licher Teil. Bekanntmachung. Dienstag, den 14. ds. Mts. vorm. von 7 bis 12 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier an die milch— verſorgungsberechtigten Perſonen(das ſind Kinder von 1 bis 6 Jahren) Goudakäſe ausgegeben. Kuh- und Ziegen— halter kommen hier nicht in Betracht und können keinen Käſe erhalten. Menge und Preis wird bei der Ausgabe angeſchlagen. Viernheim, 11. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. Montag, den 13. Aug uſt vormittags 9 Uhr wird auf dem Rathauſe dahler das übrige ge ſmeinheit— liche Obſt, ſowie ein Grundſtück, Schloth Nr. 105, an die Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Viernheim, den 10. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Verbrauchsregelung im Erntejahr 1917. Auf die im Kreisblatt Nr. 108 abgedruckte Bekannt— machung Großh. Kreisamt Heppenheim vom 10. Auguſt 1917 weiſen wir hin und empfehlen allen Bäckern genaue Beachtung. Hiernach darf mit Wirkung vom 13. Auguſt 1917 ab von den Bäckern nur Einheitsbrot im Gewicht von 1000 Gramm und 2000 Gramm hergeſtellt und verkauft werden. Die neuen Brotmarken entſprechen einer Mehlmenge von 1540 Gramm oder 2200 Gramm Brot. Der nicht umränderte Teil des Brotmarkenblattes gilt für eine Brot— menge von 2000 Gramm. Es bleibt den Verbrauchern überlaſſen, entwender für das ganze Brotmarkenblatt einen Vierpfundlaib und 140 Gramm Mehl zubeziehen, oder den ſtarl umränderten Teil der Brotmarke abzutrennen und zu ſammeln bis dieſer wieder eine Brotmenge von 1000 bzw. 2000 Gramm ergibt. Es empfiehlt ſich dieſe Teilabſchnitte auf dünnes Papier aufzukleben und erſt dann den Bäckern abzugeben. Der Brotpreis beträgt im gleichen Verhältnis zum ſeitherigen Dreipfundlaib 1) für ein Vierpfundlaib 66 Pfg. 2) für ein Zweipfundlaib 33 Pfg. Viernheim, den 11. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung Betr.: Ausmahlen des Getreides an Selbſtverſorger. Wir machen wiederholt auf die im Kreisblatt Nr. 106 und 107 erſchienene Verordnung über Ausmahlen von Brotgetreide der Selbſtverſorger aufmerkſam. Es iſt durch— aus notwendig, daß jedermann ſich mit dem Inhalt der ſelben eingehend vertraut macht. Hiernach können Selbſtverſorger nur diejenigen Un— ternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe ſein, die ſoviel Brot— getrelde geerntet haben, daß ſie damit für ſich und ihre Wirtſchaftsangehörigen bis mindeſtens 15. No v. 1917 ausreichen. Der Zukauf von Brotgetreide durch einen Be— triebsunternehmer zu dem Zweck, die Selbſtverſorgung, über— haupt oder im erweiterten Umfang zu ermöglichen, iſt unterſagt. Selbſtverſorger kann auch der nicht werden, der Brotgetreide, ſei es auf dem Halm oder geerntet, kauft. Den Müllern iſt verboten, mehr Getreide anzunehmen, als er in 14 Tagen zu mahlen in der Lage iſt. Wir empfehlen den Selbſtverſorgern möglichſt ihr Getreide bei den Müllern des Kommunalverbandes Heppenheim aus— mahlen zu laſſen. Viernheim, den 9. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Vieruheim. Lamberth. Bekanntmachung. Wir machen darauf aufmerkſam, daß 3. Ziel Staats- ſteuer, Brandſteuer, Tilgungsrente, ſowie Handelskammer— beiträge in dieſem Monat fällig und tunlichſt zuſſam men zu bezahlen ſind. Zahlung kann an jedem Zahltag geleiſtet werden. Viernheim, den 10. Auguſt 1917. Gr. Untererhebſtelle: Jöſt. Bekanntmachung. Reviſion der Bäckereien. Ein hiefiger Lehrer hat uns heute die Mitteilung ge— macht, daß das Gewicht des Brotes und der Brötchen, die er von verſchiedenen hieſigen Bäckern beziehen würde, niemals ſtimmen würde. Es ſei ſtets ein merkliches Untergewicht vorhanden, über das auch ſchon vlele andere Ortsbürger lebhaft Klage geführt hätten. Wir fordern die Bäcker hier— mit öffentlich auf, ſtreng darauf zu achten, daß das Gebäck das amtliche Gewicht unter allen Umſtänden aufweiſt. In der gegenwärtigen Zeit, in der ohnehin die Brotration eine ſehr geringe iſt, kann es dem Konſumenten wohl nicht zu— gemutet werden, daß die Brotratlon durch die Bäcker noch welter reduziert wird und ſie ſich durch dieſe Minderung zum Nachteil der Konſumenten ihre Taſchen füllen. Wir werden jetzt wiederholte unvermutete Kontrollen durch die Polizei vornehmen laſſen und ſofort Strafanzeige erheben, ſofern ſich hierbel Anſtände ergeben. Viernheim, den 8. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Betr.: Bekanntmachung betreffend Milch⸗ und Speiſefettverſorgung. Vom 23. Juli 1917. In Abänderung unſerer Bekanntmachung über Milch— und Spelſefettverſorgung vom 16. Dezember 1916(Reg.⸗Bl. 1917 S. 1) in der Faſſung der Bekanntmachung vom 23. Mai 1917(Reg.-Bl. S. 115) wird folgendes beſtimmt: 1. Dem§ 8 der Bekanntmachung wird folgender Ab— ſatz angefügt: Der Kommunalverband für Milch- und Speiſefettver— ſorgung iſt ermächtigt, anzuordnen, daß die Zuweiſung von Zucker, Nähr- und Futtermitteln an diejenigen Kuhhalter ganz oder tellweiſe unterbleibt, welche ihre Pflichtlieſerung an Milch nicht oder nicht völlig erfüllen. Die zuſtändigen Verteilungsſtellen haben den hiernach ergehenden Anordnungen des Kommunalverbandes Folge zu lelſten. f i 2. Dieſe Beſtimmung tritt mit dem Tage der Verkün— digung in Kraft. Darmſtadt, den 23. Juli 1917. Großh. Miniſterium des Innern. * v. Hombergk. Die vorſtehende Bekanntmachung bringen wir mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß auf Erfüllung der Pflichten ſeitens der Kuhhalter unbedingt geſehen werden muß. Im Zuwiderhandlungsfalle werden wir Antrag i. S. obiger Bekanntmachung ſtellen. N Viernhelm, den 10. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. zu haben Ueber fünf Wochen alte ſchöne Mich-Schweine Tiere von großer Freßluſt, 40 Mark das Paar, 0 EFEFEFEEEFETC Jakob Butſch„ Waſſerſtraße. Verlobte Kriegsgetraute! Wir haben 2. Zt. grössere Partien Am nächſten Montag Nachmittag wird Hühner weichfutter abgegeben. e N An das Abholen der Sommer- und Winterwich erinnert Der Vorstand Morgen treffen 7-8 Wochen alte Ferkel (Oldenburger Raſſe) hier ein. Anzuſehen in der von M. Trüger, Blauehutſtr. 