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Wochenabſchnitt T'zawe Bargeldloſer Verkehr— auch ein Mittel zum Durchhalten und Siegen! flicher Teil. flicher Teil. Bekanntmachung Betr.: Butterausgabe. Freitag, den 2. März von vormittags 8 Uhr ab wird an die Inhaber der Bezugskarten 1156 bis 1155 Butter in nachſtehender Reihenfolge abgegeben: von 1156 bis 1400 von 8 bis 9 Uhr vormittags n ,, 1 1701 2000 10 1 %, 0 301 B nachmittags 601% 0 90% ni,, 5 Krankenbutter wird erſt im Laufe der nächſten Woche verausgabt. Viernheim, den 1. März 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Am Freitag, den 2. März 1917 von nachmittags 5 Uhr ab wird auf dem Rathauſe dahier Kuhfleiſch zum Preiſe von 1 Mark für das Pfund ohne Fleiſchmarken an die Schwerarbeiter abgegeben. Die Brotkarten ſind vorzulegen. Jedem Schwerarbeiter ſteht höchſtens/ Pfund Fleiſch zu. Andere Perſonen ſind ausgeſchloſſen. Viernheim, den 1. März 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Fleiſchverſorgung. Die für die laufende Woche zur Verfügung ſtehende Menge Fleiſch wird morgen am Rathauſe angeſchlagen. Viernheim, den 1. März 1917. Großh. Bürgermeiſterei Vernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Milch- und Speiſefettverſorgung. Die uns zum Heutigen in Ausſicht geſtellte Milch kann nach telephoniſcher Mitteilung erſt in einiger Zeit geliefert werden. Wir werden alsdann weitere Bekanntmachung er⸗ laſſen. Viernheim, den 1. März 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Freitag, den 2. März 1917 vormittags 9 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier folgende Grundſtücke auf Genußzeit an die meiſtbietenden verſteigert: 1. Oberlück 4. Gewann Nr. 24 Kleiner neuer Garten 11 Kleines Bruchfeld 1. Gewann 1 Allmenfeld 1. Gewann 32 Dreiruthen 90 Oberbruchweide 7. Gewann 8 . Hühnerhecke Flur 16 100 . Schilpertsheckenfeld 1. Gewann Flur 19 87 2 19 44/0 — — Lohfeld 1. Gewann Nr. 9 Nr. 292 11. Lampertheimerweg Flur 16 Nr. 20 J%⅜(Spitze). Viernheim, den 26. Februar 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Freitag, den 2. März 1917 vormittags 9 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier das Allmendgrundſtück Große lange Teilung Nr. 8 auf die Dauer der Genußzeit meiſtbietend verſteigert. Viernheim, den 27. Februar 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt: hier der feldmäßige Auban von Spätgemüſe. Um die Volksernährung während der Kriegsdauer und auch beim Uebergang zum Frieden unter allen Umſtäuden ſicherſtellen zu können, muß der feldmäßige Anbau von Gemüſe in umfangreicherem Maße als bisher betrieben werden. Die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt beabſichtigt daher, durch ihre Kommiſſtonäre überall Anregungen und Unterweiſungen zum feldmäßigen Anbau von: Weißkraut, Rotkraut, Wirſing, Erdkohlraben, (Bodenrüben), Gelbrüben(Möhren) und Zwiebeln zu geben. Um die Erzeuger(Anbauer) unter allen Umſtänden ſicher zu ſtellen, ſollten beſondere Anbau- und Lieferungsverträge zwiſchen ihm und den Kommiſſionären der Reichsſtelle für Genzüſe und Obſt ab⸗ ſchloſſen werden. Dieſe Verträge, auf Grund deren der Anbau und die Liefe- rungen erfolgen ſollen, ſind im Kreisblatt Rr. 27 zum Abdruck ge— bracht. Wir fügen noch beſonders an, daß für den Kreis Heppen⸗ heim Kreisobſtbauinſpekter Ohrtmann zum Kommiſſtonär ernannt und zum Abſchluß von Verträgen verpflichtet wurde. Er iſt beſonders angewieſen, den Intereſſenten mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen. Mit Rückſicht darauf, daß bie feſtgeſetzten Grundpreiſe für das anzubauende Gemüſe den Zeitverhältniſſen angepaßt find und unter allen Umſtänden bezahlt werden, fordern wir alle dieſenigen Land⸗ wirte auf, die Gemüſe feldmäßig anzubauen in der Lage ſind, einzelne Aecker für dieſen Zweck zu verwenden. Landwirte die bereit find, Gemüſe feldmäßig anzubauen und einen Anbauvertrag abzuſchlieſzen, haben dieſes der zuſtändigen Bürgermeiſterei umgehend mitzuteilen. Heppenheim, den 21. Januar 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir S456 allgemeinen Kenntnis und weiſen die Landwirtſchaft betreibende Bevölkerung ganz beſonders darauf hin. 0 Die Vertragsbedingungen, welche auf unſerem Lebens mittel⸗ bliro einzuſehen ſind, ſind für die Landwirte äußerſt günſtig und können wir dieſen zum feldmäßigen Anbau von Gemüſe nur raten. Landwirte die bereit ſind, einen diesbezüglichen Anbauvertrag abzuſchlleßßen, wollen dies bis ſpäteſtens 5. März 1917 auf unſerem Lebensmittelbüro unter Angabe der Größe der Anbaufläche, der Ge⸗ müſeart, ſowie der Bezeichnung des betr. Grundſtücks melden. Viernheim, den 28. Februar 1917. Croßh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. — SSD= Db Landwirte, liefert Brotgetreide ab! Bekanntmachung. Betreffend: Nachmuſter ung der Dienſtunbrauchbaren. Durch den Erlaß des Kriegsminiſteriums vom 3. Februar 1917 wurde die Nachmuſterung aller Dienſtunbrauchbaren angeordnet. Das ſtellvertretende Generalkommando 18. Ar⸗ meekorps hat deshalb beſtimmt, daß ſich alle am 8. Septem⸗ ber 1870 und ſpäter geborenen als dauernd untauglich Aus⸗ gemuſterten, einerlei ob die betreffende Entſcheidung im Frieden oder während des Krieges getroffen wurde, zur Stam m⸗ rolle anzumelden haben. Für die Anmeldung zur Stammrolle kommen alſo in Betracht alle Diejenigen, welche am 8. September 1870 und ſpäter bis einſchließlich 1898 geboren ſind und bei ihrer letzten Unterſuchung die Entſcheidung: dauernd garniſon⸗ oder arbeitsverwendungsunfähig, dauernd kriegsunbrauchbar, d. u., dauernd untauglich, kr. u., ausgemuſtert, ſcheidet aus, dauernd Ganzinvalide, von ſämtlichen militäriſchen Pflichten befreit, nicht zu kontrolieren oder eine ähnliche Entſcheidung erhalten haben. tenempfänger ſind zur Anmeldung verpflichtet. Die Anmeldung zur Stammrolle hat am 3. und 4. März zu erfolgen und zwar für aktiv gediente Mannſchaften, die jetzt untauglich ſind, unter Vorlage der Militärpapiere ſchriftlich sder mündlich bei dem für ſie zuſtändigen Bezirks— feldwebel, d. i. für die im Kreiſe Heppenheim Wohnhaften bei dem Meldeamt Heppenheim und für alle Ueb— rigen bei der für ihren Wohnort zuſtändigen Bür— germeiſterei unter Namhaftmachung des Arbeitgebers und Angabe körperlicher Fehler. Es haben ſich alſo alle Nichtgedienten, d. h. ſolche, dle im Frieden gar nicht oder weniger als ein Jahr gedient haben, bei der Bürgermeiſterei zu melden. Sollte ein Melde— pflichtiger vorübergehend abweſend ſein, ſo ſind deſſen Ange— hörigen zur Anmeldung verpflichtet. Wer der Aufforderung zur Anmeldung zur Stammrolle keine Folge leiſtet, hat Beſtrafung nach§§ 68 und 69 des Militärſtrafgeſetzbuches zu gewärtigen. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion für die Aushebungs⸗ Bezirke im Kreiſe Heppenheim v. Hahn. Auch Ren⸗ Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis und fügen an, daß die Anmeldungen, ſoweit ſie bei uns zu geſchehen haben am 3. und 4. März vormittags unter Vorlage der Militärpapiere auf unſerem Büro zu machen ſind. Wir erſuchen die Meldepflichtigen, ihre Anmeldungen möglichſt am Samstag während der Zeit von 9 bis 12 Uhr zu bewirken und weiſen beſonders auf die angedrohten Strafen, welche die Nichtbefolgung dieſer Vor— ſchrift zur Folge haben kann, hin. Viernheim, den 28. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gottesdienſt-Orduunng der katholiſchen Gemeinde. In der neuen Kirche an Werktagen: Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe. ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Anna Maria Winkler geb. Knapp. 8 Uhr geſt. Segensmeſſe zu Ehren des heiligſten Herzens Jeſu für Jakob Koob, Ehefrau Katharina geb. Bugert und Kinder. Samstag: ¼7 Uhr beſt. S.⸗A. für Lehrer Philipp Schröder, Ehefrau Maria Anna geb. Butſch. a 8 Uhr beſt. S.⸗A. für Joh. Wilh. Winkler, Ehefrau Kath. geb. Barth, Sohn Jakob und Anxrerwandte. In der alten Kirche an Werktagen: Freitag: ½7 Uhr geſt. S.⸗A. für Joh. Gans, Ehefrau und Tochter A. Maria. Samstag:.½7 Uhr beſt. S.⸗A. für die beiden im Krieg gefallenen Brüder Leutnant Franz Roos und Lorenz Roos. Am nächſten Sonntag beginnt die öſterliche Kommunion. An dieſem Tage iſt gemein ſchaftliche hl. Kommunion für alle chriſtenlehrpflichtige Jung frauen. Der Beichtſtuhl beginnt um ½5 Uhr. Diejenigen Mädchen, welche Nachts in der Fabrik arbeiten müſſen, können Sonntag nach der ¼7 Uhr-Meſſe, alſo um ½8 Uhr beich ten, was leicht zu erreichen iſt, wenn ſie Samstags Nach— mittags von 2 bis 10 Uhr arbeiten. Gleichzeitig gem. hl— Kommunion für die oberſten Jahrgänge der Schulkinder, Mädchen und Knaben. Beicht Samstag um 2 Uhr. Am Donnerstag iſt von /6— 7 Uhr Gelegenhelt zut hl. Beicht wegen des Herz⸗Jeſu Freitags. Kaninchenzucht⸗ Verein Viernheim. f Da wir Kleie in Ausſicht haben zu bekommen, ſo iſt es unbedingt erforderlich, daß jedes Mitglied, das Kleie wünſcht, dies ſofort bei Vorſitzenden Peter Berg, Bismarckſtraße oder bei Schriftführer Heinr. Ruder s“ hauſen, Mannheimerſtr. 