Damen kauft man bei Alltlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Schutzmaßregeln gegen feindliche a: 1„Fliege rangriffe. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß nach§ 9b des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 mit Gefängnis bis zu einem Jahre, beim Vorliegen mildernder Umſtände mit Haft oder Geldſtrafe bis zu 1500 M. beſtraft wird, wer die von den Polizeibehörden gegen Fliegerangriffe angeordneten Verdunkelungs— maßregeln nicht befolgt. Viernheim, den 11. Mai 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Den Schutz der Feldfrüchte. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß das Sam— meln von Unkraut nach 7 Uhr abends, ſowie der Weidegang von Nutz⸗ und Zugtieren außerhalb des Ortsbereichs verboten und ſtraf— bar iſt. Unſere Ortseinwohner bitten wir, auffälligen Perſonen ihr beſonderes Augenmerk zuzuwenden und im Betretungsfalle dem zu— ſtändigen Feldſchützen Mitteilung zu machen. Wir empfehlen genaue Beobachtung dieſer Anorbnungen. Uebertretungen müſſen ſtreug be— ſtraft werden. N Viernheim, den 9. Mai 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Lebensmittelverſorgung. Es wurde uns ein Quantum Stockfiſche überwieſen, deren Ab— nahme von den einzelnen Händlern bezw. Verkäufern aus unerklär— lichen Gründen abgelehnt bezw. verzögert wird. Wir machen des— halb nochmals darauf aufmerkſam, daß die uns zugewieſenen Lebens— mittel unter allen Umſtänden abgenommen werden müſſen, damit ſie der Bevölkerung zugänglich gemacht werden können. Es iſt durchaus nicht an der Zeit, derart wähleriſch zu ſein und es kann dieſes Ver— halten durch Nichts gerechtfertigt werden. Bei fernerer Weigerung müßten die betr. Geſchäfte auch be— züglich der anderen Lebensmittel entſprechend berückſichtigt werden. Viernheim, den 12. Mai 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Die Verhütung von Waldbränden. Wir ſehen uns veranlaßt dringend davor zu warnen, ohne ausdrückliche Genehmigung der Großh. Oberförſterek in oder an Waldungen Feuer anzuzünden. N Namentlich ermahnen wir die Eltern, ihre Kinder nicht unbe— aufſichtigt im Walde umherlaufen zu laſſen. Indem wir bemerken, daß das Polizei-, Forſt- und Feld— ſchutzperſonal mit genauer Kontrolle beauftragt und angewieſen iſt, Uebertretungsfälle unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen, laſſen wir die hier einſchlagenden Strafbeſtimmungen, außer den, die vorſätzliche Brandſtiftung betreffen, nachſtehend folgen: Reichſtrafgeſetzbuch S 309:„Wer durch Fahrläſſigkeit einen Brand der in§ 306 und 308 bezeichneten Art.(auch Inbrandſetzung von Waldungen) herbeiführt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu 900 Mk. beſtraſt.“ § 368 Ziffer 6„Mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird beſtraft wer an gefährlichen Stellen in Wäldern Feuer anzündet.“ Forſtſtrafgeſetz Art. 66:„Iſt ein mit oder ohne Erlaubnis der Forſtbehörde angezündetes Feuer verlaſſen worden, ehe ſolches gänzlich ausgelöſcht war, ſo trifft den Schuldigen nur darum eine Strafe von 1,80 Mk. ö War das Feuer in jungen, unter 40 Jahren alten Schlägen angezündet worden, ſo tritt eine Strafe von 6,90 Mk. eln. Unter Umſtänden haben auch die Eltern, Vormünder, Dienſt— herren uſw. für die Handlungen ihrer Untergebenen zu haften. Auf Grund des Art. 65 der Kreis- und Provinzialordnung iſt das Rauchen in den Waldungen außerhalb der Staatsſtraßen, Kreisſtraßen und chauſierten Ortsverbindungswege verboten. Zu— widerhandlungen gegen dieſes Verbot werden mit Geldſtrafe bis zu 90 Mk. beſtraft. 4 7 7 f Die Großh. Gendarmerieſtation iſt durch Großh. Kreisamt Heppenheim mit ſtrenger Kontrolle beauftragt. Viernheim, den 7. Mai 1917. 1 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Die Erhebung von Deckgeld für Bedecken der Stuten. Seit dem Jahre 1912 wird das Deckgeld für Bedecken von Stuten von den Stutenbeſitzern in 2 Raten erhoben und, wenn bis zum 15. Juni des auf das Decken folgenden Jahres von, dem Be— ſitzer nachgewieſen worden iſt, daß ſeine während der vorigen Deck⸗ periode gedeckte Stute ein lebendes Fohlen nicht geworfen hat, ſo wird der Reſt des Deckgeldes erlaſſen. Die vorgeſchriebenen Proto— kolle ſind des öftern erſt nach dem 15. Juni errichtet worden. Großh. Miniſterium des Innern hat jedoch unter Berfickſichtigung der beſon⸗ deren, durch den Krieg hervorgetretenen Verhältniſſe in den beiden letzten Jahren bei verſpäteter Vorlage der Protokolle nachträglich den Erlaß der 2. Rate des Deckgeldes verfügt, insbeſondere dann, wenn der Stuteubeſitzer oder eines ſeiner Angehörigen zum Heeres dienſt einberufen war. Die außergewöhnlich ſtarke Arbeitsbelaſtung aller beteiligten Dienſtſtellen läßt es aber nicht zu, einen, nachträglichen Erlaß der 2. Rate in dem bisherigen Umfange fernerhin eintreten zu laſſen. 6 5 a 0 Wir fordern deshalb alle Stutenbeſitzer, die Anſpruch auf Erlaß der 2. Rate des Deckgeldes aus der Deckperiode 1916, erhehen wollen, auf, den Antrag auf Erlaß bis ſpäteſtens 15. Juni d. Js. bei der Bürgermeiſterei zu ſtellen. Durch einen Zeugen iſt nachzu⸗ weiſen, daß die Stute ein lebendes Fohlen nicht geworfen hat, Alle nach dem 15. Juni geſtellt werdenden Anträge werden nicht berück— fichtigt. Heppenheim, den 27, April 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. v, Hahn. Gemeindekaſſe. Nächſten Dienstag, den 15. d. Mts. wer— den die Kriegsunterſtützungen für zweite Hälfte Mai, ſowie die Hausmieten lauch Zinszuſchüſſe) für April in ſeitheriger Ordnung ausbezahlt.— Die Haus— mieten ete. ſind persönlich oder durch glaub- würdig Beauftragte bis spätestens 21. d. Mts. bei uns abzuholen, andernfalls Verzichtleiſtung angenommen werden muß. Viernheim, den 11. Mai 1917. Ib t Landwirtschafl. Bezugs⸗ u. Absatz⸗Oenossenschaft, Rotkleesamen iſt wieder friſch eingetroffen. Am nächſten Montag Nachmittag kann das beſtellte, noch nicht empfangene Milchviehfutter in unſerem Lager abgeholt werden. Preis pro Sack mit Sack Mk. 16.20. Der Vorſtand. Tüchtig für hiesige, gutgehende Wirtschaft gosue h. Jakob Beyer. eien aus Erfurter Züchtereien Drogerie Emil Richter. U fucken. 71 ege Mitteilungen 1 i 37 11 N Kechnungen, Fakturen mit zwei weiblichen Jungen ö 8(4 Wochen alt) zu verkaufen. Brlefbogen Joh. Ehrhardt Blauhutſtr. 51 Postkarten 2 2 Ton-Einmachständer Paketadressen Anhängezettel in allen Größen bei Jakob Beyer. Signierzettel Mehrere Euten und Hühner wegen Futtermangel zu ver— kaufen. Von wem, ſagt die Exped. d. Blattes. empfiehlt die alle Formulare für Behörden Buchdruckerei J. Martin Zu verkaufen: junge Hasen, 8 Woch. alt Sowie eine Tuchthäsin sowie Atsleute N 0 8 U 7 0 1 0 0 7 Verakkordierung von Waldarbeiten. Dienstag, den 15. Mai 1917, vorm. 8 Uhr wird auf hieſigem Rathauſe die Aufarbeitung von Waldſtreu in Diſtr. Freie Heide losweiſe vergeben. Viernheim, den 11. Mai 1917. Großh. Oberförſterei Viernheim. Groos. Mobiliar-Verſteigerung. Nächſten Wittwo, den 16. ds. Mts., nachm. 