. ie Geſchüfts⸗ Anzeiger Bekanntmachung. Betr.: Fleiſchverſorgung. Für die laufende Woche ſtehen jeder verſorgungsberechtigten Perſon über 6 Jahren 250 und jeder unter 6 Jahren 125 Gramm Fleiſch zur Verfügung. a Die Zuſatzmarken haben ihre volle„Gültigkeit. Viernheim, den 28. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Vieruheim. Lam berth. Bekanntmachung. bis 40(Kart. ⸗Bezugsſch.)[ Betr.: Sicherung der Kartoffelernte. 9 81* 70 Von zwei Landwirten wurde, uns die Mitteilung ge⸗ 5„ 10 167121 160 macht, daß fie auf ihren mit Kartoffeln eingebauten Grund— 10 11 161 200 ſtücken die Wahrnehmung gemacht hätten, daß von unbe— 11 12 201 340 ruſenen Perſonen, offenbar von nichtsnutzigen, von ihren N 9 5 280 350 Eltern dazu angehaltenen Kindern eine größere Anzahl von Bekanntmachung 321 3460 Kartoffelſtöcken ausgerlſſen worden ſei, obwohl die daran ee 5 e befindlichen Knollen noch gänzlich unrelf und zum menſchlichen Am 7. 6. 17. iſt eine Ber ö n„Illuſtriertes Sonntagsblatt“, illuſtriertes Benuſſe eignet ſele gegen eine f Im 7. 6. 17. iſt eine Bekanntmachung betre Unterhaltun a kraft“ N 1. Genuſſe ungeeignet ſeien. Gegen eine 0 ö hung bete Unterhaltungsblatt„Deutſche Kraft“, Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungeinſerate Ausnahme⸗Tarlf. Bei Klage⸗Erhebung, zwangsweiſer Bei 361 400 401 440 ö f ſolche hundsgemeine e. 6 1 b Handlungsweiſe muß mit aller Schärfe Stellung genom— end„Beſchlagnahme und Beſtandserhebung bo! Wandkalender und Fahrplan. F i Stab-, Form- und Moniereiſen“ erlaſſen worden. 1 edaktion, Druck und Verlag: J. Martin, Viernheim, Rathausſtraße treibung uſw. wird Rabatt hinfällig. ö — men und zu deren Verhütung Alles aufgeboten werden, um Der Wortlaut der Bekanntmach iſt i f 5 Der B i bder hung iſt in den 2 5 8... de Amtsblättern veröffentlicht worden. W. 74 Samstag, den 30. Juni 1917 „PPP—TT0TPTC00T0T00TTTTT————. 5 5 Der Reichstag wird am 5. Juli wieder zuſammen⸗ hielten und die Iuzaſſen na u, was ſie an Levens— die Kartoffelpflanzer vor Schaden zu bewahren. Die Feld— Stellv. Generalkommando 18. Armeekorpz! Sonntagsgedanken N 8 5 zer Kartoffeln bei ſchützen der Hilfs- und Beiſchützen, ſowie die Geſamteinwohnerſchaft werden hiermit öffentlich aufgefordert, treten. Zunächſt wird er über eine neue Kriegskredi Hor— it mitführten be burden. Wer 5 f i führte 1 0 i Bekauntmachung. Am 27. 6. 17 iſt eine Bekanntmachung ge treffend„Beſtandserhebung von Holzſpänen alle Art“ erlaſſen worden. f Der Wortlaut der Bekanntmachung iſt in dal Amtsblättern u. durch Anſchlag veröffentlicht worden Stellb. Generalkommando 18. Armeeforpz, — licher Teil Bekanntmachung. a Betr.: Verſorgung der Zivilbevölkerung mit Speiſekartoffeln. Für die Zeit vom 1. bis 14. Juli 1917 wird auſtelle der nicht mehr zu beſchaffenden Speiſekartoffeln für die Kartoffelverſorgungs— berechtigten für den Kopf zwei Pfund Weizeumehl ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt im Wachtlokal des Rathauſes und zwar am Freitag, den 29. ds. Mts. vorm. von 6 bis 7 Uhr für Nr. 7 8 „ 0 4 10 Organ für Jedermann Amtsblatt der Großh. Bürgermeisterei Vieruheim Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. — Erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag u. Samstag — g Bezugspreis: 40 Pfg. pro Monat frei ins Haus gebracht Gratis-Beilagen: Vereins ⸗ Anzeiger Anzeigenpreis: Die Iſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg., auswärtige Juſerate 25 Pfg., die Reklame-Petitzeile 40 Pfg. Bei öfteren Wiederholungen und größeren Aufträgen eutſprechender Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. 1 I 77 1 1 77 7 7 7 11 nachm.„ 17 1 7 I 7 Sams ta vorm,„ 5* D SD S r 480 520 560 561 600 11 601„ 640 1 l„ 641 bis zum Schluß. 0 Dieſe Reihenfolge iſt unbedingt einzuhalten. Der Preis für das Pfund Weizenmehl ſtellt ſich auf 30 Pfg. und wird gebeken das 1 441 ö 481 521 55 DS 0 O 2 57 ihr Augenmerk auf dem Felde dieſem teuflichen Geſindel ganz beſonders zu ſchenken und gegebenenfalls die dabei Betroffenen uns zur Vornahme der in Ausſicht geſtellten Be— Geld abgezählt bereit zu halten.. Der letzte Kartoffelbezugsſchein iſt hierbel vorzulegen. Viernheim, den 27. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. i Lamberth. Bekanntmachung. 5 Betr.: Die Anmeldung der mit Tabak bepflanzten Grundſtücke. handlung, anläßlich der beobachteten toffelſetzen zuzuführen. Diebſtähle beim Kar— Viernheim, den 26. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Am 25. 6. 17. iſt eine Bekanntmachung he arfo Möoſchi 110* 185 225 5 treffend„Beſchlagnahme von Kautſchul(Gummi Frauendienſt. Streng mit dir ſelbſt, in Gottes Kraft vertraun, die Pflicht erfüllen ohne umzuſchaun, gewiſſenhaft verwalten kleinſtes Pfand, das iſt der Frauen Die nſt fürs Vaterland. ** Eine rechte Mutter ſein, das iſt ein ſchwer ö» Mose 97 24 Fa 8 5 0 lage Beſchluß zu faſſen und dann einen Ge über kriegsbeſchädigte Gefangene zu erledigen haben. fach wird an die Möglichkeit geglaubt, daß die kommende Tagung, die nur wenige Tage in Anſpruch nehmen wird, ſtürmiſch werde. Daran iſt ſoviel richtig etwa ſtürmiſch werde. Daran iſt ſoviel richtig, daß etwas in ber Luft liegt, an das vor einem Vierteljahr Unein— geweihte nicht gedacht hätten. Es handelt ſich um nicht einpfalz, Saargebiet uſw. en Bestand abgeben. Namen und Kartoffelquantum wurden von den mteu notiert und ſo ca. 120 Zentner zuſam⸗ A himpfen half nichts, doch hieß es e! nen für das Kirſchen⸗ Pfalz bedanken ſollen. reiſte, mußte Wohnort, minalbeg Olbte sfuhrverbot ana 3 1.* 1 8 Baden 28 Juni. Ein Hochſtapler⸗ der Strafkammer in Baden-Baden ſpiel— 5 7 eee e 7 An die Bewohner des Kreiſes Heppenheim! Billardbande“ erlaſſen worden Veranlaßt durch die Kriegsverhältniſſe, den großen Be— ö NN 10 0 0 1 5 aß en, e Manelle Bone Der Wortlaut der Be f 1 darf der Kriegsinduſtrie, Förderungsrückgang und veränderte Amtsblättern 0 1 dcn de 6 iin den Transportverhältniſſe ſtockt ſchon ſeit längere Zeit die Koh- attern u. durch Auſchlag veröſfentlcht worden, enzufuhr S8 iß damit gerechnet werden daß die An—— 0 5 0 ö 0* 6 1 lenzufuhr. Es muß damit gerechnet werden, daß die An Stellv. Generalkummando 18. Armeekorps, Lolale Nachrichten. ſprüche der Kriegsinduſtrie immer noch wachſen, die Zufuhr— N verhältniſſe ſich jedoch auch fernerhin nicht weſentlich beſſern i. 1 Kriegsauszeichnung Unteroffizier Ludwig See— werden. 1 1%. 17 Mi, e 5 8 f 5 f D e linger, Sohn von Herrn Eiſenbahn-Unteraſſiſtent Seelinger Wir wenden uns da 0 er an die Bewohner Freiwillige Feuerwel 1 UN. 5 31 Nan. Redet i aber 111 8 101 Ta fen ee 9 des Kreiſes mit der dringenden Auffor- e 5 8 f ö Vikl II I der bereits Inhaber der Heſſ. Tapferkeits-Medaille und des e e ö„ e 0 dr! 1 5 ö n e N 15 Nächſten S ee Eiſernen Kreuzes 2. Kl. iſt, wurde als weitere Anerkennung dee e, ee een e„» JFonntag, den 1. Juli fue das„Kriegerehrenzeichen in Eiſen“, das anläßlich des 25jäh— Es iſt nö geworden, den Ko herkauf den Bedürf— 92»meinſame 5 5„ 05 e, e eee Es iſt nötig geworden, den Kohlenverkauf den Bedürf gemeinſame herzogs geſtiftet wurde, verliehen. Dem Tapferen, der bald 3 Jahre an der Front ſteht und bereits auch ſchon einmal[ niſſen entſprechend durch eine Verbrauchsordnung zu regeln.. e U 0 ; 775 0 e 1 7 ö N W— 2 2 1„naftZunſſtißo Tyr N. 1 U Ing verwundet geweſen iſt, zu ſeiner ehrenvollen Auszeichnung] aftsminiſter Frhr. v. Kleininduſtrie, gewerbliche Betriebe, deren Erhaltung unbe— dingt erforderlich iſt, müſſen geſchützt werden. Der geſamte 75 i e 2 wundet geweſen 0 Nohlenirkehr wuß Ka 19 ter den einſchränkenden Be. e e 15 15 Pf 1 chtmanmmnſchaft unſere herzlichſte Gratulation! ſtimmungen der neuen Verbrauchsregelung erfolgen. 2. Unbedingtes Erſcheinen erbittet Wir haben zu der Bevölkerung das Vertrauen, daß alle Signal 21 n Das Fragen der Behörden zum Zwecke der Kohlenregelung wahr— e heitsgemäß beantwortet werden. Sollte es ſich herausſtellen, daß die beſonderen, nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen abzugebenden Erklärungen der cher in dem einen oder anderen Falle nicht der Wahrheit entſprechen, ſo muß ohne jede Rückſichtnahme die weitere Kohlenlieferung ſür die Zn— Lamberth. kunft unterbleiben Auch kann zu einer Beſchlagnahme der ———— Vorräte geſchrilten werden. Bekanntmachung Die Kohlen ſind nach wie bor von den einzelnen Ver Betr.: Den Verkehr mit Oelfrüchten und daraus gewonnenen brauchern bei ihren ſeitherigen Kohlenhändlern unter Beach Produkten. tung der neuen Porſchriften zu beſtellen. Etwaige Beſchwer Wer Oelfrüchte(Raps, gi den ſind bei der Kohlenausgleichſtelle Heppenheim, Kreisamts— dervierteljahres in Gewahrſam hat, hat dieſe nach gebäude. Zimmer Nr. 19 vorzubringen. Die Bevölkerung Bekanntmachung über den Verkehr mit Oelfrüchten und daraus weiß, daß die Kohlenbeſtände ſelt. gewonnenen Produkten, bei Beginn eines jeden Kalendervier-[ Bevölkerung in den feindlichen Ländern bedrücken. E teljahres getrennt nach Arten und Eigentümer anzuzeigen. Die Anzeige iſt bis zum 9. Tage eines Kalendervierteljahres, jetzt bis zum 5. Juli 1917 bei der Großh. Bürgermeiſterei des Aufbewahrungsorts zu erſtatten. Wir machen ausdrücklich auf die S aufmerkſam, wonach mit Gefängnis bis zu ö de mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark beſtraft wird, wer die Anzeige nicht innerhalb der geſetzten Friſt(J. bis 5. Juli) erſtattet oder wer wiſſentlich unvollſtändige oder unrichtige ue dhe den 25. Juni 1917. 8 3 Den vorſtehenden Aufruf der Kohlenkommiſſton für den Großh. Kreisamt Heppenheim. 