licher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Butterverſorgung. Dienstag, den 21. des. Mts., vormittags 7 bis 12 Uhr wird an die Inhaber der Bezugskarten 1 bis 1000 Butter in nachſtehender Reihenfolge verausgabt: vorm. von 7 bis 8 Uhr Nr. 1 bis 9„„„ 201 9„ 401 10 E 601 1„ 12„ 801 Dieſe Ordnung iſt genau einzuhalten. Viernheim, den 18. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 200 400 600 800 1000 Bekanntmachung. Reichsgetreideordnung; hier Führung der ſchaftskarte. Unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung obigen Betreffs vom 14. ds. Mts. fordern wir alle dlejenigen, welchen die bezeichneten Erklärungen und Aufforderungen nicht zugegangen ſind, auf, ſolche unverzüglich bei uns abzuholen, oder wenn dieſelben nach der Ausfüllung noch nicht abgeholt worden ſind, ſofort bei uns(Lebens— mittelbüro abzuliefern. Alle diejenigen, deren Erklärungen bis Montag, den 20. ds. Mts. vormittags 8 Uhr nicht bei uns vorliegen, haben es ſich ſelbſt zuzuſchreiben, wenn ihnen dadurch Schwierigkeiten, ſei es als Selbſtverſorger oder Nichtſelbſtverſorger entſtehen. Wir bemerken nochmals, daß nur derjenige Selbſtver— ſorger werden kann, welcher mit ſeinem erzeugten Brotge— treide bis mindeſtens 15. November 1917 ausreicht. Es dürfen von dieſem vom 15. Auguſt 1917 ab auf den Kopf vermahlen werden: a. an Brotgetreide monatlich 9 Kg. b. an Gerſte und Hafer für die Zeit bis 30. September 1917 ingeſamt 8 Kg. Viernheim, den 18. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Betr.: Wirt⸗ Bekanntmachung. Betr.: Beſchlagnahme von Spargelkraut und Spargelbeeren. ö Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß i. S. der Vundesratsverordnung über Futtermittel vom 5. Oktober 1916 Spargelkraut und Spargelbeeren als Futtermitſel zu Gunſten der Bezugsvereinigung der deutſchen Landwirte Gem. b. H. in Berlin beſchlag— nahmt ſind. Sämtliche Beſitzer von Spargelanlagen werden hiermit aufgefordert, die Größe der von ihnen mit Spargel gebauten Fläche entweder ſchriftlich oder mündlich bis ſpäteſtens Montag, den 20. ds. Mt. auf unſerem Lebensmittelbüro Zimmer Nr. 27 bei Straf— vermeiden anzumelden.. Viernheim, den 18. Auguſt 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Rotlauf⸗Impfung. Es ſind in letzter Zeit verſchiedene Fälle von ungeimpften Schweinen aufgetreten, die nur veranlaſſen, darauf hinzuweiſen, daß die Unterlaſſung der Anmeldung zur Impfung ſtrafbar iſt. Es findet Ende Auguſt ein letzter Impftermin ſiatt, bei dem auch Gelegenheit geboten iſt, alle noch ungeimpften Ferkel, Ein— leger und größere Schweine impfen zu laſſen. Wir fordern deshalb alle Schweinebefitzer auf, die ihre Tiere noch nicht angemeldet haben oder deren Tiere zwar angemeldet aber noch nicht alle geimpft werden konnten, längſteus bis 25. ds. Mts. dieſe Anmeldungen zu machen bezw. zu wiederholen. Der Impftermin wird noch näher bekannt gegeben Viernheim, den 18. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Betr.:. Rotlauf bei Bekanntmachung. Bekanntmachung über Walnüſſe. Zufolge Verordnung Großh. Miniſteriums des 30. Juli 1917 ſind die Walnüſſe beſchlagnahmt. Wer erntet, iſt verpflichtet, die geſamte Ernte als bald nach bringung bei uns(Lebensmittelbüro) anzuzeigen. Die Beſitzer haben für rechtzeitige Einerntung der ausgereiften Nüſſe, ſorgfältige Leufeln(Entfernen der grünen Hülle) ſowie ge— eignete Aufbewahrung und pflegliche Behandlung der Nüſſe zu ſorgen— Die Beſitzer dürfen dieſelben weder verzehren noch verfüttern, noch verarbeiten. Die Ablieferung hat an einem von uns noch bekannt gegebenen Tage zu erfolgen. N Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder Geldſtrafe bis zu 1500 Mark geahndet. Viernheim, den 14. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betr.: Innern vom alſo Nüſſe ihrer Ein Bekanntmachung Die zur Verhütung von Sabotage kommandierten Reiterpatroulllen. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die in Ober-Abtſtelnach, Ober-Schönmattenwag, Unter-Schar— bach, Fürth und Heppenheim ſtationierten Militärpatrouillen auch bei der Bekämpfung der Felddiebſtähle und des Schleich— handels mitzuwirken haben. Sie ſind befugt, Perſonen, die ſie bei Ausübung von Felddiebſtählen oder bel Ausübung verbotenen Schleichhandels betreffen, anzuhalten, gegebenen— falls feſtzunehmen und ihnen die widerrechtlich in ihrem Be— ſitz befindlichen Gegenſtände abzunehmen. Wir machen wiederholt darauf auf⸗ merkſam, daß Jeder auf Anruf der Militär⸗ patrouillenſtehen zu bleiben und Auskunft zu geben hat, andernfalls er zu gewärtlgen hat, daß von der Schußwaffe Gebrauch ge⸗ macht wird. Heppenheim, den 12. Auguſt 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. Betr.: Grundſtücks⸗Verſteigerung. Am Mittwoch, den 29. d. Mts. Vorm. 9 Uhr werden die zum Nachlaſſe der Kaſpar Pfenning l. Eheleute von Viernheim gehörigen in der Gemarkung Viern— heim gelegenen Grundſtücke als Flur J. Nr. 3682/0 qmtr. 328 Hofreite Wey⸗ gärten Nr. 368¼ daſelbſt anf dem Rathauſe dahier öffentlich verſteigert. Die Verſteigerungsbedingungen ſowie der Auszug aus dem Grundbuch können auf dem Geſchäftszimmer des Großh. Ortsgerichts während der Geſchäftsſtunden eingeſehen werden. Viernheim, den 16. Auguſt 1917. Großh. Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. Flur J. amtr. 138 Grabgarten Bekanntmachung. An den Zahltagen der nächſten Woche wird erhoben: 3. Ziel Staatsſteuern, 1. Ziel Tilgungsrente, die Brandſteuer, die Beiträge zur Handelskammer, 3. Periode Forſt- und Feldſtrafe. Auf den Mangel an Kleingeld bei unſerer Kaſſe wird unter Hinweis auf frühere bezügliche Bekanntmachungen immer wieder aufmerkſam gemacht, ſowie auch darauf, daß man doch kleine Kinder nicht zu Zahlungen ſchicken möge. Viernheim, den 18. Auguſt 1917. Gr. Untererhebſtelle: Jöſt. Bei der Firma Süddeutsche Texkwerke Mannheim-Waldhof Station Zellstoff, werden Frauen und Mädchen zur Arbeit eingestellt. Arbeitsschluss 5 Uhr 40 Minuten. fisch eingetroffen: Ein Waggon Thomasmehl, Kalkſtickſtoff, Ammoniak⸗Supperphosphat und Kalidungſalz empfiehlt Johaun Schneider 5. Witue. N ee eee, 0 5750 0 sind das schönste farbige Witzblatt für die Familie Vierteljährl. 13 Nrn. nur Mk. 3.-, bei direkt. Zusendg. wöchentl. vom Verlag Mk. 3.25, durch ein Postamt Mk. 3.05. Das Abonnement kann jederzeit begonnen werden. Aim besten unterrichtet über den Inhalt ein Probe- band, der 6 Nummern in buntem Umschlag ent- hält und bei jeder Buchhandlung nur 50 Pfg. kostet. Gegen weitere 20 Pfg. für Porto auch direkt vom Verlag, München, Perusastr. 