f pfolsen Jann denburg. Sgebete aus!— Gebet fin en im Felde.— Ge de verwundeten und ten. Gebet füt u. gefallenen Sol⸗ bet um den Frieden er Benedikt XV.- 4 Seiten, ſind auß edruckt, daß es inz egt werden kann. g., erhältlich in den Johann Martin. — tags 2 Uhr werdeſſ er unter 8 Jahren duſtriearbeiter, die iernheim. ihl in allen Sorten d Stanbkämmen, „Brieſtaſchen u Jukob Beyer. l ug. d zerriſſene, eiſen. Aunaſtraßeh genſteht. el. Gemeinde 17. „ atskel her 917. I er Wein-Buu aliwerken, und GJutsbesitzern ind Handler als ut. 9, Morgheſm zheim: leinz rteit gemacht NT 0 2 2 e 7 Private k, billigst tin. Amerika und wir. N 2 Erſcheinungstage: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag Bezugspreis: monatlich 35 Pfg. mit Trägerlohn Bratis⸗Beilagen: wöchentlich 1 Sonntagsblatt, halbjähr⸗ lich 1 Fahrplan, jährlich 1 Kalender. Ve Redaktion, Druck und Dee — jernh lil rlag e 5. Ueber die Beziehungen der Vereinigten Staaten zu Deutſchland ſchreibt der Geh. Regierungsrat Dr. Eduard Meyer der„Deutſchen Tagesztg.“: a Von der gegenwärtigen Lage in der amerikaniſchen Union ein einigermaßen zuverläſſiges Bild zu gewin⸗ nen, iſt von hier aus um ſo ſchwieriger, da direkte Nach— richten von dort, Briefe und Zeitungen nur ganz un— regelmäßig und unvollſtändig mit großen Pauſen ein⸗ treffen, die dürftigen Notizen aber, die unſere Preſſe bringt, noch weniger zuverläſſig ſind als in früheren Zeiten, da ſie offenbar ſorgfältig geſichtet und im übri⸗ gen größtenteils den engliſchen Zeitungen und Tele⸗ grammen entnommen ſind. Als geſichert kann aber gelten, daß die antideutſche Stimmung, welche die Alliierten„im Namen der wahren Menſchlichkeit“ und der nach dieſer Auffaſſung von Amerika in ihrer höchſten Vollendung vertretenen Kulturideale mit allen Mitteln fördern und mit deren Hilſe man die Union in den Krieg treiben will, in den führenden Kreiſen des Oſtens noch immer in voller Stärke beſteht; gerade in den letzten Monaten hat wieder eine ſtarke Agetation eingeſetzt, welche die„belgiſchen Greuel“ als Hauptmittel benutzt und Deutſchlands Vernichtung im Namen der Humanität fordert; ihr Mittelpunkt iſt Boſton, an der Spitze ſteht der Profeſſor der Philoſophie an der Harvard⸗Univerſität Royce. Mit dieſer Strömung ver binden ſich die ſehr ſtarken materiellen Intereſſen der Finanzkreiſe und der In duſt rie, vor allem der Munitionsfabriken. Der Präſident und ſein Staatsſekre— tär Lanſing ſtehen ganz unter dem Einfluß dieſer beiden Tendenzen, der materiellen ſowohl wie der populär⸗ ſentimentalen, der Wilſon in ſeinen Reden und Noten in doktrinären Ergüſſen mit ſouveräner Ueberlegenheit Ausdruck gibt.. Wilſons Stellung iſt durch die Wiederwahl gegen früher gewaltig verſtärkt worden. Einmal iſt dadurch ſeine Politik von der Mehrheits des Volks gebilligt und er als der erwählte Führer des Volks hingeſtellt wor— den, ſo daß er jetzt mit ganz anderem Nachdruck auftreten kanu als früher; ſodann aber fällt für ihn jetzt die Rück ſicht weg, die für jeden Präſidenten während ſeiner erſten Amtsperiode immer die größte iſt, die Frage, wie er ſeine Wiederwahl erreichen kann; denn noch einmal kann er bekanntlich nicht wiedergewählt werden. So ſteht er auch nach dieſer Richtung viel freier da; es bleibt nur noch das niemals außer acht gelaſſene Streben, ſei⸗ ner Partei auch für die Zukunft die Macht zu ſicheru. Von großer Bedeutung iſt, daß die Te itſch-Ameri— kaner— um deren Gunſt ſich Wilſon in den letzeen Monaten des Wahlkampfes in ſcharſem Gegenſatz gegen ſeine früheren Aeußerungen nach Kräften und nicht ohne Erfolg bemüht hat— nicht imſtande gewesen ſind, den Ausgang entſcheidend zu beſtimmen. Sie waren in der Tat in einer verzweifelten Lage, aber ihre unausxott⸗ bare Uneinigkeit kam dazu. So ſcheidet die Rückſicht auf ſie für die weitere Entwicklung aus; der Politiker hat gelernt, daß er auf ihre Stimmung keine Rück⸗ ſicht zu nehmen braucht. Um ſo ſtärker fällt ins Ge⸗ wicht, daß für Wilſons Wiederwahl die Auſchauung maßgebend geweſen iſt, daß er Amerikas Intereſſen, dank unſerer Unterwerfung unter ſeine Forderungen, erfolg— reich vertreten und dabei dem Lande doch den Frieden erhalten hat. Dieſe Auffaſſung iſt entſcheidend gewe— ſen; ſie hat ihm die Maſſe der Stimmen des eigent⸗ lichen Kerngebiets der Union, der Staaten des Miſſiſ⸗ ſippigebiets, zugeführt und damit den Sieg geſichert. Von der Stärke dieſer pazifiſchen Strömung, die da— durch geſteigert wird, daß die Jugenderziehung ganz in den Händen der Frauen liegt, und daß diesmal in vielen Staaten auch die Frauen Stimmrecht erhalten hatten, kann ſich einen ausreichenden Begriff nur ma⸗ chen, wer Amerika, und vor allem die zentralen Gebiete, aus eigener Anſchauung gründlich leunt. 5 Dieſer Stimmung muß Wilſon Rechnung kragen; darauf ſind ſeine letzten Aeußerungen und ſein Vermitt⸗ lungsverſuch berechnet. Daß er, wenn unſere Regierung ſich auch nur irgendwie auf dieſen einlaſſen ſollte— in ihrer Antwort hat ſie ihn ja zu allgemeiner Freude höflich, aber beſtimmt abgewieſen— alles kun wird, um die Intereſſen der Entente zu vertreten und uns nach Kräften zu ſchädigen, iſt ganz zweifellos. In ei— nem Punkte hat er die öfſentliche Meinung des ganzen Landes hinter ſich: das iſt Belgien; und hier müſſen wir darauf gefaßt ſein, daß uns Amerika bei jeder orderung, die wir ſtellen, die allerſtärkſte Oppoſi ion machen wird. Im übrigen iſt Europa der Maſſe der Amerikaner völlig fernliegend und gleichgültig. Für Wilſon und ſeine Regierung dagegen kommen auch hier 9 — — Viel geleſene, unparteiiſche Zeitung. Johann Martin. e Donnerstag, den 1. Februar E 222 ſehr ſtarke Intereſſen in Betracht, vor allem der Wunſch, die engliſche Seeherrſchaft, der man ſich bedingungslos und ſklaviſch unterworfen hat, in vollem Umfang auf— rechtzuerhalten und die deutſche Seegeltung und Han⸗ delsmacht nach Möglichkeit zu unterdrücken, ſowohl aus materiellen Gründen und um der wirtſchaftlichen Kon— kurrenz willen, weil Amerika den Schutz der engli— ſchen Flotte für den Kampf mit Japan um den Stillen Ozean braucht, der ſich vorbereitet, und den aus eigener Kraft nicht beſtimmen zu können es vollig überzeugt iſt. e Ob es allerdings, wenn wir die Rückſicht auf Ame⸗ rika fallen laſſen und wenn wir die Unterwerfung unter ſein Gebot in der