34. Orts⸗Gewerbeverein Viernheim. Bekanntmachung. Nach der am Sonntag, den 5. d. Mts. in Heppen⸗ helm ſtattgefundenen Bezirksverbandsſitzung betr. Bee von L ei m und Rutzholz wurde feſtgeſetzt daß: . 1. Die Bezieher von Leim müſſen einer Korporatlog Innung oder Gewerbeverein) angehören, andernfalls ſolch von der Leimverſorgung ausgeſchloſſen werden. a 2. Die Handwerkskammer Darmſtadt hat mit Gi Miniſterium der Finanzen, Abt. f. Forſt— und Camerglon, waltung ein Abkommen getroffen, wonach dem Waguer⸗ Küfer⸗, Schreiner- und Glaſergewerbe aus den Domanigl waldungen Nutzholz zum Tarifwert abgegeben wird. Anme dungen ſind an unſere Mitglieder bereits abgegeben 0 müſſen dieſe bis längſtens 12. Auguſt an den Schriſtführn Zöller zur Weiterbeförderung abgegeben ſein, andernſal⸗ dieſe unberückſichtigt bleiben. Anmeldungen müßte evtl. auch ſofort erfolgen. Alles Nähere bei unſerem Schriftführer Zöller Der Vorſtand. Behauſung DE Bei der Firma Süddeutsche Textilwerke Mannheim-Waldhof Station Zellstoff, werden Speisezimmer Herrenzimmer Schlafzimmer und Kuchen aufgestellt und werden die Möbel auf Wunsch des Käufers gratis in unseren kKäumen bis zur Lieferung aufbewahrt. W. Landes Söhne Q 8, 4, Mannheim. Frauen u. Mädchen für leichte und schwere Arbeit Arbeitsnachweis industrie Separateingang: Schwetzingerstrasse 17. gesucht. 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Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. 963 Dienstag, den 14. Auguf 1917 Deutſcher Abend bericht Berlin, 13. Auguſt, abends.(WTB. Amtlich.) In Flandern und bei Verdun lebhafter Artil— leriekampf. In Rumänien neue Erfolge ſunſerer Truppen. Bereilſtellung von Fundprämien für abbauwürdige Phosphatlager. Veröſſentlichungen des Preußiſchen Landwirtſchaſts— miniſteriums. Der Bedarf der deutſchen Landwirtſchaft an phos- phorſäurehaltigen Düngemitteln wurde in Friedenszeiten in der Hauptſache durch die aus überſeeiſchen Phosphaten hergeſtellten Superphosphate und das Thomasphosphat— mehl gedeckt. Die Erzeugung des letzteren iſt im Kriege nur wenig zurückgegangen. Die überſeeiſchen Phosphate konnten zum Teil durch die Phosphate Nordfrankreichs und Belgiens und die Wiedereröffnung des Phosphat⸗ bergbaues an der Lahn durch die Kriegsphosphatgeſell— ſchaft gedeckt werden. Durch die Auffindung neuer Ver⸗— fahren iſt es möglich geworden, auch ſolche phosphorhal— tige Geſteine, die man früher nicht auf Düngemittel ver⸗ arbeiten konnte, dieſem Zweck nutzbar zu machen. Um die Erträge der Landwirtſchaft dauernd auf der Höhe zu halten, iſt eine Vermehrung der Beſtände an phosphor— ſäurehaltigen Düngemitteln erforderlich. Aus Mitteln des Preußiſchen Staates, der Deutſchen Landwirtſchafts-Geſellſchaft, der Bezugs vereinigung der deutſchen Landwirte, des Vereins deutſcher Düngerfabri— kanten und der Chemiſchen Fabrik Rhenania in Aachen iſt daher ein Betrag von 100 000 // ausgeworfen worden, der zur Gewährung von Prämien für die Auffindung neuer Lagerſtätten und zu der weiteren Unterſuchung der letzteren beſtimmt iſt. Die Unterſuchungen ſollen ſich nicht nur auf das Gebiet des Deutſchen Reiches, ſondern auch auf die beſetzten Ge— biete des Oſtens erſtrecken. Da auf die Mitarbeit nicht nur von Fachleuten, ſondern auch von Laien, gerechnet wird, können ſolche Perſonen, die ſich an den Nachforſchungen beteiligen wollen, von dem Rheiniſchen Mineralien-Kontor Dr. F. Kranß, Bonn, Herwarthſtraße 36, kleine Proben der in Betracht kommen— den Geſteine nebſt einer kurzen Beſchreibung der Vor— kommen beziehen. Meldungen bisher unbekannter, noch nicht gebauter Phosphatlagerſtätten ſind an die Rohmaterialſtelle des Landwirtſchaftsminiſteriums, Berlin, Leipzigerplatz 7, zu richten. Die Königliche Geologiſche Landesanſtalt Berlin, Invalidenſtraße 44, hat ſich zur Mitarbeit und Auskunft— erteilung bereit erklärt. Erweiſt ſich die angegebene Fundſtelle als ausſichts⸗ voll, ſo erfolgt eine Unterſuchung durch Sachverſtändige, von deren Ergebnis es abhängt, ob eine Rückgewähr einer Fundprämie ſtattfindet. Die Höhe der letzteren richtet ſich nach dem Wert der ſeſtgeſtellten Lagerſtätte. Findet ein Abbau der neuen Lagerſtätte ſtatt, ſo wird dem Finder eine angemeſſene Vergütung für jede Tonne des tatſächlich geförderten Geſteins zugeſichert. 135 Viehzucht. Worin iſt das Steifwerden der Schweine begründet, und wie iſt dieſem Aebel zu begegnen? (Nachdruck verboten.) Nicht ſo ſelten bemerkt man, namentlich bei jungen Maſtſchweinen, daß ſie anfangen zu lahmen. Der Gang wird ſteif, und die Gelenke zeigen leichte Anſchwellungen. Augenicheinlich haben die Tiere beim Gehen Schmerzen; ſie liegen inſolgedeſſen gern und bewegen ſich nur notge⸗ drungen. Die Urſache eines ſolchen Steifwerdens kann eine verſchiedene ſein; in der Regel aber wird ſie wohl als eine rachitisartige Krankheit anzuſprechen ſein, die bauptſächlich in einem Mangel an Kalk begründet liegt. Darum findet man dieſes Uebel“ auch vornehmlich bei Maſt⸗ ſchweinen, die übertrieben mit treibenden, kalkarmen Futter⸗ mitteln bei ungenügender Bewegung ſchnell gemäſtet werden ſollen. Ferner beobachtet man dieſe Krankheit auch bei Tieren, die an Schweineſeuche oder Rotlauf er⸗ krankt ſind. Durch dieſe Blutkrankheiten leidet der Stoff⸗ umſatz, wodurch obige Erſcheinungen hervorgerufen werden. Aus dem Geſagten geht ſchon hervor, daß man ein gutes Vorbeugemittel in dem Kalk beſißzt, von dem es wieder namentlich der phos- phorſaure Kalk iſt, der das Steiſwerden der Tiere ver⸗ hindern kann. Nach Kellner beträgt die tägliche Menge an Kalk und Phosphorſäure für ein etwa ein Jahr altes Schwein 3,8 Gramm bzw. 3,7 Gramm. Leider iſt ja der phosphorſaure Futterkalk etwas teuer. Wo aber die Futtermittel auf gut mit Phosphorſäure gedüngtem Boden gewachſen ſind, iſt eine Extrazugabe, auch meiſtens un⸗ nötig. In dieſem Fall genügt die Verabreichung von kohlenſaurem Kalk, wie wir ihn inder Kreide beſitzen. Auch Gaben von Kochſalz in Mengen von etwa 10 Gramm pro Tier täglich ſind nur anzuraten. Zu reichliche Salz- gaben wirken aber als Gift. Auch ſolltetin jedem Schweine“ auslauf