Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Hindenburgſpende. Das Ergebnis für die Sammlung der Hingenburg— ſpende war ein außerordentlich erfreuliches, ſodaß wir allen Spendern unſern wärmſten Dank für ihre Gebefreudigkeit gerne zum Ausdruck bringen. Herzlichen Dank ſagen wir auch den Damen des Alice Frauenvereins, die durch ihre uneigennützige Tätigkeit das Ergebnis gefördert haben. Die Sammlung hätte noch reichlicher ausfallen können, wenn ein großer Teil der wohlhabenderen Bevölkerung ihr Scherflein zu der Sammlung beigetragen hätte. Wir finden es mehr wie unbegreiflich, daß Perſonen, die den beſſeren Ständen angehören und Familien, die vom Kriege nicht betroffen ſind, eine bittende Kinderhand unter allerlei nichtigen Vorwänden zurückweiſen können. Wenn wir auch heute von Veröffent— lichung von Namen dieſer Vaterlandsfreunde abſehen, ſo werden wir im Wiederholungsfalle dieſe Rückſicht gegen die— ſelben nicht mehr üben und ſie durch Veröffentlichung ihres Namens an den Pranger ſtellen. Wenn Leute dieſer Art keine Opfer bringen wollen, was ſoll da der gewöhnliche Volksmann machen? Jedenfalls verdient ein ſolches Be— nehmen in der Oeffentlichkeit beſprochen zu werden. Bei der Sammlung gingen ein: Gemüſe 74 Dörrgemüſe 3 Obſt Dörrobſt Fett Geräucherte Fleiſchwaren und Wurſt Mehl Zwiebeln Hülſenfrüchten Grünes Fleiſch Lauch Rotrüben„ Gelbrüben und Kohlraben 25 Zentner Eier 254 Stück Konſervenbüchſen 8 Suppenwürfel, Gries, Grütze, Cichorie, M alzkaffee, Sago, Kartoffeln und außerdem in Bar 237.50 Mk., wofür wir ein Schwein für den gedachten Zweck anzukaufen beabſich— tigen. Nochmals den gütigen Spendern herzlichen Dank. Viernheim, den 8. März 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Kilo Bekanntmachung. Butterausgabe. Samstag, den 10. ds. Mts. von vormittags 8 bis 9 Uhr wird an die Inhaber der Bezugskarten Nr. 941 bis 1155 Butter abgegeben. Viernheim, den 8. März 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betr.: Bekanntmachung. Betr.: Verkehr mit Zucker. Die eingelöſten Zuckermarken pro Februar ſind am Freitag, den 9. ds. Mts., vormittags von 10 bis 12 Uhr von den Spezerei— händlern bei uns, Zimmer Nr. 27 abzuliefern. Die einzelnen Brief— umſchläge können vorher daſelbſt in Empfang genommen werden. Die Ablieferung hat in der in unſerer Bekanntmachung vom 16. Februar 1917 angegebenen Weiſe zu erfolgen. Hiernach ſind die Marken in Bündeln von je insgeſamt 99 Marken zu 250 Gramm in einem Briefumſchlag unverſchloſſen hier abzugeben. Die übrigen Marken ſind in einem beſonderen Umſchlag zu nehmen und gleich— zeitig abzuliefern. Die Zuteilung des Zuckers an die einzelnen Händler erfolgt am Freitag, den 9. ds. Mts., nachmittags von 2 bis 5 Uhr in der Behauſung des Georg Michael Winkenbach 2. dahier und wollen die von uns 1 Beſcheinigungen den beiden Obmännern ab— gegeben werden. Viernheim, den 7. März 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Vetr.: Bezug von Zucker zur Bienenfütterung. Zufolge Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern vom 24. Februar 1917 hat der Bezug und Vertrieb von Zucker für die Bienenfütterung im Jahre 1917 durch die Einkaufsgeſellſchaft für das Gr. Heſſen m. b. H. in Mainz zu erfolgen. Auf das übe rwinterte Volk gelangen nicht mehr als 6½ Kg. Zucker zur Ausgabe; davon können bis zu 5 Kg. unverſteuerter(ver— gällter Zucker) bezogen werden. Bienenzüchter, die Zucker für die Fütterung überwinterter Völker benötigen, haben dies bei Meidung des Ausſchluſſes bis ſpäteſtens Samstag, den 10. ds. Mts., vormittags 10 Uhr unter Angabe der Zahl der überwinterten Halter, ſowie des etwaigen Be— darfs perſönlich bei uns Zimmer Nr. 27 anzumelden. Dieſelben haben ſich gleichzeitig durch Unterſchrift zu verpflichten, daß ſie den zur Bienenfütterung angewieſenen Zucker nicht zu anderen Zwecken verwenden und ihre Honigerzeugniſſe nach näheren Beſtimmungen der Reichszuckerſtelle zu einem noch feſtzuſetzenden Preis, abliefern. Der Termin iſt unbedingt einzuhalten, da wir die Liſte noch am gleichen Tage abſenden müſſen. Viernheim, den 7. März 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl; Ausmahlung des Brotgetreides. Nach unſerer Bekanntmachung vom 17. Februar 1917(Kreis— blatt Nr. 25) hat das Direktorium der Reichsgetreideſtelle mit Zu— ſtimmuag des Kuratoriums und im Einvernehmen mit dem Herrn Präſidenten des Kriegsernährungsamts angeordnet, daß Roggen und Weizen mindeſtens zu 94 Prozent auszumahlen ſind. Die Anordnung gilt für alles Brotgetreide, gleichgültig ob es für den Kommunalverband oder für Selbſtverſorger auszumahlen iſt, vorbehaltlich der oe des 8 49, Buchſtaben b u der Verordnung vom 29. Juli 1916. Durch die vorgeſchriebene hohe Ausmahlung werden die Bäcker vor eine neue und für ſie ſchwierige Aufgabe geſtellt. f Die mangelnde Erfahrung vieler Bäcker und die Schwierigkeit hier höhere Betr.: der Brotherſtellung mit 10 ſtark ausgemahlenem Mehl hat uns ver⸗ anlaßt, ein Probebacken vornehmen zu laſſen. Dieſes hat ergeben, daß bei entſprechender Vorſicht und Sachkenntnis ein gutes Brot zu e iſt. Es iſt insbeſondere Folgendes zu beachten: es ſind nur runde Laibe herzuſtellen, da ſich bei Laiben in längerer Form zu viel und eine zu harte Kruſte bildet; der Sauer iſt bei ſo hoch ausgezogenem Mehl weſentlich kleiner zu halten als bei anderem Mehl und muß kühl und feſt ge— rührt werden. Die Teigführung iſt wärmer zu halten, um zu vermeiden, daß die Krume des Brodes zu feucht wird. Das Brot ſelbſt muß in nicht allzu heißem Ofen gebacken werden, es muß alſo mit einer längeren Backdauer, als ſonſt üblich gerechnet werden. Wir erwarten aber von der S Sachkenntnis der Bäcker, daß ſie nicht nur im allgemeinen, ſondern auch im eigenen Intereſſe alles tun, um keine Backwaren verderben zu laſſen. Gegenſeitige Belehrung und Austauſch von Erfahrungen der Fachgenoſſen erſcheint zweckmäßig und notwendig. l Die Feſtſetzung anderer Mehl— erfolgen. Heppenheim, den 2. März 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. Hahn. Bekanntmachung. Förderung des Obſtbaues; hier Beſeitigung der Raupenneſter. Wir machen die Beſitzer von Obſtbäumen pp. erneut darauf aufmerkſam, daß die Vertilgung der Raupenneſter gründlich vorzu— nehmen iſt und bis 10. April l. Is. beendet ſein muß. Außerdem bemerken wir, daß gegen die Säumigen, nach Ablauf dieſer Zeit aufgrund des Art. 37 des Feldſtrafgeſetzes vorgegangen und die Entfernung der Naubenuneſter auf Koſten der Säumigen veranlaßt werden wird. Die Vertilgung der in den leicht erkennbaren Neſtern überwinternden Raupen iſt jetzt am leichteſten durchzuführen, 1 5 beſten werden die Neſter mit den Zweigen mit einer Raupenſchere ab geſchnitten, geſammelt und ſofort verbrannt. Wir werden uns ſowohl pon der vorſchriftsmäßigen Entfernung der Raupenneſter als auch deren Vernichtung demnächſt überzeugen. Viernheim, den 6. März 1917. Großh. Bürgermeiſterei Vernheim. Lam berth. Gemeindekaſſe. Das 3. und 4. Ziel Gemeindeſtéuer kann noch Mts. ohne Mahnkoſten bezahlt werden. Viernheim, den 8. März 1917. und Brotpreiſe wird demnächſt Betr.: bis Jöſt. Zuckerfabrik Frankenthal. Den Jutereſſenten zur Nachricht, daß die Zuckerrüben Preiſe um Mark per 100 Kilo erhöht worden ſind; der Preis beträgt demnach 5 Mark 10 Pfg. Abſchlüſſe, die bis zum 12. ds. Mis. erhalten den ſchon erwühnten Dünger. K. J. Haas. kfd bester Dünger für Getreide-, Rüben-, Wein- Bau hergestellt in norddeutschen Kaliwerken. getätigt ſind, Emfpehlungen von vielen Landwirten und Gutsbesitzeru zu Diensten. Vereine und Händler als gesucht. Us werden überall landw. Vertreter M. Träger, Düngerhandlung, Mernheim Vertreter für Franz Josef Heinz bei welchem Bestellungen jederzeit gemacht werden können. Heddesheim: uckerfabrik Rheingau. Worms Zahlt pro 97 für den Doppelzentner 9.0 Mk. Weitere Anmeldungen wollen alsbald beim Unterzeichneten gemacht werden. Ge eorg Kempf 8. Achtung! Achtung! Milch⸗Zeutrifugen Ebenfalls empfehle in allen Größen und Preislagen. Tritſchlers Hausbacküfen u. Räucherapparate e Beſte Marke Philipp Krämer II.