55 anmeldet, damit das zu be⸗ ſtellende Quantum feſtgeſtellt werden kaun. Der Zentner koſtet vorausſichlich 15.— Mk. Der Vorſta n d. Erſcheinungstage: Dienſtag, Donnerſtag u. Samſtag f Bezugspreis: monatlich 35 Pfg. mit Trägerlohn Gratis⸗Beilagen: wöchentlich 1 Sonntagsblatt, halbjähr⸗ lich 1 Fahrplan, jährlich 1 Kalender. M 20 ter Bürger⸗Zeitung Lolale Nachrichte Lolale Nachrichten. Hindenburgſpeude. Unſere Leſer ſeien auf die Ve— kanntmachung in heutiger Nr. hingewieſen, welche Näheres über die Sammlung einer Hindenburgſpende am hieſigen Orte enthält. ö Unfug. Bei der geſtrigen Fleiſch-Ausgabe hat ſich ein Teil des Publikums vor der Freibank wieder recht un llebſam benommen. Wie aus einer Bekanntmachung heute erſichtlich iſt, wird gegen die Ruheſtörer nächſtens mit der Jeuerſpritze vorgegangen werden, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Alſo nächſtens mehr Ordnung wahren, damit die in Ausſicht geſtellte Aktion nicht zur Wirklichkeit wird. * Jugeudwehr. Morgen Sonntag 12 Uhr Antreten zur Uebung, ohne Mütze und Armband. Gruß aus dem Felde. Der Einwohnerſchaft Viern heims, inſonderheit der Freiw. Feuerwehr und den Mitgliedern der Feuerwehrkapelle ſendet aus Rumänien die herzlichſten Grüße Pionier Jakob Wunder, Kapellmeiſter a. D. Gasgelder. Die Erhebung der Gasgelder pro Mo * 7 r 1 nat Januar erfolgt am nächſten Montag. Jugendverein Vieruheim-Hütteufeld. Die evangel. Jugendvereinigung Viernheim-Hüttenfeld feierte am 25. ſebruar in der ev. Kirche zu Viernheim ihr 1. Jahresfeſt. Bormittags 10 Uhr fand ein gut beſuchter Feſtgottesdlenſt ſtalt, in dem Herr Pfarrer Roos, der bewährte Leiter des Vereins, als Text ſeiner Feſtpredigt Phil. 1, 13 zu Grunde egte, das ſchöne Wort: Ich vermug alles durch den, der mich mächtig macht, Chriſtus.— Die um 3½ Uhr begin nende Nachfeier war ebenſo gut beſucht. Das reichhaltige brogramm umfaßte 18 Nummern. Herr Lehrer Schwamb— Lampertheim hielt drei zuſammenhängende Anſprachen: 1. der Deutſchen Siegeszug im Weſten und der Ruſſen Einfall Oſten; 2. Wer iſt Hindenburg? 3. Hindenburg als Ichlachtendenker, Schlachtenlenker und Sieger. In klarer ud packender Weiſe wurde ein lebhaftes Bild unſerer ſeit igen Kämpfe und Siege entworfen. Umrahmt waren die Vorträge durch in hübſcher Weiſe vorgetragenen Geſänge d Deklamationen der Mitglieder der Jugendvereinigung id des Jungfrauenvereins. Herr Lehrer Göttmann-Hütten— ſeld hatte in dankenswerter Weiſe die Leitung der Geſänge ibernommen, die z. Zt. durch Herrn Lazarettfeldwebel Fritz eingeübt worden waren. Die ganze Veranſtaltung fand zum Beſten der Jubiläumsgabe S. K. H. des Großherzogs ſtatt ud brachte einen hübſchen Ertrag. Sie war durchweht von nem Hauche echt vaterländiſcher Begeiſterung und hinterließ illen Anweſenden einen nachhaltigen Eindruck. Dies 1. jahresfeſt zeigte, daß der Verein unter der zielbewußten und tatkräftigen Leitung des Herrn Pfarrer Roos einen vielber eißenden Aufſchwung genommen hat. Ein herzliches Glück— zum weiteren Gedeihen! W. G. Die Ablieferung des Getreides. Durch die Ver— llung der Ernte- und Herbſtbeſtellungsarbeiten und durch vielfach herrſchenden Kohlenmangel der den Ausdruſch Getreides verzögert, iſt die Ablieferung von Brotgetreide, Jerſte und Hülſenfrüchten hinter den dringenden Anforde ngen der bewirtſchaftenden Stellen zurückgeblleben. Der Haſerbedarf der Heeresverwaltung iſt für einige Zeit gedeckt, daß hier die Ablieferung hoch nicht ſo dringend iſt. Mit lückſicht hierauf wird die Abnahme von Hafer für die Heeres verwaltung im Monat Februar dahin eingeſchränkt, daß Hafer, ſoweit er nicht am 31. Januar 1917 lieferungsbereit bar, nur von ſolchen Lanwirten abgenommen werden darf, e nicht noch Brotgetreide oder Gerſte abzuliefern haben. die Landwirte müſſen alſo jetzt die Ablieferung von Brot— getreide Gerſte und Hülſenfrüchten auf das äußerſte beſchleu— igen. Da viele, insbeſondere kleinere Ländwirte aus den ben angeführten Gründen an der Lieferung des Hafers bis— zer verhindert worden ſind, iſt beſtimmt worden, daß der Höchſtpreis für Hafer vom 1. Februar bis 30. April 1917 „ M. für den Doppelzentner beträgt. Da der geſamte PVaferbedarf des Heeres bis zur neuen Ernte noch nicht an— nährend gedeckt iſt, müſſen die Verfütterungsbeſchränkungen für Hafer nach wie vor ſtreng beobachtet werden. damit ſpäter der Reſt des Bedarfs voll abgeliefert wird. * Torfſtreu ſtatt Stroh. Im Anſchluß an eine Be— kanntmachung der Bezugsr ereinigung der deutſchen Landwirte in, Berlin, daß ſie erhebliche Mengen Torfſtreu durch Ver— mittelung der Kommunalverbände zur Verfügung ſtellen könne, ſel auf eine den Erſatz von Stroh und Torfſtreu betr. Abhandlung von Profeſſor Dr. Mach hingewleſen, die von der Gr. Bad. Landw. Verſuchsanſtalt Auguſtenber itge— N N f ſuchsanſtalt Auguſtenberg mitge lelt wird. Hiernach würden durch die Verwendung von was einem weiteren Gewinn von 10 dürfte. Nach alledem empfieht der Verfaſſer mit Recht, der größte Beachtung zu ſchenken. Geſchüfts⸗Auzeiger— Viel geleſene, unparteiiſche Zeitung.— Vereius⸗Anzeiger Alutsblatt der Großh. Bürgermeisterei Viernheim Jnſerate haben nachweislich guten Erfolg. Geſchäfteſtelle: Vie 1 0 Wiel. Wee e Samstag, den 3. Mürz Inſertions⸗Gebühren: Lokale Anzeigen die 1ſpaltige Petit⸗ Zeile 12 Pfg. Auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Reklamen 30 Pfg. Beilagen⸗Gebühr: Bei 1000 Auflage 6 Mark. 1917 eee. ͤ Ke * eee eee eee eee Torf zur Einſtreu erhebliche Strohmengen frei hohem Maße gedient, denn aufgeſchloſſenes Strohmehl iſt ein hochwertiges, leicht verdauliches Futtermittel, und' ehenſo würden erhebliche Mengen von Strohhäckſel für das Auf ſaugen der Melaſſe anſtelle des futterwertloſen Torfs benutzt werden können. f des Winters und Frühjahrs mit großer Wahrſcheinlichkeit troz der reichen Ernte wachſen. Die Verwendung zur Ein ſtreu bietet dem Landwirt auch weſentliche unmittelbare Vor— teile. Gute, hinreichend zerkleinerte Torfſtreu(Moostorf) ſaugt mindeſtens die doppelte Feuchtigkeitsmenge auf wie Stroh, die Tiere erhalten ein trockeneres, wärmeres Lager, die tieriſchen Ausſcheidungen werden nahezu vollſtändig feſt gehalten, wodurch ſich der Düngewert des Stalldüngers er— höht, die Behandlung des Stallmiſtes auf der Düngerſtätte wird vereinfacht, das verluſtbringende Abfließen der Jauche von der Düngerſtätte vermieden, die Stalluft verbeſſert, die Durchläſſigkeit ſchwerer Böden und die Fruchtbarkeit leichter ſandiger Böden erhöht. cht der Landwirt ein Ztr. Stroh verbraucht Ueberdies me gutes Geſchäſt, denn anſtelle von 20 er für Stück Großhieh im Jahre höchſtens Torfſtreu. Dieſe Menge koſtet ihn z. Zt. etwa 28 während er für die Tonne Stroh mindeſtens 40 M. t. Dazu kommt, daß durch die Torfſtreu noch 10 15 kg. Stickſtoff mehr feſtgehalten werden, als durch die Stroheinſtreu, 15 M. gleichkommen 1 0 0 Verwendung von Torfſtreu auch in dieſem ſtrohreichen Jahre 5 Bemerkt ſei noch, daß durch Vermittlung der Geſchäftsſtelle der Bad. Futttervermittelung in Karlsruhe z. Zt. nur holléndiſche Torfſtreu zu 36 M pro Tonne ab deutſcher Greazſtation zuzügl. 7 Prozent Zuſchlag, Deckenmiete ete, erhältlich iſt. ä der damals gezeichneten freiwilligen Gaben in Fleiſch, Fett, Gemüſe, Obſt ete. Erledigung. Es wurden damals gezeichnet und nun geſammelt etwa über! Ztr. Fleiſch(geſalzen, ge räuchert); nahezu 1 Ztr. Schweine- und Butterfett, 14 N Zentner Gemüſe(Kohlraben, Wirſing, Rot zeiß etwas Dörrobſt und einige Pfund Hülſenfrüchte. legten die meiſten Geber einen kleinen Geldbetra ſammen 370 M.), wofür man kürzlich ein fettes ankaufte und ſchlachtete, um die verhältnismäßig Spenden an Fleiſch, Fett und Wurſt noch zu ſtrecken. wünſcht, daß dieſe aus beſtem Herzen geſpendeten Gaben an würdige und bedürfttge Arbeiterfamilien Der Trinkzwang. Der Vorſitzende d vberbands deutſcher Gaſtwirte, Kuhn, hatte wegen Rundſchreibens des Kriegsernährungsamts an die Ge— meinden betr. Aufhebung des Trinkzwangs eine Unter— redung mit dem Direktor von Oppeu. Letzterer erklärte, das Kriegsernährungsamt müſſe unbedingt auf der Be ſeitigung des Trinkzwangs beſtehen. Herr Kuhn führke aus, der Reichsverband habe die ihm augeſchloſſenen Gaſtwirteverbände angewieſen, in keiner Weiſe einen Trinkzwang auszuüben, dagegen werde ſich eine Er— höhung der Preiſe für die Speiſen nicht umgehen laſ— ſen. Herr v. Oppen erwiderte, die Frage, ob eine ſolche Erhöhung eintreten dürfe, werde ſich nur im Eenzel— falle entſcheiden laſſen, es werde aber zu berückſichtigen ſein, daß eine große Anz eh von Gaſtwirtſchaften bereſts bedeutend erhöht