6 1 0 1 Tucker- Fabrik Waghäusel Für dieſes Jahr ſind die Rübenpreiſe frei Waggon oder Lager mit Schnitzel Mk. 4.10 per ohue Schnitzel Mk. 4.58 Dyztr. Martin. e wöchentlich 1 Sonntagsblatt, halbjähr⸗ . 5 a lich 1 Fahrplan, jährlich 1 Kalender. Am Sonntag, den 11. Februar, nachm. halb 4 Uhr 1. findet im Gaſthaus zum„Freiſchütz“ eine ö EEFFFTTTTT ⁵˙˙li—...—— eee eee erkennung eines jeden Beamten ſchönſte Tugend iſt, die ihren Lohn diesſeits und jenſeits immer wieder findet. Vorſtehenden aus dem Kreisblatt vom 4. ds. Mls. entnommenen Artikel bringen wir mit der Bitte zur Kennk⸗ nis unſerer Gemeindeeinwohner, die darin gegebenen Er⸗ mahnungen beherzigen und befolgen zu wollen. Der Artikel⸗ ſchreiber iſt zweifellos ein ehrlich denkender, mit den Ver⸗ hältniſſen genau betrauter Mann, der die Tätigkeit eines Bürgermeiſters in dieſer außerordentlich ſchweren und arbeits- reichen Zeit nur zu gut zu ſchätzen und würdigen weiß. Wir haſchen nicht nach Dank und nicht nach Anerkennung, aber die gebotene Rückſicht auf unſere Perſon ſollte man uns nicht verſagen. Die ſei an erſter Stelle den Denunzianten und Schlechtſchwätzern öffentlich geſagt, die ſich in ihrer Rolle immer gut gefallen. Wir glauben wie jeder einzelne das Recht beanſpruchen zu können und als Menſch aufgefaßt und behandelt zu werden. 10 1 Wir wiſſen nur zu genau, wer der Oeffentlichkeit dient, der dient einem ſtrengen Herrn, der ſchlecht zahlt, da muß man eben den Lohn in ſich ſelber ſuchen und ſagen können, wer nach ſeiner beſten Ueberzeugung gehandelt hat, der hat Autlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Ausgabe von Brotmarken. 4 Die Ausgabe der Brotmarken für die Zeit vom 12 bis 25. Februar erfolgt am Montag, den 12. Februar im Wachtlokale des Rathauſes wie folgt: Vormittags für Nichtſelbſtverſorger in der üblichen Reiheufolge. Nachmittags werden die Zuſatzbrotmarken für alle jugendlichen Perſouen aus dem Kreiſe der Selbſtverſorger verausgabt und zwar: Von 2 bis 3 Uhr für Selbſtverſorger von A bis einſchl. B 7% 5 1 W 0 G 77 4* 5, 7„ 7 H 5 55 L 77 5 N 6 19 7 19 1 M„* 3. Auf Einhaltung der Reihenfolge muß geſehen werden. Aenderungen im Perſonenſtande ſind vor der Ausgabe auf üliſerem Lebeusmittelbüro zu melden. Wer mehr Brotmarken abholt, als er nach dem Perſonenſtand ſeines Haushalts berechtigt iſt, wird beſtraft. Viernheim, den 7. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. jeruheimer Bürger⸗Zeitung Geſchüfts⸗Anzeiger Vereins⸗Anzeiger Alltsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Jiuuſerate haben nachweislich guten Erfolg. Erſcheinungstage: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag Bezugspreis: monattich 35 Pfg. mit Trägerlohn — Viel geleſene, unparteiiſche Zeitung.— Inſertions-Gebühren: Lokale Anzeigen die 1ſpaltige Petit⸗ Zeile 12 Pfg. Auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Reklamen 30 Pfg. Beilagen⸗Gebühr: Bel 1000 Auflage 6 Mark. Gratis⸗Beilagen: Bekanntmachung Betr.: Verſorgung mit Butter und Margarine. ü Montag, den 12. ds. Mts. nachmittags 1½ bis 2½ Uhr wird an die Inhaber der Bezugskarten 1457 bis 1424 Butter aus⸗ gegeben. Anſchließend hieran wird bis 5 Uhr Margarine an die Schwerſt- und Schwerarbeiter ausgegeben. Arbeiter, die hausge— ſchlachtet haben, erhalten s Pfund die übrigen 5 Pfund. Das Pfund koſtet 2 M. Brotkarten ſind vorzulegen. Viernheim, den 10. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung Betr.: Abgabe des Losholzes 191617. Die Holzliſte liegt von Montag, den 12. ds. Mis. ab 3 Tage lang auf unſerem Büro zu Jedermanns Einſicht offen. Viernheim, den 10. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Vernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Volkszählung am 1. Dezember 1916. Bei der Volkszählung am 1. Dezember v. Is, wurden nach unſeren Feſtellungen eine Anzahl Familien nicht gezählt, weil die betr. Haushaltungsvorſtände unterlaſſen haben, die vorgeſchriebene Haus— haltungsliſte auszufüllen. Ganz abgeſehen von der verwirkten Strafe laufen die betr. Familien auch Gefahr bei der Lebeusmittelzuweiſung deswegen ausgeſchloſſen zu werden, weil die Perſonenzahl an der b en fehlt und nur die letztere als maßgebend angeſehen wird. 5 Wir fordern daher die in Betracht kommenden Haushaltungs— vorſtände auf, ſofort und ſpäteſtens Sountag, den 11. ds. Mis. vor⸗ mittags eine Haushaltungsliſte auszufüllen und auf unſerem Melde⸗ büro abzugeben. Viernheim, den 10. Februar 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 6** N U* N 0 1 Die Leiden eines Bürgermeiſters. Einen ſchweren Standpunkt haben zurzeit die Bürger meiſter. Manche legen ſich hin und ſterben, andere haltens nimmer aus und danken ab, doch die meiſten bleiben als feſte Männer auf dem Poſten und tun ihre Pflicht als Kämpfer hinter der Front. Einige haben das Verdienſtkreuz erhalten, ein Kreuz, ein ſchweres haben alle zu tragen be— kommen: ihr Amt als Bürgermeiſter in dieſer Zeit. Was hat nicht ſo ein Landbürgermeiſter bei ben paar Mark und dem bischen„Ehr“ in normalen Zeiten oft zu erleben und zu koſten, wenn ers nicht allen Leuten recht machen kann und jetzt erſt ſeit dem Kriege. Da hagelts von Verord— nungen, Verfügungen und amtlichen Berichten, hin und her, deren Ausführung der Bürgermeiſter, übernehmen muß. Alles, alles hängt man an den Bürgermeiſter, des— wegen iſt ers ja und wer irgendwie Füße abzuputzen hat, der tuts vors Bürgermeiſters Stube oder vor dem Rathaus. Reichen die Fleiſch- und Brotkarten nicht, gibts nicht alle Woche Fleiſch, holen ſie mehr Kartoffeln, als man hergeben will, oder Getreide, bekommt man ein Pfund Zucker zu wenig, oder ein Rind kommt zwangsweiſe zum Stall hinaus, das man noch gerne länger hätte behalten, ſind die Wege ſchmutzig und die Waſſer ziehen nicht ab, darf der Wilhelm oder der Franz nicht auch in Urlaub fahren uſw., ja da iſt an allem kein Menſch Schuld daran, als der arme Bürger— meiſter. Es iſt von Nah und Fern betrachtet, ein ſchweres, ſehr undankbares, das eines Bürgermeiſters, und manche verſtän— dige Leute— Frauen gehören hin und wieder auch zu die⸗ ſen haben keine Ahnung, was gegenwärtig für Anforde⸗ rungen an das Gemeindeoberbaupt geſtellt werden und welche Verantwortung dieſes dabei hat. Sei man doch wenigſtens vernünftig in ſolchen ſchweren Zeiten, wo doch auch ein Bür⸗ germeiſter noch dein Nächſter und Menſch von Fleiſch und Blut, Knochen, Haut und Nerven iſt. Es gehört viel Mut, ein ganz geſunder Mann und eine gewiſſe Philoſophie dazu, als Bürgermeiſter jetzt auszuhalten. Die meiſten Landbür— germeiſter haben größeren Feldbau, von ihrem Gehalt können ſte nicht leben, ihre Söhne und Knechte ſind vielfach von ihnen genommen, was hat ſo ein Mann, der von Natur aus kein Aktenmenſch iſt, für eine Arbeit zu bemeiſtern, wenn er müde und abgeſchafft vom Felde kommt und Stöße von Ver— ordnungen findet, vielleicht auch eine Mahnung, oder gar ein Rüffel vom Amt dabei und noch den Undank, Spott und des Volkes Verachtung von ſeinen eigenen Leuten und Bür⸗ gern genießt; das iſt die„Ehr“ des Bürgermeiſters. Ja, ein Bürgermeiſter muß viel ſchlucken, bis man ... Der Schreiber dieſes hat vor kurzem einen jüngeren Landbü germetſter, der beurlaubt iſt, ſagen hören:„Ich will lieber in Garniſon, und wenns auch an die Front geht, als länger mich ſo herumbalgen und die Füß an mir abputzen zu laſſen.“ Alſo, die Bürgermeiſter haben in dieſer Kriegs⸗ zeit ein großes Verdienſt um das Vaterland und eine ſchwere Zulage an Arbeit bekommen, verlelden wir ihnen ihr Amt nicht durch Unverſtand, Bosheit, Rückſichtsloſigkeit und Un⸗ dank. Die Bürgermeiſter ſelbſt aber ſollen bedenken, daß Undank der Welt Lohn, Pflichterfüllung aber auch ohne An⸗ ſich ſelbſt belohnt. Viernheim, den 5. Februar 1917. i Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Holz⸗Verſteigerung. Freitag, den 16. Februar 1917, 9 Uhr vormittags werden auf dem Rathauſe zu Viernheim aus den Domanial— Schafläger, 44 u. g. Scheiter Rm: 27 Kiefer; Knüppel, Rm: 0,5 Eiche, 15 Kiefer; Reiſig, Wellen: 510. Buche(Stang.