Suſſexnote vom 4. Mai zurücknehmen und einen rückſichtsloſen U-Boot-Krieg beginnen ſollten, Wilſon gelingen würde, Amerika zum Eintritt in den Krieg zu bringen, iſt höchſt fraglich. Viele gründliche Kenner Amerikas, ſowohl Amerikaner wie Ausländer, ſind der Ueberzeugung, daß er dazu niemals imſtande ſein werde. Sowohl der Kongreß, von dem allein eine Kriegserklärung ausgehen kann, in dem aber, wie die Verhandlungen im März 1916 bewieſen, dieſer Ge⸗ danke ganz ausdrücklich abgelehnt wird, wie die öffent liche Meinung würden ſich dem ſehr entſchieden wider— ſetzen; wir könnten daher die Rückſichten, die wir ge— nommen haben, ganz unbedenklich fallen laſſen. — Aeber Wirtſchaftsfragen ichreibt Herr von Oldenburg-Januſchau in einem Brief, den der „Tag“ veröfſentlicht. Darin heißt es u. a.: Die deutſche Land— wirtſchaft ſoll das deutſche Vol vor Not bewahren, und ſie kann es, wenn man ſie nicht vergewaltigt. Produktionszwang ift Unſinn, die gleichmäßige Verteilung der Lebensmittel undurch— führbar... Das Leben in der Stadt und auf dem Lande hat ſeine eigenen Vorzüge und Nachteile. Wer dem Arbeiter und der Arbeiterin auf dem Lande die Vorzüge nimmt und nur die Nachteile beläßt, veranlaßt ſie, die Arbeit niederzulegen und nach der Stadt zu gehen, womit die Lebensmittelerzeugung aufhört. Statt daß die brennende Frage:„Wie ſchaffe ich dem von der Außen- welt abgeſchnittenen deutſchen Jol Brot, Zucker, Kartoffeln und Schweine?“ die Richtſchnur aller Erwägungen iſt, beſchäftigen ſich die maß ebenden Perſönlichkeiten ſeit Kriegsbeginn mit dem undurchführbaren Gedanken, 60 Millionen Menſchen gleichmäßig und billig von einer Zentralſtelle aus zu ernähren. Ich glaube, daß das deutſche Volk den als Reiter aus großer Not betrachten würde, der ihm nicht Nahrungsmittel zu einem willkürlich ge— griffenen Preiſe auf dem Papier verabfolgt, ſondern in Wirklichkeit zu einen ſolchen, zu dem ſie ſich herſtellen laſſen. Daß die Kartoffelverſorgung verſagt, liegt nur um Teil an der ſchlechten Ernte. Sie hat ſeit Beginn des Krieges auch ber beſſeren Ernten verſagt. Sie muß verſagen und wird es im nächſten Jahre erſt recht tun, wegen der zollkommen falſch gegriffenen Preisfeſtſetzung. Die Kartoffel ſtellt geringe Anſprüche an den Boden, aber große an Ackerung ind Dünger. Da nun wegen Mangels an anderen Dingen die vartöffeln in viel größeren Mengen gebraucht werden, ſo müſſen crüßere Flüchen bebgut werden, weil die Fläche infolge ſchlechter Jüngung weniger trägt. Wenn ich B. von meinem weſt reußiſchen Beſitz 10000 Zentner Eßhartoffeln liefern ſollte, ſo iſt das herſtellbar; es müſſen aber ſolgende Maßnahmen vorhergehen. Es müſſen mindeſtens 150. Morgen, die ich ſonſt mit Hafer oder Gerſte beſtelle, zu Kartoffeln ausgeſucht und 20 Ochſen zu ihrer Bearbeitung und Verwertung angeſchafſt werden Die Kartoffel broucht dreimal ſoviel Bearbeitung als die Halm— frucht und, um 10000 Zentner auf 10. Kilometer, im froſt— ſreien Herbſt zur Bahn zu liefern, müſſen, 20 Pferde einen Monat ſahren und dafür die 20 Ochſen pflügen. Dieſe Ochſen koſten jetzt 36000 Mk. Im Frieden wären ſie ein Drittel wert. Da ſie nun außerdem gefüttert werden müſſen, einige davon abgehen und das Anlagekapital Zinſen koſtet, ſo muß dieſe ganze Summe faſt ganz auf der Verluſtſeite gebucht werden. Die Ausſaat bei Haſer koſtet 15 Mk. pro Morgen, bei Kartoffeln 80 Mk. Das ſind wieder über 10000 Mk. Die Erntemehrkoſten und das Riſiko des Einfrierens ſind mit 4000 Mh. ſehr gering bewertet. Es laſten alſo auf dieſen 10 000 Zeutnern vorweg gegen 50000 Mk. Unhoſten mehr als auf dem Haſer. Es iſt daher in dieſem Falle unmöglich, für 4 Mk. Eßkartoffeln zu bauen. Dieſer Preis müßte der gleiche ſein für das ganze Jahr, um jede tatſächliche oder eingehildete Zurückhaſtung zu bheſeitigen und eine etwaige frühzeitige Lieferung unreifer Kartoffeln zu verhindern. Am beſten aber ginge es den Konſumenten, die ſich ſatt eſſen könnten. Von den Kartoffeln hängen die Schweine ab, und von der Schlempe, Pülpe und den Rübenſchnitzeln die Milch- und Fleiſchproduktion. Es wäre alſo in volhswirtſchaſtlicher Hinſicht richtiger geweten, den Kärtoffelbau zu fördern, als viele Millionen anzulegen in Fabriken, die den notwendigen Spiritus aus Zelluloſe herſtellen und im Frieden nicht exiſtjeren können. Daß die nun einmal feſtgeſetzten Höchſtpreiſe für Kartoffeln im Frühjahr nicht erhöht werden, obwohl ſie falſch ſind, iſt wohl, richtig. Aber alles hängt davon ah, daß die Fehler, die nun ſeijt Kriegsbeginn dauernd gemacht ſind, künftig bermleden werden. Arbeitskräfte, Stichſtoffdünger und loh— nende Preiſe können und werden allein das Vaterland vor Hungersnot retten. Alles andere iſt leeres Stroh dreſchen und dient höchſtens dazu, noch einige überflüſſige Kriegs geſellſchaften mehr ins Leben zu rufen. Das Schlagwort von der Senkung der Höchſtpreiſe für Getreide und Vieh, nachdem das Palerland bereits fast drei Jahre um ſeine Exiſtenz ringt, iſt der Gipfelpunkt kriegswirtſchaftlichen Wahnſinns. gürger.-Zeitung Geſchüſts⸗Auzeiger Alntsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Juſerate haben nachweislich guten Erfolg. Vereins⸗Anzeiger Geſchäftsſtelle: Viernheim, Rathausſtraße Nr. 36. Inſertions⸗Gebühren: Lokale Anzeigen die 1ſpaltige Petit⸗ Zeile 12 Pfg. Auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Reklamen 30 Pfg. Beilagen⸗Gebühr: Bei 1000 Auflage 6 Mark. eee e 7 enen reer. Verſchürfte Seekriegführung! Unſere Heeresleitung hat den verſchärften U Boot-Krieg beſchloſſen und den Vereinigten Staaten ſowie den übrigen neutralen Staaten hiervon Kenntnis gegeben. Lolale Nachricht Lolale Nachrichten. § Gemeinderatsſitzuug. Den Bericht der geſtern Abend ſtattgefundenen Gemeinderatsſitzung bringen wir in der nächſten Nummer. Jubiläumsgabe. In der geſtrigen Gemeinderats— ſitzung wurde auf Vorſchlag des Herrn Bürgermeiſters Lam— berth ein Betrag von 300 Mark zum 25jähr. Regierungs- jubiläum des Großherzogs aus der Gemeindekaſſe bewilligt. Die Hausſammlung am kommenden Sonntag wird ebenfalls wärmſtens befürwortet. Genehmigt. Die Fiſcherei- und wurde vom Gemeinderat genehmigt. Jagdverpachtung Erhöhung der Rezeßholzauflagen. Der Gemeinderat hat in ſeiner Sitzung geſtern Abend beſchloſſen, die Gebühren der Rezeßholzauflagen zu