i 9 licher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Ausgabe von Margarine. 5 Freitag, den 16. ds. Mis. wird an ſämtliche Bezugsberech⸗ tigten, die nicht hausgeſchlachtet hahen, Margarine in nachſtehender Reihenfolge abgegeben. Als Hausſchlachtung iſt auch eine Not⸗ ſchlachtung anzuſehen, wenn das Fleiſch nicht ganz ee Von vormittags 8 bis 9 Uhr von Nr. 1 bis 351 700 5„ 2 7 75 7 5 6 10 f 5 701„ 1050 5, 1051„ 1400 „ nachmittags 5 1 1401„ẽ 1750 10 4 1751 2080 Viernheim, den 15 März 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 40 7 Bekanntmachung Betr.: Saathafer uud Sommerweizen. Wir haben guten Saathafer zu 19 Mark den Zentner und Sommerſaatweizen zu 17 Mark den Zentner abzugeben. Unſer Kommiſſionär Hirſch hier wird bei Vorlage einer Saatkarte den Saathafer und den Sommerſaatweizen des Kommnnalverbandes zu dem genannten Preiſe abgeben. Die Saatkarten ſind bei den Bür— germeiſtereien zu beantragen und werden von uns ausgeſtellt werden. Wegen des Mangels an Säcken kann Saathafer und Sommer— ſaatweizen nur in Säcken der Käufer verſandt werden. Wir empfehlen daher die notwendigen Säcke mit der Beſtellung und Einſendung der Saatkarte an unſeren Kommiſſtonär gelangen zu laſſen. Heppenheim, den 10. März 1917 Großh. Kreisamt Heppenheim. 9. H h n. n. Obige Belauntmachung bringen wi wir zur allgemeinen Kenntnis. Beſtellungen, ſowie Auträge auf Außſtellung diesbezügl. Saatkarten können im Laufe, des Freitag Vormittag, den 16. ds. Mts. bei uns Zimmer Nr. 27 vorgebracht werden. Mit Rückſicht auf die bevorſtehende Saatzeit iſt der Termin unbedingt einzuhalten. Die notwendigen Säcke ſind gleichzeitig hier abzugeben. Viernheim, den 14. März 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr: Das Feuerlöſchweſen in der Gemeinde Viernheim, Sonntag, den 18. l. Is. nachmittags 1 Uhr findet eine ge— meinſame Uebung der freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmann⸗ ſchaft ſtatt. Unentſchuldigtes Fernbleiben der gebracht. Viernheim, den 13. März 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gemeindckaſſe Freitag, den 16. ds. Mts. werden die Kriegsunter— ſtützungen für zweite Häfte März, ſowie die Hausmieten für Februar in üblicher Ordnung ausbzahlt. Viernheim, den 14. März 1917. Jöſt. Bekanntmachung. Am 15. 3. 17 iſt eine Bekanntmachung betreffend „Beſchlagnahme und Beſtandserhebung von Trelbriemen“ erlaſſen worden. Der Wortlaut der Bekanntmachung iiſt in den Amtsblättern und durch Anſchlag veröffentlicht worden. Stellv. Generalkommando 18. Armeekorps. Schlachtviehaufbringung. Für die Fleiſchverſorgung des Heeres ſind nunmehr größere Mengen von Schlachtvieh aus der Provinz Starkenburg zu liefern. Die Schlagfertigkeit des Heeres darf gerade in der bevorſtehenden Zeit nicht durch ungenügende Lebensmittelverſorgung gefährdet wer⸗ den. Daher wird von der Heeresverwaltung auf der vollen Lieferung des Schlachtviehs beſtanden. Was an der Aufbringung fehlt, muß ohne weiteres der Zivilbevölkerung entzogen werden. Außerdem aber müßte die Enteignung des vorhandenen Schlachtviehs in. Ausſicht genommen werden, die auf unſere Veraulaſſung durch die Kreis— ämter erfolgt, ſobald die freiwillige Aufbringung im Verbandsgebiet nicht mehr genügt. Es liegt im eigenen Intereſſe der Viehzüchter, es durch freiwillige Ablieferung zu dieſer äußerſten Maßnahme nicht kommen zu laſſen, die in anderen Verbandsgebieten bereits einge— leitet werden mußte. Insbeſondere fehlt es an Schweinen, auf deren vollen Liefe— rung von der Heeresverwaltung ganz beſonders beſtanden wird. Um den Landwirten die Hergabe von Schweinen auch geringeren Gewichts vorteilhaft zu machen, iſt auf Anordnung des Kriegsernährungsamts der frühere Preis für Schlachtſchweine bis 80 kg(78 bis 98 Mark 50 kg) auf den gleichen Preis hinaufgeſetzt worden, wie er für Schweine von 80 bis 100 kg gilt(108 Mark für 50 kg). Dieſe Preiserhöhung iſt jedoch vorausſichtlich nur vorübergehend. Es empfiehlt ſich daher für den Landwirt im eigenen Intereſſe, dieſeKon— jungtur durch baldige Abſtoßung auch der leichteren Schweine auszu— nutzen. Letzteren wird zur Anzeige Im übrigen ſind die vielfachen Bemühungen bekannt, die Preiſe Schlachtſchweine höheren Gewichts herabzuſetzen(ogl. Vorſchläge der landwirtſchaftlichen Hochſchulprofeſſoren, die Erörterungen in der Preſſe uſw.). Es läßt ſich nicht abſehen, ob dieſe Bemühungen um Preisherabſetzung nicht in der nächſten Zeit Erfolg haben. Bei dieſer Sachlage empfiehl es ſich im eigenen finanziellen Intereſſe der Lan— wirte, die vorhandenen ſchweren und leichten Schlachtſchweine bald und freiwillig abzuſtoßen und nicht zuzuwarten, bis etwa die Schweine, dazu vielleicht zu niedrigeren Preiſen, zwangsweiſe abgenommen wer— den müſſen, um die volle Bedarfsdeckung des Feldheeres ſicherzuſtelien. Starkenburger, Viehaudelsverband. Die vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur öffentlichen Kenntnis und machen die Landwirte unſerer Gemeinde beſonders da— rauf aufmerkſam. Viernheim, den 12. März 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Sämtliche Aaften- Sämereien aus Erfurter Züchtereien empfehlt de Drogerie Emil Richter. Frachtbriefe ſindeſte t zu haben in der Expedltion dieſer Zeitung. 1 eee eee eke Vaterländische ers Sonntag, den 18. März nachmittags 4 Uhr — im„Gasthaus zum Engel“- Redenfolge: Wirtschaftliche Lage Deutschlands. Jetzige Kriegslage. 3. Allgemeine Aussprache. ohne Unterschied der Partei, sind hierzu Wolf, Dekan. E eee eee u. laufen geſucht Kriegsgebete? Freiwillige Feuerwehr Viernheim. eine noch gut erhaltene 0 g pie: Parte ans. Gebet fl ommenden Sonntag, den 18. Mürz Dezimal wage Unlſere Sala en Felde, c nachmittags 1 Uhr findet eine 0 . bet für unſere verwundeten und Von wem, ſagt die Exped. kranken Soldaten.—, Gebet für Uebung ds. Blattes. der Freiw. Wehr und der Pflichtmann— Alle Männer und Jünglinge, herzlichst eingeladen. Se die ſterbenden u. gefallenen Sol⸗ ſchaft ſtatt. — daten.— Gebet um den Frieden Zwei vom Hl. Vater Benedikt XV. e Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet Signal/ 1 Uhr. Das Kommando. Einlegſchweine Alle 5 Gebete, 4 Seiten, ſind auf CCC d ͤ vd ein Blatt ſo gedruckt, daß es ins daß ich zur S. ⸗A. ur Adam Bugert J. 5778 uhr 2. S.⸗A. für Katharin⸗ Die Munitionsfabrik Strebeſwork Mannheim stellt auch weiterhin kräftige Ffduen Mädchen bei dauernder Arbeit und gutem Verdienst ein. und Gebetbuch gelegt werden kann. Büchdruckerei Johann Martin. hat zu verkaufen Bismarckſtraße Nr. 2. Offenbacher ar Lederwaren * g Meiner 11 85 Kundſchaft teile mit, 1 taſcheu, Etuis ele. einem Pritſchenwagen. Jakob Beyer. Reparaturen II Uhren Abzugeben geg. Belohnung 7 5 bei Karl Lamberth J. Ein Acker von mir ſelbſt ausgeführt werden können. 