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Bei Klage⸗Erhebung, zwangsweiſer Bei⸗ treibung uſw. wird Rabatt hinfällig. 1917 darum bemüht, das Weſen des Geiſtes ver⸗ ſtändlich zu machen, ſie hat es in aller⸗ Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchäfts⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Organ für Jedermann Amtsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Enthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarlf. Redaktion, Druck und Verlag: J. Martin, Viernheim, Rathausſtraße Samstag, den 26. Mai Bezugspreis: 40 Pfg. pro Monat frei ins Haus gebracht — Koche auf Vorrat! 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Hohe Wiis⸗ Kraut- und Salat⸗ ep. Das Feſt des Geiſtes! In dieſem.. heit, Erkenntuis tiefer Geh: imniſſe, felſen⸗ N ſtatt. Es werden die Mitglieder gebeten, dieſe Ausſtellung u. a. verſtei gert: möglichſt zahlreich zu beſuchen, da gar manches Wiſſenswerle N 685 St. 208 K 9 29 1 2j 2 85 g. er Derbſtangen Fichte: 65 St.= 2,03 Fm., Nutzknüppel, Eiche a ö 0 5 Feſt erſteigt chriſtlicher Glaube ſeine Höhe. feſtes Vertrauen, naturbezwingende Taten, Setzlinge, Oberkohl⸗ Welch eine Höhenlage unſerer Glaubenswei— beſondere Heilungen,„Wunder“ genannt, rabi⸗ u. Erdkohlrabi⸗ dabei gelernt und geſehen wird. = 14,4 Rm.,(hiervon 4,7 Rm. 4—6 m. lg. und 9,7 Rm. Abfahrt morgens 73s Uhr(Staatsbahnhof), zurüc 2,5 m. lg.); Scheiter, m.: 24 Eiche, 100,5 Kiefer, 3,3 Fichte; ſe ſpricht ſich darin aus, daß ſie ein beſon— der Blick in die Zukunft, die Weisſagung, 5 deres Feſt des Geiſtes feiert. Es gibt das Reden in verzücktem Zuſtand und un- Setzlinge zu verkanfen Jakob Beyer. Gute, schöne Kinder- u. 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Das Chriſtkind, der Gekreuzig e, das Außerordentliche zu deuten, das alles Viernheim, den 23. Mal 1917. ſelbſt der Auferſtandene— das iſt alles noch ſollle„der HGeiſt“ bein 11005 e 155 fi ei f f auſchaulich. Aber der Geiſt! Man verſteht Pau us a's Träger des Geiſtes das menſch⸗ Großh. Oberförſterei Viernheim 28, daß nach der Apoſtelgeſchichte unter der lich Erreichbare getro fen. Das alles, meint Groos. berſammelten Menge am erſten chriſtlichen er, ſind Ga ben des Geiſtes, aber nicht der Ki St b 0 N 7 Pfingſttage die einen„ſich entſetzten, irre bee ber 1 iſt e 110 15 U⸗ 3⸗V ſt 1 a 0 wurden und zu einander ſprachen: Was will mancherlei Gaben, aber es iſt ein Geiſt“. iefern aum 0 0 el el erung. das werden?“—„die andern aber hattens Und will mau die Gabe des Geiſtes bezeich— Montag, den 11. Juni 1917, von 9 Uhr vorm. an ihren Spott“. Wir haben es hier eben mit nen, in der am eheſten ſein Weſen, zum werden auf dem Rathauſe zu Viernheim aus verſchiedenen einer Macht zu tun, die mächtiger iſt als Ausdruck aum, ſo iſt es die Liebe, Domanialwald⸗⸗Diſtrikten öffentlich verſteigert: alles und doch nur dem verſtändlich und zu— Aber die Liebe eben ſo, wie er ſie 1. Kor. 13 315 Kieferuſtämme mit 194 Fm. u. zwar: 1 St. J. Kl. gänglich, der darauf geſtimmt iſt wie der in. unvergänglichen Worten beſchreibl. Was 0,64 Fm., 4 St. Il. Kl.= 5 Fm., 146 St. III. Kl. Empfänger auf den Sender. Wir begegnen wir den„Geiſt unſres Heeres nennen, das 115 Fm., 158 St. IV. Kl. 72 Fm. u. 6 St. V. Kl. hier einer Tatſache, die dem Verſtändnis vol⸗ iſt nicht Maunszucht 0 er amis 19 2 Fm. Stamm-⸗Auszüge werden vom J. Juni ab koſtenfrei len gewiſſer iſt als irgend etwas und die Opſermut, oder ſonſt etwas, ſondern die abgegeben. 2 g Viernheim, den 23. Mai 1917. ich doch mit keinem Mittel allgemeingül— Liebe, die Liebe zum Vaterland, die„al— Großh. Heſſ. Oberfürſterei Viernheim tiger Erfahrung nachweiſen läßt. Die Wiſ— les verträgt, alles glaubt, alles hofft, alles Groos. Alle Sorten Kraut⸗Setzlinge ſowie gelbe Kohlrabi⸗Setzlinge zu verkaufen Georg Dewald, Steinſtraße 26. Salat-Setzlinge verkauft Martin, an der Apotheke. f Sie muß duldet“. Das iſt auch der Geiſt unſres Vol— kes, wenn es überhaupt Geiſt hat— nicht ſein Scharffinn, oder ſein Wiſſen, oder ſeine Organiſationsgabe das alles ſind nur einzelne Gaben des Geiſtes, geboren aus der Liebe, dem Dienen und Helden und Retten— wollen. Die Hingabe von allem an alles. Das iſt das Göttliche in uns. Gibt es ein Symbol dieſes Geiſtes, des Gottgeiſtes? Enes a lenfalls gibt uns die Natur. Darum fällt Pfingſten in die Glanz— zeit des Jahres in unſren Breiten. Die grünende, blühende, auch in Kriegsnot und Sterbensjammer jubelunde Welt, das Ueber— wältigende ihrer Frucht verheißenden Fül e und Herrlichkeit, das iſt das zutreffendſte Sinnbild der unerſchöp ßlichen, heilenden, he. 0 enſchaft ſteht ratlos vor ihr. den Geiſt überall vorausſetzen, denn ſie lebt bon ihm. Aber keine Wiſſeuſchaft kann ihn darſtellen— er zerfließt ihr immer in Begriffe und Worte, die ſie nicht auf ſinn⸗ iche Unterlagen zurückführen kann. So Eine friſchmelkende 7. f mit zwei weiblichen Jungen (4 Wochen alt) zu verkaufen. Joh. Ehrhardt Blauhutſtr. 51 6 72 2 5 0 3 Ziuumer, Küche nebſt Zubehör, bis 1. Juni zu vermieten. Von wem, ſagt die Expe— dition ds. Bl. Makulaturpapier abzugeben. Buchdruckerei Martin. Junge Haſen D. R. Seh. zu verkaufen DN Kommunikanten-, 2 5 kann der Geiſt nur ſich ſelbſt erlb ben da wo Familien- und postkarten ⸗ Aufnahmen „err eben iſt. Das hat der Apoſtel Paulus 1 5 6 10 f* 2 0 51. 5 bar und tief ſo ausgedrückt:„Welcher machen. K b Photograph NMenſch weiß, was im Menſchen iſt, auſzer HN 0 2 Alſo auch weiß niemand, was in Gott iſt, N 0 SsSer, Weinheim. N zußer der Geiſt Gottes.“ der Geiſt des Menſchen, der in ihm iſt? 1 Eben weil der Geiſt erlebt ſein will, iſt er F 888 4 — N NN 0 N G. 8 Todes-Anzeige. und Tod Dem Herrn über Leben hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, am Mittwoch Vormittag 11 Uhr unsere unvergessliche Tochter und Schwester Katharina Faltermann nach kurzer Krankheit, im nahezu vollendeten ern, etwas Geläuſiges. Staunend ſtehen ö ſowie 0 AN ö herrlichkeit au der Schwelle von Früh ing geiſt iſt es, der unſre Schlachten ſchlägt. vir vor den Werken der Technik, die in g 5 25 II. W e. 0 40 42 prozeutiges Kali-Duugſalz 1 Uns ſchwindelt vor den Mil ionenzahlen * 0 0 0*— N 0 0 Leben ſchaf kenden Liebe. Aber auch 0 0 I eingetroffen. der miteinander ringenden Kämpfer, vor den 13 f 0.