eee Dünger-Handlung. Der verehrl. Einwohnerſchaft, inſon⸗ derheit den Landwirten diene hierdurch zur gefl. Nachricht, daß ich eine Diuger⸗Handlung eröffnet habe. Halte zur Zeit Amoniak⸗ ſuperphosphat und 40% Kalidungſalz am Lager. Um geneigten Zuſpruch bei billigſter Bedienung bittet Joh. Schneider 5. Wwe. zum Nenen Bahnhof. eee eee Freiwillige Feuerwehr. Kommenden Sonntag, 28. Januar, findet mittags 1 Uhr lllebung L 5 8 5 1 der Freiw. Wehr und der Pflichtmannſchaft ſtatt. Hierbei Neueinteilung der Mannſchaft. Pünktkiches und vollzähliges Erſcheinen erwartet Signal ½1 Uhr. Das Kommando. 820 eee eee eee eee Mannheim, reitet. U 106 Grosses Vozugsprogramm! Vom Freitag, 20. Januar bis einschliesslich Donnerstag, I. Februar 1917. Maria Fein grosse Tragödie des Deutschen Theaters, Professor Reinhardt, Berlin in Der Mann im Spiegel grosses Drama in 4 Akten. 8 Bubi als Heiratsvermittler Lustspiel in 3 Akten Besuch im Tiergarten zu Nürnberg Schöne Naturaufnahme. Jagd⸗ und Fiſcherei⸗Verpacht Jagd⸗ und Fiſcherei⸗Verpachtung. Montag, den 29. Januar 1917 vormittags 11 Uhr begin⸗ nend, wird die Gemeinde-Jagd und Fiſcherei im Rathauſe zu Viern— heim öffentlich an die Meiſtbietenden auf 9 Jahre verpachtet. Das Jagdgelände beſteht in Feld, Wieſen und Wald mit zuſammen 1925 ha. und iſt in 3 Bezirke eingeteilt. a Pachtliebhaber, deren Qualifikation hierzu nicht bekannt iſt, wollen ſich rechtzeitig vor der Verpachtung bei der unterzeichneten Be⸗ hörde ausweiſen, die jede weitere Auskunft erteilt und woſelbſt Plan und Pachtbedingungen eingeſehen werden können. a Viernheim, den 19. Januar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Möbel, Betten, PofSterwaren empfehlen zu staunend billigen Preisen Gebrüder Kaufmann Weinheim Ladenburg. Wer lachen will, der komme und besuche mal heimlich die göttliche Familie Knolle. 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Private 5 2 8 Johann Martin. eee eee eee lich 1 Fahrplan, jährlich 1 Kalender. me binn Geſchüfts⸗Anzeiger— Viel geleſene, unparteiiſche Zeitung.— Vereius⸗Anzeiger Alltsblatt der Großh. Bürgermeisterei Viernheim * Juſerate haben nachweislich guten Erfolg. Erſcheinungstage: Dlenſtag, Donnerſtag u. Samſtag f Bezugspreis: monatlich 35 Pfg. mit Trägerlohn ö Gratis⸗Beilagen: wöchentlich 1 Sonntagsblatt, halbjähr⸗ Der Weltkrieg. f WTB. Großes Hauptquartier, 29. Jan.(Amtlich. Weſtlicher Kriegs ſchauplatz: Redaktion, Druck und Verlag: Johann Martin. Heeresgruppe des Generalſeldmarſchalls Kronprinz Rupprecht von Bayern: Nördlich von Armentieres griffen die Eugläuder in drei Wellen die Stellungen des bayeriſchen Infante⸗ rieregiments Nr. 23 an, das den Feind verluſtreich zu- rückwies. Weſtlich von Fromelles, weſtlich von Neu⸗ ville—Saint⸗Vaaſt, auf dem Nordufer der Ancre und nördlich von Vic⸗ſur⸗Aisne blieben Unternehmungen feindlicher Streifabteilungen ohne Erfolg. a Südweſtlich von Le Transloy wurde ein engliſcher Poſten aufgehoben. 185 5 Heeresgruppe des deutſchen Kronprinzen: Auf; dem Weſtufer der Maas herrſchte tagsüber rege Kampftäkigkeit. Morgens verſuchten die Franzoſen ohne Feuervorbereitung überraſchend gegen die am 25. Ja⸗ nuar gewonnenen Stellungen auf Höhe 304 vorzubre⸗ hen. In unſerem ſofort einſetzenden Feuer fluteten ſie zurück. Von mittags an lag ſtarke Artilleriewirkung uf unſeren Gräben. Es erfolgten nach heftigen Feuer- vellen noch drei franzöſiſche Angriffe, die ſämtlich irfolglos zuſammenbrachen. f „Die braven weſtfäliſchen Infanterie-Regimenter Nr. 8 und 15 und das badiſche Reſerve⸗Infanterieregiment Er. 109 hielten in zäher Verteidigung den eroberten „Boden, von dem trotz hohen Einſaes von Menſchen und Munition kein Fußbreit von den Franzoſen zurück⸗ 1 gewonnen werden konnte. N eee nd ers SJeellnpolinie eu beginn Ser Hane. N 02 ober, 2 game, eee e 1 4 ſind. ausgezeichnet. In den Vogeſen brachte ein Erkundungsvorſtoß neun Gefangene ein. Nach ſtarker Feuervorbereitung drangen auf dem Hartmannsweilerkopf Sturmtrupps des würt⸗ tembergiſchen Landwehr⸗Infanterieregi⸗ ments Nr. 12 4 in die franzöſiſchen Gräben und kehr⸗ ten mit 35 Gefangenen und einem Maſchinengewehr zu⸗ rück. 1 J 10 Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Front des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von Bayern: 71 An der Aa ſchränkte unſichtiges Wetter und Schnee treiben die Gefechtstätigkeit ein. 0 Die bewährten osmaniſchen Truppen des 15. Korps ſchlügen an der Zlotalipa ruſſiſche Angriffe zurück, die nach heftigem Feuer mit ſtarken Maſſen einſetzten. An einer Stelle ſäuberte ſchneller Gegenſtoß den eigenen Graben. Im Nachdrängen wurde dem Gegner eine An⸗ zahl Gefangene abgenommen.. Deutſche Stoßtrupps holten an der Narajowka aus der ruſſiſchen Stellung neun Gefangene. 0 Front des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Im Meſteaneſti-Abſchnitt unterhielt der Feind nachts ſtarkes Feuer. Zwei Angriffe der Ruſſen ſchlu⸗ gen 110 n 1 Von der 0 Heeresgruppe des Generalſeldmarſchalls 0 von Mackenſen f ind der Maas ben. ment im Handgemenge abgeſchlagen wurde. regiment Nr. 15 ſtürmte dem Gegner aus dem eigenen auf Flüge Geſchäftsſtelle: e eee 255 N 80 2 e Viernheim, kitun Inſertions⸗Gebühren: Lokale Anzeigen die 1ſpaltige Petit⸗ Zeile 12 Pfg. Auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Reklamen 30 Pfg. 1 Beilagen⸗Gebühr: Bei 1000 Auflage 6 Mark. Nathausſtraße Nr. 36. Stag, den 30. Januar N Mazedoniſchen iſt nichts Beſonderes zu berichten. 1 Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. 1 5* 4 An der Weſtfront nimmt die Gefechtstätigkeit wieder ſtetig zu, ſei es, daß die Feinde unſere Front für die nächſte Offenſive abtaſten wollen, um die geeigneten Angriffspunkte herauszufinden, oder daß beſtehende Ab⸗ ſichten verdeckt werden ſollen. An der Somme, an der und in den Vogeſen entbrannten ziemlich leb⸗ hafte Kämpfe; auf dem Hartmannsweilerkopf zeichnete ſich das württ. Landwehr⸗Jufanterieregiment 124 durch Front 3 7 1 * einen ſchneidigen Vorſtoß aus, auf der Höhe 304(links der Maas) hielt das kampferprobte badiſche Reſerve⸗ Infanterieregiment Nr. 109 im Verein mit Weſtfalen! in zäher Verteidigung die eroberten Gräben gegen mehr- fache Anſtürme der Franzoſen.— An der Zlota Lipa ſchlugen die Türken ruſſiſche Augriffe blutig ab. 4 auf dem Weſtufer der Maas meldet General der Infanterie von Francois: Um 8 Uhr vormittags ſetzten die Franzoſen zum Angriff auf unſere neuen Linien auf Höhe 304 ohne Artillerievorbereitung an. In unſerem gut zu beobachtenden Feuer kam der Geg⸗ ner nur an einzelnen Stellen aus den Gräben und wurde abgewieſen. Um 12 Uhr mittag begann ſtarkes feindliches Feuer, das ſich um 2 Uhr nachmittags zum Trommelfeuer ſteigerte. Um 3.15 Uhr nachmittags brach feindliche Infanterie auf der ganzen neuen Front zum zweiten Angriff vor, wurde aber durch Infanterie, Haud⸗ granaten- und Sperrfeuer zurückgeworfen. Ein dritter Angriff um 3.40 Uhr nachmittags kam in unſerem wirk⸗ ſamen Vernichtungsfeuer nur ſtellenweiſe aus den Grä— . Darauf ſetzte, wieder ſtarkes Artilleriefeuer auf unſere vorderen Gräben ein. Um 4 Uhr nachmittags erfolgte der vierte Angriff, der vom Infanterieregi⸗ Nr. 13 und Reſerve-Infanterieregiment Nr. 109 Das Infanterie- Graben entgegen und trieb ihn zurück. Alle Stellungem ſind reſtlos gehalten. Der Gegner hat ſehr ſchwere blutige Verluſte erlitten, während die eigenen gering Die Stimmung der Truppen iſt ſiegesfroh und Bei klarem Froſtwetter herrſchte am 27. Januar auf der ganzen Weſtfront rege deutſche Flieger⸗ Die feindlichen Flieger hielten ſich auf— fallend zurück. In der Hauptſache beſchränkten ſie ſich hinter ihren Linien. Die Fernaufklärung wurde bis aus Meer durchgeführt. brachten die Beobachter wichtige Meldungen über den Verkehr hinter der feindlichen Front zurück. Die wert— vollen