörte ſie. Wo das nicht anging, waren unſere flinten Feldgrauen bei der Hand, und wie ſie mit dem engliſchen Rieſenſchwindel umgingen, ſehen wir auf unſerem Bilde. N 2 Waggons, die einen Wert von etwa 8000 Mark hatten, bis zu 24000 Mark genommen haben. Auch gegen ſeine Mithelfer und gegen die Brauerei, die ſeine Abnehmer waren, iſt die Unterſuchung eingeleitet worden. Schrecklicher Tod. In Ludwigshafen ge— riet die 24 jährige Anna Remmele mit ihrem Haar in eine Flaſchenſchwenkmaſchine. D Kopfhaut wurde ihr vollſtänig abgeriſſen. war ſofort tot. Biermangel in München. In der Bier⸗ ſtadt München herrſcht ſeit einigen Tagen eine ſo große Bierknappheit, daß die meiſten Wirt⸗ um 8½ Uhr, trotz beſchränkter Ausſchankzeiten, kein Bier mehr haben. Das hat darin ſeinen Grund, daß die Mengefeſtſetzung auf 35% der Friedensherſtellung zum 1. Oktober rückwirkend in Kraft getreten iſt, ſo daß die Brauereien das in den Monaten Oktober, November und De— zember über das Maß hinausgegebene Bier jetzt einſparen müſſen. Es ſteht für München, vielleicht auch für ganz Bayern, in näͤchſter Zeit eine weitere Regelung des Bierbezuges bevor, deren einſchneidenſte Maßnahme die Einführung der Bierkarte ſein wird. Grußzer Schneefall in Oberitalien. In ganz Oberitalien herrſcht ſtarker Schneefall, verſchiedentlich liegt der Schnee meterhoch. Die Verbindung von Lugano nach Mailand iſt unterbrochen. WVerkehrseinſchränkung in der Schweiz. In Erwägung, daß die Verhältniſſe der Kohlen⸗ verforgung in der Schweiz, namentlich der ſchweizeriſchen Bundesbahnen, ſchon jetzt zu ernſten Bedenken Anlaß geben, hat der ſchweize⸗ riſche Bundesrat beſchloſſen, daß bei allen Eiſenbahnen und Dampfſchiffahrtslinien auf eine Einſchränkung der Fahrleiſtungen Bedacht ge⸗ nommen werden muß. 400 Millionen Angeſtellten⸗Tantiemen. Amerikaniſche Blätter veranſchlagen die von Banken, Verſicherungsgeſellſchaſten und anderen großen Betrieben zu Weihnachten an das Per⸗ ſonal verteilten Weihnachtstantiemen auf 400 Millionen Dollars; Renten⸗ und Dividenden⸗ auszahlungen ſetzen ſie auf mehr als 800 Mil⸗ lionen an. Die amerikaniſchen Eiſenbahnen können in dieſem Jahre einen Reinverdienſt buchen, der alle bisher erzielten weit überſteigt, obwohl die Löhne jetzt viel höher ſind als früher. Auch Induſtrie und Landwirtſchaft ſtellten 1916 einen Verdienſtrekord auf. Wilſon freilich ſagt, die amerikaniſchen Intereſſen ſeien durch den Krieg ernſtlich beeinträchtigt worden... Volkswirtſchaftliches. Zinnerne Orgelpfeifen. Am 10. d. Mts. iſt eine neue Bekanntmachung in Kraft getreten, die neben einer Meldepflicht eiue freiwillige Ablieferung, aber auch eine Beſchlagnahme, Enteignung und Ein— ziehung von vollſtändig aus Zinn beſtehenden ſtummen und ſprechenden Proſpektpfeifen, d. h. den⸗ jenigen zinnernen Orgelpſeifen, die im Proſpekt einer Orgel— von außen ſichtbar— angebracht ſind, oder waren, oder noch eingebaut werden ſollen, vorſieht. Alle näheren Einzelheiten ergeben ſich aus dem Wort⸗ laut der Bekanntmachung und den Ausführungs- beſtimmungen, welche die mit der Durchführung be⸗ auftragten Kommunalbehörden erlaſſen. Gerichtshalle. Leipzig. Der Zählerableſer Georg Laudenbach in Weiden wurde vom dortigen Landgericht wegen Urtundenſälſchung zu einem Monat Gefängnis ver⸗ urteilt. L. hatte ſich am Anfang des Krieges der Militärverwaltung zur Verfügung geſtellt. Ent⸗ ſprechend ſeinen Angaben wurde er als Vize— ſeldwebel einem Erſatzbataillon zugeteilt. Dem Kompagniefeldwebel fiel jedoch in dem von L. ein⸗ gelieferten Militärpaß auf, daß der Eintrag„zum