1 Uhr werden in der Wohnung der Nikolaus Burkert 2. Eheleute— Waſſerſtraße Nr. 12— verſchiedene Mobiliargegenſtände wie Möbel, Betten u. dergl. mehr gegen Barzahlung verſteigert. Achtung! Achtung! Kaufe immer noch, ſoweit eine Beſchlagnahme nichl vorliegt f 0 5 Lumpen, Wolle, Nentuchabfälle, Sücke, Geiſenfelle und Haſenpelze. Zahle ſtets die höchſten Tagenpreife S. Schindler. Amoniak⸗Superphosphat N„ſowie. 5 40-42 prozeutiges Kali⸗Dungſalz eingetroen. Kinder⸗, Sport⸗ und Leiterwagen kaufen ſie billigſt bei Jakob Beyer. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Sonntag, den 13. Mai. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung. Donnerstag, den 17. Mai.(Chriſti Himmelfahrt). Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. D. R. Sch. 1 Jahr alt, bei O. Schmidt, Schulstr. Reife Milch⸗ Schweine hat zu verkaufen Franz Wilhelm Hoock Bismarckſtraße. Frachtbriefe e und e Kolianhänger (für den Paketverſand) lichen Verluste Adreſſenzettel Kuverts (Geſchüfts⸗ und Amtsformat) Trauerbogen (mit Kuverts, auch Karten) empfiehlt in jedem Quantum auch ſtückweiſe Johann Martin Buchdruckerei und Verlag Rathausſtraße. seine trostreiche ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur für die vielen Kranzspenden unsern tiefgefühlten Dank. Es ist bestimmt in Gottes at, Dab man vom Liebsten was man hat, Muh scheiden! Danksagung. Für die vielen Beweise inniger Anteilnahme bei dem schmerz- unseres nun in Gott ruhenden unvergesslichen lieben Sohnes, Bruders und Schwagers Grenadier Georg Lehmann letzten Ruhestätte und Ganz besonders danken wir dem Herrn Pfarrer Schmidt für Jrabrede, bürgermeister Lehmann für die herrlichen Worte am Grabe und dem Krieger- und Militärverein für die erwiesene letzte Ehrenbezeugung. Heddesheim, den 10. Mai 1917. dem Kriegervereins-Vorstand Herrn Alt- In tiefer Trauer: Familie Lehmann. Dienstag, Donnerstag u. Samstag Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchäfts⸗ Anzeiger . Bezugspreis: „Pfg. pro Monat frei ins Haus gebracht Gratis-Beilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, illuſtriertes Unterhaltungsblatt„Deutſche Kraft“, Wandkalender und Fahrplan. Organ für Jedermaun Amtsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Enthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarlf. Redaktion, Druck und Verlag: J. Martin, Viernheim, Nathausſtraße 1 0 ſirger⸗Zeitung Anzeigeupreis: Die lſpaltige Petitzeile oder beren Raum 20 Pfg., auswärtige Inſerate 25 Pf, die Reklame⸗Petitzeile 40 Pfg. Bei öfteren Wiederholungen und größeren Auflrägen eutſprechender Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. N Bei Rlage⸗Erhebung, zwangsweiſer Bei⸗ treibung uſw. wird Rabatt hinfällig. Vereins ⸗ Anzeiger M 57 Mittwoch, den 16. Mai 1917 l Lulale Nachrichten. Im Kampfe fürs Vaterland geſtorben. Leutnant d. R. Franz Heckmann, der am 13. April in heißen Kämpfen gegen den Feind hervorragenden Anteil nahm und dabei ſchwer verwundet wurde, iſt am 13. Mai nach Empfang der hl. Sterbeſakramente in einem Feldlazarett im Herrn entſchlafen. Der brave Tapfere war Ritter des Eiſernen Kreuzes J. und ll. Klaſſe, ſowie Inhaber der Heſſiſchen Tapferkeitsmedaille. Frau J. Heckmann 3. Wwe., Beſitzerin des Gaſthauſes z. Fürſten Alexander, hat mit dem ſchneidigen, wagemutigen Leutnant jetzt zwei brave, hoffnungsvolle Söhne dem Vaterlande hingegeben. Ihr Sohn Hans iſt bereits ſchon vor 2 Jahren auf dem Felde der Ehre geblieben. Das Mit— gefühl für Frau Heckmann iſt allgemein. Ein ehrendes An— denken iſt den dahingeſchiedenen Helden allezeit geſichert. Den Heldentod fürs Vaterland ſtarb der Mus— ketier Wilhelm Derſchum im Alter von 24 Jahren nach 2½jäh riger treueſter Pflichterfüllung. Der Verblichene iſt ein Schwiegerſohn von Herrn Georg Benz 2. Der Held war Inhaber der badiſchen Verdienſtmedaille. Ehre ſeinem Andenken! Den Heldenfod fürs Vaterland ſtarb Musketier Peter Neff, Sohn von Nikolaus Neff 2. Wwe. an den erhaltenen Verwundungen im jugendlichen Alter von 21 Jahren. Ehre ſeinem Andenken! Die letzte Ehre. Vergangenen Sonntag fand da— hier die Beerdigung des auf dem Felde der Ehre gefallenen Flugzeugmeiſters Nikolaus Werle ſtatt. Die gewaltige An— teilnahme gab Kunde, wie Viernheims Einwohnerſchaft ſeine Helden ehrt. Der hochw. Herr Kaplan Seiberts hielt eine weihevolle Grabrede, in dieſer die Verdienſte des Helden wür⸗ dig zum Ausdruck kamen. Zahlreiche Vereine und Korpo— rationen ließen Kränze mit entſprechenden Widmungen am Grabe niederlegen. Moͤge dem jungen Held der himmliſche Lohn beſchieden ſein! a* Jugendwehr. Heute Abend halb 9 Uhr Uebung. Zielwerfen, Schnelllauf und Weitwurf. Abmarſch ¼49 Uhr. * Fünfte Kriegsauleihe. Die Zwiſchenſcheine für die 50% Schuldverſchreibungen und 4½% Schatzanweiſungen der 5. Kriegsanleihe können vom 21. Mai d. Js. ab in die endgültigen Stücke mit Zinsſcheinen umgetauſcht werden. * Poſtaliſches. Die am 2. September 1916 hier eingezahlte Poſtanweiſung über 3 Mk. iſt unausgezahlt ge— blieben. Der unbekannte Abſender wolle ſich auf dem Poſt— amt in Viernheim mit dem Poſteinlieferungsſchein melden. Nach 4 Wochen iſt die Poſtanweiſung als in Verluſt geraten zu betrachten. Bekanntmachung. Lebensmittelverſorgung. ö 9 Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß ſowohl von den Händlern, als auch von den Ortseinwohneru, die auf die Ver— mittelung von Lebensmitteln rechnen, verlangt werden muß, daß ſie das ihnen zukommende Quantum Stockfiſche abnehmen.„Es handelt ſich hier um eine gute Ware, die aus Unbegreiflichen Gründen etwas verſchmäht wird. 1 N Die bereits angedrohten Folgen werden bei weiterer Weigerung den betr. Perſonen gegenüber eintreten Viernheim, den 15. Mai 1917. 1 1 1 1 1; Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gottesdienuſt-Ordunng der katholiſchen Gemeinde. Feſt Chriſti Himmelfahrt. 1. hl. Meſſe um 6 Uhr 2. hl. Meſſe um 7 Uhr Betr.:: ſtelle iſt die Brotgetreidemenge, darf hiernach mit Wirkung ſcheine für das rechnung gebracht werden. kunft einzuholen. Viern heim, den 11. Mai Bekanntmachung. Betr.: Regelung des Verkehrs mit Bretgetreide; h Verbrauch der Selbſtverſorger. Nach Anordnung des Direktoriums der Reichsgetreide— wenden darf, vom 16. April 1917 ab für den Kopf und Monat auf 6 Kg. feſtgeſetzt worden. vom zwei Monate 13 Kg. vermahlen laſſen. Da alte Quantum(18 Kg. für zwei Monate) ausgeſtellt ſind, muß das mehrgemahlene Quantum in Wir empfehlen daher den hier in Betracht kommenden Selbſtverſorgern auf unſerem Lebensmittelbüro Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. ber Lamberth. 