Danksagung. Für die vielen Beweise inniger Anteil— nahme bei dem frühen Heimgange unserer nun in Gott ruhenden lieben Tochter und Schwester Maria Bergmann ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte, sowie für die grosse Kranz und Blumenspende sagen wir hierdurch unsern innigsten Dank. (anz besonderen Dank der hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwestern für die liebe-“ volle Pflege, den Stiftern von Seelenmessen und der Fräulein Lehrerin Antweiler und ihren Mitschülerinnen für die erwiesene letzte Ehre. g VIEKRNTLHEIxM, den C. Juli 1917. Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Familie Andreas Bergmann 2. Sofort suchen fleissige Mädchen Mez, Vater& Söhne, Weinheim. Angenehme Arbeit. Neue Pfälzer Zwiebel frisch eingetroffen zu haben bei Joh. Ehrhardt Blauehutstrasse 51. Ein fein möbliertes Zimmer ſofort zu Bürſtädterſtraße 4, 2. Stock. 3 Zimmer u. Küche mit Gaseinrichtung und Gar— ten, an anſtändige, ruhige Leute, am liebſten ohne Kin der, ſofort zu vermieten. Von wem, zu erfragen in der Exp. dieſes Blattes. Taſchen-Lampen empfiehlt billigſt vermieten. Ein Waggon Eutlaugen⸗Kalk friſch eingetroffen. Ztr. 2 Mk. Warenhaus Georg Klemm 5 57. 5 N Heddesheim, Beindſtraße. Math. Träger. S οοοσοοοοο 1 8 Mützen u. Strohhüte 0 N 7710 Nr . 2 f . Einumach⸗Töpfe und ⸗Gläſer ferner Georg NMemm O 8 O O Heddesheim, Beindstrasse. 6 GGG von 30 Pfg. und 10 Pfg. Porto gerichtet werden. Grundstücksversteigerung Am Mittwoch, den 18. d. Mts., vorm. 9 Uhr laſſen die Georg Pfützer 2. Eheleute zu Wie s⸗ baden nachgenannte Grundſtücke als Flur VII, Nr. 223, qmtr. 3200 Acker im Vauden⸗ feld, Kurzgewann; Flur XIX, Nr. 98, qmtr. 4156, Acker im Schilperts— heckenfeld, I. Gewann; Flur XX, Nr. 48, qmtr. 1650, Acker über dem Wallſtädter Weg; Flur XX, Nr. 49, qmtr. 1663, Acker daſelbſt; Flur XX, Nr. 185, qmtr. 3294, Acker die kurzen Milben auf dem Rathauſe dahier öffentlich verſteigern. Die Verſteigerungsbedingungen ſowie der Auszug aus dem Grundbuch können auf dem Geſchäftszimmer des Großh. Ortsgerichts während der Geſchäftsſtunden eingeſehen werden. Viernheim, am 3. Juli 1917. * Großh. Ortsgericht Viernheim. eee Fuchs sche Mühle Weinheim. Heute, Samstag, den 7. Jul abends 8 Uhr Großes fär-Konzert Felde in N von dem aus dem Heidelberg weilenden Musikkorps des aktiven Großh. Meck- lenburgischen Jäger-Bataillons Nr. IA. ausgeführt eee 0 7 — Leitung: Musikmeister Meister. HFPintritt 50 Pfg. eee eee eee eee l Bekanntmachung. Ausgabe von Butter. Montag, den 9. Juli 1917 wird in henender Reihenfolge Butter ausgegeben. Es wird geſehen, daß die Ordnung genau eingehalten wird. eine Perſon kommt 1/8 Pfund zur Verteilung: Vormittags von 7 bis 8 Uhr Nr. 2120 bis 8 9„ 850 9 1650 10 1450 11 5 1250 2„ 1050 3 850 1„. 650 5 5 150 „ 6 e Viernheim, den 6. Juli 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betr.: nachſte darauf Auf 1851 1651 1451 1251 1051 851 651 1451 251 250„ . Bekanntmachung. Regelung des Verbrauchs von Eiern. kürzlich bei uns beantragten CEierkarten werden am Dienstag, den 10. ds. Mts. im Wacht lokale des Rathauſes wie folgt verausgabt; vormittags von 7 bis 8 Uhr für Buchſtabe A bis D 8 bis 9 Uhr„„ E„ 5 9 bis 10 Uhr„ J„ M 10 bis 11 Uhr„ 1 R„ S * 1 11 bis 12 Uhr„ N T„ 3 Brot- und Lebensmittelkarten ſind hierbei vorzulegen. Geflügelhalter ſowie Angehörige ihrer Wirtſchaft haben keinen Anſpruch auf Ausſtellung von Eierkarten. Ebenſo Betr.: Die Anmeldung verſäumt haben, keine Eierkarten erhalten. Viernheim, den 6. Juli 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Vie ruh eim. Lamberth. Bekanntmachung. Regelung des Obſtverkehrs im Jahre 1917. Nach einer erneuten Verfügung der Landesobſtſtelle Darmſtadt iſt der unmittelbare Obſtverkehr zwiſchen Selbſt— verbraucher und Erzeuger innerhalb Heſſens, ſoweit es ſich um Heidelbeerenmengen bis zu 10 kg. handelt mit Beförderungsſchein der Landesobſtſtelle geſtattet. Anträge auf Ausſtellung von Beförderungsſcheinen wollen an die Landesobſtſtelle Darmſtadt unter Beifügung Betr.: Viernheim, den 6. Juli 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. [Gramm zur Ausgabe, Danksagung. Jurückgekehrt vom Grabe lieben, nun in Gott ruhenden unvergess-“ lichen Schwester, Schwägerin und Tante, Fräulein Magdal. Effler sagen wir für die Anteilnahme während der Krankheit und beim Hinscheiden, ferner für das zahlreiche Celeite zur letzten Ruhe- stätte und für die Kranz- u. Blumenspende unsern tiefgefühlten Dank. Besonders sei gedankt der Geistlichkeit für den gespendeten den ehrw. barmh. Schwestern für ihren Beistand, den Stiftern von Seelen— messen. Viernheim, den 7. Juli 1917. Die krauernd Hinterbliebenen. unserer hochw. Trost, Sowie Bekanntmachung. Regelung des Zuckerverbrauches. Die eingelöſten Zuckermarken Nr. 14 Betr.: vormittags von 8 bis 12 Uhr pon den Spezere händlern auf unſerem Lebensmittelbüro abzuliefern. Die hierzu nötigen Briefumſchläge können vorher dortſelbſt in Empfang genommen werden. Gegen die hierauf von uns ausgeſtellten Beſcheinigun kann der Monatszucker für die Monate Juli, Auguſt und September 1917 von den einzelnen Spezereihändlern be dem Obmann Winkenbach am gleichen Tage abgeholt werden Viernheim, den 7. Juli 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekauntmachung Zucker für Einmachzwecke. Der Zucker für die Monate Juli, Auguſt unk tember gelangt von Mittwoch, den 11. ds. Mts. ab Spezereihändlern zur Ausgabe. Für die genannte Verſorgungsperiode kommen ſtatl ſeitherigen 500 Gramm auf den Kopf der Bevölkerung 400 ſodaß jeder 4½½ Pfund Zuck einmal zuwieſen werden kann. Die Ausgabe erfolgt zwar haben Gültigkeit: 24 bis 26 bis 30. Juni 1917. 27 bis 29 bis 31. Juli 1917. 30 bis 32 bis 31. Auguſt 1917 Es bleibt den Verbrauchern überlaſſen die ihnen f die drei Monate zuſtehenden Zuckermengen auf einmal! beziehen, um ihn als Einmachzucker zu verwenden. Gan beſonders wird darauf hingewieſen, daß die wenn der Monatszucker(ſogenannten Mundzucker) zu machzwecken verbraucht, einen Anſpruch auf Erſatzliefe des Monatszuckers nicht haben. Viernheim, den 7. Juli 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betr.: 4 gegen die Marken 24 Verbrauchel Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemein Sonntag, den 8. Juli. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung Donnerstag, den 12. Juli. Abends 8 ½ Uhr: Strickabend. können diejenigen Verſorgungsberechtigten, die ſr. Zt. die! Lamberth. Eingetroffen: EIinmach-Gläsel in allen brögen und preislagen. Jak. Beyer l. Hathausstrage. und 15 pu Juni 1917 ſind am Dienstag, den 10. Juli 1917, jernheiner FErſcheint wöchentlich dreimal: Geſchäfts⸗ Anzeiger e e We 27 Organ für Jedermaun ürger⸗ Vereins ⸗ Anzeiger titun 2 5 Anzeigenpreis: 1 Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: 40 Pfg. pro Monat frei ins Haus gebracht Gratis⸗Beilagen 3 „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, illuſtriertes Unterhaltungsblatt„Deutſche Kraft“, Wandkalender und Fahrplan. Amtsblatt der Großh. Enthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif. Redaktion, Druck und Verlag: J. Martin, Viernheim, Rathausſtraße rgermeiſterei Vieruheim Die lſpaltige Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg., auswärtige Juſerate 25 Pfg., die Neklame⸗Petitzeile 40 Pfg. Bei öfteren Wiederholungen und größeren Aufträgen entſprechender Nabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klage⸗Erhebung, zwangsweiſer Bei⸗ treibung uſw. wird Rabatt hinfällig. 