—— ——ů—— 1 ——ů—ͤ — 3 —— N itlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Ausgabe von Brotmarken. Die Ausgabe der Brotmarken für die Zeit vom 12. bis 25. März 1917 erfolgt am Montag, den 12. März 1917 in der ſeither üblichen Reihenfolge. Aenderungen im Perſonenſtande ſind vor der Ausgabe auf unſerem Lebensmittelbüro zu melden. Nach einer Entſchließung der Reichsgetreideſtelle iſt von einer Gewährung der Jugendlichenzulage für Selbſtverſorger mit Rückſicht auf deren an ſich ſchon höhere Tageskopfmenge an Brotgetreide Abſtand zu nehmen. Wir ſind daher beauftragt die Ausgabe der Jugend— lichenzulage einzuſtellen und müſſen die im Beſitze befindlichen Brotzuſatzkarten nachmittags abgegeben werden. Viernheim, den 8. März 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung Betr.: Ausführung der Bundesratsverordnung über Saat— kartoffeln. Auf die im Kreisblatt Nr. 18 vom 6. Februar 1917 enthaltene Bekanntmachung obigen Betreffs über den Verkehr mit Saatkartoffeln weiſen wir hin und empfehlen genaue Beachtung. Hiernach iſt der Ankauf oder Austauſch von aner— kannten Saatkartoffeln nur gegen einen von der Bürger— meiſterei des Wohnort des Anbauenden auszuſtellenden Saat— ſcheins geſtattet. Wir ſind gerne bereit den Landwirten und ſolchen, die Kartoffeln anbauen wollen, helfend zur Hand zu gehen und werden diesbezügl. Anträge bei uns Zimmer Nr. 27 ent— gegengenommen. N Viernheim, den 6. März 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Hausſchlachtungen. Nach Anordnung Großh. Miniſteriums des Innern werden künftig die folgenden Gruudſätze für die Genehmigung von Haus— ſchlachtungen maßgebend ſein: 1. Aus einer von jetzt ab bis Hausſchlachtung ſoll niemand über den 15. hinaus verſorgt werden. Gilt jemand durch Hausſchlacht ung bis zum 15. Oktober 1917 als mit Fleiſch verſorgt, ſo darf ihm eine weitere Hausſchlach— tung vor dem 2. O ltober 1917 nicht genehmigt werden. Iſt eine weitere Hausſchlachtung hiernach noch zuläſſig, ſo darf die durch ſämtliche einer Perſon genehmigten Haus— ſchlachtungen ſtattfindende Verſorgung den 15. Januar 1918 nicht überdauern. In allen unter laund 3 genannten Fällen iſt die überſchüſſige Fleiſchmenge für den Kommunalverband einzuziehen, ſoſern nicht ihre Abgabe an andere Perſonen genehmigz wird. Wir weiſen ferner alle Hausſchlachter darauf hin, daß es ſich dringend empfiehlt, mit den aus Hausſchlachtungen gewonnenen Fleiſchwaren haushälteriſch umzugehen, namentlich den Verbrauch der ihnen wöchentlich zuſtehenden Fleiſchmenge niemals zu überſchreiten, weil bei vorzeitigem Verbrauch unter keinen Umſtänden eine nene Hausſchlachtung genehmigt werden darf. Heppenheim, den 12. Februar 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Bekanntmachung. Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 4916; hier das Ausmahleu von Getreide der Selbſt— perſorger. In Abänderung unſerer Bekanntmachungen vom 15. Auguſt 1915(Kreisbl. Nr. 128 und 129), beſtimmen wir im Anſchluß an unſere Bekanntmachungen vom 23. Juli 1916(Kreisbl. Nr. 116) und vom 21. Februar 1917(Kreisbl. Nr. 25) was folgt: § 1. Der§ 12 erhält folgende Faſſung: Der Müller iſt verpflichtet: 1. das ihm von Selbſtverſorgern zugeführte Brotgetreide vor der Abnahme auf einer geeichten Wage in Gegenwart des Ab liefernden zu wiegen. Mengen, die etwa die über dem Mahlſchein eingetragenen Mengen hinausgehen, ſofort zurückzuweiſen. die Annahme von Getreide zu verweigern, wenn nicht auf den Säcken oder auf einem an dieſen angebrachten Anhänge— zettel der Name des Selbſtverſorgers angegeben iſt. Die bei Empſang des Getreides in Beſitz genommenen Mahl ſcheine am gleichen Tage, an dem das Mehl herausgegeben wird, der zuſtändigen Gendarmerieſtation portofrei abzuſenden. zum 2. Oktober 1917 ſtattfindenden Januar 1918 8 Der§ 13 der Bekanntmachi ung vom 14. Auguſt 1915 erhält folgende Faſſung: J. Brotgetreide von Selbſtverſorgern, das von Müllern ange— nommen wird, iſt zu mindeſtens 94 Prozent auszumahlen 2. Bei Annahme eines Saßes von 3 Prozent für Verſtaubung hat der Müller an den Selbſtverſorger außer der ſich ergeben— den Kleie mindeſtens abzuliefern: für 18 10 Getreide 16,9 kg Mehl „ 36„ 33,8„„ 54„„ 50,7„ 72„ 1 67,6 90„ 84,6 108 g 101,5 1265 118,4 144 135,3 162, N 152,„ 180 169,2, 198„ 186,, 216 203,0„ 284, 219,9 252 7 1 1 236,8,,„ 7 270„. 253,8 7 77 Mehl und Kleie iſt vor der Abgabe an den nachzuwiegen. Heppenheim, den 1. März 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. b. Hahn. Bekanntmachung. Betr.: Die Beſeitigung der Miſteln auf Obſtbäumen. Wir machen die Beſitzer von Obſtbäumen darauf aufmerkſam, daß dieſe von der Miſtel alsbald gründlich zu reinigen ſind. 0 ganz W von den im Zuwiderhandlungsfalle ein⸗ tretenden Beſtrafung iſt es auch im eigenen Intereſſe der Beſitzer ge⸗ legen, ihre Obſtbäume von dieſem Unkraut gereinigt zu wiſſen. Eventl. wird unſererſeits Reinigung auf Koſien der betr. Baumbe— ſitzer veranlaßt. 0 Viernheim, den 26. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Veruheim. Lamberth. ö Selbſtverſorger Moe die Ware, 80 der Pfpis! Endlaugen-Kalk ſtets auf 1 Ztr. Mk. 1.75 Hochprozentiger, kohlenſaurer Dünge- Kalk fein gemahlen leicht löslich Ztr. Mk.— 80 Staub- Kalk(nicht„Endlaucht“) Ztr. Mk.—.70 Scheide- Kall, Muschel-Kalk u. dgl. Ztr. v. Mk.—.30 bis—.60 Düngerhandlung Träger. Kauiuchenzucht Verein Viernheim. Sonntag, den März 1917, 1. 4 Uhr im Gaſthaus„Zum goldenen Engel“ Monats-Versammlung. Wichtige Tagesordnung! Alle Mitglieder und ſolche, die es werden wollen kommen! 524 Uhr. Der Vorſtand. Luckerfabrk Waghäusel MI bezahlen für 400 Kgr. Rüben frei Station Mk. 5,10. heim Schnttzelbezug die alten Bedingungen. Abschlüsse vermittelt Martin. Feldkartous in allen Größen bei Jak. Beyer Verloren Portemonnaies mit 15 Mark Inhalt und Küchen— ſchlüſſel von der Ringſtraße bis an die Paſt. Abzugebe en gegen der Exped. ds. Schöne reife, ſchon abgewöhnte Milch⸗Schweine hat zu verkaufen Jakob Beyer. Geſucht ein noch gut erhaltener ein N Herd* Von wem, ſagt die Exped. aun June Seh Bon we zu erfragen in das der Exp. d. Bl. bei Belohnung Blattes.. Straße und Stall Jakob Beyer. Beſte für Luckerfabrik Rheingau Worms Zahlt pro Igl7 für den Doppelzentner 5.00 Mk. Weitere Anmeldungen wollen alsbald beim Unter zeichneten gemacht werden Georg Kempf 8. Achtung! Achtung! Milch⸗Zeutrifugen Ebenfalls empfehle in allen Größen und Preislagen. Tritſchlers Hausbacköfen u. Räucherapparate ee Beſte Marke Philipp Krämer II., gau, Bürſtadt. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Sonntag, den 11. März. 10 Uhr: Miſſions- und Jubiläransgottesdienſt S. K. H. des Großherzogs. Prediger Miſſionar Weißmann. Kollekte zum Beſten der Miſſion. Kindergottesdienſt. Jugendvereinigung. Jungfrauenverſammlung. Donnerstag, den 15. März. Strickabend. Vorm. Vorm. 11 Uhr: Abends 8 Uhr: Abends 8 Uhr: Abends 8 Uhr: Ein tüchtiger, solider KiStenmacher findet dauernde, gutbezahlte Beschäf- gung bei Gebr. Sternheimer. Lerſteiger ungs⸗ Anzeige. 2 Dienstag, den 13. März 1917, vorm. 11 Uhr, wird in Viernheim * e ein Sofa zwangsweiſe gegen Barzahlung verſteigert. Zuſammenknuſt am Rathaus. Lampertheim, den 8. März 1917. Litters Gr. Gerichtsvollzieher. ———ͤ—64ã— 333333—.9———.