kauft man hei Lehmoller Danksagung. Für die mir allseits erwiesene aufrich- tige Teilnahme an dem mich so schwer betroffenen unersetzlichen Verluste meines innigstgeliebten unvergesslichen Sohnes sage auf diesem Wege meinen tiefgefühlten Dank. VIERNHEIM, den 25. Mai 1917. Kath. Heckmann W). gab. Georgi. —— Bekanntmachung. Vetr.: Frühjahrsbeſtellung. Von einzelnen Landwirten unſerer Gemeinde wurde uns heute mitgeteilt, daß Frauen und Mädchen ſie bei ihren landwirtſchaftlichen Arbeiten nicht unterſtützen und ihnen keine Hilfe leiſten würden, ob— wohl ſie hierzu recht gut in der Lage wären. Dieſe Arbeitsverweige— rung in der für den Bauersmann ſo überaus arbeitsreichen Zeit, in der er ſich auf der Höhe ſeiner Leiſtungsfähigkeit zeigen und die ſehr ſchwierige Aufgabe der Sicherſtellung der Ernährung von Volk und Heer löſen ſoll, iſt mehr wie tief bedauerlich und für eine deutſche Frau inſofern ſchamlos als ſie den Eruſt der gegenwärtigen Zeit nicht verſteht. Es iſt mehr wie ſelbſtverſtändlich, daß in dieſer ſchweren Zeit alles zuſammenhelfen muß, um eine gute, ausgiebige Ernte zu erzielen, damit der Aushungerungsplan unſerer Feinde zuſchanden wird. Eine grundloſe Arbeitsverweigernng ſtellt ſich als eine unverſühnbare Schuld am Sari und beſonders am Mann im Schützengraben dar, der für die Zurückgebliebenen kämpft nud blutet. Wir hoffen, daß unſere weibliche Bevölkerung ihre volle Schuldigkeit tut und raſtlos ſchafft, um dem Mann an der Front in der Schwere des Kampfes auf Leben und Tod, um Sein oder Nichtſein beizuſtehen. Daher erwarten wir beſtimmt, daß die Frauen und Mädchen dem Landwirt gegenüber, der ſie bisher größtenteils ausreichend mit Lebensmitteln verſorgt hat, mehr Entgegenkommen zeigen und ihm nicht noch eine unglimpfliche Einladung aus„Götz v. Berlichingen“ übermitteln laſſen. Landwirtel macht uns alle Frauen und Mädchen, die ihr zur Arbeitsleiſtung an— geht, die ſie aber unter nichtigen Ausreden ausſchlagen, namhaſt, da— mit wir denſelben ihre Faulheit, die in dieſer Zeit nicht gepflegt werden kann, austreiben und ihnen die von der Bürgermeiſterei zur Verteilung gelangenden Lebensmittel entziehen können. Wir bemerken noch, daß das Zivildienſtpflichtgeſetz Mittel und Wege an die Hand gibt, um ſolche ſtinkfaule Perſonen zur Arbeitsverrichtung in auswär— tigen Betrieben unterzubringen, wo ihnen dann„das eiſerne Muß“ zum Bewußtſein gebracht wird. Viernheim, den 25. Mai 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Kraut Setzlinge Kraut und Salat⸗ e de N 2 1 ö 8. 2 Kohlrabi⸗Setzlinge f ee zu verkaufen 0 Georg Dewald, Sktzliuge zu verkanfen Jakob Beyer. Bekanntmachung. Betr.: Verſorgung der Zivilbevölkerung mit Kartoffeln. Die Kartoffelbezugsſcheine für die verſorgungsberechtigte Bevölkerung(1. Hälfte Juni) ſind am Mittwoch den 30. Mai 1917 vormittags in der ſeither üblichen Reihenfolge bei uns, Zimmer Nr. 27, abzuholen. Die Ausgabe erfolgt am gleichen Tage im Rathaus⸗ keller und zwar: Vormittags von 8 bis 9 Uhr für die Nr. 1 bis 60 9 10 f 120 180 200 260 „ 5 1 1„ 0 55 10 11„ 121 5 11 12„181 Nachmittags 5 3 55201 f 4„261 320 5 5 75821 0 , 7. 5 57 6 7 77 5. 381 b. z. Schluß Dieſe Reihenfolge iſt unbedingt einzuhalten. Jede ver— ſorgungsberechtigte Perſon erhält bei der Ausgabe 7 Pfund Kartoffeln zum Preiſe von 6 Pfg. per Pfund. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Die Quittungen der letzten Ausgabe ſind vorzulegen. Perſonen, die es unterlaſſen haben, ihre zugewieſene gedörrte Erdkohlraben abzuholen, können keinen Bezugsſchein für dieſe Ausgabe erhalten. Viernheim, den 25. Mai 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Kartoffelverſorgung; hier Abgabe von gedörrten Erd— kohlraben an die Verſorgungsberechtigten. Infolge der allzugroßen Kartoffelknappheit wurden uns wiederum vom Großh. Kreisamt Heppenheim eine Menge gedörrte Kohlraben zugewieſen, welche unter die verſorgungs— berechtigte Bevölkerung zur Verteilung gelangt. Acht Pfund dieſer getrockneten Kohlraben ſollen einem Ztr. Rohware ent— ſprechen und ſtellt ſich der Preis für jedes Pfund auf 1,20 Mk. 24 Stunden vor dem Gebrauch müſſen die Kohlraben in kaltem Waſſer zum Aufquellen eingeweicht werden. Die Ausgabe der Kohlraben erfolgt am Dienstag, den 29. Mai 1917 im Wachtlokale des Rathauſes und zwar: Vormittags von 8 bis 9 Uhr von Nr. 1 bis 50 5 5,„10 15 51 100 5 1 i ee 59 5 1 61581 200 Nachmittags„ 2 201 250 3 5 251 300 4 301 350 5 55****„„, 35 Schluß. Die Bezugsſcheine von der letzten Kartoffelausgabe ſind zum Eintragen vorzulegen und wird gebeten das Geld abge— zählt bereit zu halten. Jeder Kopf erhält/ Pfund Kohl— raben. 70 77 * 1 7 7 Wer ſeine zugewieſene Kohlraben zu der beſtimmten Zeit nicht abholt, wird bei der Kartoffelausgabe ausgeſchloſſen. Viernheim, den 25. Mai 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Beſchaffung von Saat-Hülſenfrüchten. Nach einer hier ſoeben eingetroffenen Nachricht der zu— ſtändigen Stelle iſt es ſehr zweifelhaft, ob die Lieferung der ſr. Zt. bei uns beſtellten Saaterbſen und Saatbohnen erfolgen kann. Wir empfehlen daher den einzelnen Beſtellern, Ihren Bedarf anderweit ſoweit möglich zu decken. Viernheim, den 23. Mai 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Derjenige, welcher heute Vormittag auf meinem Strieth-Acker am Lorſcher— Friſch gewäſſerte Stockfiſche bei Jakob Beyer. Steinſtraße 26. ee Frauen und Mädchen worden auch weiterhin für vorzugsweise ganz leichte Arbeit Sofoft eingestellt von der Muntionsfabrk Skrebelwerke Mannheim. weg mir aus meiner Weſte die Uhr geſtohlen hat, wird hierdurch höflichſt erſucht, dieſelbe mir inner— halb 24 Stunden zurückzubringen, andernfalls polizeiliche Recherche erfolgt. 70 Karl Helfrich Annaſtraße 47. Vertauſcht wurde heute Vormittag in der Kohlenhandlung von Kühner ein Hand ⸗Leiterwagen. Um Umtauſch desſelben wird ge— beten, andernfalls Anzeige erfolgt. Peter Bickel, Briefträger, Annaſtr. Nr. 17. Gelbe und weiße Kohlrabi ⸗ Setzlinge ſowie eine gebrauchte eiſerne Waſſer⸗Pumpe u verkaufen. Merkel, zum grünen Haus. Kinder- u. Sportwagen sehr preiswert zu verkaufen Zurückgekehrt vom Grabe unserer nun in Cott ruhenden unvergesslichen lieben Tochter und Schwester Katharina Faftermann sagen wir für die uns bewiesene herzliche Anteilnahme während der Krankheit und beim Hinscheiden sowie für die rege Be- teiligung bei der Beerdigung allen Verwandten, Freunden und Bekannten unseren innigsten Dank. Besonderen Dank der hochw. Geist- lichkeit und den ehrw. barmh. Schwestern für ihren hilfreichen Beistand, der Fräulein Lehrerin Antweiler und ihren Mitschülerinnen für die der lieben Verstorbenen erwiesene letzte Ehrenbezeugung. Dank auch für die vielen Kranz- und Blumenspenden und den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 25. Mai 1917. Die trauernd Hinterbliebenen: Balthasar Faftermann J. und Familie. Bekanntmachung. Betr.: Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl aus der Ernte 1916. Die Preiſe für das von der Großh. Gendarmerleſtation in Empfang genommene Getreide werden am Montag, den 28. Mai 1917 von nachmittags 1 Uhr ab durch den Unterkommiſſionär Jakob Schalk 1. dahier in beſſen Wohnung ausbezahlt. Den empfangsberechtigten Perſonen wird empfohlen ſich mit etwas Kleingeld zu verſehen. f Viernheim, den 25. Mai 1917. Großh. Bülrgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Sonntag, den 27. Mai(1. Pfingſttag): Nachm. 1 Uhr: Gottesdienſt. Montag, den 28. Mai(2. Pfingſttag): Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Donnerstag, den 31. Mai. Abends 8 ½ Uhr: Strickabend. Der Ausflug der Jugendvereinigung und des Jung frauenvereins findet der Pfingſtverkehrsſperre wegen am 3. Juni ſtatt. i eee Photographie! Werde am ersten Pfingstsonntag im Hause der Barmherzigen Schwestern von Nachmittags 3 Uhr ab D cfommunlkanton-, familien⸗ und Postkarten ⸗ Aufnahmen machen. Photograph H. Oeser, Wannen. eee Fruchtbriefe F eee 2 2 bei Jakob Beyer. ſind ſte tes zu haben in der Expedition dieſer Zeltung. „Illſtriertes Sonntagsblatt“, illuſtriertes eimer Bürger Galbele⸗ Anrle: Organ für Jedermann Erſcheint wöchentlich dreimal: Vereins ⸗ Anzeiger Anzeigenpreis: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: 40 Pfg. pro Monat frei ins Haus gebracht Gratis⸗-Beilagen: Unterhaltungsblatt„Deutſche Kraft“, Wandkalender und Fahrplan. Amtsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Vieruheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif. Redaktion, Druck und Verlag: J. Martin, Viernheim, Nathausſtraße Die lſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg., auswärtige Juſerate 25 Pfg., die Reklame⸗Petitzeile 40 Pfg. Bei öfteren Wiederholungen und größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klage⸗Erhebung, zwangsweiſer Bei⸗ treibung uſw. wird Rabatt hinfällig. Mittwoch, den 30. Mai 1917 Lolale Nachrichten. * Jugendwehr. Heute Abend ½ 9 Uhr Wehrturnen in der Schillerſchule.