8 Kreis Heppenheim bringen wir hiermit zur Kenntnis unſerer ö v. Hahn. O rtseinwohner und empfehlen genaue Beachtung. Wir er warten, daß ſowohl die Kohlenhändler als auch die Verbrau cher nach Kräften zur Durchführung der Verbrauchsregelung beitragen. Viernheim, den 26. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Die Tabakpflanzer ſind verpflichtet, ihre mit Cabal bepflauzten Grundſtücke unter Wee 36 waneſpee echte Kc l Formulare in der Zeit vom 1. bis einſe ß lich 15. u de 8 vormittags von 8—12 Uhr bei Großh. Steuer⸗ amt Viernheim unter genauer Angabe der Lage und Größe zur Au— meldung zu bringen. Diejenigen we lche die Anmeldung bis über den 15. Juli hinaus oder überhaupt unterlaſſen, werden zur Anzeige gebracht, Viernheim, den 27. Juni 19 7..„ Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. 5 Betr.: Gemüſeverſorgung; hier Ausſtellung von Verſand— ſcheinen. 3. N Nach Verordnung Gr. Miniſteriums des Innern über Gemüſeverſorgung vom 18. April 1917 unterliegen alle Ver⸗ ſendungen von Gemüſe aus einem Ort zum anderen, ſoweit ſie über 10 Kg. gehen, dem Verſandſcheinzwang. Dem Gärtnereibeſitzer Wilhelm Eiſele wurde das Amt als Vertrauensmann übertragen und iſt dieſer von der Lan⸗ desgemüſeſtelle ermächtigt die notwendigen Verſandſcheine auszuſtellen. N 5 Etwaige Anträge ſind an dieſen zu richten. Auf die harten Strafen die im Zuwiderhandlungsfalle eintreten müſſen, machen wir beſonders aufmerkſam. Viernheim, den 27. Juni 19175. N Großh. Bürgermeiſterei Vieruheim. mehr und nicht weniger als einen Vorſtoß gegcen f Reichskan zler und zwar von der Seite, die bisher ſeine Politik ſtützte. Im„Berl. Tagebl.“ veröff der frühere Staatsſekretär D Ding, iſt wohl die höchſte Aufgabe im Menſchenleben wurde etztel Lage vo! Utlichte 0 ve ernburg einen Artikel, in le. Auf der Anklagebank erſchien der Hochſtapler Mo— dem er die Notwendigkeit eines Perſonenwechſels) der init ſei sch iü Fan . RNolwendigkeit eines Perſonenpechſels im chön vor einigen Jah⸗ 51008 org 10 hy- 11010„ Oos thun 117 1 7 N 775 1 5 e ee behauptete, da Herr ethmann 1 1 11 mer länger afe verurteilten Bru⸗ eg nicht mehr das Ausland e. Nat der Louis in Baden Waden die Bekauuntſchaft einer 7 7 8 e eee. N W e— N den die Bekauntſchaft einer ſehr gleichzeitig ſchrieb die ſozialdemokratiſche„Leipziger 935, reice J j i verlobt hatte zeitung„ daß der Reichskanzler von ſeinem Poſten ab dame Erpreſſungen cketen müſſe.„Sollten dieſe Meinungen bei der hunderttauſende belie— Zuſammenkuuft des Reichstags von der Linken hren Gefängnis und druck gebracht werden, ſo würden allerdings bewe Geldſtra 1 zungen zu erwarten ſein. Offenburg, bird ſein neues von B 9. 1„1 N42 Vertrauen des ihr hächſten Bürgermeiſter Huegel m 8 germeiſter der Stadt vorausſichtlich aufangs Auguſt übernehmen. 8 urch ſeinen Rücktritt hier erledigte Bürgermeiſter— Often oll während des eas nicht beſetzt werden. Karlsruhe, 26. Juni ie Stabtverwaltung in Scheffel⸗ bittel dafür vorgeſehen worden. Außer dem ein Scheffelmuſeum Familie v. Scheffel den beiſteuert und das die — An die Landwirte! Der preuß. Landwirt ſche Schorlemer richtet laß an die Laudpwirtſchaftskammern, die Landwirte ſoll ten das Letzte aufbieteu, um die in de ſlädten lebenden Der er Dan Tun Hon, 4 4 N 164 ef ſſigne Dotſche 51 f. N 1 1 Juli. Der Juli ſteht vor der Tür, der 40 Millionen Deutſche bis zur neuen Ernte zu e. 1 1 Höhepunkt des Jahres. einen Er— 0 verſorgen Komm ank 0 Zwar ſinkt die Sonne, die am Zeder Landwirt ſolle geduldig die unabwendbaren Ein— ung eines 21. Juni ihren höchſten Stand erreicht hate, Wirtſchaft agen, wenn ſie zont wieder abwärts, um ſich dem Aequator zelnen hart erſcheinen mögen, und nur das ziel im und zu Ende des Monats wird der lichte Tag, der hohalten: Sieg im ietzigen Wirtſchaftskampf! zu einer Länge von 16 Stunden 11 Minuten ange— Fer Pranger für die Kriegswucherer! Das nachſen war, ſchon wieder um eine Stunde gekürzt ſein, rſtizminiſterium hat Staat erfolg doch am 31. Juli der Aufgang der Sonne um zie Nebeuſtrafe der Veröffentlichung Urteils karlsruhe ſel Uhr 55 Minuten und ihr Untergang um 9 Uhr 01[e. Vergehen gegen übermäßige Preisſteigerung in allen Mannheim, 2 a Minuten; aber doch entwickeln ſich unter ihrem Ein— Jllen in Antrag zu bringen, in denen ſie wegen der[ Wülkde, Schnaken 1 Feuſtet e die würmſten Tage des Jahres. Die Meteorologen Geme r 9 Tal ober wegen 0 Fenſit haben auf Grund von Beobachtungen mit genauen Zahlen vom bekundeten Geſinnung preiswert zu verkaufen. berlen das größte Tagesmittel für unſere Gegend auf heres in der Expd. d. Blatt die Zeit vom 15. bis 19. Juli berechnet; nach der Volks—— T F eee nneinung ſollen die ſogenannten Hundstage, die am 24. Ton-Einmachstände. 8 in allen Größen bei Lin ſonnenſcheinreicher, warmer bzw. heißer Juli iſt 0 Jakob Beyer 10 damit des Landmanns Mühen mit Erfolg ge- an — bFönt werden. Was Mai und Juni hervorgebracht ha—„ 355 ben, muß auswachſen und ausreifen. Ein altes Volks- n Fottesdienſt⸗Ordun nal e ae re a g nge Go 11 d en 5 3 1 U l 1 l be September Ager en. 0 nalfgemelnen ig Heißer Juli ver— von einem trocke— Werktagen nen Juli: Die& noch keinen Bauer Lande geſchienen. Wohl ſchäßt man einen er— iden Regen für das Reiſen des Korns ſehr hoch, eine g gefürchtet: Juli— raubt den Ernteſegen. Als Regentage ſind ins; rs die ſogenannten Frauentage gefürchtet. Wenn am 2. Juli bei Regen übers Gebirge geht, ſo ſie nach 40 Tagen bei naſſem Wetler wieder zu— ick. In vielen Gegenden nennt man St. Margarete Welterfrau, und von ihrem G denktage(13. Juli) ehauptet man: Wird Margarete zum Geburtstag naß, lt ſie vier Wochen das Regenſaß. Endlich will man m 22. Juli wiſſen: Maria Magdalene weint um ih— eln Herrn, drum regnet es an dieſem Tage gern. Für 1 ſt di 0 ben Landmann bringen der Juli und der Auguſt Jugendwehr Heute Abend 9 Uhr ehr turnen in der Schillerſchule. Samstag Abend Uebung mit Heddesheim. Es werden neue Mitglieder angenommen. Ein kleines Wohnhaus zu mieten geſucht. Von wem, zu erfahren in der Expedition d. Blattes. * E. N N 4 Hopfen Wohlauf Säure- Abfüllung, empftehl in Flaſchen Joh. Andr. Adler z. alten Pfalz am Hori— griffe in ſeine ertr allch dem zu nähern, den anwaltſchaften empfol des wird. 0 Wie geſtern bekannt sfalz nicht mehr nach eingeführte! Kirſchenſendungen, die Nannheimer Markt beſtimmt waren, wurden Rheinbr Mannheim, 26. Juni. Das Kätchen Günther —— dürfen Kirſch komplette der Täter int. üücke zurückgewieſen N 23jährige Dienſt— zus Frieſeuheim ſtürzte beim ock in den Hof und erlag den mädchen 9 2 42 1* N 150 ö ihren Anfang nehmen, die größte Wärme bringen. Aus der Umgebung. ee 9 575 3 N ſchwere Rübſen) bei Beginn eines Kalen 9 2 der en Verletzungen. Nan: N Juni.) Pforzheim, 26 in ſeiner geſir gen Sitzung der Ech hung des Samstag iſt das Schar kredits von 18 Millionen guf 26% meſtliche Karlfriedrichſtraße 13 eingeſchl Zur Sprache kamen zmittelfra- auf gen: geklagt wurde u. a. über die Mängel bei der Waren verteilung, und über die Verteilung von Kirſchen, die Teil verfault ſeien.— Von den über 360050 8 lenden Vollsſchulanalten Mannheims ſind z. 10 Prozent auf dem Lande, teils bei Ve ba bken teil Prieſterweihe in St. Pete W befinden ſich u. a. auf Koſten der Stadt 0 feſſor in Langenau bei Bern hat 30 Mittelſchüler pon!„ Seminarrege hier aufgenommen. () Mannheim, 28 wurde zwiſchen Käfertal Adelsheim iſt der Maunheim, Juni. Eine ſonderg leiſtete ſich der Zahnarzt Iſidor Okuns ki Landau. Er hatte für Zahnbehandlung des Töchterchens eines im Felde ſtehenden Schriftſezers eine Rechnun über 50 Mk. ausgeſtellt. Der Mutter des Kindes er— ſchien der Betrag etwas zu hoch und ſie ſchickte das 5 Kind zu dem Zahnarzt und ließ fragen, ob er ſich Törrach, arbeitsreichſten Wochen des Jahres. Mit Recht ſagt daher, nicht geirrt habe. Statt einen Ankwort 0 erſatzwahl im ir Landmann: Wer in der Heuet nicht gabelt, in arzt dem Mäd ſämtliche fünf Füllun 5 zer Ernte nicht zabelt, im Herbſt nicht früh aufſteht, angefordert hatte, wieder N nn jehen, wie es ihm im Winter geht. heftige JZahnſchmerzen — Einheitsſtiefel. Von den 300 bis 400 Schuh- urteilte Okuuski zu warenfabriken in Deutſchland verarbeiten infolge der Le—() Maunheim, 28. Juni. In Ludwigshafen wollte etngppheit nur noch 30 bis 40 wirkliches Leder, wäh eine junge Fahrikarbeiterin auf einen in Fahrt befind kam dabei zu Fall ſchon N. 1 längerer Zeit die in An⸗ laß, übertriebene Befürchtungen für unſere Verhältniſſe aus— In der Nacht zum Goldwarenhandlung gen worden. Dar— ſehr wertvolle Maunheim, 29 Die Bevölkerung darf zu der Zeit der Kohlenverſorgung hat, Vertrauen haben, Abwehr eines Notſtandes ge— beſteht keineswegs. ſchon längere gewidmet was zur zuſprechen, Verwaltung, eine beſondere Arbei daß alles geſchieht, boten iſt. Heppenheim, den 20. Juni 1917. Die Kohlenkommiſſion für den[Kreis Heppenheim. Zimmermann 1 dabei Leben wurden eine große Anzahl zum Teil Ao Dle jeſtohl 1. Freiburg, 2 duni zom Gül 40 gehen durch 0 J 2428 N* Ringe 2. bis 6. ahn 3 Le zungen 1 11 ret Juli be⸗ 56 Geiſt⸗ 25jährigen dar⸗ bach, Domkuſtos Dr. Landtagsabg. und oichen trafbeſtimmungen 6 Monaten oder der katholiſchen Gemeinde. ae e Viech. an Sonne hat im Juli gener) In der neuen Kirche der Erzdiözeſe Freiburg den Tag Freitag: 6 Uhr bl. Meſſe 7/7 Uhr 1. S.-A. für A. M. Mattern geb. Lammes 3/7 Uhr beſt. E.-A. für Michael Bauer, Ehe Katharina geb. Benz und ledig? Sohne Samstag: ½¼7 Uhr 2., Uhr Heldentod fürs Vaterland Am Freitag iſt bei den Engl. Fräulein, am tag bei den Barmh. Schweſtern um ½7 Uhr hl. In der alten Kirche an Werktagen: Samstag: ¼7 Uhr geſt. S.