Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Verſorgung mit Butter. Freiag, den 28. ds. Mts. wird Butter an haber der Bezugskarten Nr. 1 bis 2081 abgegeben. Vormittags von 5 bis 9 Uhr Nr. 1 bis? „ 10 251 0 10 501 0 11 2 751 Nachmittags 2 1001 „ 3 1251 4 1501 1751 5 5 6 9 Viernheim, den 22. M kärz 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Den Verkehr mit Heu. Auf die im Kreisblatt Nr. 38 enthaltene Bekanntmachung obigen Betreffs weiſen wir hin und fordern alle diejenigen, welche noch Heu irgend einer Art im Beſitz haben, auf, die erforderliche An— zeige bis ſpäteſtens Samstag, den 24. März 1917 bei uns Zimmer Nr. 27. zu machen. Wir hoffen zuverſichtlich, daß alle, welche zur Anzeige verpflichtet ſind, ihrer Pflicht genügen. Ez wäre ſehr be— dauerlich, wenn die aufgegebenen Nachprüfungen es notwendig mach— ten, Strafanzeigen zu erheben. — Muſterung des öſterreichrſch-ungariſchen Landſturms. Die in unſerer Gemeinde wohnhaften öſterreichiſch⸗ungariſchen Staatsangehörigen machen wir auf den Aufruf des K. u. K. Generalkonſulats Frankfurt a. M. aufmerkſam. Viernheim, den 20. März 1917. Großh. Biigemelſtere Vernheim. Lamberth. Bekanntmachung Betr.: Ablieferung von Gerſte. Die Verordnung des Reichskanzlers über Höchſtprelſe von Brotgetreide vom 24. Juli 1916 beſtimmt, daß vom J. April 1917 ab der Preis des Brotgetreides 15 Mark für die Tonne weniger zu betragen hat. Die Landwirte werden deswegen aufgefordert, ih re Ablieferung zu beſchleunigen. Durch den großen Wagenmangel wird ohnehin die Veförderung verzögert. Der Nom derbantd darf nach dem 3]. März nur den ermäßigten Preis bezahlen. Heppenheim, den 21. März 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. b. Hahn. Von der Riedgerſte-Zentrale Groß⸗ Gerau wird uns mitgeteilt, daß noch mehrere Landwirte mit der Ablieferung der lieferungs— pflichtigen Gerſte an den Kommiſſtonar Goldſtein im Rückſtande ſind. Wir fordern 15 alle Säumigen zur ſofortigen Ablieferung auf und bemerken, daß dieſe Gerſte bis ſpäteſteus 24. Mürz l. Is. der obengenannten Zentral e als verkauft angemeldet ſein muß. Sollte dies bis zu dieſem Zeitpunkt nicht erfolgt ſein, dann wird dieſes Quantum lt. Bundesratsbeſchluß nach dem 24. März 1917 zum Preiſe von 25 Mark per 100 Kg. enteignet. Kommiſſionar Goldſtein iſt beauftragt bis zu dieſem Tage die Gerſte bis zu 30 Mark für 100 Kg. abzunehmen. Viernheim, den 22. März 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Die Ausführung des Feldſtrafgeſetzes. Wir bringen hiermit zur öfſentlichen Kenntnis, das es ſtrengſtens unterſagt iſt, Tauben in der Saatzeit vom 20. März bis 15. April 1917 ausfliegen zu laſſen. Zuwiderhandlungen werden nach Vornahme von Hausreviſionen auf Grund des Art. 38 des Feldſtrafgeſetzes unnachſichtlich zur An— zeige gebracht werden. Für Brieftauben gilt dieſes Verbot nur für die Zeit vom 1. bis 15. April 1917. Viernheim, den 19. Marz 1917. Großh. Bürgermeiſterei Lamberth. Betr.: Betr.: Viernheim. 39 des Feldſtrafgeſetzes. 30 Mk. oder mit Haft bis zu Artikel! Mit Geldſrafe bis zu Woche wird beſtraft. Wer Tauben zur Saat oder Erntezeit innerhalb des durch die Ortspolizeibehörde beſtimmten und öffentlich bekannt gemachten Zeit— raume nicht eingeſchloſſen hält. Bekanntmachung. Die Unfallverſicherung der in land- und forſtw. Be— trieben beſchäftigten Perſonen; hier Beitragsleiſtung für 1916. Die Heberolle über die Beiträge zur land- und forſtw. Berufsgenoſſenſchaft für das Jahr 1916 liegt von heute an während 2 Wochen auf der unterzeichneten Bürgermeiſterei zur Einſicht offen. Innerhalb einer weiteren Friſt von 2 Wochen, nach Ablauf der Offenlegungsfriſt, kann der in der Heberolle als beitragspflichtig in Anſpruch genommene gegen die Beitragsberechnung bei dem Vorſtande der land- und forſtwirtſchaftl. Berufsgenoſſenſchaft Einſpruch erheben.(ſ.§ 1021—1023 Reichsverſicherungsordnung.) Viernheim, den 17. März 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. einer Betr.: verpachten, ſowie zu verkaufen. 2 Immer und Küche Oder ein Kl. Wohnhaus zu mieten geſucht. Johann Mandel 24. Waſſerſtraße 53. 6 Wochen alte abgewöhnte Ferkel 99 Alter z. Porſtadt. 7 zu verkaufen Friſch gewäff ſerle Stockfiſch bei Jak. Beyer. Miſt und Pfuhl zu kaufen geſucht. n Von wem, ſagt die Expe⸗ dition ds. Blattes. Zu kaufen geſucht eine noch gut erhaltene Dezimalwage Von wem, ſagt die Exped. ds. Blattes. 3028 qm. groß, in der Nähe des Dorfes, zu verpachten. Von wem, zu er fragen in der Expedition ds. Blattes. — Alle Sorten Korb Beſen⸗ und Bürſten⸗Waren ſind eingetroffen billigſt zu haben bei Eindcker 3370 Umtf. am Mann- geimerweg 2u verkaufen. Näheres hei 61. Oits- gericht hier. Tas Große Auswahl e irdenes und emailliertes e Geſchirr iſt wieder eingetroffen. Jul. Beyer. und Bürſtädter Weg links, zu Pfuhl Joſef Benz, verlängerte Frledrichſtr D ffeubacher Leder waren wie: Portemonnaie, Brief— taſchen, Etuis ete. in großer Auswahl billigſt bei Jakob Beyer. einige Faß E. d. m. u. U. Für die VI. Kriegsanleihe us auch Zeichnungen werden bei uns sowohl Bar-Zeichnungen auf Einlage-Guthaben in jeder Höhe bis Sonntag, den 15. April 117 entgegengenommen. Der Vorstand. Zur gefl. Beachtung! 0 Unterzeichnetem iſt Milchzeutrifuge zur Milchentrahmung zur gefl. Benützung aufgeſtellt. M. Alter, Waſſerſtr. Düfrobst Zwetſchen u. Birnen, empfiehlt Georg Klemm, Heddesheim Arbeiterinnen werden gesucht auch schulentlassene vom 14. Lebensſahre an, in grosser Anzahl bei guter Bezahlung ebenso auch eine Anzahl schulenflassene Jungen bei Pachtbetrieb der Kriegs Hadern A.-G., Marx Maier eee 9 Bezirks-Sparkasse Lorsch. Zeichnungsstelle für die VI. Kriegsanleihe. Für die VI. Kriegsanleihe werden bei uns und unſeren ſämtlichen Agenturen ſowohl Bar-Zeichnungen genommen. Die Einlage-Guthaben ſtehen zu dieſem als auch Zeichnungen auf Einlage-Guthaben entgegen— Zwecke in jeder beliebigen Höhe zur Verfügung; Kündigung iſt nicht erforderlich. Zur Zeichnung ſind aufgelegt: 5 N 59 0 Reichsanleihe zum Kurfe von 98 Reichs⸗Schuldbucheintragungen zum Kurſe von 97,80% 4% Reichs⸗Schatzunweiſungen zum Kurſe von 98, auslosbar mit 110 bis Umtauſch älterer 120%, Reichs⸗Anleihe-Srücke und Reichsſchatzanweiſungen in neue 4½ 0% Reichsſchatzanweiſungen iſt zuläſſig. Zeichnungsſchluß: Montag, den 16 April 1917, Mittags 1 Uhr Der Vorstand. Bezirks-Sparkasse Lorsch. Kriegsſparkarten. Auch für die neue Kriegsanleihe haben wir den Verkauf von Kriegsſparkarten in Beträgen von gelder werden vom 1. zinſt. ſtattfinden. Schulen, Vereine lichſt bei uns anzumelden. 