* 5 ür unſer Erleben wieder etwas Einfaches. eee Das iſt uns in großen Zeiten, wie der un⸗ f„— ö 8 0 Amoniak Superphosphat e n ieſem Krieg von ausſch'aggebender Bedeu—.. 0— 0 0 0 0 1600 Mine das nur unvoſlkommen. Denn dieſe Natur: ! 8 4 371 SS ſage! ir: De 5 4 U een 1 0 1 77 M b e e e e ee eee a J b ene W en und Sommer kommt und geht.„Die Liebe N 1„er rot 1:*„ ier ˖ dies 1 N 2 0 5 aber höret nimmer auf“. Dieſe ewige Liebe, 5 N Ds. das Geheimnis Gottes, nur von Gotterfüll— 0 diger MW Dil ö Milliarden der aufgewendeten Mittel; aber f g f 121 e„ten und Got berührten erlebt, das iſt, ſo weit Joh. Schucider Wube., Düugerhandlung. euhig ſagen wir: licht die Zahl macht es, ſondern der Geiſt. Und wieder fragen wir: Ge es ausdenken können, die Gabe, die das Pfinaſtfeſt feiert,„der heilige 5 N A e. 8. 5 st Heiſt“. Schönes irdenes Eine friſchmelkende Was iſt dieſer Geiſt? Die chriſtliche Gemeinde, die ihn erlebt hat, hat ſich viel r 4—— Beſteuernug der Unverhetratcten. Die „Kölniſche Volkszeitung“ erfährt, daß im preußiftizere Phos- e 9 e ö Tag, wenn Regen niederging; das Bilduis St. Urbans wurde als Strafe für das ſchlechte Welter in einen Ziege 7. Lebensjahre, zu sich in die ewige Heimat abzurufen Um stille Teilnahme almosen bittet Viernheim, 24. Mai 1917 und ein Gebets— In tiefem Schmerze: g Baltasar Faltermann J. und familie. „ 2 4 Landw. Bezugs⸗ und Abſatz⸗Genoſſenſchaft Morgen, Freitag Vormittag, kann von 789 Uhr ab unſerm Lager noch Hühnerfutter(Körnerfutter) ſolange Vorrat reicht, abgeholt werden. Der Vorſtand. Jacob Beyer, Rathausſtr. 38. Mr drucken: Kuverts Mitteilungen Rechnungen, Fakturen Briefbogen Postkarten Paketadressen Anhängezettel Signierzettel sowie alle Formulare für Behörden Buchdruckerei J. Martin 60% leicht iösl. Kali Zu haben bei Johann Sohneider. ͤW²äe. Düngerhandlung. 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Wir in der Heimat, die ſpir ein Aufblühen der Natur in ſelten geſchauter Pracht in bieſem Frühling erleben dürfen, können uns bei all den Naturwundern kaum vorſtellen, daß gen Weſten der grim⸗ mige und ſchwere Kamßf tobt, daß dort die Natur durch Menſchenwerk zerſtört wird, weil es unſere Feinde ſo wollen und daß dort tauſende unſeren etzeser mit im heißen Ringen ſtehen und mitkämpfen, damit uns die Heimat unverſehrt bleibe. An das ſollten alle jene denken, die an den beiden Pfingſttagen hinauswandern in die Gottes große Schöpfung... Und ein chriſtliches Feſt ſoll auch Pfingſten 1917 ſein. Es iſt der Geburts⸗ tag der chriſtlichen Kirche, als vor 1900, Jahren hei⸗ liger Gottesgeiſt über die Apoſtel kam. Ein Enthuſias⸗ mus, voll ſiegesgewiſſer und opferbereiter Kraft durch⸗ glühte jene erſten chriſtlichen Gemeinſchaſtskreiſe. Möge er uns nie verloren gehen. ö 0 e uU⸗Boot⸗Spende. Die Rheiniſche Automobil⸗ und Motorenfabrik A.-G. Benz u. Cie. in Mannheim hat der U-Boot⸗Spende die reiche Gabe von 100000 Mark überwieſen. e e e — Der Urbaustag. St. Urban gilt als Schub⸗ patron für die, welche die Reben pflanzen. Sein Ge⸗ denktag, der 25. Mai, war in alter Zeit für die Wein⸗ gärtner ein Tag beſonderer Freude. Am Nachmittag ruhte die Arbeit, da verſammelte ſich Alt und Jung zum feſtlichen Umzuge, bei dem das Bild des Schutz⸗ heiligen vorangetragen wurde. Bei ſchönem Wetter ent⸗ wickelte ſich auf einem freien Platz bei Muſik und Tanz ein feucht⸗ſröbliches Treiben. Anders freilich verlief der EEA e ee Brunnen getaucht. Später kraten an die Stelle des Umzugs gemütliche Zuſammenkünfte, bei denen der„Ur⸗ bansbecher“ oft die Runde machte. Noch heute iſt der 25. Mai den Urbansjüngern beſonders wichtig, er gilt als ein Tag, der für das Gedeihen der Raben von größtent Einfluß iſt, man beobachtet das Wetter und ſchließt dann auf den Ertrag der Weinerute. Bringt nun St Urban heiteren Sonnenſchein, ſo läßt der Volksglaube einen guten Herbſt hoffen:„Iſt am Urbaustag das Wetter ſchön, ſo wird man viele Weinſtöck ſehn“;„St. Urban hell und rein, füllt die Fäſſer ein“. Bei regneriſchem Wetter dagegen ſagt ein alter Wetterſpruch:„Wenn Urban kein gut Wetter hält, das Weinfaß in die Pfütze iällt“. 8 — Kohlenkarten. tionierung der Hausbraudkohle Zeit bevor. 0 e — Euteignung der Kirchenglocken. Wie dil „Freie Stimme“ hört, ſoll mit der Enteignung der Kir— chenglocken nach Pfingſten begonnen werden. 2 — Die Fleiſchzulg, Das Kriegsernährungs im teilt mit, daß die verbilligte Fleiſchzulage ſo lange weiter beſtehen wird, B aus dem Ertrage 45 i verlautet, ſteht die Ra⸗ durch Karten in nächſten Wie bis die Brotration 10 der neuen Ernte wieder erhöht werden kann, alſo big etwa Mitte Auguſt ds. Is. Die am 1. Juni ſtatt⸗ findende Viehzählung wird die Grundlage dafür bilden, wie viel Fleiſch weiter aus den Viehbeſtäuden entnonznen werden kann, ohne die Verſorgung der Bevölkerung mil Fleiſch, Milch und Butter für ſpäterhin zu gefährden. N— Imkerei. Obgleich wegen der langen Winter- kälte die Bienenvölker noch nicht auf voller Entwick— lungshöhe ſtehen, werden doch da und dort ſchon Schwärm! abgeſtoßen. Die Honiatracht iſt bis jetzt befriedigend. Finanzminiſterium zurzeit Erwägungen gepflogen werden. welche die Einführung einer Beſteuerung der Ledigen fir die Zeit nach dem Kriege zum Zweck haben. Die Steues wird die Form eines Zuſchlags zur Einkommenſteuer ev— halten. Die als Beſtenerung der Ledigen goplante Reforu- wird ſich auch auf die Unverheirateten weiblichen Ge— cles gusdehnen n= ö %—„So da alté Fraule“. Von der Großherzogin⸗ Witwe Luiſe von Baden, die häufig die Lazarette und Lazarettzüge in Karlsruhe beſucht, erzählt der„Neichs— bote“: Eines Abends ſei es ziemlich ſpät geworden, bis bie eble Fürſtin ein Lazarett verließ, das ſoeben neue Verwundete aus dem Weſten bekommen hatte. In einem Saale war nur noch ein Mann auf, zu dem die Groß— herzogin freundlich ſagte, es wäre nun doch an der Zeit, daß auch er ſich ſchlafen legte. Schlagfertig er— widerte der Verwundete, der nicht wußte, wen er vor ſich hatte:„Aber ſo a alts Fraule, wie Sie ſind, ſollte doch auch ſchon lange im Bett ſein!“ i 0 * Frecher Diehſtahl. Einem hieſigen Einwohner wurde heute Vormittag im Striethfeld während der Arbeit die Uhr aus der Weſte geſtohlen, die er am Eingang ſeines Ackers hingelegt hatte. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die hieſige Gendarmerie. Wer dazu beiträgt, den Täter zu ermitteln, erhält Belohnung. § Wem ſind die 3 Mark? Die am 2. Sept. 1916 hier eingezahlte Poſtanweiſung Nr. 3048, über 3 Mark iſt unausbezahlt geblieben. Der unbekannte Abſender wolle ſich auf dem Kaiſerl. Poſtamt hier mit dem Poſteinlieferungs— ſchein melden. Nach 2 Wochen verfällt der Betrag. Helft alle mit, die Felder zu bewirtſchaften! Uege in die Zukunft. — Das neue ruſſiſche Reglerungsprogramm.— Der neue ruſſiſche Miniſter des Außeren hat vor den Preſſevertretern der Newahauptſtadt ſein Programm entwickelt. Natürlich iſt es in erſter Linie darauf berechnet, in die Weite zu wirken und die Verbündeten über die Sorge wegen eines etwaigen ruſſiſchen Sonderfriedens zu tröſten. Zugleich aber ſoll es das Land be⸗ ruhigen, deſſen Friedensbedürfnis mit jedem Tage ſtärker wird. Demgemäß erklärte Tereſchtſchenko, die Hauptaufgabe ſei, möglichſt ſchnell den all⸗ gemeinen Frieden herzuſtellen, der weder die Herrſchaft über andere Völker, noch die Be⸗ raubung ihrer nationalen Eigentümer beab⸗ ſichtigt oder mit Gewalt fremde Erde nehme. Es müſſe ein Frieden ohne Annexionen und ohne Kriegsentſchädigung ſein, der auf dem Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker gegründet iſt, ein Frieden, der in naher und unauflösbarer Vereinigung mit den verbündeten Demokratien errungen werden müſſe. Das freie Rußland werde von zwei idealen Motiven belebt, erſtens, dem WunſchederWelteinen gerechtenFriedenzu ſchenken, der keiner Nation ſchadet, nach dem Kriege keinen Haß ſchafſt. Haß bleibe immer zurück, wenn aus dem Kampfe eine Nalion auf Koſten der anderen hervorgeht. 1870 ſei ein Beiſpiel da⸗ für. Elſaß⸗Lothringens Hoffnung auf eine beſſere Zukunft ſei in den 45 Jahren nicht ge⸗ ſtorben. Das Land habe nun ein Recht, die Verwirklichung ſeines Ideals zu erhoffen. Das andere Motiv ſei das Bewußtſein, daß Band, das die verbündeten Demokratien ver— einigt, von dem revolutionären Rußland nicht gelöſt werden könne. Mit Befriedigung ſtellte der ruſſiſche Miniſter dann feſt, daß keine einzige demokratiſche Partei, keine einzige Organiſation Propaganda für einen Sonderfrieden gemacht habe. der ruſſiſchen Demokratie aufzuregen: das ſei die Frage der von der zariſchen Regierung ab— geſchloſſenen geheimen Verträge. Dieſe Frage entzünde Leidenſchaften innerhalb der ruſſiſchen Demokratie, beunruhige ſie und vermindere ihre Begeiſterung. Daraus entſtände die Forderung der unmittelbaren Veröffentlichung der Geheim— verträge. Eine unmittelbare Veröffentlichung ſei aber gleichbedeutend mit einem Bruch mit den Verbündeten und würde die Vereinſamung Rußlands mit ſich führen. Sie würde mit Notwen— digkeit eine Sonderſtellung Rußlands hervorrufen und wäre der Anfang zum Sonderfrieden, den das ruſſiſche Volk nicht bloß aus Ehrgefühl, ſondern deshalb verwerfe, weil es verſtehe, daß einen Welt * krieg nur ein Weltfrieden beſchließen könne. Nur dieſer Frieden garantiere dem befreiten Rußland ſeine Wünſche. Rußland müſſe vorwärts, znicht rückwärts blicken. Das Vertrauen zwiſchen den Verbündeten ſollte aber wachſen, damit die pro— viſoriſche Regierung imſtande ſei, vorbereitende Schritte zu einem Einverſtändnis mit ihnen zu unternehmen. Hierzu müſſe aber das Ruſſen— volk ſeine Verpflichtung den Verbündeten gegen— über auf gegenſeitige Hilſe und gemeinſamen Kampf erfüllen. Darauf befürwortete Tereſchtſchenko die Neu— belebung der ruſſiſchen Militärmacht. Das Heer müſſe jetzt für des Vaterlandes Unabhängigkeit und Wohlfahrt kämpfen. Eine Niederlage würde die Freiheit vernichten. Es ſei lächerlich, gegen— wärtig von Annexionsplänen der Verbündeten zu ſprechen, wo Rußland, Belgien, Frankreich und Serbien ganz oder teilweiſe vom Feinde beſetzt ſeien. Man könne jetzt nur die Frage der akliven Verteidigung der nationalen Unab— hängigkeit erörtern. Die Regierung betrachte es als Ehrenpflicht, definitiv zu erklären, daß ſie den baldigen Frieden anſtiebe. Wenn ſie von einem Frieden ohne Entſchädigung ſpricht, erkläre ſie damit die Proklamierung einer paſſiven Verteidigung des freien Rußlands. Die Regierung werde niemals einwilligen, daß die jetzt von Deutſchen verbrecheriſchen Gleichgültigkeit des alten gimes geräumt wurden, unter dem Joch des Mo⸗ deutſchen Militarismus verblieben. Rußland könne nicht gleichgültig bleiben angeſichts der Schick- Der 8 ſale Serbiens. Belgiens und Rumäniens. das Eine Frage aber exiſtiere, die imſtande ſei, zahlreiche Gruppen den beſetzten Gebiete, die infolge einer Nes 311 halten, ſondern auch noch Reſervetruppen frei an der Front entſtandene Waffenſtillſtand müſſe aufhören. Es ſei eine Schande, die den deutſchen Reichskanzler inſtand ſetzte, die Vermutung von einem Sonderfrieden auszu⸗ ſprechen. Ein Waffenſtillſtand an der Front ſei, wie ein Bürgerkrieg, mit Rußlands Ehre und Würde unvereinbar. In Übereinſtimmung mit dieſen Ausführungen erklärte der Kriegs⸗ miniſter Kerenski und Miniſterpräſident Fürſt Lwow, daß es die Hauptaufgabe der neuen Regierung ſein müſſe, die Schlagkraft der Armee wieder herzuſtellen!— Wir ſind den Dingen zu fern, als daß wir beurteilen könnten, wie ſich dieſer Prozeß voll⸗ ziehen wird. Niemand vermag zu ſagen, ob die neue Regierung in Rußland eine Beendigung der Kriſe herbeizuführen vermag, die das Land von Tag zu Tag mehr erſchüttert. verſchiedene Kriegsnachrichten. Verſenkung eines engliſchen Rieſen⸗ dampfers. Holländiſche Blätter melden, daß nach der Erklärung der Beſatzung des verſenkten ſchwediſchen Schiffes„Cordelia“ dasſelbe U-Boot einige Tage ſpäter den White-Star⸗Dampfer „Baltic“(23 876 To.) angriff. Das Schiff erhielt mehrere Treffer und hatte bald darauf ſchwere Schlagſeite. Engliſche Torpedojäger eilten ſofort zu Hilfe. Später hörte man, daß ein anderes U-Boot den„Baltic“ zum Sinken gebracht hat. 1 Ein glückhaft Schiff. Nach Berichten aus Amſterdam iſt zum erſten Male ſeit Ausbruch des Krieges wiederum ein deutſcher Dampfer in Hmuiden an⸗ gekommen. Es iſt dies die„Bavaria“ mit einer Ladung Holz aus Norrköping. E Die amerikaniſchen U⸗Boot⸗Jäger. Die„Daily Mail“ meldet aus New York: Von den am 4. April auf Stapel gelegten U⸗Boot-Jägern ſind jetzt drei zu Waſſer ge— gangen, alſo in ſechs Wochen fertig-⸗ geſtellt worden. Achtzehn weitere werden bis Ende Mai vom Stapel laufen, und bis Ende September ſollen 400 Stück fertig ſein. In amerikaniſchen Marinekreiſen verlautet, daß bis, zum Herbſt 250 amerikaniſche U-Boot-Jäger in europälſchen Gewäſſern angekommen und tätig ſein werden. 