Infolge der hohen Holz- und Kohlen- preise sieht sich die Bäcker-Innung genötigt, das Kundenbrofdacken auf 3 pfg. per pfund ausgebacken von heute ab festzusetzen. Viernheim, den 17. Februar 1917. Freie Bäcker- Innung. 145 4 5 99 150 5 f 0 1 f 5 7 Grundſtlicks⸗Verpachtung. Nächſten Mittwoch, den 21. d. Mts., vorm. 10 Uhr läßt L. Goldstein 3 Grundſtücke auf 9 Jahre durch das hieſige Ortsgericht verpachten. ar d Für das diesjährige Akkordgeſchäft bezahlen wir den Herren Landwirten ber 100 Kg. 4 MK. J0 pfg. mit Schnitzel Anmeldungen wollen macht werden. Georg Kempf 8. n Spiel Jh b Mannheim, Breites. J 6 das bestbesuchte Lichtspiel-Theater M'heims N Zur Wieder-Eröffnung groß. Vorzugsprogramm Samstag und Sonntag ter Maria Carmi-Film 1917. Erstaufführung: Aphrodite O0 Er 0 Ic Liebesgöttin Dramu in 4 Jeilen von Herbert Levden. Der Schweizführer Lustspiel in 2 Akten. Ausserdem Schöne Naturaufnahme. Samstag: Anfang 3 Uhr. Sountag: Anfang 2 Uhr. 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Sendungen, die dieſen Vorſchriften nicht entſprechen, werden nicht angenommen. Bei Einzahlungen auf dieſes Konto mittels Zahl- karte ſind von den Pflichtigen außer etwa entſtandenen Mahn- und Beitreibungskoſteu an Gebühren. 5 Pfg. für Beträge von 0,01 M. bis einſchl. 25 M., „„ über 25 M. zu entrichten und daher mit einzuzahlen. te für Bürobedarf, Vereine und Private liefert in wunsch— demässer Ausführung die Buchdruckerei Johann Martin 8 8 ner Schlacht- u. Raſſekaninchen in jeder Größe in jeder Anzahl mit jedem Alter und jeder Raſſe kauft zum Preiſe von 1.20 Mk. das Pfund Lebendgewicht bis zum Alter von 6 Monaten und von 1.30 Mk. das Pfund Lebendgewicht für über 6 Monate alte Kaninchen. Heinr. Rudershauſen, Maunheimerſtr. 55 Fventuell laſſe die Kaninchen abholen Leonhard Alles, Heddesheim Bahnamtlicher Rollfuhrunternehmer empfiehlt ſich der verehrlichen Einwohnerſchaft zu allen Fauhrleiſtungen bei gewiſſenhafter Ausführung zu den üblichen Frachtſätzen. e irgeldloſer Verkehr— auch ein! 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Preis 5 Pfg., erhältlich in der Buchdruckerei Johann Martin. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Sonntag, den 18. Febrnar. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Abends 8 Uhr: Jungfrauen verſammlung. f Mittwoch, den 21. Febrnar. Abends 8 Uhr: Kriegsbetſtunde. f Donnerstag, den 22. Februar 1917. Abends 8 Uhr: Strickabend. Heddesheim, Dürrobs Zwetſchen u. Birnen, empfiehlt Georg Klemm, Heddesheim urer Erſcheinungstage: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag Bezugspreis: monatlich 35 Pfg. mit Trägerlohn Gratis⸗Beilagen: 5 wöchentlich 1 Sonntagsblatt, halbjähr⸗ lich 1 Fahrplan, jährlich 1 Kalender. Das deutſche Tauchboot. Trotz der mancherlei Abbildungen, die man ge⸗ legentlich von unſeren Tauchbooten zu ſehen bekommt, kann man ſich doch keine rechte Vorſtellung von dieſer wirkſamſten Kriegsſchiffe machen, die je erdacht worden iſt. Das ſorgſam gehütete Geheimnis liegt nicht ſo ſo ſehr in der merkwürdigen Schiffksonſtruktion, als vielmehr in dem inneren Organismus— man muß un⸗ willkürlich dieſen Ausdruck gebrauchen— des Bauwerks, das als ein Wunder der Technik anzuſprechen iſt. Es trifft gewiß noch nicht die Hauptſache, was die„Tägl. Rundſchau“ über den Bau eines neuen deutſchen Tauch- boots mitzuteilen in der Lage iſt, aber was ſie darüber ſagen darf, offenbar aus guter Quelle ſchöpfend, das ge— nügt, um unſer Staunen zu erregen. 0 Unſere großen Tauchboote, ſo entnehmen wir dem Blatte, ſind derart gebaut, daß ſie, ohne ihre Motore mit neuen Heizſtoffen verſehen zu müſſen, um die ganze Erde fahren können. Die Propeller-Antriebsmaſchinen ſind ſo vollendet, daß ſie den Ankriebsmaſchinen der ſchnellen Kreuzer in keiner Weiſe nachſtehen. Andere Nationen verfügen über dieſe neuartigen und äußerſt komplizierten Antriebsmaſchinen nicht, da es ihnen bis— her wenigſtens nicht gelungen iſt, mehr als 1000pfer⸗ dige Zwei- und Viertaktmotoren in ſechszylindrigen Ag— gregaten bei unbedingter Betriebsſicherheit zu verbin— den und dadurch unübertreffliche Dauerhöchſtleiſtungen zu reichen. Der Verbrennungs motor bleibt auch unter Waſ— ſer genau ſo betriebsſicher und in ſeiner Leiſtungsfähig⸗ keit ſteigerungsfähig, wie über Waſſer. Das bedeutet alſo, daß das U-Boot auch unter Waſſer ſeine Schnellig⸗ keit nicht einbüßt, ja ſogar noch in der Lage iſt, dieſe zu ſteigern. Das wichtigſte iſt indeſſen, daß ein nahezu geräuſchloſer Motorbetrieb geſchaffen worden iſt. Die mit den feinſten Unterwaſſerſchallſignalen ausge— rüſteten jeindlichen Schiffe können an dem elwa unter Waſſer fahrenden U-Boot vorüberfahren, ohne dieſes mit Hilfe ihrer Unterwaſſer-Schallſignale wahrzunehmen. während andererſeits das Unterſeeboot durch ſeinen Schallſignaldienſt ſofort auch unter Waſſer ohne Be⸗ nutzung des Sehrohrs von der Annäherung des Schif— fes genaueſtens unterrichtet wird. Erwähnenswert iſt noch, daß durch die neuen Verbeſſerungen der Sauer— ſtoff-Flaſchenbatterien gegenüber früher ein viel angeneh— merer Aufenthalt im Innern eines Unterſeebootes ermög— licht wird. Die Mannſchaft hat jetzt überhaupt nicht mehr unter den Einwirkungen giftiger Gaſe, Verbren— nungsdünſte und Oelausſchwitzungen zu leiden. Der Reichshaushalt. Dem Reichstag, der am 22. Februar wieder zuſam⸗ mentritt, wird der Reichshaushaltsplan für 1917 vorge- legt wurden. Die für die Kriegführung erforderlichen Mittel werden in beſonderen Anleihen angefordert wer— den. Eine weſentliche Aenderung betrifft die ordentlichen Ausgaben für die Reichsſchuld, wofür rund 3566 Millionen Markeingeſehnn ſind. Die bisherigen Kriegs- ſtenern reichen für den Deckungsbedarf begreiflicherweiſe