Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Die Ueberweiſung von Lebensmitteln des täglichen Bedarfs durch den Kommunalverband; hier die Verteilung derſelben durch den Drogiſten Emil Richter dahier. ö Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß Großh. Kreisamt Heppenheim den Drogiſten Emil Richter ſeiner Dienſte als Obmann enthoben und an deſſen Stelle die Herren Gg. Mich. Winkenbach 2. und Michael Neuhäuſer 3. mit der Verteilung der Waren in unſerem Einvernehmen betraut hat. Viernheim, den 29. Januar 1917. 6 5 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Abgabe von Gries und Eiern. Freitag, den 2. ds. Mts. nachmittags 2 Uhr wird an Familien, die Kinder unter eineinhalb Jahren beſitzen Gries abgege— ben. Für jedes Kind ſind eineinhalb Pfund gerechnet. Anſchließend hieran werden ſolange der Vorrat reicht Eier ab— gegeben. Familien bis 3 Perſonen% Stück 0 1 5 25 17 „ 1 17 17 9 7 + Viernheim, den 1. Februar 1917. N Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Dad Faſelweſen in der Gemeinde Viernheim; hier Faſeleber. Zwei zur Zucht nicht mehr geeignete Faſeleber ſollen auf dem Submiſſtonswege veräußert werden. Angebote ſind verſchloſſen und Portofrei bis ſpäteſtens Mittwoch, den 7. Februar 1917 vormittags 10 Uhr bei uns einzu— reichen. Viernheim, den 1. Februar 1917. f Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.,: Das Faſelweſen in der Gemeinde Viernheim; hier Ziegenböcke. Sechs zur Zucht nicht mehr geeignete Ziegenböcke ſollen auf dem Submiſſionswege veräußert werden. f Angebote ſind verſchloſſen und Portofrei bis ſpäteſtens Mitt— woch, deu 7. Februar ds. Js. vormittags 10 Uhr bei uns einzu— reichen. 70 Viernheim, den 1. Februar 1917.. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung Betr.: Den vaterländiſchen Hilfsdienſt. N„ Durch den Einzug der meiſten Holzhauer iſt der in dieſem Jahre vorgeſehene Holzabtrieb und damit auch, die Verſorgung der Bevölkerung mit dem notwendigen Brennmaterial ſehr in Frage ge— ſtellt. Wir machen daher beſonders darauf aufmerkſam, daß das Ge— ſetz über den Vaterländiſchen Hilfsdienſt vom 21. Dezember 1916 auch auf dieſe Aabeiten Anwendung findet und daß erforderlichenfalls aufgrund dieſer Beſtimmungen vorgegangen werden muß. Die in Betracht kommenden Perſonen werden hiermit nochmals aufgefordert, ſich ſofort bei Großh. Oberförſterei Viernheim zu melden.. Viernheim, den 1. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. ** 9 Aufruf au die Bewohner von Viernheim! Wie unſere Einwohner aus dem zur Verteilung ge— langten Aufruf der in und am Rathaus angeſchlagen und den hieſigen Zeitungen beigelegen iſt, erſehen haben, ſind am 13. März l. J. 25 Jahre verfloſſen, ſeitdem unſer geliebter Großherzog Ernſt Ludwig den Thron ſeiner Väterbeſtiegen hat. Während dieſer 25jährigen geſegneten Regierungszeit war das Streben Sr. Kgl. Hoheit nur auf das eine Ziel gerichtet: Die Wohlfahrt und das Glück ſeines Volkes, das in Dankbarkeit, Liebe und Verehrung auf ſeinen Herrſcher blickt zu fördern. Es iſt daher begreiflich, daß der Jubi— läumstag ein Freudentag im ganzen Heſſenlande ſein wird. Die tiefe ernſte Zeit in der wir leben, läßt rauſchende Feſte nicht zu, weshalb die Präſidenten der beiden Kammern der Landſtände beſchloſſen haben, Männer, Fraueu und Kinder zu einer Jubiläumsſammlung für Seine Königl. Hoheit auf— zurufen, deren Erträgnis dem Großherzog zur Verfügung geſtellt werden ſoll als Jubiläumsſtiftung zur Auſchaffung * von Einrichtungen, die der Erholung und Kräftigung unſerer heſſiſchen Krieger in einem Erholungsheime dienen ſoll. Für einen ſo guten und dringenden Zweck, für eine Sammlung, mit der wir dem Großherzog für ſein ſegensreiches Wirken auf allen Gebis ten eine Freude bereiten und damit gleichzeitig eine kleine Dankesſchuld abtragen wollen, werden ſich die Herzen unſerer Einwohner, die in dieſer langen Kriegszeit ihrer Opferwilligkeit und Gebefreudigkeit bei allen Anläſſen in ſo rührender, anerkennenswerter Weiſe Ausdruck verliehen haben, recht weit öffnen. Am Sonntag, den 4. Februar l. Is. werden wir durch die Mädchen die bisher ſchon eine Sammeltätigkeit ausgeübt haben, eine Hausſammlung veranſtalten, bei der wir beſtimmt hoffen, daß ſich Niemand in unſerer Gemeinde ausſchließen wird. Jeder trage dazu bei, um eine dem ſchönen Zweck würdige Summe zuſammen zu bringen, auch die kleinſte aus treuen Herzen kommende Gabe iſt willkommen. Die Mädchen führen Sammelliſten mit ſich, in die ſich die Geber ſelbſt einzutragen haben. Da die Llſten dem Großherzog vorgelegt werden, bitten wir darauf Bedacht zu nehmen, daß ſie nicht beſchmutzt werden, Bei der Großh. Bürgermeiſterei, ſowie bei Buchbinder J. Schweikart ſind Sammelſtellen errichtet und werden Gaben auch hier entgegengenommen. Da durch die Jubiläuumsſtiftung einerſeits unſerem gellebten Landesfürſten eine Freude bereitet, anderſeits aus den Mitteln derſelben unſeren Kranken und Verwundeten tapferen heſſiſchen Kriegern zur Wiedererlangung ihrer Ge— ſundhelt geholfen werden ſoll, hoffen wir zuverſichtlich, daß unſere Gemeinde mit ihrer opferfreudigen Bevölkerung nicht zurückſtehen wird, um dem edlen Werke zu einem vollen Er⸗ folge zu verhelfen, Viernheim, den 26. Januar 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Was darf der Landwirt nicht ver⸗ füttern und was darf er verfüttern? Berlin, Januar. Nach dem Stande vom 1. Januar 1917 zuſammengeſtellt von der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats, Berlin W 57, Winterfeldtſtraße 357 A. Was darf der Landwirt nicht verfüttern? 1. Brotgetreide, Roggen, Weizen, Spelz, Mengkorn, was Brotgeireide und anderem Getreide, Hinterkorn, Mehl, Brot und Schrot aus Brotgetrelde. Gerſte, ſoweit ſie zu den abliefernden 60 Prozent der Ernte gehört. Hafer, Mengkorn und Miſchfrucht aus Hafer mit anderem Getreide oder mit Hülſenfrüchten, ſoweit er nicht in be⸗ G Mengen zur Verfütterung freigegeben iſt vergl. Buchweizen und Hirſe. Erbſen, Bohnen, Linſen, Ackerbohnen, Peluſchken und Gemenge mit Hülſenfrüchten, vgl. B 4 Kartoffeln(vgl. B7) Kartoffelſtärke, Kartoffelſtärkemehl, Erzeugniſſe der Kartoffeltrockenerei. Zuckerrüben. Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden können im Einzelfall Aus⸗ nahmen hiervon zulaſſen. Kohlrüben vergl. B 5. Weißkohl, ſoweit die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt für den Bezirk des Erzeugers den Abſatz geregelt hat. Weißkohl darf in dieſem Falle nur verfüttert werden, wenn er zum menſchlichen Genuſſe nicht geeignet iſt. Vucheckern. Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden können Ausnahmen zulaſſen, insbeſondere beſtimmen, ub und inwieweit das Eintreiben von Schweinen zugelaſſen werden kann. Vollmilch, vgl. B 9. „Was darf der Landwirt verfüttern? Kleie von Getreide. Von der Gerſte 40 Prozent der Ernte; er darf ſie zu dieſem Zweck ſchroten. Von Hafer allein oder im Gemenge, oder bis zum 31. Mai 1917 an ein Pferd oder einen ſonſtigen Ein— hufer 6⅝ Zentner oder im Durchſchnitt täglich 4½ Pfund, dagegen an Zuchtbullen nur mit Genehmiüung der zuſtändigen Behörde pro Tag und Kopf 1 Pfund. Sojabohnen, Erbſenſchalen und Erbſenkleie. Dagegen Erbſen, Bohnen, Linſen, Ackerbohnen Peluſchken und Gemenge(ausſchließlich Hafer) mit Hilſenfrüchten nur, wenn ſie von der Reichshülſenfruchtſtelle in Berlin als für die menſchliche Ernährung nicht geeignet erklärt worden ſind. Runkelrüben, Waſſerrüben, Möhren, Kohl(für Weißkohl vgl. A 9). Dagegen Kohlrüben, Steckrüben, oder Wrucken nur mit Genehmigung des Kommunalverbandes in Höhe von täglich höchſtens ein Zweihundertſtel der Vorräte des Tierhalters z. B. bei 1000 Zentner täg— lich bis zu 5 Zentner. Zuckerrübenblätter oder Zuckerrübenſchnitzel. Kartoffeln, die nicht geſund ſind, oder die Mindeſtgröße von 1 Zoll(2,72 Zentimeter) nicht erreichen. Die Ver— fütterung darf nur an Schweine und Federvieh erſolgen und an andere Tlere nur dann, wenn die Verfütterung an Schweine und Federvieh nicht möglich iſt. Heu, Stroh, Häckſel, Spreu oder Kaff. Vollmilch nur an Kälber und Schweine unter 6 Wochen, Magermilch. Alle nicht genannten und zur Verfütterung nicht ver— botenen Erzeugniſſe. Die Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats iſt bereit, bei Anfragen auf Poſtkarte mit Antwortkarte weitere Auskunft zu erteilen. Gottesdienſt⸗Ordnung der kathol. Gemeinde In der neuen Kirche an Werktagen: Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe. 7 Uhr 1. S.⸗A. für Philipp Winkler 2. 8 Uhr geſt. Segensmeſſe zu Ehren des göttl. Herzens Jeſu für Jubilaren und Jubilarinnen d. J. 1864 und für die im Völkerkrieg 1914/17 Viernheimer Krieger. Samstag: 7 Uhr 2., Wunderle. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners— tag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Freitag: ¼ 7 Uhr geſt. E.-A. für die Familie Lippert. Samstag: ½7 Uhr beſt. Seelenamt fürn Krieger Philipp Baureis, Mutter Eliſe geb. Stumpf. Am nächſten Freitag findet vor der 6 Uhr Meſſe die Weihe der Kerzen ſtatt, und am Samstag wird nach dem Gottesdienſte in der alten und neuen Kirche der Blaſiusſegen ausgeteilt. Es wird gebeten, die Schul⸗ kinder zuerſt zuzulaſſen.— Am Donnerstag iſt von /6—7 und von 8— 9 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. Am Freitag Abend ½8 Uhr iſt Herz Jeſu Andacht.— Am nächſten Sonntag wird das Feſt Mariä Opferung kirchlich gefeiert. An dieſem Tage iſt gem. hl. Kommunion für 1. Abteilung der Jungfrauen Kongregation. Zugleich gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schülerinnen des Herrn Lehrer Gillig und Frl. König. Beicht Samstag um 2 Uhr. 1/8 Uhr 3. S.-A. für Maria Eva Für Heeres lieferung. Kauſe Säcke jeder Art, ganze und zerriſſene, Packtücher und Lumpen zu geſetzlichen Höchſtpreiſen. D. Schindler, Viernheim, Aunaſtraße Soweit keine Beſchlagnahme entgegenſteht. Kaninchenzucht. Vere Viernheim. Monatsver sammlung am 4. Februar 1917 Sonntag nachm ittag 4 Uhr in den oberen Küumen des Gasthauses„Zum goldenen Engel“. J. Vortrag von Herrn Preis- richter Viehmann, Auerbach. 2. Austeilung der Diplome. 3. Auszahlen dei restlichen Ehrenpreise. 4. Verschiedenes Wichtige. Mitglieder alle erscheinen! Sonntag, den 4. Febr. 1917, vormittags 11 Uhr Vorstands-Sitzung 3 Zimmer und Küche im 3. Stock, ab 1. zu vermieten. Jakob Friedel 1. 1 möbl. Zimmer zu vermieten. Von wem, zu erfragen in der Exped. d. Bl. Große Auswahl in allen Sorten Friſier- und Staubkämmen, Geldbeutel, Brieftaſchen de. Der Vorstand. Ein ſtrebſamer, fleißiger Junge welcher das Schuhmacherhandwerk März Nicht ausgeſchloſſ. ſind auch ſolche, welche ihre Lehrzeit noch beendet haben und ſich ausbilden wollen. weiter Warnung! leihen noch zu borgen, da ich lelſte. bei 7 10 Jakob Beyer. Jakob Friedel 1. Bekanntmachung. Ant t? ſifid f und Seidenabſällen aller Art „Höchſtpreiſe für rohe Seiden aller Art“ erlaſſen worden. rohen Seiden Der Wortlaut der Bekanntmachungen iſt in den ee Amtsblättern und Anſchlag worden. durch bester Dünger für Getreide-, Rüben-, Wein- Bau hergestellt in norddeutschen Kaltwerken. Emſpehlungen von vielen Landwirten und Qutsbesitzern zu Diensten. Es werden überall landw. Vereine und Händler als Vertreter gesucht. M. Träget, Düngechandlung, Mernheim Vertreter für Heddesheim: Franz Josef Heinz bei welchem Bestellungen jederzeit gemacht werden können. g Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Donnerstag, den 1. Februar 1917. Abends 8 Uhr: Strickabend. Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde * 3. Februar. 115 Sabatt-Anfang 40 Uhr Sch'wat Wochenabſchnitt 8 610 Uhr Mittwoch iſt Chamiſcho⸗oſor empfehlen zu staunend billigen preisen 8„ Morgen 8860 Uhr .„ Nachmittag 30 Uhr 8„ Ausgang 7 Wochentag⸗Abend 60 Uhr „ Morgen 700 Uhr Gebrüder Kaufmann Woeinheim Ladenburg. erlernen will, in die Lehre geſucht, licht 1 Von wem, ſagt die Expedition N Warne hlerdurch Jedermann, meiner Frau weder etwas zu für ſie nicht mehr Zahlung! zwei Bekanntmachungen betreffend„Beſchlagnahme und Beſtandserhebung von N und und Seidenabfälle! veröffentlicht Stellb. Generalkommando des 18. Armeekorps. gugen-Nall— Erſcheinungstage: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag i Bezugspreis: monatlich 35 Pfg. mit Trägerlohn Bratis⸗Beilagen: wöchentlich 1 Sonntagsblatt, halbjähr⸗ lich 1 Fahrplan, jährlich 1 Kalender. Admiral Scheer ſagt im„Lokal-Anzeiger“: Mein Spruch lautet: Unſere Zukunft liegt auf dem Waſſer! Wer wagt es, jetzt noch daran zu zweifeln. Mag der bri— tiſche Seelöwe auch noch ſehr die Zähne fletſchen, wir müſſen und wollen ihm ſchonungslos zuſetzen, bis freie Bahn auf dem Meere erſtritten iſt. Außerordl. Gemeinderatsſitzung zu Vieruheim am 31. Januar 1917. Unter dem Vorſitze des Herrn Bürgermeiſters Lam— berth waren erſchienen die Herren Beigeordneter Martin, Gemeinderäte Bergmann, Bugert, Heckmann, Herbert, Hof— mann, Kirchner, Kühner, Lahres, Roos, Schmitt, Wunder und Zöller. Die Tagesordnung wurde wie folgt erledigt: Punkt 1. Genehmigung der Gemeinde⸗ Jagdverpachtung. Der Herr Bürgermeiſter gab in längeren Ausführungen dem Kollegium Kenntnis, welches Er— gebnis die Verpachtung der Gemeinde- und Fiſchereijagd ge— zeitigt. Die Erwartungen, welche man hinſichtlich der Steigerungsliebhaber hatte, haben ſich leider nicht erfüllt. Zum Bedauern muß er mitteilen, daß der ſeitherige wunde Punkt unſerer Gemeindejagd noch immer nicht ganz ausge— merzt werden konnte, das wohl auf Abmachungen zwiſchen der Hofjagdverwaltung und dem Steigerer zurückzuführen iſt. Das was die Gemeinde erſtreben wollte, konnte nur teilweiſe befriedigt werden. Der dem neuen Steigerer, Herrn Reuther— Waldhof, vorgelegte Jagdvertrag gibt wohl der Gemeinde die Sicherheit, ihr Recht jederzeit zu wahren. Gezeigt hat ſich allerdings auch, daß ſich die Steigerer in allem einig ſind. Sie wollen ſich nur auf die geſetzlichen Jagdverträge binden laſſen, weshalb es den Steigerern unerträglich er— ſcheint, Sonderrechte der Gemeinden in Kauf zu nehmen. Wenn nun die Gemeinde es ſich ausbedungen hat, keinen Afterpacht zuzulaſſen, geſchah es aus dem einfachen Grund, um ihr ein größeres Mitbeſtimmungsrecht zu ſichern. Ein ſolches Recht finden wir in der Einſetzung eines Landwirtes, der bei Feſtſtellung der Wildſchäden als Unparteiiſcher mit— wirken ſoll. Dadurch glaubt er, daß wir vielen Unzuträg— lichkeiten entbunden und die Geſchädigten die Gewißheit haben, für den angerichteten Schaden vollen Erſatz zu er— halten. Der neue Vertrag bringt weiter noch den Vorteil, daß die Gemeinde jederzeit den Pächter angehen kann, den Wald abzuſchließen, wenn der Wildſchaden zu nachteilig auftreten ſollte. Die geſtellte Formel, den Wald ſofort abzuzäunen, hatte ſich nicht verwirklichen laſſen, da für ein ſolches Jagd— projekt die Steigerer nicht zu haben waren und der Antrag hierzu nach Oben angeſtoßen wäre, was er ver— mieden wiſſen möchte. Herr Reuther hatte dies auch bei der Verſteigerung gleich kund getan, daß er für eine abgeſchloſſene Jagd kein Intereſſent ſei. Weitere Lieb haber waren wohl zumteil ſchon beeinflußt und kamen nicht mehr in Frage. Es blieb ſomit kein anderer Weg offen und zu den erwähnten Bedingungen die Jagd zu verſteigern. Für den 1. Bezirk hatte Herr Rentner Chriſtian Blaeß 1300 Mark geboten, für den 2. Bezirk Herr Fabrikant Reuther 1400.