„ Kauſnan, Bürstadt Ein fuechfiger, Solider Kistenmacher ſindet dauernde, gutbezahſte Beschäf- ligung bei Gohl. Sfernheimer. N Geſucht ein noch gut erhaltener wie: Herd= Von wem, ſagt die Exped. bet für Kri An 8 U 5 1 ilege 1 Ell * Harret aus! Gebet für Soldaten im Felde. 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Inſertions-Gebühren: 5 Lokale Anzeigen die Iſpaltige Petit⸗ Zeile 12 Pfg. Auswärtige Anzeigen 15 Pfg. Reklamen 30 Pfg. Beilagen⸗Gebühr: 36. Bel 1000 Auflage 6 Mark. Samstag, den 10. Mürz 8 e————————ů—— einde. Leder, Mäntel, Unſere Truppen brauchen und Eiſenbahnen, die es Unſere Truppe u brauchen Torpedos. Das wir es ſchafſen und ihnen ükbar, ja wahrhaftig dankbar! „Jnatſch“, ſagt da einer,„den Beutel zu! dann Krieg morg en ſein Ende und alle Koſten ſind „Auatſch“,„antwortete auch igteſt du der letzten Kriegs ankeihe Einſtweilen hat der Arbeiter, 5 r ruſſiſche Bauer engliſche auſtaudslos bezahlt, was ſeine Re ver Auch der Blinde ſieht, daß wir zu Ende kommen. Wer den it, verliert ihn, und dann kommt verliert dazu alles, was er verdient.“ Nein, mit ſolchen Ge gar nicht herum. Aber hä Gegner jeißt:„Jſch„ zreu, daß ich sanleihe chön anſehen.“ Ich 155 um die Erlaubni ſtellen:„Haſt du dich um die verſchi gekümmert, als du auf dem Land Butter und en gingſt? Das glaube, wer will! Da haſt Kopf und für deinen Mage(change audle auch jetzt du allein wätz.“ Aber du ſagſt: willen nicht. Staat und ſien auf dem vorkommen; für ſich. ich, daß alles, Drei Fe Truppen brauchen s koſtet Geld. Pferde koſtet Geld. Unſere Wagen, und Trinken, oſtet Geld. Alo wollen relldig geben und da al der 1 ich,„ſo ſ bei Und der gierungen mit Geldver Krieg nicht ge erſt die graue heute beſitzt und gnern ſtreite ich for ande! beigern nie wühlen insgeheim. Der deute im würden erſte Haus mich 1 che darf Krie zeichne, die teten petk et inkaufe inen allein verantwortlich. So h nicht ums Geſck meiner Kinder mein ta 1180 um nachher ockenen.“ In R kann ſo Staatsbeamte manchmal deutſchl and, weißt du ebenſo wie taat erhält, für alle ausgegeben wird auf Aber du beſürchteſt am Ende, der Geld nicht 1 verzinſen und und Volksvertretung haben nicht ge chieh)ließlich mehr, doch Geld wir ellbas der etwas der und Pfennig. al würde ſpäter dein ſchlagnahmen. Regierung )herpfändet, daß das jllaube ich den beiden immer noch der Nebenſtube und dem lieber Zigaretten raucht, als ſeine terſtützen. Du meinſt, das ſei ja wohl werden ja den Krieg doch nicht ten doch beſſer, die paar Mark im Strumpf haben wir's! Die Leute, die dem wir doch nicht gewinnen Gewiſſen. Wie würden nur halb ſo weit in wir in ihrem. Gel wiſſenloſe ſich an der Siegeszuverſicht ergreifen, nicht wert, daß ſie Zoote miterlebten. Nein! Unſere Schulden mitzahlen he Wir wollen unſer jar nicht allein tragen, ſondern wir wollen ſiegen den andern aufladen, und wi)en's gewinnen. durchgehn beller 11 1 1 1 143. 1 Sch Lort 1 L. d era ral ghülze in und„daun ſicher zu gewinn 11 a Volk den, daß tragen ein 1 N I ld auf ihrem Ole 0 inſerem wenn ſie unſer I Neuſchen unſeres deutſchen unſere Siege und unſere Feinde ſolle pater Hen. I 1 ye hundert Jahre ein pa zahre und luſtlos gearbeitet. Feind, underke FIkrtegs nicht! zweile Freilich können viele geben; ſie ſind lebendige Opfer daheim. Das iſt eine k Leben die ich kann mes zu bekämpfen gilt rklich nichts worden draußen und iche. Aber ebenſo habe ich im jemacht, daß man die Entſchuldigung,„ich faſt ſtets bei den Leuten hört, die ganz gut können, wenn wollen. Die andern, die wirklich kaum geben können, ſind ſtill oder geben ſich noch einen Ruck und finden doch noch ein paar Mark, die ſie erübrigen. Warum kaunſt denn du nicht zeichnen?„Die Kriegsgewinnler ſollen 8 un!“ Da haſt du recht.„Und die Bauern!“ Du haſt hielleicht keine Ahnung, ſauer manche Bauernfrau ar— eiten muß; aber allerdings viele Bauern könnten weit ehr zeichnen. Aber wer bloß wartet, was der andere ut, will ſich ſelbſt nur drücken. Mit dem Geldgeben ist's wie mit dem Schneeball; je länger man ihn in der Hand hält, deſto kleiner wird er. Nein, du kan iſt! Heute können ſogar viel mehr, als man vermutet 1910 wußten wir auch noch nicht, was wir können. Wären wir nach dem Rezept verfahren,„ich kann nicht“, ſtünden wir heute nicht in Rumänien. Alſo probiere es! Dann ſiehſt Il erſt, ob du kannſt. 43 „Ich mag nicht!“ Das iſt der Fee der Erbfeind alles Tüchtigen und Guten, der gag doch lieber deutſch:„ich will nicht.“ Das iſt weni 0 ens ehrlich. Da hilft daun keine Predigt und kein Vater; unſer. Da hilft nur die Not! Jeder Meuſch und jedes Volk erlebt ſeine Stunde, in der es ſeine Kraft bis zum Aeußerſten erproben ſoll. Verſagt es, dann geht's aurige Tat— eobachtung kann micht“, bie 171 dritte Geiz 3 der Sammlung für Gericht. Das ſoll hier aus, Salbung, aber mit fordert. Dieſer Krieg zu Grunde. Das iſt das ſprochen ſein ohne alle geölte Todesernſt, den die Zukunft das furchtbar t Erl unſeres Volks. Wer jetzt ven ſeiner eigenſinnigen Habſucht micht läßt und dem Land nicht alles gibt„was er kann wird ſeines Mapntous nie froh werden Er wird ihm zerrinnen; de 0 Volksfluch wird freſſen an ſeinem Beſitz bis ins und vierte Geſchlecht! Deutſche, wir kämpfen mit dieſen drei Feinden der Angſt, dem Kleinglauben und dem Geiz unſere drei feindlichen Linien, durch welche peimkrieger durchbrechen müſſen. Das Vaterlan uiß ä ſein Geld erhalten. Laßt es uns freiwillig jeher 0 »bnis der mit ind Lolale Nachrichten. Eruſt⸗Ludwig-Jubiläumsſtiftung. Das Endeergebnis die Ernſt-Ludwig-Jubiläumsſtiftung be trägt 2387 949 Mark. Kriegswirtſchaftliche Maßnahmen. Auf die diesbe Bekanntmachungen Stellv. Generalkommandos ekorps machen wir aufmerkſam. Der Wortlaut der Beſchlagnahmeverfügungen iſt bei Großh. Bürgermeiſte züglichen des 18. Arme einzuſehen. Vormitte meiſt Nächſten Dienstag vollzieher ein Zwangsverſteigerung. 11 Uhr kommt durch den Gerichts bietend zur Verſteigerung. Sofa Gewinn. De iſtel richtet eine Fette in 700% elbe iger Küferme ſer und Kellereizeitung“ Kriegsausſchuß für Oele und dan wurde auf Anſuchen durch die in Stuttgart-Gaisburg— größere 2 Herſtellung don Faßtalg ü vom Kriegsausſchuß mit Stuttgarter Metzgermeiſter erhalten für Schlachtviehs vom Kriegsausſchuß 1. Klaſſ 1.53 Mk.. 2. Klaſſe 1.22 Mk., 3. Nate 83. Mek J. Klaſſe 0,51 Mk. für das Pfund. Daraus ergibt ſich ein t beim Verkaufspreis des Kriegsaus— ſchuſſes von 4 Mk. für das Pfund; in 1. Klaſſe 2,47 Mk. 160 Prozent Gewinn, Klaſſe 2,78 Mk.— 25 Prozent, 3. Klaſſe 3,18 Mk 400 Prozeut, 4. Klaſſe 3,49 ek. 700 Prozent. Die dem Küfermeiſterverband probe von techniſchem ſtark und zugeſtellte ſei unbrauchbar könnte alſo nur aus Wenn geringſten Sorte von Fett Herſtellung von entſteht, ſo Gewinn für offene Anfrage an de Berlin. Dem Ver würktt. Fettſchmelze Menge techniſchen bern je ſe Dieſe Mek. das Pfund bas eine Talg zur Talg wurde ber Fell ihres chnet. Talg roch jedenfalls hergestellt sein. Talg durch das immer Kriegsan geßpeſen, der nun auch bei der en ein kleiner Verluft außerord 0 Schmel— loch ein schuß bleibe entlich hoher den übrig. aufs Land. Wie aus Nürußberg Woche 300 Mittelfranken z tndftkinder wird, find in vergangene! aud zu Familien in worden. wurden von Müttern gliedern der evaugeliſchen und katholiſchen M* In dieſer Woche Nüruhergt Har nt curnbelg richtel U Volksſchulkinder auf 05 oder Mei ſſion« speitere 1000 werden. wirklich und welche n Gemeinſinn die zlichen Aufnahme der gebracht vereine Kinder rührend tand sollen begleitet. 