0 Dienstag, den 10. Juli —̃ͤ— eee ae E au. pk lenses dc eu. eee eue Russenangriffe— eber! Milon Tonnen versenkt. Stanislau von neuem angegriffen. Deutſcher Abendbericht. Berlin, 9. Juli.(WTB. Amtlich.) nichts Neues. Im Oſten haben die Ruſſen an der Straße Kaluſe— Ihre Kräfte wurden durch Gegenſtoß zum Stehen gebracht. Nördlich des Dujeſtr keine beſonderen Ereigniſſe. Vom Weſten heber 1 Million Tonnen verſenkt. * Die Juni-Beute des U-Bootkrieges beträgt nach einer Meldung des Admiralſtabs eine Million Brutto— N Regiſter- Tonnen. Dieſer Erfolg des U-Bootkrieges recht— fertigt volles Vertrauen in die unausbleibliche und ent— ſcheldende Wirkung auf unſere Gegner. 55 berger gemeldet. mittag 6 Uhr und dauerte über 2 Stunden. 0 1 5 4 5 N Die Kriſe im Reichstag. Die durch Erzbergers Erklärung geſchaffene politiſche Lage iſt bis zur Stunde noch nicht beigelegt. Es heißt, die Stellung des Reichskanzler ſei erſchüttert; ferner wird ein Abrücken der nationalliberalen Reichstagsfraktion von Erz— Die Kriſe iſt demnach noch nicht behoben. Ein Kronrat. Berlin, 9. Juli.(WTB. Amtlich.) Heute Nachmit⸗ lag hat unter dem Vorſitz Seiner Majeſtät dem Kaiſer und Lönig im Reichskanzlerpalais eine Sitzung des Kronrates ſtattgefunden, an der außer den preußiſchen Staatsminiſtern auch die Staatsſekretäre teilnahmen. Berlin, 10. Inli. Der Kronrat begann geſtern Nach— In politiſchen kreiſen wird angenommen, daß die Situation ſich in der Frage der innerpolitiſchen Neugeſtaltung zu einem kaum überbrückbaren Gegenſatz zwiſchen dem Reichskanzler und der Mehrheit der preußiſchen Staatsminiſter zugeſpitzt hat. Nach Schluß der Kronratsſitzung weilte der Kaiſer noch bis zur zwölften Stunde beim Kanzler. Lolale Nachrichten. Viernheim, 10. Juli. Beim Baden iſt am Sonntag lachmittag im Baggerſee bei Muckenſturm der 15 Jahre lte Martin Faber, deſſen Vater im Felde ſteht, er⸗ kunken. Nach dreiſtündigem Suchen wurde die Leiche ge— funden. Der braven Familie bringt man an ihrem betrof— fenen Unglück, die ihren einzigen Sohn beklagt, innige Anteil⸗ nahme entgegen. Möchte dieſer neue Fall, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel, für Alle und beſonders für unſere Jugend eine Lehre und Warnung ſein. Heddesheim. Sammelt Brenneſſeln! Die ſortſchreitende Abnahme der Baumwollvorräte macht eine nmöglichſt umfangreiche Verarbeitung der Neſſelfaſſern zu Geſpinſten zur dringenden Notwendigkeit. Das Großh. Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat daher, um eine ſtraffere Durchführung der bereits im vorigen Jahr einge⸗ leiteten Brenneſſelſammlung zu ermöglichen, den Lehrern empfohlen, an den einzelnen Schulen Sammelſtellen für ge— lrocknete Brenneſſeln einzurichten. An dieſe Sammelſtellen, die für 100 Cg. vorgetreckneter Stengel 2 Mk. vergüten, ſind auch die nicht von Schulkindern geſammelten Neſſeln abzuliefern. Die Großh. Bezirksämter ſind angewieſen worden, auch ihrerſelts bei der Bevölkerung auf eine rege Sammeltätigkeit hinzuwirken. Die Zentralſtelle für Baden, an dle die einzelnen Sammelſtellen die getrockneten Neſſeln abzuliefern haben, befindet ſich beim Badiſchen Bauernverein in Freiburg. Von dort können auch die auf die Sammlung, Trocknung und Aufbewahrung der Neſſeln bezüglichen Druckſachen und Merkblätter koſtenlos bezogen werden. Heddesheim, 10. Jul. Den Verkehr Branntwein aus Klein⸗ und Obſtbrennereien betr. Für den Verkehr mit Branntwein aus Klein- und Obſtbrennereien iſt durch§ 8 der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 24. Februar 1917(R. Reſetzblatt Seite 179) vorgeſchrieben, daß jeder, der lieferungspflichtigen Branntwein herſtellt, bis zum Fünften jeden Monats der Reichsbranntweinſtelle, Abteilung München, und der für ihn zuſtändigen Bezirksſteuerſtelle(Finanzamt, Hauptſteueramt) anzeigen muß, wieviel Branntwein er im abgelaufenen Monat hergeſtellt hat und viewiel er zu Beginn des laufen— den Monats vorrätig hatte. Lieferungspflichtig und damit der Reichsbranntweinſtelle anzuzeigen iſt aller Branntwein— der in Kleinbrennereien oder aus Obſt, Obſtwein, Beeren, Treſterwein, Kunſtwein, Moſt, Weintreſtern, Weinhefe, Wur— zeln oder Rückſtänden daron allein oder mit andern Stoffen gemiſcht hergeſtellt iſt. Dasſelbe gilt für Miſchungen, zu denen ein Brenner Branntwein der angegebenen Art ver— wendet hat. Von der Anzeigepflicht befreit iſt nur Vrannt wein, der zum Verbrauchsabgabeſatze von 0,84 Mark für 1 Liter Alkohol aus ſelbſterzeugtem Obſt, Wein, Moſt oder Rückſtänden davon(Treſter, Hefe) oder aus Beeren Wurzeln hergeſtellt wird, voransgeſetzt, daß im ganzen Be— triebsjahre nicht mehr als 25 Liter hergeſtellt werden. Wird dieſe Menge überſchritten, ſo muß auch für ſolchen Brannt— wein jeden Monat die vorgeſchriebene Anzeige erſtattet wer— den. Es ſcheint, daß in den Kreiſen der Branntweinbrenner und der ſich mit Branntweinbrennen befaſſenden Landwirte und kleineren Gewerbetreibenden die vorſtehenden Beſtimmun— gen noch nicht genügend bekannt geworden ſind. Deshalb wird jetzt auf ſie erneut aufmerkſam gemacht und es wird beſonders darauf hingewieſen, daß die Unterlaſſung der An— zeige mit Strafe bedroht iſt. Um den Brennern ihre Auf— gabe zu erleichtern, hat ſich die Bad. Landwirtſchaftskammer in Karlsruhe bereit erklärt, die Anmeldungen entgegenzu— nehmen. Sie ſind alſo künftig an dieſe, nicht mehr an die Abteilung München der Reichsbranntweinſtelle zurichten. Die Bad. Landwirtſchaftskammer wird auch die Branntwein— mengen ſammeln, die abgeliefert werden müſſen. 7 1 Die Fütterung der Leghühner und die 7— 2. 7 Beſchaffung der Futtermittel. 1. Der tägliche Futterbedarf des Leghuhns. Das lebhaft legende Huhn muß im täglichen Futter 12 Gramm verdauliches Eiweiß und 70 Gramm ſog. Stärke wert erhalten. Das Leghuhn braucht zur Erhaltung des eigenen Körpers täglich mindeſtens 6 Gramm verdauliches Eiweiß als ſog. Erhaltungsſutter. Zur Erzeugung des Eies ſind dann noch weitere 6 Gramm verdauliches Eiweiß als ſog. Produßtions— futter erforderlich. Das Ei wird in der Regel in 36 Stunden legreif ausgebildet. Nur wenige Hühner legen täglich und machen dann eine Pauſe von mehreren Tagen. In einem 35 Gramm wiegenden Ei ſind nach Abzug der Schale 35 Gramm„Eiweiß“ und„Dotter“, darin aber nur 7 Gramm gerdauliches Eiweiß enthalten, denn über 70 Prozent ſind Waſſer. In 12 Eiern findet ſich ſo viel verdauliches Eiweiß vie in 400 Gramm knochenfreiem Fleiſch. 2. Die gewöhnlichen Futtermittel. In der Friedenszeit verabreichte man dem Leghuhn morgens: Weichſutter“(3. B. 50 Gramm gedämpſte Kartoffeln, 20 Hramm Kleie und 12 Gramm Fiſchmehl oder 20 Gramm Tierkörpermehl; nachmittags: 40 Gramm Futtergerſte oder 35 Hramm Mais oder Weizen. Dieſes Futter hatte noch nicht den vollen Gehalt an Eiweiß und Stärkewert, der, für das Huhn erforderlich iſt; dieſer wurde erſt durch Beigabe gon Küchenabfällen oder durch die weitere Futteraufnahme heim freien Auslauf zuſtandegebracht. Eine ſolche Fütterungs veiſe iſt jetzt unmöglich. Wirkliche FJutterkartoffeln ſtehen jur' ſpärlich zur Verfügung. An Kleie mangelt es ſo ſehr, daß für die Hühnerſütterung nahezu keine mehr zur Verfügung ſteht. Auch hat die Kleie nicht mehr den früheren Nährſtoff⸗ jehalt. Fiſchmehl iſt kaum mehr zu bekommen. Die Ver⸗ fülterung von Futtergerſte an Hühner iſt heute nur noch den Landwirten möglich, die eigene Gerſte gebaut haben. Mais und Welſchkorn iſt nur in geringer Menge vorhanden.