50% der amerika⸗ niſchen Handelsſchiffe, die für den Ozeanverkehr in Frage kommen, ſind jetzt bewaffnet worden. a. Deutſche Gegenoffenſive au der Weſtfront? Aus Paris wird halbamtlich gemeldet, die Deutſchen bereiten im allgemeinen eine Gegen— offenſive auf einer Front von faſt 20 Kilometern vor. Am 19. d. Mts. während des ganzen Tages und auch in der Nacht überſchüttete der Feind unſere Linien mit einem Geſchützſeuer von gewaltiger Kraft und mit Geſchoſſen jeden Kalibers. Der Artillerie- wegung Archangelſk von den Engländern beſetzt? Schwediſche Blätter erfahren aus ſicherer Quelle, die Engländer hätten mit 4000 Mann Archangelſk beſetzt und beab⸗ ſichtigen, auch die Strecke von Archangelſk bis Petersburg zu beſetzen; die Japaner hätten Charbin beſetzt.— Man tut gut, dieſe Mel⸗ dungen, bis ſie eine amtliche Beſtätigung er⸗ fahren, mit äußerſter Vorſicht aufzunehmen. Das verblutende Frankreich. Zwei Nachrichten ſind in Frankreich mit ganz beſonderer Freude begrüßt worden: daß Italien ſich endlich zu einer neuen Offenſive aufge⸗ ſchwungen und daß die erſten amerikaniſchen Soldaten wenn es auch nur Sanitäter ſind— in England angekommen ſind. Mit jener begeiſterten Hoffnungsfähigkeit, die tief im franzöſiſchen Volkscharakter wurzelt, erwartet man nun mit Inbrunſt die erſten freiwilligen Kämpfer aus den Ver. Staaten, die an Frank⸗ reichs Küſte landen werden. Frankreich muß ſehnſüchtig auf dieſe Unterſtützung warten, denn ſeine Volkskraft iſt am Verbluten. Das zeigt ein Blick auf die Statiſtik. Vor Ausbruch des Krieges beſaß Frankreich nach Abzug der Fremdbürtigen eine Bevölkerung von rund 38,8 Millionen. Da die franzöſiſche Regierung aus„guten“ Gründen, das heißt aus verläſſiger Kenntnis der Volkspſyche, bis— her abgelehnt hat, Verluſtliſten zu veröffent⸗ lichen, iſt mit einwandfreier Sicherheit die Be⸗ und der Stand der Bevölkerung während der letzten drei Jahre nicht feſtzuſtellen. Was von Zeit zu Zeit über den Rückgang der Geburtenzahl veröffentlicht wird, bezieht ſich auf einzelne Departements. Zudem waren und ſind die voltreichen nordöſtlichen Gebiete Frank⸗ reichs von Deutſchland beſetzt. Andere Anhaltspunkte ſür das Ausſterben der Männer in Frankreich geben die Veröffent⸗ lichungen einzelner Berichterſtatter des Senats und der Deputiertenkammer an die Regierung. So hat der Senator Berenger in einem Bericht ausgeführt, daß die Nachmuſterung der Untaug— lichen und Zurückgeſtellten 65 000 Hilfsſoldaten ergeben habe. Nun waren die Anſprüche, die ſchon im Frieden an den Heeres-Erſatz geſtellt wurden, nicht ſehr hoch. Im Kriege wurde ohnedies alles hereingenommen, was marſch— fähig war. Schon vor längerer Zeit wieſen weſtſchweizer Zeitungen auf den hohen Prozent— ſatz Geiſtes- und Gemütskranker im franzöſiſchen Feldheer hin! Frankreich hat in die Tiefen ſeines Volks⸗ reichtums gegriffen. Unerſetzliche Werte ſind für immer verloren gegangen. Vor dem Kriege betrug die Zunahme der Bevölkerung jährlich 0,18% gegen 1,36% in Deutſchland. In den letzten Friedensjahren hat in Frankreich die Geburtenzahl die Sterbeziffer um fünfzig- oder ſechzigtauſend überſtiegen. Die Kriegsverluſte haben dieſe mühſam errungenen Fortſchritte nicht nur zerſtört, ſondern ſind auch der Beginn einer neuen und dauernd ſtarken rückläufigen kampf dauert mit äußerſter Heftigkeit fort. 212 Sarrails ſtockende Offenſive. Der Korreſpondent des Mailänder„Secolo“ meldet aus Saloniki: Die am 6. Mai be— gonnene Offenſive der Verbündeten ſtieß auf einen ſehr heftigen Widerſtand des kriegs erfahrenen Gegners. Das hölliſche Feuer der Deutſchen und die von den deutſchen Jägern mit unerhörter Wucht ausgeführten Gegenangriffe erlaubten es den italieniſchen Truppen nicht, von ihren Erfolgen die Vorteile zu erzielen, die ſie zu erwarten berechtigt waren. Aus dieſen erſten Unternehmungen nach einer längeren Ruhepauſe iſt zu entnehmen, daß der Feind alle ſeine Bemühungen auf die Verſtärkung ſeiner Defenſivkräſte uit ſchwerer moderner Artillerie und zahlreichen Maſchinen— gewehren verwendet hat. Auf dieſe Weiſe ge⸗ lang es ihm nicht nur, ſeine Stellungen mit einer verhänmismäßig geringen Truppenzahl zu zu machen, um ſie mit Leichugkeit dorthin zu werfen, wo ſie am nötigſten ſind. . U 5 die ſtrenge Zenſur dafür, daß beſorgte Männer ihre Warnungsrufe Frankreichs nicht der Offentlichkeit bekanntgeben. Bewegung der Bevölkerung. Jedoch ſorgt und Betrachtungen über den rettungsloſen Verfall des modernen Aber Senator Berenger darf mitteilen, daß durch die Zivildienſtpflicht rund 300 000 Mann der im Landesinnern Beſchäftigten von Frauen abgelöſt werden konnten. Dieſe ſollen dem Generalſtabe oder dem Miniſterium für Ackerbau überwieſen werden. Der neue Generaliſſimus Pétain weiß beſſer, was not tut. Und deshalb hat er eine dringende Drahtung nach Waſhington geſandt, um die amerikaniſchen Freiwilligen in Frankreich ausbilden— und ſterben zu laſſen. Man darf nun geſpannt ſein, wann die erſten amerikaniſchen Freiwilligen den deutſchen Truppen gegenübertreten und in welcher Anzahl ſie auf dem europäiſchen Kriegsſchauplatz er⸗ ſcheinen werden. Sicher iſt jedenfalls, daß Präſident Wilſon feſt entſchloſſen iſt, den Krieg gegen Deutſchland aktiv, d. h. nicht nur durch finanzielle Unterſtützung der Verbündeten und durch Waffen- und Munitionslieferungen zu der Ver. Staaten die Entſcheidung an der Weſtfront bringen werden, iſt eine Frage der Zeit. Beſtimmt aber können ſie den Auflöſungs, prozeß in Frankreich nicht hindern. Frankreich verblutet ſich für Englands Intereſſen. 2————.