8 Es iſt aufs Land gebracht welche Opferfreudigkeit liche Bevölkerung mit der her kinder trotz der ſchwierigen Lage in der ſich das befindet, an den Tag legt. Es iſt aber auch im Inlereſſe der Volkserhaltung notwendig, daß in dieſer Beziehung zeſchieht, was irgend geſchehen kann. 3 — Militäriſcher Hilfsdienſt. Seit% werden in Augsburg Soldaten als Poſtboten verwendet Auch zu anderen Arbeiten ſind Landſturmleute als, Hilfs kräfte beſohlen worden. Auch anderwärts ſollen ähnliche Maßnahmen ins Auge gefaßt ſein. ) Mannheim, 7. März. Ein 12jähriger ins wigshafen wohmhafter Knabe ſpielte mit einer Piſtole, die ſein auf Urlaub heimgekehrter Bruder aus dem Felde mitgebracht hatte. Plötzlich entlud ſich die Waffe und traf ein in der Nähe ſtehendes Kind in den Kopf, daß es ſofort tot war. () Maunheim, 7. März. Exemplariſche Strafen ſprach die Strafkammer gegen einige Milchfälſcherinnen aus. Sie verurteilte die Landwirtsfrau Kath. Schuh macher un ihre Tochter zu je 100 Mk. Geldſtrafe. Sie hatten ihre„Vollmilch“ durch 40„öprozentige 5 Waſ⸗ ſer geſtreckt Mit 8035 Geldſtrafe von 200 Mk. wurde die Milchhändlerin Eva Reinemuth in Wallſtatt beda ht, welche ein ee von Ziegenmilch und Waſſer als Vollmilch zu 55 Pfennig verkaufte.. Stadt Land Tagen 918 Tus willige Ablieferung von Glocken aus 117 77 d v nne „fette“ Dividende kam rühmten Konkurs des ehemalige Ec zur Verteilung und zwar 0,416 in Guthaben von 100 Mk. 46 Pfg. ſchon während des Bahn— und die Bahnbauarbeiten ehmer zu Ende geführt. Engen,“. März. Eine La 10 11— 170 zahnbanunternehmers Ein! ho aufe * Konkur brach beke Singen. Beuren aus Uẽntern untlich mem anderen März.(Faſſchmünzer— maren hier falſche Fünf— Nun iſt es gelungen, Falſchmünzerbande üptheteiligten feſlgenom— her, in der ſie falſche Verkehr brachten. (An sg eriſſen.) In Nacht ſiud acht kriegsgefangene„Frauzoſen, die im alder hier in Arbeit ſtanden und in Neckargartach chen vermytet, daß ſie Sie ſind mit Rom Vodeunſee, 7. bande Seit längerer Zeit zigpfennig-Stſcke int Umlauf eine aus fünf Nerſoren beſtehende zu entdeclen die drei 1nd nien Sſe ſtelſten eine Gußform hierauf in den Münzen Neckarſulm, 7 jſſen und März gebracht maren, Mau ſich gegen die Sa 8 hahen : 17 franzöſiſcher Uniform gewendet befleibet März Drei Franzoſen ſtkuecht des Poſthalters S apf Arohnfalls Feuer. Er ſtieg Als er herankam, be— h ſofort zur Wehr Revolver und einer zhwwang die drei, mit ihm zu gehen, Poſtmagen und fuhr in aller Ge— Dehringen, 7 Böoſtwagen.) Ter Po emerkle im Walde bei ache nach Uzoſen, 91 sic echt aher, rſteinbach, wo er die Gefangenen 1 N 1 1. eine Nachtragsbekanntmachung zu der lr. W. II. 800 2. 16. K. R. A. be „Höchſtpreiſe e für Baumwollſpinnſtoffe und Baumwoll— erla ſſen U Wortlaut der Bekanntmachung iſt in den Amts durch Anſchlag veröffentlicht worden Stellv. Gentralkommando 18. Armeekorps. treffen 15 geſpinſte“ blättern und Bekanntmachung. acht rage zbekan intmachung Nr. u der Bekanntmachung Nr. 5. 16. betreffend q pflanzlichen Spinn Baumwolle mie, Hanf, Jute, Seide) jeſtellten rnen und Seilfäden“ erlaſſen Wolle, znntmachung iſt in den Amts— la veröffentlicht worden. bel. Generalkommando 18. Armeekorps. Berkant lmach ung. iſt ie Bekanntmachung Nr. 33001. und Beſchlag und den daraus laſſen worden. ing iſt in den ro ffentlicht. 995 alkonmando S. Armeekorps. bdrhebung herge Amts * ele ela Am 9. 17. iſt ein achung und betreffend„Be— Ablieferung der lagen zu Blitzſchutz Kupfexmengen ein— allrohre, Fenſter- und ſchlagnahme bei öffentlichen und pripaten Bauwerkan anlagen und zur Bedachung ſchliehli ch kupferner Dachrinnen, Abf Geſim za ngen ſowte einſchließlich der an Blitzſchutzan lagen befindlichen Platinteile“ erlaſſen worden. Der Wortlaut der Bekanntmachung iſt in den Amts blättern durch Anſchlag veröffentlicht worden. Stellv. Generalkommando 18. Armeekorps. Belanutmachung. Am J. 3. 17 iſt eine Bekanntmachung betreffend„Be— ſchlagnahme, Beſtandserhebung und Enteignung ſowie frei— Bronze“ erlaſſen worden. Der Wortlaut der Bekanntmachung iſt in den Amts— blättern und durch Anſchlag veröffentlicht worden Stellv. Generalkommando 18. Armeekorps. Jundenen und Schafft das Gold in die Reichsbank! Vermeidet die Zahlungen mit Bargeld! HKußhlands Sieges fanfaren. — e Grundlage für die Fortſetzung des Krieges bildet die gegenwärtige Situation des ruſſiſchen Heeres, ſo ſchreibt das öſterreichiſche„Streff⸗ leurs Militärblatt“, die Stärke, mit der es bei Beginn der neuen Operationen aufzutreten ver⸗ mögen wird, ſeine Verſorgung mit Kriegsmitteln — ein neuer, erſt in dieſem Kriege in ſalchem Umfang ſich geltend machender Faktor—, die innere Verfaſſung der Wehrmacht und endlich die Führung. Unterſucht man alle dieſe Vor— bedingungen möglichſt vorurteilslos, ſo dürfte man immerhin zu einem Ergebnis gelangen, das ſich der Wirklichkeit nähert. Die Stellung, welche die ruſſiſchen Streit— kräfte an der Weſtfront ihres Reiches ein— nehmen, hat ſich im Zentrum und auf dem nördlichen Flügel ſeit Einbruch des Winters nicht weſentlich geändert. Dafür iſt aber, in— folge des Mißgeſchicks der Rumänen, der linke Flügel der Ruſſen in eine ſtrategiſche Lage ge— raten, die durchaus nicht, wie Brufſilow ſagt, „gänzlich bedeutungslos“ iſt, ſondern der ruſſiſchen Leitung zweiſelsohne nicht angenehm ſein dürfte. In der Ausgangsſtellung für ihre neue Offenſive an und für ſich vermögen wir daher zum mindeſten kein Moment dafür zu finden, welches im Verhältnis zur früheren Situation der Ruſſen irgendwelche Vorteile bieten würde— eher das Gegenteil! Was die Stärke anbelangt, mit der die Ruſſen ihre Frühjahrsoffenſive beginnen werden, ſo entzieht ſich dieſelbe allerdings faſt gänzlich unſerer Berechnung. Nach allem, was voran— gegangen, dürfte jedoch die Annahme berechtigt ſein, daß die ruſſiſchen Streitkräfte an Zahl nicht weſentlich im Vergleich zum letzten Früh— jahr(Juni 1916) gewachſen ſeien. Die Aus— füllung der Lücken, die ihre rückſichtsloſe Kriegs— führung in ihre Reihen geriſſen, dürfte allein ſchon ihr augenblicklich verfügbares Menſchen— als die Bedeutung und Tragweite errungener Erfolge zu beſtimmen, insbeſondere wenn man dies wie Bruſſilow und der engliſche Ober⸗ kommandant Haig mit Scheuklappen tut, denn etwas anderes läßt ſich von dieſen beiden Generalen kaum annehmen, von denen der erſtlere meint, daß die Eroberung der Walachei nichts bedeute, während er von Siegen der Engländer und Franzoſen an der Weſtfront ſpricht, und der letztere die moraliſche Über⸗ legenheit ſeiner Truppen über die deutſchen als zweifellos feſtſtehend betrachtet. Angeſichts dieſes Ergebniſſes unſerer Unter⸗ ſuchungen können wir daher die„Sieges— fanfaren“ unſerer Gegner, die dieſe ſchon jetzt anſtimmen, mit innerer Überzeugung mindeſtens als verfrüht bezeichnen. verſchiedene Kriegsnachrichten. Die Lage an der Anere. Der„Züricher Tagesanzeiger“ ſchreibt: Die ſachverſtändigen engliſchen und franzöſiſchen Kri— tiker ſind über die deutſche Taktik bezüglich der Räumung verſchiedener zerſtörter Stel— lungen an der Ancre durchaus nicht ſehr erfreut, denn aus der beträchtlichen Rückverlegung der deutſchen Linie ergiebt ſich für die Engländer die Notwendigkeit, ihre geſamten in monate— langer Arbeit geleiſteten Angriffs vorbe— reitungen aufs neue zu beginnen und das geräumte Gebiet, das von den bis— herigen Kämpfen zerwühlt iſt und einen Sumpf bildet, für den Angriff neu herzurichten. Nament— lich das Nachziehen und Einbauen der ſchwerſten Geſchütze erſordert Wochen, und damit kenn— zeichnet ſich das deutſche V Vorgehen als eine Verzögerung der Wiederaufnahme der engliſchen Offenſive. Der Berner„Bund' meint, Englands Heerführung ſei mit dieſer wohlgelungenen Rück— verlegung vor ſchwere Entſcheidungen geſtellt. 