“ Glücklicherweiſe läßt ſich das Huhn auch ohne Körner ſehr wohl ernähren und leiſtungsfähig erhalten. Man klammerte ſich zu ſehr an das Körnerſutter und unterließ das Suchen nach paſſenden Erſatznitteln. Der ſog. Muskelmagen des Huhnes, der tach dem eigentlichen Verdauungsmagen, dem Drüſen— nagen, eingebaut iſt, hat die Aufgabe, die e verdauliche Rohfaſer zu verreſben. Solche umhüllt auch das Getreidetzorn, deſſen Inhalt ſchon im Drüſenmagen zu einem guten Teil verdaut wird. Die körherloſe Fütterung übermittelt dem Muskelmagen noch ſo viel Jaſerſtoff zum Zerreiben, daß ſeine Tätigkeit nicht im geringſten dabei lahmgelegt iſt. 3. Welche Futtermittel ſind ſetzt für 0. zu beſchaffen und wie läßt ſich das Tagesfutter am einfachſten herſtellen? ler handelt es ſich zunächſt um ein billiges Grundfutter und Füllfutter. Es kann Kleie(20 Gramm) durch feines mit und Kleeheuſchrot erſetzt werden. Dus verlangt aber ein viel feineres Schrot als z. B. das Schwein. Solches Jutter— mehl iſt auch aus getrocknetem Heidekraut herzuſtellen. Weiter— hin kommt als Grundfutter das Strohkraftfurter(mit Lauge aufgeſchloſſenes, dann ausgewaſchenes und gemahlenes Stroh— häckſel) in Betracht. Auch Schilfhäckſel und Holzmehl können in gleicher Weiſe aufgeſchloſſen und verdaulich gemacht werden. Ein ſehr gutes Futtermittel ſind die getrockneten und ver— mahlenen Küchen abfälhle. Baumlaub kann man gleich— falls dörren und mahlen. Beſonders ſei auch auf die Blätter und Früchte der Brenneſſel hingewieſen, die, getrocknet und fein geſchrotet, ein die Kleie weit übertreffendes und dabei auch ſehr kalkhaltiges Futtermittel ergeben. An die Stelle der Kartoffein können auch ſeingeſchrotete Zucker rü— ben-Trockenſchnitzel treten. Zu dem Grundſutter, das in der Hauptſache Starkewert enthält und zur Füllung der Verdauungsorgane dient, muß eiweißreiches Beifutter hinzukommen. Das tägliche ſich zus dem Grundſutter und zwar etwa in dieſer Weiſe: morgens 20—25 Gramm Heu— oder Strohkraftmehl oder aufgeſchloſſenes Holzmehl und min— deſtens 15 Gramm Tierkörpermehl oder Knochenleimſutter. Die Miſchung wäre ſchwach anzu feuchten und bei gewöhnlichen Wie— ſen-Heumehl, Strohkraſtmehl und Holzmehl noch je eine Priſe Schlommhreide beizufügen. Zur Verſtärkzung des NRährſtoff— jehattes wäre noch eine Hand voll verwiegten Grünzeug Küchen— abfalles(rohe Kartoffelſchalen gedämpft) zuzumiſchen. Bei Ver— wendung von Laub- oder Schilſ- oder Holzmehl wären beſſer 20 Gramm von obigem Eiweißfutter beizugeben. Nachmittags 20 Gramm Kleie oder Kleeheumehl bzw. Laub-, Schilf- oder Holz— mehl und 20 Gramm Tierkörpermehl oder Knochenleimfutter. Bon Blutmehl würden 6—8 Gramm als Zuſatz genügen. Auch 15 Gramm Kleeheuſchrot und 10 Gramm Trockenſchnitzelſchror gönnten das Grundfutter bilden. Beil guter Kartoffelernte und dem Vorhandenſein großer Mengen von Abfallkartoffeln hat ſich als die einfachſte und billigſte Fütterung erwieſen: norgens 60 und nachmittags 80 Gramm Ausſchuß-Kartoffeln, zedümpft und fein zerdrückt, dazu jeweilig 20 Gramm Tier- nörpermehl oder 15 Gramm Knochenleimfutter(bei dieſem Zu— aß noch je eine Priſe Schiemmkreide) oder 6-8 Gramm Blutmehl(dazu auch Schlemmkreide), ohne Waſfſerzuſatz gut jemiſcht. Auch hier morgens noch eine Zumiſchung von verwiegten Küchenabfällen. e Die Futtermittel für das Leghuhn müſſen nicht nur die Siererzeugung fördern. ſondern auch ſo billig ſein, daß der Preis der Eier auch für Wenigbemittelte erſchwinglich bleibt Die täglichen Futterkoſten für ein Leghuhn ſollten durchſchnittlick nicht mehr als 3 Pfg. betragen. r ee Wo freier Auslauf gewährt werden kann, kann mindeſten⸗ % der oben angegebenen Tagesfuttermenge eingeſpart werden. unn ihn Futter ſür ein Leghuhn würde und Eiweißfutter zufammenſetzen, Gottesdienſt-Orduung der katholiſchen Gemeinde. neuen Kirche an ½6 Uhr hl. Meſſe. 1 47 Uhr 2, 7 Somme 1/7 Uhr 1. S.⸗A. Bergmann. 7 Uhr beſt. E.-A. fürn“ Schulkind Maria Bergmann beſt. von den Schulkameradinnen. Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe 7 Uhr 2., 7 Uhr 3. S.⸗A. für den Heldentod fürs Vaterland* Peter Neff. 3. A.-A. für Adam Rohr⸗ In der Werktagen Mittwoch: A. Uhr 3. S. für Adam Donnerstag: fürn Schulkind Maria den 147 Uhr 2., ¼7 Uhr bacher 1. und ſeine Ehefrau Eliſab. geb. König. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Freitag bei den Barmh. Schweſtern um ¼7 Uhr hl. Meſſe. Samstag: In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: ¼7 Uhr geſt. S.-A. für Johann Lamberth, Kinder und Anverwandte. Freitag: 1/7 Uhr geſt. S.⸗A. für beide Ehefraueu: A. Maria Marg. Hoock. Samstag: ¼7 Uhr geſt. S.⸗A. Ehefrau Katharina und Anverwandte. Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jungfrauen-Kongregation. Zugleich gem. hl. Kommunion für die Schülerinnen der H. Lehrer Gillig und der Fräulein König. Beicht Samstag um 2 Uhr. Johann Kühlwein 4., Winkenbach und für Michael Kempf 5., geb. Winkenbach, Kinder Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Donnerstag, den 12. Juli. Abends 8 ½ Uhr: Strickabend. Die Monarchie und unſere Feinde. Von Frhrn. v. Freytag⸗Loringhoven. Je mehr unſere Feinde zur Erkenntnis ge⸗ gelangten, daß ſie uns militäriſch nicht nieder⸗ zuwerfen vermochten, und je mehr ihnen die Möglichkeit, uns auszuhungern, zweifelhaft er⸗ ſchien, um ſo mehr ſuchen ſie jetzt bei uns Zwietracht im Innern zu ſäen. Das Schlag— wort vom Kampf gegen den Militarismus zieht nicht mehr recht, ſeit ſie ihn bei ſich ſelbſt ein— geführt haben. Dafür iſt das Schlagwort vom Kampf für die Demokratie getreten. In dieſem Sinne gehen unſere Gegner bewußt auf die Untergrabung der Monarchie bei uns und in Oſterreich⸗Ungarn aus. Der Krieg ſoll angeblich ſofort aufhören, wenn die vom Vferverband zu „befreienden“ Völker ihr Geſchick ſelbſt in die Hand nehmen. Vorausſetzung iſt dabei freilich, daß bei dieſer Art Freiheit die Völker Deutſch- lands und ſterreich-Ungarns ſich geſallen laſſen, was die Feinde über ſie beſchließen. Die brutale Vergewaltigung Griechenlands und das gegen ſeinen edlen König geübte Verfahren gibt uns einen Vorgeſchmack von Freiheit, mit der der will. Sie ſtellt jetzt anarchiſche Zuſtände herrſchen, als Muſterland der Freiheit hin. Alle Lobeshymnen, die bis— her dem Zaren geſungen wurden, ſind ver— geſſen. Überhaupt rechnet der Vierverband dauernd mit der Leichtgläubigkeit und Vergeß⸗ lichkeit der Menſchen. Deren Empfänglichkeit ſür ſuggeſtive Einwirkungen iſt in unſerer er— regten Zeit ungemein geſteigert. eine große Geſahr auch bei uns. bauen unſere Feinde. Sie werden wie in allen Vorausſetzungen, die ſie bisher über uns hegten. Ihnen iſt es unverſtändlich, oder ſie wollen doch nichts davon wiſſen, daß in Deutſchland und Oſterreich-Ungarn Monarch und Volk durch Jahrhunderte alte Bande wechſelſeitiger Treue miteinander verknüpft ſind. Das mangelnde Verſtändnis unſerer Gegner in dieſer Hinſicht iſt im Grunde auch nicht allzu verwunderlich. In England konnte ſich ein wirkliches innerliches Verhältnis zwiſchen König der und Volk ſchwer ausbilden, da der König als ſolcher völlig abhängig vom Parlament iſt. Eine wirkliche