5 ru beriehen. Ueber 6 Wochen alte ſchüne Michschweine Tiere von großer Freßluſt, das Paar 40 Mark, zu haben im Gaſthaus zur Gambrinushalle. 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Auguſt. Abends 8 ¼ Uhr: Strickabend. v. Hahn. Erſcheint dreimal wöchentlich: Geſchäfts⸗ Anzeiger Hiernheimer Bürger Zeitung Vereins- Anzeiger 0 Inſerateupreis: Organ für Jedermann Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 40 Pfg. inel. Trägerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand— kalender und Fahrplan. Autsblatt der Großh. Bür Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Vieruheius und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. germ ſterei Eee 2 Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Die CCC Die Iſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. ein e 1 90 Dienstag, den 21. Auguſt * Die Soſlacht Deutſcher Abendbericht. Berlin, 20. Aug. abends.(WTB. Amtlich.) Schlacht vor Verdun ſteht für uns günſtig. Auf dem weſtlichen Maasufer drang der Feind nur im Ovocourt— Abwehrzone ein. überall ab ge⸗ Die walde und am Toten Mann in unſere Sonſt wurden ſeine wiederholten Stürme ſchla gen. Oeſtlich der Maass iſt der Gegner vor unſerer Kampfſtellung durchweg abgewieſen oder im Gegen— ſtoß zurückgeworfen worden. Rückſichtsloſer Maſſeneinſatz der Infan— terie auf mehr als 20 Kilometer Front gegen unſere kampfkräftige koſtete die Franzoſen ſchwerſte Verluſte. Sonſt im Weſten und im Oſten keine größeren Kampf— handlungen. Aus Nah und Fern. Viernheim, 21. Aug. Die Tabakanbaufläche hier be— trägt in dieſem Jahre 11400 Ar. Im Jahre 1916 waren 13700 Ar angebaut. Der Tabakbau iſt demnach in dieſem Jahr um über 2000 Ar zurückgegangen. Da aber der Tabak im heurigen Jahr ausnahmweiſe gut ſteht, dürfte dennoch das gleiche Quantum wie 1916 geerntet werden. Trockenes Wetter iſt jetzt Vorbedingung für die Landwirt— ſchaft. Morgen Vormittag 9 Uhr werden auf dem Rat— hauſe dahter 20 Rm kiefern Scheitholz, 8 Rm kiefern Knüppel und 120 Stück Wellen an die Meiſtbietenden ver— ſteigert. * Heddesheim, 21. Aug. Verkehr Wirk⸗, Strick- und Schuhwaren. uns vom Großh. Bezirksamt Weinheim mitgeteilt: durch unſere Feinde gewollte Kriegsverlängerung begründet die Notwendigkeit, den Verbrauch der noch vorhandenen Vorräte an neuen Stoffen und ungebrauchten Bekleidungs— ſtücken weitgehenſt einzuſchränken. Es gilt daher, den breite— ſten Schichten der Bevölkerung die Möglichkeit zu verſchaffen, ſich mit gebrauchsfähiger, billiger, guter Kleidung und Abwehr mit Web-, Hierzu wird Die Wäſche zu verſehen und Vorſorge zu treffen, für die ge⸗ Vaterländiſche nügende Verſorgung der Militärentlaſſenen. Pflicht jedermanns iſt es, ſeine Beſtände durchzuſehen und alle nicht durchaus für den eigenen Bedarf nötigen, noch brauchbaren Männer-, Frauen-, Kinderkleider, Leibwäſche (Hemden, Unterhoſen, Strümpfe) ſowie brauchbarer und unbrauchbarer Schuhwaren bei der zur Abnahme allein berechtigten Annahmeſtelle im Rathaus 2 in Weinheim, Rote Turmſtraße, abzuliefern, welche dafür auf Grund ſach— verſtändiger Abſchätzung Zahlung leiſtet.(vergl. unſere Be— kanntmach. vom 15. Auguſt 1917 im Amtsblatt.) Unent⸗ geltliche Abgabe iſt dringend gewünſcht, um die Verkaufs- preiſe aller Sachen möglichſt nieder halten zu können. Die Abgabe von Oberkleidern erleichtert die Erlangung eines Bezugſcheines für notwendige Erſatzſtücke. Die abgelieferten Sachen werden für den Verkauf hergerichtet und verwertet. Die Verkaufspreiſe werden ſo billig als möglich gehalten werden. Ueberſchüſſe dürfen nicht erzielt werden. Wer möglichſt bald abliefert, fördert den Zweck und erleichtert die Durchführung dieſer neuen den Kommunalverbänden zu— wieſene Aufgabe. Weinheim, 21. Aug. Herrn Dr. Hartmann wurde von Sr. und König von Preußen das preußtiſche Kriegshilfe verliehen. Mannheim, 21. Aug.(Die Ruhr⸗Erkrankungen.) Das Großh. Bezirksamt gibt eine Uebersicht über den Stand der Erkrankungen an Ruhr in hieſiger Stadt. Bis heute ſind 1084 Erkrankungen gemeldet, von denen 106 tödlich verliefen. Oberamtmann Majeſtät dem Katſer Verdienſtkreuz für Geflügelzuht. Achtet auf eure Kücken und- deren] gükterung! Naß Rat tig ent Möglichſt raſch heranwachſende, ſſich krä 0 wickeln de Tiere, das iſt das Streben eines jeden Züchters. Vor Verdun 8 Dazu bedarf es aber ſorgfältig zuſammengeſtellter Futter— mittel. Würde z. B. einſeitig auf ſtarken Fleiſchanſatz getrieben, ohne gleichzeitig auf eine entſprechend hohe Ausbildung des Knochengerüſtes Rückſicht zu nehmen, ſo würden gar bald die Beine nicht mehr in der Lage ſein, das Gewicht des Körpers zu tragen. Solchs Tierchen ver— mögen ſich nur mühſam fortzubewegen, ſitzen viel herum und bleiben ſchließlich doch trotz größter Futtermengen in der Entwickelung zurück. Vielfach tritt dieſe Art der Beinſchwäche und Beinweiche bei Kücken auf, die auf beſchränktem Auslauf gehalten werden. Da iſt dann ganz beſonders auf die Zuſammenſetzung des Futters zu achten. Zur Erzielung eines kräftigen, mit der Ausbildung des Körpers gleichen Schritt haltenden Knochen— gerüſtes iſt unbedingt Kalk nötig, der aber nicht in allen Futtermitteln in genügender Menge vorhanden iſt. So würde z. B. eine einſeitige Gerſtenfütterung ſicher Bein ſchwäche hervarrufen, weil eben die Gerſte die nötige Kalkmenge nicht beſizt. Da muß dann der Züchter durch ein entſprechendes anderes Futtermittel den nötigen Aus— gleich ſchaffen. Von allen kalkhalkigen Futtermitteln emp— fehlen wir an erſter Stelle den Knochenſchrot, weiterhin Fleiſchkriſſel, Garnelen, Klee- oder Luzernmehl und phos phorſauren Kalk. Mit der Verfütterung von Knochen— ſchrot muß man etwas vorſichtig ſein, da zu reichliche Gaben leicht Durchfall hervorrufen. Auch friſcher, fein geſchnittener Klee wie auch die Brenneſſel ſind, unter das Futter gemiſcht, von vorzüglicher Wirkung. Darum, ihr Züchter, achtet auf die Beinkraft eurer Kücken und beugt durch geeignete Fütterung der ſo ſehr gefürchteten Bein— ſchwäche vor! Wird in dieſer Hinſicht in den erſten Monaten geſündigt, ſo iſt ſolches ſpäter nicht mehr gut— zumachen. Sch. Gemeinnütziges. Ilaſchen zu reinigen. (Nachdruck verboten.) Manche Hausfrau hat große Plage mit dem Reinigen der Flaſchen. Das kommt daher, daß die Flaſchen meiſt ungereinigt vorerſt weggeſtellt werden. Jede Flaſche ſollte ſogleich ausgeſpült und liegend aufbewahrt werden. Früher verwendete man häufig Bleiſchrot zum Reinigen. Solches iſt aber, weil die Geſundheit gefährdend, zu ver— werſen. Flaſchen, in denen Oel war, füllt man mit kleinzerriſſenem Löſchpapier und lauem Waſſer und ſchüttelt ſie tüchtig. Gewöhnliche Flaſchen werden mit heißem Soda— waſſer gereinigt, dem man noch kleingeſchnittene Kartoffel- ſtückchen oder zerdrückte Eierſchalen beifügt. Die radikalſte Reinigung erreicht man, wenn man die Flaſchen, nach vorhergegangener Ausſpülung mit heißem Sodawaſſer, mit Salzſäure behandelt. Dieſe iſt aber giftig; es muß daher eine mehrmalige gründliche Nachſpülung erfolgen. 