—, ebenderſelbe für den 3. Bezirk 1600 Mark. Nach dem Einzelzuſchlag wurden nun die 3 Bezirke zuſammen ausgeboten und dem Alleinbietenden, Herrn Reuther, mit 4750 Mark, alſo 100% der Einzelergebniſſe mehr, der Zuſchlag erteilt. Herr Blaeß hat gleich am nächſten Tage ſein Gebot zugunſten des Herrn Reuther abgetreten und diesbezügliches Protokoll auf der Bürgermeiſterei abgegeben. Die Gemeinde kann mit dem Ergebnis mit Rückſicht auf den von den Pächtern bisher bezahlten hohen Wilſchaden wohl immer— hin zufrieden ſein. Die Viernheimer Jagd berührt mit⸗ unter auch die Hofjagd und ſomit die Perſon Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs. Wir wollen uns den Rückſichten und Nachteilen nicht verſchließen, aber auch immer wieder im Auge behalten, was unſerem Gemeindewohl dienen könnte. Aus dieſen Erwägungen heraus finde ich es ratſam, daß wir Herrn Fabrikant Reuther-Waldhof zu ſeinem Gebot, das gegen die abgelaufene Jagdperkode ein Mehr von 42 Mark bedeutet, die Genehmigung erteilen. Nach den Ausführungen des Herrn Buͤrgermeiſters wurde in die Dis— kuſſion eingetreten. Herr Gemeinderat Roos brachte einlge Belege vor wie es ihm ſchon perſönlich ergangen iſt, als befürwortet Genehmigung iemnheimer Birger Geſchüfts⸗Anzeiger Alltsblatt der Großh. Bürgermeisterei Viernheim Juſerate haben nachweislich guten Erfolg. — — Viel geleſeue, unparteiiſche Zeitung. Geſchüftsſtelle: Viernhe eg 22 tung Inſertions⸗Gebühren: Lokale Anzeigen die 1ſpaltige Petit⸗ Zeile 12 Pfg. Auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Reklamen 30 Pfg. Beilagen⸗Gebühr: Bei 1000 Auflage 6 Mark. Vereins⸗Anzeiger im, Rathausſtraße Nr. 36. Samsta — er Wildſchadenanſprüche geltend machte. Er warnte vor zu großer Nachgiebigkeit und wünſcht, daß die Intereſſen der Bürger beſſer als ſeither gewahrt werden ſollen. In Zu— kunft darf es nicht mehr heißen:„Als ich hinkam, war ich ſchon gerichtet!“ Dieſer Ausſpruch finde ſtets Anwendung, falls es ſich um Wildſchaden handle, den die Oberförſterei als Vertreterin der Hofjagdverwaltung zu regulieren habe. Dieſes Gefühl hätten auch die anderen Herren, weshalb auch die Erbitterung. ſich ganz entſchieden gegen eine event. Unterſtellung, als ob er mit den Pächtern deshalb paktiere, weil er ab ö von ihnen zur Jagd eingeladen werde und bemerkte weiter, daß er kein paſſionierter Jäger ſei und nicht aus Vergnügen, ſondern um Ablenkung zu erhalten, die Natur aufſuche. Er habe in der letzten Sitzung gezeigt, daß ihm die Intereſſen der Gemeinde und die der Bürger weit höher ſtänden, als das bischen Jagdvergnügen, das er teuer erkaufen müſſe durch große Mehrarbeit. Er lege nicht den geringſten Wert da— rauf, am hieſigen Platze auf die Jagd gehen Herr Gemeinderat Roos ſtellte dem Herrn Bürgermeiſter das Zeugnis aus, daß er das, die Jagdverpachtung geſagt habe, in halten habe, wenn die Herren in der letzten Sitzung zugegen geweſen wären, hätten ſie dies aus beredtem hören können. Er ſtimme den Ausführunger Bürgermeiſters zu und bitte gleichfalls Herr Gemeinderat Wunder iſt gegen die unter den vorgenannten ungünſtigen Bedingungen verlangt Abzäunung des Waldes, vermehrten Abſchuß des Rotwildes und vermehrte Einteilung der Jagdbezirke. Die damalige Zeitungspolemik zwiſchen Herrn Chriſtian Blaeß und Herrn Forſtmeiſter Groos hat in allen Kreiſen der Bürger— ſchaft die Hoffnung erſtehen laſſen, daß wir bei der Neuver pachtung ein ſtärkeres Rückgrat zeigen müſſen. Nun, da das Betreff entſchieden werden ſoll, bittet er, die Genehmigung zu verſagen, was er und auch die übrigen Gemeinderäte vor ihren Wählern anders nicht verantworten könnten. 8 des und Bezirke als genügend, beſtätigen könne. eine allzugroße Zerſtückelung erlaubt. was Im übrigen iſt er für die Genehmigung, nur ſollten die berechtigten Intereſſen der Herr Bürger Gemeinderat daß die Verpachtung in der Form geſchehen, wie dieſe vom Gemein derat in einer früheren Sitzung beſchloſſen. Es iſt nicht mehr nötig, daß man eine Neueinteilung berät. Bezüglich der Einzäunung bezieht ſich der Herr Bürgermeiſter auf ſein Referat. Herr Gemeinderat Kirchner brachte den Antrag ein, entweder zumachen oder die Jagd neu verſteigern. Herr Kirchner findet auch den Verſteigerungserlös zu gering Herr Beigeordneter Martin will in dieſer Sache nicht die Hände gebunden haben und vertritt in energiſcher Weiſe die Intereſſen der Geſchädigten, muß aber ſeinen Standpunkt nach Widerlegung durch den Herrn Bürgermeiſter aufgeben, als er ihn auf den Beſchluß der Kommiſſion, der er doch an gehörte, aufmerkſam machte Herr Gemeinderat Hofmann und iſt der Meinung, daß ein befſeres Einvernehmen durch den neuen Vertrag erzielt wird. Im übrigen findet er es auffallend, daß zwiſchen Steigerer und Hofjagdamt alles ſo gut übereinſtimmt. Herr Gemeinderat Lahres findet es kleinlich von vielen Geſchädigten, daß dieſe bei Geringfügigkeiten Schäden anmelden, oder in Wirk lichkeit noch nicht mal ſolche ſind. Herr Beigcordneter Martin miderſpricht dem und meint, daß aber auch ſehr viele Schäden wegen ihrer Weitläufigkeiten nicht zur Anmel dung kommen. Auf verſchiedene Anfragen des Herrn Ge— meinderat Zöller bittet der Herr Bürgermeiſter die Dis— kuſſion zu beenden. Der Vertrag gibt uns ja die Gewähr, den Nachteilen zu begegnen. Bedenken wir aber auch, wie ez kommen könnte, wenn wir ablehnen würden. Zu welchen Gunſten der Gemeinderat hierdurch votleren würde, könnte er kaum mit Sicherheit ſagen. Der Ausfall der durch Wild geſchädigten Grundſtücke kann ganz leicht durch vermehrten Kar toffel- und Getreideanbau behoben werden, welch Letzteres allerdings auf Koſten des Tabakanbaues zu geſchehen hätte. Gemeinderat erteilte hierauf die Genehmigung, Gemeinderat Wunder ſtimmte dagegen. Punkt 2. Jubiläums ſti ftung zum 2 jährigen Regierungsjubilaͤum Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs. Der Herr Bürgermeiſter gab den Zweck zu dieſer Stiftung be⸗ kannt. Er ſchlug vor, 300 Mk. aus Gemeindemitteln beizu— ürger nicht in Frage geſtellt werden. Der eiſter trat den Ausführungen des Herrn zunder entgegen und deutete wiederholt darauf hin, 1 B m V Der Herr Bürgermeiſter Lamberth verwahrte und 236 und zu zu können. was er bisher inbezug auf vollem Umfange ge- Munde Herrn um Genehmigung. Genehmigung Herr ſteuern, dieſem Anſinnen der Gemeinderat zuſtimmte. Her Gemeinderat Wunder ſtimmte dagegen, der es für ange— brachter hielt, wenn man dieſe Summe hieſigen, bedürftigen Kriegsbeſchädigten zukommen ließ. N f Punkt 3. Fortbildungsſchule. Es lag eine Eingabe der Fortbildungsſchul-Lehrer vor, worin dieſe um Auszahlung ihrer Bezüge für den fortgefallenen Unterricht bitten. Die üblichen Aufwendungen für den Fortbildungs— ſchul-Unterricht betragen jqährlich 1600 Mark, welche ſich auf 13 Lehrer verteilen, wovon 5 zurzeit im Felde ſtehen. Der Gemeinderat kam nach reger Debatte zu dem Beſchluß, den 8 dienſttuenden Lehrern je 123 Mark zu bewilligen, während die Reſtſumme der 1600 Mk. auf Antrag des Herrn Ge— meinderat Bugert der Gemeindekaſſe verbleibt. N Punkt 4. Erhöhung der Rezeßholzauf— lagen. Nachdem die Holzhauerlöhne erhöht und der Ge— meinde hierdurch bedeutende Mehrkoſten entſtehen beſchließt der Gemeinderat, die Auflagen der einzelnen Holzſortimente zu erhöhen. Die Maßnahme gilt für das laufende Jahr. N Die Sitzung dauerte infolge des Jagdgenehmigungs— Beſchluſſes von 9 bis 12 Uhr.. Lolale Nachrichten. N Gemeinderatsbericht. In vorliegender Nr. bringen wir den Bericht der letzten außerordentl. Gemeinderatsſitzung. Wichtige Bekanntmachungen. In der heutigen Nr. zahlreiche wichtige Bekanntmachungen zum Abdruck ge— worauf wir beſonders aufmerkſam machen. 