bei weitem nicht mehr aus. Der Fehlbetrag in Höhe von 1250 Mill. Mark muß daher durch neue Kriegs- ſteuern aufgebracht werden. Dafür ſind in Vorſchlag gebracht: eine Kohlenabgabe vom Wert der ge— förderten Kohlen, ein Zuſchlag für außerordent⸗ liche Kriegsab gabe(Kriegsgewinnſteuer) und eine Beſteuerung des Perſonen- und Güterverkehrs auf Eiſenbahnen, Waſſerſtraßen uſw. Die Branntweinſteuer hat für das Rechnungsjahr 1916 einen Minderertrag von 98 ½ Mill. Mark erbracht; das Jahr ſchließt mit einem Fehlbetrag von 22 Mill. Mark ab.. N ö a Im Haushalt des Reichsamts des Innern iſt die Stelle für einen zweiten Unterſtaatsſekretär vorgeſehen. Bei der Reichspoſt⸗ und Telegraphenverwaltung wer⸗ den 325 Vizedirektoren unter Einziehung von 175 In- ſpektorenſtellen, 4045 Stellen für mittlere Beamte, 3000 für Poſt⸗ und Telegraphengehilfinnen und 7320 für Un⸗ terbeamte verlangt. In dem Haushalt des Reichsamts des Innern iſt als Betrag des Reiches zur Gründun eines Meßamtes für Muſtermeſſer ein Betrag von 700 Tauſend Mark aufgenommen. ö Beim außerordentlichen Haushalt werden für das Reichsamt des Innern. 10 Millionen, Mark angefordert(gegen 5 Millionen im Vorfahre) für den Wohnunge⸗Fürſorgefonds, deſſen Zweckbeſtimmung auf Kriegsbeſchädigte und Witwen von im Kriege Gefalle⸗ nen ausgedehnt iſt. Zur Schuldentilgung wer⸗ den zuſammen 81186 492 Mk. bereitgeſtellt. Ueber die Tilgung der Krieasanleibhen wird erſt nach ürger Geſchüſts⸗Anzeiger— Viel geleſeue, unparteiiſche Zeitung.— Vereius⸗Anzeiger Aultsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim D FJunſerate haben nachweislich guten Erfolg. 1 Geſchäftsſtelle: Viernheim, Nathausſtraße Nr. 36. e 0. Februa Friedensſchluß beſtimmt. Der Schatzanweiſungskredit iſt auf 3 Milliarden Mark erhöht. Die umgeſetzten Ma- krikularbeiträge ſind nach dem Satze von 80 Pfg. für den Kopf der Bevölkerung auf 51940 794 Mk. berechnet. Der Hinterbliebenenverſicherungsfonds belie] ſich am 1. Februar 1917 auf 21 183 300 Mk. 14 Bei den Zöllen iſt gegenüber dem Vorjahre ein Mehrertrag von 41 Millionen, insgeſamt 753930000 Mk. vorgeſehen, bei der Tabakſteuer ein Mehrertrag von 2,2 Millionen Mark. Der Ertrag des Kriegsaufſchla— ges iſt auf 87 Millionen Mk. berechnet. Bei den Rrichs⸗ ſtempelabgaben iſt bei den Frachtürkunden ein Wache ertrag von 65660 000 Mk. eingeſetzt. Außerdem er— ſcheint die Reichsſtempelab zaabe von Warenumſützen mit 225 Millionen Mark, die Zeſitzſteuer mit 90 Millionen Mark, die Reichsabgabe on Poſt- und Telegraphenge bühren mit 225 Millionen Mk. Die Erträge aus Kriegs— ſteuern ſind mit 1250000 000 Mk. eingeſetzt(gegen das Vorjahr 770 Millionen Mark mehr). Die fortdauernden Ausgaben erſcheinen er— höht beim Reichsamt des Innern um 17993 737 Mk., bei der Reichsſchuld um 1264657943 Mk., bei der Reichspoſt⸗ und Telegrapheuverwaltung um(was über 7 Millionen Mk. Der ordentliche Haushalt balanciert mit 4941 876 060 Mk., gegen das Vorjahr mehr 1 Mi- liarde 282614121 Mark. f Eins chränkungen 2 Im„Berliner Tageblatt“ fand ſich eine Depeſche des Korreſpondenten dieſes Blattes aus Kopeuhagen, welche mit den folgenden Sätzen ſchloß: „Die Frage der Ausfuhr landwirtſchaſtlicher Erzeugniſſe aus Dänemark nach England tritt möglicherweiſe in ein neues Stadium. Direktor Anderſen von der oſtaſiatiſchen Kompagnie und Direktor Cold von den Vereinigten däniſchen Dampfſchiff fahrtsgeſellſchaften ſind heute aus Berlin, wo über dieſe Frage mit den deutſchen Regierungsſtellen verhandelt wurde, zurückgekehrt. Es verlautet, daß die Ergebniſſe der Verhand— lungen hier als zufriedenſtellend angeſehen werden.“ Dazu ſchreibt die„Deutſche Tageszeitung“: Der Sinn dieſer Sätze wäre, kurz zuſammengefaßt: die deutſche Regierung hätte den genannten däniſchen Geſellſchaften Ausfuhr landwirtſchaftlicher Er- zeugniſſe nach Großbritannien geſtattet. Wir können uns das ohne weiteres nicht vorſtellen und möchten es auch unter der Vorausſetzung nicht tun, welche logiſch vielleicht nicht fern läge, daß nämlich zum Ausgleiche Dänemark irgendwelche Produkte, Waren uſw. nach Deutſchland lieferte, welche es vielleicht ſonſt nicht geliefert haben würde. An„landwir'ſchaftlichen Erzeugniſſen“, wie die Kopenhagener Depeſche des„Berliner Tagblattes“ ſich ausdrückt, kommen ohne Zweifel in erſter Linie, wenn nicht ausſchließlich, Nahrungsmittel in Betracht, zumal Speck und Butter, Milch, Eier uſw. Dieſe Dinge ſind der großbritanniſchen Bevölkerung von höchſtem Werte gerade jetzt, wo der U-Boot-Krieg, uneingeſchränkt ſein ſollend, begonnen hat. Gleich nach dem 1. Februar ſchon erklärten Sachverſtändige, daß die Unterbindung den däniſchen Ausfuhr nach Großbritannien ſchon ſehr bald empfindlichen Fettmangel in der Ernährung der groß— britanniſchen Bevölkerung geltend machen werde. Man kann ſich alſo, wie geſagt, nicht vorſtellen, daß man deutſcherſeits in dieſem Augenblicke ſolche wichtige Zu geſtändniſſe an die däniſchen Häudler gemacht habe oder zu machen im Begriffe ſei. Ein ſolches Verfahren würde überdies mit dem Unterſeehandelskrieg im Widerſpruch ſtehen, außerdem auch mit dem Befehle des Deutſchen Kaiſers an die Marine:„Ju dem bevorſtehenden Ent ſcheidungskampfe ſällt meiner Marine die Aufgabe zu, das engliſche Kriegsmittel der Aushungerung, mit dem unſer Feind das deutſche Volk niederzwingen will, gegen ihn und ſeine Verbündeten zu kehren durch Bekä mp fung ihres Seeverkehrs mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln.“ Es erſcheint undenkbar, daß dem— gegenüber wirtſchaftspolitiſche Maßnahmen getroffen wer— den könnten, auch wenn es ſich um eine Politik der ſehr„kleinen Mittel“ für ſcheinbare Behebung von Va— lutaſchmerzen handelte, welche dieſe Grundgedanken des Kaiſerlichen Erlaſſes unterhöhlten. Das würde aber geſchehen, wenn Großbritannien Nahrungsmitteleinfuhr von Dänemark erhielte. Es iſt unmöglich, daß das Deutſche Reich neutralen Mächten gerade für ihre Ausfuhren Zugeſtändniſſe machen könnte, welche der Verſorgung Großbritanniens oder eines anderen unſerer Feinde zugute kämen. Dazu kommt, daß gerade Dänemark mit ſeiner Lage und ſeinen Pro⸗ dukten für alles, was es nach England nicht ausführen kann, volle Abſatzmöglichkeit nach Deutſchland hätte. — 3** ren Juſertious-Gebühren: Lokale Anzeigen die 1ſpaltige Petit⸗ Zeile 12 Pfg. Auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Reklamen 30 Pfg. Veilagen⸗Gebühr: Vel 1000 Auflage 6 Mark. es 8 e e r 7 7 Engliſche Kohle. Der Krieg beginnt ſich immer mehr zu einem Kampfe um Lebensmittel, Kohle, Eiſen und die daraus verfertigte Munition zu verdichten. Und um Lebensmittel und Munition, Eiſenerze und Grubenholz zu erhalten, benutzt England das als Zwangsmittel, was es heute noch in reichlichem Maße beſitzt: ſeine Kohle. Auf billiger Kohle und billigem Getreide, ſchreiben die„Leipz.“ hat England überhaupt ſeine geſamte Volkswirtſchaft auf— gebaut. Mit ſeiner Kohlenausfuhr kauft es ſeinen Bedarf an Rohſtoffen und Lebensmitteln. Und dieſe Ausfuhr an Kohlen betrug im Jahre 1913 volle 77 Millionen Tonnen, neben einem Verbrauch von 190 Millionen im eigenen Haushalt und einem Eigenverbrauch der Gruben von 20 Millionen Tonnen. Mit dieſen 77 Millionen Tonnen, die es nach der Friedeusförderung abgeben konnte— die Förderung iſt im Kriege um rund 10 v. H. geſunken— hat es durch eine rückſichtsloſe und brutale Politik ſeine Verbündeten und Vaſallen ſowie die Neutralen politiſch bei der Stange zu halten gewußt. Wie tief wir daher ius Lebensmark Englands durch den ungehemmten Tauch— bootskrieg trefſen, zeigen zwei Maßnahmen, die Eng— laud ſoeben getroffen hat. Nach einer Reutermeldung ſoll das eugliſche Handelsamt für die Dauer des Krieges alle Kohlenbergwerke des Vereinigten Königreichs in Be— ſitz nehmen. Das iſt wohl ſo zu verſtehen, daß die geſamte Kohlenförderung in Großbritannien unter ſtaatliche Ver— wallung geſtellt wird, um ſich ſo— nach italieniſchem Muſter un Etſendahnbetriebe— gegen Ueberraſchungen durch Urbeitetunsſtände zu ſichern, alſo eine Slörung und Untrebrechung der Förderung auszuſchalten und zwei⸗ ens am dit Verteilung der abgebauten Kohle ganz in der Hand zu haben. 1 Wie ſich England mit ſeinen Verbündeten bei ſolchem endel obfindet, darüber brauchen wir urs nicht den 0 zu zerbrechen. Viel ſchlünmer trifft der zweile Schlag die Neutralen. Mit der Erklärung des uneinge⸗ ſchräͤnkten Tauchbootskrieges haben Holland und die ſkan— diuariſchen Staaten es vorgezogen, ihre Schiffahrt nach England und den Häfen ſeiner Verbündeten faſt voll— ſtändig einzuſtellen. Aber nun benutzt der„Beſchützer und Verteidiger der kleinen Staaten“ ſeine Stellung als größter Kohleuverſorger, um ſich durch einen Gewaltakt der ſtilliegenden Handelsflotte der Neutralen zu bemäch— tigen und ſie wieder in Fahrt zu ſetzen. Daß alle Schiffe mit Getreide, Petroleum und Baum— ſunlle, die von Amerika nach Skandinavien fahren, erſt deu engliſchen Hafen Kirkwall oder neuerdings Halifaz anlaufen müſſen, um dort genau durchſucht zu werden, iſt bekannt. Jetzt zwingt England drei ſchwediſche Damp⸗ fer, die in einem engliſchen Haſen liegen, ihre Laſten an. Chileſalpeter auszuladen. Haben die ſchwediſchen Schifſe ihr Salpeter gelöſcht, ſo dürfen ſie beiſeibe nicht nach Hauſe fahren. Schiffskohle bis zum heimatlichen Hafen erhalten ſie nur, wenn ſie ſich verpflichten, zunächſt eine Ladung Grubenholz das in den naſſen engliſchen Koh— lenbergwerken zu einer Lebeusfrage für die Weiterführung des Betriebes geworden iſt nach England zu bringen. Erſt daun dürfen ſie, aufs knappſte mit Kohlen verſorgt, heimfahren. Daß England zu ſoſchen Mitteln greift, iſt ſchließlich aus ſeiner ſchlimmen Lage zu verſtehen, in die es durch unſeren verſchärften Tauchbootskrieg geraten iſt. In der furchtbaren Lage, entweder keine Lebensmittel zu erhalten, oder ihre Schiffe für den Zwingherren des Weltmeeres f hren laſſen zu müſſen, erkennen jetzt endlich auch die Neutralen, was ihnen blühen würde, wenn der Willkür und der Tyrannei Englands durch unſeren Tauchboots— krieg keine Schranken geſetzt würden. Jeder Dampfer mit Lebensmitteln, Kohlen, Erz und Grubenholz, der verſenkt wird, bringt uns dem Ende des Krieges näher. Jubiläum des Nordd. Lloyd. Bremen, 19. Febr. Am 20. Februar kaun der Norddeutſche Lloyd auf ein 60jähr iges Beſtehen zu ü blicken. Mit der erſten Fahrt ſeines Schiffes„Bre— men“ ſyrengte der Lloyd den Ring, den England damals mit ſeiner Schiffahrt um den Erdball legte. Der Lloyd war es auch, der dem deutſchen Schiffbau von der eng⸗ liſchen Vormundſchaft befreite und die deutſchen Werften zu hohem Anſehen brachte. Am 11. Juni 1858 eröff⸗ nete der Norbdeutſche Lloyd mit nur einem Kafüterei⸗ ſenden ſeinen überſeeiſchen Betrieb; beim Kriegsaus⸗ bruch umfaffte die Lloyd⸗Flolte einſchließlich der im Bau befindlichen Schiffe 102 Seedampfer, 40 Küſtendam.