Macht beſitzt er nicht, ſogar auf die Armee hat er keinen Einfluß. Das eng— liſche Königtum war ſeit Jahrhunderten nur ein Schmuckſtück, das eine ariſtokratiſche Republik zu bewahren für gut hielt, um nach außen hin die Einheit des Reichs zur Anſchauung zu bringen. Daran ändert auch nichts, daß ein kluger und gewandter König wie Eduard VII. trotzdem großen Einfluß zu üben wußte. Frankreich wird von einer Plutokratie be⸗ herrſcht, die ſeit Jahrzehnten nicht das Wohl Für des Landes, ſondern ihren Vorteil ſucht. die Machthaber Frankreichs waren nicht ſittliche Pflichten, ſondern Machtdünkel und Geſchäfts— rückſichten maßgebend. Nur ſo konnte es dahin kommen, daß dieſes ſich mehr und mehr ent— völkernde Land eine ſeine Kräfte weit überſteigende Kolonialpolitik trieb und dem bis auf die jüngſte der franzöſiſchen Sparer zuwandte, damit es im gegebenen Augenblick Deutſchland niederwerſen und Elſaß-Lothringen zurückgewinnen helfen ſollte. Frankreich wird geknechtet von ſeinen angeblich aus freiem Volkswillen hervorgegangenen Re- gierenden, und dieſe ſelbſt werden von der Fauſt Englands geknechtet. Von Amerika können wir am wenigſten Verſtändnis für unſere monarchi— Vierverband uns beglücken Rußland, wiewohl in ihm Darin beſteht und darauf ſich irren, Zeit abſolutiſtiſch regierten Rußland die Milliarden ruſſiſchen Verbündeten müſſen aber wiſſen, daß daß ſeine Freiheit und der Dauerfriede nur Kämpfe geweſen hͤchſten Leiſtung befähigt. Daher auch das Streben unſerer Feinde, den feſten Pfeiler unſeres Staatslebens, den wir in der Mon⸗ archie beſitzen, zu untergraben, eine Mahnung mehr für uns, den Segen der Monarchie zu preiſen. Unſer Heer- und Volkskönigtum herrſcht lat⸗ ſächlich über einen demokratiſchen Staat, ſofern man unter der Demokratie nicht Maſſenherrſchaft verſteht. Unſer Geſchichtsſchreiber Ranke hat einſt die Frage aufgeworfen, worin das Be⸗ dürfnis der Menſchen liege, einen Fürſten zu haben, und ſucht die Antwort darin,„daß die Mannigfaltigkeit der Beſtrebungen ſich in einem individuellen Bewußtſein vereinige und aus⸗ gleiche, ein Wille zugleich, der allgemein ſei, das vielſtimmige Begehren in einer Bruſt zu dem Entſchluß reiſe, der den Widerſpruch aus— ſchließt. Darin beſteht auch das Geheimnis der Macht: Sie wird erſt daun zum Gebrauch ihrer geſamlen Hilisquellen gelangen, wenn alle Kräfte dem Gebote freiwillig Folge leiſten.“ Laſſen wir es an ſolcher allſeitiger frei— williger Folgeleiſtung ſernerhin nicht fehlen, auf daß das„Geheimnis der Macht“, das der Monarchie innewohnt, ſich fort und fort offen— bare zum Verderben unſerer Feinde. Vverſchiedene Uriegsnachrichten. Kriegsmüdigkeit der franzöſiſchen Soldaten. Das vierverhandsfreundliche Blatt vois“ in Genf ſchreibt: Die franzöſiſchen Sol— es wolle. Ihre Geduld iſt zu Ende; ſie ver— langen die Entſcheidung. einen vierten Kriegswinter in dieſem Schlamm iſt ihnen unerträglich, das iſt die Wahrheit! Aber die Worte„Keinen vierten Kriegswinter! Es iſt genug! Wir wollen Schluß machen“, die man von den meiſten Ur⸗ Dieſe laubern hören kann, ſind kein Verzicht. Leute ſagen: Wir wollen heimkehren, wir wollen unſer Blut nicht zu ſchonen. Wir wollen lieber für ein endliches Ergebnis fließen sehen, als noch länger dieſes Lehen von Tieren führen Frankreich, führt der Artikel weiter aus, ziehe es vor, nicht erſt das Eingreifen Amerikas ab- zuwarten, ſondern das Kriegsglück ſofort zu verſuchen. * Die Weſtmächte atmen auf. Die Nachricht von der Offenſive Bruſſilows hat den geſunkenen Mut der Vierverbandspreſſe wieder gehoben. Die italieniſchen, franzöſiſchen und engliſchen Blätter geben ihrer Genugtuung Ausdruck. So ſchreibt die Londoner„Times“:“ „Wir müſſen noch einige Zeit abwarten, bevor wir den Umfang der ruſſiſchen Offen⸗ ſive überſehen können. Aber mittlerweile ſreut uns, daß es der Vorläufigen Regierung in Rußland gelungen iſt, die militäriſchen Hand— lungen wieder aufzunehmen. unſeren Glückwünſchen nicht vorſchnell ſein. Die Wir werden mit ihre Kameraden im Weſten über die Meldungen aus Galizien hoch erfreut ſind. Die Schlacht lieferte den Beweis, daß Rußland überzeugt iſt, durch den Sieg über die deutſche und öſter⸗ reichiſche Armee auf dem Schlachtſelde eſichert werden kann.“— Das Blatt tut ſehr gut daran, mit ſeinen Glückwünſchen— durch frühere Er⸗ ſchen Einrichtungen erwarten. Die Republik iſt dort eine durchaus natürliche Einrichtung. nur daß die äußere Form hierbei wenig ausmacht, denn der Präſident gebietet tatſächlich über eine große Machtfülle, die Ereigniſſe der letzten Zeit haben das durchaus bewieſen. Wenn einſt die Geſchichte dieſes Weltkrieges geſchrieben ſein wird, wenn die jetzt noch ver— borgenen Antriebe des Handelns im großen dargelegt ſein werden, wird ſich erſt offenbaren, welchen Dank das deutſche Volk ſeinem Kaiſer ſchuldet. Er hat bei vollem Gewährenlaſſen der leitenden Stellen in Staat und Heer deren Kräfte dauernd in Eintracht erhalten, ſie in ſeinem Sinne zuſammengefaßt und ſo zur außerordentlichen Hartnäckigkeit und der über— fahrungen gewitzigt— nicht vorſchnell zu ſein! E Neutrale Stimmen. Der militäriſche Mitarbeiter der„Züricher Poſt' ſchreibt zur ruſſiſchen Offenſive: Aus der raſchenden Schlagfertigkeit, mit der die ruſſiſchen Maſſen angegriffen hätten, müſſe der Schluß gezogen werden, daß von einer entſcheidenden Kriegsmüdigkeit bei den ruſſiſchen Truppen nicht geſprochen werden könne. Wenn wir trotzdem die Ausſichten der ruſſiſchen An- griffe als höchſt zweifelhaft be⸗ trachten und kaum erwarten, daß dadurch auch nur die Beſtände der Mittelmächte auf anderen Gene⸗ daten wünſchen Schluß zu machen, koſte es was Der Gedanke an endlich den Eindringling verjagen, welche Opfer man auch von uns verlangen wird; man braucht es Vorfällen ganze Friedenspropaganda unerklärlich, ebenſo wie die Verhaftung der 1600 Friedensfreunde. 1 iſt.— Ahnlich äußern Blätter. * Amerika, die einzige Hoffnung. im Frühjahr 1918 könne man amerikaniſcher Hilfe rechnen. neuen Kriegswinter vorbereiten. halb zunächſt das Vertrauen ( bis ins nächſte Jahr fortzuſetzen. Pariſer Journaliſten, die Viviani nach ſeiner Rückkehr aus Amerika sprachen, erzählen, erſt mit Man müſſe daher die öffentliche Meinung auf einen Es ſolle des⸗ auf die Hilfe Amerikas kräſtig gefördert, jedoch noch nichts darüber laut werden, daß die verbündeten Re⸗ gierungen talſächlich beſchloſſen haben, den Krieg Mas geht in Paris vor? Bern, Anfang Juli. Der Streit um die Geheimakten des ſran⸗ zöſiſchen Miniſteriums des Innern haftet worden ſeien, hat die Verhältniſſe in Zenſur geſchaffene undurchdringliche Dunkel einen Lichtſtrahl geworſen. Nach den kriegslüſternen Mitteilungen der franzöſiſchen Boulevardpreſſe konnte man im Auslande nur den Frieden nichts wiſſen wolle. So müßte die Stimmung, beſonders in Paris, nach den fran⸗ zöſicchen Blättern uns allen für den Krieg Außerſt günſtig erſcheinen. ö Nun erſahren wir plötzlich, daß der Miniſter des Innern ſich weigerte, den Senatoren, die über die Friedensagitation des Pariſer Publikums ö ſich unterrichten wollten, Einblick in die Geheim— 1 größten Kriegsbegeiſterung erfüllt ſei und von akten der Polizei zu geben. Aus Briefen von Gefangenen wiſſen wir weiterhin, daß ſich be— onders an den Bahnhöfen Tumultſzenen ab— ſpielen, da die Bevölkerung die Mannſchaſten nicht mehr in die Schützengräben