-Reiſ.) 1480 Kiefer(Aſt-Reiſ.) und 12000 Kiefer(Stang.-Reiſ.); Stöcke, Rm: 27 Kiefer ſowie wald⸗Diſtrikten: Alter Jägeracker, Minnigſtück, Am Bürſtädterweg, Freie Heide Abt. 41, 42 u. verſteigert: 2250 Eiche(Stang.-Reiſ.), ferner 100 St. Buchen-Bohnenſtangen. Viernheim, den 9. Februar 1917. Großherzogl. Oberförſterei Viernheim. Groos. — 4 8 1* 0 Schlacht, u. Raſſekaniuchen in jeder Größe in jeder Anzahl mit jedem Alter und jeder Raſſe kauft zum Preiſe von 1.20 Mk. für ein Pfund Lebendgewicht 755 Heinr. Rudershauſen, Maunheimerſtr. 55 Eventuell laſſe die Kaninchen abholen. Verſteigerungs⸗Anzeige. Dieustag, den 13. Februar 1917, vormittags 11 Uhr wird durch den Unterzeichneten 1 Vertikow im Pfandlokal zu Viernheim öffentlich gleich bare Zahlung verſteigert. Lampertheim, den 9. Februar 1917. Litters zwangsweiſe Gerichtsvollzieher in Lampertheim. gegen 1 blüten Frankental ung Dürkheim wünschen sofortige Anmeldungen auf Zuckerrüben. Der preis ist p. Off. ff. Lager oder Waggon mit Schnitzel 2.05 Mk. ohne Schnitzel 2.29 Mk. Akkordscheine und Anmeldungen sowie nähere Auskunft bei Adler, z. alten Pfalz an Werktagen von 4 Uhr ab nachmittags und Sonntag den ganzen Tag Auszahlung beim Verwiegen. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Sonntag, den 11. Februar. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung. Donnerstag, den 15. Februar 1917. Abends 8 Uhr: Strlckabend. Verſammlung ſtatt. Um vollzähliges Erſcheinen erſucht, ö 5 Der Einberufer Zeutralverband chriſtlicher Tabakarbeiter eee 5 Allen, welche uns bei dem Brand— 2 ſchaden ſo tatkräftig unterſtützten, ſagen wir )herzinnigſten Dank! 2 Familie Roos. See e e E gbd dl S808 Der 0 6 2 7 Untererhebſtelle Viernheim iſt bei dem Poſtſcheckamte Frankfurt a M ein Postscheck- konto mit der Nr. 8411 eröffnet worden. el Bei Einzahlung oder Ueberweiſung auf dieſes Konto iſt auf dem zu Mitteilungen beſtimmten Abſchnitte der Zahl— karte oder Ueberweiſung die Schuldigkeit nach den Anforde— rungszetteln u.ſ.w. genau zu bezeichnen, insbeſondere muß bei direkten Steuern die Gemeinde der Beſtenerung, Hebregiſter Nr., Name des Pflichtigen, Ziel und Steuerbetrag angegeben werden. Sendungen, die dieſen Vorſchriften nicht entſprechen, werden nicht angenommen. Bei Einzahlungen auf dieſes Konto mittels Zahl- karte ſind von den Pflichtigen außer etwa entſtandenen Mahn- und Beitreibungskoſteu an Gebühren. 5 Pfg. für Beträge von 0,01 M. bis einſchl. 25 M., 5 91 über 25 M. zu entrichten und daher mit einzuzahlen. ** 1 S Gemeindckaſſe. Nächſten Montag werden die Kartoffelgelder von der erſten Ablieferung ausbezahlt. In unſerem Ge— ſchäftszimmer wurde vor einiger Zeit Geld gefunden. Mel— dung wäre bei uns zu machen. Auch wurden auf der Straße 2 Mark gefunden. Nochmals wird dringend zu Zahlungen möglichſt der Schuldigkeit erſucht das Geld entſprechend abgezählt bringen zu wollen, da auch bei unſerer Kaſſe fortwährend Mangel an Kleingeld iſt. Mangel an kleinen Scheinen haben wir dagegen gar nicht. Viernheim, den 9. Februar 1917. t. lelephon 55 N Samenhandlung liefert nur Erstklassige, sortenechte Gemnuse-Sämerejon Flite Kuhrüben⸗ und Dickrüben-Samen Glas- U. landwirtsch. Sämereien jegficher Art Sdal-ETbsen und Saat- Bohnen Sowie prima ff. Torfmul! Verkauf nur solange Vorrat Gegr. 1892 Durch rechtzeitigen Einkauf bin ich in der Lage, meine wW. Kundschaft voll und ganz bedienen zu können, wie jedes Jahr. Besteffuhgen auf Fufter-Möhron-Samen müssen sO0fort gemacht werden. Auch können im Laufe dieser Woche Bestellungen auf Saatgetreide gemacht werden. e e e 2 222 2 25 e e 2 8 N L 1 Ein einheitliches deutſches 5 ö 2 2 Kolonialreich. Der frühere Reichskommiſſar Dr. Karl Peters, der beſte Kenner unſeres Kolonialweſens, dem wir den Beſitz von Deutſch⸗Oſtafrika verdanken, ſchreibt den„Leipz Neueſten Nachr.“ über die Zukunft des deutſchen Kolonial, reichs folgende ſeſſelnde Worte. Dr. Peters betont, daß ſeine Ausführungen nur dann praktiſche Bedeutung haben, wenn der Krieg mit einem klaren deutſchen Siege endige. Denn nur dann werde es in Zukunft eine Kolonialpolitik überhaupt für uns geben. Dann bemerkt er: Fürſt Bismarck meinte, deutſche Kolonien ließen ſich vor den Toren von Metz verteidigen. Es iſt klar, daß dies nur auf einen Krieg mit Frankreich, oder doch auf einen feſtländiſchen, Anwendung findet. Denn gegen das britiſche Reich, welches uns die Verbindungen über See abzuſchneiden vermag, gilt es nicht. Die Erfahrungen des heutigen Weltkrieges lehren demnach, daß es nicht genügt, die Verteidigung deut— ſcher Kolonien ausſchließlich dem Kriegsglück in Europa zu überlaſſen. Vielmehr haben wir auch dafür auf die weitere Entwicklung unſerer Flotte zu rech— nen, vor allem aber auf die örtliche Verteidigung unſerer Kolonien ſelbſt. Der Heldenkampf von Deutſch-Oſtafrika, welches ſich jetzt ſchon 30 Monate gegen einen übermächtigen Andrang von Feinden hält, zeigt, daß der letztere Weg, bei entſprechenden Vorbereitungen, keineswegs ausſichtslos iſt. Wie ganz anders würde unſere Kolonie um die mittelafrikaniſchen Seen heute daſtehen, wenn es von vornherein verſucht und gelungen wäre, einen oder den anderen Küſtenplat zu halten, etwa Daresſalam oder Tanga. Unſere bisherigen Kolonien waren keineswegs plan— mäßig nach beſtimmten Geſichtspunkten begründet. Wo irgendwie Landgebiete frei waren, da wurden ſie ge— nommen. Es liegt demnach nicht der geringſte ſachliche Grund vor, die Schutzgebiete genau ſo, wie wir ſie beſaßen, wieder zu verlangen. Allerdings iſt deutſches Kapital in jedem einzelnen deutſchen Schutzgebiet ange— legt worden. Aber ſicherlich iſt ebenſoviel Geld in den Ländern ausgegeben, welche wir dafür eintauſchen wollen. Auch gibt es in jedem Land beſtimmte deutſche Intereſſenten— gruppen, welche ihr Land wieder haben wollen oder ent ſchädigt werden müſſen. Aber ſie alle könnten dieſe Eut ſchädigung in dem einen großen Kolonialreich finden, welches dadurch auf Eins eine große Maſſe von Unternehmern finden würde. Als ein ſolches Kolonialreich ſchwebt mir vor Mit- telafrika im Anſchluß an Deutſch-Oſtafrika und Kamerun. Britiſch-Oſtafrika, Uganda mit ſeinen Nebenländern, die ehemaligen Provinzen Emin Paſchas bis Lado am Nil und der Kongoſtaat. Dies iſt ein Gebiet, welches etwa fünf Neuntel von Braſilien und fünf Achtel der Vereinigten Staaten von Nordamerika umfaßt. Ich wiederhole, daß ich ſeine öſtliche Hälfte bereits 1889/90 auf der Emin-Paſcha-Expedition erworben hatte, der Reſt müßte durch Austauſch mit beſetzten europäiſchen Ländern dazu erworben werden.