———— Politiſche Rundſchau. Deutſchland. In einer Unterredung mit einem ungariſchen Preſſevertreter erklärte der Bayeriſche Miniſter— präſident Frhr. v. Hertling, daß der Krieg im Herbſt beendet ſein werde. Unſere Marine erfüllte mehr als ſie verſprach, mit den U⸗Boot⸗Erfolgen ſind wir völlig zufrieden. Eine andere Frage iſt, welche Wirkung die Verſenkungen auf England haben. Dies können wir von hier nicht beurteilen. Die nächſte Zu⸗ kunft wird allenfalls Licht in dieſe Frage bringen. Die Hoffnung der Feinde auf inner— deutſchen Zwieſpalt bezeichnete der Miniſler⸗ präſident als chimärenhaft. * Die Regierung der RepublikLiberig hat in einem an ihren bisherigen Geſchäfts⸗ träger in Berlin gerichteten Telegramm mitge— leilt, daß ſie als Einſpruch gegen den unein— geſchränkten Unterſeebootkrieg, der das Leben der liberianiſchen Paſſagiere und Seeleute auf den Schiffen der Verbündeten und Neutralen bedrohe und liberianiſchen Staatsangehörige ſchweren finanziellen und wirtſchaſtlichen Schädi⸗— gungen ausſetze, die Beziehungen zu Deutſchland abgebrochen habe. Oſterreich⸗ Ungarn. * Aus Anlaß der bevorſtehenden Wieder eröffnung des Reichsrates hat Kaiſer Karl die Führer der parlamentariſchen Parteien zwecks Ausſprache über die politiſche und parlamentariſche Lage empfangen. Die Audienz erfolgte nicht gemeinſam, ſondern eine Parteigruppe wurde nach der anderen in den Audienzſaal gefordert. Eine Anſprache wurde von keinem der Deputationsführer ge— halten, da der Kaiſer die Beſprechung ſelbſt ein— leitete. Der Monarch ſprach die Hoffnung aus, daß die Arbeiten des Parlaments von Erfolg begleitet ſein möchten. Schweden. * In dem Aufruf, den der Ausſchuß der holländiſchen und ſkandinaviſchen Sozialiſten an die internationalen Sozialiſten⸗Verbände erläßt, heißt es, die Beſprechungen in Stockholm ſollen der Wiederherſtellung der Internationale dienen. Es ſollen Be⸗ ſprechungen mit den Vertretern der einzelnen Parteien der kriegführenden Länder ſtattfinden, um Möglichkeiten der Löſung der Friedensfrage erwägen zu können. Dazu ſoll Stockholm als dauernder Mittelpunkt dienen. Jede etwaige Beeinfluſſung von ſeiten einer Regierung wird von vornherein zurückgewieſen. * Die ſchwediſche Regierung erließ ein Ausfuhrverbot für Fiſche, die in ſchwediſchen Gewäſſern oder in der Oſtſee, im Ore— ſund, Kattegat oder Skagerrak gefangen worden ſind. Rußland. Nach den ruſſiſchen Berichten, die in Holland eintreffen, beſteht in Rußland gar keine ein⸗ heitliche Regierungsgewalt mehr In der Hauptſtadt arbeiten die proviſoriſche Re⸗ gierung und der Arbeiter- und Soldatenrat neben- und gegeneinander. In faſt jeder größeren Provinzſtadt bildet ſich eine eigene proviſoriſche Regierung, die ſich um die aus Petersburg kommenden Befehle nicht im mindeſten kümmert, eigene Geſetze vorſchreibt und die Steuern nicht für die Zentralregierung, ſondern für ſich aus⸗ hebt. Zahlreiche Steuerträger verweigern unter ſolchen Umſtänden jede Steuerzahlung, was die Verlegenheiten aller„Proviſoriſchen Regierungen“ erheblich vermehrt. Die mittleren und öſtlichen Gouvernements des ehemaligen Zarenreiches verwalten ſich jetzt ganz unabhängig, und in einigen ſüdruſſiſchen Gouvernements bereitet ſich ganz offenkundig eine monarchiſche Gegenrevo— lution vor, die Nikolaus Nikolajewitſch auf den Zarenthron ſetzen will. Schließlich ſteht der Mißerfolg der ruſſiſchen„Freiheitsanleihe“ ſchon führen. Ob aber, wie er träumt, die Truppen ſetzt ſeſt. ee armer. 122 Friede Sörrenſen. Roman von H. Courths-Mahler. (Fortſetzung. 16 Das Herz tat ihr weh vor Erbarmen mit dem armen Kinde und ihr Groll gegen Ellen bekam neue Nahrung. Aber ſie ſagte kein Wort darüber, ſtreichelte nur zärtlich Ruths Haar und ſagte liebevoll: „Noch immer ſo fleißig, kleines Haus— mütterchen! Komm, leg die Arbeit zuſammen, 18 iſt bald Tiſchzeit. Haſt du deine Mutter ſchon geſehen heute morgen?“ „Muth ſah mit einem tapferen Lächeln zu Friede auf. 5 „Ja, Tante Friede, ich habe ein wenig mit geplaudert, als ſie ihr Frühſtück nahm.“ „Und Ellen?“ „Die war eben hier bei mir.“ Friede zog die Augenbrauen finſter zu— ſammen.„Sie langweilt ſich wohl hier bei uns?“ „Ich weiß es nicht, Tantchen. Geſagt hat ſie mir nichts.“ Friede trat ans Fenſter. Sie konnte Ruths trauiges Geſicht nicht mehr ſehen. Wieder zerbrach ſie ſich den Kopf, wie ſle in den Lauf der Dinge eingreifen und Georg aus den Schlingen der koletten Ellen befreien konnte. Und da fiel ihr ein, ob es nicht das beſte wäre, wenn ſie einmal mit Ellen ſelbſt ein ernſtes Wort ſprach. Wenn ſie ihr einfach ſagte, daß Georg die Abſicht habe, Ruth zu heiraten? Vielleicht beſtimmte Ellen dieſe Mitteilung, ihre Bemühungen um Georg aufzugeben. Freilich nur vielleicht. Mit Gewiß⸗ ihr 2 heit ließ ſich das bei Ellens Charakter nicht borausſagen. Aber der Verſuch mußte gemacht werden. Ganz tatenlos mochte ſie nicht mehr zuſehen, wie hier das Glück ihrer liebſten Menſchen in Trümmer ging.—— Noch an demſelben Abend ſollte ſich für 1 5 Gelegenheit finden, ihr Vorhaben aus— zuführen. Georg war wieder dageweſen. Ellen hatte es ärger getrieben denn je mit ſüßen, lockenden Blicken, reizenden Schelmereien und rührend hilfloſen Poſen. Das ganze Regiſter durch— triebener Koketterie hatte ſie aufgezogen, und Georg hatte ſich ſchließlich mit einem roten Kopf und unſtet flackernden Augen wie geiſtesab— weſend verabſchiedet. Er kannte ſich ſelbſt nicht mehr und wußte nicht, was er tat. Wie ein betäubendes Gift raſte es durch ſeine Adern, und er konnte nur eines denken und fühlen: daß er Ellens roten Mund küſſen müßte, wenn er nicht an dem Brande zugrunde gehen ſollte, ben ſie in ihm entfacht hatte. Nun war er gegangen. Eine Weile ſaßen die vier Frauen noch ſtumm beieinander. Dann erhob ſich Frau Lizzi, um zu Bett zu gehen. Ruth bepleitete ſie wie ſeden Abend in ihr Zimmer, um ihr beim Auskleiden behilflich u ſein. f Ellen räkelte ſich noch eine Weile im Wohn⸗ zimmer in einem bequemen Seſſel. Sie hatte ihre Lieblingsſtellung eingenommen, die Hände hinter dem Kopfe verſchränkt und die zierlichen Füße übereinander gelegt.. Sie blinzelle zu Tante Friede hinüber, die mit ernſtem Geſichtsausbruck auf dem Sofa ſaß. „Biſt du müde, Tante Friede? Soll ich mich zurückziehen oder darf ich noch ein Weil⸗ chen bei dir bleiben?“ fragte Ellen mit ſüßer ſchmeichleriſcher Stimme. Friede hob die Augen und ſah forſchend in das liebreizende, bezaubernde Mädchengeſicht, „Du darfſt mir gern noch ein Weilchen Ge— ſellſchaft leiſten, Ellen. Haſt du dich gut unter— halten heute abend?“ „Ausgezeichnet, Tante Friede. Doktor Volk⸗ mar weiß brillant zu erzählen. Er iſt ein geiſt⸗ voller, amüſanter Geſellſchafter.“ „Ja, das iſt er, Ellen. Und außerdem ein prächtiger, ehrenhafter Menſch.“ „Das glaube ich. Ich mag ihn ſehr, ſehr gern und freue mich immer, wenn er kommt.