— Ausgabe der Bilder. — Ernteflächenerhebung. In der Zeit vom 15. bis 25. Juni iſt eine Erhebung des feldmäßigen Anbaus aller Getreidearten, ferner von Buchweizen, Hirſe, Hülſenfrüchten, Oelfrüchten, Geſpinſtpflanzen, Kartoffeln, Zucker- und anderen Rüben, Weißkraut und ſonſtigen Kraut⸗ und Gemüſearten und von Futterpflanzen durch die Gemeindebehörden vorzunehmen. Die Erhebung dient der Vorbereitung von Maßnahmen, die zur Sicherung der Lebens- und Futtermittelverſorgung für das nächſte Erntejahr getroffen werden ſollen. Es darf daher er— wartet werden, daß alle beteiligten Kreiſe nach beſten Kräften an der ſo wichtigen Arbeiten mithelfen. — Keine Seife ohne Karte. Von zuſtändigen Stelle erfahren wir: Trotzdem die Rationierung der! Seife auf Seifenkarten ſeit länger als Jahresfriſt durch- geführt iſt, zeigt es ſich, daß im Handel noch vielfach unter Verſtoß gegen die geſetzlichen Beſtimmungen Seife ohne Karte abgegeben wird. Es wird daher in Bälde von den zuſtändigen Stellen dahin Anweiſung erlaſſen werden, daß der einzelne Händler vom Fabrikanten Seife und Seifenpulver nur gegen Einlieferung einer ent ſprechenden Zahl von Seifenabſchnitten erhält. Durch ſtange Kontrolle der Fabrikanten wird wiederum er— reicht werden, daß von dieſen tatſächlich auch nur gegen Erillieferung von Sammelbezeg ſcheien Ware abgegeben wird. 1 045 0 Bekanntmachung Betr.: Die Ausfuhr von Zucht- und Nutzvieh aus dem Groß— herzogtum und aus einem Kreiſe des Großherzog— tums in einen anderen. 8 Wir machen wiederholt darauf auſmerkſam, daß zu jeder Ausfuhr von Großvieh und Kälbern, ſowie Schweinen, Magerſchafen und Ziegen jeden Alters zu Nutz- und Zucht⸗ zwecken die Ausſtellung eines Erlaubnisſcheines notwendig iſt. Derſelbe iſt bei uns zu beantragen, wo auch jede weitere Auskunft erteilt wird. Uebertretungen werden mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mk. beſtraft. Viernheim, den 24. Mai 1917. ö Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gottesdienſt-⸗Ordunng der katholiſchen Gemeinde. In der neuen Kirche an Werktagen: Donnerstag: ¼ 7 Uhr 1. S.⸗A. für Joh. Phil. Herſchel. 3/7 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig* Eva Cäeklia Hoock beiderſ. Eltern und Anverwandte. Freitag: ½ 6 Uhr hl. Meſſe. a 1/7 Uhr 3. S.⸗A. für den den Heldentod fürs Vater— land 4 Jakob Adler. g a 45 347 Uhr beſt. E.⸗A. für Krieger Leonh. Helbig, Vater Jakob Helbig und Schwägerin Tereſe geb. Belkert und Eliſabeth geehl. Mandel. 0 Samstag: ½ 7 Uhr 3. S.⸗A. für die beiden den Heldentod fürs Vaterland i Brüder Friedr. und Mich. Sommer 7 Uhr Req. für den den Heldentod fürs Vaterland Peter Helfrich, Sohn von Jak. Helfrich 5. In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag:/ 7 Uhr beſt. E.⸗A. für 1 Krieger Jakob Martin und beiderſ. Großeltern.. 1 Freitag: 7 Uhr beſt. G.⸗A. für Louiſe Hoock, Sohn Matthias und Angehörige. 8 N Samstag:/ Uhr beſt. E.⸗A. für Nikolaus Winkenbach, Ehefrau Marg. geb. Kühl wein und Kinder. 1 Am nächſten Donnerstag iſt von 6—7 und 8. 9 Uhr Gelegenheit zur hl. Beichte. Am nächſten Freitag iſt Herz⸗ Jeſu-Andacht. f. Am nächſten Sonntag wird in der alten Kirche vor der Kindermeſſe das Salz geweiht. 1 1 Am nächſten Sonntag iſt Kollekte für den Bonifatius⸗ Verein. Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 2. Juni. 1 12. Stwan. 5 Sabatt⸗Anfang 8eo Uhr „ Morgen 800 Uhr 18„ Nachmittag 4% Uhr 85„ Ausgang 10e Uhr Wochentag Abend 80 Uhr 1 5 Morgen 60 Uhr 1 it 0 Wochenabſchn Bekanntmachung. Vetr.: Frühjahrsbeſtellung— Von einzelnen Landwirten unſerer Gemeinde wurde uns heute mitgeteilt, daß Frauen und Mädcheu ſie bei ihren landwirtſchaftlichen Arbeiten nicht unterſtützen und ihnen keine Hilfe leiſten würden, ob— wohl ſie hierzu recht gut in der Lage wären. Dieſe Arbeitsverweige— rung in der für den Bauersmann ſo überaus arbeitsreichen Zeit, in der er ſich auf der Höhe ſeiner Leiſtungsfähigkeit zeigen und die ſehr ſchwierige Aufgabe der Sicherſtelluug der Ernährung von Volk und Heer löſen ſoll, iſt mehr wie tief bedauerlich und für eine deutſche Frau inſofern ſchamlos als ſie den Ernſt der gegenwärtigen Zeit nicht verſteht. Es iſt mehr wie ſelbſtverſtändlich, daß in dieſer ſchweren Zeit alles zuſammenhelfen muß, um eine gute, ausgiebige Ernte zu erzielen, damit der Aushungerungsplan unſerer Feinde zuſchanden wird. Eine grnndloſe Arbeitsverweigerung ſtellt ſich als eine unverſühnbare Schuld am Heere und beſonders am Mann im Schützengraben dar, der für die Zurückgebliebenen kämpft und blutet. Wir el weibliche Bevölkerung ihre volle Sckuldigkeit tut und raſtlos ſchafft, um dem Mann an der Front in der Schwere des Kampfes auf Leben und Tod, um Sein oder Nichtſein beizuſtehen. Daher erwarten wir beſtimmt, daß die Frauen und Mädchen dem Landwirt gegenüber, der ſie bisher größtenteils ausreichend, mit Lebensmitteln verſorgt hat, mehr Entgegenkommen zeigen und ihm nicht noch eine unglimpfliche Einladung aus„Götz v. Berlichingen“ übermitteln laſſen. Landwirte! macht uns alle Frauen und Mädchen, die ihr zur Arbeitsleiſtung an- geht, die ſie aber unter nichtigen Ausreden ausſchlagen, namhaſt, da— mit wir denſelben ihre Faulheit, die in dieſer Zeit nicht gepflegt werden kann, austreiben und ihnen die von der Bürgermeiſterei zur Wir bemerken Verteilung gelangenden Lebensmittel entziehen können. bemerken die Hand noch, daß das Zivildieuſtpflichtgeſetz Mittel und Wege an gibt, um ſolche ſtinkfaule Perſonen zur Arbeitsverrichtung in auswär⸗ „das eiſerne Muß“ tigen Betrieben unterzubringen, wo ihnen dann zum Bewußtſein gebracht wird 9 Viernheim, den 25. Mai 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Fleiſchverſorgung. N In der letzten Woche wurde uns von mehreren Orts einwohnern in durchaus glaubhafter Weiſe verſichert, daß ſich Betr.: die Metzger bei der letzten Fleiſchausgabe Verfehlungen ſchuldig gemacht hätten, die uns berechtigten Anlaß geben, gegen die— ſelben mit aller Energie vorzugehen. Wir geben nochmals bekannt, daß am Samstag jeder Woche vor 6 Uhr morgens der Laden wücht geöffnet werden darf und daß Vorausbe⸗ ſtellungen unter keinen Umſtänden angenommen werden dürfen. Gleichfalls darf nur denjenigen Leuten Freitags Fleiſch ver— abfolgt werden, die ſich durch eine von uns ausgeſtellte, auf ihren Namen lautende Beſcheinigung ausweiſen können. Um ö Fü 0 ö- 51 oder nun Unterlagen gegen die pflichtvergeſſenen Metzger bei wieder wir unſere Ortsein- N 7 N 7 Fra U vohner, uns erneute Verſtöße der Metzger gegen die getroffenen vorkommenden Fällen zu haben, bitten Anordnungen mitzuteilen, damit wir die Schließung des Geſchäfts wegen Unzuverläſſigkeit bei der zuſtändigen Behörde in Antrag bringen können. N Viernheim, den 30. Mai 1917. Großh. Bärgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Regelung des Zuckerverbrauchs. 5 g Eine große Anzahl der Spezereihändler iſt unſeren wiederholten Aufforderungen, wonach alle Veränderungen in den Kundenliſten unter Vorlage derſelben bis 20. eines jeden Monats hier zu melden ſind, nicht nachgekommen. Wir geben deshalb die letzte Friſt bis Donnerstag, den 31. Mai 1917, vormittags 9 Uhr. Wer nach dieſem Zeit— punkte ſeline Kundenliſte noch nicht bel uns abgegeben hat, wird bei der nächſten Zuckerverteilung ausgeſchloſſen. Viernheim, den 29. Mai 1917. 8 N Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betr.: Bekanntmachung. Betr.: Viehzählung am 1. Juni 1917. e Nach Verordnung des Bundesrats hat am 1. Juni 1917 eine kleine Viehzählung ſtattzufinden.. Dieſe erſtreckt ſich auf Pferde, Rindvieh, Schafe und Schweine. i Die Zählung erfolgt von Haus zu Haus und innerhalb jeden Hauſes von Haushaltung zu Haus haltung. Haus⸗ haltungen ohne Vieh kommen nicht in Betracht.