4 naterial erſchöpft haben. Trifft dieſe Vermutung zu, ſo iſt noch in Betracht zu ziehen, daß die frühere Front der Ruſſen weſentlich kürzer war, als es die künftige ſein wird, ſie reichte nämlich im Süden nur bis zum Karpathenkamm an der bukowiniſch-moldauiſchen Grenze, während ſie gegenwärtig um nicht weniger als 400 Kilometer dadurch länger geworden iſt, daß ſie infolge der rumäniſchen Ereigniſſe gezwungen wurde, ſich bis an den Sereth auszudehnen. An Geſamt⸗ zahl gleich ſtarke, ſelbſt auch nicht unweſentlich ſtärkere ruſſiſche Kräfte als zu Beginn des Feld- zuges 1916 vorausgeſetzt, fände Rußland ſonach auch im Kräftemoment durchaus noch keine Ge- währ dafür, daß es die Mittelmächte mit Sicher- heit zu zerſchmettern vermöchte. Was die Sicherſtellung der Kriegsmittel, wo⸗ runter hauptſächlich Infanterie- und Artilleriemuni— lion zu verſtehen iſt, anbelangt, wollen wir keinen Augenblick daran zweifeln, daß Rußland über genügende Vorräte verfüge, um eine kräftige Offenſive in Szene zu ſetzen. Woran wir aber, unter Vorausſetzung der Wirkſamkeit unſeres 1U-Boot-Krieges, zu zweifeln berechtigt ſind, iſt, wie lange Rußland in der Lage ſein wird, rechtzeitig den enormen Munitionsperbrauch einer Offenſive auch zu erſetzen— wenn es nicht inzwiſchen in der Lage geweſen war, ſeine bezüglichen Beſtände durch eigene Fabriken zr decken. Wie es in dieſer Beziehung immerhin ſein mag, auch in dieſer Hinſicht können die Ruſſen gewiß kein Moment erblicken, das ſie zu der zur Schau getragenen übergroßen Sieges— gewißheit zu verleiten vermöchte. Was endlich die letzte der erwähnten„Sieges— ausſichten“, die innere, die moraliſche Überlegen— heit, dann jene der Führung anbelangt, die zu beſitzen die ruſſiſche Heeresleitung, beſonder Bruſſilow vorgibt, ſo laſſen ſich in dieſer Hin— ſicht, da es ſich um unmeßbare Größen handelt, keinerlei greifbare Anhaltspunkte für und wider geltend machen. Es ſei uns jedoch immerhin geſtattet, unſeren beſcheidenen Zweifel an der überlegenen Moral einer Armee geltend zu machen, welche bemüßigt iſt, ihre Truppen mit den draſtiſchſten Mitteln(Beſchießung durch eigene Artillerie) in den Kampf zu treiben. Das pſychologiſche Moment der beurteilen und gegenſeitig abzuwägen haupt ein gewagtes Beginnen, noch iſt über gang star ſehen bekamen. haben Die Vorgänge an der Vogeſenfront. Der ſchweizeriſche Mafor Riggenbach, der ſoeben von einem Beſuch der deutſchen Vogeſen⸗ Front zurückgekehrt iſt, ſchreibt in der„Neuen Zürcher Ztg.“: Es kann weſentlich zur Be— ruhigung der ſchweizeriſchen Bevölkerung dienen, was wir im Oberelſaß an Kriegsbildern zu richterſtattern und Offizieren, überall in den vorderſten Linien als auch hinter der Front alles gezeigt wurde, konnten wir uns überzeugen, daß hier nichts geplant wird, was die Sicherheit der Schweiz ge— fährden könnte. Andererſeits bietet die unbe— dingte Feſtigkeit der deutſchen Front die Ge— währ, daß die Schweiz auch bei Maßnahmen, die von der Gegenſeite eingeleitet würden, nicht notwendigerweiſe in kriegeriſche Unternehmungen verwickelt zu werden braucht. Die Einſtellung der Klaſſe 1918 in Frankreich. Aus Paris wird dem„Lyoner Progrés“ ge— meldet, daß die Ausmuſterung der Klaſſe 1918 vor dem 15. März beendet ſein werde. Die Mannſchaften werden in der erſten Aprilhälfte eingeſtellt werden. Die Bedrohung der engliſchen Seemacht. Die„Sunday Times' ſchreibt: Wie ſteht es mit unſerer Stellung als Seemacht? Unterſeeboot hat mit der Herrſchaft über die Meere im alten acht. Wir haben noch keinen Weg gefunden, dem wir uns von den U-Booten befreien nnen, wenn ſie unſeren Meere angreifen. Man hofft, daß durch die Perſonaländerung in der Admiralität etwas er— reicht werden kann, und es iſt berechtigt, Ver— Das trauen zu den Führern, die man erwählt hat, Aber dieſe Führer ſind Menſchen imſtande, Wunder zu tun. Sie zu hegen. und nicht önnen nur tun, was in menſchlicher Kraft ſteht. „ hat auch gar nicht Bedeutung, ob wir am Ende des Krieges die deutſche Flotte vernichtet oder nicht. Natürlich würde es unſerer Eitelkeit ſchmeicheln, aber in 10 oder 20 Jahren ohne Einwirkung auf die Lage Europas ſoin. Da uns, zwei Schweizer Be⸗ davon N. e Forum von Volksverſammlungen zu bringen. Sinne Schluß ge⸗ Handel auf dem Die einzige Möglichkeit, uns die Seeherrſchaft zu ſichern, wäre: daß wir Deutſchland ver⸗ hinderten, je wieder ein U-Boot zu bauen. Deutſcher Reichstag. (Orig.⸗ Bericht.) Berlin, 2. März. In der fortgeſehlen Jobatte über das Los unſerer Kriegsgefangenen erklärt Miniſterialdirektor Dr. Kriege auf eine Anfrage: Die deutſche Regierung hat vom Be— ginn des Krieges an alles getan, was in ihren Kräften ſtand, um die Behandlung der Ge— fangenen in den feindlichen Ländern zu ver⸗ beſſern. Die Vergeltungsmaßnahme kommt zur Anwendung, wenn das Unrecht auf feindlicher Seite klar erwieſen und wenn es von der feindlichen Zentrale ſelbſt, ſei es durch Tun oder Unterlaſſen, verſchuldet iſt. Die Regierung hat in einer Reihe von Fällen den erwünſchten Erfolg erzielt. Durch entſprechende Behandlung engliſcher Kriegsgefangenen hat ſie die völlige Gleichſtellung einer völkerrechtswidrig behandelten Unterſeebootsbeſatzung, die in engliſche Ge— fangenſchaft geraten war, erreicht. Ebenſo iſt die Aufhebung einer allen Rechtsgrundſätzen ins Geſicht ſchlagenden Verurteilung einiger in franzöſiſche Kriegsgefangenſchaft geratenen Offi⸗ ziere und Mannſchaften durchgeſetzt worden. Abg. Haußmann(Pp.): Der unheilvolle Wahnſinn des Krieges nimmt noch kein Ende. Die Grauſamkeiten ſteigern ſich noch. Wir ſtimmen unſerer Regierung darin zu, daß ſie in dieſem Wettlauf nicht an der Spitze ſtehen ſoll. Die Rede Ledebours wird ja ſicher von unſeren früheren Kollegen Wetterls und Weill ins Franzöſiſche überſetzt werden, denn ſie be— weiſt ihnen, daß man gegenüber einer Regierung, die ein Friedensangebot gemacht hat, dieſelben Töne anſchlagen kann wie gegenüber einer Regierung, die ſich direkt geweigert hätte, ein ſolches Friedensangebot zu machen. Wenn man die Konſequenzen bis zum Schluß durch— dentt, dann wäre es doch nach Herrn Ledebour ſo gekommen, daß er ſelbſt heute gar nicht mehr eine ſolche Rede hier hätte halten können. Er kann es nur, weil andere die Ver— nunſt haben, in der Stunde der Gefahr dem Vaterlande die Mittel nicht zu Beim U⸗Bovbt⸗Krieg bedauern wir, daß immer wieder der Verſuch 24. Februar. gemacht wird, dieſe komplizierte Frage vor das Die U-Boot-Waffe hat die Seeherrſchaft Eng- einer Weiſe erſchüttert, daß ſchwerlich wird erholen können. Bei den Steuern werden wir eine Kohlenſteuer kaum vermeiden können, wenig Verkehrsſteuern. Unbedingt aber muß die Frage der Vereinheitlichung des Eiſenbahn— lands bereits in England ſich davon weſens geprüft werden. Der preußiſche Landtag erhalten, und das will ſeine Macht aufrecht Mittel dazu iſt das Dreiklaſſenwahlrecht.— Es hat ſich ein Ausſchuß von Männern gebildet, um das Vaterland zu retten. Sturz des Reichskanzlers. Das Mittel: Ent— fachung einer großen Bewegung, Volksverſamm— lungen, Sammlungen von Geld, Eingaben an ben Reichstag. Die Einladung iſt verſandt wor— den an die„beſten und königstreuen Männer“ und es hat der Einladende die Freundlichkeit gehabt, alle Beſchlüſſe, die gefaßt werden ſollen, bereits im Entwurf mitzuteilen. Es iſt alſo mit— geteilt worden: erſtens eine Eingabe an den Reichstag mit einer Anklage gegen den Reichskanzler, in der alle falſchen und entſtellten Angaben aus den ſattſam bekannten Broſchüren wieder auf— tauchen. Als neuer Punkt wird hinzugefügt, daß nunmehr bekannt ſei, der Kaiſer und nicht der Kanzler ſei der Urheber des Friedens— angebotes, während doch der Kanzler den An— erweckt habe, als ſei es von ihm aus— Die Unterzeichneten verlangen, der ſchein gegangen. „Der Feldmarſchall Unentbehrlichkeit Da wird erklärt: iſt wegen ſeiner abſoluten ſchlechterdings unabſetzbar. Kaiſerliche oder Ungnade können ihn nicht berühren. Er hallein in Verbindung mit Ludendorff iſt Wächter werden. verweigern. ebenſo nas Nil— Das Ziel war!: ö 26. Februar. Feldmarſchall v. Hindenburg ſolle Reichskanzler Gnade über Deutſchlands und Preußens Ehre und Beſtand und damit auch der Hüter der Hohen zollern⸗Dynaſtie als Trägerin der Kaiſerkrone und der Königskrone von Preußen. Denn beide Throne ſinken in den Staub, wenn ez uns nicht gelingt, in dieſem Kriege zu ſiegen, Was der Feldmarſchall will, geſchieht, und, wenn es zu einem Gegenſatz käme, entwedet Hindenburg oder Bethmann, dann wäre die Beſeitigung Bethmanns geſichert. Die Zukunſt unſeres Volkes fordert die Herbeiführung dieſes Gegenſatzes. Im Anſchluß an dieſe Ausführungen widmete! einige Betrachtungen dem! Abg. Haußmann Verhalten der Parteien, von denen Mitgliede zu der Konferenz eingeladen waren. Haußmam ſchloß mit der