F f K l fl Tlollr. KUntweln Samonhandlung aas. 18e De liefert nur Erstklassige, sortenechte demüse-Sämereien Flite Kuhräben⸗ und Dickrüben-Samen bras- u. landwirtsch. Sämereien jeglicher Art Sdat-EIbsen und Saat-Bohnen Sowie prima ff. Torfmul! Verkauf nur solange Vorrat Telephon 55 Durch rechtzeitigen Einkauf bin ich in der Lage, meine w. Kundschaft voll und ganz bedienen zu können, wie jedes Jahr. Tcürabrften Frankental und Dürkheim wünschen sofortige Anmeldungen alf Zuckerrüben. ber preis ist p. tk. ff. Lager oder Waggon mit Schnitzel 2.05 Mk. ohne Schnitzel 2.29 Mk. Akkordscheine und Anmeldungen sowie nähere Auskunft bei Adler, z. alten Pfalz an Werktagen von 4 Uhr ab nachmittags und Sonntag den ganzen Tag Auszahlung beim Verwiegen. Schlacht- u. Raſſekauiuchen in jeder Größe in jeder Anzahl mit jedem Alter und jeder Raſſe kauft zum Preiſe von 1.20 Mk. für ein Pfund i Lebendgewicht N 8 Heinr. Rudershauſen, Mannheimerſtr. 55 Eventuell kaſſe die Kaninchen abholen. Der Untererhebſtelle Viernheim iſt bei dem Poſtſcheckamte Frankfurt a/ M ein Postscheck- konto mit der Nr. 8411 eröffnet worden. Bei Einzahlung oder Ueberweiſung auf dieſes Konto iſt auf dem zu Mitteilungen beſtimmten Abſchnitte der Zahl⸗ karte oder Ueberweiſung die Schuldigkeit nach den Anforde— rungszetteln u.ſ.w. genau zu bezeichnen, insbeſondere muß bei direkten Steuern die Gemeinde der Beſteuerung, Hebregiſter Nr., Name des Pflichtigen, Ziel und Steuerbetrag angegeben werden. Sendungen, die dieſen Vorſchriften nicht entſprechen, werden nicht angenommen. Bei Einzahlungen auf dieſes Konto mittels Zahl- karte ſind von den Pflichtigen außer etwa entſtandenen Mahn- und Beitreibungskoſteu an Gebühren. 5 Pfg. für Beträge von 0,01 M. bis einſchl. 25 M., 11 N über 25 M. zu entrichten und daher mit einzuzahlen. Bekanntmachung. Betreffend: Beſtandserhebung der Vorräte an Brotgetreide u. Mehl, Gerſte, Hafer und Hülſenfrüchten in den landw. Betrieben am 15. Februar 1917. 5 0 Unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung obigen Betreffs vom 13. ds. Mis. machen wir noch auf folgendes aufmerkſam: Jeder Anzeigepflichtige hat alle Vorräte an Brotgetreide und Mehl Gerſte, Hafer und Hülſenfrüchten, bie ſich mit Beginn de 15. Februar 1917 in ſeinem Gewahrſam befunden haben, in dem Anzeige⸗ formular einzutragen, ferner auch diejenigen, die zur Ausſaat im Frühjahr beſtimmt ſind. i a W Die Selbſtverſorger haben bei der Erhebung auch diejenigen Vorräte an Brotgetreide anzugeben, die ihnen für ihren, auhalt ge⸗ ſetzlich zuſtehen. Alle Vorräte ſind in Zentnern bezw. Pfunden auf⸗ uführen. N 0 Nach beef der Reichsgetreidegeſellſchaft haben die Selbſtverſorger das für ihren eigenen Bedarf notwendige Brotge⸗ treide, ſowie das Saatgut von dem brigen Vorrat auszuſondern und getrennt aufzubewahren, ſowie die Ablieferung des Ueherſchuſſes vor⸗ zunehmen.. 0 15 Die Großh. Gendarmerieſtation wird anſchließend an die Be⸗ ſtandsaufnahme eine Nachprüfung der abgegebenen Anzeigen vor⸗ nehmen. 5 Anzeigepflichtigen Perſonen, denen kein Formular zugeht, ſind verpflichtet, ſolches bis ſpäteſtens, Freitag, den 16. ds. Mts. vor⸗ mittags auf unſerem Lebensmittelbürg abzuholen und dieſes dem betr. Zähler am nächſten Sams tag ausgefüllt zu übergeben. 1 Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er verpflichtet iſt, nicht in der geſetzlichen Friſt erſtattet, oder wiſſentlich unrichtige und un⸗ vollſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mk. beſtraft. Neben der Strafe können Vorräte, die verſchwiegen worden ſind, eingezogen werden. Viernheim, den 14. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung Betr.: Beſchſagnahme von Nairon-(Sulfat) Zellſtoff, Spinnpapier und Papiergurn. 1 5 3 Am 1. Februar l. Is. iſt eine Verordnung obigen Betreſſs in Kraft getreten. Der genaue Wortlaut iſt am Rathauſe angeſchlagen. Viernheim, den 6. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung Betr.: Vertilgung der Schugken.. 5 Zur erfolgreichen Bekämpfung der Schnakenplage gehört nicht zuletzt die Beſeitigung der Laichplätze. Solche können ſchon durch das Anſammeln von Regen- pp. Waſſer in altem Geſchirr, das acht⸗ los in Winkel geworfen wurde, oder durch das Stehen von auch nur teilweiſe gefüllten Gießwaſſerbehältern in Gärten geſchaffen werden. Wir erſuchen unſere Ortseinwohner dringend, ſich in dieſer Beziehung an der Bekämpfung des Inſekts zu deteiligen.„ N Durch periodiſche Reviſionen werden wir den Befolg überwachen laſſen und eventl. Beſtrafung herbeiführen. Viernheim, den 6. Februar 1917, 6 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Abgabe von Butter uſw. für Kranke. 5 Freitag, den 16. ds. Mts. nachmittags von 2 bis 5 Uhr wird an die Kranken Butter, Gries und Haferflocken abgegeben. Viernheim, den 15. Februar D Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. 17. ds. Mis. vormittags von 8 ½ bis der Bezugskarten 1424 bis 1699 Betr.; Butterverſorgung. Samstag, den 10 Uhr wird an die Inhaber Butter abgegeben.. Viernheim, den 15. Februar 19171. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Ablieferung von Speck aus Hausſchlachtungen. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Keuntnis, daß Geſuche um Befreiung von der Ablieferung von Speck nicht berückſichtigt werden können. 4 Viernheim, den 13. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Vernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Holzverſteigerung in der Gemeinde Viernheim. g Montag, den 19. Februar 1917 vormittags 9 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier: N a Kiefern⸗Scheit⸗Holz 31,0 Rm. 156,5„„ Knüppel n, 6 1„ Stöcke. 1330 Stück Aſt⸗NReiſig-Wellen 210 5 Stangen-Reiſig⸗Wellen 6. 300 5 Reisſtangen(Bohnenſtangen) an die Meiſtbietenden verſteigert.— Viernheim, den 14. Februar 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. 2. 3. 4. 5. Betr.: Fleiſchverſorgung. Für die laufende Woche eder 200 Gramm und jeder Perſon unter 6 Jahren Verfügung. 45 Die Ausgabe erfolgt am Samstag, den 17. Februar 1917 während des ganzen Tages. 5 N 1 235. Von dem Metzger bezw. Verkäufer ſind hierfür die Fleiſch⸗ marken Nr. 1 bis 8 bei Erwachſenen und Nr.! bis 4 bei Kindern von den Fleiſchkarten zu trennen. Viernheim, den 15. Februar 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. ſtehen jeder Perſon über 6 Jahren 100 Gramm zur Buchdruckerei N Gee Drucksache 0 für sämtliche Gewerbe, sowie für Behörden, Vereine u. Private empfiehlt in sauberer und moderner Ausführung, in Schwarz- u. Buntdruck, billigst Johann Martin. U eee Schafft das Gold in die Reichsbank! Vermeidet die Zahlungen mit Bargeld! Bekanntmachung. Wegen der ſich mehrenden Holzentwendungen von zur Aufarbeitung beſtimmtem Holz aus den Holzhauereien kann das Leſeholzſammeln in den Holzhauereiſchlägen vor Beendigung derſelben nicht mehr geſtattet werden. Das Betreten der Holz— hauereien durch die Leſeholzſammler muß deshalb wegen deren Ausſchreitungen wieder gänzlich ver— boten werden. Zuwiderhandlungen werden zur An— zeige gebracht. Großh. Oberförſterei Viernheim. Gemeindekaſſe. 4 Nächſten Freitag, den 16. ds. Mls. werden die Krlegsunterſtützungen für zweite Hälfte Februar, ſowie die Haus mieten für Januar in ſeitheriger Ordnung ausbezahlt. Viernheim, den 14. Februar 1917. Jöſt. Fſclagen- Ca— i ester Dünger für Getreide-, Rüben-, Wein-Bau hergestellt in norddeutschen Kaliwerken. Emipehlungen von vielen Landwirten und Gutsbesitzern! zu Diensten. Es werden überall landw. Vereine und Händler als Vertreter gesucht. M. Träget, Düngerhandlung, Merheim Vertreter für Heddesheim: 6 Franz Josef Heinz bei welchem Bestellungen jederzeit gemacht werden können. 