Erkundungsergebniſſe wurden in zahlreichen Licht bildern feſtgelegt. a Calais, Boulogne, Etaples, Amiens, Toul, Luxeuil und Montbeliard ſind dabei erneut von uns photogra— phiert worden. Der Bahnhof Frouard wurde unter Flie— gerbeobachtung mit ſchwerſtem Geſchütz beſchoſſen, feind— liche Batterien und Unterkunftsräume weſtlich Peronne, Bahnhof Roſieres, feindliche Lager bei Cappy und Bray in zwei aufeinanderfolgenden Nächten ausgiebig mit Bomben beworfen. Eines unſerer Kampfgeſchwader be— legte mit beobachtetem Erfolg Neuve Maiſon ſüdlich Nappy mit 1000 Kilogramm und Dombasle mit 550 Kilogramm Bomben. Franzöſiſche Truppenlager im Fo— ret de Naye bei Toul wurden aus geringer Höhe mit Maſchinengewehr angegriffen. Eine beſonders kühne Tat vollbrachte ein Flugzeug, indem es die Eiſenbahnbrücke über die Authie 20 Kilometer ſüdlich Etaples aus 30 Meter Höhe mit 40 Pack Brennladungen bewarf. Der Erfolg war der beabſichtigte. Die Exploſionen zerſtörten den ganzen Bahnkörper. ff tätigkeit. Das ganze Flug eug griff ſofort nach der Sprengung einen fahrenden Eiſenbahn— zug nördlich der Brücke mit Maſchinengewehrfeuer an, brachte ihn zum Stehen und ſchoß einen Wagen in der Mitte des Zuges in Brand. Im Luftkampf und im Abwehrfeuer holten wir fünf feindliche Flugzeuge her— unter.— Im Oſten wurde ein ruſſiſches Flugzeug bren— nend zum Abſturz gebracht. f Die Auffaſſung der bulgariſchen Regierung über die künftige Behandlung der eroberten Nachbargebiete wird in der Zeitung„Mir“ bekannt gegeben. Das Blatt ſchreibt: Bulgarien werde alles einſetzen um die er— oberten Gebiete zu erhalten. Dies ſei ſchon deswegen notwendig, weil nur ein genügend ſtarkes Bulgarien Bürgſchaft für die Erhaltung des Friedens auf dem Balkan ſein könnte. Wie wenig die Ereigniſſe an der Weſtfront, vor Riga, in Mazedonien und in Rumänien dem Fanfaren— zeſchmetter der Ententeminiſter entſprechen geht aus den, lleber den Verlauf der Kämpfe am 28. Januar nichts weniger als optimiſtiſchen Aeußerungen der Partſer Fachkritik hervor. Im Militärblatte„Eclair“ äußert General Perrot ſehr ernſte Beſorgniſſe darüber, ob die Vereitſchaft Frankreichs an allen in Betracht kommenden Frontſtellen den gerechten Erwartungen der Franzoſen. entſpreche. Dieſe Frage ſei uen ſo bedeutſamer, als die vou Deutſchland getroffenen militäriſchen Vorbereitungen für das Kriegsjahr 1917 alles bisher Dageweſene über— treffen werden. Die aufgebotenen Maſſen, ihre voczügliche Ausrüſtung, ihre neuen techniſchen Behelfe, die unver— minderte Tapferkeit, mit der der deutſche Soldat zu Land und zue See im dritten Kriegsjahre ſich betäkige, ſeien wahrhaftig nicht zu unterſchätzende Faktoren. Der franzöſiſche Flieger'entnant Samat ſtürzte, bei einem Nachtflug vorgeſtern über Paris ab und wurde getötet. 1 ö Di N* 9 9 2 1 55 1*— ie Ereigniſſe im Weſten. 8 8 8 Der franzöſiſche Tagesbericht. f BTB. Paris, 29. Jan. Amtlicher Bericht von geſtern. nachmſttag: Auf dem linken Maasufer Handgranatenkampf in der Gegend öſtlich von Punkt 304. Auf dem rechten Ufer führten die Franzoſen abends einen Handſtreich aus, der völlig gelang Wir fanden zahlreiche Leſchen und brachten zahlreiche Beute ein. In Lothringen Artillericatztionen in den Abſchnitten von Lenoncourt und des Bezange Waldes. Flugweſen: In der Gegend von Maulainville wurde von unſeren Sperialgeſchützen ein beutſches Flugzeug abgeſchoſſen. Die engliſchen Rüſtungen. Lugano, 29. Jan. Der aun der engliſchen Front weilende Berichterſtatter des„Secolo“ meldet, die Eng— länder hätten ſolch ungeheure Truppenmaſſen zuſam⸗ mengezogen, daß der Sieg zur unbedingten Gewiß— heit geworden ſei. ö Bern, 29. Jan. Der Heeresausſchuß der franzö— ſiſchen Kammer ſetzte betreffs des Nachmuſterungs-An— trags feſt, daß nur die vor dem Krieg Zurückgeſtellten für Untauglich Befundenen nachgemuſtert werden ſol— len. Die Ausgemuſterten ſollen die gleiche Zahl Mann— ſchaften der älteſten Jahrgänge an der Front erſetzen, die im Landesinnern für Landesverteidigungszwecke be— ſchäftigt werden ſollen. Von allen Flügen ver. ö ſteigerte die der, dem auch erlös Lokale Nachricht Lolale Nachrichten. * Jagdverpachtung. Geſtern Vormittag wurde die Fiſcherei- und Gemeindejagd auf weitere 9 Jahre Herr Direktor Hartmann-Großſachſen, Fiſcherei für 40 Mark. Herr Fabrikant jceuther- Waldhof war mit 4750 Mark Alleinbieten— die Jagd zugeſchlagen wurde. Der Mehr— gegen die abgelaufene Jagdperiode beträgt 42 Mark. Da mit der Jagdverpachtung auch das Kapitel„Wildſchaden“ zuſammenhängt, hatten unſere Landwirte durch regen Beſuch hieſige verpachtet. ihr Intereſſe an der Verſteigerung bekundet. * Gemeinderatsſitzung. Heute Abend 8 Uhr findet eine außerordentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. * Ingendwehr Viernheim. Donnerstag ½9 Uhr Ab— lieferung ſämtlicher Gewehr und Schanzzeug zur Reviſion. Die Geflügel- und Haſendiebe, welche in letzter Zeit bei Nacht auf Raub ausgingen und ihre Beute im hieſigen Walde zum Schmaus herrichteten, wurden von der Großh. Gendarmerie hier ermittelt und dem Unterſuchungsrichter vor— geführt. Die Täter ſind junge, vorbeſtrafte Burſchen. Baden. (J Maunheim, 29. Jan. Am Sonntag nachmittag feuerte ein 19 jähriger Taglöhner von hier auf einen 33 Jahre alten Hilfsrottenführer einen ſcharfen Revolver⸗ ſchuß ab, wodurch letzterer verletzt wurde. Der Täter iſt flüchtig. a „ e Peterstal bei Heidelberg, 29. Jan. Das 1½ jährige Söhnchen des im Feld ſtehenden Maurers Konrad Dickel fiel in einen Eimer mit kochendem Waſſer und zog ſich ſo ſchwere Brandwunden zu, daß es ſtarb. 09) Neckargemünd, 29. Jan. Im 72. Lebens⸗ jahre iſt hier Konſul Menzer geſtorben, eine der be⸗ kaunteſten Perſönlichkeiten unſerer Stadl. . Wallvorf bei Wiesloch, 29. Jan. Hier wurde ein 14 jähriger Schüler verhaftet, der in der evang. Kirche mehrfach die Opferbüchſen erbrochen und größere Beträge entwendet hat. Beim Schlittſchuhlaufen (J Pforzheim, 29. Jan. kam ein 7 jähriger Kettenmacherſohn dem Einlauf des 4 Forellenſees in Liebenzell zu nahe, brach ein und ertrank. . UMilſons Doktrin. Präsident Wilſon macht in ſeiner neuen Botſchaft einige von menſchlicher Geſinnung und Wohlwollen getragene Vorſchläge, die allerdings nicht ſonderlich neu ſind und den Friedensabſchluß ſtark zu fördern laum beruſen ſein dürften. Wenn er den Völkern empfiehlt, die„Monroe-Doktrin“ für die ganze Welt zur. Geltung zu bringen, daß kein Volt danach ſtreben ſoll, ſeine Regierungsfoim an ein anderes Volk zu übertragen, ſo berührt er ſich anſcheinend dabei mit der Forderung des Vier⸗ verbandes, alle„unterdrückten Völker zu be⸗ freien“. Wir haben aber geſehen, in wie heuchleriſcher und verlogener Weiſe auch ſolche Forderungen ausgebeutet werden können, denn der Vier⸗ verband ſtellt dieſe Forderungen bekanntlich nur für den Vierbund auf. In demſelben Schrift⸗ ſtück aber, in dem er die„Befreiung der unter⸗ drückten Völker“ fordert, erklärt er, daß die mit den Ruſſen doch ſehr wenig ſtammverwandten Türken der ruſſiſchen Herrſchaft unterſtellt werden müſſen. Auf dem Balkan ſoll bei der Neuordnung der Dinge nur die Nationalitäts⸗ frage endchieden, aber Frankreich ſoll das jahr⸗ hunderteiang deutſche Elſaß-Lothringen zurück⸗ bekommen und Rußland ſoll die Türken mit Konſtantinopel erhalten. größere Verlogenheit vorſtellen? Die unterdrückten Völker ſollen befreit werden, aber England unterdrückt Irland, Indien, Agypten uſw. und hofft auch noch weitere Völker unterdrücken zu können. grauſame Unterjochung fremder Völker durch Rußland iſt bereits ſo ſprichwörtlich geworden, daß ſich ein weiteres Wort darüber erübrigt. 