zurückkehren jaſſen will. Auch die Urlauber und Reſerviſten heteiligen ſich an dieſen Vorgängen. Wenn auch die franzöſiſche Regierung durch die krampf haft durchgeführte Zenſur es zu verhindern weiß, daß die Zeitungen ſich mit dieſen beſchäftigen und ſie der breiteren Offentlichkeit mitteilen, ſo wiſſen daß in Paris nicht im entfernteſten die Kriegsſtimmung herrſcht, die die verbrecheriſche franzöſiſche Regierung dem Auslande vorgaukeln möchte. Die Verhandlung im Parlament, die von der Preſſe nicht unterdrückt werden konnte, hat ein helles Schlaglicht auf die Verhältniſſe in Paris geworfen. Wenn die franzöſiſche Be— völlerung ſo kriegslüſtern iſt, wie die franzöſiſche Regierung es glauben machen will, ſo iſt die Juterpellation franzöſiſche über die Nach Mitteilungen, die über das neutrale Ausland kommen, ſind die Bahnhöfe in den letzten Tagen Schauplätze heftiger Szenen und Sogar Batrikaden wurden errichtet. Es kommt dazu, daß die Regierung die Mitleilungen über das Umſichgreifen der Friedensbewegung in Paris ſowie in ganz Frankreich nicht mehr verheimlichen kann. Die Unruhe über den Unterſeebootlrieg iſt in Frank⸗ reich mindeſtens ebenſo groß als in England, und man macht es den Engländern zum Vor⸗ wurf, daß ſie trotz ihrer großen Flotte kein Mittel gegen dieſen furchtbaren Feind finden. Die Lage in Paris ſpitzt ſich offenbar von Tag zu Tag zu. Beſonders die Englands— feindſchaſt iſt ſtändig im Wachſen begriffen. Die Reden, die Lloyd George und andere hervor⸗ ragende Engländer über den Stand des Krieges halten, und in denen natürlich die günſtige Lage des Vierverbandes mit den unwahrſten Worten geſchildert wird, ſind in erſter Reihe für die Pariſer Ohren beſtimmt, da ſowohl die eng⸗ liſche ſowie die franzöſiſche iſch. un und die Mitteilung des Miniſters, daß an den franzö— ſiſchen Bahnhöfen 1600 Friedensfreunde ver— Paris blitzartig beleuchtet und in das von der Fronten geſchwächt werden, ſo ſtützen wir unſere Anſicht alf die allgemeine Uberlegenheit der Mittelmächte, die ſich ſeit Beginn des Krieges ſtets wieder erpieſen hat und durch die Unord⸗ nung im ruſſiſchen Hinterlande noch gewachſen ſich andere neutrale ü Eindruck haben, daß das ganze franzöſiſche Volk von der wir doch, 1 ſchen Lage an der Saloniki-Front. %%% 7 weiß, wie unzufrieden und ungeduldi das franzöſiſche Volk zu werden ebe Schon der Gedanke, daß ein neuer Winterfeldzug be⸗ vorſtehe, iſt für die franzöſiſche Bevölkerung un⸗ erträglich, zumal die Qualen aus dem vorigen Winter, die durch die Kohlenknappheſt hervor⸗ gerufen wurden, in ſehr verſtärttem Maße in. folge des erfolgreichen Unterſeebootkrieges im nächſten Winter wieder auftreten werden. Dolitiſche Rundſchau. Deutſchland. *Im Hauptausſchuß des Reichs, tages beſprach Staatsſekretär des Innern Dr. Helfferich eingehend die Papierfrage. Dabei führte er u. a. aus: Die Papierpreſſe ſeien in Deutſchlaund nur um etwa 50 9% höher als im Frieden, während ſie in England auf das Vierfache, in Frankreich auf das Fünffache geſtiegen ſeien. Der Staatsſekretär begründete die Notwendigkeit der geſtaffelten Kontingen⸗ tierung bei großen und kleinen Zeitungen, die allein die Möglichkeit gebe, die gerade im Kriege unentbehrliche kleine Lokalpreſſe am Leben zu halten. Eine Erleichterung der Kontingentierung ſei nur möglich in Verbindung mit einer günſtigeren Geſtaltung der Kohlenfrage, ins⸗ beſondere der Beſſerung der Einfuhr böhmiſcher Braunkohle für die großen ſächſiſchen Papier⸗ ſabriken. Die Zuſammenlegung in der Induſtrie und die Zwangsſyndikate erforderten große Opfer von vielen Erzeugern. Die Maßnahmen ſollten aber nur als eine im Intereſſe der All— gemeinheit vorgenommene Kriegsverfügung auf— gefaßt werden. Zum Schluß betonte der Staals— ſekretär auf die Bemerkung eines ſozialdemo— kratiſchen Abgeordneten ausdrücklich, daß er niemandem das Recht zugeſtehen könne, ihn als einen Gegner der Neuordnung hinzuſtellen, daß er vielmehr in vollem Umfange auf dem Stand⸗ punkt der Oſterbotſchaft des Kaiſers und der Reden des Reichskanzlers ſtände. Frankreich. * Im Ausſchuß der franzöſiſchen ſozialiſtiſchen Partei warnte der frühere deutſche Reichstags— abgeordnete Weill davor, ſich auf eine Ab⸗ ſtimmung in Elſaß⸗ Lothringen über die Zugehörigkeit des Landes einzulaſſen. Eine ſolche Abſtimmung könnte leicht zur Folge haben, daß Elſaß⸗Lothringen als franzöſiſches Kriegsziel ausſcheiden würde.— Dieſe Worle werden den franzöſiſchen Hetzern recht un— angenehm in den Ohren klingen. Griechenland. * Während man in England und Frankreich triumphiert, nachdem Venizelos die allge⸗ meine Mobiliſierung der griechi⸗ ſchen Armee angeordnet hat, kann man ſich in Italien immer noch nicht mit dem Gedanken ausſöhnen, daß der ehrgeizige Venizelos zur Macht zurückgekehrt iſt. So ſchreibt„Idea Nazionale!:„Wir begreifen nicht, warum Jonnart Venizelos zu dieſem gefährlichen Spiel veranlaßt. Weder Venizelos noch Griechenland beſitzen ein Heer. Das bedeutet für den Vier⸗ verbaud eine ernſte Verſchlechterung en. Griechen land im Kriege mit Deutſchland bedeutet ein entwaffnetes Land, das Deutſchland preis— gegeben iſt und das der Vierverband um jeden Preis verteidigen muß. Es bedeutet für den Vierverband eine ſchwere Belaſtung in militäriſcher Beziehung. Die anderen Vier— verbandsſtaaten empfinden offenbar anders Sie ſind— allen voran England— beſtrebi, Griechenland feſt an ſich zu ketten. Nur ſo iſt das Gerücht zu verſtehen, daß König Alexander demnächſt eine engliſche Prinzeſſin heiraten werde. Auſftrallen. „Nach engliſchen Blättern wird binnen kurzem in Auſtralien ein Aufruf des Miniſterpräſidenten erſcheinen, worin erklärt werden ſoll, daß das Freiwilligen⸗ verfahren nunmehr ſein Ende erreicht habe Angeſichts der Notwendigkeit, die Truppen im Felde zu verſtärken, müſſe die Frage der Ein⸗ führung der allgemeinen Dienſtpflicht Regierung genau! werden. erneut dem Volke zur Entſcheidung vorgelegt Die Irrfahrt im Glück. Roman von Albert Peterſen. (Fortſetzung.) „Das fehlte noch,“ rief Heinz, als er ſich nit einiger Mühe im Graben aufgerichtet hatte, ſeine edelmütige Hilfsbereitſchaft bereuend. „Ja, das fehlte noch. Na, wenigſtens habe 16 135 zwei Blauen gewonnen,“ entgegnete Kurt. „Oho, es iſt nach zwölf Uhr. Tage ſind rum.“ „So, ich bin ſchon elf Uhr von Odenbüll gegangen; es lann noch nicht Mitternacht ſein.“ „Natürlich, es iſt lange Geiſterſtunde, lieber Kurt, merkſt du das nicht?“ „Ach was— ſieh nach der Uhr!“ „Erſt können. Haſt du einen Kronleuchter in der Taſche?“ „Nee, aber Streichhölzer.“ „Natürlich in der Hoſenlaſche. Aber die dürſen durchnäßt ſein, und Feuchtigkeit vertragen bekanntlich Streichhölzer nicht.“ „Darüber müſſen wir nachher reden.— Wie kommen wir wieder raus aus dieſer Ferkel— grube?“ „Tſcha—“ „Ach was, getſcha—t wird hier nicht—“ „Gut. Wie waten bis zum nächſten Steg.“ „Steg?“ „Na, Mann, es führen doch Stege auf die Fennen.“ „Schön, waten wir.“ Schwaps— ſchwaps— ſo ging's fünf 12 Die vierzehn —— „Du, deine famoſen Stege—“ knurrte Kurt, doch da rannte er ſchon mit der Bruſt gegen ein Brett. 5 „Verd—, meine weiße Weſte—“ „Hauptſache iſt, daß wir am Steg ſind. So, nun zeige deine akrobatiſchen Talente.“ Nach verſchiedenen vergeblichen Verſuchen gelang es beiden, ſich auf den Steg zu ſchwin⸗ gen und auf allen Vieren zum Wege zu kriechen. Da ſtanden ſie nun naß und fröſtelnd. „Nun ſag doch nur, Heinz, wie kommſt du hierher?