3 f Schwauer, Uhrmacher 3028 qm. groß, in der Nähe L. S b waner, rmac Ek. 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Stroh Bac ere han 8e. e ie: A emo io Pri 22 1. wie: Portemonnaie, Brief Zeit in Urlaub hier bin und ſämtliche ging eine Meſſingkapſel von in großer Autzwahl billigſt bei Waſſerſtr. des Dorfes, zu verpachten. ee e eech en Wurf Gottesdienſt⸗Ordunng Fleiſch u. Wurſt Goll jenſt.Ordunn 2 3 3 i 7 Uhr 1., ½8 U 2. In der alten Kirche an Werktagen: Fon Ordnung iung der ſracl. Gemeinde Euefrau Cäecllia geb. Pfenning, Tochter Katharina „ Nachmittag 330 Uhr herzlich und dringend gebeten, ihre Söhne dazu anzuhalten, Neumondweihe des Monats Nißan Lehrer Beller und Schmuck. Beicht für letztere Samstag mit guten Gummireifen bei Karten, Danksagungs- Sterbe-Bilder fertigt in wenigen Stunden Druckerei J. Martin Rathausstrasse Nr. 36 Deen. Erſcheint wöchentlich dreimal: jernheimer Bürger Zeitung Geſchüfts⸗ Anzeiger Jedermann Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: 40 Pfg. pro Monat frei ins Haus gebracht Gratis-Beilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, jlluſtriertes Unterhaltungsblatt„Deutſche Kraft“, Wandkalender und Fahrplan. Vereins ⸗ 5 Anzeiger Anzeigenpreis: Organ für Alltsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Enthält alle amtlichen Ankündigungen der Behürden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung. 9 Druck und 3 2 2 eee eee — Für Wohnungeinſerate Ausnahme ⸗Tarif. Die Iſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg., auswärtige Juſerate 25 Pfg., die Reklame-Petitzeile 40 Pfg. Bei öfteren Wiederholungen und größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klage⸗Erhebung, zwangsweiſer Bei⸗ treibung uſw. wird Rabatt hinfällig. * 32 5 n——.— Suma, den II. Witz — Ein Lied zur Kriegsanleihe. (Nach der bekannten Melodie.) Wenn du zehntauſend Taler haſt, So danke Gott und ſei zufrieden; Nicht allen auf dem Erdenrund Iſt dieſes hohe Glück beſchieden. Geh, hol ſie aus dem Kaſſenſchrank, Gib deinem Geld die rechte Weihe Und zeichne bei der nächſten Bank Die fünfprozentige Kriegsanleihe! Wenn du bloß hundert Reichsmark haſt, Paß auf! Sonſt gehn ſie in die Vinſen! Leg ſie ſo feſt wie möglich an Und gegen möglichſt hohe Zinſen! Klein fing ſo mancher Große an; Aus eins wird zwei, aus zwei wird dreie Das Beſte, was es geben kann, Iſt dies: du zeichneſt Kriegsanleihe! Und haſt du keine hundert Mark, Nur zwanzig— ſei drum nicht verdroſſen Und ſuche dir zum Zeichnungszweck, So ſchnell es geht, ein paar Genoſſen! Mit denen trittſt du Hand in Hand Zum Zeichnen an, in einer Reihe Dann atatſt du auch fürs Vaterland Das Deine bei der Kriegsanleihe! Guſtav Hochſletter. 79 1 85 N l zicht Lolale Nachrichten. * Vaterländiſche Verſammlung. Nochmals ſei an dieſer Stelle auf den Beſuch der morgigen Vaterländiſchen Ver ſammlung im Gaſthaus zum Engel hingewieſen. Herr Dekan Wolf ladet im Inſeratenteil alle Männer und Jünglinge— ohne Unterſchied der Partei— aufs herzlichſte ein. Die Redenfolge, wie ſie aus dem Inſerat erſichtlich iſt, gewärtigt für einen hochintereſſanten Verlauf dieſer Ver— ſammlung, die eine machtvolle und patriotiſche Kundgebung auch für den hieſigen Ort werden muß. Alſo auf, in die Verſammlung! § Neuer Titel. S. K. Hoheit der Großherzog haben Allergnädigſt zu beſtimmen geruht, daß die Kreisräte ſtatt „Kreisrat“ künftig die dienſtliche Benennung„Kreisdirektoren“ zu führen haben. § Einberufungs⸗ und Schlichtungsausſchüſſe. Die Einführung des Zwanges auf dem Gebiete des Vaterländiſchen Hilfsdienſtes ſteht bevor. Hierdurch gewinnen die auf Grund des Hilfsdienſtgeſetzes gebildeten Einberufungs— und Schlichtungsausſchüſſe eine geſteigerte Bedeutung. Auf gabe der Einberufungsausſchüſſe iſt es, Hilfsdienſtpflichtige, die noch nicht voll und ganz eine dem 8 2 des Hilfsdienſt— geſetzes entſprechende Beſchäftigung haben, zur Uebernahme einer ſolchen Beſchäftigung federn und ihr eventuell zwangsweiſe zuzuführen. Aufgabe der Schlichtungsausſchüſſe iſt es, über die Rechtsmäßigkeit des Verlangens eines Arbei— ters auf Erteilung eines Abkehrſcheins zu befinden. Beide Ausſchüſſe haben denſelben Sitz und Bezirk der nachſtehend bekannt gegeben wird: Der Sitz des Ausſchuſſes für Viernheim iſt Darmſtadt, militäriſche Grenze iſt Be⸗ zirkskommando Erbach i. O., Verwaltungsgebiet Kreis Heppenheim.. Heſſiſche Volksſchule. Wie Staatsrat Süffert im Landtag erklärte, ſind bereits über 300 heſſiſche Lehrer auf dem Felde der Ehre gefallen. Ein Drittel der Stellen ſei nest f * Ein Wort an die Landwirtſchaft. Dr. Graf von Schwerin⸗Löwitz. Präſident des Deutſchen Land wirtſchaftsrats und des Preußiſchen Landesökonomiekollegiums, richtet fol— genden Aufruf an die Landwirte: Für uns Landwirte be— deutet die Zeichnung von Kriegsanleihe: Verteidigung der heimiſchen Scholle, Erfüllung einer vaterländiſchen Pflicht und zugleich die denbar beſte und ſicherſte Kapitalanlage, ſo lange das Deutſche Reich nicht zu Grunde geht. Mehr kann man doch nicht verlangen! Dr. Graf Schwerin-Löwitz. * Ein Schaufenſter in Scherben. Das Fuhrwerk eines Landwirtes aus Heddesheim gerlet geſtern Vormittag mit der Deichſel in das Schaufenſter der Firma J. Weißmann 1., ſodaß das Fenſter in Trümmer ging. Der Landwirt hatte an der Gemeindewage zu ſchaffen, unterdeſſen lief das Pferd vor und führte ſo zum Mißgeſchick. „ Scharſſchießen. Das Erſatz⸗Batalllon des Reſ.⸗Inf.