5 ſind bracht, N Kaninchenzuchtverein. Morgen Sonntag Monats— verſammlung mit Vortrag im Gaſthaus zum Engel. Herr Gemeinderat Kühner findet die Einteilung der Jagd in 3 er als einſtmaliger Jagdpächter Der Wildſtand ſei hier nicht ſo ſtark, der N. Bekanntmachung. Vermittelung von Gemüſeſamen e Landwirtſchaftskammer beabſichtigt „ſoweit der Vorrat reicht, daher die in Samen verſchiedener „ zu vermitteln. N ir fordern Betracht kommenden Landwirte und Gartenbeſitzer auf, ihren etwaigen Bedarf am Montag, 5. do. M t f il zaigen Beda u N g, 5. ds. Mts. vormittags von 9 bis 12 Uhr auf unſerem Lebensmittelbüro anzu— melden Spätere Anträge können unter keinen Umſtänden mehr be— urch eigenhändige Namensunterſchrift r für Heranzucht von Gemüſe zu uf Gefahr des Empfängers und 8 ö bruar 101 Bürgermeiſterei Viernheim. Lam berth. ein den Großh. 91 Bekanntmachung. ig zum Anbau von Buchweizen, Hirſe, Hilſen das Großherzogtum Heſſen hat erklärt, Saatgut für die eiſe kanne F unt lſe konnen auf unſerem Meſteſflun c) 5 N el 111 e Montag, den ds. Mts., vor— mittags 12 Uhr smittelbüros von den einzelnen Nos 0 f 1 180 1051 f 5 7* 15 197 Be zellen ſelbſt gemacht U l e Liſte bis 5. Februar 1917 Mangel an Stickſtoff ſtellt tickſtoffſammelnde Pflanzen 1 Ausſicht irten nicht dringend 11 hon abſen 8 de Viernheim, den 3. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Veruheim. 2 1 FLamberdth. Milchschweine Jakob Sax, Waldstr. 30. 8 d hat zu verkaufen Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Sonntag, den 4. Februar. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung. Mittwoch, den 7. Febrnat. 8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Donnerstag, den 8. Februar 1917. Adends 8 Uhr: Strickabend. Nin ds 1 7. Kindergotte sdienſt. Abends Mir halten durch! — Eine Antwort auf die Frage des Tages.— Der Präſident des Kriegsernährungsamtes v. Batocki hat jüngſt in dem Verein zur Förde⸗ rung des Gewerbefleißes eine längere Rede ge⸗ hallen, in der er die Frage zu beantworten ſuchte, ob wir durchhalten werden. Dabei führte Herr v. Batocki u. a. aus: „Die wichtigſte Frage: Werden wir durch⸗ kommen können bis zur neuen Ernte? kann, ſorgſamſte Verteilung und ſparſamſte Ver— wendung der Vorräte vorausgeſetzt, unbedingt mit Ja beantwortet werden. Aber knapp wird das Auskommen ſein, noch knapper leider als in den beiden Vorjahren. Für die menſchliche und tieriſche Ernährung ſtehen im laufenden Jahr, wenn man Kartoffeln in Körnerwert umrechnet, zwei Millionen Tonnen Getreide weniger als im Vorjahre zu Gebote, denn dem Ausfall von etwa 30 Millionen Tonnen Kattoffeln ſteht ein Körnermehrertrag von etwa vier Millionen Tonnen gegenüber, und fünf Zentner Kartoffeln entſprechen etwa einem Zentner Körner. Die Ernährung des Viehes iſt infolge der zur Sicherung der menſch— lichen Nahrung nötig gewordenen Verfütterungs— verbote aufs äußerſte, erſchwert, demgemäß der Ertrag an tieriſchen Erzeugniſſen ſtark vermin— dert, bis die Weide- und Grünfutterzeit darin Beſſerung bringen wird Sogar die Kohlrübe muß jetzt der menſchlichen Ernährung dienen, ſie geht dem Vieh verloren. Da ein Zentner Kohlrübenfütterung etwa 15 Liter Milch bringt, ergiebt ſich ohne weiteres, wie ſehr durch die Verwendung der Kohlrübe zur menſchlichen Ernährung die Erzeugung von Milch und Butter beeinträchtigt wird. Da jedoch Nahrungsmittel, die der Menſch unmittelbar genießt, ſich im allgemeinen doppelt ſo gut verwerten, als wenn ſie erſt den Tieren zugewieſen werden, mußten die ſcharfen Verfütterungsbeſchränkungen er— ſolgen.... Die Einſuhr aus neutralen Staaten iſt ein Poſten, den man nur ſehr vorſichtig in Rechnung ſtellen kann. Um ſo wertvoller ſind die Zuſchüſſe zu unſerer Verpflegung, die wir aus Rumänien, freilich angeſichts der Verkehrs— ſchwierigkeiten in dem von ſeiner Regierung vor der Räumung ſhyſtematiſch zerſtörten Land nur ganz allmählich, erwarten dürfen.“ In derſelben Rede ſetzte ſich Herr v. Batocki auch mit einigen ſeiner Kritiker auseinander, beſonders mit jenen, die das Syſtem der öffent- lichen Bewirtſchaftung bekämpfen. Er meint, mit jener Preisbildung, die vielſach verlangt wird, ſei nichts anzufangen. Es müſſe bis zum Ende des Krieges an dem jetzigen Syſtem der Preisbildung und der damit verbundenen Ver— teilung ſeſtgehalten werden. Bei einiger Opſer— willigkeit, die ohne Zweifel in allen Kreiſen des deutſchen Volkes gleich ſtark iſt, werden wir auch die ſchwere Zeit des Winters überwinden. Ganz ſicher iſt. Wir halten durch! Das deutſche Volk läßt ſich nicht durch Hunger oder Mangel auf die Knie zwingen. ve 1 7„ 3 1*. 7 rſchiedene Uriegsnachrichten. Ein deutſchee E-Boot geſunken. Das norwegiſche Marineminiſterium gibt bekannt: Ein norwegiſches Motorfahrzeug ſetzte bei Hammerieſt 34 Mann ſtarke Be— * ch die 34 ſatzung eines deutſchen U-Bootes, das geſunken war, an Land. Da die Beſatzung nach einem norwegiſchen Hafen auf einem neu— tralen Schiffe gebracht wurde, ſind ſie gemäß den in ähnlichen Fällen erfolgten früheren Ent— ſcheidungen in Freiheit gesetzt worden. Wie an zuſtändiger Stelle dazu erklärt wird, hatte das U-Boot am 27. abends in der Nähe von Hammerfeſt ein Gefecht mit einem Hiliskreuzer. Die Beſatzung auf den Ingenieur Hermann gerettet. * des Serbiens Schuld am Kriege. Der Landkommandant Sarkotic(Serafewo) ſagt, es wäre in letzter Zeit gelungen, eine völlig klare Darſtellung der Vorbereitung des Mordes in Seraje wo zu erhalten. würde die ſerbſiche Negferung Danach als dienſt n 0 Man werde ſich möglichſt anſtrengen, engliſchen Bootes iſt bis e oberſte Leiterin der Ochrana entlarvt, ihre Mit⸗ ſchuld an dem Mord des Thronfolgerpaares iſt erwieſen. Im Serajewoer Gefängnis befand ſich ein Mann namens Banjae, der auf Befehl eines ſerbiſchen Grenzoffiziers dem Attentäter Unterſchlupf gewährte und ſeine Mordwerkzeuge bei ſich verborgen hielt, ie Warum führt Portugal Krieg? Die portugieſiſche Regierung hat es, wahr⸗ ſcheinlich unter dem Druck ihrer Gegner im, Parlament, für nötig befunden, den Eintritt Portugals in den Krieg in“ einem beſonderen Weißbuch zu rechtfertigen. Seit ſechs Jahr⸗ hunderten, heißt es darin, ſei Portugal bereits der Bundesgenoſſe Englands, und Portugal habe ſich in dieſem Kriege niemals für neutral erklärt. Es ſei aber erſt in den Krieg einge⸗ treten, als es vom Feinde ſeines älteſten Freundes angegriffen wurde. Die Beſchlag⸗ nahme der deutſchen Schiffe habe das Kabinett erſt verfügt, nachdem alle ordent— lichen Gerichte, alle zuſtändigen Behörden und auch das Parlament befragt worden ſeien. Das Weißbuch erklärt, genaue Angaben über die Truppenverbände, die Portugal den Ver⸗ bündeten zur Verfügung ſtelle, nicht geben zu können, doch ſei es gewiß, daß die Sieges- offenſive nicht ohne Teilnahme der