1, 2, 5, Mai Nach Ablauf dieſer Ze oder die Ueberſchreibung auf Einlagebücher. pp., die karten von uns bezogen haben 10 und 20 Mark 1947 ab bis 2 it erfolgt je übernommen. Die Kriegeéſparkarten Jahre nach Friedensſchluß mit 5% ver nach Wunſch die Rückzahlung der Beträge In Notfällen kann früher Rückzahlung bereits bel der letzten Kriegsanleihe Kriegsſpar— werden gebeten, ihren diesmaligen Bedarf baldmög— Auch bei unſeren Agenturen ſind Kriegsſparkarten erhältlich. Der Vorstand. Bezirks-Sparkasse Lorsch. Zur Förderung des barg April ul. Is. ab wir mit Wirkung vom 1. eldloſen Zahlungsverkehrs eröffnen auf Wunſch Ueberweiſungs⸗ und Scheckkouten bei täglicher Verzinſung und täglicher Verfügbarkeit. Der Zinsfuß für die derart angelegten Gelder beträgt 30%. Die Geſchäftsbeſtimmungen find ſämtlichen Agenturen erhältlich, 1 jederzeit an der woſelbſt auch jede weitere Kaſſe und bei unſeren Auskunft über Anlage und Benutzung der Konten bereitwilligſt erteilt wird Kassestunden: außerdem: Jeden Vormittag von 8 12 Uhr, Freitag nachmittags von 2—5 Uhr. Der Vorstand. Bezirkss an die Zahlung der rückſtändigen parkasse Lorsch Unſere Schuldner werden hiermit bei Meidung des Beitreibungsverfahrens Zinſen für 1916 und der am 1. Januar 1917 fällig gewordenen Schuldſcheinziele bis Ende dieſes Monats erinnert. Zahlungen können an unſere Agenturkaſſe Viernheim und auch auf unſer Postscheckkonto Frankfurt a. M. Zahlkarte oder Ueberweiſung. Abſchnitt der Nr. 7963 erfolgen und zwar mittels Es wird gebeten auf den zu Mitteilungen beſtimmten Zahlkarte oder dos Ueberwelſungsformulars die nähere Angabe über die Verwendung des eingezahſten Betrags zu machen. Bei Ein— lagen iſt die genaue Bezeichnung(Rame und Nummer) anzugeben. Die Gebühren für Einzahlung mittels Zahlkarte betragen: 5 Pfennig für Beträge bis einſchl. 25 Mk. 10 Pfennig über 25 Mk. welche mit ein zuzahlen Lorſch, den 19. März 1917. ſind. Die Verwaltung. Heppenheim iernheimer — Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchäfts⸗ Anzeiger Organ für Jedermaun Bürger- Ze Vereius⸗ Anzeiger Anzeigenpreis: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: 40 Pfg. pro Monat frei ins Haus gebracht ö G ratis-Beilagen: i „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, illuſtriertes Unterhaltungsblatt„Deutſche Kraft“, Wandkalender und Fahrplan. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— 2 Druck 955————— 1 J.— r eee Amtsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Enthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Vieruheims und Umgebung. Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif. Die lſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg., auswärtige Juſerate 25 Pfg., die Reklame-Petitzeile 40 Pfg. Bei öfteren Wiederholungen und größeren Aufträgen eutſprechender Rabatt. Beilagen iut Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klage-Erhebung, zwangsweiſer Bei⸗ treibung ufw. wird Rabatt hinfällig. 35 Sdnslag, den 24. Mirz — 1017 Lolale Nachrichten. Provinzialtagsmitglied. Der Kreistag des Kreiſes wählte geſtern unſer Ortsoberhaupt Herrn Großh. Bürgermeiſter Lamberth einſtimmig zum Provin— zialtagsmitglied. Die Amtsperiode läuft bis zum Jahre 491. Wir gratulieren herzlichſt! § Sechſte Kriegsanleihe. In der letzten Gemeinderats— ſitzung hielt Herr Bürgermeiſter Lamberth nochmals ein Re— ſerat über die 6. Kriegsanleihe. Er forderte die Herren des Kollegiums auf, ihren ganzen Einfluß geltend zu machen, damit die Zeichnung auf dieſelbe der Größe unſeres Ortes würdig verläuft. Die Landwirte müſſen diesmal beſonders mitzeichnen, denn hohes ſteht aaf dem Spiel, wenn Nach— läſſgkett Platz greifen ſollte. Der deutſche Landwirt weis zur Genüge, was er an ſeinem Vaterlande hat, deshalb zeichnet er Krieganleihe und hört nicht auf Mießmacher, die nur den Ruin ſeines Standes wünſchen. Kriegsſparkarten. Eltern macht Euren Kindern die Freude und laßt ſie auch teilnehmen an dem großen vater— ländischen Werke der 6. Kriegsanleihe. Vom Montag ab iſt nſerer lieben Jugend in der Schule Gelegenheit geboten, bei den Lehrern und Lehrerinnen Kriegsſparkarten in Höhe von 1, 2, 5, 10, 20 bis 80 Mark zu löſen. Höhere Be— träge geben ſelbſtändige! zeichnungen. Wenn die Friedens- glocken läuten und wir unſere Helden als Sieger empfangen, dann ſollen auch unſere Schulkinder ſagen können: Auch wir haben unſer Scherflein beigetragen zum ehrenvollen Frieden. 5 Gemeinderatsſitzung. In der letzten Mittwochs— Sitzung ſtand die Friedhofserweiterung auf der Tagesord— nung. Beſchloſſen wurde, vorerſt noch von der Erweiterung abzuſehen und bis auf Weiteres die Beſtattungen auf dem ſrelliegenden Teile der Kriegerbegräbnisſtätte vorzunehmen. Feſtakt. Zu einem kleinen Feſtakt geſtaltete ſich die zitzung des Gemeinderats vom letzten Mittwoch. Herr Bür— germeiſter Lamberth gedachte vor Eintritt in die Tagesord— nung des 25jährigen Regierungsjubiläums Sr. K. Hoheit Großherzogs Ernſt Ludwig. In ſchwungvoller, patrio— A Rede feierte der Herr Bürgermeiſter die hervorragen— n Geiſtesgaben unſeres Landesvaters, dem das heſſiſche Volk allzeit in Liebe, Treue und Verehrung zugetan iſt. In unſerm Großherzog finden wir den eifrigen Förderer von ſtunſt und Wiſſenſchaft, Handel und Verkehr ſind unter ſei— ner Regierung emporgeſchnellt, für die Landwirtſchaft und den Handwerkerſtand hat er immer weiſe Fürſorge getroffen, Kirche und Schule ſind im blühen, der Arbeiterſtand verehrt unſern Landesherrn als den treuen Förderer der Sozialgeſetz— gebung. Während ſeiner 25jähr. Regierungszeit hat unſer Großherzog das Staatsweſen mit Weiſe und großer Geſchick— lichkeit und Hingabe an feln Volk geführt, deshalb wollen wir freudigen Herzens ihm Dank und das Gelöbnis unwan— delbarer Treue aufs neue darbringen. Die ernſte Zeit hatte nicht erlaubt, das Jubiläum feſtlich zu begehen. Mit unſerm Großherzog wollen wir wünſchen, daß der ſchreck— liche Krieg bald ſiegreich beendet ſein möge, zum Segen und zur Wohlfahrt unſeres engeren und großen deutſchen Jaterlandes. Lorſch, 20. ſchloß heute, zur 6. Nillion zu zeichnen. Lorſch be— Bezirksſparkaſſe von einer Summe März. Die Kriegsanleihe die — Die Kadetten. In den letzten Tagen konnte man viel von den Kadetten oder der kadettiſchen Partei in Rußland leſen, die den Aufſtand eingefädelt und ſich an die Spitze der proviſoriſchen Regierung geſtellt haben. das Wort hat natürlich mit der bei uns üblichen Be- zeichnung für angehende Offiziere in den verſchiedenen 11 Erziehungsanſtalten nichts zu tun, ſondern rührt von den beiden e des eigentlichen Namens der Partei her: K. D.— Konſtitut tionelle De— mokraten. 