⸗A. für Georg Kirchn —— Ehefrau Eva geb. Weidner, Kinder u. Anber Am nächſten Sonntag wird das Feſt unſerer Kircheh patrone Peter und Paul gefeiert. An dieſem Tag iſt hl. Kommunion für die 1. Abtellung der Jungfrauen-⸗Rch gregation. Zugleich gem. hl. Kommunion der Schüler 81 der Fräulein Dore und Zehnpfennig. Beicht für dieſe tag um 2 Uhr. Am nächſten Sonntag allen warm empfohlen wird. Am nächſten Sonntag geht die Wallfahrt nach Mal untergebracht bro! längere Regenperiode iſt 61001 Triberg, hiſion Inni. Schöffengericht wurde und Viernheii 6 0. b zu 150 Mark Geld— erſte Wagen mit Gerſte eingefahren.[tr verurteilt. Ei e der eilch bis zu 25 Prozent Waſſer zugeſeht Walldürn f uni Am in d en Sparkaſſ 3. S.⸗A. flir Nikolaus Wer 1 6 (Aria 5 Mut Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis.. Alle am 1. Juli l. Js. vorhandenen Oelfrüchten(Raps Rübſen) ſind bis ſpäteſtens Dienstag, den 3. Juli 1917 auf unſerem Lebensmittelbüro anzumelden. Viernheim, den 27. Juni 1917. f Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Verkehr mit Eiern. 75 f g Eine ganze Anzahl von Geflügelhaltern kommt ihrer Ablie— ferungspflicht nur unvollkommen oder überhaupt nicht uach Wir machen darauf aufmerkſam, daß wir die Säumigen mit Wirkung vom 1. Juli von der Nährmittelzuteilung ausſchließen werden. Zunächſt wer— den wir anordnen, daß den Säumigen weder Gries noch Graupen, ig, Marmelade uſw. zugeteilt wird. Rohheit Sonntag nach ein Einbruch und ein Geldbetrag in Höhe von 20000 het. Von dem Tät ehlt lt.„Mosbacher pit l 26. Juni hie bevorſtehende Reichs— Wahlkreis Lörrach— Müllheim iſt von nationallibe E Bürgermeiſter Dr. Gu 9 el⸗ meier in Lörrach in Ausſicht genommen Die übrigen bekam. Das Schöſfengerich Parteien werden vorau ſichtlich, im Hinblick auf den Burg— eldſtrafe. f krieden. von einer Kandidatenaufſtellung abſehen. 11 ( Hufingen, bei Donaueſchingen, 27. Juni. Der 1 Frauk'ſchen Stadtmühle iſt wegen eigen— Maßnahmen des Müllers, der zuvor ver— durch die amtlichen Organe chen Gemeindekaſſe. Nächſten Freitag, den 29. d. Mts, werden die Kriegsumter— ſtützungen für erſte Hälfte Juli in üblicher Ordnung ausbezahlt. Alle Abfuhrſcheine ſind bei Vermeidung von Koſten bis 9. Ju lil. J. einzulöſen. i Viernheim, den 27. Juni 1917. holte der alen gen, herau Jöſt. 15 1 500 Mark e S ß Kollekte für den hl.. an bei Verhalten bei Fliegeraugriffen. tend allen übrigen nur noch Ledererſatzſtoffe für ihre liger ſchiebentlich Teigwaren, Haferflocken, Kunſthon mel f teilt wir Sollte auch dieſe Maßnahmen nicht zum Erfolge führen, ſo wird in Erwägung gezogen werden müſſen, den Hühnerbeſtand ganz oder zum Teil zu enteignen. e Heppenheim, den 25. Juni 1917. a Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allge— meinen Kenntnis und weiſen die Geflügelhalter beſonders darauf hin. Auch auf unſere Bekanntmachung obigen Betreffs vom 22. ds. Mts. machen wir nochmals auſmerkſam. Perſonen die ihrer Ablieferungs⸗ pflicht nicht nachkommen, müſſen wir von der Lebenswittelverſorgung und insbeſondere von dem Bezuge von Butter und Zucker uſw. ſchon von der nächſten Woche ab, ausſchließen. e Unſere beiden Aufkäuferinnen haben Auftrag, ſämtliche Säumi⸗ gen, die ihrer Ablieſerungspflicht böswillig nicht nachkommen bis J. Juli l. Js. zu notieren und uns mitzuteſlen. Mernheim, den 27. Juni 1917. f Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 1. Ruhe iſt die erſte Pflicht. Pauik iſt gefährlicher als Fliegerangriff. 2. Suche Schutz im nächſten Haus! Fort von Haustüren und Feuſtern! Fort von der Straße! Neugier iſt Tod! 3. Fehlt Häuſerſchutz, daun Niederwerfen in Gräben oder Vertiefungen. 4. Nachts kümmere dich um keinen Angriff. Obſtkerne zur Oelgewinnung. Jeder Kern iſt wichtig! 20 Kilo Steinobſtkerne geben 1 Kilo Speiſeöl. Bringt die Kerne zur Schule! Geſam⸗ melt werden Kirſch-, Pflaumen-, Zwetſchgen⸗, Mirabellen-, Kürbis⸗, Zitronen- und Apfelſinenkerne. Die belden letzten ſind beſonders wertvoll. Sammelt Einſiedel. Die Wallfahrer wohnen der hl. Meſſe um bei. Gleich nach der hl. Meſſe geht die Prozeſſion ab. Kirchliche Anzeigen der evaugel. Gemüt Donnerstag, den 28. Juni. Abends 8 ½ Uhr: Strickabend. Gottesdienſt⸗Ordunng der israel. Gemeine 30. Juni. 10. Tamm 5 8830 Uhr 8⁰⁰ Uhr 40⁰ Uhr 104% Uhr 830 Uhr 630 Uhr 55 Sahatt-Anfang 8 0„ Morgen 2 8„ Nachmittag 85 Ausgang Wochentag Abend „ 8 2 2. 0 0 0 Morgen Habrikate zu Gebote ſtehen. Eine Folge davon iſt, daß un Leil der Verbraucher, der„es hat“, nach wie vor Schuhe von echtem Leder, wenn auch zu hohen Prei- en, erhalten, kann, während die große Mehrzahl mit Jahſtofſen fürlieb nehmen muß, die verhältnismäßig tlller und vielfach ſo ſchlecht ſind, daß ſie nicht den Lacherlohn wert ſind. Das iſt eine ungerechtfertigte evorzugung der Wohlhabenden und eine Benachteili— gung derer, die es„nicht ſo haben“. Es iſt nicht wün⸗ ſcheuswert, daß ſolche Zuſtände fortdauern. Die maß gebende Reichsſtelle wird daher, wie verlautet, die Ein— hrung eines Einheitsſtiefels veraulaſſen, d. h. ſämt⸗ iche Schuhwaren werden von einem baldigſt zu erwar— eden Zeitpunkt ab aus dem gleichen Material her— zeſtellt, es wird alſo daun keine echten Lederſchuhe mehr gaben, ſondern alle werden dieſelben Beſtandteile: derbe Wirkwarenſtoffe und Holzſohlen— haben— 0 lichen Straßenbahnwagen aufſpringen, und zog ſich ſchwere Verletzungen zu, denen ſie erlag Wegen unerlaubten Pferdehandels verurteilte das Schöffengericht den Pferdehändler Leyppold Dellheim zu 2000 Mk., den Pferdehändler Berthold Pfeifer zu 1000 Mk, und den Pferdemetzger David Gärtner zu 600 Mk. Gelbſtrafe. () Weinheim, 28. Juni. An den meiſten O der Bergſtraße iſt die Kirſchenernte zu Ende. Sie iſt beſſer ausgefallen, als es zuerſt den Anſchein hatte. In einzelne Orte ſind viele tauſend Mark durch den Kirſchen verkauf gefloſſen. In Doſſenleim berechnet mau den) Ge ſamtertrag auf mehr als 150000 Mark. Der Verſand von Johannis- und Stachelbeeren hat begonnen. Bruchſal, 28. Juni. Nicht wenig erſtaunt wa ren heute die Reiſenden verſchiedener hier einlaufen der Perſonenzüge, als dieſelben vor dem Semaphor an rten die an gewarnt worden geſchloſſen worden. 100 (9) Raſtatt, 28. Juni. Der Polizei iſt es gelungen, eine ſechsköpfige Diebesbande ſeſtzunehmen, welche in der letzten Zeit hier eine Reihe von Einbruchsdiebſtählen verübte. Den Burſchen, die im Alter von 16—19 Jahren ſtehen, fielen bei ihren Diebſtählen Getränke und Eß— waren im Werte von mehreren 100 Mark in die Hände. i( Achern, 28. Juni. In den letzten Tagen fand in der Acher ein allgemeines Fiſchſterben ſtatt. Bei Prüfung durch Fiſchereiſachverſtändige ergab ſich, daß das Waſſer von ruchloſer Hand vergiftet worden iſt. 55 war, polizeilich Auf den amtlichen Teil der heutigen Nummer machen wir beſonders nufmerkſam. Die heiligrte Pflicht. Immer größer werden die Anſtrengungen unſerer Feinde, uns den Sieg zu entteißen, immer neue Völker ſuchen ſie für ihre Pläne zu gewinneu, immer eifriger ſind ſie beſtrebt, den Ring um uns zu ſchließen, auch die letzten Neulralen noch auf uns zu hetzen, damit die Vernichtung Deutſchlands auch ganz ſicher ſei. Und wir? An den Fronten ſtehen unſere Väter und Söhne, Männer und Brüder unerſchütterlich und treu, auf See und unter See halten ſie gewiſſenhaft Wacht und ſchlagen den Feinden ſchwere Wun⸗ den, in der Luft verrichten ſie Tag für Tag Heldentaten, die denen ſich würdig an die Seite ſtellen, die mit unvergänglichen Lettern ſeit Jahrhunderten in den Büchern der Geſchichte ſtehen. Sie alle wirken und ſchweigen; denn Pflichterfüllung iſt ihnen heiliges Gebot. Aber auch wir Daheimgebliebenen haben eine heilige Pflicht, die nach und nach in Ver— geſſenheit gerät, die immer mehr und immer häufige, vernachläſſigt wird. Unſere Pflicht iſt ſchweigen. Ja, laßt's genug ſein, daß ſchnöder Wucher unter uns die Widerſtandskraft der Heimarmee oſt zu gefährden drohte, daß ſcham— loſe Gewinnſucht, erbarmungsloſe Preisjagd zlles und alles verteuert, daß elende Geldgier faſt alle Maßnahmen der Be— hörden zunichte macht, daß beutegierige Hamſterei alle Berechnungen der Lebens— mittelverſorgung— über den Haufen zu werfen droht. Laßt's an dieſem Flecken auf dem deut- ſchen Namen genug ſein, tröſten wir uns, daß eine Minderheit in ſolcher Weiſe den Krieg in der Heimat ſchwächt. Und laſſen wir von dem größeren Übel, das in weiteren Kreiſen einge- riſſen iſt: von der gedankenloſen Geſchwätzigkeit, die jeden Stammtiſch zu einem Hauptquartier im kleinen, jeden Brief ins Feld zu einem Klagelied machen. Da hat ſich eine Frau geärgert, daß ſie gerade heute keine Kartoffeln bekommt, bei jener anderen reicht die Brotkarte nicht bis zum beſtimmten Tage und flugs ſetzen ſie ſich hin und ſchreiben dem Manne an der Front:„Die Kinder verhungern!“ Mit Frohlocken und Triumph leſen es unſere Feinde und mit Bienenfleiß werden ſolche Briefe aus Aachen und Königsberg, aus Dresden und Berlin, aus Hamburg und Breslau geſammelt, abge— druckt und als die einzig wahren Nachrichten aus Deutſchland in vielen Tauſenden von Exemplaren unter den franzöſiſchen Soldaten verbreitet und durch Fliegern auch zu Tauſenden zu den deutſchen Truppen hinuntergeworfen. Das macht beim Feinde Eindruck und bringt die uuſrigen— zur Verzweiflung. Und das tun tapfere, tüchtige, vorzügliche deutſche Frauen und Mütter— ſie wiſſen nicht, was ſie tun! Sie wiſſen nicht, was für einen Schaden ſie mit ihren Jammerbriefen anrichten, was für eine Gefahr für das Vaterland dieſe Briefe be— deuten. Sie würden es gewiß nicht tun, wenn ſie auch nur im entfernteſten ahnten, welch ſchiefes Bild von der Lage im Lande ſolcher Brief, wenn er geeignet verwendet wird, in den Augen der Feinde zu entwerfen vermag. Und noch dazu:„Iſt denn ſchon ein Kind im deut— ſchen Lande während des Krieges verhungert?