ä ä N Von Beamten zu mieten geſucht 3—4 Zimmer⸗ Wohnung mit Küche und Zubehör, eventuell Haus zumAlleinbewohnen, ſpäterer Kauf nicht ausgeſchloſſen. Näheres in der Expedition dieſes Blattes. Möbl. Zimmer von jungem Herrn zu mieten geſucht. Angebote mit Preisangabe an die Exp. d. Blattes. Die Crescenz von einem Acker am Heddes⸗ heimer Weg, beſonders zum Grünſchnitt für Heu geeignet, iſt zu verkaufen. Von wem, ſagt die Expedition dieſes Blattes. Tabak- Setzlinge * Kirtdbnadt. Ar. 18 Ein 2räderiger Handwagen zu verkaufen. Michael Schuſter im Neuen Friedhof. Verloren zwiſchen Rathaus-, Waſſer- und Blauhutſtraße ein. Portemonnaie mit Inhalt und einer Beſcheinigung lautend auf Unterzeichnete. Um gefl. Rückgabe bittet Frau Huſſong Bismarckſtraße 50. Ein Waggon 8 Eutlaugen⸗Kalk friſch eingetroffen. Ztr. 2 Mk. Math. Dräger. 4 bis 5 junge Günſe zu kaufen geſucht. Von wem, ſagt die Expedition dieſes Blattes. Alle Sorten Kraut Setzlinge owie gelbe uhiccbr Seti zu verkaufen Georg Dewald, Steinſtraße 26. Wir drucken alles von der Viſitenkarte bis zum größten Werk in bekannt ſauberſter :: Ausführung Muſter u. Preiſe zu Dienſten. Bucharuckere J. Marin Sterbe Kleiber uw. Vieruheim. bing bei Ilkob Beyer. Kalkstickstoff ſolange Vorrat reicht Fr. Joh. Schneider. Heugras⸗Verſteigerung. Das Gräfl. von Berckheim'ſche Reutamt Wein— heim verſteigert das Heugras von der Neuzenlache(bei Viernheim) in der Lache am Montag, 11. Juni, mittags 2 Uhr. Heugras⸗Verſteigerung. Das Heugras vom Hemsbacher Schloßgut — 170 ha.— wird verſteigert am Dienstag, 12. Inni, vorm. 9 Uhr im Schützenhaus an der neuen Weſchnitz nächſt der Straße Hemsbach⸗Hüttenfeld. Zahlungsfriſt bis Martini 1917, bei Barzahlung 4% Rabatt. Weinheim, 4. Juni 1917. Grüfl. von Berckheim'ſches Rentamt. Schretzmann. Neue und gebrauchte 4 0 Korke kauft zu den höchſten Tages— preiſen. 5 Joſef Lublin Lorſcherſtraße 26. Ein guterhaltener, zwei— rädriger Handwagen zu verkaufen. Jeau Wunder Zigarrengeſchäft, Lorſcherſtraße 44. Lederwaren wie: Portemonnaie, Brief⸗ taſchen, Etuis ete. in großer Auswahl billigſt bei Jalob Beyer. Dickrüben-Sefzlinge gelbe Kohlrabi-Setzlinge Roterüben-, Mangold⸗ Rosenkohl⸗ U. Blumenkohl⸗Setzlinge zu verkaufen Martin, an der Apotheke. Stets große Auswahl in Perl⸗,Blätter⸗,Wald⸗ und Palm⸗Kränzen ſowie Kinder⸗Kränze und Palmbouquetts eingetroffen, Kaninchenzucht⸗Verein Viernheim. Sonutag, den 10. Juni 1977, nachmittags 3 Uhr Monatsverſammlung im Gaſthaus„Zum goldenen Engel.“ Verloſung der zwei Vereinshäſinnen, Gratisverloſung von Jungtieren und weitere wichtige Punkte. Alle Mitglieder und die es noch werden wollen, kommen. Vormittags 11 Uhr Borſtandsſttzung. Es it dringend er⸗ forderlich, daß alle Vorſtandsmitglieder erſcheinen.(Futter- beſchaffung für den Winter, Ausſtellung im Oktober eventuell.) Der Vorſtand. Aufruf! In dem gewaltigen Völkerringen unſerer Tage beginnt ein neuer Abſchnitt, den die Tätigkeit unſerer U-Boote eingeleitet hat. Das ganze deutſche Volk ſteht mit tiefem Ernſt und äußerſter Entſchloſſenheit einmütig hinter den Männern, die dieſe ſcharfe Waffe mit ſtaunenswertem Erfolge gegen den Feind führen. Nun gilt es in gleicher Einhelligkeit dieſen Helden den Dank abzuſtatten. Zu dieſem Zwecke ſoll eine U-Boot-Spende als Gabe des ganzen deutſchen Volkes dargebracht werden. Deutſche aller Parteien und aller Berufe, legt Euer Scherflein für die U- Boot⸗Beſatzungen und für andere Marine angehörige, die ähnlichen Gefahren ausgſetzt ſind, oßfer— willig nieder. Die U-Boot⸗Spende wird für dieſe Beſatzungen und für deren Familien verwendet werden. Ehrenpräſidium: Dr. von Bethmann-Hollweg Reichskanzler. Dr. von Beneckendorff und von Hindenburg Generalfeldmarſchall. Präſidium: Dr. Kaempf, Präſident des Reichstags, Vorſitzender, von Bülow, Generalfeldmarſchall. raf von Baudissin, Admiral à la suite des Seeoffizier-Korps. Zimmermann, Staatsſekretär des Auswärtigen Amts. Indem wir den vorſtehenden Aufruf zur öffentlichen Kenntnis bringen, bitten wir die Bewohner Vieruheims herzlich, ſich an der U-Bootſpende zu beteiligen. In unſerer Gemeinde wird die Spende durch die Schülerinnen der oberen Mädchen-Klaſſe von Haus zu Hau— geſammelt werden. Die Sammlung beginnt am Sonntag den 10. Juni und muß bis 15. Juni beendigt ſein. Außerdem nehmen Spenden entgegen: Die Großherzogliche Bürgermeiſterei, die Redaktionen der hleſigen! Blätter, ſowie die Unterzeichneten. Wir hoffen, daß ſich die Opferwilligkeit in unſerer Gemeinde wie ſchon ſo oft, auch diesmal bewähren wird.! Viernheim, Dekan Wolf Vorſitzender des Zweigvereins vom Roten Kreuz. 4. Juni 1917. Lamberti Großherzoglicher Bürgermeiſter. Pfarrer Roos Schriftführer des evangeliſchen und vaterläudiſchen Frauenvereins. Forstmeister Groos Vorſitzender der Ortsgruppe Viernheim des deutſchen Flottenvereins. Sebastian Mandel, Vorſitzende der Veteranen- und n Andreas Stumpf, der Krieger- und Militär-Vereine. Hauptlehrer Mayr Schriftführer des Alice-Frauen-Vereins Vorſtand der Jugendwehr. Dölcher, Lorenz Roos r 5„ Schlachtviehaufbriugung. Nach Verordnung des Reichskanzlers vom 5. April 1917 werden die jetzt gültigen Preiſe für Schlachtrinder vom 1. Juni dſ. Js. ab herabgeſetzt. Es liegt daher im finanziellen Intereſſe der Landwirte, die ſchlachtreifen Rinder bald abzu ſtoßen. Die jetzigen höheren Preiſe werden nach der vorer wähnten Verordnung noch für die Schlachtrinder gezahlt, die bis ſpäteſtens 30. Juni dſ. Is. bei den Kreisämtern zum Verkauf an den Viehhandelsverband angemeldet ſind, auch wenn ſie erſt im Juli abgenommen werden. Darmſtadt, den 2. Juni 1917. Starkenburger Viehhandelsverband. Balſer. Landw. Bezugs⸗ und Abſatz⸗Genoſſenſchaft. Zur Tabakdüngung friſch eingetroffen: K AL. Kalkſtickſtoff u. Kuochenmehl Der Vorſtand. Fraue-Aadchenf finden am hiesigen Platze dauernde Be— schäftigung. Näheres in der Expedition dieses Blattes. Arbeiterinnen, auch ſchulentlaſſene vom 14. Lebensjahre an geſucht. Pachtbetrieb der Kriegs⸗Hadern A.⸗G., Marx Maier, Mannheim—Käferthal. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Sonntag, den 10. Juni. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung. Donnerstag, den 14. Juni. Abends 8½ Uhr: Strickabend. FE 1Frachtbriefe 0 ſind ſtetes zu haben in der Expedition dieſer Zeitung. Heugras-Ve steher von etwa 1300 Morgen Wieſen Freiherrl. Hofgüter Hüttenfeld⸗Seehos Rennhof. Am Mittwoch, 13. u. Donnerstag, 14. Jun werden von den zu dem Freiherrlichen Hofgut Hütten feld⸗Seehof bei Lampertheim gehörigen Wieſen etw 900 Morgen. Zuſammenkuunft je vorm. 9 ½ Uhr in der Verſtelas rungshalle. Am Freitag, den 15. Juni 1917 von den zu dem Freiherrlichen Hofgut Reunhof hörigen Wieſen, etwa 400 Morgen. Zuſammenkunft vormittags 10 Uhr auf Schloß Rennhof Hüttenfeld bei Lampertheim, den 5. Juni 1917 Freiherrlich Heyl zu Herrusheime ch Gutsverwaltung Hütteufeld⸗Seehof Reunhof. Makulaturpapier bine Pate Dunggaben Schaufeln und Spateg hat preiswert zu verkaufen Jakob Beyer. abzugeben. Buchdruckerei Martin. Das neueste feichskursbuch Uebersicht der Eisenbahn-, Post- und Dampfschiff-Vorbindungen in Deutschland, Oesterreich-Ungarn und in der Schweiz, sowie der bedeutenderen Verbin— dungen der übrigen Teile Europas liegt zu Jedermanns Einsicht in unserer Ge schäftsstelle offen. Leihgebühr 10 Pfg. Buchdruckerei dohann Martin. Dienstag, Donnerstag u. Samstag — Erſcheint wöchentlich dreimal: Geſchäfts⸗ Anzeiger Organ für Jedermann Bezugspreis: 40 Pfg. pro Monat frei ins Haus gebracht Gratis⸗Beilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, illuſtriertes Unterhaltungsblatt„Deutſche Kraft“, Wandkalender und Fahrplan. Zeitung Vereins ⸗ Anzeiger 185* Anzeigeupreis: Alltsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif. Die Iſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg., auswärtige Inſerate 25 Pfg., die Reklame⸗Petitzeile 40 Pfg. Bel öfteren Wiederholungen und größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klage⸗Erhebung, zwangsweiſer Bei⸗ treibung uſw. wirb Rabatt hinfällig. Redaktion, Druck und Verlag: J. Martin, Viernheim, Rathausſtraße Dienstag, den 12. Juni N 1917 TLulale Nachrichten. § Jugendwehr. Heute Abend im„Walfiſch“ zu Ehren der einrückenden Jungmannen Abſchiedsfeier. § Bekauntmachungen. Auf die zahlreichen Bekannt⸗ machungen im„Amtlichen Teil“ machen wir auch an dieſer Stelle aufmerkſam. Eine Bekanntmachung über Ernteflächen— erhebung bringen wir in nächſter Nummer. * Kriegsauszeichnung. Pionier Franz Lammer 1. wurde für tapferes Verhalten mit dem Eiſernen Kreuz aus— gezeichnet. Wir gratulieren! § Heugrasverſteigerungen. Die heute Vormittag da— hier ſtattgehabte Heugrasverſteigerung brachte der Gemeinde ein überaus gutes Ergebnis. Für alle Loſe wurden durch— weg ſehr hohe Preiſe bezahlt, zumteil der doppelte bis drei— fache Betrag gegen die Vorjahre. Kirſchenverſteigerung. Die gemeinheitlichen Kirſchen wurden geſtern Vormittag verſteigert, wozu ſich zahlreiche Liebhaber eingefunden hatten. Der Behang iſt dieſes Jahr ein guter und teilweiſe auch ſchon reif. Es wurden ebenfalls ſehr hohe Preiſe bezahlt. Gegen die Verwilderung der Jugend. Das ſeellb. Generalkommando des 13.