—ß—+ß——§—ß—§ßr⁊—?tẽte Iuckertabrit Ffankenthal Den Jntereſſenten zur Nachricht, daß die Zuckerrüben preise um Mark per 100 Kilo erhöht der Preis betrügt demnach worden ſind; 5 Mark 10 Pfg. Abſchlüſſe, die bis zum 12. ds. Mts. getätigt ſind erhalten den ſchon erwähnten Dünger. K. J. Haa Nutz und Breunholz⸗Verſteigerung. Monlag, den 12. März ds. Js., vormittags 8½ Uhr l beginnend, werden im Gaſthau— „zur Krone“ in Lampertheim verſteigert: J. Nutzholz: 3 Fichten-Stämme 0,89 Fm., 79 Fichten-Derl ſtangen J. Kl. 1,61 Fm., 68 Fichten-Derbſtangen II. Kl 1,58 Fm. und 4 Fichten-Reisſtangen 0,00 Fm. au Diſtrikt Buchengrund 13, Kapuzinerſchlag 46 und Straßen ſchlag 57 550 Kiefern-Legner(Kuhtrifftſchlag 109, 114, 115 m 117), 213 Haufen Kiefern-Nutzreiſig(zu Bohnenſtangen ge eignet)(im Pechofenſchlag 60, 64, 65) 2. Brennholz: Aus Diſtrikt Buchengrund 13, Eichwald 28 und 32 Harzofen 31, ec fenſchlag 61, 64, 65 und Schaſweide 69 Knüppel Reiſig Stoch Buchen: 1 79 Rm. 102 Rm. 5530 Wellen 83 Rm Eichen: 4„ 18,5„ 175„ 3„ ſowie 2100 Kiefern-Wellen(Pechofenſchlag) und 14 Rm Fichten-Stöcke(Buchengrund 13 und Eichwald 28). Lampertheim, den 8. März 1917 Großh. Bürg germriſttrei Lampertheim. 6 Scheiter Borheimer. Sämtliche Garkel. Sämereien aus Erfurter Züchtereien Drogerie Emil Richter. ———— empfiehlt die für sämtliche Gewerbe, 8888888885885 empfiehlt in sauberer und moderner Ausführung, in Schwarz- u. F Drucksachen sowie für Behörden, Vereine u. Private zuntdruck, billigst 7 5 Buchdruckerei Johann Martin. eee Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchäfts⸗ Anzeiger Organ für Jedermann Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: 40 Pfg. pro Monat frei ins Haus gebracht Gratis-Beilagen: „Illuſtriertes Sountagsblatt“, illuſtriertes Unterhaltungsblatt„Deutſche Kraft“, Wandkalender und Fahrplau. Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung. Redaktion, Almtsblatt der Großh. Bürgermeisterei Viernheim e bebe Enthält alle amtlichen Ankündigungen der Behürden Viernheims und Umgebung. 1 Druck und Verlag: Vereins Für Wohnungeinſerate J. Martin, Viernheim, Rathausſtraße Anzeigenpreis: Die(ſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg., aus swärtige Inſerate. 0 Vfg. Auzeiger Aufträgen entſprechender Rabatt. eilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Zei Klage-Erhebung, zwangsweiſer Bei⸗ treibung uſw. wird Rabatt hinfällig. Ausnahme-Tarif. M 30 Dienstag, den 13. Mürz 1917 C LToichnet die sechste KTiegsanleine. Die Kriegsopfer für alle Völker abzukürzen, hat Kaiſerliche Großmut angeregt. Nun die Friedenshand verſchmäht iſt, ſei das deutſche Volk aufgerufen, den verblendeten Feinden mit neuem beweis zu offenbaren, daß deutſche Wirtſchaftsſtärke, deutſcher Opferwille unzerbrechlich ſind und bleiben. Deutſchlands heldenhafte der frevelhafte Vernichtungswille unſerer Feinde zerſchellen. durch die neue Kriegsanleihe 2 1 werden. Söhne und Waffenbrüder halten unerſchütterlich die Wacht. An ihrer Tapferkeit wird Deren Hoffen auf ein Müdewerden Feſt und ſicher ruhen unſere Kriegsanleihen auf dem ehernen Grunde des deutſchen Volksvermögens u. Einkommens, auf der deutſchen Wirtſchafts⸗ und Geſtaltungskraft, dem deutſchen Fleiß, dem Geiſt von Heer. Flotte und Heimat, nicht letzt auf der von unſeren Truppen erkämpften Kriegslage. Was das deutſche Volk in kraftbewußter ſchichtlich ſtrahlender Höhe. Und wieder wird einträchtig und wetteifernd Stadt und Laud, zum neuen wuchtigen Schlag. und damit Kraft zu Kraft fügen— Darbietung der Kriegsgelder vellbrachte, war eine Großtat von welt ge 8 An uns Reich, Groß und Klein Geld zu Geld Unbeſchränkter Einſatz aller Waffen draußen, aller Geldgewalt im Innern Machtrol und hoffnungsfroh der n entgegen! Lolale N achrichten. 8 Großherzogs Regierungsjubiläum. Heute kann Se Kgl. Hoheit Großherzog Ernſt Ludwig auf ſein 25jähriges Regierungsjubiläum zurückblicken. An dieſem Jubiläumsétag gedenkt das ganze heſſiſche Volk in Liebe, Treue und Ver; ehrung ſeines erhabenen Herrſchers. Unſer aller Wunſch iſt 6, daß unſerm geliebten Großherzog, dem unſer Land vieles zu danken hat, noch eine recht lange und ungetrübte Regierungs zeit beſchieden ſein möge. Das walte Gott! * Vuͤterländiſcher Abend der Jugendwehr. Aus An⸗ laß des Reglerungsjubiläum Sr. Kgl. Hoheit des Groß— herzogs hält die Jugendwehr am Mittwoch abend im Gaſt— haus zum Fürſten Alexander von 9 Uhr ab eine Vater ländiſche Feier. Hierzu find nicht nur die ſeitherigen Mit glieder der Jugendwehr eingeladen, ſondern alle, die Mit glieder derſelben werden wollen. »Kriegsauszeichuung. Pionier Wilhelm Ströhlein welcher in ſchweren Kämpfen hervorragenden Anteil genommen hat und dabei ſchwer verwundet wurde, daß ihm ein Bein amputiert werden mußte, wurde mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. Dem Tapferen, der zur Zeit in einem Ber— liner Lazarett untergebracht iſt, zu ſeiner verdienten Aus zeichnung auch unſere herzlichſte Gratulation! Gottesdienſt⸗Orduung der kath. Gemeinde. neuen Kirche an Werktagen: 6 Uhr hl. Meſſe. ½%8 Uhr 2. S.⸗A. für Katharina Buſalt In der Mittwoch: 7 Uhr 1., geb. Stefan. donne ig: 3/7 Uhr 1., 8 Uhr 2. S. für die beiden rüder den den Heldentod für Uaterland Peter 800 und den in Godelau nt Wilhelm Kempf. In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: ½“7 Uhr geſt. G.-A. für Philipp Buſalt, beide Ehefrauen; Eleopha geb. Wenzel und A. Maria geb. Babylon. Bekanntmachung. Nächſten Donnerstag, den 15. ds. Mts. wird an Receßholz für 1917 weiter abgegeben: Auflage Großes Losholz vom älteſten Bürger bis Friedrich Weidner 1. 18.— Kiefern Scheit von Adam Hoock 3. Händler bis Adam Träger 3. S. v. Andr. 1. Kiefern Knüppel von Adam Babylon 3. bis Joh. Heckmann 3. Wt. Kiefern Stöck von Michael Rößling 1. bis Valentin Stumpf 2. Schmiede⸗ meiſter von Philipp Grab 2. Wt. bis Michael Adler 7. Landwitt Eichen Knüppel von Jakob Fiſcher 2. Wt. bis Willy Gernsheimer 5.— Eichen Wellen von Joh. Eppel 4. Wt. bis Kas⸗ par Lammer 1. 2.70 Das Geld iſt wieder abgezählt mitzubringen, es müßte ſonſt Abgabe der Abfuhrſcheine verweigert werden.— Zah⸗ lung anderer Gefälle wolle an dieſem Tage tunlichſt ver⸗ mieden werden. Viernheim, den 13. März 1917. Kleines Losholz Kiefern Wellen Der Gemeinderechner: Jö ſt. zwel Ein„ Zwei Einlegſch weine Bis warckſtr. raße Nr. 2. Verlot 3379 mtr. am Mann- Roimerweg zu verkaufen. Näheres bei 6. Ofts- gericht hier. —— ging Feldkartous in allen Größen bei Jak. Beyer. N einem Pritſchenwagen. Ab zugeben geg. Belohnung W᷑̃ zaſſerſtr. Schöne reife, ſchon! f bgewöhnte hat zu verkaufen Jakob 1 Beyer. Bürſtädter Weg verpachten, ſowie Geſuch einige Faß Pfuhl ein noch gut erhaltener zu verkaufen. Joſef Benz, verlängerte Friedrichſtr. Von wem, ſagt die Exped. Freie Turnerschaft V'heim Nachruf! In lreuer Pflichterfüllung starb in den sein Vaterland den Heldentod Mitglied Gefreiter Peter Kempf. Turngenossen, dem wir eih stetes Andenken bewahren werden. Kämpfen für unser treues Im Namen des Vorstandes: Valentin Jöst. daheim muß aber jetzt“ eee veel r ee Idler ba g Centu. Stroh Bet. Verſor⸗ hat; z verkaufen ö 1 eine Meſſingkapſel von Karl Lamberth 1. Mi 0 ⸗Sſihweine * Held Frachtbriefe ſind ſtet es zu haben in der Expedition dleſer Zeitung. achung. Anläßlich des 25jäl 915 1 Regierungsjubiläums S. K. H. des Großherzoge Mittwoch Nachmittag die öffentlichen Büros Viernheim, den 13. März 1917. N Großh. Bürgemiifkrei Viernheim. Lamberth. Belau unt machung. Verſorgung mit Butter. N Mittwoch, den 14. ds. Mts. wird Butter an die f 5 skarten von Nr. 1 bis 2081 in nach— 0 wgegeb en. Uhr von Nr. bis 250 N 5 N 500 750 1000 1250 1500 1750 2081 14. Me ir; 1917 Bürgermeiſtere ei Vernheim. D amberth. Großh. 