1 Bekanntmachung. . ö 1 Vetr.: Vertilgung der Sperlinge. Wie bringen hiermit zur öffentlichen Keuntuis, daß der Ge— meinderat in ſeiner Gitzung vom 1. dſ. Mts, auf Anregung Großh. 5 i e een Kreisamts, ſowie mit Rückſicht auf die vorhandene Sperlingsplage die ein Selbſtverſorger ver⸗ beſchloſſen hat, eine Aufferderung an die Geſamteinwoßtnerſchaft zur Zerſtörung der Neſter der für Feld- und Gartenfrüchte überaus ſchädlichen Sperlinge zu erlaſſen und außerdem einige Ortsbürger zum Abſchuß derſelben zu beauftragen. Da z. Zt. die Munition ſchwer zu beſchafſen iſt, kaun ein Abſchuß in dem gewüunſchten Umfange nicht vorgenommen werden. Wir hoffen jedoch, daß uus die erforderliche Munition zur Verfügung geſtellt werden kann, ſodaß wir dieſen ſchäd— lichen Tieten auf den Leib rücken können. In der Zwiſchenzeit emp— fiehlt es ſich, die Neſter, die in den Sparren und Dachkändeln vor— gefunden werden, zu zerſtören. Wir bitten jedoch damit keine Kinder zu betrauen, damit nicht die Neſter unſerer Singvögel in Mitleiden— ſchaft gezogen werden. Wir bemerken, daß wir für jeden an die Bürgermeiſterei zur Ablieferung gelangenden Sperling ſowie für Eier bro Stück 3 Pfg. bezahlen. Wir hofſen, daß ſich unſere Einwohuerſchaft zur Vertilgung Sperlinge durch Fang, Abſchuß oder durch Ausnehmen der Neſter aſſend beteiligt, um ein Ueberhandnehmen dieſer gefräßigen Tiere zu verhindern hier den Ein Selbſtverſorger genannten Tage ab für bereis Mahl An⸗ nähere Aus 1917. 1Frachtbriefe ſind ſte tes zu haben in der Expedition dieſer Biernheim, den 15. Mai 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Zeitung. Lamberth. Früchtbriefe (für Eil- und Frachtgut) Koliauhänger (für den Paketverſand) Adreſſenzettel (gummiert) Kuperts (Geſchüfts⸗ und Amtsformat) Trauerbogen (mit Kuverts, auch Karten) empfiehlt in jedem Quantum auch ſtückweiſe * 1714 Johann Martin Buchdruckerei und Verlag Rathausſtraße. Eine friſchmelkende 7 ö O mit zwei weiblichen Jungen (4 Wochen alt) zu verkaufen. Joh. Ehrhardt Blauhutſtr. 5! WIr drucken. Kuverts Mitteilungen Rechnungen, Fakturen Briefbogen Postkarten Paketadressen Anhängezettel Signierzettel alle Formulare für Behörden sowie Hochamt ſowie Kindermeſſe iſt um 8 Uhr, darauf Prozeſſion. Dabei werden die Lieder geſungen: 96; 168; 164; 41. Buchdruckerei J. Martin * Bekanntmachung. — Die Zwiſcheuſcheine für die 55% Schuldverſchreibungen 4%% Schatzanweiſungen der V. Kriegsanleihe tönnen vom und 21. Mai d. Is. ab in die endgültigen Stücke mit Zinsſcheinen umgetauſcht werden. Der Umtauſch findet bei der„Umtanſchſtelle für die Kriegsauleihen“, Berlin WS Behreuſtraße 22, ſtatt. Außerdem übernehmen ſämtliche Reichsbankanſtalten mit Kaſſenein— richtung bis zum 15. November 1917 die koſtenfreie Vermittlung des Umtauſches. Nach dieſem Zeitpunkt können die Zwiſchenſcheine nur noch unmittelbar bei der„Umtauſch— ſtelle für die Kriegsanleihen“ in Berlin umgetauſcht werden Die Zwiſchenſcheine ſind mit Verzeichniſſen, in die ſie nach den Beträgen und innerhalb dieſer nach der Nummernfolge geordnet einzutragen ſind, während der Vormittags— dienſtſtunden bei den genannten Stellen einzureichen. Für die 5% Reichsanleihe und für die 4½% Reichsſchatzanwelſungen ſind Formulare hierzu ſind bei allen Reichsbankanſtalten erhältlich. beſondere Nummernverzeichniſſe auszufertigen; Firmen und Kaſſen haben die von ihnen eingereichten recht? oberhalb der Zwiſchenſcheine Stücknummer mit ihrem Firmenſtempel zu verſehen. und IV. Kriegsanleihe iſt eine größere An— April 1915, umgetauſcht worden. Von den Zwiſchenſcheinen füt die J., II. zahl noch immer nicht in die endgültigen Stücke mit den bereits ſeit 1. 1. Oktober 1916 und 2. Januar d. Is. Die Inhaber werden aufgefordert, dieſe Zwiſchenſcheine in ihrem eigenen Intereſſe möͤglichſt bald bei der„Umtauſchſtelle für Kriegsauleihen“, Berlin W 8 Behrenſtraße 22, zum Um- tauſch einzureichen. fällig geweſenen Zinsſcheinen Berlin, im Mai 1917. Reichsbank-Direktorium. Hapenſtein. v. Grimm. Seidenstoff kauft man hei Seh molle Tanen Ein Monat Rieſenſchlacht. Von der ungeheuren Größe dieſes Krieges zeugt es, daß an einem einzigen Tage zwei Mal in unſeren Berichten die Zahl Million er⸗ wähnt wurde und beide Mal bedeutet ſie für uns einen ungeheuren Triumph. Eine Million ſeindlichen Schiffsraumes wurde in einem einzigen Monat verſenkt. Ebenſo wichlig als dieſe Meldung iſt aber die Nachricht, daß auf, der Seite unſerer Feinde an der Weſtfront über eine Million Menſchen eingeſetzt worden ſind, um den Durchſtoß unſerer Linien zu er- zwingen, und daß demgemäß eine Million aufs beſte vorbereileter Krieger, die mit allen Mitteln der modernen Kriegskunſt ausgeſtattet waren und Tauſende von Geſchützen zur Seite hatten, in dem furchtbaren Kampf von einem Monat aufs blutigſte geſchlagen worden ſind. Am 9. April gab unſere Oberſte Heeres- leilung zum erſten Male von der gewaltigen Schlacht bei Arras Kunde, die am Vormittag dieſes Tages entbrannt war.„Seit heute vor- mittag iſt nach mehrſtündigem ſtarken Trommel⸗ ſeuer Schlacht bei Arras im Gange,“ ſo lautete die in Belracht kommende Stelle. Seite dieſem Tage hat ſich an der Weſtſront Füurcht— bares ereignet. Zuerſt haben die Engländer verſucht, in einer Breite von 20 Kilometern unſere Linien anzugreifen, konnten an einigen Stellen in unſere Front eindringen und kleine Erfolge erzielen, ohne nach dieſen Fortſchritten der erſten Stunden weitere Erfolge zu erringen. Von einer Durchbrechung unſerer Linien, die allein beabſichtigt war, war nicht mehr die Rede. Noch in weiteren drei furchtbaren Schlachten verſuchten die Engländer am 23. und 98. April ſowie am 3. Mai das Kriegsglück aufs neue und waren beſtrebt, unter Einſetzung ſtärlſter Kräfte unſeren unbeugſamen Siegeswillen zu brechen. 