(württ.) Armeekorps 9 bekannt: Kinder unter 14 Jahren dürfen ſich nach 9 Uhr abends nicht mehr auf öffentlichen Plätzen und Straßen beſchäſtigungslos herumtreiben. Jugend— chen Perſonen unter 17 Jahren iſt es verboten, auf öffentlichen Straßen und Plätzen Tabak, Zigarren und Zi— garetten zu rauchen, ohne Begleitung der Eltern Wirt— ſchaften, Kaffeehäuſer oder Konditoreien zu beſuchen, ſo— ſern der Beſuch nicht auf Reiſen oder Ausflügen zur Erfriſchung oder in dem regelmäßigen Koſthaus der Ju— endlichen ſtattfindet. Wirten uſw. iſt es verboten, ju— gendlichen Perſonen den Aufenthalt in ihren Räumen zu geſtatten oder Getränke zu verabfolgen. Schüler und Schülerinnen, helft mit, das aut in Garten und Feld zu bekämpfen! Unermittelte Heeresangehörige. Die 9. zummer der Sonderliſte„Unermittelte Heeresangehörige, Nachlaß- und Fundſachen“ iſt erſchienen. Vervollſtändigt U die Liſte durch ein Namensverzeichnis von Ge— lalleneu, deren Angehörige nicht zu ermitteln waren. vie Liſte iſt zum Preiſe von 20 Pfg. einſchließlich Porto durch die Norddeutſche Buchdruckerei, Berlin S. W., Wil— helmſtraße 32, zu beziehen. Die Nummern 1—7 der Liſte werden, ſoweit der Vorrat reicht, geſchloſſen zum ſe von zuſammen 60 Pfg. einſchließlich Porto ab— cgeben Der Erreger der Maul- und Klauenſeuche. „Naturwiſſenſchaften“ berichten über Verſuche, die Heinrich Stauffacher an 26 an Maul- und Klauen— erkrankten Tieren gemacht hat, und die den For auf Grund genauer mikroſkopiſcher Prüfung den ruck gewinnen ließen, es handle ſich bei dem Er er der Maul- und Klauenſeuche eher um ein Proto mals um eine Bakterie. Es gelang Dr. Stauffacher nur, den Erreger im infizierten Gewebe im Blut, und in der Blaſenlymphe von maul- und klauenſeuche allen Tieren in den verſchiedenſten Stadien ſeiner Ent— cklung nachzuweiſen, ſondern ihn auch zu kultivieren. gezüchteten Formen verſuchte Stauffacher dann auf ſeſunde Tiere zu überimpfen, und er hatte mit dem beriment auch„guten Erfolg“. Die geimpften Kühe ſrankten am vierten Tage nach der Einſpritzung unter len typiſchen Kraukheitserſcheinungen der Maul- und klanenſeuche. Demnach ſcheint es in der Tat als be— bieſeu, daß in dem„Protozoon Aphtomonas infeſtaus“ zer Erreger der Maul- und Klauenſeuche zu erblicken iſt. ( Karlsruhe, 11. Juni. Der Badiſche Gaſt wirteverband hat beſchloſſen, am 11. Juli hier an— telle des Verbandstags eine Hauptverſammlung abzu— halten. () Karlsruhe, 11. Juni. Zum Obſtverkehr auf den Bad. Staatsbahnen wurde angeordnet: Während der Obſtverſandzeit iſt der Hallenſchluß für alle Güter- und Stationsämter auf 7 Uhr abends feſtgeſetzt worden. Dem Perſonal wird die ſchonliche Behandlung der Obſtſen— dungen zur Pflicht gemacht. ) Mannheim, 11. Juni. Die 18jährige Arbeiterin Anna Stein von hier, ſtürzte ſich mit ihrem Kind in den Neckar. Während das Kind extrank, wurde die junge Mutter gerettet. Der Grund zur Tat ſoll in Zwiſtigkeiten mit dem Vater des Kindes liegen, einem 30 jährigen Zementeur namens Natiſe Maſiero von Fradda in Ita— lien, welcher wegen Anſtiftung zum Morde verhaftet wor- den iſt. Das Kindchen war 4 Monate alt. Zu der Tat wird dann noch weiter gemeldet, daß Maſiero ſeine Ge⸗ mißhandelte, weil ſie ihm keine Bezugsſcheine beſorgt hatte; er halte ſie mit den Worten entlaſſen:„Schmeiß das Kind ins Waſſer, ich komme nicht wieder.“ () Heidelberg, 11. Juni. Wie mitgeteilt wird, ſind der Stadt Heidelberg 2200 Zentner Einmachzucker zugeſagt worden, ſodaß auf den Kopf der Bevölkerung 4½ Pfund verteilt werden können. () Tauberbiſchofsheim, 11. Juni. Wie wir hören, hat die Reichsgetreideſtelle in Berlin die Zuſicherung gegeben, daß auch in dieſem Jahr die Herſtellung von Grünkern mit Genehmigung des Bürgermeiſteramts wie— der geſtattet wird. ( Tauberbiſchofsheim, 11. Juni. Bei der letzter Tage hier ſtattgefundenen Heuverſteigerung von 150 Morgen gleich 54 Hektar Tauberwäſſerwieſen, wurden ganz bedeutende Summen erzielt. Für den Morgen Gras wurden geboten 160 bis 165 Mk, gegenüber 50 bis 65 Mark zu Friedenszeiten. Der frühere Preis für den Morgen war im Durchſchnitt 68, Mk. Die Heuernte beginnt heute. 9 5 () Wieſental(A. Bruchſal), 10. Juni. Die zu Ende gehende Spargelernte hat die Produzenten ſowohl nach Quantität wie Qualität dem auf 60 Pfg pro Pfund feſtgeſetzten Preiſe machten die Pflanzer demnach ein recht gutes Geſchäft, denn in früheren Jahren wurden ſie nur mit 35 bis 40 Pfg. gewertet.— Auch der Stand der Halmfrüchte iſt trotz der anhaltenden Trockenheit recht befriedigend. () Gernsbach, 11. Juni. Beim Montieren einer Maſchine in einem Sägewerk wurde der Zeichenmeiſter Heinrich Stees beim Scheuern von der Welle der Trans— miſſion erfaßt und ſo zugerichtet, daß an ſeinem Auf— kommen gezweifelt wird f () Baden-Baden, 11. Juni. Der Kaiſer und die Kaiſerin beſuchten am Freitag von Karlsruhe aus hier den Prinzen und die Prinzeſſin Joachim von Preußen. (Freiburg, 11. Juni. Nach dem Rechenſchafts— berichts des St. Bonifatiusvereins der Erzdiözeſe Frei— ) liebte, mit der er ſeit 1915 bekannt iſt, i burg für das Jahr 1916 betrug die Geſamteinnahme 311220 Mk. Im Vergleich zu dem vorhergegangenen Rechnungsjahr bedeutet das eine Zunahme von 36 327 um ſo höher anzuſchlagen, als im übrigen Deutſchland die Gaben für den St. Bonifatiusverein iche Verminderung erfahren habe. () Bühl, 11. Juni. Die Erdbeerenernte iſt hier im vollen Gange. Am Freitag abend ſind 24 Wagen im Geſamtgewicht von 1400 Zentnern und Erdbeeren in einem Werte von 70000 Mk. abgeſandt worden. In 8—10 Tagen dürfte die Ernte beendet ſein.. Stockach, 11. Juni. Wie die„Singener Nachr.“ telden, wurde in Steißlingen für 1 Pfund Honig 6 Mk. erlangt. ö 10 Maldshut, 11. Juni. Der hieſige„Albbote“ ſchreibt: Ein gefährlicher, vermutlich von Feindesſeite ausgehender Anſchlag gegen die Lomzaſtrichwerke bei Waldshut iſt rechtzeitig entdeckt worden durch Auffin— dung von 59 Bomben, richtigen Sprengkörpern, die wahr— ſcheinlich in der Zeit vom 1. bis 7. Mai ds. Is. zur Zerſtörung wichtiger Anlagen in der Fabrik niedergelegt worden ſind. Die Fabrik ſichert demjenigen, durch deſſen zuverläſſige Angaben die Entdeckung des Täters herbei— geführt wird, eine Belohnung von 5000 Mk. 5 () Vom Bodeunſee, 11. Juni.(Mißglückte Mondſcheinfahrt.) Bei einer nächtlichen Vergnü— gungsfahrt des Sängervereins„Harmonie“ Schaffhauſen nach Dießeuhofen fuhr das vollbeſetzte Dampfboot„Nep— tun“ bei Büſingen infolge falſcher Steuerung in die Üferböſchung. Es entſtand eine gewaltige Panik; einige Fahrgäſte ſprangen über Bord und ſchwammen ans nahe Üfer. Von den Matroſen und von einigen Pontonieren wurde ſoſort ein Notſteg ans Ufer gebaut, auf dem die Fahrgäſte ans Land konnten. Durch die Entlaſtung des Schiffes wurde es dieſem möglich, aus eigener Kraft ſich wieder frei zu machen und rheinabwärts an die Werft zu gelangen. Die meiſten Mondſcheinfahrer hatten es vorgezogen, zu Fuß nach Schaffhauſen zu pilgern, während der Reſt auf der Landungsbrücke in Büſingen wartete, bis der erſte Dampfer ſie abholte. () Karlsruhe, 9. Juni. In der allgemeſnen politiſchen Ausſprache in der Zweiten Kammer am Frei⸗ tag nachmittag ſagte Abg. Rebmann(Natl.): Die erſte Forderung ſei die nach einem guten deutſchen Frieden. Erſt auf dieſen könne Deutſchland weiter an ſei⸗ ner inneren Ausgeſtaltung bauen. Er lehnte die vom Abg. Kolb verlangte Vermögenskonfiskation zur Ver⸗ beſſerung unſerer Staatsſinanzen ab und wünſchte eine weitere Verſtaatlichung“ l Kohlenerzeugung, den Aus- bau der Monopole, eine ſtärkere ſteuerliche Veranziehung des Kriegsgewinus. Zur Vornahme der Vereinfachung vollauf befriedigt. Bei eine beträchta der Staatsverwaltung ſei jetzt nicht bie Zett. Auch ente Reform des Gemeindewahlrechts wäre nicht nötig, da⸗ gegen könne es nur erxpünſcht ſein, die ſelbſttätigen Frauen in den Kreis der Wähler aufzunehmen. Weiter wünſchte Abg. Rebmann eine Veröffentlichung der Na- men der Kriegswucherer. Gegen die Einführung von Männerorden ſei ein Widerſpruch nicht zu erheben. Es dürfte allerdings nicht unterdrückt werden, daß in evangl. Volksteilen lebhafte Beſorgniſſe über die Zulaſſung der Jeſuiten beſtehen. Die Aufhebung des Par. 137 des Schulgeſetzes ſei abzulehnen. Ter Redner beſprach weit r die Aufhebung des Einjährigen-Privilegs und eine wei⸗ tere Ausgeſtaltung der Volksſchule.