0 —— Be elan iutmachung Kartoffeln und Erdkohlraber und Erdkohlr 11 155 für die 1917 an die unverſorgte verſorgt wurde, nachmittags von von Kartoffeln jer von der Gemeinde 1 14. März 1917, am gleichen Tage vor— drem Lebensmittelbüro 9 bis ½10 Uhr i ien von ½11 bis /ö12 Uhr. kleines Geld mitzu⸗ Üttungen der letzten Ausgabe ſind vorzulegen. Biernheim, den 12. März 1917. Großherzogliche Bü cgermeiſterei Vieruheim. 0 1 1 h e m 1 Belaunt tmac achnn. ig 3 gegen Schweinerotlauf in dor Ge— 24 1„ N neil FKernhelt Von morgen Mittwoch, den 14. ds. Mts. ab be ginnen in 0 eme angeordneten Rotlauf impfungen der bis 5. März angemeldeten Ferkel und Ein— leger. yaſelſtall jeweils von vormittags von! 12 Uhr vorgenommen und fordern wir 6e igemeldet Tier in der nachfolgend ngegebenen Reihen ihre Tiere dortſelbſt vorzuführen. Am Mittwoch, den 14. März die zwiſchen Rathaus⸗, 1 Ote theimerſtraße, Mürz die zwiſchen Rathaus, Denkm al ab) und Mann⸗ Bürſtädter- und Lamper am Donnerztag, den 15. Schul- und Weinheimerſtraße(vom heimerſtraße am Freitag, den 16. März die zwiſchen Schul-, Weinhelmer-,(Denkmal) Bahnhof-, Ring-, Ernſt⸗Ludwig- und Lorſcherſtraße am Samstag, den 17. März die zwiſchen Rathaus-, Lorſcher-, Alexander-, Kreuz-, Lamperheimer- und Bürſtädter⸗ ſtraße wohnenden Schweinebeſitzer. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Vornahme die Vornahme der Impfung auf Grund des Reichsſeuchen— geſetzes angeordnet iſt. Auf Nichtbefolgung der Anordnung ſteht Strafe. Viernheim, den 13. März 1917. ö Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. La m be* th. Belanntmachung. Betr.: Beſtellung von Frühjahrsſaatgetreide. Die Lieferung des bei uns fr. Zt. beſtellten Saat. hafers wurde durch die Landwirtſchaftskammer bem Wilh— Breidenbach in Melbach(Wetterau) übertragen. Wir ſind bereit die Füllſäcke hierzu gemeinſam abzu⸗ ſenden und erſuchen die einzelnen Beſteller, dieſe bis Mitt⸗ woch, den 14. ds. Mts. vormittags ½'9 Uhr bei uns Zimmer Nr. 27 abzugeben. Die Säcke müſſen mit Namen und Menge der einzelnen Beſteller bezettelt ſein und iſt der Termin unbedingt einzuhalten. Viernheim, den 12. März 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Rathaus-, Wieſen, —Z——U— Deutſchtum im Auslande. Die Welt von Haß und Unverſtand, die ſich gegen uns auftürmte und bald nach Beginn des Krieges gelegentlich den Eindruck erſtehen ließ, als ob Deutſchland und die anderen Länder niemals in engerem Zuſammenhang ge— weſen wären, hat erſt in weiteren Kreiſen unſeres Volkes Intereſſe und Aufmerkſamkeit für das Auslandsdeutſchtum hervorgerufen. Man fragte ſich, ob es denn den über die ganze Welt verſtreuten„Volksgenoſſen, deren Zahl auf über dreißig Millionen geſchätzt wird, nicht hätte gelingen können und gelingen müſſen, ihren Wirtspvölkern ein klareres Bild von den wahren Charaktereigenſchaften der Deutſchen zu geben. Ernſte Männer haben ſeit Beginn des Krieges dieſem Problem unermüdlich nach— geſpürt, haben auf die Zuſammenhänge der lateiniſchen Kultur, auf die geſchickte anglo-fran— zöſiſche Propaganda, auf den unter Anwendung jedes Mittels organiſierten Nachrichtendienſ hin— gewieſen und gefragt, was demgegenüber von deutſcher Seite geſchehen ſei. Seit Jahrzehnten ergießt ſich ein Strom deutſch⸗zr Auswanderer in alle Lande. In manchen Staaten zählt die Schar der Deutſchen und Abkömmlinge von Deutſchen nach Millionen. Ihr wirtſchaſtlicher Einfluß iſt oftmals groß, ihr kultureller Einfluß vielfach recht gering. Haben wir Deutſchen in der Heimat auch dieſen unſeren Brüdern immer das richtige Verſtändnis ent— gegengebracht? Haben wir ſtets empfunden, daß es gilt, ihnen die Hand zu reichen, um ein lebendiges Band zu knüpfen zwiſchen uns und ihnen? Haben nicht aber auch die im Auslande lebenden Millionen von Deutſchen, ins beſondere diejenigen, die in Ländern engliſcher und fran— zöſiſcher Zunge einen Wirkungskreis gefunden, oftmals gar zu raſch ihre alte Heimat aus den Augen verloren? Mächtiger denn je hat dieſer ſchreckliche Krieg das Band der Zuſammengehörigkeit der deutſchen Brüder auf der ganzen Welt neu geknüpft und die Liebe zur Heimat, zum Volkstum, zur Scholle und damit zum Urſprung des eigenen Ichs, die wohl' ſchlummern, aber nie erlöſchen kann, zu lodernder Glut entſacht! Das zeigt ſich an allen Orten und in allen Landen, wo Deutſche wohnen. Mit heißem Atem und brennenden Augen ver— ſolgen ſie die Waffentaten der Brüder und fühlen ſich ſelbſt in ihnen größer und freier werden! Wenn ſie, durch Ozeane getrennt, nicht mit den Waffen helfen konnten, ſo ſandten ſie Gaben der Liebe, um die Wunden und die Schmerzen der Schlachten zu lindern. Zu den größten Ver— mächtniſſen des Krieges wird und muß es ge— hören, die in eiſerner Zeit gewonnene innere Einheit des Deutſchtums auf dem ganzen Erdenrund nicht wieder ſprengen zu laſſen. Kein britiſcher Hochmut, kein fränkiſcher Kultur— dünkel ſoll ſich je wieder deutſcher Treue, deutſcher Ehrlichkeit und deutſchem Pflicht— bewußtſein überlegen fühlen dürfen! Während die jenſeits der Meere wohnenden Deutſchen den Kampf der Heimat auf Leben und Tod aus weiter Ferne verfolgen müſſen, von jeder direkten Verbindung abgeſchnitten, während ſie nur aus dürftigen drahtloſen Nach— richten ſich ein Bild von dem Stand der Dinge machen können, iſt es den in Bulgarien woh— nenden Deutſchen beſchieden, im Brennpunkte der Ereigniſſe den größten Vorgängen, die die Weltgeſchichte je geſehen, aus nächſter Nähe ſolgen zu können. Sie haben ſogar das Glück erlebt, daß das Land, in dem viele von ihnen eine zweite Heimat gefunden, ſich ihrem Vater— lande angeſchloſſen hat und gemeinſam mit ihm kämpfen und ſiegen will. Die Gefühl, daß ſie es verſtanden ſtolzen Geſetzen nie deſſen aber Pflicht und zu Deutſche Bürger des Staates ſie unterworſen ſind, daß ſie in keinem Augenblick die hatten, deutſch zu fühlen und ihre Kinder als gute ziehen. Alexander waren, zu er- von Battenberg gedacht deutſche Kolonie Bulgariens begrüßt dieſe Entwicklung mit inniger Freude in dem hat, deutſche und bulgariſche Art in ſich zu vereinen, daß ihre Mitglieder ſtets gehorſame und loyale und vergeſſen denken Dankbar muß des verewigten Fürſten l N werden, der in der Kapelle, die er in der Mitte der! achtziger Jahre in Sofia errichtete, einen Mittel⸗ punkt ſchuf, um den ſich die damals ſo kleine deutſche Gemeinde ſammelte. Auch Zar Ferdinand und ſeine hohe Gemahlin begleiteten ſtets die Entwicklung des Deutſchtums in Bulgarien