⸗ Reg. Nr. 40 in Mannheim hält am 19. März größere 9 Der hochw. Scekahurge ab, durch welche eine teilweiſe Gefährdung des hinter den Schießſtänden gelegenen Teiles der Viernheimer Heide nicht ausgeſchloſſen iſt. * Von der Elektriſchen. Die Fahrpreiſe der elektriſchen Straßenbahn Mannheim— Weinheim ſind um 5 Pfg. für jede Fahrt erhöht worden. Die Sonntagsrückfahrten ſind demzufolge um 10 Pfg. und die Arbeiterwechenkarten von 2,40 auf 3 Mark im Preis erhöht worden. Der Grund iſt in den allgemeinen Teuerungsverhöltniſſen zu erblicken. Beförderung. Eiſernen Kreuzes,(Muckenſturmerhofß,, offizier befördert. * Viernheim, 16. März. Jadpäſſen. Das Großh. Bezirksamt Weinheim hat u. a. folgenden Perſonen Jagdpäſſe für 1917/8 erteilt: Gefreiter Georg Gaßner, Inhaber des wurde zum Unter— ulld es der Landwirt zeichnet Kriegsanleihe, weil Beſitz und Arbeit in einem ſieghaften Deutſchland geſegnet ſein werden; den Arbeiter, weilſeine ausſichtsreichenLebensbedingungen mit dem Wohlergehen des Vaterlandes aufs engſte verknüpft ſind; der Induſtrielle, zer den Schutz der Heimat und zuftiedene Arbeiter braucht; Kaufmann, der ſeine Einkommensquellen von einem ſtarken Vaterland beſchirmt haben muß; das Alter, das die Früchte ſeiner Arbeit nicht der gerſtörung durch rückſichtsloſe Feinde preisgeben will,; Jugend in dem ungeſtümen Streben nach allem, was groß und edel iſt; Alle N zeichnen die 6. Kriegsanleihe, weil ſie Herz und Verſtand zugleich haben. amlſſdadaaaagaqagmmmnn Wilhelm Schmidt, Fabri— Emil Krauſe, Förſter, Viernheim; N Jagdaufſeher, kant, Heddesheim; Jakob Hildenbeutel, Heddesheim. * Viernheim, 17. März. Wenn man ſich nach den bisherigen Veröffentlichungen in den Zeitungen die Miß— handlungen vor Augen hält, die an unſern Soldaten im Feindesland verübt wurden und noch werden, und damit die Behandlung vergleicht, die nicht wenige unſerer Bauern den bei ihnen als Landarbeiter eingeſtellten ruſſiſchen oder fran— zöſiſchen Gefangenen zu teil werden laſſen, dann kocht einem geradezu das Blut in den Adern vor Empörung über das immer noch unverbeſſerliche, ſinnloſe deutſche Michelsgemüt. Wenn man jetzt am Sonntag Nachmittag in gewiſſe, von Städten abgelegene, reine Bauerndörfer kommt, und die bei den Bauern beſchäftigten Kriegsgefangenen ſpazieren gehen ſieht, dann ſollte man nicht meinen, daß wir mit ſo großen Ernährungsſchwierigkeiten zu kämpfen haben, ſo wohlgenährt ſehen dieſe Gefangenen aus. Meine Anſicht, daß dieſe Leute zu arbeiten haben und zu einer Ausſtellung von ſſt dazu in der den dieſe Gefangenen erſt am Arbeitstag und bei den Haupt⸗ meine Mienen meine Empörung zum Ausdruck. lehrung der Es iſt mir ſchon Geſpräch bringen, eine derartige Behandlung der Gefangenen ſei not— mit Gegenwärtigem mich an di Kalrtoffe Kartoffeln für Kopf und nach den jetzigen Verhältniſſen über Gebühr gut gehalten werden, fand ich beſtätigt, als ich dieſer Tage an einem Sonntag Nachmittag in einige Bauernhäuſern auf dem Lande kam. Faſt überall, wohin ich kam, fand ich den da eingeſtellten Ruſſen oder Franzoſene im Tiſche ſitzen, den 92 nzen Laib Brot vor ſich und ein'großes Stück Wurſt in der Hand, das er ſzuſammen mit einem großen Stück Brot mit der Behaglichkeit des Beſitzenden verzehrte. Wohl⸗ gemerkt, es war am Sonntag und Vesperzeit, gegen 4 Uhr nachmittags, alſo an einem Tage, wo die Gefangenen nichts Tugesſtunde, wo ſelbſt unſer gewöhnliches Bolk keine ſo üppige Vesper zu halten pflegt, ſelbſt wenn es was aber jetzt im Kriege nicht der Fall Lage wäre. Ich frage mich: Was wer— Ich brachte zwar durch Eine Be— Zurechtweiſung war aber unter den gegebenen Umſtänden nicht ratſam und wäre auch vergeblich geweſen. öfter paſſiert, daß die Bauern, wenn das auf dieſen Gegenſtand kam, immer den Einwand mahlzeiten vorgeſetzt bekommen? bn 8 ſie arbeiten und das nölige Intereſſe an dem Betrieb nehmen.. habe deßhalb vorgezogen, Oeffentlichkeit zu wenden, einmal in der Abſicht, daß die maßgebenden Perſönlichkeiten auf dieſe in jetziger Zeit nicht genug zu rügenden Verhält— niſſe aufmerkſam zu machen und ſie zu veranlaſſen, Mittel und Wege zu ihrer Abſtellung ausfindig zu machen; dann wendig, bäuerlichen aber auch, um ſolchen unbegreiflich und unverzeihlich handeln— den Ba mern zu bedenken zu geben, wie ſchwer ſie ſich an unſerer, beſonders in den Städten, notleidenden Bevölkerung verſündigen, beſonders wenn ſie unſern Feinden geben, was noch Recht und Gerechtigkeit eigentlich unſerm Volke gehört. Heddesheim, 16. März. Ein halbes Pfund hin täglich Das Miniſterium des Innern hat für die verſorgungsberechtigte Bevölkerung den zuläſſigen Verbrauch an Kartoffeln für den Kopf und Tag bis auf höchſtens ein halbes Pfund für das ganze Land feſtgeſetzt. Schwerſtarbeiter dür tägliche Zulage bis zu einem Pfund, Schwerarbeiter eine ſolche bis zu einem halben Pfund Tag verwenden. fen eine We Unſere Kriegslaf he erſt dann im rechten Licht, wenn wir ſie in V 1 0 setzen mit unſeren Kraftquelten und den Laſten der Feinde Unſere Geldwirtſchaft hat den Stürmen des Krieges getrotzt, ſie wird auch den künftigen Anforderungen ſtandhalten Zwar ſteht bahin, ob Begeiſterung und Opferfreude der erſten Kriegszeit, das trutzige Zuſamm i ehe nmaus der Stunde der Geſahe hinüberzuxetten ſeien in geit des Friedens. Aber was zweifellos als Geminn aus ſchwerer Heimſuchung uns bewahrt bleihen wird, das iſt der geläulerte Ernſt der Lebensauffaſſung, die Arbeiſſamkeſt und Betriebſamkeit, die geſpornte deutſche Erfiydungsgabe und rganiſationstunſt, das deulſche Voltksvermögen mit ſeinen reichen Einkommensglellen, bon denen freilich manche neu erſchloſſen und neu gefaßt werden müſſen. ö Eine ausreichende Kriegsentſchädigung wird uns die Neuordnung der wirtſchaftſichen Dinge erleichtern. Mit ihr werden mir reicher, ohne ſie ärmer, aber nicht wirt— ſchaftsunfähig ſein. Die Ausſichten ſür eine ſylche Entſchädigung ſteigen natürlicherweſſe in dem Maße, als wir unſere Ueber— legenheit. unſeren Sieg voliſtändig nachen, indem wir zu den miliſäriſchen Erfolgen den geldmirtſt ſchen Sieg fügen. Können wir das? Die neue engliſche An war als Kraft— probe gedacht; ſie ſchließt, woher nicht? vertzlet nert werden ſoll, ſedenfalls nicht ſo ab, daß ſich die Hoffnungen jenſeits des Kanals auch nur halbwegs erfüllt hätten. Das neue Geld heckt knapp den Bedarf von 5 bis 6 Monaten, die erſehnte Umwandlung der ſchwebenden hursfriſtigen Schulden in eine angfriſtige Anſeihe ober iſt ſo gut wie pöllig mißlungen. Und das, obwohle der engliſche Martzt eine Schonzeit von mehr ls 1½ Johren genoſſen hatte! Dabet iſt England, deſſen Schwierigbeiten ſich häufen(U-Boottrieg, Ernährungsſorgen, Be— einträchtigung der Einfuhr und der Ausfuhr), eine Hauptſtütze der Entente, oder ſollte ſie doch ſein. Daß! die Stütze brüchig wird, iſt um ſo beachtlicher, als das Zuſammenraffen langfriſtiger Kapitalien im eigenen Lande der Bundesgenoſſen nachgerade nuf bedrohliche Schwierigkeiten ſtößt. Zudem wachſen die Ver— ſchuldungen ans Ausland(Amerigo ilbte von Anfang an eine zärtlich wohlwollende Ne utralität, mährend es für uns nur Neutralität-, Erſatz' hatte), und die Kriegsaufwendungen geld⸗ licher Art find' ungefähr doppelt ſo hoch wie die unſrigen. Demgemäß ergibt ſich beim Abmeſſen der beiderſeitigen Widerſtandskraft ein mehrfaches Mißverhältnis zu Ungunſten der Feinde. Alſo wird der Sieg auf dem Gebiete der Finanzen unſer ſein, wenn die Einſicht in die eigene Kraft und die Erkenntnis der feindlichen Lage bei uns daheim jenen hoch⸗ gemuten Ofſenſipgeiſt wecken, den Hindenburg kündet;„Das deutſche Volt wird ſeine Feinde nicht nur mit den Waffen, ſondern auch, mit dem Gelde ſchlagen.