„Die Zählung geſchieht durch die Herren Lehrer und ſind die Viehbeſitzer verpflichtet, denſelben die notwendigen Angaben zu machen. Es empfiehlt ſich, daß die Viehbeſitzer ihren Viel beſtand auf ein Blatt Papier notieren und dies den Herren Zähler am 1. Juni unmittelbar zum Eintragen in die Zählliſte übergehen. Wer vorſätzlich die unzelge ſeines Viehbeſtandes nicht erſtattet oder wiſſentlich unrichtige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mk. beſtraft. Viernheim, den 25. Mai 1917. f Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. * hoffen, daß unſere nf Betreffend: 1 ö mittelbüro zu ſtellen. Bekanntmachung. Betreffend: Den Verkehr mit Hafer. Nach der Verordnung vom J. Mai 1917(Reichs-Geſetzbl. S. 385) können und dürfen die Kommunalverbände einen Ausgleich zwiſchen den Haferbeſitzern und den einzelnen Pferde— haltern in der nach§ 6 der Verordnung über Hafer aus der Ernte 1916 vorgeſehenen Weiſe nicht mehr vornehmen. Jedoch kann Pferdehaltern in dringlichen Fällen Hafer durch die Zentralſtelle zur Beſchaffung der Heeresverpflegung Hafer angewieſen werden, wenn zur Erhaltung der Pferde keine anderen Futtermittel mehr zur Verfügung ſtehen. Es können dann für ein Pferd bis zum 31. Mai täglich 4½½ Pfund und vom 1. Juni his 15. Auguſt täglich 3 Pfund Hafer zugebilligt werden Wir fordern deshalb alle Pferdebeſitzer, die nicht im Beſitz der erforderlichen Futtermittel ſind, auf, ihren Hafer— bedarf bis ſpäteſtens 5. Juni bei uns anzumelden. Es iſt hierbei anzugeben: . wieviel Hafer im letzten Jahre geerntet wurde, . wieviel Pferde vorhanden ſind, 3. wieviel Hafer zur Saat benötigt wurde, . wieviel Saathafer gekauft wurde, 5. wieviel Fulterhafer gekauft wurde, 6. wieviel Hafer an den Kommunalverband abgeliefert wurde und 7. wie viel Hafer jetzt noch vorhanden iſt. Auch muß angegeben werden, welcher Art der Betrieb iſt, ſodaß eine Zuweiſung von Hafer dringend notwendig er— ſcheint. Wir machen hierbei darauf aufmerkſam, daß es ſehr fraglich iſt, ſob bei einer Verſäumnis der Anmeldung, ſpäter auch bei Nachweis des Bedürſniſſes noch Hafer zugewieſen werden kann. Heppenheim, den 19. Mai 191 Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. 6. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur öffent— lichen Kenntnis. Wir ſind bereit, diesbez. Anträge gemeinſam entgegen— zunehmen und wollen ſolche bis ſpäteſtens 31. Mai 1917 bei uns, Zimmer Nr. 27 vorgebracht werden. Viernheim, den 23. Mai 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekauntmachung. Brotausgabe für Wöchnerinnen. Wir haben angeordnet, daß an Wöchnerinnen für die erſten 14 Tage des Wochenbetts durch die Bürgermeiſtereien Brötchenmarken ausgegeben werden dürfen. Vorausſetzung iſt die Rückgabe der üblichen Brotmarke von Beginn der auf Brötchenmarke folgenden Woche oder der üblicher Brotmarken von dem Die Ausgabe geſchieht auf Vorlage der einer Beſcheinigung der Heb— die Ausgabe der Verzicht auf Aushändigung genannten Zeitpunkte an eines ärztlichen Zeugniſſes amme. ö N Die Ausgabe von Weizenbrödchen auf eine längere Zeit darf nur auf Vorlage eines ärztlichen Zeugniſſes erſolgen. Heppenheim, den 21. Mai 1917. (Großherzogliches Kreisamt Heppenheim. b. Hahn. Die vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Diesbezügliche Anträge ſind unter Vorlage der erforderlichen Beſcheinigungen auf unſerem Lebens— Viernheim, den 24. Mai 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lam berth. Gemeindekaſſe. Nächſten Donnerstag, den 31. d. Mts. werden die Kriegsunterſtützungen für erſte Hälfte Juni, ſowie Kreiszu— ſchußunterſtützungen in ſeitheriger Ordnung ausbezahlt.— Dieſe Ordnung iſt streng einzuhalten, damit allzu— starker Andrang vormittags vermieden wird.— Der allgemeine Zahltag fällt an dieſem Tage aus. Am Freitag vormittags finden die Auszahlungen für den 1. d. Mets. ſtatt. Nach dem 4. Juni entſtehen Pfandkosten auf 5. und 6. Ziel Gemeindeſteuer, ſowie die Beiträge zur land— und forſtw. Berufsgenoſſenſchaft. Viernheim, den 29. Mai 1917. J ö ſt. .. Helft alle mit, die Felder zu bewirtſchaſten! 775 „ 5„„ Miniſterwechſel in Ungarn. Der Rücktrilt des Grafen Tiſza iſt ein Er⸗ eignis, deſſen Bedeutung weit über die Grenzen der Donaumonarchie hinausreicht; denn Tiſza hat während des Krieges in Oſterreich-Ungarn einen ungeheuren Einfluß erlangt. Er hat aus dem ungariſchen Reichstag eine Tribüne gemacht, von der die wichligſten Kundgebungen der aus⸗ wärtigen Politik Oſterreich⸗Ungarns in dieſem Kriege ergingen. Der ungariſche Reichstag war ja das einzige Parlament unſeres Nachharlaudes, das während des Krieges tagte. Oſterreichs Völker entbehren einer ſolchen Tribüne, und bis vor wenigen Wochen auch noch einer ſtaats— männiſchen Kraft, die Tiſza und ſeinem Reichs- age das Gleichgewicht hätte bieten können, „Tiſza wußte dieſe Lage zu benutzen, um ſich und Ungarn, ſeiner heißgeliebten Heimat, im Chorus der Nationen die größte Achtung und Schätzung zu erwerben. Es iſt vielleicht mehr als ein Zufall, es beſteht vielleicht ſogar ein iunerer Zuſammenhang zwiſchen dem Tode des Grafen Stürgth und dem Rücktritt Tiſzas. Die Kugel, die den Graſen Stürgeh niederſtreckte, hat auch Tiſza getroffen. Denn Graf Stürgth, der Oſterreich regierte, enthehrte der Slütze, die Graf Tiſza in dem Vertrauen ſeiner großen wütſchaftlichen Auſchluſſes an Deutſchland und der beſſeren wirtſchaſtlichen Verſorgung Oſter⸗ reichs aus Ungarn geſtürzt iſt. Das ſind Fragen, in denen, wie in politiſchen Kreiſen bekannt iſt, Graf Tiſza auf einem Standpunkt ſteht, der entgegengeſetzt iſt dem Standpunkte, von dem aus Kaiſer Karl im Inter⸗ eſſe der geſamten Monarchie die er⸗ wähnten Fragen löſen will. So ſpielt der Victoire“ vom 14. Mat, in einem geradezu troſtloſen Zuſtan d. Er führt darüber Klage, daß die Soldaten des Expeditions⸗ heeres ſeit langem ohne Nachricht aus der Heimat ſind und daß die an ſie abgeſandten Liebesgaben und Briefe niemals an ihren Beſtimmungsort gelangen. Hervé fordert den Kriegsminiſter Painlevé auf, dieſen Zu⸗ ſtänden ein Ende zu machen, da es ein Skandal Sturz Tiſzas in die äußere Politik der Donau⸗ monarchie und damit auch in die äußere Politik Deutſchlands hinein. Er iſt ein Zeichen, daß ſich hier Löſungen vorbereiten, die bisher an der Perſon Tiſzas ein Hindernis fanden. Er iſt ein Anzeichen dafür, daß die Selbſtändigkeits⸗ beſtrebungen Polens in naher Zeit einen neuen Ausdruck erhalten ſollen, daß der engere An⸗ ſchluß der Donaumonarchie an Deutſchland mit Nachdruck betrieben werden ſoll, und daß Ungarn mehr als bisher zu Leiſtungen an SEſterreich verpflichtet werden ſoll. Vom deutſchen Standpunkte aus kann man nur wänſchen. daß die Miniſterkriſe in Ungarn eine Löſung finden möge, die die Grundlage bildet für die Löſung aller Fragen, mit denen Tiſzas Slurz im Zuſammenhang ſteht— zum Heile der Doppelmonarchie und ihrer Verbündeten. politiſchen Mehrheit ſand, und war eben dadurch gegenüber Tiſza ein ſehr bequemer, weil ſchwächerer Gegner. 5 Was allerdings der letzte Beweggrund zum Rücktritt des Grafen geweſen iſt, läßt ſich heute noch nicht mit Sicherheit überſehen. Aber der jüngſte Aufenthalt des Graſen Czernin im Hauptquartier, wo nach einer amtlichen Erklä— rung die Polenfrage im Mittelpunkt der Er— örterungen ſtand, dürfte den Anſtoß zum end— gültigen Bruch gegeben haben, der in den letzten Wochen nur künſtlich hintangehalten wutde. Man weiß, daß Graf Tiſza unbeirrbar am Dualismus der Doppelmonarchie ſeſtgehalten hal. Jener Trialismus, der ein Erbſtück des Erzherzogs Franz Ferdinand war, ging ihm wider den Strich. Er ſah das Heil der Doppel⸗ monarchie nur in der Vorherrſchaft der Deutſchen und Ungarn, während ein gleichberechtigter ſlawiſcher Faktor, der als Dritter im Bunde auftreten konnte, nach ſeiner Überzeugung der Struktur des öſter— reichiſch-ungariſchen Staates grundgemäß wider— ſprach. Wird nämlich den Polen eine gleich— berechtigte Stellung im öſterreichiſchen Geſamt— ſtaat eingeräumt wie den Ungarn und Deutſchen, ſo iſt nach Tiſzas Überzeugung kaum zu ver⸗ meiden, daß dann auch die Tſchechen den Auſpruch erheben, den übrigen drei großen Völkergruppen ebenbürtig zu ſein. Man bekäme dann nicht etwa einen Dreiſtaat, ſondern einen Vierſtaat, wozu dann noch die Südſlawen treten, ſo daß die feſtgeſügte öſterreichiſch-un⸗ gariſche Monarchie ſich in eine Vielſtaaterei auf— löſen würde. 