“ Es gibt für alle Beamten und Lehrer und viele ſonſtige Angeſtellte eine Schweigepflicht. Auch für die Hilfsdienſtpflichtigen oder die ehrenamtlich bei einer militäriſchen Dienſtſtelle beſchäftigten Zivilperſonen iſt dieſe Schweige— pflicht durch das Oberkommando verordnet. Für alle Frauen ſollte es in ihren Briefen an die Männer im Felde dieſe Schweigepflicht geben. Dieſe Schweigepflicht ſollten ſie ſich ſelbſt auf— erlegen, aus Liebe zu ihren Männern, aus Liebe zu ihrem Vaterland. Dieſe Schweige— pflicht ſollte die Ehrenpflicht der deutſchen Frau ſein, und in gleichem Sinne ſollte ſie ihre Kinder erziehen. Das iſt ein Dienſt am Vaterland, den jeder Vater ein Brieſchen ſchreibt, die ſchwächſte Frau, das älteſte Mütterchen. Schreiben und erzählen von dem, was gut und ſchön iſt; ſchweigen von dem, was ſchwer iſt! Gibt es nicht in der Heimat Menſchen, vor denen wir unſer Herz 6 2 N zu Hauſe erfüllen kann, das kleinſte Kind, das ſeinem ausſchütten können? Gibt es nicht Beratungs⸗ ſtellen und Fürſorgeämter genug, bei denen jede Frau freundlichen, ſachverſtändigen Rat und jeden nur möglichen Beiſtand ſindet? Und gibt es nicht immer noch etwas Gutes zu be⸗ richten? Haltet euch an das Dichterwort: Trag munteren Herzens deine Laſt und übe fleißig dich im Lachen, wenn du an dir nicht Freude haſt, die Welt wird dir nicht Freude machen! Wollt ihr den Sinn dieſes ungeheuren Krieges immer noch nicht faſſen, glaubt ihr, daß eure Klagen ihn beenden können? Jammert und ſtöhnt nicht, ſondern wirkt und ſchafft. Rennt nicht jedem Stückchen Schokolade nach, das irgendwo zu verkauſen iſt, rauft euch nicht um ein wenig Schundkakes, den irgendein Schlaumeier aus unmöglichen Ingredenzien für teures Geld euch anpreiſt, fahrt nicht all und ſede Kleinigkeit weit über den Bedarf in eure Speiſekammer, nur damit ihr habt und damit der andere nicht zu viel kriegt, lärmt nicht, wenn hier und da unter dem Druck der Verhältniſſe die Verſorgung einmal nicht klappt. Und vor allen, ihr Männer, wenn ihr beim abendlichen Schoppen ſitzt, ſcheltet nicht, wenn der Generalſtabsbericht meldet, eine Sappe der Feinde ſei genommen, ein Graben zerſtört, einige Gefangene ſ eien gemacht, ein paar Ma- ſchinengewehre erbeutet worden. Einſt, wenn die Geſchichte dieſes Ringens geſchrieben ſein wird, werdet ihrs faſſen, daß auch hinter ſolchen Erfolgen ſich das gleiche Heldentum verbarg, das anfangs mit Tauſenden und Abertauſenden von Gefangenen euer Entzücken wachrief. Denkt daran, daß der Feind durch jeden ſolchen Kampf von eurer Heimat ferngehalten, daß der Sieg damit nur näher gerückt wird. Was wollt ihr denn? Wollt ihr Frieden, ſo müſſen wir ſiegen; wollen wir ſiegen, ſo müſſen wir durchhalten. Wollen wir durchhalten, ſo müſſen wir daheim ſchweigen. Schweigen ſei euch heilige Pflicht. Ihre Erfüllung hilft den Sieg erringen. M. A. D. verſchiedene Reriegsnachrichten. Nicht auf Amerika warten! Amerikaniſche Blätter meinen, es wäre zweck⸗ mäßig, die Verbündeten der Ver. Staaten zu warnen, in kurzer Zeit zu viel von Amerika zu erwarten.„Wir haben uns in Marſch geſetzt und wir wiſſen, wohin wir gehen; aber unſere Bewegungen ſind nicht überſtürzt. Wenn wir ſo weit ſind, werden wir unſer Teil und viel— leicht etwas mehr tun. Für den Augenblick aber können es ſich die Franzoſen nicht leiſten, in ihrer Energie nachzu— laſſen. Sie müſſen weiter kämpfen in der Hoffnung und im Vertrauen auf uns. Einſt— weilen konnen wir uns nur vorbereiten.“ Neue feindliche Pläne. In der Londoner„Times“ iſt zu leſen: Die Verbündeten haben die Offenſive dieſes Früh- Erwar⸗ jahres mit hochgeſpannten tungen eingeleitet, auf die die ſpäteren Er— eigniſſe jedoch einen Schatten geworfen Die Ausſichten ſind indeſſen in vieler haben. Hinſicht noch gut. Die engliſche Frühjahrs— offenſive muß allerdings als mit dem Siege bei Meſſines beendet betrachtet werden. Korreſpondent geſteht offen zu, daß der Rückzug der Deutſchen ohne Zweifel die Verbündeten gezwungen hat, ihre Pläne für den Frühjahrs— ſeldzug abzuändern. zu hoffen, daß die Pauſe der letzten Tage nur vorübergehend ſei. Die Frühjahrsoffenſive der Verbündeten iſt nur die Einleitung für die Aus- führung ihrer Pläne, und falls Hindenburg be— abſichtigt hat, mit ſeinen Reſerven irgendwo eine Ofſenſive zu unternehmen, hat er dieſen Plan wenigſtens auſſchieben müſſen.“ Rußlands ausſichtsloſe Offenſive. Über die Ausſichten einer ruſſiſchen Offenſive ſchreiben die„Baſler Nachrichten?„Man darf ſich heute wohl die Frage vorlegen, ob die jetzigen Machthaber der Verbündeten trotz ihrer Reden Intereſſe an einer baldigen ruſſiſchen Unſer Wir haben allen Grund Offenſive haben können, deren Scheitern ſich mit ziemlicher Sicherheit vorausſagen läßt. Es kann möglich ſein, daß Bruſſilow aus der Heeresmaſſe einige Armeen zuſammenbringt, die angriffsbereit wären. Wie aber würden ſich die inneren Verhällniſſe Rußlands geſtalten, wenn das Unternehmen mißlänge? Ein neuer, noch gründlicher Zuſammenbruch wäre unvermeidlich, der die jetzige Regierung unter⸗ gehen ließe, und dann würde der gefürchtete Sonderfrieden doch zuſtande kommen. Von dieſem Geſichtspunkte müſſen die Mittelmächte eigentlich wünſchen, daß es der Kraft Kerenskis und Bruſſilows gelänge, die Maſſen zum Sturm mitzureißen.“ 1 Die berühmten Lazarettſchiffe. Aus Mazedonien kommen neue Nachrichten über oſſenen Mißbrauch der Roten Kreuzflagge durch Vierverbandstruppen. Zwei aus der Gefangenſchaft entflohene bul⸗ gariſche Unteroffiziere berichten, daß jede Woche 2 bis 3 Schiffe mit Lebensmitteln und Munition in Saloniki einlaufen, die die Rote Kreuzflagge führen. Die beiden entkommenen Gefangenen haben ſelbſt an der Entladung von etwa 20 ſolcher Schiffe teilnehmen müſſen. Andere ent⸗ kommene Gefangene berichteten, daß Munitions- depots bei Florina das Rote Kreuz-Zeichen trügen. Ruffliſche Mirrnille. Je mehr man in Petersburg verſucht, die Zügel ſtraff in die Hand zu nehmen, deſto ver⸗ verworrener wird die Lage. Ohne Zweifel be⸗ mühen ſich die Staatsleiter, um jeden Preis vorläufig ihre Stellung zu behaupten und unter der Kriegsflagge weiter zu ſegeln, obwohl eine große Zahl der Beſatzung des Fahrzeuges die Auffaſſung der Steuerleute nicht teilt und dem Kurs, den man erneut zu halten ſucht, nicht die— jenige Richtung geben will, die noch in der erſten Zeit der revolutionären Regierung vor— ſchwebte. Es iſt nicht zu verkennen, daß trotz der kriegeriſchen Haltung der Regierung und des Arbeiter- und Soldatenrates letzterer auf erhebliche Mäßigung der allgemeinen Kriegspolitik des Verbandes hindrängt. Der von dem Rat dem franzöſiſchen Miniſter Thomas erteilte Auftrag, den dieſer in Paris und London ausführen ſoll, nämlich eine Anderung der Kriegsziele herbeizuführen, iſt in dieſer Hinſicht kennzeichnend. Auch laufen in Stockholm Gerüchte um, daß man ſich bei einer Sitzung des ruſſiſchen Kabinetts hauptſächlich von ſozialiſtiſcher Seite aus gegen jegliche Oſfenſive ausgeſprochen hat, bevor nicht erneut die Übereinſtimmung der politiſchen und militä— riſchen Ziele des Verbandes feſtgeſetzt ſei. Im Arbeiter- und Soldatenrat ſoll die Stimmung entſchieden für die Behinderung jedes Vorgehens der ruſſiſchen Armee ſein, bevor dieſe Überein— ſtimmung erzielt worden iſt. Sind dieſe Nachrichten zutreffend, ſo wird nach der Anſicht des Amſterdamer„Handelsblad“ mit dem Beginn einer ruſſiſchen Ofſenſive in dieſem Sommer und wohl überhaupt in dieſem Jahre nicht mehr gerechnet werden können. Die Vorſicht in den Ausdrücken des franzöſiſchen Miniſters Thomas gelegentlich ſeines Stock— holmer Aufenthaltes iſt allgemein aufgefallen tatſächlich tro allen Kriegsgeſchreies zwiſchen der. ruſſiſchen und ſranzöſiſchen Regierung noch lein Einvernehmen beſteht. Thomas betonte, daß die ruſſiſcherſeits aufgeſtellte Forderung„keine Annexionen“, für Frankreich, was Elſaß— Lothringen anbetreſſe, nicht in Frage komme, Aunexion bedeute. ſächlich Frankreich werden ſomit ihre Anſtren— gungen in Petersburg in der nächſten Zeit und wird als Beweis dafür aufgefaßt, daß Beratungen mit der franzöſiſchen Partei und den anderen Parteien feſtgeſetzt werden. hauplſächlich darauf richten, die Ruſſen zur An⸗ nahme der franzöſiſchen Forderung, Rückgabe von Elſaß-Lothringen, zu bewegen. Ob dies gelingt, wird in Holland allgemein bezweifelt, denn der Petersburger Rat ſteht den Kriegszielen des Verbandes im allgemeinen ſehr mißtrauiſch gegenüber, hauptſächlich auch in— folge der von den Petersburger ſozialiſtiſchen Bläftern jeden zelos verlangt indeſſen die vorherige Entfernung Tag ausgeſchlachteten Zögerung! Ribols, ſein Wort ein zuldter und die Gehen. verträge zu veröffentlichen. Die Blätter Lenins, Gorkis und andeie Organe betonen daß die Kriegsziele Frankreichs überhaupt not bedeutend weitergehen, als Elſaß Loh ringen zu erringen. Nach belgiſchen Finanzleulen und Induſtriellen, die ſich vor kurzem in Paris aufhielten, ſollen franzöſiſche Regierungs- lteiſe eine große Vorliebe beſitzen für ein auf Koſten Deutſchlands vergrößertes, jedoch unter dem politiſchen und wirtſchaftlichen Einfluß dez Verbandes ſtehendes größeres Belgien. Die politiſche Kluſt zwiſchan dem neuen Rußland und ſeinen Verbündeten bbeibt weiter beſtehen und obwohl von beiden Seiten, hauptſächlich von den Weſtmächten. Beſtrebungen unternom⸗ men werden, ſich erneut zu nähern, ſo darf ez doch als fraglich gelten, ob dieſe Kluſt über brückt werden kann. — Politiſche Rundſchau. Deutſchland. * Dem Reichstage, der am 5. Juli wieder zuſammentritt, wird wahrſcheinlich als einzige Vor⸗ lage eine neue Kreditvorlage in Höhe von 15 Milliarden