Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Nächſten Donnerstag, den 14. d. Mts. wird an Rezeß⸗ holz für 1917 weiter abgegeben: Großes Losholz von Joſef Löb Lublin 1. bis Franz Aufl. i Fülbeck J. 18. Kleines Loosholz Kiefern-Scheit v. Gg. Benz 4. Kirchſtraße bis Johann Bähr 1. Kiefern-Knüppel von Johann Winkenbach 4., Blauhutſtraße bis 1 90 Leonh. Kühlwein 2., Weinheimerſtr. Kiefern⸗Stöck von Nikol. Kempf 3. Wwe., Waſſerſtr. 05 bis Johann Jöſt 3., Bismarckſtr. 4.— Kiefern⸗Wellen von Adam Kühlwein J. Wwe. bis a ö Gg. Mich. Emil Martin J., Kiesſtr. 2.10 Viernheim, den 12. Juni 1917. Der Gemeinderechner: Jöſt. Bekanntmachung. Betr.: Butterverſorgung. 8 Mittwoch, den 13. d. Mts. wird in nachſtehender Reihen- folge Butter ausgegeben. Die Reihenfolge muß genau eingehalten werden. Ungehörigkeiten werden zurückgewieſen und nicht Befolgung derſelben hat Ausſchluß vom Empfang von Butter zur Folge. Per— ſonen mit mehreren Karten werden mit nicht der Reihenfolge kommen— den Nummern abgewieſen. Vormittags von 6 bis 7 Uhr Nr. 1751 bis 7 1 1 1 8 9 3 1 251 9 10„„ 501 10]] l 1 751 11 12„ 1001„ 12 J 2 1500„ 3.50 3.50 zum Schluß „ 250 500 1 750 „ 1000 1250 1500 1750 „ 1 1 9 7 7 1* 2 7 7 Viernheim, den 12. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Ausgabe von Kartoffeln. Die Kartoffelbezugsſcheine für die zweite Hälfte des Monats Juni 1917 werden bei uns wie folgt verausgabt: Mittwoch, den 13. d. Mts. vormittags von 8 bis 9 Uhr Nr. 1 bis „ 9„ 10 76 „ 10„ 11 151 f„ I„ 226 Donnerstag, den 14. d. Mts. vormittags von 8 bis 9 Uhr Nr. 0 L 9 5 10 0„ „ 10„ 11„„ 77 1 1 1 I 1 2 0 79 526 und die neuen Verſorgungsberechtigten. Die Ausgabe der Kartoffeln erfolgt u zu den auf jedem Bezugsſchein angegebenen Stunden in der Göthe— ſchule(Hof) und wird erwartet, daß die angeordnete Reihen— folge genau eingehalten wird. Wer dies nicht tut, wird kurzerhand zurückgewieſen. Jede verſorgungsberechtigte Perſon erhält bei dieſer Ausgabe 8 Pfund Kartoffeln zum Preiſe von 7 Pfg. per Pfund. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Quittungen von der letzten Ausgabe ſind vorzulegen. N Viernheim, den 11. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Regelung des Fleiſchverbrauchs. Die Ausgabe der Fleiſchkarten und Fleiſchzuſatzkarten für die Verſorgungsperiode vom 1J. Juni bis 8. Juli 1917 erfogt am Donnerstag, den 14. Jun 1917 in der nachſtehenden Reihenfolge: Vormittags von 7½ bis 8 Uhr Buchſtabe A 9 B Cu. G. Hu. J K L u. M N bis R 1 i S u. T % 1„ 9 7 ö. V bis 3. Dieſe Ordnung iſt genau einzuhalten, damit für die Beteiligten und uns Unannehmlichkeiten vermieden werden. Es können mit Rück— ſicht auf die noch zu machenden Feſtellungen nur Erwachſene und mit den Familenverhältniſſen genau vertraute Perſonen zur Empfangnah— me der Marken zugelaſſen weren. Nachträgliche Vorſtellung oder Nichtbeachtung der vorſtehenden Auordnugen kann den Verluſt des Fleichbezugs für dieſe Woche zur Folge haben. Viernheim, den 11. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Reinigung der Schornſteine. Mit dem Reinigen der Schornſteine in der Gemeinde Vieru— heim wird am Dienſtag, den 12. Juni 1917 begonnen. Viernheim, den 10. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: die Büroſtunden der Großh. Bürgermeiſterei. Unſere Büroſtunden werden bis auf Weiteres auf die Zeit von 72 Uhr vormittags und 3— 6 Uhr nachmittags feſtgeſetzt. f Die Sprechſtunden ſind wie ſeither nur von 9— 12 uhr vor⸗ mittags. Viernheim, den 8. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Verordnung über Brotgetreide und Mehl aus der Ernte 1916. Diejenigen Landwirte, welche den Preis für die an den Kommunalverband abgelieferte Frucht noch nicht in Empfang genommen haben, können ihr Guthaben in dem letzten Termin Mittwoch, den 13. Juni 1917 in der Woh⸗ nung des Unterkommiſſtonärs Schalk noch in Empfang nehmen. Ein weiterer Termin wird nicht mehr beſtimmt. Viernheim, den 11. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 301 376 451 7 7 ö 77 7 7 I 7„ I 7 1 1 Nachmittags„ 2 I I 5„ 4 Tabak- Setzlinge zu verkaufen Bürſtädterſtr. Nr. 18. Ein 2rüäderiger Handwagen zu verkaufen. 1 fe Hilf Dickrüben-Sefzlinge golbe Kohlrabi-Setzüinge Roterüben-, Mangold⸗ Tomaten- Rosenkohl U. Blumenkohl⸗Setzlinge zu verkaufen Martin, an der Apotheke. Ein Waggon Entlaugen⸗Kalk friſch eingetroffen. Ztr. 2 Mk. Math. Träger. Ein Aller 2600 qm, zu verkaufen Michael Hönig 2. Annaſtraße. Twel Liegen Starkes Läuferschweln zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. d. Blattes. Verloren geſtern Nachmittag auf dem Wege z. Gemeinde-Einnehmer ein 5 Mark-Schein. Abzugeben gegen Belohnung bei Philipp Hoock Blauhutſtraße. 6 U Verloren geſtern Nachmittag von dem Winterskiſtenweg durch den Wald zum„Löwen“ 1 Uhr mit Kette. Der ehrl. Finder wird gebeten, dieſe gegen gute Belohnung in der Exp. ab⸗ zugeben. Möbl. Zimmer von jungem Herrn zu mieten geſucht. Angebote mit Preisangabe an die Exp. d. Blattes. Ein rädriger Handwagen zu verkaufen. Jean Wunder Zigarrengeſchäft, Lorſcherſtraße 44. Kalkstickstoff ſolange Vorrat reicht Fr. Joh. Schneider. guterhaltener, zwei⸗ eingetroffen, Mehrere Tausend gelde Kohlraben-, Sellerie- und Lauch- Setzlinge zu verkaufen Johann Ehrhart, Blauputstr. fl. Gottesdienſt-Orduung der katholiſchen Gemeinde. In der neuen Kirche an Werktagen Mittwoch: ½06 Uhr hl. Meſſe. 7 Uhr 1. S.⸗A. für den den Heldentod fürs Vater— land 7 Adam Reiſchert. 3,7 Uhr beſt. E.⸗A. für Kornelius Kirchner, Sohn Krieger Stephan, beiderſ. Eltern und Verwandte. Donnerstag: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Georg Buſalt. 347 Uhr beſt. E.-A. für„ Krieger Adam Roſchauer und beiderſ. Großeltern. Freitag: ½6 Uhr hl. Meſſe. 7/7 Uhr 1. S.⸗A. für led. 1 Georg Müller. 3/7 Uhr beſt. E.-A. für/ Krieger Mich. Hanf und beiderſ. Großeltern. Samstag: ½7 Uhr 2., 3⅝7 Uhr 3. Weidner geb. Lahres. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein und am Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ½7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: ½7 Uhr G.-A. an Stelle eines geſt. S.-A. für Kath. Neuhäuſer, Eltern und Angehörige. Freitag: ½¼7 Uhr geſt. E.⸗A. f. Dekan Pet. Joſ. Baumann. Samstag: ½¼7 Uhr geſt. S.-A. für Adam Schulz J., Ehe— frau A. Maria geb. Grab, Tochter A. Maria. Am nächſten Sonntag wird das Herz-Jeſu-Feſt feierlich begangen. Vor dem Hochamt, das um ½10 Uhr beginnt, iſt die übliche Prozeſſion. Die Kinder ziehen von der Pro— zeſſion aus geſchloſſen zur alten Kirche, woſelbſt Kindermeſſe. Im Hochamt findet die Weihe an das göttliche Herz Jeſu ſtatt. Nach dem Hochamt beginnen die ſakr. Betſtunden wie ſie vom Hochwürdigſten Herrn Biſchof nach dem Willen des hl. Vaters zur Erflehung des Friedens angeordnet ſind. Es wird dieſelbe Ordnung eingehalten wie beim Großen Gebet. Diejenigen Nachbarſchaften, die beim Großen Gebet am Montag ihre Betſtunde haben, beſuchen ihre Stunde am Sonntag. Die letzte Betſtunde für die ganze Gemeinde iſt von 6—7 Uhr abends. Damit unſer Gebet Gott um ſo wohlgefälliger iſt, werden die Gläubigen ermahnt, recht fleißig die hl. Sakramente zu empfangen. Es iſt darum bereits am Donnerstag ½6 bis 7 und 8—9 Gelegenheit zur hl. Beicht; ebenſo Freitag von 6—7 und 8—9 Uhr. Am Freitag Abend 8 Uhr iſt Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die 3. Abt. der Jungfrauen⸗Kongregation. Zugleich gem. hl. Kommunkon für die Schülerinnen des Herrn Hauptlehrers Mayr und der Fräulein Träger. Beicht Samstag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde S.