“ „Und du?“ „Ein Brief—“ „Du auch—?“ „Was, du auch?“ „Dieſe Mädel. Merkſt Ratten? Die haben uns wir aufeinanderprallen ſollten. Gunſten?“ „Zu meinen natürlich, damit ich dich noch rechtzeitig erwiſchte.“ „Haſt du ja nicht. Käthe mir nicht an.“ „Pah, weißt du etwa einen anderen Grund?“ Heinz Schwarz wußte keinen. So etwas tat Käthe, ſeine verehrte Käthe, ſeine Madonna mit den tauſend Sonnenpunkten ihm an. Ach, er fühlte nicht allein, daß er ins Waſſer, nein, er fühlte ſich aus allen Himmeln gefallen. „Du, ich habe leinen anderen Anzug hler. Das beſle iſt, wir verjagen durch einen kräf⸗ ligen Grog jede keimende Erkällung. Darf ich du Mäuſe oder hergelockt, damit Aber zu weſſen Aber— nein, das tut Minulen lang. * 40 dich einladen. mit nach Oldenbüll zu kommen!? 1 15 Der Wirt wird ſich ausnahmsweiſe ſchon er⸗ weichen laſſen.“ Heinz hatte keine Luſt, in das Haus zurück⸗ zukehren, unter deſſen Dach die herzloſe Lehrerin weilte. Und er willigte ein. Unterwegs allerdings kam ihm ein erleich⸗ lernder Gedanke. Wenn Käthe gewollt hätte, daß Kurt ſiegte, hätte ſie beide doch eher zu elf Uhr oder etwas früher beſtellt. Wer wußte. — Jedenfalls wollte er erſt ihre Entſchuldigung hören, ſie nicht ungehört verurteilen. Und dann— wer ſagte überhaupt, daß Käthe die Briefe geſchrieben hatte? Er kannte ihre Handſchrift doch nicht. Natürlich— die andere, die Blonde hatte die Briefe geſchrieben. War verliebt in Kurt. Na, immer zu!“ Sie erreichten die Wirtſchaft, und der Wirt hatte wirklich Erbarmen. ** * Die Mädchen hörten in ihrem Zimmer, daß Heinz Schwarz leiſe ſeine Stubentür öffnete und auf den Zehenſpitzen hinausſchlich. „Nun iſt er hinaus in die ſchwarze Nacht. Hat keinen Abſchied genommen. Er hat uns um unſeren Schlaf gebracht. Wann wird er wiederkommen?“ deklamierte Petrea theatraliſch,„großartig, nicht? Frei nach Scheffel.“ „Ach, nun muß der Armſte hinaus in die Dunkelheit,“ ſagte Käthe bedauernd. „Pah, Herr Ebers iſt doch auch unterwegs.“ „Ach, du immer mit Ebers hier, Ebers da.“ „Käthe, wer im Glashauſe ſitzt, ſoll nicht mit Steinen werfen.“ „Das iſt ganz etwas anderes. Heinz Schwar; iſt ein Bekannter meiner Schweſter und meines Schwagers, und meinen Onkel in Huſum kenn er, und wir ſind zuſammen hierhergefahren— „Und verliebt biſt du in ihn,“ lachte Petrea. „Petrea, wer im Glashauſe ſitzt,—“ begab, ich bin doch nicht auch in ihn ver⸗ liebt?“ „Nein, aber in den andern.“ s „Aber, Käthe—“ 5 „Na, iu nur nicht ſo. Übrigens iſt er Pro⸗ kuriſt in einem großen Geſchäft, hat ein hohes Gehalt—“ „Still, ſtill, es iſt mir doch ganz gleich, was er iſt.“ Sie hatten die Lampe angezündet und ſaßen am Tiſch. Käthes Taſchenuhr, die ſie auf den Nachttisch gelegt halte, tickte leiſe. Sonſt kein Laut. „Es iſt ein Uhr,“ brach Käthe ſchließlich das Schweigen,„nun muß er doch bald wieder⸗ kommen.“ a J 1 „Oh, ſie werden ſich ja viel zu erzählen haben, tröſtete Pelrea. 5 Wieder war eine halbe Stunde verſtrichen, „Wir hätten den Unſinn lieber laſſen ſollen, meinte Käthe 0 ö „Du haſt recht; die Sache wird allmählich langweilig,“ antwortete Petrea gähnend⸗., „Ach, wenn ihnen nun was zugeſtoßen iſt! „Aber Käthe, ſie werden doch nicht in die ee laufen.“ ein, aber in eure widerlichen Gräben Oder ſle haben ſich in der Dunkelheſt am Hafen ver⸗ irrt und ſind am Kai hinuntergefallen. O Golt, bereit; 9 0. 7 5 Lehren der Geſchichte. Din s Gold dem Vaterlande!— — In her Größe und Schwere der Zeit, die wir burſgeben, eilt der Blick in eine ſtarke Zu⸗ unſt vetaus, aber er wendet ſich auch rückwärts in die Vieſe der valerländiſchen Geſchichte, aus der es belehrend und anfeuernd zu uns ſpricht, Preußen und Deutſchland hatten ſchon einmal Gewaltiges zu beſtehen und haben es beſtanden; das war die Zeit, als die Woge der ungebän⸗ digten Herrſchſucht Napoleons über Europa ſrich. Alle Dämme ſchien ſie eingeriſſen zu haben, alle Überlieferung und Kraft der frideri⸗ zianiſchen Epoche ſchien fortgeſchwemmt zu ſein: da zeigte ſich, daß durch die Flut auch die höch⸗ ſten Tutzenden eines Volkes zu neuem Triebe erweckt worden waren. i Wer die Geſchichte der Jahre zwiſchen Jena und Leipzig lieſt, ſtößt auf die Zeichen eines Hypſerſintis, wie er ſich größer in der Geſchichte eines Volkes findet. Belebt von der Gewiß⸗ heit, daß das teure Gut der ſtaatlichen Selbſt⸗ ſtändigkeft, daß bürgerliche und wirtſchaftliche Bewegungsfreiheit nur wiedergewonnen werden konnten, wenn alle alles daranſetzten, regte ſich im Dienſte des Vaterlandes ein Wetteifer von hinreißender Art. Ein aus Leid und Not ge⸗ borener Rauſch ging durch alle Stände und Schichten des Volkes. Was ſonſt trennen mochte, war überbrückt, was den einzelnen quälte, erhöhte und adelte ſich zum Gefühl für das Ganze. Wer Waffen zu tragen verſtand, drängte in die neugebildeten Bataillone; wer es nicht vermochte, gab, was er entbehren konnte, und gab mehr als das. Kein Palaſt, kein Haus, keine Hütte, aus denen nicht Gold und Werte aller Art hervorkamen, Tropfen um Tropfen, um den großen Strom zu bilden, aus dem die Mittel zur Ausrüſtung des Heeres und zur Belebung der Wirtſchaſt geſchöpft wurden. Mit voller Ergriffenheit und mit einem Dank, der heute noch nicht erloſchen iſt, ſehen wir auf dieſe ſtillen Heldentaten zurück. Nicht ohne Stolz dürfen wir ſagen, daß hundert Jahre ſpäter ſich die Nachfahren der Ahnen würdig zeigen. Die Pflichten unſerer Zeit ſind nicht minder groß, wenn wir auch nicht erſt durch die Erniedrigung hindurchſchreiten müſſen, um ihrer inne zu werden. Das Vaterland ſtand diesmal anders gerüſtet da, als ſich fremde Rauhſucht von neuem vermaß, deutſche Art und deutſches Land zu knechten. Unſere Heere be⸗ ſchützen nicht nur die Grenzen; ſie ſtehen im Land der Feinde und weichen keiner Gewalt und keiner Liſt. Aber was uns obliegt, iſt darum nicht weniger bedeutſam und von ebenſo weittragenden Folgen. Es gilt, die wirtſchaft⸗ liche Kraft des Deutſchen Reiches zu erhalten und zu ſtärken. Dieſe Kraft findet ihren weſentlichen Aus⸗ druck in dem Beſitz von Gold, das im Leben der Völker nicht„Chimäre“ iſt, ſondern der Maßſtab für ihre Fähigkeit, in Krieg und Frie⸗ den zu beſtehen. Der Goldſchatz der Deutſchen Reichsbank iſt nun wahrlich groß, und wenn er ſich ſetzt im Kriege noch dauernd vergrößert, ſo iſt das ebenſo einer umſichtigen Verwaltung zu danken wie dem Willen des Volkes, das zu den überall eingerichteten amtlichen Goldankaufs⸗ ſtellen Gold und Goldeswert hinbringt. Aber hier muß noch mehr geſchehen, dieſe goldene Säule des Gedeihens muß immer noch ver— ſtärkt werden. Da iſt es gut, an jene alten Tage zu erinnern, an ihre Selbſtüberwindung, an ihre Bereitſchaft, perſöͤnliches Eigentum zum Eigentum der ganzen Volksgemeinſchaft zu machen. Während indes damals dem Staat die Mittel zur Kriegführung ſehlten und er ſie erſt durch die Opferwilligkeit des ganzen Volkes erhielt, braucht das Vaterland heute ein ſolches Opfer nicht zu fordern. Vielmehr wird jedem, der ſeinen Goldſchmuck den Goldankaufsſtellen dar⸗ bringt, der ſorgfältig abgeſchätzte volle Goldſein⸗ wert in bar vergütet. Handel und Verkehr. Zunahme des Poſtſcheckverkehrs. Bei den Poſtſcheckämtern des Reichs⸗Poſtgebiets ſind im Juni auf Überweiſungen wöchentlich im Durchſchnitt 540 Millionen Mark, alſo weit mehr als eine halbe Milliarde Mark, den Poſlſcheckkonten gutgeſchrieben 2 worden gegenüher 360 Millionen Mark auf Zahl⸗ karten. Der Bewege a war mithin um ein Drittel ſtärker als der Zahlkartenverkehr. Im gleichen Zeitraum des Vorſahres hatte der Jahl⸗ kartenverkehr mit 280 Milllonen Mark den iber⸗ weiſungsverkehr noch um 20 Millionen Mark über⸗ ſtiegen. Es ſwäre ſehr zu begrüßen, wenn ſich die dem Poſtſcheckverkehr noch ſernſtehenden Kreiſe ent⸗ ſchließen würden, zur Einſchränkung des Bargeld⸗ umlaufs dem Poſtſcheckverfahren beizutreten. Sie erfüllen damit eine vaterländiſche Pflicht. r on Nah und fern. Erholungsurlaub für reklamierte Ar⸗ beiter. Das preußiſche Kriegsminiſterium hat ſein Einverſtändnis bekannlgegeben, daß Ar⸗ beitern, auch ſolchen, die im Intereſſe der Kriegswirtſchaft vom Heeresdienſt zurückgeſtellt ſind, auch in dieſem Jahre ein Erholungsurlaub gewährt wird. Der Maßſtab für die Bemeſſung der Zeit des Urlaubs ergibt ſich aus dem für alle Teile gemeinſamen Ziele, die Angeſtellten N Truppenbelichtigung im Abſchnitt Zloczow(Galizien). N 0 16ůů6 4 . 