5 Zum Schluß ſtellt Wilſon drei Hauptgrund— ſätze auf, nämlich eine Regierung unter Zu⸗ ſtimmung der Regierten, die Freiheit der Meere und die Beſchränkung der Rüſtungen der Heere und der Flotten. Die Freiheit der Meere iſt eine Forderung, die auch wir im Kriege oſt genug aufgeſtellt haben. Sie war durch die internationalen Ab⸗ machungen, auf die ſich Präſident Wilſon be⸗ zieht, recht weitgehend verbürgt. Aber England hat es ſich angelegen ſein laſſen, bald nach Kriegsausbruch alle völkerrechtlichen Ab— machungen über den Haufen zu werfen, als ob ſie nicht vorhanden geweſen wären. Der engliſche Aushungerungsplan, der Poſtraub, unter dem auch die Amerikaner furchtbar zu leiden haben, und tauſend andere Dinge ſind ein Beweis dafür, daß England ein Völkerrecht nur ſo lange kennt, ſo lange es ihm dienlich iſt. Man wird an den Präſidenken die Frage richten dürfen, wie er die Verwirklichung der Freiheit der Meere ſich vorſtellt, ſo lange das vertragsbrüchige England derartige Beſtimmungen nur für den Frieden gelten laſſen will. Auch die Beſchränkung der Rüſtungen iſt eine ideale Forderung, deren Verwirklichung nur noch bisher keinem geglückt iſt, da jeder Staat das Beſtreben hat, ſich ſo vorzubereiten, daß er nicht von der guten Laune der wechſelnden Regierungen der anderen Länder abhängig iſt. Der heimtückiſche Überfall unſerer Feinde im Auguſt 1914 auf unſer Land zeigte, wie groß die Schwierigkeiten ſind, die dabei zutage treten. Endlich kommt noch die Forderung, daß ein Volk nur diejenige Regierung haben ſoll, die es ſelbſt wünſcht. Dieſer Wunſch wird bei dem Vierverband nur auf ſehr gemiſchte Empfin⸗ dungen ſtoßen. Augenblick alle Fremdvölker los, die es unter ſeiner Knute und grauſamen Herrſchaft hat. Auch ein beträchtlicher Teil des engliſchen Weltreiches würde ſich von den bisherigen Unterdrückern befreien. Anderſeits haben wir vielſach Stimmen gehört, daß die unter dem Zepler unſerer ver⸗ bündeten Herrſcher lebenden Fremdvölker eine Mütterchen Rußland in rich- „Befreiung“ durch liger Erkenntnis anderen ruſſiſchen fürchten. der entſetzlichen Lage der Völker mehr als den Tod a5 N E Preſſeſtimmen. Die Aufnahme, die die Nole Wilſous der ganzen Welt, bei den Kriegführenden ſo— wohl, als bei den Neutralen gefunden hat, iſt Die Rußland wäre wohl im ſelben in eine durchaus geteilte. Man weiſt größtenteils — mit Recht wohl— daxauf hin, daß Wilſon ohne Zweifel große ideale Theorien, gewiſſer⸗ maßen nach ſeinem großen Vorgänger Monroe eine Wilſon⸗Doktrin aufgeſtellt, daß er aber unter⸗ laſſen habe, den wirklichen Verhällniſſen Rechnung zu tragen. Talſgche iſt, daß die Unbeſtimmtheit der Note mancherlei Deutungen W Die deutſche Preſſe äußert ſich ſehr zurückhaltend. Man polemiſiert gegen Einzelheiten der Note, iſt aber im allgemeinen der Meinung: Wir wollen wie Wilſon den Frieden und wir wünſchen, daß er Dauerhaftigkeit verbürge. Indeſſen iſt uns augenblicklich der Wellſriede nicht ſo wichtig als der europäiſche Friede. Und in bezug auf dieſen hegen wir den Wunſch und Willen, daß er ein deutſcher Friede ſei. In England iſt man offenbar über Wilſons Note mißgeſtimmt. Die Preſſe erklärt ſaſt einſtimmig, ein Frieden ohne Sieg ſei un⸗ denkbar und lehnt dieſen Gedanken einfach ab. Die franzöſiſche Preſſe iſt teilweiſe entrüſtet, weil Wilſon ſich mit ſeiner Note nicht an die Mittelmächte allein wendet. Auch in Frankreich lehnt man den Gedanken an einen Frieden ohne Sieg ab. Oſterreich⸗-Ungarns Zeitungen ö ken mit ſtimmen dem Teil der Nole zu, der die Freiheit Kann man ſich eine der Meere fordert. Die Blätter weiſen ferner darauf hin, daß die Anſchauungen Wilſons über die Nationalitäten und über die Zugehörigkeit zu den Staaten Oſterreich-Ungarns geſtatten, mit ſtolzem Bewußtſein zu ſagen, daß die Na⸗ tionalitäten, die im Staatsrahmen der öſter— reichiſch-ungariſchen Monarchie vereinigt leben, ſich nie von ihr fortſehnten. Gerade im öſter⸗ reichiſch-ungariſchen Staatengebilde, ähnlich wie in Nordamerika, war die Idee verwirklicht, Volksſtämme der verſchiedenſten Art als gleich— berechtigte Träger des Staatsgedankens zu ge— meinſchaftlicher Tätigkeit und gemeinſchaftlicher Arbeit zu vereinigen. Jun Holland ſetzt man nicht allzu große Hoffnungen auf den Erfolg der Note, deren idealen Gedankengang man durchaus anerkennt. Die ruſſiſche Preſſe iſt über die Note ſehr ungehalten und geht beſonders mit der Behauptung Wilſons ins Gericht, daß Amerika(daß doch ſo ungeheure Kriegsgewinne mache) ebenfalls unter dem Krieg zu leiden habe. Wenig Uneingeſchränkte Zuſtimmung hat die Note wohl nur in der Schweizer Preſſe gefunden, ſoweit ſie vierverbandsfreundlich iſt. Wenn alſo Herr Wilſon den Eindruck ſeiner ſtarkten Friedenskundgebung überblickt, ſo wird er kaum beſondere Genugtuung empfinden können, um ſo weniger, als amerikaniſche Zeitungen ſeinen Schritt verfrüht nennen. Ein Blatt ſchreibt ſogar: Wie iſt es möglich, daß Herr Wilſon ſich in den europäiſchen Streit miſcht, da es ihm doch ſeit vier Jahren unmög— lich iſt, an der mexikaniſchen Grenze den Frieden wiederherzuſtellen. „Möwe 2“—„Vineta“. Buenos Aires iſt der Name der zweiten Möwe „Vineta“. erklärte mit Beſtimmtheit, daß einem zweiten Schiffe „Vineta“ umgewandelt wurde. Der Kapitän der „Netherby Hall“ ſagte in einer Unterredung, daß er, als er den„Marodeur“ ſichtete, ununter⸗ brochen Notſignale ausgeſchickt habe, bis ein Schuß über den Bug ſeines Schiffes ihn zwang, die Hilferufe einzuſtellen. Er ſagt, das feind⸗ liche Schiff hätte außer Geſchützen auch mehrer Maſchinengewehre an Vord gehabt. 2 Der U-Boot⸗Krieg. 1 55 hoffnungsvoll äußert ſich faſt ausnahmslos die ſkandinaviſche Preſſe. Nach einem Bericht engliſcher Blätter aus Nen 0 8 1.* Erbitterung zwiſchen den ruſſiſchen Truppen und verkehr von Eng aufgehört hat; der Schwedische Lloyd, dem die„Ingeborg“ gehörte, und der mindeſtens dreiviertel der eugliſchen Paketpoſt nach Schweden befördert, teilt nämlich mit, daß er keine Poſt mehr anzunehmen gedenke, von der man be⸗ fürchten müſſe, daß ſie Bannware enthalte. Das„Morgenbladet“ in Chriſtiania teilt mit, daß von der geſamten norwegiſchen Handelstonnage nur noch 3 bis 4 für Norwegen ſelbſt verfügbar ſind.„Sjötarts⸗ lidende“ meldet, daß einſchließlich der letzten norwegiſchen Schiffsverſenkungen die nor⸗ wegiſche Handels marine ſeit Kriegs⸗ beginn Verluſte von insgeſamt 406 000 Tonnen erlitt, darunter 234 Dampfer mit 358 000 Tonnen. Zur beſſeren Überwachung des Schiffahrts⸗ dienſtes zwiſchen England und Amerika gegen deutſche Unterſeeboole wird nach einer Mit⸗ teilung des„Petit Pariſien“ der Dienſt für alle Geſellſchaften auf die Linie Liverpool— Halifax beſchränkt. * Bulgarien an die Neutralen. Die bulgariſche Regierung hat als Antwort auf die Vierverbandsnote eine Note an die Neutralen gerichtet, an deren Schluß es heißt: Bulgarien und ſeine Verbündeten haben den loyalen Verſuch gemacht, dem Kriege ein Ende zu ſetzen und Einverſtändniſſen zwiſchen den Kriegführenden den Weg zu öffnen. Die Re⸗ gierung ſtellt feſt, daß es einzig und allein von den Gegnern abgehangen habe, dieſen Weg zu betreten, um zum Frieden zu gelangen. Die feindlichen Regierungen haben dies abgelehnt. Auf ſie wird alſo die Verantwortung für das neuerliche Blutvergießen zurückfallen. Im Vertrauen auf ihr gutes Recht Und in vollkommener Übereinſtimmung mit ihren Völkern ſehen die verbündeten Mächte ſich ge— zwungen, den Kampf fortzuſetzen, bis der Friede kommt, der ihnen Ehre, Daſein und freie Entwicklung ihrer Völker verbürgt und zugleich den Staaten des europäiſchen Feſtlandes die glückliche Möglichkeit bietet, in gegenſeitiger Achtung und auf voll⸗ kommener Gleichheit fußend, an der Löſung der zu großen Aufgaben der Kultur zuſammen arbeiten. Die Engländer in Rumänien. Die rumäniſchen Behörden befürchteten eine Erbitterung der rumäniſchen Be⸗ völkerung infolge der engliſcher Brandkommandos, wie aus folgender Bekanntmachung des Komman— danten von Braila hervorgeht: wohl den Truppen als auch der