50 Tropfen Salzſäure genügen auf, Liter Waſſer, um jede Unſauberkeit und jeden üblen Geruch zu entſernen. Auf die in heutiger Nummer beginnende Erzählung Nimmer wieder“ machen wir unſere Leſer aufmerkſam. 75 0 Nach erfolgter Nachſpülung ſtürzt man die Flaſchen in einen Korb und läßt ſie an der Luft nachtrocknen. Maria. Schutz der Edelreiſer und jungen Baumkronen. Angegangene Edelreiſer ſind vor Wind und ſich nie⸗ derlaſſenden größeren Vögeln durch geeignete Maßnahmen hinreichend zu ſchützen. Ein ſtärkeres, trockenes Reis am Wildling ſo beſeſtigt, daß es das Edelreis mit ſeinen ein⸗ zelnen feſteren Zweigen überragt und das Edelreis förm⸗ lich in die Mitte nimmt, leiſtet hierbei gute Dienſte. Sonſt können einzelne Stäbchen, und zwar für jedes Edelreis eins, ebenfalls am Wildling ſo befeſtigt, daß ſie die Edelreiſer überragen, vorteilhaft Verwendung finden. Das Reis wird an dem Stäbchen mit Baſt befeſtigt. Einen vorzüglichen Schutz gewährt ein Weidenbügel. Eine Weidenrute, deren Spitze bis zum dickeren Holze abgeſchnitten iſt, wird ſo zmit ihren beiden Enden unterhalb der Pfropfſtelle mit Baſt oder einem ähn— lichen Bindemittel befeſtigt, daß der ſich auf dieſe Weiſe bildende Bügel ſich über die Edelreiſer legt. Sich niederlaſſende Vögel werden viel eher den Bügel als ein Edelreis als Sitzgelegenheit be⸗ nutzen. Ebenſogut können die über den Bügel hinaus- gehenden Edelreiſer an dieſem angeheftet werden. Junge, noch ſchwache Baumkronen werden ebenfalls oft von Krähen und ſonſtigen großen Vögeln beſchädigt, indem ſich dieſe Vögel auf die jungen Zweige und Aeſtchen ſetzen und ſie dabei leicht abbrechen. Der Gefahr kann vorge⸗ beugt werden durch einen Stab, der als Verlängerung des Pfahles über die Krone hinausragt und an ſeinem oberen Ende ein Querholz als Sitzgelegenheit trägt. Das Befeſtigungsmaterial dieſer Schutzmittel iſt von Zeit zu Zeit nachzuſehen und, falls es in die Rinde einſchneidet, zu lockern Saatgut-Beizmitktel. Die Veſchaffung der ſonſt gebräuchlichen Saatgut⸗ mitlel hat ſich während des Krieges immer ſchwieriger geſtaltet. Die Landwirte ſind daher oftmals gezwungen, Beizmittel zu gebrauchen, die bisher in verhältnismäßig geringem Umfange zur Anwendung gekommen ſin d. Es ſei hier zunächſt auf die Heißwaſſerbeize hingewieſen. Hierbei iſt die Temperatur auf einer beſtimmten Höhe zu halten und darauf zu achten, daß dieſe einerſeits die Krank- heilserreger abtötet, andererſeits aber die Keimkraſt nicht vermindert. Zur praktiſchen Anwendung dieſes Heiß⸗ waſſerbeizverſahrens ſind Apparate gebaut worden, und zwar unter anderen von Schander, Appel und Gaßner. frerner käme dort, wo Trocknungsanlagen vorhanden ſind, und das Getreide längere Zeit einer beſtimmten Temperatur unterworfen werden kann, auch dieſes Beiz⸗ nerianren in Bete N Vei; ———— 2 47 1206 N. — S—.= *.— 2 27 l. r 20 8 fe„ eee 7= ee,. 4 2 Hundert Jahre Fahrrad. Ein teeffliches Beförderungsmittel im jetzigen Welt⸗ kriege für den Nachrichtenverkehr zwiſchen den einzelnen, Etappen bildet das Fahrrad mit Fuß⸗ oder Motorbetrieh. Dieſes Beförderungsmittel wurde vor hundert Jahren— natürlich zunächſt in einfacher Form— von dem Ober⸗ förſter Karl v. Drais konſtruiert und beruhte auf dem einfachen Gedanken, ein auf zwei Rädern liegendes Geſtell A. Hle Lad mit Sit mit ben Hußen auf dem Boden weiter zu ſtoßen. Um 1820 wurde das Draiſinenfahren— zu⸗ mal in Paris und London— Mode. Die ſchlechten Wege der damaligen Zeit hinderten jedoch eine allgemeine Ein⸗ führung. Der Erfinder hatte dann, Mißerfolge und Ver⸗ luſte, kam herunter, wurde ein Trinker und ſtarb ſchließ⸗ lich 1851 in geiſtiger Umnachtung in Karlsruhe. Erſtz nach ſeinem Tode nahmen Franzoſen und Engländer den „ Bau von Fahrrädern mit Tretkurbeln auf 5 139 dergriedensvorſchlag des papſtes. Die neue Friedensnote des Papſtes iſt dem Reiche und der Reichsregierung zugegangen. Gie iſt vom 1. Auguſt datiert; anſcheinend alſo iſt ſie erſt in die Welt gegangen, nachdem man ſich verſichert hatte, daß das Dokument nicht von vornherein auf Ablehnung und Mißtrauen ſtößt. Der Vatikan iſt, nach einer römiſchen Meldung hollandiſcher Blätter, ſehr hoffnungs— voll in bezug auf den Erfolg des neuen pähpſt⸗ lichen Schrittes und hält das Ende des Krieges für nicht weit entfernt. Man darf annehmen, daß der Papſt, ehe er die Friedensnote ver⸗ ſandte, ſich vergewiſſert hat, daß keine Regie⸗ rung les glattweg ablehnen wird, über die Note in einen Gedankenaustauſch zu treten. Man hegt im Vatikan die Hoffnung, daß der Vor— ſchlag des Papftes im rechten Augenblick er ſchienen iſt. Die päpſtliche Friedensanregung, die reits für den Aufang des vierten Kriegs— jahres geplant war, war von langer Hand vor— bereitet. ngliſche und amerikaniſche Stimmen. Die„Times“, die den Wortlaut der Vor— ſchläge noch nicht kennen, meinen, daß das, was bisher aus ihnen zu entnehmen ſei, vollſtändig den deutſchen Friedensbedingungen entſpräche, obwohl für Belgien, einige Teile Serbiens und für Frankreich bezüglich der Entſchädigung einige Ausnahmen zugeſtanden werden ſollten. An ſcheinend ſolle für das alte Königreich Polen, das ebenſo ſehr gelitten habe wie die anderen Länder, keine Ausnahme gemacht werden. Die Alliierten könnten den Vorſchlag nicht an nehmen. Man könne überhaupt das Erſtaunen darüber nicht verbergen, daß der Vatikan eine günſtige Aufnahme ſeines Angebots erwartet habe. Dies verrate eine völlige Unkenntis der Anſchauungen in den Ententeländern und in Amerika. Die „Daily Chronicle“ ſpricht ſich ebenfalls ablehnend aus. Dieſe Zeitung legt den größten Nachdruck auf den Zeitpunkt, in dem der Vorſchlag er⸗ folgt, und verweiſt in dieſem Zuſammenhang auf die guten Beziehungen, die immer zwiſchen der öſterreichiſchen Monarchie und dem Vatikan beſtanden haben. In dieſer Tatſache erblickt das Blatt die Erklärung für die Einbringung