⸗A. für A. Maria Todes-Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, meine innigstgeliebte Gattin, unsere treusorgende Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Katharina Reinhardt Hob. Mandel vergangene Nacht ½ 12 Uhr nach langem, mit grosser Geduld ertragenem Leiden, wohl- versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 40 Jahren zu sich in ein besseres Jenseits abzurufen. Um Stille Teilnahme und ein Gebets— andenken bitten VIERNHEIM, den 12. Juni 1917 Die trauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Mittwoch Nach- mittag 6 Uhr statt. Arbeiterinnen auch ſchulentlaſſene vom 14. Lebensjahre an geſucht. Pachtbetrieb der Kriegs⸗Hadern A.⸗G., Marx Maier, Mannheim—Käferthal. augras- Versteigerung 6 U I 5 70„. von etwa 1300 Morgen Wieſen der Freiherrl. Hofgüter Hütten 5 Rennhof. Am Mittwoch, 13. u. Donnerstag, 14. Jun werden von den zu dem Freiherrlichen Hofgut Hütten feld⸗-Seehof bei Lampertheim gehörigen Wieſen etwa 900 Morgen. Zuſammenkunft je vorm. 9 ½½ Uhr in der Verſteig rungshalle. Am Freitag, den 15. Juni 1917 von den zu dem Freiherrlichen Hofgut Reunhof hörigen Wieſen, etwa 400 Morgen. Zuſammenkuuft vormittags 10 Uhr auf Schloß Renuhe Hüttenfeld bei Lampertheim, den 5. Juni 1917 Freiherrlich Heyl zu Herrusheim'ſche Gutsverwaltung Hüttenfeld⸗Sechoſ⸗ Reunhof. ee Jugendwehr Heute Abend Abschiedsfeier zu Ehren unſerer zum Heer einrückenden Jung— mannen im„Walfiſch!. eee eee eee Bekanntmachung. Gemäß Bekanntmachung Nr. El. J. 1856/3.. K. R. A. betr. Beſtandserhebung von Nadelrundholz vom 1. 5. 5 17. vorhanden geweſenen Vorräte an gefälltem Nadel rundholz der 15. 5. 17. beſtimmt worden. Auf die Pflicht zur Meldung wird beſonders hingewieſen. Frankfurt(Main), den 4. 6. 1917. eld⸗Seehof⸗ A — Ln — e— 2— 2 2 ————— MNT NOTE — 2888888888888 —————— ee den 14. Juni. Abends 8½½ Uhr: Strickabend. „ Stellv. Generalkommando 18. Armeekorps. 9 1 Dienstag, Donnerstag u. Samstag Erſcheint wöchentlich dreimal: jeruheimer Bürge Lelllle Aue: Organ für Jedermann Vereins ⸗ Anzeiger 17 Jil N ö 1 1 Anzeigenpreis: Bezugspreis: 40 Pfg. pro Monat frei ins Haus gebracht Gratis-Beilagen: „Illustriertes Sonntagsblatt“, illuſtriertes Unterhaltungsblatt„Deutſche Kraft“, Wandkalender und Fahrplan. Amtsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Enthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeltung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarlf. Redaktion, Druck und Verlag: J. Martin, Viernheim, Rathausſtraße Die Iſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg., auswärtige Inſerate 25 Pfa., die Reklame⸗Petitzeile 40 Pfg. ö Bei öfteren Wiederholungen und größeren Aufträgen eutſprechender Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klage⸗Erhebung, zwangsweiſer Bel⸗ treibung uſw. wird Rabatt hinfällig. 1— — N 67 Lokales. e— Verdorbene Butter iſt abzuliefern. Alle verdorbenen oder ſonſt für die menſchliche Ernährung nicht geeigneten Fettwaren, die im gewerblichen oder Handelsbetrieb anfallen, ſind bekanntlich dem Kriegs— ausſchuß für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette anzumelden und auf Verlangen abzuliefern. Der Kriegs- ausſchuß bezahlt für verdorbene Butter 30 Mark unter dem Grundpreis für anfallende Ware ſür den Zentner. Dementſprechend würde der heutige Uebernahmepreis 175 Mark für den Zentner betragen. Der Kriegsausſchuß iſt aber bereit, den Kommunen, die über Vorräte ver— dorbener Butter verfügen, dieſe gegen Margarine einzu— tauſchen und zwar Ware gegen Ware. Auf dieſe Weiſe dürfte es den Stadtverwaltungen möglich ſein, einwand— freie Speiſefette zur Verteilung an die Bevölkerung zu erhalten. a. — Höchſtpreiſe für Wein. Wie der„Berl. Lokal⸗ anzeiger“ aus Aſchaffenburg erfährt, hat der Fränkiſche Weinhändlerverband angeſichts der ſtelig fortſchreitenden und auch künftig noch unüberſehbaren Preisſteigerungen für Weine an das Kriegsernährungsamt das Erſuchen gerichtet, für die Herbſtpreiſe der Weinproduzenten ſo— wohl wie für die Zuſchläge im Groß- und Kleinhandel beſtimmte Feſtſetzungen zuzulaſſen. ö — Warnung. Die Einfuhr von Waren aus dem Ausland iſt bekanntlich ſeit dem 16. Januar 1917 im allgemeinen nur mit beſonderer Bewilligung des Reichs- kommiſſars für Aus- und Einfuhrbewilligung erlaubt. Unter Ausnutzung der in Deutſchland zur Zeit beſtehen— den Knappheit an Kleiderſtoffen verſucht eine Sch wei⸗ zer Firma Private zur Aufgabe von Beſtellungen da— durch zu veranlaſſen, daß ſie behauptet, Einfuhrbe— willigung für die erteilte Beſtellung könnte dann er— langt werden, wenn Vorausbezahlung der Ware er— folge. Dieſe Behauptung iſt falſch. Wer Waren im Ausland beſtellt und ſie vorausbezahlt, läuſt daher Ge— fahr, daß ſein Geld verloren iſt. a — Erhöhung des Wochengeldes für Kriegs⸗ wöchnerinnen. Eine Verord nung des Bundesrats vom 2. Juni 1917 erhöht den Betrag des Wochengeldes, das für Rechnung des Reiches zu zahlen iſt, von 1 Mk. uf 1,50 Mk. täglich. Das Wochengeld, welches weib— lichen Verſicherten lediglich auf Grund ihrer eigenen Krankenverſicherung aus Mitteln der Krankenkaſſen ge— währt wird, bleibt von der Erhöhung unberührt. Der Betrag dieſes Wochengeldes richtet ſich auch weiterhin nach den Satzungen der betreffenden Krankenkaſſe. Die Erhöhung der aus Reichsmitteln gewährten Wochengeld— beträge tritt mit dem Tage der Verkündung der Ver— ordnung in Geltung. — Die Sozialverſicherung im Jahre 1916. Nach dem Bericktk des Reichsverſicherungsamts iſt die Geſamſſumme der ausgezeh'ten Enkſchädigungen gegen— über 1915 von 178 auf 177 Millionen Mark geſtiegen, ſodaß die im Jahre 1914 ausgezahlte Entſchädigungs— ſumme nahezu wieder erreicht iſt. Dabei iſt die Zahl der Unfall rentenenpfänger wieder zurückgegangen; 1914 waren es 1145 000, 1915 1108 825, und 1916 noch 1102 619. Bei der In validen verſicherung trat naturgemäß eine Steigerung in der Zahl der Renten- empfänger ein, was hauptſächlich mit dem Krieg zu— ſammenhängt. Die Zahl der Invalidenrenten ſtieg von 1029049 auf 1030 659, die der Krankenrenten von 27706 auf 64.858 und die der Waiſenrenten von 167 752 auf 273077. Im Jahre 1913 betrug der Waiſenrenten— ſtand noch 37774. Die Aufwendungen der Verſiche— rungsanſtalten und zugelaſſerxen Kaſſeneinrichtungen für die Kriegswohlfahrtspflege belaufen ſich auf über 20 Millionen Mark.. — Poſtſcheck. Das ſoeben in Kraft getretene Geſetz über die Aenderung des Poſtſcheckgeſetzes ſetzt die Stammeinlage auf 25 Mark herab. Dieſen Betrag kann auch der kleinere Geſchäfts- und Privatmann aufbringen. Veräußerung feindlicher Beſitzungen in Elſaß⸗Lothringen. Der Zentraſſtelle für die Landwirt- ſchaft ſind Liſten über feindliche Beſitzungen in Elſaß— Lothringen zugegangen, die unter Zwangsverwaltung ſtehen und demnächſt zur Liquidation geſtellt werden ſollen. Die Liſten enthalten die nach einem gewiſſen Flächenmaßſtab ausgeſuchten ländlichen Güter, und dazu in einigen Kreiſen einzelne kleinere Beſitzungen; der parzellierte ländliche Kleinbeſitz ſowie der ſtädtiſche Haus— beſiz ſind nicht einbegriffen. Die Liſten können von etwaigen Kaufliebhabern auf dem Sekretariat der Zen— tralſtelle für die Landwirtſchaft in Stuttgart(Landes- gewerbemuſeum, Zimmer Nr. 37) eingeſehen werden. — Wie deutſche Helden ſterben. Ein junger Stuttgarter Leutnant, der ſchwerverwundet in engliſche Gefangenſchaft geriet, wo ihm beide Beine abgenom— Donnerstag, den 14. Juni men wurden, ſchilderte lt.