ein Haufen von Mauerſchutt hund Ziegelbrocken zum Wühlen und zur beliegen Aufnahnne vorhanden ſein. Im Anfangsſtadium iſt ein Steißwerdenn noch zu heilen. Außer kalkhaltigen Fuitermitteln verabreiche man Leber— tran, von dem man, je nach Größe des erkrankten Tieres, bis zwei Eßlöffel täglich unter das leichtverdauliche Futter miſcht. Dazu gebe man den Tieren ausreichend Gelegen— heit zur Bewegung und zum Wühlen. Iſt das Uebel fortgeſchritten, ſo iſt eine Heilung kaum zu erwarten. Darum heiße es auch hier: Beuge vor, dann haſt du ſpäter auch keinen Nachteil! Sch. Garkenbau. Anbau von Küchenkräutern für den Winker. (Nachdruck verboten.) Möglichſt mager gewachſen, alſo ungedüngte Küchen- kräuter ſind am beſten. Sie geben wenig Maſſe, aber um ſo mehr Duft und Geſchmack. Alle Kräuter, von denen nur das Kraut verwendbar iſt, werden vor der Blüte ge— erntet. In dieſem Zuſtande iſt das Aroma am feinſten, das Gewebe am zarteſten. Samengewürze ſollen geerntet werden, wenn die erſten Samenkörner als vollreif aus— zufallen drohen. Zum Nachreifen legt man ſie auf ein Tuch oder Papier, trocken und luftig, aber nicht in die Sonne, unter deren Strahlen die aromatiſchen, ätheriſchen Oele entweichen. Blütengewürze ſollen eben erſchloſſen ſein. Mit der Befruchtung verliert ſich der Ge— halt. Das einfachſte Verfahren zur Haltbarmachung iſt das Trocknen. Die zu trocknenden Pflanzenteile ſind trocken, aber kühl zu ernten. Die geeignete Zeit ſind die frühen Vorimittagſtunden. Sind die Grünteile betaut, legt man ſie in dünner Lage luftig, möglichſt mit Zugluft, ſchattig hin; beſſer noch, wenn man ſie gleich aufhängt. Das noch vielfach übliche Bündeln iſt zu verwerfen. Am beſten zieht man auf einem zugigen, ſtaubfreien Dachboden einige Drähte und bindet Zweig für Zweig einzeln an, ſo daß keiner den andern berührt. Gewürzkräuter trocknen in 14— 20 Tagen. Sie ſind aufbewahrungsfertig trocken, wenn die Blättchen von ſelbſt bei der leiſeſten Berührung abfallen. Unge— nügend trocken, verdirbt alles. Die Blätter werden von den Stielen geſtreift, trocken zwiſchen der Hand zerrieben und in Flaſchen, die gut verkorkt und verſiegelt werden, beſſer noch in gut ſchließenden Blechdoſen aufbewahrt, Eine Aufbewahrung in Beuteln iſt nicht anzuraten. Be— ſonders Eſtragon, Majoran, Meliſſe, Pfefferkraut, Dill, Salbei, Thymian und Beiſuß ſind möglichſt ſchon vor der Knoſpenbildung zu ſchneiden. Dill verdient ganz beſonders dieſes Hinweiſes, weil es leider vielfach üblich iſt, ihn zu ſpät zu ſchneiden.— Als Fleiſchwürze, auch zu Räucher— waren und Pökelfleiſch, ſchätzt man in vielen Gegenden das ſogenannte Kräutergewürz. Man kauft es für vieles Geld in den Drogenhandlungen, trotzdem man es um den fünften Teil des Kaufpreiſes ſelbſt beſſer herſtellen kann. Man vermengt je 1 Teil Majoran, Thymian, Baſilikum, Lorbeerblätter, Gewürznelken, die doppelte Menge Mus— katnuß und weißen Pfeffer und zerkleinert alles mitein— ander. E. A. Kleintierzucht. Jüchtel Kaninchen! N Die Kaninchenzucht hat in den Kriegsjahren einen nie geahnten Auſſchwung genommen. Was alle Beleh- rungen durch Wort und Schrift nicht bewirkten, das hat die herrſchende Fleiſchknappheit in überaus kurzer Zeit zuwege gebracht. Das Kaninchenfleiſch iſt auf dem beſten Wege, Volksnahrung zu werden. Wie mancher, der für Kaninchenbraten nur ein kühles Lächeln übrig hatte, iſt jetzt ein eifriger Anhänger und Verfechter dieſer Koſt ge— worden. Aber noch weit mehr ſollte die Zucht des Kanin— chens betrieben werden, gibt es doch kein Tier, das in ſo verhältnismäßig kurzer Zeit und mit ſo wenig Mühe und Unkoſten große Fleiſchmengen produziert. Ganz be— ſonders im Sommer ſollte jeder, dem nur ein kleines Plätzchen zur Unterbringung der Tiere zur Verfügung ſteht, ſich der Zucht zuwenden. Ein größerer, vor Regen und Zugluft geſchützter Kaſten genügt zur Unterbringung. Futter iſt im Sommer ja überall in genügender Menge ohne Koſten an allen Hecken und Zäunen zu finden. Wenn dazu dann noch die pflanzlichen Haushaltungs— abfälle kommen, ſo iſt für eine ausreichende Fütterung ſchon geſorgt. In den größeren Städten iſt auch in den Markthallen und Grünwarenläden manches umſonſt oder doch für wenige Pfennige zu erhalten. Wem für den Winter die Haltung nicht möglich iſt, ber ſchlachte alles im Herbſt. Durch Einwecken, Salzen, Räuchern läßt ſich bis in den Frühling hinein, wo die Natur wieder von neuem den Tiſch deckt, manche Mahlzeit aus —* Sch. Kaninchenfleiſch teu. Lolale Nachrichten. günſtiger Witterung ſchöne Viernheim. Pilzgang. Bei ſindet morgen nachmittag unter Führung des Herrn Haupt— lehrer Mayr ein Pilzgang nach dem Jägerhaus ſtatt. Wer ſeine Pilzkenntniſſe bereichern will, iſt hierzu freundlichſt eingeladen. Kinder ſind ausgeſchloſſen, da dieſelben auf Unterrichtsgangen in die Pilzkunde eingeführt werden. ſammenkunft um 1 Uhr am neuen Friedhof. Zu⸗ Herrn Lehrers über nie folgende Erwiderung: merkſamkeit nicht dasſelbe das Tage liegt, könne immer haben. 2 Herrn, der 3 his daß die aus dem 3. wiegen können, da die Hitze länger dauert. iſt oft Brotmarkenblätter Mehl nach und nach zu oft Unmögliches verlangt. ohne Marken zum Voraus un Land 8 bis 10 ſeit geſſen, daf band ſorgt wachſen. Berechnung über unſeren Verdienſt Erſatz für geſtohlene Schuhe. In letzter Zeit in verſchiedenen Gaſthöfen Schuhe von Reiſenden geſtohlen worden. Dieſe letzteren befanden ſich, da ohne Bezugsſcheine keine neuen Schuhe zu erlangen waren, oft in peinlichſter Verlegenheik. Die Reichsbekleidungs— ſtelle hat nun ein Einſehen gehabt und an die Bezugs— ſcheinkommiſſionen die Weiſung ergehen laſſen, daß bei glaubhaftem Nachweis oder eidesſtattlicher Verſicherung ſind des Diebſtahls oder der Beſchädigung Bezugsſcheine ver— rere ſollen. 5 9 5 Lingeſandt Eingeſandt. 