Mark zugehen. Vor⸗ bereitungen zu anderen Entwürfen ſollen vom Bundesrat nicht getroffen ſein. Man rechnet mit einer Tätigkeit des Reüchstages von acht biz zehn Tagen. *Nach einer Verfügung des preußiſchen Unter⸗ richtsminiſters betr. die polniſche Sprache im Religions unterricht ſollen nunmehr auch ohne beſonderen Antrag der Beteiligten überall da, wo von den in die Schule ein⸗ tretenden Kindern ein Neil der deutſchen Sprache nicht ausreichend mächtig iſt, für dieſe Kinder auf der Unterſtufe Religionsunterricht in pol⸗ niſcher Sprache eingeführt werden. Wenn an einer Schule Polniſch ſprechende Lehrer nicht vorhanden ſind, werdem die Lehrer benachbarter Schulen oder, ſoweit oder ſolange das nicht möglich iſt, geeignete Geiſtliche mit der Erteilung des Religionsunterrichts für die Polniſch ſprechenden Kinder betraut werden. Oſterreich⸗Ungarn. Der jetzt zurückgetretene Miniſterpräſident Graf Clam-Martinitz, der in den mili⸗ täriſchen Dienſt zurückgekehrt und zum Oberſten ernannt worden iſt, ſoll den Poſten des Generalgouverneurs von Montenegro mit dem Sitze in Cetinje übernehmen. * Die Tagung der deutſch⸗öͤſter⸗ reichiſch-ungariſchen Wirtſchafts⸗ verbände in Budapeſt nahm einen Beſchluß— antrag an, in dem es u. a. heißt: Im Sinne der von den drei Wirtſchaftsverbänden Deutſch— lands, Oſterreichs und Ungarns wiederholt und einmütig gefaßten Beſchlüſſe betreffend das Wirtſchaftsbündnis und die gemeinſame Handels— und Verkehrspolitik ſowie die Rechtsannäherung erachten es die in Ofen⸗Peſt verſammelten Ver⸗ treter der drei Wirtſchaftsverbände als geboten, auch die wichtigften Fragen der Übergangs— wirtſchaft in Übereinſtimmung und unter gegen— ſeitiger Unterſtützung zur Löſung und zur Er— ledigung zu bringen. Da der freie Unter— nehmungsgeiſt der entſcheidende Faktor de Wiederaufbaues der Wirtſchaft ſein muß, ſoll ein ſtaatliches Eingreifen nur dort erfolgen, u zwingende Rückſichten, insbeſondere die e⸗ rung der wirtſchaftlich ſchwächeren Elemente, ergänzende ſtaatliche Vorſorge rechtfertigen. Schweden. * Wie aus Stockholm berichtet wird, ſe internationale ſozialiſtiſche Kon ö 2 e l 14 f N Wunſ er franzöſiſchen da die Wiedererlangung Elſaß-Lothringens keine ferenz auf Wunſch der französichen Der Verband und haupt⸗ noſſen, die nicht rechtzeitig ankommen können, aufgeſchoben und ein neuer Zeitpunkt nac 1 Griechenland. * Wie aus Vierverbandsorganen zu ent— nehmen iſt, hat König Alexander nach einer längeren Unterredung mit dem Vierverbands kommiſſar Jonnart eingewilligt, daß Veni zelos ein neues Kabinett bildet. Ven⸗ aller Miſglieder des Königshauſes aus Athe 1 Die Irrfahrt im Glück. 8 Roman von Albert Peterſen. (Fortſetzung.) Heinz empfand zwar etwas wie Scham, daß er ſich mit einem Kellner in derartige Sachen einließ, aber ganz gleich, er mußle wiſſen, wer dieſe„verbeſſerte Auflage“ ſeiner Madonna war. Der Kellner ſchien plötzlich eine außer— ordentliche Vorliebe für jene Porliöre zu haben, denn ſaſt unwillig verließ er ſeinen neuen Standort, wenn er von einem Gaſt gerufen wurde. Das Ehepaar verließ bald nachher mit der ſungen Dame das Lokal. Sie mußten an Heinz' Tiſch vorbei, aber kein Blick aus Augen mit tauſend Sonnenpunkten traf ihn, kühl blickte die hübſche Fremde über ihn hinweg. Und er hatte ſich doch gerade in Poſitur geſetzt, um recht forſch und anziehend auszuſehen. Doch jetzt kam der Kellner angelauſen und neigte ſich beſcheiden und vertraulich zugleich zu Heinz. „„Herr, alſo— die junge Dame iſt eine Nichte von dem Kaufmann. Sie führt morgen mit dem Dampfer nach der Juſel Nordſtrand in die Sommerſriſche. Scheint eine Lehrerin zu ſein. Übrigens haße ich auf dem Fahrplan nachgeſehen: Der Nordſtrander Dampfer fährt morgen nachmiltag um vier Uhr.“ „Großartig. Dante ſehr.“ Heinz ſah noch ein Stündchen ſlill da und ſah träumenb dem aufſteigenden Rauche ſeiner Bigarre nach, Norbſtrand! Potz Welter, das war ja die Inſel, von der die Poſtbeamten in Schifferers Bierſtube geſprochen hatten. Er mußte lächeln. Wer hatte das gedacht: jetzt würde er ſich dort vielleicht F-. Dummes Zeug, Verlieben und Verloben iſt zweierlei. Und dann eine Lehrerin! Nee, er hatte nie etwas für dieſe ſogenannt ſelbſtändigen Frauen übrig gehabt. Hübſch war ſie entſchieden. Hübſcher noch als Frau Beate. Dieſes unberührt Mädchen— hafte, dieſes Taufriſche in ihrer ganzen Er— ſcheinung. Himmel, was für reizende Mädel gab es doch auf Gottes Erde! Grwarlungsfroh begab ſich Heinz Schwarz zur Ruhe.— Still lag der Stadtpark mit ſeinen alten Bäumen und weiten Raſenflächen, mit den grünenden und blühenden Gebüſchen und den prangenden Blumenbeeten da. Vor dem Denk- mal Theodor Storms, des Heimatdichters, duſteten die Roſen. Hier und da ein Spaziergänger, auf dieſer und jener Bank ein Backfiſch oder ein Gym— naſiaſt mit einem Buch, das eher von der Heim— burg oder Karl May als von einem ſyntax⸗ kundigen Philologen geſchrieben war. Dieſer Park iſt doch entſchieden das Schönſte an dem ganzen Neſt, dachte Heinz Schwarz, langſam in den ſchattigen Wegen ſchreitend, ſollte meine Madonna hier nicht auch ihren Morgenſpaziergang machen? Bei jedem hellen Frauenkleid, welches in der Ferne auſtauchle, ſchlug ſein Herz ſchneller; ſie mußte es ſein! Aber nachdem er länger als eine Stunde vergeblich gehofft hatte, verließ er den Park und ging ein wenig gelangweilt und recht enttäuſcht durch die Straßen. Achtlos ſchritt gönnt auf der Durchreiſe ihrem alten Onkel er an dem prächtigen Brunnendenkmal auf dem Marktplatz, auf welches die Huſumer ſtolz ſein können, vorbei, bis er ſchließlich an einen alten Friedhof kam, der nur durch ein niedriges Gitter von der Straße getrennt war. Und vor einer gewaltigen Steinplatte, welche wahrſcheinlich eine vornehme Familiengruft bedeckte, ſtand jener graubärtige Kaufmann und die— neue Madonna. Jene alte Gruft mit den moosbedecklen Steinen, dem düſter rankenden Efeu und dem gewaltigen Erilakrauz war ſicherlich eine Sehens⸗ würdigkeit. Was mochte ſie bedeuten? Soll ich den Herrn fragen? dachte Heinz, wäre gleich eine gute Gelegenheit. Und ohne lange zu überlegen, trat er näher. „Verzeihen Sie, ich bin hier fremd. Wem gehört dieſe Gruft?“ Der Kaufmann gab gern Beſcheid, während die junge Dame, welche den aufdringlich grüßen— den Herrn von geſtern wiedererkannte, ihn gar nicht zu beachten ſchien. „So— Theodor Storm? Ich ſah ſein Denkmal heute im Park. Wirklich ſehr ge⸗ ſchmackvoll, ſo ſchlicht und dann inmitten all des Grüns und der praugenden Roſen—“ „Ja. Meine Nichte ſchwärmt ſehr für Slorms Geſchichten. Ich leſe lieber Delellivromane, ſind intereſſanter.“ Heinz hielt es für zweckmäßig, ſich vorzu⸗ ſtellen. Der Kaufmann nannte ſeinen Namen und ſtellte ſeine Nichte vor. Fräulein Käthe Lornſen. Lehrerin in Kiel, einige Stunden.“ Das junge Mädchen lächelle, aber nicht. 5 Sie hat meinen Oruß geſtern ſür'ne fürchtet liche Unverſchämtheit gehalten, dachte Heinz, aber keck ſagte er:„O, gnädiges Fräulein ſind auch auf der Durchreiſe? Ich ſahre heute noch weiler nach Nordſtrand.“ „Sieh, wie ſich's manchmal trifft,“ meine der Kaufmann behäbig,„meine Nichte reiſt auch dahin. Wollen Sie da auch in dio Sommer- friſche?“ 1 „Ja, ein Poſtbeamler, der auf Nordſtrand geweſen iſt, empfahl mir die Inſel, auf der man wirklich Erholung finden könnte.“ 3 „Na, na, Sie ſehen gar nicht ſo erholungs⸗ bedürftig aus,“ tröſtete der Kaufmann. 0 „Nun, wenn man das ganze liebe Jaht kaufmänniſche Arbeiten und Sorgen hat, kann ein Erholungsurlaub nicht ſchaden.“ „Sie ſind auch Kaufmann?“ Huſumer ſah Heinz wohlwollend an. Heinz Schwarz wurde immer kecker. „Gnädiges Fräulein ſind aus Kiel? Sellſam, ich habe Sie geſtern abend mit einer mir be— kannten Kieler Dame, die ich in Albers dor lennen lernte und vor einigen Tagen in Borb) bei Eckernförde wiedertraf, verwechſelt, Sie ſehen der Dame außerordentlich ähnlich.“ Sie hatte ihn ſchnell angeſehen, und jeh ruhten ihre Augen— Augen mit tauſend Somenpunkten— auf ihm. f „Albersdorf? Borbyr Oh, kennen Sit meine Schweſter. Frau Vendelow?“ antworlele und det Am Ausguck. „Wo iſt König Albert?“ Das heutige Verhältnis des Vierverbandes u den Belgiern beleuchtet folgende Meldung des„Belgien Dagblad“, die der Nieuwe Rotter⸗ damſche Courant“ wiedergibt: Man weiß, daß unſere Artillerie mitgewirkt hat an den Erfolgen bei Arras, wie früher an der Somme. Warum laſſen die belgiſchen Truppenführer ſich nicht aus über unſere Tapferen? Dann ſollte man nicht mehr mit Entrüſtung leſen müſſen, ſelbſt in den Blättern der Verbündeten:„Was tun die Belgier? Wo iſt König Albert?“ * So ſind die„Barbaren“. Die Londoner„Daily News“ ſchreibt: Auf einem Frontabſchnitt, wo die deutſchen und engliſchen Laufgräben ſehr nahe beieinander liegen, fanden Scharmützel ſtatt, und einer der Unſrigen lag ſchwer verwundet in Niemands⸗ land. Weil er furchtbar ſtöhnte, baten viele den Offizier, ihn holen zu dürfen, was dieſer jedoch abſchlug, da jeder Schritt aus dem Graben den Tod bedeuten würde. Während der Offizier nach einem Mittel ſuchte, um dem Mann zu Hilſe zu kommen, fiel ſein Auge auf einen umherirrenden Hund, der ſich gewöhnlich in den deutſchen rnd engliſchen Laufgräben um⸗ herttieb. Er ſchrieb ein Briefchen:„Erlaubt Ihr, daß wir unſeren Verwundeten holen,“ band es um den Hals des Tieres und jagte ihn nach den deutſchen Laufgräbaen. Bald kam die Antwort:„Wir geben Euch 5 Minuten.