“ Und einmal muß da drüben die Ertzenntnis aufdämmern, daß ein Weiter⸗ kämpfen nut die Opfer— und den deutſchen, Vorſprung ſteigert. Es gibt nicht Sichereres, als die deutſche Kriegsauleihe! Unſere A-Boot-Beute. — 900 000 Tonnen im Februar.— Die letzten Tage brachten die umſangreichſten Meldungen über Verſenkungen feindlicher Han⸗ delsſchiffe durch unſere U-Boote, da ſeit dem 24. Februar allein rund 375 000 Tonnen ge⸗ meldet ſind. Am 24. Februar wurden nämlich 21 Schiffe mit 20 600 Tonnen als verſenkt ge⸗ meldet. Der 27. Februar brachte uns 16 Schiffe ohne Angabe der Tonnenzahl. Der 1. März meldete 125 000 verſenkte Tonnen für den Monat Februar, der 2. März 22 Schiffe mit 64500 Tonnen, der 3. März 47 Schiffe mit 91000 Tonnen. Am 5. März kam eine Meldung aus Rotterdam, nach der 10 Dampfer mit rund 25 000 Tonnen und 11 franzöſiſche Fiſchkutter verſenkt, ſowie ein engliſcher Dampfer von 4229 Tonnen und ein engliſcher Schoner als überfällig bezeichnet wurden. Nun kommt noch dic letzte Meldung hinzu, nach der 40 000 Tonnen auch noch im Monat Februar verſenkt worden ſind. In dieſem Falle handelt es ſich um 8 Dampfer und 7 Segler. Die Geſamtzahl der Schiffe, die ſeit dem 24. Februar verſenkt wurden, beträgt ſomit rund 200 mit einer geſamten Tonnenzahl von wenigſtens 380000 Tonnen. Es iſt aber als ſicher anzunehmen, daß dieſe Tonnenzahl, die ſich allein aus den bekanntgewordenen Größen zuſammenſetzt, noch weit überſchritten wird. Von den Meldungen der vorangegangenen Wochen des Monats Februar ſind folgende Angaben zu verzeichnen: In den erſten beiden Wochen als vorausſichtlich im Monat Februar verſenkt wurden 90 Schiffe gemeldet, die einen Geſamttonnengehalt von rund 280 000 Brutto- Regiſter-Tonnen aufweiſen. In der dritten Woche ſind insgeſamt 85 Schiffe mit rund 270 000 Tonnen verſenkt worden. Die Er— gebniſſe aller dieſer Schiffe, die Doppel— zählungen verſenkter Schiffe vermeiden, da feindliche Meldungen nicht berückſichtigt worden ſind, betragen zuſammen rund 900 000 Tonnen. Dabei iſt zu beachten, daß dieſe Zahl ledig— lich die feſtgeſtellten Verſenkungen einſchließt und eine große Anzahl von Fiſchdampfern nicht berückſichtigt. So wurden z. B. in der Rotter— damer Meldung vom 5. März 11 franzöſiſche Fiſchkutter und 2 Fiſchdampfer als verſenkt auf— geführt, bei denen eine Tonnenzahl nicht be— merkt worden war, aus dieſem Grunde unter— blieb auch die Berechnung ihrer Größe. Ahn— liche Vorkommniſſe waren bei unſeren Mel⸗ dungen des öfteren zu verzeichnen, wenn es nämlich nicht möglich war, die Größe der ver— ſenkten Schiffseinheit genau feſtzuſtellen. Wenn man das Ergebnis des erſten Monats des un— eingeſchränkten U-Bootkrieges richtig würdigen will, dann muß man einen Vergleich ziehen mit den Ergebniſſen der früheren Monate. Die größte Anzahl der verſenkten Schiffe hatte der Monat Januar 1917 mit 439 500 Tonnen aufzuweiſen. Dieſe Zahl iſt um mehr als das Doppelte übertroffen, trotzdem ſie bereits eine Rekordzahl war. Das Ergebnis des Monats Februar iſt allein größer als die beiden Rekord— monate Dezember 1916 und Januar 1917 zu— ſammen, denn im Dezember wurden 415500 Tonnen verſenkt, ſodaß in den beiden Monaten zuſammen 865 000 Tonnen verſenkt worden ſind. Die anderen Monate bleiben weit hinter dieſem Ergebnis zurück. Es ſei noch hinzugefügt, daß der Monat Februar allein den 5. Teil der ge⸗ ſamten U-Bootbeute der ganzen Kriegszeit ge— bracht hat, da ſeit Kriegsbeginn 4357 500 Tonnen verſenkt worden ſind. England fühlt ſomit die Gewalt des uneingeſchränkten U-Boot⸗ Krieges in ganz außerordentlicher Weiſe. Wenn ſchon die engliſchen Fachleute erklärten, daß das ſtändige Anwachſen der U-Bootbeute ſür England eine große Bedrohung ſei, ſo werden ſie jetzt erkennen, welche ernſthafte Ge— fahr in unſerem U-Boot-Krieg für England be— ſteht. Der uneingeſchränkte U-Boot-Krieg hat aber, worauf ſchon hingewieſen wurde, außer dieſer poſitiven Schädigung der engliſchen Handelsflotte noch inſofern eine ungeheure Be— deutung, als durch ihn der neutrale Schiffsver— kehr mit England auf ein ſehr geringes Maß heruntergedrückt worden iſt. Darum konnte jüngſt von Regierungsſeite mit Recht im Reichs- land weit mehr Kriegs material als an tag behauptet werden, daß die Erfolge unſerer Weft Unſere Erwartungen bei weitem über⸗ reffen. g Um ihre Völker angeſichts der deutſchen U⸗Boot⸗Gefahr zu beruhigen, werden die Vier⸗ verbandsſtaaten nicht müde, überall Nachrichten von großen U-Boots⸗Verluſten zu verbreiten. Demgegenüber ſchreibt die„Nordd. Allgem. Ztg.“ u. a.:„Gelegentliche Verluſte ſind ſelbſtverſtänd⸗ lich unausbleiblich bei dieſer techniſch ſo empfind— lichen Waffe, dem Wagemut unſerer U-Boot⸗ leute und dem ungeheuren Abwehrapparat, den der Feind in Bewegung geſetzt hat. Die Verluſte haben ſich nach wie vor in geringen Grenzen ge— halten und bleiben im beſonderen ganz außer⸗ ordentlich hinter der Zahl zurück, die im feind— lichen und zum Teil auch neutralen Auslande verbreiteß wird, um die Wirkſamkeit unſeres U-Boot Krieges herabzuſetzen. Die Wirkſamkeit des U⸗Boot⸗Krieges wird durch ſolche gelegent⸗ lichen Verluſte nicht im geringſten beeinträchtigt; um ſo weniger, als der laufende und dauernd ſteigende Zuwachs an U-Booten ſelbſt etwaige größere Verluſte um ein vielfaches übertrifft. An dieſen Tatſachen werden auch in Zukunft die vom Feinde bombaſtiſch angekündigten neuen und durchgreiſenden Abwehr- und Unterſuchungs— maßnahmen nichts ändern.“ berſchiedene Uriegsnachrichten. Franzöſiſche Verſchleierungskünſte. Baſeler Zeitungen geben eine Havas-Er⸗ klärung wieder, die in der bekannten Art den deutſchen Erfolg im Cauriôòres⸗ walde zu verſchleiern ſucht. Die franzöſiſche Agentur muß aber ſchließlich zugeben, daß es den Deutſchen gelungen ſei, in einige Graben— teile, die aus zuſammenhängenden Granatlöchern beſtänden, einzudringen. Dabei wird betont, daß es ſich hierbei wieder einmal um eine un— vermeidliche Schwankung auf einem zuſammen— geſchoſſenen Gelände handele, die aber keinerlei Wirkung auf die ganze Front haben werde. Fernwirkungen des Anere-Manövers. Die Wiener„Allg. Ztg.