2 Nr. 91 und 92 enthaltene Klage eines ht vollgewichtige Backwaren, hiermit abfolgt werden Auf die in Der betr. Herr hätte ſich vor allen Dingen über den Stand der heutigen Bäckerei mit 94% Mehl bei einem Fachmann befragen ſollen, ehe er den Stab bricht über die Bäcker, die ohnedies ſchwer um ihre Exiſtenz zu ringen haben. Kurz folgende Erläuterung; „Brot aus 94% Mehl hergeſtellt heißen Ofens. Nun iſt dem Böcker trotz möglich, das Brot ſo auszubacken, daß Gewicht enthält, nimmt er die erſten mit einem Mehrgewicht von 30 bis einer Anzahl von 70 bis 80 bedarf eines ſehr der größten Auf— gleiche Brote aus dem Ofen 10 Gramm, ſo haben bei Stück die letzten Brote kaum noch das Gewicht von 3 bezm. 4 Pfund. Nach 24 Stunden fehlen bei der jetzigen heißen Jahreszeit oft 50 Gramm und noch mehr. Oft gibts auch noch ſo Schlaue, die der Meinung ſind, Brot, das ſchon einige noch das vorgeſchriebene Gewicht as Gegenteil ſollte aber vor allen Dingen einem die Jugend unterrichtet, einleuchten. Genau ſo verhält es ſich mit den Brötchen. Ofen wird oft mal mit Brötchen überſchoſſen. Haben die erſten Brötchen das vorgeſchriebene Gewicht, ſo iſt ſelbſtverſtändlich, und 4. Herd nicht mehr 100 Gramm abnimmt und der Backprozeß das Gewicht — Der Die Menge iſt wohl da, aber 10 bis 15 Gramm weniger. Dann wird von uns Bäckern eine für jeden verarbeiteten Sack Mehl ver— langt, um wieder Mehl zugewieſen zu bekommen. Wir können nicht mehr Teiggewicht als abſolut notwendig iſt abgeben, ſonſt laufen wir Gefahr, den ganzen Beſtand an verbhacken. Von uns Bäckern wird Wir ſollen gutes Brot backen, Wir ſollen auch Brot abgeben ſelbſt dann noch backen, wenn gewiſſe Anzahl aus minderwertigem Mehl Mehl mehr haben Um noch zu ſprechen m Taſchen füllen möchten wir kurz erwähnen, daß der Kommunalverband Heppenheim den niedrigſten Brotpreis der ganzen Umgegend beſitzt. Mannheim und Heidelberg zahlt in Stadt und l fg Zpfundlaib mehr bei gleichem Ferner erhalten wir Bäcker Mehl mit Mindergewicht von 3 bis 15. Pfd. Eine Reklamation unſrer— wird mit Achſelzucken beantwortet, wie einſt ein Herr vom Kommunalverband antwortete:„Die Bäcker ver Krieg iſt.“ Wie geſagt, der Kommunalver— dafür, daß die Bäume nicht in den Himmel gerne bereit, dem Herrn Lehrer eine aufzuſtellen und er wird ſtaunen, was für rieſige Prozente in unſere Taſchen fließen. Auch wir haben unter den Teuerungsverhältniſſen zu leiden, müſſen aber trotzdem zum Friedenpreis backen. Ein Junge vom 16 Jahren verdient heute mehr als ein Bäcker— meiſter der ſchon 30 Jahr ſein Geſchäft betreibt. Zum Schluß noch:„Wenn es keine größeren Betrüger gibt als die Bäcker z. Zt., dann:„Lieb Vaterland magſt ruhig ſein.“ Im Auftrag der Bäcker-Innung Viernheim Friedrich Koch, Schriftführer. Bekauutmachung Am 10. 8. 17. iſt eine Bekauntmachung betr. Verbot der Herſtellung von Papiertiſchtüchern und Papiermundtüchern erlaſſen worden. Der Wortlaut der Bekanntmachung iſt in den Amtsblättern und durch Auſchlag veröffentlicht worden. Stellv. Generalkommando 18. Armeekorps. wir kein per Mehlpreis oft oder Wir feind Brot Das deutſche Marinekorps. Von Korvettenkapitän E. E. Schulze. Das kleine, aber bedeutſame Reich, das die Marine im Oktober 1914 ſich oben an der flandriſchen Küſte zwiſchen Mer-Mündung und der holländiſchen Grenze begründet hat, wurde im dritten Kriegsjahre nicht nur beharrlich ver— teibigt, ſondern auch nach Land und See zu weiter ausgebaut und gefeſtigt. So konnte die Hauptaufgabe, die unſerer Marine dort zufällt, der Kampf gegen Seeherrſchaft und Wirtſchafts— leben des britiſchen Wellreiches, ungehindert und mit zunehmendem Erfolge durchgeführt werden. Erſte Vorbedingung hierzu war, daß die Landfront hielt, und ſie hat es, wie über all, getreulich getan. Hier am rechten Flügel der großen Kampflinie des Weſtens haben Marine-Infanterie und Matroſen— regimenter die Wacht gehalten in ſchöner Waſſengemeinſchaft mit den Brüdern der Armee. Bis zum Juni d. lagen dem Marine— korps franzöſiſche Regimenter gegenüber. Der Stellungskrieg mit ſeinen täglichen Anſorde— rungen an Mut, Wachſamkeit, Ausdauer und gewiſſenhafter Pflichterfüllung nahm ſeinen gleichmäßigen Verlauf; doch gelegentliche kühne Streifunternehmungen, manchmal handſtreich— artig, mit Artillerievorbereitung das andere Mal, gaben Zeugnis davon, daß der Augriffsgeiſt unſerer Leute nicht erloſchen war. Juni d. Is. tauchten plötzlich engliſche Stahl und Khakiuniformen in den feindlichen Gräben auf. Erkundungsvorſtöße ergaben, daß ein neuer 59 D. Feind dem Korps gegenüberlag. Vielleicht hing dieſer Wechſel damit zuſammen, daß mit der ſteigen— den Wirkung des U-Bootkrieges die Bekämpfung des flandriſchen Küſtengebietes immer mehr in den Vordergrund des engliſchen Strebens rückte. Jedenfalls aber hielt unſere Leitung es für gut, durch eigene Tätigkeit etwaige feindliche Abſichten zu durchkreuzen. nach gründlicher Artillerievorbereitung der bisher noch vom Gegner beſetzte Dünenſtreifen öſtlich der Yſeer-Mündung geſtürmt. Die kampfbe— währten Regimenter der Marine-Infanterie, die ſchon in der Somme-Schlacht nach den Ab— ſchiedsworten des dortigen Oberbefehlshabers „über alles Lob erhaben“ ihren Mann ge— ſtanden hatten, erwarben ſich an dieſem Tage neuen Ruhm. Die andere Front des Marinekorps, 50 Kilometer lange Seefſront, iſt ganz gegen England gerichtet; auch hier wurde unabläſſig an Vervollkommnung und Vermehrung ge⸗ arbeitet. Aber auch die ſtärkſten die b Küſten⸗ befeſtigungen ſind nur Mittel zum Zweck. Ihre Daſeinsberechtigung beruht auf den dahinter liegenden militäriſchen Werten, vor allem den zum Angriff befähigten Seeſtreitkräften, denen ſie Schutz gewähren ſollen. Dieſe Aufgabe haben ſie in Flandern erfüllt; der ungeſtörte Gang, den der Seekrieg von dort aus genommen hat, beweiſt es. Was vor allem U-Flottille Flandern unter ihrem Führer, dem Korvettenkapitän Bartenbach, geleiſtet hat, darüber wird einſt die Kriegsgeſchichte rühmend berichten. Anfängen mit beſcheidenſten Hilfsmitteln hervor gegangen, iſt ſie der Schrecken der engliſ Schiffahrt geworden, in den Hoofden, im und weit hinaus in der Atlantiſchen S Streben des Gegners nach wirkſamen mitteln ſcheiterte an dem Mut, der Ausdauer, dem ſeemänniſchen und techniſchen Geſchick dieſer kleinen Fahrzeuge und ihrer Beſatzungen, am unbeugſamen Willen der Kommandanten:„Wir zwingen es doch!