7 9 Landwirtscaftl. Bezugs- u. Absatz- Genossenschaft Mornheim. Samstag, 17. ds. Mis. von vormittags 8 Uhr al wird in unſerem Lager Schweinemiſchſutter abgegeben Wir erſuchen im Intereſſe aller, recht dringend di Bindegarureſte gegen gute Bezahlung zu ſammeln(Kg. etwa 7—9 Mk.) Es iſt Hart- und Weichfaſergarn getrennt zi halten. Dasſelbe kann nach ſpäterer Bekanntmachung ab liefert werden. Der Vorſtand. Gottesdienſt⸗Orduung der kathol. Gemeinde In der neuen Kirche an Werktagen: Freitag: ¾7 Uhr 3. S.⸗A. für Marg. Bauer geb. Dieter. 1/8 Uhr 3. S.⸗A. für den den Heldentod fürs Vater land“ Jakob Martin. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Julius Hoß. 8 Uhr beſt. S.⸗A für Joh. Dewald 4., Ehefrar A. Maria geb. Alter, Kinder: Adam, Magd. und Anna. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Don nerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Samstag: 1½7 Uhr geſt. S.⸗A. für Nik. Hoock, Ehefra geb. A. Maria Martin und Anverwandte. Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jungfrauen Konkregation. Zugleich gem— hl. Kommunion für die Schülerinnen der Frl. Gräff und Träger. Beicht Samstag um 2 Uhr. Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 17. Februar 25. Sch'wat Sabatt-Anfang 51 Uhr „ ⸗Morgen 880 Uhr „ Nachmittag 330 Uhr „ Ausgang 635 Uhr Wochentag-Abend 700 Uhr „ Morgen 700 Uhr Neumondweihe des Monats Ador „ ee, 1 Donnerstag und Freitag. S.⸗A. für 1 Lehrer Philipp chnitt f. Wochenab Wiſchpotim Sämtliche Uemüse- Sämereien boste Keimfabige Ware empfiehlt Georg Klemm, Heddesheim. aner Geſchüfts⸗Anzeiger— Viel geleſene, nparteiiſche Zeitung.— Verkins⸗Anzeiger Amtsblatt der Großh. Bi J Jauſerate haben nachweislich guten Erfolg. Geſchüäftsſtelle: Viernheim, Rathausſtraße Nr. 36. Erſcheinungstage: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag 5 Bezugspreis: monatlich 35 Pfg. mit Trägerlohn Gratis⸗Beilagen: wöchentlich 1 Sonntagsblatt, halbjähr⸗ lich 1 Fahrplan, jährlich 1 Kalender. Rebaktnon, Druck und Verlag: Johaun Martin. — 9 irger⸗3 rgermeiſterei Viernheim tung Inſertions⸗Gebühren: Lokale Anzeigen die 1ſpaltige Petit⸗ Zeile 12 Pfg. Auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Reklamen 30 Pfg. Beilagen⸗Gebühr: Bei 1000 Auflage 6 Mark. Deutscher Erfolg im Westen. * Der geſtrige deutſche Tagesbericht meldet einen er— freulichen Erfolg gegen die Franzoſen. In glänzendem An⸗ griff wurden 4 franzöſiſche Linien in der Champagne in 2600 Meter Breite und 800 Meter Tiefe genommen. 21 Offiziere und 837 Mann wurden gefangen, 20 Maſchinengewehre und J Minenwerfer als Beute eingebracht. 1 Autlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Holzverſteigerung in der Gemeinde Viernheim. Montag, den 19. Februar 1917 vormittags 9 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier: 31, 27% 109 Rm. Kiefern-Scheit-Holz „ Knüppel„ 1„ Stöcke. 4. Stück Aſt-Reiſig-Wellen 5. 2 1 Stangen-Reiſig⸗Wellen f 93 5 1 Reisſtangen(Bohnenſtangen) an die Meiſtbietenden verſteigert Viernheim, den 14. Februar 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. —. A— NN Bekanntmachung. Beſtandserhebung der Vorräte au Brotgetreioe und Mehl, Gerſte, Hafer und Hülſenfrüchten in den landw. Betrieben. 5 Nachdem die von uns rechzteitig nachbeſtellten Auzeigevor— zrucke zur Beſtaudsaufnahme bis jetzt noch nicht bei uns eingegangen ſind, wird es mehrfach vorgokommen ſein, daß verſchiedenen Perſonen lein ſolches Formular durch die Zähler zugeſtellt werden konnte. 10 Jollten anzeigepflichtigen Perſouen bis Montag, den 19. Fe⸗ bruar 1917, vormittags 11 Uhr nicht im Beſitze einer ſolchen Anzeige ſein, ſo hoben ſie dieſe ſofort auf unſerem Lebensmittelbüro abzu— holen und den Zählern an demſelben Tage noch ausgefüllt zu über— geben. 1 1 15 Die Erhebungspapigre der Zähler wollen ſpäteſteus bis ſpäteſtens Dieustag, den 20. ds. Mts., vormittags hier vorgelegt werden. Viernheim, den 17. Februar 1917. 11548 7315 5 48 1 f Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekauutmachung. elke: Unterhaltung des gemeiuheitlichen Faſelviehes; rung von Hartſtroh. Montag, den 19. Februar 1917 vormittags 9 Uhr wird auf Rathauſe dahier die Lieferung von ca. 60 Zeutner Hartſtroh Wenigſlfordernden verſteigert. Viernheim, den 17. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. hier die Liefe— Bekanntmachung. Betr.: Verſorgung mit Zucker. a Wir haben die Wahrnehmung gemacht, daß ſich in letzter Zeit „e Fälle häufen, wo bei uns die vorgeſchriebene Anzeige hinſichtlich Wegzugs von Familienangehörigen wie z. B. bei Einberufenen unterlaſſen wurden. Die Folge davon war, daß den Haushaltungsvorſtänden mehr Zuckerkarten ausgehändigt wurden, als ihnen wirklich zuſtehen. Wir ſehen uns deshalb veranlaßt auf die ſtrengen Strafbe⸗ mmungen aufmerkſaut. zu machen und fordern alle hier in Betracht kommenden Perſonen, die mehr Zuckerkarten beſitzen, als in den Kun— veuliſten der Händler eingetragen ſind, auf, die zu viel erhaltenen Zuckerkarten bis ſpäteſtens Dienstag, den 20. ds Mts. vormittags Uhr auf unſerem Lebeusmittelbüro abzuliefern. Viernheim, den 16. Februar 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Vieruheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Beſtellung von Saatgerſte. Nach einer uns von der Landwirtſchaftskaumer für das Groß: herzogtum Heſſen gewordenen Mitteilung, kann die Lieferung der bei uns beſtellten Sgatgerſte au Landwirte, die bereits 1916 Saatgerſte augebaut haben, nür daun ſtattfinden, wenn die bett. Landwirte ſich bereit erklären aus den ihnen verbleibenden% ihrer Gerſtenerute dieſelbe Meuge Gerſte noch weiter abzuliefern, wie ſie als Santgerſte beziehen. Es darf alſo durch den Zukauf von Saatgerſte keine Ver⸗ größerung des Gerſtevorrats ſtattſinden. 1 Die betr. Landwirte, die nicht bereit ſind, dte eutſprechenden Mengen Gerſte hierfür abzuliefern, wollen ihre Beſtellungen bis häteſtens Mohtag, den 19. ds Mts., vormittags 11 Uhr auf unſerem Lebens mittelbüro zurückziehen. Erfolgt dies bis zu dieſem Zeit⸗ punkte nicht, ſo nehmen wir an, daß ſie die Beſtellung aufrecht er— halten und die Bedingung erfüllt wird. Infolge der außerordentlich großen Beſtellungen auf Saat⸗ gerſte reichen die Vorräte der Saatbauſtellen nicht aus und muß Sagtgerſte aus den, anderen Bundesſtaaten bezogen werden. Es iſt deshalh hierbei mii erheblichen höheren Preiſen zu rechnen. Die Landwirtſchaftskammer hat ſich daher vorbehalten, ſoweit der Bedarf aus den Saatbauſtellen nicht gedeckt werden kann zu höheren Preiſen . Sgatgerſte für die Beſteller zu beſchaffen. Beſteller, die hiermit nicht einverſtanden ſind und auf Liefe— rung verzichten, wollen dies auch bis kommenden Montag, den 19. ds. Mts. auf unſerem Lebensmittelbüro melden. Wer bis zu dieſer Zeit keine diesbezügliche Erklärung hier abgegeben hat, muß ſich dieſer Bedingung unterwerfen. Mit Rückſicht auf die Nähe der Saatzeit muß auf unbe— dingte Einhaltung des Termins geachtet werden, zumal wir die Liſte noch an demſelben Tage zurückſenden müſſen. Viernheim, den 15. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung Betk.: Verkehr mit Knochen, Rinderfüßen und Hornſchläuchen. Im Intereſſe unſerer Kriegswirtſchaft iſt es unbedingt not⸗ wendig, auch kleinſte Mengen Knochen, beſonders die in den Haushal— tungen fallenden einer rationellen Verarbeitung auf Fett und Futter— mittel in den dazu beſtimmten Betrieben zuzuführen. Wir haben deshalb eine Sammelſtelle für Knochen bei dem Althändler Joſef Frank zu Heppenheim, kleiner Markt, errichtet und fordern alle Hausfſauen auf, ihre Kuocheu allwöchentlich oder wenig— ſtens allmonatlich an die Sammelſtelle abzuliefern. Herr Frank wird für das Pfund Knochen 3 Pfennig und an Händler 5 Pfennig zahlen. Wer Knochen und der richtigen Verarbeitung das Va⸗ terland. Jede Hausfrau, jede Köchin möge ſich in dieſer ſchweren Zeit der kleinen Mühe unterziehen, alle Knochen ſorgſam aufzubewahren und abzuliefern, wenn der Erlös dafür auch nicht groß iſt. Jedermann trage nach ſeinen Kräften dazu bei, daß keine Knochen verloren gehen, verrichtet oder durch falſche Verarbeitung vergeudet werden.. 5 Heppenheim, den 8. Januar 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Die vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis und weiſen die Hausfrauen bezw. Köchinen be— ſonders darauf hin. Die geſammelten Meutzen können entweder bei der Kreisſam— melſtelle oder den hieſigen Händlern Jakob Lublin Ww. oder David Schindler abgeliefert werden. Viernheim, den 15. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Vernheim. Lamberth. in kleinſten Mengen ſammelt erüllt eine Pflicht gegen auch zuführt, Bekanntmachung. Betr.: Leſeholznutzung. Wir ſuchen per ſofort 4 bis 5 Mann, die gewillt ſind, das dünne Reisſtangenholz aus Heide 4, das den Leſe— holzſammlern überlaſſen werden würde, zu hauen. Da die Arbeit nur einige Tage in Anſpruch nimmt, und die Not der ärmeren Bevölkerung an Brennmaterlal eine große iſt, ſehen wir der ſofortigen Meldung entgegen, damit wir das Weitere im Benehmen mit der Großh. Oberförſterei veran— laſſen können. Viernheim, den 15. Februar 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekauntmachung. Kreisheimarbeit. Wir fordern hiermit alle diejenigen, die gewillt ſind Militärſocken zu ſtricken, auf, ſich bis Montag, den 19. ds. Mts. auf unſerem Büro zu melden. Spätere Meldungen können nicht werden. Viernheim, den 17. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung Auf Grund des§el der Bundesratsbekanntmachung über Vorratserhebungen vom 2. Februar 1915(Reichs- Geſetzbl. S. 54) werden hiermit 1. die Kommunen, öffentlich rechtliche Körperſchaften und Verbände; 2. die landwirtſchaftlichen und gewerblichen Unternehmer. in deren Betrieben Kohlrüben geerntet oder verar— beitet werden; 3. alle, die Kohlrüben aus Anlaß ihres Handelsbetriebes oder ſonſt des Erwerbes wegen in Gewahrſam haben, kaufen oder verkaufen aufgefordert, die am 18. Februar 1917 in ihren Beſitz be⸗ findlichen Kohlrüben(Steckrüben, Wruken, Bodenkohlrabi) ſpäteſtens am 19. Februar 1917 bei der für ſie zuſtändigen Großh. Bürgermelſterel ſchriftlich anzumelden. Die Großh. Bürgermeiſterei hat die eingegangene Meldung in ein Verzeichnis einzutragen und die in ihrer Gemarkung vorhandene Geſamtzentnerzahl bis fpäteſtens den Betr.: mehr berückſichtigt und mit den übrigen Marken abzuliefern. 20. Februar 1917 dem unterzeichneten Großh. Kreisamt mitzuteilen. Wer vorſätzlich die Auskunft, zu der er auf Grund dieſer Bekanntmachung verpflichtet iſt nicht in der geſetzten Friſt erteilt oder wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht wird mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark beſtraft; auch können Vorräte, die verſchwiegen ſind, im Urteil für den Staat verfallen, erklärt werden.(§ 5 Abf. 1 der angege⸗ benen Bundesratsbekanntmachung vom 2. Februar 1915). Wer fahrläſſig die Auskunft, zu der er auf Grund dieſer Bekanntmachung verpflichtet iſt, nicht in der geſetzten Friſt erteilt oder unrichtig oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Geldſtrafe bis zu Dreitauſend Mark oder im Unvermögensfalle mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten beſtraft(§ 5 Abſ. 2 der angezogenen Bundesratsbekannt⸗ machung vom 2. Februar 1915). Heppenheim, den 16. Februar 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. rr Nach Verfügung Großh. Kreisamts Heppenheim vom 16. ds. Mts. ſind alle landwirtſchaftlichen Unternehmer in deren Betrieben Kohlrüben geerntet wurden, verpflichtet, alle am 18. Februar 1917 in ihrem Beſitz befindlichen Ko ſhl— rüben(Steckrüben, Wrucken u. Bodenkohlrabt) anzuzeigen. Die Anzeige hat bis spätestens Montag, den 19. ds. Mts., vormittags 10 Uhr auf unſerem Lebens— mittelbüro ſchriftlich unter Angabe der Gewichtsmengen zu erfolgen. Wer vorſätzlich die Auskunft, zu der er aufgrund dieſer Bekanntmachung verpflichtet iſt nicht in der geſetzten Friſt erteilt oder wiſſentlich unrichtige, oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu einem halben Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000 M. beſtraft. Viernheim, den 17. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Verkehr mit Zucker. Die hieſigen Kleinhändler pp. weiſen wir auf die im Kreisblatt Nr. 20 enthaltene Bekanntmachung über den Ver— kehr mit Zucker vom 5. Februar 1917 ganz beſonders hin. Hiernach ſind die Kleinhändler bis spätestens 20. jeden Monats verpflichtet, uns etwaige Aenderungen durch die Zu- oder Abgänge ſchriftlich anzuzeigen. Die Kundenliſte iſt hierbei jedesmal vorzulegen. Nach§ 7 der rubr. Verordnung haben die Händler die im Laufe des Monats eingelöſten Zuckermarken in Bün⸗ deln von je insgeſamt 99 Marken zu je 250 Gramm 25 Kg. Zuckergewichtsmenge in einem vorgedruckten Briefumſchlag bis Spätestens 10. eines jeden Monats unverſchloſſen bei uns abzugeben. Als Gewichtsverluſt werden für jeden Doppelzentner 1 Kg. berechnet, ſodaß bei Einrechnung des Gewichtsverluſtes 99 Marken zu je 250 Gramm— 25 Kg. Zuckergewicht entſprechen. Marken in einer geringeren Ge— wichtsmenge ſind in einen beſonderen Umſchlag zu nehmen Bei Ablieferung erhält Jeder die vorgeſchriebene Beſcheinigung, auf welche die Zuteilung des Zuckers erfolgt. Die fragl. Briefumſchläge haben wir bei Großh. Kreisamt Heppenheim beſtellt und können nach ihrem Ein⸗ treffen auf unſerem Lebensmittelbüro abgeholt werden. Den Tag der Ablieferung der Zuckermarken werden wir demnächſt bekannt geben. Viernheim, den 16. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Verſorgung mit Butter. Montag, den 19. ds. Mts. von vormittags 8½ Uhr wird an die Inhaber der Bezugskarten 1700 bis 1155 Butter in nachſtehender Reihenfolge abgegeben: von 1700 bis 1850 von 8 u bis 9 Uhr vormittags 1851„ 2074 9 105 6 1 300 10 113 1 301 600 11 12 1 601 900 2 3„nachmittags 9, e in N Viernheim, den 17. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betr.: * Stadt und Land. In dem Maße, wie ſich die Ernährungs- ſchwierigkeiten in den Städten geſteigert haben, hat ſich auch die Mißſtimmung in den Städten gegen das Land vermehrt. Man glaubt, daß das Landvolk noch aus dem Vollen leben könne, während der Städter ſich die größten Einſchränkungen auferlegen müßte; man be⸗ neidet deswegen nicht nur den Landmann, ſondern wirft ihm auch noch vor, daß er durch willkürliche Zurückhaltung der Lebensmittel die Preiſe wucheriſch in die Höhe treibe. Dieſe Stimmungen ſind in einer Zeit, die die größten Kraftanſtrengungen von der ganzen Nation verlangt, ſehr zu bedauern, denn dieſe Höchſtleiſtungen können nur erreicht werden, wenn alle Glieder der Nation— Stadt und Land— einträchtig zuſammenwirken. Wenn man bedenkt, daß durch die Blockierung unſerer Küſten die großen Zufuhren menſchlicher und tieriſcher Nahrungsmittel, die wir früher aus dem Auslande bezogen, abgeſchnitten ſind, und daß wir daher für unſere Ernährung nur auf das angewieſen ſind, was wir im eigenen Land erzeugen, ſo iſt es leicht begreiflich, daß licher Wucher wird nur in den landwirtſchaft⸗ lichen Produktionen getrieben, welche von ſtaatlichen Maßregeln, wie Höchſtpreisfeſtſetzungen, noch nicht ergriffen ſind. An dieſem Wucher ſind aber die Landwirte ſicherlich viel weniger beteiligt als der Zwiſchenhandel, der hier ein um ſo ergiebigeres Feld ſeiner Tätigkeit findet, als zumal der wohlhabendere Teil der Stadt⸗ bevölkerung keine Bedenken trägt, zur Be⸗ friedigung ſeiner Gelüſte ſelbſt die un⸗ verſchämteſten Preiſe zu zahlen. Wo der ärmere Teil der Bevölkerung auf ſo viel ver⸗ zichten und ſich Entbehrungen auferlegen muß, da ſollten auch die Beſſergeſtellten ſchon aus ſozialem Mitgefühl ſich zurückhaltender zeigen. Manche Mißſtimmung zwiſchen Stadt und Land würde auch vermieden, wenn die Städter eine genauere Kenntnis von den wirklichen Ver⸗ hältniſſen auf dem Lande und den Schwierig- keiten der landwirtſchaftlichen Produktion hätten, wie ſie, ganz abgeſehen von ſchlechten Ernten, die Einziehung der Mannſchaften Pferde bedingt ſind. Je mehr dieſe Verhältniſſe auch dem Städter klar werden, je mehr insbe⸗ ſondere durch Konſumvereine und ähnliche Be⸗ die Nachfrage nach Nahrungsmitteln ſtärker iſt als das Angebot, und daß die Preiſe ent⸗ ſprechend bedeutend geſtiegen ſind. Wollte man die Preiſe künſtlich auf dem alten Stand erhalten, ohne die Gefahr des zu ſtarken Verbrauchs zu lauſen, ſo hätte man alle Vorräte an menſchlichen Nahrungsmitteln und an Viehfutter mit Beſchlag belegen und pro Kopf an Menſchen und Vieh in entsprechend ſeſtgeſetzten Portionen verteilen müſſen. Daß dies eine unlösliche Aufgabe iſt, hat die Erfahrung bei der zwangsweiſen Verteilung auch nur der Hauptnahrungsmittel gezeigt. Wirklich genau und gerecht kann man nur das verteilen, was man feſt in der Hand hat; da man aber den Eigenverbrauch der Landwirte für Menſchen, Vieh und Saatgut ihnen be⸗ laſſen, und da man dieſen zumal bei den laufenden Einnahmen aus der Viehhaltung und aus Obſt und Gemüſe nur annähernd feſtſtellen kann, ſo iſt es erklärlich, daß die ländliche Be⸗ völkerung in bezug auf die Ernährung ſich in beſſerer Lage befindet als die ſtädtiſche, der nichts zuwächſt, ſondern die alles kaufen muß. Dieſer in den Verhältniſſen gegebene und nicht aus der Welt zu ſchaffende Unterſchied zwiſchen Stadt und Land ſollte aber doch keinen Grund abgeben, um zwiſchen beiden Parteien ein dauerndes Übelwollen hervorzurufen. Ein ſolches könnte nur begründet erſcheinen, wenn die Landwirte ihre zum Verkauf beſtimmte Vor⸗ räte zu ſpekulativen Zwecken abſichtlich zurück- hielten, um höhere Preiſe zu erzielen, oder wenn ſie dieſelben überhaupt nicht zum Verkauf ſtellten und lieber über das Maß des eigent⸗ lichen Bedürfniſſes ſelbſt verzehrten. Beides iſt ſicherlich nur in beſchränktem Umfange der Fall. Wohl aber kann bei einer falſchen Abmeſſung der Höchſtpreiſe und ihrer Verhältniſſe zueinander eine große Verſuchung entſtehen, einzelne land⸗ wirtſchaftliche Produkte ihrer direlten Verwendung zur menſchlichen Ernährung zu entziehen und erſt in anderer Form dem Verzehr zuzuführen. Wenn z. B. die Fleiſchpreiſe ſehr hoch, die Kar⸗ toffel⸗ und Getreidepreiſe verhältnismäßig niedrig normiert ſind, ſo liegt die Verſuchung ſehr nahe, Korn und Kartoffeln, auch Magermilch an Schweine zu verfüttern und dadurch beſſer als durch direkten Verkauf zu verwerten, eine Ver⸗ ſuchung, die um ſo ſtärker iſt, je mehr der Land⸗ den Wert auf ſeinen Be— ſtand an Groß- und Kleinvieh legt und ſich be— wußt iſt, daß nur bei einer ausgiebigen Fütterung dieſer Beſtand auch eine Rente bringen kann. Woher ſtammt denn nun eigentlich in den Städten die größte Entrüſtung und Erbitterung gegen das Land? In den Hauptnahrungs— mitteln iſt es weniger der Preis als die Knapp⸗ heit der Rationen, die Schwierigkeiten der Be— ſchaffung, ja die ſtellenweiſe auftretende Un— möglichkeit des Bezuges, die die Gemüter er⸗ regt. Hieran iſt aber der Landwirt nicht ſchuld, ſondern die ungenügenden Ernten und einzelne Fehlgriffe in den Maßregeln der Verteilung, und inn(Ai 11 die bei Pyol lem einem ſo neuen kaum zu vermeiden ſchwierigen U ⸗Boot⸗Krieg ſchreibt die Poſt', die ſich nicht die Flotte der Ver. Staaten zu fürchte da dieſe gegen Tauchboote nichts ausrichten und dent⸗ zugsvereinigungen ein möglichſt direkter Verkehr zwiſchen ländlichen Produzenten und ſtädtiſchen Konſumenten erreicht wird, um ſo eher dürfte eine richtige Beurteilung aller dieſer Verhältniſſe Platz greifen und damit der alte Friede zwiſchen Stadt und Land zum Segen des Vaterlandes wieder hergeſtellt ſein. PD. N. en 6 FAN. 94 7 8 1 iK 4 verſchiedene UKriegsnachrichten. Der Erfolg der deutſchen Flotte. Was die deutſche Flotte im bisherigen Ver- lauf des Krieges zu leiſten imſtande geweſen iſt, davon gibt einen klaren und unwiderleg— lichen Beweis die Zahl der vernichteten feind— lichen Kriegsſchiffstonnen. Es iſt der deutſchen 7 1 Kriegsmacht zur See möglich geweſen, 822535 der dabei nicht einge- Tonnen an Kriegsſchiffen feindlichen Flotten, rechnet Hilfskreuzer und Hilfsſchiffe, zu ver— nichten. Um einen rechten Begriff von dieſer Zahl zu bekommen, ſei hier erwähnt, daß die franzöſiſche Kriegsflotte bei Ausbruch des Krieges 100 000 Tonnen weniger, alſo etwa 700 000 Tonnen zählte und kurzem von einer amerikaniſchen Zeitſchrift als die dritte Kriegsflotte der Welt bezeichnet wurde. Die deulſche Kriegsflotte darf alſo mit auf ihren Erfolg ſtolz ſein. Moch Recht „Deutſchland wird den Krieg gewinnen.“ In einem Artikel über deu verſchärften London 0 noch vor wenigen machte:„Es iſt zum mindeſten ſicher, daß kein Handelsſchiff Neutralen oder Krieg— führenden mehr in See ſtechen kann, ohne mit möglicher Vernichtung zu rechnen. Wir müſſen alſo annehmen, daß Vernichtung von Handelsſchiſſen in Umfange eintreten wird. Die Leiter Deutſch— lands ſind nicht leichtſinnig und haben Wirkung ihrer Seeräubereierklärung auf f Neutralen vorausgeſehen. Deutſchland brauch 1 ie le 1 d N 0 „ an die deutſche 1 Zu Lande braucht Deutſchland nichts zu be— fürchten, da die Ver. Staaten keine Truppen befördern und Holland und Skandinavien durch 0 Deutſchlands Waffengewalt im Schach gehalten Gelingt es Deutſchland, England werden. z Ur abzuſchließen und die Stimmen der Neutralen unbeachtet zu laſſen, ſo wird es den Krieg gewinnen.“ Das klingt im Vergleich zu den ſiegesbewußten Artikeln, die das Blatt noch vor wenigen Wochen veröffentlichte, ziemlich kleinlaut. See Folgen der Seeſperre. Die Redakteure aller Marſeiller zeitungen richteten an die Senatoren und 9 geordneten Rhonedepartements ein gramm, in dem ſie dringend erſuchen, bei Regierung ſchleunigſt wegen des Tages ) (6 10* des in dem Fehlen genügender Arbeitskräfte durch und der ſtürzen nur noch vor be bärde er„Morning Tagen luſtig tatſächlich eine größerem 79*. 