5 „Die leitenden Männer in Wien betrachteten die Lage anders, und ſo war es ſchließlich kein Geheimnis, daß die gegenſätzliche Aulffaſſung eines Tages zum Bruch führen müſſe. So ſprach man in der Tat ſchon ſeit dem Augen⸗ blicke, da Graf Clam-Martinie die Miniſter— präſidentſchaſt übernommen hatte, davon, daß Graf Tiſza in naher Zeit aus dem Amte ſcheiden würde. Kaiſer Karl hat ſich gewiß nicht leſcht von Tiſza getrennt, denn Graf Tiſza iſt Schärfere Töne. Die Pariſer„Information“ ſchreibt zum U⸗ Boot⸗Krieg, nach und nach komme man zur Anſicht, daß die durch den U-Boot-Krieg geſchaffene Lage einen beträchtlichen Einfluß auf die Kriegsdauer, vielleicht auch auf den Aus- gang des Krieges haben werde. Noch niemals habe man mit ſolcher Offenheit ſprechen dürfen, und wenn man das jetzt geſtatte, ſo ſei es, weil man ſich vermutlich endlich davon über— zeugt habe, daß man das Notwendige zur plan— mäßigen Bekämpfung der U-Bootgefahr tun müſſe. In England gewinne der Gedanke An— hänger, daß ein Angriff auf die deutſchen Küſten notwendig ſei. Man müſſe in Frankreich ſich immer wiederholen, daß es nicht zuläſſig ſei, daß die erſte Marine der Welt, die von der franzöſiſchen und der amerikaniſchen unterſtützt werde, ohnmächtig vor den deutſchen Küſten bleibe, ſo gut ſie auch geſchützt ſein mögen. „Figaro“ ſchreibt zur Ankunſt der amerikaniſchen Flottille, dieſe werde hoffentlich zuſammen mit der japaniſchen eine verſchärfte U-Bootjagd er- möglichen. 1. „Anſcheinende Beſſerung.“ Zu der in der letzten Liſte der Admiralität nachgewieſenen Abnahme der Schiffsverſen— ö ö kungen ſchreibt der Marinemitarbeiter der„Times“, die Behauptung, daß die Admiralität den Auf— gaben des Tauchbootkrieges augen— ſcheinlich erfolgreich zu Leibe gehe, ſei un— begründet; Maßnahmen der Marine für Angriff und Verteidigung erſorderten erheblich längere Zeit zur Erteichung ihrer vollen Wir— lung. Vermutlich beruhe die„anſcheinende Veſſerung“ darauf, daß der Feind einen ver— einzelten Nackenſchlag erhalten habe, jetzt aber zu einem neuen ſtarken Schlage aushole, wie drei Wochen zuvor. * Die italieniſchen Verluſte. in der Woche vom 7. bis 13. Mai ſei, daß die Kämpfer von Dieben der Liebes⸗ gaben beraubt würden, für deren Entſendung ſich die Angehörigen unter den jetzigen Verhält⸗ niſſen große Opſer auferlegten. Eine gefallene Größe. Japaniſche Zukunftspolitik. In der in Japan angeſehenen und weit ver⸗ breiteten Zeitung„Aſahi' veröffentlicht ein japa⸗ niſcher Staatsrechtslehrer, Profeſſor in Dokohama, einen Artikel, der ſich mit der Kriegslage in Europa und den vorausſichtlichen Umwälzungen nach dem Kriege beſchäſtigt. Der japaniſche Profeſſor gelangt in ſeinen intereſſanten Unter⸗ ſuchungen zu für die Bundesgenoſſen Japans, beſonders England, wenig ſchmeichelhaften Schluß— ſolgerungen. Er ſchreibt u. a.: „Wir können heute England als gleich— berechtigt gegenüber treten, ja in vielen Dingen können wir England ſogar mehr bieten, als es uns als Gegenleiſtung gewähren kann. Wir müſſen uns heute vor allen Dingen an die Vorſtellung gewöhnen, daß England eine ge— ſallene Größe iſt, die in dieſem Weltkriege wenig von dem gehalten hat, was die Welt vorher von ihr erwartete. ſich zu erhalten und zu werben; denn ohne treue und ſtarke Verbündete ſteht England faſt überall auf verlorenem Poſten. Die japaniſchen Staatsmänner müſſen ſich dies immer klar vor Augen halten und ihre Forderungen danach ſtellen. Japan und Rußland können heute, wenn ſie ſich einig ſind, tatſächlich Englands Wege vorzeichnen. Rußland und Japan ſind Indien, England entreißen und dauernd die indiſche Freiheit aufrecht erhalten können....“ Über die Möglichkeit und die Vorteile eines etwaigen Bündniſſes mit Deutſchland heißt es in dem Artilel: Geſtehen wir uns doch ein, unſer Vorgehen gegen Deutſchland im Auguſt 1914 war, ſo wie ſich die Dinge jetzt entwickelt haben, ein großer Fehler. denen, für die eigentlich niemand verantwortlich gemacht werden kann, weil die Dinge einen n ihr erwartete. England hat heute das größte Intereſſe, ſtarke und treue Bundesgenoſſen diejenigen Mächte, die Englands größtes Juwel, Ein Fehler allerdings von ganz anderen Verlauf genommen haben, als alle Welt damals erwartete. vollſtän⸗ Nachdem K ſchnellen und digen Niederlage Deutſchlands. die Eireigniſſe aber eine ſo Wendung genommen haben land nach 2½ Kriegsjahren daſteht, müſſen wir einen deren Standpunkt einnehmen. Kriege und einer und Deultſch— ganz Unſere ö 0 Wir und unſere Bundesgenoſſen rechneten mit einem ſehr kurzen unerwartete unerſchüttert an⸗ erſte und wichtigſte Aufgabe iſt, Deutſchland für alle Brutalität, mit der wir gegen dieſes Land vor⸗ gegangen ſind, zu verſöhnen. Obwohl man in Deutſchland gegen uns ſehr erbittert iſt, glaube ich dennoch, daß ſich ein gangbarer Weg finden ließe, wenn wir uns dazu bequemten, durch Sonderſriedens gegen Rutzland einzuschre antwortete der Volſchaſter mit der 0 Rußland vorhabe, einen Sonder 30 ſchließen. Auf die direkte Frage nach Japan Ahſichten im ſernen Oſten ſagte der Bolſchafter beſtimmt, Japan werde ſo handeln, wie die Alliierten beſchließen. Der Korreſpondent frage anſchließend unter Hinweis auf die ruſſiſche Loſung: Friede ohne Annexion— nach Japans Abſichten bezüglich Tſingtau. Die Antwort lautete, Japan und ſeine Verbündeten hätten beſchloſſen, Deutſchland aus dem fernen Oſten zu verdrängen. Was mit Tſingtau geſchehe, darüber werde die kommende Friedenskonferenz entſcheiden. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. * Auf einen im Landtage des Fürſten⸗ tums Reuß ä. L. eingebrachten Antrag auf Schaffung eines Vertrages, der die fürſt⸗ liche Kammerverwaltung eines angemeſſenen Teils der Laſten des Staatshaushalts ver⸗ pflichte, hat Staatsminiſter v. Meding die Be⸗ reitſchaft der fürſtlichen Regierung erklärt, ſich mit der Kammerverwaltung wegen eines Bei⸗ trags zu den Staatslaſten ins Einvernehmen zu ſetzen. Der„Straßburger Poſt' zufolge wird der ſelſaß⸗ lothringiſche Landtag nach Pfingſten zu einer kurzen Tagung einberufen, um über den Landeshaushalt für das am 1. April begonnene Rechnungsjahr zu beraten. Italien. * In vatikaniſchen Kreiſen verlautet, der neue Nuntius in München, Monſign. Pacelli, der augenblicklich durch die Schweiz nach Deutſch— land reiſt, ſei Überbringer von Handſchreiben des Papſtes für den König Ludwig von Bayern und ſpermutlich auch für Kaiſer Wilhelm. Sicher wird er für beide Regie⸗ rungen wichtige Vorſchläge mitbringen, über die man die größte Zurückhaltung bewahrt. Schweden. * Der Ständige ſozialiſtiſche Frie⸗ densausſchuß hatte die erſte Beſprechung in der geplanten Reihe von Verhandlungen mit den ſozialiſtiſchen Abordnungen der verſchiedenen kriegführenden Länder. Die erſte Beſprechung fand mit den bulgariſchen Abgeſandten ſtatt. Sie erklärten, daß ſie grundſätzlich ſür den Frieden ohne Annexionen ſeien, fügten jedoch hinzu, daß die Erwerbung der Dobruͤdſcha und Mazedoniens durch Bulgarien nicht unter den Begriff Annexionen fallen könne. Spanien. * Der Miniſterpräſident hat dem Kabinett mitgeteilt, daß Deutſchland auf die ſpaniſche Proteſtnote eine befriedigende Antwort erteilt habe. Er erkennt darin die Rechte Spaniens in ſeinen Hoheitsgewäſſern an und erklärt ſich bereit, dieſe Gewäſſer achten zu laſſen. Damit dürfte der letzte Zwiſchenfall erledigt ſein. Portugal. * Nach franzöſiſchen Blättermeldungen ſind die letzten Unruhen in Liſſabon infolge Lebensmittelteuerung entſtanden, haben aber keineswegs einen revolutionären Charakter ge— habt. Die Menge hätte die Kolonialwarenläden üſchrenen. jegenfrage, ot ich für gewöhnlich noch einmal die Mannſchaften pbeſuchen. gnühſam, denn er muß ſich ja mit den Kame⸗ Himmel, und ſeine Gedanken huſchen ſchnell ein⸗ 209 erabend an der Front. Bon einem Feldgrauen. Wenn die Dunkelheit angebrochen iſt, gehe Ein paar ſpielen Karten bei einer Kerze, einer ſchreibt Briefe. Im anderen Unter⸗ ſtaud faſt dasſelbe Bild, nur daß hier einer ſich ahmült, beim Kerzenlicht zu leſen. Das iſt gaden um einen Platz einigen, und der Raum iſt ſehr, ſehr klein. Den Poſten beſuche ich dann noch; der ſteht im Graben und lugt über die Brüſtung, ſieht wohl auch den Sternen⸗ mal heimwärts. Dann gehe ich in meine kleine Stube und beſchäftige mich wie die Leute: leſe, ſchreibe und denke auch heimwärts. Heut kam mir ein, aus— zurechnen, was wohl ein Unterſtand koſten mag. Ich war überraſcht von dem Ergebnis. Als Bauholz wird Kiefer verwendet. Birke dient zum Schmuck. Zu einem Bau brauchen wir 3400 Stämme, 6—8 Meter lang und etwa Zentimer dick. Das gibt 120-450 Ich laſſe hier eine Auſrech- Kubikmeter Holz. nung folgen: 720 ebm Holz