— Abg. Muſer (F. V.) meint, die ſozialdem. Maſſen würden nur dann gerne im Staate arbeiten, wenn nicht alles beim alten bleibe. Aufgabe der Schule werde es ſein müſſen, die Menſchen nach dieſem Kriege auf eine höhere geiſtige und ſittliche Kulturſtufe hinaufzuheben.— Abg. Fi- ſcher(R. V.) ſpricht ſich gegen die Einführung des Frauenwahlrechts aus und bittet, die garniſondienſt— fähigen Lehrer in die Schule zurückzurufen.— Abg. Geck(unabh. Soz.) gibt ſeine Zuſtimmung zu den Kriegskrediten. Nach den Ausführungen des Abg. Kolb habe die Großblockvolitik ein Ende. Nachdem das Ak— tionsprogramm von der Regierung und den bürger⸗ lichen Parteien abgelehnt worden ſei, kehre man aus die⸗ ſem Landtag mit leeren Taſchen zu den ſozialdem. Wäh⸗ lern zurück. Stoatsminiſter Dr. Frhr. von Duſch betont, daß der jetzige Zeitpunkt, Friedensziele zu er⸗ örtern, ſehr ungünſtig ſei. Wenn Deutſchland heute ſeinen Feinden einen Frieden anbiete, würde es nur Hohn ernten. Mit einem ſog. Scheidemannfrieden, daß Deutſchland nichts erhalte, würde das deutſche Volk wohl nicht zufrieden ſein ö () Karlsruhe, 10. Juni.(Betriebsſtörung.) Geſtern früh ½6 Uhr trat eine Störung im elektriſchen Kraftwerk der Albtalbahn ein, ſodaß der elektriſche Be— trieb eingeſtellt werden mußte und der Verkehr not⸗ dürftig durch die Reſerve-Dampflokomotiven aufrecht er— halten wird. Verſpätung und Ausfall einzelner Züge ſind unvermeidlich. Schon ſeit Monaten war es in— folge von verſpäteten Lieferungen von minderwertigem Erſatzmaterial, Reparaturperſonalmangel und ſchließlich durch ſchlechtes Betriebsmaterial nicht mehr möglich, ſtets die genügende Maſchinen im Kraftwerk be⸗ triebsfähig zu erhalten. Infolgedeſſen mußten die be— fähigten Maſchinen häuſig ſehr ſtark überlaſtet werden, da Reſervemaſchinen ausſielen, wodurch erſtere in den elektriſchen Wicklungen immer wieder derart litten, daß ſie oft nach ganz kurzer Betriebsdauer durch Kurzſchluß betriebsunfähig wurden, was nun mit der letzten betriebs— fähigen Maſchine geſchah. (Kehl, 9. 2 1 171 Zahl von wei Händlerinnen aus Straß— burg verkauften in Kork 72 Liter Oelerſatz, den ſie zu 2 Mark erworben hatten, zu 3,50 Mark für das Liter. Wegen übermäßiger Preisſteigerung wurden ſie mit je 110 Mark beſtraft Ein Kaminmaurer aus Baden— Baden unterſuchte auf der Hutfabrik einen Kamin, ſtürzte dabei ab und war ſofort kot. (Lahr, 8. Juni. In der Scheune einer hieſigen Gaſtwirtſchaft wurde heute nachmittag ein ſeit letztem Sonntag vermißter in den 50er Jahren ſtehender Ar- beiter H. aus Kniebis, der in einer hieſigen Fahril beſchäftigt war, erhängt aufgefunden. Ter Verſtorbene, der verheiratet war, aber von ſeiner Familie getrennt lebte, hinterläßt nur erwachſene Kinder außer der Witwe und lebte in auskömmlichen Verhältniſſen; cr dürfte in augenblicklicher Geiſtesſtörung die Tat hegangen haben. Beim letzten ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz auch in die auf dem Schutterlindenburg befindliche Boumgruppe, wobei ein in der Nähe des Schubertpavillous ſtehender Baum völlig geſchält wurde. Die Arbeiten zur Ein⸗ richtung der in den 2. Stock des Volksküchengebäudes kommenden Mittelſtandsküche ſind ſchon ziemlich vorge— ſchritten, ſodaß dieſe noch im Sommer eröffnet werden dürfte. () Lörrach, 9. Juni. Wie wir hören, wiro die Erſatzwahl für den verſtorbenen Abg. Tr. Blankenhorn in Bälde ſtattfinden. ( Vom Bodenſee, 10. Juni.(Eigenartige Vergiftung.) Ein 11 Jahre altes Mädchen er⸗ krankte letzten Sommer. Seine Kräfte nahmen den Win⸗ ter über zuſehends ab, ohne daß die eigentliche Krank- heitsurſache hätte feſtgeſtellt werden können. Eine Ge⸗ ſchwulſtbildung am Rücken machte im Mai eine Ope- ration nötig, wobei ſich herausſtellte, daß Vergiftung durch den Strahlenpilz vorlag. Das Mädchen hatte, wie das„Seeblatt“ berichtet, ſeinerzeit beim Aehrenleſen Getreidekörner gekaut, worunter ſich auch ſolche burſ den Strahlenpilz angeſteckte befunden haben. Dadu wurde der giftige Pilz auf den Körver übertragen. in Int. f * das deutſche Elſaß⸗Lothringen. Zu dem in der franzöſiſchen Kammer erneut bekräftigten Anſpruch auf Elſaß⸗Lothringen ſchreibt die halbamtliche Nord. Allgem. Ztg.“: Daß die urdeutſchen elſaß⸗lothringiſchen Länder mitten im Frieden durch reine Gewaltakte Ludwigs XIV. vom deutſchen Mutterlande losgeriſſen worden ſind, weiß auch in Frankreich jedes Kind, doch redet man nicht gern davon. Als Deulſchland nach ſiegreichem Feldzug die Länder wieder— nahm, die ihm 800 Jahre lang gehört halten, und die auch unter zweihundertfähriger ſran— zöſiſcher Herrſchaft im innerſten Weſen deutſch geblieben waren, vollzog ſich nur ein Akt ge- ſchichtlicher und weiteſten Sinne. gab es darüber bei allen nur einerlei Meinung. Und das Völkerrecht? nationaler Gerechtigkeit im In dem Europa von 1871 führenden Geiſtern treten worden. Wenn die franzöſiſche Kammer, die Beſtändigkeit des Revanchegedankens damit betonend, ſich auf die Nationalverſammlung von 1871 berief, ſo hat ſie vergeſſen, daß dieſe Ver- ſammleng am 1. März jenes Jahres den Friedensvertrag mit 546 gegen 107 Stimmen war ein Nationalverſamm- abſo⸗ den Bureaus und nachher in der Kammer die Nach- richt der Abtretung der Departements entgegen- ohne Zögern angenommen hat. Es elſäſſiſches Mitglied der lung, das damals ſchrieb: luteſtem Stillſchweigen hat „Mit man in genommen, aber lautes Stöhnen empfing die Nachricht der ſünf Milliarden zu 5 00. Lothringens Zugehörigkeit zum Deutſchen Reiche iſt ein völkerrechtlich erneut über 40 Jahre lang anerkannter Zuſtand geweſen. Will Herr Ribot die Ergebniſſe des Frankfurter Friedens rück— gängig machen, ſo mag er es mit den Mitteln der Gewalt verſuchen. Seine Anrufung des Völkerrechts iſt nichtig. Das Gewiſſen der Welt? Die franzöſiſchen Revanchewünſche der Welt ins Gewiſſen zu ſchieben, iſt ein billiges redneriſches Kunſtſtück, das vor den Tatſachen zerflattert. Zu den grundlegenden Tatſachen gehört eben die, daß Elſaß⸗Lothringen nach Sprache, Sitte und Stammesart ein deutſches Land iſt. Das Ver— hältnis der deutſchſprechenden und franzöſiſch— ſprechenden Bevölkerung des Landes iſt dafür der ſchlagendſte Beweis. Nur 10„% haben franzöſiſche Mutterſprache. Wie ſteht es endlich mit dem Wunſche der Elſaß⸗Lothringer, zu Frankreich zurückzukehren? Mitten im Kriege, im Februar 1916, haben darauf die drei Bezirkstage Elſaß-Lothringens die Antwort gegeben. Es handelt ſich dabei um Körperſchaften, die aus direkten allgemeinen Wahlen hervorgegangen ſind und dieſelben Beſugniſſe haben, die zur franzöſiſchen Zeit die Conseils généraux gehabt hatten. Der Straß⸗ burger Bezirkstag nahm damals folgenden Ve— ſchluß an:„Der Bezirkstag des Unterelſaß ge- denkt mit ſeinen heißeſten Wünſchen der im Oſten und Weſten die Grenzen des Vater landes ſchützenden und verteidigenden elſäſſiſchen Landeskinder. Die Mitglieder des Bezirkstages legen dabei nachdrücklich Verwahrung ein gegen die ſowohl von verantwortlichen Stellen als auch ſonſt in Frankreich immer wieder aus- geſprochene Auffaſſung, welche die Angliederung Elſaß⸗Lothringens an Frankreich als Haupl⸗ kriegsziel bezeichnet. Sie geben demgegenüber als Ausdruck ihrer Überzeugung die Erklärung ab, daß die wirtſchaftliche Wohlſahrt Elſaß⸗ Lothringens, das in 45jähriger Friedensarbeit ein Glied der deutſchen Volkswirtſchaft geworden iſt, nur durch ſeine Zugehörigkeit zum Deutſchen Reiche unangelaſtet bleibt, und daß eine wurzel⸗ echte kulturelle Zukunft unſeres Landes nur im Anſchluß an das geſamte deutſche Volksleben möglich iſt.