habe. Bes. Die Wiedereinführung der Sommer- zeit. Von amtlicher Seite wird uns geſchrieben:„Durch eine Verordnung des Bundesrats vom 15. Februar 1917 wird, wie bereits berichtet, auch für das laufende Jahr die Sommerzeit eingeführt. Sie beginnt am 16. Apri vormittags 2 Uhr mittelçaropäiſche Zeit) und endet an 17. September vormittags 3 Uhr(Sommerzeit). Zu dem erſtgenaunten Zeitpunkte werden die öffenteichen Uhren 12 um eine Stunde vor-, zu dem letztgenannten um eine Stunde zurückgeſtellt. Am Vormittage des 17. Sep— tember erſcheint danach die Stunde von 2 bis 3 Uhr doppelt; die erſte diieſer Stunden trägt die amtliche Bezeichnung 2 A(2 A Min. uſw. bis 2 A 59 Min.), die zweite die amtliche Bezeichnung 2 B(2 B 1. Min. uſw. bis 2 B 5) Min.). Die Früherverlegung des Sommerzeitabſchnittes gegenüber dem Vorjahre ermög— licht eine noch beſſere Anpaſſung an die tatſächlichen Lichtverhältniſſe. Tag und Stunde des Uebergengs zur Sommerzeit ſind mit Rückſicht auf die Bedürfniſſe des Eiſenbahnbetriebs gewählt worden. Die Sommerzeit hat ſich im Vorjahre bewährt und insbefondere die erwar— werden. Der Vermehrung der Futterſtoffe wäre dadurch in Die Nachfrage nach Stroh wird im Laufe . N N N 3 wahren, blieben erfolglos Heddesheim, 2. März. Die Hindenburg ſpende, zu deren Zeichnung ſchon im Januar hier allgemein 10 Gelegenheit gegeben wurde, fand geſtern durch Einſammeln bebe das N 0 5 veinüthen nat 0 1 1 ö 1 zemuhen, hat teten Erſparniſſe an tüuſnticher Beleuchtung gebracht Gewiſſe Nachteile, über die geklagt wurde, können zum größten Teile, insbeſondere durch geeignete Verlegung der Eiſenbahnzüge in den Morgenſtunden ſowie durkck zweckmäßige Aenderungen des Schulbeginns(Beibehal⸗ kung des Winterſtundenplaus während des Sommers), behoben werden.“— Wir haben uns nach den prak⸗ liſchen Erfahrungen des letzten Sommers gegen die Wiederholung ausgeſprochen, wie überhaupt die indu— ſtrielle Arbeiterſchaft und viele Vertretungen der Land— wirtſchaft ſich durchaus gegen die Sommerzeit gewen⸗ det haben, im Handwerk und Gewerbe gehen die An— ſichten weit auseinander. Auch die Erfahrungen, die man mit dem frühen Schulbeginn und der Einwirkung des Frühaufſtehens auf die Kinder gemacht hat, ſind nicht die beſten. Ob die ärgſten Mißſtände für die Wie— deretnführung in der Zeit vom 16. April bis 17. Sep— tember beſeiligt werden können, iſt fraglich. Wenn je— doch die Kriegszeit aus wirtſchaftlichen Gründen(Er— ſparung von Breuuſtoff, nochmals die Sommerzeit er— ſordert, ſo fügt man ſich ſelbſtverſtändlich, denn auch Frankreich, Italien, Euglaund— Mund auch wohl die Schweiz führen dieſe Zeitverſchiebung ein, um Brenn— ſtoff zu erſparen. Für die Friedenszeit iſt die Som— 11e eie denm aAhenlaſ uten Altlicher Teil. Bekanntmachung. ingsmittell auf dem Rathauſe. gabe von Kuhfleiſch im Hofe des Rat— hauſes 1E ch Di Finder ud ſä ch e hauses hal ſich die f r und hauptſächlich die Frauen derart unbändige. Fleiſchausgabe weiter 5 zeichneten ſowi w aufgebot r Fleiſchaushauer außerſtande war, die 1 Alle Ermahnungen des Unter Polizei, die nötige Ruhe zu be— 0 Benehmen eines großen Teiles von erwachſene Perſouen un und vor dem Mathauſe iſt ſehr verwerf— dire a ſogar der großen Zeit, in der wir Scheiben des Wiege— eiſe die Scheibe und e zerſtört. Um die Gemeinde ch zu bewahren, müſſen die ſchärf rn ſich in der Folge derartige ten, werden wir die Feuer un Eindringlingen und mens zum Beſoußt— r derarligem riffen w eim, den 3. März 1917. (Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Len mn 5 1 1 T m e h. —— Bekanntmachung. 1 C pende eee*% raiden Kutegsernährungsamtes, der dent chlande Landfrauen zum Kampfe für Valk und Vaterland aufruft, allen Gauen Verbreitung gefunden wmvon Jederman 9* 1 erung ſoll über te mit allem Nach— Lebensmittel freiwillig chtung der feſtgeſetzten iSmittel ſollen Es iſt un— und Geſchoſſen in de! Feinde zu nicht ge smittel zuzu— wen ae andbevöklernug nich eberfluß lebt, wirkliche Not 0 N fel ö. i Aar 1 0 0 in en n 0 5 1 heurſcht, von der die meisten Landlen ichts wiſſt Hier, helſend einzugreifen, Werke der Nächſtenlicbe und der Barmherzigkeit zu üben, nere heiligſte Pflicht, die das Naber! ind von uns verlangt. lter dem Vorſitze 5 Uuterzeichn telt hal, ſich ein örtlicher Ausſchuß zur Durchführung mer Sammlung üdenbürgſpende gebeldet, die am Mautug, 175 5. ds. Mts., in der Zeit vou vormittags 9 bis nachmittag 6 Uhr von den Damen des Mlicc-à ö 5 Frauenbpereius veranſtaftet werden wird egen? ung werden angenon u. Gemüſe aller Art erallcherte Fleiſchwaren(Dauerwaren, Wuürſt und Fett. ichteten örtlichen Sammelſtellen, bei Inhaunes Adler 9. Jakobſtraße, ſowie Nilolaus Winkler 12. Waldſtraße, nehmen Lebensmittel, die unentgeltlich angeboten werden, Tage gleichfalls bereitwilligſt entgegen. Freudig wird Jedermann, dies ſind wir ſiberzeugt, nach ſeinen an dieſem Kräften beitragen zu dem Werke der Liebe, zu dem der örtliche Ausſchuß alle Kreiſe der Bevölkerung aufruft. Möge ein großer Strom von Nahrungsmitteln für die Hinde 1 1 rn 15 Mahrulgs e Hinden— burgſpende, die das Heer u. ſtädt. Arbeiterſchaft zum Leben brauchen, in unſerer Gemeinde zuſammeunfließen, damit der teufliche Auhungerungs— plan unſerer Feinde zuſchanden wird. Möten alle gütigen Spender durch ihre Gabe die leberzengung gewinnen, daß ſie eine Dankes ſchuld hei denjenigen abgetragen haben, die für uns kämpfen, leiden Geſundheit und Leben opfern.. Viernheim, den 2. März 1917. Der örtliche Ausſchuß: N 14 Nane NM 6 N Wamberth, Großh. Bürgermeiſter. 5 . 1 Ausſichten des U⸗Boot⸗Krieges. Der verſchärfte U-Bool⸗Krieg iſt eine reif⸗ lich nach allen Seiten hin erwogene und ſorg⸗ fältig vorbereitete Maßregel. Hindenburg iſt nicht ein Mann, der ins Blaue hineinredet, und wenn er ſagt, wir könnten alle Folgen unſerer Sperrgebietserklärung auf uns nehmen, ſo wird es damit wohl ſeine Richtigkeit haben. England ſcheint es auch gar nicht mehr recht wohl in ſeiner Haut zu ſein. Natürlich ſuchen die feitenden Perſönlichkeiten die Gemüter zu be— ſchwichtigen. Die beſten Kräfte beſchäſtigen ſich damit. Abwehrmittel gegen die große Ge— ſahr zu finden, die dem engliſchen Brotkorbe droht, aber daß man eins gefunden hat, davon verlautef noch nichts. Die Hoffnung iſt alles, was man den läglichenn Zahlenangaben über verſenkte Schiffe entgegenſtellen kann. Kraft— ausdrücke wie„verrückt gewordener Pruſſianis— mus, Seepeſt, Piratentum“ mögen die Schreiber— eitelkeit befriedigen, aber ſie heben kein ver— ſenktes Schiff, bringen keine neuen Vorräte in die Speiſekammer. Und dieſe Speiſekammer iſt keineswegs ſo geſüllt, daß England der nächſten Zukunſt mit Gleichmut entgegenſehen könnte. Wir wollen uns nicht auf Schätzungen einlaſſen, ſelbſt wenn ſie ſich auf Angaben des ‚Economiſt“ oder anderer volkswirtſchaftlicher Fachblätter Englands ſtützen; denn durch Streckung läßt ſich die Zeit des Aushaltens mit den vorhandenen Vorräten verlängern, und unſere eigene Erfahrung lehrt, 7 7 ſich durch ſyſtematiſche Zuteilung erreichen läßt. Mit Sicherheit wiſſen wir nur, daß in Friedenszeiten bei dem Rückgange der eng— liſchen Landwirtſchaft% aller Lebensmittel von außen eingeführt werden mußten, und daß während des Krieges die angebaute Fläche nicht nur nicht größer geworden, ſonderu ſogar etwas eingeſchrumpft iſt, obgleich Hundert— tauſende von Hektaren des beſten Weizenbodens verfügbar waren, die nur als Viehweide dienen. Es iſt für England eben unmöglich, die eigene Erzeugung von Lebensmitteln zu vermehren, weil es auf dem Lande an Arbeitskräften fehlt. Die immer mehr fortſchreitende Induſtrialiſierung hat dem Ackerbau viele Menſchen entzogen, und bei dem herrſchenden Landſyſtem, das dem Arbeiter eine Verbeſſerung ſeiner Lage, ein Selbſtändig— kann nicht beſſer geſagt werden als mit den Worten der, Morning Poſt“:„Gelingt es Deutſch— land, England zur See abzuſchließen und die Stimmen der Neutralen unbeachtet zu laſſen, ſo wird es den Krieg gewinnen!“ PBK. herſchiedene Urlegsnachrichten. Motorboote zur U⸗-Boot⸗Belämpfung. In New Horker Blättern wird erklärt, die engliſche Regierung habe ſeit Beginn des Monats Februar 400 größere Motorboote, die zur Bekämpfung der U-Boote verwendet wer— den ſollen, gekauft. Amerikaniſche Firmen ſind mit dem Bau einer großen Anzahl weiterer Motorboote beſchäftigt. Der engliſche Miniſter Henderſon erklärte bei einem kürzlichen Beſuch der engliſchen Hafenſtädte, daß die Angehörigen von Mannſchaften der engliſchen Küſtenflotte (dieſe beſteht größtenteils aus kleineren Fahr- zeugen, die zur Bekämpfung der U-Boote ver— wendet werden) auf beſondere Unterſtützung der engliſchen Regierung rechnen könnten. * Die ohumächtige engliſche Flotte. Nieuws van den Dag' ſchreibt in einem Leitartikel über die Verſenkung der hol⸗ ländiſchen Schiffe:„Das U-Boot ſcheint ſeine Arbeit ſo gemächlich verrichtet zu haben, als ob gerade bei den Scilly-Inſeln, der am meiſten befahrenen Stelle in den weſtlichen engliſchen Gewäſſern, nicht die geringſte Aus— ſicht beſtanden hätte, einem engliſchen Zerſtörer zu begegnen, ein Umſtand, der für die engliſche Marine nicht gerade ſchmeichelhaft iſt.