„Württ. Ztg.“ ſeinen Eltern in ſeinem letzten Briefe mit Aufgebot der letzten Kräfte die ganze ſchwere Verwundung und mit dem ſicheren Tode vor Augen ſchloß er:„Und nun möchte ich Euch alle recht herzlich bitten, mit mir ſtolz zu ſein auf das Schöne und Große, das ich habe leiſten dürfen und nicht zu trauern über einen Tod, wie ich ihn ſchöner nicht hätte finden lönnen.“ Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr: Regelung des Zuckerverbrachs. ö Die eingelöſten Zuckermarken Nr. 12 und 13 pro Mai 1917 ſind am Freitag, den 15. Juni 1917 vormittags von 7 bis 10 Uhr bei uns,. Zimmer Nr. 27 von den Spezereihändlern zur Ablieferung zu bringen. Die hierzu nötigen Briefumſchläge können vorher hier— ſelbſt abgeholt werden. Gegen die hierauf von uus ausgeſtellte Beſcheinigung kann der Zucker für Einkochzwecke von den Händlern bei dem Obmann Winkenbach am gleichen Tage von vorm. 9 Uhr an in Empfang genommen werden. Viernheim, den 13. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung Betr: Ausführung der Maß- u. Gewichtsordnung. Die örtlichen Eichtage beginnen in unſerer Gemeinde am Freitag, den 15. ds. Mts. und werden im Verſteiger— ungsſaal des Rathauſes dahier abgehalten. Wir machen die Intereſſenten auſ dieſe gütigſte Gele— genheit aufmerkſam und bemerken, daß am Donnerstag, die näheren Anordnungen bekannt gegeben werden. Viernheim, den 12. Juni 1917. N Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr: Regelung des Fleiſchverbrauchs. Für die laufende Woche ſtehen jeder verſorgungsbe— rechtigten Perſon über 6 Jahren 200 Gramm und jeder nuter 6 Jahren 125 Gramm Fleiſch zur Verfügung. Hier— für ſind dem Metzger bezw. Verkäufer die entſpechenden Zu— ſatzmarken abzugeben. Die Zuſatzmarken„lila“ der erwachſenen Perſonen haben für die Woche einen Wert von nur 55 Pfg. Viernheim, den 14. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. FFC CCC Helft alle mit, die Felder zu bewirtſchaften! FFC ðVU Bekanntmachung. Betr.: Ausführung der Maß- und Gewichtsordnung. Die örtlichen Eichtage beginnen in unſerer Gemeinde am Freitag den 15. ds. Mts. und werden im Saale des Gaſthauſes zum weißen Roß dahier abgehalten. Die Beſttzer eichpflichtiger Gegenſtände haben dieſe an dem in nachſtehen⸗ der Ordnung für ſie beſtimmten Tage vormittags von 8—9 Uhr im Eichlokal mit einem auszufüllenden und zu unter⸗ ſchreibenden Einlieferungsſchein abzugeben. Die letzeren werden den Betreffenden durch die Poltzei zugeſtellt. Wer kein Formu— lar erhält, obſchon er eichpflichtige Gegenſtände beſitzt, iſt ver— pflichtet, ein ſolches auf unſerem Meldebüro abzuholen und ſeine Gegenſtände an dem für ihn nach der untenſtehenden Rei— henfolge beſtimmten Tage abzugeben. i Wir machen nochmals auf die günſtige Gelegenheit der Nacheichung am Platze aufmerkſam, und weiſen darauf hin, daß Unterlaſſungen neben den entſtehenden Schwierigkeiten auch Beſtrafung zur Folge haben. Die Ordnung iſt folgende: 1. Tag Buchſtaben A unb B. 2 10 D, E, F, Gſund H. 3, 1 J uud K. 1 0 L, M und N. 5 0 R und S 6.„ 7 T bis Schluß. Viernheim, den 14. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung Betr: Beſchäftigung von Kriegsgefangenen. Wir bringen hlermit zur öffentlichen Kenntnis, daß ——— das Verabreichen von Trinkgeldern an Kriegsgefangene ver⸗ boten iſt. Hierdurch wird bei denjenigen Gefangenen, die ſolches nicht erhalten, nur Aergernis u. ſ. w. hervorgerufen. Sollten jedoch entgegen dieſer Beſtimmung vonſeiten der Arbeitgeber wiederum derartige Vorkommniſſe eintreten, wird denſelb en der Kriegsgefangene kurzer Hand entzogen werden. Viernheim, den 11. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr: Impfung im Jahre 1917. Der diesjährige öffentliche Impftermin findet am Sams⸗ tag, den 16. Juni 1917 in der Schillerſchule ſtatt. Alle Eltern, Pflegeeltern und Vormünder der noch nicht mit Erfolg geimpften Pflichtigen werden hiermit aufgefor⸗ dert, die Impflinge zu den bereits mitgeteilten Stunden pünktlich zu geſtellen. Die Impfung der Schulkinder wird am Montag, den 18. Juni 1917, nachmittags 2 Uhr ebenfalls in der Schiller⸗ ſchule vorgenommen werden. Viernheim, den 12. Juni 1917. N Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Der mitteldeutſche Arbeitsnachweisverband zu Frank⸗ furt a. M. teilt mit, daß bei demſelben ſich öfters Frauen melden, die mit ihren Kindern zur Landarbeit nach auswärts gehen wollen. Oft handelt es ſich um Kinder, die auch ſchon mitarbeiten können. Geldlohn wird meiſtens nur wenig, oft gar nicht verlangt. Die Bewerberinnen ſind durchweg vom Lande und in den landw. Arbeiten geübt. Falls Landwirte unſerer Gemeinde auf ſolche Arbeits⸗ kräfte reflektieren oder dieſe aufzunehmen bereit wären, wolle dies bis ſpäteſtens Sonntag, den 17. ds. Mt. bei uns gemel⸗ det werden. Viernheim, den 12. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr: Kartoffelverſorgung. Nach einer uns ſoeben gewordenen Mitteilung des Kommu nalverbandes iſt es ſehr zweifelhaft, ob in Zukunft noch eine Lieferung von Speiſekartoffeln erfolgen kann. f Wir fordern daher dringend zur Sparſamkeit mit Kar⸗ toffen auf und bemerken, daß die überwieſenen eee von 8 Pfund per Kopf bis zur neuen Ernte auszureichen ha⸗ ben. Die noch rückſtändigen Kartoffeln kommen am Montag, den 18. ds. Mts. vormittags am Staatsbahnhof zur Ausgabe. Viernheim, den 14. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Zucker für Einkochzwecke. ö Die Sonderzuteilung von Zucker für die häusliche Obſt⸗ verwertung gelangt von Samstag, den 16. ds. Mts. ab, bei den einzelnen Spezereihändler zur Ausgabe. Nach einer heute ergangenen Verfügung Großh. Kreisamts Heppenheim ent⸗ fallen auf jeden Kopf der Zivilbevölkerung 3 ¼ Pfund Zuk⸗ ker. Der Zucker darf nur gegen die Marken 16 bis 23 und nur an die Perſonen ausgegeben werden, die in den Kunden⸗ liſten eingetragen ſind. ö Viernheim, den 13. Juni 1917. N Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gemeindekaſſe. Nächſten Freitag, den 15. d. Mts. werden die Kriegs⸗ unterſtützungen für zweite Hälfte Juni und die Hausmiete⸗ zuſchüſſe für Mal in ſeitheriger Ordnung ausbezahlt. Dieſe Ordnung iſt namentlich bei Doppel auszahlungen ſtrenng einzuhalten. Im Anſchluß an die heutige Holzabgabe wird weiter abgegeben: Kiefern⸗Scheit, bis Michael Butſch 3. Witwe. l 3.50 Mk. Viernheim, den 14. Juni 1917. vom älteſten Bürger Jöſt. Bekanntmachung. An baldige Zahlung des erſten und zweiten Zieles Staatsſteuer und Abholung der Gewerbeſcheine(1Mk.) wird erinnert. Auch wird darauf aufmerkſam gemacht, daß ſtaatliche Martinigefälle für 1916 nur noch bis Ende dieſes Monats hierher bezahlt werden können. Viernheim, den 13. Juni 1917. Gr. Uutererhebſtelle: Jöſt. Frankreich und Rußland. 