Erklärung, daß es endlich einmg notwendig geweſen ſei, mit dem Licht de Offentlichkeit in dieſe leuchten. Der konſervative Abg. Schiele ſetzte Meldungen bringen. Staatsſekretär Dr. Zimmermann konnte n alle Zweifel beſeitigen und gab die beſtimmte Verſicherung ab, daß unſere Handelsſperre gegen England durch kein Zugeſtändnis durchlöchert werden würde. Frhr. v. Gamp von der Deutſchen Fraktion ſetzte auseinander, weshalb wir unter ahen Umſtänden auf eine Kriegsentſchädigung beſtehen müſſen. Fürſt Radziwill(Pole) brachte den Wunſch zum Ausdruck, daß bei allen künftigen Maßnahmen für eine Neugeſtaltung Polens mit der polniſchen Bevölkerung dauernd Fühlung be— halten werden möchte. Nach einigen Ausfällen des Abg. Henke von der ſozialdemokratiſchen Arbeitsgemeinſchaſt gegen Kapitalismus und bürgerliche Geſellſchaſt beſchäftigte ſich Reichsſchatzſekretär Graf Roedern mit den Einwendungen der Parteien gegen die! vorgeſchlagenen Steuern, erklärte ſich aber be— reit, im Ausſchuß alle Bedenken eingehend zu prüfen. Schließlich wurden ſowohl der Etat wie die Steuervorlagen den Ausſchüſſen übergeben. Das Haus vertagt ſich bis zum 20. März. Kriegsereignille. Engliſche Erkundungsvorſtöße an der Artois-Front abgewieſen. An der Somme werden einzelne verſchlammte deutſche Gräben den Engländern überlaſſen. Franzöſiſche An— griffe bei Ripont ſcheitern, ebenſo bei Avo— court. 25. Februar. Engliſche Vorſtöße zwiſchen Ar— mentieres und Arras abgewieſen.— Ein franzöſiſches Lenkluftſchiff wird durch Abwehr feuer im Walde bei Saaralben brennend zun Abſturz gebracht. Die 14 Mann betragende Beſatzung wird getötet.— Ruſſiche Angriff am Tatarenpaß abgewieſen. Erneute engliſche Erkundune angriffe bei Armentieères geſcheitert, eben, ſranzöſiſche bei Cernay in der Champagn Unſere Gegner verlieren im Weſten 8 Flu zeuge, darunter zwei bei einem erfolglof Fliegerangriff im Saargebiet.— Ein weit ruſſiſcher Angriff am Tatarenpaß mißgli Z. Februar. Engliſche und franzöſiſche Angrif an verſchiedenen Stellen der Weſtfront ab ſchlagen.— In den ſüͤdlichen Waldkarpatl beiderſeits der Valeputnaſtraße werden mehre ruſſiſche Höhenſtellungen erſtürmt; 12 Offiziere, über 1300 Mann gefangen, 11 Maſchinen— gewehre, 9 Minenwerfer erbeutet.— Italien ſche Angriffe bei Paralovo brechen verluſtreich zuſammen. „März. Engliſche Angriffe bei Transloy m Sailly teils durch Feuer, teils im Nahkamp abgewieſen. Die Ruſſen erleiden bei einen Verſuch, die verlorenen Stellungen an Valeputna-Straße wiederzuerobern, eine ne Niederlage. März. Engliſche ſtarke Angriffe bei Souchez; brechen zuſammen.— An der Oſtfront re Gefechtstätigkeit. Eine ruſſiſche Stellung er Nargjowka überrumpelt. n Drohnen. 4 Roman von M. Berger. (Fortſetzung.) „Nun,“ meinte die Kommerzienrätin achſel— zuckend,„man muß die Menſchen nehmen, wie ſie ſind, alles andere verdirbt die Laune.“ „Es muß doch Unterſchiede geben; wir können doch nicht alle Millionäre ſein; das wiſſen auch die Arbeiter, die übrigens gar nicht y ſchlimm ſind, wie wir alle denken.“ „Es ſind die Aufwiegler nur, Fräulein Hedwig, die ich fürchte und haſſe, die haben den Übermut großgezogen, ich weiß es wohl. Unſere Sozialreform iſt Gift für dieſe Geſellſchaft. Den Arbeiter können wir zufriedenſtellen, den überzeugten Weltverbeſſerer nicht, denn die ganze ſoziale Frage iſt eine Lohnfrage. Ich bin nur der Meinung, daß die Geſellſchaft ver— pflichtet iſt, mit den Vorurteilen, dem Drohnen— tum aufzuräumen, und ſich dem Geiſt der Neu— zeit zu erſchließen, dann iſt viel getan!“ In dieſem Augenblick meldete der Diener Herrn von Hupfer, der ſich im Hauſe ſeiner Tante ſtets melden ließ, ſobalb er erfahren hatte, daß Beſuch da ſei. 4 Doktor Fallers Anllitz verfinſterte ſich, als ter ihm perſönlich widerwärlige Schweſterſohn der Kommerzienrätin gemeldet wurde; ihm, dem Manne der Arbeit, war der unbedeutende, blaſierte Mann verhaßt. Paul von Hupfer ſchritt raſch auf ſeine Tante zu und zog ihre Hand an ſeine Lippen: „Gnädigſte Tante ſehen ſuperb aus! ſchnarrte er, dann wandte er ſich an Hedwig, die er vertraulicher begrüßte, vielleicht gerade deshalb, weil er wohl wußte, daß ſeine ſchöne Couſine ſeine Huldigungen nur ungern ent— gegennahm. Je offenkundiger ihm Hedwig ihre Verachtung bewies, deſto aufmerkſamer wurde Herr von Hupfer. „Couſinchen, du biſt majeſtätiſch wie die Sonne Brahmas, wenn ſie über den heiligen Fluten des Ganges erſtrahlt.“ Hedwig lachte laut auf, der Doktor be— grüßte Herrn von Hupfer mit einer zeremoniellen Verbeugung. „Die Drohne, wie ſie leibt und lebt,“ ſagte er ſich und ſeine Blicke begneten denen Hedwigs, die ſeine Gedanken erraten haben mochte, denn ſie lachte wieder begeiſtert auf. „Hedwig, du lachſt?“ meinte Herr Hupfer etwas verlegen. „Herr Doktor, ich erriet nämlich ihre Ge— danken,“ wandte ſich Hedwig halb erklärend, halb entſchuldigend an Doktor Faller.„Sie dachten an die Drohne, nicht wahr?“ Der Doktor wehrte lächelnd, während die Kommerzienrätin ihre Tochter mit einem vor— wurfsvollen Blick ſtreiſte. Herr von Hupſer nahm achſelzuckend Platz.„Drohnen?“ fragte er.„Ach ſo, ſind Bienen, die nicht arbeiten. Wie kommen jetzt die hierher?“ „Das möchte ich auch wiſſen,“ meinte trocken der Doktor. Hedwig lächelte, Herr von Hupfer ſpielte den Unbeſanagenen. lachte, auch die Kommerzfenrätin „doch warf er dem Doktor, den er gründlich haßte, einen giftigen Blick zu. „Couſinchen erlaubte ſich kleine Anſpielungen,“ ſchnarrte er,„na, bin ſo zufrieden. Drohnen ſind angenehme Schwexendter, fragen nicht viel, was Arbeitsbienen von ihnen halten, ſo lange ſie der Königin gefallen.“ ö„Auch ein Troſt, Hupfer?“ „Nicht ſo ganz, Herr Doktor, haben auch Stachel, können ſtechen.“ „Das ſtimmt nun nicht,“ meinte Doktor Faller mit verbindlichem und doch malitiöſem Lächeln.„Die Drohne hat keinen Stachel!“ „Die ich meine, wohl,“ meinte Herr von Hupfer,„wir werden es ja erleben!“ „Nun, was gibt es neues in der Geſellſchaft, Paul,“ wandte ſich die Kommerzienrätin, in der Abſicht, dem Geſpräche eine andere Wendung zu geben, an ihren Neffen. „Werde nächſtes Rennen auf Lola mitmachen, gute Chancen, in der Tat, wie Trainer ver⸗ ſicherte. Setze alle Hoffnung darauf!“ erwiderte Herr von Hupfer und machte es ſich in ſeinem Seſſel bequem. „Du wirſt ſo lange mitrennen, bis du eines ſchönen Tages den Hals gebrochen haſt,“ meinte Hedwig. „Ob dieſer Tag ein ſchöner ſſeir mich iſt, möchte ich bezweifeln,“ lachte Herr von Hupfer, „ſo'n Rennen iſt allerdings ebenſo ſehr Genicks⸗ als Glücksſache, Couſine. Wer nicht wagt, nicht gewinnt! Vor einer Stunde hätte bald Malheur gehabt. Schneſbigen Trab mit den Füchſen an— geſchlagen, Bieſter ſchrammten ab und durch, nicht wahr, Herr von beinahe Kinder überfahren, hielten erſt mit in dem Felde vor einer großen Strohdieme.“ „Stroh vor Stroh!“ murmelte der Dokto! in den Bart. „Du fährſt viel zu raſch; es gibt noch ein Unglück!“ warnte Frau Lang verweiſenden Tones. „Raſſe wo Raſſe iſt,“ entgegnete der Ange— redete leichthin.„Habe Unannehmlichkeiten ge— habt, zweite Neuigkeit: Stallknecht eigenhändig mit der Reitpeitſche zur Raiſon gebracht. Kerl geht hin und denunziert mich. Reiner Sozial⸗ demokrat! Selbſt nicht einmal herrſchaftlicher Stall wird von der neuen Lehre verſchont!“ „Würden Sie ſich das gefallen laſſen?“ ſragte der Doktor anſcheinend harmlos; Herr von Huber verſtand den Hieb wohl. „Jufamer Federfuchſer!“ murmelte er in ſich hinein, laut meinte er dann und tat, als hätte er den Doktor nicht verſtanden:„Sozialdemo— kratie im Stall? Nie! Kerls parieren nichl mehr, liegt etwas in der Luft!“ „Was hat dein Stallknecht denn verbrochen?“ fragte die Kommerzienrätin. „Anordnung nicht befolgt, gnädigſte Taute, eigenen Kopf durchgeſetzt. Kerls haben zu ge— horchen, nicht zu denken, das ſollen ſie den Federfuchſern überlaſſen.“ Die Blicke Hedwigs und des Doktors be— gegneten ſich wieder.„Wie ſich die beiden verſtanden; aha, die Prohne ſticht,“ dachte Hedwig. „Könnteſt du nicht milder mit dem Manne umgehen, der arme Menſch iſt doch ſonſt ſo willig!