erhöhen. Dieſe betragen für großes Losholz 18 Mk., bisher 17; kleines Losholz 3.50 Mk., bis— her 3. bis auf einige Ausnahmen wurde die Auflage der verſchiedenen Holzſortimente in der Weiſe wie Klein- und Großholz erhöht, welcher Beſchluß durch die Erhöhung der Holzhauerlöhne notwendig erſchien. Die Erhöhung gilt nur für dieſes Jahr. e * Vermehrte Holzleſetage. Wie wir aus den Ver— handlungen der geſtrigen Gemeinderatsſitzungen entnehmen, ſollen auf Antrag des Herrn Bürgermeiſters 4 Holzleſetage eingeführt werden, um der herrſchenden Not an Brenntmaterial zu ſteuern. Eine ſolche Maßnahme wäre im Intereſſe der ärmeren Bevölkerung ſehr zu begrüßen. * Gruß aus dem Felde. Viele Grüße ſendet allen Viernheimern von der Schwarzen Meerküſte Kanonier Franz Martin. a * Dauk eines Kriegsgefangenen. Herzlichen Dank den lieben Schulkindern für das ſchöne Weihnachtspaketchen ſendet Johann Kempf 10., Kriegsgefangener in Lagradate(Frankreich). Kriegswirtſchaftliche Maßnahmen. Mit dem 31. 1. 1917 iſt eine Bekanntmachung Nr. W. IV. 100/1. 17. K. R. A. betreffend Beſchlagnahme und Beſtandserhebung von rohen Seiden und Seidenabfällen aller Art in Kraft ge— treten, durch die ſämtliche vorhandenen anfallenden und noch weiter eingeführten rohen Seiden und Seidenabfälle aller Arten. Der Wortlaut beider Bekanntmachungen, die ver— insbeſondere auch über Aus— iſt in der Großh. Bürgermeiſterei einzu— ſchiedene Einzelbeſtimmungen, nahmen enthalten, ſehen. Heddesheim, 31. Jan. In einer ſtattlichen Ver— ſammlung von Männern verſchiedener Stände ſprachen am Sonntag Nachmittag auf Anregung der Gemeindebehörde die Herren Landwirtſchaftsinſpektor Kuhn aus Ladenburg über„Lage und Aufgabe der Landwirſchaft im Kriege“ und Herr Reichsbankvorſtand Benſch- Weinheim über„Die finanzielle Lage im Reiche“, beſonders über die kommende 6. Reichs-Kriegsanleihe. Alle Barmittel, wie Induſtrie und Landwirtſchaft in der Kriegszeit verwirtſchaftetes Vermögen, ſollte der Kriegsanleihe tunlichſt zugeführt werden, wo ſie ſicherſte und nützlichſte Anlage finden. Es ſprachen noch der Herr Bürgermeiſter und Herr Pfarrer Schmidt, die den Rednern namens der Verſammlung dankten. N Heddesheim, 1. Febr. Zur Erhöhung des Ertrages der Oelſaatenernte ſtellt der Kriegsausſchuß für Oele und Fette, Berlin, denjenigen Landwirten, welche mindeſtens 1 ha Raps oder Rübſen angebaut haben, für jeden angebauten ha 100 Kg. ſchwefelſaures Ammoniak zur Düngung bei ſo— fortiger Anmeldung zur Verfügung. Der Nachweis für die Anbaufläche muß durch eine Beſcheinigung des Ortsvorſtehers geführt werden. Antragsformulare und Lieferungsbedingungen ſind durch das Getreidebüro der bad. landwirtſch. Genoſſen⸗ ſchaften in Mannheim, Binnenhafenſtr. 9/10 erhältlich. Weinheim, 31. Jan. Bürgermeiſter Dr. Wettſtein von hier— zur Zeit interniert in Ragacz in der Schweiz erhielt zum 1. Februar 1917 ein Kommando zum Hilfs⸗ dienſt beim deutſchen Generalkonſulat in Genf. Dieſe Be⸗ rufung gilt für die Dauer der weiteren Internſerung. Amerikas Rriegsgewinn. Die Nowoje Wremja! nimmt in einer Reihe von Artikeln, ebenſo wie das jetzt auch alle anderen ruſſiſchen Zeitungen tun, gegen den Präſidenten der Ver. Staaten, Wilſon, Stellung. Der Grund der Mißſtimmung iſt die Friedens⸗ vermittlernote. Beſonders die darin aufgeſtellte „Klage“ ſo nennt die Nowoje Wremja! Wilsons Bemerkung—, daß Amerika Schaden durch den Krieg zu leiden anfange, hat es ihr angetan. Sie widmet der Widerlegung dieſer Behauptung in einer der letzten Ausführungen des Blattes eine lange Erörterung und weiß darin folgendes zu ſagen: Worin beſteht eigentlich der Verluſt der Ver. Staaten? Bis jetzt ſind lediglich korps eingetreten waren und ſich mit Gewalt in deſſen Kampſesabteilung eingedräugt hatten, auf dem Schlachtfelde geblieben. Und zu dieſen Verluſten treten noch ein paar Hundert Bürger des Sternenbanners, die durch die Tätigkeit der deutſchen Unterſeeboote auf dem Boden des Meeres ruhen. Natürlich iſt um jedes Menſchenleben, aber als im Sinne der Wilſonſchen Note kann man die geringen Verluſte doch wohl nicht gut be— zeichnen. Alſo muß der, da es doch ſchließlich nichts anderes gibt, auf wirtſchaftlichem Gebiele liegen. Welche Wirkung aber der Krieg darauf geübt, ergiebt ſich aus einer Staliſtik, die doch wohl George. l g die künftige Reichsktiegskonſerenz. auch von den Ver. Staaten als unbedingt richtig erkannt werden muß, da ſie ja und noch dazu gerade jetzt, vom dortigen departement herausgegeben iſt, aiſo eine amt— liche Kundmachung der Regierung darſtellt. Zwei Jahre ſind bei dieſer berückſichtigt worden, und zwar das Jahr, am 1. Juli 1913 beginnt und am 1. 1914— alſo unmittelbar vor dem Weltkriege— ſein Ende erreicht, und zweitens die Jahresſpanne vom 1. Juli 1915 1. Juli 1916. Der Gegenſtand, mit dem ſich befaßt, iſt die Ausfuhr Amerikas. das Juli Und da das zweite Jahr mitten im Kriege liegt, während das erſte unmittelbar vor Kriegsausbruch ſeinen Abſchluß findet, ſo läßt ein Vergleich dieſer Zeitabſchnitte genau erkennen, welchen Einfluß das Ereignis des europäuchen Maſſenblutens auf die Staaten ausgeübt hat. Aus dieſem Vergleich geht unwiderleglich hervor, daß der Krieg die Einnahmen der Ver. Staaten von 3 Milliarden hat auf 13 Milliarden an— ſchwellen laſſen. Was aber Ver das Land tatſächlich verdient, geht neben all dieſem auch noch aus dem Aus- ſpruche hervor, den ſein Finanzminiſter der „New York Times“ gegenüber getan. Dieſer Mann, dem man doch unbedingte Fachkenntnis zugeſtehen muß, erklärte:„Amerika ſchwimmt in Gold. Wir haben jetzt 3 Milliarden Dollars dieſes edlen Metalles in den Ver. Staaten ge— ſammelt, iſt ein Drittel des Vorrats der geſamten Welt. ie Einlagen in unſeren Banken haben ſich in den drei letzten Jahren um 6 Milliarden Dollars vermehrt. Wir jetzt die reichſte Nation der ganzen Erde. Unſere Induſtrie iſt derartig mit Beſtellungen über— häuft, daß ſie auch nicht im entfernteſten allen Wünſchen gerecht werden kann. Ich ſelbſt kenne eine Automobilfabrik, die Liſten für die anlegen mußte, ſich nach einer Maſchine ſehnen. Zweimalhunderttauſend Liebhaber ſtehen zur— zeit in dieſem V Der An drang an uns als Lieferanten Ahnlichkeit mit der der alten Welt vor Lebensmittelgeſchäften herrſcht. Die Leute ſtehen förmlich in ſogenannten