74 Seit Beginn des Krieges hat England alles um die Eintracht zwiſchen den darangeſetzt, Bundesgenoſſen aufrechtzuerhalten. Es hat zu en Zweck ſeine eigenen Pläne in Perſien, Kleinasien und Arabien verſchleiert, hat Serbien bewogen, zugunſten Italiens auf den größten Teil ſeiner Adriganſprüche zu verzichten, hat Ruß⸗ land veranlaßt(um Rumänien zu gewinnen) auf die von der Zarenregierung ſtark be— gehrten rutheniſchen Gebiete zu verzichten und trieb allerlei ſolche Scherze, die ja, da ihre Erfüllung immer mehr als unmöglich ſich erwies, ziemlich harmlos waren. Es wurde aller Streit bis auf den Endſieg vertagt, nach dem dann England die Verteilung der(nach ſeinem Anteil verbleibenden) Beute vornehmen wollte. Und das blieb ſo, bis Rußland die Harenwirtſchaft, die England ſchaudervollen Blutzoll entrichtet hatte und noch mehr ent⸗ richten wollte, eines Tages abſchaffte. Von jenem Tage ab begann man— und nicht nur in Rußland— Englands frevelhaftes Spiel zu durchſchauen. Nur in Frankreich blieben die Schreier unbelehrbar und ſie zürnen jetzt, daß Rußland nicht länger Englands Krieg ſühren will, von deſſen Ausgang die Pariſer Advokatenregierung die Gewinnung Elſaß-Loth⸗ ringens und noch anderes erhofft. Daß die Grundlagen des einſt überſchwenglich gefeierten Bundes mit Rußland in Frankreich ſo ſtark er⸗ ſchüttert ſind, nun ſich zeigt, daß Rußland nicht länger für fremde Zwecke bluten kann und will, iſt bezeichnend für die einſeitige Auffaſſung, die Frankreich ſtets von dieſem Bündniſſe hatte, und die es ſchon im Kriege bewies. Daß Rußland kann, danach fragen die ſelbſtſüchtigen Revancheſchreier an der Seine nicht. Wie Rußland im Innern beſchaffen iſt, läßt herzlich kalt. Ob es republikaniſch iſt oder auto— kratiſch, ob es kommuniſtiſch wird oder durch einen Diktator unterjocht, iſt ihnen völlig einerlei, wenn es nur für die f willig bleibt. Iſt es das nicht, nicht mehr dann hindert die Tatſache nicht, daß das Land ſei drei Jahren Millionen ſeiner Landeskinder für die engliſch⸗franzöſiſchen Zwecke verbluten ließ in Erfüllung der ihm vom Zarismus aufgezwungenen Pflichten, fremde Mächte gegen den Bundesgenoſſen aufzureizen. Die ritterliche franzöſiſche Treue beſchwört die Zuchtrute Chinas und Japans über das Land herauf, dem endlich die Erkenntnis gekommen iſt, daß es mit allen Opfern von Gut und Blut nicht vaterländiſchen, ſondern fremden und den!* l een g eigenen teilweiſe entgegengeſetzten engliſch⸗fran⸗ jenen Schlupfwinkeln aufzuſuchen, in denen er ſeine Streitkräfte ſicherlich zu erhalten trachten derer überlaſſen, die ſich ein klares Bild von den politiſchen und moraliſchen Folgen eines ſolchen Unternehmens dabei laufenden Gefahren machen können. Eines aber iſt zweifellos: daß wir uns in der Bucht von Helgoland unter keinen Umſtänden ein zweites Gallipoli leiſten dürfen. zöſiſchen Intereſſen dient. Die Geſchichte des franzöſiſch-ruſſiſchen Bünd⸗ niſſes zeigt Frankreichs wahres Geſicht. In den Auguſttagen 1897 fiel auf der Reede von Kronſtadt das entſcheidende Zarenworkt.„Ich ſchätze mich glücklich, zu ſehen, daß Ihr Auf⸗ enthalt unter uns ein neues Band zwiſchen unſern beiden befreundeten und verbündeten Nationen ſchafft!—“ So ſagte der Zar zu dem Präsidenten Felix Faure, der von Dünkirchen mit einem franzöſiſchen Geſchwader gekommen war. Endlich war das Wort gefallen, auf das man ſeit 1871 heimlich, ſeit 1890(nach dem Rücktritt Bismarcks) unter heißeren Liebes— werben und nach Hergabe vieler, vieler Mil⸗ lionen an der Seineſtadt ſchmerzlich gewartet hat. Die Welt aber horcht auf. Sie weiß, daß ein neuer Abſchnitt der Weltgeſchichte be— ginnt, ein Abſchnitt, in dem die Revancheidee Frankreichs aktiv werden muß. Die erſte ſchwere Belaſtungsprobe für das weltgeſchichtliche Bündnis zwiſchen der demolratiſchen Republik und dem autokratiſchen Kaiſerreich war der ruſſiſch-japaniſche Krieg. Ganz Frankreich war von Grauſen erfüllt, jetzt den Bundesgenoſſen beiſpringen zu müſſen und damit vielleicht den oſtaſiatiſchen Beſitz zu ge⸗ ſährden. Aber die Advokaten an der Seine durften bald aufatmen, das Zarenreich ließ ſich ruhig die Auslegung des Bündnisvertrages dahin gefallen, daß Frankreich zu keiner Waffen⸗ hilfe verpflichtet ſei und murrte auch nicht, als der Bundesgenoſſe tatenlos und ſchweigend mit anſah, wie ſehr Rußland in die Enge geriet. Ruſſiſch-Japaniſchen ſie und den rung durch Frankreichs Gaue. Poincaré kam aus Petersburg ſprechen müſſen. im Zweifel ſein, werden auf den ſteuerte. England, ſollte, Das deſſen Revanchekrieg man lange feſtgeſtellt) verſichert ſein durfte. gemacht hatte. Frankreichs Polen, Kurland änderten das Bild. lagen lernte die ruſſiſche Intelligenz ferne Mög— lichkeiten errechnen. Sie entſchied ſich gegen eine Fortſetzung des Krieges im Solde Englands und im Intereſſe Frankreichs. Und es iſt ein ſeltſamer Treppen⸗ witz der Weltgeſchichte, daß derſelbe Herr Ribot, der als Miniſter des Außeren im Jahre 1891 die erſten Unterhandlungen mit dem ruſſiſchen Botſchafter Mohrenheim in Paris begann, jetzt in der franzöſiſchen Kammer und im Senat ausdrücklich die von dem engeren Bundesgenoſſen aufgeſtellte Friedensformel„ohne Annexion und Entſchädigungen“ ausdrücklich zurückwies. Will Ribot, der gleichſam der Vater des ruſſiſch-⸗fran⸗ zöſiſchen Bündnisgedankens war, nun ſein Toten gräber werden? Freilich, wenn das Ruſſenheer nicht mehr für die„Gloire“ Frankreichs kämpfen will, braucht man ſeine Freundſchaft nicht mehr, zumal die Breſche ja durch Wilſons Millionen— heer ausgefüllt werden ſoll M. A. P. Die deutſche Hochſeeflotte. Die deutſche Hochſeeflotte(die man im An— ſang des Krieges verſpottete) bildet— ſo ſchreibt — die größte und koſtſpieligſte Flotte, die je be⸗ Ausgabe an Geld und Menſchen. ſam wäre, unſere Seeherrſchaft bis zur Küſten— linie des Feindes auszudehnen und wird, müſſen wir dem Urteil England in der Deutſchen Klammer. Judge Burpee aus Hartford, der mit den engliſchen und franzöſiſchen Vertretern an den Sitzungen des amerikaniſchen Landesverteidi— gungsrats in Waſhington teilgenommen hat 7 erklärte laut„Newyork Times“, die milit äri⸗ in England und Frankreich ſei im Laufe der Verhandlungen von den Vertretern dieſer ſche und wirtſchaftliche Lage Länder als verzweifelt hingeſtellt worden. Deutſchland halte England umklammert, und Im Jahre 1912 wogte abermals Begeiſte⸗ Miniſterpräſident heim mit wichtigen. Zusicherungen der Zarenregierung, für die er allerdings die Einführung der drei⸗ jährigen Dienſtzeit in Frankreich hatte ver— Seildem konnte niemand mehr daß Frankreich, geſtützt auf Rußlands verſprochenes Maſſenaufgebot, das mit franzöſiſchem Gelde glänzend ausgerüſtet los⸗ Zünglein an der Wage war (durch Unterredungen zwiſchen Eduard VII. und Delcaſſé war es So kam der Krieg, der allerdings nicht ſo programm— mäßig verlief, als man auf dem Papier aus⸗ und Englands Niederlage, Rußlands Rückzug aus Oſtpreußen, Und unter deutſchen Siegen und vierverbändleriſchen Nieder— Verſchiedene Uriegsnachrichten. franzöſiſche Zwecke Das iſt ihnen die Hauptſache. die Londoner Wochenſchrift, Truth“— eine große moraliſche und politiſche Stütze für Deutſchland. Sie ſteht hinter dem U-Voot⸗Feldzug und hat F byo 7 5 j Norpflig oo ö 2 8 22 85 5 5 4 auf unſere Schultern, die Verpflichtung gelegt, Licht gerückt worden iſt, haben wir allein der ſprochen. ſtand, zu halten mit der daraus notwendigen Ob es rat⸗ fahren ihn in wenn dieſe Klammer nicht geſprengt werden Anderer 0 f. militäriſchen Lage, um eine Übergabe erzwingen könne, ſo ſeien England ſowohl wie Frankreich verloren. ſcher Hilfe gewonnen werde, ſo würden die Ver. Krieges zu tragen haben. * Eine halbe Million vergeblicher engliſcher Verluſte. In der„Sunday Times' ſchreibt Aſhmead Bartlett, England habe über 500 000 Mann verloren, um ein paar Hektar ver⸗ 1 wüſteten franzöſiſchen Bodens zurückzugewinnen. Wenn der Krieg nicht mit amerikani- Staaten die geſamten Koſten des euxopäiſchen 1 Kein materſeller Vorteil könne der Nation dieſe Verluſte erſetzen. Die neue franzöſiſche Offenſive. Die ſchweizeriſchen Zeitungen ſchreiben von der franzöſiſchen Grenze: Alle Anzeichen hinter der franzöſiſchen Front ließen mit Beſtimmtheit darauf ſchließen, daß auch an der franzöſiſchen Front die Wiederaufnahme dergroßen Offenſipe begonnen habe. Die franzöſiſchen Bahnen ſind ſeit dem 4. Juni wieder geſperrt. mutmaßlich wegen Truppentransporte.