des Vorſchlages. Jetzt habe die Monarchie ihr ganzes Gebiet vom Gegner geſäubert. Es ſei daher die Annahme ſehr wohl berechtigt, daß der Papſt auf Anregung von Wien aus gehandelt habe. Die Lage ſei durch die Ausſchaltung Rußlands für die Mittelmächte günſtiger ge— worden, als ſie ſeit einem Jahre oder, genauer geſprochen, ſeit 13 Monaten geweſen ſei. Wenn der Frieden auf dieſer Grundlage zuſtande⸗ kommen werde, dann würde Deutſchland den größten Nutzen daraus ziehen. Denn es habe ohne Zweifel vier große Vor— teile, weil es 1. die zͤſterreichiſch⸗ungariſche Monarchie friedlich erobert habe, 2. die polniſche Frage ſo löſen könnte, daß ganz Polen unter deutſche Gewalt kommt, 3. weil Rußland als Großmacht vernichtet ſei und 4. weil der Be⸗ weis erbracht ſei, daß Deutſchland in Mittel⸗ europa und auf dem Balkan künftig die Vor⸗ herrſchaft habe. Aus dieſen vier Gründen müſſe der Vorſchlag bedingungslos abgelehnt werden. „Daily News“ ſagen: Falls der Papſt Deutſch— land veranlaſſen kann, ſich bereit zu erklären, Belgien, Serbien und Rumaͤnien die vorige Unabhängigkeit zu garantieren und ſeine Truppen aus den beſetzten Gebieten in Frankreich und Rußland zurückzunehmen, ſo würde die Tür für den Frieden offen ſtehen. Falls die deutſche Regierung auf dieſer Grundlage unterhandeln wollte, wäre eine grobe Ablehnung der Alliierten nahezu undenkbar. In Amerika, wo man gewiſſermaßen den Frieden fürchtet, weil man noch keine Lorbeeren geerntet hat, iſt die päpſtliche Note kühl auf⸗ genommen worden. Das auswärtige Amt in Waſhington wird erſt eine Antwort erteilen, wenn eine Beratung mit den Verbündeten ſtatt— gefunden hat. Auch in Frankreich iſt man durchaus ablehnend geſonnen. Die Blätter meinen, daß der Papſt jetzt nicht als Friedens- vermittler auſtreten könne, wo der Sieg des Verbandes nur noch eine Frage der Zeit ſei. Während alſo der Papſt im Vierverbande all— gemeine Ablehnung erfährt, hofft man in neu⸗ tralen Ländern, daß die amtliche Antwort des Verbandes die dargereichte Hand nicht zurück⸗ geſtoßen wird. Die Meinung des neutralen Auslandes gibt am bündigſten ein Artikel des Amſterdamer, Handelsblad“ wieder, in dem es heißt: „Wenn die Ententeregierungen, nachdem ſie die Stockholmer Konferenz unmöglich gemacht haben, ſich jetzt weigern, das Anerbieten des Papſtes zu erwägen, dann muß man doch fragen, ob die Entente nach einem dreijährigen Krieg nicht endlich doch ſagen will, was ſie verlangt. Was Lloyd George, Asquith uſw. an Garantien und Wiederherſtellungen verlangt haben, iſt ja im päpſtlichen Vorſchlag enthalten.“ Der„Nieuwe Courant“ ſchreibt indeſſen:„Der päpſtliche Vor⸗ ſchlag wird, ſoweit bekannt, keinen der krieg⸗ führenden Staaten befriedigen. Falls aber ein Wille zum Frieden vorhanden iſt, bildet das päpſtliche Programm eine Grundlage zu aus— ſichtsreichen Verhandlungen.“ * Der Inhalt der päpſtlichen Note umfaßt im weſentlichen folgende Grundſätze: Baldige Friedensverhandlungen ſeien anzu⸗ ſtreben. Die Note empfiehlt dann beſtimmte Bedingungen als Grundlage für die Verhand— lungen. Es wird angeraten: Übereinkommen über Schiedsgerichtsverträge unter gleichzeitigem Abbau der Rüſtungen, wahre Freiheit der Meere, Fortfall materiellen Erſatzes der Kriegsſchäden und der Koſten des Krieges, all— gemeine Rückgabe der augenblicklich beſetzlen Gebiete. Für Deutſchland beſonders völlige Räumung Belgiens und der beſetzten fran— zöſiſchen Gebiete. andererſeits Rückgabe der deutſchen Kolonien. Für Elſaß-Lothringen und die von Italien angeſtrebten Gebiete glaubt der Papſt an das Gelingen des Ausgleiches der widerſtreitenden Intereſſen der Nationen. Auch die Löſung der Streitfragen, die über Polen, die Ukraine, Armenien und die Balkan— ſtaaten beſtehen, glaubt der Papſt durch fried— lichen Ausgleich herbeiführen zu können. 1 1 7 verſchiedene Kriegsnachrichten. Die militäriſche Lage. Der erſte ſchwere Anſturm der Engländer und Franzoſen in Flandern iſt unter ſchweren blutigen Opfern der Feinde zerſchellt. Natürlich werden die Anſtürme wiederholt werden, und es wird vielleicht noch geraume Zeit vergehen, ehe die Feinde wie bei früheren Verſuchen an— erkennen, daß die deutſche Mauer nicht zu durchbrechen iſt. Der Verlauf der erſten Schlacht— tage darf uns aber mit ſicherer Zuverſicht er— füllen. Und während ſo der Feind im Weſten ſich in fruchtloſen Angriffen erſchöpſt, gehen im Oſten die erfolgreichen Operationen gegen Ruſſen und Rumänen weiter. Zur Sicherung des Abzuges der Armee Avarescu leiſten die Rüſſen und Rumänen auf den Höhen öſtlich und nordöſtlich von Soveja erbitterten Widerſtand. Nördlich davon wurde jedoch die beherrſchende Höhe des Mt. Resboui ſüdlich des Mgr. Caſinu von den Verbündeten geſtürmt und gegen Gegenangriffe gehalten. Zwiſchen Putna und Suſita iſt bereits Rezaſesca erreicht. Inzwiſchen drängen die Verbündeten von Süden her weiter vor. Auch auf dem weſtlichen Sereth— uſer geht der Angriff weiter. Bei Paneiu wurde das eiligſt verlaſſene Lager einer Diviſion mit unzähligem Kriegsmaterial und großen Muni⸗ tionsmengen erbeutet. Amerikas ungeheure Kriegsausgaben. Die Kriegsausgaben der Ver. Staaten er⸗ reichen gegenwärtig mehr als 125 Millionen Frank täglich und ſind noch im Zunehmen. Während der erſten drei Monate der Beteili— gung am Kriege haben die Ver. Staaten eine Summe ausgegeben, die gleich iſt der Staats— ſchuld am Tage der Kriegserklärung. Wie das „Wallſtreet-Journal“ mitteilt, beliefen ſich die von den Ver. Staaten an die Alliierten ge— währten Anleihen auf 1 Milliarde Frank im April, 2 Milliarden 38 Millionen Frank im Mai, auf 1 Milliarde 378 Millionen Frank im Juni und im Juli(bis zum 25.) auf 2 Milliarden 212 Millfſonen Frank. Allein für die Luft- ſchfahrt betwilligte der Kongreß bis fetzt 302 Millionen Frank. 1 Chinas Kriegsgründe. Die in Peking veröffentlichte ee nach der mit Deutſchland und Oſter⸗ reich⸗Ungarn der Kriegs zuſtand be⸗ ſteht, beſagt u. a.: Die Regierung erinnert zu⸗ nächſt an Chinas Proteſt gegen den U-Boot⸗ Krieg vom 9. Februar, der am 14. Februar den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zur Folge hatte. In den fünf Monaten nach dem Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen dauerte der U⸗Boot⸗Krieg mit unverminderter Heftigkeit ſot. Auch Sſterreich bekannte ſich ſchließlich zu der deutſchen U-Boot⸗ Politik. Dadurch wurde nicht nur das Völkerrecht verletzt, ſondern das chineſiſche Volk erlitt auch Schaden und Verluſte.