“ Friede richtete ſich gerade empor und ſah Ellen feſt an. „Es freut mich, daß er dir ſympathiſch iſt. Ganz unter uns, Ellen, ich will dir anvertrauen, daß uns Doktor Volkmar bald noch näher treten wird als bisher. Sobald das Trauer⸗ jahr um deinen Vater zu Ende iſt, gibt es eine Verlobung. Ruth und Georg Volkmar lieben ſich und nur die Rückſicht auf die Trauer hat die Verlobung verzögert.“ In Ellens Augen flackerte ein unruhiges, böſes Licht. Mit einem lauernden Seitenblick ſtreifte ſie Friedes ee Geſicht. Sie fühlte klug die feindliche Gegenſtrömung heraus, war aber keineswegs gewillt, ſich beeinfluſſen oder einſchüchtern zu laſſen. Mit einem übermütigen Lachen ſchmiegte ſie ſich in ihren Seſſel. „Ach. Tantchen. das iſt löſtlich. Da haſt du 0 N dich aber in einen großen Irrtum verfangen Die beiden denken ſa gar nicht daran, ſich zu verloben. Das weiß ich beſſer. Ruth ſelhſt hal es mir geſagt. Ich habe ſie erſt heute mittags darum gefragt.“ Friede ſah ſtarr in ihr Geſicht. „Was haſt du ſie gefragt?“ „Ob Ruth ihn liebt. Weißt du, Tantchen, ich finde ihn ſo reizend, daß— nun, daß min um mein eigenes Herz bange iſt. Und da fragte ich Ruth, ob ſie ihn liebt. Ich wollte doch meiner Schweſter auf keinen Fall ins Gehege kommen. Aber Ruth hat mich nur ausgelacht. Sie empfindet nichts, gar nichts als Freun?“ ſchaft für ihn. Siehſt du wohl, daß du im Irr⸗ tum biſt?“ Friedes Augen verdunkelten ſich und ein herber Zug umgab ihren Mund. Wahrlich, Ellen war ihrer Mutter echte Tochter. i „Nein, Ellen, das ſehe ich durchaus nicht, Wenn Ruth wirklich etwas Derartiges geſagt hat, ſo iſt das nicht ernſt zu nehmen. Sie ge⸗ hört nicht zu den Charakteren, die ihre Gefühle zu Markte tragen. Es iſt doch natürlich, daß ſie nicht über ihre Neigung ſpricht, bevor das ent⸗ ſcheidende Wort gefallen iſt.“ „Ach, Tantchen, Ruth und ich, wir haben doch keine Geheimniſſe voreinander. Ich habe Ruth auch ganz offen geſagt, daß— nun, ich bin einmal ſehr offenherzig— daß ich Georg Volkmar liebe. Sie würde es mir ebenſo ſelbſt⸗ verſtändlich verraten haben.“ Friede erhob ſich und trat an Ellen heran. „Meiuſt du?“ fragte ſie mit ſchwerer Betonung. Der Blick, den ſie dabei in Ellens Augen Am Ausguchk. Die Republik als Staatsform. Das Kopenhagener Blatt Politiken“ hat bei den hervorragendſten däniſchen Perſönlichkeiten auf den verſchiedenſten Gebieten. eine Umfrage über die zukünftige Staatsform in Europa ge⸗ halten. Georg Brandes gab folgende Antwort: Das Wort Republik, das ein Dutzend von Staatsformen bedeuten lann, ſagt mir nichts, und die Zukunft kenne ich nicht. In Weſt⸗ europa bedeutet Republik gewiſſermaſſen Advo⸗ katokratie, in den Ver. Staaten von Nord⸗ amerika Plutokratie. Es iſt kaum zu glauben, daß die Menſchheit ſich mit ſolchen Staats⸗ ſormen zufrieden geben kann. * Eine abenteuerliche Flucht. aufgefordert, bei den Beralungen im Bundesrat die thüringiſchen Waſſerſtraßenpläne, beſonders das Werra—Main⸗Profekt, nachdrücklich zu vertreten und auch ſonſt die Nutzbarmachung der thüringiſchen Waſſerkräfte, vor allem durch Talſperrbauten, in jeder Weiſe zu ſördern. Der Verband hat zugleich in ſeiner Eingabe als unbedingtes Erfordernis für die Durchführung dieſer Pläne die Erſetzung der ber⸗ alleten Waſſergeſetze durch ein einheitliches Waſſer⸗ recht der thüringiſchen Staaten, das den An⸗ forderungen der Neuzeit entſpricht, bezeichnet. N* 0 7. Von Nah und Fern. Plaketten für Hilfsdienſt⸗ An Stelle der Armbinde, die von bei mili⸗ Eiſerne pflichtige. l r Armbin den im vaterländiſchen Hilfsdienſt Ausgabe lommunglen Kleingeldes aufgegeben hat, für 250000 Mark Kleingeld in Geſtalt von 500000 Fünfzigpfennigſcheinen ausgeben. Außerdem ſollen von der Verwaltung der ſtädtiſchen Straßenbahn eine Million Metall- marken als Erſatz für die immer ſeltener werdenden Zehnpfennigſtücke in Verkehr ge— bracht werden. 800 Morgen Wald vernichtet. etwa acht Tagen entſtand in der zwiſchen dem Dorfe Kleinleipiſch und der Oberſörſterei Grün⸗ haus bei Liebenwerda gelegenen ſogenannten „Koyne“ ein Waldbrand, der mit Schnelligkeit um ſich griff und die Oberſörſterei dele. Die tieſe Wald- und Torſerde, die große Tie eee ee großer Gruͤnhaus mit ihren Anſiedelungen ſehr gefähr⸗ f 1 ernſten ſorgniſſen keinen Anlaß bietet. Die diesjährigen Eine abenteuerliche Flucht zweier in franzö⸗ ſiſche Kriegsgefangenſchaft geratener Unteroffiziere wird jetzt bekannt. In einer ſternklaren Nacht gelang es ihnen, das zwölf bis fünfzehn Meter breite Drahthindernis zu durchſchneider, ohne daß der patrouillierende Poſten etwas merkte. In weitem Bogen umgingen ſie die Artillerie⸗ ſtellungen, Wälder und Ortſchaften, die ſich in der hellen Nacht deutlich von der Ebene ab⸗ zeichneten. Als ſie den hinterſten franzöſiſchen Graben erreichten, hielten ſie es für geraten, von da ab zu kriechen. Vier endlos lange Kilometer legten ſie ſo auf dem ſteinhart ge⸗ ſtorenen Boden unter denkbarſter Anſtrengung zurück. So ging es die ganze Nacht durch ſech⸗ zehn Drahthinderniſſe und dreizehn Gräben; als es hell geworden war, ließen ſie, am Ge⸗ lingen ihres Planes faſt perzweiſelnd, alle Vor⸗ ſicht außer acht und liefen aufgerichtet weiter. Gleich darauf wurden ſie von beiden Seiten beſchoſſen, wurden dann aber— zu ihrer namen⸗ loſen Freude— deutſch angerufen und er⸗ reichten nach zwölfſtündigem Marterweg den vorderſten deutſchen Graben. Die Zeit als Feind Englands. Das erſtemal ſeit Beginn des Krieges emp— finden die Engländer, daß die Zeit nicht mehr ihr Bundesgenoſſe iſt. Der U-Boot⸗Krieg, einer⸗ lei, ob ſie ſeiner Bekämpfung mehr oder minder hoffnungsvoll entgegenſehen, hat ſie zu dieſer bitteren Überzeugung gebracht. So ſchreibt das „Journal of Commerce“ in. einer Betrachtung über den U-Boot⸗Krieg:„Weder unſere eigenen Werſten noch die Amerikas und Japans können auf Monate hinaus eine genügend große Zahl Schiffe in Dienſt ſtellen, und unterdeſſen nehmen die U⸗Boote täglich ihren Zoll von den ſchon ernſthaft verringerten Vorräten. Die Zeit, die in den früheren Stadien des Krieges unſer Verbündeter war und ſpäter ein unſicherer Neu— traler, iſt jetzt endgültig zu unſeren Feinden übergegangen.