44 Diviſionen ſetzten ſie ein, und von dieſen waren 12 bereits zum zweiten Male neuf aufgefüllt worden. Wir müſſen alſo mit einer Mannſchaftsſtärke von rund 50 Diviſionen in einer Höhe von rund 700 000 Mann rechnen. Dabei war die Angriffsfläche nur ſehr ſchmal und übertraf kaum einen Frontabſchnitt von 30 Kilometern. Es kamen alſo bisher auf jeden Kilometer rund 25000 Mann. Ein Zeichen dafür, mit welchem Ungeſtüm die Engländer vorgingen und wie glänzend vor— bereitet die Durchbruchsoffenſive war. Wenn man dieſe Zahlen hört, dann kann man ſaſt die Siegesgewißheit begreifen, von der General Haig vor dem Beginn der Offenſive beſeelt war, denn es erſchien von vornherein faſt unmöglich, daß dieſem Maſſenſturm, der von den Geſchoſſen der 8000 Geſchütze begleitet war, menſchliche Weſen ſtandhalten koͤnnten. Das unvergängliche Ruhmesblatt unſerer Truppen, die trotzdem das Unmögliche möglich gemacht haben, wird darum im Herzen des deutſchen Volkes blühen. Die Franzoſen haben in der Rieſenſchlacht weniger aufgewendet und auch weniger geleiſtet als die Engländer. Sie haben insgeſamt 53 Diviſionen eingeſetzt, die ungefähr 400 000 Mann betragen. Sie haben außerdem den Angriff auf einem Frontabſchnitt von rund 60 Kilometer Breite gemacht, alſo trotz des doppelten Angriffsraumes nur unge— fähr die Hälfte der Truppen eingeſetzt wie die Engländer. Bei den Franzoſen kam auf jeden Kilometer Angriffsfläche eine Anzahl von rund 7000 Mann. Während die Engländer vier große Schlachten bisher geſchlagen haben, haben die Franzoſen nur zwei Dulchbruchsverſuche unternommen, die beide an der Aisne vor ſich gingen. Am, 16. April begann der erſte große Vorſtoß der Franzoſen, der von unſerer Heeresleitung als „eine der größten Schlachten der Weltgeſchichte“ bezeichnet wurde. Die Franzoſen hatten ſich un- geheure Ziele geſteckt, die auf Durchbrechung und Umfaſſung unſerer Truppen beim Brimont gerichtet waren. Unter den ſchwerſten blutigſten Verluſten brach auch dieſer furchtbare Durch- bruchsveiſuch der Franzoſen zuſammen. Der zweite wurde durch die Kämpfe am 4. und 5. Mai eingeleitet und begann am Vormittag des 6. Mai auf einer Front von 35 Kilometer“ die lion ihre die gewaltigen Frankreich und England geltend zu machen, daß ſteht. Nutzen. Die zwiſchen der Ailette, die ſüdlich von Laon in oſtweſtlicher Richtung fließt, und CEraonne. Der Zuſammenbruch auch dieſer gewaltigen franzöſi-(Orig.⸗Bericht.) ſchen Offenſive iſt noch in friſcheſter Erinnerung. Der erſte Monat der engliſch-franzöſiſchen 1 Deutſcher Reichstag. Berlin, 9. Mai. Nach einem Bericht des Abg. Dr. Pfleger (Ztr.), der einen kurzen Überblick über unſere * Rieſenſchlacht brachte darum ſechs große Schlachten. Erfolge zur See gab, ergriff das Wort N Der 9., 23. und 28. April ſowie der 3. werden ebenſowenig jemals vergeſſen werden wie der 16. April und der 6. Mai. Eine Mil— Feinde rannten gegen unſere Linien an wurden aufs ſurchtbarſte geſchlagen. Durchbruchsverſuche wurden im Blute des und Feindes erträntt. Stellungen, die zum Schutze unſeres Vaterlandes erbaut worden ſind. verſchiedene Kriegsnachrichten. Neutrale Urteile. Die ſchwediſchen Blätter erklären überein— ſtimmend, es ſei kein Zweiſel mehr möglich, daß England jetzt an der Weſtfront eine Entſcheidung ſuche und daher die äußerſte Kraft auſbiete. Die offenbar recht großen Hoff— nungen, daß ſchon der erſte Anlauf den Durch— bruch erzielen werde, wurden allerdings zuſchau— den, und infolgedeſſen ſuchte man vielerorts in man nie mehr beabſichtigt habe. Die ganze Fortſetzung der Kämpfe zeigt jedoch etwas ganz anderes. Für örtliche Vorteile ſetzt man nicht ſo unerhörte Mengen der allerbeſten Truppen beider Länder wie es die letzte wirklich 8 5 5 0 2a gezeigt hat. Die Ausſichten, ein,. Schlachl mehr zu verdunkeln. Die großen deutſchen Re— ſerven haben ſich, nach allem zu urteilen, in der letzten Zeit in Bewegung geſetzt und die Geſamtlage deutet darauf hin, daß der Haupt— ſtrom nach Weſten ging. Dort können die Deutſchen ohne größere Schwierigkeit keine zahlen— mäßige Übermacht ſammeln, und es iſt keines— wegs undenkbar, daß Schlacht allzu ferner Zukunft andere nimmt. Wendung f 7 7 N 484441 F 0 7 1 84* Die deutſchen Weſpenneſter. Der ilalieniſche Berichterſtatter Barzini ſchildert in ſeinen jüngſten Berichten von der Weſtfront die ungeheuren Schwierig— keiten, die die engliſchen Offenſiy— heere zu überwinden haben. Er vergleicht die Stellungen der Deutſchen mit Weſpen— neſtern, aus denen die Maſchinengewehre ihre mörderiſchen Wirkungen ausſenden Immer wieder betont Barzini die eiſerne Hartnäckigkeit der deutſchen Gegenangriffe, von deren Gewalt 5 man ſich leinen Begriff machen könne. 2 Der Kampf um das deutſche U-Vovyt. In einem Leitartikel ſchreibt die ‚Weſt— minſter Gazette“: Solange die Deutſchen glauben, mit Hilfe der Unterſeeboobte die Oberhand zu gewinnen, oder ſoweit Erfolg zu haben, daß unſere militäriſchen Anſtrengungen in Mitleiden— ſchaft gezogen werden und die amerilaniſche Hilfe verhindert wird, die Kampflinie zu er— reichen, ſolange werden die Deutſchen keinen Frieden zu Bedingungen machen, die wir an— nehmen können. Der Gebrauch, den die deulſche Regierung von den Unterſeebooten macht, iſt nach unſerer Anſicht nicht nur eine Epiſode des Krieges, ſondern eine gewaltige neue Tatſache in der Weltgeſchichte, die weit über allem Verhandeln und Diplomatiſieren Entweder gewinnen die Deutſchen und haben die Welt zu ihren Füßen, oder wir ſiegen und machen dem Unterſeeboot ſtörer ein Ende. Kein Zurück oder vor dieſer Frage hringt uns den geringſten Die Amerikaner ſind ebenſo wie Engländer und Franzoſen überzeugt, daß dieſe Die ziviliſierter Nationen tödlich treffen muß, wir alle ſind entſchloſſen, daß dieſe Frage, die nun einmal aufgeworfen worden iſt, bis zur end gültigen Entſcheidung durchgeſochten werden muß. nennens- I N 1 1 1 5* f ind 5 1 mig! Jorin gor werte Erfolge zu erzielen, ſcheinen ſich immer ſind gering, viel geringer, Mai Alle Unſer Heer hält ſiegreich alle Vaterlande Staatsſekretär v. Capelle. Er führte u. a. aus: Voller Begeiſterung gingen die U-Boote an Völkerkrieges herbeizuführen. Ich kann Ihnen verſichern, daß die U-Boote bis zum durchhalten werden. Es iſt alles vorhanden, was dazu erforderlich iſt. Im ganzen deutſchen regen ſich Tauſende und Tauſende von Händen, um immer U-Boote und neues Material, neue Tor— pedos, neue Minen zu ſchaffen. Es werden immer beſſere Typen von immer größerer Leiſtungsfähigkeit fertiggeſtellt. Natürlich treten auch Verluſte ein. der Gegner nehmen quanti- tativ und qualitativ zu. Aber ein Radikalmittel In England 1. 1 Die Abwehrmittel gegen die U-Boote gibt es nicht. iſt man ja jetzt ſo weit, daß man ſagt: wir aus- die Stützpunkte der U-Boote Das iſt das einzige Mittel, an die heranzukommen. Mögen ſie nur Mögen ſie nur den Verſuch wagen, auf Granit beißen. müſſen räuchern. U-Boote kommen! ſie werden der feindlichen Preſſe über die Zahl der ver— in nicht darüber, daß die verlangten Verbeſſerungen für die Werftarbeiter nicht oder nur zum Teil durch- ſo bewährte als Handelszer- Ausweichen Methode alles umſaſſender Zerſtörung das Leben und — Friede Sörrenſen. Roman von H. Courths-Mahler. (Fortſetzung. Ruth ſah mit einem freundlichen Lächeln in ſein hübhſches Geſicht und ſchlug vor, man ſolle die Verwandtſchaftsgrade erſt ſpäter feſtſtellen. „Sie müſſen doch erſt herausfinden, ob ich Ihnen für eine Couſine ſympathiſch genug bin, Herr von Volkmar.