Vizeſeldwebel befördert“ von dritter Hand ſpäter hineingeſchrieben war. Da L. inzwiſchen infolge eines Schlaganfalls entlaſſen war, wurde die Ver⸗ folgung des Vergehens den ordentlichen Gerichten überwieſen. In ſeiner Reviſion rügt der Angeklagte unter anderem, daß ſeine Verteidigung in unzu— läſſiger Weiſe beſchränkt worden ſei. Das Reichs— gericht verwarf jedoch die Reviſion des Angeklagten als unbegründet. Wien. Einen originellen Betrugsverſuch ver— ſuchte der Meiereibeſitzer Johann Geieregger. Er wußte, daß nach öſterreichiſchem Recht in Verluſt ge— ratene Loſe in der Weiſe amortiſiert werden können, daß, wenn ſich nach em Jahr ſechs Monaten drei Tagen der derzei Beſitzer nicht meldet, der Ge— winn dem den uſt Anmeldenden zugeſprochen wird. Er me Prämienſchein eines öſterreichiſchen Roten-Kreuz-Loſes, der mit 60 000 ze!„und als nicht abgeholt ver- verlorengegangen zur Amortt— die entſprechenden Verluſt— ngen. Darauf meldete ſich der Beck und behauptete, er habe l Die beiden beſchloſſen, teilen und tatſächlich Amortiſations— 9* Mi das n ſich zu fer nach Ablauf der kam durch lte ſich heraus, daf * 191 2 ) Kronen AMsnahmegerich (Snahmege auf e ſich richt das er mit ihrer Nerpoſität in Verbindung ge⸗ bracht, aufrichtige Sorgen verurſacht hatte, 0005 wieder auf; ſie war ja ganz wieder die e. Einem ſchärferen Beobachter, als es Jerſchke war, konnte es jedoch nicht entgehen, daß die oft überſprudelnde Frohlaune und Lebensluſt der ſchönen Frau ewas Gemachtes, Gewalt⸗ ſames, Verzerrtes und Erkünſteltes an ſich hatte, und daß dieſe Frau, die ſo ſtolz neben ihrer außergewöhnlich ſchönen Tochter beſtehen konnte, deren tizianrotes, üppiges Haar, das das klaſſiſche Geſichtchen, in dem ein paar nachtdunkle, ſeelen⸗ volle Märchenaugen ſtrahlten, umrahmte; deren edel geformte ſchlanke Geſtalt das Entzücken eines Makart gebildet haben würde, daß dieſe impo⸗ nierend ſchöne Frau furchtbare Seelenkämpfe durchmachen mußte. Aber da man in unſerer ſozialen Märtyrer⸗ zeit, des Kampfes aller gegen alle, ſchneller Neider und Feind der Menſchen iſt, als Menſchen⸗ freund und Seelenkenner, wurde Frau Ulrike überall, wo ſie erſchien, den Auserwählten des Glückes beigezählt und als ſolche beneidet. Auch Frau Ulrike hatte das Skelett der „Magazinitis“ in ihrem Hauſe. Vor fünf Jahren war ſie dem Warenhausdämon erlegen. Die Verführung war zu groß geweſen, das Geld war knapp, das Bedürfnis groß, dazu der Reiz, das Locken, der Sinnenkitzel, und ſo hatte ſie ſich hinreißen laſſen, ohne Auswahl und Überlegung in geradezu verrückter Weiſe zu ſtehlen. ehen hatte ſie beobachtet und ſie der Folter unterworfen, die das Syſtem des Herrn Mayer immerhin in ſich barg; ſie mußte den uns be⸗ kannten Schein unterſchreiben; hatte ſie doch nur zwiſchen dieſer Demütigung oder der Polizei zu wählen!. Nach ihrer Verheiratung mit Jerſchke hatte ſie verſucht, den Schein durch Zahlung einer Buße von 2000 Mark an die Armen abzulöſen, aber der Konſul war damals gerade verreiſt und in ſeinem Syſtem der Fall nicht vorgeſehen. Man wies ſie daher ſehr höflich ab und bat ſie, wieder zu kommen, wenn der Herr„General⸗ konſul“ zurückgekommen ſei. Der Gang war ihr ſo ſauer geworden, daß ſie keinen Mut fand ihn zu wiederholen. Vor elwa fünf Wochen nun, alſo nach vier Jahren, ſollte ſie in unangenehmer Weiſe an das„Skelett in ihrem Hauſe“ erinnert werden. Sie erhielt nämlich folgenden Brief: „Sehr geehrte gnädige Frau! Ich habe den Auftrag, Ihnen einen gewiſſen, von Ihnen am 25. Juli 1899 unterſchriebenen Schein zum Kaufe anzubieten. Mein Auftraggeber zieht es vor, mit Ihnen, ſtatt mit Ihrem Gemahl in dieſer Sache zu verhandeln, und ich bitte Sie daher, mir morgen vormittag 11 Uhr ein Rendez⸗ vous im Cafs Bauer 1. Stock zu geben. Da ich gnädige Frau von Anſehen kenne, bedarf es beſonderer Kennzeichen nicht. Genehmigen gnädigſte Frau, daß ich mich Ihnen erſt perſönlich namhaft mache und daher nicht unterzeichne.