— Nach dem deutſchen Generalſtabsbericht hat der Fran⸗ zoſe faſt an der ganzen Front— hier und da mit ſtarken Kräften— bereits vorgefühlt. 5 Es dämmert. Die ſernſte Lage in England. In der Londoner Wochenſchrift The World“ gibt der bekannte engliſche Politiker und Schrift⸗ ſteller de Wend⸗Fenton von der Lage Englands Der ſeit dem 1. Februar erklärte deutſche U-Boot⸗Krieg wird noch immer weitergeführt. Obwohl wir auf Grund früher gemachter Er— fahrungen gelernt haben müßten, daß im all— gemeinen deutſche Ankündigungen ſich nicht mit Worten genug ſein laſſen, ſondern daß die Deutſchen nicht nachlaſſen, ſolche Zuſagen ſoweit als möglich zu erfüllen, hat dennoch unſere Admiralität keine entſprechend wirkſamen Vor⸗ bereitungen getroffen, um der neuen Gefahr zu begegnen. Während der letzten Monate, in ö folgende Schilderung: * 8 7 Der Landmann hat jetzt das Wort! Landwirte! Getreideablieferung iſt jetzt höchſte Ehrenpflicht! Das ODeuiſche Volk braucht Euch und Euer Korn, das den Gieg erſt vollendet! Nichts darf Euch abhalten, ſchnell und reichlich zu liefern! wie denen ſich die U⸗Boot⸗Gefahr dauernd ſteigerte, iſt unſere Ausſicht auf Beſeitigung derſelber immer geringer geworden. Daß jetzt die U-Boot⸗Geſahr in das helle bei den täglichen Torpedierungen, Organiſation und durch Englands Verſchwend m hald ausgeglichen ſein. Wir dürſen leine Augenblick mehr verſäumen. Wir haben cha zwei Monate mit Veröffentlichungen von All ruſen au die Bevölkerung verbracht. Zwang rationierung muß jetzt unverzüglich eſugefühn werden... Wir befinden uns tatſächlich i einer ſehr ungünſtigen Lage. Mat hat alle dieſe Dinge ſo lange vernachläſſigt, daß unser Staatsſchiff jeden Augenblick an einer Klippe ſcheitern kann. Dolitiſche Rundſchau. Deutſchland. über Lieferung von Kohlen Nach Oſterreich⸗Ungarn hat der Reichs kom miſſar für die Kohlenverteilung Beſtimmungen erlaſſen, die am 15. Juni in Kraft treſeh, Danach iſt von dieſem Tage ab die Lieferung von Steinkohlen, Braunkohlen, Briketts und Koks nach Sſterreich-Ungarn nur noch mit Ge. nehmigung des Reichskommiſſars zuläſſig. Die Frage der Ledigenſteuer, de angeblich vom Reiche geplant ſein ſoll, wird ei bei der Neuordnung unſerer Finanzen nach dem Kriege zur Erledigung. Bei dem zu er, wartenden ſpäteren Steuerbedarf, der die Aus⸗ nützung aller vorhandenen Steuerquellen er fordern wird, muß auch dieſe Steuer auf ihn Inanſpruchnahme für den finanziellen Staatz, bedarf in Betracht gezogen und eingehend ge⸗ prüft werden. Oſterreich⸗Ungarn. *Der Kaiſer hat mit der Bildung des ungariſchen Kabinetts den Grafen Moritz Eſter— hazy betraut. Dieſe Berufung hat allgemein Uberraſchung hervorgerufen, da man noch in den letzten Tagen allgemein annahm, daß der frühere Miniſterpräſident Wekerle mit der Kabineltz⸗ bildung beauftragt werden würde. Italien. „Wie verlautet, iſt an die verbündelen Mächte eine Einladung der ruſſiſchen Regierung zu einer gemeinſamen Konferenz über die Friedens bedingungen ergangen, Die Erklärung der albaniſchen Un⸗ abhängigkeit durch Italien wird in der italieniſchen Preſſe verſchieden, aber lebhaft he⸗ „Idea Nazionale“ bekämpft die von Preſſe zu verdanken, die beharrlich auf die mit einigen italieniſchen Zeitungen ausgesprochenen unſerer augenblicklichen Lage verbundenen Ge— hinwies. Bis vor wenigen Tagen haben die Miniſter noch das Volk durch 8575 breitung von Gemeinplätzen, wie„Die Morgen⸗ dämmerung, die nach langer, ſorgenvoll ver— brachter Nacht anbricht,“ oder„Der ununter⸗ brochene Erfolg unſerer Waffen“ oder„Die ſtille Wirkſamkeit unſerer Flotte“ abgeſpeiſt. Schriftſteller, die verſucht haben, unſere Lage, ſo wie ſie wirklich zu ſein ſcheint, darzulegen, wurden als Schwarzſeher und Feiglinge hin⸗ geſtellt und um ihr Anſehen gebracht. Die Dummheit unſerer Regierenden und die Gleich— gültigkeit der Regierten haben es ermöglicht, das Spiel zu verſäumen, während noch alle ö Karten in unſerer Hand waren. Im Augenblick iſt die Möglichkeit eines Sieges noch ebenſo auf ſeiten der Deutſchen der Verbündeten vorhanden. Trotz der vielgelobten Fortſchritte unſerer Truppen an der Weſtfront beſteht doch nur geringe Ausſicht, noch in dieſem Jahre eine militäriſche Ent— ſcheidung herbeizuführen. Deutſchland wird ſich nicht als beſiegt anſehen, ſolange es ſeinenul-Boot⸗ Krieg mit ſolchen Erfolgen durchführen kann. Andererſeits ſind wir nicht genügend Herr der zu können. Und ehe wir eine ſolche Ubermacht erreichen lönnen, iſt der Krieg vielleicht ſchon durch andere Faktoren entſchieden. Diejenigen Leute, die bei uns für die Ver— zögerung unſerer Blockade verantwortlich ſind, zu werden. Jetzt bleibt allein der Wettlauf, welches Land zuerſt ausgehungert ſein wird, verdienen, an den höchſten Bäumen aufgehängt übrig. Deutſchland befindet ſich augenblicklich zweifellos, was die Nahrungsmittel angeht, noch in einer ſchwierigeren Lage als wir. Aber dieſe Breſche wird durch Deulſchlands rieſige Fortſchritte Zweifel, daß die italieniſche Erklärung der albo⸗ niſchen Unabhängigkeit ohne vorherige Fühlung⸗ nahme und genaue Vereinbarung mit den Ver⸗ bündeten erfolgt ſei. Im übrigen hat die ge gierung ſich ſelbſt verbeſſert, indem ſie ihre Proklamation als lediglich militäriſche Maßnahme erklärte. England. *Im Unterhauſe teilte Lord Robert Cecil mit, daß die Regierung, wenn ſie darum erſucht wird, den Vertretern der Mehrheit und der Minderheit der engliſchen Arbeiter Päſſe geben wird, aber unter der beſtimmten Vorausſetzung, daß die Beſitzer der Päſſe ſich nicht an einer zwiſchenſtaatlichen Zuſammenkunft in Stock— holm beteiligen und ſich auch nicht unmittelbar mit Untertanen feindlicher Länder in Stockholm oder anderswo ins Einvernehmen ſetten. Was ſollen dann die Päſſe? Rußland. „Nach übereinſtimmenden Meldungen aus verſchiedenen Teilen des Reiches wird die all; gemeine Lage immer geſpannter, ein immer heftiger werdendes unbeſtimmtes Angſtgefühl belaſte alle Gemüter. Der Klaſſen⸗ lampf nehme rieſenhafte, ungeordnete, die innere und äußere Politik aufs ſchwerſte bedrohende Formen an, ohne daß! Regierung etwas dagegen lue oder tun könne Auch der Kriegsminiſter Kerenski werde von den Sozialiſten immer heftiger bekämpft, und in Arbeiter- und Soldatenrat ſei gefordert worden, daß ſeine Tätigkeit an der Front unter Kon— trolle geſtellt werde. Das wichtigſte Ereignis iſt wohl, daß der Sozialiſtenführer Tſcheidſe auf Verlangen der Frontabordnungen in den Arbeiter- und Soldatenrat berufen iſt zur Teil— nahme an den Vorbereitungen für einen au nexionsloſen Frieden. — Die Irrfahrt im Glück. 1 Roman von Albert Peterſe n.