⸗ fer, 68 Flußdampfer und Barkaſſen, 1 Schulſchiff, ſowie 283 Leichterfabrzeuge mit einem Raumgebalt von 982 951 außerdem 17 beſondere Fahrzeuge Im Jahr 1913 beförderte der Die verfügbaren Schiffe ſind Bruttoregiſtertonnen, wie Getreideheber uſw. Lloyd 662 385 Perſonen. bei Kriegsbeginn der Marineverwaltung als 9 ilfskreu⸗ zer, Funzze ch e uſw. überlaſſen worden. Erwähnt ſeien nur die Namen„Kaiſer Wilhelm der Groſze“, „Kronprinz Wilhelm“ und„Prinz Eitel Friedrich“ En Lloyddampfer, die„Choiſing“ war es, der die Reſte der Emdenbeſatzung von Niederländiſch-Indien nach Ho⸗ drida in Sicherheit brachte. Die kühne Fahrt des Gold⸗ ſchiffes„Krouprinzeſſin Cecilie“ verſetzte im Auguſt 1914 die ganze Welt in Spannung. Wohl hat der Norddeutſche Lloyd auch Verluſte zu beklagen; niemand kann heute das Schickſal der von unſeren Feinden beſchlagnahmten, als gute Priſe erklärten und teilweiſe in Betrieb geſtell⸗ ten Lloyddampfer vorausſagen. Demgegenüber iſt der Norddeutſche Lloyd im Schiffsneubau aber auch während des Krieges nicht untätig geweſen, denn ſeit Auguſt 1914 wurden bereits zehn neue Dampfer mit einem Raum⸗ gehalt von zuſammen über 70000 Brutto-Regiſter-Ton⸗ nen fertiggeſtellt und abgeliefert, während ſich am Tage des 60jährigen Beſtehens der Bremer Reederei noch acht andere Dampfer(darunter die Dampfer„Columbus“ und „Hindenburg“ von je 35000 Brutto⸗Regiſter-Tonnen) mit einem Raumgehalt von insgeſamt 130000 Brutto— Regiſter-Tonnen im Bau befinden. Von den gegen 25000 Köpfe zählenden Angeſtellten und Arbeitern ſlehen 0 etwa 6000 Perſonen unter den Fahnen und im Marinedienſt. f 2 1 0 Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 19. Febr.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatzz An den meiſten Stellen der Front herrſchte ſtarker Nebel, der die Tätigkeit von Artillerie und Fliegern ein— ſchränkte und nur Erkundungsvorſtöße zuließ.. An der Wachſamkeit unſerer Grabenbeſatzungen ſchei— terten zahlreiche Unternehmungen des Feindes; unſeren Erkundern gelang es, mehrere Gefangene einzubringen. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: 92 Nichts Weſentliches. ö 6 Mazedoniſche Front: i Vorpoſtengepläukel und vereinzeltes Artilleriefeuer. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeſchoſſen. Der Erſte Generalquartiermeiſter Ludendorff. Die Kälte iſt in den Frühjahrsnebeln gewichen, die den Unternehmungen im Felde nicht günſtig iſt, wenigſtens können die fernhinwirkende Artillerie und die hochkrei— ſenden Flieger nicht auf ihre Koſten kommen. Ohne dieſe beiden ſind aber moderne Kämpfe kaum mehr denk— bar; der Jufanterie muß durch Geſchützwirkung vorge- arbeitet und das Feuer der Artillerie durch die Flieger „geleitet“ werden. Nichtsdeſtoweniger haben die feind lichen Streitkräfte allenthalben an der Weſtfront unter Deckung durch den Nebel Ueberrumpelungsverſuche aus— geführt. Die Wachſamkeit der deutſchen Poſten vereitelte aber in allen Fällen die Abſichten. So ſpitzt ſich die Lage im Weſten immer mehr zu, bis der große Ausbruch kommt. Nervöſe Ungeduld herrſcht offenbar drüben im anderen Lager, und ſie iſt angeſichts der wachſenden Er— folge unſerer Tauchboote auch zu verſtehen. Wenngleich die engliſche Admiralität die Nachrichten noch unterdrückt, ſo iſt doch ganz ſicher, daß die Verſenkungen in gleichem Maße wie in den letzten 14 Tagen ihren Fortgang nehmen,— die Engländer müßten dann nur ihre Schiff— fahrt eingeſtellt haben. Ueber die Bedeutung des Champagneerfolges bei Ripont wird geſchrieben: Die Franzoſen zeigen ſich durch die Wegnahme der wichtigen Höhe 185 beunruhigt. Ihre wiederholten Verſuche, die verloren gegangenen Höhen— ſtellungen wieder zu erobern, brachen blutig zuſammen. In der Nacht vom Freitag zum Samstag vorgetragene Handgranatenangriffe führten zu erbitterten Nahkämpfen, die trotz der Zähigkeit, mit der die Franzoſen in die deutſchen Stellungen einzudringen verſuchten, zu keinem Ergebnis für den Angreifer führten. Am Samstag vor— mittag begannen die Franzoſen, ſich mit ſchweren Kali— bern auf die neuen deutſchen Stellungen einzuſchießen. Viele franzöſiſche Flugzeuge lenkten das Feuer. Am Nachmittag und beſonders am Abend ſteigerte ſich die franzöſiſche Artillerietätigkeit, anſcheinend durch raſch herangeführte Batterien unterſtützt, zu großer Heftigkeit. Die deutſchen Geſchütze legten indeſſen eine ſo heftige und wirkſame Feuerſperre auf die franzöſiſchen Stellungen, daß die Franzoſen einen erneuten Angriff nicht wagten. Der franzöſiſche Heeresbericht verſucht, den ſchweren Ver— luſt zu verſchleiern, indem er lediglich andeutet, daß es den Deutſchen mit Hilſe mehrerer Minenſprengungen ge— lungen ſei, in einen vorſpringenden Winkel weſtlich von Maiſon de Champagne einzudringen. Der„vorſpringende Winkel“ war indeſſen eine kunſtvoll ausgebaute Höhen— baſtion, die weithin das Gelände beherrſcht und einen Angelpunkt der franzöſiſchen Champagnefront bildet. Bei dem Angriff eines deutſchen Luftſchiffes auf Hafen und Feſtung Boulogne wurden Brände in mili— Ariſchen Anlagen beobachtet und ebenſo gut liegende Treffer in den Hafenanlagen. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbe richt. WTB. Paris, 19. Febr. * 1 7 N ſchiedenen Punkten der Front, von Troyon, Les Chambrettes und nordweſtlich Badonvil Na drang eine unſerer Abteilungen in die Unterſtände. Abends: Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Im Verlaufe der Nacht Patroulllengefechte an ver⸗ beſonders in den ee er, Im feind⸗ chen Schützengräben ein und zerſtörte gegneriſche Werke und Außer zlemlich heftigem Artillerlekampf auf bei⸗ den Ufern der Maas, beſonders in der Gegend von Bezonvaur und Höhe 304, kein wichtiaes Erelanſs bn Laufe des Tages. rege i brach ein gegen einen unſerer Grüben nördlich don Saint Mihiel gerichteter feindlicher Handſtreich unter unſe⸗ rem Feuer Fa f 5 : Belgiſcher Bericht: Patrouillentätigkeit im Laufe 8 gf der Nacht in der RMähe des Jährmannshauſes. Heute früh ziem⸗ lich heftiger Bomben⸗ und Arxkilleriekampf in der Gegend von 1 und Het Sas. Auf der übrigen Front Artillerie⸗ Rampf mit Unterbrechungen. 