1 lich das Lamm im Löwenfell. Flotte nicht herankommen kann. Tele⸗ der großen Kohlen- mangels in Marſeille vorſtellig zu werden. Die Gaswerke haben nur noch für vierzehn Tage Kohlen. Die Lage der Induſtrie iſt ganz be⸗ denklich. Die Munitionserzeugung iſt bis zur Unmöglichkeit er⸗ ſchwert. Iſt dies eine Wirkung des deutſchen Tauchbootkrieges in Frankreich, ſo macht er ſich in Italien ſchon jetzt noch ſchwerer fühlbar. Nach den Berichten ſchweizeriſcher Zeitungen ſind in Genua, Florenz, Mailand Und anderen Städten infolge des Ausbleibens aller Frachtſchiſfe die Preiſe der Lebensmittel ſeit dem 2. Februar um 400% geſtiegen. In Turin arbeiten die Fabriken, darunter viele Munitionswerkſtätten, wegen Kohlenmangels nur noch an zwei Tagen der Woche. Ohne von der Zenſur behindert zu werden, ſtellt das Blatt feſt, daß die wirtſchaftliche Kriſe eine außerordentlich ſcharfe Form angenommen hat. Das Lamm im Löwenfell. ls der eleltriſche Funke aus Amerika den von Präſident Wilſon beſchloſſenen Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen mit Deutſchland ver⸗ kündete, mußte jeder noch ſo oberflächliche Kenner der Verhältniſſe auf der„anderen Seite des Ozeans“ darauf warten, daß ein mächtiges Löwengebrüll ſich erhebe, ein Fehdeſchrei ohne Furcht und Tadel,— als ein Zeichen dafür, daß Rooſevelt, der große, unermüdliche Teddy, mannhaft und reklamelüſtern auf ſeinem Poſten ſteht. Denn der Expräſident— man möge anſonſten von ihm denken und ſagen, was man wolle— war ſtets ein trefflicher Chorführer, wenn es galt, irgendeinen machtvollen Spektakel zu inſzenieren. Und wirklich, man wurde auch diesmal nicht enttäuſcht. noch ſein Echo, der Kabeldraht zitterte noch von dem Strom, der ihn durcheilt— da erhob ſich Theodor Rooſevelt und ſprach. Und zwar gab er kund und zu wiſſen: daß er die Kriegspolitik Amerikas auf jegliche Weiſe unterſtützen werde und ſich bereit erkläre, an von„Rauhreitern“ um ſich dort zähne⸗ fletſchend und unverzagt ins Kampfgetümmel zu Deutſchen höchſtperſönlich den Es war wieder einmal einer Diviſion zu reiſen, der Spitze nach Europa und den Todesſtoß zu verſetzen. die vollendete Gebärde des Löwen, deſſen Flanken beben und fliegen von Kampfesluſt. D gibt am beſten Rooſevelt wieder— 2 N Herrn allen Zeiten, in allen Stellungen, bei allen Be- iſt das Um und ſie hat ihn über alle ſchäftigungen. Dieſe Gebärde Auf des Herrn Rooſevelt, Höhen der ſteilen Reklameleiter hinweg bis zur Stelle des Präſidenten geführt. Das Merkwürdige und eigentlich Charakte- dieſer Löwe, der ſich riſtiſche dabei iſt nur, daß ſo wild und maßlos gibt, in 5 Wirklichkeit nur das Fell des königlichen? trägt. Hinter eres dieſem Fell aber iſt ein zwar in Ruhmredigleit erfahrener und geſchickter, momentan aber harm— loſer Mann verborgen, der noch keinem was zu Je Leide keinem was zu nicht vermag. Er Herr Rooſevelt, Leide tat und wohl auch tun wird, weil er es brüllt und das iſt der uns jetzt nach Worten mit ſeinen will, iſt das. Gegenſtück fährlicheren Löwen im gar alles. ſeinen „Rauhreitern“ vom weitaus Lammfell (Er geblich, ehe Wilſon zum erſten Male wurde. Er brüllte bei der zweiten konnte doch weder Hughes noch ſich die zuſchanzen. Und dann brüllte er geborener Brüllſucht gegen die Regierung w und zwar aus dem ſehr einfachen Grunde, weil es nicht ſeine Regierung iſt. Da aber alles e Motto verlangt und Wilſon als Friedensfreunk galt, ſchrieb Rooſevelt ſich den Deutſchland!“ auf ſeine Fahne. weil er den Vierverband ſo unendlich liebt, denn ehedem hat er Deutſchland gegenüber eine noch größere Liebe erkl Sondern weil es ſeinem Blute liegt, Krach zu machen, weil er überall Führer ſein will, wo es wie der Bayer „a Hetz“ geben kann. der amerikantſchen Erklärung auch eine ge Volte hinüber zu Wilſon ſchlagen. Und der einmal als„Nauhreiter“ üherfallen ge⸗ näm⸗ hrüllte ver— 10 gewählt n N 1 0 75 Nicht egen eiwa, Satz: enkige darum ſtellt er ſich wie„ dar. Der Telegraph tickte Herrſcher, eigenen jüngſten ſagt Darum mußte er nach 75 Wieder einmal: Denn die Rauhreiter⸗Poſe hat Teddy ſchon öfter eingenommen. Die „Rauhreiter“ ſind freiwillige Kavallerie, ſie rekrutieren ſich zum größten Teil aus Cowboys. Das heißt in deutſcher Überſetzung„Kuhjunge“, aber Herr Rooſevelt dürfte die ſhmboliſche Be⸗ zeichnung„Rauhreiter“ natürlich vorziehen. Dieſe Rauhreiter waren ſtets und allemal Rooſevelts letztes Aufgebot. Sie ſind der Schlußakkord ſeiner Donnerarie. Während der amerikaniſchen Frage brachte Wilſon auch die Rauhreiter aufs Tapet. Sie kamen an⸗ geblich—, ſahen und ſiegten nicht. Rooſevelt aber war an ihrer Spitze nur, als es den Rückzug galt. Und nun müſſen die Rauhreiter gegen Deutſchland herhalten. Erſt auf dem Schlachtſelde werden wir ihm glauben. Bis dahin aber erblicken wir auf der Innenſeite ſeines kühnen Wappenſchildes den frommen Spruch:„Vorſicht iſt die Mutter der Weis⸗ heit!!! Dolitiſche Ru Deutſchland. „Faiſer Wilhelm hat dem Kaiſer Karl von Oſterreich, der kürzlich im deutſchen Hauptquartier weilte, einen Gegen⸗ beſuch in Wien gemacht. Dem Deutſchen Kaiſer wurden auf der Fahrt durch Wien von der Bevölkerung begeiſterte Huldigungen dar⸗ gebracht.— Es iſt das drittemal, daß der Deutſche Kaiſer ſeit Ausbruch des Krieges in Wien weilt. Die beiden erſten Beſuche galten Kaiſer Franz Joſeph. Am 29. November 1915 beſuchte Kaiſer Wilhelm den greiſen Freund und am 28. November des folgenden Jahres ſtand er in tieſſtem Schmerz an der Bahre des verblichenen Verbündeten in der Hofburgpfarr⸗ kirche. Der jetzige Beſuch galt dem jungen der in Gemeinſchaft mit ſeiner Ge⸗ mahlin, der Kaiſerin Zita, in herzlichſter Weiſe den kaiſerlichen Gaſtfreund und Bundesgenoſſen empfangen hat. „ Im Finanzausſchuß der bayeriſchen Abgeordnetenkammer erklärte der Miniſter des Innern, zu berechtigten Klagen gegen das Kriegsernährungsamt in Berlin beſtehe kein Grund. Der Gedanke der . en Errichtung von Kriegsgeſellſchaften ſei gut ge⸗ ieſe Ge⸗ die äußere Haltung des er pflegte ſie zu weſen. Es ſei anzunehmen, daß die Auſſicht ſeitens des Reiches in genügendem Umfange ausgeübt werde. Die Preiſe der Kriegsgeſell⸗ ſchaften ſeien teilweiſe ſehr hoch, von Wucher könne man aber nicht ſprechen. Die bayeriſchen Intereſſen ſeien den Kriegsgeſellſchaften gegen⸗ über ſehr tatkräftig gewahrt worden. Die Aus⸗ gabe von Not-Kleingeld ſei vorſichtig zu be⸗ handeln. Es ſei zu hoffen, daß durch die fetzt vermehrte Prägung dem Mangel abgeholfen werde. Rußland. über Stockholm bekannt wird, hat der ruſſiſche Generalgouverneur von Warſch ſich mit einem Rundſchreiben an fämtliche polniſchen Gouverneure gewandt. Er rät ihnen, um ihre Penſion zu erhalten, ihren Abſchied zu nehmen. Man gibt alſo in dieſen Kreiſen Polen endgültig verloren. Amerika. der Miniſterrat der Ver. Staaten, die Frage der Ausfahrt von Handels— urde, iſt zu dem Ergebnis ge⸗ Präſidenten, eine ab- g einzunehmen, gutzu— Perſönlichkeit äußerte, en Tag etwas kritiſcher. Tag deutlicher die Abſicht h alle möglichen Mittel einen zu vermeiden Sitzung der Budgetkommiſſion vegen des andauernden deutſcher Waren auf Märkten an die Regierung ge— in Vertreter der Regierung erklärte, einzelne deutſche Waren in Rußland herſtellen ließen und daher die Einfuhr aus deutſchland notwendig wäre. Die Regierung hätte jedoch Maßnahmen ergriffen, um die Ein— dieſer Waren unter falſchem Urſprungsver— Finnland zu verhindern. Staaten Anfrage 1 uhr 1) merk über Der Pall Guntram. 23] Kriminalroman von Wilhelm Fiſcher. (Fortſetzung.) „Na, beruhigen Sie ſich erſt, Mann,“ ſagte Brand, während der Wächter ſeinem Kameraden, r ſich der Gruppe näherte, zurief:„Schließ Wilm! Schließ zu.“ „Biſt wohl meſchugge, Fritze, erſcht ſagſte, ſull uffmache, und jetzt kommſt'e ſu.“ Brand ſah ein, daß der Mann neben ihm recht hatte, der ſich jetzt mit den Worten:„Wenn nicht zugeſchloſſen wird, haben wir in einer Viertelſtunde ganz Wiesbaden hier!