“ Amerikaniſche Klagen. Der Vertreter der Times“ in Chikago klagt über das amerikaniſche Publikum im Weſten und Süden, das noch immer nicht den Ernſt des Krieges begreiſe. Alles gehe ſeinen ge⸗ wohnten Gang. Die meiſten ſehen den Krieg als etwas an, was nur Europa angeht und mit dem Amerika nichts zu tun hat. Deshalb hält ſich das Publikum auch abſolut gleich- gültig gegenüber den Vorſchlägen der Regierung i iegsnotwendigleiten. Der e er Lebensmittelkontrolle erfährt bei dem Landvolk im Weſten eine entſchiedene Ab⸗ lehnung, auch die Baumwollpflanzer des Südens ſind gegen jede Anderung des bisherigen Man meint, daß die Oſtſtaaten und gierung in Waſhington ſchon alles tun vürden, was für dieſe Sicherheit des Landes notwendig ſei. Unter dieſen Umſtänden wird auch die Kriegsanleihe in den Weſt⸗ und Süd— ſtaalen ſo gut wie gar nicht gezeichnet. rererg bra ur cru ee e, ve 4 1 9 9 177 Doane del und Verkehr. Das Werra Main⸗Kanalprojekt. Damit hüringen bei der Feſtlegung der von der Reichs- egterung geplanten neuen erſtraßen nicht zur 5„hat der V) Thüringiſcher In- eimar die thüfſpgiſchen Re rungen We gedanke Pferd täriſchen Behörden beſchäftigten Perſonen ge— tragen wird, iſt jetzt eine runde, mit einem Eichenkranz umgebene und unten mit ſchwarz⸗ weiß⸗roter Schleifer verſehene eſſerne Plakette mit Inſchrift„Vaterländiſcher Hilſsdienſt“ ein⸗ geführt worden. wird auf der linken Sie Bruſt, bei weiblichen Perſonen auch als Broſche getragen. Die an die Hilfsdienſtpflichtigen aus— gegebenen Plaketten bleiben Eigentum Heeresverwaltung; r n. mobilmachung können ſie Ausſcheidenden auf Wunſch unentgeltlich überlaſſen werden. Freiwillige Haferſpende. In Oldenburg it abgehaltenen Verſamm— lung von Landwirten wurde beſchloſſen, eine freiwillige Abgabe von Haſer für die Heeres— verwaltung in Höhe von einem Zentner pro beträchtliche zu leiſten, wodurch eine Menge Hafer zuſammenkommen wird. freiwillige Abgabe von Hafer wird dadurch er— Dieſe möglicht, daß die Landwirte jetzt die Pferde auf die Weide treiben können. Zur Linderung der Kleingeldyot will der Magiſtrat der Stadt Breslau, der jetzt ſeine bisherige ſchroff ablehnende Stellungnahme zur der erſt bei oder nach der De⸗ einer in zt noch reicht 9 b 1 vollſtändiges Erlöſchen des Brandes vorläufig noch nicht zu denken iſt. 1 Die Schlacht im Uleſten. Oben: Einer der vielen durch ſchweres engliſches Feuer zerſtörten Zechen von zerſchoſſene Lens. es nunmehr dorf ereignete ſich nachts eine Atherexploſion, der zehn Menſchenleben zum Opfer fielen. dem wurden vier Arbeiterinnen verletzt. von Arbeitern der (Ob Lens. Unten: Das bewirtſchaftete Areal iſt um ein Viertel größer als ſich Gerſte und Hafer, Wachſen ein wenig zurückgeblieben iſt. Infolge des hohen Waſſerſtandes der Vonau kenterte der Kahn. Dreizehn Perſonen, darunter fünf weibliche, ertranken. Vier Männer und der Schiffer wurden gerettet. Günſtiger Saatenſtand in Sſterreich⸗ Ungarn. Den Wiener Blättern zufolge lauten die Berichte über den Saatenſtand, die aus den verſchiedenen Gebieten der Monarchie vorliegen, Vor zeitige 5. f rechnen iſt.— Nach den aus der Provinz ein⸗ übereinſtimmend dahin, daß auf eine recht⸗ und gute Ernte mit Sicherheit zu gegangenen Berichten iſt der Sagtenſtand in ganz Ungarn überaus günſtig. Jenſeits der Donau und im Tiefland hat es ſeit längerer Zeit nicht geregnet, was aber zu ernſten Be⸗ Ausſichten gehen dahin, daß von den Herhſt⸗ ſaaten ein bedeutend größerer Ertrag erzielt werden wird als im Vorjahre. Das diesmal im Vorjahre. Beſonders günſtig entwickeln während Roggen im Die Opiumſtube des Herrn Saſcha Guitry. Das Pariſer Strafgericht hat den Luſtſpieldichter und Schauſpieler Saſcha Guitry, der eine Opiumrauchſtube unterhielt, zu zwei Monaten Gefängnis und 3000 Frank Geldſtrafe verurteilt. Die neuen polniſchen Münzen. Das neueſte Amtsblatt des Gouvernements Warſchau bringt jetzt Einzelheiten über die neue polniſche ö 1 0 Münzverordnung. U weil ſie f. K Es werden zunächſt 5⸗, 10⸗ und 20⸗Pfennigſtücke hergeſtellt, die den pol⸗ niſchen Adler und die Jahreszahl tragen. 8 Gerichtshalle. Halle a. S. Eine 62 jährige Reinmachefrau hatte ſich vor dem Schöffengericht zu verantworten, einem Bureau der Brotmarkenausgabe— elle, das ſie zu reinigen hatte, 10 Brotmarken an Der Amtsanwalt beantragte die — ich gebracht hatte. geſetzliche Mindeſtſtrafe von drei Monaten Gefängnis. Der Verteidiger führte aus, der Frau ſei es keines- ſalls klar geweſen, daß ſie Gegenſtände entwendete, die ſich in amtlicher Aufbewahrung befanden. Man könne höchſtens einfachen Diebſtahl annehmen und müſſe berückſichtigen, daß ja für die Brotmarken noch nicht ohne weiteres Brot zu erhalten ſei, denn dieſes müſſe bekanntlich bezahlt werden. Das Gericht ſchloß ſich den Anſchauungen des Verteidigers an und er— kannte auf eine Geſängnisſtrafe von zwei Tagen. Neiſſe. Vor dem Kriegsgericht hatte ſich der Sohn des Königs Bell aus Bellſtadt in Kamerun wegen Übertretung der Anordnungen des ſtellver— tretenden Generalkommandos bezüglich der Melde— pflicht zu verantworten. Er wurde zu einer kleinen Geldſtrafe verurteilt. Der Prinz reiſt gegenwärtig mit ſeinem Zirkus durch Deutſchland. Vermilſchtes. Daß Auch ein Opfer des Alkohols. man auch durch Enthaltſamkeit ein Opfer des Alkohols werden kann, zeigt die für franzöſiſche . ² ˙...... das Umſichgreifen des Brandes. Ir. tägige angeſtrengte Arbeit von Militär aus Torgau und Koltbus, von Gefangenen, Arbeitern und Bewohnern aus der Umgegend iſt gelungen, den Brand zum Stillſtand zu bringen. Gegen 800 Morgen ſchöner Wald ſind durch den ungeheuren Brand vernichtet worden. Die Koynehäuſer und die Oberförſterei Grünheide ſind außer Gefahr. Die metertieſen Torſmaſſen und die dicke Schicht von Walderde geben aber dem Feuer fort geſetzt noch reichliche Nahrung, ſo daß an ein Man nimmt an, daß ausgeworfene Funken der Werkslolomotive der nahen Kohlengrube das Feuer verurſacht haben. Folgenſchwere Atherexploſion. In Trois * Großes Kahnunglück. Eine Geſellſchaft f Pulverfabrik Münchmünſter eine Kahnfahrt machen. bayern) wollte men 3 3 1 von Trockenheit und der ſcharfe Oſtwind begünſtigten Durch mehr⸗ Außer⸗ Rechtsprechung nicht gerade ehrenvolle Geſchichte des Pariſer Profeſſors Diſpan de Floran, die „L' Oeuvre“ berichtet wird. Der Profeſſor beging in ſeinem Leben zwei ſchwere Mißgriffe: erſtens nahm er die Stellung eines Präſidenten der antialkoholiſchen Geſellſchaft an, und zweitens erbot er ſich, die Vormundſchaft über eine Kriegswaiſe auszuüben. In dieſer letzteren Eigenſchaft mußte er ſich dem Geſetz unterwerfen, daß eine genaue Erkundigung nach dem Leben und den Eigenſchaften des rmundes verlangt. Die mit dieſer Er— gten Polizeibeamten ſuchten l die benach—⸗ vor allem die Wein- und ler. Die letzteren erklärten nun heilig, daß der e Profeſſor ein ge— denn wenn alle Leute armen Spirituoſen— ſchließen. Als der Pro— mmerkwürdigen Gang der Unterſuchung erfuhr, ſagte er den Polizeibeamten rückhalllos ſeine Meinung. Darauf wurde er wegen Beleidigung der Polizeigewalt angeklagt und zu einer S e von 50 Frank verurteilt. So iſt alſo ta ch der Präſident der anti— alkoholiſchen Geſellſchaft ein Opfer des Alkohols 9 Vo auf, nämlich ind icher Übeltäter ſei; ihm glichen, müßten die händler ihre Geſchä Ale feſſor von Die ſeukte, war dieſer unbequem. Aber ſie hielt ihn kotzig aus. „Gewiß meine ich das.