“ In der Nacht vom 26./27. Oktober 1916 fuhr der britiſchen Admiralität ein nicht gelinder Schrecken in die Glieder:„Deutſche Torpedo— boote im Kanal!“ Teile unſerer leichten Streit— kräfte waren in die Straße von Dover— Calais eingebrochen, hatten 11 Bewachungsfahrzeuge 110 1 9 5 andere 5 die chen ranal Alles Abwehr- und 2 bis 3 Zerſtörer verſenkt, mehrere ſchwer beſchädigt und einen Tran vernichtet. Es war ein guter Anfang für die nun einſetzende regere Tätigkeit der flandriſchen Torpedobootsverbände war, unſeren U-Booten von ihrem Stützpunkt nach und in den Kanal; es portdampfer Ihre üptaufgabe Die 1 der engli galt, Minen— 2 Die eiſerne Not. Krlegsroman von G. v. Brockdorff. 14 ortſetzung. Etwas wie Beſchämung zog durch das Herz 5 15 1 5705 3 z atmete ſie auf, als Beate hatte recht: ſie 3 Zum hundertſten Vorwurf Borwurf. ihre der jungen Frau. Nein, hatte ihre Pflicht nicht getan Male trat das Bewußtſein wie vor ihre Seele. Dann leuchtete es in ihren Augen auf. Werner würde ja kommen, und dann würde ſie ja wieder gutmachen, würde ſühnen. Abends, unterm brennenden Tannenbaum im Lazarett, kam wieder für einen Augenblick die Verzagtheit über ſie. Den ganzen Tag über hatte ſie gewartet, auf einen lieben, be— ennnten Schritt gewartet, und nun ſaß ſie hier inmitten feſtesſfroher Menſchen, und der Er— ſehnle war nicht unter ihnen. Still und traurig ſah ſie in den Glanz der brennenden Lichte. Um ſie herum ſchwebten noch die letzten Klänge des Harmoniums, der verhallende Geſang vieler Stimmen ——— Fund hat ein Kind geboren Wohl zu der halben Nacht.“ Tannen⸗ Es duftete nach verbrannten zweigen, nach tropfendem Wachs und nach Weihnachtskonfekt, der alte, vertraute Geruch des heiligen Abends, es klangen die alten Weihnachtslieder um ſie her, die ſie ſchon als Kind geſungen hatte, und an die ſich unendlich viel liebe Erinnerungen knüpften, und doch war eine dumpfe Traurigkeit in ihr, deren ſie nicht ein von dort erzielten Erfolges. mehr als den Flanderns. CCCP mit ſenkung von Welttonnage Am 10. Juli wurde ö kann, Verbandes. 1 heit des Aus kleinen Angriff bahnen! „De 1 Iſt F yrall.„It Herr zu werden vermochte. ſperren zu beſeitigen, läſtige Bewachungsfahr⸗ zeuge und Motorboote von den Anmalſchſtraßen zu verdrängen. Als die dritten im Bunde zu den Torpedo⸗ und Unterſeebooten ſind die Seflugzeuge des Marinekorps zu nennen, die ſcharfen Augen der Küſte, die guten Geiſter, die zur Sicherung über unſeren Torpedobooten ſchweben, ſtets bereit zur Aufklärung und Hilfeleiſtung, nie verſagend, wenn es gilt, feindliche Flieger abzuwehren, am liebſten aber auch ſie den Angriff hinüber— tragend ins Land unſeres ärgſten Feindes. In neueſter Zeit haben ſie ſogar unmittelbar am Handelskrieg teilgenommen, dicht unter der eng— liſchen Küſte feindliche Dampfer verſenkt, Geleit— züge mit Bomben angegriffen, neutrale Fahr⸗ zeuge mit Bannware nach Zeebrügge auf— gebracht. Jetzt ſteht die flandriſche Küſte und mit ihr das Marinekorps im Brennpunkte des Krieges. Die„Piratenneſter“ Oſtende und Zeebrügge ſollen endgültig zerſtört werden! Englands zornige Drohungen gegen unſere beiden jüngſten Kriegshäfen können uns nur mit Befriedigung erſüllen, denn ſie ſind der beſte Gradmeſſer des Die Anſtürme des Gegners, mögen ſie zu Lande oder von See oder aus der Luft kommen, finden uns ge— wappnet. Keinen Beſitz neidet England uns Um ſo feſter iſt unſere Entſchloſſenheit, ihn zu behaupten. Kriegsnachrichten. Der Krieg vor der Entſcheidung? N has ‚Helſingborgs Dagblad' ſchreibt: Die unverminderter Wirkung erfolgende Ver— 8 hat zwar Englands gebeugt, aber in Rückſicht auf wird ihm die Fortſetzung Jeden— alſo die U-Boote ſo viel erreicht, mehr mit Fug behauptet werden die Zeit ſei der beſte Verbündete des Deshalb dürfte man ſich zum unmittelbaren Ingangſetzen einer letzten Kraft— anſtrengung entſchloſſen haben, die zum Siege oder zum Frieden führen ſoll. Hierzu hat die Willen nicht en Handel Lage in Galizien kräftig beigetragen, und es iſt nicht unmöglich, daß den Machthabern in Ruß— land ſich bei dieſen Ausſichten der Gedanke an den Frieden immer ſtärker aufdrängt. Ob dieſer Gedanke ſiegen wird oder nicht, wird davon abhängen, ob die große Offenſive im Weſten von ſchnellem und wirklichem Erfolge gekrönt 1 her erreichten Ergebniſſen wird. Nach den I ſcheint ein ſolcher A matiſch. — Günſtige Lage der Die Kriegskarte, ſo meint der mündung in den Dnfeſtr oberhalb Chotin Hilfe gegen die U-Boote! Die Londoner„Daily Mail“ führt in einem von ſachverſtändiger Seite ſtammenden Artikel aus, daß die britiſche Handelsflotte ſeit An⸗ fang Februar 600 Schiffe verloren habe. Das Blatt erörtert den Bau von Erſatz⸗ ſchiffen und ſchreibt dazu:„Iſt denn der Bau von neuen Schiffen, die ihzerſeits wiederum zu ihrer Zeit verſenkt werden! der einzige Weg, die Tauchboote zu ſchlagen?“ Das Blatt weiſt ferner darauf hin, daß etwa 10 000 Fahrzeuge der Verbündeten ſich gegen eine Anzahl deutſcher Tauchboote zu wehren verſuchten, die vermutlich zu keiner Zeit 70 bis 80 überſteigt.„Kriegs⸗ kabinett und Nation müſſen ſich die Frage vor⸗ legen, ob dieſe Defenſivtaktik fortdauern ſoll, bis ſie den vollſtändigen Zuſammenbruch her— beiführt oder einer anderen Platz machen ſoll, ſolange es noch Zeit iſt.