portu— gieſiſchen Soldaten vor ſich gehen werde. * Italien kaun nicht helfen. Der Korpskommandant Graf Marazzi, ſeit zwanzig Jahren auch Abgeordneter und früher Unterſtaatsſekretär des Krieges im Kabimett 50 000 Eingeborenen Sonnino, augenblicklich als Eroberer von Görz volkstümlich, veröffentlicht im halbamtlichen „Giornale d'Italia“ einen Artikel, der zweifellos im Einverſtändnis mit Cadorna an die Ver— bündeten Italiens gerichtet iſt. Marazzi ver- langt als Vorbedingung für den Sieg das Ein- heitstommando im Vierverband zur Durchführung des Kriegsplanes gegen Oſterreich-Ungarn. Die ſchwierigſte Offenſive falle dabei Italien zu, das die Hilfe der Verbündeten erhalten müſſe. Dieſe ungewöhnliche Erörterung der Kriegspläne der Verbündeten durch einen aktiven General iſt nur zu erklären durch eine neue Beſtätigung der Anſicht Cadornas, daß Italien Hilfe erwartet, nicht aber anderen helfen kann. Kriegshelfsdienſt in England. Nach den neueren Plänen der Regierung zur Ergänzung des Mannſchaſtsbeſtandes ſoll der größere Teil der Mannschaft, die für die Armee erforderlich iſt, um den Krieg bald— möglichſt zu entscheiden, aus den Muni— tionsfabriken, Kohlenberg werken, Schiffswerften, dem Transport- und der Landwirtſchaft geholt werden. eine hin— Stellvertretern für die— wahrſcheinlich zum Heeresdienſt einberufen werden. Man werde jedermann auffordern, ſeinen Teil zu über— ſehmen und zuerſt Freiwillige emberuſen. Altersgrenze liegt zwiſchen dem 18. und 60. Lebensjahre. Es ſollen ſofort Verſamm— lungen abgehalten werden, um die Werbung zu fördern. Auf allen Poſtämtern ſollen Karten verfügbar ſein, auf denen die„Rekruten“ ſich verpflichten, ſich ohne Vorbehalt dem Generaldirektor des nationalen Dienſtes zur Verfügung zu ſtellen. Man erwägt die Feſt— ſetzung eines Mindeſtlohnes. znsbeſondere wird dringend an diejenigen heraugetteten werden, die zur Hilfeleiſtung in der Landwirtſchaft geeignet ſind mer. 1 eee reichende Anzahl von jenigen zu finden, Dio le Die aner ee 2. 5 Frier 2 4 Oolitiſche Rundſchau. Deutſchland. der Anſprache an den amerſtaniſchen mw. 8 118 des Präſi— Senat * Der Text denten Wilſon iſt bekanntlich der deutſchen Regierung durch den Berliner Bolſchafter der Ver. Staaten Herrn Gerard in amtlicher Form zugeſtellt Die deutſche Regierung hat in einer nach Watpington überſandten Mitfeſlung den Empfang dem durchzuführen. U rechtzeitige Entdeckung worden. Verhindungen, der Wilſonſchen Rede beſtätigt. Ob darüber hinaus auch fachlich zum Inhalt der Wilſonſchen Gedankengänge Stellung genommen worden iſt, wird ſich in einigen Tagen entſcheiden. “In Poſen iſt eine neue polniſche Partei der nationalen Arbeit im preußiſchen Staate ins Leben getreten. Die Parſei erſtrebt die nationale Gleichberechtigung der Polen im preußiſchen Staat und möglichſte Freiheit auf religibſem und ſtaats bürgerlichem Gebiet. Sſe erkärt ſich bereit, eine vom Verſtändnis für dieſe Beſtrebungen geleitete Politik der Staats⸗ regierung ſowſe deutſcher politiſcher Parteien und Staatsbürger zu unterſtützen. Oſterreich⸗Ungarn. *„Kaiſer Carl hat auf der Rückreiſe aus dem deutſchen Hauptquartier dem König Fer- din and von Bulgarien einen kurzen Beſuch abgeſtattet. Frankreich. * Nach einer Mitteilung des Temps“ erklärt der Generalgouverneur von Franzöſiſch⸗ Weſtafrika, daß die Finanzlage der Kolonie dank der hohen Einnahmen aus den Außſuhr⸗ zöllen zwar günſtig ſei, die politiſche Lage jedoch zu Bedenken Anlaß gebe. Seit Ende 1915 habe ſich infolge der Aushebung von eine aufſtändiſche Bewegung geltend gemacht, welche nach Mißerfolgen der zu ihrer Bekämpfung nach dem Nigerbogen eutſandten Truppen einen bedenk— lichen Umſang annahm, und erſt nach ſechs— monatigen ſehr energiſchen Bemühungen in den Küſtengebieten niedergekämpft werden konnte, während bei Timbuktu im Tſchadgebiet und in der franzöſiſchen Sahara und im franzöſiſchen Aquatorialafrika augenſcheinlich mit dem Auf— tand in Tripolitanten zuſammenhängende Un— ruhen weiterbeſtehen. England. * Der Arbeiterabgeordnete Anderſon, der zu Ausſchuß für die Regelung der Lebens- mittelpreiſe gehört, ſagte in einer Rede, er glaube, keine Geheimniſſe zu verraten, wenn er mitteile, daß die engliſche Bevölkerung demnächſt auf die Verteilung der Lebensmittel angewieſen ſein würde, und zwar durch Ein⸗ führung des Kartenſyſtems.— Man ſieht ſich alſo auch auf bieſem Gebiet gezwungen, die Methoden der verhaßten Deutſchen nach— zuahmen. Schweiz. * Auf die Frage, ob die Neutralität der Schweiz in Gefahr ſei, hat der Vundespräſident zu dem eines Mitarbeiter ungariſchen Blattes geäußert: Ich glaube nicht, daß irgendeine kriegführende Partei die Abſicht hat, Truppen durch ſchweizeriſches Gebiet hin— wäre es auch für keine kriegführende Partei ein vorteilhafter Ver— ſuch, durch die Schweiz ziehen zu wollen, denn würde, wer immer es ſei, neben den Ge— igkeiten und den bisherigen Feinden Schweiz gegenüberſehen. Dänemark. tademaß nahmen Lande große der be⸗ 1 brigens ſie ländeſchwier ſich der ganzen *Die neuen BIE. Englands haben Beunruhigung Daß im ganzen Man iſt wenig j Anise die rtet infolgedeſſen und in— fahrt Anſicht, 5 N 9e hindert wirt Fiſcherei. olge d leiten, mit ein weiteres Steigen bei Granada ulgleiſen Bleiklötze All die Attentat mißlang. 2 Hinderm indem 9 de Schienen legten. de! durch kontrollierende Zipilgardiſten. ſonen wurden verhaftet. Sie ſtammen alten Revolutionsherd Barcelona. Griechenland. *Die Demütigung Griechen la! iſt nun vollzogen. Die griechiſche Regierung hat dem franzöſiſchen Geſandten mitgeteilt, daß ſie vom König dazu ermächtigt worden ſei, alle man als ſchädlich für die ö ll 10 8 Die gemäß für den Handel aus. dem freien Handel nicht verfügbar, ſondern nur! verwendet werden.“ g allet i eine Reihe von Perſonendampfern in Fracht— Staatsintereſſen betrachte, aufzuſoſen, die Regierung gemäß der übernomn pflichtung am Freitag Reſerviſtenverbandes geſchritten 1d oaß nen Zer⸗ iſt. Englands Q-Boot-Purcht. In den täglich ſich mehrenden Aufſätzen der engliſchen Zeitungen und Zeitſchriſten über die Gefahr des deutſchen Kreuzerkrieges mit U-Booten kommt die Erkenntnis Englands zum Ausdruck, daß unſere U-Boote ſtets eine größere Gefahr für England werden. Die engliſche Zeitſchriſt „Journal of Commerce“ erklärt, daß nach deutſchen Behauptungen bisher 225 UJ⸗Boote gebau tſeien und 75 dergrößten Klaſſe ihrer Voll⸗ endung entgegen ſehen. Nach dieſer engliſchen Meldung, die ſich angeblich auf deutſche Be⸗ hauptungen ſtützt, würde demnach unſere U-Boot⸗ Flotte nach Beendigung der neugebauten die beträchtliche Anzahl von 300 Einheiten umfaſſen. Wir haben zwar bisher von einer derartigen deutſchen Behauptung noch nichts gehört, und man kann annehmen, daß es ſich vielleicht nur! Ausdruck der engliſchen Rieſenangſt! aus der ſolche Nachrichten geboren! um den handelt, werden. Boote es der Geiſt unſerer U-Boot-Flotte iſt, der die Wir wiſſen aber, daß die Anzahl der großen Erfolge erzielt hat, die jetzt wieder aufs 1 neue in der englischen Preſſe mitgeteilt werden. Nach einer Nachricht der Daily Chronicle“ ſind im November über 300 000 und im Dezember 500000 Tonnen engliſcher Schiffsraum verſenkt worden. Die beiden letzten Monate haben dem⸗ raum gebracht. beherrſcht. Die engliſchen Zeitungen weiſen darauf hin, daß im November und Dezember der dritte Teil des geſamten Verluſtes der vorangegangenen.. b 0 . N 0 gierung plane die Aufſtellung einer aus Frauen gebildeten neuen Armee, die hauptſächlich zu 27 Kriegsmonate zu verzeichnen geweſen iſt. In dieſer ungeheuren Zunahme der Schiffs ver-“ ſenkungen ſieht die engliſche Zeitung die große Gefahr für England, da der für den Handel! verfügbare Schiffsraum nur ſehr gering iſt. Von 5 den 16 Millionen Tonnen des geſamten Schiffs- laumes wird nämlich mehr als die Hälfte für! militäriſche Zwecke verwendet, ſcheidet alſo dem— kann zu Geſchäftszwecken Nun hat England allerdings ein Bruchteil davon dampfer umgewandelt. 