“ meldet: Die Ver— zögerung, die der engliſche Feldzug durch die Räumung der deutſchen Ancre⸗ Stellungen erfuhr, wird auf die Entſchlüſſe der ruſſiſchen Führung rückwirken müſſen. Jedenfalls muß mit weiteren Fernwirkungen des deutſchen Rückzuges gerechnet werden. Die Preisgabe eines Raumes von 18 Kilometer Breite dürfte ſich als ſehr rentabel erweiſen. de Ein frommer Wunſch. Von ſeiten der Vierverbandspreſſe wurde in letzter Zeit wiederholt das Gerücht in die Welt geſetzt, daß der Bau von Zeppelinluft⸗ ſchiffen wegen Materialmangels beſchränkt oder ganz eingeſchränkt ſei. Dieſen Mel⸗ dungen liegt lediglich der fromme Wunſch, daß es ſo ſein möchte, zugrunde. Der Bau von Zeppelinluftſchiffen wird nach wie vor mit allen Mitteln betrieben. Weder iſt die Bautätigkeit auf irgendeiner Werft eingeſchränkt, noch die Entlaſſung von Arbeitern erfolgt oder beabſich— tigt. Rohſtoffe ſind in genügender Menge vor⸗ handen. ** Die amerikaniſchen Rüſtungslieferungen. Nach dem Berl. Lok.⸗Anz. meldet ein ruſſiſches Blatt, obſchon Amerika an Frankreich und Eng— Rußland geliefert habe, ſo ſei trotzdem dieſer Zweig der amerikaniſchen Einfuhr nach Rußland von 31 Millionen Dollar im Jahre 1914 auf 313 Millionen Dollar im Jahre 1916 geſtiegen. * Die Wirkung der deutſchen Seeſperre. Über das Ergebnis des erſten Monats der deutſchen Seeſperre veröffentlicht die Gotenburger Handels- und Schiffahrtszeitung eine eingehende Betrachtung mit folgendem Schluß: Es iſt natür- lich ſchwer, Prophezeiungen zu machen, aber nach dem Ergebnis des erſten Monats zu ur— teilen, müſſen wir zugeben, daß der von geweſen. im Jahre 1870 an bis zu Dienſte habe er ſich aufgerieben. * Deutſchland eingeſchlagene Weg zum Ziele führen kann. Die durch neue Erfahrung zunehmende Feſtigkeit und Dauer der Seeſperre iſt nur geeignet, deren Wirkſam⸗ keit zu vergrößern. Zeppelins letzte Fahrt. Aus Anlaß des Ablebens des Graſen Zeppelin hat Kaiſer Wilhelm der Witwe des Verſtorbenen in einem Telegramm ſein Beileid ausgedrückt. Ebenſo liefen Telegramme von allen deutſchen Fürſten ein. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ver⸗ öffentlicht folgenden Nachruf des Chefs des Generalſtabes des Feldheeres: Am 8. März verſchied zu Berlin der könig— lich württembergiſche General der Kavallerie, General à la suite Seiner Majeſtät des Königs, Graf von Zeppelin. Die Trauer des deutſchen Volkes um den Heimgang ſeines großen Sohnes teilt in tieſſtem Schmerze der deutſche General⸗ ſtab. Wir gedenken dankbar der langen Jahre unermüdlicher Arbeit, in denen des Entſchlafenen ſchöpferiſcher Geiſt und ſeine kühne Hand das Werkzeug ſchuf, aus dem uns Deutſchen im Daſeinskampfe ein ſtarkes Kriegsmittel erſtand. Und wie ſein Werk dem Heere zur ſtolzen Waffe wurde, ſo ward ſein ganzes Leben uns zum Vorbild höchſter Kriegertugend. Er gab uns das Bei— ſpiel unbeugſamen Willens, zäher Arbeit, nie ermattender Kraft und unerſchütterlicher Zuverſicht. Dies Vorbild ſoll für alle Zukunft unſer Streben leiten. Über die Trauerfeier wird aus Berlin gemeldet. In der Hauskapelle des Weſtſanatoriums, wo Graf Zeppelin infolge einer Lungenentzündung geſtorben iſt, ſand an der Bahre eine einfache Feier ſtatt. Auf dem Eichenſarg, der die ſterblichen Reſte des großen Mannes birgt, ruhte die Tſchapka und ſein Degen. Seine 32 Orden waren auf einem Kiſſen am Fußende des Sarges ausgebreitet. Etwas vor 5 Uhr erſchienen der Reichslanzler v. Bethmann Hollweg, General v. Kluck, Kriegs— miniſter v. Stein, der Oberkommandierende in den Marken Generaloberſt v. Keſſel, der bulga— riſche Geſandte Rizoff, Fürſt zu Wied, Groß— admiral v. Tirpitz, Miniſterialdirektor Lewald, General der Kavallerie v. Boehn, der Komman— deur von Berlin, der württembergiſche Geſandte v. Varnbüler im Auftrage ſeines Königs, als Vertreter des Königs von Sachſen der ſächſiſche Militärbevollmächtigte Oberſt v. Ompteda, der Oberhof- und Hausmarſchall v. Reiſchach, Ge— heimrat Hergeſell, Geheimrat Prof. Dr. Bier und zahlrelche Angehörige der Hofgeſellſchaft und des Luftſchiffahrtsweſens. f Im Auftrage des Kaiſers legte deſſen General- adjutant General v. Chelius einen wundervollen Kranz aus weißem Flieder mit weißſeidener Schleife am Sarge nieder. Um 5 Uhr wurde die greiſe Gattin Zeppelins von ihrem Schwieger— ſohn, dem Grafen Brandenſtein-Zeppelin, in die Kapelle geſührt. Auf der Tribüne ſang ein Quartett, das aus Mitgliedern der königlichen Oper beſtand, den Pſalm„Ich hebe meine Augen auf“. Dann hielt Paſtor Korth vom Lazarusdialoniſſenhaus eine längere Gedächtnis⸗ rede. Er führte aus, daß mit den Angehörigen des Grafen der Deutſche Kaiſer, der König von Württemberg als der Gönner des Verſtorbenen, alle Fürſtlichkeiten Deulſchlands, das ganze Heer und das ganze Volk in tiefer Trauer um den Dahingeſchiedenen vereint ſeien. Graf Zeppelin ſei der treueſte Untertan des Kaiſers Von ſeinem erſten kühnen Ulanenritt dem Erſolge ſeiner Leben nur In dieſem ſei ſein geweſen. London Staat über den Luftkreuzer Arbeit für Unteroffiziere des Luftſchifferbataillons Nr. 1 traten an und trugen den Sarg aus der Kapelle zu dem Paradewagen. Der Wagen wurde vom Kaiſer zur Verfügung geſtellt. Zur Trauer⸗ parade war eine Kompagnie des Luftſchiffer— bataillons Nr. 1 und eine Kompagnie des Er⸗ ſatzbataillons des 2. Garderegiments kommandiert. Die Trommeln ſchlugen dumpfen Wirbel und der Zug ſetzte ſich mit den Klängen des Chorals „Jeſus, meine Zuverſicht“ in Bewegung. Eine! * unabſehbare Menschenmenge füllte die aßen, durch die der Zug, in dem ſich auch eine kaiſer⸗ liche Equipage beſand ging, is zum Anhalter Bahnhof. Hier wurde der Sarg 115 einen Wagen gebracht, der dem fahrplanmäßig um 7 Uhr vom Anhalter Bahnhof nach Stuttgart abgehenden Zug angehängt wurde. Die feſer⸗ liche Beiſetzung des Verſtorbenen erfolgt in Stuttgart. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. * In der letzten Sitzung des Bundes⸗ rats gelangten u. a. zur Annahme: der Ent⸗ wurf einer Bekanntmachung über den Verkehr mit eiſernen Flaſchen, der Entwurf eines Ge⸗ ſetzes betr. Anderung des Geſetzes über den Abſatz von Kaliſalzen, eine Ergänzung der Be⸗ kanntmachung über den Verkehr mit Kakao⸗ ſchalen, der Entwurf einer Bekanntmachung betr. Sicherung der Ackeerbeſtellung, der Entwurf eines Geſetzes zur Vereinfachung der Rechtspflege und der Entwurf einer Bekannt⸗ machung über die freiwillige Gerichtsbarkeit und andere Rechtsangelegenheiten in Heer und Marine.. * Bei der Beratung der Beſteuerung der Reichsbank im Hauptausſchuſſe des Reichstages erklärte Reichsbankpräſident Havenſtein, daß keines der kriegführenden Länder ſeine Verhältniſſe ſo ſchnell wieder in Ordnung bringen werde wie Deutſchland. Der Staatsſekretär des Reichsſchatzamts Graf v. Roedern machte An— gaben über das deutſche Volksver⸗ mögen, das er auf insgeſamt 300 bis 330 Milliarden Mark