„Unſere Hoffnung,“ ſo heißt es in der Proklamation weiter,„daß eine Beſſerung eintreten würde, iſt jetzt enttäuſcht worden, und deshalb erklären wir, daß der Kriegszuſtand zwiſchen China und Deutſchland und Sſterreich beſteht. Demzufolge ſind alle Verträge, Abmachungen und Abkommen, welche zwiſchen Deutſchland, Oſterreich und China beſtehen, ebenſo jene Teile von internationalen Protolollen und Abkommen, welche die Be— ziehungen mit Oſterreich und Deutſchland be— treffen, nichtig geworden.“ 2 5 7 Gärung in Frankreich. Ein Bild von der wahren Volks— ſtimmung in Frankreich entrollt der Bericht eines Schweizers, der aus Erzählungen zahlreicher franzöſiſcher Deſerteure ein ziemlich genaues Bild von den derzeitigen Zuſtänden in Frank— reich zu entwerfen in der Lage iſt. Der internationale revolutionäre Flügel der Sozialdemokratie hat, wie der ſchweizeriſche Ge— währsmann erklärt, in der letzten Zeit ungeheuer an Anhang gewonnen. Nicht nur die weitaus größte Zahl der ſtädtiſchen Arbeiter, ſondern auch die Mehrzahl der kleinen Bourgeois und der Landbevölkerung ſteht heute auf dem Boden der Internationale. Das Friedensbedürfnis iſt allgemein, und das Volk iſt geradezu entſetzt bei dem Gedanken, daß ein neuer Winterfeldzug bevorſtehen könnte. Die Stimmung im Heere iſt außerordentlich ſchlecht; bei der 5., 36., 154. und 164. Infanterie-Diviſion haben ſchwere Meutereien ſtattgefunden, indem ſich die Sol— daten weigerten, wieder an die Front zu gehen. Seit vielen Wochen wird kein Urlaub mehr nach Paris erteilt, damit der Hauptſtadt der an der Front herrſchende Mißmut verborgen bleibt. Die Bevölkerung hat mehrfach verſucht, die Abfahrt von Militärzügen zu verhindern, während die Soldaten laute Verwünſchungen gegen den Krieg ausſtießen. In Nizza und Paris iſt es wiederholt zu Zuſammenſtößen mit der bewaffneten Macht gekommen. Das fran— zöſiſche Heer hat ſo ſurchbare Verluſte gehabt, daß von irgendwelchen Reſerven kaum mehr die Rede ſein kann. Schon lange werden Schwind— ſüchtige und Krüppel als tauglich eingeſtellt. Die Deſertionen haben in den letzten Monaten derart überhand genommen, daß die franzöſiſche Heeresleitung ſich gezwungen ſah, die Todes- ſtrafe auf Deſertion abzuſchaffen. Die Deſerteure werden jetzt, wenn ſie abgefangen werden, zwangsweiſe in die Schützengräben befördert. Wohl hat die Nachricht, daß Amerika auf Seiten der Entente in den Krieg eingreiſe, ein kurzes Aufflackern der Kriegsſtimmung zur Folge gehabt. Heute iſt man allgemein über⸗ zeugt, daß auch die amerikaniſche Hilfe keinen ausſchlaggebenden Erſolg mehr haben könne, weil eine ſolche zu ſpät kommen müſſe. Gerade in den genannten Kreiſen zieht das Stichwort, daß Elſaß⸗Lothringen franzöſiſch werden müſſe, längſt nicht mehr. Man iſt ſich in weiten Kreiſen nur allzu klar darüber, daß Frank⸗ reich ſich von den ſchweren Schlägen des Krieges niemals oder doch erſt in Jahrzehnten erholen kann, und daß die Fortſetzung des Krieges nur noch im Intereſſe Englands liegt. Die von den Sozialiſten und Pazifiſten in⸗ ſzenierte Propaganda gegen die Fortſetzung des Krieges findet unter dieſen Umſtänden trotz der ſtrengen Gegenmaßregeln der Reglerung außerordentlich günstiges Terrain. werden in allen Großſtädten, ſpeziell in Lyon, Marſeille, Nizza uſw. Hunderte vo HWuten wegen Verteilung von Flugſchriften gegen den Krieg oder wegen kriegsfeindlicher Auße⸗ rungen verhaftet und verurteilt, aber die Pig. paganda ſelbſt wird dadurch in keiner Weiſe he einflußt. — Dolitiſche Rundſchau. Deutſchland. In der letzten Bundesratsſitzunz gelangten zur Annahme: Der Entwurf einer Beſtimmung betreffend Beſchäftigung von Arheite. rinnen und jugendlichen Arbeitern in Glashütten Glasſchleifereien und Glasbeizereien ſowie Sand. bläſereien, der Entwurf einer Bekanntmachunz betreſſend erſtmalige Aufſtellung einer verſſche⸗ rungstechniſchen Bilanz durch die Reichsverſiche, rungsanſtalt für Angeſtellte, der Entwurf einer Bekanntmachung über Saatkartoffeln ſh⸗ wie eine Anderung der Verordnung über die Verwertung von Tierkörpern und Schlachtab⸗ fällen vom 29. 6. 1916. 1 *Die kürzlich neugegründeten Reichs. ämter, das Reichswirtſchaftsamt und bas Reichsernährungsamt, werden vorausſichtlich die umfangreichſten Amter der Reichsverwaltung werden und mindeſtens je drei Abteilungen um— faſſen. Im Reichswirtſchaftsamt kommen zu den handels⸗ und ſozialpolitiſchen Aufgaben noch die Seeſchiffahrt und die Übergangs wirt⸗ ſchaft. Über die innere Einrichtung fuͤr die Be— arbeitung ſind die Erwägungen noch nicht völlig abgeſchloſſen. Oſterreich⸗Ungarn. „Der öſterreichiſche Miniſterpräſident Di. v. Seidler hat dem Parlament, nachdem ſein Plan, ein parlamentariſches Mini- ſterium zu bilden, undurchführbar ge— weſen iſt, mitgeteilt, daß er nunmehr an die Zuſammenſetzung des Beamtenkabinetts ſchreiten werde. Bei der Zuſammenſetzung des Kabinettz dürften, obwohl es einen parlamentariſchen Ein- ſchlag haben wird, doch gewiſſe nationale Emp⸗ findlichkeiten berückſichtigt werden. Auch ein Miniſter für Galizien wird dem Kabinett ange— hören. Das Beamtenkabinett wird die Aufgabe haben, das Budget, die Steuervorlagen und andere wirtſchaftliche Angelegenheiten im Reichs— rat zu erledigen. Frankreich. »Wie aus Genf berichtet wird, iſt nicht nur die ſchweizeriſche, ſondern auch die ſpaniſche Grenze vollſtändig geſperrt. Naturgemäß ſind infolge dieſer auffallenden Maßregel, die Fran- reich vollſtändig abſperrt, die tollſten Gerſchte im Umlauf. Allgemein heißt es, daß es zur Gehorſamsverweigerung der Ur⸗ lauber gekommen ſei und daß in verſchiedenen Gebieten die Lebensmittelknappheit ernſte Un— ruhen zur Folge gehabt hat. Schweden. * Die Konferenz von Stockholm ſteht offenbar unter einem Unſtern; denn nach— dem unter vielen Schwierigkeiten die Tagung verabredet worden iſt, wird ſie nicht nur durch die Paßverweigerung des Vierverbandes hindert, ſondern die ſchwediſche Regierung macht nun auch Schwierigkeiten, indem ſie die nos wendigen Räumlichkeiten verweigert. Man rechnet deshalb mit der Möglichkeit, daß Konferenz nach Chriſtiania oder einer anderen norwegiſchen Stadt verlegt wird. Rußland. * Die Stellung Kerenskis zur Stockholmer Konferenz legt Diktator in einer öffentlichen Regierungserklärung dar, in der er ausführte, daß eine Löſung der Kriegs⸗ und Friedensfragen ausdrücklich Petersburger Regierung und ihren Verbündele vorbehalten bleiben müſſe. Die Stockholmer Konferenz ſei eine private Parteibeſprechung, die nicht bindend für die Regierung ſein könne. Die ruſſiſche Regierung verweigert keine Päſſe m hätte gewünſcht, daß auch die Bundesgenoſſ die Päſſe erteilt hätten, da die Beſprechung vielleicht nützlich ſein könne. — Nimmer wieder! 