“ —— 1 — 5 In Podolien. Von Oberſt Immanuel. Die gewaltigen Kämpfe und Siege in Oſt⸗ galizien während des Monats Juli 1917 haben uns und unſere Verbündeten auf der Verfolgung der geſchlagenen Ruſſen bis nach Podolien ge— führt. Der Grenzfluß Zbruez wurde an mehreren Stellen überſchritten, unſere Vortruppen ſtehen von der Gegend oberhalb Huſiatyn bis zur Ein— auf B auf dieſer eingerückt dem den Podoliensi. Ob nach Oſten hin weiter in werden tung in der Zukunft liegt. Das Land Podolien gehört, ſo wenig es in ſeinen Einz ten uns auch bekannt ſein dürfte, zu den wichtig Teilen Rußlands. Es zeichnet ſich durch beſt Fruchtbarkeit aus und iſt in wahrem Wortes eine„Korn— kammer“ des?! In rein geographiſcher Beziehung ſtell hen einen flach Landrücken dar, der die Strome öſtlichen Bug ſcheidet. „ dies Land ebiete des Dujeſtr und des Haupterwerbszweig iſt ſind nur ſchwach entwickelt, wenn auch die Her— ſtellung des Räbentzuckers erhebliche Fortſchritte in den letzten Jahren gemacht hat. Von der Oberfläche des Bodens entfallen etwa ernten zu verzeichnen hat und große Erträge an Roggen, Weizen, Hafer lieſert. Vor Kriege ging die Ausfuhr auf den Eiſenbahnen nach Kiew und Odeſſa usgang jedoch recht proble⸗ von dort weiter , über Tarnopol nach 6 1 dem G ba der Unter Anf letzten „Nieuwe! Rotterdamſche Courant“ wird auf die Beſchaffen- edens großen Einfluß haben beim Frieden muß mit den werden, ſo wie ſie ſind, und nicht wie ſein können. wieder Dingen ſie hätten Die Friedensgrundlage hat ſich ntralmächte orteilhaft verändert Zinnen kurzem verden die Ruſſen kein öſterreichiſches Gebiet mehr beſetzt halten, was ſeit monaſen nicht mehr N 98 17 zyllebens bedeut Grundlage der ganze Kriegslage Veränderung. 1 Ant 17 7 11127 Macht in Flandern. . 8 wird geſchrieben: bar waren die Deutſchen in Fla vorbereitet und it frühzeitig z raſch zu ſchädigen, zverfahren bare Erfolge liegen, iſt im 10 Lage, di o mein des Vierverbandes iſt heut»niger günſtig als vol! meuen Gãũͥũ GG ͤppppPpPpPpGppPPppppG/ ſtärker; 15 hatte. dachte die junge 9 Lei 560 er traurig? meetwas geſchehen? nun Eine unruhvolle Verzweiflung war's, ſie ſeit Monaten gelaſtet ukt Werner jetzt an „ 44 8 ö Sie hatte ſich au ihr bedacht 0 bedankten ſich für war unter ihnen. „Laſſen mich Ihnen noch einmal danken, ehe ich Ihnen Lebewohl ſage, Schweſter Sabine! Ich werde meiner Mutter von Ihnen erzählen, und wir beide werden an den ein— ſamen Abenden viel an Sie denken. Mögen Sie glücklich werden, eſter Sabine!“ „Ja, dafür bitten Sie nur!“ ſagte Sabine, und ohne daß ſie es wollte, lag wieder eine gewiſſe Bitterkeit in ihrem Tonfall. Sie fühlte ſich unendlich elend und ange— griffen. Wie lange ſollte das noch währen, dies Sorgen und Angſtigen? Wenn nur Werner käme, bald käme, damit das Warten, das Alleinſein ein Ende hätte, wenn's nur auf Tage wäre. Eine tiefe Mutloſigkeit hatte ſich ihrer be— mächtigt. Nun ging der Blinde auch fort, nun hatte ſie niemand mehr, mit dem ſie von ihren Angelegenheiten ſprechen konnte. Und wenn Werner nicht käme—! Sie fühlte, daß er irgendein Geheimnis mit ſich herumtrug, das er ihr nicht anvertrauen konnte oder wollte. Dies Geheimnis war's, das aus dem hochmütigen Ton ſeiner Briefe ſprach, das für ſcharſe Augen deutlich genug zwiſchen den Zeilen zu leſen war. Die und Die Verwunde worden waren, Geſchenke. Der Blinde So Denn gerechnet] fe nachgrübelte, quälte ſie 0 nachtsjube zroße Städte ſin Klein⸗ und La 1 100. etwa 4000 reiſe bis heute Sit 11 1 Nathalin worden finde u le zeichnen Mee ae rr N eee eee Und di annehmen wollte, wie imnisvolle, das keine Geſtalt ſehr ſie au Wie 6 d rüber ö unſichtbare nich chütteln vermochte. los ging ſie darum an dem Weih⸗ en vorüber, und als mit lachenden, luſtiges Lied Lippen auf⸗ merz. 6 großen ſie vor ſich das Ellie Laſt, die ſie Teilnahml ihrer! junge 1 ſunge, I Ha! eine 0 ferin braunen Augen, zu trällern begann, pref ſie einander, wie unter einem körperlick Als ſie langſam die Trey Krankenſaales hinabſchritt, ſah helle Kleid der Schweſter Franziska leuchten. Sabine Asmuſſen ſchlug ein ſchnelleres Tempo ein, um die Schweſter einzuholen. Hier, das fühlte ſie, gab's auch etwas zu ſühnen und gutzumachen; und wenn ſie ſelbſt es auch nicht geweſen war, die die Wunde ge— ſchlagen hatte, ſo war es doch der Mann geweſen, um den ihre Gedanken jetzt unabläſſig kreiſten. Erſt unten auf der Straße erreichte ſie Franziska Wätjen. „Schweſter Franziska,“ bat Sabine, und ein unwiderſtehlich flehender Klang lag in ihrer Stimme.„Gönnen Sie mir zum letzten Male ein paar Minuten ihrer Zeit, Schweſter Franziska!“ Die Angeredete war zuſammengezuckt und ſlehengeblieben. Ihre Augen zeigten wieder den abweiſenden Ausdruck, den ſie Sabine gezen⸗ über ſtets zur Schau trugen; doch war in dieſem Augenblicke nichts von Haß und Feind⸗ ſchaft zu leſen.„Vor ein paar Wochen habe ich durch einen Zufall Ihren Namen erfahren,“ fuhr Sabine haſtig ſort.„Seit der Zeit habe ſoll, iſt eine Frage, deren Beantwor⸗ der Ackerbau; Gewerbetätigkeit und Fabrikweſen 65 00 auf Ackerland, das nur ausnahmsweiſe Miß⸗ dem ein erheblicher Teil auch treidebau Podolien verfügt über ein reiches Eiſenbahn— netz. Die große Linie Lemberg—Odeſſa durch. zieht das ganze Land und entſendet mehrere Nebenlinjen zum Anſchluß an das innere rüſſiſche Bahnnetz. Urſprünglich zu den allruſſiſchen Fürſtentümern Kiew und Wolhynien gehörig wurde das Land im 14. Jahrhundert von den Litauern erobert, von denen es die Polen über⸗ nahmen. Bei der erſten Teilung Polens(1% flel der weſtliche Teil mit Kolomea und Buczac an Sſterreich, bei den ſpäteren Teilungen(1793 und 1795) der übrige Teil an Rußland, worauf Katharina II. das heutige Gouvernement Podo— lien bildete. te 5— 1 Dolitiſche Rundſchau. Deutſchlaud. * Der König von Bulgarien, Kron— prinz Boris und Prinz Kyrill ſind zum Beſuch des Königs und der Königin von Württemberg in Schloß Friedrichshafen eingetroffen. N * Reichskanzler Dr. Michaelis iſt, neben ſeiner à la suite-Stellung, zum Oberſtleutnant ernannt worden. Der Kanzler, der Berlin verlaſſen hat, um ſeine Beſuchsreiſen fort— zuſetzen, wird ſich u. a. auch ins Große Haußpt— quartier begeben. *Staatsſekretär a. D. Dern burg iſt zur— zeit im Kriegsamt damit beſchäftigt, Vorſchläge für eine Vereinfachung der Kriegs- organiſationen auszuarbeiten. Er ſoll damit bereits dankenswerte Erfolge erzielt haben. * Das neue preußiſche Staats- miniſterium hat bereits ſeine erſte gem ſame Sitzung abgehalten. N * Wie verlautet, ſind die zuſtändigen Be— hörden zurzeit mit einer Umarbeitun, einiger Beſtimmungen des Hilfsdienſt— geſetzes auf Grund der bisher gemachten praktiſchen Erfahrungen beſchäftigt. Auch ſind mancherlei Ergänzungen des Geſetzes in Aus— ſicht genommen, um die Lücken auszufüllen, die ſich bei ſeiner Handhabung nach und nach heraus— geſtellt haben. Schweden. * Die Stockholmer Konferen die nun beſtimmt zwiſchen dem 9. und 16. 