“ ſagle Hedwig zu dem Vetter. und ſeiner Fürſtendynaſtien! Atmoſphäre hineinzu f inter- 1 pellierte den Staatsſekretär Dr. Zimmermann noch einmal über unſere Verhandlungen mit Dänemark, weil däniſche Zeitungen entgegenge⸗ 8 N 15 55 . Familienblatt S e Auffiate N 10. Beilage zur Piernheimer Bürger-Zeitung. 1917. 0 r Im Stahlwerk. Von Fritz Müller. ö ortſetzung.) Das ſind Worte, Fräulein Fröhlich, keine Taten.“ f „Auch Worte können Taten ſein, Herr Furrer. Es gibt Dicht, werke, die ein Volk mehr verwandelt haben als alle Fabriken der Welt. Der Stahlmagnat lächelte und wollte etwas Spöttiſches er— widern, aber da ging der Vorhang auf zum letzten Akt. Das war vorgeſtern. Und morgen früh hatte Joſeph Furrer zu den Eltern von Liſe Fröhlich gehen wollen ihretwegen. Da⸗ zwiſchen lag die Verlobungsanzeige, die er in der Hand hielt. 10 „ Volſchaſter in Waf Ge bon Benſesſ., uit jener Gemahl 45 deulſche. in Washington, 1 von a 2 „Ausgeſtochen,“ murmelte er,„von einem Schreiber ausge⸗— chen!“ 15 So einer brauchte nur zu kommen und Romane vorzuleſen, ſo gehörte ihm die Roſe. Und er, der Joſeph Furrer, der ein Rieſen⸗ werk vollendet hatte, deſſen Hämmer weitum im Lande widerhallten, er fiel durch. f N Sein ergrautes Haar? Und der andere blond und jung viel leicht? Zum Donner, einer iſt ſo jung, als er ſich fühlt. Und er fühlte noch die Kraft für manchen kühnen Wurf im Stahlgewerbe. Er ſah mit einem letzten Blick durch ſein Fenſter in die Stahl⸗ ſtadt, die ſeine Hand regierte und die jetzt in der Nacht verſank. Nur ihr Brauſen klirrte noch ans Fenſter. Wenn er jetzt heimging 75 E cppot. Zaptner- Stub r.) en Nerb ams zn die leere Wohnung vor der Stabi.. Heiz Sruſt: Wenn da draußen ein junges Weib 11 Müde ging er an den Schreibtiſch zurü Briefchen im Kuvert. Er las: „Verehrter Herr Furrer! Ich habe mit akten manches gute Wort wechſeln dürfen. wofür ich dankbar bin. Da widerſtrebt es mir, die Druckſache allein hinausgehen zu laſſen. Sie kennen meinen Verlobten noch nicht. Und wenn er auch kein Tatmenſch iſt in Ihrem Sinne, ſo möchte er Ihnen doch mit mir die Hand geben. Sie haben mich einmal zu einem Rundgang in Ihren Werken eingeladen, Herr Furrer. So bitte ich um die Erlaubnis, mor⸗ gen vormittag mit meinem Verlobten kommen zu dürfen. Nur wenn Ihnen die Zeit nicht recht iſt, erbitte ich eine telephoniſche Nach richt. Wir freuen uns darauf. Ihre herzlich ergebene Liſe Fröhlich.“ „Joſeph Furrer ließ das Brieflein fallen. Mechaniſch ging er ans Telephon. Mechaniſch drehte er die Kurbel. „Hier Amt! Welche Nummer, bitte?“ „Nummer— ah— nein— laſſen Sie's aut ſein— es iſt ein Irrtum!“ ** 11 „Guten Tag, Herr Furrer! Mein Ver⸗ lobter, Herr Karl Burte.“ Die beiden Herren verbeugten ſich leicht. Liſe Fröhlich ſah den Werksbeſitzer hell und erwartungsvoll an. Da konnte der nicht an⸗ ders— irgend etwas trieb ſeine ſchwere Hand in die Höhe. Er reichte ſie Herrn Burte. Nein, ein junger Laffe war der nicht, das 5 er. Das war ein gereifter Mann, einer, er wußte, was er wollte. Beinahe wie ein Ingenieur ſah er aus. Liſe Fröhlich las ihm die Gedanken vom Geſichte.„Aha, Sie dachten,“ ſagte ſie,„Schriftſteller müßten ſehr, ſehr lange Haare haben, ein Samtjackett und einen mächtigen Seiden⸗ ſchlips?“ Joſeph Furrer lachte gezwungen. „Früher, ja,“ ſagte Herr Burte,„früher ſtimmte dleſes Bild. Aber wir Schriftſteller von heute müſſen in die Werkſtätten der Da lag ja noch ein im Betrie ü hoheſ rkron Den in e iegeh ung wedſ e d kun aſtic maß nus 8 10 e ef in fernes Des Schriſtſteller umfaßte mit einem 9 Blick die ganze hn gewartet hätte 2„Sie haben recht,“ ſagte er,„kein! e. Hier lebt alles, was dort ein Foſſilium iſt. Liſe, gib uch erſetzt den Eindruck auf die Räder acht, die ſind kein Freund von Röcken!“ inen in den gwiſchen⸗ Liſe Fröhlich lachte. abei habe ich gelernt,„Ich habe meinen Gebirgsloden an,“ ſagte ſie. Luſtig ſahen Großherzog Ernſt Ludwig von Heſſen, geboren am 25. Nov. 1868, begeht am 13. März die Feier ſeines 25 jährigen Regierungsjubiläums. ſich die beiden in die hellen Augen. Joſeph Furrer ſchaute weg. Es tat ihm weh, wie ſchmuck und lebenglühend dieſe beiden vor ihm ſtanden. Dann ging es auf einen Hochofen hin⸗ auf. Rund um den Koloß gingen eiſerne Bänder. Eine leichte Wendeltreppe führte in die Höhe. Oben flogen an Seilen kleine Erz⸗ und Kokswagen auf die Plattform zu. Ar⸗ beiter kippten reihum das Doppelſutter für den Ofen in den Trichter. Schwefelgelbe Flam⸗ men ſchwelten einen Augenblick heraus. „Wo reinigen Sie das Gichtgas? ſagte der Schriftſteller und zeigte auf die große Röhre, die in einem ſcharfen Knick vom Konus abwärtsführte. „Dort drüben; wir kommen gleich vorbei. Gehen Sie nicht zu nahe an den Trichter, 17 5 Burte, die Gaſe ſchaden der Geſund⸗ heit.“ 5 „Ich bin kein Stubenhocker, Herr Furrer, ich kann ſchon was vertragen.“ Viſe Fröhlich wollte wieder hinunterſteigen. „Noch einen Augenblick, bitte!“ ſagte ihr Verlobter. Er konnte ſich von dem Rund⸗ blick, den man da droben hatte, gar nicht tren⸗ nen: um ihn ein Wald von Schornſteimlanzen. Die Sturmhauben der e reckten ſich herauf, Durch die Lüfte kamen Wagen. Aug der Tiefe kam ein gewaltiges Lärmen; es hämmerte und kreiſchte, es rollte und es pfiff, es brodelte und ziſchte— der Odem einer ungeheuren Arbeit wallte aus dem werkelnden Reiche herauf. 15 Karl Burtes Augen funkelten. „Sie ſind ein König, Herr Furrer!“ ſagte er. i„Kein unumſchränkter. Ich muß verhandeln mit dem Parla⸗ „Hm,“ ſagte er,„was man ſo hörte, früher...“ ment der Arbeit. J Arbeit gehen. Da kann man keine offenen Seidenſchlipſe brauchen, treppe zitterte. nicht wahr, Herr Furrer!“—„Allerdings, beſſer ſind die Augen offen,“ ſagte Joſeph Furrer etwas gemeſß x 2 ſen. „Und deshalb ſind wir zu Ihnen gekom⸗ men,“ fiel Liſe Fröh⸗ lich ein.„Wir möch⸗ ten die Augen offen⸗ halten, wenn Sie uns führen wollen. Wol⸗ len Sie!“ Aber der Werksbe⸗ ſitzer war ſchon vor⸗ ausgegangen, hatte die Türe geöffnet. „Bitte!“ ſagte er und machte eine leichte Handbewegung. Sie ſchritten durch das Krafthaus. Ganze Batterien Gaskraft⸗ maſchinen ſtanden da. Sie machten einen be⸗ ſcheidenen Lärm. Im Takte folgten ſich die Exploſionen. „Woher nehmen Sie das Gas, Herr 4 N Furrer?“ fragte der Schriftsteller. „Von unſeren Hoch⸗ öſen.“—„Aha, die Gichtgaſe, welche früher gingen?“ Herr Burte?“ „Nein, aus Büchern well ich.“ God. and * — ungenutzt in die Luft „Allerdings! Sie waren wohl ſchon auf einer Hochofeuanlage giue Steig yatronllte im Argennenwald. ch muß den unerbittlichen Geſetzen der Materie gehorchen, ſtlaviſch, ſonſt frißt ſie mich.“ Er ſtapfte ſchon voraus, ſo ſchwer, daß die ſchwanke Eiſen⸗ Unten am Hochofen hatten ſie ein Stichloch eingeſtoßen. Eine weiße Eiſenſchlange ſchoß durch den Sand. Es funkelte und 0 0 5 tauſend Sterne ogen auf, leuchteten, zerſprangen. Karl Burte ſtand mit geballten Fäuſten da. „Was haben Sie!“ ſchrie der Werke beſitzer durch den praſſeln⸗ den Lärm. „Daß man ſo was nicht beſchreiben kann!“ brüllte der Schriftſteller zurück. Der Werksbeſitzer ee de oll da Großes dabei ſein? hieß das. „Was da Großes babei iſt?“ ſagte Karl Burte im Weiter⸗ gehen.„Daß aus dem Stichloch eines ſolchen Hochofens alle Kultur der Welt herausfließt, das iſt groß dabei.“ „Alle Kultur der Welt?“ ſagte Liſe röhlich fragend. „Ja, ohne Eiſen bräche unſere geſamte güln uſammen, auch geiſtige— es gibt 100 Haus, es gibt leinen Vegeta 1 unſeren Häuſern, der nicht aus Eiſen wäre oder an deſſen Herſtellung eitendes Eiſen beteiligt geweſen wäre.“ Vauſe trat ein. (Schluß ſolgt.) dal zac f 4 0 Gezeichnet von E. Malt ſch Granattrichter. orpoſten im F V Ein 7 . ˙ 1 —. 