“— Das Reuterbureau, das offenbar durch die Arbeit der deutſchen U-Boote aufs peinlichſte berührt iſt, erklärt, die Schiffe ſeien abgefahren, ohne von der engliſchen Admiralität Inſtruktionen einzu— holen. Sie ſeien außerdem mit vollen Lichtern gefahren und hätten ſo die U-Boote direkt an— gelockt. * „Jetzt ſpürt England den Krieg.“ Die Berichte neutraler Blätter aus England heben hervor, daß die draſtiſchen Einſchrän— kungen in der Einfuhr, die Lloyd George angekündigt hat, das engliſche Volk völlig unvorbereitet getroffen hätten. Die eigenen Vorräte Englands ſeien in Wirklichkeit beun— werden, unmöglich macht, ſind die jungen Leute, die noch Schneid hatten, ausgewandert, zum größten Teil nach den Vereinigten Staaten, und ſo der alten Heimat verloren gegangen. Im Vergleich zu Deutſchland war die engliſche Aus- wanderung geradezu ungeheuerlich groß. Die Lage iſt nun ſo, daß England für die Ernährung ſeiner Bevölkerung zum größten Teil auf überſeeiſche Zufuhr ange wieſen iſt, und wenn dieſe unterbunden wird, muß eine Gefahr ent- ſtehen, wie ſie größer gar nicht gedacht werden kaun. Die Entziehung des beſten Blutes der Nation durch Auswanderung hat bereits ihren Einfluß auf die allgemeine Geſundheit aus— geübt; in neuerer Zeit iſt z. B. die Zahl der Geiſteskranken bedenklich geſtiegen. Bisher hat England noch keinen Mangel an Lebens— mitſeln gehabt. Bei den hohen Frachtſätzen fanden ſich immer noch genügend neutrale Schiffe, die das Wagnis unternahmen, England mit Korn und Fleiſch zu verſorgen. Jetzt aber ſcheint den Neutralen der mögliche Gewinn nicht mehr im Einklang mit der Gefahr zu ſtehen, und ſie ziehen vor, ihre Schiffe aufzulegen. England ſelbſt braucht von ſeinem eigenen Schiffsraum mehr als die Hälſte für Heer und Flotte, ſo daß für andere Zwecke nicht genügend übrig bleibt, und dieſer Teil iſt nicht minder dem Verſenktwerden ausgeſetzt. Wenn England nicht ſehr große Vorräte aufgeſpeichert hat, und um für 45 Millionen Menschen zu genügen, müßten ſie ſchon ſehr groß ſein, ſo liegt die Gefahr wirklichen Mangels in nicht allzu weiter Ferne Trotz aller Beſchwichtigungsverſuche verhehlt man ſich in England den Ernſt der Lage nicht, daß nämlich England endlich am eigenen Leibe zu ſpüren haben wird, was Ktieg bedeutet. Deutſchland iſt entſchloſſen, den ungehemmten J-Boot-Krieg durchzuführen M. 0 yoſet ruhigend gering, ſo daß die Maßregeln, um die Heimerzeugung zu ſteigern, in hohem Grade nötig ſeien. Wo ſind die Blockadebrecher. Die Spannung, ob die„Orleans“ und Das Ende des Krieges. Wie der Pariſer„Temps“ berichtet, hatten der Staatsſekretär des Außern Zimmermann und der Unterſtaatsſekretär von dem Busſche eine Unterredung mit dem Berliner Vertreter des Madrider Blattes„‚ABC'. Dabei rühmte Herr Zimmermann die aufrichtige Neutralitätspolitik, und insbeſondere die edle charitative Tätigkeit des ſpaniſchen Königs, der wohl in keinem anderen Lande ſo viel Sympathien genieße wie in Deulſchland. Über den UJ⸗Boot⸗Krieg gab Dr. Zimmermann folgende Erklärung ab: Wir möchten, daß man ſich über unſere Lage Rechnung gibt. Bei niemandem kann der ge— ringſte Zweifel über das wirkliche Ziel unſerer Feinde beſtehen: unſere völlige Zer- eine unglaubliche, unbegreifliche und unerklärliche Note— darüber beſteht kein Zweifel. Was die zehn Verbündeten wollen, iſt unſere Vernichtung und die unſerer Verbündeten. Es bleibt alſo nichts anderes übrig, als zu dem äußerſten Mittel zu greifen. Andererſeits hat ſich die U⸗Boot⸗-Waffe in unſerer Hand derart ent⸗ wickelt, daß, was vielleicht früher nicht möglich war, heute möglich iſt. Darüber haben wir unbedingte Gewißheit. An' die Frage des Korreſpondenten, ob man denn keinerlei Unter⸗ ſchiede bei der Verſenkung neutraler Schiffe machen werde, antwortete Dr. Zimmermann: Abſolut keinen. Unſer Entſchluß iſt un⸗ erſchütterlich, denn nur dadurch kann der Krieg in dieſem Sommer beendet werden, und das iſt unſer aller Wunſch! ſchmetterung und Vernichtung. Gegenüber einem ſo ſchrecklichen Dilemma, im Beſitze des Mittels, mit dem wir die Pläne unſerer Feinde zum Scheitern bringen können, konnten wir da unſer Volk dadurch opfern, daß wir dieſes Mittel nicht anwandten? Wir haben nicht den Kopf berloren, ganz im Gegenteil: Unſer Entſchluß iſt erſt allmählich gereift. Wir faßten ihn in der Gewißheit, daß man ihn nicht als eine Herausforderung an die Neutralen auslegen wird. Wir bedauern den den Neu— tralen zugefügten Schaden aufrichtig und ſind bereit, alles, was in unſerer Macht ſteht, zu tun, um ihn zu verringern. Über die Spanien unterbreiteten Vorſchläge äußerten ſich Staatsſekretär Dr. Zimmermann und Unterſtaatsſekretär von dem Busſche ge— meinſam wie folgt: Deutſchland wird Spanien die nötige Kohle in unbegrenzter Menge zur Verfügung ſtellen. Die ſpaniſchen Schiffe können die Kohlen in den zu bezeichnenden deutſchen oder däniſchen Häfen holen; ſie würden z. B. die für Spanien nötige Kohle in Kopen— hagen finden. Deutſchland wünſcht einen großen Teil der ſpaniſchen Fruchternte zu kauſen und hat zu dieſem Zweck ſofort in bar zahlbare Beſtellungen gemacht. Man wird aus dieſen Früchten Marmelade und Konfitüren herſtellen, die Deutſchland nach Kriegsende geliefert werden. Deutſch— land iſt bereit, Spanien einige ſeiner in den ſpaniſchen Häfen internierten Schiffe zu ver— kaufen. Dieſe Schiffe dürfen aber nicht im Intereſſe des Vierverbandes verwendet werden und müſſen die Sperrzone umgehen. Anderſeits müſſen die ſpaniſchen Reeder die Verhandlungen wegen der Schiffsverkäufe an England ab- brechen. Zwiſchen Spanien und England wird ein wöchentlicher; Paſſagierdienſt auf Grund- die„Rocheſter“ den ſicheren Hafen erreichen, hat ſich in Bordeaux und Paris zu nervöſer Unruhe geſteigert. Die Gerüchte und die Mel⸗ dungen durchkreuzen ſich. Der Eigentümer der „Rocheſter“ telegraphierte ſemem Pariſer Ver- reter, die„Rocheſter“ werde am Sonntag in Bordeaux eintreffen. Das„Journal“ meldete am Sonntag abend, es beſtätige ſich, daß die„Ro- cheſter“ und„Orleans“ an der Küſte der Gi ronde geſichtet worden ſeien. Anderſeits meldet eine New Yorker Depeſche, daß dort Unruhe wegen des Schickſals der beiden Verſuchsſchiffe herrſche. Es gehe das Gerücht, daß beide Dampfer verſenkt ſeien. Irgendwelche Beſtätigung liegt nicht vor, aber in den Wetten an der New Porker Börſe iſt bereits Verwirrung angerichtet. * Das Elend der Saloniki-Expedition. Nach den Berichten engliſcher Blätter übte im Unterhauſe der Abgeordnete Dillon ſcharfe Kritik an der Salonili-Expedition. Er ſagte:“ Wenn die Politik des Kriegsminiſteriums darauf berechnet geweſen wäre, die Expedition lächerlich zu machen und zu vernichten, ſo hätte ſie nicht anders ſein können, als ſie war. Die 200 000 Mann befinden ſich in einer ſchrecklich ungünſtigen Lage. Im Vorjahre gab es inſolge von Seuchen 60 000 Kranke. Überdies habe man Sarrail die Verſtärkungen, die er wiederholt verlangte, nicht geſchickt. Die ⸗Voote werden nun der Expedition das Ende hereſten verteidigen können, deſſen Joch ſie bisher nicht lage einer vereinbarten Schiffsroute eingerichtet werden. Die ſpaniſchen Schiffe dürfen dabei keine Kriegskonterbande transportieren und müſſen Unterſcheidungsmerkmale tragen. Über die Ausſichten des verſchärften U-Boot— Krieges erklärte Staatsſekretär Dr. Zimmer— mann: Der Krieg wird dieſes Jahr beendet werden, unſere U-Boote werden das beſorgen. Wenn daher die Ver. Staaten die Dauer des Krieges ernſtlich abzukürzen wünſchen, dürfen ſie der Verwendung dieſer Waffe keine Hinderniſſe in den Weg legen. Möge Amerika uns freies Feld für den Kampf gegen unſere Feinde laſſen, und es wird dann ſehen, daß der Krieg viel früher zu Ende iſt, als es denkt. Anderer— ſeits ſind d ie meiſten neutralen Staaten als Seemächte zu ſchwach und haben ein Intereſſe daran, daß das U-Boot triumphiert, weil ſie dann über eine ſichere Waffe verfügen würden, mit der ſie ſich gegen 1 zaff den mächtigſten Staat abſchütteln konnten. Durch ihren Widerſtand gegen die Verwendung des U-Bootes weiſen ſie das Mittel zurück, das ihnen die raſche Befreiung von der Tyrannei in die Hand gibt. Dr. Zimmermann gab dann eine Begründung dafür, warum Deutſchland im letzten März alles zur Vermeidung eines Zuſammenſtoßes mit Amerika getan habe. Heute ſei die Lage völlig f Di Mary 1 1 ander e N Ahandsnge an Miſſan ßſe Politiſche Rundſchau. Deutſchland. * In die Stammrollen für Hilfs⸗ dienſtpflichtige, die