“ Der Verwundete wurde gerettet. * Der Exzar für einen Sonderfrieden? Aus London meldet das„Allgemeine Handels— blatt', der aus Petersburg zurückgekehrte eng— liſche Arbeiterdelegierte Gray teilte mit, daß über die Anklage gegen den früheren Zaren und die verhafteten hohen Beamten in öffentlicher Gerichtsſitzung verhandelt werden würde. Kerenski habe ihm geſagt, bei der Verhandlung würde ein Schriftſtück vorgelegt werden, aus dem hervorgehe, daß man einen Sonderfrieden habe ſchließen wollen. Kriegs fürſorge. Krie Reichsausschuß für Kriegsbeſchädigte hatte eine Sammlung für Kriegsbeſchädigte die private Wohltätigkeit abgeſchoben 8 Prib 0 1 Lesch Jetzt wird von berufener nicht unterrichtet worden iſt und fern ſteht. Die Heeresverwaltung hält es für ihre vornehmſte Pflicht, mit allen Kräften für die Kriegsbeſchädigten zu ſorgen. Kriege ſollen die Kriegsbeſchädigten die Hinterbliebenen ſo geſtellt ſein, daß bedingt jeder einzelne vor Not bewahrt Mann eine Zuſatzrente Dienſtgrad unabhängig iſt. Die waltung arbeitet daran, alle Härten aus Mannſchaftsverſorgungsgeſetze zugunſten Betroffenen herauszubringen. Die Heeresver— waltung ſteht auf dem Standpunkt, daß das Reich keinesfalls durch derartige Sammlungen, von welcher Seite ſie auch ausgehen mögen, in 7* der Erfüllung der ihm nicht allein geſetzlich, 8 gebieten. ſondern auch ſittlich obliegenden Verpflichlung den Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen gegen— über entlaſtet werdem kann. . ee eee. n Volkswirtſchaftliches. „ Umtauſch von Hartgeld gegen Rach der Erklärung der Reichsfinanzverwaltung daß zur Beſeitigung der durch Aufſpeicherung vor Hartgeld hervorgerufenen Kleingeldnot werde, die Silber- und Nickelmünzen außer ſetzen und das gewonnene Silber zur Prä 0 Münzen zu beuutzen, und 111 7 erlangen würden, ſteht zu erwarten, daß Nickel münzen auch in größeren Summen bei den öffent— —— Na* rr „Ja, Frau und auch Herrn Vendelow. Wir Ren noch vor einigen Abenden auf einer Vor⸗ her Hotelterraſſe zuſammen.“ dan ach wie inntereſſant,“ rief der Huſumer, »dann ſind Sie ja eigentlich auch ein Bekannter 11 0 uns. Und wie ſchön für dich, Käte, nun gast du gleich Geſellſchaft auf Nordſtrand.“ 8„Aber, Onkel.— ich weiß ja gar nicht, ob verr Schwarz nicht gerade deshalb nach der einſamen Inſel fährt, um allen Bekanntſchaften auszuweichen,“ rief das junge Mädchen lächelnd, enicht wahr, Sie ſuchen doch Erholung.“ „Es wird mir Erholung ſein, mit Ihnen plaudern zu dürfen,“ ſagte er und ſah ihr in die warmen braunen Augen. Sie errötete, aber ihr Onkel meinte lachend: „ravo, ja, ſo'n friſches Mädel macht die ganze Umwelt jung und froh und geſund.“ f Man ging flaudernd durch die imenallee bis„Oſterendes“. Käthe hatte das Gefühl, als müßte ſie dem anne abbitten, haß ſie ihn im Verdacht gehabt ſchattige hatte, ein Unverſchämter zu ſein, und gab ſich ſehr liebenswürdig. Nachdem ſie ſich mit einem„Auf 1611 Wfeder⸗ ehen“ getrennt hathen, rannte Heinz zur nächſten Buchhandlung. Er mußte doch Theodor Storms erle lennen!— Das Welter war umgeſchlagen. Durch ſuſums Straßen pfiff der Weſtwind, zerrte eigenſinnig an Wehherfahnen und Fahnenſtangen, ſuhr lärmend durch das Laub der Bäume und wirbelte den Gaſſanſtaub hoch. Am Hafenkat ſchaukelte der kleine Nord⸗ ltander Dampfer.“ Heinz halte ſich rechtzeitig lichen Kaſſen zum Umtauſch gegen Scheine ange boten werden. Deshalb ſind die öffentlichen Kaſſen ange⸗ wieſen, zur Erleichterung der Ablieferung der ange⸗ ſammelten Beſtände den in dieſer Hinſicht an ſie herantretenden Wünſchen des Publikums nach Mög⸗ lichkeit Rechnung zu tragen. Soweit es der be⸗ ſtehende Mangel an kleinem Wechſelgeld erfordert, können die Kaſſen einſtweilen die Münzen wieder in den Verkehr geben, bis durch Neuprägungen der Bedarf gedeckt ſein wird. 7% Milliarden Obſtkerne. Unter den vielen Rohſtoffſammlungen, die im Intereſſe unſeres Wirt⸗ ſchaftslebens während des Krieges unternommen worden ſind, iſt die der Obſtkerne im Intereſſe un⸗ ſerer Olbilanz wohl eine der wichtigſten. Das Er⸗ gebnis der vorjährigen Sammlung liegt nunmehr nach Eingang aller Poſten vor und ſtellt ſich auf die ſtattliche Menge von rund 4 Millionen Kilogramm Kerne, aus denen ſich bei einer durchſchnittlichen Ausbeute von 50%(bei Kürbiskernen von 100%) rund 200000 Kilogramm Ol gewinnen laſſen. Es iſt nicht zu hoch gegriffen, wenn man annimmt, daß im Jahre 1916 mindeſtens 7 Milliarden und 750 Millionen einzelner Obſtkerne geſammelt worden ſind. Die Obſtkernöle geben raffiniert ein gutes Speiſeöl, das ſich für die Herſtellung von Margarine als voll⸗ wertig erwies. Die Bedeutung der Margarine aber — im Jntereſſe einer gleichmäßigen Verſorgung der Bevölkerung mit Fett— iſt heute gar nicht hoch genug zu ſchätzen. Für dieſes Jahr berſprechen alle Anzeichen eine reiche Obſternte. Von neuem ergeht der Ruf in Stadt und Land, die Kerne noch eifriger als bisher zu ſammeln, ſie unſerer Olgewinnung zuzuführen. Bahia als Plottenſtützpunkt. In Braſilien, das bekanntlich die diplomatiſchen Beziehungen zum Deutſchen Reiche abgebrochen hat und ſich auf die Seite unſerer Kriegsgegner ſtellte, traf lürzlich ein amerikaniſches Geſchwader ein, an⸗ geblich, um die guten Beziehungen zwiſchen den sbeſchädigtenfürſorge. Der veranſtaltet, wodurch der Eindruck erweckt wurde, als ſollte die Pflicht, ſür dieſe zu ſorgen, vom Reich auf verden. Seite erklärt, daß die Heeresleitung von der beſagten Sammlung ihr auch Nach dem und in⸗ iſt. bis Neben der geſetzlichen Rente ſoll der einzelne gegenwä erhalten, die ſich von der anderen dadurch unterſcheidet, daß ſie vom die Heeres ver- dem„ der t Scheine. erwogen 9 Kurs zu daß im Falle der ehung die alten Münzen nicht wieder Geltung nere 1% 0 bo Möwen 250 5— (7 3 d, dee Aabeime 2 1 Bahia, das zu einem Hauptſtützpunkt rationen der amerikaniſchen Flotte im nacht werden ſoll. Bahia war dt von ganz Braſilien und iſt etwa 300 000 Bewohnern die wichtigſte und reichſte Stadt liegt auf dem Abhang Oſtküſte der Einfahrt in die ſoge— übai, die einen geräumigen, vor— PPP Lon Nah und ßern. den L die Kaſſen gilt bis auf weiteres Wertwerhälinis für die allen rumäniſchen zanca Nationale ebenſo für die Banca Generala romane ein Lei. Das Wertverhülinis lig für einen rumänischen Silberlei Geldwährung in ruung vor„Böhmiſchem Kakao“. gelen Personen, die in iſchwellungen der Füße uſw. ärztliche Hilfe en mußten, wurde ſeſtgeſtellt, daß ſie aus umendes Kalaomehl in großen hatten. Das ſogen. Kakgo— gemahlene Kakaoſcha gumrinde ahi! 1 ohmen fta Monga Men jen genoſſen zuenig ſo mehr 2 nächſt vor allem ein Hafenplatz von größter einer perations⸗ Sachſen wegen un, mattonsbureaus“ und Gips! Madrid mit, die ſpaniſche Regierung habe amt- ſelb der Kartoffelnot. enthalten. Das Pfund koſtet bei den Händlern 10 3 Mark, der wirkliche Wert iſt gleich ull. Die Einſtellung der öffentlichen Straſtenbeleuchtung, ſoweit ſie durch Gas erfolgt, ſoll auch in Leipzig vorgenommen werden. Der Grund liegt in der Notwendig⸗ keit zu ſparſamſtem Verbrauche an Kohlen und in dem Mangel an Arbeitskräften. Die württembergiſche Kirſchenaus fuhr verboten. Die württembergiſche Regierung hat angeſichts des übertriebenen Anſturms der Ver⸗ braucherkreiſe und der Überſchreitung der Höchſt⸗ preiſe den Verkehr mit Kirſchen dahin geregelt, daß die ſeither zur Beförderung freigelaſſene Menge von einem Zentner auf drei Pfund herabgeſetzt wurde. Aus einem Bezirk dürfen ohne Genehmigung der Landesverſorgungsſtelle nicht mehr als drei Pfund ausgeführt werden; auch von Reiſenden dürfen als Gepäck nicht mehr als drei Pfund mitgenommen werden. Schließung eines 500 Jahre alten Weintellers. Der altehrwürdige Ratskeller in Harburg wird, nachdem er gerade 500 Jahre hindurch beſtanden hat, nunmehr infolge des Krieges ſeinen Betrieb einſtellen müſſen. Ein monumentales Waſſerwerk iſt jetzt nach erfolgter Abnahme in der oberſchleſiſchen Kreisſtadt Neiſſe in Vetrieb genommen worden. Im Fort„Preußen“ erhebt ſich der als mächtiges Wahrzeichen weithin ſichtbare Waſſer⸗ turm, deſſen Spitze 80 Meter über dem Neiſſe⸗ ſpiegel liegt, während ſein Becken 300000 Liter faßt. Der zwiſchen Erdgeſchoß und Waſſer⸗ behälter liegende 50 Quadratmeter weite und 9 Meter hohe Raum wurde als Gedenkhalle für die im Kriege gefallenen Helden aus dem Neiſſer Stadtkreiſe ausgebaut. Ein ſeit vier Wochen wütendes Feuer hat im Kreiſe Fallingboſtel ſchon annähernd Moorſtich vernichtet, Löſchung gelang. Folgenſchwerer Blitzſchlag Eiſenwarenfabrik. brück im Sauerland, wurden durch Blitzſchlag in eine Eiſenwarenfabrik zwei getötet und der Betriebsingenienr ſowie drei Fabrikarbeiter ſchwer verletzt. Durch einen ohne daß in iſt eine Anzahl von Fabrikgebäuden niederge⸗ brannt. Barfuß oder in Holzpantoffel. Die Würzburger Studentenſchaft forderte alle Kom⸗ militonen und Kommilitoninnen auf, vom 28. Juni ab nur noch barſuß oder ohne Strümpfe in Holzſandalen auszugehen. War es bisher Vorrecht der Straßenjugend, ſich barfuß auf den Straßen zu tummeln, ſo wird von nun an— vorerſt zwar nur in Würz— burg— auch die akademiſche Jugend barfuß ſpazierengehen. Hoffentlich findet das Vorgehen der Würzburger Sindentenſchaft recht lebhaſten Widerhall im übrigen Deutſchland; im Intereſſe der Woll- und Ledererſparnis wäre das wenigſtens zu wünſchen. Kartoffeln oder Huſaren! Das Almſter— damer„Allg. Handelsblad“ ſchreibt:„In einer nordholländiſchen Gemeinde hatte man es mit der jetzt ſo gewöhnlichen Erſcheinung zu tun— Da kam dem Bürgermeiſter ein Gedanke, den er raſch in die Tat umſetzle, indem er an den Vorſteher der Lebensmittel— Verteilungs-Zentrale ein Telegramm des ſolgen— den Inhalts ſandte:„Große Kartoſſelnot. Auf— ruhr befürchtet. Schickt ſechs Wagen oder ſtarke Polizeimacht, am beſten Hufe. Am nächſten Tage langten vorläufig vier Wagen Kartoffeln an und einen Tag ſpäter der Reſt. Überſchwemmungen in Niederländiſch⸗ Indien. Aus Batavia wird gemeldet: Der Murray hat einen ſehr hohen Waſſerſtand er— reſcht. Verſchiedene Städte ſind üherſchwemmt wobei eine große Anzahl Menſchonleben loren gegangen iſt. Nückkehr der paläſtiniſchen Nach einem Bericht des„Schweizerif teilte Profeſſoc — 8 * 1 den. a l 1000 Morgen Heide mit dem eben beendeten bisher eine a ü eine In Förde, Kreis Greven⸗ Fabrikarbeiter Brand, der infolge des Blitzſchlages ausbrach, liche Mitteilung von einem Befehl der Türkei erhallen, wonach die ausgewieſenen Juden Pa⸗ läſtinas ſofort in ihre Heimatſtädte zurückkehren durften. Dieſer Befehl ſei das Ergebnis einer Intervention der ſpaniſchen Regierung und König Alfons'. Kunft und Ulifſenſchaft. Ein Triumph der deutſchen Kriegs⸗ chirurgie. Im allgemeinen werden verlorene Gliedmaßen ſtets durch Kunſtglieder oder Pro⸗ iheſen erſetzt, deren Herſtellung im Verlaufe des Krieges außerordentlich vervollkommnet wurde. In einzelnen Fällen aber verſuchen die Arzte natürliche Erſatzglieder herzuſtellen, was vorläufig ſelten und begreiflicherweiſe nur bei kleinen Schäden möglich iſt, ſo etwa beim Erſatz von Fingern oder Zehen. Vor Jahren gelang es beiſpielsweiſe einem italieniſchen Arzt Nikoladini, einen künſtlichen Daumen zu ſchaffen, indem auf den Daumenſtumpf eine amputierte Zehe geſetzt wurde. Einen einzig daſtehenden Erfolg erzielte aber neuerdings der deutſche Arzt Dr. Neuhauſer in Ingolſtadt, indem er nämlich den natürlichen Daumenerſatz ohne Amputation eines anderen Gliedes bewerkſtelligte. Er verpflanzte ein Rippenſtück des Patienten in eine Falte der Bauchhaut, um dann beide mit dem Daumen⸗ ſtumpf zuſammenwachſen zu laſſen, worauf ein kleiner Schnitt zur Trennung vom Bauche ge⸗ nügte. Der neue Daumen heilte gut an, und heute iſt der betreffende Patient, ein Arbeiter, fähig, den Daumen, der auch in ſeinen Be⸗ wegungen und ſeiner Stellung zu den anderen Fingern einem echten gleicht, in jeder Beziehung vollwertig zu benützen. Herichtshalle. Mannheim. Wegen Zollhinterziehung wurde der Schuhfabrikant Max Levy in Mannheim zu 92850 Mark Geldſtrafe und Werterſatz in Höhe von 58 203 Mark verurteilt. Der Beklagte hatte aus Nordamerika einen Ledererſatz bezogen und dieſen als Kunſtlederpappe verzollt, während der Erſatz nach Anſicht der Reichsbehörde als Kunſtleder anzuſehen und dementſprechend zu verzollen geweſen wäre. — Vermiſchtes. Spaniſche Luftpoſtpläne. Die Luftpoſt⸗ pläne ziehen neuerdings immer weitere Kreiſe. Nachdem in Italien eine kurze Luftpoſtlinie ein⸗ gerichtet war, teilen franzöſiſche Blätter jetzt mit, daß man auch in Spanien die ernhafte Abſicht hat, ſolche Pläne möglichſt bald zu verwirklichen. Die Poſtverwaltung Spaniens tritt hierfür haupt⸗ ſächlich darum ein, weil ſie an Perſonalmangel leidet und infolge der durch den Krieg auch in Spanien geſchafſenen Kohlennot nicht mehr über genügend ſchnelle und häufige Eiſenbahnverbin⸗ dungen verfügt. Darum ſetzte ſich das ſpaniſche Poſtminiſterum mit der Vereinigung franzöſiſcher Luftſahrzeugfabrikanten in Verbindung, die die zum ſtändigen Flugzeugſchnellpoſtverkehr erforder⸗ lichen Apparate liefern ſollen. Da jedoch gegen⸗ wärtig ſämtliche Flugzeuge dringendſt für Kriegs⸗ zwecke benötigt werden, ſcheint eine Verwirklichung des Planes vor Kriegsſchluß kaum im Bereiche Möglichkeit. ö Standhafte Liebe. Die folgende Anek⸗ dote, die zeigt, wie der Ehefeind Kitchener ein⸗ wirklich an die Möglichkeit der von ihm ſteis geleugneten ſtandhaften Liebe geglaubt hätte, wird von der Zeitſchrift Everybody's“ er⸗ z Als Kitchener den Oberbefehl in Indien hatte, erbat ein junger Offizier ſeines Stabes Urlaub, um ſich zu verheiraten. Kitchener aher enigegnete:„Sie ſind noch nicht fünf⸗ undzwanzig. Warten Sie ein Jahr. Wenn ihre Liebe ſolange dauert, ſollen Sie dann den Utlaub erhalten.“ 5 Jahr verging und der Offizier kam pünktlich, um ſeine Bitte zu f„Nun gut,“ ſagte Kitchener,„der Aber bei Gott, ich hatte ein Mann ſo ſtandhafter Der junge Offizier verbeugte ur Türe. Am Ausgange aber und ſagte:„Vielen Dank! en geſtehen, daß es nicht das⸗ Io ve mal! mal faſt 11 5 ich 8 U*„„.. d., Aα⏑ re jetzt trotz des und blickte er⸗ zig nach der Haſenſtraße. neue Madonna in Begleitung Er lrug einen Koffer und jnterdeck eine daher Daher. ſie nur eine lederne Hand⸗ die ſie unbefangen zwei Schirme. ſchweulte, als ſie Heinz Schwarz an ind seine gekommen waren, Steg gufs Schiff hoffe nur, daß dieſes We guten Tag. Ich nicht anhält.“ 8„Gerade,“ 5 e ohne Sturm iſt gar leine Nordſee.“ „Nun, Geſchmackſgache,“ lachte ihr was meinen Sie, Herr Schwarz?“ Eigentlich wünſchte er auch beſſeres Wetter herbei, aber er wollte dem reizenden Mädchen 9 nicht widerſprechen. 5 „Oh, eme erregte Ses iſt ſchön,“ ſagte er. „Ach, See an und für ſich gar nicht inmal. Aber wenn die grauen Sturmwollen über die dunkelgrünen Marſchfennen jagen, wenn Onkel, 4 io He ſchaumgekrönten Wogen ſich gewiſſermaßen Deichen ſeſtbeißen möchten und ängſtlich kreiſchend mit dem Wind lämpfen, das alles gibt eine Sümmung— eine Stimmung—“ „Von Wogen, die beißen, habe ich noch 70 Len warf die Nichte ein,„eine Nordſee mung“ eigentlich auch nur anwandte, wen nach der erſten Buddel Rotwein in S 6 war, beeilte er ſich doch zu verſichern, daß er auch ſtets in Stimmung käme, wenn die Sturm— wolken jagten und Wogen ſich gewiſſermaßen feſtbiſſen. Sie glaubte, er mache einen freiwill Witz, und antwortete, gekränkt tuend:, ſolche Stimmung meine ich ja nicht, ſondern die veſt wären wir,“ ſagte der Kauſ⸗ f Nichte über den ſchmalen“ en ſie habe ſeine Dummheit bemerkt, und ſagio ſchnell:„Ja, natürlich, ich verſtehe—“ Stimmung, welche auf ſolcher Landſchaft liegt Er war innerlich zerknirſcht, weil er fürchtele, Glücklicherweiſe pfiff jetzt der Dampſer z zweitenmal. „Na, denn adjüs, adjüs. Viel Vergnügen, und nach kräftigem Händeſchütteln verließ der N Luusfuhrwerk, von dort ſoll ich mit einem Wagen Kaufmann den Dampſer. Schleuſe ſuhr der Dampfer langſam die hinab die Vorbei an der großen Klappbrücke, durch dſe dem Wattenmeer zu. Zur Rechten der grüne Seedeich, der die nordſrieſiſchen Köͤge gegen Springfluten ſchützt, zur Linken das ſruchtbare Land Eiderſtedt mit einſam ſtolzen Höſen— den Haubergen— und alten Kirch— türmen. „Da drüben muß der Schimmelreiter ruhelos umhergeritten ſein,“ ſagte das junge Mädchen, den Arm gen Süden ausſtreckend. „Schimmelreiter?“ fragte Heinz. „Ja, Storms, Theodor Storms Schimmel⸗ nichts bemerkt, liebe Kleine,“ meinte der Onkel reiter.“ ec,„das wäre ja was für'n Zahn⸗ Arzt.“ Nur zögernd tat er jetzt, was er am klügſten lun konnte, er gab zu, daß er die Novelle nicht Obgleich Heinz Schwarz das Wort„Stim⸗ kannte. mein Quartier zuernd, und dann begann wienem unheimlichen Nebelreiter zu Eigentlich war ihm dieſes„Ammen— ganz gleichgültig, aber es war ſo Käthe Lornſen ſprechen zu hören und je Augen mit den tauſend— oder noch Sonnenpunkten zu ſehen. „Schon am Ziel?“ fragte er, als der Dampfer in einen kleinen Hafen ſuhr. „Ich habe in derhafen ein Zimmer ge⸗ in einer Wirtſchaft, die unmittelbar Zeedeich liegt,“ ſagte Käthe Lornſen. „Wenn Sie geſtatten, ſchlage auch ich dort auf. Man wird ja wohl auf mehr Gäſte eingerichtet ſein.“ Eine gelbe Kutſche wartete am Haſen. „Bis Odenbüll ſahren wir mit dleſem hinter dom nach Norserhafen gebracht werden.“ Au Heinz Schwarz, der unter normalen Ver⸗ hällmſſen die zweite Klaſſe eines D-Zuges gerade„erträglich“ fand, hätte dieſes Gefährt ein„vorſintflutliches Vehikel“ geſchimpft, jetzt aber fühlte er ſich in dem engen, niedrigen Raum ſehr wohl— ſo dicht neben ſeiner neuen Madonna. „Mau kann ſich einbilden, man mache im Jahre 1790 eine Reiſe,“ plapperte ſie lachend, „ſchade, daß wir kein Rokokokoſtüm tragen.“ „Na, mit einem Reifrock wären Sie ſchwerlich durch die Tür gekommen,“ entgegnete er,„ein Glück übrigens, daß wir Anno 1913 ſchreiben, denn ſonſt würde unſer Roſſelenler wohl noch ein Poſthorn erſchallen laſſen, und— allein ſchon bei dem Gedanken ſchmerzen meine Ohren.“ are 5 Gortſetzung folat.) 50 0 licher Teil. Bekanntmachung Schutz der Feldfrüchte. Obwohl wir ſchon verſchiedentlich Veranlaſſung genom— men haben, unſere Ortseinwohner vor Feld- insbeſondere Kartoffeldiebſtählen dringend zu warnen, mehren ſich jetzt die Klagen in erhöhtem Maße, ſodaß wir gezwungen ſind, in der ſchärfſten Weiſe gegen die Täter einzuſchreiten. Feld— ſchütz Kempf jr. hat in der Perſon der Johann Lammer 5. Ehefrau, eine Kartoffeldiebin heute bei uns angezeigt, die nach ſeiner Angabe auf ein und demſelben Grundſtücke nicht weniger als 5 Ztr. unreife Frühkartoffeln, deren Genuß nur zu Krankheiten führt, ertappt. Wir haben anf Grund der Anordnung des ſtellv. Gen. Kommandos die Rubrikatin zur ſtrafrechtlichen Verfolgung zur Anzeige gebracht und veröffent— lichen zugleich deren Namen mit dem ausdrücklichen Hinweis darauf, daß gegen alle diejenigen, die ſich in ähnlicher Weiſe an fremdem Eigentum vergreifen, vorgegangen wird. Veröffentlichung ſoll elnerſeits abſchreckend wirken, andererſeits den Ortseinwohnern Kenntnis von dieſen fragwürdigen Sub— jekten geben. f Viernheim, den 29. Juni 1917. Großh. Bürgermeisterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Mehlausgabe. Bei der geſtrigen Ausgabe von Mehl, das beſtimmungs— gemäß nur an die kartoffelrerſorgungsberechtigten Gemeinde— einwohner zur Verteilung gelangen konnte, haben ſich hunderte von Perſonen, die auf Mehl keinen Anſpruch erheben konnten mit dem Bemerken bei uns eingefunden, daß ſie gleichfalls Mehl begehren, da ſie weder Brot noch Kartoffeln hätten. Hier— gegen wird ad d daß die Betreffenden mit Seren bis 15. Juli und noch länger verſorgt ſind, und daß das Brot ihnen bis zur nächſten Brotmarkenausgabe, d. i. bis 2. Juli 1917 hätte ausreichen müſſen. Selbſtverſtändlich konnte dieſem unverſchämten Begehren keine Folge gegeben werden. Alle diejenigen, die in einer ſo unbegründeten Weiſe bei einer Behörde um Erlangung von ihnen nicht zuſtehenden Nahrungsmitteln vorſtellig werden, beweiſen damit, daß ſie mit ihren Vorräten nicht haushälteriſch zu wirtſchaften und den tiefen Ernſt; der Lage trotz Bekannt— machung, Vortrag und 1 leider immer noch nicht ver— ſtehen. Ein ſehr großer Teil unſerer Gemeindeeinwohner weiß noch nicht einmal, daß wir uns ſchon am Ende des dritten Kriegsjahres befinden, daß wir rationiert ſind und demgemäß nicht in Sauß und Brauß leben können. Die Genußſucht dieſer Bevölkerungskreiſe iſt eine ſo unerhörte, daß ſie als bchungew und mehr wie nnverſtänd Betr. Die Betr.: Gemei udekaſse J, Die üblichen Auszahlungen für den 1. finden am nächſten Montag vormittags ſtatt. Der allemeine Zahltag fällt fük die Vormit⸗ 5 tagsſtunden aus. 2, Die Wieſenloſe e-Vergütungen ete. werden am nächſten Dlenstag Vormittag, von 8 bis 12 Uhr ausbezahlt. Während dieſer Zelt nicht abgeholte Ver⸗ f gütungen werden zugeſtellt. 