“ Der Bezirkstag in Kolmar ſchloß ſich einſtimmig dieſer Erklärung an, und der elſaß⸗lothringiſche Bezirkstag in Metz faßte einen Beſchluß gleichen Inhalts. Jetzt wird die Rede bekannt, die der Präſi⸗ dent der Zweiten Kammer, Dr. Nicklin, bei der Eröffnung des elſaß-lothringiſchen Landtags ge— halten hat. Er erklärt:„Das elſaß⸗-lothringiſche Volk hat in ſeiner erdrückenden Mehrheit keinen Krieg und auch dieſen Krieg nicht gewollt. Was iſt, Sie leeren Elſaß-Lothringen iſt in aller Form Rechtens an Deutſchland abge- Elſaß⸗ ledigt Offiziere ihre Anſicht geändert. der Admiralität ſagte am Anfang des II-Boot— liches RNuſſen Verbündeten es wollte, war, den Ausbau ſeiner ſtaatsrecht⸗ lichen Stellung in ſeiner Zugehörigkeit zum Deutſchen Reiche zu vollenden und im übrigen ſeiner friedlichen Arbeit nachzugehen. In dieſer Hinſicht hat der Krieg bei uns nichts geändert. Wir legen dieſes Bekenntnis laut vor aller Welt ab. Möge es überall gehört werden und möge uns bald der Friede beſchert werden.“ So alſo ſieht die Volksſtimmung in Elſaß— Lothringen aus. Wenn die Franzoſen den Krieg ſortſetzen, um Elſaß-Lothringen zu ge— winnen, ſo dürſen ſie ſich angeſichts dieſer Zeug niſſe auf die Zuſtimmung der elſaß-lofhrin⸗ giſchen Bevölkerung nicht berufen. Die Elſaß— Lothringer wünſchen nicht„befreit“ zu werden. Sie wiſſen, daß ihr Schickſal unauflöslich mit dem des Deutſchen Reiches verbunden lehnen es ab, Opfer der Hoffnungen und ehrgeizigen Wünſche franzöſiſcher Machtpolitiker zu ſein. Wollte Frankreich den Willen Elſaß-Lothringens achten, ſo würde es den Kampf um ein unerreichbares Ziel aufgeben und ſich endlich zur Anerkennung der nationalen Tatſachen bequemen, die durch Gewalt nicht zu vertilgen ſind. Der Beſchluß der franzöſiſchen Kammer zeigt, daß es noch an der notwendigen Einſicht in Frankreich fehlt. Den Worten Nibots und ſeiner Kammermehr— heit ſetzen wir unſere Kraft und Enlſchloſſenheit enlgegen, zu behaupten, was von Gottes und Rechts wegen zum Deulſchen Reiche gehört. . n 2 701. verſchiedene Kriegsnachrichten. Die unerledigte U⸗Boot⸗Frage. Der Marinemitarbeiter der„Daily Mail“ ſchreibt: Ais die Deutſchen vor ungefähr drei Monaten den uneingeſchränkten U-Boot-Krieg ankündigten, war eine beſtimmte Gruppe unſerer Offiziere ſeſt davon überzeugt, daß die engliſche Marine in wenigen Monaten die U-Booſe er— haben werde. Seitdem haben dieſe Der erſte Lord Krieges, daß die U-Boote gezwungen ſein würden, unter Waſſer zu bleiben, und man deshalb annehmen tönne, daß die Treffſicherheit ſich um 50 bis 70 0% vermindern würde. Die Deutſchen verfügen aber über das Hydrophon, eine Vorrichtung, die es ihnen ermöglicht, auch unter Waſſer mit großer Sicher- heit zu zielen. Unſere Marine ſieht ſich deshalb vor neuen Schwierigkeiten. Dann muß man noch mit zahlreichen Streu- minen rechnen, die jedes U-Boot mit ſich führt. Dieſe Minen beſitzen eine außerordentliche Sprengwirkung. K Die kommende Offenſive. Das„Echo de Paris“ beſtätigt die Nachricht von der Front, daß wichtige Neuordnungen im franzöſiſchen Frontbereich ſtattfinden, unter deren Einwirkung die kommenden Kämpfe ſtehen würden. Von den meiſten Kritikern der fran zöſiſchen Preſſe werden dieſe Kämpfe als ent— ſcheidendes Stadium und vorausſicht⸗ Ende des Krieges bezeichnet. „Temps“ ſpricht von dem mit Hilſe der kommenden Finale des Krieges, der „Matin“ von der großen Stunde der Ent— . Der ſcheidung, und in der ‚Victoire“ ſchreibt Herve: „Wir gehen jetzt zum Siege. Unſere und der Armeen ſchenken der Welt den Frieden, ehe noch der Winter kommt.“ Beunruhigung in Italien. Wie die Petersburger Telegraphenagentur aus Rom meldet, beſchäftigen die Ereigniſſe an der italieniſchen Front die italieniſche Bevölke- rung und Preſſe aufs lebhafteſte. Es herrſcht allgemein die Befürchtung, daß nach den an- ſänglichen italieniſchen Erfolgen der Rückſchlag lommen werde, da es den Oſterreichern möglich ſei, infolge der Untätigkeit der ruſſi— ſchen Truppen Verſtärkungen von der ruſſiſchen nach der italieniſchen Front über- zuführen. Alle Nachrichten von der ruſſiſchen Front werden in Italien mit größter Spannung erwartet. Alle ſind davon überzeugt, daß ein endgülliger Sieg über den Feind nur dann möglich ſein werde, wenn auch das ruſſiſche Entwicklung einer Waffe begünſtige, die Starke nicht brauche, deren erfolgreiche Weiter— bildung aber dazu dienen könne, ihn ſeiner zum Heer nicht davor zurückſcheue, eine letzte Kraft- anſpannung zu machen. Man kann Italiens Erwartung der ruſſiſchen Hilſe durchaus ver⸗ ſtehen. Hat es doch in 20 tägiger Offenſive, die ihm lediglich den Beſitz der Kukhöhe ein⸗ brachte, 160 000 Mann blutiger Verluſte und 22 000 Gefangene nebſt vielem Gerät, Geſchütze und Munition verloren. 1 Die Bedingung für eine ruſſiſche Offenſive. Die Londoner„Times“ berichtet aus Peters— burg: Obwohl die Stimmung zugunſten einer ſofortigen Offenſive zunehme, beſtehe die Sozialiſtenpreſſe, darunter das Blalt des Arbeiter- und Soldatenrats, darauf, daß die Regierungen der Verbündeten erſt die Formel: „Keine Annexionen, keine Ent⸗ ſchädigungen“, annehmen müſſen, ehe die ruſſiſchen Soldaten marſchieren. vn England und das„U“ Boot. Als im Jahre 1804 die engliſche Regierung ſich anſchickte, die„u“-Voots-Pläne des Ameri— kaners Robert Fulton einer eingehenden Prüfung zu unterziehen, erhob der Erſte Seelord der Admiralität, der Earl of St. Vincent, heftige krieg hat ſa gezeigt, in welchem Umfange und mit welcher Rückſichtsloſigkeit England dieſe Möglichkeit auszunutzen verſtand, aber dagegen gibt es doch ein Mittel. Wenn etwa Norwegen oder Dänemark oder Griechenland ſich durch die engliſcen Maßnahmen zur See beſchwert fühlte, ſo brauchte es nur eine Flotte zu bauen, die ſlärker war als die engliſche, und ſeine Schiffahrt wäre ſofort ganz unbehelligt ge⸗ blieben. Aber„U-Boote dürfen die kleinen Mächte nicht verwenden! Das würde gegen die von Gott gewollte Ordnung der Dinge und gegen die Ziviliſation, nämlich gegen die engliſche Alleinherrſchaft auf den Meeren, verſtoßen. Nun, die Warnung des Carl of St. Vincent hat die Entwicklung der unterſeeiſchen Schiffahet nicht aufzuhalten vermocht. Das„U-Boot it „daß zu den Anklagen gegen den Miniſter Pitt, weil er die der Seeherrſchaft zu berauben. Was der alle Seebär St. Vinceut vorausgeſehen hatte, iſt jetzt nach etwas über einem Jahrhundert zur Tatſache geworden. Das„U-Boot iſt, nicht wenigſten durch die deutſche Technik, in einer Weite weiterentwickelt worden, daß die engliſche Seeherrſchaft als ein überwundener Standpunkt angeſehen werden muß. Das hat man auch in England erkannt, obgleich man ſich vorläufig noch auf das lebhafteſte ſträubt, die Niederlage zuzugeben. Todor e Jeder Zentner Getreide er⸗ e Noe cen A f na hrs Menſchen täglich! Landwirte, helft uns ſiegen! Liefert Ge⸗ treide ab. Die Lage duidet keinen Auſſchub. Wir brauchen jedes Korn, auf daß der Feinde Hungerplan zerſchellt: Trotz Beſteil⸗ 15— zeit müßt Ihr liefern! Sehr bezeichnend iſt, Regierung naheſtehende über dieſen Gegenſtand was kürzlich die der ſchrieb. da und wird bleiben! Gerade die kleinen Mächte haben, wie ein ſpaniſcher Staatsmann vor kurzem ausführte, alles Intereſſe dara das„U“-Boot nicht von der Liſte d völkerrechtlich zuläſſigen Waffen geſtrichen wird, damit die Alleinherrſchaft eines einzigen Staates zur See einmal und für immer gebrochen wird. Hat doch gerade der gegenwärtige Krieg he— wieſen, wie ungeheuerlich die Machtkonzentration in der Hand eines Staates iſt, der alle Schlüſſel Weltmeeren in unerbittlichen Fauſt hält. Volitiſche Rundſchau. Deutſchland. * In der Zweiten Badiſchen Kammer er— klärte Staatsminiſter v. Duſch in Erwiderung auf eine Rede des Abg. Kolb(Soz.): Der Alb geordnete habe gemeint, das große Prival⸗ vermögen müſſe in die ſtaatliche Hand über— gehen. Wie ſollte das ohne Revolution ge ſchehen? Das ſeijen Phautaſien, aber keine praktiſchen Maßnahmen. Der Miniſter erklärte, daß kein Grund vorliege, in Baden jetzt in eine Verfaſſungsänderung ein zutreten. Eine Beſeitigung der Erſten Kammer lehne die Regierung ab. Auch die Verhältni wahl für den Landtag müſſe die Regierung ab— lehnen. Die Gemeinde- und Städteverordnung, ſowie das