5 Der engliſche S agesbericht. e ch. London, 19. Febr. Heeresbericht vom 18. Februar: Die geſtern von uns bei der Unternehmung an der Auere ge⸗ machten Gefangenen zählen jetzt 12 Offiziere und 761 Mann. wre hre Heute früh griffen ſtartze feindliche Kräfte unſere neuen Stellungen am Vorſprung über den Hof von Baillescourt an. Die Infanterie. in drei Wellen vor. Dahinter kamen Truppenkörper zur Unterſtützung. Sie gerieten in konzentri⸗ 1 0 Feuer 1 Artillerie und wurden mit ſchweren Ver⸗ uſten zurlückgetrieben. Unſere Linien wurden nirgends erreicht. Wir erlitten keine Verluſte. Wir drangen während der Nacht in deutſche Stellungen ſüdweſtlich und nordweſtlich von Arras, ſüdlich von Fauquiſſart und nördlich von Ypern ein. Wir brach⸗ ten dem Feinde viele Verluſte bei, ſprengten ein Maſchinen⸗ gewehr in die Luft und brachten 19 efangene zurück. Jeind⸗ liche Stoßtrupps wurden nachts ſüdlich von Ppern abgewieſen. Wir machten Gefangene und brachten dem Feinde Verluſte bei. Im Verlauf des Tages herrſchte beiderſeits beträchtliche Artil⸗ lerietätigkeit in der Umgebung von Bouchavesnes, in der Anere— Gegend und im Ppern⸗Abſchnitt. Der Krieg zur See. Als verſenkt gemeldet: Der engliſche Dampfer Romsdale(2548 T.), der italieniſche Dampfer Ozeania (4217 T.). 5 ö Das„Berner Tageblatt“ meldet, im Monat Januar 1917 ſeien bereits 300000 Tonnen Ladungen weniger in England eingelaufen als im Januar 1916, und 490 000 Tonnen engliſcher Waren weniger ausgelaufen als in der gleichen Zeit des Vorjahrs. Die Lage im Dſten. WTB. Wien, 19. Febr. Amtlich wird verlautbart vom 19. Februar 1917: i Front des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von Bayern: Oeſtlich von Lipnica-Dola an der Narajowka brachte der Ruſſe einen Minenſtollen unter unferem vorder⸗ ſten Graben zur Sprengung und beſetzte in raſchem Nach⸗ ſſtoß den Trichter. Durch c bond kam dieſer wie⸗ der in unſeren Beſitz. Südlich von Brcezany wurde ein mach ſtarker Minenwerfervorbereitung erfolg eee feindlicher Angriffsverſuch abgewieſen.— In Wolhynien erfolg- reiche Unternehmungen unſerer Stoßtrupps. g Italieniſcher Kriegsſchauplatz: In den letzten Tagen begann ſich die italieniſche Artillerie auch in einzelnen Abſchnitten der Gebirgsfront wieder zu regen. Tarvis wurde wiederholt beſchoſſen. Heute ſrüh brachten Pa— trouillen des Infanterieregiments Nr. 73 einer 19 2 73 von Unternehmung gegen die feindlichen Se llungen öſtlich des Monte Zebio, nördlich von Aſiago, 22 Gefangene ein. Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: An der Vojuſa nichts von Belang. a Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 19. Febr. Heeresbericht von geſtern: Tigrisfront: Südlich des Tigris zog der Feind die Hauptſtärke ſeiner Streitkräfte 10 Kilometer zurück und ließ in den von uns geräumten Stellungen nur Beobachtungspoſten zurück. Am 17. Februar griff der Feind nach heftiger Artillerievorbereitung mit ſchät— zungsweiſe einer Infanteriebrigade unſere Stellung bei Felahie an. Es gelang dem Feind, vorübergehend, in unſere Stellungen einzudringen. Er wurde aber nach Stürmen mit dem Bajonett und Handgranatenkämpfen wieder vertrieben, ſo daß wir Ende des Kampfes unſere Stellung vollkommen wieder beſetzt und die Brigade des Gegners faſt ganz vernichtet hatten. Wir machten einen Offizier und 60 Mann zu Gefangenen und erbeuteten ein Maſchinengewehr und einige automatiſche Gewehre. Unſere Verluſte ſind unbedeutend.— An den Dar- danellen ſchoß Leutnant Meinecke am 17. Februar ein mit zwei Maſchinengewehren bewaffnetes engliſches Flugzeug ab, deſſen Führer gefangen genommen wurde. Das feindliche Flugzeug ißt faſt unverſehrt und nach wenigen Ausbeſſerungen verwendbar. Es befindet ſich in unſerem Beſitz.— Mazedoniſche Front: Am 17. Februar machte der Feind nach heftiger Artillerie— vorbereitung Gegenangriffe auf die Stellungen unſerer Truppen bei Dzickilany. Alle Angriffe wurden voll- kommen durch unſer Gewehr- und Maſchinengewehrfeuer abgeſchlagen. W N 1 0 Neues vom Tage. Graf Hertling über die Lage. München, 19. Febr. In einer Unterredung ſagte der bayeriſche Miniſterpräſident Graf Hertling: Der Krieg müſſe jetzt unter allen Umſtänden und mit allen Mitteln zum Abſchluß gebracht werden. Wir, wie unſere Gegner, könnten den Krieg auf unbegrenzte Dauer fort⸗ ſetzen, die Feinde allerdings nur bei freier Zufuhr zur See. Dieſe Zufuhren gelte es alſo abzuſchneiden. Das Mittel dazu ſeien die Tauchboote. Unſere Feinde wünſchen die Fortdauer des Kriegs aus Furcht vor dem Schrecken des Friedens. Der Endkampf werde von unerhörter Furchtbarkeit ſein, aber unſere Feinde wollen es ſo. Wir werden durchkämpfen bis zum Siege. f Verbreitung der Elektrizität. Berlin, 19. Febr. Im Abgeordnetenhaus erklärle bei Beratung des Bergetats Miniſter von reitenbach: Die Frage der Verſorgung des Landes mit Elektrizität iſt eine Frage von ſo eminenter Wichtigkeit, daß ſie wäh⸗ rend des Krieges unter allen Umſtänden mit dem größ⸗ ten Nachdruck betrieben werden muß. Die Erwägungen, die von mir und meinem Miniſterium angeſtellt wor- den ſind, bewegen ſich in der Richtung eines ſtarken ſtaat⸗ lichen Eingreiſens unter Schonung beſtehender Intexeſſeu. 2 Die Getreivenot in Frankreich. Paris, 19. Febr. Der Vorſitzende der franz. Acker⸗ baugeſellſchaft, Pluchet, teilt mit, daß die Herb lausſaat um mehr als ein Drittel geringer ſei als im Vorjahr und etwa 45, höchſtens 60 Millionen Doppelzentner abwerfen werde, während Frankreich einen Jahresbedarf von 90 Mill. Doppelzentnern habe. Im letzten Jahr habe Frank⸗ reich beinahe 800 Mill. Mk. für eingeführtes Getreide aufgewendet, während es in Friedenszeiten für 80 bis 160 Mill. Mk. Getreide vom Ausland bezog. 6 Unzufriedenheit in Paris. Paris, 19. Febr. In heſigen Kreiſen iſt man über die ruſſiſche Regierung verſtimmt, weil dieſe den nötigen Kriegswillen vermiſſen laſſe und ſich zu der kriegeriſch geſinnten Duma in einen unverkennbaren Ge- genſatz ſtelle. 