„ ee Ganz Afrika ſteigt von den Küſten teraſſenförmig gegen die Mitte an. Deshalb ſind auf dieſem Raum übereinander alle die klimatiſchen Zonen der Dropenwelt gegeben. Auch befinden ſich in demſelben die verſchiedenen Bodenarten der Erde. Hier könnte dem— nach Deutſchland mit der Zeit alle ſeine Rohſtoffe und Kolonialartikel ſelbſt bauen, wie Baumwolle, Gummi, Faſerſtoffe, Kaffee, Tee, Kakao, Oelfrüchte, Kopra uſw. Der gegenwärtige Krieg hat uns gelehrt, wie wichtig es iſt, daß wir uns in unſern Bedarfsartikeln frei und unabhängig von fremden Staaten machen. Ferner könnten wir in einem ſo großen Gebiet mit der Zeit, nach meiner Schätzung, 5—6 Millionen Deutſche anſiedeln. Wir würden dort nicht nur ein Abſatzgebiet für unſeren Handel und unſere Induſtrie mit ſteigender Kaufkraft ge winnen, ſondern wir hätten ſehr bald auch an Ort und Stelle die Mannſchaften füreineetwanötig werdende erneuerte Verteidigung des Lan- des. Wenn man bedenkt, daß die geſamte Union von Südafrika nur etwa 1½ Millionen weiße Einwohner beſitzt, ſo kaun man ſich vorſtellen, welche Verteidigungs⸗ fähigkeit einem mittelafrikaniſchen Reich der bezeichneten Art innewohnen würde. Wahrſcheinlich würden wir auch ſeine Wehrverfaſſung der ſüdafrikaniſchen nachbilden, d. J. neben einer ſtarken Polizei für die Schwarzen eine wohlgeordnete Miliz der an Ort und Stelle an⸗ geſeſſenen Deutſchen ſchaffen. Daß die Häfen, ſo weit fie wenigſtens Ausgangspunkte einer Binneubahn ſind, von vornherein auf die Verteidigung angelegt ſein müſſen, zeigen die Lehren dieſes Krieges 12 Lr ergegeiegetgataette allgemeine Tabakarbeiter⸗ u. Arbeiterinnen⸗ ee e Dienstag, den 13. Februar Lokales. I Kartoffelaufnahme. Auf die Getreidebeſtands⸗ erhebüng, die für den 15. Februar 1917 angeordnet iſt, folgt die Aufnahme der Vorräte an Kartoffeln für den 1. März 1917. Die Vorratserhebung iſt eine allgemeine und erſtreckt ſich auf die auf dem Lande bei den Erzeugern und in den Städten bei den Verbrauchern befindlichen Kartoffelvorräte. In unmittelbarem Anſchluß an die Beſtandsaufnahme findet eine Nachprüfung der ange— zeigten Mengen innerhalb der Kommunalverbände durch beauftragte Sachverſtändige ſtatt. Die Vertrauensmänner und örtlichen Kommiſſionen, welche bei der Nachprüfung der Getreidebeſtandserhebung mitzuwirken haben, werden auch für die Nachprüfung der vom Einzelnen angezeigten Kartoffelmengen in umfangreicher Weiſe herangezogen werden. 8 . Gegen den Seifenwucher. Der bedauerliche * N 0 g— 2 Mangel an Oelen und Fetten hat eine Seifennot ge⸗ ſchaffen, die von findigen Geſchäftsleuten zur Herſtellung ſog. fettloſer Waſchmittel benützt worden iſt, deren Wert meiſt im umgekehrten Verhältnis zu ihrem Preis ſteht. Da nun aber ſolche Betriebe fortwährend neu gegründet werden, ſo ſieht ſich der Kriegsausſchuß für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette veranlaßt, gegen das Ueber— handnehmen derartiger Betriebe Maßnahmen zu ergrei— fen, wie er neuerdings amtlich bekannt gibt. — Der Gruß und die Kälte. Die Beſtrebungen, unſere Art des tieſen Hutziehens durch eine einfachere, weniger geſund— peitſchädliche zu erſetzen, ſind durch die augenblickliche Kälte vieder ahtueller geworden. Ein Reformfreund erinnert in der Heilbr. Ztg.“ an die gereimte Meinung.... Goethes über ieſen Gegenſtand: J „Ehret die Frauen! Begrüßt ſie mit Reigen, Begrüßt ſie mit freundlichem, ſittigem Beugen Des bedeckten männlichen Haupts. Glaubt's dem Erfahrenen!' Jede erlaubt's! Wollt ihr, trotz hippokratiſchem Schelten Denn mit Gewalt das Genie euch erklälten? Laſſet die Hüte, die ſtattlichen Mützen, JFeſt auf den Lochen, auf Glatzen feſt ſitzen. Grüßet mit Worten, grüßt mit der Hand, Ehret die Sitte, ſchont den Verſtand!“ — Vaterländiſcher Hilfsdienſt. Eine militä— 5—„ e e eee e riſche Stelle beabſichtigt Hilfsdienſtpflichtige für fol— gende Verwendungszwecke einzuſtellen: a) Büroperſo— Kal: Buchhalter, mit Kaſſenweſen vertraut, vollſtändig zusgebildete Schreiber, Hand, Maſchine, Stenographie, 7 1. 9 0 Telephoniſten, auch als Hilfsſchreiber zu verwenden; b) Depotperſonal: Aufſichtsperſonal, mit Spedition und Ei enbahnweſen vertraut, Lageriſten, Packer, Sanitätsperſo— tal; c) Arbeiter: Schwerſtarbeiter(Heben von Kiſten 5—7 Ztr.), Depot, Magazinarbeiter, Viehpfleger. Es vird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß für Büro— ind Depotperſonal nur durchaus zuverläſſiges Perſo— tal eingeſtellt werden kaun. Leumundszeugniſſe ſind er orderlich. Geeignete Perſonen des Kammerbezirks wol— ien Angebote mit folgenden Angaben umgehend ber der pandelskammer in Schopfheim einreichen: Zuname, Vorname(Rufname unterſtreichen), Art der gewünſchten Tätigkeit, Staatsaugehörigkeit, letzter Wohnſitz, Woh nung, Alter, Beruf, wann gedient, letzte Stellung, letzte nonatliche Bezahlung, Vergütung, monatliche oder täg— iche, körperlicher Zuſtand. ö ( Eierverſorgung. Durch eine Verordnung des Gr. Mink ſteriums des Innern vom 31. Januar 1917 über die V F ſorgung mit Eiern wird eine vollſtändig neue Re gelung der Verhältniſſe der Eiervelſorgung de Landes Baden getroffen, ähnlich, wie dies im Dezember m Milch und Butter- ſchon geſchehen iſt. Hervorgerufen wurde ſie durch den immer fühlbarer werdenden Mangel an Eiern, der beſonders für Kranke und Kinder, aber auch für Geſunde und Erwachſene recht mißlich war. Dieſer Mangel war feſtzu— ſtellen, ſowohl in ländlichen wie vor allem auch in den ſtäd⸗ tiſchen Bezirken. Kommt die Eierperſorgung alſo auch kleiz neren Städten und Dörfern zu Gute, ſo ſoll ſie doch in erſter Linſe— wie dies auch bei der Milchverſorgung der Jall iſt— der ſchwer arbeitenden Bevölkerung unſerer Großſtädte, und damit unſerer Raſtungsinduſtrie Hilfe bringen. Inſofern dient alſo auch die neue Elerverordnung dem Endzweck all un— ſerer Arbeit, dem Durchhalten zum Sieg unſeres Vaterlandes, Werden deshalb an die hühnerhaltende Bevölkerung teilweiſe neue und erhühte Anforderungen geſtellt, ſo wird doch erwartet, daß es an der vaterländiſchen Geſinnung nicht fehlen wird und daß auch dieſe Maßnahmen zum Ziele führen werden. An Einzelheiten ſei beſonders auf folgendes noch hingewieſen; Für die Umlegung ſollen als Hühnerzahl grundſätzlich die bei der Viehzählung vom J. Dezember 1916 erhobenen Zahlen maß gebend ſein. Dies iſt wichtig beſonders deshalb, weil viel— leicht im, Hinblick auf die Neuregelung der Eierberſorgung manche Hühnerhalter ihren Hühnerbeſtand verringern oder abe ſchafſen wollen, um der erwartenden Ablieferungspflicht zu ent— gehen. Damit würden ſie ſich alſo von ſelbſt ſchädigen, in— bein, die Abnahme der Hühnerzahl ſeit 1. Dezember bei der Ablieferung, der Eier nicht herückſichtigt werden würde. Eine ſolche Verringerung wird nur berückſichtigt werden, wenn nach— e wird, daß ſie nicht in der Abſicht erfolgt iſt, der n 124 Ablieſerungspflicht zu entgehen. Auf Abſchlachtungen zum eige— nen, Verzehren kann ſich der Hübnerhalter nur berufen, wenn ſtützungs [Eduard ſchauplatz, wurde zum Unteroffizier befördert. Gottesdicuſt⸗Ordunng der N eue dirche an Mittwoch: 7 Uhr Reg. für die 7 er der Anzeigepflicht nach 8 9 Ab]. 1 der Verordnung des Neiskanzlers vom 21. Auguſt 1916 über die Regelung des Fleiſchverbrauchs(Reg.-Bl. S. 941) nachgekommen iſt. Hüh— nerhalter, die im Hinblich auf die Neuregelung ihren Hüh— nerbeſtand verringert oder ganz abgeſchafft haben ſollten, dür— fen natürlich nicht erwarten, vom Kommunalverband mit Eiern beliefert u werden. Unter Umſtänden bleibt ſogar die öffent'? liche Bebauntmachung der Namen ſolcher Hühnerhalter vorbe— halten. Wird alſo ſchon mit Rückſicht auf dieſe Vorbeu— gungsmaßnahmen erwartet, daß alſichtliche Verringerungen der Höhnergahl nicht vorkommen, ſo wird dies wohl ſchon des— halb wenig vorkommen, weil einmal die Anforderungen an die Hühnerhaltungen an, ſich ſchon nur recht beſcheiden ſein werden, ſodann aber die Umlegung derart berechnet iſt, daß denjenigen Perſonen, die einem Haushalt mit Hühnerhaltung angehören(Selbſtverſorger), immer noch mehr Eier zum eigenen Verbrauch verbleihen, ais die übrige Bevölkerung vom Kommu— nalberband erhalten wird, ſowie daß eine Hühnerhaltung vom einhelnen Huhn umſoweniger abzuliefern haben wird, je mehr Hühner ſie zählt, ſodaß alſo damit ſogar ein Anreiz zur Hühnervermehrung gegeben wird. Bemerkt wird, daß ſelbſt⸗ derſtändlich auch für die Beſchaffung des nötigen Futters Vor— ſorge getroſſen werden wird. In dieſem Zuſammenhang wird auch nuchmals darauf hingewieſen, daß auch lebende Hühner, ſofern ſie zum Verzehren beſtimmt ſind, nach der Verordnung om 10. November 416 nur an zugelaſſene Aufkäufer oder zugelaſſene Geflügeſhändler gegen Bezugsſchein oder unmittel— ar an Verbraucher nur auf dem Wochenmarkt gegen Fleiſch⸗ marken abgegeben werden dürfen. Frei iſt lediglich der Ver— auf von Juchſgeſſügel von Geflügelhalter zu Geflügelhalter. Behördliche Regelung der Honigabliefe⸗ rung. Es beſtätigt ſich, daß auch die Honigabliele— Das Reichsernährungs- ung behördlich geregelt wird ö) gereg. unt hat nämlich beſtimmt, daß der Bezug von ver— Biene fit⸗ ſteuertem und unverße ertem Zucke lin die rung davon abhängig iſt, daß der Imker einen Teil eines Honigerträgniſſes zu einem noch ſeſtzuſetzenden Freiſe an die Reichszuckerſtelle abliefern muß.