Dreitlaſſenwahlrecht der Gemeinden abzuſchaffen, könne ſich die Regierung nicht ent ſchließen. Eine Reform der Kreisverfaſſung werde kommen. Der Miniſter ſprach zum Schlußſe ſeiner 1 ſeiner Ausführungen die Bitte aus, dem Land⸗ lag möge auch weiterhin der Geiſt der Einigkeit erhalten ) bleiben, um in eifrigem Zuſammen⸗ arbeiten das Wohl des Staates zu fördern * Die Kriegsentſchädigung von Zivilperſonen iſt bekanntlich durch einen „Weſtminſter Gazette“ „Wenn dieſer Krieg“, ſo heißt es dort,„mit einem Triumph des deſſen Beſtand und Wohlfahrt von überſeeiſchen Zufuhren abhängt, vor einem Überfall U-Boote, gegen die kein Mittel heſteht, ſein. Die kleinſten Völker werden das„U-Boot ebenſo zweckentſprechend verwenden können wie die Großmächte. Alle Staaten würden „U“-Bootes endigt, ſo würde kein Volk, das Handel mit überſeeiſchen Ländern treibt oder durch ſicher Beſchluß des Reichstages gefordert worden. Wie verlautet, wird ein entſprechender Geſetz— entwurf, der die Anſprüche von Zivilperſonen wegen Kriegsbeſchädigung an Leib und Leben regelt, gegenwärtig im Bundesrate vorbereite und ſoll zum Herbſt dem Reichstage vorgeleg werden. Dänemark. Anlaß der Feier * Aus des Verfaſſungs— ages hielt Miniſter Chriſtenſen eine Rede über zur Iſolierung verdammt ſein, ſtatt ſich durch freien 0 Jeda die Volksabſtimmungen ſelbſt entſcheiden zu laß Verkehr mit den Nachbarländern zu entwickeln. Es iſt die Pflicht der Verbündeten, dieſes größte Unglück für die Ziviliſation um jeden Preis zu verhindern.“ Dieſe Außerung iſt wegen der zuge 3„kon jemertenswert tandenen Rat— Vordergrunde, und es ſei natürlich, daß Däne- ſowohl und Hilfloſigkeit gegenüber der neuen Waffe, wie wegen ihrer 1 l 5 a Das wiſſe, daß es in Dänemark einen Nachbar habe, der unter keinen Umſtänden ihm in den Rücke echt engliſchen Heuchelei und Selbſtſucht. Das „Uu“-VBoot hat die engliſche Seeherrſchaft in Trümmer geſchlagen, fol es ein Unglück für die Ziviliſation. Wah entſetzt iſt engliſche Blatt über die Ausſicht, 0 kleinſten Völker ſich der neuen Waffe könnten, um den Seeverkehr Gegners zu unterbinden. Das Umſtänden ſein, aus dem weil gegen das„U-Boot wachſen iſt. Es iſt eine ganz liſche Waffe, die am beſten gänzlich boten werden müßte! Zwar iſt auch Flotte von Überwaſſerſchiffen imſtande, bedienen eines darf unter keinen unmora⸗ ver⸗ bas daß auch die Frieden Völker den Gedanke, die die Arbeit für klärte u. a.: De wem ſie zugehören wollten, ſtehe zurzeit mark ſich mit dieſem Gedanken beſchäftige, zumal im Hinblick auf den Prager Frieden(der di nordſchleswigſche Frage zwiſchen Deutſchla und Oſterreich regelte). fallen werde. Was wir in nationaler Hinſicht wünſchen, ſchloß der Miniſter, wollen wir nur auf dem Wege des Friedens und der Verträg— lichkeit erreichen. etwaigen einſachen Grunde, lein Kraut ge- Konflikt eine den Seeverkehr nicht nur des Gegners, ſondern auch ſämtlicher Neutraler zu ſtören, und der Welt⸗ Rußland. Nach verſchiedenen Blättermeldungen iſt bor einem Jahr ein Geheim vertrag zwiſchen Rußland und Japan für den Fall geſchloſſen worden, daß es zu einem zwiſchen Rußland und den Verbündeten kommen ſollte. In dieſem Vertrag werden Japan wichtige Zugeſtändniſſe auf Koſten der Machtſtellung Englands und Amerikas im fernen Oſten gemacht. 2„* Friede Sörrenſen. 24] Roman von H. Courths-Mahler. (Schluß.) Ellen hielt ſie erſchrocken feſt. „Nein— ach nein. Friede, laß mich jetzt nicht allein. Mir iſt das Herz ſo voll und ſchwer wie noch nie in meinem Leben. So wie du— ſo hat noch kein Menſch zu mir geſprochen. Du biſt ſo gut— ſo gut— daß ich mich zu Tode ſchämen könnte über meine Schlechtigkeit.“ Friede almete tief auf und ſah mit ſtrahlenden Augen vor ſich hin. Eine heilige Freude war in ihr. Schon, daß ſie Hans beſſer gefunden, als ſie geglaubt, hatte ſie ſo froh gemacht. Aber noch mehr beglückte ſie der Sieg über dieſes oberflächliche, flatterhafte Herz. ihres Vaters. „Biſt du alſo geſonnen, zu ſun, was ich Willſt du Georg ſein Wort von dir verlange? zurückgeben? Du brauchſt nichts zu tun, als ſofort nach Verlin zurückzukehren. Ein Vorwand findet ſich ſchon. Und von dort Georg, daß du dich geirrt haſt, daß du ihn nicht genug liebſt, um ſeine Frau werden zu können. Und dieſen Brief hier, den zerreißen wir, und du ſchreibſt dafür einen andern, worin ſleht: Die Erbtante hilft uns— wir lönnen heiraten.“ Ellen ſah zu ihr empor wie im Traum. „Iſt es denn wahr, Tante Friede? Viſt du wirklich ſo reich, daß du mir ein ſo großes Ver⸗ mögen überlaſſen kanuſt. Muth und Haus ſind 00 Iſchrelb deinem Kurt einen anderen Brief, über auch noch da.“ 1 Bleibe hier, Tanle U Auch in Ellen war ein Körnchen Gold, ein Tropfen vom Blute ſchreibſt du „Ei, ſieh' da— du denlſt ſchon an andere. Das iſt ein gutes Zeichen. Nun ſei nur ruhig, weder Hans noch Ruth ſollen deshalb zu kurz kommen.“ N „Aber Mama, Tante Friede! Mama zu alledem ſagen?“ Friedes Geſicht überflog ein Schatten. „Überlaß es mir, deine Mutter mit den ver— änderten Verhältniſſen auszuſöhnen. Ich glaube, es wird mir nicht ſchwer fallen.“ Ellen legte zaghaft den Arm um die Tante. „Du biſt ſo ſehr, ſehr gut— und ſo ſelbſt⸗ los— ich ſchäme mich furchtbar vor dir.“ Friede lächelte. „Das tue nur— und recht eindringlich, und gehe unbarmherzig mit dir ſelbſt ins Gericht— das iſt heilſam.“ Ellen drückte ſich ſeſt an ſie. „Ich will alles tun, was du von mir ver— langſt— wenn du mir wirllich ſo großmütig helfen willſt.“ Aus den letzten Worten klang doch wieder ein ängſtlicher Zweifel. Sie konnte noch immer nicht an Friebes Reichtum glauben. „Das will ich— mein Wort darauf. Und das hat Friede Sörrenſen noch nie einem Menſchen gebrochen.“ Ellen nahm plotzlich ihre Hand und küßte ſie. „Ich banke bir— tauſendmal— ich will es bir hie vergeſſen.“ Irſebe ſchloß ſie herzlich in ihre Arme und Was wird 1 0 zum erſten Male mit warmer Herz ichleit. „So, Ellen— nun laſſe ich bich allein, nun den er ſich mehr freuen wird als über dieſen da. Ich rede inzwiſchen mit deiner Mutter. Dann macht ihr euch beide reiſefertig. Wenn Georg heute nachmittag hierherkommt, ſeid ihr ſchon auf dem Wege nach Berlin. Ich ſage ihm irgend eine Entſchuldigung. Daß die Verlobungs— karten nicht erſt gedruckt werden, dafür ſorge ich. Was aber ſonſt hier zwiſchen uns verhandelt wurde, bleibt unter uns. Georg ſoll annehmen, daß du ihn ganz aus freien Stücken aufgibſt, weil du deinen Irrtum eingeſehen haſt. Da er, wie ich hoffe, bald dein Schwager wird, iſt es für euer künftiges Verhältnis beſſer ſo. Und auch Ruth ſoll nichts von unſerer heutigen Unterredung wiſſen. Du ſchreibſt ihr von Berlin aus, daß du einen anderen liebſt und Georg freigibſt, weil du erkannt haſt, daß er dich ſo wenig liebt wie du ihn. Iſt es recht ſo?“ Ellen küßte ſie ſtürmiſch mit wahrem Gefühl. „Alles iſt gut ſo, wie du es willſt. Es ſoll alles ſo geſchehen. Und ich bitte dich ſehr, ver⸗ ſuche, auch mich in Zukunft ein wenig lieb zu haben— ich will es zu verdienen ſuchen.“ „Das will ich gern tun— von Herzen gern.“ Sie nickte Ellen noch einmal freunblich zu und ging hinein ins Haus. In ihrem Zimmer trat ſie an ihren Schrelb⸗ tiſch und nahm aus einem kleinen Fach eine verblaßte Photographie. Es war eine alte Auf⸗ nahme von Fritz von Steinbach aus der Zeit, A0 er mit Friebe verlobt war. Sle ſah lange feuchten Augen barauf nieber, legte ſie 5 wieber auf 1 zurlick und ſchloß ben Schreibtiſch a eich barauf giug ſie hinau zu ihrer Schweller. 9 Frau Lizzi war ſoeben erſt aufgeſtanden und ſaß bei ihrer Schokolade, als Friede bei ihr eintrat. 5 Ohne Umſchweife, feſt und beſtimmt ging ſie auf ihr Ziel los. Lizzi wollte erſt revoltieren, wollte nicht leiden, daß die Verlobung zwiſchen Ellen und Georg gelöſt wurde. Als ſie aber hörte, unter welchen Bedingungen das geſchehen ſollte, und als ihr Friede kurzerhand ie Wahl ſtellte, ſich entweder in alles zu fügen und einen erhöhten Zuſchuß zu bekommen oder aber auf jede Zulage zu verzichten, wenn ſie ſich weigerte, da wählte ſie das, was ihrer egoiſtiſchen Natur am meiſten zuſagte. Sie fügte ſich. Es wurde dann ſofort zur Abreiſe gerüſtet und mit dem Nachmittagszuge fuhren die beiden Damen nach Berlin zurück. Sowohl Georg, der um die angemeldete Zeit kam, als auch Ruth erſuhren nur, daß eine dringende An— gelegenheit die Abreiſe nötig gemacht habe. Friebe ſagte, daß Georg Ellen ihm ſofort ſchreiben würde nach ihrer Ankunft in Berlin. Georg wunderte ſich zwar über den haſtigen Aufbruch, aber im Grunde fühlte er ſich wie be— ſreit. Am lüebſten hätte er ſein Bündel ge— geſchnürt und wäre wleber auf lange, lauge Zeit verrelſt. Aber das ging freilich nicht. Ruth halle er gar nicht zu ſehen bekommen. Sie brachte Mutter und Schweſter zur Mahn und ſollte noch allerlei für Frlebe in ber Stabt beſorgen. Als er ſich pon Frlebe verabſchlebet halte, um allein den Spazlergang zu machen, 0 ben er Ellen i 1 la wollen, ſah ſle ihm lächelnd nach, Ein killes Ging lag auf ihren und er⸗ durch! Aber das deutſche Volk! anderen Friede Sörrenlen. 