Zivilbevölkerung bekanntgegeben, daß das Verbrennen der Landeserzeugniſſe durch engliſche Agenten erfolgt, weil dieſe Erzeugniſſe der engliſchen F Regierung gehören und die Agenten den Beſehl haben, dieſe Erzeugniſſe nicht in die Hände des Feindes fallen zu laſſen. verſchiedene Uriegsnachrichten. Zur Feſtſtellung der Wahrheit hält es das ruſſiſche Kommando für notwendig, und das Große Hauptquartier iſt derſelben Meinung, daß obiges zur allgemeinen Der Kapitän des„Radnoſhire“ von begleitet war, was die Vermutung erweckt, daß ein auf⸗ gebrachtes Fahrzeug ebenfalls in ein Kaperſchiff ſchießung Nach dem„Stockholms Dagblad“ hat die Verſenkung der engliſchen Poſt mit dem ſchwe— diſchen Dampfer„Ingsborg“ durch ein deutſches (U-Boot zur Folge gehabt, daß der Paket— material in der Dunkelheit Kenntnis gebracht wird, damit keine unberechtigte der Bevölkerung des Königreichs entſtehe. Der Kampf um Galatz. Wie aus einer Schilderung der allgemeinen B e- wird die fortgeſetzt. Feuerſchein entnehmen iſt, von Galatz den klaren Nächten iſt der brennenden Stadt meilenweit ſichtbar. zwei Kompagnien beſtehende bulgariſche kundungsabteilung war einen Kilometer nörd— lich vom St. Georgsarm über gefrorene Sumpfgelände vorgedrungen und hatte ruſſiſche Vorpoſten zurückgeworfen. In der Nacht Kriegslage zu In der das wieder über Sl. Georgsarm zurück. Sieben ruſſiſche Schlepp⸗ ſchiffe, die beladen mit Waren f Reni zu verſuchten, wurden durch Geſchützfeuer verſenkt. land nach Schweden Zerſtörungen a l 1 Infolge der Anweiſung des xuſſiſchen Kommandos wird ſo⸗ Die aus wich ſte den Angriffen ſtarker ruſſiſcher Kräfte aus und zog ſich beſehlsgemäß den und Kriegs- erreichen e Run Deutſchland. „In der letzten Sitzung des verſtärkten Haushaltungsausſchuſſes des preu ßiſchen Abgeordnetenhauſes erklärte der Mi⸗ niſter des Innern auf eine Anfrage von ſrei⸗ konſervatlver Seite, in bezug auf die Wahl⸗ rechtsreform wolle er Einzelheiten nicht mitteilen, auch nicht in bezug auf die Reform des Herrenhauſes. 0 l müſſe ſpäter im Anſchluß an den in Vor⸗ bereitung befindlichen Geſetzent⸗ wurf geſprochen werden. * Herr v. Oldenburg-Januſchau hat an einen Bekannten einen offenen Brief gerichtet, in dem er ſich über die Ernäh⸗ rungsfrage ausſpricht. Er tadelt insbe⸗ ſondere das Syſtem der Preisfeſtſetzung und wendet ſich gegen die Rationierung. Der viel⸗ beſprochene landwirtſchaftliche Produktionszwang ſei ein Unding. * Der bayeriſche Landtag wird am 31. Januar zu einer außerordentlichen Tagung zuſammentrelen. Dem Vernehmen nach wird die Regierung verſchiedene Geſetzesvorlagen ein⸗ bringen, ſo ein Richterſchutzgeſetz, eſn Diſziplinar⸗ geſetz für Gemeindebeamte, ein Geſetz für die finanzielle Ausgeſtaltung des Kriegswucheramts, ſerner eine große Kreditvorlage für den Ausbau des Donau— Main⸗Kanals. Oſterreich⸗Ulngarn. * Die Verhandlungen über gleich zuchen Oſterreich und Ungarn ſind ſoweit gediehen, daß ihr Abſchluß unmittel⸗ bar bevorſteht und daß bereils Einzelheiten veröffentlicht werden. Wie verlautet, ſoll der Ausgleich auf zwanzig Jahre abgeſchloſſen und damit das wirtſchaftliche Verhältnis zwiſchen Sſterreich und Ungarn zum erſtenmal ſeit dem Beſtehen des Ausgleichs auf eine zuverläſſigere Grundlage geſtellt werden. Der Ausgleich wird Anfang Februar unterzeichnet ſein, worauf ſo⸗ fort die Handelsvertragsverhandlungen mit dem Deutſchen Reich beginnen ſollen.— Die inner⸗ politiſchen Fragen ſind inzwiſchen ebenfalls ziemlich geklärt. Nach Beſprechungen des neuen Miniſterpräſidenten Grafen Clam⸗Martinitz mit den Parteiſührern wurde beſchloſſen, daß dem⸗ nächſt die neue Kreiseinteilung in Böhmen und die Einführung der deutſchen Staatsſprache er⸗ ledigt werden ſollen, während die L öſung der galiziſchen Frage bis zur Peendi⸗ gung des Krieges vertagt wird. * Den Blättern zufolge gab der Abgeordnete Koroſchee dem Statthalter von Steiermark, Graſen Clary, gegenüber namens der öſter⸗ 0 1 1 0 1 0 den Aus- reichiſchen Slowenen die Erklärung ab, daß dieſe es mit Entrüſtung zurückweiſen, auch nur das Geringſte mit den Behauptungen des Vierverbandes von dem Befreiungs⸗ wunſche der Slowenen gemein zu haben. Die öſterreichiſchen Slowenen wünſchten nur unter dem Zepter der Habsburger ihre Zukunft auf⸗ zubauen. Die gleiche Erklärung übermittelte Koroſchec dem Miniſterpräſidenten Clam⸗Mar⸗ linitz. Frankreich. In der Kammer wurde ein Geſetzes— antrag über eine Nachmuſterung einge⸗ bracht. Die Regierung verlangt dringliche Be⸗ handlung der Vorlage. Sie wurde dem Kammer⸗ ausſchuß überwieſen. England. * Nach Meldungen Londoner ſich die Unzufriedenheit in Irland in letzten Wochen wieder erheblich ge⸗ ſleigert. Die Behörden verfolgen wieder die gleiche Politik, die im vorigen Jahre zu den lülſterauſſtänden geführt hat. Durch die Maß⸗ nahmen der engliſchen Verwaltung, die von der Bevölkerung als unerträglicher Zwang empfunden werden, ſind die mit der Weihnachtsamneſtie bezweckten Wirkungen auf die Stimmung in Irland hinfällig geworden. Amerika. * Das von Amerika erworbene Däniſch⸗ [Weſtindien wird zur Ehrung des An⸗ denkens des verſtorbenen Admirals George Dewey künftighin George-Deweys⸗ Island benaunt werden. 1 Blätter hat den Über dieſe Augelegenheiten ürden. ber Getreide- und Metallmangel nehme raſch Ju. Inzwiſchen müſſen die Eiſenbahnen ver⸗ 8 Preſſeangriffe läßt die Stellung des, Kabinetts Jonals. In beßarabiſchen Miſchinew FTurnweſen im Felde“ angelegt werden. allen Teilen unſerer Front ſind die Turner ver- einigt und üben in den Ruheſtellungen, in den Etappen und in den Gefangenenlagern ihr Turn- Viele ſchöne und ergebnisreiche Pianiſtin, onzerten öffentlich aufgetreten iſt. Gegenwärtig e 6 Die Tätigkeit der engliſchen Suffragetten iſt jüngster Zeit wieder ſehr lebhaft geworden. dle Arbeit der engliſchen Stimmrechtlerinnen heint jedoch nicht in Sinne der Regierung zu igen, denn die Polizei hat, wie engliſche blätter berichten, in den verſchiedenen Londoner zureaus der Women Social and Political⸗ nion ſowie in den Privatwohnungen der be⸗ Unnteſten Führerinnen der Bewegung Haus⸗ chungen abgehalten. Auch die Führerin der gereinigung erhielt Polizeibeſuch, wobei ſämt⸗ che Nummern der Zeitſchtift der Organiſation kitannia“ beſchlagnahmt wurden. * zunehmende Wirtſchaftsnot in Italien. Die wirtſchaftliche Lage in Italien veranlaßt udlich auch die ausgesprochene Kriegspreſſe, wie hen„Corriere della Sera“ und die„Ideg Na⸗ ſonale“ zu heftigen Angriffen gegen die Re⸗ ſierung. Anſtatt die Wirtſchaftspolitik zu zen⸗ aliſieren, ſchaffe man immer mehr neue rgaue, die von unfähigen Perſonen geleitet Die Kohlennot ſei unerträglich und euert, die Rückfahrkarten und Abonnements ab⸗ eſchafft, die Schlafwagen beſeitigt und die Zug⸗ lätze beſchränkt werden. Die Heftigkeit der der kommenden Kammertagung ſehr zweiſel— aft erſcheinen. In Rom herrſcht ein Straßen⸗ ahnerausſtand als Einſpruch gegen die ſort⸗ pährende Einſtellung weiblicher Kräſte. Die Rriegspreſſe behauptet, es ſtecke dahinter auch die ſozialiſtiſche Kriegsgegnerſchaft des Per— 4. Flüchtlingsrevolten. Das„Neue Wiener Tagblatt“ meldet, daß Städten, insbeſondere in ebolten ſtattfanden. Tauſende von Flücht— lingen durchzogen die Straßen mit dem Ruf!: debt uns Brot, Mörder!