jetzt nach einer Be⸗ kanntmachung des Bundesrats aufgeſtellt werden, ſollen alle männlichen Deutſchen aufgenommen werden, die nach dem 30. Juni 1857 und vor dem 1. Januar 1870 geboren ſind. Die Be⸗ kanntmachung teilt ferner mit, daß die Kriegs— ämter ermächtigt werden, beſtimmte Betriebe als nicht für die Hilfsdienſtpflicht in Frage kommend zu bezeichnen. England. * Schatzkanzler Bonar Law teilte im Unter⸗ hauſe mit, daß die geſamten Zeichnungen auf die Kriegsanleihe ſich auf eine Milliarde 312095 Pfund(das ſind etwa 20 Milliarden und 70 Millionen Mark) be— laufen, wovon nur ungefähr 22 Millionen in ſteuerfreien Anleihen angelegt wurden, der Reſt in fünſprozentiger Anleihe. Holland. * Die Regierung hat dem König von Spanien mitgeteilt, ſie biete ſich bedingungslos an zur Hilfeleiſtung an die Zivil⸗ bevölkerung in Belgien und den be— ſetzten Gebieten Frankreichs. Dänemark. * In den drei nordiſchen Reichen iſt in naher Zukunft eine Portbverhöhung zu erwarten. In Schweden werde die Erhöhung 1 bis 2 Ore für Briefe und 5 Ore für Poſt— anweiſungen betragen. In Norwegen ſei eine größere Erhöhung geplant. Unter anderem ſolle das niedrigere Ortsporto aufgehoben werden. Schweden. * Wegen der Streitigkeiten, die in den letzten Jahren in der ſoz ialiſtiſchen Partei vorgekommen ſind, die unter anderem ausgeprägte Gegenſätze zwiſchen der Hauptpartei und der fungdemokratiſchen Gruppe ſowie auch in der Reichstagsfraktion herbeigeführt haben, in der 15 Mitglieder eine radikalere Politik ver— ſolgten als die Mehrheit, hat ein neuerlich ab- gehaltener Kongreß der Partei beſchloſſen, die Parteileitung zu ermächtigen, Maßregeln zu er— greifen, um die Minderheit dazu zu bewegen, ſich den Beſchlüſſen der Mehrheit zu unterwerfen. Die Folge davon war, daß die Vertreter der Minderheit in der Reichstagsfraktion ſowie der übrigen Oppoſition in der Partei eine Kund— gebung verſandten, in der erklärt wird, daß auf einem Kongreſſe, der vom 12. bis 14. Mai 1917 in Stockholm ſtattfinden ſoll, eine neue ſozialiſtiſche Partei gebildet werden ſoll. Die neue Partei ſoll auf Grund der Zimmerwalder Internationalen arbeiten. Amerika. * Die Regierung der Ver. Staaten hat angeblich eine Verſchwörung gegen das Leben Wilſons entdeckt. Viele Per— ſonen ſollen verhaftet worden ſein. Aſien. Nach chineſiſchen Berichten beſagt die deutſche Antwort auf die chineſiſche Proteſtnote: Deutſchland iſt gezwungen, zu den äußerſten Maßregeln zu greifen und den Krieg auch gegen die Neutralen zu lenken, verſpricht aber Maßnahmen zu treffen, die das 95 1 1 Chi ſſchern werden Drohnen. 2 Roman von M. Berger. ö (Fortſetzung. „Wieder eine,“ meinte Hedwig Lang und richtete ſich aus ihrer bequemen Lage auf,„die ihrem Leben durch einen wunderbar tragiſch ge— ſchilderten Sprung in die grollende, tobende See bei Donner und Blitz ein Ende macht. „Höre nur!“— Sie ergriff das Buch, um es daun unmutig wieder fortzulegen.—„Selbſt— nlord aus Liebe, wie lächerlich ſentimental!“ „Der Selbſtmord, Hedwig, iſt ein l[bel, vor dem ich ſchaudere; ich weiß wirklich nicht, ob ich den Selbſtmord bemitleiden oder verdammen ſoll.“ Spöttiſch zuckte es um die Mundwinkel der jungen Dame, als ſie beſtimmt entgegnete:„Ich verachte ihn. Seine Tat zeugt wohl von Mut, aber ſie beweiſt den kleinen Geiſt, zumal der Selbſtmord aus verſchmähter Liebe. Ich ver⸗ achte das Motiv noch mehr, als ich die Tat verdamme!“ „Und iſt die Tat nicht durch das Motiv be— gründet!“ „Mein Gott, der eine erſchießt ſich, weil er den Staatsanwalt fürchtet, der andere, weil ſein Ideal furchtbar proſaiſch iſt, der dritte aus Furcht vor der Schande!“ g N „Furcht vor den Menſchen. das iſt das Moliv jeder Verzweiflungstat,“ entgegnete die Kommerzienrätin ernſt.„Und deshalb ſchaudere ich vor ihr!“ „Furcht vor den Menſchen?“ wiederholte Hedwig und r'“ ele ihre groben Augen ſorſchend ihre Liebe durch wahre Gegenliebe belohnt würde, dann wäre wahrſcheinlich der See um fürchtet, fürchtet auch ihre Urheber, die Menſchen!“ auf die Mutter.„Auch wenn die Wirkung ihre Urſache in der Liebe findet, die doch nur zwei Menſchen angeht!“ „Auch in der Liebe iſt die Furcht vor den Menſchen enthalten!“ „Verſtehe ich nicht, Mama,“ meinte achſel⸗ zuckend Hedwig.„Wenn ſie, wie in dieſem Roman, in den See ſpringt, weil er ſich mit einer anderen verlobt hat, iſt daun noch Furcht vor den Menſchen die Grundurſache der Tat?“ „Gewiß, meine Tochter, auch dann?“ ſagte die Kommerzienrätin.„Die unglückliche Liebe dieſer Romanheldin beweiſt, daß ſie mit Leiden— ſchaft geliebt und ſich den Beſitz des Geliebten heiß erträumt hat. Sie wird enttäuſcht, aus allen ihren Himmeln geriſſen; Furcht vor weiteren Enttäuſchungen treibt ſie zum Selbſt— mord. Die Menſchen ſind anders im Leben wie im Roman.“ „Wäre im letzten Augenblick ſemand zu, dieſer Unglücklichen gekommen und hätte ihr be— wieſen, daß vierundzwanzig Stunden ſpäter ein Opfer ärmer. Wer ſich durch eine Ent⸗ täuſchung niederſchmettern läßt, beweiſt, daß er die zweite fürchtet. Und wer die Enttäuſchung „Du verneinſt hier alſo die Liebe,“ wandte Hedwig in der Abſicht ein, die Kommerzienrätin zu widerlegen; ein leichtes triumphierendes Lächeln ließ dieſe Abſicht merken. „Pardon, meine Tochter, dazu bin ich zu ſehr Frau!“ war die mit ſeinem Lächeln ge⸗ gebene diplomatiſche Antwort der Kommerzien⸗ ſie in demſelben Ton und mit meer rätin. Hedwig Lang wich keinen Schritt zurück. „Kann man wahnſinnig lieben?“ fragte demſelben Lächeln. „Gewiß!“ antwortete die Mutter. „Man kann ſich auch, wie dieſe“— daher hob' ſie das Buch hoch—„in den See ſtürzen?“ „Man tut es ſogar!“ „Dann kann es nicht Furcht vor den Menſchen, ſondern es muß Liebe ſein, die allein zur Verzweiflung in dieſem Falle treibt; es kommt dabei ſehr auf die Qualitäten an!“, „Gewiß, aber,“ widerſprach die Kommerzien⸗ rätin,„die unglückliche Liebe iſt keine Liebe. Wahre Liebe ergänzt ſich zu wahrer Größe. Was einſeitig iſt, iſt nicht vollkommen. Das Halbe aber iſt krankhaft und verdient nicht den Namen des Ganzen.“. „Nun, was denkſt du, was die Heldin dieſes Romans ſei?“ „Warum?“ fragte die Kommerzienrätin. „Mit der Stellung der Menſchen ändern ſich ihre Leidenſchaſten.“ i „Wer kann es ſein; eine Näherin oder eine Gouvernante.. „Keins von beiden, ſondern eine veritable Gräfin von Könnern! Bricht deine Philoſophie nicht zuſammen wie ein Kartenhaus 765 N „Du wirſt mich verſtehen lernen, wenn dau älter geworden biſt!“ 4 „Du behandelſt mich auch unmer wie en Kind.“ ſchmollte Hedwig. „Ich behandle dich, wie eine Mutter ihr nd behandeln muß. Du biſt geiſtreich, dein faſt männlicher Geiſt entzückt mich, doch iſt er ſchwer zu lenken, und du biſt noch viel zu jung, um ſelbſtändig zu urteilen.“ „Und wenn ich's wäre!“ „Erſt in der Ehe bildet ſich der Charakter des Weibes.“ Hedwig zuckte ſpöttiſch mit den Achſeln. „Durch den Mann etwa? Ich würde mich nie leiten laſſen.“ „Das iſt Geſchmacksſache,“ entgegnete die Kommerzienrätin.„Geiſtreiche Frauen bewun⸗ dert der geiſtreiche Mann, aber er liebt ſie ſelten dauernd, denn allzu leicht gerät er mit ihnen auf den Kriegsfuß.“ „Mama,“ rief jetzt Hedwig und ſprang lachend auf.„Du meinſt doch nicht etwa meinen berühmten Verehrer, den Herrn Dr. Friedrich Faller?“ „Gerade den Herrn Doktor meine ich,“ be— ſtätigte die Kommerzienrätin. „Gott, Mama,“ lachte beluſtigt die junge Dame,„der iſt ſo klein, wenn ich will. Wenn wir wollen, iſt vor uns der geiſtreichſte Mann der kleinſte.“ „Sage das nicht, Hedwig, ich kenne die Menſcheu, ihren wirklichen und ihren eingebil⸗ deten Wert. Den eingebildeten können wir heral⸗ brücken. den wirklichen niemals.“ „Der Herr Doktor iſt dein Liebling!“ „Wie man es nimmt!“ entgegneie die Kom⸗ merzjenrätin.„Doch laſſen mir das!“ 5 Hedwig halle das von dek Kommerzientätin 2 * 7 2 2 — — ö M 9. Bellage ſur Piernheimer Bürger- Zeitung. —.