“ 0 Friede grub die Fingernägel in die Haud⸗ fläche, ſonſt ſchien ſie ruhig. Sie ging einigemal im Zimmer auf und ab und blieb dann wieder vor dem ſchönen Mädchen ſtehen, das ihr mit den Blicken gefolgt war. „Und du bildeſt dir ein, Georg Volkmar zu lie ben?“ Ellen ſah ſchmachlend empor.. „Einbelden 2 Ach, Tantchen, das iſt Wirk⸗ lichkeit, teine Einbildung.“ „das ſollte mir um dich leid tun,“ ſagte Friede hart. „Leid tun? Warum, Tantchen?“ fragte Ellen kindlich harmlos. a „Weil Georg Volkmar Ruth liebt. da gar keine Hoffnung.“ Ellen kicherte in ſich hinein wie ein Kätzchen. 5 „Ach, Tantchen, liebes Tauchen, nun muß ich ſwirklich lachen. Nein, um mich brauchſt du dich wirklich nicht zu ſorgen. Doktor Volkmar mag Ruth ebenfalls ſehr freundlich zugetan ſein, aber lieben— ach nein. Ich bin jedenfalls nicht mutlos. Ein Mann, der eine andere lieb', macht einem nicht ſolche Augen. Und nun ich weiß, daß Ruth ihn nicht liebt, werde ich ernſt⸗ Du haſt und dehnte ſich lich verſuchen, mir ſeine Liebe zu erringen. Nicht wahr, Herzeus tantchen, das kannſt du be— greſſen und— dich habe ich nun auch auf meiner Seite.“. W Sie halle ſich erhoben und umſchlaug Frlede w feſt mit ihren ſchlanten Armen, daß diese rer ſich nur gewaltſam hätte von ihr losreißen können.* e Voll ohnmächtigen Zornes über die Gewiß⸗ Ding eine ge⸗ heit, daß dieſes junge, raffinierte Ding eine g ſährliche Gegnerin war, gegen die ſie nicht viel würde ausrichten können, mußte ſie ſich ihre Liebkoſungen gefallen laſſen. 0 ihr eigenes Leid hellſehend geworden. was half ihr das? n Sie ſah ein, daß es jetzt leinen Zweck hatte, noch elwas zu Ellen zu ſagen über dieſen Punkt. So einfach war der Knoten nicht mehr zu löſen, der ſich unheildrohend zu ſchürzen be— gann. Aber 18. Am nächſten Nachmittag holte Georg, wie verabredet worden war, die beiden Schweſtern zu einem Spaziergang ab. Ruth wäre am liebſten Es war ihr eine Marter, zu ſehen. Aber zu Hauſe geblieben. Georg und Fllen zuſammen ohne aufzufallen konnte ſie ängſtlicher als zuvor ihre Gefühle. Georg war jetzt immer in einer ſellſamen Ge⸗ mütsſtimmung. Früher hatte er ſich gar nicht um die Frauen gekümmert. Dann war Ruth in ſein Leben getreten und ihm durch Tante Friede ſchnell vertraulich nähergekommen. Was er für ſie empfand, war ein warmes, herzliches Gefühl, das ſich langſam vertieft halle. Sie. war ſchließlich ſo mit ſeinem Denken und Empfinden verwachſen gewesen, daß,, er ſich nach ihrer Gegenpart ſehnte, wenn ſie Sie fern war. Ganz allmäblich war es ihm klar geworden, das es Liebe ſei, was er für Ruth empfand, und es Friede war durch und verlogen war. ſtand feſt bei ihm, daß ſie ſeine Frau werden müſſe. Und dann war plötzlich Ellen gekommen. dieſes ſchöne, hinreißende Geſchöpf, deren Augen hu anglühten und ungekannte, leidenſchaftliche Gefühle und Wünſche in ihm weckten, be⸗ mächtigte ſich ſeines ganzen Weſens, ſobald ſie in ſeine Nähe kam. 3 Er ſelbſt war zu ehrlich und wahrhaft, um erkennen zu können, daß Ellens Weſen unecht Er wußte nur, daß plötzlich ein wildes, unruhiges Treiben in ſeinem Blute war. Er ſchlief ſchlecht und fand nicht wie ſonſt Ruhe und Raſt. Seine Arbeit ſchritt nicht vorwärts. War er nicht in Ellens Nähe, dann wehrte er ſich gegen dies alles beherr⸗ ſchende wilde Empfinden, aber ſah er ſie dann, heiter, beſtrickend, ſüß vor ſich hinträumend in einer bezaubernden Hilfloſigkeit oder lockend und verheißungsvoll, dann vergaß er olles über i nicht zurücktreten. Nach der Unterredung mit Ellen verbarg ſie noch die ihn quälten. ihren Anblick— auch Ruths traurige Augen, Und es war wie ein Feuer in ihm, das alles zu verbrennen drohte. Immer ver⸗ verzehrender ſehnte er ſich danach, ſie in ſeine Arme zu reißen und ſich ſatt zu trinken an ihren Lippen. 0 Daß er ſich bisher noch immer beherrſcht hatte— daran war Ruths blaſſes, ſtilles Ge⸗ ſicht ſchuld. Ihr Anblick durchzuckte ſeine Seele oft mit einem ſo herben Schmerz, daß er ſich gegen Ellens Zauber wehrte. Er ſuchte dann plotzlich wieder Ruths Nähe. Aber ſie gah ſich dann in ihrem verwundeten Mädchenſlolz 0 herb und kühl, daß er ſich ſelbſt ſagte, er ſei wenn er ſich von ihr geliebt glaubte. heimlichen Aufatmen wandte er ſich dann Ellen wieder zu und überließ ſich willig ihrem Zauber. 1 Aber da war noch etwas, was ihn immer wieder aus ſeinem Taumel herausriß. Das war Tante Friedes ſchmerzlich grollender Blick. Wie ihn manchmal anſah— ſo bis ins tiefſte Herz hinein, daß er jedesmal zuſammenzuckte. Ihr Blick traf ihn wie eine Anklage und zu⸗ gleich wie ein angſtvoller Mahnruf, als müſſe ſie ihn von einem Abgrunde zurückreißen. Oft fühlte er den Drang in ſich, mit ihr zu reden, ihr alles zu erklären, aber wie er einmal einen Augenblick mit ihr allein war, dann ſehlten ihm die rechten Worte, er wußte dann ſelbſt nicht, wie er das erklären ſollte, was mit ihm geſchehen war. 1 So war er in einem ſtelen Wachſel zwiſchen Selbſtanklagen und leidenſchaſtlichem En! zücken. Nur dunkel empfand er, daß dan, was ihn zu Ellen zog, nicht das Höchſte und Beſte in ſeinem Innern war, daß die Gefſhle, die ſie in ihm erweckte, nicht mit dem harmonierken, was er bisher als recht und gut erkannt hatte. Als er heute mit den beiden Schweſtern davonging, ſtand Friede am Fenſter des Wohnzimmers und ſah ihnen mit trüben Blicken nach. Als ſie jen⸗ ſeits des Gartenzaunes verſchwunden waren, wandte ſie ſich mit einem unterdrückten Seufzer ins Zimmer zurück. 3 In Friedes Lehnſtuhl am Tiſche ſaß Frau von Steinbach in nachdenklicher Haltung. Als ſich Friede umwandte, blickte ſie auf, Sb 18(Fortſetzung folat.) le