7˖— Aus einem Feld poſtbrief. (G. K. G.) In einer der letzten Nächte macht'n wir nach ſtarker Artil— lerievorbereitung — 1100 Minen ingen ſo neben⸗ br— einen Pa⸗ trouillenvorſtoß. Unſere Patrouillen waren etwa 120 Mann ſtark. Die Leute waren ganz verrückt vor Freu⸗—— de als ſie endlich James W. Gerard, losſtürzen durften. bis)er amerilaniſcher Bot- Es gingen viel ſchaſter in Verlin. mehr hinüber, als eingeteilt und erlaubt war. Die engliſchen Gräben waren bös zu— gerichtet. Die Engländer hatten ſchwere Ver uſte. Ein Haup mann und 28 Mann wurden herübergebracht, außerdem viel Beute. Wir hatten bei der ganzen Sache nur 5 ganz leicht Verwundete, die meiſt bei der Truppe blieben. Der engliſche Graben iſt recht ſchlampig ausgebaut. Unſere Leute waren ganz überraſcht und haben jeglichen Reſpekt vor ihnen verloren. Erzählt nur in der Heimat, daß unſere Leute viel ſchneidiger vorgehen als je. Unſere Artillerie hat funktioniert, wie ein Uhrwerk ſo genau. Am liebſten gingen die Soldaten gleich heute wieder hinüber. Hoffentlich geht es Euch auch ſo gut wie mir. Bier und dort. Klare, ſtille Winlernacht; Mancher Mutter Sohn ſchläft ein, Weiß dehnt ſich das Feld; Haucht: Nun gute Nacht! Mond und Sterne halten Wacht Sohn, du bit doch ni f Sohn, nicht dabei? An dem dunklen Zelt. Sorge ſieht kein Licht.— Wie mag's an der Somme ſetzt ſein? Daß gott schild und Schirm ihm ſeil Horch! Es blitzt und kracht.— Mutterlieb' lann's nicht. H. VBadler, Vangſtede. EN Allerlei Heiteres.„ Rätſelecke. Gencu befolgt. Wenn die Bewohner eines Städtchens in der Champagne geahnt hätten, was die„bayriſchen Löwen“ für Soldaten ſein können, wenn ſie gereiſt werden, hätten ſie es wohl unterlaſſen, auf ſie zu ſchießen, als ſie durchzogen. Mit einem Hurra auf den Lippen drangen ſie in die Häuſer ein, wo die heim⸗ tückiſchen Schützen bald ihr blaues Wunder erlebten. Unter den Geiſein, die der Oberſt feſtnehmen ließ, befand ſich auch ein Muſik— ö profeſſor, der in Vexierbild. einem fort zeterte: „Ick kannen nix — . 25 ſen üben auf das Piano!“—„O, das lönnen Sie hier ſehr ſchön haben,“ ſagte der Oberſt und deu— tete auf das Inſtru⸗ ment, das ſich in der 4 Ecke des Saales be⸗ % fand, in dem die 1 6 Geiſeln unterge⸗ f 10% bracht waren. Dar⸗ auf befahl er dem F, an der Türe Wache ſtehenden Musketier: „Mein Sohn, du wirſt mir ſchön auf⸗ 5 5 paſſen, daß mir kei⸗ —— ner von den Lum⸗ Wo iſt der junge Bauer? pen entwiſcht. Und den da drüben mit den langen Haaren kannſt du mal eine Stunde üben laſſen. Ver⸗ ſtanden, mein Sohn?“—„Zu Befehl, Herr Oberſcht!“ ſagte der brave Musketier, und der Gberſt entfernte ſich für eine Weile. Als er nach einiger Zeit wiederkam, hockte der furchtbar ſchwitzende Pro⸗ feſſor in einer tiefen Kniebeuge mitten im Saale, und vor ihm ſtand, erboſt ſchimpfend, der Musketier.„Herr Oberſcht,“ meldete er,„ich hab den Seife ſcharf rang'numma, aber i moan balt. dan f hier bleiben, ick muſ⸗ N. Canſing, amerikaniſcher Staatsſekretär des Auswärtigen. ka ſet Lebtag üben un werd immer la gueter Soldat net!“ Land wirtſchaft. Kommerzienrat: „Sagen Sie mal, Herr Inſpeltor, iſ der künſtliche Dün— ger eigentlich beſ⸗ ſer als der echte?“ — Gutsverwalter: „Das iſt Ge— ſchmackſache, Herr Kommerzienrat.“ Kindermund. * Dem kleinen Willi Woodrow Willon, wurde ſein neues Präſident der Verein. Staaten Bäschen, ein we— von Nordamerika. nige Tage altes N Kindchen, gezeigt, Gefragt, ob er nicht auch ein ſolch kleines Schweſterchen haben möchte, ſagte er wegwerſend:„Nei,— ſo en Durchenander könntet mir net brauche!“(In der Familie ſind lauter Knaben.). Beim Arzt. Arzt:„Worüber klagt Ihre Frau hauptſäch⸗ lich?“— Gatte:„Ueber mich.“ Unglückliches Zuſammentreſſen.„Ein ſauberes Schulzeugyi— haſt du mitgebracht, Franzl!... Na, freu' dich auf die Tracht Prügel, die du kriegſt, wenn der Vater heimkommt! Der Arzt hat ihm heut' ohnedies mehr Bewegung verordnet!“ Nätſel. Ziffernrätſel. Auf dem Waſſer leb' ich! Erſetze die Ziſſern 1—17 durch — Auch ſchweb' ich in der Luft.— fe einen Buchſtaben, ſo ergeben ſich Jeder Deutſche ehrt mich. Wörter mit folgender Bedeutung: Mit Staunen heut man luft 1 2 3 4 3 5 Geſchütz, Wohl meinen Namen überall; 2 6758 9 König ohre Land. Bedeutend iſt ſein Klang und Schall! 8 5 10 11 12 Feſtung in Nord M. Splegler⸗Rechler.“ frankreich, 0 0 5 4 5 Silbenrätſel. 6 13 14 9 12 15 10 14 14 5 a g. neueſte Truppenart, Die erſte iſt ein Woͤrtlein klein; 16 5 14 5 3 18 10 17 5 Verteidi Die zweite führt dich bald zum Grabe; gung, Das Ganze, wenn es nur erſt dein, 5 10 5 8 im Krieg teuer gewordene Iſt ſicher dir willkommne Gabe. Lebensmittel. A. B. Die Anfangs f. Wört gsbuchſtaben der Wörter, Aätſel luͤr Kinder. von oben nach unten und ihre End Ein trees Ding geht alle Tage buchſtaben von unten nach oben ge durch die Stube und ſchnüffelt alle leſen, ergeben den Namen des neueſten Winkel aus. Was iſt das? Herrſchers in Europa. A. B. Verſlechrätſel. Wilderrälſel. In den nachfolgenden Sätzen ſind die Namen von drei erfolgreichen U⸗ Bootkommandanten ent⸗ halten; wie heißen die⸗ ſelben? 1. Ein Märtyrer des 3. Jahrhunderts war der heilige Valentin; er gilt unter dem Namen St. Velten als Nothelſer ge⸗ gen Fallſucht. 2. An die Stelle des Holzhauſes trat ſpäter der Steinbau; er bot weit größere Sicherheit gegen Feuersgefahr. 3. Mit der Wünſchel⸗ rute vermag man feſt⸗ zuſtellen, wo ſich im Erd⸗ boden Waſſer befindet. A. B. Auflöſungen aus voriger Nummer: des Quadralrätſels: 1. u. 2. Paß, 4. Carp, 5. Donau, 6. Weizen, 8. Bu⸗ kareſt, 9. Filipescu, 11. Spiſtov, 12. Moldau, 13. Ruſſe, 14. Mais, 15., 16. u. 17. Alt, Jiu, in den markierten Quadraten und Randrechtecken wird bezeichnet: Hindenburg, Mackenſen, Ludendorff, Falkenhayn:— des Silben⸗ rätſels: Land, Sturm, Landſturm;— des Bilderrälſels: Hart iſt die Schule der Erfahrung. Nachdruck unſerer Originalartikel wird gerichtlich verſolgt⸗ *— Druck von W. Kohlhammer. Redaktion: Dr E. Görlach in Stuttgart. Verlag von Johannes Martin XVII in Viernheim. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. *Die amerikaniſche Preſſe enthält Mit⸗ teilungen über Anweiſungen des Auswärti⸗ gen Amtes an den deutſchen Ge⸗ ſandten in Mexiko für den Fall, daß es Deutſchland nach der Erklärung des uneinge— ſchränkten U-Boot-Krieges nicht gelingen ſollte, die Ver. Staaten neutral zu erhalten. Dieſen Meldungen liegt die Tatſache zugrunde, daß der kaiſerliche Geſandte in Mexiko Mitte Januar beauftragt worden iſt, für den Fall, daß uns 8* 1 die Ver. Staaten den Krieg erklären ſollten, der nis anzubieten und die näheren Einzelheiten zu vereinbaren. Die Weiſung verpflichtete im übrigen den Geſandten ausdrücklich, keinerlei Schritte bei der mexikeniſchen Regierung zu unternehmen, bevor er von der erfolgten ameri- laniſchen Kriegserklärung Gewißheit erlangt habe.— Auf welche Art und Weiſe die ameri- fauiſche Regierung von der auf geheimem Wege nach Mexiko erteilten Weiſung Kenntnis erhalten hat, iſt nicht bekannt; doch ſcheint der Verrat— um einen ſolchen dürfte es ſich handeln— auf amerikaniſchem Gebicte verübt worden zu ſein. * Wie verlautet, ſoll beim Wieder— zuſammentritt des Reichstages im Intereſſe einer Beſchleunigung der Etatsberatung eine Réihe von Fragen, vor allem alles, was mit der Volksernährung zuſammenhängt, aus der Beratung ausgeſchloſſen werden. Am 30. März ſollen die Oſterferien beginnen. Über ihre Dauer ſteht noch nichts feſt. Nach der Oſterpauſe ſollen dann auch im Hauſe die Er— nährungsfragen zur Verhandlung kommen. * In der letzten Bundesratsſitzung wurde beſchloſſen, den Zuckerrübenpreis um 50 Pfennig zu erhöhen auf 2,50 Mark den Zentner und dementſprechend den Roh— zuckerpreis auf 22 Mark für den Zentner herauf— zuſetzen. Oſterreich⸗Uungarn. * Der Wechſel in der Oberſten Leitung des k. u. k. Generalſtabes vollzieht ſich unter den für den ſcheidenden Chef ſchmeichelhafteſten Formen. Kaiſer Carl, der vor einiger Zeit Conrad v. Hoetzendorff zum Feld- marſchall ernannt hatte, verleiht ihm das Großkreuz des Militär-Maria-Thereſien-Ordens die höchſte Kriegsauszeichnung, die er verleil kann. Außer dem Kaiſer ſelbſt und dem bis— herigen Armeeoberkommandanten Erzherzog Friedrich beſitzt ſonſt niemand in der Armee dieſen Orden. Eine beſondere perſönlicher Sympathie erh dieſe l verleihung noch dadurch, daß der Kaiſer von ihm ſelbſt bisher getragene De Feldmarſchall überſendet.