155 Erhöhung der Fleiſchration? Wie die Tägl. Rundſchau“ erfährt, iſt damit zu rechnen, daß binnen kurzem die zugeteilte Fleiſchmenge eine nicht unbeträcht liche Erhöhung erfahren wird. Dagegen werden die Brotrationen vorerſt nicht erhöht werden. — Kartoffeln nachſehen! Durch die Winterlage— rung, Froſt uſw. haben die Kartoffel- und Kohlraben— vorräte da und dort notgelitten. Um weiteren Schaden abzuwenden, ſind dieſe Vorräte ſorgfältig umzuarbeiten und auszuleſen. — Rentenbezug und Arbeitslohn. Amtlich wird aus Berlin geſchrieben: Der Staatsſekretär des Innern hat dem Arbeitsausſchuß der Kriegswitwen- und Waiſen— fürſorge in Berlin auf eine diesbezügliche Eingabe mit⸗ geteilt, daß im Bereiche der Verwaltungen der Reichs— Und der preußiſchen Reſſorts der Arbeitslohn der Kriegs⸗ hinterbnebenen, inabeſondere der Kriegerwitwen gründ— ſätzlich nur nach der Leiſtung ohne Rückſicht auf Rentenbezüge— bemeſſen wird. Voll leiſtungsfähige Kräfte werden alſo ganz genau ſo entlohnt, wie ſolche, die über keine Rente verfügen. Dies iſt ſchon deshalb ganz ſelbſtverſtändtich, weil ja die Hinterbliebenenrente mit der Leiſtungsfähigkeit der Hinterbliebenen in gar keinem Zuſammenhange ſteht. Es darf wohl erwartet werden, daß auch in privaten Betrieben in gleicher Weiſe verfahren wird. iffddadhaggegaehmn Wart Ihr dabei im Schützengraben, bei eiſiger Kälte, bei glühender Hitze, in Lehm und Dreck, in Näſſe und Regen, wenn nach wochenlangem hölliſchen Trommelfeuer der raſende Feind zum Sturme rannte und an unſrer Helden ſieghafter Wehr ſich blutige Schädel holte? Wart Ihr dabei im einſamen Anterſeeboot, weit draußen im unendlichen Meer, in Sturm und Drang, in Not und Tod, auf erfolgreicher Jagd nach dem Engländer? Wart Ihr dabei, wenn unſere Flugzeuge und Zeppeline ſich trutzig und verwegen den feindlichen Geſchwadern enigegenwarfen zum Schutz unſerer Kinder, Frauen und Greiſe, unſerer blühenden Städte und Dörfer? So ſeid wenigſtens jetzt dabei wenn es gilt, im ſichern Schoß der Heimat ohne Gefahr für Leib und Leben am großen Ziele mitzuwirken. Es geht der Entſcheidung entgegen! Wer Kriegsanleihe zeichnet, ver— kürzt den Krieg, beſchleunigt den Frieden. Wer aber jetzt noch dem Vaterland engherzig ſein Geld vorenthält, demſelben Vaterland, dem unſre Söhne, Brüder und Väter ihr Leben opfern, der hilft unſern Feinden. Die 6. Kriegsanleihe iſt eine Ehren⸗Arkunde, die jeder beſitzen muß. aal f 0 U 0 l 0 0 f e hgggunnne— Vergütungsſätze für 9. aturalverpflegung. Durch eine Verordnung des Bundesrats vom 15. März 1917 ſind 1 Vergütungs zſätze für Naturalverpflegungeſo⸗ wohl für Offiziere, Sauitätsoffiziere und obere Beamte, als auch für Maunſchaften und Unterbeamte mit Rück⸗ ſicht auf die Teuerung für die Kriegsdauer wie folgt erhöht worden: N a) volle Tageskoſt mit Brot 2 Mk., ohne Brot 1,85 Mk.(bisher 1,50 Mk. bzw. 1, 35 Mk.), b) Mitt lagskoſt mit Brot 1 Mk., ohne Brot 0,90 Mk. (bisher 0,72 Mik. bzw. 0,67 Mk.), c) Abendkoſt mit Brot 0,67 Mk„ohne Brot 0,62 Mk.(bisher 0,62 Mk. bzw. 0,67 Mk! d) Morgenkoſt mit Brot 0,33 Mk., ohne Brot 0, at(bisher 0,31 Mk. bzw. 0, 6 Mk.). ——.— 0 N Verkaufsverbot für Petroleum. Vom 1. April ds. Is. ab Petroſeum zu Leuchtzwecken an Wiederverkäuſer und pom 1. Mai an auch an Ver⸗ braucher nicht mehr abgeſetzt werden. Reiſebratmarklen. Um dem im Schwange gehenden Mißbrauch der Reiſebrytmarken zu ſtenern, hat die Reichsgetreideſtefle beſchleſen, die äußere Form der Marken zu ändern, indem ſie künftig einen Wertpapier- unterdruck in Geſtalt eines weißen Reichsadſers erhalten.“ „Auf der rechten ſind die Marken mit einer fort lauſenden Durchlochung verſehen und bei Verabfolgung von Gebäck müſſen die Bäcker, Gaſtwirte uſw. ſofort; den rechts Durchlochung befindlichen Teil der! Marken abtrennen. In Gaſtwirtſchaften hat die Ab⸗ trennung nicht durch die Bedienung(Kelluer), ſondern durch die Perſonen zu erfolgen, die das Gebäck an die Bedienung ausgeben. Der abgetrennte kleine Teil brancht nicht aufbewahrt zu werden. Vom 16. April ds. Is. ab hat nur noch die neue Reiſebrotmarke Gültiakeit. Mannheim, 23. März. Ein 16jähriger Jeutershauſen verſetzte einem 17jährigen einen Dolchſtich in den Rücken. Der verhaftet Von der Strafkammer wurde die 27jährige Freiburg wegen ver⸗ ſchiedener Hochſtapeleien zu ein Jahr Gefängnis ver- urteilt. 18 Heidelberg, 23. März. Wegen Unterſchlagung und Urkundenfä würden hier einer Fabrik! angeſtellten verhaftet. Sie Quittungen. gefälſcht und die etwa Mark ge⸗ jchädiat („) Durbach bei ſiher des Schloßgutes hatte letzter Tage eine ſelbſtgezogeuer 1— Darf Seite von der * g- löhner Tag⸗ löhner Täter iſt pon pon hier (Einilie Bruder aus zwei in hatlen 10000 chung üng Kaufleute Firma um Ofſenburg, 23. März. Der Be- Grohl, Frhr. Zorn von Bulach, Verſteigerung von 15000 Liter Edelweine anberaumt Das Hektoliter Weißherbſt war zu denn Preis von 400 Mk., verſchiedene, Sorten Cleyner und Bordeaux zu 450 Mk. veranſchlagt.“ Von 128 ausgebotenen Hektolitern wurden 78 Hektoliter; zum Auſchlag, einige wenige um etliche Mark darüber, abgeſetzt Die deutſchen Kriegsminiſter zur ſechſten Kriegsanleihe. opferfreudiges Volk gibt immer wieder ge— alle möglichen guten Zwecke. Wer für die ſechſte Kriegsanleihe zeichnet, gibt für die beſten Zwecke, für die Exringung des Friedens. Deſſen Wohltat kommt allen zugute. Die Zeichnung der Kriegsanleihe iſt daher eine alles umfaſſende Wohltätigkeit. Aber ſie iſt kein Opfer das Geld kommt an den Geber Zinſen zurück. Daher kaun ein jeder geben, In Gelde hangen ich leichten Herzens von Nur etwas Mut gehört dazu, der Mut daß Deutſchland ſiegt, weil es ſiegen will.“ v. Stein N und Kgl. Preuß. Kriegsminiſter. „Unſer waltige Summen für mit hohen mag en ihm tre gu glaub zen, oder General der Artillerie „Jetzt Vorwärts au den Feind, und Eiſen!“ glilt's! mit Gold v. Hellingrath und Kgl. Bayeriſcher * Generalleutnant Kriegsminiſter. Deutſche, haben den Sieg; das Volk hält in der Heimat wacker durch; nun ſparet weiter und gebt willig Euer Geld dem Valerlande zur großen letzten Eutſcheidung!“ 37 N v. Wilsdorf 8 6 und K. Sächj. Staats—⸗ * „Eure Waffen Generalleutnant u. Kriegsminiſter. „Wer könnte zurückbleiben, wenn es gilt, dem Vaterlande die Mittel zur Verfügung zu ſtellen und die Reihen ſeiner heldenmütigen Kämpfer vollzählig, ihr Schwert ſcharf zu erhalten!“ 5 * v. Marchtaler. Jufanterie und Kgl. Württ. Kriegsminiſter. wollte, ja, wer General der * Mau zeichnet Kriegsauleihe bei jeder Bank, Kreditgenoſſeu⸗ ſchaft, Sparkaſſe, Lebensverſicherungsgeſellſcha ft, Poſtanſtalt. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Sonntag, den 25. März. Uhr: Gottesdienſt. Uhr: Kindergottesdienſt. S Uhr: Jugendvereinigung. 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung. Mittwoch, den 28. März 1917. Abends 8½ Uhr: Männerverſammlung im Kreuz“(Emil Schneider). Donnerstag, den 29. März. Abends 8½ Uhr: Strickabend. Vorm. 10 Vorm. 11 Abends Abends „Roten Kanzler und Volk. — Eine Kanzlerrede über innere Politik.— Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe, wo es aus Anlaß der Ablehnung der Diätenvorlage durch das Herrenhaus zu lebhaften Debatten kam, nahm auch der Reichskanzler v. Bethmann 1 das Wort zu ſolgender hochbedeutſamen Rede: „Zu dieſer hochpolitiſchen Debatte gibt das Diätengeſetz ſa nur miſtelbaren Anlaß. Die Ablehnung durch das Herrenhaus war ſein gutes Recht, daß er davon Gebrauch gemacht hat und die Form, in der das geſchah bedauere ich. Die Vorlage kann erſt in eiker neuen Landttagsſeſſion wieder erſcheinen. In Bewegung geſetzt ſind die Geiſter aber durch die Reden im Herrenhauſe. Hier kann ich mit den Herren, die im Herrenhauſe geſprochen haben, nicht polemiſieren, ich kaun nur meine Stellung zu den allgemeinen politiſchen Fragen präziſieren, und vielleicht ergiebt ſich daraus ein Gegenſatz zu den Anſchauungen des Herrenhauſes. Gegen die ſehr ſcharfe und bitte de Kritik im Herrenhauſe am Reichstag muß ich Widerſpruch erheben. Parlament im Deutſchen Reich muß Reichs— politik treiben. Wenn ich auch nicht immer einer Anſicht mit dem Reichstag geweſen bin, ſo darf doch kein Menſch in Zweifel ziehen, daß der Reichstag in dieſen bald drei Jahren dem Vaterlande und dem deut— ſchen Volke Dienſte geleiſtet hat, wie noch kein Parlament der ganzen Welt. Ich habe im Reichstag meine unerſchütterliche Überzeugung ausgeſprochen, daß das Erleben dieſes Krieges zu einer Umgeſtaltung unſeres innerpolttiſchen Lebens in mancher Beziehung führen wird und führen muß, allen Wider— ſtänden zum Trotz. Die Herren von der Linken wollen Taten ſehen. Nichts wäre mir lieber, als wenn ich die Abſichten, die ich für das Heil unſeres Vaterlandes für not— wendig halte, baldmöglichſt durchführen könnte. Die Staatsregierung wird eie Reform des preußiſchen Wahlrechts vorſchlagen. Da dieſe aber unzweifelhaft zu ſchweren inneren Kämpfen führen wird, die wir in einer Zeit nicht ertragen können, während wit noch vom Feind berannt werden, ſo kann dieſe Reform nicht ſchon jetzt in die Hand ge— nommen werden. Über den Geiſt, dem ich neben den Paragraphen immer noch eine gewiſſe Be— deutung zuſchreibe, habe ich mich wiederholt hier und unmißverſtändlich ausgeſprochen. Der Kern— punkt für mich iſt ſolgender: nach dem Kriege werden wir vor ſo gewaltigen Auf— gaben ſtehen, daß jedermann im Volke mit Hand anlegen muß, wenn wir uns herausarbeiten wollen. Auch eine ſtarke aus— wärtige Politik wird notwendig ſein. Unſeren Feinden werden wir nicht mit großen Worten, ſondern nur mit der inneren Stärke des Volkes gegenübertreten können. Dazu muß das zur wunderbaren Wirklichkeit gewordene hewußtſein beibehalten und beſtärkt werden. Eine ſolche Politik der Stärke können wir nur führen, wenn die politiſchen Rechte der Ge⸗ ſamtheitdes Volkes inallenſeinen Schichten, auch in ſeinen breiten Maſſen, vollberechtigte und freu— dige Mitwirkung an der ſtaatlichen Arbeit ermöglichen. ſere Zukunft, damit wir leben können Wären wir nicht entſchloſſen, die Folgerungen, die ſich aus dem Erleben dieſes Krieges er— geben, in allen politiſchen Fragen, beim Ar— beiterrecht, beim preußiſchen Wahlrecht, bei der Ordnung des Landtags im ganzen rückhaltslos u ziehen, dann gingen wir inneren Erſchütte— ungen entgegen, deren Tragweite kein Menſch übtzſehen kann. Ich werde dieſe Schuld nicht auf mich laden. Wehe dem Staatsmann, der die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wehe ihm, wenn er glaubt, daß wir nach einer beiſpielloſen Kataſtrophe, deren Umfang wir Mitlebenden und Mit— handelnden noch gar nicht verſtehen können, glaubte, er könne wieder anknüpfen an das, was vorher war, er könnte neuen und jungen Wein in die alten Schläuche füllen, dieſem Jedes Reiche noch innewohne. Staals-⸗ Das erfordert un⸗ ohne daß dieſe zerſprengt würden?! Staatsmann! Ich will und werde dieſe Gedanken durchführen. Ich werde mein Letztes daran geben. Jeder, dem die Stärke unſeres Volkes am Herzen liegt, muß mit⸗ arbeiten, daß nach dieſen Opfern ein ſtarkes und junges Volk aus dem Verderben und aus dem Unheil hervorwachſe. Auch wenn wird, gebe ich die Hoffnung nicht auf, daß wir ſchließlich alle an dieſem Ziel zuſammenarbeiten werden in der Hoffnung, etwas Gutes zu er— reichen. Dieſe Gedanken ſind groß geworden in der größten geiſtigen Erhebung, die ich in meinem Leben gekannt habe. Denn ich habe Zeuge ſein dürfen, wie ein Volk bis zu ſeinem letzten Sohne in Not und Tod und Geſchloſſenheit um ſein Leben ringt. Über die Fragen des Tages, der Zwang der Verhältniſſe ein übermächtiger ſein Wehe legenheit. über Diätengeſetz und Fideikommißgeſetz ſoll uns Ihre bluligen Verluſte waren ſehr groß. Im übrigen iſt der Verluſt Bagdads für die Türken nur von politiſcher Be⸗ deutung. Ihre Front wird verkürzt und der Nachſchub erleichtert. Das Vordringen der Engländer im Irak hatte auch eine Zurückverlegung der perſiſchen Front zur Folge, die ohne Druck des Gegners vorgenommen wurde. Frankreichs wahre Friedensſtimmung. Daß die Wahrheit über die Zuſtände in Frankreich und England nicht in den Zeitungen dieſer Länder ſteht, weiß nachgerade jedes Kind. Sogar ein franzöſiſches und engliſches Kind weiß es allmählich; und Mündige mucken ab und zu mal auf und ſchelten über die Verlogen⸗ heit ihrer Preſſe in Vergangenheit, Gegenwart herausheben eine Einigung über all dieſe Fragen. und Zukunft. Aber auch aus dieſen gelegent— Uns alle beſchäftigt dochnur der Gedanke, wie führen lich über die Grenzen tönenden Schellreden er⸗ fährt man die Wahrheit nicht in der unge wir dieſen Krieg zu einem ſiegreichen Ende? Kein anderer Gedanke ſoll und darf uns im Innern erſchüttern. Nur mit der Anſpannung der äußerſten Manneskraft kann dieſer Krieg ge— wonnen werden, und weil zu dieſer Kraft auch Wahrheit gehört, habe ich mich für verpflichtet gehalten, meine Anſichten ganz offen auszu— ſprechen. Ich habe nichts damit gewollt, als meinem Volk zu dienen, das Gott erhalten wolle. verſchiedene Uriegsnachrichten. Deutſchlaud hält durch. Wie Schweizer Blätter zu berichten wiſſen, haben Angehörige der Reiſegeſellſchaft des früheren amerikaniſchen Votſchafters in Berlin, Gerard, ſich dahin geäußert, daß Deutſch— land mittels ſtrenger Einſchrän— kung in der Lebenshaltung im Kriege durchhalten werde. Sie warnen Amerika vor der furchtbaren Macht, die dem Deutſchen 1. überlegenheit der deutſchen Flieger. „Wie das engliſche Publikum über die ſtarken Fliegerverluſte beunruhigt wird, geht aus einer der letzten Unterhausſitzung hervor. Sir H. Dalziel ſtellle dort nach einem Amſterdamer Bericht an den Kriegsminiſter die Frage, ob die engliſche Regierung den drahtloſen deutſchen Bericht, daß 18 engliſche Flugzeuge an einem Tage im Weſten abgeſchoſſen worden ſeien, für richtig halte. Me Pherſon antwortete auf die Frage, die Regierung gebe keineswegs die Richtigkeit irgendeines deutſchen drahtloſen Berichtes zu. Es ſei klar, daß ſalſche Erklärungen ausgeſchickt würden, um die Wahr— heit herauszubekommen. Dalziel fragte darauf: Kann das ehrenwerte Mitglied die Verſicherung geben, daß wir immer noch die Herrſchaſt in der Luft beſitzen? Me Pherſon antwortete:„Ich N denke, daß ich dieſe Verſicherung geben kann.