“ 79 darüber bin ich mir ſofort klar ge⸗ weſen, mein gnädiges Fräulein,“ behauptete Heinz kühn. Georg ſchritt neben Friede vor den beiden her. „Haſt du dir Fräulein von Steinbach als Hausgenoſſin für immer mitgebracht, Tante Friede, oder will ſie dich nur beſuchen?“ fragte er, Friedes etwas blaſſes Geſicht teilnahmsvoll betrachtend. „Ja, Georg. Ruth wird bei mir — als mein liebes Kind,“ ſagte ſie mit ſtarkem Gefühl. „Das freut mich für dich. Es wird dir gut tun, ſo ein junges Blut um dich zu haben.“ „Ich ſreue mich auch ſehr, Georg. Und nicht wahr, auf dich und Heinz kann ich rechnen? Das arme Ding hat mit grenzeu⸗ loſer Innigkeit an ihrem Vater gehangen und iſt durch ſeinen Tod ſehr niedergedrückt. Ihr müßt ſie mir ein bißchen aufheitern.“ „Wir ſtellen uns gern zur Verfügung, Tante Friede. Da wird hauptſächlich Heinz einen wohlläligen Eiufluß ausüben. Wo er iſt, da entſſehen Trübſinn und Traurialeit.“ 0 18 * 5— bleiben angelegter Menſch. Ich reren a mene rercare 2 e Friede ſah von der Seite lächelnd in ſein Geſicht. 9 LD 2 ſind aufgebrochen und dieſe vertragen ſo wenig Berührung „Ich glaube, Ruth wird mehr Gefallen an deiner Geſellſchaft finden, ſie iſt ein kluger, tief- auch weiß, . Damen be— ſchon eine Und wenn ich mit jungen wirſt du daß du dich nicht gern ſchäftigſt— mir zuliebe Ausnahme machen.“ Er drückte lächelnd ihren Arm. „Doppelt gern, weil ich lachen ſehe, Tante Friede. Wahrhaftig— das hat mir gefehlt wie der liebe Sonnenſchein. dachte ſchon, du hätteſt es verlernt. O nun biſt du ſchon wieder ernſthaft. weh— Tante Friede, mir ſcheint, als ob du eine Auf— U heiterung ſo nölig hätteſt wie dein junger Gaſt.“ Friede ſah ihn mit ihren klaren Augen an. „Ich weiß— euch gegenüber nützt mir alle Veherrſchung nichts, ihr kennt mich zu genau. Deshalb will ich dir gleich jetzt ein Bekenntnis ablegen, damit ihr mich auch jetzt verſteht— und nicht zu fragen braucht. dies kannſt mitteilen Du Bekenntnis auch deinen Eltern und daun wollen wir nie mehr davon ſprechen.— Ruths Vater war mein Verlobler, ehe er meine Schweſter heiralete. Seinetwegen bin lch un⸗ verheiratet geblieben— obwohl ich ihn nicht wiederſah, ſeit er der Gatte meiner Schweſter geworden war.“ Georg führte ihre Hand an ſeine Lippen. „Hab' Dank für dein Vertrauen. Du wirſt durch keine Frage von uns beläſtigt werden.“ „Beläſtigt? Was mir von euch kommt, kann mir nie läſtia ſein. Nur— alte Wunden dich endlich wieder den beiden U-Boote ſind ſalſch. Unſere Verluſte als lorenen wartet haben. Unſere U⸗Vootsmanuſchaften ſind allen Anforderungen gewachſen. Wir halten angenommen, daß wir durchſchnittlich Monats-U-Boot-Beute haben würden von etwa 00 000 Tonnen, das ſind für drei Monate 8 Millionen Tonnen, In Wirklichkeit beträgt das Ergebnis der drei Monate, zuſammen 2,8 Millionen Tonnen. Das ſind 55% mehr als wir vorher erwartet und unſeren Ent— ſchließungen zugrunde gelegt hatten. Heute ſieht man auch in England ein, daß der U-Bootkrieg nicht, wie das immer behauptet wurde, ein 6 2 Schlag ins Waſſer, ſondern ein wuchtiger Schlag erbittertſten in Lebenszentrum unſerer Feinde iſt. Abg. B randes(Soz.) erhebt Beſchwerden geführt wurden. Staatsſekretär v. Reichswerften ſind einige Arbeitseinſtellungen vorgekommen. Die Arbeit wurde aber nach ſehr kurzer Zeit wieder aufgenommen, nachdem die Oberwerftdirektoren geſetzt hatten, daß Streike die Ernährung nicht verbeſſern und daß durchzuhalten. Geh. Admiralitätsrat trägt Slatiſtik über die ſtändige Steigerung der Werftlöhne vor und ſagt eine allgemeine Lohn— regelung für ruhigere Zeiten zu. Abg. Weinhauſen(p.): Die rungszulagen auf den Werſten ſind zu gering. Staatsſekretär v. Capelle: Ver⸗ hältnis zwiſchen Vorgeſetzten iſt gut, aber nach drei Jahren iſt begreiflicher— weiſe eine gewiſſe Kriegsnervoſität vorhanden. Zulagen werden in möglichſt weitem Umfang gewährt. 91 55 Abg. Capelle: Harms Das Nebel(konf gedenkt der See— ſchlacht am Skagerrak und meint, der im Felde preußiſche mache auch die Vergeſſen wir auch niemals die Tirpitz. dankt Flotte + Verdienſte des Großadmirals v. Abg. Dr. Pa aſche(matl.) und ſeinem Nachfolger dafür, daß ſie die Marine und gehalten haben, daß 1 des Weltkrieges heute vielleich noch mehr bet ihr als ſelbſt be Lande zu liegen ſcheine. Abg. Dr. Pfleger(tr.) beſchwert über die Zurückſetzung Süddeutſchlands Vergebung von Kriegslieferungen. Abg. Giebel(Soz.) bringt von Angeſtellten der Werfthbetriebe zur Sprache. ſo organiſtett muſtank die Ent) i der ſich 0 die große Aufgabe heran, Schuller an Schulter mit unſerer ſieg⸗ reichen Armee die Entſcheidung des gewaltigen Ende aber neue Die Angaben wir ſelbſt er- eine Auch auf den den Arbeitern auseinander- es patriotiſche Pflicht iſt, eine Teue⸗ und Untergebenen Tirpitz 3 Wehr zu bei der Beſchwerden 7015 1 Damit ſchließt die Debatte über eineeſal. ö 0 den Ma⸗ Kolonialetats. Abg. Waldſtein(Bp.): Unſeren tapferen Schutztruppen gebührt Dank und Anerkennung. Oſtafrita hält wacker ſtand. Nach dem Kriege werden wir eine Wiederherſtellung unſeres Ko⸗ lonialbeſitzes anſtreben müſſen. Abg. Dr. Arendt(Diſch. Frakt.): Auch wir ſind ſtolz auf unſere Helden da draußen und hoffen, daß unſer Kolonialreich aus dieſer ſchweren Prüfung geſtärkt hervorgehen wird. Abg. Noske(Soz.): Dem Dank an die Schutztruppe ſchließen wir uns an. Zur Un⸗ verſehrtheit des Deutſchen Reiches gehört auch die Erhaltung der überſeeiſchen Be- ſitzungen. Dabei mill ich betonen, daß ein Friede„ohne Annexionen“ nicht bedeutet, daß nun kein Grenzſtein verrückt werden ſoll. Das will ich als Sozialdemokrat mit aller Deutlich— keit ausſprechen. Abg. Dr. Thoma(natl.) fordert Entſchä— digung der Kolonialdeutſchen. Abg. Schwarze-Lppſtadt(Zentr.) dankt den Miſſionen. Abg. Henke(Soz. Arbg.) lehnt namens ſeiner Fraktion die kapitaliſtiſche Kolonialpolitik nach wie vor ab. Staatsſekretär des Reichskolonialamts Dr. Solf: Trotz des Mißgeſchicks, das die Ko⸗ lonien betroffen hat, ſehen wir frohen Mutes in die Zukunft. Die Regierung ſchließt ſich allen Worten des Dankes und der Anerkennung an. Sie wird die Kolonialdeutſchen niemals im Stich laſſen. Die faſt einmütige Stellungnahme des Reichstages berechtigt uns zu den ſchönſten Zukunftshoffnungen. Der Kolonialetat wird angenommen. Ebenſo noch übrigen Etats. Das Haus vertagt ſich. die Volitiſche Rundlchau. Deutſchland. * Im Verfaſſungsausſchuß des Reichtages wurde die Erörterung über die Wahlrechtsform und die