5 Außerdem wurden ſoeben von der engliſchen Regierung neue Vorſchriften über die Höhe der? 8 8 W 1 f Regierung ne ö baben ſie auf irgend einem Gutshoſe abzudienen; Auf dieſe Weiſe ſoll der dann müſſen ſie dem Kriegsminiſterium zu be— Laderaum Englands vergrößert werden. Ferner“ japaniſchen und amerikani-“ für die Vergröße⸗ gearbeitet. zuläſſigen Deckladung der engliſchen Handels— ſchiffe herausgegeben. wird auf engliſchen, Werf mit Hochdruck der engliſchen Handelsflotte ich ſoll der jährliche Zuwachs eine Million betragen. Wer aber die Schwierie mit denen England im Kriege ſchen ten rung Angebl Tonnen keiten, item zu hoch gegriſſen iſt. als lichtig unter an Laderaum fährlie ohne daß dadure wird. Wenn me der engliſchen Mitteilun n 800 000 Tonnen Schiffs- die ungehen Boottätigleit von Mona dann kann Einfluß ſelbſt d Tonnen in einer vnglands ausübt. jüngſt ein neutrale dieſe 1 Hl bei! * ann man daß der Zuwachs Tonnen beträgt zands guünftige! trotzdem un dabei ingen von en lion age davon, hat auf die L jeſehen davon Geſsprock Sichiſſe es ſich ſie den immer mehr überlegen gefährlichen Handel l geſchaffen wurde, Umfang werde be— dieſen Tatſachen hoot-Flotte dem alten Aus allen deutſche U weiter in können. Die noch treiben erkennt man, wie berechtigt die engliſche Angſt! por unſeren UJ-Vooten iſt zur Auflöſung des nicht ausſchlaggebend iſt, ſondern daß ſolle. gemäß der engliſchen Handelsflotte den Verluſt von nicht weniger als 800 000 Tonnen Schiffs⸗ Dieſe Tatſache allein zeugt am beſten für den Geiſt, der unſere U-Boot⸗Flotte nötig, um in den Pachthöſen zu arbeiten. Auch der Reſt iſt lichtete beſonders an die Städterinnen die Auf— erhalten Jahre man! daß auch die neutralen 1751 mit! England bei dem ungeheuren Riſiko, das durch Am Husguck. Schwierigkeiten im Vierverband. Nach der„köln. Volksz.“ äußerte ein Groß⸗ industrieller der Weſtſchweiz zu einem Preſſe⸗ peitreter, es werde eine Zeit kommen, in der keine überſeeiſchen Waren für die Schweiz mehr vorhanden ſeien. Italien werde mit ſeinen Ge⸗ ſreidevorräten nur noch bis April auskommen. Dies würde eine Hungersnot bedeuten, auch für die Schweiz, die in ihrer Lebensmittelverſorgung weſentlich auf Italien epd ſei. England lönne ſchon jetzt ſeinen Verbündeten weder Kohle noch Getreide in ausreichender Menge verſchaffen, und das in Zukunft um ſo weniger, wenn eine weitete Erſchwerung der Schiffahrt und ein noch größerer Bedarf für Munition die wichtigſten Rohſtoffe für den eigenen Gebrauch feſthielten. * Brennſtoffkarten in Frankreich. Wie eine humoriſtiſche Strafe des Geſchickes mutet es an, daß gerade die Franzoſen, die in Wort und Bild ſich nicht genug an Spott hin— ſichtlich unſeres Kartenſyſtems tun konnten, jetzt ſezwungen ſind, ſich ſelbſt praktiſch mit dieſem Syſtem zu befreunden. Schon die ſranzöſiſchen Zuckerkarten beweiſen deutlich, daß man in Frankreich nicht mehr ohne Befolgung des deutſchen Beiſpiels auszukommen vermag. Und ſchon gibt das Publikum ſelbſt den Wert des Kartenſyſtems zu, und ein Mitarbeiter des ‚Gaulois“ weiſt darauf hin, daß man 12 8 5 1 auch Brennſtoffkarten für Automobiliſten Automo einführen Der Brennſtoff ſei infolge der Beſchlag⸗ nahme ſo völlig vom Markte verſchwunden, daß die Landärzte, die ohne Automobil ihrer aus⸗ gedehnten Praxis nicht obliegen können, viele ihrer Patienten im Stich laſſen müſſen. 8** Eine engliſche Weiberarmee. Reiter und dem Infanterie Leibregiment je einen Betrag von 55 000 Mark geſtiftet, deſſen Zinſen für das Offizier⸗ und Unkteroffizierkorps zu verwenden ſind. Der endloſe Prozeß. Am 30. Januar ſind gerade drei Monate vergangen, ſeit in Berlin der Prozeß gegen den Grundſtück⸗ ſpekulanten Schiffmann ſeinen Anfang nahm. Von den 172 Zeugen ſind zwar ſchon 104 ver— nommen und auf 61 iſt verzichtet worden, doch iſt ein Ende des Prozeſſes noch nicht abzuſehen, denn es ſind noch viele Urkunden zu verleſen, und für ſede Sitzung liegen neue Anträge Schiffmanns vor, die immer neue Weiterungen veranlaſſen. Zum Kampf gegen die Fremdwörter. Der Regierungspräſident zu Düſſeldorf hat an die Landräte und Oberbürgermeiſter ſeines Be— zirks zum Zwecke der Bekämpfung des Fremd— 5 eee das von öſterreichiſch-ungari Die„Daily Mail“ berichtet, die engliſche Re⸗ landwirtſchaftlichen Arbeiten herangezogen werden ſoll. Dieſe Frauen bekommen eine Uniform, ſie werden nach militäriſchen Grundſätzen ge⸗ nährt und entlohnt. Der Landwirtſchaftsminiſter erklärte, es ſeien mindeſtens forderung, ſich ſchleunigſt freiwillig zu melden. Als Alter iſt die Grenze zwiſchen 18 und 35 Jahren vorgeſchrieben. ſich vor ihrer Einſtellung durch Militärärzte auf ihre Tauglichkeit hin unterſuchen Die Frauen müſſen laſſen. und die gleiche Ihre Rekrutenzeit dann ihre Uniſorm Löhnung wie die Soldaten. liebiger Verwendung zur Verfügung ſtehen. 8 Eine Stimme, die nicht gehört wurde. Unter den in Rumänien von den deutſchen TDiuppen erbeuteten Schriftſtücken befinden ſich 9 auch die Berichte, die der rumäniſche Militär— eim? bau zu kämpfen hat, kennt, der weiß, daß! Attaché in Berlin, Oberſtleutnant Mircescu, im 1916 an ſeine Regierung erſtattete. Mircescu, der bei allen Schlachten an der Weſt— zund Oſtfront Gelegenheit hatte, ſich perſönlich vom Stande der Dinge zu überzeugen, und der erſt bei der Kriegserklärung Rumäniens Deutſch— land verließ, Erfolgloſigkeit des großen ruſſiſchen Angriffs in ſchilderte in ſeinen Berichten die Galizien auf die Geſamtlage und ſagte das Fehlſchlagen des engliſch-franzöſiſchen Durch— chsverſuchs der Somme voraus. Sein an Berichte ließen auch keinen Zweiſel darüber, daß Mittelmächte in der Lage ſind, ihre Maß— nahmen zan den verſchiedenen Fronten der Lag prechend und mit Ausſicht auf weitere Er— zu geſtalten, unabhängig von den An— lengungen, mit denen die Vierverbandsmächte durch gleichzeitigen Angriff auf mehreren Fronten dieſe Maßnahmen zu durchktelzen ſuchten. Von Nah und fern. Ein prinzlicher Wohltäter. dem rumäniſchen Kriegsſchauplatz Der gefallene Prinz Heinrich von Bayern hat dem 1. Schweren auf 100 000 Frauen Er Schiffsgeſchütz, Augenblick der erſten Exploſion, der bald zwei oder drei weitere folgten. Die Zahl der Opfer iſt ſehr gering. Drei Arbeiter wurden leicht ver⸗ letzt und ſieben getötet. Durch den heftigen Luftdruck wurde in einem recht weiten Umkreis an den Häuſern Materialſchaden an Dächern und Fenſtern verurſacht.