Polonäſen darauf, von erika etwas Nachdem die 0 lichen Gr D 5 das D die erzeichnis Lieferant vermerkt. hat die größte dem, 1 11 1 el harren 70 und erhalten. »mja! den angeb— er Note daß die Rückſicht auf trieben Mom „Nowoje Inlereſſe agu habe dergeſtalt dieſer Dar— Motiv Wähler deuiſch ür einzutreten. lich auf ſeine on din, die i nam 11648 4 Ulk) el 5 m 01 un: un drei ſeiner Bürger, die freiwillig in das franzöſiſche Flieger⸗ der Bedingung bei der jetzt eben erfolgten Präſidentenwahl ihre Stimme gaben, daß er ſich verpflichtete, den für Deutſchlands Beſtehen unerläßlichen Frieden herbeizuführen. Verſchiedene Kriegsnachrichten. Frankreich fordert neue Mannſchaften. In der franzöſiſchen Kammer wurde von mehreren Abgeordneten ein Antrag eingebracht, wonach alle nicht Ein berufenen der Jahresklaſſen 1918, 19 und 20, ſoweit ſie taug⸗ lich ſind, zum Landesverteidigungsdienſt in den Bureaus, Magazinen und Werkſtätten heran- gezogen werden ſollen. * Engliſche Vorbereitungen. Die engliſche Regierung hat beſchloſſen, die militäriſche Beurlaubung für beſtimmte Klaſſen von Bergleuten ſofort aufzuheben, weil die Armee dringend Soldaten brauche und der es ja ſehr ſchade Schaden Handels- ö Der. habe die Tore einer neuen Zeitge⸗ Zuſammenſtellung in dieſe neue Zeit eintreten. heutigen ſagte, 8 858 7 Befreiung ſeit den Tagen der franzöſiſchen Re- bis zum e B 815 l ſreiung herbeigeführt haben, müſſen auch einen die Statiſtik W᷑ Kriege d N keit auf der Grundlage der Gleichheit aufrecht zuerhalten. Die Mächte, die den friedenſtörenden 5 waren. ſind Rückgang der Kohlenausfuhr und der ſpar— jamele Verbrauch von Kohlen in England eine Einſchränkung des Betriebes erlaube. Ferner iſt die Beurlaubung von 30000 Land ⸗ arbeitern aufgehoben worden. Lloyd George, der Welterneuerer. Englische Blätter veröffentlichen eine Unter— redung auſtraliſcher Preſſevertreter mit Lloyd Der Miniſter prach ausführlich über Er betrachte ſie als den Anfang einer neuen Epoche in der Geſchichte des engliſchen Reiches. Der Krieg öffnet. Ebenſo freu vereint, wie ſie Gut und Blut für die gemeinſame Sache vergoſſen hälten, würden England und ſeine überſeeiſchen Freunde Wir befinden uns, ſagte Lloyd George, an der Schwelle der größten volution. Die Völker, die gemeinſam dieſe Be— Weg finden, um nach dem Kriege dieſe Emig— Militarismus geſtürzt haben, müſſen den Haupt— anteil an der Einrichtung einer neuen Welt übernehmen. Serbien und der Mord von Serajemo. Ein Vertreter des„Peſter Lloyd“? Unterredung mit dem Landeskommandanten von Bosnien. Dieſer ſagte u. a., es dürfte von öffentlichem Intereſſe ſein, zu hören, daß es in der letzten Zeit gelungen iſt, eine völlig klare Darſtellung der Ereigniſſe in Serajewo vom Juni 1914 zu der Odbrana(des Hetzbundes Oſterreich-Ungarn) entlarvt und Schuld an dem Serajewoer Mord Jetzt ſitzt im Serajewoer Gefängnis aus Lodnica, der auf Beſehl eines Leiterin gegen erwieſen. ihre Mordwerkzeuge bei ſich verborgen hallen hat. Troſtloſe Zuſtände in Jaſſy. Das Petersburger„‚Wetſchernoje Wremja“ teilt mit, die ganze Bevölkerung der noch nicht beſetzten rumäniſchen Gebiete überſchwemme breitem Flüchtlingsſtrom Jaſſy. habe Jaſſy einen unerhörten Menſchen— zu wachs erhalten, ſo daß die Bevölkerungs— zahl auf das Zehnfache ſtieg. Um 8 Uhr abends herrſche tiefe Finſternts in den Straßen, aller Verkehr ſei eingeſtellt, nur Patrouillen bildeten das einzige Leben auf den Straßen. Lebensmittelpreiſe ſeien ſabelhaft ſtiegen, während die Luxusartikel ſtark im Preiſe geſunken ſeien und nur von ruſſiſchen Offizieren würden. Die Not in Jaſſy habe den äußerſten Höhepunkt erreicht. Zehntauſende Flüchtlinge aus der Dobrudſcha und Bukareſt leben ausſchließlich auf Staatskoſten. ſſ ge- gelaußt In Jaſſy und ſeiner Umgebung im Umkreis von 10 Werſt in führen die Flüchtlinge ein freies Leben Wagenburgen. Die franzöſiſche und die ruſſiſche iſt hatte eine erlangen. Danach iſt die ſerbiſche Regierung als oberſte tatſächlich ihre em ein Mann 5 ſerbiſchen Offiziers den Attentätern Obdach gegeben und ge⸗ Kriegsteilnehmer in Infolgedeſſen 2 i K Geſandlſchaft ließen einige Baracken und Stellen für Nahrungsmittelausgabe errichten. C eee ee rn N N Los von England. Die Kohlengewinnung auf Spitzbergen. Die amtliche engliſche Bekanntmachung, daß jede Ausfuhrerlaubnis für Kohlen nach Norwegen vom 1. Januar ab zurückgezogen ſei, hat dazu Anlaß gegeben, gründlich die Frage zu erörtern, auf welche Weiſe Erſatz für die engliſche Kohle in Norwegen beſchafft werden kann. Im Zu⸗ ſammenhang damit erſcheinen die in letzter Zeit mehrfach verbreiteten Nachrichten über die Maß⸗ nahmen zu einem intenſiveren Kohlenabbau auf den Kohlenfeldern Spitzbergens von beſonderer Bedeutung. Der Kohlenabbau in Spitzbergen iſt nämlich in jüngſter Zeit in ein ganz neues Stadium getreten. Der Krieg hat bewirkt, daß auch die Steinkohlen Spitzbergens ungeahnt im Werte ſteigen. Da England bekanntlich beſtrebt iſt, ſeine Kohle den nordiſchen Ländern nur unter der Bedingung zugänglich zu machen, daß ſie mitwirken, die Zufuhren anderer Art nach Deutſchland allgemein zu erſchweren, kann es nicht verwundern, wenn man in Spitzbergen Erſatz für die engliſchen Kohlen ſucht. Kürzlich bildeten ſich aus dieſem Anlaß in Chriſtiania und jüngſt auch in Bergen Vereinigungen, welche die Kohlenfelder am Eisfjord an der ſpitzbergiſchen Weſtküſte in ſolchem Umfange an ſich brachten, daß die Norweger damit Beſitzer der wichtigſten Steinkohlengebiete Spitzbergen geworden ſind. Für Norwegen ſtellt ſich auch die Aus⸗ nutzung der ſchwarzen Naturſchätze dieſes Polar— landes beſonders günſtig, da der Weg bis zum Eisfjord für alle Gebiete, die nördlich von Drontheim liegen, nicht ſo weit iſt wie der nach den engliſchen Verſchiffungshäfen für Kohlen. Steinkohlen Spitzbergens haben ſomit mehr denn je Ausſicht, ein lohnender Handels— gegenſtand zu werden, und es zeigt ſich jetzt, daß die Berechnungen der Unternehmer, die vor einer Reihe von Jahren große Kohlenfelder in Spitzbergen erworben haben, keineswegs verfehlt Die Ferner ſteht auch ein Kohlenabbau in Spitz— bergen durch die Schweden bevor. Eine Ge— ſellſchaft in Stockholm, die am Glockenſund und an anderen Plätzen große Kohlengebiete beſitzt, damit beſchäftigt, ihre Geldmittel zu ver— ſtärken, um