unbearbeitet, à 10 Mk. 30 qm Bretter à 1. Mk. 2 Ziegelöfen 5 3 Fenſter(Glas, Rahmen, Wirbel) 9 Nägel, Bandeiſen, Draht, Türſchloß 11 4 Betten, 4 Stühle, 2 Tiſche, Wand— hretter, Waſchtſſch 1200 Mk. 50„, e 15 Mk. 1280 Mk. Ich ſetze hier die Preiſe für billigſte Zivil⸗ arbeit. Es kämen weiterhin in Betracht: 100 Fuhren, Beſchäftigung von 20 Leuten 30 Tage, eine Zeichnung, Aufſichtsperſonal. Hierfür müßten mindeſtens 1600 Mark gerechnet werden, was eine Geſamtſumme von 2880 Mark ergäbe. Wer Kriegspreiſe einſetzt, wird eine erſtaunlichere Summe als Endergebnis finden. Wenn uns nun jeder Unterſtand rund 3000 Mark koſten ſollte, dann hätten wir wohl doppelt ſoviel Kriegsanleihen wie bisher nötig gehabt. Wir wollen ſehen, was er uns in Wirklichkeit koſtet: 1200 Mark für Holz fallen weg, denn die Stämme liefert uns der ruſſiſche Wald. Bretter? Die reißen wir aus einem zerſtörten Wohnhauſe, ebenſo die Ziegel für die Ofen. Viel bleibt da nicht für unſere eigene Rechnung. Ofentüren, Glas zu den Fenſtern, Nägel, Wirbel, Bandeiſen, Draht, Schlöſſer, Krampen, Haſpen—, das koſtet uns 30 Mark. Der Unterſtand ſtellt nun aber einen tatſächlichen Wert von etwa 2500 bis 3000 Mark dar. Wer zahlt dieſe Rieſenſumme? Natürlich der Gegner, weil wir in ſeinem Lande ſitzen. Leute, die ſich„beſonders erleuchtet“ bunten, ſagen:„Wir zahlen keine Kriegsanleihe! Sonſt geht der Krieg überhaupt nicht zu Ende!“ Oh, dieſe Weiſen und Neunmalklugen! Da ſoll wohl der Gegner uns zurückdrängen ins eigne Land, ſoll dort ſeine Unterſtände bauen und ſo 25 auf unſere Koſten leben und hauſen, unſere Wälder niederlegen und im deutſchen Dorfe Quartier beziehen?— Das gäbe allerdings abzuwe ein Ende, aber ein Ende mit Schrecken und einen Schrecken ohne Ende. Jeder vernünſtige Menſch— wenn er nicht Verlangen hat, zu jenen„beſonders erleuchteten“ zu gehören— wird wiſſen, un hat lellweiſe aus Staalsmiſteln erflattet werben. Zur Begründung verweiſt er darauf, daß 36 namenllich angeführte Städte mit rund 1½ Millionen Einwohnern von Kriegs⸗ ausbruch bis Ende 1915 mehr als 208 Mil⸗ lionen Mark für Kriegsausgaben verwendet haben, davon aus Mitteln des Staates nur 4½ Millionen. Rechnet man alle fehlenden Städte(darunter Leipzig) hinzu, ſo kann man die Geſamtausgaben auf etwa 400 Millionen fuhr auf einem unzulänglichen Ponton die Hoch⸗ waſſer führende Donau hinauf nach Kehlheim. Der Ponton ſchlug um und fämtliche fünf Damen ſowie acht Herren fanden den Tod. Beim Hamſtern ergriffen ſſt in Oſterode in Oſtpreußen eine Dame aus Charlottenburg. Die Frau hatte ſeit einigen Wochen in einem dortigen Gaſthof Wohnung genommen. Ihre Tätigkeit beſtand ausſchließlich darin, ſowohl auf dem Lande als auch in der Stadt Lebens— ee Brandkataſtrophe in Mähren. Die Stadt Wiſchau wurde von einer verheerenden Feuersbrunſt heimgeſucht. Das ſfeuer, das in⸗ ſolge Schadhaſtigkeit eines Kamins in einem alten Hauſe entſtanden war, verbreitete ſich, durch den orkanartigen Sturm begünſtigt, mit großer Schnelligkeit. elwa 55 Häuſer den Flammen zum Opfer. Fünf Perſonen ſind ums Leben gekommen. In kürzeſter Zeit fielen Luftſchlöſſer im Vierverband. In Pa⸗ Mark ſchätzen— gewiß eine außerordentliche Leiſtung der ſächſiſchen Gemeinden, die ſchon jetzt ſtaatliche Maßnahmen als wohl begründet erſcheinen ließe. Krieges, Auguſt Santo, das Doberdo-Plateau, die eee über den Iſonzo und eine Berſaglieri-Abteilung am was er in die ſer ernſten Zeit zu I di Ein braver Junge. Bei Ausbruch des 1914, meldete ſich— zuerſt D en de 1. 9 3. Frau wurde unauffällig beobachtet, und als ſie im Begriff war, mit ihren reichlichen Vorräten auffällig verſtändigt. R (—— Wenn ein Kranker zu erſticken drohe, müſſe man 1 Iſonzofront. den Italienern zerſchoſſene Kirche am Monte Santo. Slellung auf den Iſonzohöhen. 4 riſer maßgebenden Kreiſen wird der Vorſchlag der Einrichtung eines Luftverkehrs zwiſchen England und Frankreich ſowie zwiſchen Frank⸗ reich und Nordafrika mit großen Luftſchiffen zum Warenverkehr ernſthaft in Erwägung gezogen. Die Sache ſei allerdings ſchwierig, aber die Frage müſſe geprüft und raſch gelöſt werden. ittel in großen Mengen anzukaufen. Die e Stadt zu verlaſſen, wurde die Polizei un— Der Inhalt eines großen eiſekorbes und ebenſolchen Koffers fielen der ihm um jeden Preis Luſt ſchaffen.— Die ſchnell⸗ begeisterten Franzoſen werden um ſo bitterer enttäuſcht ſein, wenn ſich der Luftverkehr als ein Luftſchloß darſtellt. Rückkehr italieniſcher Arbeiter aus Frankreich. Von den 10 000 nach Frankreich Lager im karſt⸗ geſch 1 italieniſchen Arbeitern ſind, laut artigen Doberde-Plateau.„Mattino“, 8000 wieder zurückgekehrt. Die 5 n werden ebenfalls erwartet. Die Gründe Die Napoleonsbrücke über den Iſonzo. 2. Von Berſaglieri-Abteilung in einer vorgeſchobenen Rückkehr ſind nicht bekannt gegeben de Die Arbeiter ſollen nunmehr in der liſchen Etappenlinie beſchäftigt werden. Schweizeriſche Neutralitätswacht. Die Genfer„Suiſſe“ hatte eine Einſendung aufge— nommen, die den deutſchen Proteſt gegen die Erzählungen von Kadaververwertungsanſtalten anzweifelte. Der ſchweizeriſche Bundesrat er- teilte den Blatt eine ernſte Verwarnung und bezeichnete die Verbreitung dieſer Behauptung als ſchwere Neutralitätsverletzung. Rieſenbrand im Staate Georgia. Einem Reuter Bericht zufolge iſt im Handelsviertel der Stadt Allauta im Staat Georgia ein großer grand ausgebrochen, der über hundert Häuſer⸗ ſcks vernichtete. Der Schaden beläuſt ſich auf hrere Millionen Dollar. Gerichtshalle. Berlin. Durch Erkenntnis der Strafkammer ſind der wiederholt vorbeſtrafte Arbeiter Ernſt Pooch wegen Hehlerei, Diebſtahls, ſchwerer Urkundenfäl⸗ ſchung und wegen Vergehens gegen die Brotkarten⸗ verordnung zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis und der gleichfalls vorbeſtrafte Arbeiter Carl Küpper wegen Hehlerei und wegen Vergehens gegen die Brotkartenverordnung zu 1 Jahr 1 Monat Gefängnis verurteilt worden. Vermilchtes. Die neueſte Kriegseinſchränkung. Die ſeit kurzem hageldicht auf die Franzoſen herab⸗ ſauſenden Kriegseinſchränkungen, denen nach und nach ſelbſt die einſachſten Bequemlichkeiten des Alltagslebens geopfert werden müſſen, haben in 1 5 de 9. 17 J Unſere Bilder zeigen uns das zerklüftete und ſchwierige Gelände, in welchem unſere öſterreichiſch— ungariſchen Waffenbrüder den Anſturm der Italiener hren haben. Wir ſehen die Kirche von Monte gegen den Wunſch der Eltern— der k 16 jährige Obertertianer Friedrich-ZSym⸗ des Iſonzo. 2 l ide trägt Hochge charakter, in dem ſich alle Kämpfe äußerſt mühevoll geſtalten. lungen, é 0 en Vorteil zu erringen, und ſo wird es ganz gewiß auch bleiben. — der kaum Beſchlagnahme anheim. Frankreich g Mißſtimmun egen das Re⸗ 115 gat Sacher zras. Frankreich große Mißſtimmung gegen das Re Gelände trägt Hochgebirgs⸗ gierungsſyſtem im allgemeinen und die Tatigkeit Es iſt den Italienern bisher nicht ge— der einzelnen i dae 10 einen herbor⸗ auch nur einen irgendwie nennenswerten gerufen. Darum lautet die vom Pariſer„Jour: nal“ gewünſchte Kriegseinſchränkung kurz und bündig: Sechs miniſterloſe Tage in der Woche! 5 Der Kampf gegen das Heufieber in p.. Amerika. Der Beginn der ſchönen Jahreszeit e an Fleiſch, Käſe und Eier wird von einer großen Klaſſe von Menſchen kamen in reichlichen Mengen zum Vorſchein. nicht gerade mit Freude begrüßt: es ſind jene * 4 Das ganze naſiums zu Frankfurt a. O., Erich Erdmann, Auch mit Mehl, Kolonialwaren und ſogar mit Leute, die im Frühjahr und Sommer vom Heu⸗ Zugeſtändniſſe einen entſprechenden Preis zu zahlen. Japan im Bündnis mit Deutſchland brauchte leine Koalition zu fürchten, auch nicht ein Staatsmann von großem Zuſchnitt, ein ſtarker willenskräftiger, bis zum Eigenſinn ſelbſtbewußter, energiſcher Mann, aber ein Mann, der den und die Bäckereien geplündert. Die Polizei ſe eingeſchritten, und es hätte an zehn Tote und Die Ruhe ſei Bohnenkaffee hatte ſich die„Hamſterin“ aber⸗ fieber befallen werden. Bei den Verſuchen zur ſorgt. Der Fall wird noch inſoſern ein Nach⸗ Bekämpfung dieſer ſonderbaren Erkrankung konnte ſpiel haben, als diejenigen Perſonen, die zwar feſtgeſtellt werden, daß ſie durch den Blüten⸗ Der dritte Nachtpoſten meldete ſich eben bei mir; es iſt Mitternacht. Schnell eilen meine Gedanken noch einmal heimwärts, und der Brief einem Infanterie-Regiment. eingekleidet war, offenbarte er ſich ſeinen überraſchten Eltern, die nun „Die badiſche Preſſe berichtet aus Baſel: Die Militär⸗Kritiker der Schweizer Blätter ſchreiben, man dürſe die italieniſchen Verluſte ſreiwillig bei Nachdem er fünfzig Verwundete gegeben. Intereſſen Ungarus ein Übergewicht im Inter— eſſenſpiel der Kräſte der Geſamtmonarchie ein- räumte und zu verſchaffen ſuchte, das für die Geſamtſtellung der Monarchie nicht immer nütz⸗ lich war. In dem Augenblicke nun, wo dieſes Ubergewicht zu offenſichtlich die äußere Politik der Donaumonarchie beeinflußte, mußte Graf Tiſza, von ſeinem Platze weſchen, obwohl er noch immer die große Mehrheit des ungariſchen Reichstages hinter ſich hat. Und wenn jetzt in Budapeſt amllich ertlärt wird, Graf Tiſza habe abgedankt, weil Kaiſer Carl die Wahlrechtsvorlage der Regierung ab— lehnte, ſo dürfte doch es zutreffen, daß Graf Tiſza über die polniſche Frage, d. h. über die Fragen der lünegen Geſtaltung Polens, des engeren! ziehe und ſeine der Iſonzoſchlacht nach vorſichtiger Be— rechnung der bisherigen Truppeneinſätze mit über 100 000 beziffern, was ein Siebentel aller an der Schlacht beteiligten italieniſchen Truppen bedeute.