“) 1. Auf dem Fahrdamm ratterten noch die Clektriſchen. Dann und wann jagte ein ſchwerer Poſtwagen vorbei zum Hauptbahnhof, die Mähnen der ſtarken Gäule wehten, die Hufeiſen ſchlugen ſunkenerzeugend gegen die Pflaſter⸗ ſteine. Ein Auto, eine Mietskutſche—, aber wer das unaufhörliche Räderrollen der endloſen Wagenreihen während des Tages gehört hatte, fühlte ſelbſt in dieſer Hauptverkehrsſtraße die wohltuende Stille des lauen Sommerabends. Auf dem Bürgerſteige ſchob ſich langſam eine Menge Spaziergänger dahin und ſchien die Muſik des großen Kaffees als Promenaden— konzert zu genjeßen. Vor den Lokalen waren künſtliche Laubniſchen gebildet, in denen die un⸗ ermüdlichen Großſtädter nach des Tages Arbeit fun Hitze bei Bier und Eiskaffee plauderten und lachten. Kapaliere und Pſeudokavaliere, Damen und kleine Mädel, behäbige Bürger, die mit Be⸗ hagen ihren kühlen Halben ſchlürſten, Jünglinge, denen die Geſchmackmiſchung von Zigaretten⸗ gualm und Zitronenwaſſer zu behagen ſchien. ſtecke Hütchen mit leiſe zitternden Reiherfedern, gewaltige Panama— echt und imitiert. Kunſt⸗ jünger, welche beileibe nicht zugegeben hätten, daß die Kaffeemuſit erträglich war, aber zum geheimen Arger des Kellners ſchon zwei Stunden bei einer Taſſe Kaffee ſaßen. Mädel, deren Fingerchen den ganzen langen Tag auf die Taſten der Schreibmaſchine getippt hatten, wiegten jetzt leicht die mehr oder weniger hüb— ſchen Lockenköpfchen, lächelten ihren„Herren“ hold zu und blinzelten verſtohlen nach Hüten und Bluſen anderer Cvaſchweſtern oder nach einem Kavalier am Nachbartiſch, der beſonders elegante Lackſtiefel trug und ein Monolel ins Auge geklemmt hatte. An einem der kleinen runden Marmortiſche ſaßen zwei Herren, engliſch gekleidet, mit eng⸗ tiſch geſtutztem Schnurrbart und engliſch kühlen, blaſierten Geſichtern. Erſt wenn man ſie ge⸗ nauer beobachtete, bemerkte man den humoriſti⸗ ſchen Zug, der beiden um die Mundwinkel ſpielte. Und in den Augen blinzelte echt deutſche Behaglichkeit und Fröhlichkeit. Auf den erſten Blick hätte man ſie für Brüder halten können oder gar für Doppelgänger, doch trug der eine im Knopfloch eine rote Roſe, der andere eine gelbe Nelke. Außerdem war der eine brü⸗ netter als der andere. Nachdem ſie eine Weile ſcheinbar gleichmütig die Gäſte des Caſés und die Vorübergehenden betrachtet hatten, in Wirklichkeit aber über dieſen Pſeudokavalier mit den ſchmutzigen Finger⸗ nägeln und jene Dame mit arg fleckigem Koſtümrock ſich beluſtigt hatten, meinte der mit der Roſe: „Weiß der Kuckuck, man wird ſtumpf. Ein 9415 daß man in einigen Tagen auf Urlaub geht. „Na, weiß man denn, was einem in der Sommerfriſche bliht? Nimmt man Wohnung e Unberechlaler Nacbruc wird verlolgl leicht Mäuſe und Wanzen. Geht man in einem ſtillen Privathauſe, foltern einen viel⸗ in ein Maſſenlogis, wohnt über dem Schlafzimmer tod⸗ ſicher eine Familie mit acht Kindern.“ „Ja, ja,“ lachte der erſte wieder,„und ich habe mich überhaupt noch nicht entſchließen können, wohin—. Thüringen, Rhein, Schwarz⸗ wald, Norderney, Weſterland kenne ich, iſt alles jetzt auch von Sommergäſten überflutet. Na, ich möchte mal etwas beſonderes! Aber was?“ „Ja, vierzehn Tage Ihres Urlaubs fallen mit meinem zuſammen. Wollen wir ein Neſt aufſtöbern und uns da zu Königen machen?“ „Zuſammen? Angenehm. Aber ich habe an meinem Proluriſtenkönigtum gerade genug. Nee, in der Fremde reiſe ich inkognito.“ „Schade, in einem kleinen Neſt könnten wir die Herren der Welt markieren. Aber was dann?“ „Überlegen. Ober— Herr Ober!“ „Nein, beim Bier überlegt man ſchlecht. Alſo— Herr Ober, eine Bubdel nicht ganz ſchlechten Rheinwein bitte.“ Und beim perlenden Rebenſaft ſaßen Kurt Ebers— der mit der roten Roſe—, Prokuriſt der Weltfirma Müller, Meier u. Komp., und Heinz Schwarz, Prokuriſt der Wellſirma Mayer, Möller u, Komp., ſaßen und überlegten mit ge⸗ falteten Stirnen. Die Weltfirma Mayer, Möller u. Komp. mußte doch wohl ben intelligenteren Prokurſſten be⸗ ſitzen, denn plötzlich lachte Heinz Schwarz ſo übermütig auf, daß bie gauze engliſche Maske nichts nützte. Ich hab's.“ 401 „Sagte Archimedes oder Pythagoras oder Galilei oder ſo einer auch.“ „Ich hab's wirklich.“ „Bin geſpannt,“ und Kurt Cbers ſchien doch ſoviel Geſchäftsintereſſe zu haben, auf dit Firma Mayer, Möller u. Komp. eiſerſüchtig zu ſein. „Alſo: einer von uns reiſt los—“ N „Los? Was heißt das?“ und Ebers warf einen verſtohlenen Blick auf die Weinflaſche, als wollte er erforſchen: haben wir ſchon zuviel 7. „Los— das heißt: einer reiſt irgend wohin. Er iſt aber verpflichtet, dem anderen an jedem Morgen Punkt neun Uhr einen telegraphiſchen Gruß zu ſenden. Der andere reiſt nach, läßt ſich täglich das Telegramm, das hierher adreſſiert worden iſt, nachſenden und erfährt daraus, wo ſich der erſtere um neun Uhr befunden hat, Dieſe Flucht und Detektivjagd währt vierzehn Tage. Holt der Verfolger den Flüchtling inner⸗ halb dieſer Zeit ein, gewinnt er zwei blaue Lappen, iſt er dazu nicht imſtande, muß er zweihundert Mchen blechen. Beſörderungsmittel ſind nur: Eiſenbahn, Poſtwagen, Poſtdampfer und die eigenen Beine. Ausgeſchloſſen größere Städte. Na, iſt der Gedanke nicht genial?“ Kurt GEbers' Neid auf die Firma Maher, Möller und Komp. war in ſtändigem Wachſen. Aber er war doch ehrlich genug zu geſtehen: „Ja, genial, Aber wer ſoll die Deieklivrolle übernehmen?“ Wir loſen.“ b Has Los traf Kurt Ebers, er ſchnſtt eine rlesgrämliche Miene, daß ſie ausgezeichnet zu em englischen Anzug und Borſteübart paßle durch ga Kriegsereignirſe. 2. Juni. Bei Allemant wird eine franzöſiſche Stellung erſtürmt, 3 Offiziere 178 Mann ge⸗ fangen, g. Juni. bei Loos und Lens abgewieſen. e Maſchinengewehre Minenwerfer erbeutet. f 0 Verſchiedene Angriffe der Engländer und Die Gegner verlieren in Luftkämpfen und durch Abwehrfeuer 10 Flugzeuge.— Rumäniſche Vorſtöße in der Moldau zurückgeſchlagen.— Angriffe der Feinde an der mazedoniſchen Front verluſtreich geſcheitert.— Im San Marco⸗Gelände erleiden die Italiener eine ſchwere Schlappe; ſte verlieren 10 Offiziere unb 500 Mann, die von den Oſterreichern efangengenommen werden. 5 e 9geſliger Artilleriekampf im Wyt⸗ 4. Juni. ſchaete-Begen. Engliſche Vorſtöße bei Hulluch, Lens, Monchy und Cheriſy abgewieſen.— Bei deutſchen Erkundungsvorſtößen am Winterberg(bei Craonne) und nordweſtlich von Braye werden über 250 Franzoſen ge⸗ fangen und 30 Maſchinengewehre erbeutet. Franzöſiſche Angriffe am Poehlberg in der Champagne abgewieſen. 5 1 0 0 die Artillerieſchlacht im Wytſchaete⸗ 5. Juni. Bebaut alles Brachland! Noch immer gehen Nachrichten durch die Preſſe, daß in der Umgebung von Städten größere Landflächen, die ſich ſehr fütr den Anbau von Gemüſe und zur Anlage von Klein⸗ gartenkolonien eignen würden, unbenutzt dallegen. Es entſpricht dem Intereſſe jedes Gartenfreundes, wenn er von ſolchen ihm bekannten Grundſtücken der zuſtändigen Gemeindebehörde oder der Zentral⸗ ſtelle für den Gemüſebau im Kleingarten, Berlin WZ, Behrenſtraße 50/52, unter möglichſt genauer Bezeich⸗ nung der Lage, des Eigentümers und der ungefähren Größe Mitteilung macht, damit die Nutzbarmachung des Landes für die Volksernährung in die Wege geleitet werden kann. Von Nah und fern. Ein Broterſatz iſt aus Abfällen von friſchen und welken Gemüſen ſowie aus Dörrgemüſen hergeſtellt worden und ſoll in einer Ausſtellung gezeigt werden, die der Berliner Hausfrauen⸗ verein demnächſt veranſtaltet. Gemeinſame heſſiſche und preußziſche Sonntagsruhe. Zwiſchen den Nachbarſtädten Mainz und Wiesbaden ſchwebten ſeit Jahren, ſchon zu Friedenszeiten, Unterhandlungen wegen Einführung der vollſtändigen Sonntagsruhe in Weinwucher? Die Weinpreiſe ſind in letzter Zeit ungeheuer in die Höhe gegangen. Iſt doch für Rotwein mitunter das Zwanzig⸗ fache des früheren Preiſes erzielt worden. Hiergegen ſcheinen nunmehr, wie aus Dürkheim berichtet wird, behördliche Schritte unternommen zu werden. Es ſind in letzter Zeit verſchiedene Weinbetriebe, die bei Verſteigerungen beſonders hohe Preiſe erzielt haben, durch die Staats⸗ anwaltſchaft beſchlagnahmt und gegen die Be— ſitzer Klage eingeleitet worden. Es handelt ſich nicht um Weine, die noch nicht aus der Hand des Winzers gekommen ſind, ſondern um ſolche, die durch den Handel in zweite oder dritte Hand übergingen. 