ſchätze, wovon etwa 200 Mil⸗ liarden Mark ſteuerbar ſeien. Er glaube nicht, daß ziffernmäßig eine allzu ſtarke Vermehrung während des Krieges eingetreten ſei. Die Steigerung der Kriegskoſten ſowie die dadurch bedingte Steigerung des Umlaufs an Schatz⸗ anweiſungen erfolge ſchneller, als die Kriegs⸗ anleihen ausgegeben werden könnten. *Der im Reichstag zum Beſchluß erhobene Vorſchlag, dem Reiche durch den Vertrieb von Kriegsbriefmarken in Form einer frei⸗ willigen Abgabe Einnahmen zuzuführen, hat nicht die Zuſtimmung des Bundes⸗ rats erhalten. Der Erfolg wäre, ſo wird geſagt, ſicherlich nur ein ſehr beſcheidener ge⸗ weſen, nachdem im Jahre 1916 durch Einführung der Reichsabgabe eine Verteuerung des Poſt⸗ und Telegrammverkehrs ſtattgefunden hat. Andererſeits begegnet eine Vermehrung der Zahl der Freimarken ernſten Bedenken im Hinblick darauf, daß infolge der Einberufung der Fachbeamten zu den Fahnen immer mehr Aushilfskräfte im Poſtſchalterdienſt beſchäftigt werden müſſen und daß ſchon durch den Hinzu⸗ tritt der zur Entrichtung der Reichsabgabe ge⸗ ſchaffenen neuen Wertzeichen, durch die Bereil— haltung der Umſatzſtempelmarken und durch die Einführung neuer Verſicherungsmarken den Schalterbeamten eine bedeutende Mehrarbeit entſtanden iſt. Der Verkauf von 60 bis 70 ver⸗ ſchiedenen Sorten Wertzeichen, die Buchführung und die Abrechnung darüber bereiten den Aus— hilfskräſten viel Schwierigkeiten. Frankreich. *In der Kammer kam es gelegentlich der Debatte über die Lebensmittelkriſe zu ſtürmiſchen Szenen. Mehrere Redner forderten in heftigen Worten die Regierung auf, dem Lande die volle Wahrheit zu ſagen. Es ſei zwecklos, noch länger mit Verſchleierung zu arbeiten. Es müßten durchgreiſende Maßnahmen getroffen, nicht immer neue Aushilfsmittel ge— wählt werden. Die Regierung miiſſe alles tun, die landwirtſchaſtliche Erzeugung zu fördern, ihre Untätigkeit und Verſchleppungstaktik ent— mutige das Land. Amerita. Nach einem Bericht aus Havanna haben die Regierungstruppen den Expräſidenten Gomez, den Führer der Aufſtändiſchen, mit ſeinem geſamten Stab gefangen genommen. Ob damit der Aufſtand beendet iſt, wird nicht berichtet. Drohnen. 71 Roman von M. Berger. (Fortſetzung.) Arm in Arm ſchritten Mutter und Tochter grüßend zur Niſche hinaus und ſuchten die Familie des Kommerzienrates auf. „Nun, wie ſind die Wahlausſichten, Herr Redakteur?“ fragte Herr von Hupſer, indem er Platz nahm, den Journaliſten.„Kann man derauf wetten?“ Doktor Veers gute Laune war verflogen, er erwiderte ſarkaſtiſch: „Das kann ich Ihnen ganz genau nach der Wahl ſagen, Herr von Hupfer. Wahlen ſind eben keine Pferderennen.“ „Chancen hat doch jede Partel,“ meinle Hupfer; er fühlte wohl den Stich, aber er tat, als habe er die kleine Bosheit des Doktors nicht begriffen.„Sind doch des Kandidaten beſter Freund; was meint er?“ „Die Ausſichten ſind für ihn ſehr günſtig; wenn alles ſo weiter geht, dann ſiegen wir mit großer Maforität,.“ antwortete Herr Grübel auf die Fragen Hupfers. f „Man kann ſich täuſchen,“ ſchnarrte dieſer, Volk iſt unberechenbar, hat Launen wie ein Pferd. Vergißt man einmal Sattelzwang, Maſſen ſind er⸗ 9, edles bockt es und wirft Reiter ab. 6 bittert, wie mir geſagt wurde, trauen nicht mehr recht Verſprechungen und ſchoͤnen Worten. Wählen nur den, der Garantien geben kann. Na, mir kann's egal ſein, kümmere mich nicht n Polit.“ „Daß kaun leber halten, wie er will,“ ſagte der Doktor ſaſt brüsk.„Der eine verſteht elwas davon, der andere nichts!“ „Herr Doktor, hoffentlich iſt das keine An- ſpielung.“ 5 „Nehmen Sie das, was Sie wollen, Herr von Hupfer.“ „Sind wohl nervös; werden beinahe be⸗ leidigend.“ „Meine Herren, ich bitte, Ruhe iſt des Bürgers erſte Pflicht!“ beruhigte Herr Grübel, die beiden jungen Herren.„Wir leben in einer aufgeregten Zeit! Was wird das noch werden, wenn die ganze Menſchheit nervös iſt. Das kommt alles vom vielen Kaffeetrinken; wer wird denn ſtreiten und gleich ſo aufbrauſen.“ ſümlichen Andeutungen und Drohungen gegen Dr. Faller in der gegneriſchen Preſſe ſind von dir, geſtehe es!“ „Herr von Hupfer ſcheint die Niederlage unſeres Herrn Kandidaten zu wünſchen,“ grollte der Doktor. „Herr, das habe ich nicht behauptet,“ brauſte Paul von Hupfer auf. „Aber, meine Herren,“ beruhigte Otto die beiden Gegner, die ſich von ihren Plätzen er⸗ hoben hatten, und ſich drohende Blicke zu⸗ warfen. „Ich glaube, Herr von Hupfer,“ rief Doltor Beer nachdrücklich aus,„wir wiſſen, was wir voneinander zu halten haben!“ Dr. Beer entfernte ſich und ließ Herrn von Hupſer verdutzt ſtehen; Herr Grübel, der ſich das Benehmen des ſonſt liebenswürdigen und gutherzigen Journaliſten nicht erklären konnte, eilte ihm nach. „Dr. Beer ſchien dich zu provozieren!“ meinte Olto. 7 nicht viel, zu gewinnen alles!“ „Möglich!“ antwortete Paul von Hupfer kurz. 1 „Er ſcheint etwas zu ahnen. Die eigen⸗ 10 „Möglich „Du bringſt auch mich dadurch in eine ſchieſe Lage. Gehe nicht zu weit, du verdirbſt dir alles,“ warnte Otto. Herr von Hupfer zuckte mit den Achſeln. „Beruhige dich, du bleibſt unſchuldig wie ein neugeborenes Kind an der Erbauung des Eiffelturmes!“ Dr. Beer nichten.“ 5 „Wird er ſchon bleiben laſſen,“ lachte Hupſer kurz und verächtlich auf. „Zu verlieren halte ſch in dieſem Rennen wird dich ſchonungslos ver⸗ „Aber Dr. Beer, Paul!“ „Hat keine Beweiſe; Vermutungen ſind Verleumdungen, die weder Hand noch Fuß haben.“ „Du ſpielſt um alles!“ „Meinetwegen!“ „Sei vorſichtig!“ „Werde ſchon auf dem Rücken des Pferdes bleiben, verlaß dich darauf!“ Ein Kellner, deſſen ſtechende Augen ab⸗ ſtoßend wirkten, war zu den beiden Hexren ge⸗ treten und fragle ſie, ob ſie einen Wunſch hätten. drehte ſich Paul von Hupfer um: hierher? Menſch, Kein, nein, noch nicht,.“ wehrte Otto und erhoh lich von ſeinem Platz. Nachher, ſpäler! Kommſt du mit, Paul, ich muß mich dem Vater eigen!“ a i 5„Gehorſamer Sohn, ſolge dir,“ ſagte dieſer und' wollte dem davonſchreitenden Vetter folgen. Da nannte der Kellner ſeinen Namen. Schnell „Sie ſind es, Janſen? Wie kommen Sie was wagen Sie?“ „Mich kennt hier niemand; die Masle iſt vorzüglich; umſonſt war ich früher nicht Schauſpieler.“ a f „Kompromittieren Sie mich nicht! Sprechen Sie, was gibt es, ſchnell! Geben Sie her, wenn Sie was Schriftliches haben,“ rief Herr von Hupfer haſtigen Tones und zog den ge⸗ heimnisbollen Kellner tiefer in die Niſche.„Er⸗ zählen Sie!