— Prof. Dr. Guſtav Schönleber f. In Karlsruhe iſt am 2. Febr. im Alter von 65 Jahren unerwartet raf Profeſſor Guſtav Schönleber ch an einem Herzleiden ge⸗ ſtorben. Die Karlsruher Kunſtſchule verliert in ihm eine ihrer be⸗ deutendſten Kräfte und Schwaben einen der be— rühmteſten Maler, die das Land hervorgebracht hat. In der eben ihrem Ende zugegangenen Jubiläums⸗-Ausſtellung im Stuttgarter Kunſt⸗ gebäude waren einige der Landſchaftsbilder des Künſtlers aus früherer und ſpäterer Zeit zu ſehen, und die roße Schönleber-Aus⸗ ſtellung, die im Anſchluß an des Meiſters 60. Ge⸗ burtstag im Februar 1912 im Muſeum der bildenden Künſte zu Stuttgart veranſtaltet worden war, iſt noch friſch in Erinnerung. Schönleber war vor allem Landſchafter und ſeine Bilder zeugen von liebevollem Eingefühlt— ſein in die Natur, das alles zu erfaſſen wußte, was in ihr lebt und webt. Vielſach ſuchte der Künſtler ſeine Vor⸗ würfe am Waſſer, und mit Meiſterſchaft wußte er das Wirken des Lich— tes feſtzuhalten. Na⸗ mentlich lockte ihn die Wiedergabe von alter Kultur zeugender Bau⸗ kunſt in Verbindung mit der Waſſerlandſchaft. So beſitzt die Stutt⸗ garter Galerie in dem „Kanal von Dordrecht“ ein wunderſames Stadt⸗ bild in dem durchſich⸗ tigen Leuchten des Abendhimmels, welches ſich Über das reich von Froſ. Pr. u Kähnen belebte Waſſer ergießt. Vor allem aber gab die ſchwä— biſche Heimat, in der der Künſtler mit N lte, die ſchönſten Anregungen.) einem ganzen Weſen wur— kamemlich das ſeinem Geburtsort 5 3 3 9 1 1 idylliſch gelegene Necarſtädtchen Beſigheim gab Motive zu vielen feiner reizvollen Bilder. Ständig entdeckte des Künſt— das Schlaleger f. — boſpbat. OGH Gus. lers Auge neue Schön— heuen in der ſchwäbi— ſchenLandſchaft, und im— mer wieder bemerkt man, wenn man ſeine Mappen und Bilder durchſieht, wie ſehr dieſe Kunſt zum Herzen des Volkes ſpricht. Dieſe Liebe zur heimatlichen Scholle erwuchs Schön— lber wohl ſchon wäh— rend der Kindheitsjahre in Bietigheim, wo er am 3. Dezember 1851 geboren wurde. Zu⸗ nächſt nicht zum Maler beſtimmt, beſuchte er das Stuttgarter Polytechni⸗ kum. Bald aber fand er, daß hier nicht der Ort ſeiner Begabung ſei, und bezog 1870 die Münchener Akademie. 1819 erhielt der Künſt⸗ ler dort die große gol— dene Medaille und 1080 erfolgte die Berufung an die Karlsruher Aka⸗ demie. Schönlebers Le— ben war der Wegſtrenger Selbſtzucht, die ſtets die höchſten Forderungen an das eigene Schaffen ſtellte. Selbſt die in flüchtigen Strichen hin. geworſene Skizze zeugt von ſeiner reifen, ehr⸗ lichen Künſtlerſchaft Immer wieder hat man den Eindruck einer aus geſundem Boden her⸗ ausgewachſenen Kunſt, die trotz gewiſſenhafter Zeichnung ſtets auf die Erzeugung maleriſcher Werte eingeſtellt iſt. W. Im Stahlwerk. Bon Aritz Maler. Und nun hatte ihn der Schriftſteller ausgeſtochen. Joſeph Furrer hielt die gedruckte Verlobungsanzeige in den un⸗ bewegten Händen: Karl Burte Liſe Fröhlich. Er war mit einem tiefem Atemzuge vom Schreibtiſch aufgeſtanden. An das Fenſter ſeines Arbeitszimmers trat er und ſah hinaus. Die Sonne war ſchon drunten. Ein roſtiges Rot glomm noch da hinten. Fünfzehn große, ſchlanke Kamine durchſchnitten das roſtige Rot. Wie rieſige Gitterſtäbe ſtanden ſie da in einer lautloſen Selbſtverſtändlichkeit. Es waren ſeine Git⸗ terſtäbe, Joſeph Furrer ſeine. Gitterſtäbe? dachte er. Waren ſeine Werke ein Gefängnis, er ein Ge⸗ fangener? Er horchte. Irgend⸗ eine ſchwere Tür fiel ins Schloß. Ein Kerkermei⸗ ſter war davongegangen. Er war allein in ſeiner Zelle, in ſeiner Arbeits elle. Und in der Hand bielt er das Urteil: Karl Burte Liſe Fröhlich. Wie war das alles doch gekommen? Warum ſtand er nicht auf der weißen Karte neben Liſe Fröblich? War ihm ſonſt ein großer Plan mißlungen? Hatte er nicht einen ſtei— len Weg erklommen vom Stahlarbeiter herauf? Was für ein dürftiges Kaminlein war da am Horizont geſtanden, als ſeine Stiefel erſtmals eige⸗ nen Hüttenboden traten! Das ſchüchterne erſte Milchzähnlein eines Kin— des. Und jetzt? Jetzt ſtanden gewaltige Schnei— dezähne in Reih und Glied, die Kamine. Und weiter drüben, wo das Sonnen⸗ rot aufhörte, das ſeine Kamine roſtig machte, weiter drüben, wo die Hochöfen ſtanden, jeder von den Sturmhauben von vier Winderhitzern eingeflankt— das waren ſeine Malmzähne. Und links und rechts davon. die beiden rieſigen Fa⸗ brikgebäude? Das waren ſeine Eckzähne. War das nicht ein gewaltiges Ge— biß, ein Gebiß, das ihm im zähen Ringen um die Macht im Stahlgewerbe langſam und ſtetig ge⸗ wachſen war? Wer, weit⸗ um im Land, hatte ſeiner Arbeit ſolch ein Gebiß in ihren Rachen ſetzen kön⸗ nen, eines, das im er⸗ barmungsloſen Auf- und Niedergehen ſchon ſo man— chen Wettbewerber zer⸗ malmt hatte. Und ſein letzter Wett⸗ Wertbewerber! Er dachte nach... Wo es um Liſe Froͤhlich Heng, verſagte ſeine Stahlwerksmacht. Mit Eiſenſchritten geht man nicht zur Liebe. Die ſchwarzen Flatterfahnen der Kamine ſind keine Siegesfahnen in dem Land der Liebe. Hochöfen ſiegen anderswo. Und dann: hatte er auch recht geworben um ſie? Das war ja richtig, ein eigentliches Werben war es nicht. Im Theater hatte er ſie kennen gelernt. Da hatten ihre Eltern eine Loge neben ihm. Sie ſprach ſo verſtändig, gar nicht ſo wie andere junge Mädchen. Das fiel ihm auf, das zog ihn an. Er ſtellte ſie ſich vor als ſeine Frau in ſeiner Villa draußen. Ja, das ging, da hätte ſie ſich eingefügt als Stück von einem anderen Stück, ſo daß es auch ein Ganzes gab. Und dann als Frau in ſeinem Werl, umgeben von Kaminen, Oefen undGehämmer? Nein, das aging nicht, da wäre ihre Fröhlichkeit erſtickt. Das heißt, es käme darauf an; ſelber wollte er ſich über⸗ zeugen. Er lud ſie ein zu einem Rundgang in den Werken. „Später,“ ſagte ſie, „ſpäter, Herr Furrer.“ Dann ließ er's ſein. Ein Joſeph Furrer bat nicht zweimal. Darauf hatte er ſich vorgenom- men, geradeswegs bei ihren Eltern anzufragen. Aber da kam der Kon⸗ kurrenzkampf mit ſeinem größten Stahlwerkskon⸗ kurrenten dazwiſchen. Den hieß es noch beſtehen. Da ging's aufs Ganze. Wenn er den beſiegte, dann war ſein Lebenswerk gekrönt; dann, erſt dann war eine Frau am Platz. Ein Jahr lang nahm das Ringen um die Vor⸗ macht alle ſeine Kraft und alle ſeine Intereſſen fort. Dann hatte er ge— ſiegt. Sein Gegner mußte die Hälfte ſeiner Oefen niederblaſen. Und er, der Joſeph Furrer, blies die Doppelzahl in ſeinenWer⸗ ken an. Er hatte ihr davon geſprochen in den ſelte⸗ nen Fällen, daß er noch in das Theater kam. Sie nickte und ſie ſagte:„Darf ich Sie vielleicht mit mei⸗ nem Vetter in der näch⸗ ſten Loge bekanntmachen? Der verſteht das beſſer.“ „Was iſt Ihr Vet⸗ ter?“ „Schriftſteller. Karl Burte heißt er.“ „Schriftſteller ver⸗ ſtehen nichts von einem Kampfe in der Eiſen⸗ induſtrie.“ „Wer weiß, Herr Fur⸗ rer! Haben Sie ſeinen letzten Sozialroman nicht geleſen?“ „Ich leſe keine Ro⸗ mane, Fräulein Fröhlich.“ „Das iſt ſchade., Mag⸗ nete“ heißt das Werk. Die Magnete ſind die treiben⸗ den wirtſchaftlichen Kräf⸗ te, die im Kampf und Frieden durcheinander⸗ laufen und ſogenannte Kraftfelder erzeugen, auf bewerber, Karl Burte— Bis bie Gugläaber Rerbfraubreic verwüflon. denen 1 das Werk er ⸗ was hatte ſein eiſernes Ozem Gn er Pan wächſt. ; engüſch zerkraftwagen fährt Aber die Trümmer eines Ge weg. Mitte:* Gebiß dem anhaben kön Belm 1 einer Obſtbaumpflanzung. Untent Die Spuren eines zerkraftwagenk.(Jo eee mia der te Oäuſer.(Nach Möbilbungen aus„The Spbers“) u en? Nichts. ede r rtſetzung folgt.) lde von Alfred Hen einem Nach Wintertag im Felde. . Fransport eines ſranzöſiſchen Rieſengeſchützes nach der Lommeſront. Nach engliſcher Darſtellung. . o 0 o Zum Nachdenken. 00 0 1 Die ſchlimmſte Erkäftung. Wenn ſich das Herz erkältet, ſo iſt das hundertmal ärger, als wenn man ſich Füße, Kopf und über und über die ganze Haut erkältet. Unſere Erde wird alle Tage kälter, und wie ſo manche Gelehrte ſagen, kühlt ſie ſich immer mehr ab auf der Oberfläche. Aber ihr Herz bleibt heiß, glüht fort und fort in allerleißeſter Glut, und dieſe Glut des Herzens erhält die Erde, bewahrt ihre Fruchtbarkeit und bereitet uns das milde, liebe Wohnen auf ihr. So ſoll es auch beim Menſchen ſein. Das Haar wird grau, ſteif werden die Beine langſamer bewegen ſich die Glieder, laͤngſamer rollt das Blut durch die Adern; aber warm ſoll das Herz bleiben, feurig in der Liebe. Und ſchöner iſt wohl nichts auf Erden als ein grau Haupt über einem warmer Liebe vollen Herzen. Jeremias Gotthelf. Nur ein klein wenig Bonnenſchein. Drückt auch das Leid des Lebens ſchwer, Es iſt nicht viel, was ich begehr' Sur Heilung meiner dunklen Pein: Nur ein kein wenig Sonnenſchein! Für jedes Weh nur Einen Strahl Der Gottes ſonne jedes mal! Daun wird's ſchon zu ertragen ſein Mit— ein klein wenig Sonnenſchein. Karl Ernſt Knodt, Bensheim.“ o O Oo Vermiſchtes. 00 0 3 5 Q Schneewür mer. Die Sonne iſt eine große Zauberin in der Natur; plötzlich einſetzender ſtarker Wuüterungswechſel beſchert uns häufig die eigenartigſten Ueberraſchungen. So konnten im vorigen Winter ganze Schwärme von Schmetterlingen, fliegende Maikäfer und manches an⸗ Vexierbild. dere Getier, das d ſonſt erſt viel ſpä— ter erſcheint, be— obachtet werden. Zu dieſen Ueber⸗ raſchungen gehört auch das teilweiſe maſſenhafte Auf⸗ treten der ſamt⸗ ſchwarzen Schnee— würmer. Solange, 2 man die Herkunft %% dieſer Tiere nicht 9 kannte, hielt man ihr plötzliches Er— ſcheinen für ein Wunderund glaub— te, daß ſie mit dem Schnee vom Him⸗ mel herabgefallen ſeien. Heute wi⸗ ſen wir, daß dieſe SchneewürmerKä⸗ ferlarven ſind, und zwar die Larven des in ganz Deutſchland ver⸗ breiteten gemeinen Weichkäſers. Sie leben im Boden und über⸗ wintern unter Steinen oder Baumwurzeln, laſſen ſich aber durch laues Winterwetter, beſonders durch einſetzende Schneeſchmelze, oft in der Zeit täuſchen und kriechen zur Oberfläche empor, wo Wo iſt der Knabe! ſie dann maſſenweiſe auf der Schneedecke auftreten und ihrer dunklen Färbung wegen ein recht ungewohntes Bild bieten. Es ſind Räuber, die von kleinen Inſekten und Schnecken leben und daher als nützlich gelten. Aber auch an ganz kleine Keimlinge der Weizenſaat ſollen ſie ſich gelegentlich ſchädigend herangemacht und ſie ausgefreſſen haben. 