20 MNoman von H. Courths⸗Mahler. ( Fortſetzung. „Mit welchem Rechte legſt du Beſchlag auf meinen Brief?“ a „Oh— vielleicht mit gar keinem Rechte. Das wird ſich herausſtellen. Wenn du mich den Brief nicht leſen laſſen willſt— dann ſoll ihn Georg leſen— du haſt die Wahl.“ Ellen ſah, daß ſie eine entſchloſſene Gegnerin vor ſich hatte. Nun verlegte ſie ſich aufs Bitten. Die Angſt trieb ihr wirklich Tränen in die Augen. „Warum biſt du ſo hart mit mir, Tantchen. hab' dich ſo lieb und du quälſt mich ſo. itte, bitte, gib mir den Brief.“ „Nein.. s f „Ach, mein Gott— es iſt ja nur eine kleine Torheit, ſei doch ſo gut— ich will auch alles en.“ 95 So tue es.“„ f N Ellen zoͤgerte noch eine Weile. Endlich ſagte leiſe: f 8. von Salten und ich— wir hatten einen kleinen, harmloſen Flirt— und da wollte ich U daß er 5 0 0 gedruckte Anzeige uhr, daß ich verlobt bin.“ f 0 Kibeß 825 klopfte laut und ſchwer. Nicht um die Welt hätte ſie jetzt den Brief ausge⸗ liefert. Sie ſagte ſich ſelbſt, daß ſie Ellen genüber nicht großmütig war. Aber obwohl e die kleine Intrigantin gern verſchont hätte, ————.—K— 8 2. „Gut, wenn es ſich ſo verhält, dann kann„Nenne es ſchlecht np ade, alle ich ja nun wohl auch den Brief leſen— oder iſt. Ich leugne auch 00 8* 75 ſoll ich ihn Georg geben?“ tue in der Hoffnung. Georg von d unk auh Ellen riß nervös an ihrem Taſchentuch. freien. Denn du liebſt 1 150 1 5 5 „Verſprichſt du mir, ſtrengſte Diskretion zu er iſt aus dem Rauſch tte, 5 wahren über das, was in dem Brieſe ſteht?“ mit berechnender Abſicht lockte 5. Renn ed ke 1 t iſt, was er enthält deiner Schweſter Weeze ich ſchweigen. recht it 5 hinweggeſtiegen— um. Ellen drückte die Hände vor die Augen. zu machen. Und ich gebe dir rin want— „Wie kann ich wiſſen, was du für ein Un⸗ enthält dieſer Brief das, was ich vermute recht hältſt.“ ſo erfährt es Georg. ö e „Was ich dafür halte? es da einen Ellen warf ſich auſchluchzend in einen Se ſel Unterſchied?“ und barg das Geſicht in den Händen. „Ach, du biſt ſo ſtreng.“*„Du willſt mein Unglück.„ „Biſt du dir eines Unrechtes bewußt?„Nein, ich will nur alles tun, was in meiner Ach Gott— ich weiß es ſelbſt nicht mehr, Macht ſteht, um ein großes Unglück zu ver du haſt mich ganz verwirrt.“ e öhüten. Darf ich leſen 7. 5 „So laß mich darüber entscheiden, laß mich„Meinetwegen, es iſt ja nun doch alles eins, den Brief leſen.“ 3„du willſt mich verderben. Was hab' ich dir „Tante Friede— ſei doch ſo gut und gib getan?“ ö ihn mir ungeleſen zurück, wenn du willſt, zer⸗„Du? Unſer aller Frieden haft reiße ich ihn ſofort.“ ſagte Friede ernſt und zog den Brief he Rein!“ 0 b r Sie faltete den Brief auseinander und Es klang ſehr ſtreng und feſt dieſes„Nein“. Mein heißgeliebter, Suu Ellen ſah ein, daß ſie ſich ergeben mußte.: Nett dee, 1 Aber ihre Ohnmacht machte ſie wütend.„ Mit. mu* 1 „Ich weiß ſehr wohl, warum du ſo hart mit mitteilen, was 2 ich ehr ung mir verfährſt. Du biſt mir boͤſe, daß Georg ſich Aber ich kann es nicht mit mir verlobt hat, nicht mit Ruth. Mir Liebſter. N 1 de u f gönnſt du es nicht. Und du möchteſt mich von Tante bunden nicht ſo reich ihm trennen— damit er Ruth heiraten kann. helfen konnte une anzugehe en Das iſt ſchlecht von dir, ſehr ſchlecht.“ Kurty— wir beiden armer nicht— ſehr wohl, daß Ruth ihne blütig biſt du über das Glück Gibt 8. Foſtört“ du ge ſtort, ionror teurer 9 Wie ich hier ſtand zuviel auf dem Spiel. Ruths Glück galt ihr höher. 60 teres Umeecht begangen. Für dieſe hatte ſie noch ein Friede verlor ihre Ruhe nicht. Sie ſah nun nie, niem groß und ernſt in Ellens böſes Geſicht. wiſt nun hier ein will— und ice vernünftig ſein, wenn es auch noch N So habe mein Jawort gegeben. Ach, Kurty— könnte ich davonlaufen zu Dir, mich von Dir tröſten zu laſſen. Einmal muß ich Dich noch ſehen, muß Abſchied von Dir nehmen. Sobald ich nach Berlin komme, ſchreib' ich Dir, und dann treffen wir uns an unſerer bekannten Stelle im un aber muß es aus und vorbei ſein mit all den ſüßen Heimlichkeiten. Ach, Kurty— warum ſind wir beide ſo arm! So wie Du, liebt mich doch nie wieder jemand — und ick 2 nicht denn Kurty! Einmal a unſere letzte hafte Erbtante zunichte das Leben! ich doch Zürne mir wir uns wieder. mein da ien, da er iſt anno Konnte En 4 ni„Hon ckliche Ellen. Ellen hob den Kopf von den Armen und ſchluchzte laut auf. „Du quälſt mich furchtbar.“ „Kind, das will ich jetzt ganz gewiß nicht mehr. Im Gegenteil, ich möchte dir helfen, glücklich zu ſein, wie den anderen auch. Ver⸗ derben kannſt du nun nichts mehr, wenn du wahrhaft biſt, das ſiehſt du wohl ein. Alſo ſei offen und ehrlich— es wird dich nicht gereuen, mein Wort darauf.“ Ellen trocknete die Tränen und ſah Friede an. Und da las ſie zum erſten Male Wärme und Güte aus Friedes Blick. Noch einen Augenblick zögerte ſie. Dann ſagte ſie leiſe: „Kurt Salten und ich wir kennen und lieben uns ſchon ſeit langem und— und ich habe ihn wirklich ſehr lieb— viel lieber als Georg. Aber wir wußten immer, daß wir uns nicht heiraten können. Er iſt ſo arm wie ich— und ich hab' doch zu Hauſe ſchon genügend kennen gelernt, wie es ausſieht in einer Ehe, wo es immer am Nötigſten fehlt. Das wollen wir beide nicht. Aber voneinander laſſen konnten wir trotzdem nicht. Bisher war das auch kein Un⸗ recht. Ich hoffte ja noch, daß du uns helſen könnteſt— aber ich ſah doch hier, wie ſehr du ſelbſt ſparen mußt. Und da wollte ich denn ein Ende machen. Georg iſt reich und ich komme dann endlich aus dem Elend heraus. Es iſt ſo ſchrecklich, wenn man ſich alles, alles ver⸗ ſagen muß, was das Leben ſchön und an⸗ genehm macht. Und ſiehſt du, Ruth findet auch — noch einen Mann, ich hab' mir nichts Schlimmes dabei gedacht. Ich werde ja auch alles zun, um Georg zufriedenzuſtellen— und Kurt Salten will ich nie wiederſehen, wenn du mir nur verſprichſt, den Brief zu Georg nichts von Salten zu ſagen. Bitte, bitte, Tante Friede, ſei gut zu mir!“ Friede ſtützte den Kopf auf die Hand und ſah eine Weile ſchweigend vor ſich hin. Dann ſagte ſie ſanft: a „Kind, wenn du auch ſehr oberflächlich biſt, eine Liebe, die man empfunden hat, reißt man nicht ſo leicht aus dem Herzen. Du willſt noch immer mit offenen Augen in dein Unglück rennen— und andere mit dir reißen. Du und Georg, ihr paßt nie zueinander— und eine unglückliche Ehe iſt ein Fluch. Denk' an deine Eltern. Möchteſt du ſo verheiratet ſein?“ Ellen ſchüttelte ſtumm den Kopf. Friede fuhr fort: „Siehſt du wohl. Werde dir nur erſt ein⸗ mal klar, was du willſt. Glaube mir, Georg liebt Ruth— er hat ſich nur, von deiner Schönheit und deinen Koketterien verblendet, auf kurze Zeit von ihr entfernt. ſein Wort zurückgenommen. So würdet ihr beide ohne Liebe in die Ehe gehen— und ſehr unglücklich werden. Dazu müßteſt du dir noch den Vorwurf machen, am Unglück deiner Schweſter ſchuld zu ſein. Noch iſt es nicht zu ſpät, Ellen. wendet werden, wenn du willſt.“ Ellen ſeufzte tief auf. J „Ach, Tante Friede— ich kann und will nicht in die Armut zurück. Ich kann nicht froh ſein, wenn ich mit jedem Pfennig rechnen muß — es iſt gräßlich, arm zu ſein. Man wird vergeſſen und Wenn er nicht zu ehrenhaft wäre, hätte er vielleicht ſchon Noch kann alles zum Guten ge⸗ ganz ſchlecht davon, das weiß ich. Wenn ich Georg jetzt freigeben müßte, was bliebe mir dann? Soll ich eine armſelige alte Jungfer— nein— verzeih das wollte ich nicht ſagen L aber wirklich, das kann ich nicht. Und ich will auch nicht.“ Die letzten Worte kamen wieder ſehr trotzig heraus. Aber Friede lächelte dazu und zog ſie an der Hand zu ſich heran. „Ellen— wenn dir nun jemand ſagte: Deine Tante Friede iſt gar nicht ſo eine arm— ſelige alte Jungfer, ſie hat euch nur ein wenig helfen, daß du deinen armen Leutnant heiraten könnteſt— wenn ſie wollte!