5 f 130 Die Dienſtpflicht der ruſſiſchen Juden. Haag, 19. Febr. Der„Joodſche Wachter“ mel⸗ det, daß die Dienſtpflicht für die ruſſiſchen Juden in England auf folgende Weiſe geregelt worden iſt: Ruſ⸗ ſiſche Juden, die fünf Jahre in England wohnen, müſſen im engliſchen Heere dienen. Die Naturaliſierung er⸗ folgt nach dreimonatigem Dienſt. Im Falle der Wei⸗ gerung erfolgt zwangsweiſe Einziehung zum Heere. De⸗ portationen ſind nicht mehr in Ausſicht genommen. Die italieniſche„Siegesanleihe“. Rom, 19. Febr. Die Zeichnungen auf die 5 ige Kriegsanleihe erreichten am 17. Februar 1740 Millionen Lire, wovon 1150 Millionen auf Barzeichnungen ent- fallen. N Chriſtiania, 19. Febr. Der norwegiſche Geſandte in London berichtet, daß die beſonderen Beſchränkungen in der Kohlenausfuhr für Norwegen aufgehoben ſind. SChriſtiania, 19. Febr. Hieſigen Blättern zufolge ſind die in den letzten Tagen zwiſchen Reedern und Seeleuteverbänden geführten Löhnungs- und Beman⸗ nungsverhandlungen vorläufig geſcheitert. Aller Reiſe⸗ verkehr mit Amerika iſt bis auf weiteres eingeſtellt. Neues vom Tage. Deutſche Kriegskoſten. Dem Reichstag wird eine neue Kriegskreditvorlage, und zwar in Höhe von etwa 15 Milliarden Mark, zu⸗ gehen. Die bisher vom Reichstag bewilligten Kriegskre— dite umfaſſen 64 Milliarden Mark. Im einzelnen wur den bisher bewilligt: 5 1914 Auguſt ö 5 Milliarden Mark 1914 Dezember 5 1915 März 10 1915 Auguſt 10 1915 Dezember 10 1916 Juni 12 1916. Oktober a 12 zuſammen 64 Milliarden Mark. Rechnet man hierzu die neu zu bewilligenden 15 Mil- liarden, ſo kommt man auf eine Summe von 79 Mil⸗ liarden Mark. Durch Kriegsanleihen ſind bisher 47,2 Milliarden Mark gedeckt. Die verausgabte Summe über⸗ ſchreitet natürlich bereits die durch Anleihen aufgebrach⸗ ten Beträge, und zwar hilft man ſich in ſolchem Falle durch die Begebung von Schatzwechſeln. Die 6. Kriegs anleihe, die im März bevorſteht, ſoll dazu dienen, dieſe Schatzwechſel abzulöſen und in die feſtere Form von Anleihen hinüberzuführen. Entſchloſſenheit der Türkei. Konſtantinopel, 18. Febr. In der Kammer erklärte der neue Großweſier Talaat Bey: Wir werden an der Seite unſerer Verbündeten im Kampfe aushalten bis zum Siege. Solange es noch einen Osmanen gibt, werden wir uns nicht aus Konſtankinopel hinausdrängen laſſen. 5 g 5 . Eein neues Regierungsblatt. Amſterdam, 18. Febr. Einem hieſigen Blatte wird aus London gemeldet, daß dort ein neues Sonuntags— blatt, die National News, erſcheine, das ohne beſtimmte politiſche Richtung die nationale Regierung Lloyd Geor— ges unterſtützen werde. 5 Stockholm, 18. Febr. Die Regierung hat vom 19. Februar an die Beſchlagnahme aller Kaffeevorräte in Schweden angeordnet. Es wird Rationierung durch- geführt, wobei 300 Gramm im Monat auf den Kopf entfallen. 0 Vermiſchtes. Tapfere Handgranatenkämpfer. Sieben Tage lang lag ſchon das heftigſte Trommelfeuer auf den deutſchen Gräben. Die Hinderulſſe waren vollſtändig zerſtört, die Gräben eingeebnet. Stündlich wurde der Angriff der Engländer erwartet. Dieſer ſetzte in der Frühe des 1. Juli 1916 ein. In Maſſen ſtürmten die Engländer gegen die Gräben vor. Infolge ihrer Uebermacht war es ihnen gelungen, in einige Grabenſtlcke einzudringen. Der Kriegs- freiwillige Vizeſeldwebel Kläger aus Heidenheim, Führer der Hand granatentrupps, erkannte ſofort den Ernſt der Lage. Er ſetzte ſelbſtändig zum Gegenangriff an, links gedeckt durch Leutnant B., der aufrecht mit Handgranaten auf dem hinteren Grabenaufwurf vorging, und rechts gedecht durch Reſerviſt Alfons Maier aus Gmünd. So vorgehend, ſäuberte Kläger Schulterwehr auf Schulterwehr bis zu dem am linken Flügel der Kompagnie befindlichen deutſchen Maſchinengewehr-Stand, wo er die e mee nach dem zweiten Graben gerichteten engliſchen Maſchinengewehrs mit zwei Handgranaten erledigte, während Reſerviſt Majer gus dem Graben ſpringend, mit einer Handgrangte ſechs Engländer außer Gefecht ſeßte, welche das deutſche Maſchinengewehr ſchon in ein Granätloch in unſerem Drahthindernis geſchleppt hatten. Allerlei Unſauberes. Ein Arzt in München, der einem Bergmann zum Zweck des Sgccharinhandels, wlſſentlich 300mal für erfundene Krankheiten verſchrieben halte, wobel er ch in jedem Jalle bezahlen ließ, wurde zu 1 Monat Gefüngnis und 1600 Mark Geloſtraſe verurtellt. Der Berg⸗ mann kam mit 500 Mark Geloͤſtraͤfe davon, g b eee e aer 5 1 Wäde n:; ul(), Karlsruhe, 19. Febr. Wegen der zunehmen. den Güterzertrümmerung hatte der Badiſche Bauern- verein vor einiger Zeit an die badiſche Regierung eine Eingabe gerichtet, in welcher geſetzliche Maßnahmen ge⸗ gen die Güterzertrümmerung gefordert werden. Die Er⸗ hebungen, die in der Sache veranlaßt worden ſind, haben ergeben, daß die Güterzertrümmerung im Kreiſe Kon- ſtanz, namentlich in den Amtsbezirken Ueberlingen und Pfullendorf, am häufigſten vorkommt. Während der Kriegszeit hat ſie an Zahl bedeutend zugenommen. So ſind erſt vor wenigen Tagen wieder zwei ſchöne Hofgüter im oberen Linzgau in die Hände von Güterhändlern gekommen. Mannheim, 19. Febr. In der Nacht zum Montag erlitten in einer Gärtnerei beim hieſigen Fried⸗ hof der Beſitzer derſelben, der 52jährige verheiratete Jo⸗ hann Georg Heid und die 39jährige Frau des im Felde ſtehenden Meßgehilfen Georg Schuhmacher, Mutter von 6 Kindern, den, Erſtickungstod. Sie hatten im Heizraum der Gärtnerei übernachtet und ausgeſtrömte giftige Gaſe aus dem Koksofen eingeatmet. (9) Heidelberg, 19. Febr. Einem hieſigen Maler- meiſter war vom Bezirksamt jeglicher Handel verboten worden. Trotzdem trieb er einen ſchwunghaften Handel mit allerlei Gegenſtänden des täglichen Bedarfs weiter. Die Staatsanwaltſchaft ſtellte infolgedeſſen Strafantrag und bei der Hausſuchung wurde ein umfangreiches Waren— lager zu Tage gefördert, das nun beſchlagnahmt worden iſt. () Neckargemünd, 19. Febr. Am Samstag früh blieb ein mit Schienenteilen beladener Wagen eines Gü— terzugs an einer Signalbrücke hängen und riß dieſe um. Die Brücke ſtürzte auf einige Güterwagen, die ent— gleiſten. Der Schaden iſt bedeutend. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen.. () Weinheim, 19. Febr. Der Aufſichtsrat der Maſchinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne A. G. hat beſchloſſen, der Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 10 Prozent(im Vorjahr 8 Prozent) in Vorſchlag zu bringen. () Immendingen, 19. Febr. Der bisherige Bür— germeiſter-Stellvertreter, Bezirksrat Adolf Goldſchmid, iſt einſtimmig zum Bürgermeiſter gewählt worden. () Lörrach, 19. Febr. Infolge des herrſchenden kleingeldmangels hat die Stadt Kleingelderſatzmarken zu 5, 10 und 20 Pfennig ausgegeben. Die Marken haben eine achteckige Form und tragen auf der Vorderſeite in großer Zahl die Wertangabe und die Umſchrift„Kriegs— geld Stadt Lörrach 1917“; auf der Rückſeite befindet ſich das Stadtwappen. Die Deckung der Zinsſchulden des Reichs. Aus induſtriellen Kreiſen ſchreibt man uns: In den Tageszeitungen leſen wir die Ankündigung, daß man mit einem Betrag von rund 1200 Millionen an neuen Steuern zu rechnen habe. Zur Teckung iſt eine Kohlenſteuer vorgeſchlagen, in Höhe von 1,502 Mark pro Tonne und zwar ſoll dieſe Steuer als För— derabgabe von der Grube erhoben werden, noch bevor die Kohle in den Handel kommt. Die Steuer iſt erſtens ausgiebig, zweitens überſichrlich und drittens ſehr leicht und ohne großen Aufwand einziehbar. Bei einer jähr— lichen Förderung von 500 Millionen Tonnen iſt ein Er— trag von 1 Milliarde in Ausſicht zu nehmen. Die För— derung wird noch ſteigen und eine weitere Steigerung des Steuerſatzes iſt ebenfalls nicht unmöglich, wenn die Gru— ben nicht für ſich Preiserhöhungen zur Deckung der Steuer einführen, die das Mehrfache der Steuer betra— gen. Die Steuer auf Kohlen läßt ſich ſo lange er höhen, als unſere verarbeitende Induſtrie bezüglich der Kohlenpreiſe auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig bleibt. Wenn man ſich ſo mit der Einführung und auch einem geſunden Ausbau einer Kohlenſteuer e nverſtanden erklä— ren kann, ſo iſt es andererſeits ganz unverſtändlich, warum man nur eine Kraftquelle erfaßt und nicht folge— richtig auch die zweite Kraftquelle, nämlich das Waſ⸗ ſer zur Steuer heranzieht. Eine Kohleuſteuer allein iſt eine durch gar nichts begründete Benachteiligung aller der Betriebe, die nur auf Dampfkraft augewieſen ſind, gegenüber den Waſſerkraftbeſitzern. Auch alle anderen Rohſtoffe, die der Krafterzeugung dienen, müttſen gleich- zeitig mit der Kohle ſteuerlich erfaßt werden(Roh-Oel uſw.). g Die Einführung einer Waſſerkraft ſteu er würde dazu führen, daß die Waſſerkräfte v oll ausge— nützt werden, jedenfalls mehr als heute. Denken wir nur daran, wie viele Elektrizitätswerke mit großer Sorge und teuerem Gelde für die Aufrechterhaltung ihrer Be⸗ triebe ſich abmühen müſſen, während daneben Waſſerkräfte liegen, die oft kaum einige Stunden im Tag ausgenützt werden. i 5 1 Wird die Tonne Kohle mit 2 Mk. beſteuert, ſo müßte 1 Ps. Waſſerkraft etwa mit 16 Mk. pro Jahr beſteuert werden. Die vielen hunderttauſende 48. Waſſerkraft. in Deutſchland ergeben eine anſehnliche Steuer, di alle Vor⸗ teile der Kohlenſteuer hälte, nämlich die der Ausgiebigkeit, Ueberſichtlichkeit und leichten Erhebung Zu Grunde ge⸗ legt wird die amtliche Hife über Gefäll und Waſ—⸗ ſermenge.(Daß der Waſſerkraftbeſtenerung naue lich wegen der Kleinbetriebe, Mühlen uſm griichtige Beden⸗ ken entgegenſtehen, liegt auf der 15 J Die Exploſion in Archangelsk. Wie vachträhne kunnt wird, ſind bei der Exploſſon in dem ruſſiſchen Halen Archan— elsll am Eismeer 1500 Menſchen ums Leben gekonnten und 0 verletzt worden. Der Sachſchaden beläuft ſich auf über 80 Millionen Rubel. IFrachtbriefe ſind ſte tis zu haben in der Expedillon dieſer Zeitung. Schafft das Gold in die Reichshaul! Vermeidet die Zahlungen mit Bargeld! Lolale Nachrichten. „ Großherzog⸗Eruſt⸗Ludwigsſtiftung. Nach einem Be⸗ richt im„V. u. Anz.⸗Bl. des Kreiſes Heppenheim“ haben die Zigarrenfabrik Gebrüder Sternheimer 1000 Mk., die Zigarren— fabrik Heinrich Jakob u. Comp. 500 Mk. und die Oberrh. Eiſenbahngeſellſchaft 300 Mk. zur vorerwähnten Stiftung beigeſteuert. Der Kreisausſchuß hat beſchloſſen, aus Kreis— mitteln der Stiftung 4000 Mk. zu überweiſen. Die Bezirks⸗ ſparkaſſe Lorſch ſpendete 1000 Mk. In Würdigung des edlen Zweckes, dem die Stiftung dienen ſoll, haben auch viele Gemeinden aus der Gemeindekaſſe Beiträge bewilligt. Aus allem iſt die erfreuliche Tatſache zu erſehen, daß der Kreis Heppenheim an Opferwilligkeit mit anderen Kreiſen zu wett— eifern gewillt iſt. * Sonnenblumen⸗Oel. Das aus den abgelieferten Sonnenblumenkörnern geſchlagene Oel iſt nunmehr eingetroffen und zur vollſten Zufriedenheit ausgefallen. Das Oelgewicht beträgt ungefhr ½ des Kerngewichtes. Wer alſo 7 Pfund Kerne an die Richter'ſche Drogerie abgeliefert hat, bekommt etwas mehr wie einen Schoppen vorzügliches Oel, bei dem Oelmangel und den unerſchwinglichen Oelpreiſen ein recht er— freuliches Ergebnis. Ein Anſporn zum Anbau von Sonnen— blumen! * Worms, 19. Febr. Die„Wormſer Zeitung“ ſchreibt: Da die großen Fabriken aus Mangel an Rohmaterial und im Hinblick auf ſchlechten Abſatz nach dem Frieden ihre Be— triebskapitalien beſchränken müſſen, ſo iſt das Aufſuchen von anderweitigen ſicheren Anlagen ein wirtſchaftliches Gebot. Freiherr ron Heyl zu Herrnsheim iſt wahrſcheinlich aus ähn— lichen Gründen veranlaßt worden, das an ſein Gut Seehof (bei Lorſch) anſchließende 500 Morgen große Gut Rennhof vom Prinzen Löwenſtein anzukaufen. Sein Beſitz bei Lorſch iſt damit auf 2300 Morgen arrondiert und in eigenem Be— trieb gut bewirtſchaftet. 