“ niſch war die Menge Beſonders ſtür⸗ in Kiſchinew vor zalaſt des Erzbiſchofs, wo Rufe laut wurden: Man verſpricht uns immer Frieden, aber er Wir hungern und frieren und die ommt nicht. leben im Überfluß. Polizei und Friogs Shetzer PNilitär jagten mit blanker Waſſe die Menge ppeg. Von Nah und pern. 15 Grad Kälte in klarem unter Null. die Morgentemperaturen bei wiſchen 12 und 15 Grad Im Schwarzwald wurden bis 16 Grad Kälte ge⸗ führen! meſſen, Schwarzwaldflüſſe Treibeis. Kriegsſammlung des Jahnmuſenms. Das Jahnmuſeum in Freyburg(Unſtruth) beab⸗ mehrere ſichtigt, eine Kriegsſammlung anzulegen, die ſich jamentlich mit dem Turnweſen im Kriege be— faſſen ſoll. Es ſoll eine Sammelmappe 1775 An handwerk aus. Turnfeſte ſind ſchon während des Krieges an den Fronten veranſtaltet worden. anſtaltungen im Felde an die gefallenen Turner ſoll die beabſichtigte Sammelmappe enthalten und damit dem Jahnmuſeum als Kriegserinne⸗ ö (franzöſ. Iſere-Departement) unverändert ernſt. tung dienen. Eine Künſtlerin als Diebin. haſtung einer der Geſellſchaft angehörenden me, der Baroneſſe Joſefa O., erregt in esden Aufſehen. Sie iſt eine bekannte die mehrmals bei Wohltätigkeits⸗ hefindet ſie ſich in Unterſuchungshaft wegen Diebſtahls, da ſie einer Frau einen größeren Vetrag in barem Gelde entwendet haben ſoll. und in Chotin, große Flüchtlings- dem i Süddeutſchland. in der Rheinebene, in der Gegend von Karls⸗ kühe und Straßburg, ſchwankten am 24. d. Mts. Himmel als Wahrſagerin auftritt. Das N Erinnerungen an dieſe Turnfeſte und an alle turneriſchen Ver⸗ Die Ver⸗ reiniger Zeit wurde gegen ſie die Veſchuldigung erhoben, einer Kollegin in einer Dresdner Muſitſchule Geld entwendet zu haben; doch gab ſie damals die Summe mit dem Ve⸗ merken zurück, ſie habe einen Spaß gemacht. Auch Unterſchlagungen und die Abſendung anonymer Briefe werden der Verhafteten zur Laſt gelegt. Der Abſchluß eines Schülerdramas. Im Wiederaufnahmeverfahren iſt der frühere Realgymnaſiaſt Walter Koch, der im Jahre 1912 von der Sttafkammer in Magdeburg wegen ver⸗ ſuchten Totſchlages an ſeinem Lehrer zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden iſt, nun⸗ mehr freigeſprochen worden, weil ſich Mangel an ſeiner geiſtigen Zurechnungsfähigkeit heraus⸗ geſtellt hat. Damals wurde als Beweggrund der Tat ſchlechte Behandlung durch den Lehrer angenommen. Koch iſt jetzt der Irrenanſtalt meiſten ſkandinaviſchen Wollfabrſken ihre Volriebe einſtellen. f Eine neue Munitions⸗Exploſion in London. Amtlich wird von Reuter über eine Munitions⸗Exploſion in London berichtet, von der man bisher noch nichts gehört hat und die mit der großen Exploſion vom 20. d. Mts. nicht zu verwechſeln iſt. Danach wurden bei der neuen Exploſion getötet: 44 Männer, 11 Frauen, 14 Kinder; ſchwerverwundet: 19 Männer, 34 Frauen, 19 Kinder, leichter ver⸗ wundet: 155 Männer, 102 Frauen, 70 Kinder. Sturmflut in Italien. Durch eine große Sturmflut wurden die Hafenanlagen von Catania ſchwer beſchädigt; der Schiffsverkehr zwiſchen unterbrochen. Generalſtreik in Spanien. In Spanien iſt, wie franzöſiſche Blätter aus Madrid melden, der Generalſtreit erklärt worden. In Saragoſſa in Uechtſpringe als Geiſteskranker zugeführt worden. ſei es bereits zu ſchweren blutigen Zuſammen⸗ mee Kriegszerſtörungen im Oberelfaß. Im zerſchoſſenen Sennheim in der Nähe der Kirche. Die Schäden, die der moderne Krieg im Gefolge hat, ſind im Lauſe der Zeiten ins Ungeheuerliche gewac 51 hſen. Wenn dermaleinſt die Bewohner der jetzt von der Kriegsfurie verwüſteten Gegenden in ihre heimiſchen Gefilde zurückkehren werden, ſie trauernden Auges im buchſtäblichen Sinne des Wortes am Grabe ihrer Habe ſtehen. Ein Blick auf unſer Bild, das aus Sennheim ſtammt, beweiſt e! CCCP CCC Denn Verhaftung einer Wahragerin. Au⸗ kommend, die 44 Jahre alſe frühere Hebamme Anna Beck in Brandeis a. Elbe zu, die jetzt Mi reiche Frauen zu ihr, aber die Beck brachte eigenen oder den Tod eines nahen Verwandten Hr⸗ prophezeite. Die Beck veranſtaltete auch mehr ſach ſpiritiſtiſche Vorträge und„zitierte“ unläng ſelbſt den ruſſiſchen Zaren, ſo daß die Anweſen— den in größte Aufregung gebracht wurden. Den ſo große Angſt vor den Geiſtern beigebracht, daß ſie von der Tätigkeit der Wahrſagerin die lerin verhaſtete. Wetterſchäden in Frankreich. Züricher Blättern iſt die Lage in der Dauphin 8 4 Nach Die Verbindung mit vielen Orten iſt noch un⸗ möglich. Die Eiſenbahnlinie Grenoble—Mar— ſeille iſt durch eine Lawine geſperrt, und viele Urlauber können nicht weiterreiſen. meldet. der wie mangelnden deutſchen Farbſtoffe Infolge „Sozialdemokraten“ meldet, die mußten, ſo werden fang dieſes Jahres zog, von Reichenberg i. B. Es kamen bald zahl⸗ einige in Angſt, weil ſie ihnen entweder den, Bewohnern von Brandeis wurde ſchließlich eine Gendarmerie benachrichtigten, die die Schwind⸗ Zahlreiche Unfälle und Todesfälle durch Froſt werden ge⸗ Die mangelnden deutſchen Farbſtoffe. Genüge eind das Geſagte zur [Tatſachen ſind unſe bewegen, den Fried müßte für die neu angefachten Kr Leute, 0 8 e an rer f 1 Dle iegsberhe die Stätten Wirkſam ihnen klarzumachen, wie grauenvoll ihr be Tun iſt ſtößen gekommen. a zarcelong erklärten die Kata an Vertreter von 300 loniens, ſich ſchließen zu wollen. Grubenunglück in China bericht fant einer der dem Nach 50 Reuter„yan⸗ſchan Ait! 1e Von den —... ⅛˙,, ern werden tauſend be rn Geri chtghalle HJerichishalie. * * Stargard i. Landgerichts 31 mann verantworten. Kreiſe Dramburg Zentner; n bel Gronemann al Voiſtellung, Gronema kartoſſ ſorgen. Y liefern laubnis Kommi wurde genügender? it kaufte Gronemam Mengen als 8 dem Vorgeben, haben, der 3 Probiſion ſchaffte ſich das der zewiun! Sizilien und Roggio di Calabria iſt vollſtändig einem 10 der vermutlich aber weit höher ſich berechnen dürfte Für dieſe ſchamloſe Habgier traf ihn eine Slraſe bon 1 Jahr Gefängnis, 2 Jahren Ehrverluſt und 3000 Mark Geldſtrafe. Breslan. Die Firma„Nährmiltelvertrieb Merkur Benno Schueler“ hatte ein Produkt unter der Bezeichnung„Milchkakab“ in den Handel ge⸗ bracht, das nach der amtlichen Unterſuchung aus 19 0% Kakao, 76% Zucker und 5 0 Trockenmilch beſtand. Die Unterſuchung hatte auf Veranlaſſung einer Käuſerin ſtattgefunden, die enttäuſcht war und ſich geſchädigt fühlte durch den geringen Kakaogehalt der Ware. Die weiteren Feſtſtellungen der Behörde hatten ergeben, daß ein unter dem Namen Kakao in den Handel gebrachtes Erzeugnis mindeſtens 50 9% Kakaopulber enthalten müſſe, während bei Schokolade der Kakaomindeſtgehalt auf 3099 ſeſt— geſetzt iſt. Die verantwortlichen Leiter der Firma, Schueler und Lewy, wurden nun unter Auklage ge— ſtellt, weil ſie ein Lebensmittel, unter einer nicht zuläfſigen und irreführenden Bezeichnung in den Handel gebracht hatten. Sie wurden pom Schöſſen⸗ gericht am 22. Januar zu je 50 Mark Geldſtrafe herurteilt. ö Volkswirtſchaftliches. Branntweinabgabe an Apotheken. ntmachung des Präſidenten des Kriegs— bringt Abänderungen der Aus⸗ der Bekanntmachung über ilbranntweinerzeugung. Di Die ne Bekan Die 0 neimittelfabriken, Drogiſten und Apot ich bisher beim Bezug von verſteuerter ſtellung von Arznei⸗ ln in i beſchränkt waren. Sie i en Verwendungskontrolle gen Mengen an die be⸗ on werden dürfen, die 1913/14 verſteuert hr vorgebeugt werden, ege über Drogiſten oder neue Haus wirtſchaft. rſatz für eingelegte Heringe. Da Heringe aber Weißfiſche immer zu haben ſind, h das 2 hon Weißfiſchen, die pommerſchen Rezept zu einem den ichen Gericht zubereiten 5 ganz beſonders eien uſw Dte Fiſche werden der geſchlitzt oder entgrätet, n Eſſig gelegt, — om em Die Fiſche 50 Gramm etwas ge— t und mit ln verpackt fertig.„Statt omaten oder Fleiſch⸗ 8 5 5 4 2 Vermiſchtes. verachtete Platin. Es iſt nur unt, welch ſonderbare Verachtung d wertvo vor etwa zwei Je rila gefallen 1 en müßte. Da es dokt Das wenig betannt, ſich da zut der ſpa⸗ ich* mord alſchung verwal! 1 werfen. niſche Gouverneur, es e 11e nat! eine Exploſion ſtatt. ſch * CCCP rr nter nr ru Der Fall Guntram. 15] Kriminalroman von Wilhelm Fiſcher. (Fortſetzung.) 