— Aus Lyoner Blättern Melinit herſtellte, vollkommen zerſtört iſt. 390 Arbeitern ſtrophe nur 80 anweſend. beſchädigt. Der Ringbahnverkehr für einige Stunden eingeſtellt werden. Steuerbekenntniſſe in Dänemark. Dieſer Tage ſind in der däniſchen Hauptſtadt die Steuererhebungen für das laufende Jahr abge— ſchloſſen worden. Das Endergebnis trägt durch— mußte Ee ſchen Soldaten erobert wurde. Unſere, wackeren Verbündeten räumen nach Kräften mit den italieniſchen Geſchüsvorräten auf. Ganz beſonders haben ſie es auf die weittragenden wortunweſens Verdeutſchungsliſten verſandt. In dieſen Liſten, Überschrift„Fremdwort und Deutſch“ tragen, ſind insgeſamt etwa 300 häufig gebrauchte Fremdwörter aufgenommen, deren beigeſetzte deutſche Erſatzwörter den Sinn meiſtens genau wiedergeben Uppiges Leben in Prager Gaſthäuſern. Seit längerer Zeit wurden in den Prager Gaſt— häuſern trotz aller Vorſchriften der Behörden Lebensmittelverordnungen, beſonders über die fleiſch- und feitloſen Tage, nicht eingehalten. Infolgedeſſen wurden polizeiliche Streiſen durch die vornehmen Gaſthäufer unternommen, wobei in einem Dutzend ſolcher erſten Ranges Über— Die le tretungen der erwähnten Lebensmittelvorſchriſten feſtgeſtellt wurden Drei Gaſthäuſer, darunter eines der bedeutendſten, wurden ſofort egeſchloſſen, die Lokale polizeilich verſiegelt, die Gaſtwirte zu größeren Geldſtrafen verurteilt und ihnen unbeſtimmte Zeit die Konzeſſion entzogen. Gegen die übrigen Reſtaurants und Hotels wurde das Verſahren eingeleitet. Die Kohlennot in Frankreich. einer Blättermeldung ſolt in Verſailles Parkwache verſtärkt werden, weil die Bevölkerung, von der Kohlennot getrieben, ſich an den Baum— äſten der Parkanlagen vergriff. Al E Die (n Nach 9 N 7 4 in aſſy hei meldet: Mittags Metinitepploſion Paris. Die„Agence Havas“ entſtand ein Brand in der Palaiſeau. Das Feuer breitete ſich ſehr ſchnell aus und erreichte die Lager, in denen recht be— deutende Mengen von Sprengſtoſſen aufgehäuft Der Direktor und das Perſonal machten waren. T große Anſtrengungen, um den Brand zu be— italieniſchen Scheffsgeſ auf unſerem Bilde ein unſeren tapfe 5 CCC ³·w ² ²¹w«Ü] i 1 Sie 7 ll 1004 20000 10000 1915. Der Ert 0 6676030 146690550 Kronen angewachſen. Erdbeben in Kroa ein zehn Sekut Urt worden tien. lernde von — 0 2 1 1 74 1 vier 81 GA 9 erte E dle. Berlin. Lean 310 Fulverfabrik Maſſy mäßigt ſäng S und Heiligenft Höchſtpre adt. mu ſchränken, und verließen das Gebäude erſt im geht hervor, daß die Fabrik, die hauptſächlich Von waren im Augenblick der Kata- ; f Der Bahnhof der Pariſer Ringbahn ſowie benachbarte Häuſer ſind 7 ·Ü— kammer der Obſthändler Häßler zu 100 Mark Geldſtraſe verurteilt. Er hatte nach Feſtſetzung des Zwelſchenhöchſtpreiſes auf 10 Mark für den Zeniner inſerſert:„Kaufe 600 Zentner Zwetſchen bei Selbſt⸗ abnahme. Zentner 12 Mark. Ausweiskarte lege bor. Häßler, Obſthalle, Heitſtedt.“ Der Schrift⸗ leiter des„Eichsfelder Tageblatts“ war wegen Bei— hilfe mitangeklagt, wurde aber freigeſprochen, weil die Faſſung der Anzeige ihn zu der Annahme bringen mußte, daß Häßler Aufkäufer oder Beauf— tragter für die Kriegsgeſellſchaft oder die Heeres verwaltung ſei. Die neue Bundesratsverordnung bom 14. Januar, wonach Übertretungen von Kriegs— verordnungen ſtraffrei bleiben ſollen, wenn ein ent— ſchulöbarer Irrtum vorliegt, kam dem angeklagten Redakteur zugute. Vermiſchtes. Die„Salzunruhe“ in Frankreich. Die franzöſiſche Preſſe ſteht ſeit einiger Zeit ſamt ind ſonders in ſo auffallender Weiſe unter dem Zeichen des Mangels und der Teuerung, als ob nicht Deutſchland, ſondern Frankreich das „abgeſperrte“ Land wäre. Am drückendſten ſich hierbei das trotz aller Gegenmaß— Behörden unbeirrbare Vorgehen künſtlichen Hochtreibung So iſt neuerdings zu aller auch noch etwas hinzuge— zreſſe kurz und bündig als N bezeichnet. Das Salz at nämlich üher Nacht ungeheuer teuer gewordeu, und eine zende Unruhe in der Bevölkerung erſte 5 dieſer ÜUberraſchung.„Na— ühren re Salzſabrikanten wieder die dansportſchwierigkeiten und den Kohlen— Verbeckung ihres wucheriſchen Vor— t„L'Oeuvre' in den Tönen „aber durch dieſe lächer— öffnen ſie dem Publikum nüſſen für das Salz dreimal ugeblich notleidenden t nicht eiligſt Ab— ch nicht wundern die revolutionärſten umſetzt. Wir haben als daß wir es nötig Salzfabrikanten auch noch Salzpreiſe verſalzen zu laſſen.“ uſeum in einer u einem kleinen Dorf in der wohnt ein bejahrter ehe— miedegeſelle, der Laufe ſeiner ärmlichen Hütte eine von Muſikinſtrumenten zu— zu 5 ren die J al Wut gren 1 Dle ge ad ſi 18 von den Ein muſikhiftoriſches M Wauern m hrhunderts ſſt 3 ünlicho Nano jnliche Laute rvollſtändigt die — Der Pall Guntram. 17 Kriminalroman von Wilhelm Fiſcher. (For ung.) 9. in der Stimmung Goldſtück ge— Stefan von Lariſch des Spielers, der ſein ſetzt hat. Wie wird die Kugel rollen? war letztes Wie oft hatte er an der Roulette im Spiel⸗ ſaal des Kaſinos zu Monte Carlo nicht mit innerem Entſetzen beobachtet, mit welch Blicken und verzerrten Zügen der verzweifelte Spieler ſeinen letzten Einſatz tat. Wie oft nicht den müden Seufzer ver— nommen, mit dem der ruinierte Spieler ſich baun von ſeinem Platze erhob, auf dem er nichts mehr zu ſuchen hafte, um hinauszuwanken in die paradieſiſche Welt da draußen, bejam— mernswerter wie der letzte Bettler! — Wie oft hatte es ihm nicht das Herz zu⸗ ſammengekrampft, wenn er deu verlorenen, hoff— nungsloſen, ſchleppenden Gang bemerkte, den der Entgleiſte ging, den Gang in den Tod viel⸗ leicht, in den fürchterlichſten Jammer! Wie gräßlich hatte es nicht in ihm auf⸗ gelacht, als er ſah, wie der ſtaltliche, gut⸗ gemäſtete Türſteher mit ſieſer Verbeugung die Türe vor dem eleganten Spieler aufriß, der draußen nichts mehr zu hoffen hatte, dem der stereotype Ruf des Croupiers:„rien ne va plus!“ dem Selbſtmörder⸗Kirchhof! Dieſe Stimmung der Verzweiflung war über ſtieren das Paſſierwort gab zum Grabe auf als ihr ihn gekommen, er bemerkte, daß von Winſerſeld Betragen ihm gegenüber änderte, daß ſie vermied, mit ihm allein zu ſein, und ſcheu ihm auswich, ſobald er ſie in ein Geſpräch ziehen wollte. Frau Ulrike, die ſehr nerpös nach dem Grund dieſer auffallenden Zurückhaltung ihrer Tochter ihm gegenüber fragen wollte, geſtand ihm endlich, als er ſie dringender und energischer fragte, daß ſie Irma ſchien, er ſie Hand in Kenntnis geſetzt habe. fragte er mit heiſerer Stimme und ſtockendem Atem. „Iſt es dein dringender Wunſch, daß ich Herrn von Lariſch heirate?“ fragte ſie mich in ihrer leidenſchaftsloſen Art, und als ich ihre Frage mit einem Ja beantwortete, entgegnete ſie mir:„Ich achte deinen Wunſch, Mama, deshalb will ich mich prüfen! Wenn Herr von Lariſch mich liebt, Mama, ſo bitte ihn, dieſe Prüſungszeit zu reſpektieren. Heute könnte ich ihm nicht geben, was ein Ehrenmann von dem Weibe, das er liebt, in ſolcher Stunde fordert: ein aus glücklichem, übervollem Herzen, aus jauchzender, befreiter Seele kommendes frohes: „Ja!“ Sie ſehen, ſie hat Idegle und ein großes Sehnen nach Glück! Laſſen Sie ihr alſo Zeit und erobern Sie ſich durch ſinnige Zartheit ihre Liebe.“ Mut.„Ihr ſeitheriges Betragen gegen mich, die ganze Art ihres bisherigen Verkehrs mit „Was ſagte Irma darauf, gnädige Frau?“ Irma ſobald jung, und junge Mädchen, das verſtehen ſehr vorſichlig von ſeinen Abſichten auf ihre Sie wiſſen ja, kommt Zeit, lommt N Sie ſich mir, das werden gnädige Frau doch wohl zu⸗ geben müſſen, ſteht in einem gewiſſen Wider⸗ ſpruch mit dieſem, ziemlich einem deutlichen Korb gleichenden Beſcheid.“ i 5 f „Gewiß, lieber Baron, aber Irma iſt noch Dle Männer nicht, ſind in der Liebe andere, heiligere Menſchen wie wir. Sie ſind der erſte, mit dem ſie kameradſchaftlichh verkehrte, das läßt mich hoffen, daß Sie ihr auch mehr werden. Si at! Laſſen nur mit dem Gedanken befreunden, Sie uns als Schwiegerſohn willkommen und ſie wird in Ihnen ganz von ſelbſt den ihr beſtimmten Gatten erblicken. Ich meine es gut mit Ihnen.