* Ausweiſe auf die Reiſe mitnehmen. Von! milicher Seite wird wiederholt daran erinnert, daß tückſichten d militäriſchen Sicherheit es ratſam er— heinen laſſeun, daß Reiſende ſich mit Ausweiſen ver— hen, auch daun, wenn es ſich nur um kurze Fahrten andelt. Namentlich gilt das von weiblichen Reiſenden. . 1 Gemecinderatsſitzung. Morgen Mittwoch, den 14. Februar 1917, nachmittags 2 Uhr Gemeinderatsſitzung mit folgender Tagesordnung: 1. Einführung von Schüler— ſpeiſungen; 2. Herſtellungen am Sandhöferweg; 3. Geſuch der Nachtſchutzleute um Teuerungszulage; 4. Rezeßbauholz— beratung für 1917; 5. Rezeßangelegenheiten; 6. Unter— und Friſtgeſuche pp.; 7. Verſchiedenes. Beförderung. Der Sanitäts-Gefreite auf dem weſtlichen Kriegs— Wir gratulieren! * Militäriſche Hübner, z. Zt. kathol. Gemeinde Werktagen: in Mühlheim a. Rh. geb. Illert. Magd. Dewald geb. Martin. A. Maria Wunder 1 in der ne Schweſter Barthole l 18 Uhr. S.⸗A. Donnerstag: 7 Uhr 3. S.-A. für geb. Buſalt. 1/8 Uhr 3. S.-A. für lande, Philipp Adler. Freitag: den den Heldentod fürs Vater— 7 Uhr 3. S.-A. für Marg. Bauer geb. Dieter. 8 Uhr 3. S.-A. für den den Heldentod fürs Vater— land 7 Jakob Martin. Samstag: ¼% 7 Uhr beſt. S.-A. für Julius Hoß. 8 Uhr beſt. S.-A für Joh. Dewald 4., Ehefrau A. Maria geb. Alter, Kinder: Adam, Magd. und Anna. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Don— nerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Mittwoch: ¼7 Uhr beſt. S.-A. für Karl Joſef Hofmann, Elteru und Angehörige. Donnerstag: ½7 Uhr geſt. S.-A. für Joh. Winkler 9., Ehefrau Eliſabeth geb. Haas, Eltern und Anverwandte. Samstag: 17 Uhr geſt. S.-A. für Nik. Hoock, Ehefrau geb. A. Maria Martin und Anverwandte. Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jungfrauen Konkregation. Zugleich gem. hl. Kommunion für die Schülerinnen der Frl. Gräff und Träger. Beicht Samstag um 2 Uhr. Fleiſch u. Wurſt zu räuchern wird ſtets angenommen bei Jakob Beyer. Lehrer Philipp Gebrauchten, transportablen Kessel zu kaufen geſucht. Von wem, zu erfragen in der Eypeditſon d. Blattes. Die Lage. Nach dem anfänglichen Jubel über die Haltung der Ver. Staaten iſt jetzt in England eine gewiſſe Ernüchterung eingetreten. Die „Times“ warnt in einem Leitartikel die ver⸗ bündeten Regierungen und ihre Völker, ſich allzu großen Hoffnungen über die Wirkungen eines möglichen Eingreifens Amerikas in den Krieg hinzugeben. Es ſei ausgeſchloſſen, daß Amerika die gleiche Kraft entfalten könne wie die kriegführenden europäiſchen Staaten. Auch über die Haltung der übrigen Neutralen kann das Blatt eine große Enttäuſchung nicht ver— bergen. Mißgeſuͤmmt bemerkt es, daß nicht einmal von Spanien eine Aufgabe ſeiner Neu— tralitätspolitik zu erwarten ſei, obwohl dieſes Land immerhin eine andere Stellung ein⸗ nehmen könne als die unmittelbaren Nachbarn Deutſchlands. Den Grund dieſer ſeiner zurückhaltenden Auffaſſung ſchöpft das Blatt aus den Nach— richten über die Form der Kriegführung Amerikas, die aus Waſhington gekabelt wurden. Danach würde Präſident Wilſon ſich höchſtens zu einer„teilweiſen“ Kriegführung verſtehen können. Die Regierung der Ver. Staaten beabſichtigt keinesfalls, ſich den kriegeriſchen Operationen des Vierverbands aktiv anzu⸗ ſchließen, ſondern würde höchſtens den Beitritt Amerikas zum Protokoll des Londoner Ver— trages erklären. „Die Verbündeten“, ſo meint die Times“, „können alſo nicht erwarten, daß die Ver. Staaten, ſelbſt wenn ſatſächlich Not am Mann ſei, ihre Drohungen in wirkſame Taten um— ſetzen werden, obwohl die Verbündeten und mit ihnen vielleicht ganz Europa eine ſolche Be— teiligung an den kriegeriſchen Aktionen als logiſche Folge des ganzen Auſtretens Amerikas erwarten könnten. Das Gegenteil dieſer Auf— faſſung iſt richtig. Die große Entfernung Amerikas vom europäiſchen Kriegsſchauplatze, die Schwierigkeit der Aufſtellung und Organi— ſation amerikaniſcher Heere und nicht zuletzt das Problem des Transports großer Truppen maſſen machen eine aktive Anteilnahme Amerikas an den Kriegshandlungen in Europa faſt un— möglich.“ Im übrigen dürfte inzwiſchen auch Herr Wilſon eingeſehen haben, daß ſein Schritt bei den Neutralen zumindeſt eine Ungeſchicklichkeit war; denn er erfährt überall nur Abweiſung. Der ſchweizeriſche Bundesrat hat dem Präſidenten Wilſon auf ſein Erſuchen, dem Beiſpiel Amerikas zu folgen und die diplomati— ſchen Beziehungen zu Deutſchland gleichfalls ab— zubrechen, geantwortet, daß die Schweiz unbe⸗ dingt neutral bleibe. Damit hat die Schweiz die Einladung Wilſons glatt abgelehnt. In ähnlicher Weiſe hat ſich die ſpaniſche Regierung ſchlüſſig gemacht. Sie wird wahr— ſcheinlich, unabhängig von Wilſon, Proteſt in Berlin erheben. Das Madrider halbamtliche „Diario Univerſal' veröffentlicht folgende Er⸗ klärung: Spanien iſt in keiner Weiſe verpflichtet, dem Beiſpiele der Waſhingtoner Regierung zu folgen. Spanien kann ſeine Neutralitätspolitik weiter fortſetzen. Spanien darf hoffen, aus dem Konflikte herauszukommen ohne etwaige Ver- letzung unſerer nationalen Ehre einerſeits und ohne die geringſte Schädigung unſerer Inter- eſſen anderſeits. In einem Artikel zur Lage ſchreibt der„A. B. C.“: Wenn Deutſchland im— ſtande iſt, den Verkehr zwiſchen England und Amerika zu unterbinden, ſo macht das Deutſche Reich damit ſeinen größten Schritt zum Siege! mark iſt keineswegs geneigt, den Schritten Wilſons zu folgen. Das Kopenhagener Blatt„Politiken“, den amtlichen Stellen naheſteht, erklärt: Die Note(Wilſons) enthält leine Aufforderung oder Anfrage, ſondern ſtellt nur eine Meinungsäußerung dar, die infolge ihrer Form nach diplomatiſchem Gebrauch eine Antwort nicht beanſprucht. Der Inhalt der Note wurde im Miniſterrat erörtert. Sämtliche Miniſter nahmen daran teil, ſpäter hatte der Miniſter des Außern Scavenius eine Zuſammen— kunft mit dem amerikaniſchen Geſandten Egan,“ bei der er dieſem den Standpunkt der däniſchen Regierung mitteilte, eine weitere Antwort wird nicht a das gogehen werden von den inneren Steuern des letzteren a Eine Ausnahme findet bei Salz ſtatt, das im Gebiet Oſt mit einer Steuer von acht Mark ſür 0 ö Be— ö Die ſchwediſche Preſſe endlich verurteilt ein⸗ ſtimmig den Schritt Wilſons, mit dem er die Neutralen auffordert, Amerika zu folgen. Das angeſehene Stockholmer Blalt Nya Dagligt Allehanda“ erklärt, die Maßnahme Wilſons übertaſche nicht nur durch ihre Rülckſichtsloſigkeit, ſondern auch durch die ſeltſame Auffaſſung, die ihr zugrunde liege. Auf ſolche Politik könne ſich ein unabhängiger neutraler Staat wie Schweden natürlich nicht einlaſſen. Spenska Dagbladet“ ſchreibt:„Viele einflußreiche Stimmen in den Vierverbandsländern haben ſeit Anfang des Krieges das Recht, neutral zu ſein, in Ab⸗ rede geſtellt und Maßnahmen geſordert, um die neutralen Staaten als Hilfstruppen für das Kriegsziel des Vierverbandes mit in den Kampf zu zwingen. Daß ein ſolcher Verſuch ſchließlich in der jetzt gewählten Form gemacht wird, ge— hört doch zu den allergrößten Überraſchungen dieſes Krieges.