mit förderndem Intereſſe und teilnehmendem Ver⸗ ſtändnis. Insbeſondere gewährte die König⸗ lich Bulgariſche Unterrichtsverwaltung der deutſchen Schule in Sofia jede nur mögliche Unterſtützung. Dieſe deutſche Schule iſt der wahrhafte Mittelpunkt des Deutſchtums in Bulgarien. Aus kleinſten Anfängen hervor- gegangen, hat ſie ſich zu einer hochanſehnlichen Lehranſtalt entwickelt, die von Kindern deutſcher und bulgariſcher Eltern gemeinſam beſucht wird. So wird ſchon die Jugend im Geiſte gegen— ſeitigen Verſtehens erzogen und der Grund ſchaſt zur bulgariſch-deutſchen Kulturgemein— haft. g Das künftige Verhältnis der beiden Völker wird begründet ſein auf das Bewußtſein beider— ſeitiger Kraft, Tüchtigkeit und auf das Streben nach Fortſchreiten. In den Bulgaren ſtehen uns ſelbſtbewußte Bundesgenoſſen zur Seite, die ſtolz ſind auf ihre Geſchichte, ihre Eigenart und ihre Überlieferungen. Sie wollen mit uns gehen als gleichberechtigte Freunde, und wir wollen mit ihnen gehen in dem Gedanken, ſie verſtehen zu lernen, ohne ſie beherrſchen zu wollen, in der Überzeugung, daß die geſchicht— liche Entwicklung und die Gemeinſamkeit der höchſten Lebensintereſſen ſie mit uns zuſammen— geführt hat. Wenn einſt, wir alle hoffen recht bald, der Friede wieder ſeinen Einzug gehalten hat, dann werden und müſſen auch die Auslandskolonien der Deutſchen wieder auferſtehen, ſchöner und größer als ſie je geweſen. Sie werden macht— volles Zeugnis ablegen von der ungebrochenen Kraft deutſchen Unternehmungsgeiſtes. Mehr als bisher werden die Auͤlandsſiedelungen und die überall hin verſtreuten Deutſchen zu zeigen wiſſen, daß ſie Deutſche ſind, nicht in hohler Ruhmredigkeit, ſondern in Tatkraft und Pflichterfüllung. Und ſie werden dabei Unter— ſtützung finden in dem im Mutterlande heran— gereiften Verſtändnis für die großen Aufgaben des Auslanddeutſchtums, als Pfeiler unſeres Außenhandels, als Vorpoſten deutſcher Kultur und Geſittung. D. K. 2 verſchiedene Kriegsnachrichten. Die U⸗Bootbeute im Februar. Nach einer Statiſtik des holländiſchen Blattes„Maasbode“ wurden im Februar 1917 237 Dampfer und Segelſchiffe durch Unterſeeboote oder Minen verſenkt. Von ſieben Schiſſen iſt das Tonnenmaß nicht be— kannt. Die übrigen verdrängen insgeſamt 519 845 Bruttoregiſtertonnen. Die Schiffe ver— teilen ſich auf folgende Länder: England 96, Norwegen 41, Frankreich 35, Italien 20, Holland 12, Schweden 8, Rußland 7, Spanien 5, Dänemark 2, Ver. Staaten 2, Belgien 1, Por— tugal 1; 6 Schiſſe waren ehemals in griechiſchem Beſitz. Vom 1. März 1916 bis 1. März 1917 wurden im ganzen 1446 Schiffe mit 2 966 326 Bruttoregiſtertonnen verſenkt. Das Blatt meint, wenn die Torpedierungen in der Weiſe wie ſeit Oktober forlgeſetzt werden, könne man mit einem jährlichen Verluſt von mindeſtens 4 Millionen Tonnen rechnen, die durch bauten unmöglich erſetzt werden können. Einheitliche Führung beim Feind? Die Konferenz der Verbündeten, die in Petersburg zuſammengetreten war und kürzlich ihre Arbeit beendet hat, hat, nach Vierverbands— berichten, von neuem den Beweis engeren Einvernehmens der Verbündeten bracht und gezeigt, daß ſie der Sache, eint, unerſchütterlich ſi er⸗ treu ſind. abgehaltenen Die unter den verbündeten Mächten Konferenzen ſortzuſetzen und auszubauen. Konferenz in Petersburg hat den gleichen Weg verfolgt wie die Konferenzen von Paris Rom und hat praktiſche Löſungen gefunden, um das militäriſche, politiſche, induſtrielle, wirtſchaft— liche und finanzielle Zuſammenarbeiten immer nämlichen Neu- des immer die ſie Die Konferenz war berufen worden, um das Werk der früheren, und enger zu geſtalten. Sie hat daran gearbeitet, die Ginheit der Handlung bei der Führung des Krieges wifrkſam zu ver⸗ beſſern und zu feſtigen, indem ſie zu dieſem Zweck die Schaffung eines eigenen Organs vorſah. Die Petersburger Konferenz wird ſo wirkſam dazu beigetragen haben, auf allen Fronten durch Einſchließung des Feindes mög⸗ lichſt günſtige Bedingungen für den Kampf vor⸗ zubreiten und die Stunde des Sieges ſchneller herbeizuführen. England erſehnt den deutſch⸗amerika⸗ niſchen Krieg. Nach Meldungen aus London rechnet man in dortigen politiſchen Kreiſen damit, daß die Ver. Staaten in den nächſten Tagen Deutſch⸗ land den Krieg erklären werden. Die zuverſichtliche Stimmung iſt überall ſehr groß. Beſondere Bedeutung wird dem Beſuch bei— gemeſſen, den der amerikaniſche Botſchafter in London zuſammen mit dem engliſchen Außen— miniſter Balfour, dem Miniſterpräſidenten Lloyd George in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Kriegs-Kabinetts aßgeſtattet hat. In maß⸗ gebenden engliſchen Kreiſen erſehnt man die Bewaffnung der amerikaniſchen Handelsſchiffe, da eine Unterlaſſung dieſer Maßnahmen all- gemein als ein großer Übelſtand angeſehen würde. ** Die ruſſiſche Frühjahrsoffenſive. Die„Wiener Allgem. Zeitung“ meldet: Unſer kürzlich erfolgter Angriff im Meſtecaneſtigebiete beiderſeits der Valeputna war ein Stich in ein Weſpenneſt und dadurch wurde auch ſeine opera— tive Bedeutung offenkundig. Man erhielt durch die letzten Ereigniſſe Einblick in die ruſſiſchen Abſichten für das Frühjahr. Die ruſſiſchen Deckſtellungen bei Kirlibaba, Meſtecaneſti, Here— ſtrau und im Suſitagebiet weiſen mit den Vor— kehrungen an der Sereth- und Donaulinie auf eine großzügig gedachte kombinierte ruſſiſche Unternehmung zur Wiedererobe— rung der Walachei hin. Es darf daher angenommen werden, daß die ruſſiſche Früh— jahrsoffenſive, von der es heißt, ſie werde im April beginnen, vornehmlich der Front zwiſchen unſeren Stellungen in der Bukowina und den Donaumündungen gelten wird. Büſes Erwachen in Italien. „Avanti veröffentlicht eine Tagesordnung des Abgeordneten Enrico Ferri, die beſagt: Die Kammer behält ſich jedes Urteil über die politiſche Tätigkeit derjenigen vor, die Italiens Mitwirkung am Kriege vorbereitet haben, und ſtellt jetzt feſt, daß die hauptſächlichſte Urſſache des und der hohen Valuta in der unvorſichtigen Art beſteht, in der Italien in den Krieg eintrat, und in dem Fehlen an einem vorherigen poſitiven Abkommen mit den Verbündeten in wirtſchaftlicher und finanzieller Hinſicht. In der Kammer ſoll ferner ein Antrag eingebracht werden, der die Regierung auffordert, dem Volke die unbedingte Wahrheit über die Kriegslage mitzuteilen. Dolitiſche Rundlſchau. Deutſchland. * Im Hauptausſchuß des Staatsſekretär des mann eine eingehende Inſtruktion an den ſandten in Daß wir uns für den Fall des Ausbruchs der arſtellung der mit der 0 geſehen eine natürliche und berechtigte auch nicht, hätten, ſei Vorſorge. Er bedauere es auch in Japan bekannt geworden ſei. Beförderung der Inſtruktion ſei der Weg gewählt worden, der zurzeit zur Verfiigung geſtanden habe. die Amerikaner in den Beſitz des Texle kommen ſeien, der mit einer ganz geheimen nach Waſhington gangen iſt, fehlt uns noch alle Kenntnis. die Inſtruktion in amerikaniſche Hände gefallen Wie Chiffre derproviantierungs mangels Reichstages gab Außeren Zim mer⸗ deutſchen Ge⸗ Mexiko verfolgten Abſichten. des Krieges mit Amerika nach Bundesgenoſſen um- daß durch die amerikaniſche Veröffentlichung die Inſtruktion“ Für die ſicherſte ge- Daß. iſt, ſei ein Mißgeſchick, das nichts daran 1 Schritt im baten notwendig war. Am wenigſten habe man 10 0 in Amerika das Recht, ſich über unſeren kt aufzuregen. 