“ wie ver— zweifelt in die Haare griff. Er befahl daher dem Aufſchließer in ſo autoritativer Weiſe, den Garten wieder abzu— ſchließen, daß dieſer, wenn auch kopfſchüttelnd, zem Befehl nachkam; dann eilte er unter Führung des Wächters mit Wrede zum Tatorte hin. Die Leichen lagen in einer Blutlache und in der Stellung, die ſie bei ihrem Sturz von der Bank innehatten. Die Fauſt des Mannes um⸗ klammerte noch den Hals des Weibes. Ein furchtbarer Anblick, der noch entſetzen⸗ erregender durch den Umſtand wurde, daß die Toten im Faſchingskoſtüm waren. „Mors carnevale!“ flüſterte Brand tief er⸗ ſchültert, als er ſich über die Leichen bückte, um ihre Masten ſo weit zu lüften, daß ihre Ge⸗ ſichtszuge kenntlich würden. „Meine Ahnung! Sie ſind es! Ein Gottes⸗ gericht hat hier ſtattgeſunden, vor deſſen Majeſtät das feierlichſte Strafgericht der Menſchen er⸗ blaßt. Zweifellos bat er das ihm läſtige Weib Der , ich W 2 hierhergelockt, um ſie zu erwürgen, und ſie war In der Notwehr hat ſie ihn darauf vorbereitet. erſtochen,“ raunte er Wrede zu. „Vielleicht ſind beide ſicht beſeelt geweſen und das eine ſiel von des andern Hand!“ flüſterte Wrede zurück. „Auch möglich, aber jedenfalls iſt er ihr Bruſt ſtecken. Na, Herren Sachverſtändigen hören,“ ſagte Brand, dann befahl er dem Wächter, deſſen Namen er ſich notierte, die Leichen in ihrer Lage zu laſſen und Unberufene fernzuhalten. Der Mann ſperrte ſchweigend den Hauptweg an beiden Seiten durch Seile ab, während Brand durch das Telephon die Kriminalpolizei und dieſe die Staats anwaltſchaft alarmierte. Wrede eilte in das Parkhotel, um Guntram zu in⸗ formieren; Brand blieb indeſſen im Kurhauſe zurück. Wenige Minuten ſpäter ſtand Guntram vor den Leichen der Mörder ſeines Weibes; noch nie in ſeinem Leben zuvor, ſelbſt an der Leiche ſeines Weibes nicht, war er mehr von der reinigenden Kraft des Todes überzeugt. „Ein mächtiger Vermittler iſt der Tod!“ flüſterte er und wandte ſich ab.„Die beiden ſind von einem Höheren gerichtet, vor deſſen Entſcheidung mein Haß und jedes Gefühl von Rache und erhaltener Genugtuung zurücktritt. Nur eines, werter Freund; ſollten Sie bei der Hausſuchung irgend welches Material gegen Frau Jerſchke finden, mir zuliebe ſorgen Sie dafür, daß ſie in dieſe Tragödie nicht hinein⸗ von der gleichen Ab⸗ zuvorgekommen, ſonſt würde der Dolch in der darüber werden wir ja die mur eee gezogen wird. Sie werden doch die Sache in der Hand behalten?“ fragte er den Freund. Brand nickte:„Sie wollen wohl hinüber. Meines Erachtens nach iſt Jerſchkes es am beſten, Frau Jerſchke und das gnädige Fräulein reiſen noch heute nach Homburg oder Das Verbrechen wird unter ſenſationellen Umſtänden die ganze Stadt in Aufregung bringen. Der Ver⸗ kehr Lariſchs in der Familie und ſeine Be— mühungen um die Hand des Fräuleins ſind, wie mir Wrede mitteilt, öffentliches Geheimnis. ſonſt wohin ab. den obwaltenden Durch ihre Abreiſe entziehen ſie ſich alſo allen Unannehmlichkeiten und Scherereien. Der Neid, die Schlechtigkeit und die Ungerechtigkeit der Welt ſind eben Faktoren, mit denen man rechnen muß wie mit der Schadenfreude, die Schopen- hauer die größte der Freuden nennt.“ Guntram ſah die Notwendigkeit der Abreiſe für die Damen ein und ſie dazu zu bewegen, wurde ihm durch Jerſchke ſelbſt erleichtert, der, während die Damen beſtürzt und entſetzt über den Eklat jammerten, zu dem Baron ſagte: „Tolle Geſchichte das! Am beſten für uns, wir reiſen noch heute ab. Was meinen Sie dazu!“ „Ganz meine Meinung; es iſt das Beſte.“ Die Damen billigten ſofort den Vorſchlag; Fräulein von Winterfelb eilte in ihr Zimmer, um der Zoſe ben Befehl zum Packen der Sachen zu erteilen, Jerſchke ius Hotelburegu, um ab⸗ zurechnen; ſo waten Frau Ulrike und der Baron allein. „Alſo Lariſch war bas Haupt der Erpreſſer⸗ banbe, die Sie verſolglen, dann, der beſchämende zu Cc reren* 1 Augenblick iſt für mich gekommen...“ begann ſie zögernd. „Bitte, gnädige Frau. Alles verſtehen, heißt hier im vollſten Sinne des Gedankens, alles verzeihen,“ antwortete er leiſe. „Sie wiſſen alſo?“ fragte ſie leiſer; jäh er⸗ rötend und auf ſeine bejahende Geſte erzählte ſie ihm in fliegender Haſt die Machinationen des Schurken, denen ſie zum Opfer gefallen ſei, um mit der Klage zu ſchließen:„Man wird den Schuldſchein bei ihm finden; ich bin ver⸗ loren.“ Frau Ulrike war in einer fürchterlichen Auf⸗ regung; ſie tat ihm herzlich leid. „Mein Wort darauf, wir werden Mittel und Wege finden, daß Ihnen weiterer Arger in dieſer Sache erſpart bleiben wird. Im ſchlimmſten Falle werden Sie vor dem Unterſuchungsrichter beſchwören müſſen, daß der Schuldſchein Ihnen durch Drohungen abgezwungen worden iſt.“ „Das will ich und kann ich mit ruhigem Gewiſſen tun; wenn nur mein Mann nichts davon erfährt, oder gar Irma!“ rief ſie mit weinender Stimme aus.„Wenn Sie wüßten, wie ich ſchon meinen dummen, krankhaften Streich bereut habe; was ich gelitten habe, was ich noch leide. Ihre arme Frau erſt! Ich kann es mir denken. Dieſe Vampyre haben uns die Erde zur Hölle gemacht. Jetzt, wo alles gut war, denn ich habe das Geld parat, um den Schein einzulöſen, jetzt lommt der fürchterliche Mord dazwiſchen...“ „Ich verſtehe Sie und gebe Ihnen mein Wort, Jerſchke erfuͤhrt in ſeinem ganzen Leben nichts von dem, was wir wiſſen, gnäbige Frau⸗“ Am Husguck. Juternationale Deutſchenfeinde. Wie der„Figaro“ berichtet, hat ſich in Paris ein internationales Komitee deutſchfeindlicher Vereinigungen gebildet, das den Kampf gegen die„deutſche Infiltration“ aufnehmen will. Vor einigen Tagen trat das Komitee zu einer Sitzung zuſammen. Vertreter waren der„Bund der anlideutſchen Nationalverbände des Oſtens und Südoſtens“, der italieniſche Verband zur Abwehr des Deutſchtums, die ruſſiſche Geſell⸗ ſchaft, das tſchechiſch⸗franzöſiſche Komitee, die belgiſche Patriotenliga, die belgiſche anti⸗ germaniſche Liga und die engliſche Union. Man beſchloß, auch nach dem Kriege das Deutſchtum in jeder Form zu bekämpfen, beſonders auch auf wiſſenſchaftlichem und induſtriellem Gebiete. Einen würdigen Vorſitzenden hatte das genügt. Nahrungsſorgen in Paris. Als die Pariſer Zeitungen dem engliſchen Plane der Aushungerung Deutſchlands zujubelten, haben ſie ſicher nicht daran gedacht, daß es auch für ſie einen Tag geben wird, an dem ſie ihre Leſer über die Nöte des Leibes und Lebens wegen der Nahrungsmittelknappheit hinwegtröſten Jetzt iſt der Tag längſt gekommen. Die ſtrenge Kälte der letzten Wochen hat die Die müßten. Lebensmittelpreiſe weſentlich verteuert. Pariſer Bevölkerung war infolge der Kohlen⸗ knappheit gezwungen, die Kohlenbeſtände der Elektrizitätswerke und der Gasanſtalt anzugreifen. Dieſe wurden an die Bevölkerung zum Einkaufs⸗ preis abgegeben. Die minderbemittelten Klaſſen müſſen für 10 Kilogramm einen Franken be⸗ zahlen, die Bemittelten für 50 Kilogramm zehn Frank. Dieſe Kohlen, ſagt ein engliſcher Bericht⸗ erſtatter, beſtehen aber zum größten Teil aus Die Brennholzpreiſe ſind phantaſtiſch hoch. Die Stadt hat große Gebäude zum täg⸗ lichen Aufenthalt von Frauen und Kindern zum Steinen. Schutz gegen die Kälte einrichten laſſen. Dazu kommt, daß die Lebensmittel mit jedem Tage knapper und teurer werden.