8. Der von Brand und Guntram ſehnlichſt er— wartete Brief des Polizeirats hatte ſolgenden Wortlaut: „Lieber Brand! Nach reiflicher Überlegung und Ihr Einverſtändnis vorausſetzend habe ich dem Präſidenten Vortrag über die uns von dem Konſul gemachten Eröffnungen gehalten und ihm mitgeteilt, daß Sie zufällig eine Spur der Erpreſſer entdeckt hätten und ſich trotz Ihres Urlaubs mit der Angelegenheit befaßten. Sie ſind alſo von heute ab amtlich mit derſelben betraut. Der Konſul hat uns eine Seite ſeines Regiſters Ihrem Wunſche folgend zur Verfügung eſtellt. Anbei das Photogramm, das den amen einer Frau Ulrike von Winterfeld, der letzgen Frau des reichen Bauherrn Jerſchke⸗ Schöneberg ziemlich deutlich zeigt. Die Dame befindet ſich ſeit einigen Wochen mit ihrer Familie— Herr Jerſchke iſt gichtleidend— in Wiesbaden, Naſſauer Hof. Bei dem ungeheuren Reichtum Jerſchkes glaube ich aunehmen zu dürfen, daß die Erpreſſer auch hier ein Opera⸗ llonsfeld geſucht und gefunden haben. Trifft meine Annahme zu, dann haken Sie einmal 155 ein. Pelleicht kennt Herr von Guntram je Dame? Wenn ja, ſo wäre das ein keimina⸗ liſtiſches Probeſtück für den Herrn Baron, den ich zu grüßen bitte. Halten Sie mich auf dem gauſenden. br Hahn, Polizeirat.“ Schweigend überreichte Brand dem Baron, der ihn wegen des Briefs und der übrigen zu erwartenden telegraphiſchen und telephoniſchen Nachrichten zeitig in ſeinem Hotel aufgeſucht hatte, das Schreiben. „Frau von Winterſeld iſt mir durch ihren erſten Mann, in deſſen Kompagnie ich als blut— junger Fähurich diente, bekannt; ich war einmal ſogar bei ihr zu Tee. Alſo auch ſie. Das tröſtet mich einigermaßen. Ob ich jedoch es vermag, in ihr die uns erwünſchte Zeugin zu gewinnen, das bezweifle ich ſtark,“ verſetzte Guntram und gab dem Kommiſſar mit einer müden Bewegung das Schreiben zurück. „Das iſt vorerſt auch nicht nötig. Auch mir iſt Frau von Winterfeld flüchtig bekannt. Sie hat eine ſtrahlend ſchöne Tochter, die heute die Erbin eines großen Vermögens iſt. Nehmen Sie den Obſerpationspoſten drüben nur ruhig ein, Baron, wenigſtens ſolange, bis ich hier ſertig bin. Das beſchäftigt Sie und zerſtreut Sie mehr als das monotone Abwarten hier,“ rief Brand dem nervös im Zimmer hin- und hergehenden Baron in geſchäftsmäßigem Ton zu. „Sie beſtimmen alſo, daß ich abreiſe!“ fragle Guntram und fuhr ſich ärgerlich mit der Hand über die Stelle ſeines Geſichts, die vor kurzem noch einen ſtattlichen Vollbart zeigte. „Wenn Sie meinen, reiſe ich augenblicklich ab. Ich betrachte mich jetzt als Ihren Untergebenen und ſchwenke ein auf Kommando wie Bis⸗ marckſche Miniſter, ganz wie Sie befehlen.“ Brand lachte fetzt wirklich auf.„Ich befehle gar nichts, Verehrteſter, ſondern ich verwende Sie einfach in Ihrem eigenen, körperlichen Intereſſe zu einer Miſſion, die ich ſelbt nicht einem k⸗beliebigen Kriminaliſten anvertrauen würde.“ 105 Guntram machte eine abwehrende Geſle. „Sie haben die geſtrige Feuerprobe glänzend beſtanden. Außerdem ſind Sie ja bei Frau von Winterfeld eingeführt.“ „Auch Jerſchke iſt mir geſchäftlich näher ge⸗ treten; aber ich kaun doch nicht gut mein In⸗ lognito aufgeben.“ 10 „Iſt auch nicht nölig. Sie haben einfach zu dieſem Auskunſtsmittel gegriffen, um von läſtigen Fragern und aufdringlichen kondolierenden Scheinfreunden verſchont zu ſein,“ meinte Brand leiſer im Tou. 1 1 Guntram runzelte die Slirn; mit einem Seufzer ſagte er alsdann entſchloſſen:„Gut, es ſei! Ich reiſe ab. Wenn Sie wollen, noch heute.“ „Gut Ding will gute Weile haben! ber⸗ ſtürzen wollen wir die Sache licht. Bedenken Sie immer, wir haben die Schurken nicht nur zu verhaften, ſondern wir haben ſie auch zu überführen. Auf ein paar Tage muß, ich Sie noch hier behalten, bis wir die Duplikate der Photographien haben. Ein ſchlechter Angler, der auf den erſten Biß anreißt.“ 1 Brand änderte diesmal ſeine Dispoſitionen einzig und allein aus Rücksicht auf den Seelen: zuſtand des Barons, der den ſchrecklichen Tod ſeines geliebten Weibes mehr betrauerle, als er merken laſſen wollle; die Wunde, die ſeinem Herzen geſchlagen worden, war noch zu ſriſch, als daß der Kriminalkommiſſar nicht darauf Rücksicht genommen hätte. Auf acht Tage ſrüher oder ſpäter kam es in der Sache ſelbſt nicht an, und allein wollte er den Baron vorerſt noch nicht laſſen. Das erleichterte Auſatmen Guntrams bewies ihm, wie ſehr er deſſen ge⸗ heimſten Wünſchen entgegenkam. Guntram, dem die Sinnesänderung Brands auffallen mochte, wehrte:„Ich bitte, kleine Rück⸗ ſicht auf mich zu nehmen! Ich füge mich der Notwendigkeit. Wenn wir allerdings in Wies⸗ baden nichts verſäumen, bleihe ich gern noch einige Tage hier. Die Luft tut mir wohl. Und dann habe ich's noch nicht ſo verwunden, um ohne Geſellſchaſt und Anregung ſein zu können.“ „Wir verſäumen nichts, Baron! Im Gegen⸗ teil iſt es gut, wenn wir die Geſellſchaft zu Atem kommen laſſen. Und uun kommen Sie. Vielleicht kann uns mein hieſiger Kollege inter⸗ eſſante Mitteilungen machen, die uns noch wich⸗ tigere Anhaltspunkte geben als das Schreiben des Rats.“ Briands Hoffnungen wurden nicht erfüllt. Von allen Seiten waren negalive Berichte ein⸗ gelaufen und von Wien die kelegraphiſche Nach⸗ richt, daß ein Ehepaar von Larſen polizeilich nicht angemeldet ſei. 5 „Na, denn nicht!“ murmelte Brand etwas eutfäuſcht vor ſich hin. Weun er ſich auch nicht einen Bomben⸗ ale 15 1 W Umfrage verſprochen „das vollſtäudige Ver ü hoch etwa 0 ſagen ärgerte ihn Der Schwiegerſohn der Penſtousſußaberin, bel der Guntram wohnte, war Beſitzer einer beſſeren Weinſtube. Brand ſchlug vor, dorthin zu gehen. „Amateure photographieren dem Deuwel die Ohren weg,“ meinte er.„Und finden ſie ein ſo ſchönes Modell wie Frau von Larſen, dann werfen ſie es mit allen Schikanen und von allen Seiten auf die Platte. Mich ſoll es wundern, wenn der Herr Schwiegerſohn nicht noch andere Aufnahmen von unſerem ſchönen Wild haben ſollte.“ Herr Leopold Garkner hatte ein ſcharſes Auge für die Qualität ſeiner Gäſte. Als die beiden eleganten Fremden ſein Lokal betraten, dienerte er höchſt eigen in Perſon ihnen ent⸗ gegen und wies ihnen ſeinen beſten Fenſter⸗ platz an. „„Herr Gartner! Schwiegerſohn der Frau Müller von Primo Sole, nicht wahr?“ fragte Brand gut aufgelegt und nahm Platz. „Ganz recht, mein Herr,“ antwortete Gartner mit einer ſchnellen Verbeugung. „Baron von Neidenſels,“ ſagte Brand mit einer den Baron vorſtellenden Geſte,„wohnt ſeit vorgeſtern dort.“ „Herr Baron, es iſt mir eine Ehre, Sie bei mir begrüßen zu können,“ wieder eine Ver⸗ beugung.„Was befehlen die Herren?“ „Was meinen Sie zu einem Champagner⸗ Frühſtück, Brand?“ wandte ſich Guntram an den Kommiſſar, der ſich ſcherzend zuſtimmend wioderholt verbeugte.„Wir überlaſſen das Arrangement gang ihrem vielgerühmten Geſchmack, Herr Garlner. 8 Wieder eine dankende Verbeugung.„Be⸗ ſehlen die Herren beutſchen Selt oder Champagner. Darf ich bitten!“ 5 7 Gartner überreichte dem Baron die Wein⸗ karte, der„Matheus Müller“ beſtellte.„Bringen Sie ſich ein Glas mit, Herr Gartner.“ Wieder eine etwas tiefer ausgefallene Ver⸗ beugung. Wenige Minuten ſpäter ſtand der Cham⸗ pagnerkühler auf dem Tiſch. Die Unterhaltung drehte ſich um die Senſalionen des geſtrigen Renntages und die Tipps von heute. Ge⸗ legentlich meinte dann Brand:„Sollen ja ein großer Amateurphotograph vor dem Herrn ſein. „Um Gotteswillen, Herr Gartner, ſeien Sie auf Ihrer Hut,“ lachte der Baron,„der kommt Ihnen auf Umwegen! Mein Freund hat ſich in das Bild der ſchönen Frau von Larſen, das Ihre Schwiegermutter beſitzt, ſo ſterblich verliebt, daß er Gefahr laufen wird, ſich unſterblich zu blamieren.“ „Das ſchönſle Weib, das ich ſe geſehen habe,“ rief Gartner, der etwas ſchwärmeriſch veranlagt war, enthuſiasmiert aus. „Baronchen, in dieſer Beziehung ſind wir doch alle aus einem Holz geſchnitten,“ lachte Brand und faßte ſich bezeichnend an ſeine Naſe. „Heimtückiſch und hinterliſtig, wie wir Amateur- photographen einmal ſind, habe ich Frau von Larſen aus dem Hinterhalt ſo oft photographlert, daß meine Frau förmlich eiſerſüchtig wurde,“ erzählte Garlner und rieb ſich ſchmunzelnd die Hände.