“ Die beiden unterhielten ſich auf⸗ geregt eine Weile. Als ſich Herr von Hupfer aus der Niſche entfernte, leuchtele heller Triumph aus ſeinen Augen. Herr Grübel hatte ſeiner Tochter die An⸗ weiſung gegeben, auf Herrn Doktor Beer ein wachſames Auge zu haben. Doktor Beer halte ihm in kurzen Worten erzählt, warum er Herrn von Hupfer nicht traut. Grübel befürchlete, daß die beiden Herren hart aneinander geralen könnten und ſo leicht eine Szene entſtehen könnte, die der Offentlichkeit halber, in der ſie ſich abſpielte, dem Kandidaten mehr ſchaben als nützen würde. Irene entledigte ſich ihrer Auf⸗ gabe mit Geſchick; ſie hing ſich in den Arm des Doltors:„ce ſagte, ich ſollte ein wachſames Auge auf Sie haben; er nannte den Namen des Herrn von Hupſer.“ 4 f 3. März. Slarke engliſche Erkundungsvorſtöße— Kriegsereignifle. bei Hulluch und Liévin abgeſchlagen; in heſtigen Inſanteriegefechten auf beiden Anere— ern büßt der Feind außer ſchweren blutigen Verluſten 60 Gefangene und 8 Maſchinen⸗ gewehre ein.— Ein gelungener Vorſtoß in Nie ruſſiſche Stellung bei Woronczyn, weſtlich von Luck, bringt 122 Gefangene und 4 Ma⸗ ſchinengewehre ein. „März. Bei Chilly(zwiſchen Somme und Avre) werden 18 Engländer, an der Straße Etain— Verdun über 100 Franzoſen, heider— ſeits der Doller(Oberelſaß) 37 Franzoſen gefangen eingebracht.„* „Märg. Engliſche Angriffe am St. Pierre Vaaſi⸗Wald abgewieſen, nur ein Grabenſtück dam Wege Bouchavesnes— Moislains geht verloren.— Auf dem Oſtufer der Maas wird die ſranzöſiſche Stellung am Caurières-Wald in 1500 Meter Breite geſtürmt, ebenſo ein Geländepunkt am Foſſes-Wald. Der Feind erleidet ſchwere blutige Verluſte und büßt 578 Gefangene, 16 Maſchinen- und 25 Schnell- ladegewehre ein.— 19 feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen. „März. Engliſche Angriffe bei Bouchavesnes brechen zuſammen.— Die Ruſſen werden bei einem nächtlichen Vorſtoß gegen deutſche Stellungen bei Brzezany und einem Angriff auf deutſch-öſterreichiſche Gräben in den Süd— karpathen abgewieſen. März. Franzöſiſche Gegenangriffe im Caurières-Wald durch Feuer abgewieſen.— In zahlreichen Luſtkämpfen werden 15 ſeind⸗ liche Flugzeuge abgeſchoſſen, während auf deutſcher Seite nur eines verlorengeht.— An der mazedoniſchen Front werden mehrere kleinere engliſche Vorſtöße abgeſchlagen. 8. März. Die Gefechtshandlungen auf allen Fronten hielten ſich in mäßigen Grenzen. Zwiſchen Wilejka und Molodeczno wurde durch Bombenabwurf eines deutſchen Flug- zeuges ein ruſſiſcher Eiſenbahnzug zur Ent- gleiſung gebracht. „März. Franzöſiſche Angriffe auf die Höhe 185 bei Ripont im Gegenſtoß vereitelt. Der Feind niſtet ſich nur in dem tief gelegenen Champagne-Gehöft ein. Ebenſo ſcheitert ein franzöſiſche Vorſtoß gegen Höhe 304k auf dem linken Maasufer.— Der Höhenkamm des Magyaros zwiſchen Trotus- und Uz⸗Tal erſtürmt, 4 Offiziere und 600 Ruſſen ge- fangen.— Im Februar haben unſere Gegner 91 Flugzeuge, wir nur 24 verloren. Von Nah und Fern. Die Kriegsanleihen als Gegenſtand des Schulunterrichts. Die Kriegsanleihen haben jetzt einzelne Schulverwaltungen zum Gegenſtand des Schulunterrichts gemacht. Die Erfahrung lehrt, daß die kleinen Zeichner mit den empfangenen Werlpapieren häufig nicht umzugehen verſtehen und dadurch Schaden erleiden können. Die Schule kann auch hier aufklärend und belehrend wirken. Es iſt deshalb angeordnet worden, daß in den Rechenſtunden der Oberſtufe die Behand— lung der Wertpapiere beſprochen, auf deren ſorgfältige Aufbewahrung und die rechtzeitige Abtrennung und Verwendung der Zinsſcheine hingewirkt wird. Dieſe Belehrung ſoll bis auf weiteres vor jedem Vierteljahrserſten erfolgen. * Neue große Heringsfänge. Wie an der Ol Elbmündung ſind nunmehr auch vor der Weſer große Herings- und Sprottenzüge, in denen allerdings die Sprotten ſtark zurücktreten, er— ſchienen. Die Schwärme ſind ſo groß, daß e oft ſchwer hält, die Fänge an Bord der Schiffe zu bringen, ohne die Netze zu gefährden. ˖ möglichſt viel von dem Fiſchſegen zu bergen, hat man mehrere Schleppdampfer für den Fiſchfang ausgerüſtet. Wölfe in Pommern? Der ungewöhnlich ſtrenge und anhaltende Winter und die Ein wirkungen des Krieges haben die Wölfe aus Rußland bis nach Deutſchland getrieben. Die Tiere ſind, wie aus Stettin berichtet wird, nicht nur nach Oſtpreußen übergewechſelt, ſondern auch in Pommern ſollen bereits Wölfe Uu gu Ul hin iſt eee. Zum Andenken an den Graf EEE wirklich ruſſiſche ſind denn auch bereits Warnungen wohner erlaſſen worden. getreten ſein. Beſonders in der Kösliner Gegend ſind Wolfsſpuren beobachtet und einzelne Wölfe willig Einſchränkungen aufzuerlegen, wie dioſe auch„geſehen f wurden von Forſtbeamten und Jägern gelegent⸗ lich einer Sauſagd bei den ſogenannten Golleu⸗ bergen entdeckt, der Stelle, an welcher im Jahre worden. Die erſten Fährten! 1830 zum letzten Male ein Wolf geſehen und erlegt wörden iſt. Verſchiedene Perſonen haben glaubwürdig Wolf in und von einen haben, verſichert, zu jener gegend bemerkt ſach⸗ verſtändigen Perſonen wurde ſeſtgeſtellt, daß es N ſich tatſächlich um die Spuren handelt, der einen Haſen verfolgt hatte. Durch— ſuchungen der dortigen Schonungen durch Förſter und Jäger hatten zwar kein Ergebnis, immer— als ziemlich ſicher anzunehmen, treiben. Von den Ortsbehörden Ein unangenehmer Dienſtauftrag wurde vor kurzem dem Ortspoliziſten einer Gemeinde im Schwarzburgiſchen erteilt. Es war nämlich dem Bürgermeiſte ommen Herſtellungsverbotes von 2 Verbot nicht b nun 8 um verbot lu em zu bring ich verlegen hinte hst 5 Korn krieche nen Kaxtoffel heimkomme.“ ankreich. Nach den den Pariſe 9 Alle Zuckerfab Nangel an *(Eil oſſen des eug⸗ Bathurſt (erhauſe News“ eines Woljes daß gin in Bertin. geg. fbat, in le Wölfe in Pommern ſich umher jener Gegend an die Be⸗ däniſche Reederei kleineren zu Ohren ge⸗ dem 12 Uhr alle die ö 1* Bisher hatte öfteren ſallen laſſen un SSäumigen vor CCC A · 0 // // AA ö m. b. H. unt über die Bereitwilligkeit des Volkes, ſich frei⸗ von dem Lebensmittelkontrolleur worden ſeien. Die amtlichen Berichle eine bedeulende Verminderung verbrauchs erkennen. läufig von der Einführung fleiſchloſer ſehen können. Nach einer Meldung der Daily wird Lord Devonport die Speck, Butter, Käſe und Fett der Regierungs— kontrolle unterwerfen. Ein ruſſiſcher Trausportdampfer ge— ſunken. Während eines Orkaus an der Mur manküſte wurde ein großer ruſſiſcher Transport— dampfer, der in Kolabucht verankert lag, mit voller Ladung auf das Meer hinausge— 0 vorgeſchlagen Fleiſch⸗ des Preiſe für f er CFFCFCFCCCCCCCCCCCCCCC ↄ·VVVVGGGPGPGGPTGTPGGGGGGGGTGTGhTGGGGGGTGThTGTGGhTGhTGGTGTbGTGVhTſTGVTTVTVTTVTGTGTCTGTCTGTCT(TVTGVTTVTVTTC(TVTTVTTVT—V en R 51 Zeppelin. 