3, Der Zahltag am nächſten Donnerstag, den 5. Juli muß ausfallen. Wir verweiſen deshalb nachdrücklich auf Montag Nachmittag, den 2. d. M. 4, Silber und Nickelgeld, auch in größeren Summen wird im Umtauſch gegen Scheine angenommen. Viernheim, den 29. Juni 1917. Jöſt. Bekanntmachung. Betr.: Den Verkehr mit Oelfrüchten und daraus gewonnenen Produkten. Wer Oelfrüchte(Raps, Rübſen) bei Beginn eines Kalen— derviertelſahres in Gewahrſam hat, hat dieſe nach§ 2 der Bekanntmachung über den Verkehr mit Oelfrüchten und daraus gewonnenen Produkten, bei Beginn eines jeden Kalendervier— teljahres getrennt nach Arten und Eigentümer anzuzeigen. Die Anzeige iſt bis zum 5. Tage eines Kalendervierteljahres, jetzt bis zum 5. Juli 1917 bei der Großh. Bürgermeiſterei des Aufbewahrungsorts zu erſtatten. Wir machen ausdrücklich auf die Strafbeſtimmungen aufmerkſam, wonach mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark beſtraft wird, wer die Anzeige nicht innerhalb der geſetzten Friſt(J. bis 5. Juli) erſtattet oder wer wiſſentlich unvollſtändige oder unrichtige Angaben macht. Heppenheim, den 25. Juni 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Alle am 1. Juli l. Js. vorhandenen Oelfrüchten(Raps Rübſen) ſind bis ſpäteſtens Dienstag, den 3. Juli 1917 auf unſerem Lebensmittelbüro anzumelden. Viernheim, den 27. Juni 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Vie ruheim. Lamberth. theim. findet Freiwillige Feuerwehi Nächſten Sonntag, Vier! den 1. Juli lich bezeichnet werden muß. Abgeſehen von der Verwerflich keit und ſcharfen Verurteilung eines ſolchen Verhaltens bewei— ſen die Betreffenden gleichzeitig auch damit, daß ſie ſich dem Manne im Schützengraben nicht ebenbürtig erweiſen und wirtſchaftlich nicht durchhalten wollen. Wenn dies nicht ſo wäre, könnten alltäglich nicht hunderte von Frauen mit dem anmaßenden Verlangen bei uns vorſtellig werden, ihnen Brotmarken zu verabfolgen, mit denen ſie noch acht bis zehn Tage auskommen müßten. Wohin würde es führen, wenn man ſolch unberechtigten Bitten entſprechen würde? A 8 bei günſtiger Witterung nachmittags Uhr eine ae gemeinſame 778 1 e lllebung der Freiw. Wehr und der Pflichtmannſchaßft ſtatt. Unbedingtes Erſcheinen erbittet 241 4 Uhr. Das Kommando. 8 Al 90 0 0 tin 16! 1 cht tung! Kaufe immer noch, ſoweit eine Beſchla 10 ne nicht vorliegt N 1 nico Lumpen, Wolle, Neutuchabfülle, Sücke, Geiſenfelle und Haſcupelze. Zahle ſtets die höchſten Tagespreiſe. Da wird eben einfach auf den Bürgermeiſter, der ein grober unbarmherziger Menſch ſei, der nicht wiſſe, wie es den armen Leuten geht, in boshafter Weiſe beſchimpft und hinzugefügt, daß die Brotmarken kiſtenweiſe auf dem Rathauſe herum— ſtänden, ohne daß ſie ihrer Beſtimmung zugeführt werden würden. Es dürfte ſich erübrigen, ſowohl auf ſolche Dummheiten einzugehen, als auch der allgemeinen Schimpferei eine Be— achtung beizumeſſen. Wir tröſten uns mit dem Ausſpruch „Ernſtlich denkende und gerecht handelnde Menſchen haben gegen das Publikum einen böſen Stand.“ Wir möchten bein dieſer Gelegenheit jedoch ganz vorſorglich bemerken, baß wir alle Beleidiger, ſofern ſie uns namhaft gemacht, unnachſicht lich ſtrafrechtlich verfolgen laſſen werden, da wir denn doch nicht bei dieſer Sorte von Menſchen das Gefühl aufkommen laffen wollen, als Objekt des Angriſſes zu gelten. Aber auch denjenigen Per ſonen, die geſtern Mehl emp fangen haben, möchten wir etwas ins Gewiſſen reden: Von verſchiedenen Bäckermeiſtern 1 6 Gemeinde wurde uns in glaubhafter Weiſe verſichert, daß die Nach— frage nach Hefe an dieſem Tage eine ſo ungeheuere geweſen ſei, daß ſie die Nachfrage nach Hefe auf Kirchweih in Frle denszeiten überträfe. Hieraus geht einwandfrei hervor, daß das Mehl ausſchließlich zum Bereiten von Kuchen, alſo zu dellkaten Genußmitteln verwendet wird, die über Sonntag mit aller Gewalt aufgezehrt werden. Dann beginnt wieder die arme Zeit und der zu Unrecht angefeindete Bürgermeiſter ſoll dann wieder Nahrungsmittel und Leckerbiſſen aller Art zur Verfügung halten. Daß dies nicht möglich iſt, verſteht ſich am Rande. Viele dieſer Frauen haben ſogar noch ironiſch und zu allem Ueberfluß geäußert:„Mehl hat der Bürgermeiſter jetzt beigeſchafft, nur fehlen jetzt noch die Hei— delbeeren dazu, und die werden denn hoffentlich auch nicht mehr lange auf ſich warten laſſen, weil das Kirchenkuchen— eſſen jetzt ſchon wieder unzeltgemäß iſt. Die Begehrlichkelt überbietet ſich in vorſtehenden Ergüſſen ſelbſt. Zum Schluſſe möchten wir in aller Deutlichkelt und Schärfe nochmals ausdrücklich bemerken, daß alle diejenigen, die ſich für die Folge nochmals nnterſtehen, vor abgelaufene m Zeitpunkt bei dem Unterzeichneten um Nahrungsmittel anzuhalten, mit einer Geſchwindigkeit zur Türe hinausfliegen, zu der ſie ſich hereinzugehen erdreiſteten. Viernheim, den 29. Juni 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. S. S Sci il udlet. chliche Anzeigen der evangel. Gemeinde * Kirt , Sonntag, den 1. Juli. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung. Mit tlwoch, den 4. Juli. Abends 8½ Uhr: Kriegsbetſtunde Donnerstag, den 5. Juli. Abends 8 ½½ Uhr: Strickabend. Frachtbriefe s zu haben in der Expeditſon dieſer Zeitung. ſind ſt ert Ein Waggon Thomasmehl, Kalkſtickſtoff, Ammoniak⸗Supperphosphat und Kalidungſalz empfiehlt Johann Schneider 5. Witwe. ſorger, die im Beſitze Dien s g, den 3. Juli 1917 wird an die Ni nachſtehender Reihenfolge verausgabt: Bekanntmachung. 4 Betr.: Ausgabe von Schwe Ruch ſabſtwerſorgen ö gerte a0 chtſelhſtog, einer Brotkarte ſind, Schweizerkäſe kerung, anſtelle von Ka erhält bis zu 10 Pfund e von Nr. ab. Kartoffelbezugsſchein iſt vorzulegen. vormittags von 0 bis Uhr von Buckſtabe A bis 9 „ 5 0 9 5 7 0 6 7 5 70 5 9 5 10„ 7 7 6 17 8 7 7 10 1 13 50 7 0 95„ 1 . 1 0 11 5 12 5 5„ M„N e 5„ 1 5 1 O 6 9 4 5 1 8 3 8006 verſorgungsberechtigte Kopf erhält ein achtel Pf fund f Erſche 0,0 M. i AI dienstag, Die Reihenfolge iſt genau einzuhalten. Brotkarten ſind vol 1 zulegen.„ 1 Viernheim, den 30. Juni 1917. 40 Pfg. pro Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lam beuth. i „Illuſtrierte 2— Unterhalt Bekanntmachung. Wan Betr.: Verſorgung der Zivilbevölkerung mi— Speiſekartoffeln. f Montag, den 2. Juli 1917, nachmittags von 1E Uhr ab, wird an die berſorgungsberechti U te Beböl⸗% H. rtoſſelu, Erbſen ausgegeben. Jede Tale Erbſen. Die Ausgabe erfolgt in der übli chen Aenderungen im Gewährung der 0 Rückſicht auf deren Brotgetreide Abſtand zu 5 Wir ſind daher b für S Viernheim, den der ſeither üblichen Reihenfolge. unſerem Lebensmittelbüro ochwerarbeiter, die als Viernheim, den 30. Juni 1917. 9 Großh. Bürgerileiſterei Vieruhein. 9* Deut Lamberth. f 115 Jahresberich f 7 Mitglieder. Bekanntmachung. b Betr.: Ausgabe von Brotmarken. 75 5 3 „Die Ausgabe der Brotmarken für die Zeit vom 2. bis durch, 915 Juli 1917 erfolgt am Montag den 2. Juli 19147, vormittags ausſchlſſes Sammlung ſind wird von Perſonenſtande vor der Ausgabe zu melden. 5 Nach einer Eutſcheidung der Reichsgetreideſtelle iſt von wi verwaltung Zuſatzmarken der Schwerarbeiter für Selbſtverſorg verwaltung an ſich ſchon höhere Tageskopfmenge g. beſchädigten nehmen. vom Reich eauftragt die Ausgabe der Brolzuſatzmgtken 1 5 8 Selbſtverſorger gelten, einzuſtellen. Nr Nati 29. Juni 1917. der Nation Großh. Bürgermeiſterei Vieruheim. 15 Al Lamberth. Bezugsſch Grundſti Nächſten Dienstag, den 3. Juli d. Is., vorm. 8 Uh läßt behlnend, die heim, die zum auf dem Rathauſe hei der bote Viernheim, Großh. am deren Pachtzeit Martini 1918 abläuft, dahier Bemerkt wird noch, daß, wer für einen Auderen Ge ei der Verpachtung ortsgerichtlich beglaubigten Vollmacht ſein muß. wird ſie au Kreiſe von Bezugsſcheil nur gegen dungsſte verſehenen ohne Bezug — Ge zugsſcheine, Betracht ko find nach e ſtelle nach! lungs tage 9 tigkeitsdaue genannten Vorlegung iſks⸗Verpachtung. katholiſche Kirche Viern Kirchengut gehörigen Grundſtüch, auf weitere 9 Jahre verpachten ——ö——— einlegen will, im Beſitze einer All Achtung 29. Juni 1917. U Kaufe bolllegt Ortsgericht 2 n Lumpen, 6 Zahle Jugendwehr. Maden Heute Abend ½9 Uhr 8 rote 2. 8. gik hell 5 1 im. Hebung 07 0 und Küchenalbel mit Gewehre in der briſti Blgeß. gu der Götheſchule z. Ausmarſch. Chriſtian Blach N Miawoch: 5 Ein kleines zu mieten geſucht. Von wem, zu erfahren Expedition d. Blattes. 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