die Ausnutzung beginnen zu können. Ebenſo haben allerdings auch die Ruſſen ein Kohlengebiet am Eisfjord erworben, um von da aus die künftige Murmanbahn, die einen neuen Eiſenbahnweg vom Eismeer ins Innere Rußlands darſtellen ſoll, mit Kohlen zu verſorgen. Es wäre in hohem Maße wünſchenswert, daß es den fkandinaviſchen Staaten gelingen möchte, ſich ſobald als möglich von der engli— ſchen Kohle unabhängig zu machen. rah olitiſche Rundſchau. Deutſchland. * aiſer Wilhelm hat dritten Kriegs-Geburtstag zu auch ſeinen und der Marine benutzt. Nach dieſen werden niedergeſchlagen alle gegen ſchwebenden Unterſuchungen und alle Freiheitsſtrafen(außer Zuchthaus) bis zur Dauer eines Jahres. Ferner ſollen auch die Koſten erlaſſen werden können. Weitere kaiſerliche Kundgebung ordnet die Löſchung aller bis einſchliezlich zum 27. Januar 1907 zurück- liegenden Straſeinträge an und den Erlaß Erlaſſen weitgehenden Gnadenerlaſſen für die Angehörigen des Heeres der von Militärbefehlshabern verhängten Diſziplinar⸗ ſtrafen und der von Militärgerichten verhängten Geld- und Freiheitsſtraſen bis 6 Monaten. bezieht ſich auf die Angehörigen der Anſtellung zur Dauer von Ein wörtlich gleichlautender Erlaß Marine. Auch König Ludwig von Bayern und der Großherzog von S haben aus Anlaß des Wilhelms eine umfaſſende Geburtstages Amneſtie erlaſſen. achſen- Weimar Kaiſer iſt wieder zuſammenget beſprach die Verkehrsſchwierigkeiten u Stillegung einzelner Betriebe. Ein ſozialdemo, kratiſcher Antrag, daß die Organiſationen vo ordnungen der Stillegung eines Betriebes Arbeitgeber und Arbeitnehmer hören müßten, wurde ange nommen, ebenſo ein Antrag der liberalen Par teien, daß unter Vorlegung des Materials auch der Reichstagsausſchuß gehört werden müſſe. Sſterreich⸗ungarn. * Kaiſer Carl, der aus Anlaß des Ge⸗ burtstages Kaiſer Wilhelms im deutſchen Hauptquartier weilte, iſt nach Wien zurückgekehrt. — Kaiſer Carl war von dem neuen Miniſter des Außeren Grafen Czernin begleitet, der längere Zeit mit dem gleichfalls anweſenden Reichskanzler und dem Staatsſekretär des Außeren Zimmermann konferierte. England. *In einer Unterredung mit einem auſtrali⸗ ſchen Journaliſten ſprach Lloyd George über Friedens vorbereitungen, über die der bevorſtehende Reichskriegsrat verhandeln ſoll. Eine Frage nach den Plänen, die man über die deutſchen Kolonien hege, beantwortete Lloyd George ausweichend. Es würden aber wichtige Fragen zur Erledigung gelangen, die er„Vorbereitung auf den Frieden“ nenne, wiel die Demobiliſierung, die Auswanderung nach anderen Teilen des Reiches und die Unter- bringung von Soldaten in Handel und In- duſtrie. 5 Dänemark. * In Kopenhagen fand auf Einladung dez Ford⸗Komitees eine von mehreren Tauſendenſ ö Friedensper ſammlung statt. Der Biſchof Oſtenfeld ſagte, die Frie dens beſuchte 1 arbeit müſſe endlich beginnen. Der Krieg dürfe nicht bis zu einer Erſchöpfung der Völker geführt werden, die nur eine Pauſe und eine Wiederaufnahme der Rüſtungen bedeuten Man ſpreche von einem Bankrott desſ würde. Chriſtentums wie jener Patient, der die Heil— mittel des Arztes ablehnte und dieſem noch vor⸗ warf, daß er ihn nicht geſund mache. Als zweiter Redner ſprach der ſozialdemokratiſche Parteiführer und Borgbjerg. Er ſagte, die aller neutralen Länder arbeite heute für den Frieden und ſie ſtelle ſich jetzt einmütig hinter Wilſon und ſein Friedensprogramm. g Spanien. * Gegen den Expreßzug, mit dem Miniſter⸗ präſident Graf Romanones aus Sevillaf nach Madrid zurückkehrte, wurde ein Anſchlag verübt. Man fand auf den Schienen zwei Eiſenbahnſchwellen, die von den Rädern des Expreßzuges in Stücke geſchnitten wurden. Rußland. * Die ſchwediſchen Zeitungen bringen au, 6 0 6 vielerleiß Gerüchte über Ereigniſſe in Rußland det! ſehenerregende Depeſchen. Es werden verbreitet, die von der anderen Seite ſchwediſch⸗finniſchen Grenze ſtammen. Es ſollen ſich in den letzten Tagen ſowohl in Finnland wie auch in Petersburg ſelbſt gefährliche Unruhen ereignet haben. Gerüchten Wahres iſt, läßt ſich von Stockholm Was an dieſen aus nicht beurteilen. Aſien. * Nach langen Verhandlungen hat ſich jetzt China bereit erklärt, alle Forderungen Japans der Note vom nehmen. Die Fragen der Errichtung von japaniſchen Polizeiſtationen in der Mandſchurei und in der inneren und Oſtmongolei und der von japaniſchen Inſtrukloren und Beratern werden für ſich erledigt werden. * Nach engliſchen Meldungen üben Rußlant Japan gegenwärtig gemeinſam einen ruck auf China aus, um es zur Aus⸗ rottung des politiſchen und ſonderpolitiſchen Einfluſſes Deutſchlands in China zu beſtimmen, und Dr Ein dahingehendes Abkommen ſei demnächſt Der vom Reichstage angeregte fünfzehn⸗ 1 zeratung der notwendigen gliedrige Ausſchuß zur 2 für das Hilfsdienſtgeſetz Ver⸗ erwarten.(2) und di uſſen dort noch zäh verteidigte Brückenkopf 0 Bei dem Feſtmahl haben beide Herrſcher herzliche Trinkſprüche gewechſelt, i denen ſie ihrer Siegeszuverſicht Ausdruck gaben Folkethings- Abgeordnete Sozialdemokratie September anzu⸗ auſchließen darf, Kriegsereigniſle. 90. Jauuar. Ruſſiſche Angriffe bei Belbor(Oſt⸗ larpathen) und rumäniſche nördlich des Suſita⸗ Tales abgewieſen.— Naneſti am Sereth von deutſchen Truppen erſtürmt. J. Jannar. Mit Naneſti ſiel nach heißem Häuſerkampſe am 19. 1. der ganze von den in unſere Hand. Mehrere feindliche Linien mit ſtark ausgebauten Stützpunkten werden geſtürmt. Die über die Serethbrücken zurück⸗ flutenden Ruſſen erlitten ſchwere Verluſte. 1 Offizier, 555 Mann, 2 Maſchinengewehre und 4 Minenwerfer fielen in unſere Hand. 22. Januar. Bei Nielnica in Wolhynien bringen öſterreichiſche Truppen den Ruſſen ſchwere Ver— luſte bei. 23. Januar. Bei Armentiĩres dringen Erkun— dungsabteilungen bayriſcher Regimenter in die feindlichen Gräben.— Zunehmendes Ar— lillerieeuer längs der Düna und in der Gegend von Luck.— Feindliche Vorſtöße ſüdlich des Caſinutales zurückgeſchlagen.— ihre Berechnung ſind im Laden auszuhängen, Bulgariſche Truppen überſchreilen den ſüdlichen Donauarm und ſetzen ſich auf dem Nordufer ſeſt.— Bei einem Seegefecht in der ſüdlichen Nordſee werden zwei engliſche Zerſtörer ver- nichtet. f 24. Januar. Beiderſeits Riga erneute für uns günſtige Kämpfe.— Jut übrigen bei ſtarkem Froſt auf allen Fronten neue Artillerietätigkeit.