8 a Dem Reichstage iſt ein Weißbuch über die Gefangenen behandlung zu⸗ einbarung zwiſchen Deutſchland und den feind⸗ lichen Staaten über die beiderſeitigen Zivil⸗ Kriegsgefangenen enthält. * Dem ggemeinſchaftlichen Landtag ein Geſetzentwurf(Verfaſſungsänderung) vorgelegt worden, nach welchem Mitglieder des herzoglichen Hauſes, die einem außerdeutſchen Staat angehören, das Recht der Regierungs- nachfolge für ſich und ihre Nachkommen ver⸗ Deutſche Reich führt. bar verhüten, daß beim Ausſterben des Mannes⸗ ſtammes des regierenden Herzogs Carl Eduard engliſche Prinzen oder Statthalter aus der Sonderlinie des Prinzen Albert, des einſtigen Prinzgemahls der verſtorbenen Königin Viktoria von England, einen deutſchen Fürſtenthron ver⸗ walten könnten. Sſterreich⸗ ungarn. * Die Antwort der öſterreichiſch⸗ungariſchen Regierung auf die amerikaniſche Note ſchichtliche Darſtellung des U-Boot-Krieges vom Beginn des Krieges und ſchließt mit der Außerung, daß Oſterreich-Ungarn ſich mit an der Blockade-Arbeit im Mittelmeer und in der Adria auf ſich nimmt. Polen. * Die polniſche Zeitung„Dziennik Naradowy' in Petrikau bringt eine Beſprechung mit dem Oberſt Sikorski über die Heeresfrage. Sikorski ſagte u. a.: Wir haben genug Menſchen⸗ material, um eine ſtarke, der polniſchen Nation würdige Armee auf die Beine zu ſtellen. Es ſtehen uns die ganz intakten Jahrgänge 1915, 1916 und 1917 und die gewaltige Zahl der aus verſchiedenen Gründen Zurückgeſtellten und Befreiten zwiſchen dem 22. und 26. Lebens jahre ſowie alle älteren Jahrgänge vom 36. Jahre an, die von den Ruſſen noch gar nicht einbe rufen waren, zur Verfügung. Außerdem wurden in einigen Gouvernements auch der Jahrgang 1914 von den Ruſſen nicht einberufen. Indem man Schaffung einer möglichſt zahlreichen regu— lären polniſchen Armee anſtrebe, werde man zunächſt mit der Werbung von Freiwilligen au— fangen. Frankreich. *Der Nationalrat der franzöſiſchen Sozialiſten— partei hat mit 1553 gegen 1377 Stimmen die Beſchlüſſe der Konferenz der verbün deten Länder angenommen. Damit hat ſich alſo auch der franzöſiſche Nationalrat gegen die Verhandlung mit den deutſchen So— zialiſten erklärt. Amerika. * Nach den Berichten amerikaniſcher Blätter ſtellt der mexikaniſche Miniſter des Außern amtlich in Abrede, daß der mexikaniſchen [Regierung Bündnis vorſchläge ſei⸗ tens Deutſchlands zugegangen ſeien. *In einer durch die Zeitungen veröffentlichten Erklärung teilt Wilſon dem Lande mit, e könnte ſein, daß er mangels einer Ermächligung vom Kongreß nicht die Vollmacht haben werde, die Handelsſchiffe zu be waffnen oder andere Maßregeln zu er— greiſen, um der U-Boots-Gefahr zu begegnen Es würde eine außerordentliche Seſſion des Kongreſſes erforderlich ſein, um ihm die nötige Ermächtigung zu geben, aber es wäre zwecklos, eine außerordentliche Seſſion einzuberuſen, ſo lange der Senat unter der gegenwärtigen Ge ſchäftsordnung arbeite, die es einer kleinen Minderheit ermögliche, eine überwältigende Mehr heit im Schach zu halten. Der Präſident ſchlag deshalb vor, eine außerordentliche Seſſion de Senats einzuberufen, um die Geſchäftsordnung abzuändern und für Mittel zu ſorgen, um da Land vor einer Kataſtrophe zu bewahren. Drohnen. Roman von M. Berger. (Fortſetzung.) 6 „Es lebe das Geld und alles, was für— pardon, das gehört nicht ſich Herr von Hupfer. Er warf einen triumphierenden, herausfordernden zu, den dieſer vollſtändig unbeachtet ließ, und zrerte ſein Glas Wein auf einen Zug. 5. Der Kommerzienrat Maun, von hohem Wuchs, und imponierendem Auftreten. Er kam heute nicht allein, ſondern brachte noch den Baron von Trewitz und den Kaufmann Grübel, einen drolligen, alten Herrn mit, der unbedingten Einfluß auf die mittlere Bevölkerungsklaſſe aus— Abte. Als die drei Herren in das Zimmer traten, erhoben ſich die Kommerzienrätin und ihre Gäſte zur Begrüßung. Dr. Faller ahnte, daß ihm die Herren eine Mitteilung von Wichtigleit hierher, war ein eleganter Haltung „unterbrach dem Doktor Blick hier zu finden nommen. ſtattlicher ö ö machen würden.„Guten Abend, meine Herren,“ begrüßte der Kommerzienrat den Doktor und ſeinen Neffen, dann wandte er ſich an ſeiue Frau: „Anna, ich bringe dir Gäſte mit.“ Die Kommerzienrätin und begrüßten die beiden Herren Weiſe. „Wir fallen doch nicht läſtig, gnädige Frau,“ ſchnarrte Baron Trewitz.„Herr Gemahl hatte Liebenswürdigkeit, uns in Ihrem Namen ein⸗ zuladen.“ ihre in Tochter herzlichſter 5 zienrätin an die Lippen; dann wandte er ſich mit einer ſaden Schmeichelei an Hedwig. Das junge Mädchen verbeugte ſich lächelnd und duldete es, daß der galante alte Herr ihr die Hand küßte. „Ich bin als der dritte Mann hergekommen, Frau Lang,“ ſprach Herr Grübel die Kommer— zienrätin an.„Wir haben, da wir den Doktor hofften, zugleich eine Miſſion.“ Der Doktor hatte die letzten Worte ver— „An mich etwa, Herr Grübel, das klingt ja ſeierlich!“ „Ich ſreue mich, lieber Dokter,“ wandte ſich jetzt der Kommerzienrat an Dr. Faller, Überbringer einer frohen Botſchaft zu Meine Parteifreunde ſind politiſchen Lage und Ihrer dienſte um den ſozialen Frieden unſerer Stadt, die Sie ſich durch Beilegung des letzten großen Streiks erwarben, ferner in Anbetracht Ihrer perſönlichen B zu den Arbeitern, Beziehungen üühereingekommen, Ihnen die Kandidatur zum Reichstage anzutragen. Ich hoffe, daß Sie uns keinen Korb geben werden.“ Hedwig reichte dem Doktor beide Hände und ſreudig leuchtete es in ihren Augen auf. „Wie ſch mich der Ehre freue, für Sie freue“ eee ſchauerte. poliliſche „der ſein. in Würdigung der verſchiedenen Vor- ee ee. a N. „Wie gut Sie ſind.“ Dann wandte er ſich zu den Herren, die einer zu— ſagenden Antwort gewiß, ſich ein gönnerhaftes Anſehen gaben. Herr von Hupfer knirſchte mit den Zähnen, doch wie erſtaunte er, als der Doktor in beſtimmtem Tone meinte: „Ich muß zu meinem Bedauern dieſe Ehre ablehnen, Herr Kommerzienrat!“ „Wie? Was? Korb!“ ſchnarrte der Baron. „Meine Berufstätigkeit, meine Neigungen hindern mich daran, den Gegner in offener Schlacht zu bekämpfen,“ fuhr Doktor Faller er— klärend fort.„Dazu iſt nur ein gänzlich un— abhängiger Mann berufen, der ſich völlig ſeinem Mandat widmen kann, dazu aber, meine Herren, ſehe ich mich nicht in der Lage.“ „Nun ſchlag' einer lang hin,“ platzte Kauf— mann Grübel heraus.„Ich wähle Sie und garantiere für 1000 Stimmen; Sie wiſſen, Dolkor, ich bin ein einfacher Bürger, mein 1 MI Schäfchen habe ich allerdings im Trockenen. trotzdem iſt mein Einfluß ſo groß, daß mir 1000 ͤ wahlberechtigte Bürger auf meinen Wink folgen. Mir gönnt man das, was ich habe. Sie müſſen'ran, ich habe alle Hoffnung auf Sie geſetzt. Ich opfere mich faſt auf für unſere krächzte jetzt der Baron. Der Doktor blieb Sache, tun Sie desgleichen.