“ nung, kann, Leute in ſchminkten Deutlichkeit, wie ſie aus den Briefen der Angehöriben an die Kriegsgefangenen in Deutſchland ſpricht. a Ein auf Urlaub befindlicher franzöſiſcher Mit— kämpfer ſchreibt an ſeinen gefangenen Freund: ganzen Lande, und wenn man auch(weit von der Front) noch einige wütende Patrioten findet, beſonders ſolche, die in keinem militäriſchen Verhältnis ſtehen, wenn ferner die Re— gierung im Einverſtändnis mit den verbün— deten Regierungen entſchloſſen iſt, den Kampf ſortzuſetzen, ſo iſt es dennoch Tatſache, daß das Volk in ſeiner ungeheuren Mehrheit genug davon hat und wünſcht, daß dieſes Unglück ein Ende nehme. Glauben Sie, daß auf hundert franzöſiſche Soldaten fünfund— neunzig entſallen, die gezwungen gehen, vier aus Ehrgeiz, um ſich die Streifen zu ver— dienen und vielleicht ein einziger aus Patriotis— mus. Das Wort Patriotismus verbunden mit dem andern:„Opfermut“ überſchwemmt die offiziellen Reden, entſpricht aber nicht der Stimmung des Volkes. Niemals hat man mehr von Frieden geſprochen als jetzt. Das iſt ein gutes Zeichen, faſſen Sie Mut, alles wird bald zu Ende gehen...“ Zeichnet die ſechlte „E Kriegsanleihe! Wenn man mit ſolchen Brieſſtellen, die nichts weniger als vereinzelt ſind, die blöden Reden vergleicht, die in der Kammer zu Paris gehalten werden, ſo ſteigert ſich die Neugier, wie ſich die Herren Regierenden mit der wahren Meinung ihres Volkes bei der großen Abrech— die nicht lange auf ſich warten laſſen abfinden werden. Selbſt die einfachen Frankreich ſcheinen ſich ſchon nicht 1 mehr täuſchen zu laſſen von den Tiraden in der Die Kämpfe im Oſten. Der Vorſtoß der Verbündeten an der Nara— jowla, bei dem außer den gemeldeten 2 zieren, 256 Mann, Offi⸗ 7 Maſchinengewehre und 2 Minenwerſer erbeutet wurden, kam einem ruſſiſchen Unternehmen zuvor. Die Ruſſen hatten eine umſaſſende Minenſprengung vorbe— reitet. Vier Stollen waren gegen unſere Stellungen vorgetrieben, von denen zwei von 90 bezw. 60 Meter Länge bereits geladen und gedämmt waren. Dieſe Stollen wurden ſämt— lich von Pionieren der Verbündeten geſprengt. Außerdem wurde die ganze Stellung gründlich und ſachgemäß zerſtört. Sie wurde ſo lange beſetzt gehalten, bis alle Arbeiten in Ruhe erledigt waren. Die im Heeresbericht vom 13. gemeldete Geſangenenzahl bei Zloczow—Tarnopol erhöht ſich auf 337. 45 Der Fall von Bagdad. Von unterrichteter nahme Bagdads durch Die Engländer verdanken nehmlich ihren Erfolg vor⸗ Off Franzoſen nicht dieſen allein, die Belgier, für die ja an— geblich Englands mitleidiges Herz das wahren Wert ihrer Freunde und Befreier. klugen Brief einer belgiſchen Dame an ihren gefangenen „Wir aber ihrer vielfachen zahlenmäßigen Über- mals Offentlichkeit. ö N Wer aber daran ſchuld iſt, daf daß nicht auf— gehört wird, vor allem noch ein Intereſſe daran zu haben glaubt, daß weiter gekämpft, getötet, intelligenten klarer. Und wird, das wird den aller Klaſſen immer verwüſtet Schwert gezogen, täuſchen ſich auch nicht mehr über den f belgiſchen Offizier, bezeichnende Stelle: kommen nun ſchon wir ſo weiter„ge— einen höchſt und ſie wenn Mann, ſich dieſe gewinnen und ſindet 2½ Jahre, winnen“, haben wir nachher kein Hemd mehr der Engländer zum Anziehen. Ich glaube, denkt, er ſpielt Würfel: er würfelt bis jetzt noch immer, aber nur ſchlecht...“ Die Folgerungen aus ſolchen Erkenntniſſen kurz — wenn L. und energiſch die Worte hinhaut:„— eines Tages die Engländer nach Im zieht ein gefangener Franzoſe in einem Seite wird über die Ein— Brief an ſeine Frau, die im beſetzten Gebiet die Engländer geſchrieben: in L. auf den Frieden wartet, indem er kommen ſollten, ſo wirſt Du ſie empfangen wie Vieh!“... Unſererſeits beſtehen gegen Er⸗ füllung dieſes Wunſches keinerlei Bedenken. Bloß— die Engländer werden kaum mit Sir Haigh ins beſetzte Gebiet nach L. kommen. Allenfalls ſpäter im Frieden, mit Cook Politiſche Rundſchau. Deutſchland. * Die rumäniſche Regierung hatte bei Ausbruch des Krieges nach der Abreiſe der mit dem kaiſerlichen Geſandten zurückgekehrten Deutſchen noch neun aus dienſtlichem Anlaß in Rumänien befindliche deutſche Herren der Zentral-Einkaufsgeſellſchaft und des Kriegs- miniſteriums zurückbehalten. Nach langen Verhandlungen mit der rumäniſchen Regierung iſt es gelungen, die Heimkehr dieſer Deutſchen ſicherzuſtellen. * Durch einen Gnadenerlaß des Großherzogs von Heſſen anläßlich ſeines Jubiläums ſind die Strafen wegen Majeſtäts beleidigungen, Beleidigung von Be⸗ amten und Behörden, Zuwiderhandlungen gegen Beſtimmungen des Forſt-⸗ und Feldſtrafrechtes uſw., ſoweit dieſe Strafen ſpäteſtens bis zum 13. März 1917 rechtskräftig geworden ſind, im Gnadenwege erlaſſen worden. * Bei der Reichstagserſatzwahl im Kreiſe Potsdam VII(Potsdam⸗Spandau⸗ Oſthavelland), die für den bisherigen Vertreter Dr. Karl Liebknecht ſtattzufinden hatte, wurde der Kandidat der ſozialdemokratiſchen Fraktions⸗ mehrheit Gewerkſchaftsbeamter Emil Stahl gegen den Kandidaten der Minderheit Dr. Mehring mit großer Mehrheit gewählt. Das Stimmenverhältnis beträgt etwa 15 000 zu 5000.— Bei der Wahl im Jahre 1912 wurden abgegeben: für Dr. Liebknecht(Soz.) 21505, für den Koanſervativen bzm. Reichs⸗ parteiler 12 038, für den Fortſchrittler 11063, für den Zentrumskandidaten 712 Stimmen. In der Stichwahl ſiegte Dr. Liebknecht(Soz.) mit 24 299 Stimmen über den Reichsparteiler, den 20 369 Stimmen erhielt. England. * Die wirtſchaftliche Lage geſtaltet ſich immer ſchwieriger. Der Zucker iſt offenbar beſonders knapp. Ein Mitglied des Nahrungsmittelamts erklärte, daß ein Plan er⸗ wogen werde, wonach Zucker in den Schulen für Kinder und auf den Bürgermeiſterämtern für Säuglinge zur Verfügung geſtellt werden ſoll. Die Kartoffelnot iſt in den letzten Tagen noch ärger geworden. Aus zahlreichen Zu— ſchriften an Londoner Blätter geht hervor, daß viele Perſonen ſeit Wochen keine Kartoffeln mehr bekommen haben. Kaffee iſt auch ſehr ſchwer zu bekommen und außerdem nur zu ſehr hohem Preiſe. Wie der Daily Telegraph' meldet, teilte der Bürgermeiſter von Newcaſtle den Stadtverordneten mit, daß England vor— ausſichtlich innerhalb eines Monats zur Zwangs— zuteilung einer großen Zahl von Nahrungs- mitteln übergehen werde. Holland. * In Schiffahrtskreiſen erzählt man ſich, daß die engliſche Regierung wegen der Weigerung der niederländiſchen Regierung, den bewaffneten engliſchen Handelsdampfer„Prin— ceß Melita“ in einem niederländiſchen Hafen zuzulaſſen, Schritte unternommen habe. * Nach einer Meldung der„Niederländiſchen Telegraphenagentur“ verurteilte der Haager Ge— richtshof den Chefredakteur des, Tele⸗ graaf“, Schröder, wegen eines Artikels, in dem der Ausdruck„gewiſſenloſe Schurken Zentraleuropas“ vorkam, zu drei Monaten Gefängnis. Rußland. * Obwohl die ruſſiſche Regierung auf das peinlichſte beſorgt iſt, gelangen doch immer wieder Nachrichten in das Ausland, beſonders nach Schweden, die erkennen laſſen, wie ernſt die Lage iſt. So berichtet, Stockholms Dagens Nyheler“, daß die Eiſenbahnbrücke über die Newa, das Verbindungsglied zwiſchen dem finnländiſchen und ruſſiſchen Eiſenbahnnetz, von ruſſiſchen Aufrührern geſprengt worden iſt. Drohnen. Roman von M. Berger. (Fortſetzung.) „Wir werden uns hier in aller Gemſtsruhe eim Glas Wein und eine Upmann ſchmecken laſſen,“ wandte der Baron ſich an den Kom— merzienrat und an Grübel, der es ſich bereits an einem Tiſche bequem gemacht hatte.