— Der Daily Telegraph' meldet von der Ifonzofront: Die ſeindlichen Stellungen er— ſcheinen im längeren Verlauf der Kämpfe faſt uneinnehmbar. Es ſei möglich, daß der italie— niſche Generalſtab hieraus ſeine Folgerungen Angriffe auf einen anderen Teil der Front übertrage. 1 Troſtloſe Lage der Saloniti⸗Armee Die Organiſation der Saloniki-Armee be— findet ſich, nach Außerungen Herves in„La die Englands mit Amerika, denn ſolange Eng⸗ land nicht Deuiſchlands ſicher iſt, kann es den jetzt wieder vollkommen hergeſtellt. überwiegenden Teil ſeiner Seeſtreitkräfte nicht nach Oſtaſien dirigieren.“ Wie Japan ſeine Selbſtändigkeit bewahrt und trotzdem ſcheinbar zu ſeinen Bündniſſen hält, zeigt eine Unterredung, die der Vertreter des ruſſiſchen Blattes„Utro Roſſil“ mit dem japaniſchen Botſchafter hatte. Er befragte den japaniſchen Botſchafter über die Enthüllungen Linins, daß Rußland, England und Frankreich ſich über die Teilung Chinas verſtändigt hätten. Der Botſchafter antwortete ausweichend, er beabſichtige nicht, gegen die Führer der Revo— lution polemiſieren. Auf 31 ö die Frage, ob Japan vertragsmäßig gezwungen ſei, im Falle eines Rußland. *Der Vollziehungsausſchuß des Arbeiter⸗ und Soldatenrates hat beſchloſſen, an das Internationale Sozialiſtiſche Bureau und an die ſozialdemolratiſchen Organiſationen aller Länder, namentlich an die öſterreichiſche Sozial⸗ demokratie, einen telegraphiſchen Aufruf zu richten mit der Aufforderung, alle Maßregeln zu ergreifen, um die Hinrichtung Dr. Fried⸗ rich Adlers, des Vorkämpfers der Freiheit aller Völker und des Gedankens an einen Well⸗ frieden, zu verhindern. 2„„„ Friede Sörrenlen. 19) Roman von H. Courths-Ma h ler. (Foriſetzunge) „Haſt du Zeit zu einem Plauderſtündchen, Friede, oder biſt du dringend beſchäſtigt?“ fragle ſie, Friede forſchend belrachtend. Dieſe ſetzle ſich ihr gegenüber in die Soſgecke. „Ich kann ſehr wohl ein Stündchen feiern, Lizzi, wenn ich dir Geſellſchaft leiſten ſoll.“ „Ach ja, tue das. Wir ſind noch gar nicht echt zum Plaudern gekommen. Immer haſt du zu tun. Weißt du, das hielte ich nicht aus, o den ganzen Tag auf den Beinen, immer arbellen, immer den ganzen großen Betrieb am Jädchen haben.“ Friede lächelte. „Mir macht das nichts. Ich fühle mich iſſch und kräftig dabei. Und die Arbeit macht mir Vergnügen.“ „Nun, jedenfalls weißt du wohl, wofür du 8 tuſt. Die Molkerei wirft wohl einen enormen Bewinn ab?“ fragte Lizzi ſcheinbar leichthin, iber ihre Augen bekamen einen geſpanuten Ausdruck. Friede wußte ſich denſelben ſehr wohl zu deulen. Es zuckte einen Augenblick auf in ihren Augen. Dann ſagte ſie ruhig: „Mit dem enormen Gewinn iſt es nicht ſo weit her. Der Betrieb iſt mit großen Speſen delaſtet, ich bezahle meine Leule gut, ſie ſollen niſſen, wofür ſie arbeiten. Für mich ſelbſt bleibt eben nicht viel.“ „Aber ſag' mir einmal, Friede— wenn du o wenig verdienst, iſt es da nicht ein großes Opfer für dich, daß du uns in ſo großmüllger Weſſe hilft“ — Lizzi betrachtete es zwar im Inneren als ſelbſtverſtändlich, daß ihr Friede dieſe Hilſe an⸗ gedeihen ließ. Da ſie aber nicht anders zum Ziele kam, Friedes Verhältniſſe zu erforſchen, ſo bequemte ſie ſich ſogar dazu, Friedes Opfer anzuerkennen. Friede ſah auf ihre ſchlanken, ſchönen Hände herab, die durchaus nicht etwa Spuren harter Arbeit trugen. „Ich brauche für mich ſelbſt ſehr wenig. ſiehſt ja, wie anſpruchslos wir hier leben und wie ſparſam. Selbſt Ruth muß für ihren Unter⸗ halt eine Arbeit leiſten. Aber aus dem Ertrage der Molkerei würde ich euch den Zuſchuß nicht zahlen können. Du haſt wohl neulich bei Volkmars zufällig gehört, daß ich einige Grund— ſtücke verkauft habe? Das Geld habe ich feſt⸗ gelegt in ſicheren Papieren— und die Zinſen davon— die bekommt ihr.“ Lizzi rechnete haſtig aus, wie hoch ſich dieſes Vermögen dann bellef. Wenn man dann noch die Molkerei dazu rechnete— dieſe konnte ſpäter, wenn Friede nicht mehr war, verkauft werden, dann kam immerhin ein ganz hübſches Ver⸗ mögen zuſammen. „So, ſo, auf dieſe Weiſe iſt es dir möglich, uns den Zuſchuß zu zahlen,“ ſagte ſie in Ge⸗ danken noch halb bei ihrem Exempel.„Nun, zur Molkerei ſelbſt gehört doch auch noch ein ſtattſicher Grundbeſitz, Wenn du alles verkaufen würbeſt, das brächte noch viel Geld.“ Friedes Augen blitzten auf. Bis fetzt halte ſie noch leine birelle Unwahrheit geſagt. Sie zahlte latſächlich den Zuſchuß aus dem Zins⸗ ertrag ihres Vermögens, wenn dieſer damit auch Di — 5 bei weitem noch nicht erſchöpft war. Und wenn ſie ſagte, die Molkerei brächte wenig ein, ſo war dies wenig doch ein dehnbarer Begriff. Sie verſchwieg nur, daß ſie von dem Extrage der Molkerei Jahr um Jahr neue Grundſtücke an— gekauft und den Betrieb vergrößert hatte. Da aber nun Lizzi ſo beharrlich beim Ausfrageu blieb und durchaus erforſchen wollte, was ihr aus dem Erbe einſt für Nutzen erſprießen würde, ſo ergrimmte Friede innerlich und ſie liſchte ihr nun eine direkle Unwahrheit auf, um ſie zu enttäuſchen. „Wenn ich die Molkerei auch verkaufen wollte, wäre mir gar nicht geholfen. Sie iſt mit Hypotheken ſehr ſtark belaſtet.“ Lizzi erſchrak. Das hatte ſie nicht erwartet. Ihr kühnes Exempel ſtimmte alſo nicht. Sie hatte natürlich angenommen, daß die Molkerei Friedes ſchuldenfreier Beſitz ſei. „Du haſt Hypotheken aufgenommen?“ fragte ſie entgeiſtert. „Ja, ungefähr in der Höhe des Wertes.“ „Aber, mein Gott, weshalb haſt du ſie nicht abzutragen verſucht, wenn du doch einiges Ver⸗ mögen haſt?“ „Sehr einſach, weil ich— nicht konnte. Das Vermögen, wie du es nennſt, habe ich erſt in den letzten Jahren aus den verkauften Grund⸗ ſtücken gelöſt. Wenn ich jetzt damit Hypotheken löſchen wollte, würde ich euch eben den Zuſchuß nicht von den Zinſen zahlen können.“ „Friede, die wahrheitsliebende, grundehrliche Friede, wurde nicht einmal rot bei dieſen Un⸗ wahrheiten, Und nicht einen Moment fühlte ſie Gewiſſensbiſſe. 1 8 15 g eee eee mene. In Lizzis geſchäftskundigem Lockenkoͤpfchen aber drehte ſich das eben Vernommene wie ein Kreiſel. „Mein Gott, Friede, das iſt ja— neln— das hab' ich mir alles ganz anders gedacht, ſtieß ſie faſſungslos hervor.„Wie konnte ich denn denken, daß— daß du ſo— ſo ſelbſtlos biſt— nein wirklich, Friede, das muß ich ſagen. Wenn die Dinge ſo liegen, dann be wit dir doppelt dankbar ſein— dann gibſt du ung ja alles, was du erübrigen kannſt! Denn was die Molkerei bringt, das brauchſt du wohl an Hypothekenzinſen.“ Nun wurde Friede doch etwas verlegen. „Ach laß doch, Lizzi! Dankbarkeit beanſpruche ich gar nicht. Aber es iſt wohl ganz gut, daß du nun Beſcheid weißt, nicht wahr? Du ſiehſt doch nun ein, daß ihr auskommen müßt mit dem, was ich euch gebe, du und auch Hans. Du ſchärfſt ihm das noch beſonders ein, nicht wahr? Solche Extraausgaben, wie neulich die tauſend Mark, dürfen ſich nicht wiederholen.