Anderung bzw. Ver mehrung der Wahlkreiſe fortgeſetzt. Im allge— meinen erklärten ſich mit Ausnahme der Fort— ſchritter und Sozialdemokraten die einzelnen Redner gegen eine Vermehrung der Reichstaga— wahlkreiſe. Miniſterialdirektor Dr. Lewald ver ſicherte, die Reichsleitung ſei bemüht, unter Wahrung aller politiſchen und wirtſchaftlichen Geſichtspunkte ein Wahlrecht vorzubereiten, das einen Ausgleich der beſtehenden Mißverhältniſſe erreichen ſoll. * Im Ernährungsausſchuß des Reichstages ſprach vor Beendigung der Beratungen der Präſident des Kriegsernährungs— amts noch einmal über die Futtermittelknapp heit. Er gab der Überzeugung Ausdruck, daf es uns möglich ſein werde, uns nach und nach mit der Futtermittelerzeugung vom Auslan unabhängig zu machen. Dieſem Zweck werde vor allem das Strohkraftmehl dienen. Italien. * Aus Anlaß der letzten Unruhen, die ein Zeichen für die Kriegs müdigkeit weiter Kreiſe ſind, verlangen die nationaliſtiſchen Organe Roms, daß die Regierung gegen die vielen noch in der Stadt befindlichen feindlichen Staats angehörigen vorgehen ſoll, die ohne Zweife die Unruhen angeſtiftet hätten. Man ſucht alſo mit einer ganz gewöhnlichen Hetze die Stimmun— noch einmal zu entflammen. Türkei. *Die ruſſiſche Forderung der Dardanellen iſt die türkiſche Re gierung bereit zu erfüllen, wie der türkische Geſandte in Bern in einer Unterredung aus führte, allerdings unter der Bedingung, da England die Straße von Gibraltar und den Suezkanal freigibt, ohne die ja der Weg min ins Mittelmeer, nicht auf das Weltmeer führt. der Geſandte betonte ferner, die Türkei ſei bereit, mit der ruſſiſchen demokratiſchen Regie— rung über den Frieden zu verhandeln, wenn Rußland das türkiſche Gebiet für unverletzlich en kläre und die türkiſche Unabhängigkeit anerkennen wolle. auf Offnung * rr r H ver⸗ wie neue. Das muß ſtill 70 Friede hoffentlich bluten heilen, Tante 7 „Und recht bald!“ Friebe lächelte. „Ich hab' ja meine Arbeit— Kind, die Mir iſt nicht bange.“ Sie waren am Ausgange des Bahnhofes angekommen und wandten ſich wartend nach anderen um. Über Ruths ernſtes Geſicht flog eben wieder ein Lächeln, Heinz hatte es ihr entlockt. „Da ſiehſt du, Tante Friede— Heinz iſt ſchon bei der Arbeit; Fräulein von Steinbach ſieht ſchon nicht mehr ſo traurig aus wie zuvor.“ ö Als ſie dann alle vier in einem Wagen ſaßen, ließ Heinz gar keine trübe Stimmung aufkommen. Ohne weiteres nahm er Ruth gegenüber die Rechte eines Vetters in Anſpruch und verlangte von Friede, daß ſie dieſen Ver— wandtſchaftsgrad ſanktionierte. Sie ſtimmte ihm auch vollkommen zu und ſo profitierte denn auch Georg von ſeines Bruders Kühnheit. „Was dem einen recht iſt, iſt dem andern billig. Wenn Heinz ſich erdreiſtet, ſich als Fräulein von Steinbachs Vetter aufzuſpielen— warum ſoll ich dann beſcheiden zurückſtehen. Ich bitte gleichfalls um Aufnahme unter Ihre Vettern, gnädiges Fräulein,“ ſagte er launig. Ruth erleilte ihm lächelnd die Erlaubnis. Sie empfand dankbar das Beſtreben der beiden Brüder, ſie aufzuheitern. Mutter Triebſch und Lies empfingen am Haustore ihre Herrin, die ihre Ankunft an- m mn und das vr gemeldet hatte. Für Ruth war bereits pro viſoriſch ein Zimmer hergerichtet worden. Gleich in den nächſten Tagen fuhr Friede mit Ruth in die Stadt, um allerlei zu beſorge! Ruth bekam in ihr Zimmer eine reizende duflige Einrichtung, welße Möbel mit Kretonne— überzügen, ſo eine echte Mädchenzimmer ausſtattung. N „Du ſollſt es hübſch und behaglich bei mir haben, Ruth, damit du nicht eines Tage wieder auf und davon gehſt. Es ſoll dir he mir gefallen,“ ſagte Friede lächelnd zu den jungen Mädchen. Ruth umfaßte ihre beiden Hände. „Du biſt ſo lieb und gut zu mir. Ich nicht, wie ich dir danken ſoll.“ „Das will ich dir ſagen. Hab' mich ein wenig lieb, dann bin ich reich belohnt. Kind, ich war ſo lange allein— ich muß erſt lerne! wie es iſt, einen lieben Menſchen bei mir zu haben, der zu mir gehört.“ Von einer Arbeit für Ruth erwähnte Friede kein Wort. Deshalb ſprach das junge Mädchen bald ſelbſt den Wunſch aus, Friede zu helſen und an die Hand zu gehen. Dieſe ſah ihr lächelnd ins Geſicht. „Du meinſt wohl, weil ich deiner Mutter erzählte, daß es bei mir viel Arbeit und wenig Vergnügen gibt. Das ſagte ich nur, um Ellen abzuschrecken. Ich wollte ja dich haben. Du brauchſt es alſo nicht ſo ernſt nehmen.“ „Aber mich verlangt ſehr nach einer ge— regelten Tätigkeit, Tante Friede. Die hatle ich zu Hauſe auch und die fehlt mir hier.“- Friede wußte aus eigener Erfahrung, welch wel Am Ausguck. Taten und— Worte. In einem ſpaniſchen Briefe nach der Schweiz finden ſich folgende für den Vierverband bittere Wahrheiten:... Die Macht des Wortes hat auch einigen Spaniern die verwirrende Theorie beigebracht, daß England der Wohltäter und Freund Spaniens und Portugals ſei. Porfugal habe wider alle natürliche Vernunft eine Slütze bei England geſucht, und es werde immer Eng— land ſein, das die Vereinigung Spaniens und Portugals verzögere und vielleicht unmöglich mache. Hier Gibraltar— hier Spanien. So— lange England ſeine Handlungen mit dem Sinn ſeiner Worte nicht in Einklang bringe, wie ſollten da die Spanier nicht einmal darüber diskutieren dürfen. Da nun die Herrſchaft des Wortes im Schwunge ſei, würde man den Spaniern nicht verbieten können, von Gibrallar zu ſprechen. Verzeihe man Frantreich ſeinen hartnäckigen Haß gegen Deutſchland und ſeine Revancheideen wegen einiger rheiniſcher Gebiete, die nicht einmal franzöſiſchen Urſprungs ſeien, jo werde man auch den Spaniern geſtatten müſſen, daß ſte von Gibraltar ſprechen und auf dieſes Stückchen ſpaniſcher Erde einen tiefbe— gründeten Rückforderungsanſpruch erheben. A* Ein Friedensruf des Papſtes. Der Papſt erließ in einem Brief an den Kardinalſtaatsſekretär Gaspari eine Friedens— bhotſchaft, in der es u. a. heißt:„Wir hatten die Hoffnung genährt, daß der Erlöſer alle Ge— müter dahin lenken würde, die väterliche Auf forderung zum Frieden anzunehmen, die wir am erſten Jahrestag des Ausbruchs des ſchreck— lichen Krieges an die kriegführenden Völker und hre Führer richteten. Wir beſchworen die Völker, den Plan der gegenſeitigen Vernichtung aufzugeben und zu einer gerechten und billigen Verſtändigung zu gelangen. Aber leider müſſen wir zu unſerem grauſamen Schmerze feſtſtellen, daß einer unſerer teuerſten Wünſche ohne Erfüllung und unſere Stimme ohne Echo geblieben iſt. Die krieg führenden Völker ließen ſich von dem furcht⸗ baren Sturm mit ſorttragen, der überall Ruin und Unglück ſchuf. Aber trotzdem bewahren wir unſere Friedenshoffnungen. Der Wunſch nach dieſem wohltätigen Frieden iſt tatſächlich all- gemein geworden, und wir hoffen, daß auch die Re— erungen dem Rate der Mäßigung ſolgen werden. So hoffen wir, daß der Tag nicht mehr ſern iſt, wo alle Menſchen, Söhne gleichen Vaters, ſich gegenſeitig wieder als Brüder be— trachten werden.