„Neue Sendung empfangen, vorzügliche Qualität, bin ſehr damit zufrieden. Darf ich ihnen offerieren?“ Er bot den beiden Herren eine Zigarre an und beſtellte bei dem Kellner, der ihnen auf dem Fuße gefolgt war, eine Flaſche Wein, die dieſer ſofort brachte. „Die Anzapfungen unſerer Gegner, lieber Baron,“ ſagte der Kommerzienrat und ſetzte ſeine Zigarre in Brand,„ſind mir, meinen per⸗ ſönlichen Beziehungen zu unſerem Kandidaten wegen, zwar ſehr fatal, allein auch ich halte es für das beſte, vorläufig darauf nicht zu rea— gieren!“ „Unſer Kandidat iſt über dieſe Angriſſe er⸗ haben,“ warf ſich Grübel energiſch für den Direklor ins Zeug.„Andere Waffen, als die der Verachtung hat der Ehrenmann gegen un⸗ verſtändliche Drohungen nicht. Wir kennen ihn ſeit Jahren; ſo jung er iſt, hat er ſich große Verdienſte erworben, die den Gegner ſicher er⸗ bitterten. Warum ſchwiegen die Herren damals und weshalb heute die Angriffe? Wie ich denke, ſo denken auch meine Freunde.“ „Man kennt 15 er iſt Kavalier, aber man kennt ſeine Familie nicht!“ ſchnarrte der Baron. 0 9 eine „Und wenn er aus dem Hinterhauſe ſtammt.“ ſagte Grübel,„wo, ich weiß es genau, manch⸗ mal alles drunter und drüber geht, wir werden ihn deshalb nicht weniger achten, im Gegenteil, wir werden erſt recht zu ihm halten und Mann für Mann ihn wählen.“ „Die Sentiments ſind verſchieden!“ meinte der Baron und nahm einen Schluck Wein. „Für ſeine Geburt kann niemand etwas!“ zweiten Male die Zigarre an. „Darüber bin ich anderer Anſicht,“ wider— ſprach der Baron.„Das Walten Gottes zeigt ſich gerade hier. Ohne Beſtimmung wird niemand geboren. Doch das ſind An— ſichten.“ „Das ſind allerdings Anſichten, über die ſich latſächlich mit manchen Leuten nicht ſtreiten läßt!“ entgegnete Grübel anzüglich. „Das Moſelblümchen ſcheint etwas von dem Geiſt, der ſtets verneint, in ſich zu haben, ſo oft ſie ihm verfallen ſind, meine Herren,“ miſchte ſich jetzt der Kommerzienrat in das er— regt werdende Geſpräch der beiden Tiſch— genoſſen,„ſtreiten Sie um des Kaiſers Bart. Unſer Kandidat, das erwarte ich von ihm, wird ſich zur rechten Zeit ſchlagend und glänzend ver— leidigen.“ „Und wenn er dennoch ſchwiege?“ wandte der Baron ein. „Würde ich ihn zur Rede zwingen!“ ent⸗ gegnete der Kommerzienrat energiſch. „Damit wäre ja die Sache abgemacht, indes glaube ich, daß hier das Schweigen der Ver⸗ achtung angebracht wäre,“ ſagte Grübel.„Wie entgegnete Grübel ärgerlich und zündete ſich zum dem an. mir Dr. Beer andeutete, ſcheint die Sache nicht ſondern von falſchen von politiſchen Gegnern, Freunden ausgeheckt zu ſein.“ „Schon möglich,“ ſtimmte der Kommerzien- rat bei,„hat doch der Menſch unter ſeinen Freunden die ſchlimmſten Feinde.“ „Wir können die Verantwortung für die perſönlichen Gegner des Kandidaten in unſeren Reihen nicht übernehmen,“ ſchloß ſich der Baron „Es genügt, daß wir ihn aufgeſtellt haben und ſeine Wahl mit allen Kräſten fördern; garantieren können wir unmöglich für alle und jeden!“ * Grübel. „Mein Gott,“ wandte ſich der Kommerzien— rat an Grübel,„a biſſel Lieb, a biſſel Treu, a biſſel Falſchheit iſt alleweil in der Politik. Aus Gründen politiſcher und perſönlicher Natur wird uns mancher, dem wir heute noch trauen, am Eutſcheidungstage im Stiche laſſen.“ Baron von Trewitz nickte zuſtimmend mit dem Kopfe. „Würden Sie,“ fragte er Grübel,„mit Leib und Seele einen Kandidaten, deſſen perſönliche Färbung nicht die Ihre iſt, unterſtützen?“— Grübel zuckte ausweichend mit den Achſeln.— „Na, ſehen Sie, die Politik verdirbt eben den Charakter!“ Der Kommerzienrat ſtieß mit beiden Herren an, dann ſagte er, um dem Geſpräch eine andere Richlung zu geben:„Ihre Upmann iſt wirklich ſamos, lieber Baron?“ Baron Trewitz fühlte ſich geſchmeichelt. „Mir geht das Ding ümmer aus!“ knurrle Ich garantiere für meine Freunde,“ meinte Grübel, indem er zum dritten Male die Zigarre in Brand ſetzte. „Ja, lieber Freund,“ lachte der Baron. „Havanng muß man rauchen lernen; nicht für alle iſt dies Kraut gewachſen.“ „Iſt wohl gewiſſen Menſchen ſchon vor der Geburt gelernt worden!“ entgegnete Grübel malitiös. „Ich muß doch bitten, meine Herren, dieſe ewigen Hänſeleien zu unterlaſſen,“ ſagte der Kommerzienrat ernſtlich erzürnt. „Lieber Kommerzienrat,“ lachte jetzt Grübel beluſtigt,„ereifern Sie ſich doch nicht, der Baron und ich verſtehen uns ganz gut; wir florettieren nur manchmal!“ Herr von Hupfer näherte ſich jetzt den Herren; er war zu dem Eutſchluß gekommen, heute abend die Bombe zum Platzen zu bringen. „Halten wohl Sitzung ab, meine Herren!“ lachte er und nahm au dem Tiſche Platz. „Immer Arbeit!“ „Könnteſt dir ein Exempel daran nehmen,“ gab der Kommerzienrat kurz zurück. „Im Weine arbeiten, dünkt mich nicht allzu ſchwer!“ erwiderte Hupfer ſchlagfertig. „Sie tanzen nicht?“ ſchnarrte der Baron. „Ziehe Wein vor!“ antwortete Herr von Hupſer und ſetzte ſich eine Zigarette in Brand. „Fuchs, dem die Trauben zu hoch häugen!“ „Wie meinen Sie das, Herr Grübel?“ wandte ſich Hupſer an dieſen. In dieſem Augenblick intonierte das Orcheſter einen Ländler. g beſetzt, ſelbſt auf den oberſten Galerien dicht reden. Eng Aste ſlecken die Köpfe zuſammen. Immerhin iſt es fünf 5 einer bedauernd. Er meint die Garde von Kauf⸗ leuten, die ſich hier verſammelte, um gewaltige Unmſätze zu machen. gniſche Produkte zu erlangen und ſie dahin zu befördern, wo ſie am meiſten verlangt wurden. Der Preis ſtieg mit jedem Knoten, den die Frachldampfer zurücklegten. „Garde“ ſich ſo ſicher. der mand,„da begann das Pech! „Beim Backer“. Ein Petersburger Stimmungsbild.) Um 2 Uhr nachmittags, ſo erzählt Rußkoja Wolja“, wird die„Börſe“ beim„Bäcker“ er⸗ net. Alle Tiſche des Kaffees ſind plötzlich unter der Decke. Ein Meer von Rauch, von Köpfen, von Gläſern und Teelöffeln. Die Ta⸗ ſaren in Vertretung der Kellner laufen mit hoch⸗ erhobenen Tabletten umher.„Hier nimm, was warteſt Du, ſchieb den Zucker weiter!“ So rufen die Tataren laut, die alle mit„Du“ an⸗ Eng nebeneinander ſitzen die Gäſte und aber nicht mehr ſo gedrängt wie vor etwa vier, Monaten. 5 „Ach, was war das für eine Garde!“ ſagt Mit beſonderer Fizndigkeit wußte ſie durch ihre Vertreter in London, New Fork, Stockholm und Tokio chemiſche und tech⸗ „Schade, ſchade!“ ſeufzt ein Herr und meint, das blühende Ge— ſchäft der„Garde“ hätte jetzt noch einen ſegens⸗ reichen Verlauf nehmen können, wenn die Spe— kulanten vorſichtiger geweſen wären. Wie ein Heringszug kamen ſie hier nach dem Kaffee ge⸗ ſchwommen und achteten garnicht auf die Polizei, die, teils in Zivil, alles beobachtete. Viele ihrer Beamten drückten allerdings— aus begreiflichen Gründen— ein Auge zu, und daher fühlte die Semſtwo und ſo erzählt je— Die Märkte mußten die Zwiſchenhändler ausſchalten, die Vorräte wurden beſchlagnahmt, die Spekulanten bekamen zum Teil Freilogis im Gefängnis, und die Polizei mußte offenen Auges auf der Hut ſein. Was jetzt noch hier anzutreffen iſt, ſtellt nur einen ſchäbigen Reſt der„Garde“ dar.