“ Herrn Wilſon bleibt alſo lediglich die Zu— ſtimmung einiger norwegiſcher Zeitungen, die aber kaum ausreichen dürfte, um Norwegen zu einem ſelbſtändigen entſcheidenden Schritt zu drängen. Es iſt vielmehr anzunehmen, daß auch die nordiſchen Staaten ſich mit einem ge— meinſamen Proteſt in Berlin begnügen werden. 27— 4* 1 0* Dolitiſche Rundlchau. Deutſchland. *Die nächſte Sitzung des Reichstages findet am 22. Februar, nachmittags 3 Uhr ſtatt. Die Tagesordnung wird noch bekannt— gegeben werden. »Die Zollſchranke zwiſchen K urland und Polen iſt von jetzt an aufgeho ben. Jedes Verwaltungsgebiet erhebt Einfuhrzölle nur bei der Einfuhr aus Deutſchland bzw. Sſterreich— Ungarn nach dem für jedes Gebiet jetzt gültigen Zoll⸗ und Taratarif. Waren, die aus einem Gebiet in das andere eingeführt werden, bleiben den Doppelzentner belaſtet werden darf. 2 ſtehende indirekte Steuern dürfen ohne Ge⸗ nehmigung des Vertragsgegners nicht herabge— ſetzt werden. Ausfuhrzölle und Monopole werden durch dieſe Vereinbarung in keiner Weiſe berührt. * Intereſſante Mitteilungen über die Für⸗ ſorgezöglinge im Kriege wurden im Haushaltsausſchuß des preuß. Abgeordneten— hauſes gemacht. Danach hat ſich die Fürſorge— erziehung, deren Nutzen ſo häuſig beſtritten wurde, an den aus der preußiſchen Fürſorge hervorgegangenen 13072 Heeresmitgliedern gut bewährt. Eine große Zahl von ihnen ſei zu Unteroffizieren, einer ſogar zum Offizier be— fördert worden. Viele von ihnen hätten das Eiserne Kreuz erworben. Einer von ihnen habe Die das Eiſerne Kreuz erſter Klaſſe erhalten. entlaſſenen Zöglinge ſtünden in lebhaftem brief- lichen Verkehr mit ihren früheren Lehrmeiſtern und Dienſtherren. Im Jahre 1915 ſind 11.273 e 15 5 1 Fürſorgezöglinge in Preußen neu eingewieſen Das iſt die Höchſtzahl, die ſeit Be- worden. ſtehen des Fürſorgeerziehungsgeſetzes worden iſt, und bedeutet ſaſt eine Verdoppelung der Zahl von 1902. Sſterreich⸗Ungarn. *Die„Wiener Allgemeine Zeitung“ ſchreibt: Die Veſprechungen zwiſchen dem Miniſterium des Außern und dem hieſigen amerikaniſchen Botſchaſter dauern an. Die diplom ati⸗ ſchen Beziehungen zwiſchen den Staaten und Sſterreich-Ungarn beſtehen weiter. Zu einem endgültigen Ergebnis haben die Beſprechungen vorläufig noch nicht geführt. In Amerika ſind Strömungen und Bemühungen vorhanden, die darauf hinausgehen, den Fortbeſtand der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen den Ver. Staaten und Oſterreich-Ungarn zu ermöglichen. * Die fünfte Kriegsanleihe wurde zur bis auch in Serbien und Montenegro Zeichnung aufgelegt. In Serbien wurden Mitte Januar 6 Millionen Kronen gezeichnet. An der Zeichnung beteiligte ſich auch die Zivil- bevölkerung mit Beträgen bis zu befreit. erreicht Ver. 400 000 Kronen. In Montenegro nahmen alle Schichten und Nationalitäten, auch die montenegriniſchen Serben, an der Zeichnung leil, was wohl beweiſt, daß ſie der öſterreichiſch-ungariſchen Militärverwaltung Vertrauen entgegenbringen und ſich in den neuen Verhällniſſen nicht unwohl fühlen. Dieſe Zeichnungen beweiſen, daß die Bevöllerung der Lebenskraft und Zukunft der Monarchie, deren Macht und ziviliſatoriſche Fähigkeiten ſie jetzt aus der Nähe kennen lernte, volles Vertrauen entgegenbringt. f England. „Bei der Wiedereröffnung des Parlaments hielt der König eine Thronrede, in der er zunächſt auf das Friedensangebot der Mittel⸗ mächte verwies, das für England leine Grund⸗ lagen zur Verhandlung geboten habe. Im weiteren Verlaufe der Rede kündigte der König weitere Forderungen zur nachdrücklichſten Fort⸗ ſetzung des Krieges an und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Land ſich und das um⸗ gebende Meer aufs äußerſte verteidigen werde. Italien. * Mailänder Blättern zufolge hat der Herzog der Abruzzen aus Geſundheits— rückſichten das Oberkommando über die italieniſche Flotte niedergelegt. Sein Nachfolger iſt Admiral Thaon de Revel, der zugleich die Leitung des Admiralſtabes über⸗ nimmt. Rußland.. * Petersburger Blättern zufolge hat der Zar angeordnet, daß zur Beratung der p olniſchen Fragen eine Sonderkom mmiſſion unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten ge— bildet werden ſoll, dem die Miniſter des Krieges, des Junern, des Außeren und der Finanzen, der Generalſtabschef, die Präſidenten der Kammer und des Staatsrates und einige beſonders genannte Perſönlichkeiten angehöten ſollen, darunter der frühere Miniſterpräſident Goremykin und der ſrühere Miniſter des Außeren und jetzige Botſchafter in London Saſonow. Amerika. * In politiſchen Kreiſen de Ver. Staaten wird einer Times-Depeſche aus New Pork zu— folge die Bildung eines nat ionalen Kabi⸗ netts ins Auge geſaßt, dem mehrere republi⸗ kaniſche Staatsmänner, ſo Taft, Rooſepelt und ham angehören werden. Rann Amerika uns ſchrecken? Amerika hat bekanntlich bisher nur die diplo— matiſchen Beziehungen abgebrochen, dagegen Feindſeligkeiten noch nicht eingegriffen. wurde darum auch die Reutermeldung rufen, daß unſere in Amerika liegenden Han— delsſchiffe von der amerikaniſchen Regierung be⸗ ſchlagnahmt worden ſeien. D ſident Wilſon ſich veranlaßt geſehen, durch eine andere Maßnahme in den Krieg Europas ein⸗ zugreifen, indem er ſich an die neutralen Mächte wandte, um ihnen ſeine Auſſaſſung von der Lage Fi einzuimpfen und gegen uns aufzuhetzen. die neutralen U⸗Bootserklärung ziel weniger als Mächte nur denn tatſächlich haben Europas durch unſere ſehr wenig zu leiden, (Es erſcheint überhaupt völlig verfehlt, wenn Amerika durch Schrecken Drohungen von dem einmal geſaßten Vorſatz abzubringen, dem Krieg durch den uneinge— ſchränkten U-Voot-Krieg einen ſchnelleren Ab— ſchluß zu geben. Amerika hat zwar ein Heer glaubt, uns der frühere Generalſtaatsanwalt Wickers⸗ b die Frage am Platz iſt, durch die Blockade, die England über ſie verhängt hat. ö Beteiligung aber in den Krieg ſelbſt durch Eröffnung von Es 0 wider⸗ agegen hat Prä- haben. Außer dieſen 37 Linienſchiffen verſügt Amerikas Flotte über 15 Panzerkreuzer, von denen die neueſten aus dem Jahre 1906 ſtammen und einen Tonnengehalt von 16 240 Tonnen aufweiſen. Die geſamte Mannſchaftsſtärke der Marine beläuft ſich einſchließlich der Offiziere auf rund 50 000 Mann. Man muß dabei allerdings in Betracht ziehen, daß die amerikaniſche Flotte ſtets unter großem Mangel an Offizieren und Mannſchaften leidet, ſo daß die offiziellen Zahlen über die Perſonalſtärke der amerikaniſchen Marine nicht zutreffend ſind. Im Falle eines Krieges Amerikas würde ſich der Mangel an ausge⸗ bildeten Erſatzreſerven dadurch um ſo mehr fühl⸗ bar machen, als ſchon die aktiven Beſtände nirgends völlig aufgefüllt ſind. Auf dem Ge⸗ biete des U-Boot⸗Weſens hat Amerika erſt größere Maßnahmen getroffen, nachdem das U⸗Bovi ſich in dieſem Kriege hervorragend be⸗ währt hat. Nach Zeitungsmeldungen ſollen 100 U-Boote gebaut werden. Bet der Bedeutung unſeres U-Boos Krieges iſt ein erfolgreiches Eingreifen der amerikaniſchen Flotte kaum möglich. Wie ſteht es nun mit der Möglichkeit die amerikaniſchen Truppen nach den Kriegsſchauplätzen zu entſenden, um dadurch die Armeen unſerer Feinde zu verſtärken? Aus den Verhandlungen Frankreichs mit Japan wiſſen wir, wie ungeheuer ſchwierig große Truppentransporte über den Ozean ſind. Zwar haben die engliſchen Kolonien, wie Auſtralien, Kanada uſw. große Truppenkontingente nach dem weſtlichen Kriegsſchauplatz geſchickt. Es fragt ſich aber, ob Amerika das gleiche Intereſſe daran haben wird wie die engliſchen Tochter⸗ länder, um die ungeheuren und koſtſpieligen Beſchwerlichkeiten großer Truppentransporte auf ſich zu nehmen. Es kommt dazu, daß durch unſere Seeſperre über