5 Nopelle aus den Tiroler Bergen. 10 Von Wilhelm Horn.“) 1 Im Tieflande war bereits mit Vogelſang und Blütenſchmuck der Frühling erſchienen; aber auf den Bergen Tirols waltete noch der un⸗ wirtliche Winter. Die Gipfel und Firſte trugen weißblaue Eis kappen, die Matten ſchliefen unter der dicken Decke der Firnfelder, von den Schroffen und Graten wölbten ſich über die dämmerigen Schluchten breite Schneedächer und die Bergflanken waren noch bis tief hinab zu den Talgründen von den blendenden Schnee⸗ maſſen überlagert. Nur die unteren Abhänge hatten ſchon den weißen Wintermantel abge⸗ worfen. Gelbgrüne Seggenbüſchel ſproßten zwiſcheu dem Felsgeſtein hervor, der Enzian hatte die erſten ſaftigen Blätter entfaltet und die lieblichen Soldanellen ſtreckten bereits ihre Knoſpentroddeln empor. Der Lenz war auch hier unten im Vordringen begriffen, aber zu ſeinem vollen ſiegreichen Einzuge fehlte ihm noch ſein Bahnbrecher, der Föhn, der befreiende Föhn, der mit ſeinem warmen Hauche die Hoͤhen aufrauchen läßt, den Firn zerfrißt und die Schneelager in donnernden Lawinen zu Tal führt. Wie ein Neſt im weißen Blütenſchnee lag das kleine Taldörſchen zwiſchen den ſchnee⸗ beladenen Bergwällen. Die Morgenſonne glitzerte don dem kaliblauen Himmel; aber im Süd⸗ 9 Maberechtiater Nachdruck wird verfolat 7 f weſten ſchwebten graue Dunſtſchleier über den Hochgipfeln. In der kleinen, weißgetünchten Kapelle vor dem Dorfe war die Gemeinde zur Sonntagsandacht verſammelt. Unter den breitäſtigen, kahlen Nußbäumen vor der Kapelle ging ein junger, ſtarkgebräunter Mann in Jaͤgerkleidung, dem ein krummbeiniger, ſchwarzer Dackel nachwackelte, langſam auf und ab. Keck ſteckte die Spielhahnſeder auf dem grünen Filzhut; die graue, nagelneue Joppe ſaß prall um den muskulöſen Oberkörper und die rotbeſtickten, blauen Strümpfe umſchloſſen kraftſtrotzende Waden, die den trittſicheren Berg⸗ ſteiger verrieten. Die Dirndl im Dorfe wußten's wohl, daß der Sepp, der Hilfsjäger, der ſchmuckeſte Burſche weit und breit war. Er ſpähte forſchend nach der Tür der Kapelle, ſchob den Stutzen, den er über die Schuller gehängt hatte, zurecht und beugte ſich zu dem Hund herab, der zu ihm emporſprang. „Wart' nur, Dackerl,“ ſagte er, den Hund ſtreichelnd,„wart' nur, bald is's zu End'! Gleich werden ſ' komm'.“ Dann blickte er auſmerkſam zu den ſich ver⸗ dichtenden Dunſtſtreifen am Himmelsgewölbe auf.„Oha,“ murmelte er vor ſich hin,„'s weht oben. Der Föhn tut anrück'n. Heut' geht noch was Tüchtjges abi von den Bergen!“ Immer breiter zogen ſich die Dunſtbänder über den Himmel. Die Sonnenſcheibe nahm eine fahle Färbung an. Ein leiſes Raunen und Rauſchen ſummte von den Bergkammen herab und von den Firnfeldern der Höhen ſtiegen Segen. häupler der Bergketten. Das Glöcklein der Kapelle läutete zum Dann ertönten die Stimmen der An⸗ dächtigen zum Schlußchoral. Die Tür der Kapelle öffnete ſich und heraus traten die Kirchgänger, die älteren Bauern in langen, dunkelblauen Schoßröcken mit ſilbernen Knöpfen und mit breitkrempigen, ſchwarzen Hüten auf dem Kopf, die jungen Burſchen in kurzen, dunklen Jacken, roten und grünen Weſten, mit runden Pelzmützen auf dem dichten Kraushaar, und die Frauen, jung und alt, mit bauſchigen Falten⸗ röcken, ſchwarzen, roten und blauen, mit Gold⸗ borten verſchnürten Miedern und weißſeidenen, buntgeblümten Tüchern über Bruſt und Schultern. Der Jäger muſterte geſpannt die heraus⸗ kommende Schar. Alle boten ihm einen freund⸗ lichen Gruß oder nickten ihm wohlwollend zu. Nur ein ſchwarzhaariger, unterſetzter Burſche mit kleinen liſtigen Augen, dem eine ſchwere ſilberne Uhrkette über die ſeidengeſtickte Weſte hing und mehrere dicke Siegelringe an den kurzen Fingern blinkten, verzog verdroſſen das hagere Geſicht, als er des Jägers anſichtig wurde. „Was ſtehſt,“ rief er im Vorübergehen dem Jäger hämiſch zu,„Sepperl? Wart'ſt vielleicht wie a Schulbub aufs heilige Chriſtkindl? Wird 1 nix beſcheren, heut' nit und alleweil nit!“ „Geht di halt nix an, ob i wart“, Jörgel,“ erwiderte der Jäger leicht gereizt.„s Chriſt⸗ kindl ſprichſt und's Dirndl meinſt, aber wann weizliche Rauchſchwaden auf. Der Föhn flog is nit krieg', di nimmt's erſt recht nit, und wann d' noch drei Ringerl auf dei“ Pratzen naufſteckſt.“ Nur noch einige vereinzelte Nachzügler lamen aus der Kapelle heraus. Der Jäger wurde unruhig.„'s geht doch ſonſt alle Sonntag' zur Kirch“,'s Mutterl, wo bleibt's heut' nur?“ Aus der Tür trat ein altes gebückles Mütterchen, in deſſen runzeligem Geſicht ein Paar muntere, liebe Augen blickten. Mit beiden Händen hielt ſie das abgegriffene Gebetbuch vor der Bruſt. In den Mienen des Jägers zuckte es er⸗ freut auf.„Grüaß di Gott, Steindlerin,“ rief er und ſchritt auf die Alle zu.„Biſt lang heut' g'blieb'n. Läßt einen warten lern', g'nau wie dei“ Tonerl!“ Die Alte lächelte.„Hatt' noch an beſond're Bitt“ an unſern liaben Herrgott, Sepperl,“ ſagte ſie.„Und's war g'rad wegen dem Tonerl. Daß ſie möcht' ihren Trotz verliern!“ „Biſt a braves Weiberl,“ entgegnete der Jäger warm.„Ja, wann's allein nach dir ging, da wär' alles gleich guat! Aber s Toner wird auch wieder liab werd'n.“ „Wo willſt denn hinaus?“ fragte die Steind lerin, indem ſie die Blicke bewundernd über den Sonntagsſtaat des Jägers ſchweiſen ließ.„Haſt di gar fein rausg' macht!“ Nit weit.“ * „Nit weit!“ ü Nein, zu euch. Hab's ſatt mit! ben. Will s Tonerl ſrag'n, ob's nun endlich wieder nett ſein will. Was hat's für an' Laun dahaus?“ Thſlch Pate, Am Ausguck. Liebknecht und Gerard. In ſeinem vor einigen Tagen erſchjenenen guche über Deutschland erzählt der ehemalige Polſchaſter in Berlin, Gerard, von einer inter⸗ eſſanten Unterredung, die zwiſchen Liebknecht und ihm ſtattgefunden hat. Gerard war von der amerikaniſchen Regierung gebeten worden, ſich zu vergewiſſern, ob Liebknecht und Roſa Luxemburg tatſächlich erſchoſſen ſeien. Darauf ſelephonierte er Liebknecht an, der ihn aufſuchte und ihm gegenüber folgende bemerkenswerte Außerungen tat. Liebknecht erklärte, die Ge⸗ rüchte über die Behandlung, die man den deutſchen. Sozialiſten angedeihen ließe, ſeien pollſtändig unbegründet. Er fügte hinzu, er habe nichts dagegen, daß Gerard ſeiner Re— gierung eine Erklärung telegraphierte, der zu⸗ folge die deutſchen Sozialiſten den Gegenſatz zu den Zariſten betonten. Er perſönlich hege polles Vertrauen zu der deutſchen Armee und zu der Sache des deutſchen Volkes. 