“ Für den Uneingeweihten iſt das Bild, das ſich beim„Bäcker“ entrollt, noch immer ein recht lebendiges und buntes. Rechts und links ſind junge und alte, glattraſierte und bärtige Geſichter zu ſehen, elegante und einfache Koſtüme, Lackſtiefel von tadelloſer Form und ſchlichte Lederſchuhe. Beim Kaffee wird ge— flüſtert:„Brauchen Sie Kautſchuk?— Wie ſeuer iſt jetzt Aſpirin?— Wiſſen Sie, ob nach dem Süden Eilfrachten angenommen werden?“ An einem anderen Tiſche wird ein Abſchluß auf Schwefel gemacht mit der Bemerkung:„Vier Tage gebe ich Ihnen die Ware anhand. Haben Sie bis dahin keinen Drahtbeſcheid von Ihren Klienten aus Odeſſa und Roſtow, dann iſt das Angebot zurückgezogen“...„Was mag den beiden Herren fehlen, die ſo traurig daſitzen?“ fragt einer den Tataren, der mit ſchlauem Augenzwinkern murmelt:„Die beiden ſitzen ja in den Tomaten!“ Das tragiſche Paar iſt all— bekannt, Vater und Sohn kamen aus Niko— lajew, um einen Rieſenpoſten von Tomaten ab— zuſetzen, für die ihnen ein ungewöhnlich hoher Preis geboten wurde. Da eine direkte Ver— ladung nach Petersburg unmöglich war, ſo er- ſolgte ſie auf dem Umwege über Alexandrowsk und dann über den Dnjepr. Monatelang waren die Tomaten unterwegs und begannen ſchlecht zu werden, und als ſie in Petersburg endlich eintrafen, war der Preis ſo niedrig, daß die „Als der Verband der Städte zuſammentraf,“ Verkäufer ſich nicht zu dem Geſchäfte enlſchließen mochten. Sie wurden beide förmlich tiefſinnig, ſprachen den ganzen Tag nur von den Tomaten und nahmen ſich nicht einmal die Zeit, die Newa⸗-Reſidenz anzuſehen. Mit neuen Hoff- nungen kommen ſie täglich zur„Börſe“, laſſen ſich vom ſelben Tataren den Kaffee reichen und verlaſſen ſeufzend um 5 Uhr das Lokal beim „Bäcker“, das dann mit einem Male leer und verödet wird... 7— 7—* Volkswirtſchaftliches. Die Verteilung der Gemöäſckonſerven. Das Kriegsernährungsamt hat die Verteilung der Gemüſekonſerven, ſoweit ſie ſich beim Groß- und Frankfurt a. M. l ausſtellung von Arbeiten in der Schweiz inter- Kleinhandel befinden, angeordnet, und zwar in der Weiſe, daß die kommunalen Verbände gehalten ſein ſollen, Konſerven auf Lebensmittekkarten abzugeben, in der Form, daß auf jede Lebensmittelkarte eine Normaldoſe entfällt. Wer keine Konſerven erhält, ſoll dafür 3 Pfund Faßbohnen oder 4 Pfund Sauer- kohl bekommen. Wie verlautet, wird zunächſt eine allgemeine Beſtandsaufnahme zwecks Ermöglichung der Durchführung der Verteilung erfolgen. Der Brenneſſel⸗-Anbau. Im Sommer 1916 ſind große Mengen wildwachſender Brenneſſeln durch die unter Auſſicht des Kgl. preuß. Kriegsminiſteriums ſtehende Neſſelfaſer-Verwertungs-Geſellſchaſt in Berlin geſammelt worden. Man hoffte, in der Neſſelfaſer einen Erſatz für die Baumwolle zu finden, deren Zufuhr bekanntlich von England unterbunden wird. Dieſe Hoffnung iſt in erfreulichem Maße in Erfüllung gegangen. Die Neſſelſaſer, zu deren Gewinnung jetzt mehrere erprobte Verfahren zur Verfügung ſtehen, ergiebt ein Geſpinſt, welches dem aus amerikaniſcher Baumwolle geſponnenen Garn gleichſteht. Daher ſoll in dieſem Jahre die Gewinnung der Neſſelfaſer in großzügiger Weiſe betrieben werden. Neben die Sammlung der wildwachfenden Brenneſſel ſoll der die Gewißheit gegeben werden, daß ſie nicht nur auf das Maß der ſtaatlichen Hilfeleiſtungen angewieſen ſein wird.— Sicher werden bald andere deutſche Städte dieſem Beiſpiel folgen. Von einem Löwen zerfleiſcht. Auf dem großen Sommerjahrmarktes in Friedenszeiten, befinden ſich ſeit Kriegsausbruch die Reſte einer Wandermenagerie, deren Beſitzer im Felde ſteht, darunter mehrere Löwen, von denen Gewalt hinter die Gitterſtäbe ihn derart, daß im Krankenhauſe, wohin abgenommen werden mußte. Eine neue Haſenkrankheit? des Weldes, insbeſondere der Haſen, J A D V Oſterreichiſche Haubitzbatterie auf der neuen Brücke it 8 G 5 So wie in dieſem Kriege ſind die verſchiedenen Heere und Heeresteile gewiß noch niemals durch- einander gewürſelt worden. Wir eilen unſeren Ver bündeten zu Hilſe, wo nötig iſt, und anderſeits folgen dieſe willig unſerm Rufe. Ebenſo auch unſere Verbündeten untereinander 8 aus, ein die des ande Ae daß jeder Verbündete Sache en planmäßige Anbau der Neſſelpflanze treten. ſtehen in Deutſchland genügende Flächen von O zur Verfügung, ſo daß der Anbau von Brotſfrucht darunter nicht zu leiden brauchte. Zur Förderung des Anbaues iſt unter der Agide des ßiſchen Kriegsminiſteriums und des Königlich preußi— ſchen Landwirtſchaftsminiſteriums von Textilinduſtriellen und Landwirten eine bau⸗Geſellſchaft m. b. H. mit dem 8 gegründet worden. armen Von Nah und fern. Arbeiten Im Palmengarten 2 Schau die Schau— Ausſtelluug von Kriegsgefangenen. iſt 3U nierter deutſcher Kriegsgefangener eröffnet worden. helfen ſich Zeichen dafür, daß wir alle nur ein Ziel kennen und! 1 28 1 Hierfür[die ſich nach dem ſeine eigene anerkennt. Bilde wackere öſterrei ihren Haubitzen über tinopel ziehen, ſie w irgendeiner Front no ſchlagendſte Beweis für unſer nur einem Willen untertan iſt APC plö in verſchiedenen Geg Haſen bewegen ö ö 0 ö F u hund laſſen den Menſchen Königlich preu- 8 herankommen. namhaſten erſten Wurf Neſſel-An⸗ Berlin kreiſen ein ſchle Brand fabrik. deutſcher und Verkaufs- Fürſorge für die Hinterbliebenen von U⸗Boot⸗Mannſchaften. Der Magiſtrat Magdeburg hat beſchloſſen, das Reichsmarine— amt zu erſuchen, U⸗Boot zu bezeichnen, deſſen Beſatzung machen könnte; vor allen Dingen der— daß ſie, ſorge geſtalt, die ſtaatlich organiſierte Fürſorge hinaus Es ſoll alſo nicht etwa ſorgeverpflichtung für die Hinterbliebenen von U⸗Boot-Leuten, die ihr Leben für das Vater— land gelaſſen haben, entbunden werden, ſondern in in „Republicain“ brach leme Feuer au wüſtung wird ſtrenges Ein weiſer ein ruſſiſche meiſter von Straßenbeleu mit folgender Nichtstuerei! weniger Wie Ne 1 Dunkelheit wirklich etwas nachts z der Stadt Magdeburg ein die Stadt zum Gegenſtande ihrer beſonderen Für falls der Beſatzung etwas zu- ſtoßen ſollte, für die Witwen und Waiſen über zur Erleichterung ihres Schickſals Maßnahmen trifft. das Reich ſeiner Für⸗ es ſoll der Beſatzung eines beſtimmten Bootes ſich eine Handlaterne mitnehmen. Exploſionen in Amerika. bekannt wird, verurſachte die (Ver. Staaten) ſtatigehabte Erp kanadiſchen Sprengſtofffabrik einen e 80 Millionen Mark. In den Fabrikar alles zu Aſchenſtaub verbrannt. Arbeiterhütten wurden vermüſtet. Menſchenleben verlorengegangen ſtreng verheimlicht. Bei der in einer Pulverfabrik in Haske wurde die ganze Orlſchaft verwüſtet, Fabrikanlagen wurden dem Erdboder pbätere 4 190 I 9 minder„vornehme“ s zwei in Magdeburg das Licht der Welt erblickt haben. Dieſer Tage wollte eine Beſucherin eines der 8 1 e,.. 