England, Frankreich und Italien und unſere erweiterte U-Boot⸗Tätigkeit die Gefahr der Transporte ganz ungeheuer gewachſen iſt. Das Riſiko großer Truppentransporte wäre für Amerika um ein Beträchtliches größer, als es bisher für die engliſchen Tochterländer geweſen iſt. Einſtweilen hat Amerika auch nur die diplomatiſchen Beziehungen abgebrochen und ein Eingreifen in den Krieg durch eine feindliche Handlung vor der Hand noch nicht beſchloſſen. Es wurden aber auch darüber bereits allerlei Außerungen laut, ſo daß wie die Möglichkeiten in den Krieg beſchaffen Feſtſtellung erſreulich, für Amerika und die eines tätigen Eingreifens ſind. Es iſt darum die daß die Schwierigkeiten Fährniſſe ſehr groß ſind und eine erfolgreiche am Kriege, durch die unſeren Feinden der Sieg zugewendet werden könnte, mit großer Wahrſcheinlichkeit als ausgeſchloſſen betrachtet werden kann. 5 19 8 Von Nah und fern. Ein Hohenzollernprinz als Schnee⸗ ſchipper. Prinz Friedrich Leopold der Jüngere von Preußen, der eines Herzleidens wegen aus dem Felde zurückgekehrt iſt, und dann an der dürſen hoſſen, daß er damit keinen Erfolg hat, und geldloſen und eine ziemlich ſtarke Flotte, es iſt aber doch ſehr die Frage, ob Amerika trotzdem imſtande iſt, in einem den Verlauf Krieges be— ſtimmenden Umſang in den Kampf auf europäiſchen Kriegsſchauplatz einzugreiſen. Die Flotte Ameritas beſteht aus 37 Linienſchiſſen, pon denen 12 mehr als 20 000 Ge halt haben. nicht ſertiggeſtellt ſein. Die beiden weiſen ſogar einen Gehalt von 33000 Tonnen auf, während 6 Linienſchiffe aus dem Jahre 1906 bis 1914 rund 28000 Tonnen Gehalt De dem 0 Tonnen Einige von dieſen dürften noch größten 1 Münchener Univerſität ſtudierte, hat ſich jetzt beim Oberkommando in den Marken zum Hilfs— dienſt gemeldet und dabei zum Ausdruck ge— bracht, daß er zu jedem Dienſt, auch zum Schneeſchippen, ſich zur Verfügung ſtelle. Deutſcher Städtetag und bargeldloſer Zahlungsverkehr. Ein beſonderer Vorſtands— ausſchuß' des Deutſchen Städtetages iſt zu einer Beratung über die Förderung des bar— Zahlungsverkehrs durch die Städte zuſammengetreten. Eine Zuſammenſtellung der Maßregeln, die die Städte auf dieſem Gebiete bereits ergriffen haben, ſoll veröffentlicht werden. Weiter wurde eingehend beraten, welche ſonſtigen Schritte die Städte noch tun können, um den bargeldloſen Zahlungsverkehr nach Möglichkeit zu ſördern. Gedenkmünzen zu Polens Selbſtändig⸗ keitserklärung.„Kurjer Polſki“ meldet, daß zum Andenken an die Selbſtändigkeitserklärung Polens Gedenkmünzen geprägt worden ſind und zum Preiſe von 5 Mark ausgegeben werden. Der Fall Guntram. 21 Kriminalroman von Wilhelm Fiſcher. (Fortſetzung.) „Denken Sie, wir haben das große Los gewonnen, Mama und ich,“ rief Irma lachend aus und hüpfte ausgelaſſen im herum. „Wirklich?“ fragte er verblüfft. „Ach, Unſinn, Baron: Sie laſſen ſich aber auch' die zottigſten Bären aufbinden,“ lachte Jerſchke, den das unbeſchreiblich verblüffte Ge— ſicht Lariſchs amüſierte.„Das macht nur die Flaſche Sekt von heute früh. Ich ſelbſt bin wie neu geboren. Wißt ihr was? mal iſt keinmal. Ich mache Nacht mit.“ „Herrlich, Papa, wie mich Irma jubelnd aus. „Was wird dein Frau Ulrike beſorgt. 1 1 872 das freut,“ rief Arzt dazu ſagen? „Gar nichts, denn er hat mir Urlaub ge⸗ geben. Alſo abgemacht, ich gehe mit,“ ſagte Jerſchke fröhlich und warf ſich in die Bruſt. Sie haben keine Ahnung, Baron, wie mich die Arbeit verjüngt. Ein Geſchäft, das man auf⸗ gegeben hat und das zum Schluſſe uns noch ſagt: Du haſt gut gerechnet, Don Rodrigo! Das macht jung, das macht ſorſch. Donner⸗ welter, Ulrike, heute möchte ich mit dir, parole d'honneur, den Rixdorfer tanzen, daß es nur ſo ine Art hat. Holdrio!“ „Welche Maske beſehlen Sie? Domino macht zu warm,“ fragte Lariſch aufgeräumt. „Kinder, ich mache da keine großen Choſen, Zimmer 'ner anſtändigen Ein⸗ ie italieniſche meinte ondern werde das Maskenloſtüm anlegen, das 0 Lukanus immer den Miniſtern bringt, bevor ſie 10 Nun, Irma, geht eſundheitsrückſichten kriegen. dir nu leene Straßenbahnlaterne auf Irma zuckte mit den Schultern. „Kennſt de die Maske nicht? Na, dann will ich ſie euch verraten,'ne deſtige Naſe von Länge. Na, und ich meine, die macht mir nich warm und verrät voch nich, det wir aus Schöneberg mang ſind.“ Nun lachte auch Frau Ulrike hell auf. Die Damen verſchwanden und kamen in gelbſeidenen Dominos zurück; Lariſch hatte einen blauen Domino, und Jerſchke kaufte ſich ſpäter im Veſtibül eine Naſe. Den kurzen Weg dorthin Weg 4 legte Stunde ſpäter erſchien eine tiefverſchleierte Dame, die einen koſtbaren Do⸗ mino trug, deſſen Kapuze ſie zurückgeſchlagen hatte, im Hotel und fragte nach Frau Jerſchke. Der Portier teilte der Fremden höllichſt mit, daß die Herrſchaiten ſchon hinübergegaugen ſeien. „Schade, holen. Wir denn mit?“ „Herr von Lariſch.“ Die Fremde drückte dem Portier ein Zwei⸗ matkſtück in die Hand.„Ach,“ meinte ſie dann anſcheinend ſehr ruhig und gleichgültig,„wohl der Verlobte der jungen Dame?“ „Offiziell iſt er das ja nicht, aber ſo gut wie verlobt; ich bitte jedoch um Diskretion, meine Dame. Darf ich was ausrichten?“ Etwa eine gute Freundin ab⸗ Wer iſt ich wollte meine hatten uns verabredet. die kleine Geſellſchaft, da es trocken war, zu Fuß zurück... „Nein, laſſen Sie nur; ich ſpreche die Damen drüben, guten Abend.“ Damit ver⸗ ſchwand die Fremde, und da es läutete, hatte der Portier keine Gelegenheit, ihr nachzublicken. Die Fremde ſchwankte mehr als ſie ging durch die Anlagen, und als ſie bemerkte, daß man ſich nach ihr umſchaute, nahm ſie auf einer Bank Platz, wo ſie in Gedanken verſunken verweilte, bis ein Paſſant, deſſen aufdringliche Eleganz mit ſeiner bartloſen Jugend wetteiſerte, ihr nach verlegenen Hüſteln, wahrſcheinlich auf Koſten ſeiner von ihm verwalteten Portokaſſe, Arm und Geleit antrug, was ſie zur entrüſteten Flucht bewegte. Sie hörte in ihrer Eile kaum, was ihr der unverſchämte Burſche in ſeinem Arger nachrief. Die Unbekannte traf gleichzeitig mit drei Herren im Veſtibül des Kurhauſes ein, die ſich durch Geſichtsmasken und Dominos unkenntlich gemacht hatten. Guntram und Wrede empfingen den Kriminalkommiſſar, der ſeine Ankunft ſele— graphiſch gemeldet hatte, au der Bahn. Nach kurzer Beratung erklärte ſich Brand trotz ſeiner Müdigkeit bereit, den„Mummenſchanz“ mitzu— machen. Im„Naſſauer Hof,“ wo er ebenſalls ab⸗ lieg, machte er ſchnell Toilelte, während ihm her Baron in einer Maslenleihanſtalt einen Domino mietete, dann ſchritten die drei Herren, die ihre Rollen verteilt hatten, eilig zum Kur⸗ haus hinüber, das in ſeiner langen Front ſeen— haft beleuchtet war. Guntram, dem Branb verſicherte, daß ihm nie⸗ ü 8 der Maste hervor dumpf wie aus dem Grabe klinge, ö war entſchloſſen, Fräulein von Winterfeld vor dem Glücksritter zu warnen. Wrede hatte den Auftrag, Lariſch nicht aus dem Auge zu laſſen, während Brand nach ſeinem„Schützling“ Aus⸗ ſchau halten wollte, denn er vermutete mit Recht, daß Erna ihren verräteriſchen Freund in flagranti ertappen wollte, und dem erfahrenen Menſchenkenner war es klar, daß die leiden⸗ ſchaftliche Frau, deren Temperament er richtig bewerlete, den Treubruch Larſens in ihrer Weiſe rächen würde. Ja, der Kriminalſtatiſtiker in ihm rechnete kaltlächelnd mit der Tatſache, daß die meiſten Verbrechen der Polizei von dem verratenen und betrogenen„Verhältnis“ der Verbrecher„gepfiffen“ werden, weshalb auch erſahrene Verbrecher zu ihren Genoſſen nur ſolche„Jungens“ wählen, von denen ſie wiſſen, daß ſie im Cölibat leben. Das kriminaloide Weib, das hatte er in ſeinem Amt tauſendfach beſtätigt gefunden, ſchellt in ihrer raſenden Wut nicht die Straſe, die ihr ſelbſt als Teilnehmerin an den Verbrechen droht, deſſen ſie ihren verräteriſchen Genoſſen beſchul⸗ digt; ihr genügt es, wenn ſie ihn ſelbſt gehötig hineinlegen kann. Was liegt der Vitrioleuſe an ihrer Strafe, wenn ſie nur den Verräter für ſein gauzes Leben eunlſtellt und geſchändet hat. Brands Kalkule ſollte ſich bewahrheiten, freſlich in einer Weiſe, an die er nicht denles konnte 192. Jerſchke ſaß mit ſeiuen Damen und Lariſch in einem der an die entzückenden Walls und Geiellſchaſtsſäle angrenzenden, ebenſh elegant mand an der Slimme erkennen würde, die hinter als anheimelnd aus geſlatteten kleinen Et⸗ Ausſichten. 