“ g ſeſt, auch als die Kommerzienrätin ihm ver⸗ nicht umſonſt den Honig, da müſſen wir dahinter kommen,“ nahm er ſich vor und ſtudierte auf merkſam jede Miene in dem offenen Geſicht des Doktors. „Dürfen uns keinen Korb geben, Poktor,“ „Dürſen das Mandat nicht verlieren, haben hin und her überlegt, alle ſind wir der Anſicht, daß nur Sie die ge— eignete Perſönlichkeit ſind. Ihre 8000 Arbeiter gehen für Sie durchs Feuer, werden auch für Sie ſtimmen.“ „Herr Kommerzienrat, Sie ſind der einzige, der das Mandat retten kann,“ redete der Doktor dem ulten Herrn zu. - Die Arbeiter haſſen mich,“ entgegnete dieſer ſaſt ſchroff.„Ich halte ihnen die Zügel zu ſtramm und beuge vor ihnen den Nacken nicht. Ich trete zurück, um nicht Beweiſe zu erhalten, daß man mich hier vernichten will, iſt doch die Täuſchung die Mutter der Hoffnung. Herr Doktor, wir geben Ihnen Zeit bis morgen, überlegen Sie ſich's, bis dahin erwarten wit Zuſage oder Abſage. Ich hoffe, das letzteres nicht der Fall ſein wird; es würde mir in der Tat ſchwer werden, mich in Ihnen getäuſcht zu haben, denn ich war es, der Ihre Kandidatur vorſchlug und warm befürwortete.“ Dr. Faller machte zwar dem Kommerzien⸗ — ſagte ſie, und ihre Stimme zitterte.—„Ich ſicherte, daß er bei ihr in Ungnade falle, wenn rat eine dankende Verbeugung, allein aus ſeinen gratuliere von Herzen, ja, ich werde Sie be— wundern.“ Er hätte ihr zu Füßen fallen mögen. „Ich danke Ihnen, Fräulein Hedwig,“ ſagte er gerührt, und ein ſellſam aufleuchtender Blick Er führte die Hand der Kommer⸗ aus ſeinen Augen traf ſie, daß ſie wonnig er⸗ und ſorgfältiger öffentlich redete. er ablehne. ö Herr von Hupfer ſchnitt ſeine blaſierteſte Viſage; ihm war nur zu ſehe aufgefallen, daß Dr. Faller, ſeitdem er in der Familie des Kom⸗ merzienrats verkehrte, fleißiger ſchrieb und öfters „Biene flieht entſchloſſenen Mienen las Hedwig, daß er bei ſeiner Abſage beharren werde. Sie flüſterte da⸗ her ihrem Vater zu, daß ſie es auf ſich nehme, den Doktor zur Zuſage zu veraulaſſen. Der Kom⸗ merzienrat ſchien damit einverſtanden, denn er nickte ihr freundlich zu. frankreich will Uahrheit. gegangen das eins Juſammenſtellung der er. i nis nicht zu einem wirklichen Miniſterſturze der Herzogtümer Coburg und Gotha iſt 1 lieren, wenn ihr Heimatsſtaat Krieg gegen das 5 Dieſe Vorlage ſoll offen⸗“ über den U⸗-Boot⸗Krieg gibt eine ge⸗ Deutſchland ſolidariſch fühlt und ſeinen Anteil Im Pariſer Gaulois“ ſchreibt Comte de la Fore, der im Namen weiter Kreiſe dieſe Betrachtungen anzuſtellen behauptet: Wenn auch die letzte franzöſiſche Miniſter⸗ geführt hat, ſo war ſie doch das Anzeichen für tiefgehende Wandlungen in der öffentlichen Mei⸗ nung. In ihrer Schwere und ihrer Entwicklung bewies die Kriſe den in der Volksvertretung wie im Volke entſtandenen Unwillen über die Tatenloſigkeit und Unfähigkeit, und ſie zeigte das Erwachen nach langem Schlafe in blindem Vertrauen. Dieſer Umſchwung wurde auch von allen Klarblickenden erkannt. Es genügte nicht mehr, nach dem Beiſpiele der Alten, die den Zorn der Götter durch ein Opfer abwenden wollten, eines jener klaſſiſchen und unerträglichen Mittel anzuwenden, um die öffentliche Meinung auf andere Gedanken zu bringen. Es ſchien viel— mehr nötig, an Stelle leerer Verſprechungen Taten zu ſetzen. Frankreich erwartet nun alſo ſchnelle Entſchlüſſe, kluge Maßnahmen, zweck— mäßige Geſetze; Energie und Initiative; es will einen militäriſchen, diplomatiſchen und wirt— schaftlichen Plan ausgeführt ſehen. Militäriſch und diplomatiſch ſollen die Verbandsmächte die Theorie in Praxis umſetzen und ſofort den ent⸗ ſcheidenden Schlag führen, der alle begangenen Fehler ausgleicht und möglichſt bald einen ernſt— haften Frieden herbeiführt. Wirtſchaftlich wünſcht das Volk eine ſchleunige Löſung der Kriſis, an der es leidet. In engerem Zuſammenſchluß ſoll die Regierung entſchloſſen, umſichtig und feſt vorgehen und einen Führerwillen zeigen, der rückſichtslos das Getriebe der Verwaltung den unabweisbaren Forderungen der nationalen Verteidigung dienſt— bar macht. Es muß ferner ein Wirtſchafts— programm zur Beſeitigung der Produktions— mängel und der Teuerung geſchaffen und folgerichtig durchgeführt werden. Mit der Eng— herzigkeit der üblichen Verbote und Beſcheidungen ſoll man aber nicht kommen. Man braucht vernünftige Anordnungen nach Prüfung der Geſamtlage, aber keine Halbmaßregeln mit ihren halben Löſungen und ihren Widerſprüchen. Die öffentliche Meinung weiß auch, daß die ſchwerſte Kriſis durch die Unfähigkeit und die mangelnde Vorausſicht gewiſſer Miniſter und ihrer Untergebenen verurſacht iſt. Wenn es daher in den ſeltenen Fällen, wo es erlaubt iſt, zu öffentlichen Außerungen des Unwillens und der Ungeduld kommt, ſo darf man ſich nicht entrüſten. Die endloſen Reden auf der Tribüne und das Gewäſch einer ſklaviſchen Preſſe können zeitweiſe die Geiſter einſchläfſern und ihnen blauen Dunſt vormachen, aber dieſer Dunſt verſchwindet einmal, und die Lage zeigt ſich in ihrer Nacktheit, der Schleier der Hoffnung und Zuverſicht fällt, es erſcheint die häßliche und traurige Wirklichkeit. Die Regierenden müſſen dieſe Wolke, ſich auf dem ſo blauen und unendlichen Himmel der öffentlichen Leichtgläubigkeit und des Zu- trauens zeigt, verſcheuchen. Der Wille der Nation, zum Ausdruck gebracht durch den Kammerbeſchluß vom 12. Dezember 1916 und nicht geändert durch den letzten Vertrauensbe— ſchluß, hat noch einmal der„Plejade“ um Männer, die ſeit Kriegsbeginn die Regierung in engem Kreiſe gehalten haben, das heilige Man— dat verlängert. Aber die öffentliche Meinung will nicht mehr mit Worten eingeſchläfert ſein, das Miniſterium es bei der plötzlichen Schilderhebung, die zur letzten Miniſterkriſe ührte, tat.——— Nach dem Bericht André Honnorats in Abgeordnetenkammer über den Geſetzesvorſchlag betreffend Familienunterſtützung von Staats— die wie 1 beamten hat das Jahr 1915 Frankreich/ ſeiner n den Ohne zu zählen, auf ungefähr die Toten hat es Geburten gekoſtet. Schlachtfeldern 200 000 Kinder verloren. zunahme der Bevölkerung der Länder in den 40 Jahren von 1871 bis 1911, ſo ſtehen 100 Deutſchen vom Jahre 161 Deutſche im Jahre 1911 gegenüber, 100 Engländern 146, 100 Oſterreichern und gelangt. 9 0 f ſoll man ſich mit dem Gedanken tragen, die Studentenverbindung zeitig 0 daß der Vergleicht man die verſchiedenen 1870 Ungarn 137, 100 Itanenern 129 und 100 Fran⸗ zoſen von 1871 nach 40 Jahren nur 109. Man weiſt mit Recht darauf hin, daß im Jahre 1926 bei einer gleichmäßig fortdauernden Ve⸗ völkerungsentwicklung in Deutſchland und Frauk⸗ reich die Volkszahl Deulſchlands doppelt ſo groß ſein wird wie die Frankreichs. Elfaß⸗ Lothringen zählte im Jahre 1871 1½ Millionen Einwohner; die Zahl der franzöſiſchen Opfer des Deutſch-Franzöſiſchen Krieges belief ſich auf ungefähr 500 000 Mann. Unſexe Verluſte von 1870 haben alſo im ganzen 2 Millionen Menſchen betragen. Das iſt die Bilanz eines Krieges. Aber 1871 bis 1911 hat die Ab— nahme der Geburten Frankreich 13 Millionen menſchlicher Weſen gekostet. Das iſt genau ſo, wie wenn in dieſen 40 Jahren ſieben ſo ſurcht— bare Kriege geführt worden wären, wie der von 1870 war. Iſt es nicht richtig, das ſchreckliche Wort des Präſidenten Rooſevelt:„Dieſe große Nation begeht Selbſtmord?