6 tember ſtattfinden ſoll, hat ihr Programm ziemlich feſtgeſtellt. Es handelt ſich nur immer um die Erörterung der Schuldfrage Sehr richtig meint der„Avanti“, das italieniſ aliſtiſche Organ, die Schuldfrage dürfte erörtert werden, bis die verſchied ſozialiſtiſchen Mehrheitsparteien bei ihren N gierungen die Veröffentlichung aller! matiſchen Geheimabkommen und Verträge 20 Jahre durchgeſetzt haben. nerikaniſchen Genoſſen haben übrigens könnten an einer Konferenz mit deute Genoſſen ſolange nicht teilnehmen, ſolange lſer helfen, den Krieg zu gewinnen Neiß land. Miniſterium Kere or zugleich Präſident, Kri eminiſter iſt, während Tereſcht wird auf einer neuen Ende Auguſt in den für den Frieden erk bereils die l en die monarchiſchen und Umtriebe mit Maſſenverhaftungen ſtarke de! Amerika. der Ver. Staa einen ſehr heftigen F panien Der ſpaniſchen R aller Form vorgeworfen, da Neutralität zugunſten Deutſchl „New Pork Herald“ dringt in Spanien ein, der Bergwerke, er ſucht das gan ach ſeiner Methode deutſchen Intere zu machen und ſämtliche Hilfsque zum Nutzen deutſcher Intereſſ venden Die deutſchen Unternehmu werden ſogar bis nach Spaniſch-Marokko ben und ſelbſt Stützpunkte auf ſpaniſ 70 Preſſe 18 7 Fel ſchr 1 1 1 geſchaffen wut ννννν̃νji⅛‚tzn N U ich vergebens auf eine Gelegenheit gewart um mit Ihnen zu ſprechen.“ „Was hat mein Name mit unſerm Geſpräch zu tun?“ fragte Franziska heiſer, als Sab einen Moment innehielt. Dieſe richtete ſich hoch auf.„Wir wolle das Verſteckſpielen laſſen, Fräulein Wätjens,“ ſagte ſie ruhig.„Ich weiß, daß Ihr Nam lange Zeit mit dem meines Mannes zuſammen genannt worden iſt, aber ich weiß es erſt kurzer Zeit, daß Sie die Trägerin Ihres Namen ſind. Ich habe Sie bei unſeter letzten Unter- redung verletzt, ohne es zu wollen und bitte Sie deswegen um Verzeihung.“ In Franziska Wätjens blaſſen Zügen zuckte es ſeltſam.„Wegen ein paar Worten, die mich verletzt haben könnten, bitten Sie mich um Ver⸗ zeihung, und dabei—“. Sie ſtockte und ſah Sabine mit einem un⸗ ſäͤglich traurigen Blick an, der deutlicher ſprach als ihre Rede. Es war derſelbe Blick, den die junge Frau ſchon einmal auf ſich haften gefühlt hatte, da⸗ mals, als ſie Schweſter Franziskas Unter⸗ redung mit dem Verwundeten belauſcht hatte, und heute wie damals fühlte ſie ſich wunderbar gefeſſelt und angezogen durch dieſen Blick der unglücklichen Frau, der alles Leid und alle Ent⸗ täuſchungen ihres Lebens zum Ausdruck hrachte. „Ich weiß, was Sie ſagen wollen, Schweſter Franziska. Sie meinen, ich hätte Ihnen früher unendlich viel mehr gelan als vor ein paar Wochen.“ „Sie haben das Glück meines Lebens ver⸗ nichtet,“ ſagte Franziska ſehr leiſe, mit gitternder Des Zaren Abſchied. der Abmeldebeſcheinigung die im Hetmatsort aus⸗ Junge zu Boden und erlitt noch einen ſchweren ſchloſſer Otto Lormis und der aus Antonien⸗ Schädelbruch. hütte ſtammende 19 jährige Keſſelheizer Joſef Ein auf Umwegen und mit großer Verſpätung eingelangter Beitrag des Rußland-Berichterſtatters der Pariſer „Illuſtration“ enthält eine Schilderung der Abſchiedstage, die der Ex-Bar Nikolaus im ruſſiſchen Großen Haupt- quartier, Stabka genannt, verbrachte. Am 16. März erwarteten die Generale und gegebene Reichsfleiſchkarte abgelaufen iſt. werden die Fünfzigpfennigſtücke bei der Prägung nach dem Glühen nicht mehr gebeizt und ge— ſcheuert. ein Ein Rekord. Das ſächſiſche Kriegswucher-⸗[Jenzmyk— ſind fli amt hat in fünf Tagen,„, bis 6. Auguſt,, Ein un 0 hundert Anzeigen wegen überſchreitungen Nach r hei Obſt und Gemüſe 0 übergeben. Einen ſeltenen Feld⸗Telegraphen-Gaſt mern bei Neu-Grape in Miuiſter. ruſſiſche Re⸗ Miniſter des Innern ſteht unter der Anklage Unterſchlagung im Wert von über 2½ Mil⸗ e Vorbereitung der dies⸗ beſtimmt waren. Dom Von Nah und fern. 50⸗Pfennig⸗Stücke. Seit einiger Zeit der Staatsanwaltſchaft gierung 0 hwoſtow ve Fang machte der Ober⸗ der Sie haben infolgedeſſen gegen früher Wilhe! M dunkleres Ausſehen. Die Münzen ſind Es iſt Amerika. Die und a 00 0 0 ö Sauptquarlier zurückkehrte, um für immer von g hr traf der Zug ein. Oberſten des Großen Hauptquartiers am Bahn⸗ fo den Zaren, der tags vorher abgedankt hatte nun für kurze Zeit nach dem Großen Mitarbeitern Abſchied zu nehmen. Um Der Generalſtabschef glerefeff und die Großfürſten Serge und Boris ſiegen in den kaiſerlichen Wagen, aus welchem e gleich darauf zuſammen mit dem Zaren zmückkamen. Der Zar fragte:„Seid ihr alle anweſend?“ Als dies bejaht worden war, drücke er jedem der Offiziere lange dis Hand. eine Stimme war ruhig, aber in ſeinem Geſicht erblickte man ſcharfe Falten infolge vieler ſchlafloſer Nächte, ſeine Wangen waren leichen⸗ laß und eingefallen. Er verbrachte die Nacht u guge und ſuchte erſt am nächſten Tage die Räumlichkeiten auf, die er während des i neben dem Hauptgebäude der Stavka wohnt hatte. Während dieſes ſeinen die und des folgenden Tages uhr er mehrmals durch die Stadt, die Leute trängten ſich, um ihn zu ſehen, und die zolbaten grüßten mit einer ſonderbaren Feier— Dann traf die Zarin-Mutter ein, und der letzte Gottesdienſt, dem ſie und ihr Sohn beiwohnten, wird allen Teilnehmern eine un⸗ vergeßliche Erinnerung bleiben. Bis zum Aus⸗ ſuch der Revolution hatte der Prieſter, dem Brauch gemäß, zuerſt den Segen es auf den Zaren, die Zarin und den nſolger herabzuflehen, dann kam das Gebet die heilige Synode und die Geiſtlichkeit, ud ganz zum Schluß betete er mit halblauter me für diejenigen, die ihm perſönlich als chen naheſtanden. Der Abſchiedsgottes⸗ aber zeigte bereits Veränderungen, die Anweſenden auffielen. In dem erſten (ſagte der Prieſter nur noch:„Möge Gott zuſſiſche Reich beſchützen.“ 0 dem ſelbſtverſtändlich vollwichtig und gültig. daher völlig ungerechtfertigt, wenn ſolche Stücke, wie geſchehen, im Zahlungsverkehr zurückgewieſen werden. Die Poſt im beſetzten Gebiet. Die Zahl der Orte mit Poſtanſtalten in den beſetzlen In einem Rübenſeld ſtellte Hund einen ruhenden Adler, anſetzte. Durch einen Steinwur ſich der Adler, und ſo gelar Tier rückwärts mit beiden 51 zu drücken. Lebend trug er EEE ã ðVr ö Erſt in aten Schlußgebet bat er um Gottes für„Nikolaus Alexandrowitſch und Maria browna.