— Das Nord- üfer des ſüdlichen Donau-Armes von den Bulgaren wieder geräumt. 25. Januar. Geſteigerte Artillerietätigkeit ar verſchiedenen Stellen der Weſtfront.— Ein der Aa und ſüdlich franzöſiſcher Vorſtoß am Hilſenfirſt(Vogeſen) geſcheitert.— An der Aa wird der Ruſſe in 10 Kilometer Breite zurückgewieſen und läßt 1700 Gefangene in unſerer Hand. 26. Januar. Auf dem Weſtufer der und machen 500 Gefangene.— Die Kämpfe an der Ag brachten den Deutſchen weitere Erfolge. Sonſt nichts Neues auf den Fronten. ume Kriegsfürlorge. Kein Brot an Kriegsgefangene verſenden. Ausreichende Verſorgung unſerer Kriegsge- faugenen in Frankreich und der Kriegsgefangenen bei uns mit Brot iſt durch beſondere Abmachungen mit der franzöſiſchen Regierung ſichergeſtellt. Infolgedeſſen iſt die Verſendung von Brot, Biskuit und Zwieback in 1 lit einzelnen Poſtpaketen an die Gefangenen Deutſchland und Frankreich als überflüſſig boten. Brot, Biskuit oder Zwieback, die des Verbots den Kriegsgefangenenpaketen gefügt werden, werden den Empfängern ausgehändigt. Anſiedelung von Invaliden Bayern. in oz in Maas erſtürmen weſtfäliſche und badiſche Regimenter die franzöſiſchen Stellungen auf Höhe 304 ver⸗ bei⸗ nicht außerdem iſt der ausgebeſſerten Ware ein mit der Bezeichnung der Firma oder des Namens des Unter⸗ nehmers der Reparatur verſehener Begleitſchein bei⸗ zufügen, aus dem die Art der Ausbeſſerung und der berechnete Preis ſowie die Zeit der Ausbeſſerung (Jahr und Monat) zu erſehen ſind. Bei Ver⸗ mutung übermäßiger Preisforderung kann ſchieds— gerichtliche Feſtſetzung des Preiſes beantragt werden. Von Nah und pern. Eine Arbeitsloſenverſicherung für Groß⸗ Berlin? Auf Anregung Groß-Berliner Ge⸗ meinden findet am 3. Februar im Berliniſchen Rathauſe erneut eine Beſprechung ſtatt über die gemeinſchaftliche Organisation des öffentlichen N 2 rere bee eee eee zugeführt und außerdem zwecks Verſtärkung des Goldſchatzes in ſeiner Goldankaufsſtelle für nahezu eine halbe Million Altgoldſachen an⸗ gekauft. Damit ſteht der Kölſche Boor an der Spitze der Kriegswahrzeichen in unſerem Vater- lande. Angebliche Vergiftung durch Graupen. Am 24. d. M. ging unter dem Titel„Ver⸗ giftung durch Graupen“ eine Notiz durch die Preſſe, wonach in Szittkehmen im Kreiſe Goldap die ganze Familie eines Arbeiters nach Genuß von Graupen an Vergiſtungserſcheinungen er— krankt und drei Kinder geſtorben wären. Wie die Graupen-Zentrale auf Anfrage von dem zu— Falle eine Nahrungsmittelvergiftung nicht in FEE ˙; Die Mönchsrepublik am Berge Athos. 1. Kloſter Eſphigmena. 2. Kloſter Agios Parlos. 3. Das hiſtoriſche Hagia-Lama-Kloſter. 4. Uberſichtskarte. Im bayriſchen Miniſterium des Innern iſt Grundſtücksangebole vermittelt uſw. ſtellen der Kriegsbeſchädigtenfürſorge(an Sitzen der Kreisregierungen) geben Auskunft über Darlehnsgewährungen; ſie fördern, wo die Vorausſetzungen zur Anſiedelung gegeben ſind, die Anträge und beraten den Invaliden ſach— verſtändig. 6 Volkswirtlchaftliches. Preisbeſchränkungen für die Ausbeſſerung von Schuhwaren. Durch eine vom Bundesrat beſchloſſene Verordnung wird die Ausbeſſerung von Schuhwaren einer ähnlichen Preisbeſchränkung unter— worfen, wie ſie bisher für den Verlauf ſolcher Waren Von der Feſtſetzung von Höchſtpreiſen iſt mit alt. Rückſicht auf die Verschiedenheit des Materials und die örtlichen Schwankungen der Löhne abgeſehen worden. Für die Preisberechnung, die lediglich die Geſtehungskoſten, einen angemeſſenen Teil der all— gemeinen Unkoſten und einen angemeſſenen Gewinn ſind die von der Gutachterkom— ſſion für Schuhwarenpreiſe aufgeſtellten Richtſätze gebend. Angaben über die Reparalurpreiſe und eine eigene Landesſiedelungsſtelle geſchaffen, die Anfragenden Aufſchluß erteilt, Anweſens- und Die Kreis⸗ den Die Mönchsrepublik auf dem Berge Athos iſt eines der merkwürdigſten Gemeindeweſen der Welt. Sie beſteht aus 21 Klöſtern, kleinen Dörfern und Einſiedeleien. Auch eine Hauptſtadt Kargas iſt vor— handen. Die Klöſter werden entweder monarchiſch durch einen Abt regiert oder republikaniſch durch einen von die Nahrung mehr als wird durch einen Mönchs gele die ſeliſame Republik durch den Vierverband beſetzt worden. ECE ² ꝛdA ⅛. ieee eee CCC AAC ͤͥͤ ³¹¹ꝛ Vu. ͤꝗ́L‚ Arbeitsnachweiſes in Groß 1 etwaige Einrichtung einer ſicherung. D er Berlin und über die Arbeitsloſenver— Millionenboor. Das Köln, der„Köllſche erſte Million zum Kölſche Kriegswahrzeichen der Stadt Bhor in Eiſen“ hat die Beſten der Kriegswaiſen— erreicht, dank der hochherzigen Stiftung von 140 000 Mart, die von ungenannter Seite an— läßlich Kaiſers Geburtstag Stifter Wahrzeichens, Geheimrat Guilleaume, überreicht wurden. Außer dieſer Million hat der Kölſche Boor auch bereits 200 000 Mark waiſenfürſorge und ferner durch ſeine Goldſammelſtelle nahezu 3 Millionen Mark Goldmünzen der Reichsbank dem des und Witwenfürſorge für Kriegs- lnterſtützungen aufgebracht, für [Frage, ſondern wahrſcheinlich Kohlenoxydgas— Vergiftung. Der Fall wird von der Staats— an waltſchaft in Inſterburg unterſucht. Die Wirkungen der Londoner ſion. Holländ iſchen Blättern zufolge nach Schätzung von Sachverſtändigen Londoner Exploſion über 100 000 ſcheiben zertrümmert. Es herrſcht großer Mangel an Glas; auch fehlt Glaſern. Deshalb müſſen die mit Brettern zugenagelt werden. Erxploſion wurden in der Haup chemiſche Werke, nämlich eine Dynamit und Lhyddit herſtellt, ſowie die der Gazlight and Coal Company zerſtört. die Gasfabrik in Woolwich, die ſechs meiſten Kilometer r rue läriſchen England. Devonport 577 0 e G en⸗Zenn 35 dem mehrung des Vorrats an Gerſte und Zucker für ſtändigen Landratsamt erfährt, kommt in dieſem e 0 e entfernt iſt, geriet in Brand und wurde zum größten Teil vernichtet. Drohende Kartoffelnot in London. Der „Mancheſter Guardian“ meldet aus London, daß die dortigen Kartoffelhändler infolge der mili⸗ Requirierungen eine Kartoffelnot im April vorausſehen. Ein Händler berechnet, daß der Marktpreis für Kartoffeln im Frühjahr auf 20 Pfund(400 Mark) für die Tonne ſteigen würde. Einſchränkung der Biererzeugung in Der Nahrungsmitteldirektor Lord beſtimmte zum Zwecke der Ver— Ernährungszwecke und zum Zwecke der Er⸗ ſparung an Arbeit, Feuerungsmaterial und Transportmitteln, daß die Erzeugung von Bier 1 ö züglich des führt werden. vom 1. April ab um 30% eingeſchränkt werden ſoll. Eine entſprechende Einſchränkung wird be— Weins und des Spiritus herbeige— rung für König Alfons. Mehr als che Gemeinden beſchloſſen, dem König zerleihung des Ordens für öffent— jkeit ihren Dank für ſeine hoch— tigkeit zugunſten der durch den Krieg ten auszuſprechen. in Sibirien. Nach Mel⸗ sibirien, die ruſſiſchen Blättern d, überfiel eine Räuberbande die iſchen Goldgruben von Uſtkara be— Chineſen und ermordete 211 von Die Chineſen wurden zu vier an den Köpfe abſchlug. In den Goldgruben herrſcht ein ungeheurer Schrecken, und zahlreiche Arbeiter ſind geflüchtet. ö . 