“ Ellen ſah unſicher und lächelndes Geſicht. „Tante Friede— du biſt ſo Warum ſagſt du mir das?“ erſtaunt in ihr ſonderbar. eine ſagenhafte Erbtante.“ Ellen fiel faſſungslos in ihnen Seſſel zurück und ſtarrte ſie an. Dabei ſtotterte ſie hervor: „Du— du biſt— du haſt ſo viel Geld— daß du mir helfen könnteſt— und du— du wollteſt—“ „Dir von meinem Reichtum ſo viel abgeben, als du brauchſt, um mit deinem Leutnant glück— lich zu werden. Ja, Ellen, das will ich. Und dafür ſollſt du nichts tun, als die Lüge von dir ab⸗ zuwerfen, die Lüge, die alles Gute im Menſchen erſtickt und ihn elend macht. Wenn du Georg Komödie vorgeſpielt und ſie könnte dir ſehr wohl „Es iſt Wahrheit, Kind, ich bin wirklich ſo freigibſt, ſollſt du ſo von mir geſtellt werden, [daß du ſorgenlos leben kannſt und auch an Luſt und Freude nicht zu darben brauchſt. Ob ich dir das jetzt gebe oder es dir, wie ich vorhatte, erſt nach meinem Tode hinterlaſſe— das iſt ſchließlich gleich. Ich ließ euch meinen Reich⸗ tum nicht wiſſen, weil ich deinen und deiner Mutter Leichtſinn nicht Vorſchub leiſten wollte. Aber jetzt ſteht Höheres auf dem Spiel— das Glück zweier Menſchen, die ich liebe— und die Hoffnung, in dir zu wecken, was vielleicht gut und warm iſt und was vollends elend ver⸗ kümmern würde in einer inhaltloſen Ehe. Du magſt alſo erfahren, daß ich dir— ſagen wir zweimalhunderttauſend Mark zur Verfügung ſtelle. Das Vermögen werde ich dir ſicher⸗ ſtellen, die Zinſen beziehſt du vom Tage deiner Verlobung mit Kurt von Salten. Und für die Ausſtattung ſorge ich auch.“ Es ging wie ein Sturm über Ellen dahin. Sie warf die Hände auf den Tiſch und barg laut aufweinend das Geſicht darin. Friedes Er⸗ öffnung und nicht zuletzt ihre gütigen ernſten Worte klopften mit ſtarkem Finger an das junge Herz. Friede ließ ſie ruhig gewähren. Dieſe Tränen waren ein geſegnetes Naß. Sie würden manches fortſpülen, was ſich erſtickend über zarte Keime gebreitet hatte. Endlich, nach langer Zeit, erhob ſich Friede und richtete die Weinende gütig auf. Mit linder Hand trocknete ſie Ellens Tränen und legte ihren Kopf an ihre Bruſt. „Soll ich dich jetzt allein laſſen, Ellen? Willſt du mit dir zu Rate gehen?“ Sb 26(Schluß folgt.) Georg verbrachte die nächſten Tage in einer Am Ausguck. Hoffnung auf Deutſchlands Sieg. Das Aftonbladet“(Stockholm) ſchreibt: Wir vertrauen und hoffen auf die Unüberwindlichkeit Deutſchlands, weil wir darin die einzige Ge⸗ pähr für ein europäiſches Gleichgewicht und unſere einzige Ausſicht erblicken, dadurch dem zu entgehen, daß wir die mißhandelte Brücke zwiſchen einem weltbeherrſchenden England und ſeinem ruſſiſchen Vaſallenſtaat werden. Die Geſchichte hat uns gelehrt, daß England nicht einen Augenblick zögern würde, ſeinen Fuß auf unſern Nacken zu ſetzen und uns alles nehmen würde, was es kann: unſere Flotte(wie die däniſche 1807), uxſere Küſtenbefeſtigungen(man heherzige Gibraltar, Malta, Cypern, den Suez⸗ fanal, Aden uſw.), unſere Erzfelder(man denke an Transvaal). Wir haben das heutige Schick⸗ ſal Griechenlands vor unſern Augen, von Perſien ganz zu ſchweigen. Frankreichs Mindeſtforderung. Gegen den„kindlichen, ketzeriſchen und un⸗ hiſtoriſchen Verzicht auf Annexionen“ wendet ſich im„Gaulois“ General Cherfiels. Wenn wir derartig matte Tendenzen, ſo ruft er aus, den Demokraten verdanken, ſo war es unter dem Königtum wahrlich beſſer! Was wäre unſer Land, ohne die von unſeren Königen ſchritt— weiſe durchgeführten Annexionen? Hat nicht erſt Ludwig XIV. Elſaß⸗Lothringen franzöſiſch gemacht? Die Geſchichte iſt eine Kette von Annexionen. Der Frieden wird nur dann dauernd geſichert ſein, wenn Frankreich ſeine natürlichen Grenzen bekomme. Die Belgier und Franzoſen müſſen das linke Rheinufer be— Frankreichs Teil muß bis zur Moſel⸗ Aber hierbei handelt es ſich um eigentliche Annexionen, vielmehr nehmen wir nur Landſtriche wieder, die fran⸗ zöſiſch waren, und die ſich weigerten, unter das deutſche Joch zu kommen. Das iſt die Mindeſt— orderung bei der Ausnützung unſeres Sieges: Die deulſchen Brückenköpfe am Rhein müſſen verſchwinden.— Es iſt nur gut, daß der habe erſt General eingeſteht, Ludwig XIV. aß⸗Lothringen franzöſiſch gemacht. * Gegen die Pariſer Frechheiten. Auf die Drohung des Pariſer„Matin“, daß angeſichts des ſpaniſchen Wohlwollens gegen Deutſchland nicht nur die europäiſche Zufuhr, ſondern auch die amerikaniſche für die ſpaniſche tegierung abnehmen müſſe, antwortet die Ma⸗ drider„Tribuna“: Spanien müſſe dann die Minen von Rio Tinto und Panarraya in Be⸗ chlag nehmen und jede Ausfuhr von Blei, Nupfer und Eiſen ſowie von Nahrungsmitteln interbinden. Die Ankündigung ſolcher Maß⸗ hahmen ſowie die Mobilmachung werde die Pariſer Frechheiten ſofort verſtummen machen. ie engliſche Seemacht ſei nicht zu fürchten, eitdem Spanien von deutſchen Unterſeebooten ings umgeben ſei. u verteidigen, da Frankreich anderswo genug n Anſpruch genommen ſei. * geer Wünſche der ruſſiſchen Polen. der Petersburger Korreſpondent der„Daily hatte eine Unterredung mit dem Vor⸗ den des Ausſchuſſes zur Regelung der olniſchen Angelegenheit. Lednicki antwortete die Frage, ob Polen eine Monarchie oder ik zu werden wünſche, daß Polen mehr t auf die Einheit der polniſchen Nation 18 auf die Regierungsfrage lege und wohl 10 einen habsburgiſchen Erzherzog als konarchen annehmen würde, as öſterreichiſche Galizien erhalten würde. ednickt ſagte weiter, daß Polen durch einen Weichſel und Njemen einen der See bei Libau erhalten anal zwiſchen gang nach 1 1 Eine peinliche Frage an Wilſon. ſach amerikaniſchen Blättermeldungen iſt das rikaniſche Volk erſtaunt über die politiſche enkung des Präſidenten, der dem ameri⸗ en Volk bis vor kurzem geſagt hatte, daß N N 12 1510 5 0 5 J ö 0 r N Die Pyrenäen ſeien leicht CCC ²˙ o fabriken überreichten eine Liſte ihrer Ford Weiter wird die 5 des Eiſernen Kreuzes 1. Kreisblättern der Turnerſchaſt angeführt, ſo daß nehmen, der Krieg es nichts anginge und daß es ſi ſelbſt und der Welt am beſten diane lions wenn es ſich vom Kriege fernhalte. Vor allem könne das amerikaniſche Volk nicht einſehen, daß die Führung des deutſchen Unterſeeboolkrieges letzt talſächlich ſchlimmer ſei als zu einer Zeit, zu der der Präſident ſie duldete. Die Irre⸗ führung des amerikaniſchen Volkes ſei erhöht worden durch die Erklärung des Präſidenten in einer kürzlich gehaltenen Rede, wonach die Ver. Staaten keinen beſonderen Klagegrund gegen Deutſchland hätten und ſie nichts aus dem Kriege gewinnen könnten. Warum, ſo frage man ſich, kämpfen denn die Ver. Staaten? Etwa um die Kaſtanjen für England aus dem Feuer zu holen? Solche Fragen höre man ſelbſt in den Wandelgängen des Parlaments. Sie ſeien niemals erſchöpfend beantwortet worden. Der Kampfplatz bei Jamiano. Südlich von Jamiano, auf dem halben Wege zwiſchen Monfalcone und der Hermado, haben die öſterreichiſch-ungariſchen Truppen den Italienern eine ſchwere Niederlage beigebracht. Die Zahl der bei Jamiano zurückgeführten Gefangenen beträgt 171 Offiziere und 6500 Mann. Die öſterreichiſch⸗ ungariſche Deckungslinie des Geländes nördlich von Trieſt und öſtlich der großen, von Norden auf ee 1 e 1 5 e 295 5 755 e Hei 5 eee, . U eee ee: 88 ee e 9 e eee . W cOH ECD 1 dieſen von den Italienern heißbegehrten Ort füh— renden Straße war naturgemäß ein Hauptangriffs— dem Karſt wäre gleichbedeutend geweſen mit dem Abſchneiden Trieſts von der übrigen Front. Jetzt iſt die Sicherheit Trieſts durch dieſen Schlag als geſichert anzuſehen, und die Italiener treten, wenn ſie an der neubeſchloſſenen ſive teilnehmen müſſen, unter weit Verhältniſſen in dieſe ein, als die Frühjahrsoffenſibe ihnen bot. N 2 N 6* von Nah und fern. Ludendorff Ehrenbürger von Düſſel— dorf. Die Stadtverordneten ernannten den Erſten Generalquartiermeiſter dorff zum Ehrenbürger der Stadt 1 des Füſilier⸗Regiments Nr. 39 in Düſſeldorf. 