“ Von Nah und fern. Hindenburg als Pate des jüngſten Hohenzollernprinzen. Der„eichsanzeiger“ enthält eine Bekanntmachung über die Tauſe des Sohnes des Prinzen Joachim von Preußen, die am 1. März in Potsdam ſtattfand. Der Prinz erhielt die Namen Karl Franz Joſeph Wilhelm Friedrich Eduard Paul. Den letzten Namen führt er nach dem Feldmarſchall v. Hindenburg, der zum Tauſpaten gewählt worden war. Übertriebene Pockengerüchte. Pocken⸗ erkrankungen, die in Berlin und ſeinen Vororten vorgekommen ſind, haben Anlaß zu ganz über— triebenen Gerüchten gegeben. Es liegt, wie von amtlicher Stelle verſichert wird, keinerlei Grund zur Beunruhigung vor. Im ganzen ſind bis jetzt 85 Pockenfälle aufgetreten; nur in ſechs Fällen führten die Erkrankungen zum Tode. Plattdeutſche Gottesdienſte. Ein be⸗ merkenswertes Ereignis wird von der Inſel Pellworm gemeldet. Dort hielt Paſtor Hanſen den erſten plattdeutſchen Gottesdienſt ab. Wie er ſelbſt ausführte, iſt es das erſtemal ſeit mehr als 300 Jahren, daß wieder die alte heimiſche Sprache in der Kirche zur amtlichen Einführung Auch in anderen Kirchengemeinden alte Landesſprache an Stelle der oſſiziellen Schriftſprache mehr zur Geltung kommen zu laſſen. Verzicht auf den Biergenußz. „Wingolf“ in Marburg erklärte, daß ſie auf jedes Biertrinken und auf den Genuß aller Getränke, die aus Nahrungs- mitteln hergeſtellt werden, während der Dauer des Krieges verzichte, um verhindern zu helfen, daß wichtige Nährmittel zu Genußzwecken Ver— wendung finden. Die Verbindung forderte gleich— alle akademiſchen Kreiſe auf, ſich ihrem Vorgehen anzuſchließen. Plan eines Luftverkehrs mit Amerika. Einem Mitarbeiter des„Wiener Fremdenblattes“ gewährte der erfolgreiche Flugzeugkonſtrukteur Fokker, deſſen Apparate jetzt eine ſo große Rolle ſpielen, eine Unterredung, in der er u. a. be— merkte:„Ich bin vollkommen davon überzeugt, der Perſonenverkehr mit dem Flugzeug nach dem Kriege zu großer Bedeutung gelangen wird. Die Begründung dieſer Anſicht liegt in der Schnelligkeit der Flugzeuge. Die zugung der Flugmaſchine wird darin liegen, daß ſie zu den ſchnellſten Verkehrsmitteln geſtaltet wird, allerdings nur für weite Strecken. Es iſt ſomit naheliegend, daß an einen regelmäßigen Flugverkehr nach Amerika gedacht werden kann, eine ſcharfe Konkurrenz für den Ozeandampfer— verkehr, wenn man bedenkt, daß Amertka 1½ bis 2 Tagen zu erreichen ſein wird. Mit gonnen werden. Ich glaube, daß fünf Jahre 0 7 8 e 7 7 nach dem Kriege der Luftverkehr mit Amerika tadellos funktionieren und als etwas Selbſtverſtändliches betrachtet werden wird.“ Auch die Londoner Dieſer Tage herrſchte in London bplad' meldet: D:. Die Bevor⸗ in dem erſten Verſuch, den Ozean zu überfliegen, wird vorausſichtlich bald nach dem Kriege be- ganz ſtehen nach Kar⸗ toffeln. Das Amſterdamer ‚Allgemeen Handels⸗ großer Kartoffelmangel, ſo daß viele Käufer wenig oder gar nichts erhielten. Vor den Läden konnte man zum erſten Male das Publikum nach Kartoffeln ſtehen ſehen. Der Mangel iſt hauptſächlich Transportſchwierigkeiten zuzuſchreiben. Weibliche Rechtsanwälte in England. Trotz des lebhaften Widerſpruches des Lord— Kanzlers, Lord Finlay, hat das engliſche Ober— haus das Geſetz angenommen, das die Frauen zur Ausübung des Verufes als öffentliche Notare und Rechtsanwälte zuläßt. Damit haben die Frauenrechtlerinnen einen bedeutſamen Er— folg errungen. General v. der neue öſterreichiſch-ungari ieee a eee kee e Generalſtabschef. Eine Friedensfilmaufführung in Kopen⸗ hagen. Unter außerordentlich großer A l⸗ nahme der Mitglieder der däni vereine wurde in Kopenhagen der Fried ewige Friede“ aufgeführt. T bietung wohnte der däniſche ebenſo die Geſellſchaftskreiſe der däniſchen Haupt— ſtadt bei. An die Filmdarbietung reihten ſich verſchiedene Vorträge über die„Friedensagitation neutraler Länder“, die mit iſchem aufgenommen wurden. Zum meldeten ſich viele Hunderte der Beſucher der däniſchen Friedensvereinigung an. Eiſernes Geld in den nordiſchen Läu⸗ dern. Zwiſchen Dänemark, Schweden und Norwegen ſind zur beſtehenden Münzkonvention Abkommen getroffen worden, wonach die drei Länder in einiger Zeit eiſernes Geld einführen werden. Großer Bergarbeiterſtreik in Schweden. Montag hat in Schweden ein großer ö nfilm Der 75 ſtürmiſe Am begonnen, der ungefähr 25 000 Arbeiter um— faſſen wird. Die Verhandlungen zum Abſchluß eines neuen Arbeitsabkommens ſind geſcheitert. Türkiſche Sprachreformen. Den türki ſchen Blättern zufolge hat der Unterrichtsminiſter zur Erweiterung der geplanten Sprachreſorm die bereits beſtehenden Kommiſſionen für Ausarbeitung eines vollſtändigen türkiſchen Wörterbuches, ſowie einer türkiſchen Grammatik und Orthographie, durch einige Proſeſſoren gänzt und eine literariſche Kommiſſion eingeſetzt. Der hat auch die Herausgabe einer Revue für Stu über die türkiſche Literatur und Sprache beſchloſſen. Volkgwirtſchaftliches. Miniſter Inſolge des ſtarken Froſtes der letzten Woche ſich die Klagen, daß Kohlrüben ſelbſt in den Mieten 70 Dar⸗ Kultusminiſter, Beifall 5 Mitglieder Ausſtand der Arbeiter in den Eiſenerzbergwerken 81 die Nutzbarmachung angefrorener Kohlrüben. mehren burchgefroren ſind, ſo daß es den Abladern ſerner⸗ hin ſchwer fallen dürfte, gänzlich froſtfreie Rüben zu liefern. Der Unnſtand, daß häufig Beanſtandungen wegen angefrorener Kohlrüben erhoben werden, gibt Voranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die Verwen⸗ dung der Kohlrüben als Erſatz für die Kartoffeln gerade aus dem Grunde erſolgt, weil nach ſachver⸗ ſtändigem Urteil die Verſendung der Kohlrüben ſich auch bei Froſt ermöglichen läßt, ohne baß dieſe durch den Froſt an ihrem Nährwert verlieren und ihre Verwendbarkeit für die menſchliche Nahrung einbüßen. Die einzige Wirkung des Froſtes auf die Kohlrüben beſteht darin, daß die Haltbarkeit der letzteren zurück— geht. Es iſt deshalb erforderlich, angeſrorene Kohl— rüben— wie bereits in verſchiedenen Tageszeitungen veröffentlicht wurde— entweder ſofort nach Ent— ladung der Waggons in den Verbrauch zu über⸗ führen oder, falls letzteres nicht möglich dein ſollte, die Kohlrüben der nächſtgelegenen Fabrik zum Zwecke der Trocknung zu übergeben. Erfrorene Kohlrüben ebenſo wie erfrorene Kartoffeln können dadurch, daß ſie mehrere Stunden in kaltes Waſſer gelegt werden, wieder vollſtändig genießbar gemacht werden. Auf jeden Fall ſind Kohlrüben, welche durch den Froſt angegriffen ſind, bis zur Verwendung im Haushalte t kühl aufzubewahren. A 4 Gerichtshalle. Berlin. Wieder einmal ſtand eine Kriegerfrau unter der Anklage des Betruges und der Unkundenfälſchung vor der Strafkammer. Die Arbeiterin Emma Ardan hatte ſich für die Ehefrau des ihr bekannten Landſturmmannes Weiß ausge— geben und unter dieſem Titel Monate hindurch von der Behörde die Kriegsunterſtützung für Krieger— frauen bezogen und die Quittungen mit dem Namen Weiß unterſchrieben. Nur mit Rückſicht auf ihre sberige Unbeſcholtenheit und auf ihre glaubhaſte herung, daß aus Not gehandelt, glaubte der of von ſtrenger Strafe abſehen zu können. geklagte wurde zu 6 Wochen Gefängnis ver— falſche utteilt München. Süddeutſchen 0 E Karl Joſeph Oktober vom hatten ſich Inhaber der ereinigung Max Adler und deren Betrieb im