— Der deutſche J⸗Boot⸗Krieg wird das Seine tun, um Nöte zu verſtärken. Italieniſche Kriegsgebote. Die Lehrer in Toskana haben, wie „Corriere“ berichtet, Schüler ergehen laſſen, aus denen die Furcht vor einem allgemeinen Aufſtand bei längerer der 48. B.: AHF bellion anſtacheln wollen... „Lehne dich nicht gegen die Geſetze ſich auf uns zu ſtürzen... Laſſe dich nicht von den Stimmen des Aufruhrs verleiten!... Man weiß nicht, wie lange der Krieg noch dauern wird. ſo lange währen ſehen, Widerſtand leiſten können Von Nah und fern. wir nicht mehr bis 171 Ein Schulbeiſpiel für die Zivildienſt⸗ pflicht wird ſich in der oldenburgiſchen Weſer— marſch ergeben. Der Landmann von Thülen in Strückhauſen, der zu den Fahnen einberufen worden iſt, verlor kürzlich ſeine Frau durch den Tod. Seine Landſtelle lag infolgedeſſen brach. Jet Setzt Land nicht verkommen zu laſſen. Er fordert öffentlich auf, die Düngerlieſerung und das düngerfahren zu übernehmen, da er ſonſt auf Grund der Zivildienſtpflicht vorgehen würde. Brunnenidyll in Elbing. Große Volks— anſammlungen, die nicht eines gewiſſen Reizes N entbehren, da ſie an die Brunnenidylle des Norgenlandes erinnern, finden jetzt allabendlich in Elbing am Pfeifenbrunnen auf dem Alten Markt ſtatt. ſchmähen dies nicht, bis aus den enlfernteſten traßen und holen ſich Waſſer. Der„Pfeiſen ers ü ſich das Komitee gewählt— den Abbé Wetterl6ö!— dieſe 10 Kriegsgebote an ihre Traue nicht denen, die dich zur Re⸗ a Der Feind lauert nur auf den Augenblick unſerer Uneinigkeit, um Aber glaube nicht denen, die ihn hat der Amtsvorſtand eingegriffen, um das U in 2 Daraufhin gab der Student auf ſeinen Bruder Als der Student ſah, letzungen Da im größten Teile der Stadt die Waſſerleitung in den Häuſern eingefroren it, kommen die Leute, ſogar feine Damen ver⸗ Weingarten. geſetzt worden. ausfuhr nicht in Betracht kommt. Ein eigenartiges Heiratsinſerat. Anf. eee brunnen“, ein geſchichtliches Wahrzeichen Elbings, ſtammt aus den erſten Anfängen der Stadt Elbing und beſtand ſchon vor 1319. Das vor⸗ zügliche Waſſer kommt aus einer Quelle bei Die Bierausfuhr aus Bayern iſt vom 1. Februar d. Js. von 35% auf 20% der Durchſchnittsausfuhr im Jahre 1912/13 herab- Das Gerſtenkontingent für die bayeriſchen Bierbrauereien wird nur von 35 90 auf 30% beſchränkt, was freilich für die Bier⸗ Eine Annonce in der„Frank. Ztg.“ hat folgenden Wortlaut:„Deutſches geb. Mädel, blond, ev., 20, möchte einem vermög. Herrn bblinder 7 Uhr früh unterſagt. Gewiſſe Betriebe, dar⸗ unter der Telegraphen⸗ und Telephondienſt, die Waſſerleitungen, Gaswerke, Heil- und Pflege- anſtalten und die Zeitungsdruckereien ſind von dieſem Verbot ausgenommen. Lin wertvoller Geldbrief verloren. Auf dem Wege vom Beregſzaſzer Poſtamt zur dortigen Eiſenbahnſtation iſt ein Geldbrief mit Filiale der öſterreichiſch-ungariſchen Bank ſuchung konnte bisher den Täter nicht feſtſtellen. Zugeinſchränkungen in Paris.„Temps“ Truppentransporte zur See. 5 , e , ns reſte nde Httahie S 2 7 7 2 + 2 2 7 25 Cee a no ſnranterie A0. fe iotertonnen Vine Csfaaton S , Ene Ar 140 2 76 gn SO hältniſſen gewinnt die Frage des portes zur See ein erhöhtes Intereſſe So ſicher, daß der Transport einer größeren Armee Seeſchiffen“ außerordentliche Anforderungen Schiffsraum ſtellt. Von“ der Zahl tonnen(je 2,83 Kubikmeter), die das Schif müſſen ungefähr 40% für Maſchinen, räume uſw. abgezogen werden, es bleibt ſor Nutzwert des Schiffes mit 60%. Ein Be U Bataill Infanterie beanſprucht einen Raum von 0 1 ö 0 Batterie 2000 Tonnen, eine reitende Batterie 3000 Tonnen, eine Infanterie-Munitionskolonne 2300 EE ³· Unter den augenblicklichen militärpolitiſchen Ver-⸗+ Tonnen. Truppen-Trans-⸗ mit den entſp viel iſt auf an Regiſter— „land Tonnen, eine Eskadron 2300 Tonnen, eine fahrende 5 5 95 52 55 f. 221 T ine Arti„ie- Mniti Sfpülnnne 250 ö Kriegsdauer deutlich hervorleuchtet. Da heißt Tonnen und eine Artillerie-Munitionskolonne 2500 e — Zur Einſchiffung einer! rechenden Munitior 85 000 Regiſter-T bedarf lazaretten Schiffe nö onnen oder 28 gro ES natürlich großer überhaupt in über See geſch für den Infanterie-Diviſio den notwer längere Fahrt 120 Truppenmaſſen, die 9 Ozeanreiſen heute wahr führen. Betracht kommende 2 werden brauchte En init mit Kriegsinvald. bevorzugt) durch Heirat ein mütliches Heim bereiten.“ Durch ein explodierendes Faß: ſchlagen. der 40 Jahre alte Arbeiter Peter Nies Arbeit in den Gärkeller einer Bierbrauerei Mährenddeſſen zerſprang ein Faß, vermutlich infolge Gasbildung, und der Boden traf Arbeiter ſo ſchwer, daß er kurz danach ſtarb. er⸗ In Pſungſtadt in Heſſen begab ſich zur 0 ge⸗ ) den Schreckenstat eines Morphiniſten. Ein tragiſcher Vorfall hat ſich in Heriſchdorf Schleſien abgeſpielt. werden ſollte. An dem Verſuche, weſende Bruder, ein verhindern Offizier, einen Repolverſchuß ab. in Ein Student, der Sohn einer dortigen Witwe, hatte ſich durch ſtändigen Morphiumgenuß eine ſchwere Nervenzerrüttung zugezogen, ſo daß er in eine Anſtalt gebracht weiler Mor— phium zu nehmen, wollte ihn der zufällig an— 7 ͤ ͥͤͥ oo [Zugverkehr weiter eingeſchränkt der Oſtbahn verkehrt auf den jeder Richtung nur noch ein Zug, auf den größeren Linien f Züge täglich. Vorort- und Fre r wurde ein— linien luch der geſchränkt Die Blattern in Norwegen. orwegiſche Amerikadampfer„Chri einem Blatternkranken an Bort Trotz größter Vorſichtsmaßrege en verbreitete ſich die Seuche raſch in wegen. In Chriſtiania wie in Bere Anzahl Perſonen an Blattern erkrankt und jeder Tag fordert neue L Neue Exploſio halbinſel. Das meldet aus Hape exploſion in ſammelte die ri Regierung 6000 Pf Finnland, die nach den Lappmarken zu tionstransporten auf der Nowaniemi— ein. hörd auf der Murman— Stockholms Tidningen eine große Munitions- Anfang T l 4 ſiſche Strecke gas er richtet hatte, richtete er die Waffe gn. e N was er angerichtet hatte, richtete er die Waffe Kantalahti—Kolahalbinſel geſchickt werden ſollten. Die gegen ſich ſelbſt und erſchoß ſich 0 ſind nie 9e U Offiziers gefährlich. Wien am Tage ohne Straßenbahnver⸗ Die Kohlennot hat in Wien zu weiteren tehr. außerordentlich ſchwerwiegenden geführt. Der Betrieb! bahnen iſt bis auf weiteres Maßnahmer in der Zeit Der Bezug elektriſcher Energie für Ver⸗ ht lebens— ber ſtädtiſchen Straßen— von 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags ſowie nach 8 ½ Uhr abends gänzlich eingeſtellt worden. motoriſche Mehrere tauſend Fuhren waren geſammelt, als plötzlich die geſamte Transportorganiſation auf gelöſt wurde. Nach vollkommen glaubwür 1 Nachrichten iſt um die Weihnachtszeit 0 ſamte an dieſer Linie abzuführende Munitions menge im Werte von über 60 Millionen bei Kantalahti in die Luft geflogen. Die Exploſion war ſo gewaltſam, daß auch Bauten der Murmanbahn ſchwer beſchädigt wurden. Gleich— zeitig zerſtörte eine Feuersbrunſt alle Vorräte für die Lebensmittelverſorgung. die Zwecke wird in der Zeit von 6 Uhr abends bis nachmittag 300 Stück Tauſend⸗Kronen-Noten, welcher vom Beregſzaſzer Steueramt an die Marmaroßzigeter adreſſiert war, abhanden gekommen. Die Unter- zufolge mußte auf der Pariſer Ringbahn der a. 0 eee 25 eee.. EF ĩ²˙¹Ü1' nfpfppfKE... ̃˙.