40 900 Ziegel geſtohlen. Hinter dem Gymnaſium der oberſchleſiſchen Kreisſtadt Rybnick lagerten ſeit Kriegsbeginn 80 000 zu ſeinem Er— weiterungsbau beſtimmte Ziegel, von iſt. Von den übrigen 40 000 ſind 12 000 ver⸗ kauft und 28 000 nach und nach geſtohlen worden. Ein auffallendes Schweineſterben er⸗ verſchiedenen Ortſchaſten des mittleren Werra— denen gegenwärtig nur rund die Hälfte noch vorhanden ; j 1 aben es d regt lebhafte berechtigte Beunruhigung in den haben N Kreiſen der Landwirte und Schweinezüchter in Stirberg auf Schloß Bufflel in Rumänien er⸗ nannt wurde. Die Petersburger Exploſion. lber die Exploſion im Petersburger Haſen liegen jetzt genauere Nachrichten vor. Welchen Umfang die Kataſtrophe hatte, zeigt der Umſtand, daß ſich vier gewaltſame Exploſionen ereigneten, deren Folge eine ungeheure Feuersbrunſt war, die die Newainſel heimſuchte. Mehrere Munitions⸗ fabriken ſind gänzlich zerſtört, außerdem ſind zahlreiche Privathäuſer dem Erdboden gleich geworden, darunter das Miniſter- und Präſi⸗ dentenpalais auf der Jelagininſel. Die Feuer⸗ wehr war gänzlich hilflos. Vielfach wird ein Racheakt oder Verbrechen angenommen; jedoch ſind auch politiſche Gründe nicht ausge— ſchloſſen. Geräucherte Pilſche. Ihre Bedeutung für die Volksernährung. veränderten hin gebracht. für die Volksernähr ig eingeſchätzt jung aufgegeben Erſt die Ernährungszuſtände daß die! 5 Rauchfi einigermaßen hal endlich Bogen hält an. Vorſtoßende engliſche Ab⸗ beiden Städten. Ne teilungen werden zurückgewieſen, ebenſo nahe der Küſte und zwiſchen La Baſſée⸗-Kanal und der Straße Bapaume— Cambrai. Bei Braye ſcheitern zwei ſtarke franzöſiſche Nacht⸗ angriffe unter ſchweren Verluſten. 12 feindliche Flugzeuge und 1 Feſſelballon bgeſchoſſen. 6. 90 a Iſonzo werden die Italiener durch kraftvollen öſterreichiſchen Angriff aus ihren Stellungen ſüdlich Monfalcone ge⸗ worfen. 171 Offiziere, 6500 Mann bleiben als Gefangene in öſterreichiſcher Hand.— Ein engliſcher Flottenangriff auf Oſtende mißglückt. Die engliſchen Monitore erhalten mehrere Treffer aus deutſchen Küſtenbatterien und müſſen ſich zurückziehen. Ein deutſches Torpedoboot von überlegenen engliſchen Kräften verſenkt.— Fortdauer der Artillerie⸗ ſchlacht im Wytſchaete⸗Bogen. Engliſche An⸗ griffe an der Scarpe und franzöſiſche bei Braye ſcheitern verluſtreich.— Ein deutſches Luftgeſchwader greift erfolgreich militäriſche Anlagen von Sheerneß(Themſemündung) an. In Luftkämpfen längs der Weſtfront büßen unſere Gegner 11 Flugzeuge ein. 7. Juni. In Flandern iſt eine große Schlacht entbrannt. Starke engliſche Teilangriffe bei Hulluch, Loos, Liévin und Roeur ſcheitern. — Franzoͤſiſche Stellungen am Chemin⸗des⸗ Dames in faſt 2 Kilometer Ausdehnung er— ſtürmt, 14 Offiziere, 543 Mann gefangen.— Die Oſterreicher erweitern ihren Sieg bei Jamiano durch Erſtürmung einer Höhe. Ilalieniſche Gegenangriffe brechen unter un⸗ geheuren Verluſten zuſammen. Die Ge⸗ fangenenzahl ſteigt auf 27 000 Mann ſeit dem 12. Mai.. 8. Juni. Fortdauer der Schlacht in Flandern. Angriffe der Engländer ſüdöſtlich von pern abgewieſen. Erfolge der Deutſchen auf dem Südflügel des Schlachtfeldes. Uber Wytſchaete und Meſſines dringen Engländer zunächſt vor, werden aber durch Gegenangriff au Meſſines zurückgeworfen, weiter nördlich durch friſche Reſerven aufgehalten.— In den Vo⸗ geſen und im Sundgau werden franzöſiſche Abteilungen zurückgeworfen. 15 feindliche Flugzeuge an der Weſtfront vernichtet. Volks wirtſchaftliches. Getreidezuſchuſt aus Rumänien. Vertreter zer Mittelmächte halten in Berlin eine Tagung ab iber die Verteilung der von den Rumänen auf hrer Flucht zurückgelaſſenen Vorräte an landwirt- ſchaftlichen Erzeugniſſen aus der vorjährigen Ernte. An den Beſprechungen nehmen von deutſcher Seite Vertreter des Auswärtigen Amts und der Oberſten Heeresleitung teil. Mitglieder des Kriegs-Ernährungs⸗ umts wurden als ſachverſtändige Gutachter gehört. Nach dem„Berl. Lok.⸗Anz.“ erhält Deutſchland aus den rumäniſchen Vorräten einen derartigen Zuſchuß an, Brotgetrelde, daß die Brotverſorgung ſeiner Ve⸗ völkerung in der Höhe der gegenwärtigen Rationie- zung bis zur kommenden Ernte unter allen Um— länden geſichert iſt. Batterien in Weſtflandern iſt jetzt, wie vorauszu— ſehen war, von ſchärſſten Infanterieangriffen ab— gelöſt worden. liſchen Front in höchſtem Grade ſchmerzhaft. hier aus konnten die deutſchen Batterien die liſchen Etappenorte, die Ypern und den engliſchen Dis Sch ee 0 a V, e 0 e eee eee ee X. D.. A 5 o 7 V„Neger I 8. I. e D y 7 eu 5 A, r Das tagelange Wirkungsſchießen der engliſchen Der Wytſchaete-Bogen iſt der aug Von eng⸗ Ppernbogen mit Material verſorgen, unter empfind⸗ liches Feuer nehmen. Nach den vergeblichen Kämpfen erzielt werden, weil jede Stadt durch eine eigene Beſtimmung befürchtete, die Käufer ſchließlich von ſich ab in die Nachbarſchaft zu leiten und e dadurch geſchädigt zu werden. Was im Frieden nicht zuſtande kam, hat jetzt der Krieg geſchaffen.] aufgeklärt werden konnten, Die früher nicht mögliche Übereinſtimmung iſt noch unbeſtimmt. s ö herbeigeführt worden, beide Gemeinden haben[K.“ meiſtens fette Schweine bis 4 2 7 1 Es konnte aber keine Einigung gebiets, insbeſondere in Philippstal, Heringen, 1 cht in Uleltflandern. 5 11 55 2 5 . 0 Bel, 9. N Ye ,,, *. He N 7 2 2 ö e ee e e ee * e NA 25 e AN 0 S 1 50 a 5 N 22 9 ee. N e, ef, N 7 Y. 35 2 8 15 O eee, ee, e, ö N e. Ne 71 ale Ce ee, 10 f, 0 lige, h g „ A *,. N. 1 cb, 7— guhol ne ne. ü der * Heeresleitung auf die flandriſche Front. haben jetzt erſt begonnen, und wenn 7, 1 ö. 9 r, Se A,. . 1 Y n p, V 8 N 5„ S,: ambedae V G,. Ae. Chemin-des⸗ die eng Die Kämpfe nun auch der Franzoſen und Engländer Dames und an der Scarpe be engliſche Generalfeldmarſchall zu einem ſtarken Schlage 5 ö b ausholt, ſo wird ſeinen Sturmkolonnen auch hier wie einerzeit am Anerebach und an der Scarpe eine blutige Abfuhr zuteil werden. 