“ „Jedenfalls ein Erpreſſer, der den Schein geſtohlen hatte,“ ſagte ſich Frau Ulrike ziemlich gefaßt. Die Möglichkeit, den Schein abzulöſen, den ihr Mayers drakoniſches Syſtem verweigerte, Sie atmete auf, denn ſie glaubte, die Er⸗ löſung des Scheines von ihrem Nadel⸗ und Haushaltungsgelde erſpart, befriedigen zu können; aber ſie ſollte beinahe in Ohnmacht Café Bauer geſchäftsmäßig erklärte, daß fachen Millionärs den Ehrenſchein nicht unter fünfzigtauſend Mark verkaufen könne. Frau Ulrike, die wußte, Jerſchke ſich bei mehr als einer Gelegenheit über die vornehmen Bazarhyänen ausgeſprochen hatte, wie empfindlich und jähzornig ihr Mann vertrag und zog die Konſequenzen, als ihr der mit deplacierter Eleganz gekleidete Erpreſſer mit diaboliſchem Lächeln andeutete, daß„ſein Herr Auftraggeber, falls ſich das Geſchäft mit ihr zerſchlagen ſollte, notgedrungen an Herrn Jerſchke ſich wenden würde.“ Sie erſchrak, aber ſie hatte die Anwandlung von Schwäche bald überwunden und in ruhigem Ton, der einen Stich ins jroniſche hatte, ant— wortete ſie fſeſt und beſtimmt: Ihr Herr Auftraggeber in den Beſitz meiner Unterſchrift gelangt iſt, auch will ich mich nicht darüber beklagen, daß er mich nach dem Ver— mögen meines Mannes mit ein Prozent be⸗ ſteuert; aber ich muß in Betracht ziehen, daß aus dieſem ein Prozent null Prozent in dem⸗ ſelben Augenblick werden, wenn mein Mann davon erfährt. Ich perſönlich will au dieſem war ihr hier geboten. beſcheidenen Prozentſatz nicht abhandeln, das preſſer mit dem Gelde, das ſie ſich zur Ab⸗ fallen, als ihr der Erpreſſer einige Stunden ſpäter im ſein Auftraggeber ihr als der Gemahlin eines fünf⸗ wie wegwerfend war, dachte ſofort an die Klauſel in ihrem Ehe⸗ „Ich will nicht unterſuchen, auf welche Weiſe wäre die Beſcheidenheit mißbraucht; allein ich habe das Geld nicht daliegen. Teilen Sie Ihrem Herrn Auftraggeber alfo mit, daß ich bar höchſtens nur fünftauſend Mark zahle 1 und daß ich einen Schuldſchein von fünfundvierzig— ſauſend Mark in Ratenzahlungen von fünf— tauſend Mark jährlich auszuſtellen bereit bin, der nur dann einklagbar iſt, wenn ich die Ratenzahlung von fünftauſend Mark nicht ein⸗ halten ſollte. Als„gewiegte Kaufleute“, ſetzte ſie mit beißendem Sarkasmus hinzu,„werden Sie bei Ihren Geſchäften doch auch den Um⸗ ſtand in Betracht gezogen haben, daß ver⸗ heiratete Frauen nur mit Bewilligung ihrer Männer ſolche Summen verfügbar haben. Dieſe Be⸗ Bewilligung jedoch dürſte außerhalb Ihrer rechnung ſein.“ Mit einer ebenſo frechen als naiven Un⸗ verfrorenheit erklärte der andere, in dem wir unſchwer den Mann erkennen werden, dem fetzt der Kriminalkommiſſar Brand auf den Ferſen war, ruhig und geſchäftsmäßig: „Gewiß, gnädige Frau, ſo denkt mein Herr Auflraggeber auch; ich werde ihm Bericht er⸗ ſtatten und hoffe Ihnen demnächſt den Schein unter den von Ihnen vorgeſchlagenen Pro— poſitionen aushändigen zu dürfen.“ Frau Ulrike erhob ſich, legte ein Markſtück auf das Tiſchchen; ein ſtolzes Neigen des Hauptes gegen den abgelebten Burſchen, deſſen ſreche Blicke prüfend über die üppigen Formen der großen, ſtattlichen Dame glitten, und ſie rauſchte ſtolz hinaus. (Fortſetzung ſolgt.) n