“ Herzlich ſtreckte Frau Ulrike ihm die Hand entgegen, die er galant an ſeine Lippen führte. Dieſe Enttäuſchung war für den ebenſo eitlen als kühnen Induſtrieritter doch ſo kränkend, daß ſich in ihm nach und nach ſo etwas wie Haß gegen das ſchöne Mädchen regte, der von Tag zu Tag dadurch genährt wurde, daß Irma, obwohl man meiſt in der Offentlichkeit Lariſch an ihrer Seite ſah, nicht mehr den Ton herzlicher Kameradſchaft ihm egenüber fand. 1 l 0 Sie war ernſter geworden, und ihre Blicke kriliſcher und prüſender. Mit einem Gefühl des daß ſind, „Was kann Fräulein von Winterfeld nur illigen, ha gegen mich haben!“ fragte er mit verhaltener zu kommen, gegen die ſeine Herre Unbehagens und geheimer Wut bemerkte er das, und es wurde ihm ſchwer, ihr in der Maske des guten, willigen, harmloſen Seladons unatur ebenſo ſohr rebellſerte wio vordem gegen das herrſch⸗ g lüchtiage Temperament und die größere Intelli⸗ Ernas; er, der ſich brüſtete, das Feiter⸗ meer der Leidenſchaft dieſes genialen Weibe) gehändigt zu haben, mußte vor dem unerfahrenen Gänschen“ die Segel ſtreichen. Dieſer Kontraſt erſchien ihm ſo lächerlich, ſo verletzend, daß er bedauerte, ſein Intrigenſpiel nur auf die Dankbarkeit und die vornehme Geſinnung der Mutter aufgebaut Der Schurke in ihm beklagte, daß ein e Anwandlung von Nobleſſe, von ſchlau herechnetem Edelmut den Schuldſchein Frau Ulrikes ausgeſchlagen und der Taube auf dem Dach wegen den Sperling aus der Hand gegeben zu haben. Frau Ulrite hatte nach der Unterredung mit ihrer Tochter eine ſchlafloſe Nacht, ſie ſagte ſich eben, daß Lariſch ihr die große Summe nur um Irmas willen geopfert habe, und daß es ihre Pflicht war, ihm ſchriſtlich zu beſtätigen, daß ſie ihm die für ſie bezahlte Summe von 26000 Mark ſchulde. Sie ſchrieb alſo am nüchſten Morgen den Schuldſchein und ver⸗ pflichtete ſich darin zur Tilgung der Schuld in Jahresrenten von 5000 Mark. Sie ſandte ihm den ordnungsgemäß ausgeſtellten Schein einge⸗ ſchrieben durch die Poſt. Als Lariſch den Brief geöffnet hatte, rief er mit ſaunſſchem Lachen aus:„Der Sperling wäre alſo wieder in der Hand und die ſcheue Taube wieder auf dem Dach!“ Zu Frau Ulrike ſagte der abgefeimte Schurke zwar:„Aber, gnädige Frau, wie kommen Sie zu dieſem Mißtrauensvotum?“ aber er gab den Schein nicht zurück, und da das„Sichſelbſtbellgen“ die vornehmſte der lonventlonalen Lügen iſt, 170 genz . 1 42 2 die Tatſache Neha! zu haben. ay ner almete Frau Ulrike wieder auf, den Vorwurf nämlich, daß ſie auf dem beſten Wege war, ihre Tochter zu verlaufen, brauchte ſie ſich nicht mehr zu machen. Die Beziehungen Lariſchs zu Jerſchke und ſeiner Familie wurden durch die kleinen Zwiſchen⸗ fälle nach außen hin keineswegs gelockert; ſie ſchienen vielmehr ſo intime, daß man im Hotel ſich mit verſtändnisinnigem Lächeln erzählte: „Piccolo habe das Trinkgeld, welches ihm bei der Verlobung zwiſchen dem Baron und dem Fräulein, die er deshalb ſehr fördere, den letzten Nagel zu ſeinem Kellnerſrack genannt.“ Und ſo erfuhr denn auch Guntram, der mit Einverſtändnis Brands den Chef eines Frank- ſurter Detektivinſtituts zu ſeiner Unterſtützung beorderte, ſchon am erſten Tage ſeiner Ankunft in Wiesbaden, wo er im Parkhotel abſtieg, während ſein Detektiv, ein ehemaliger Polizei⸗ oſſizſer, der ſich durch noble Paſſionen und ihre üblen Folgen die Staatskarriere verdorben hatte, im„Naſſauer Hof“ wohnte, daß Frau Ulrike keinen anderen Verkehr in ihrer Familie als den eines Herrn von Lariſch habe, in dem man all⸗ W ihren zukünftigen Schwiegerſohn erblicke. lm nächſten Tage bekam Wrede, ſo hieß der f Privatdetektiv, Lariſch im Zeitungszimmer des Hotels zu Geſicht und erkannte in ihm, trotz⸗ dem er den elegant zugeſtutzten Vollbart, den er in Baden⸗Baden getragen und mit dem ihn Gartners Photographien zeigten, abraſiert hatte, auf den erſten Blick Herrn von Larſen. „Deuwel auch, die Frechheit,“ ſagte er zu dem Baron ſpäter,„ich glaube gar, der Burſche geht auf einen Fang aus; der ihm den ſichert.“ eee Goldſiſch mit den Millionen des Alten Der Baron begriff ſoſort die Situation; er innerte ſich, daß Brand mit beſonderem Nach— druck die Tatſache hervorhob, daß Fräulein von Winterfeld eine große Schönheit ſei. Die Außerung Wredes deckte ſich mit dieſer aller- Bemerkung. „Na, na! ſationelle. Frau von Larſen iſt doch jedenfalls in die Geſchäfte dieſes geriebenen Schurken ein— geweiht. Mit ſolchem Plan dürfte ſie ſchwer— lich einverſtanden ſein,“ meinte Guntram zwei— Begründung ſeines ſenſationellen Verdachts zu veranlaſſen. „Sie nicht, aber er! Frau von Larſen ſpielt in dieſem Inlrigenſtück allem Anſchein nach die Rolle derjenigen, die düpiert werden ſoll. An dem Gerede der Hotelbedienſteten iſt jedenfalls etwas. freche Betrüger ſonſt in äußerſt gefährlichen Rolle— gefährlich für ihn in ſeiner Situation wenigſtens— eines Ga- lanthomme auftreten, wenn nicht in der ziel⸗ bewußten Abſicht, die Hand der ſchönen Erbin zu erjagen?“ „Ganz richtig und ziemlich wahrſcheinlich, aber Frau Ulrike iſt eine zu anſtändige Dame, um ſich von einem Erpreſſer die Hand ihrer Tochter abringen zu laſſen.“ „Verzeihen Sie das Wort, Herr Baron, ſo plump wird der geriſſene Halunke kaum operiert haben“ verſetzte Wrede ſein lächelnd.„In dings von Brand ohne jede Abſicht hingeworſene Sie denken auch gleich ans Sen- felnden Tones, in der Abſicht, den andern zur Zu welchem Zweck ſollte der wir der zeitraubenden, ſchalten. irgend einer Form hat der raffi der Mutter in der von ihm preſſungsaffäre einen großen Dienſt Aus Dankbarkeit ebnet ſie ihm nun Tochter die Wege. Ihre Miſſion, Herr in Frau Jerſchle als der fri Winterfeld des Regiſters eine winnen, dürſte ſchon heute geſcheitert „Oho!“ fuhr der Baron auf. „Nehmen wir au, nennt, hat den Schein für worben und beſitzt ihn noch, dann allerdings würden wir durch ſeine Verhaftung, zu der wir übrigens nicht autoriſiert ſind. zwingen können, Zeugnis abzulegen. or ich Grund anzunehmen, daß Frau Jerfchte durch Lariſch den Schein zurückgekauft und dann ver— nichtet hat. uns kaum zu Hilfe kommen wollen. Solange der Konſul keine Strafanzeige erſtattet g Gründen, die ich wenigſtens reſpektiere, müſſen die ehemalige Frau von Winterfeld aus— Doch dieſe Erwägungen theren detgin Zeugin yr ſein Lariſch ſie 1 N .* Brands.“ „Wie denken Sie ſich alſo Taktik?“ fragte der Baron. „Informieren Sie noch heute den Kriminal⸗ kommiſſar und erſuchen Sie ihn um Inſtruk⸗ 1 J lionen. In den nächſten Tagen iſt Maskenfeſt im Kurhauſe, eine ſogenannte italieniſche Nacht. Frau Jerſchle, das Fräulein und Lariſch nehmen daran teil. Der Zimmerkellner iſt von mir be— ſtochen, mir die Masken der Damen und Lariſchs zu verraten. Wir gehen im Domino hin, und Sie warnen Fräulein von Winterfeld Schein 31 jekauſt! leidenſchaft Freiwillig wird ſie in dieſem Fall“ aus ſind Sache a hübſche Weinkellnerin ſein, bei der er unſere weitere Jerſchkes treſſen. wohl annehmen, ßperſönlich habe 1 17 1 Sloſen, mich zwiſchen iſt, gehen Sie zu Jerſchk. errötend ſeinen Spuren ſolgen werd daß der Burſche ſein Tomperamen leugnet. Es ſoll da nämlich irge ab ſtreut!“ „Wo haben Sie das her?“ fragte Gi „Nun, der Zimmerkellner hat mir daß der„Herr Baron“ nachts nie vor 1 Uhr nach dem Hotel kommt, das er verläßt, wenn ſich zurückgezogen Nielleicht freunde ich mich mit ihm Slamm⸗ kneipe an.“ Nach dieſem Plan operierten Guntram und Wrede. Gu 17 erzählt haben in ſeiner Fortſetzung folat.)