1 Regelung des Transportweſens in Köln. Die Stadt Köln will eine Zentralſtelle für das Transportweſen errichten, durch die eine möglichſt weitgehende Benutzung aller Transport⸗ mittel, insbeſondere auch der Privalfuhrwerke, erzielt wird. Dem Mangel an Fuhrleuten und Wagenarbeitern wird durch Ausbildung von neuem Perſonal begegnet. Für die Heran⸗ ſchaffung von Maſſengütern, wie Kohlen, Kols, Briketts, Kartoffeln und Gemüſe, ſoll die ſtädtiſche Straßenbahn in weiteſtgehendem Maße benutzt werden, auch will man die Volksſchüler und die Jugendwehr zur Bedienung von Hand— wagen und Karren heranziehen. Winterleiden des Wildes. Das Wild in den großen Sollingforſten hat ſchlimme Zeiten. Der Hunger treibt es in die Dörfer, weil es im Walde keine Nahrung mehr finden kann. So kam es vor einigen Tagen beim Schießhaus zu einem Kampfe zwiſchen einem Hoſhund, der an der Kette lag, und einem kapitalen Hirſch, vor dem der Hund ſchließlich in die Hütte flüchten mußte. Manches Reh, im harien Froſt fußkrank geworden, verendet. Die Wildſchweine treten nachts aus dem Forſt und wühlen die angrenzenden Saatfelder auf. Recht dreiſt gebärdet ſich das Raubwild, und in manchem nicht genügend verwahrten Geflügel⸗ ſtall räumen Iltis, Marder und Fuchs unlieb— ſam mit dem Beſtande auf. Am frechſten treibt es Meiſter Reinecke, der am hellen Tage die Gehöfte umſchleicht und mit manchem Stück Geflügel zu Holze zieht. Er muß aber auch die meiſten Haare dabei laſſen, denn die Raubwild— jagd iſt jetzt lohnend, werden doch für ein Füchsfell 25 bis 27 Mark bezahlt. Schwerer Straßenbahnunfall in Wien. Auf einer belebten Straße Wiens hat ſich ein ſchwerer Unfall ereignet. Ein Straßenbahnzug fuhr, angeblich infolge Verſagens der Bremſe, mit voller Geſchwindigkeit einem andern Zug in die Flanke hinein, ſo daß der Triebwagen des erſteren entzweigeriſſen wurde. Auch der Trieb— wagen des angefahrenen Zuges iſt ſchwer be⸗ ſchädigt worden. Eine ungefähr 35jährige Frau wurde getötet, 38 Perſonen wurden verletzt, darunter drei ſchwer und ungefähr zwanzig er⸗ heblich. Schüſſe im ungariſchen Abgeordneten⸗ haus. Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe wurden während der Rede des Grafen Theodor Batthyany(oppoſitionell) von der zweiten Galerie drei Revolverſchüſſe abgegeben. Niemand wurde verletzt. Der Täter wurde der Polizei übergeben. Anſcheinend war er betrunken. Er brach bei ſeiner Feſtnahme in Tränen aus. Über die Urſache ſeiner Tat machte er unzu— ſammenhängende Angaben. Der Zwiſchenfall“ verurſachte keine beſondere Erregung. 330 Bahnhöfe in England geſchloſſen. In Rouen liegen dem Baſler Anzeiger“ zufolge gegenwärtig 1200 Schaluppen mit 4000 Waggons Kohlen, in Bordeaux 200 000 Tonnen für Mu- nitionsfabriken beſtimmte Kohlen, deren Ab⸗ transport unmöglich iſt, weil die Eiſenbahnen ſelbſt unter Kohlenmangel und Wagenmangel leiden. Ferner meldet der ‚Baſler Anzeiger“: In England wurden im Januar 330 Bahnhöſe geſchloſſen. Die Züge fahren nicht mehr häufiger als vor 30 Jahren. In Holland Tauwetter. In Holland iſt Tauwetter eingetreten. Das Thermometer iſt über 20 Grad Celſius geſtiegen, auf 8 bis 10 Grad Wärme. Das Eis iſt bereits mit Tau— waſſer bedeckt. Der norwegiſche Fiſchfang hat, wie norwegiſche Blätter melden, in den letzten Wochen die glänzendſten Ergebniſſe ſeit Men⸗ ſchengedenken gehabt. Allein die Bergener Fischer brachten in den letzten Wochen Herings— fänge im Werte von 7 Millionen Kronen ein. Da die Heringsſiſcherei jetzt erſt eigentlich be- ginnt, ſo ſteht die Heringsfiſcherei in Norwegen in dieſem Jahre vor außerordentlich günſtigen ö ö Polniſche Luftſchiffahrtgeſellſchaft. In Warſchau fand dieſer Tage eine Organiſations- verſammlung der Polniſchen Luftſchiffahrtgeſell— ſchaft ſtatt, an der etwa 200 Perſonen teil⸗ nahmen. keiner ſchreienden auch den Neutralen gegenüber auf gandatrommel zu ſchlagen. ruhmredneriſche Plakate kamen. riſcher Reklame beſteht Eine rätſelhafte Seuche. Aus Roſtow am Don wird dem Moskauer Blatte Ruſſkija Wjedomoſti“ gemeldet, daß in jener Gegend eine rätſelhafte Krankheit aufgetreten ſei, die ſich rasch verbreite. Bei den Erkrankten zeigten ſich Ge⸗ ſchwſilſte am Halſe und unter dem Arm. Die Leichen wurden ſchwarz. Wegen Arztemangels ſei es ſchwierig, die Krankheit zu bekämpfen. In wenigen Tagen ſeien 40 Sterbefälle zu ver—⸗ zeichnen. Poſtmarken als Anleihe⸗Werber. Berlin, im Februar. In der Geſchichte der Werbemittel nimmt die Poſtmarke ſchon ſeit langem eine ebenſo große wie beliebte und auch praktiſch bewährte Stellung ein. Und da der Krieg mit ſeinen vielen Begleiterſcheinungen zu einer Unzahl von d r Das deutf das von ſeiner Beſatzung ſeltſamer und nichts weniger als Nalur. Neben den zahlloſen und wahlloſen Bildplakaten, die der Direktion eines Speziali⸗ tätentheaters oder einer Schwindelfabrik kos— metiſcher Mittel wohlverdienten Ruhm eingebracht hätten, mußte der edle Kientopp zur Auf— friſchung der Kriegskaſſe herhalten. Nun geht man auch bei uns in abſehbarer Zeit einer neuen Anleihe entgegen, und es wurde bekauntgegeben, daß ſie diesmal von mit in die Fußſtapfen unſerer Gegner zu treten beabſichtigen, wird ſie angeſichts der Wirklichkeit ſchnell ihren Irrtum bemerken müſſen. Die he Kanonen Anleihe-Briefmarken dies ſei im Voraus feſtgeſtellt— ſind nicht als ſchillerndes Lock— mittel gedacht, ſondern als eine bleibende, höchft ſinnvolle Erinnerung. 2 oot„Geyer“, in Brand geſteckt sein ſoll. Sammlungen, Agitationen uſw. Anlaß gibt, iſt es nur ſelbſtverſtändlich, daß er auch die Marke in vielfachſter Verwendungsart in nehmen ließ. Hinſichtlich des„Werbens“ haben wir übri— gens ſtets unſeren Gegnern neidlos den Vor- rang gelaſſen. Daß wir— im Bewußtſein unſerer ehrlichen Werte und der Tatſachen, die oder lockenden Reklame be— dürfen Werbung und Beeinfluſſung verzichteten, mag vielleicht hie und da weniger praktiſch, als an- ſtändig und ehrenvoll geweſen ſein, aber es war ſtets unſer Grundſatz, nur die unverhüllte und auch ungeſchminkte Wirklichkeit für ſich und uns ſprechen zu laſſen. Während bei uns über eine Million Kriegsfreiwilliger zu den Fahnen eilten, mußten in Albion ſämtliche Volksregiſſeure zu— ſammengerufen werden, um die große Propa— 1 Man kann ſagen, daß auf jeden engliſchen„Freiwilligen“ mindeſtens 40 ungeheure, farbenſtrotzende, poetiſche oder Und noch heute zeigt ſich in ſämtlichen Londoner Blättern ein geradezu überwältigender, nicht immer geſchmack— voller, dafür aber um ſo unermüdlicherer Re— klameeiſer. zu ſagen, daß Albion die Reklame als eines ſeiner wichtigſten Mittel zur Kriegführung pflegen So iſt es denn nicht übertrieben, muß. Nicht viel beſſer ſteht es in Frankreich in dieſer Hinſicht. Dort war es ſtets die Geld— durfte. Jede Anleihe großen Stils— das verſteht ſich von ſelbſt aus dem Charakter der Maſſe— muß mit einer gewiſſen Agitation ins Werk geſetzt werden, Beziehung ein rein geſchäftlicher Vorgang mit über erst über erfroren denn ſie iſt in gewiſſer Millionen von Teilhabern. Aber zwiſchen ernſter, ſachlicher Agitation und ein großer Unterſchied. Die Mittel, mit denen man in Frankreich die Gebrauch