„Wenn ſich die Herren dafür intereſſieren, ſo will ich die Bilder holen.“ „Auf die Gefahr hin, daß ich zum Dichter an Ihren Bildern erle Brand mit gutem Humor. g Gartner Büffelt und kan Photographien talſächlich Frau in verſchiedenen, auße und werde, will ich laben,“ parodi Lachend ginge alsdann mit den zurück; er hatte allein und mit Larſen ordentlich guten Aufnahmen vorrätig, Brand ein über das anderemal entzüch „Himmliſch! Berückend! Schön! Herrlich! machte er ihm lachend von jeder Aufnahme eil Exemplar zum Präſent. zum an den von Larſe reicht. des Photographierens,“ erklärte Gartner trium und die Guädige zu photographieren, um ihn ſo eine bleibende Erinnerung au ſeinen hieſigen Aber bei uns Amateuren gilt der Grundſatz Schönheit hat es mir angetan. „Mir auch!“ möcht' ich ſie in auf mein Schloß ich reime ſchon.“ für die vier Photographien, die ſich Brand aus zu ſorgen, daß Frau Müller die Bilder nich zu Geſicht bekomme. Brand und Guntram revanchierten ſſch in direkt dadurch, daß ſie während ihres Auſent Brand hatle wieder einmal ſeinen Zweck er⸗ „Herr von Larſen iſt ein entſchiedener Feind phierend.„Als ich ihm das Angebot machte, ihn Aufenthalt zu verſchaffen, wies er mich kurz ab Folgſt du nicht willig, gebrauch' ich Liſt. Ihre lachte Brand auf,„wie gern meine Feſſeln ſchlagen, komm mit mir, ihr ſagen! Sie ſehen, der er die Vorzüge der Oberländer Edelweine Der Baron ſchmunzelte verſtändnisfunig, auch Gartner platzte heraus, er lehnte jede Bezahlung geſucht hatte, entſchieden ab, nur bat er, dafür meine Seele 1 10 1d isch Tiſch kehrten. zer⸗ Guntram we ale t ausrief: 1 auf den friſchel : friſcheude de Prophet der ein Wink, der Brand, der vendigkeit verhärmt und gealte einer ſelbſin aufmerkſam feinfühlend am frühen ausſehenden örderiſchen tieſen zerſtreuen, bewog, die ſie unter⸗ 1 machte, die Notz Morgen Freund ſeeliſch von ſe Trauer abzulenken und zu „Gartner zu den Wagenausflügen, nahmen, einzulader 1 Gartner rev Herren zu einer W̃ ſierte ſich, indem er die einprobe nach Freiburg „lud, eine Einladung. angenommen wurde : trotzdem dieſer Ausflug den vorletzten Tag ihres Aufenthaltes in Anſpruch nahm Gartner führte ſeine werten Gäſte in den Weinkeller eines ſeiner Geſchäſtsfreunde, wo letzterer eine kleine Feſtlichkeit improviſierte, be die da bekanntlich en Beweis er⸗ in glühenden Farben pries und, alle Theorie grau iſt, dadurch d brachte, daß der Deulſche ſeine Weine nich, kennt und auch hier den Propheten in ſeinem Vaterland nichts gelten läßt, daß er die Herren t„proben“ ließ⸗ 1 Gu 10 1 9 (ortſetzun halles in Baden⸗Baden, beu ſie dazu benubten.! Aufruf au die Bewohner von Viernheim! Wie unſere Einwohner aus dem zur Verteilung ge⸗ langten Aufruf der in und am Rathaus angeſchlagen und? den hieſigen Zeitungen beigelegen iſt, erſehen haben, ſind am 13. März l. J. 25 Jahre verfloſſen, ſeitdem unſer geliebter Großherzog Ernſt Ludwig den Thron ſeiner Väter beſtiegen hat. Während dieſer 25jährigen geſegneten Regierungszeit war das Streben Sr. Kgl. Hoheit nur auf das eine Ziel gerichte: Die Wohlfahrt und das Glück ſeines Volkes, das in Dankbarkeit, Liebe und Verehrung auf ſeinen Herrſcher blickt zu fördern. Es iſt daher begreiflich, daß der Jubi⸗ laͤumstag ein Freudentag im ganzen Heſſenlande ſein wird. Die tiefe ernſte Zeit in der wir leben, läßt rauſchende Feſte nicht zu, weshalb die Präſidenten der beiden Kammern der Landſtände beſchloſſen haben, Männer, Fraueu und Kinder zu einer Jubiläumsſammlung für Seine Königl. Hoheit auf⸗ zurufen, deren Erträgnis dem Großherzog zur Verfügung geſtellt werden ſoll als Jubiläumsſtiftung zur Anſchaffung von Einrichtungen, die der Erholung und Kräftigung uuſerer heſſiſchen Krieger in einem Erholungsheime dienen ſoll. Für einen ſo guten und dringenden Zweck, für eine Sammlung, mit der wir dem Großherzog für ſein ſegensreiches Wirken auf allen Gebieten eine Freude bereiten und damit gleichzeitig eine kleine Dankesſchuld abtragen wollen, werden ſich die Herzen unſerer Einwohner, die in dieſer langen Kriegszeit ihrer Opferwilligkeit und Gebefreudigkeit bei allen Anläſſen in ſo rührender, anerkennenswerter Weiſe Ausdruck verliehen haben, recht weit öffnen. Am Sonntag, den 4. Febrnar l. Js. werden wir durch die Mädchen die bisher ſchon eine Sammeltätigkeit ausgeübt haben, eine Hausſammlung veranſtalten, bei der wir beſtimmt hoffen, daß ſich Niemand in unſerer Gemeinde ausſchließen wird. Jeder trage dazu bei, um eine dem ſchönen Zweck würdige Summe zuſammen zu bringen, auch die kleinſte aus treuen Herzen kommende Gabe iſt; willkommen. Die Mädchen führen Sammelliſten mit ſich, in die ſich die Geber ſelbſt einzutragen haben. Da die Liſten dem Großherzog vorgelegt werden, bitten wir darauf Bedacht zu nehmen, daß ſie nicht beſchmutzt werden. Bei der Großh. Bürgermeiſterei, ſowie bei Buchbinder J. Schweikart ſind Sammelſtellen errichtet und werden Gaben auch hier entgegengenommen. Da durch die Jubiläuusſtiftung einerſeits unſerem geliebten Landesfürſten eine Freude bereitet, anderſeits aus den Mitteln derſelben unſeren Kranken und Verwundeten tapferen heſſiſchen Kriegern zur Wiedererlangung ihrer Ge— ſundheit geholfen werden ſoll, hoffen wir zuverſichtlich, daß unſere Gemeinde mit ihrer opferfreudigen Bevölkerung nicht zurückſtehen wird, um dem edlen Werke zu einem vollen Er— folge zu verhelfen. a Viernheim, den 26. Januar 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Was darf der Landwirt nicht ver⸗ füttern und was darf er verfüttern? Berlin, Januar. Nach dem Stande vom 1. Januar 1917 zuſammengeſtellt von der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats, Berlin W 57, Winterfeldtſtraße 37. A. Was darf der Landwirt nicht verfüttern? oteetreide, Roggen, Weizen, Spelz, Mengkorn, was „ ocette de und anderem Getreide, Hinterkorn, Mehl, Brot und Schrot aus Brotgetreide. 2. Gerſte, ſoweit ſie zu den abliefernden 60 Prozent der Ernte gehört. 3. Hafer, Mengkorn und Miſchfrucht aus Hafer mit anderem Getreide oder mit Hülſenfrüchten, ſoweit er nicht in be⸗ ſtimmten Mengen zur Verfütterung freigegeben iſt vergl. B 3. 4. Buchweizen und Hirſe. 5. Erbſen, Bohnen, Linſen, Ackerbohnen, Peluſchken und Gemenge mit Hülſenfrüchten, vgl. B 4 6. Kartoffeln(vgl. B7) Kartoffelſtärke, Kartoffelſtärkemehl, Erzeugniſſe der Kartoffeltrockenerei. 7. Zuckerrüben. Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden können im Einzelfall Aus⸗ nahmen hiervon zulaſſen. 8. Kohlrüben vergl. B 5. 9. Weißkohl, ſoweit die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt für den Bezirk des Erzeugers den Abſatz geregelt hat. Weißkohl darf in dieſem Falle nur verfüttert werden, wenn er zum menſchlichen Genuſſe nicht geeignet iſt. 10. Bucheckern. Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden können Ausnahmen zulaſſen, insbeſondere beſtimmen, nb und inwieweit das Eintreiben von Schweinen zugelaſſen werden kann. 11. Vollmilch, vgl. B 9. Was darf der Landwirt verfüttern? Kleie von Getreide. Von der Gerſte 40 Prozent der Ernte; dieſem Zweck ſchroten. 3. Von Hafer allein oder im Gemenge, oder bis zum 31. Mai 1917 an ein Pferd oder einen ſonſtigen Ein⸗ hufer 6⅝ Zentner oder im Durchſchnitt täglich 4½ Pfund, dagegen an Zuchtbullen nur mit Genehmiüung der zuſtändigen Behörde pro Tag und Kopf 1 Pfund. 4. Sojabohnen, Erbſenſchalen und Erbſenkleie. Dagegen Erbſen, Bohnen, Linſen, Ackerbohnen Peluſchken und Gemenge(ausſchließlich Hafer) mit Hilſenfrüchten nur, wenn ſie von der Reichshülſenfruchiſtelle in Berlin als für die menſchliche Ernährung nicht geeignet erklärt worden ſind. 5 5. Runkelrüben, Waſſerrüben, Möhren, Kohl(für Welßkohl vgl. A 9). Dagegen Kohlrüben, Steckrüben, oder Wrucken nur mit Genehmigung des Kommunalverbandes in Höhe von täglich höchſtens ein Zweihundertſtel der er darf ſie zu 2 lich bis zu 5 Zentner.. 