2 f Gerichtshalle. ſtark mit Gänſen gewuchert wird, Fall: Die hieſige Strafkammer ver- n Beſitzer Auguſt Balzer aus Jebrammen, sburg, wegen Kriegswuchers zu fünf s und 3000 Mark Geldſtraſe. itte einer Berliner Firma neun Gänſe im amtgewicht von 100 Pfund für 1800 Mark an⸗ geboten. Wie an, Vermiſchtes. Wie man in Petersburg Weihnachten feierte. bewegte Szenen, ſo ſchreibt „Rjetſch', ſpielten ſich in Petersburg auf den Weihnachtsmärkten ab. Bitter enttäuſcht, mit halbleeren Taſchen und Körben, mußten die Hausfrauen in ihr Heim zurückkehren. Die ein— nittel fehlten zum großen Teil, waren den Mittelſtand eiſch glänzte durch Abweſen— Kalbfleiſch wurde nur für Kranken⸗ jäuſer und Wurſtfabriken abgegeben. Die hausfrauen ſtürzten ſich auf die Wurſtläden, um einen Erſatz für den Braten zu erlangen. Tagelang waren„Wurſtketten“ zu ſehen, ob— gleich auch die Wurſtpreiſe bis zu durchſchnitt— lich für das Pfund geſtiegen waren. Wegen des Mangels an Mehl und Zucker mußten d meiſten Familien auf den Weih⸗ verzichten. Für das Pfund Honig Recht e für 11 3 Rubel kuchen wurden 3 Rubel verlangt. Auch die Preiſe für ichte ſti bei den Straßenhändlern bis zu waren nach nacht öhe. Die Tannenbäume Weihnachtsteuerung mit ein— begriffen. wurden für mittelgroße Tannen, die noch dazu nur unter den größten Schwie— rigkeiten erhältlich waren, 7 bis 8 Rubel gezahlt. Die Parlaments-Pfundnote. In Eng⸗ ind j die neuen 1-Pfund-Noten dem . en worden. Das Papier iſt en bisherigen Noten und zeigt des Königs mit der Krone, auf dem man den jt dem Drachen ung für die eng— e Rückseite der Bank- engliſche Parlaments- iſt. Dies ſoll vor Augen führen, daß Abgeordneten dem Geldweſen 1 iſches im Kampf 0 Uberraſch di 5 Mild ol ile abgebildet PF A dVGGGGpGpcccocccc c 6 2 Do 21 13 5 951 4 . Cf JAA Unt! 21 1 driminalroman von Wilhe! her. m Man kam Wein dio iten Erlebniſſe mit denen vom auf Tages und von dieſe 5 ungen der letzt f ſich Gartner und der Weinhänd aufzogen; glich gab Gartner des hraven Mannes zum beſten, der mit ſeiner hühſchen Frauli ein Zimmer mit belegte und ſich dann von ihr trennte, um ſeine Geſchäftsfreunde zu beſuchen. „Als er zur verabredeten Zeit nicht erſchien, wurde die junge Frau, die ſich unterdeſſen in Baden-Baden umgeſehen hatte und müde war, nervös, und ſie bat den liner, ſie auf ihr Zimmer zu geleiten. Der Kellner:„Welches Zimmer, gnädige Frau?“ Die dann:„Ach, die Nummer habe ich vergeſſen.“ Kellner: „Welcher Name?“ Dame(ſehr rot, ſehr ver⸗ legen):„Ach, wir ſind erſt ſeit acht Stunden verheiratet.“ Dann riß ſie aus. Dann kam unſer Freund Kreis.“ Gartner dabei ſeine Hand auf die Schulter des lachenden Weinhändlers.„Das übrige, wie man ſagt, Tableau!“ Brand und Guntram lachten laut auf. „Und er erſt,“ ſlichelte Kreis,„mit ſeiner plaloniſch⸗pholographiſchen Liebe zu den Penſio⸗ närinnen ſeiner Schwiegermutter. Von einer dieſer Schönheilen hat er mindeſtens ſechs ver⸗ ſtohlene Aufnahmen gez cht.“ „Von dieler Dame wohl?“ fragle Brand dez und Entale en 1 zwei Belten 0 legte n einem Hotel zu Baden-Baden zeigte Kreis eine Photogra von Larſen, die beſte aus der Camera obſkura Gartners. io und phie dieſe meine ich, Herr beſtätigte Kreis fröhlich.„Alle Achtung! ſchmack hat unſer Freund Gartner. ich mir noch geſtern, als ſie mir in weiler begegnete. Ein pompöſes Weib, Donner— ſtar!“ „Unſer Alliierter,“ flüſterte der Baron erſchüttert dem Kriminalkommiſſar zu, der ſelbſt drückte. „Ach, was! Kreis, Sie träumen am hellen, lichten Tag. reiſt,“ wehrte Gartner mit beiden Händen. „Heiliges Herrgöttile von Biberach! Was ich geſehen habe, habe ich geſehen,“ verſchwor ſich Kreis hoch und teuer.„Ich wette ſogar einen Korb Sekt gegen eine einzige Dampfnudel, daß dein Ideal in Badenweiler Tannenluft ſchnappt. Er mag in Wien ſein, ſie aber iſt dort.“ „Ich wette zwei Körbe gegen einen,“ be⸗ hartte Gartner hartnäckig bei ſeiner Meinung. „Du haſt dich getäuſcht. Sie ſind beide nach Wien gefahren.“ „Wetten?“ fragte Kreis und hielt dem Freund die ausgeſtreckte Hand hin. „Half part, Herr Gartner! Halten Sie die Melte,“ rijef der Baron Gartner zu, der mit einem„Topp! Es gilt!“ kräftig in die rechte Hand bes andern einſchlug. N „Die Wetle wirb noch heute ausgetragen, Leopolbchen,“ jagte Kreis und blickte nach der der Frau 0 0 nach Müllheim; ein paar Minuten vor ½7 Leutnant,“ (Go Das ſagte Baden— Geſellſchaft auf dem Wege nach dem Bahnhof. Kreis tief mit Mühe einen Ausruf des Erſtaunens unter Larſens ſind ja nach Wien ge— Uhr.„In einer halben Stunde geht ein Zug Uhr ſind wir in Badenweiler; um ¼ wirſt du überzeugt ſein, daß ich recht habe.“ „Einverſtanden,“ ſagte Brand, dem Vorſchlag außerordentlich erwünſcht kam. f Ein paar Minuten ſpäter war die kleine dieſer paar voran, ein und und Gartner gingen Guntram Schritte hinter ihnen folgten Brand in eifrigem Geſpräch. 5 Das fabelhafte Glück, das umheimliche Ein⸗ greifen des Zufalls in dieſer Sache bildete naturgemäß den Gegenſtand der Unterhaltung. Beide Männer waren Fataliſten. „Nennen Sie es nicht Zufall, lieber Freund, die Nemeſis iſt es, die uns erſichtlich zum Werkzeug ihres Rachewerkes beſtimmt. Noch niemals iſt es mir klarer geworden wie heute, daß es leinen Zufall, ſondern nur eine Be⸗ ſtimmung gibt. Wir ſind nur die Figuren auf dem Schachbrett, in einem Spiel, das ein Höherer lenkt,“ meinte Guntram ernſt. „Ein fürchterlicher Gedanke!“ verſetzte Brand nachdenklich.