2 Wie Kerenski Diktator wurde. Tas ſozialiſtiſche Blatt„Isweſtija“ veröffent⸗ icht aufſehenerregende Enthüllungen über die Petersburger Unruhen vom 16. und 18. Juli, in denen Miniſterpräſident Kerenski beſchuldigt wird, die Straßenkämpfe inszeniert zu haben. Das Blatt behauptet, Kerenski habe keine anderen Mittel zur Verfügung gehabt, die Diktatur an ſich zu reißen und daher künſtlich eine Gegenrevolution entfacht, nach deren Unterdrückung ihm unbeſchränkt Befugniſſe zur Mekämpfung ſeiner Gegner eingeräumt wurden. Das Blatt will erfahren haben, daß die Ein⸗ zelheiten in der engliſchen Bolſchaft zwiſchen Kerenski, dem engliſchen Botſchafter Sir George Buchanan und dem franzöſiſchen Botſchafter Noulens einige Tage vor Beginn der Straßen— kämpfe beſprochen worden ſeien. Amerikas Krieg— ein Sport, Der Oberbefehlshaber der amerikaniſchen Truppen in Frankreich unterhielt ſich mit einem ſtanzöſiſchen Zeitungsmann über den militäriſchen Geiſt ſeiner Soldaten und meinte dabei u. a., die Manneszucht einer Armee müſſe verglichen werden mit der Manneszucht einer amerikaniſchen Fußballmannſchaft. Der Soldat müſſe wie ein Fußballſpieler wiſſen, was er in jeder Lage und in jedem Augenblick zu tun habe.— Wenn General Perſhing, der in Mexilo ſeinerzeit ewas weſentlich anderes als Lorbeeren erntete, mit ſeinen Fußball-Ideen wirklich an die kämpfende Front kommen ſollte, werden die deutſchen Kämpfer ihm ſicherlich neue Anſichten über den Wert oder die Leichtfertigkeit ſeiner ſportlichen Meinungen beibringen. * Von Nah und fern. Abfallholz zu Wucherpreiſen. Stadtverwaltung von Eiſenach beſchlagnahmte zur Abwehr des Brennſtoffmangels das geſamte Abfallholz der dortigen Großfirma„Bergner— werke“, das bereits in 104 Waggonladungen zu Wucherpreiſen an auswärtige Gemeinden ver— fauft war, und erſtattete dem Kriegswucheramt Anzeige. Dreimal vergebliche Bürgermeiſter⸗ wahl. Die Münchener Bürgermeiſterwahl iſt Die 1 wieder abgeſchafft haben, tritt mit dem 1. Ok⸗ tober in Rongeburg ein Ortsgeſetz in Kraft, das die Erhebung einer Katzenſteuer vorſieht. Da⸗ nach iſt für jede im Stadtbezirk lebende, über vier Wochen alte Katze, ohne Unterſchied des Geſchlechts, an die Stadtkaſſe eine jährliche Abgabe zu entrichten. Die Steuer beträgt fürs Jahr für eine Katze 3 Mark, für die zweite in einer Haushaltung 6 Mark und für jede weitere Katze in derſelben Haushaltung 10 Mark. Für landwirtſchaftliche Gehöfte wird die Steuer für die erſte Katze nicht erhoben. Von einer Handgranate zerriſſen. Ein folgenſchweres Unglück durch Platzen einer Hand— granate hat ſich in Schadendorf(Kreis Sprottau i. Schleſ.) zugetragen. Der 18 Jahre alte land⸗ wirtſchaftliche Arbeiter Fritz Graſſe brachte eine kleine Handgranate mit nach Hauſe, die er unterwegs geſunden haben wollte, und zeigte ſie in der elterlichen Behauſung ſeinen Ge⸗ ſchwiſtern, der 12 Jahre alten Lina und dem 8 Jahre alten Richard ſowie den beiden Kindern e eee FFF N Die Kathedrale von St. Quentin in Flammen. ihrem Brutgeſchäft obliegen. Eine dleſer Kolonken, die auf der Inſel Föhr, iſt ſchon über 180 Jahre alt. Dieſe Vogelfreiſtätten ſind der Sammelpunkt alles jagdbaren Waſſerwildes, das, etwa vom Sep⸗ tember an aus den nordiſchen Ländern kommend auf dem Zug nach Süden ſich hier oft in unge⸗ heuren Mengen niederläßt und in den Vogelkogen, durch Lockenten angelockt, gefangen oder auf Waſſer— jagden geſchoſſen wird. In der Hauptſache bevölkern die Kojen wilde Enten, Brandenten, Krickenten, wilde Gänſe, wilde Schwäne uſw. Von jetzt an ſind die geſamten Fänge von Vogelwild auf den nord— frieſiſchen Inſeln für die Z. E. G. in Berlin be⸗ ſchlagnahmt, da ſie der Allgemeinheit zugute kommen ſollen. Die Vogelfänge und Jagden können ſehr viel dazu beitragen, die Bevölkerung mit billigem und nahrhaftem Waſſergeflügel zu verſorgen. Pflichttreu und unerſchrocken. Ein Bild aus dem Felde. Am 2. September wurde die 12. Kompagnie 1. Garde-Reſerve-Regiments zur Reſerve des .. Regiments, welches die Mouquet⸗Ferme f 9 1 0 f Ff e 15 — W. 14 0 7 0 N75 5 9281 1 e ee eee 8 N 4 71 N N 115 A al N 5 7 I, A. E I 1 EE des landwirtſchaftlichen Arbeiters Feller. Beim Hantieren mit dem gefährlichen Spielzeug ent— zündete ſich dieſe. Die Wirkung war eine furchtbare. Dem 18 Jahre alten Fritz Graſſe wurde der Kopf zerſchmettert, ſo daß der junge Menſch auf der Stelle tot war. Die vier um ihn herumſtehenden Kinder erlitten ſämtlich ſchwere Verletzungen an Kopf, Bruſt Armen. Pariſer Kriegskuchen. ſierung der Kunſtmittel, zu denen die Pariſe— rinnen greifen, um auf den durch den Krieg auch in Frankreich aufs äußerſte Kuchen nicht ganz verzichten zu müſſen, macht neuerdings der folgende Witzdialog in der Pariſer Preſſe die Runde:„Hier ſind friſche kleine Kuchen, zu Hauſe gemacht. Wie finden Sie ſie?“„Ich weiß nicht, mir iſt dabei, gls wäre ich in das Boudoir einer Dame ein⸗ getreten.“—„Das iſt erklärlich: ich habe näm⸗ 7 letzt zum drittenmal ergebnislos verlaufen, in⸗ dem keiner der drei von den Sozialdemokraten, den Liberalen und dem Zentrum aufgeſtellten Kandidaten die abſolute Mehrheit erlangen kann. Gemüſe und Obſt für— Kohlen. In⸗ ſolge eines von der Mannheimer Kohlenſtelle erlaſſenen Kohlenausfuhrverbotes können die nach Mannheim zum Kohleneinkauf fahrenden Landleute trotz ihrer vom Bürgermeiſteramt aus- geſtellten Kohlenſcheine keine Kohlen erhalten. Die Landwirte haben daher beſchloſſen, aus der Umgehung von Mannheim ſo lange kein Ge— müſe und kein Obſt mehr nach der Stadt zu bringen, als ſie keine Kohlen mitnehmen können. Wieder eine Katzenſteuer. Trotzdem berſchiedene Gemeinden mit der Katzenſteuer ſchlimme Erfahrungen gemacht und ſie ſchnellſtens lich ſtatt Mehl Puder benützt.“ Schweres Straßenbahnunglück am Lago Maggiore. Auf der elektriſchen Straßen⸗ bahnlinie Vareſe—-Angara am Lago Maggiore (Italien) brach die Bremſe des Motorwagens und die beiden vollbeſetzten Perſonenwagen ſauſten die abſchüſſige Straße hinab, bis ſie entgleiſten und umſtürzten. Nach dem„Corriere della Sera“ wurden viele Perſonen getötet und 35 verletzt. arri Volks wirtſchaftliches. Nordiſches Vogelwild für den Lebend⸗ mittelmarkt. An den Außendeichs- und Inſel⸗ küſten Nordfrieslands beſtehen ſeit langen Jahren große Vogelkolonien, in denen vom Feb 9 14a en uni or 1 alle Ar J 0 Nat ehnt .— N DDP 5 8 7 e. N F.