zeichen zu erwerben. Erinnerung 55 7 F e rakter. beſchaffung, die der raffinierteſten Reklame be-. marktſchreie-⸗ i 2. wird und die Anleihen„auflegen“ mußte, waren ſtets ſehr! Es iſt beabſichtigt, jedem Anleihezeichner die Möglichkeit zu geben, eine der)e ſeiner Zeichnung entſprechende Anzahl dieſer Poſtwert— Damit wird die Anleihe— zeit auch äußerlich ihr beſonderes Gepräge er— halten. Daß es ſich um keine„Reklame“ i zweideutigen Sinne handelt der ſache hervor, daß erſt die der Erwerb der Marken erfolgt. aber werden trotz ihrer äußerlichen ſehr beredte Boten ſein. Sie werden Briefen von Freunden und V Haus flattern und mahnend ſagen: und jener hat bereits ſeine Pflich geßt auch ihr nicht, die eure zu Die Anleihe-Poſtmarke wird an Stel Diplomes oder 0 innerungszeichen ſtücken treten. Höhe im Im der weniger 9 zwar eine cher, noch iger umfangreich ſen war. noch unaufdringli noch wen her der Fall Marken, den von Liebhabern ſo zeichen aus den beſetzten Gebie Anleihe-Marken mit Freuden Sie entſtammen höchſt Idee, und 0 Sammelfr erſt zu den nach den ſonſtig a 1 ſaohhy ha eier Daß. Allch ECFCFECCCCC C ³·˙Ü0¹1 ˙ ͤà1 ⁵ Volkswirtſchaftliches. Behandlung erfrorener Köͤhlrüben. werden in der letzten t vom Publikum 8 e Kohlr bermeiden. die größtmöglichſt nur die We Verladung Ware eintrifft, ſo erfriert ſriſchungszimmer, vor ſich auf dem bequemen kleinen Tiſch hatte er den Champagnerkühler ſtehen. Der Kellner brachte die dritte Flaſche Pommery u. Greno, als Jerſchke, dem die Miniſternaſe, die noch mehr einheizte als der Gekt ſelbſt, läſtig wurde, ſich demaskierte. Auch die Damen lüſteten hin und wieder ihren dichten Schleier und die ſchwarzen Seidenmasken, um ſich Luft zuzufächeln. Irma amiſierte ſich königlich, auch Lariſch war in guter Laune, halte ihm doch bei einem Tanz Frau Ulrike mitgeteilt, daß ſie in der Lage ſei, ihm am nächſten Tage die ausgelegten 20000 Mark zurückzuzahlen. Der Sperling in der Hand bekam alſo Leben, und da Frau Ulrike, die in denkbar beſter Stimmung war, ihm andeutete, daß ſie ſich zeitlebens in ſeiner Schuld fühlen werde, war auch die Taube auf dem Dach noch nicht für ihn verloren. Innerlich frohlockte er über das glänzende Geſchäft, das er gemacht hatte; noch nie zuvor war ein gefährliches Geſchäft feiner zum Ab⸗ ſchluß gebracht worden, noch niemals dem Ge⸗ ſetz auf ſeinere Art ein Schnippchen geſchlagen worden! Die kleine Geſellichaft war in der heiterſten Laune, wozu der Sekt und einige Drollerien witziger Clowns, einige amüſante Zwiſchenfälle und vor allem die überall herrſchende Aus⸗ gelaſſenheit natürlich weſentlich beitrugen. Irma bar ſo heiter und fröhlich, daß ſie mit Lariſch, der ein vorzüglicher Tänzer war, beinahe jeden Tanz lanzte. Guntram, der mit Wrede au einem Neben⸗ liſche ſaß, bemerkte das mit lieſem Kummer: Ulrike ſofort bereit erklärte, ihrer Tochter lachend das Zitat zurufend:„Schäme dich, Kronprinz von Genua!“ zu ergehen und ein Glas trinken. f ſächelnd, ging er hinaus. Winterfeld zum nächſten Tanz aufzufordern. Seine Verbeugung verriet Lebensart. und fragend blickte ſie Jerſchke au, nicht, daß ſich ſo etwas wie Eiſerſuch regte, aber er fürchtete, daß er hier a und Freund zu ſpät gekommen ſei. „Geld gibt nicht nur Macht, ſondern auch Mut; Geld iſt das Barometer menſchlicher Stimmungen,“ dachte Lariſch, als er den Eut⸗ ſchluß faßte, nun auch ſein ſabelhafs Glück bei der Tochter zu verſuchen. Bei einem Walzer, als Irma an ſeiner Bruſt ruhte, wagte er es, ihr von ſeinen Träumen und Hoffen, von ſeinem Sehnen, von ſeiner Liebe zu ſprechen. Er fühlte, wie ſie in ſeinen Armen heftig erſchreckend zuſammenfuhr, aber ihre leiſe, zögernd geſtammelte Bitte: „Nicht heute, nicht hier unter Masken, können Sie eine Erklärung ſordern, die ich Ihnen viel— leicht ſchulde. Laſſen Sie mir Zeit bis morgen; ich bitte darum,“ beruhigte ſie ihn. Sie war verwirrt, empört und nervös, als er ihrem Wunſche folgend und den Tanz ab⸗ brechend ſie an ihren Platz zurückführte; ſie ſchützte Müdigleit vor und bat ihn, den nächſten Tanz mit Mama zu tanzen; zu dem ſich Frau in ihm t l Warner Die Hitze ward unerträglich. Lariſch fühlte nach dieſem Tanz das Bedürfnis, ſich im Freien Münchener Bier zu Sich Luft mit dem Taſchentuch zu⸗ Guntram erhob ſich ſofort, um Fräulein von ihr den Mann von ſeiner jovialen Art zurief:„Man Maskenfreiheit und erhob ſich Ir der ihr in too, Tochting! pflicht.“ Zögernd leicht ihren Arm in den des Do in den Tanzſaal führte; folgend, der ihn förmlich zwang, ſtatt des im hin zweifelhaften Mittels der Anonymität Weg jetzt einzuſchlagen, ihm lag, den der Wahrheit, geleitete Guntram ſeine 2 in eine freie Niſche. Er lüftete ſeine Maske: froh überraſcht ſie halblaut aus:„Sie, Baron; an Tänzer hätte ich nicht gedacht!“ „Kommen Sie, Irma!“ flüſterte er ihr er— regt zu.„Je Ihnen eine Mitteilung zu aber einem der ch habe 75 würdiger Anleihemarken begleitet werden ſoll. Falls aber die feindliche Preſſe glauben wollte, daß wir da⸗ Menſchen— machen, die Ihnen mein Hierſein erklärt.“ Und ihn we dlich nun teilte er ihr mit, wer Herr von Lariſch war und weſſen er angeklagt ſei. Selbſtredend ve ſchwieg er die Art des Verbrechens, deſſen man 1 den Glücksritter anklagte, und die Beziehungen zwiſchen dieſem und ihrer Mutter. In rührender Hilfloſigkeit umklammerte Irma ſeinen Arm, und als er ihr ſeine Verhaltungsmaßregeln gab, ſchwor ſie zitternd vor Aufregung, ihnen Folge zu leiſten. „Laſſen Sie ihn und Ihre Eſtern nichts merken, nichts, hören Sie wohl, Irma! Seine Verhaftung erfolgt bei dem geringſten Flucht⸗ verdacht. Im Gegenteil, recht liebenswürdig ſein, Fräulein, und Kopf hoch, nur ſo machen Sie es uns möglich, ſeine Verhaftung aus⸗ wärts, wohin er gelockt wird, zu bewerkstelligen.“ „Um Gottes willen, Baron! Warum haben Sie mich nicht früher gewarnt!“ „Die Erklärung dat, Jrma, bann ich und zog ihn unter dem Gelächter port vom Großhändler zum Kleinhändler. Es wird jedoch darauf aufmertſam gemacht, daß erfrorene Kohlrüben in der gleichen Weise wie erfrorene Kare toffeln behandelt, lich mehrere Stunden in kaltes Waſſer gelegt werden müſſen, wodurch die Kohlrübe wieder genußfähig gemacht wird. In ſedem Falle ſind aber die Kohlrüben bis zur Verwendung im Haushalt möglichſt kühl aufzu⸗ bewahren. Sie dürſen nicht längere Zeit in warmen Näumen gelagert werden, da inf des Froſtes ſonſt die Gefahr des Verderbens beſteht Kaffee- mangelnde Koffein. ſofort möglichſt olge Srſatz. Das voller Erſatz für Kaffee aus pflanzen unſerer Flora, weil ihnen durchgängig das Reizmittel Koffein fehlt, nicht ſchaffen laſſen die Aufgabe des reduziert ſich ſelbſt mit Außerachtſetzung lervenanre Wirkung des Kaffees genſchaften in einem Präparate Der Krieg hat die Induſtrie in leine neue Auſgabs geſtellt, koffverbrauch, der bereses unter Großen einſetzt, ſchon jahrelang h 1 Millionen Kilogramm übertrifft. Nur der bedeutenden Zu— kommenden Erſatz⸗ ihren. es als Fähigkeit, das Gefühl chen, die ſeinem bitteren Die charakteriſti— Ein wird ſich Kaſſee— zes Don Data, den MHYAon⸗ Morge! 5 von Früchten Kaſtanien, vo telkerne, Spargelſamen tennen. arten, Legumi⸗ noſen, Erdnüſſe, Eicheln und Kaſtanien wieder unſerer Ver— dienen Ria chtigſte eee D ſpielen ldigte ſich, indem er ſich unwillkürlich in die Höhe reckte, liſchen Hitze. mit der inferna— hatte be 111*— 1 1* 1 ration die Maske lüftete, um das Bier, das er beſtellt hatte, zu trinken, plötzlich von einem weiblichen Domino mit den ziemlich heftig auf die Schulter wurde. „Schöne Maske, du haſt wohl hörte er Sie nickte und er ihr ihn fragen. ein Glas Bier, dann yächer chlagen Durſt,“ überreichte ergrißf ant aller zieml hinan energiſch ins Freie Wu 21(Forthetzung ſolgt.)