5 9 8 Rätſeleche. 0 0 0 8 U— Quadraträtſel. Setze in die leeren Felder der Figur folgende 100 Buchſtaben: 10 a, b, 3 e, 5 d, 10 e 8 f. 1 g, 2 h, 8 i, 8 k, 5 J, 3 m, 8 n, 4 0, 8 p, 1, 8 8, 1 B, 3 t, 8 u, 2 v, W, 1 Y, 1 2, ſo ſteht in den wagerechten Reihen(die markierten Quadrate und Recht⸗ edle ausgenommen, folgendes: 1. und 2. Reihe: ein Gebirgs⸗ ubergang, 4. ein rumäniſcher Freund der Mittelmächte, 5. der Grenzſtrom zwiſchen Bulgarien und Rumänien, 6. ein in Ru⸗ mänien erbeutetes Bodener⸗ zeugnis, 8. die Hauptſtadt von Rumänien, 9. ein rumäniſcher Kriegshetzer, der Selbſtmord verübte, 11. Ort des Donau⸗ übergangs von Mackeuſens Armee, 12. nördlicher Teil von Rumänien, 13. einer un⸗ ſerer Gegner, 14. ein in Ru— mänien erbeutetes Bodenerzeugnis, 15., 16. und 17. je ein Zufluß de Donau in Rumänien. Die markierten Quadrate und Randrechtecke nenne die 4 deutſchen Männer, denen die großen Erfolge in Rumänien zu ver danken ſind. A. B. Silbenrätſel. Wilder rätſel. Das Erſte unentbehrlich Für jung und alt. Das Zweite oft gefähr⸗ lich, Ob warm, ob kalt. Tas Ganze will in tap⸗ fern Reihn Sein Blut dem Vater⸗ lande weihn. E. Nechleß.“ Auflöſungen aus vo- rlger Nummer: des Quadraträtſels: OCE I[RINIA EIISI EU n n NAnITBU 4 v EN 2 L vA des Silbenrätſels: Helden, Grab, Heldengrab;— des Sinnrätſels: die Märe;— des Ziſſerblatträtſels: Dover, Verdun, Dunant, Antwerk, Werl zeug, Zeughaus, Haushalt, Haltung, Ungarn, Arno, Odin;— des Bilder rätſels: Geſang erfreut der Menſchen Herzen.- Nachdruck unſeter Originalartitel wird gerichtlich verfolgt. Druck von W. Kohlhammer. Redaktion: Dr. E. Görlach in Stuttgar Verlag von Johannes Martin XVII in Viernheim. Im Hafen von Cette. Frankreichs einziger offener Hafen. Über den Hafen von Cette, den die deutſche Blockade für den überſeeiſchen Verkehr der Schweiz offen gelaſſen hat, macht ein ſchweizeriſches Blatt Angaben, die ein größeres Intereſſe erwecken dürften. Der Hafen iſt die natürliche Ergänzung des Hafens Port⸗Vendres. Während dieſer aber, arm an Zufahrtsſchienenſträngen, mehr dem Paſſagierverkehr zwiſchen Algier und Marokko einerſeits und Frankreich anderſeits dient, iſt der Hafen von Cette von Natur aus eher dem Güterverkehr angepaßt, denn er iſt vom Innern des Landes aus durch Eiſenbahnlinien weſent— lich beſſer erreichbar und iſt aus dieſem Grunde zum einheitlichen Umſchlagshafen der algeriſchen Weine geworden. Der Hafen von Cotte iſt vollſtändig künſt— lich augelegt; eine gewaltige mehrere hundert Meter lange vorgelagerte Mole ſchützt ihn vor der hochgehenden See, und gleich hinter der Einfahrt teilt er ſich in zwei große Baſſins, von denen aus beſondere Kanalverbindungen ihn mit dem Etang de Than und weiterhin durch einen Kanal mit der Rhone verbinden. Was dem Beſucher des Hafeus auf den erſten Blick auffällt, iſt einmal der faſt völlige Mangel an Kranen und mechaniſchen Umſchlagseinrich- fungen und dann die endloſen Lager von Fäſſern aller Art. Bei dem eigentlichen Charakter als Wein— und Petroleumhafen waren übrigens ausgedehnte mechaniſche Kran- und Umſchlagseinrichtungen höchſtens dem Verkehr hinderlich. Die See- beziehungen des Hafens dehnen ſich auf ganz Europa, Amerika und Nordafrika aus(in nor⸗ malen Zeiten) und ſind ganz beſonders rege mit Algerien;“ die tuneſiſchen Transporte gehen in der Hauptſache in Marſeille vor ſich. Einige Schiffahrtsgeſellſchaften unterhalten einen ziem— lich regen Seeverkehr zwiſchen Cette einerſeits und Dünkirchen, Havre, Rouen anderſeits. Mit dem Innern des Landes ſteht der Hafen nur durch eine einzige Straße in Verbindung, die Straße nach Montpellier, aber er hat den großen Vorteil, durch Waſſerſtraßen mit den Becken der Garonne und der Rhone in Verbindung zu ſtehen. In Friedenszeiten ſind im Hafen rund 2000 A etwa 400 zurückgegangen, ſo daß man ſpaniſche Arbeiter und Kriegsgefangene eingeſtellt hat. Ein Hafenarbeiter ſtellt ſich heulte auf etwa 15 Frank täglich. In Cette und ſeiner nächſten Umgebung befinden ſich drei große Schwefel— raſfinerien, die zu Kriegszwecken und für die Landwirtſchaft den ſizilianiſchen Schwefel ver arbeiten. Wirtſchaftliche Förderung erſuhr die Stadt und der Hafen durch den Weintransport aus Algier und Spanien, der zugleich die Likör— und Faßſabrikation zu großer Blüte brachte. Cette iſt der Mittelpunkt der Weinlikör— fabrikation. Da wird der künſtliche Malaga, Madeira, Porto, Xeres und Tokayer aus hel— leniſchen Trockentrauben hergeſtellt, und der Verbrauch an ſolchen Weinen iſt noch bedeutend geſtiegen ſeit der Unterdrückung des Abſinths. Die Faßfabriken von Cette verarbeiteten vor dem Kriege das Holz, das aus Riga, Trieſt und Odeſſa einlief; jetzt wird dieſes Holz größtenteis durch Kaſtanienholz aus Korſika und Sardinien, deſſen Preis viel höher iſt, er— ſetzt. Cette iſt auch die eigentliche Heimat der franzöſiſchen Reſervoir-Eiſenbahnwagen; die dortige Induſtrie verſügte vor dem Kriege über etwa 8000 ſolcher Wagen. 2 22* Kriegs fürſorge. Einmalige Kriegsunterſtützung. „Mit Rückſicht auf die Teuerungsverhältniſſe wird auch den hilſsbedürftigen Heeresbeamten n Ruheſtande und den verſorgungsberechtigten Witwen von Heeresbeamten eine einmalige Kriegsunterſtützung in Höhe von 100 Mark ge— währt, wenn das Geſamteinkommen des Be— amten weniger als 2500 Mark, das der Witwe wenjger als 1200 Mark und zwar ohne etwaiges Waiſengeld— beträgt. Dasſelbe gilt ir penſſonierte Off Vo 1 60 Dockarbeiter beſchäftigt; ihre Zahl iſt jetzt auf ſorgung beziehenden Oſſizierswitwen, wenn die gleichen Einkommensverhäliniſſe vorliegen. Dieſe Kriegsunterſtützungen ſind von den Heeresbeamten und den Beamtenwitwen bei der ſtellvertretenden Intendantur— dem Sitz des ſtellvertretenden Generalkom— mandos—, von den Offizieren und den Offizierswilwen bei dem ſtellvertretenden General— kommando zu beantragen. Die für die Anträge vorgeſchriebenen Muſter werden bei den Kaſſen vorrätig gehalten, die Penſionen uſw. zahlen. Auch den Militärrentenempfängern und den ver— ſorgungsberechtigten Witwen von Militär⸗ perſonen der Unterklaſſen wird in dieſen teuren Zeiten wie bisher geholfen werden. Sie haben ihre, Geſuche unter kurzer Schilderung der Einkommensverhältniſſe(Angabe der Rente, des Witwengeldes, der Zinſen aus Kapitalvermögen, Von Nah und fern. Kürzlich ſandten 23 erblindete Krieger, die im Kriegerheim in Düren ausgebildet werden, an des Ertrages aus Grundvermögen uſw.) und unter Beifügung der Militärpapiere bei dem ſtellvertretenden Generalkommando anzubringen. Hindenburg au erblindete Krieger. zu leiſten. Eigenhändig ſetzte der Feldmarſchall danken bei euch.“ durch Einatmen giftiger Gaſe fünf Bergleute er— ſtickt. Bei der Einfahrt am Morgen wurde be— Als Urſache wurde feſtgeſtellt, daß beim Ab— dämmen eines älteren Brandherdes abziehende Gaſe in den übrigen Grubenſchacht drangen und ihren Abzug durch den ausführenden Wetter— ſchacht genommen hatten. Die Erſte holländiſche Jahrmeſſe, die eine beſſere Würdigung der holländiſchen In— duſtrie im Auslande bezweckt, ſindet bis 10. März d. J. in Utrecht ſtatt. Zur Aus— ſtellung werden nur Fabrikate und Erzeugniſſe zugelaſſen, die in Holland und ſeinen Kolonien angefertigt worden ſind oder dort eine Bearbeitung erfahren haben. Die Geſchäfts— räume beſinden ſich im Rathauſe der Stadt Utrecht. Auf der Meſſe ſind u. a, folgende E ³˙ AA iel... Ernte 27.5 Weltweizenernte. Die Produktion der wichtigsten Erzeuguntsländer. Ligenbedarf Ubersc 16.5 Vereinigte Staaten Kanada jndien Arsentinien 144 3 N Australien ö Gn 1 9 8 16.5 — 3 1 3.0 onnen Die Produktion der wichtigſten Weizener zeugungsländer ſteht ausſchließlich unſeren Gegnern zur Verfügung. Sie i fühlbaren Mangel an dieſem wichtigſten Ernährungs— gut: Das letzte Erntejahr aber hat ihnen, wie unſere Zeichnung zeigt, einen böſen Strich durch die ſamternte der Ver. Staaten in Millionen Tonnen hatten bisher kaum einen Rechnung gemacht. Im Jahre 1915 betrug die Ge- 2, ſelbe, wä blieben. In 1915 10,2, 7 j ſtelltle ſich das Verhältnis Indien 1915 10,2, 8,0, 8,0, 0,7. In Argentiien im im Jahre 1916 2.1, 1,0, 2,9, ausgedrückt 27,5, wovon für Eigenbedarf 16,5 ab- Ma gingen, ſomit zur Ausfuhr ein Überſchuß von 1,0 übrigblieb. Im Jahre 1916 aber betrug die Geſamt— yſſen war, ſich wie auf die ausländiſche Einfuhr ernte nur 17,4, der Eigenbedarf blieb mit 16,5 der- 7272 ͤͥ ³˙ eee. erer A den Generalfeldmarſchall v. Hindenburg eine * ſie nicht mehr mitkämpfen könnten. Sie er— klärten gleichzeitig ihre Bereitwilligkeit, ihre ſchwachen Kräfte zur Vefügung ſtellen zu wollen, wenn ſie noch zu irgend einer militäriſchen Dienſtleiſtung zu gebrauchen wären. Sie wären bereit, alles hinzugeben zur Niedexringung Englands. Darauf ſandte Generalfeldmarſchall b. Hindenburg ein Schreiben, in dem er mit— ſeilen ließ, er bewundere in hohem Maße das Anerbieten der Kriegshelden, die ungeachtet der Einbuße ihres Augenlichtes und jeglicher weiteren Lebensgefahr in ſo heldenhafter und hochherziger Weiſe ihre Dienſte dem Vaterlande zur Verfügung ſtellen wollten Der Feld— KAT müſſo no dieß in 1 11 nHahelieg Ergebenheitsadreſſe, in der ſie bedauerten, daß Papierverarbeitung, Texttlinduſtrie, Elektrizität, Nahrungs- und Genußmittel Rattenplage in England. Von den engliſchen Lagerhäuſer treidevorräten werk ſcher Blätter, durch 6 Werte von 300 000 Mark vernichtet daher eine Belohnung von 1 Penny getötete Ratte ausgeſetzt werden Das Eude der Muſſenherrſchaft Warſchau. Auf Veranlaſſung der Warſcha * 10 I ) el Stadtverwaltung werden eines na der an die ehemalige ruſſiſche Herrſchaft 7 77 1 1 Ma!