5 Nich 7 l Philadelpl jungen Tiere mit der rechten Hand ſtreicheln. Richmond, Washington, Philadelphia, Dieſes aber zog den ganzen Arm der Frau mit han; ele 1 30g 11 7 und zerfleiſche ſchinen, die drei bis vier Perſonen aufnehmen die können, doch ſind auch mehrere Flugzeuge ein— Unvorſichtige alsbald gebracht wurde, der Arm 0 Aus Oſt⸗ preußen wird von eiper eigenartigen Krankheit gemacht. Dieſe Exploſion war von ganz beſonderer Gewalt. Die Erſchütterungen waren auf mehr als 100 Meilen im Umkreiſe wahrnehmbar. Die erſte amerikaniſche Luftverbindung. Die neueſte Senſation der Yankees bildet die 5 2 2 en Luftpe glinie, die jetz iſchen Nem-Mor „Roten Horn“ in Magdeburg, der Stätte des Luftverkehrslinie, die jetzt zwiſchen New⸗Vork und Newport News(Virginia) an der Oſtküſte ein— gerichtet worden iſt, und die die mehr oder Geſellſchaft des Dollar⸗ bereits in beträchtlichem Umfange be— Die Hauptzwiſchenſtationen zwiſchen Endpunkten ſind Jameſtown, Die Be⸗ landes nutzen ſoll. den genannten förderung der Paſſagiere geſchieht durch Ma— lt, die außer für den Führer nur für einen zigen Paſſagier Platz haben. Die von der unternimmt, der portation Company“, angeſetzten chen ganz amerikaniſchen Kriegs— griffen. So koſtet die Fahrt von Waſhington 375 Dollars, die Hork— Newport News und Rückfahrt 1250 iere Sonderwünſche, ſtecher nach anderen uſich die Fahrpreiſe entſprechend. Geſellſchaft, die die Fahrten Aerial Trans „Aerial Trau New eee 2 7 1„ Lypeprichltgh2 11 el chli E. rs Romanus e Angeklagten r wegen Mord— Jahren Zuchthaus Friſeur wurde inden, Silber— Allein 400 Mark Beſitz von einigen überwieſen wurden. ein Verfahren betreffend en eingeleitet. auf eine Gefängr Urteilsbegründung vom Vor— bekunde 8 für die die Die Einfuhr von ſten Ländern hat iondon verſchiedene mſ teklame— zerſchlag en henn man ſie platzen ſie mit zombe. Die vierten Eier Aufſchrift, wo— bl iſicher erklärt werk eheimnisvollen Geſchütze. La 1 1 t. Als aber te das in d näher 5 Kalen— hrift zeigt die öſiſchen Geſchütze, mit Proßjektilen n Zuſehen ſtellte man geheimnisvollen ſt, deren die Zerſchneiden ne aber iſt Dieſe wie luſtra⸗ echnik „Wie ich das meine? Als einzig paſſende Antwort auf eine unpaſſende Außerung!“ „Aber lieber Herr Grübel; Sie faſſen heute aber auch alles tragiſch auf!“ rief der Baron mmutig. „Das macht die politiſche Luft, die wir gegenwärtig einatmen,“ meinte der Kommerzien— kat und warf ſeinem Neffen einen verweiſenden Blick zu.„Das Klirren der Waffen, mit denen die politiſchen Gegner aufeinander losſchlagen, darf im eigenen Lager nicht verſtummen. Es gibt Menſchen, lieber Freund, die in an⸗ ſtändigen Verhältniſſen leben und von guter Geburt ſind, aber denen man nichts tragiſch nehmen darf, ſonſt verdirbt man ſich die Laune, und das iſt nirgends ſchädlicher, als bei einem Glaſe Wein. Ein ſolcher Menſch iſt mein Neffe, den ich hiermit darauf aufmerkſam mache, daß er künſtig weniger burſchikos in ſeinen Außerungen zu ſein hat.“ „Herr von Hupfer nahm dieſe Vorleſung mit der kaltblütigſten Miene von der Welt ent— hegen. „Lag mir vollſtändig fern,“ ſchnarrte er, „irgendwie als mit dem Glaſe Wein anzu⸗ loßen. Auweſende und ihre Damen ſind immer ausgenommen, wenn Außerungen junger Kapaliere nach Schopenhauer zurechtgeſtutzt ſind. Haben mich mißverſtanden, Herr Grübel, be⸗ dauere das ſehr. Ganz gut, denke ich, wenn Menſchen untereinander nicht alles auf die Holdwage legen. Ich z. B. denke ſo groß, daß ich Dlrefſor Faller trotz der neuen Enthüllungen der Gegner dennoch wählen worde, trotz der unangenehmen. fentahetteten Andeutungen.“ der im Auftrage der Damen, ſich bitten ließen, Doktor Beer, welche die Herren zu vernommen. „Bravo, gerade Sie ſo liberal denken.“ Herr von Hupfer runzelte die Stirn, nächſten Augenblick aber hatte er ſeine Faſſung daß ihn der„Federfuchſer und Zeitungsmenſch“, wie er ingrimmig den Journaliſten nannte, durch— ſchaute. „Von welchen Enthüllungen ſprachen Sie eigentlich, Herr von Hupfer?“ I angedrohten; machen doch böſes Blut!“ Zoll größer,“ erwiderte Grübel. Doktor Beer winkte dem Kellner, demſelben, mit dem ſich Herr von Hupſer ſo angelegentlich unterhalten hatte, was dem ſcharſen Auge des Doktors nicht entgangen war, und beſtellte eine Flaſche Selterswaſſer. „Kennen Sie dieſen Kellner?“ flüſterte er Herrn von Hupfer zu; dieſer zuckte unmerklich zuſammen. dann an die Geſellſchaft,„Ihre Damen Ihnen geſandt. Auch Ihre Frau Gemahlin, Herr Kommerzienrat, bat mich, Sie von ihr zu arißen. Die Damen haben Sie im Verdachte, wir uns keine grauen Haare wachſen; wir denken H. 0 ö. da gerade ſo groß wie Sie, vielleicht noch einige Beer ſort und dützte ſich auf die Lehne des kam, d hatte die letzten Worte des Herrn von Hupſer der Kommerzienrat, Herr von Hupfer,“ rief er ironiſch.„2 l „Herr Doktor Faller wird entzückt ſein, daß verzeihlich: kommen S im wieder gefunden; er hatte trotzdem das Gefühl, er ihnen folgen, ie einen Slat ſpielen. beruhigen.“ „Tun Sie das nicht, klor, trank aus und wir lieber perſönlich abr igen die Damen meine Her Wir vernack wir ritterlich und galant, wie es guten Deut ſchen ziemt!“ Die drei Herren eilten in den Ballſaal; He von Hupfer machte eine Bewegung, als wolle allein als der Kellner eintrat, mit den Worten feſt: Sie Nun von denen im Blatt der Gegner geſtern „Auf ein Wort, Herr von Hupfer, betrachten genau!“— ſich doch dieſen Kellner ganz Herr von Hupfer fixierte den Kellner mit unver— hohlener Neugierde; er verſtand es meiſterlich, „Na, dann beruhigen Sie ſich, darüber laſſen ö „Meine Herren,“ wandte ſich Doktor Beer geld ein, er verbeugte ſich und ging. ſeine wahren Empfindungen zu verbergen. „Nicht wahr, Herr von Hupfer,“ fuhr Doktor Stuhles, auf dem Hupfer ſaß,„er zuckt mit keiner Miene!“ „Mit keiner Miene,“ wiederholte Hupfer. „Er ſerviert ganz brillant!“ „Serviert ganz brillant.“ „Sieht paſſabel aus!“ „Paſſabel aus.“ „Verſteht Geld und Trinkgeld Der Kellner ſteckte das dargebotene Trink— mit der Servette „Wie ausgezeichnet er wünſchen Sie zu ſprechen, ſie haben mich zu umgeht, nicht wahr, Herr von Hupſer?“ Dieſer nickte zuſtimmend mit dem Kopfe. „Und iſt doch ein aus gemachter Schurke wie ſein Auftraggeber, erkennen Sie ihn nicht!“ Doktor Beer hielt ihn, 8 g Doktor ſarkaſ gebe ich Herr 1 po! hneidend der Satisfaktion!“ sfaktionsfähig ſind! Doch, Sekundanten ſenden.“ en S den Herrn, der mir Flaſche Selterswaſſer gebracht hat.“ werden unverſchämt! Häuſen Schimpf; wir ßſprechen A1 en meinen Sie doch ſpeben die Horr= io „Herr, Sie Schimpf wieder!“ auf mein Herr,“ In die Ballmuſik ab, man entgegnete der dieſem Augenblick brach hörte Gläſerklirren und ſröhliches, munteres Lachen.„Ich ſchlage mich nicht mit jedem, der ſatisfaktionsfähig iſt. Doch jedem Ehrenmann Satisfaktion; und ich habe triftigen Grund zu vermuten, daß Sie — ſatisfaktionsunfähig ſind.“ Mit dieſen Worten ließ Doktor Beer Herrn von Hupfer ſtehen und begab ſich in den Ball— Sehr ſaal. anzunehmen!“ 11. Mertens halte ſich geſchworen, den Geliebten ſeines unglücklichen Kindes zu entdecken; er ſcheute weder Mühe noch Geld, um zu ſeinem Ziele zu gelangen. Der Zufall kam ihm dabei zn Hille. Dr 9 Gortſetzung folgt.)