8 cee auch nur vorübergehenden Störung durch Ent⸗ ziehung unentbehrlicher Kräfte auszuſetzen. Gehamſtertes Silbergeld geſtohlen. Vor einigen Tagen wurden einer in Magde— burg wohnenden nach und nach in Silbermünzen zuſammen⸗ gehamſtert hatle. Die Sparkaſſe war ihr für ihr Geld nicht ſicher genug,„weil es da auch nur Papier gibt, wenn man es wieder haben will“. Als Diebin wurde von der Kriminal— polizei eine Arbeiterin in Zerbſt ermittelt, der die Beſtohlene einmal Nachtquartier gewährt und bei dieſer Gelegenheit leichtſinnigerweiſe ihren Schatz gezeigt hatte. Bei ihrer Feſt⸗ nahme fand man bei der Diebin nur noch etwa 100 Mark. Der Dieb des Kaiſerbechers. Vor einigen Jahren war durch einen raffinierten Schloß der im Sammlerwert hochſtehende Kaiſerbecher der Stadt Mainz von einem Ein⸗ brecher Wilhelm Thänert, der ſchon mit Zucht⸗ haus vorbeſtraſt iſt, geſtohlen worden. Thänert hat jetzt ſein Handwerk wieder in Mainz auf— der Nähe des Domes überraſcht, floh dann auf die Dächer, wo er über eine Anzahl Häuſer von Polizei und Militär gejagt wurde und daun am Markt nach heftigem Widerſtand auf einem Dach feſtgenommen wurde. Scharfes Vorgehen gegen Lebeus⸗ mittelwucher in Köln. Wegen Vergehens gegen die Lebensmittelverordnungen wurden in Köln im Juni 882 Strafverfahren durch die ſtädtiſche Polizeiverwaltung eingeleitet. Darunter wegen wegen Höchſtpreisüherſchreſtung 97, wegen Ver⸗ kehis mit Auslandsware 59, wegen Vergehens gegen die Verſorgungsregelung durch Waxren⸗ marken wurden 22 Perſonen wegen Brotbuchſchwindels und Markendiebſtahls feſtgenommen. Aus der kleinen Feſtung in Thereſienſtadt ent— ſprang vorige Woche ein Sträfling, überſchwamm die Elbe zur Badeanſtalt in Leitmeritz, ſtahl dort einem Feldwebel die Uniform und Säbel und inſpizierte in dieſer Uniform die Einjährigen⸗ Abteilung des Leitmeritzer Reſerveſpitales. Da⸗ Preistreiberei mit Lebensmitteln 69, und Kundenliſten 260. Außerdem Köpenickiade eines Militärſträflings. bei gab er ſich als dienſthabenden Unteroffizier aus und ſtahl bei dieſer l Einjährigen die Uniform und einer Wärterin eine goldene Halskette. J in einem Leitmeritzer Hotel ein und zeigte ſich am nächſten Morgen in Leutnants vom 28. Infanterie-Regiment. durch Prinz Leopold von Bayern 1. Prinz Leopold von Bahern. und Arbeiter in dem erforderlichen Stande ihrer] Kellner ſagte er, üſſe be tapport Leiſtungsfähigkeit zu erhalten, ohne die volle vorſtellen und werde bei ſeiner Rückkunft alles Arbeitsbereitſchaft der Betriebe der Gefahr einer bezahlen. Frau mehr als 500 Mark aus verſchiedenen Gegenden Südfrankreichs melden der verſchloſſenen Wohnung geſtohlen, die ſie Einbruch in die Sammlungen im Kurfürſtlichen genommen, wurde aber bei einem Einbruch in Gelegenheit einem Später logierte er ſich der Uniform eines J 2. Generaloberſt v. Boehm-Ermolli. für das Bier ihrer Heimat bemüht. 0 0 der Kr aber nach d Cc er müſſe ſich beim Rapport Aber der Herr Leutnant kam ſelbſt— verſtändlich nicht wieder. 1 Mili verfolgt, flüchtete er gegen Thereſienſtadt und wurde dort verhaftet und entlarvt. Vernichtete Ernte in Frankreich. Pariſer Blätter außergewöhnlich heftige Un— wetter, die ſich zu Orkanen und ſchwerſtem Hagelſchlag ſteigerten. Hagellörner von der Größe eines Taubeneies gingen in verſchiedenen Gegenden maſſenhaft nieder und bedeckten den Boden ſtreckenweiſe 30 Zentimeter bis einen Meter hoch. Der Schaden, namentlich Weinland, beläuft ſich auf Millionen. Im Departement Saone und Loire haben Orkan und Hagel in mehrſtündigem Toben die Gärten und Felder verwüſtet, Bäume gebrochen, Heu und Getreide verdorben. In allen betroffenen Departements iſt die Ernte größtenteils ver— nichtet. Die Brotkarte in der Schweiz. Dem Berner„Bund' zufolge wird im September die Brotkarte in der Schweiz eingeführt werden. Die Inlandsernte, die heute ungefähr den halben Jahresbedarf der Schweiz decken ſoll, dürfte beſchlagnahmt werden. Mentereien in der ruſſiſchen Flotte. Beſatzungen der zum baltiſchen Geſchwader gehörenden Panzerſchiffe„Ganguth“ und „Roſſij“ meuterten, als ihre Offiziere befahlen, Kronſtadt anzugreifen. Die Offiziere wurden teils über Bord geworfen, teils gefangen geſetzt. Die 33 Schiffsoffiziere wurden getötet. Beide Kriegs⸗ ſchiſfe liefen mit ſchwarzer Flagge in den Kron ſtadter Hafen ein. Kampf zwiſchen Weißen und Negern. Um ſtreikende weiße Arbeiter in Eaſt St. Dieſe Abgabe richtet ſich nach der Stammmt Dem e maßen ar 0 daß das bayeriſe dem geſ f daß die u d des Krieges nach und nach einge- ſche Reg den in Norddeutſchland Von der Militärpolizei Aus 7155 In Louis (Illinois) zu erſetzen, wurden Neger aus den Süsdſtaaten herangeſchafft. Die Folge war ein Aufruhr. Der Gouverneur war genöugt, die Miliz aufzuruſen. Ein Schutzmann wurde pon Negern getötet. Die Menge erſchlug zwei Neger und ſuchte der Miliz die Gewehre zu entreißen, um die Neger anzugreiſen, die angeblich be— waffnet waren. i 5— een Volkswirtſchaftliches. Eine bayeriſche Btierfrage. Eine be⸗ merkenswerte Auseinanderſetzung über das bayeriſche Bier wird in der nächſten Zeit die Regierungen der deutſchen Bundesſtaaten beſchäſtigen. Es handelt ſich dabei um die ſogenannte lübergangs-Abgabe für das bayeriſche Bier, d. h. um die Abgabe, die von dem bayeriſchen Vier erhoben wird, das in die Ge— biete der norddeutſchen Brauſteuergemeinſchaſt geht, ze des iſt aber nach unten durch einen Mindeſiſatz ze dient dazu, um die Ausſuhrvergünſſi⸗ Bayern ſeinen Brauereten zahlt, einiger— und dadurch zu verhindern, ier die in Norddeutſchland ge⸗ Vor etwa fünf Jahren eine Herabſetzung dieſer gt. Der darüber gedauert. Die böchſien ens haben ſich damals eifrig um eine Verbeſſerung der Ausfuhrmöglichfeſtan Schließlich hat man in die Herabſetzung gewilligt, aber Bayern hat gleichzeitig verſprechen müſſen, auf dieſe Angelegen⸗ heit in Zukunft nicht mehr zurückzukommen. Trotz⸗ 5 Bayern geltend macht, ugl brauten 2 iſt auf 2 Übergan bat Streit tretene erhebliche Vermind g der Stammwürze. re f Herabſetzung der lübergangs— eſem Verlangen jetzt ent⸗ ie norddeutſchen Braue⸗ Wehr ſetzen. Solange ſe nicht viel guf ſich, de, wenn jetzt eine weitere Herabſetzun Abgabe eintreten ſollte. das bayeriſche? de Ausſuhr durch die bayeri— . zütigungen geſördert wird, gebrauten Bieren den emp— findlichſten Wettbewerb bereiten. Gerichtshalle. tagelanger Verhandlung iſt in dem Prozeß gegen Frau Eliſe Kupfer, die unter der lung großer Lebensmittellieferungen einen Millionenſchwindel betrieb, das Urteil gefällt worden. Die Geſchworenen ſprachen die Angeklagte lediglich der ſchweren nicht öffentlichen Urkundenſälſchung und des einfachen Bankerotts unter Zubilligung mildern— der Umſtände ſchuldig.