*** Gründen verſagen, dieſer echtem deutschen Patriotismus entſpringenden Anregung Folge gliedern des Zarenhauſes oder ruſſiſchen Würden— f b trägern benannt waren, entweder die vordem dem Schreiben noch hinzu:„Meinen lieben gebräuchlichen Bezeichnungen wiederhergeſtellt, Kameraden herzlichen Gruß, ich bin oft in Ge- Fünf Vergleute erſtickt. Auf dem Werke der Bergwerksaktiengeſellſchaft„Glückauf“ ſind merkt, daß Gaſe aus dem Schacht ſtrömten.“ wurden für eine Anzahl Straßen, die nach Mit⸗ oder ſie erhielten neue, auf die Nationalgeſchichte und die Freiheitskämpfe gegen Rußland bezüg— liche Namen. Nuſſiſche Geſetzloſigkeit. In Sibirien organiſierte ein Pſalmenleſer eine Bande, die f die Ermordung der politiſch Verbannten zum Ziele hatte. Im Dorfe Preobraſchenſk, Gou— vernement Irkutſk, töteten ſie bei Nacht zwei „Politiſche“ und ſteckten das Haus in Brand. Die Polizei ließ, um das entſetzte Volk zu be— ruhigen, die Täter verhaften, um ſie dann mög— lichſt bald freizuſprechen. Der Staatsanwalt weigerte ſich, die Sektion der Leichen zu veran— laſſen. Die ganze Sache wäre auch diesmal vertuſcht worden, wenn nicht ein Brief eines ortigen Kaufmanns an die Schweſler eines der 0 ällig die Sache in die Offentlich— Zeitungen wie„Njetſche dieſe Geſetzloſigkeit. Was wenn die Behörde taub Warſchau. In Warſchau Sophie Alexandra Grohicka Wladislaus Czapikowſki er— aufgefunden. Der Polizei- 1000 Mark für die Ermittelung IU Das lateiniſche Alphabet in der türkiſchen Sprache. In einer Unterredung 'n begründete der Vize— ier Huſſein Dſchahid die 11 gen Einführung des aleiniſchen Alphabets. Lebensmittelnot in New York. Der ew Pork hat beſchloſſen, vom e g he Regelung der Lebens— rgung f die ärmeren Klaſſen der ng Die Stadt wünſcht 31 ebensmittel anzukaufen weiterzuverkaufen. rſuchung verlangt. ſon hat bereits eine en in den ver— dten angeordnet. ꝛrichtshalle. orheſtrafter vorbeſtraften 10 zu zwei 2 h einer neuen Ver wahrſcheinlich einer ſo— t, ſo daß er nick 0 lonle 9 erbüteen Königsberg. —— Goldene Morte. da Gute — nnr 1 N 0 weggelegte Zeitungsblatt ergriſſen und las darin; plötzlich rief ſie erregt aus: „Mama, Emma Mertens, des Werkführer Mertens Tochter, der früher in unſerer Fabrik beſchäftigt war, jetzt aber bei Herrn Doltor Faller arbeitet, hat ſich ins Waſſer geſtürzt!“ Die Kommerzienrätin horchte auf.„Das Motiv der Tat?“ fragte ſie. „Furcht vor der Schande!“ erwiderte Hedwig. 0„Die Folge der verkehrten Erziehung. Mertens hat aus ſeiner Tochter eine Weltdame erzogen, das iſt immer ein Fehler. Standes- unterſchiede müſſen ſein, und wer die Schranke überſpringt, geht zugrunde oder wird zugrunde gegangen.“ „Hedwig erwiderte nichts auf dieſe Worte ihrer Mutter; das Schickſal des ihr bekannten Mädchens ging ihr nahe..... „Daß Otto nicht heraufkommt,“ ſagte jetzt Frau Lang unmutig.„Ach ſo, ich vergaß, er muß jetzt arbeiten; wenn es nur ſeiner Ge— ſundheit nicht ſchadet, denn er iſt an Arbeit nicht gewöhnt!“ „Das bißchen Arbeit,“ meinte Hedwig und blickte dabei ihre Mutter vorwurfsvoll an. „Andere Leute müſſen auch arbeiten! Was Otto im Kontor arbeitet, wird ſo ſchlimm nicht ſein, er hat es zu toll getrieben, und Strafe muß ſein!“ „Jugend muß austoben,“ entgegnete Frau verweiſend, denn ſie ärgerte der ſtele bruch, den ihr die Tochter entgegenſetzle, ſie ihren Sohn verteidigte, deſſen zonen und Verkehr im Unionklub ſie in leder Weiſe unterſtützte.„Mein Sohn wird ſich ohne Nachteil für ſeine Geſundheit niemals an ſtändige Arbeit gewöhnen können.“ „Morgens arbeitet er zwei Stunden, nachmittags nicht mehr; das ſind vier Stunden, von denen ſchwänzt er, unter uns geſagt, wenn Papa ſort doch ein anderer Mann.“ der Wiſſenſchaft und an das Arbeiten ge— wöhnt.“ „Otto natürlich nicht. Ihm iſt es lieber, den Kavalier mit Paul zu ſpielen, einerlei, ob die verſtändigen Leute die Achſeln zucken und ihn eine Drohne nennen. Ein Segen iſt's für ihn, daß ihn Papa beſchäftigt.“ „Wenn dich Otto hörte, er würde das dir niemals vergeſſen. Er kann dich ſo wie ſo nicht recht leiden.“ „Das iſt mir gleichgültig, aber ich halte es für meine Pflicht, ihn an ſeine Stellung als Sohn dieſes Hauſes zu erinnern. Der Bruder hat Pflichten gegen ſeine Schweſter, er muß ſeinen Verkehr danach einrichten,“ entgegnete Hedwig erregt.„Er muß arbeiten* „Mein Gott, ja! Er iſt erſt 22 Jahre alt; ein junger Mann aus privilegiertem Stande hat in dieſem Alter Freiheiten, die ihm die Geſellſchaft ſtillſchweigend eingeräumt hat,“ verteidigte die Kommerzienrätin ihren Sohn. „Mama, das iſt ein Vorurteil!“ „Willſt du den Kampf gegen dieſe Vorur⸗ teile aufnehmen? Eine Arbeit, für die ich mich, aufrichtig geſtanden, zu ſchwach fühle! Dem Aulelie-Ofſizier erlaubt die Geſellſchaft. was „Der arme Junge,“ ſpöttelte Hedwig. iſt, noch drei und dreiviertel. Da iſt der Doktor en, N ſchände. Sie ſetzte ſich ſchweigend ans Klavier „Nun ja, Hedwig, der Doktor iſt ein Mann“ ſie von einem jungen Elementarlehrer nicht dulden würde. Dagegen läßt ſich einmal nicht ankämpfen!“ Schwäche ihrer Mutter zu genau, um den Verſuch zu wagen, die ſonſt ſehr vernünftige Dame davon zu überzeugen, daß Arbeit and Tochter und vergaß dabei ganz, die Schmerzen zufühlen. 5 9. ein von Vorurteilen des Patriziertums vollge— pfropfter Eiſenkopf, der gewohnt war, gegen jedermann ſeinen Willen durchzuſetzen; er ſtand in großem Anſehen und war faſt in allen Ehrenſtellen, die ſeine Mitbürger zu verleihen in der Lage waren, aber nur wenige liebten ihn. Das galt ihm gleich; ſtolz, ehrgeizig wie er war, wagte es niemand, ihm nachzuweiſen, daß er irgend jemand einmal unrecht in ſeinem Leben getan habe. Er duldete keine Über— hebung, und ſo hielt er eiſerne Zucht unter ſeinen Arbeitern. Auch in ſeiner Familie herrſchte uneingeſchränkt ſein Wille; niemand wagte es, ſeinen Anordnungen entgegen zu handeln. Nur ſein einziger Sohn Otto ſchlug etwas aus dieſer Art; er war ein Lebemann, Taſchongeldes und lebte in den Tag hinein, Hedwig erwiderte nichts, ſie kannte die Her 0 0 für ſeine Freunde, die ihm den Ruhmeskranz und ſpielte ihre Lieblingsſtücke, die ſpaniſche a Serenade und„Die Taube“. Die Kommerzien⸗ den Wert Arbeit des jungen Herrn aus; rätin lauſchte dem meiſterlichen Spiel ihrer viel ihres ſo angeſtrengt arbeitenden Sohnes mit- Der Kommerzienrat Ferdinand Lang war liebte das Spiel und die Rennen, machte Schulden, trotz ſeines reichlich bemeſſenen ein Ereignis jten. Die Kom— Sohn, die Welt aber, die en Kavalier kannte, lachte, und die Arbeiter in der Fabrik rechneten genau 9e merztenratt K t lbſtverſtändlich bei dieſer Berechnung nicht heraus. N. Im Hauſe des Kommerzienrats verkehrte ſeit einem Jahre Fabrikdirektor Doktor Friedrich Faller regelmäßig. Faller war ein Mann von Qualitäten, der in der Arbeiterwelt auf Händen getragen wurde; er galt als ein bedeutender volkswirtſchaftlicher Schriftſteller und ein Shake— ſpearekenner erſten Ranges. Er war kein be— ſonders ſchöner Mann, aber er gewann viel im perſönlichen Verkehr, denn er war ein glänzender Plauderer, deſſen Unterhaltung geſucht wurde. Kommerzienrat Lang war RKeichstagsabgeord— neter; man ſtand vor den allgemeinen Wahlen; die Agitalion unter den Alrbeitern wurde ge⸗ ſchickt inſzeniert und das Mandat des gefürchteten Mannes war bald ſo in Gefahr, daß ſeine Freunde ihm rieten, nicht wieder zu kandidieren, ſondern eine Kompromiß-Kandidatur zu unter ſtützen. Doktor Faller ſuchte aus dieſem Grunde heute den Kommerzienrat auf, allein er traf nur die Damen an. t 5 Fortſetzung ſolgt.)