“ Lizzi ſeufzte. Sie halte im ſtillen ſchon ſehr ſtark an derartige Wiederholungen gedacht, Damit war es nun freilich nichts. „Natürlich, Friede, es wird ſicher nicht wiedet vorkommen,“ ſagte ſie ſehr kleinlaut. Lizzi war ſehr deprimiert. Die erwartete glänzende Erbſchaft, auf die man wohl gelegent⸗ lich eine hübſche Summe aufnehmen konnte, erwies ſich als ſehr beſcheiden. Das war eine bittere Enttäuſchung. Nun hatte ſie die ſehu⸗ lichſt gewünſchte Aufklärung. Wenn doch nur nun wenigſtens Ellens Hoffnung ſich erfüllle und Doktor Vollmar um ihre Hand anhielt! trägt dieſelben Grüße und Wünſche wie all die Tauſende, die in die Heimat flattern: Das Geſchick möge euch davor bewahren, daß jemals feindliche Soldaten bei euch ſich einniſten!... Von Nah und fern. 100 Millionen Kriegsausgaben der ſächſiſchen Städte. Der Vorſtand des ſächſi⸗ ſchen Gemeindetages hat eine Eingabe an den Landtag gerichtet, worin er bittet, bei der Re⸗ gierung dafür einzutreten, daß den Gemeinden die vom 1. Januar 1917 ab an ihre Beamten gewährten Teuerungszulagen nach der für die Volksſchutlehrer geltenden Abſtufung ganz oder! ſchweren 16 jährig— 0 teilung, nach oſt übermenſchlichen Anſtrengungen Herzens ihre Einwilligung er— teilten. Nach heldenmütigem Ausharren im Schützengraben— er ſtand als Soldat— 5 bei einer Maſchinengewehr-Ab⸗ erhielt er nachträglich, trotzdem er erſt Ober⸗ tertianer war, die Berechtigung für den ein- jährigen Dienſt, war nur einmal bisher für wenige Tage beurlaubt und erwarb vor kurzem als Unteroffizier in den ſurchtbaren Kämpfen im Weſten das Eiſerne Kreuz 1. und 2. Klaſſe. Ehre dieſem wackeren Jungen! 13 Perſonen ertrunken. Eine aus fünf Damen und 13 Herren beſtehende Geſellſchaft den Wierdinge Waren zu Wucherpreiſen verabfolgt hatten, zur Verantwortung gezogen werden. Verhängnisvoller Torfmoorbrand. In Emmer in Holland wütete ein Torſmoorbrand, der ſich über mehrere Gemeinden ausdehnte, 50 Häuſer ſind niedergebrannt, 20 andere beſchädigt. Die Ver— bindungswege zwiſchen den einzelnen Ortſchaftel der Torſmoore wurden ungangbar. kehren, und man fürchtet, daß drei Kinder in Flammen umgekommen ſind. Das Dorf f war tagelang von einem dichten Gürtel von Glut und Qualm umgeben und von der Außenwelt völlig abgeſchloſſen. Die Schul⸗ kinder konnten nicht in ihre Heimatsorte zurück- ſtaub gewifſer Pflanzen hervorgerufen wird, un— bedingt ſichere Schutz- und Heilmittel wurden aber bisher nicht gefunden. Beſonders ver— breitet iſt das Heufieber in den Ver. Staaten, weswegen dort ganze Heufieberfeldzüge organi— ſiert wurden. So gibt es in Nordamerika eine „Vereinigung zur Verhütung des Heufiebers“, im Staate New Orleans ſucht man ſich ſogar urch geſetzliche Maßnahmen vor der Erkrankung ſchützen, indem man die in Betracht kommen— auszurotten trachtet. Aber ſelbſt d zu den Pflanzen die große amerikaniſche Anti-Heufieber-Liga ver⸗ mochte bisher noch keinen entſcheidenden Sieg zu erringen. vc. ff. Nach einer Weile ſagte ſie plotzlich:„Volk⸗ mars ſind wohl ſehr reiche Leute, Friede?“ Dieſe nickte bejahend. ö „Sie haben beide ein großes Vermögen mit in die Ehe gebracht. Außerdem hat Herr von Volkmar ein bedeutendes Einkommen. Warum ſragſt du danach?“ 18 „Oh— nur ſo ein Gedanke. Iſt dir nicht aufgefallen, daß Doktor Volkmar Ellen ſehr aus⸗ zeichnet? Es wäre doch ein großes Glück, wenn das Kind eine ſo gute Partie machte.“ Friede zog die Stirn zuſammen. a „Ach ſo— du haſt das auch ſchon bemerkt? Lizzi lächelte überlegen.„Welche Mutter würde das nicht bemerken, Friede. Man hat doch das Glück ſeiner Kinder im Auge.“ In Friede ſtieg herbe Bitterkeit empor. „Wenn ich dir nun ſage, daß Doktor Vollmar die Abſicht hatte, Ruth zu heiraten, ehe Ellen hierherkam?“„ „So— wirklich? Ach, das iſt mir ja ſehr intereſſant. Alſo hat er doch wirklich ernſte Heirats⸗ gedanken? Nun das iſt mir lieb zu hören. Wenn er ſich auch von Ruth abgewendet hat, ſeit er ihre ſchönere Schweſter kennt, ſo hat Ellen um ſo mehr Chancen.“ ö „Und Ruth?“ fragte Friede mit verhaltener limme. a. 1 „Ach Ruth— um die ſorg' ich mich nicht. Sie iſt ſo anspruchslos und leicht zufrieden. geſtellt. Wirllich, meine beiden Töchter ſind grundverſchleden. Ruth mit ihrem kühl urg. haltenden Weſen iſt ja längſt nicht ſo viel um⸗ „Und deshalb meinſt du, iſt es ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß ſie hinter Friede zurücktritt?“ fragte Friede bitter. „Ja natürlich, Friede. Ich bitte dich, wenn ſich Doktor Volkmar für Ellen entſcheidet, ſo iſt es ſicher ſelbſtverſtändlich, wenn Ruth zurücktritt. Es iſt doch beſſer, er heiratet eine, als daß er ſchließlich auf beide verzichtet.“ Friede ſtützte den Kopf in die Hand. Ank⸗ worten konnte ſie nicht. Einſt hatte es Lizzi ebenſo ſelbſtverſtändlich gefunden, daß ſie ſelbſt zurücktrat hinter ihrer ſchöneren— und koletteren Schweſter. Aber hier entſchied ſie doch als Mutter— über das Glück ihrer beiden Kinder. Hätte ſie nicht fühlen müſſen, daß es bei Ruth um das Höchſte ging, während bei Ellen nur Außerlichkeiten in Frage kamen? N Wahrlich, Fritz Steinbach hatte nur zu recht gehabt, als er ihr ſein beſtes und geliebteſtes Kind ans Herz legte, damit ſie es voll Liebe umſchließen konnte. Dieſe Mutter würde nie ein Kind verſtehen, wie Ruth eins war! Friede fühlte, daß der heiße Zorn auf dieſe oberflächliche, gedankenloſe Mutter ſie zu üher⸗ wältigen drohte. Mit einer haſtigen Entſchuldi— gung erhob ſie ſich und ging hinaus. 15 Hans war einige Tage auf Urlaub bei Tante Friede geweſen. Niemand hafte unter den ob⸗ waltenden Umſtänden ſo recht Zeit und Luſt, ſich mit ihm abzugeben. Nur Heinz, der in Vorbereitungen zu ſeiner Hochzeit ſteckte, machte ſich einige Abende frei, um mit Hans und einigen Kameraden Abſchied vom Junggeſellen⸗ ſtand zu ſeiern. ſchwärmt worden wie Ellen. Sie macht ſich nch, glaube ich. nichts daraus.“ Hans fand ſeine Mutter ſehr verſtimmt und dieſe verhehlte ihm nicht, was ſie von Friede in Erfahrung gebracht hatte über deren Vermögens— verhältniſſe. Da nahm ſich der junge Mann noch einmal ernſtlich vor, keine Dummheiten zu machen und mit ſeiner Zulage auszukommen. Ellen hatte keine Zeit für den Bruder. Sie war intenſiv mit Georg boſchäftigt, der wider Erwarten noch Wort geſprochen hatte. ſo viel wie möglich widmeten. Aber einmal hatten ſie beide viel zu tun und dann hatten ſie mit ihrer traurigen Stimmung zu kämpfen. So war Hans im Grunde froh, als ſein Urlaub zu Ende war und er wieder abreiſen konnte. Friede tat es leid, ihn ſo unfroh und un⸗ befriedigt ziehen zu laſſen. Immerhin hatte ſich Hans bei näherer Bekanntſchaſt nicht ſo herzenskalt und berechnend erwieſen wie Ellen und die Mutter. Er zeigte Friede eine herzige Ergebenheit und Dankbarkeit und war auch Ruth gegenüber wärmer und freundlicher. So konnte es Friede nicht über ihr gutes Herz bringen, ihn ohne eine kleine Freude zu verabſchieden. Als er vor der Abreiſe noch ein⸗ mal zu ihr ins Zimmer trat, um ihr mit warmen Worten für alles zu danken, drückte ſie ihm zweihundert Mark in die Hand. 5 „Das ſind Reiſeſpeſen, Hans. Eine kleine Extrazulage. Damit ſollſt du dir in Berlin einiges Vergnügen bereiten. Hier bei uns haſt du es damit gerade ſchlecht getroffen. Wir ſind durch die bevorſtehende Hochzeit bei Volkmars etwas ſehr in Anſpruch genommen und konnten dir nicht viel bieten. Ein anderes Mal wird immer nicht das entſcheidende So war Hans nur auf Friede und Ruth angewieſen, die ſich ihm auch s beſſer ſein. Ruth und ich, wir werden uns Du mußt ſpäter, einmal wieder— immer freuen, dich zu ſehen. vielleicht nach dem Manöver, kommen.“ Hans Unerhörtes— er wollte das Geld zurückweiſen. [Du tuſt ja ſchon ſo viel für mich, Tante Friede. Mama hat es mir geſagt, wie ſchwer es dir wird, uns ſo viel zu opfern.“ Sie nahm ihn lächelnd beim Kopf und küßte ihn auf die Wange. 1 „Nimm es nur ohne Gewiſſensbiſſe, Hans. Ab und zu kann ich mir ſchon noch eine kleine Extraſpende erlauben. Mach nur nie Schulden, dann bin ich ſchon zufrieden mit dir.“ Er küßte ihre Hand und ſteckte das Geld mit ſtrahlenden Augen zu ſich. „Du ſollſt mit mir zufrieden ſein, das ver— ſpreche ich dir feſt und heilig,“ ſagte er ernſt. Sie nickte ihm zu. „Es iſt gut, Hans. gehen, ſonſt erreichſt du deinen Zug mehr.