0 In Orte ſind nicht weniger als chweine plötzlich verendet. Ob dies oder andere Umſtände, zurückzuführen iſt, iſt ſind ne„Hann. N Pfund Seuche die ich dom 1) bent 901 zu 200 einen gemeinſamen Entwurf aufgeſetzt, der in-⸗und darüber betroffen worden. zwiſchen auch von der heſſiſchen Regierung ge⸗ nehmigt iſt. Die Sonntagsruhe dürfte nun noch im Juni in Kraft treten. Ein angefochtenes Teſtament. Ein Sonderling, der Privatmann Hermann Knorr in Plauen j. V. hinterließ im Jahre 1913 ſein ganzes Erbe, das auf etwa 1 Million Mark geſchätzt wurde, dem Kaiſer. Die Frau Knorrs focht dies Teſtament an, und jetzt iſt ihr der geſetzliche Pflichtteil zugeſprochen worden. Zwei Knaben verunglückt. In Daſſow bei Kolberg bauten zwei 13 jährige Knaben, von denen der eine aus Weſtfalen ſtammt, einen Unterſtand, den ſie dann bezogen. Kinder unter ſich, die den Erſtickungstod er— litten. Plötzlich ſtürzte die Decke ein und begrub die beiden verwaltung in 1 Die Streikbewegung Wie aus Paris gemeldet die Streikbewegung in Frankreich immer größeren Umfang an. So ſind die Maler und S arbeiter von Rouen und Coteau getreten. Auch Arbeiterinnen Kriegsarſenals von Rennes haben die ö niedergelegt, ebenſo die Warenhausangeſtellten in Frankreich. wird, nimmt die des großen Arbeit dio in Grenoble und die Arbeiter der Schuhfabriken von Avignon. Deutſche Bienenzucht in Rumänien. Welche Förderung die Heeresverwaltung der Bienenzucht angedeihen läßt, geht daraus her— vor, daß Lehrer Seipel in Heſſiſch-Lichtenau, ein Imker von gutem Ruſe, von der Militär— Rumänien zum Verwalter des 800 Völker ſtarken Bienenſtandes des Fürſten Kleinſtädten in den Streik jarten ſich für d 0 j einſte Flunder Räucher⸗ der önnte unſe köoernäh⸗ bereichert und erleichtert Nite werden kleine Süßwaſſerfiſche lundern und eren Exem-⸗ jedem Fall hsſertiges und lich billiges e beſtehenden ßlich in den nicht erſt einen Räuchern durch— ermann weiß, ſtabe er Hering al atz dient, und es ratſam ſein, mit Räucher— e zu betreiben, jeſchah. So der Rauchfiſch noch kommt, daß er in s Innenlandes ſo man darauf Kleinſtadt würde Verſorgung fiſchen in viel grof als dies bis zum Krieg iſt es z. B. zu tadeln, immer nicht in jedes Haus und Dörfern gut wie unbekannt blieb. enn dringen würde, daß es i jeder Deutſchlands einen Rauchfiſchladen gibt, man nicht lange auf Käufer zu warten brauchen und die ganze Ernährungsfrage außerordentlich günſtig beeinfluſſen lönnen. Dann werden auch nicht mehr wie früher eßbare Fiſche als Schweinefutter verwendet werden, z. B. Weiß— Verſenden in friſchem Zuſtand fiſche, weil ſie das nicht aushalten. Der Plan verſchiedener Großſtädte, eigene Räuchereien zu bauen, iſt in dieſem Sinne ſehr begrüßenswert, doch ſollten die ichereien ſtets und ren erſt in am die W ü fer n Zuſtand von dort nach den Städten A Geri Elberfeld. Wes berſuchten Betruges zum il unſerer H der Her- verurteilte Wilhelm eun Staats- ulichkeit während der Dauer hloſſen. Strafkamme Lederer-Aktienbräu, 1200 Zentner? Nürnberg. D r des hieſigen 1 bots burger M I ſt raf Ge Dann aber dachte er: na, warte, ich werde die Firma Mllller, Meier u. Komp. doch zu Ehren bringen. ö Nur wagte er leiſe einzuwenden:„Aber wir machen Poſt und Eiſenbahn ja reich.“ „Vielleicht gibt's dann ja Porto⸗ Frachtermäßigungen,“ meinte der lachend. und andere ** * Am nächſten Tage ſaß Heinz Schwarz brütend über einem alten Schulatlas. f „Deutſchland hat ſechsundzwanzig Staaten, und in Preußen gibt's zwölf Provinzen, Welche Gegend ſoll man nun glücklich machen? Wo es die meiſten Eiſenbahnen gibt? Danle, da iſt auch der dichteſte Kohlenſtaub. Nach Süden? Nach Norden? Dänemarke Nicht übel, aber nee, ich Hleibe in Deutſchland. Wie wär's ſüdlich der Köfſigsau? Menſch, da iſt ja kaum eine Stadt auf der Karte. Kiel— gegen Wettvorſchrift; größerer Ort. Aber doch— Schleswig⸗Holſtein meerumſchlungen, umſchlinge mich! Ich will nicht deine Buchenwälder um⸗ hauen, nicht deine üppigen Kornfelder zer⸗ ſtampfen. Deine ſchweren Rinder nicht eſſen und deine Meere nicht austrinken. Behüte nur meine Tage und bewache meine Nächte, auf daß die Firma Müller, Meier u. Komp. nicht trium⸗ phieren kann.—— i Auch Kurt Ebers ſaß in dieſen Tagen über ſeinem beinahe auseinanderfallenden Schul⸗ allas Indianer und Dollarprinzeſſinnen. Der Nord⸗ deutſche Lloyd befördert zahlfähige Sterbliche durchs Mittelmeer, durch den Suezkanal nach China und Japan. Sogar nach Auſtralien gibt's Dampferverbindungen. Und dann— waja, Kaidolowo, Nertſchinsk, Sretensk, Nikols— koje, Charbarowsk... Weltfirma Müller, Meier u. Komp. N Nachdem ihn aber eine Zigarette ein wenig beruhigt hatte, dachte er hoffnungsbang: na, aus Deutſchland wird er doch nicht rausfahren. Aber— Pommerland, Weſtſalenland, wo am Rhein die Rebe blüht, wo am Belt die Möwe zieht 5 Rhein, Thüringen, Nach Berlin darf er nicht. N a Hat er nicht ſo viel von der Oſtmarkfrage ge— rebet? fahren. Schwarzwald kennt er. Ach, du liebe Zeit! Wierzchuein, Witoslaw, Laskowitz! Und zum erſtenmal— und letztenmal— in ſeinem Leben bedauerte Kurt Ebers, daß er neben Engliſch, lernt hatte. 5 4 0 Mit Spannung und ſehr gemiſchten Gefühlen ſah er dem erſten Telegramm entgegen., Und das kam— aus Albersdorf in Hol⸗ fene wieder mußte Kurt Ebers Karte und Kursbuch ſtudieren, denn der Name Albersdorf war ihm genau ſo unbekannt wie Wierzchuein, Die Erde iſt groß, die Hamburg— Amerika⸗ Linie ſchickt ihre Dampfer nach dem Lande der Witoslaw und Laskowitz. die ſibiriſche Eiſenbahn— Krasnofarsk, Myſſo⸗ Ganz ſchwül wurde dem Bevollmächtigten der Natürlich, nach der Polackei wird er ehren weſtedt F.. a Er wollte ſich gerade erheben, um einen Franzöſiſch und Spaniſch nicht auch Polniſch ge- f ö 2 Dann aber nahm er den ſchon gepackte Handkoſſer und rannte wie beſeſſen zum nächſten Auto, das ihn ſchleunigſt zum ſollte. Und doch fuhr der Zug erſt in zwei Stunden.„ Am frühen Nachmittag war Heinz Schwarz im waldumkränzten Albersdorf angekommen. Er mietete für eine Nacht ein Zimmer im Gaſthaus Dithmarſcher Hof,“ ſpeiſte unter der großen 185 Linde vor der Wirtſchaft und ſaß dann noch ein zu und einer 70 Stündchen bei einem Glas Vier Zigarre. Es war ein goldiger Sommertag. In den Gärten prangten die Roſen. Schwalben ſegellen zwitſchernd dahin. 1 Aber— ich hab's. Und haſtig ſchlug er wieder den Atlas auf. Ju Heinz war ſo recht wohlige Urlaubſtim— mung. C lächelte. Morgen früh neun Uhr würde er das Telegramm aufliefern und dann nach Hohen⸗ Spaziergang durch den herrlichen Wald zu machen, als plötzlich eine ſchlanke, ſchneeweiß gekleidete Frauengeſtnlt um die Straßenecke bog und auf den„Dithmarſcher Hof“ zuſchritt. „Donnerwetter, gibt's ſo etwas in dieſem Neſt?“ murmelte er angenehm überraſcht. Jetzt, als ſie näher kam, erkannte er ein liebliches Antlitz, das von einer Fülle brauner Locken umrahmt wurde. Und dann ſtreifte ihn ein Blick aus ſo reizenden goldigbraunen Augen, daß ſein Junggeſellenherz heftiger zu ſchlagen begann. 0 5 „Eigentlich kam er erſt wieder zu ſich, als die N en] Geſtalt ſchon im Hauſe verſchwunden Bahnhof bringen Er dachte au ſeinen„Verfolger“ und Er war. wartete und hoffte, ſie mi wieder heraus⸗ kommen. Nachdem er aber halbe Stunde blich geharrt, ſchritt er langſam durch die ſtraße dem Gehölze zu. 5 deren gewaltigen flüſterten und hellgrünes Unter⸗ Libellen ſchwebtes, r Waldesſänger, da⸗ von Wildtauben. Ein Sonſt tiefe Stille ringsum. An eine inen Waldſee ließ Heinz ſich auf einer grobgezimmerten Bank nieder. Im Waſſerſpiegel ſah man einen Fetzen dunkel⸗ blauen Himmels und das Grün der Buchen⸗ kronen. Ein bunter Falter flatterte tändelnd dahin und jetzte ſich ſchließlich auf einen leiſe zitternden Farnenfächer. 5 1 Heinz Schwarz aber überließ ſeinem Träumen. Vergeſſen waren die Großſtadt, Ge⸗ ſchäft, Kurt Ebers, die Wette. Er ſah eine weißgekleidete ſchlanke Geſtalt vor ſich, der Sonnenſchein koſte das ſeidene Fädengewirr ihres vollen braunen Haares, und ein Paar warme Frauenaugen blickten ihn zärtlich an. Cr riß ſich aus ſeinem Träumen. f „Das fehlte noch, ſich am erſten Urlaubstag wie ein Sekundaner zu verlieben,“ und er ſtampfte ſo ärgerlich mit dem Fuß auf den Boden, daß ein ſchwarzglänzender Käfer beinahe verurteik worden wäre, die ſchöne Sommerwell zu verlaſſen. Irc 1 ine Elle uind 9 ie immige Ted der ſich Gortſetzung folgt.)