“ m 21. März, dem Tage der Abfahrt des waren alle Offiziere des Großen Haupt— ungefähr 350 an der Zahl, in einem Der Zar erſchien in 7 n Saal verſammelt. zirkaſſiſcher Felduniſorm mit den Groß⸗ Boris meine Mir und Alexander. Tapferen.“ Die wünſchen Eurer Majeſtät rae erge, Dann rſchüttert war, während ſt vie das ſeine Gewohnheit war, Naſe legte. Er ſagte:„Es begann eine kurze Rede, * t allt N 10 Ay ah 1 ſpreche 0 habe 1 übeitet; was ſoll ich jetzt tun?“ dann richtete er ſich gewaltſan fügte hinzu:„Es iſt Goltes Wille und meine, daß ich Euch 0 ei junge Offiziere wurden ohnmächtig. lange verlaſſe. der anweſender jend:„Ich danke Euch Euren Kameraden meinen Dan e weil den Finger mir 1½ Jahre lang mit Er Eskorte des zum Schluß wandte Nenzetan; Er ſagte: Erwide⸗ der Zar, der wobei und oft in der Verlegen— 0 7 0 eee er erce vun eee PEP nach . Day Oſten beträgt llung 20. dernement 1 1 amtlichen Zuſammenſte 8 Wars „pauf das Wa 5 3 Generalgour 4Poſtanſtalten, auf das im Generalgouvernement Lub mer 5 1 pti i Rawirtlchart im ſet darauf u Perſonen, die ihre Wohnſitzgemeind htarten in jedem Falle ohn belaſſen ſind ichsfleiſchkarte von Iritümern Dauer der Reiſe zu um eine Reiſe von länger um dal orts, ſo iſt b auf die 8 id 8 ſich einen ner!. nungsgemäß dem Weg eine Abmeldebe in einer dafür vorgeſehenen Spalte 1 17 11 darüber auf men, if wie lange 30 N Arlo 91 ho 116 ſeiſende noch mit fle rten berſehen is ort iſt zur yflichtet erſt dann berpfli n wenn ausweis Reiſeverkehr.“ hinge- den Wechſel des ung auszuſtellen. I. Aushändigung einer Reichs- J 1„rt 38 bel 1 im Poſt hat ledig deres 2 ſprechamt e„ e Lublin gelegen. „ beſtimmt. 5 Durch die eleltriſche getötet wurde der 12jährige Se hauers Newie in Wernigerode. De trotz wiederholter Warnungen an der Starkſtromleitung emporgeklettert . dem Kabel in Berührung gekommen „ ſchweren elektriſchen Schlag, der wohl ſofort Knaben herbeigeführt hatte, ſtürzte hau, wo ſich auch J beſo ndet. 5 deutſche No! Es iſt nur für *. Starkſt le ihn des „ Tod des nu* N —— Ihre gerichtet, als ſuchten ſie irgend nz langſam gingen die beiden 1 etwa en hellen Gaslaternen vor dem Kranken⸗ auf und nieder. N „Sie haben es vielleicht getan, ohne es n, daß Sie ein Menſchenleben' zerſtörten r die weiche zitternde Stimme ſort. 1 „Frau Asmuſſen, weiß ich ſogar beſtimn Augen waren dabei ſtarr in das Frauen zu tun, wenn ich davon zu das „Seit ren „Einer, der wohl nicht minder ſchwet iſt als der Ihre. Aber ich fürchte, Ihnen 40 ˖ ſpreche 3 77 4 14 „Bitte, ſprechen Sie. Auch Franziska Wätjens lächelte zächeln war bitter und müde. —„Sie brauchen nicht zu fürcht 7 1 5— un,“ ſagte ſie.„Ich it, gelernt.“ ö ö N Und Sabine erzählte und verſchwieg habe E e die Felöpoßt romleitung chwer geweſen eee eee e 5 Bilder aus Czernowitz. —. ²˙ i111... ʒ̃ʃ6 7 g 0 KEK ²˙ A im Militär⸗Generalgouvernement in- C ²˙¹9w— ⁰ö. 1 nichts. Sie es unbewußt getan haben, ja daß ſogar die unglückliche Wendung bedauern, zie dazu zwang. Und ich weiß nicht ein⸗ ob ich Ihnen für dieſe neue Erkenntnis inkbar ſein ſoll. Bisher habe ich Sie gehaßt, ehrlich gehaßt, ſo wie nur eine enttäuſchte Frau glücklichere Nebenbuhlerin haſſen kann. zich habe Ihren verruchten Mammon, der an ell meinem Elend ſchuld geweſen iſt, gehaßt und verflucht: und ich habe nie eine größere Freude gehabt als an dem Tage, wo ich von Ihrer Verarmung erfuhr.“ Sie halte zuletzt laut ſprochen. Nun ſenkte ſich wieder. a 1 „Und nun, nachdem ich Sie jahrelang ge⸗ haßt, Sie als eingebildetes, reiches Gäns⸗ then verachtet habe, nun ſoll ich auf einmal an⸗ fangen Sie hochzuſchätzen und mir ſelbſt einge⸗ ſſehen, daß ich Unrecht an Ihnen getan habe. Se werden begreifen, daß mir der Umſchwung nicht leicht fällt, Frau Asmuſſen. Sabine lächelte ein gütiges, ö Lächeln und griff nach der Hand der Malerin. Ich habe in dieſen Monaten auch einen umſchwung in mir erlebt,“ ſagte ſte einfach. und haſlig, ge⸗ die weiche Stimme nachſichtiges Sie ſprach von den dunklen Jahren ihrer tragen hatte, von Mann, den ſie liebte. N 5 Sie ſprach ganz ruhig wie von längſt ver gangenen Dingen, von Wunden, die nicht mehr ſchmerzen, wenn man daran rührt. Als ſie geendet hatte, herrſchte langes Schweigen zwiſchen den beiden Frauen. „Sie ſind in Ihrem Haß gerechter geweſen als ich,“ ſagte die Malerin ſchließlich, leiſe.„Ich glaube doch, daß ich Ihnen für dieſen Abend danken kann. Und ich glaube auch, daß ich überwinden werde wie Sie. Nun leben Sie E15 f e, drückte Sabine haſtig die Hand und war im näͤchſten Augenblicke in der Dunkelheit einer Nachbargaſſe verſchwunden. Ein wenig froher, f ige ſchritt Sabine Asmuſſen ihrem Heim zu. Von den len die Weihnachtsglocken feſerlich liber 5 0 firſten der Stadt, über das ſchwarze, ſchweigende Waſſer des Hafens hin. gegen den ihrer Verachtung Heiliger Abend! he, minuten⸗ von dem tiefen Leid, das ſie neben Werner ge- roßen dunkk naus. Nur in Se grünen Schein, der chreibtiſchlampe; Sabine durch die hänge fiel. „5 „Armer, kleiner Johanne wird Zeit für ſeine Haſtig trat ſie in das Veſtibül des alten Hauſes u Wohnung Neffen des zu ſich Wo We! gef * roße, ſe nd we Bruders zu, heraufzuholen. Schreibtiſch, aber die Feder lagen ihr. Sie he und ruhiger als zuvor und 8 leicht — 198 N ite den Kopf in blinzelte ſchläfrig in „Gut, daß du kommt, 8** 111 Türmen des alten Doms klangen beim Eintreten der Schwe die Dach- Johannes eben erklärt, w Jahre keinen Weihnachts nie wieder einen nen. ſo ſonderbares Ge⸗ N J üherhaupt un macht der Junge ein die 5 )nacht um elo! 1 1 1 auert in beſorgnis⸗ zeſtehen der ameri- olch hoher Hitze— atten— in New Boſton 1 en FP 190 zungen f c ahaunss“ oben, Johannes lich unbehaglich zu⸗ Johannes rm um ih heute iſt heiliger oben allerlei für trotzig. ge ſah ſie mit ei vie Spott nem altklugen Blick 9 Beinah! ag es darin. hriſtkind nicht unten ge⸗ er ſagt, es käme nie wled