“ des 10 ländiſchen St Rovſevelt als Amazonenführer. Ohne Bluff kann Amerika auch nicht in den größten Kampf der Weltgeſchichte eintreten. Nachdem die Mär der 1000 Holzſchiffe ver klungen iſt, wiſſen Pariſer Blätter etwas neues Auſſehenerregendes zu berichten: 200 000 Frauen aus allen Gebieten der Ver. Staaten haben ſich angeblich erboten, unter dem Kommando von Rooſevelt nach Frankreich zu gehen. Beiträge in Höhe von mehreren Millionen Dollar wurden zur Ausbildung dieſer Expedition bereits zur Verfügung geſtellt. Rooſevelt ſei geneigt, das ommandb zu übernehmen, falls ein Expeditions— tops von 6 Brigaden ausgerüſtet werde. Wenn jeſe Meldung nicht ein ſchlechter Scherz ſein ſoll, können die Frauen doch wohl nur als Helferinnen in der Verwundetenpflege oder ähn— licher Eigenſchaft nach Frankreich gehen. Dazu vürde aber das Kommando des wilden Mannes Rooſevelt wieder nicht paſſen. rr n Volkswirtſchaftliches. Richtpreiſe für Spinat. der Preis leilung der Reichsſtelle für Gemüſe und Obft Erzeugerrichtpreiſe für Spinat beſümmt: Mai 25 Pf. das Pſund, ſpäter 15 Pf illige Vertragspreiſe ſind in bekannter B n Preistommiſſionen ſeſtgeſetzt. Für Rapsppinat n ſolgende Erzeugerhöchſtpreiſe als angemeſſen ichtet: bis 15. Mai 15 Pf., ſpäter 18 Pf Höchſt⸗ und Richtpreiſe ſür Gäuſe und Gänſefleiſch. Im Kriegsernährungsamt ſchwehen rzelt Verhandlungen über die Regelung rs mit Gänſen und der Preiſe füt Von des Ver Gänſe und Gänſefleiſch im Jahre 1917/8. Da Körnerfuſter, insbeſondere auch Gerſte, zur Gäuſemaſt vorausſicht⸗ lich nicht mehr zur Verfügung ſtehen wird, wird im Herbſt nur noch die Stoppelmaſt der Gänſe in Frage kommen. Für Schlachtgänſe und Gänſefleiſch werden angemeſſene Höchſt- oder Richtpreiſe feſtgeſetzt werden. Wer jetzt noch übermäßige Preiſe für junge Gänſe zahlt— an einzelnen Orten ſollen 10-15 Marf für Gänſelüken gezahlt ſein—, tut das auf eigene Ge— fahr; bei den feſtzuevenden Höchſt- oder Richtpreiſen wird auf ſolche unſinnigen Preiſe ſelbſtgerſtändlich keine Rückſicht genommen werden. CCC ͤ c 4 5 1 5 Von Nah und pern. Die Anſiedlung von Stadtfrauen auf dem Lande, ſoweit ſie früher auf dem Lande tätig geweſen ſind, wird von der Laudwirt— ſchaftskammer der Provinz Schleſien zur Linde— rung der Not an Arbeitskräften denjenigen Landwirten dringend angeraten, welche Unter— kunſtsräume zur Aufnahme ſolcher Stadtfrauer mit Kindern bereitſtellen können. Säcke mit Kartoffeln, Roggen, Steckrüben, drei Schinken, 1700 Stück Eier und einige Zentner Heu. Ferner beſanden ſich auf einem der Wagen fünf Schweine und ein Kalb. Das Vieh und die Waren waren größtenteils nach Bremen beſtimmt. 3000 Hühner verbrannt. Auf dem Rittergut Zulica, Kreis Wongrowitz, ſind beim Prande eines als Molkerei und Geflügelſtallung dienenden Wirtſchaftsgebäudes, deſſen geſamte. 1 de 0 ö der frühere Attaché der ruſſiſchen Geſandtſchaft in Flammen wurde, über 3000 Hühner verbrannt. III de U N Oſl⸗ ausbruch verließ, wird laut„Berner Amtsblatt“ der Ost- * Inneneinrichtung ebenfalls ein Raub In der Oſtſee ertrunken. In ſee bei Glettkau ſind zwei als Marinereſerve— leute in der Heimat befindliche Fiſcher aus Neu- — 3*„ 5 Jaſchull entſtand ſahrwaſſer und der Sohn des 5 aus Zoppot ertrunken. Das Unglück dadurch, daß de en beiden Marine— ſoldaten vom Fiſcher Jaſchull gekaufte Boot unterwegs leck wurde. Der Obermatroſe Neu— mann, einer der Ertrunkenen, wurde bereits ge— 1 von e eee.... ͥ DDP 110 Wirkung engliſch 0 e N 1 5 — — e 2 ——— 75. S 5 — zer Fliegerbomben auf die Stadt Sierikzee. 3 Der brutale engliſche Fliegerbeſuch iſt dem hol- ädtchen Zierikzee recht übelbekommen. üben, die der engliſche Flieger auf das neu— trale Städtchen hinabwarf, haben ſehr erheblichen Schaden angerichtet, eine große Anzahl von Häuſern iſt ſchwer beſchädigt worden. Daß ſich der Ein— wohnerſchaſt eine große Erregung bemächtigt hat, iſt wohl verſtändlich. Obwohl einwandfrei feſt— Die Bor . ren 7777; d r ͤ Für nahmt. In Hamburg ſonen verhaftet, die in einer Räucherei in der Schanzenſtraße Speck geſtohlen und gehamſtert hatten. Die Untersuchung hatte das daß bei einem der Hehler in Altona für 12000 Mark geräucherter Speck und außerdem 3000 Mark in bar beſchlagnahmt werden konnten. Ein in Hamburg wohnender, ebenfalls an Hehlerei beteiligter Reif b konnte, rechtzeit wurden mehrere Per— 0 Ergebnis, elaſten und Sohn. 551 5 Guts Vater In Votrlas bei Dresden frühere ſitze Richter 8 Zentner de be— halte der eſttzer eninon * Nun 9 2 in den letzten Nächten auf Es wurden im ganzen vier und! Imenhorſt Wagen angehalten irchſucht. Dabei wurden entdeckt mehrere nnn. meren. heilhringenden Einfluß auszuüben imſtande iſt. eine friſche Sie ging deshalb ſo— ort auf Ruths Wunſch ein, und bald ſah man ame in einem einfachen Kleid, mit 1 junge 2 hü neben Tante Friede durch oßer Schürze Scheunen und Ställe, durch Kühlkammern und Daß ſch Vorratsräume ſchreiten. Auch Mutter Triebſch profitierte von Ruths Gegenwart. Das junge Mädchen half beim Kochen, rührte Napfkuchen ein und bereitete leckere Puddings für Tante Friede. Vei Tiſch mußte ſich Friede gefallen laſſen, werden. nicht. du es von Ruth verwöhnt und bedient zu zm Auf r ihr das beinahe unbehaglich Im Anfang war ihr das beinahe unbehaglich. Aber ſie gewöhnte ſich bald in allen Dingen darau, ein liebevolles und aufmerkſames Töchter— chen zu haben. Es währte nicht lauge, ſo war das Daſein der beiden Frauen ſo innig ver— wachſen, als wären ſie immer beiſammen geweſen. hatte, Ruth ſchrieb, wie ſie verſprochen wöchentlich einen Brief nach Hauſe. Aber ſie berichtete nur Außerliches von ihrem Leben. Sie ſchrieb, daß es ihr wohl gehe und ſie ſich im ihrer Tätigkeit ſehr behaglich fühle. Ihre Mutter war gar nicht zufrieden mit Ruths Berichten und deutete ihr immer wieder an, was ſie von ihr erwarte. Ellen jedoch war ſehr zufrieden mit Ruth. Friede hatte dieſer gleich zu Anfang ein reichliches Taſchengeld aus— geſetzt und Ruth hatte ſie offen darum gebeten, Ellen die Hälfte abgeben zu dürfen. „Du berzeihſt, daß ich dieſen Wunſch aus⸗ ſpreche, Tanle Friede, aber heimlich will ich es nicht tun.“ marmue. eee. Lallg telt immer in Nöten iſt. [ aſhan ge Taſchengeld r οοα 1]-r das Taſche aber Ruth wehrte erſchrocken ab genug. Ich brauche 3, daß Ellen Sle kommt nie aus mit 7551 1 wollte ihr datauf erhöhen, „Bitte nicht, es iſt kaum gewiß die Hält Und ich wei ) Mama erhält. Es helfen kann. Wenn du mir das deshalb erhöhteſt, dann käme die Hilfe nicht von mir, ſondern von dir.