— Der Nachfolger Conrads v. Hoetzendorff als Chef des General— ſtabes der geſamten bewaffneten Macht, General der Infanterie Arz v. Straußenburg, iſt einer der jüngſten und erfolgreichſten Heer— führer Oſterreich-Ungarns. Er ſteht im 60. Lebens— jahre. Zu Beginn des Krieges kommandierte eine Diviſion, übernahm jedoch bald darauf Kommando des 6. Korps, mit dem er den sieg von Limanowa und Lapanow in t galizien erfocht.— Auch in der Durchbruchs— hlacht von Tarnow-Gorlice je vo k zeichnete ſich das 6.“ z in Rumänien bei Hermannſtadt Wie Wiener 1 11 Einſchränkung des reichiſchen Ze rſparnis unmittelbar ber ntuelle Einſchränkung atenteiles auf 20 bis 309% lusmaße g0 plan Der Papiermar ornehmlich auf Transportſchwierigkeit Uführen England. Die Lebensmittelvorrät ſdlen Englands ſind ſo ge y5lußſchiffahrt urch erſchwert war. g analſchiffahrt unter jerung mit den Lebensmitteltran Haften tecken alle unter einer Decke,“ entgegnete dieſer und kniff das Monokel vor das linke Auge.„Dienſtmädchen bildet ſich heutzutage ein, ſie ſei ein Ritterfräulein, die Diener ſind kaum zu befriedigen, wechſeln Herren wie unſer ö gonnen. Alle verfügbaren Fahrzeuge find in Ungarns, die am 28. v. Mts. in Berlin den Dienſt dieſer Regierungsſtelle getreten. Daß dadurch, wie amtlich gemeldet wurde, einige tauſend Schiffe in einer Woche engliſche Häfen anliefen, hat alſo mit dem Unterſeebootkrieg nichts zu tun, denn die Schiffahrt im Binnen— lande verfügt über Tauſende von Fahrzeugen, die jetzt im Verkehr ſind. Damit iſt der Schiſſs⸗ zahl⸗Schwindel hinreichend erklärt. Amerika. * Nach holländiſchen Berichten hat das ſtaltgefunden hat, erklärten die Vertreter Oſterreich-Ungarns ſich dieſer Anordnung wieder anzuſchließen, ſo daß auch in Sſterreich— Ungarn im kommenden Sommer die Lichtſparzeit eingeführt wird. Die glücklichen goldenen Hochzeiten! wird— für die Feier des Ehejubiläums— in Repräſentantenhaus der Ver. Staaten mit 403 gegen 13 Stimmen beſchloſſen, die amerika zu bewaffnen. meer 8 eee 7 g 192 7 Von Nah und fern. Die diesjährige Sommerzeit auf der Eiſenbahn wird nach einem Beſchluſſe des Ul eee eee....]*V. ET ²˙·—m 2 e ie e ellten. niſchen Schiffe gegen die U-Boot⸗Gefahr merikaniſchen Regierung ein Bünd⸗ Zukunft die Reichsfleiſchſtelle noch Fleiſchzulagen gewähren. Alle anderen, die wegen einer Feſt lichkeit im Familienkreis ſolche Zulagen bean— tragen, werden erbarmungslos abgewieſen werden. Alſo goldene Hochzeit oder keine Fleiſch— zulage. Freigabe der verſchleppten Oſtpreußen. Die Kopenhagener„Berlingſke he“ meldet aus Stockholm, daß ein Teil r von Ruſſen bei ihrem ſchneller ue preußen verſchleppten& Von dem Ulirken unſerer A-Boote. ECC ͤ ² V leinen Finger lll he ſcharrt, eins Hundertmarkſcheine. Wenn ich Kanzler wäre, wüßte, was ich zu tun hätte, moderne Staatsmänner haben nur Sympathie für die Wentiments der Bluſe, nicht aber für Ge ſaalſchaft.“ „Da hören Sie es, Herr Doktor!“ wandte ſech Hedwig an den Doktor, der mit Behagen den Rauch ſeiner Havanna einſog. Der Doktor zuckte mit den Achſeln. „Kennen Sie das Volk, kennen Sie deſſen ſbeale Beſtrebungen?“ wandte er ſich an Herrn von Hupfer. Dieſer blickte auf und antwortete ein kurzes„Ja!“ Der Doktor lächelte. „Und die wären?“ fragte Hedwig ihren Vetter. „Hundertmarkſcheine,“ antwortete dieſer trocken und drehte ſich in aller Gemütsruhe eine Zigarette, dann blickte er auf.„Idealismus liegt heutzutage im Magen; wenn er Kartoffeln verdaut, knurrt er nach Fleiſch, hat er Fleiſch, knurrt er nach Sekt und Auſtern. Und ſo weiter und ſo weiter. Iſt ein Vielfraß, moderner Idealismus, kennen wir.“ „Etwas Wahrez liegt darin, Herr Doktor,“ redete die Konfmerzienrätin den Fabrik- direktor an; insgeheim teilte ſie die Anſichten ihres Neffen. „Gewiß, gnädige Frau,“ beeilte ſich der Doktor zu erwidern.„Wir tragen dem auch Nachnung; wir hüten uns wohl, den Don nig. „Nun, gerade ſoviel, ſchöne zum Leben und Amüſieren bra leben laſſen iſt meine Parole!“ „Leben und uns leben oktor ein,„wollten Sie y 0 ſo ſpricht der moderne Egoismu „Der Drohne! Reden Sie nur au N 5 Herr von Hupfer und blickte in verletzender Weiſe Hupfer! „Bin neugierig,“ zuckte Herr von Hupfer die an dem Doktor vorüber. N. „Du warſt nicht gemeint,“ beruhigte die Kommerzienrätin, der es höchſt fatal geweſen 1 1 beugung und lächelnd,„bin einmal zu U päre, wenn das Verhältnis zwiſchen ihrem Neffen und dem Fabrikdirektor zum, offenen Bruche geführt hätte. Sie war es, die ihrem Neffen nicht dringend genug vorhalten konnte, daß er in ſeinem eigenen Intereſſe dem Doktor nicht freundlich genug begegnen lönne, denn ſie ahnte nicht, daß ihr Neſſe den Doklor als be— günſtigten Nebenbuhler haſſe. Ia. 1 „Ja, Tanle,“ perſetzte jener mit leichter Ver⸗ m Leben geboren. Muß auch Menſchen geben, nicht, Herr Doktor, die, wie Sie ſagen, anderen ſchlechtes Beiſpiel ſind.“ Doklor Faller hielt es für unter ſeiner Würde, Herrn von Hupfer ernſt zu nehmen, er begnügte ſich, mit ſpölliſchem Lächeln zu erwidern: Urſache gehabt hätle — itserklärung von 7 f läuſchungen zu beklagen, aber er angelegt, um den Menſchen was ihm der einzelne angetan. Doktor Faller meinte daher zie kennen die Menſchen u 10 Achſeln. 7 Leiſtungen, mit ihrer Arbeit. „Unterſchreibe es Wort für Wort, Herr Doktor, Arbeit iſt Zierde des Bürgers, von L ſeinen Renten leben aber noch beſſer. Wir ſind N alle Mühe vergebens!“ — 1 1 einmal ſo.“. „Du biſt in der Tat unverbeſſerlich, Paul lachte die Kommerzienrätin und ſchenkte dem Neffen das leergetrunkene Glas wieder voll. Hedwig ſtellte ſich entſchieden auf die Seite 8 des Doktors.„In ſeiner Arbeit ruht der Wert des Menſchen, vor allen Dingen aber der Wert des Mannes!“ „Sein Geld nobel unter die Leute bringen,“ lachte Herr von Hupfer leicht auf und zerſtieß den Bigarettenſtummel im Aſchenbecher.„iſt auch Der Wert der Menſchen ſteigt mit ihren ſich Hedwig a „geben Sie ſich keine Mühe. Anſiedlungen für Kriegsbeſchädigte. Der in Schötmar bei Detmold wohnhafte Fabrikbeſitzer Breder erwarb das bei Schötmar gelegene Gut Ribbentrup, um dort an den ſchön gelegenen Waldungen, die zu dem Gutsbezirk gehören, Anſiedlungen für Kriegsinvalide zu er⸗ „ chen richten. Sie haben's wirklich gut, denn ihnen allein Eine Zigeunernachrichtenzentrale. Vor kurzem iſt in München eine Zigeunernachrichten— zentrale für das Reichsgebiet errichtet worden, der alle deutſchen Sicherheitsbehörden Nachricht geben müſſen vom Auftreten von Zigeunern. Dieſe müſſen ſolange ſeſtgehalten werden, bis ihre Perſönlichkeit feſtſteht, und ferner, ob gegen ſie ein Steckbrief vorliegt. 106 Jahre alt. Der Schneidermeiſter Dodenhoff in Freiburg a. Elbe beging ſeinen 106. Geburtstag. Er iſt als Mitglied der hützengilde, der er ſeit Jahrzehnten der älteſte Schützenbruder im Alte erfreut ſich einer macht noch ſeine täglichen reges Intereſſe an den überholt mit ſeinem ten„älteſten Leute in kürzlich ein Bewohner ſtarb und zwei andere Der Beſttzer Mainz hat bei der Kartoffel- von 200 Zentnern Kar⸗ die Herkunft der Ware, erwendung verweigerte n Kartoffeln wurden tner ben und eine Anzahl jerräumen vorgefunden. Wie aus Großwardein t die dortige Polizei dem * zen, eine Prangerſäule zu ichten, al r die Namen aller verurteilten istreiber veröffentlicht werden ſollen. N g 24 1.. 7* Volkswirtſchaftliches. Futtermittelprämien für M lieferung. 1 ift Landesfu den en, * Ji 11 31 1 puttermittely P——PP——PPPPPPPPPPPPPP— Bernburg. 1 Na 14 Selbſtmord! zu ſagen. „Sei es; ich begehe dieſen Selbſtmord gern.“ ö „Er iſt nicht zu verbeſſern, Herr Doktor, wandte ſich Hedwig an den Fabrikdirekkor, 10 „Herr Doktor haben ſich doch nicht vor— genommen, mich zu beſſern,“ lach Herr von Hupfer mit leiſer Ironie auf.„Wirklich Auch die Kommerzienrätin lachte bei dem Gedanken beluſtigt auf, daß ihr Neffe ſich be— kehren laſſen könne. „Weshalb ſoll ich meine Neigungen und Bequemlichkeiten opfern! Vollkommen iſt nie— mand; wären die Menſchen ſo, wie ſie der Philantrop oder der Revolutionär ſich wünſcht, es wäre langweilig auf der Welt.“ Dr 4(Jortſetzung ſolgt.)