— Staatsanw. Loch beantragte für die Urkundenfälſchung 5 Jahre Geſängnis und wegen des einfachen Bankerotts 5 Monate Goſäng— nis, zuſammengezogen zu 5 Jahren 3 Monaten Ge— ſängnis unter Anrechnung von 5 Monaten Unter- ſuchungshaft und 10 Jahre Ehrverluſt. Del Gerichtshof erwog, daß die Angeklagte unbeſchoſten ſei und von Anſang an geſtändig war. Erſchwerend falle ins Gewicht, daß ſie ihr Treiben längere Zeit hindurch fortgeſetzt hat und ein ganz erheblicher Vermögensnachteil verurſacht worden iſt; ferner, daß ſie ſich nicht geſcheut hat, die Namen lebender hoher Perſonen hineinzuziehen und zu mißbrauchen. Der Gerichtshof hat die Angeklagte zu 2 Jahren 5 Monaten und 3 Tagen verurteilt und 5 Monate 3 Tage auf die Unterſuchungshaft angerechnet. Von Ehrverluſt iſt abgeſehen worden. d eg da Berlin. Nach Vermiſchtes. Das eiſerne Kreuz. Über die Verleihung des Eiſernen Kreuzes wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt:„Bisher ſind an Eiſernen Kreuzen verliehen worden 49 600 1. Klaſſe und 2200 500 2. Klaſſe. Hiervon entfallen auf die Heimat 117 Eiſerne Kreuze 1. Klaſſe und 3543 2. Klaſſe, ferner 1445 Eiſerne Kreuze 2. Klaſſe am weiß⸗ſchwarzen Bande. Das heißt mit anderen Worten: auf rund 500 Eiserne Kreuze, die im Felde verliehen wurden, kommt 1 Eisernes Kreuz für Heimatverdienſt. Ein Vergleich der Verleihungen in der Front und in der Etappe zeigt, daß das Verhältnis hier 0,8% beträgt, d. h. auf 125 Eiſerne Kreuze in Front kommt eins der Etappe.“ Dieſen klaren Zahlen gegenüber dürften ſich die Behauptungen, daß Etappe und Heimat jm Vergleich zur Front bei Verleihung des Eiſernen Kreuzes zu weit— gehend berückſichtigt würden, wohl nicht aufrecht— erhalten laſſen. 8 1 der in 10 Golt, ich weiß nicht, ob Heinz ſchwimmen ann.“ Käthes Angſtlichkeit ſteckte jetzt auch Petrea an. Wenn etwas paſſiert war! Die Gräben waren gefährlich; erſt im letzten Herbſt war ein Wagen in einen Graben gekippt und die junge Frau des Fuhrmanns tödlich verunglückt. , bettea ſchob den Fenſtervorhang zurück. Tieſe Dunkelheit gähnte ihr entgegen. „Wir wollen warten, biz es dämmert, Käthe, und uns dann auf die Suche machen.“ ö „Ach, oh, ach, hätten wir das doch nicht gelan. Denke dir, ach, es iſt ja gar nicht aus⸗ zudenken— zwei Menſchenleben auf dem Ge⸗ wiſſen zu haben.“ In finſterem Grübeln ſaßen ſie da. „Dir müſſen uns friſch und munter halten, äthe,“ hub Petrea an,„erzählen wir uns was. Weißt du, wie der freche Primaner dir die Roſen ſchickle—“. „Ach, ſchweig; ich mag von frechen Primanern und Roſen nichts hören. Wo ſind doch nur die beiden? Ob ſie noch leben, Petrea? Sag, glaubſt du, daß ſie noch leben, Petrea? Sag, glaubſt da, daß ſie noch leben?“. Wieder hob Petrea den Vorhang zur Seite. 6 Es dämmert, Käthe. Komm, wir wollen gehen.“ 5 „Gott ſei Dank; hier hielte ich es nicht mehr aus.“ g In lurzem Augenblick waren die Hüte auf⸗ geſetzt— ohne einen Blick in den Spiegel. Leiſe verließen ſie das Haus. und Käthe rief:„Iſt da jemand?“ Aber kein Ertrunkener meldete ſich. „Komm,“ ſagte Petreg tonlos,„das Waſſer ebbt ab. Wenn ſie wirklich hineingefallen ſind, hat die Strömung ſie aufs Meer hinaus⸗ getrieben.“ f Mit entſetzten Augen blickte Käthe. a Sie ſchlugen den Weg nach Odenbüll ein. „Jede auf einer Wegſeite,“ befahl Petrea, „immer den Blick zum Graben hinunter.“ Langſam, ganz langſam ſchritten ſie dahin. Käthe hatte die Hände gefaltet und ſandte ein Gebet nach dem andern gen Himmel. Petrea ging mit zuſammengepreßten Lippen und finſteren Brauen durch das taufeuchte Gras. Herrgott, warum hatte ſie ſich um dieſen fremden Menſchen gekümmert. Und gerade ſie war es geweſen, die Ebers aufgefordert hatte, von ſeinen Irrfahrten zu erzählen. Und eigentlich hatte ſie die Schuld an der Brieſſchreiberei, denn Käthe wäre allein nie darauf verfallen. Aber— o dieſer Hamburger Prokuriſt! Haſſen mochte ſie ihn. Und doch— 1 Drüben lag ſchon Odenbüll ſtill im Morgen⸗ ſchlummer, nur die Hähne krähten. Und noch immer keine Spur von den Verunglückten. Jetzt bog der Weg in die Ortſchaft ein. „Wir haben ſie nicht gefunden,“ ſagte Käthe mit verzweiſeltem Blick. a i „Nein,“ entgegnete Petrea, und ihre Stimme klang wieder friſcher und heller, lebt glaube ich nicht mehr, daß ſie verunglückt ſind. „Pettea!“ klang es wie unterdrückter Jubel. Erſt zum Hafen. Ele Aale am Bollwerk entlang, ſpählen, 9 Komm, Käthe, wir wollen ſehen, ob die Wirlſchaflen offen find; vielleicht haben ſie ſich da ſchlafen gelegt. Fangen wir bei Markuſſens Wirtſchaft an.“ In der„Poſtwagen“⸗Schenke waren ſchon alle Fenſter geöffnet. Eine Magd hatte die Stühle auf die Tiſche geſtellt und ſcheuerte den Fußboden. l N a „Guten Morgen, Guſte, ſchon ſo früh bei der Arbeit?“ „Guten Morgen, ſchon ſo früh?“ i f „Ach ja, wir wollen mit zwei Herren eine Morgenpartie machen, und nun haben die wohl die Zeit verſchlafen. Wohnen die hier?“ „Hier? Wie heißen ſie?“ „Schwarz und Ebers.“ „Schwarz? Nee. Und Ebers— ach, der Reiſende in Weißzeug, der wohnte hier erſt, iſt dann aber nach der anderen Wirtſchaft umgezogen.“ „Leiſender in Weißzeug? Nein,“ ſagte Petrea entrüſtet. a 1 „So,“ antwortete die Magd erboſt,„er hat mir doch'nen Taler Trinkgeld gegeben, ſo daß der Herr Markuſſen meinte: beim Weißzeug muß doch allerlei über ſein.“ Petrea ſah Käthe an. „Reiſender in Weißzeug iſt er.“ „Ach,“ ſagte dieſe ungeduldig drängend,„du ſagteſt vorhin erſt, es wäre dir ganz gleich, was er iſt. Laß uns zum andern Gaſthof gehen. Sie gingen. 4 Auch dort ſtanden die Fenſler geöffnet, aber keine fleißige Magd hatte Stühle auf die Tiſche geſtellt, ſondern auf einem Tiſch ſtand eine mächtige Bowle, und an dem Tiſch hockten, Unterarm und Köpfe auf die Platte gepreßt, Fräulein Ludwigſen, Sie in allen Tönen der Tonleiter— ſchnarchend a n d Heinz Schwarz und Kurt Ebers. f öh Frapelich 13 jagte Petrea ärgerlich„He borſtig t, während iaſten ſchwebten.“ nur das knei wir in O die.“ 3 „ dle, 5 haben ſie, tausend. „Laß Petrea leben i i „Na, Tote habe ich noch nie ſo ſchnarchen gehört. Aber nun wollen wir ſie wecken und ihnen eine ordentliche Predigt halten.“ „Nein, gönne ihnen doch den geſegneten Schlaf, Pelrea.“ 7 „Meinetwegen, aber einen Triumph will ich haben.“ Sie langte in ihre Jacketiaſche und holte ein Notizbuch hervor. „Was ſchreibſt du da, Pelrea?“ Und gleich darauf las Käthe: „Beſtellung an den Reiſenden in Weſß jeug Herrn Ebers 5 3. Zt. Noldſtraud. 2 1 S colfan — che en, leben. und S chmah Schweben daß 1 Welch Glück, ſie Sie doch!“ 7 1 Meter beſten Leinens. ½ Meler bunten(blau und gelb leziert) Kathins. Sofort als Doppelbrief an Heinrich Schwarz, z. Zt. Nordſtrand, Nordethafen.“ „Aber, Schrift.“ Doch dieſe ſchlich ſich durch die Veranda in die Schenkſtube, legte den Zettel vor den ioimer anmutiger ſchnarchenden Kurt und ging ebenſo geräuſchlos wieder hinaus. „Komm, Käthe, wir haben holen.“ Irc 12 Petrea— und dann in verſtellter Schlaf nach zu⸗ (Schluß ſolgt.)