“ 8 ſtrich lächelnd ihr „ wie recht ihr Vater mit dem gehab er ihr über Ruth geſchrieben hatte „Alſo gut, Kind, ich erhöhe dein Taſchengeld Aber wenn du nicht auskommſt, mußt mir ſagen.“ dem, was ſie freut mich, ihr „Friede Über Haar und 8 6 F* dachte hatte was * Nach wie vor verbrachte Friede ihre Sonn— tage bei Volkmars. Ruth war dann immer! ihrer Geſellſchaft. Das junge Mädchen war f herzlich von Herrn und Frau von Volkmar auf— genommen worden, als wäre ſie wirklich Friedes Tochter. Und die beiden Söhne trumpften ver— gnügt auf ihre Vetternſchaft. Georg empfand es als eine Wohltat, ein— mal etwas anderes als geſellſchaftliche Phraſen mit einer jungen Dame auszutauſchen. Bald waren ſie ſo vertraut miteinander, daß Georg des Sonntags Ruth vorlas, was er im Verlaufe der Woche an ſeinem Werke geſchaffen halte. Während er vorlas, blickte er zuweilen auf in Ruths ſchöne ernſte Augen und wenn ſich darinnen ein ſtiller Glanz zeigte, dann war er zufrieden. Verſtand ſie eine Stelle nicht, dann erklärte er ſie ihr genau. 12000 Mark Speck beſchlag⸗ ſtimmu ſcherung fortging. ſchieden gekränkt und Heinz hatte Gewiſſensbiſſe. geſtellt iſt, daß die Bomben engliſch waren, die Beweiſe alſo erdrückend ſi die engliſche Regierung dagegen, die für die Übeltat zu übernehmen. S Winkelzüge, lei verdächtigen zu können. Verdächt leumdungen gehören nun Handwerk der Briten. ignet die eigene den Jaſchull 1 jungen einem H man tot im Be fand. Er war erlegen. Waldbründe in Frankreich. Eine Reihe hat innerhalb kurze in verſchiede Departements von 9 ſchwere iſtunger von Melun ſteher „Figaro erzſchlac Mafßhränden von bevölkerung usdehnung. Frankreich. miniſters hal! Mehlbeſchlagnahme in Bericht des Verpflegungs ſident P r einen Erlaß unterzei alle Roggen, rſte und Haſer für di vorl ine Erſatzmittel au er mit o verging der Sommer ith blühte Georg ſörwlich e . behauptet Tante Friede von Tag zi die dieſe einem forſchenden er fing 1 nun begann mit dem Winter die Ballſaiſon. Heinz war kaum noch daheim zu ſehen. Sogar während der Weihnachtstage machte er ſich rar zu Hauſe. Worle gehö 91 1 Blick 1 Blick auf und Fase dleſen 1 Ruth und Friede verlebten den Weihnachts- eine ſchöne, dadurch und es war U Feier, die igspolle nur kleine Trübung erlitt, daß Heinz Frau von Vollmar war ent— abend bei Volkmars, ſtarker Magnet fortzog. „Weißt du denn, wo er hingegangen iſt? ſagte Friede zu Frau von Volkmar. „Nein, ich war viel zu 51 fragen.“ Friede lächelte. „Mir hat er's geſagt. Tillmann geladen und Trudi Tillmann iſt eine ſehr hübſche und liebenswürdige junge Dame.“ Frau von Volkmar blickte überraſcht auf. „Du— meinſt?“ „Ja, Anno— juſt das meine ich!“ Und es zeigte ſich, daß ſie recht gemeint hatle. ir Schilling ſchienenen Perſonen erhielten eine nach der Be wünſchen, Junker Heinz. Daß er trotzdem ging, bewies, daß ihn ein Heinz ärgerlich, ihn zu. chen, friſch und reſolſit, ſo recht zur trtrau geſchaffen. Er iſt zu Konſul Streikende Munitionsarbeiter in Eng ⸗ land. Aus einer Anfrage im Unterhauſe geht hervor, daß 30 000 Arbeiter der Munitions⸗ werke in Southlancaſhire die Arbeit nieder⸗ gelegt haben, nachdem die Streitigkeiten zwiſchen der Leitung der Munitionsfabrit und 500 ſtreikenden Arbeitern ſechs Wochen vom Muni⸗ lionsſchiedsgericht unberückſichtigt gelaſſen worden waren. Die Schulden des Attachés. Der Bern, v. Benſſon, der Bern bald nach Kriegs- 25 000 Frank verfallener Hypothekar— zinſen gerichtlich verfolgt. Benſſon hatte ſeiner⸗ zeit eine Villa gekauft, die vordem einem Berner Univerſitätsprofeſſor gehörte, der jetzt in Berlin wohnt. Außerdem wird Benſſon auch vom Staate Bern wegen nichtbezahlter Steuern in Anſpruch genommen. Die wahrhaft neutrale Schweiz. Der Schweizer Bundesrat ließ eine größere Anzahl ö des holländiſchen Malers Rae⸗ maeckers, die in Genf ausgeſtellt waren und auch in Lauſanne ausgeſtellt werden ſollten, ſchlagnahmen, weil durch die Bilder das iſche Volk herabgewürdigt wird. Kartoffelpolonäſe in England. wegen Eine eine halbe Meile lange Kartoffelpolonäſe fand Pfund Kartoffeln Pfund zu zehn Von 5000 er⸗ Tauſende nichts. in Kingſton ſtatt, wo 14000 Einzelmengen von ſechs angeboten wurden. 8 Gerichtshalle. Breslau. Hofbeſitzer Wilhelm Wilde hatte Dezember 1916 vier Gänſe im Gewicht von je in Neiſſe zum Pfundpreiſe von vier Wochen gefüttert. Er ſcd je zwei Pfund an „ 20. Dezember nach der Markthalle für den Ein Schutzmann nachdem er gegen über 150 Mark er in der Ver⸗ engericht, er habe den dert, um die ihn umdrängen— sfrauen damit abzuſchrecken. littelwucherern ſchon oft vor— e das Gericht keine Be— r die Strafe ebenſalls auf Der 1nd und afbeſehl ehauptete igczeigt, n.. r 5 Vermilchtes. Der ackerbaufeindliche Kriegsgeiſt. Die 1zöſ Ernteausſichten werden, wie „L'Oeupre' klärend ausführt, durch eine höchſt unar utfaltung des Kriegsgeiſtes in den jchen Garniſonen noch unnötig ver— ſchlechtert. Die Offiziere gehen bei den Übungen vor, als befänden ſie ſich in Feindesland, die Klagen des Landwirtſchaftsminiſteriums gegen rückſichtsloſe Zerſtörungen von Ackern durch übende; blieben bisher ſtets erſolglos. Während die Pariſer in ihren Töpfen Gemüſe nu ſuchen, ließ z. B. ein General in ich eine Kavallerie-Diviſion ſtunden— 0 bebauter Erde üben, ſo auf Monate hinaus und erſte Kriegsberichterſtatter. Der Kriegsberichterſtatters iſt nach Blätter viel älter, werden ſollte. Erklärungen dieſer sberichterſtatter ein antonio Porcello di iligkeit während der chen Kämpfe von 1451 bis em Generalſtabschef der copo Piceinino, bei— Jab„alle Armee— erten Ereigniſſe, aufzuzeichnen“. Pandoni im ſelben riſchen Seite Bericht— lich ſeier— chor cher r ntot ermutet den K V e ̃—'M M ̃⅛˙ôÜw U 7...], geſtern abend Und heute abend ch hal Mich 5 Ii iffman jorſnh Trudi Tillmann verlobt. Ruth hinü Siong nan Sluimmenauſwa ragte ſie lachend „Weil es die höchſte Zeit iſt, Baſe — 7* 1 1* 11717 Sie mir zu meiner Verlobung mit 10 daß Trudi Tillmann gratulieren. reichte ihm die Hand. Glück braucht man Ihnen nicht Sie tragen es in ſich. Am Abend gingen Friede und Ruth durch den Stadtwald nach Volkmars Villa. Gleich nach ihrer Ankunft ging man zu Tiſch. hatte ſeine Braut mit„Baſe Ruth“ in ſehr humoriſtiſcher Weiſe bekannt gemacht. Trud— Tillmann war ein 10 hübſches, luſtiges Mäd— Soldaten⸗ Sie 1771 „Viel Nach Tiſch hatte Trudi Ruth in eine Ecke gezogen, damit ihre junge Bekanntſchaft ſchleunigſt in eine Mädchenfreundſchaft verwandelt wurde, Heinz ſaß bei den beiden Elternpaagren ung Georg war im Nebenzimmer und rar. Zigarette. So 13(Fortſetzung ſolat.)