— Vor⸗ 5 g bereitungen und umfangreicher Umbauten, wenn eine n U Lruppenabteilung de Auf in Erdbeben in Bulgarien. Am Sonntag wurde in Cuprija, Despotawatz, Swilajnatz und anderen Orten des Morawatales ein ziemlich ſtarkes Erdbeben verſpürt. Schaden iſt nicht angerichtet worden. Exploſion einer Pittsburger Munitions⸗ fabrik. Eine amerikaniſche Munitionsfabrik in Pittsburg, die ſeit kurzem Granaten herſtellte, iſt durch Feuer zerſtört worden. Der Schaden wird auf zwei Millionen Dollar geſchätzt. Gerichtshalle. Frankfurt a. M. Anfang Dezember wurden hier 31000 Brotſcheine, 800 Fleiſchkarten und 1000 Seifenkarten geſtohlen. Als Täter wurden dieſer der Kunſtſchloſſer Schönmann zu drei Jahren nis, der Schneider Karl Kaſpary zu drei einem Monat Zuchthaus, der Fahrrad— händ Max Gerhardt zu drei Jahren zwei Monaten Gefängnis und der Händler Philipp Klühn zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Jnſterburg. Der Doppelmord im Forſthaus ) hat vor dem hieſigen Militärgericht hluß gefunden. Es handelt ſich um die und Beraubung rfrau Helene 74 Jc6 Fräulein Auguſte Baußus in der Wrirtſchaft zur wurden in dem Forſthaus in Oſtpreußen erſchoſſen, dwebelleutnant im Felde Landſturmgefreite aßeninken ermittelt, der hre re 2 Beweis materials der erd E. 48 Urteil lautete auf n Geſtändnis al Todesſt Straßburg i. Vom außerordentlichen wurden mehrere Kleingeldhamſter, bei zen bis zu mehreren tauſend Mark den, zu je 14 Tagen Gefängnis Elf Vermiſchtes. Der Geldwert der Menſchen. Eine Verſicherungsmathematikern zuſammenge— ſtellte höchſt originelle Einſchätzung der den ver— ſchiedenen Berufs- und Vermögensklaſſen ange— nden Menſchen oder genauer der in ihre dung inveſtierten Kapitalien findet ſich in mſchau“. Die Sterblichkeitsverhältniſſe ſind rechnung ſo berückſichtigt, daß die r die Verſtorbenen auf die Überlebenden übertragen werden. Nack ergebenden . reſultaten n junger Ge— er Lehrer ſofort n Gehalt von müſſen, damit 0 ſich auch es in Klaſſen. 0 ital 6300 ich früheſtens vom 15. 0 yr ab reichlich muß meiſt warten, ehe der günſtiger Weiſe n iſt Ver⸗ M2 von ſich das Ve die Er⸗ et die im Ausbildung eren Ständen ins— der Söhne Bei den die omi ziemlich Er⸗ Sarglieferant des Vierverbaudes. vir(8 nicht Nicht nur, daß terial d aller— Dinge Frankreich in Japan. Nachrich entnin er in Tokio erſcheinenden Zeitung dieſe Des— t dem mit 0 fal n werder Man 117 yar ifa 11nd 30* 7 Rechnung ranzöſiſchen und engliſchen giorung hofßr ö Ang beſfodto „Auch Irma nicht?“ fragte ſie, während ſie ihm dankbar die Hand reichte. „Auch Irma nicht!“ Er preßte einen Kuß auf die zarte Hand. „Gott, Gott, nein!“ Ich bin wie aus den Wolken gefallen,“ ſagte Frau Ulrike, dann meinte ſie nach einer Pauſe ruhiger:„Sagen Sie, Baron, Sie haben die Leichen ja geſehen; iſt ſie ſchön?“ Dieſe echt weibliche Frage entlockte ihm ein Lächeln; ſtakt aller Antwort überreichte er ihr die Photographie Ernas, die Frau Ulrike ihrem ſoeben eintretenden Manne mit den Worten zeigte:„Du, das iſt ſie! Sie iſt wunderbar ſchön.“ „Komiſch,“ ſagte Jerſchke,„daß die ſchönſten Frauen meiſt auch die ſchlechteſten ſind.“— Dann gab er Guntram das Bild zurück; ſich an ſeine Frau wendend, ſagte er ernſt:„Wir ſind wieder einmal mit unſeren Bekanntſchaften her⸗ eingeſallen.“ „Aber, lieber Mann,“ verteidigte ſie ſich, „konnte ich ahnen, daß der junge Herr, als er ſich ſo unbeholfen und ſchüchtern vorſtellte, ein ... O Golt, nein! Das iſt zu ſchrecklich!“ „Na, beruhige dich man! Ich mache dir ja keine Vorwürfe, aber nun fix; in einer Stunde fahren wir nach Baden-Baden. Aus den Augen, aus dem Sinn!“ ſagte Jerſchko begütigend. „Am liebſten zwar würde ich mit euch nach Schaffhauſen fahren!“— Er zwinkerte dem Baron mit den Augen zu,—„um euch zu beweiſen, recte ad oculos zu demonſtrieren, daß unſer Reinfall denn doch noch größer iſt pie der dort.“ Der Baron lachte auf:„Geſtatten Sie, geſtaltete es noch gräßlicher. Ein ſolches Gottes⸗ gericht wirkt wie Blitz und Donner auf unſere Ich kann mir ungefähr ausmalen, wie die eine Mark; wie er ſich ſofort überze Herr Jerſchke, daß ich mich von Ihnen und Ihren Damen an der Bahn verabſchiede.“ mir, Sie dirigierten die ganze Flucht aus der Offentlichkeit. Die Geſchichte iſt mir doch in die Glieder gefahren.“... Irma dem Baron die Hand, und mit dankendem, ſehen zu Hauſe und herzlichen Dank.“ „Vielleicht kommen Sie vorher nach Baden⸗ Baden, Baron; und machen Sie's gut,“ rief 111055 ihm zu, als ſich der Zug in Bewegung ſetzte. Guntram war die nächſten Stunden ſo zer⸗ ſtreut, daß Wrede, der im Auftrage Brands ihn, wie verabredet, im Reſtaurant des Kur⸗ hauſes erwartete, verwundert ſeine Erzählung abbrach, als er bemerkte, wie wenig ihm ſein Gegenüber Ohr ſchenkte. „Entſchuldigen Sie, Wrede. die Gedanken nur ſo durcheinander. Dieſem Hexenſabbath von Senſationen ſind meine Nerven denn doch nicht gewachſen. Das ſchreck— liche Bild von heute morgen will mir nicht aus dem Sinn. An der Bahre des Todes der— jenigen zu ſtehen, Wrede, die man noch geſtern lebend ſah, geht auf die Nerven,“ ſagte er, in ſich erſchauernd. Mir ſchwirren uns gleichermaßen feſt an einen Menſchen. Wenn auch das Bild eines ſolchen Todes, der dies⸗ mal maskiert kam, an und für ſich ein gräßliches iſt, der Haß, den ich gegen die beiden hegte, „Seltſam in der Tat! Haß und Liebe kitten „Aber natürlich, Baron, am liebſten wäre Kurz vor der Abfahrt des Zuges reichte innigem Blick flüſterte ſie errötend:„Auf Wieder⸗ Nerven. den Damen erging, als Sie ihnen Schreckenskunde brachten.“ 8 L Finger die Aſche von ſeiner Zigarette. beſchreiblich! Ich bin eigentlich herzlich daß ich Stadt ſcheint ſchon alarmiert zu ſein!“ a Guntram wies auf die Menſchenmenge, ſich im Kurgarten angeſammelt hatte und nach der Stelle hindrängte, auf der das nächtliche D fältig inzwiſchen beſeitigt worden, Hunderte mit zäher Ausdauer aus, um am Schauplatz der Tat dieſe in allen möglichen Variationen zu erörtern. Trotz der frühen Mittagsſtunde war jeder Tiſch der Garten⸗ reſtauration beſetzt; die Kellner wurden von den aufgeregten Gäſten mit Fragen beſtürmt. Wrede an Guntram, der nur ſagte: „Na, dann werden wir wenigſtens erfahren, was Freund Brand der Offentlichleit zu ſagen ſür gut befindet.“ In der Tat, wie der Wolf in der Fabel rief ein Zeitungsjunge fünf Minuten ſpäter das Extra⸗ blatt aus, um das ſich, trotz des Preiſes von zehn Pfennig, die ju einem Penſionopolis, wie Wiesbaden, immerhin eine große Rolle ſpielen, Na,“ rief der Baron und klopfte mit dem „Un⸗ 9. 1 froh, ſie über die Berge habe; die halbe Veichen? Leichen die 1 Drama ſich abgeſpielt hatte; obwohl dort nichts gewidmet. mehr zu ſehen war, waren doch nach Entfernung und unſere Ermittelungsbehörden verhalten der Leichen alle Spuren des Verbrechens ſorg⸗ dieſem ſenſationellen Ereignis gegenüber merk⸗ harrten würdig zugeknöpft; der Polizeibericht widmet einer Tat, durch die unſere ſonſt ſo friedliche, „Die Extrablätter werden nicht mehr lange auf ſich warten laſſen, Herr Baron,“ wandte ſich die ſo ſchlau waren, für ihre Gäſte Kellnern, 0 1 71 Tann 1717 zwanzig Pfennig un zu kaufen, mehr bezahlt. Guntram gab wurden dem Kellner für das Extrablatt ganz im modernen Senſations⸗ ſtil, den wir glücklich den Amerikanern abgeguckt haben, redigiert. Dem Schrecken und dem Ent⸗ ſetzen des Parkwächters bei Entdeckung der der Lage derſelben; den Blutſpritzern; dem goldblonden Haar der Erwürgten; dem Dolch, mit dem ſie ihren Mörder erſtochen; dem Domino, den ſie trug, waren ganze Abſchnitte Dann hieß es weiter:„Die Polizei ſich vornehme Badeſtadt, in der das Leben von den Stürmen weltſtädtiſcher Senſationen im all⸗ gemeinen verſchont iſt, in eine panikartige Auf⸗ regung verſetzt wird, nur ganze fünf Zeilen, die ſie mit der verheißungsvollen Wendung ab⸗ ſchließt:„Die behördlichen Ermittelungen ſind in vollem Gange.“ Unſere privaten Ermittelungen haben nun ergeben, daß die Tote ſeit vorgeſtern hier das löbliche Publikum förmlich riß; den zugereiſt und in einem vornehmen Hotel des Bahnviertels abgeſtiegen war. Ihr Gefährte, ein vornehmer Ausländer, wohnte ſeit einigen Wochen in einem der erſten Hotels im Zentrum der Stadt; er verkehrte ausſchließlich in einer ſehr reichen Berliner Familie, deren auffallend ſchöne Tochter wohl der Magnet war, der ihn hier anzog. Gu a5 Fortſetzung folgt.)