5 N U 2 1 d SLA: 720000 ðV;w! trieben, wo er ſank. Der Wert belief ſich 10 Millionen Rubel. ſatzung iſt gerettet. Der Goldſtrom 9310 aul in Dänemark. „Danmark“ verzeichnet einem Aktienkapital von 1400 000 Kronen einen Überſchuß von 3058 955 Kronen, 9 Norden“ bei einem Aktienkapital von 3 Überſchuß von 9 „ Kronen einen Der„Meinlichk baren“ iſt noch Zeitung“ berichtet, der Einwohner a Entlauſu olle Stelle die hat nun alle vorgeben. 0 geht unnachſichtlich 1 eren! 5 4 5197 2 ftlich 50 vi cha Aces. f Aaleinfuhr. demnächſt wieder einſet ingen für die Zentraliſi rden; die neue Regelun treten Es wird 1 Aalimporteure durch Vermit Kreiſen der gung gebildet, der Auſſicht der Zen deren,. 0 ten Aaleinfuhr G. m.! iel, Schlutup, Warnemünde, St ließen 2 e ausländiſchen Aalſ Man werde deshalb vor⸗ Tage ab⸗ Seitens dieſer Aal⸗ Sburg, Eckernförde, lſund und Weſe schaffen rden, an die alle ingen zu richten ſind. Andere die friſchen Aale einfſhren ſoll, einfuhr G. m. b. H. ſind in Flei „Verleilungsſtellen“ wo Sendungen werder Sthuhfabriken. Gegen⸗ auzen Deutſchen Reiche noch n ſollen 1070 zu ſchließen, Etwa Heeres⸗ Fabriken Schließung vit arbeiten 13 f fortſetzen ſollen. 4% 926 el 280 W p Zorſchtahalle G epichighalts. N ingreicher Brotkartendieb— ſſen S er der r zu ber⸗ einer Brol— ihlreiſche Brotkarten Jahren Monaten Hauptabnehmer, der Jahre 6 Monate, die ingnis Wegen ſich jährige Arbeiter Magazin der en Zigaretten— ganze Gebäude 60000 Mark ver— zu nn Die Mit⸗ „authen— ameri⸗ Blatt iſerer Ab— Bevölke- die Un⸗ 1 einlauſen Woran Bäume ſterben. —. ²⁰ wX⅛˙ꝝÄs.7⅛ As—˙᷑tw r auer Cen é Goldene Morte. . neee. mu. a NN „Ich traue ihm nicht!“ „Sie ſind doch nicht eiferſüchtig?“ „Eiſerſüchtig; auf ihn? Nein!“ Der ſelbſtbewußte Ton, mit dem er das ſagte, ärgerte ſie. „Sie werden wohl nie eiferſüchtig Wunen?“ fragte ſie etwas pikiert. „ach? Nein!“ lachte der Doktor. „Auch wenn ich alle Tänze mit Herrn von Hupfer tanzen würde?“ „Auch dann nicht!“ rief er ſo ſiegesbewußt als möglich. Sie Bär, Sie!“ ſchmollte ſie. 3 Sie waren gerade allein in dem kleinen Zimmer, wohin er ſie in hinterliſtiger Abſicht geführt hatte. „Die Bären lieben den Honig,“ ſagte er mit hebender Stimme und umſchlang mit ſeinem Arme die Taille des ſchönen Mädchens.„Ihr Mündchen iſt ſo ſüß wie Honig, Irene, und ſüßer noch ſchmeckt ein Küßchen davon!“ „So, meinen Sie?“ Sie ſträubte ſich nicht, als er ſie ſeſter an ſeine Bruſt zog. „„Dem Verlobten darf man ein Küßchen nicht abſchlagen,“ fluͤſterte er ganz dicht an ihrem Ohr. „Wirklich, und wenn ich's dennoch täte?“ „Würde der Bär gar brummig werden.“ „Da, du Bär!“ rief ſie und gab ihm einen herzhaften Kuß, daun entwand ſie ſich blib⸗ ſchnell ellen Armen und entfloh. Dr. Beer eilte dem lieben Ding nach und lief Herrn Dr. Faller, der ihn ſuchte, gerade in die Arme. Der Fahrikbixektor hatte die Stirn in Falten gezogen ünd ſchien ſehr regt. ſein 1 hehlte, erat u uνπτπν 17 24 5 4 ut, daß ich dich kreffe! Ich erhielt ſoeben wiede dem ich Brief, in rief er dem Re— 5 rum einen hollen unt drohung der Enthüllung gewiſſer unliel zurückzutreten. Ver worden 18 ſoll ich tun?“ Mit Fräulein Hedwig Lang tanzen ich nicht die Laune verderben laſſen!“ an ete Dr. Beer dem dem er wohl wie ſehr auch ängſtigten. Dieſer Beunruhigung Fabrikdirektor wiederholt Ausdruck. „Ach was,“ tröſtete ihn der Freund, hungen und Taten ſind zweierlei Dinge, die wohl auseinander zu halten ſind. Du biſt ihren Angriffen gewachſen. Deine Ehre iſt blank.“ U 1 Freund, gab der Er ſchlug dem Freund leicht mit der Hand bpder jene vielleicht zurückziehen, wenn es zum Argſten kommen ſollte, wir brauchen ſie nicht. Wenn du wirllich zurücktrittſt, glaubſt du, daß auf die Schuller. „Ich kann dieſen perfiden über unmöglich ſchweigen!“ „Komme morgen zu mir auf die Redaktion und' ſchreibe einen fulminanten Artikel gegen den Klatſchbaſenbazillus und über ſeine Therapie!“ „Laß den Unſinn, Beer!“ 1 „Verdirb dir die Laune nicht und mir nicht die Tanzluſt,“ lachte dieſer, dann ſagte er plötz⸗ lich ernſt:„Den kleinen Rackern, die da bellen, können wir gelegentlich einen Fußtritt verſetzen. Laß ſie nur enthüllen, ſoviel ſie wollen, für das Unglück, das deine Familie getroffen hat, lann dich nach zwanzig Jahren unmöglich ein Menſch zur Verantworlung ziehen. Die Sache iſt über⸗ dies nicht aufgellürt.“ 91 1 N 1 Anzapfungen gegen⸗ * r An⸗ 901 damer Tatsachen erſucht werde, von der Kandidatur Brief iſt mir hier zugeſtellt Geſellſchaft und twor— ver⸗ ihn dieſe Drohungen be- Freund,“ für den Wahlkreis; „Du kennſt die Geſellſchaft und ihre grau— ſamen Vorurteile nicht!“ erwiderte der Fabrik— direklor düſter. „Ja, dieſe Geſellſchaft, ſchaft, die aus ſadem Schein und frivolem beſteht,“ ſagte der Doktor.„Dieſe von heute, die ſcheinheilig Nadeln ſticht und mit der Keule die dung kolſchlägt; ich kenne ſie! „Meine Beziehungen zu der Kommerzienrats ſind derart, Geſellſchaft Rückſicht zu nehmen habe.“ 97 6% kr. 50, dieſe ſſiße witzelnde mit Verleum— Familie daß ich auf die „Du kannſt nicht mehr zurück, und wir laſſen wollteſt, wenn du es auch Doktor Beer beſtimmten und Deine Kandidatur iſt ein Segen du haſt den größten Teil dich nicht, ſagle ſeſten Tones.„ auch der Arbeiter auf deiner Seite, der kleine Mann, der Bürger vertraut dir. Mögen ſich dieſe deine Gegner ſchweigen werden? Glaube ja nicht, daß ein politiſcher hinter dieſen Brieſen ſteckk; bis zu einer gewiſſen Grenze bleibt der politiſche Gegner immer anſtändig, du haſt es hier mit einem politiſchen Gegner zu tun, der dir aus persönlichen Gründen Ungelegenheiten bereiten will!“ „Schon möglich, denn ich habe Neider!“ gab der Direktor zu. „Das zuckerſüße Hupferchen iſt's, dem ich ſchon ſeit einigen Tagen auf die Finger ſehe,“ ſagte Doktor Veer.„Cherchez la femme, heißt es auch hier. Hupferchen batte ſtarle Ablichten am nn r Streich gegen mich nicht rüber bin ich beruhigt. Hupfer iſt nem Wort zu du zur Jus trige!“ ite Doktor Faller und drehte nervös den wohl 0 4 Da u die Drohn ſie ſo kann ſie deſto beſſer verleumden. Menſchen verleumden bekanntlich denn ſie machen ein ſo ehrlich dummes Geſicht dazu, daß man ihnen Glauben ſchenken muß. Unwillkürlich ſagt man ſich dabei, der ſpricht die Wahrheit, zum Lügen ſieht er zu dumm aus, und man glaubt ihm.“ Doltor Faller zuckle die Achſeln.„Herr von Hupfer iſt beſſer als ſein Ruf!“ „Freund unterſchätze die Drohne nichl,“ warnle Doktor Beer,„wenn ſie auch gefliſſent⸗ lich nur über Pferde, Rennen, Jockeis und den Stall ſpricht.“ um mim „ e ſchlecht; iſt auch dumm Die dümmſten aus nfoſton felmteſten Kerl viel Gortſetzung ſolgt⸗ Dr 7