5 Darmſtadt, 19. Febr. wurden im Großherzogtum Heſſen 4000 Zentner Speck für die Hindenburgſpende geſammelt. nne. Die Beſtandserhebung. Der Reichskanzler bat an alle Bundesregierunge nachſtelendes Schreiben gerichtet: Anläßlich der für den 1. März angeordneten Auf nahme der Viehbeſtände und der Kart ff laorräſe geſtatt ich mir, auf die große Bedeutung hinzuweiſen, die ein— Aufklärung aller landwirtſchaftlichen Kreiſe über die Trag, weite dieſer Maßnahmen beſitzt. Dieſe Beſtandsaufnahm ſtellen erneute Anforderungen au die Zeit und Arbeitskraf der Landwirte und der zum größten Teil mik Amtsge— ſchäften, wie mit eigenen landwirtſchaftlichen Arbeite, überlaſteten ländlichen Ortsbehörden. Aeußerſte Sorgfal und Gewiſſeuhaftigkeit aller Bete ligten bei ihrer Durch— jührung iſt aber vaterländiſche Pflicht. Es gilt die Verſorgung unſeres Heeres und der zum großen Tei! mit Arbeiten für die Rüſtung dieſes Heeres beſchäßtigten ſtädtiſchen Bevölkerung zu ſichern. Ihre Arbeilskraff muß durch richtige Einteitung und gerege te Zufährune der notwendigen Lebensmittel weiter erhalten werden damit unſere tapferen Truppen mit allem verſe zen wer den, was zum Siege nötig iſt. Vorbedingung für das Gelingen des Werkes der Sicherung unſerer Volksernäl— rung iſt eine möglichſt genaue und zutreffende Ueberſich über alle jetzt vorhandenen Vorräte. Millionen von land wirtſchaftlichen Betrieben müſſen an der Abtieſerung des Notwendigen mitwirken. Auf jeden einzelxen Betrieb mag er noch ſo klein ſein, kommt kes an. Die deulſchen Landwirte und Landwertsfrauen werden auch in dieſem Falle ihre Pflicht gegen das Vaterland erfüllen. Sie werden ſorgen, daß ihre Beſtände ſo genau als möglich aufgenommen werden, daß ſodaun die obl egenden Ab— lieferungen voll und rechtzeitig geſchehen und daß auch die Beſtellung der neuen Ernte krotz al er Schwieerigkei— teu ſo gut und ſorgſam wie irgend möglich erfolgt. ein Soldat, kein Rüſtungsarbeiter, keine Kriegerfami— lie darf Mangel leiden durch das Verſäummnis des Laue mannes. Er hat die hehre und heilige Pflicht, dem deit ſchen Volke ſein tägliches Brot zu liefern, um es da— durch unüberwindlich zu machen gegenüber dem Aushunge— rungsplan Feinde, der ſich jetzt an ihnen ſe lber 93 Kriegswirtſchaftliche Maßnahmen. Am 15. Februar iſt ein Nachtrag zu der Bekanntmachung vom 31. Dezember 1915 betreffend Veräußerungs-, Verarbeitungs- und Bewe— gungsverbot für Web-, Trikot-, Wirk- und Strickgarne (Rr. W. J. 761/12. 15. KRA) erſchienen, durch welche die zum Kleinverkauf in Warenhäuſern und ſonſtigen offenen La— dengeſchäften freigegebenen Mengen an wollenen und woll— haltigen Strickgarnen wiederum erhöht worden ſind. Der Worllaut der Nachtragsbekanntmachung iſt in den amtlichen Zeitungen abgedruckt und bei den Gemeinde- und Staats— behörden einzuſehen. Keisobltbauverein Die Mitglieder, beſonders Frauen und Mädchen, werden zu dem Vortrag über Gemüſebau am Donnerstag Abend im„Gaſthaus zum Engel“ freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. 1 ö 0 0 0 1 1 1 1 1 1 gegeben. ſind durch Gemeinderatsbeſchluß Bekanntmachung. Nächſten Donerstag, den 22. ds. Mts., wird an Receßholz für 1917 abgegeben: Kleines Losholz Kiefern Scheit von Hein- Auflage rich Effler 2., Spenglermſtr. i bis Nikolaus Ditſch 1. Wt., Bürſtädterſtr. 2 Kiefern Knüppel von Michael Niebler J., Holzſtr. i bis Ad. Babylon 3., Steinſtr. Ergänzungsholz von Gg. Hofmann 9., Holzſtr. bis Nikolaus Adler 12., Jakobſtr. e Windfallholz von Nikolaus Kirchner 3., bis Peter Krug 2.. 2.— von Philipp Winkenbach 2. Wt., bis Friedrich Bläß 1. Wt. 4.— Kiefern Wellen von Michael Brechtel 1., Landwirt bis Adam Hoock 2., Kirſchenſtraße 2.10% Nochmals wird darauf aufmerkſam gemacht, daß das Geld der Schuldigkeit eutſprechend abgezählt gebracht werden muß, da großer Mangel an Kleingeld, namentlich auch an ½ Markſtücken iſt. Viernheim, den 19. Februar 1917. Jöſt. 3.50% 3.50 4.50 Kiefern Stöck Bekanntmachung. Feſtſetzung des Hauer- und Setzerlohnes für Rezeß— holz. Der Gemeinderat beſchloß in ſeiner Sitzung vom 31. Januar 1917 die Erhöhung der Hauer— und Setzer⸗ löhne in nachſtehender Weiſe: 1. Großes Losholz 18.— Mk. 2. Kleines„ 3.50 3. Kiefern Stöcke 1.— 1 Wellen 2.10 Betr.: 5. Eichen Knüppel 5.— „ Wellen 2.70 „ Stöcke— S. Ergänzungsholz 4.50 9. Windfallholz. Viernheim, den 15. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekauntmachung Betr.: Abgabe von Haferflocken. Mittwoch, den 21. ds. Mts. nachmittags von 1½% bis 6 Uhr werden an Familien, die Kinder unter 2 Jahren beſitzen Haferflocken in nachſtehender Reihenfolge ab— 1. Für Kinder unter 1 Jahr von A bis M von ½2 bis ½3 3 J„ 4 Für Kinder unter 2 Jahren von A bis M von 1/4 bis 1½½5 Uhr 0 Uhr * 77— 77 7. 9 „ L f 5 5 N 20„ 6 0 ie Reihenfolge iſt genau einzuhalten. Viernheim, den 20. Februar 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekauntmachung. Betr.: Rezeßbaufonds in der Gemeinde Viernheim; hier Ge— währung von Bauvergütungen. Die für 1917 angemeldeten Bauvergütungsanſprüche vom 14. ds. Mts. inſoweit genehmigt, als den betr. Antragſtellern nicht im Laufe dieſer Woche gegenteiliger Beſcheid zugeht. Viernheim, den 19. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 17 1 Alle Sorten Ann. Korh⸗, Beſen⸗ und Inn 11. Bürſten-Waren ſind eingetroffen billigſt zu haben bei Jakob Beyer. 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