“ Da war er gegangen. Friede war froh, daß ihr Herz ſich nicht auch gegen ihn zu ver⸗ bittern brauchte, daß er ein klein wenig Fritz Steinbachs Sohn war, nicht nur der ſeiner Multer. Ellen wurde ein wenig nervös, daß ſie mit Georg nicht weiterkam. Lang würde ihr Aufent⸗ halt hier nicht mehr dauern. Deshalb war es nötig, daß ſie das Eiſen ſchmiedete, ſo lange es glühte. Und das tat ſie denn auch mit viel Geſchick und Klugßeit. Sb 19(ortſetzung folat.) biwas tat Aber nun mußt du nicht Damenhh kauft man bei 8 Hl 0 1 Mannheim — N x 5 — 2 reger ee Landw. Bezugs⸗ und Abſatz⸗Genoſſenſchaft. Rumäniſches und badiſches I Saatmais iſt eingetroffen. Der Vorſtand. Danksagung. Für die vielen Beweise inniger Anteil- nahme während der Krankheit und beim Hin- scheiden meiner innigstgeliebten Gattin, unserer nun in Gott ruhenden herzensguten Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Ffau Nikolaus Waunderle Katharina geb. Rerschel ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die grosse Kranzspende sagen wir hierdurch unsern tiefgefühlten Dank. Ganz besonderen Dank der hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwestern für die liebe- volle Pflege und den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, 29. Mai 1917. In tiefem Schmerze: Nikolaus Wunderle l. Familie Joh. Phil. Herschel 2. Familie Joh. Adam Wunderle l. Ein sseg-Schvaf 6 dine frischmelk. Tiege b Legehühner dine Henne mit Jungen zu verkaufen. 5 Ale 55 ö Kraut⸗Setzlinge owie gelbe . Kohlrabi⸗Setzlinge zu verkaufen Georg Dewald, Bekanntmachung Betr. Anbau von Gemüſe; hier die Bepflanzung freier Stellen auf Aeckern. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß es Pflicht eines jeden Ortsbürgers iſt, in dieſem Jahre kein Stück Land ungenutzt liegen zu laſſen, um eine ausgiebige Ernte und eine erhöhte Produktion für alle zum menſchlichen Genuß geeigneten Nahrungsmitteln zu erzielen. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß 1. Von Zeit zu Zeit kleinere Ausſaaten von Erdkohl— raben, Weißkraut, Rotkraut, Wirſing, Oberkohlrabi, Roſenkohl und Grünkohl zu machen ſind, damit zu jeder Zeit freie und freiwerdende Stellen und Flöchen ſofort mit den aufgeführten Gemüſe bepflanzt werden können. b 2. Es iſt darauf zu achten, daß die oft in einzelnen Gärten in größeren Mengen übrig bleibenden Setzlinge an— derweitig ihrer Beſtimmung zugeführt werden können. Zu dieſem Zwecke fordern wir unſere Einwohner, die über übrige Gemüſeſetzlinge verfügen, auf, dieſelben an diejenigen Per— ſonen käuflich abzutreten, die noch ſolche benötigen. Ein be— ſonders Augenmerk muß auf die Kartoffeläcker gerichtet wer— den. Es darf nicht vorkommen, daß dort, wo etwa die Kartoffeln nicht aufgegangen ſein ſollten, die hierdurch ent— ſtandenen Lücken den ganzen Sommer über unbenutzt bleiben, vielmehr müſſen dieſe Lücken mit Gemüſe allerlei Art ausge— füllt werden. Dadurch wird mancher Zentner Gemüſe mehr gewonnen. Wir bitten unſere Ortseinwohner einſchließlich der Gärtner und Gartenbeſitzer im nächſten Monat größere Ausſaaten vorzunehmen, um genügend Gemüſceſetzlinge zu züchten, damit genügend Setzmaterial vorhanden iſt, und ab— gegeben werden kann. Unſer Feldſchutzperſonal wurde ſtreng angewieſen, uns allwöchentlich zu melden, welche Grundſtücks— eigentümer mit der Anpflanzung in oben angegebenem Sinne noch im Rückſtande ſind, damit wir dieſelben zur ſo— fortigen Nachholung des Verſäumten anhalten können. Wir hoffen, daß keine Zwangsmaßnahmen notwendig fallen, um unſere Einwohner von dem Ernſt der Lage zu über— zeugen, ſondern daß jeder Einzelne alles, was in ſeinen Kräften liegt, aufbietet, um den teufiichen Aushungerungs— plan unſerer Feinde zunichte und zuſchanden zu machen. Viernheim, den 9. Mai 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Eingetroffen: Junge Ammoniak- Superphos- zu 0. 10 1 phat, Kall, Sowie Kali- Jacob Beyer, Rathausſtr. 38. dungsalz u. Thomasmehl Wir drucken: Haſen . 2 Se solange Vorrat. Joh. Schneider Ww. Gasth. 2. Pambrinushaſſe Steinſtraße 26. Achtung! vorliegt Lumpen, Wolle, Kaufe immer noch, ſoweit eine Beſchlagnahme nicht Neutuchabfälle, Sütke, Geiſenfelle und Haſenpelze. Zahle ſtets die höchſten Tagespreiſe. Achtung! dition ds. Bl. Kraut- und Salat⸗ Setzlinge, Oberkohl⸗ räbi⸗ u. Erdkohlrabi⸗ Setzlinge „„ S. Schindler. 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Mai 1917. eee eee eee Bekanntmachung. ö i Heppenheim, den 15. Mai 1917. Betreffend: Die Austeilung des aus Hausſchlachtungen eingeſammelten Specks. * 5 3 Das Guß herzogliche Kreisamt Heppenheim an die Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes. Großherzogliches Miniſterium des Innern hat über die Aus— teilung des aus Hausſchlachtungen eingeſammelten Specks folgendes beſtimmt: Die den Schwerſt- und Rüſtungsarbeitern in den Betrieben zukommenden Fleiſchzulagen von 100 bezw. 50 Gramm wöchentlich werden für die Folge aus dem aus Hausſchlachtungen eingeſam melten Speck gewährt und zwar unter Erhöhung dieſer Zulage um je 50 Gramm, ſodaß jeder Schwerſtarbeiter an Stelle der Friſchfleiſchzulage wöchent— lich 150 Gramm und jeder Rüſtungsarbeiter wöchentlich 100 Gramm geräucherten Speck erhält. Für die Verteilung iſt die von der Landesfleiſchſtelle in dem jeweiligen Verteilungsplan für die unter 1 genannten Fleiſch— zulagen vorgeſehene Arbeiterzahl maßgebend. a 3. Die Verteilung hat, ſoweit nicht für einzelne Arbeiterklaſſen anders beſtimmt wird, in den Betrieben zu erfolgen, und zwar unter Zuziehung des betreffenden Arbeiterausſchuſſes oder von Vertretern dieſes Ausſchuſſes. 5 1 4. Die Einkaufsgeſellſchaft für das Großherzogtum Heſſen hat die für jeden Kommunalverband notwendige Speckmenge entweder aus dem noch im Beſitz dieſes Kommunalverbandes befindlichen Speck zu überweiſen oder deren Zuſendung aus einem anderen Kommunal⸗ verband oder aus ihrem Lager zu veranlaſſen. Die Zuſendung kann, ſoweit tunlich, direkt an die empfangsberechtigten Betriebe erfolgen, die für die richtige Verteilung nach Ziffer 3 verantwortlich ſind. In den Betrieben darf Speck nur an als Schwerſt- und Rüſtungsarbeiter anerkannte Perſonen abgegeben werden. 5 2. In Heſſen wohnende Schwerſt⸗ und Rüſtungsarbeiter, die in heſſiſchen Betrieben arbeiten, haben, ſofern ſie aus ihrer Haus⸗ ſchlachtung die verlaugte Speckmenge abgeliefert haben, Anſpruch auf die gleiche Menge Speck wie Nichtſelbſtverſorger. Arbeiter, die aus irgend welchem Grunde keinen Speck aus ihrer Hausſchlachtung ab— geliefert haben, ſind bei der Speckverteilung auszuſchlietzen. a Denjenigen in Heſſen wohnenden, aber in nicht heſſiſchen Be⸗ trieben arbeitenden Schwerſt⸗ und Rüſtungsarbeitern, die aus ihrer Hausſchlachtung Speck abgeliefert haben, ſollen auf bei der Bürger- meiſterei zu ſtellendem Antrag wöchentlich 50 Gramm Speck über⸗ wieſen werden. Die Belieferung kann von Zeit zu Zeit auf mehrere Wochen hin erfolgen. 6. Die Austeilung des Specks nach gegenwärtigen Ausſchreiben hat in der mit dem 13. l. Mts. beginnenden Woche zum erſtenmal zu erfolgen. Zug fügen an: f ugleich wird die Lieferung der Friſchfleiſchzulage eingeſtellt. Sie wollen die betr. Betriebsinhaber for auf Vorſtehendes hinweiſen und den Inhalt der miniſteriellen Bekanntmachung ſofort ortsüblich veröffentlichen. 2 Die in Heſſen beſchäftigten Schwerſtarbeiter haben bereits, wie Ihnen bekannt, 4 Pfund Speck erhalten. Es wird Ihnen noch mit— geteilt werden, für welche Zeit dieſer Speck langen muß. Auch wegen der Rüſtungsarbeiten erhalten Sie weitere Verfügung. Den an dieſe abzugebenden Speck werden wir Ihnen alsbald, ſoweit er nicht aus in Ihrer Gemeinde lagernden Speck ausgegeben werden kann, zusenden laſſen, mit Verfügung, wie lange Zeit die an jeden Arbeiter abzu⸗ gebende Menge reichen muß. Wegen der Arbeiter, die in nicht heſſiſchen Betrieben beſchäſtigt ſind und Speck aus Hausſchlachtung abgeliefert haben, erhalten Sie auf die von Ihnen mit Bericht vorzulegenden etwa geſtellt werdenden Anträge 1 80 Verfügung. v. Hahn. f Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffent— lichen Keuntnis. Diejenigen Schwerſt⸗ und Rülſtungsarbeiter, die auf eine Zuteilung von Speck Anſpruch machen wollen, haben ſich bis ſpäteſtens 2. Juni dſ. Js. auf unſerem Lebens mittel— bů ro zu melden. 1 Wir bemerken ausdrücklich, daß Selbſtverſorger, die aus ihren Hausſchlachtungen keinen Speck abgeliefert haben, von der Zuteilung von Speck ausgeſchloſſen ſind. N Viernheim, den 29. Mai 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. FFF Kinder⸗Strohhüte Schiefertafeln Zigarren Zigaretten Sämtliche Schalartikel Steingut 8888880 e 8888988885 988888 Einmachtöpfe. Georg Klemm, Heddesheim Beindſtraße. eee Erf Diensta 40 Pfg. p „ Illuſtrie Unterhe We — — 11. fügungen machen es ernährung unter al für örtle triebe. ſo weit u von Schül von Helfet durch Arb meinſinn lichen Fr ermöglie . Schillerſch Schwieger den große April teils mit dem liegender an dieſen bung ſpot unerhörter auch an d Feinde gré tagen Fre Senegalne Berichterſt die Vorgä Preſſe wal wird es z Craonne denken. T Ruhm gel Feldgrauen daß z. 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