6. Zuckerrübenblätter oder Zuckerrübenſchnitzel. 7. Kartoffeln, die nicht geſund ſind, oder die Mindeſtgröße von 1 Zoll(2,72 Zentimeter) nicht erreichen, Die Ver⸗ fütterung darf nur an Schweine und Federvieh erfolgen und an andere Tiere nur dann, wenn die Verfütterung an Schweine und Federvieh nicht möglich iſt. 8. Heu, Stroh, Häckſel, Spreu oder Kaff. 9. Vollmilch nur an Kälber und Schweine unter 6 Wochen, Magermilch. 10. Alle nicht genannten und zur Verfütterung nicht ver⸗ botenen Erzeugniſſe. Die Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats iſt bereit, bei Anfragen auf Poſtkarte mit Antwortkarte weitere Auskunft zu erteilen. Gottesdienſt⸗Ordnung der kathol. Gemeinde In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 6 Uhr hl. Meſſe. 7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Magd. Dewald geb. Martin. i i Donnerstag: 7 Uhr 2., ¼8 Uhr 3. S.⸗A. für Johanna Haas geb. Hochſtuhl. Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe. 7 Uhr J. S.⸗A. für Philipp Winkler 2.5 ½8 Uhr geſt. Segensmeſſe zu Ehren des göttl. Herzens Jeſu für Jubilaren und Jubllarinnen d. J. 1864 und für die im Voölkerkrieg 1914/7 f Viernheimer Krleger. Samstag: 7 Uhr 2., ½8 Uhr 32 Wunderle. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners⸗ tag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. S.⸗A. für Krieger Georg Gallel und Val. Gallei, deren Eltern und Schwägerin Marg. Klee. Freitag: /7 Uhr geſt. C.⸗A. für die Familie Lippert. Samstag: ½7 Uhr beſt. Seelenamt für 1 Krieger Phillpp Baureis, Mutter Eliſe geb. Stumpf. ö Am nächſten Freitag findet vor der 6 Uhr Meſſe die Weihe der Kerzen ſtatt, und am Samstag wird nach dem Gottesdienſte in der alten und neuen Kirche der Blaſiusſegen ausgeteilt. Es wird gebeten, die Schul⸗ kinder zuerſt zuzulaſſen.— Am Donnerstag iſt von ½6 7 und von 8—9 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. Am Freitag Abend ½8 Uhr iſt Herz Jeſu Andacht.— Am nächſten Sonntag wird das Feſt Mariä Opferung krrchlich gefeiert. An dieſem Tage iſt gem. hl. Kommunion für 1. Abteilung der Jungfrauen Kongregation. Zugleich gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schülerinnen des Herrn Lehrer Gillig und Frl. König. Beicht Samstag um 2 Uhr. Verkündete: Philipp Stumpf und Marg. Lang 2tenmal. Gemeindekaſſe. Die ſämtlichen Auszahlungen für den 1. ds. Mts. finden am nüchſten Donnerstag vormittags ſtatt. Zahlungen können hierbei nicht angenommen werden.— Der allgemeine Zahliag fällt vor- mittags aus. . J b ſt. Viernheim, den 30. Januar 1917. Bekauntmachung. Betr: Ausgabe von Kartoffeln und Erdkohlraben. Die Ausgabe von Kartoffeln und Erdkohlraben für die Zeit vom 1. bis 15. Februar 1917 an die unverſorgte Bevölkerung, die ſeither ſolche von der Gemeinde bezogen hat, erfolgt am Mittwoch, den 31. Jaunar 1917, nachmittags von 1 bis 5 Uhr in der Göthe— ſchule dahier. 5 i Die Bezugsſcheine hierfür ſind am gleichen Tage vormittags von 1½9 bis 12 Uhr auf unſerem Lebensmittelbüro abzuholen und zwar S.⸗A. für Maria Eva von Nr. 1 bis 70 vormittags von halb 9 bis halb 10 Uhr „, ee 1„„ 144, zum Schluß 1 11 125 15 Die Beträge ſind gleichzeitig zu bezahlen. Auch die Quittung der letzten Ausgabe müſſen hierbei vorgelegt werden. Betr.: Den Verkehr mit Seſſe und Seifenpulver. Die Abſchnitte der Seifenkarten von dem Monat Januar 1917 ſind am Donnerstag, den 1. Februar vormittags 9 Uhr von den Händlern in einem Briefumſchlag, auf dem der Name dieſes Händ⸗ lers und der betr. Monat, ſowie die genaue Zahl anzugeben iſt, zu je 100 Stück, zuſammengebündelt auf unſerem Lebensmittelbüro ab— zugeben. 5 f 5 ö Gleichzeitig machen wir die Händler wiederholt darauf auf merkſam, daß ſie verpflichtet ſind, die geliefert erhaltenen Mengen an Seife und Seifenpulver ſofort nach Stückzahl und Gewicht in ihre zu führenden Bücher zu verbuchen. 1 Viernheim, den 25. Januar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Das Geſetz, die Landſtände betr. vom 3. Juni 1911. Wir machen die in Heſſen wohnenden und nach Heſſen zu⸗ ziehenden Angehöriben anderer Bundesſtagten darauf aufmerkſam, daß ſie nur bei Erwerb der Heſſiſchen Staatsangehörigkeit wahlbe⸗ rechtigt zu den Wahlen des Landtags ſind. Sie müſſen zur Zeit Wahl wenigſtens 3 Jahre im Großherzogtum wohnen und ein Jahr die Heſſiſche Staatsangehörigkeit beſitzen. Der Erwerb der heſſiſchen Staatsangehörigkeit bedeutet ein Aufgeben einer anderen Staatsan⸗ gehörigkeit nicht. Viernheim, den 17. Januar 1917; a a Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 5 PofSterwaren einpfehlen zu staunend billigen Preisen Gobrüder Kaufmann oa, been Weinheim Ladenburg. Ein ſtrebſamer, fleißiger Junge welcher das Schuhmacherhandwerk erlernen will, in die Lehre geſucht. Nicht ausgeſchloſſ. ſind auch ſolche, welche ihre Lehrzeit noch nicht beendet haben und ſich weiter ausbilden wollen. Von wem, ſagt die Expedition. Feldkartous in allen Größen bei Ink. Beyer unſere Soldaten im Felde.— Ge bet für unſere verwundeten und kranken Soldaten.— Gebet füt daten.— Gebet um den Frieden vom Hl. Vater Benedikt XV.— ein Blatt ſo gedruckt, daß es inz Gebetbuch gelegt werden kann. Preis 5 Pfg., erhältlich in den Buchdruckerei Johann Martin. Bekanntmachung. Betr: Abgabe von Eiern. 5 Mittwoch, den 31. ds. Mts. nachmittags 2 Uhr werdeſſ Eier abgegeben und zwar an Familien die Kinder unter 8 Jahre unt keine Hühner beſitzen. Anſchließend auswärts beſchäftigt ſind, abgegeben. Viernheim, den 30. Januar 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 3 22„ Große Auswahl in allen Sorten möbl. Zimmer Friſier⸗ und Stanbtämmel, i zu vermieten. Geldbeutel, Brieſtaſchen z Von wem, zu erfragen in bei N der Erped. d. Bl. Jakob Beyer. U Kaufe Sücke jeder Art, ganze und zerriſſene, Packlücher und Lumpen zu geſetzlichen Höchſtpreiſen. D. Schindler, Viernheim, Aunaſtraßeh Soweit keine Beſchlagnahme entgegenſteht. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Miitwoch, den 31. Januar 1917. Abends 8 Uhr: Männerverſammlung im„Ratskeller (Karl Schuchmann). Donnerstag, den 1. Februar 1917. Abends 8 Uhr: Strlckabend. bester Dünger für Getreide-, Rüben-, Wein- Bau hergestellt in norddeutschen Kaliwerken. Emfpehlungen von vielen Landwirten und Jutsbesitzern au Diensten. Es werden überall landw. Vereine und Handler als Vertreter gesucht. M. Träger, Düngerhandlung, Morahelm Vertreter für Heddesheim: Franz Josef Heinz bei welchem Bestellungen jederzeit gemacht werden können. 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Erſche Dienſtag, Don Bez monatlich 359 Brati wöchentlich 1 So lich 1 Fahrplan 1 1 75 5 g Ueber d zu Deutſchlan Eduard Mey Von der Union ein e nen, iſt von richten von d regelmäßig u treffen, die bringt, noch Zeiten, da ſi gen größtent. grammen en gelten, daß d die Alliierten und der nach höchſten Voll, Mitteln förd in den Krieg Oſtens noch in den letzten eingeſetzt, wel benutzt und Humanität fe der Spitze ſte Harvard-Unir binden ſich d Finanzkre Munitionsfab tär Lanſing f Tendenzen, 1 ſentimentalen, in doktrinäre Ausdruck gibt Wilſons früher gewalt ſeine Politik er als der e den, ſo daß e kanu als früh ſicht weg, die Amtsperiode ſeine Wieder kann er bekan er auch nach nur noch das ner Partei a Von gro kaner— um Monaten des ſeine früheren ee bemül Ausgang entf Tal in einer bare Uneinig auf ſie für hat gelernt, ſicht zu nehn wicht, daß maßgebend ge unſerer Unten reich vertretei erhalten hat. ſen; ſie hat lichen Kernge ſippigebiets, Von der St durch geſteige den Händen vielen Staate hatten, kann chen, wer An aus eigener 5 Dieſer 8 darauf ſind ſ. lungsverſuch ſich auch nu in ihrer Ant höflich, aber um die Inte nach Kräften nem Punkte Landes hinte wir darauf Forderung,! machen wird. 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