„Wenn ich ſich ſo alles fügen ſehe zum Unheil jener, deren Tat die Rache⸗ götter herausgefordert hat, dann muß ich mich fragen, ob die ſchlechte Tat ſelbſt nicht auch be⸗ ſtimmt war oder nicht? Das Bbſe zulaſſen, um es zu ahnden! Das will mir nicht in den Sinn. Das Bbſe verhüten, iſt aller Weisheit Krone. Die Gerechtigkeit aber findet ſich nur jenſeits von Gut und Böſe. Sehen Sie den Falken dort oben, die Natur; hat ihm das Mäuberrecht verliehen, ſich auf den fubilierenden Fink zu ſtürzen und die liederreiche Bruſt des armen Sängers mörderiſch zu zerfleiſchen. Auch das iſt Beſtimmung. Und wenn ich den zer⸗— fleiſchten Leichnam einer Ermordeten oder die gramdurchfurchten Züge eines Hungrigen ſehe bann könnte ich mich auflehnen wie Promethen gegen den Himmel und ſeine Gerechligkeit; iſt doch die Natur nichts als eine große Hochſchule des Böſen, und ihre ganze Weisheit beſtehl darin, dem Starken das Schwache in brutalſter! Form preiszugeben. Wehe dem Lebeweſen, dem dies Faktum nicht das privilegierte Los des Stärkeren zuerteilt. Das Leben iſt der Natur ſo billig wie Brombeeren, gibt es doch ſelbſt das Beiſpiel ungeheuerlichen Mordens. Es iſt gut, daß aus jenem unentdeckten Land kein Wanderer wiederkehrt, um uns die Wahr⸗ heit zu ſagen. Die Ozeane würden dann Blut ſtatt Waſſer führen!“ „Sie ſind ungerecht, Freund Brand,“ wandte! 0 en Blick ein.„Wer veiß, ob in der Seele des Böſen nicht das buddhiſtiſche Prinzip der Strafe bewahrheitet 0 9 Sie 9 Segen der guten Tat er⸗ meſſen, erkennen Sie die Freuden und ten Wengen des Jenſeits.“. 1 0 „Gut, aber,“ verſetzte Brand mit etwas müdem Lächeln.„Macht es nicht den Eindruck, als ob das Gute nur des Böſen willen da ſel! Zu einem Mörder gehört auch ein Ermordeter, Der Henker ſpricht deutlich dafür, daß unſere Geſetze den Einzelmord nicht billigen und dle Friedensvereine erklären den Krieg für verſtelh— bar, aber die Nalur iſt nichts weer als ige auf allgemeines Morden ſußende Talſache und Mord zuläßt, den er verhindern kann, iſt meines Erachtens der wahre Mörder! Mir hat einmal ein zum Tode verurteilter Mörder geſagt, der während der Verhandlung geſtändig war, aber immer wieder betonte, daß er aus innerem Drang gemordet habe, und dem Geiſtlichen, der ihn aufforderte, ſich mit ſeinem Gott zu ver⸗ föhnen, ſagte er:„Es geſchieht nichts in der Welt ohne des Allmächtigen Wiſſen.“„Gewiß, mein Sohn,“ antwortete der Prieſter.„Nun, daun bin ich mit Gottes Wiſſen ein Mörder. Mie kann ich mich mit ihm verſöhnen? Mit den Menſchen aber verſöhnt mich der Henker! Abien!“ Sie dürſen mir glauben, der Prieſter verließ die Zelle erſchütterter als ich. Solange wir den Tod fürchten und nur in einem glück⸗ lichen Leben das Walten und die Gnade Gottes erkennen, wird die Vollendung nicht von dieſer Welt ſein. Haben wir aber einmal gelernt, mit dem hingerichteten Prieſter Merino zu ſagen: „Der Tod iſt der ſüßeſte Lohn des Lebens,“ dann werden wir im großen Sterben die weiſe Allmacht Gottes erkennen, dann wird ſelbſt der Verzweiſelte dem Raubmord ſeinen Hungertod vorziehen. Hienſeden äußert ſich die Maſeſtät Goltes, wenn die Donner rollen, die Blitze zucken, die Krater Feuer ſpeien, und in der Seele derer, die da glauben; die Welt aber iſt mit dem Zeichen Kains gezeichnet und das Leben nicht wert, daß es gelebt wirh.“ Man war am Bahnhof angelangt. Pas Leben und Preiben dort gab dem ernſten Ge— ſräch eine audere Wendung. Kreis batſe Kaſſee beſlellt, und beſſen„Vernichtung“, wie Guntram die Ermordeten ſind ihre Märtyrer. Wer den das rr Wr wieder. Kreis allen Ernſtes nachher, er ſei Zeuge weſen, daß ein Schwarzwälder Bäuerlein, das ſich ſehr nobel und hochdeutſch ſuchte, ſoeben eine Fahrkarte langt hätte und, darauf aufmerkſam gemacht, daß es das nicht gebe, ärgerlich geſagt habe: A 7427 nach„Aas meine ich.“. „Ach ſo,“ lachte Wertheim, in Baden landete.“ nachtsurlaub am Schalter dem Beamten ſein„Donnerwetter, wohin wollen Sie denn 9 grinſend antwortete:„Will ſich zu Brautens meiniges!“ Dieſe Anekdote hat wenigſtens den Vorzug, wahr zu ſein,“ ſagte der Baron. „Gar nichts— verzeihen Sie, Herr Baron,“ vervollſtändigte nun Gartner ſchmunzelnd das Gewitzel—„Gar nichts iſt's gegen jene Frau, die auf die Bemerkung des Schalterbeamten hin: „Das iſt ein Schnellzug; da müſſen Sie Zu⸗ ſchlag haben!“ gottergeben ſagte:„Schlage ſe in Gottes Name zue, aber nit hart, Herr Iſenbahner!““ Kreis ſtrampelle vor Vergnügen mit den Beinen: das war wieder einmal ein Witz mehr für ſeine zahlreichen Stammtische. Gartner ſelbſt ho⸗ lachte ſeinen Witz ſo dröͤhnend, daß die Fenſter llirtten; der Baron verguſigte ſich über die ur⸗ o lachend bemerkte, vereinigte die kleine Geſellſchaft löſte die Fahrkarten und behauptete davon ge- auszudrücken ver⸗ „Sie ſcheine kei Hochdeutſch zu verſtehe!„Oos“, Brand,„das iſt wohl das⸗ ſelbe Bäuerlein von Poſemuckel, das ein Billett nach Wertheim. Leipzigerſtraße verlangte und in S ö „Oder mein Rekrut Polansky, der auf Weih⸗ auf wie er habe. Brand blieb ernſt; er überlegte, neueſte Wendung der Dinge auszunützen ſein intereſſantes Wild Badenweiler hauſte, dann war er vor d geſtellt, ob er Frau von Larſen zu verha oder nur zu obſervieren hatte. Jede konnte ſchaden; außerdem war zu be ichtigen daß e dieſe Verhaftung in dem klei Städtchen ungeheuer viel Staub auf würde und außerdem aus allerlei 6 weder geboten noch notwendig war. entſchloß ſich ſomit, das weniger ſcharfe Obſervierens ſo lange anzuwender ſein Beweismaterial zuſammen hatte. if des Portiers ſchreckte Brand au Gedanken empor; er folgte ſchnell den Ge und nahm mit ihnen in einem Abteil Klaſſe Platz. „Kennt Sie Frau von Larſen? ſich an Gartner. „Ich glaube nicht, viellei baar mal geſehen. Aber 0 Damen iſt unſereiner Luf wort. Trotzdem beſchloß Brand daß Frau von Larſen Gartner n bekommen ſollte; er ging ihm desh weiler nicht von der Seite, und er war der mit ſeinem Vorſchlag durchdrang, daß der Wette unbeteiligt, alſo als Unpar Kreis Frau von Larſen auſſuche Baron, den er veranlaßte, Müdigkeit vorzu⸗ ſchützen, mit Gartner in einem Reſtaurant den Erfolg abwarten ſollte. ö Auf der Promenade begegnete ihnen denn NI Wenn g gag e 5yrage f ften * 7 * . wirklich in Übereilung folg zum Souper in ihr Hotel ſie ſofort nach der Kreis in das davon üb er ſelbſt Mar 0 Reſtau— Ne zona! eide zeugt otel ſie wohne; i dem Fu ſpäter mußte Gartner die 1 Larſen und damit zu— Achſelzucken, durch ein itier geſprächig ge— Frau von Larſen Erna Graf „ 8 rands Brands zwei wüchſigs Gewalt dieſer Gefühtsaußerung; nur auch Frau von Larſen. die von einem Spazier⸗