letzten ralkommando geſchloſſen wurde, ehr vor dem hieſis Landgericht wegen andel, Preistreiberei und Höchſtpreisüber— zu veran Die Behörden waren ing chelfleiſch 45,50 Mark an ein halten, wo man ders dan 8 Die Unter⸗ kloster bei C 0 im Betrage von Mark fand. hung ſö 1 3 Material zen die b ſuch Oe N 17 ge 2 i dark beiden 5 und 52000 Geldſtrafe d teil 0 au M gegen Adler e etzterem wurden Tode ſſoht ner Mang de ſteht, bier Monate ingerechnet. der dem& 1 Unterſuchun Vermiſchtes. Die Film⸗Juſel. Die raſtloſe Kinemato— graphie hat ſich nunmehr für ihre beſonderen Zwecke ſogar eigenes Reich erobert. Wie ier römiſchen entnehmen iſt, wurde die Inſel Monte-Chriſto in ihrer Geſamt— heit von einem Filmtruſt angekauft. Das ganze Gebiet ſoll zur Errichtung von Ateliers und zur Inſzenierung von Filmdramen im Freien ver— wendet werden. Die Bevölkerung wird alſo eine höchſt eigentümliche ſein, nämlich nur aus Filmregiſſeuren, Filmoperateuren und Film— ſchauſpielern beſtehen. Wenn dieſe Mitteilung der Wahrheit entſpricht, bleibt nur noch die beängſtigende Frage, wie es um die Neu— tralität dieſer Filmrepublik beſtellt ſein wir Ein vrigineller Schmugglertrick. belgiſchen Grenzen im Frieden Ichmuggeln außerordentlich im Schwung war, onders hinſichtlich der berühmten Brüſſeler ſind über belgiſche Schmugglertricks auch i zahlreichſten und merkwürdigſten Anekdoten im Umlauf. Einen ganz beſonders originellen Trick dieſer Art berichtet der, Mercure de France!. Ein Löwenbändiger war nämlich auf den Gedanken gekommen, den Käfig eines Löwen mit doppeltem Boden zu verſehen, und zwar ſo, daß man dies nur innerhalb der Käfig— gitter ſel hätte feſtſtellen können. Da aber in dem Käfig ſtets auch ein Löwe mitgeführt wurde, iſt es ſehr begreiflich, daß dieſer Schmuggel jahrelang unbeſtraft betrieben werden a ein Meldung zu n den 52 G 8 konnte. „Wenn die Herren mir ſolgen wollen!“ wandte ſich Kommerzienrat Lang dann an ſeine Gäſte. „„Ich werde für Erfriſchungen Sorge tragen ſaſſen,“ entſchuldigte ſich die Kommerzienrätin und entfernte ſich. Während der Baron, rat in das Geſellſchaſtszimmer hielt Hedwig den Doktor zurück. Als ſie allein waren, ergriff der Doktor Hedwigs Hand und preßte ſie ſtürmiſch an ſeine Lippen:„Hedwig, wie ich Sie anbete!“ Errötend enteog ſie ihm ihre Hand. „„Nicht jetzt, Herr Doltor,“ wehrte ſie,„Sie haben mich eruſtlich erzürnt, als Sie den ehren— vollen Antrag meines Vaters ablehnten. Das Wallle ich Ihnen ſagen!“ Eich kann nicht, Fräulein Hedwig, ich bin den Stürmen nicht gewachſen; dem fanatiſchen Haß der Gegner, die mit der Sache ihres Gegners auch deſſen Perſon in den Schmutz der folgten, Offentlichkeit zu zerren pflegen, kann und darf ich mich nicht ausſetzen.“ „Sie können nicht:— Sie wollen nicht!“ rief das ſchöne Mädchen ſchmollend aus, und ihre bittenden, überredenden Blicke ſuchten die düſter blickenden Augen des Fabrildirektors. „Erklären Sie mir alles.“ „Erlaſſen Sie mir die Antwort, Hedwig, Aauben Sie mir, ich kann, ich darf nicht!“ bat Doklor Faller. „Iſt das Ihr Ehrgeiz, Herr Doktor? Mit einem Schlage können Sie berühmt werden, im Parlament allein iſt das Feld Ihrer Er⸗ ſolge. Ihrer Ehren. Ich will, daß Wie be, Herr“ Grübel und Herr von Hupfer dem Kommerzien- rühmt werden. Man reicht Ihnen die Hand, der Erfolg iſt klar gegeben, und Sie zögern, daß beleidigt mich. Ich kann Sie nicht verſtehen.“ Schmollend wandte ſie ſich von ihm ab. „Vertrauen Doktor. „Sie müſſen annehmen, ich will ſtolz auf Sie ſein können oder...“ ſie zögerte. „Hedwig, glauben Sie mir, ich kann mich mir, Hedwig,“ bat der Sie den Angriffen der Gegner nicht ausſetzen; ich Namen durch literariſches Wirken auf politiſchem Gebiete gemacht, ich will mich damit beſcheiden. Für den öffent— Kampf habe ich zu ſchwache Nerven.“ „Die Augriffe der Gegner prallen wie Pfeile von Ihnen ab, Herr Doktor!“ „Sie kennen die verderblichen Waffen nicht, mit denen leider heutzutage politiſche Gegner klämpfen.“ „Der Mann von Wert verachtet Haß und 170 1 habe mir einen Verleumdung „Die Geſellſchaft nicht, ſie glaubt der Ver leumdung; ſie freut ſich der Niederlage, und 1 würde mich zu Boden drücken.“ Sie weichen mir aus!“ rief Hedwig und reichte dem PHoltor die Hand.„Ich werde Ihnen zur Seite ſtehen. bitte!“ „Hedwig, quälen Sie mich nicht!“ bat er weich. „Sie zögern noch?“ „Mofl ich muß!“ in der Tat einer ſolchen mochte ich mich nicht ausſetzen, ſie Schlagen Sie ein, „Nun denn, wenn Sie mich lieben, dann, müſſen Sie den Antrag meines Vaters an— nehmen.“ Die Wirkung dieſer Worte auf den Doktor war ſaſt elementar; er prallte förmlich zurück. „Hedwig!“ ſchrie er auf und ſo viel Schmerz und Sehnſucht lag in dieſem Worte, daß Hedwig es beinahe bereute, ihn durch das letzte Mittel, das ſie zur Verfügung hatte, bezwungen zu haben, denn ſie fühlte wohl, daß er einen ge— wichtigen Grund haben mochte, den Antrag ihres Vaters und der Partei abzulehnen. „Hedwig, was haben Sie getan; fetzt muß ich, denn ich liebe...“ Sie hielt ihm leicht mit der rechten Hand den Mund zu. „Es ſei,“ ſagte er entſchloſſen,„ich nehme au!“ „Dank, tauſend Dank!“ rief ſie erfreut,„ich eile, es dem Vater zu verkünden.“ ö „Ich will mich dem Haß, will mich den Menſchen preisgeben, um Ihretwillen, Hedwig,“ flüſterte er ihr leidenſchaftlich zu.„Sie ſind des Kampfes wert.“ Sie drückte ihm die Hand und entfloh. Er ſchlug beglückt die Hände vor das Geſicht und ſank ſenſzend in einen Seſſel; er ahnte wohl, was jetzt lommen werde. „Die Schatten einer trübend Jugend ſteigen mahnend vor mir auf,“ rang es ſich dumpf von ſeinen Lippen.„Der Kampf wird heiß, es wird ein Kampf gegen Vorurteil und Standes— ſtolz werden.“ Dann erhob er ſich und eilte zur Geſellſchaſt. Man beglückwünſchte in schluß. zu dem Ent⸗ „Ich ſage Ihnen, Herr Doktor,“ rief Herr Grübel erfreut,„Sie werden gewählt. Was ich dazu tun kann, wird geſchehen. Wir ein⸗ fachen Bürger haben das Herz auf dem rechten Fleck; geſchloſſen marſchieren wir auf. Sie ge⸗ fallen uns, und Sie werden gewählt.“ 6. Sie haben ihm die ertrunkene Tochter ins Haus gebracht; jetzt ruhte ſie im Sarge. Wie ſchoͤn war ſie noch im Tode! Der harte Mann, der dort am Tiſche ſaß und mit beiden Händen den hartgefurchten Kopf ſtützte, hatte für die Schönheit ſeiner toten Tochter keinen Blick; er ſah nur ſeine eigene Schande. Seine Tochter eine Selbſtmoörderin. Er knirſchte mit den Zähnen und ſtemmte vor innerer Wut das Knie gegen den Tiſch, daß er in ſeinen Fugen krachte. Das alſo war der Lohn für ſein Opfer, das er ſich und ihr gebracht, indem er ſie wie eine feine Dame erzog und ſie verzärtelte, war ſie doch ſein einziges Kind und hatte ein Herz für ihn. „Das hatte ſie nicht, ſonſt wäre ſie nicht ins Waſſer gegangen!“ knirſchte er wütend und warf einen haßerfüllten Blick nach dem Sarge, in dem ſie ruhte. Der Brief, den ſie ihm ge⸗ ſchrieben, in dem ſie ihm mitgeteilt, daß ſie verloren und verlaſſen ſei, lag achtlos auf dem Tiſche. Warum ſollte er ruhig, wie ſie ſchrieb, das Geſchick und das, was es ihm beſchieden, ſerlragen, fühlte er doch Kraft in ſeinen Adern . Eniſchloſſenheit genug, ſie zu rächen. Dr 5(Fortſetzung folgt.)