1. Klaſſe. N Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe wieder von N einer großen Anzahl von gliedern in der Deutſchen Turnerſchaft erworbe wenn es dadurch faſt in jedem Monat ſind an 100 neue Ritter Klaſſe in den einzelnen es zu weit führen würde, ſie alle namentlich an— zugeben; insgeſamt ſind bisher von den Ver— einen nahezu 1400 Turner angeführt, die das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe tragen dürfen. Verhütung von Felddiebſtählen. Von allen Seiten laufen ſeitens der Kriegswirtſchafts— ämter bei dem Kriegsamt Klagen über die Z nahme der Felddiebſtähle ein. Es iſt anzu— daß mit dem Voranſchreiten der Vege— Geſamtoffen- ungünſtigeren lation, vor allem während der Ernte, die Feld⸗ diebſtähle einen Umfang annehmen 10 der eine ernſte Gefahr für die Allgemeinheit bilden wird. Das Kriegsamt hat daher bei den in Betracht kommenden Stellen Schritte getan, um die Landwirtſchaft gegen die Felddiebſtähle in der Weiſe zu unterſtützen, daß ihr auf An⸗ fordern der Kriegswirtſchaftsſtellen als Hilfsfeld⸗ hüter geeignete Leute zur Verfügung geſtellt werden. Der Luftreiſeverkehr Hamburg—Kon⸗ ſtantinopel wird auf Anregung des öſter⸗ reichiſchen Aeroklubs vorbereitet. Das geplante Unternehmen bezweckt die Erledigung des Fracht-, Perſonen⸗- und Poſtverkehrs auf dem Luftwege. Die zu durchfahrende Strecke beträgt 2840 Kilometer. Auf dieſer werden 11 Sta- lionen als Flughäfen errichtet werden. Ein Flugzeug fährt von Flugplatz zu Flugplatz, und dieſe 260 Kilometer betragende Strecke ſoll täglich einmal hin und zurück durchfahren werden. Die Koſten der Geſamtanlage werden auf 40 Mill. Mark veranſchlagt. Das Sababurger Urwaldgebiet ge⸗ rettet. Nach einer Beſichtigung des Natur— ſchutzgebies bei der Sababurg im Reinhards— wald, das zur Fohlenweide des Geſtüts Beberbeck umgewandelt werden ſollte, hat ziel des Feindes geweſen, denn ein Durchbruch auf Der General Luden⸗ karten in England. ö i Düſſeldorf. gekehrte Seeleute erklä General Ludendorff war früher Kommandeur England un J der Landwirtſchaftsminiſter entſchieden, daß das Schutzgebiet unverſehrt bleibt und daß in der Umgebung Sorge getragen wird, durch Schonung der alten Böume das Landſchaftsbild zu wahren. Eierhamſter. In Kirberg im Naſſauiſchen wurde eine Bauersfrau beim Hamf rwiſch die dort und in anderen Dörfern kaufte, um ſie für 60 und 70 Pf furt und Wiesbaden zu verkaufen. alſo ſchon ſo weit gekommen, daf t i Städter hamſtern und dabei jeden Preis be— zahlen, auch auf dem Lande wird aus der Überbezahlung aller auf Schleichwegen er— worbenen Lebensmittel ein Zwiſchengeſchäft ge— macht. wenig Eier abgeliefert werden und wie es möglich iſt, daß beſonders„tüchtige“ Leute jetzt ſchon wieder Eier in großen Poſten einlegen können. Leute, die für ein Ei 60 bis 70 Pf. bezahlen, ſollten ebenſo ſtreng beſtraft werden wie die Lebensmittelſchleichhändler. Vor den Augen ſeiner Mutter abge— ſtürzt. Wie aus Markt Oberdorf gemeldet wird, iſt Fliegerleutrnant Oskar Behr mit ſeinem Flugzeug vor den Augen ſeiner Mutter al geſtürzt. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er kurz darauf verſchied. Streikbewegung in Lyoner„Progrès“ meldet, daß in Saint Denis und den Vorſtädten Pantin wegen Streiks geſchloſſen wurden. Aubervilliers ſind zwei Fabriken in die Lu geflogen. In Marſeille wächſt Stre Dockarbeiter, das 1, Die Frankreich. D Ir bewegung an. Die der Straßenbahn und die Arbeiter der Ausdehnung des S und Rouen Streik der Straßenbahn— Bordeaux, St. Etienne In Lyon ſteht der angeſtellten bevor. Einführung von und Snaga Englan Vrot⸗ Alls das dio daß die 3 iir Man fühle den Hunger 1400 Turner mit dem Eiſernen Kreuz daß etwa am eingeführt werden 3 Pfund auf Das Brot! kauft werden der in England ungenießbar wird. Engliſche Arbeiter als Geheimräte. Der Sekretär des Verbandes der Eiſenbahn— arbeiter, Grubenarbeiterfachver vom König von Er nannt worden. überſchwemmungskataſtrophe in tua.. Forriere Dal, vorge Ryio he u 1828 Thomas, „ cofdung keldung 3 1 5 Nach eit des„Cor Jetzt wird auch begreiflich, weshalb ſo N Fabriken 1 Hochwaſſer die Schutzdämme durchbrochen und iſt in die Stadt eingedrungen. Einige Stadt⸗ telle liegen metertief unter Waſſer; der Po hat ſeit Menſchengedenken nicht eine ſolche Höhe er⸗ reicht. Der angerichtete Sachſchaden iſt unge⸗ wöhnlich groß. Die Stadt iſt vollkommen ab⸗ geſchnitten, die Verpflegung der Bevölkerung erfolgt mittels Booten, die durch Soldaten be— dient werden. f Teuerungsunruhen in Norwegen. In Chriſtiania waren dieſer Tage als Kundgebung gegen die zunehmende Lebensmittelteuerung alle Geſchäfte geſchloſſen. Die Reſtaurateure be— ſchloſſen, anläßlich des dreitägigen Spiritusaus⸗ ſchankverbotes die Wirtſchaften drei Tage lang geſchloſſen zu halten. Die Gasanſtalt ſchloß ganz, das Elektrizitätswerk teilweiſe. Auch die Volksſchulen waren einen Tag geſchloſſen. Große Exploſionen in Petersburg. Ein Teil der aus England eingetroffenen Ladung an Sprengſtoffen wie Schwefel, Kallumchlorat und Phosphor iſt im Hafen von Peters die Luft geflogen. Dank dem günſtigen Winde konnte der Brand binnen einiger Stunden ört— lich beſchränkt werden. Die Urſachen des Un— glücks nicht Di en ſeſtgeſtellt werden. Die ge der vernichteten Maſſen iſt be⸗ ſich: gen Stellen, kichtigkeit wird auch Verbots ge— derartige daher zwecklos. artoffelvorräte. In der werden in den Kommuna händ über die Kartoffelbe Anzeigepflichtig ſind: 1) alle la triebe, 2) alle gewerblichen und He ſonſtige Unterneh i, Vorräte an min Gewahrſam uſw.) haben. Die z der Gemeinde zu erfolgen gelt, tatſächlich befinden. er Handel und Verkehr. Die Er ſonentariſe. Finanz— miniſter 9 der Haushaltskom miſſion der it chen Ke„für ſe durch die ge— ng von 11 Mil⸗ ifwendungen in lm 1. Januar erſonentarife er⸗ 9% ſchwanke, wodurch von 2841000 Mark Kilometer 3,7, bei betragen. e in Baden Gerichtshall Gießen. Das ſeher hei einem gen. Und dann nahm ſie ſchnell Hut und gandſchuhe und ging durch den Wald nach zilla Volkmar. „Dort halte ſie eine lange heimliche Unter⸗ edung mit ihrer Freundin. Und Frau von Volk⸗ ars Geſicht hatte danach einen ſo glücklichen lu druck wie das Friedes. Mit einem langen Blick und ſeſten Hände— rück trennten ſich die beiden. „Und das alles bleibt zwiſchen dir und mir, Anna. ſagte Friede zuletzt. „Mein Wort darauf, Friede. Ach Gott— Ii ich froh. Du glaubſt nicht, wie es mich gequält hat, daß mein Georg dieſe übereilte f erlobung ſchloß. Nun mag Gott helfen— s Kuth ihn nicht zurückweiſt, wenn er jetzt ech zu ihr kommt.“ Friede ſchüttelte lächelnd den Kopf. „Feine Sorge— ſie liebt ihn. Wahre Liebe ezeiht alles.“——— ückten, gequälten Stimmung. Jetzt, da len ſort war und ihre Gegenwart keinen ber mehr ausüben konnte, erkannte er erſt wie ſehr er ſich mit dieſer Verlobung über⸗ hatte. Sein Herz zog ihn zu Ruth und e Gedanken beſchäftigten ſich immerſort mit e, Wäre es nicht ehrlicher, er ſagte Ellen die Lahrheit und löſte ein Band, welches ſie beide * beglücken konnte Aber dann machte er ſich ſelbſt den Vorwurf, Fintterlſch zu denken. Halte er ſich in blinder Feldenſchaſt eine Feſſel auferlegt, ſo mußte er ein Ur Eines Morgens, als Georg in troſtloſer Stimmung an ſeinem f Schreibtiſch ſaß Brief. Sie gab ihm ſein Wort zurück, er war frei. Als er die Botſchaft geleſen und begrif hatte, ſprang er auf, von einem ſchwerer befreit. Er reckle die Glieder, empor und atmete aus voller Bruſt. Dann plötzlich eilte er ahm Hut und ſtürmte, an ſeiner im Garte nierenden Mutter vorbei, wortlos davon. Sie ſah ihm lächelnd nach, Friede ſah Georg kommen vom Fenſter des Wohnzimmers aus. R ſaß hir einer Handarbeit. zu ſagen, hinaus. Im Hausflur traf ſie auf Er umarmte ſie ſtürmiſch. „Wo iſt Ruth?“ weiter. Friede zeigte ſtill nach der Tür d zimmers. Da ließ er zu einem erklärenden Wort zr voll ungeſtümer Haſt ins Zi Ruth ſah erſchrocken und wurde dunkelrot. Trier 110 Au f Mar Friede ging, ohne ein Wort 8. Georg. 1 ſragte er haſtig. nieder um⸗ Seite, kniete vor ihr und faßte ſie mit einem halbunterdrückten Laut der Erregung. „Ruth— liebe, geliebte Ruth— ich bin frei— ftel— Ellen löſt unſere Ver⸗ lobung. Sie lebt mich gar nicht de auch mannhaft tragen. f Aber wohl war ihm nicht bei alledem. 1 ich— ach Ruth— meine liebe, liebe Nut— und lich den rechten Weidt du nun endlich deuan. nicht arbeiten konnte, wie jetzt ſo oft, kam Ellens D Ahr el ic en Aber ehe ſie ſich erheben gli oder ein Wort ſprechen konnte, war er an ihrer bleiben, a 9 dor ſie hin. du dummer Georg, haſt du nun end⸗ N* 1*** Weg zum Glück gefunden? daz das, ws! Ven * n, Dorzliches Nerdändnis Jerzens eran dss rrenſen.