ããã ⁊ͤbßddbdßbTTbTdTGTGTPTdTbTTTTTbTbTT und Zur Charakteri⸗ gefährdeten Tak, tak, tak, tak— ruar bis 1915 2 5— 1 7 * 11. Auguſt. Hundert Granaten zuſammengetragen, als auch der 2. Zug, dem beide angehörten, nach vorn mußte. Über Gefallene hinweg, an zer⸗ ſchoſſenen Unterſtänden vorbei, durch einen gänzlich zerſchoſſenen Graben ging's ran an den Feind. Erſt jetzt begann der Feind zu weichen, nun gab's für die Unſern kein Halten mehr, mit Hurra ſtürmten ſie vor, und wenige Minuten ſpäter war die Ferme und das um⸗ liegende Grabenſyſtem in unſerer Hand, dank den vielen von den beiden Helden unter größter Lebensgefahr zuſammengetragenen Hand⸗ granaten. Kriegsereignilſſe. Neue Angriffe der Engländer in Flandern abgewieſen.— Ebenſo ſtarke An⸗ griffe der Franzoſen bei St. Quentin, dem Chemin⸗des⸗Dames und Cerny.— Am Hoch⸗ berg entriſſen heſſen⸗naſſauiſche Regimenter den Franzoſen wichtige Grabenſtücke. 19 feindliche Flugzeuge und zwei Feſſelballone abgeſchoſſen.— In den Grenzbergen der Moldau wird der Feind weiter oſtwärts zurück- geworfen.— Ruſſen und Rumänen erleiden bei Angriffen auf unſere neugewonnene Suſita⸗ ſtellung eine ſchwere Niederlage. 12. Auguſt. Erneuter Luftangriff auf England. — Im Weſten verſtärktes Artilleriefeuer. 13. Auguſt. In Flandern geſteigerte Feuer⸗ tätigkeit. An der Weſtfront von Verdun heftiger Artillerielampf. Ein deutſches Flugzeuggeſchwader unternahm einen erfolg— reichen Angriff auf die Ortſchaften an der Themſemündung.— In der weſtlichen Moldau gewannen die verbündeten Truppen Raum.— Entlaſtungsvorſtöße an anderen Stellen abgewieſen.— Im Monat Juli ver- loren die Feinde 34 Feſſelballone und 213 Flugzeuge. Wir verloren 60 Flugzeuge und keinen Feſſelballon.. 14. Auguſt. Auf verſchiedenen Teilen der Weſt⸗ front ſtarkes Artillerieſeuer, beſonders an der Aisnefront, in der Weſtchampagne und bei Verdun. Feindliche Vorſtöße zwiſchen Maas und Moſel abgeſchlagen.— Zwiſchen Suſita— nd Putmnatal wurde der ſich heftig wehrende Ruſſe ins Gebirge zurückgedrängt. Am unteren Sereth erfolgreiche Vorfeldgefechte. 15. Auguſt. In Flandern ſtarker Feuerkampſ; ebenſo im Artois und am Chemin-des-Dames und auf beiden Seiten der Maas. 20 Flieger und 4 Feſſelballone wurden ab⸗ geſchoſſen. Ruſſiſche Angriffe ſüdöſtlich — zu halten hatte, beſtimmt. Bei ſtrömendem Regen, über aufgeweichten Acker wurde in der ieue Stellung angetreten. Am ſpäten kamen unſere Leute dort an und legten ſich zum Schlafen in Unterſtänden nieder. 1 zum 3. September der Vormarſch in die Boden von einem 7 Uhr!— Falles fertigmachen, der Eng— länder ſitzt in der Ferme!“ So rief ein Be— fehlsempfänger in den Graben! Eiligſt wurde umgeſchnallt, Stahlhelm aufgeſtülpt, granaten in der einen, das Gewehr in anderen Hand, ſo ging's hinaus in den tollſten Feuerwirbel. Viele Schrapnells platzten in jeder Sekunde über den Köpfen unſerer Braven. Ein kurzes Stutzen, dann ging's tief gebückt, jede Deckung benutzend, im Marſch, Marſch nach vorn. Bald war der Gefechtsſtand des Regiments erreicht, und es wurde nun zum Gegenſtoß angeſetzt. Der erſte und der dritte Zug wurden zuerſt vorgeſchickt. Träge rann die Zeit dahin.— —— ein feindliches Ma- ſchinengewehr ſtrich mit großer Präziſion den Grabenrand ab.—— Da ertönte der „Handgranaten nach vorn!“ Jeder hatte Handgranaten, die von Hand zu Hand vorn wanderten. erſchöpft und noch nach Munition. Da machten fünf nach ſich der Füſilier Oppermann aus Berlin und der Füſilier Sick aus Stockels⸗ dorf bei Lübeck auf und ſchleppten aus Granat⸗ trichtern und Gräben von Verwundeten und Toten zurückgelaſſene Handgranaten herbei. In dem ſchweren Feuer, das gerade auf den hin— teren Linjen lag, hatten ſie hald mehrere Abend Bald graute der neue Morgen, und mit ihm erzitterte der fürchterlichen Trommelfeuer. Hand⸗ der Ruf: Dieſer Vorrat war recht bald dringender wurde der Ruf * Tarnopol und ſüdlich des Trotuſul-Tales ab— geſchlagen.— Dem im Putna-⸗Tal weichenden Feind folgen die verbündeten Truppen nach. — In der Serethniederung wurde der Brücken— kopf von Baltaretu genommen. Wir machten 3000 Gefangene und erbeuteten mehrere Ge⸗ ſchütze und zahlreiche Maſchinengewehre. 16. Auguſt. Beginn der zweiten großen Schlacht in Flandern.— Engliſche Infanterie greift auf 18 Kilometer Breite an.— Im Attois griffen die Engländer mit ſtarken Kräften zwiſchen Hulluch und Lens an. Sie drangen in unſere erſte Stellung ein, wurden aber nach langem heftigen Kampf zurückgedrängt. — Die Kathedrale von St. Quentin durch die Franzoſen in Brand geſchoſſen.— Starker Angriff der Franzoſen am Chemin⸗des⸗Dames abgewieſen. Neue Erfolge ſüdlich des Trotuſultales.— Der Feind über den Sereth zurückgeworfen. 54 Oſſiziere, 3500 Mann gefangen, 16 Geſchütze und über 50 Maſchinen— gewehre erbeutet. Gerichtshalle. Halle a. S. Ehefrau Berta Beſſer war vom Schöffengericht in Mark Geldſtrafe ver— worden, weil ſie ihren Nachbarsleuten einen größeren Fliederz vom Baum heruntergeſchnitten hatte. Sie legte Berufung ein und führte aus, daß der Zweig über ihr Grundſtück gewachſen war und alles überſchattet hätte. Die Beſitzerin des Baumes aber ſchnitt, ſobald die Knoſpen erblühen wollten, die Blüten herunter. 2 e Angeklagte ſo auch noch um den Genuß Fliederblüte in ihrem Grundſtück gebracht wurde, glaubte ſi it Recht auch den ganzen Zweig beſeitigen zu dürfen. Ihre Berufung hatte Erfolg Sie wurde vom Gericht freigeſpro urteilt Die Alte hüſtelte verlegen.„'s is ſo a Arilltopf wie anher ſchon.“ Sie blickte in die böhe nach den Bergen.„Schau Sepperl,“ agte ſie,„der Föhn kommt. Die Berg' rauch'n. Aber wann's halt oben Frühling wird, wird's dlelleicht auch unten bei'm Tonerl wieder hell und warm.“ „Ja,“ antwortete der Jäger,„hab's ſchon g'ſchaut. Heut' gibt's Lawinen in Haufen von den Wänden.— Aber mit dem Tonerl wart' nit mehr. J muß s heut' noch ſprechen. 3 is geſtern abend a Brief ang' komm' vom Kaiſer⸗ lichen Amt in Innsbruck. End' September wird die Stell' frei.“ „A Brief is ang'komm'?“ ſtieß das Mütter⸗ hen freudig hervor.„Von dem Herrn Kaiſer? Und die Stell' kriegſt? G'lobt ſei Maria mit den ſieben Schwertern!“ „Ja, und deshalb will i nun Beſcheid wiſſen. I hab' ihr nix zug'fügt, und wann' ai gram is, ſoll's ſag'n, warum. s zerfrißt ker mei' Herz, das G'ſchmoll und G'trotz, Sleindlerin,'s muß endlich a Aufhör'n hab'n. — War doch ſonſt ſo liab zu mir, mei' Tonnerl! begt a guat Wort für mi ein!“ „J werd's tun, Sepperl, i werd's tun, Sepperl,“ ſagte die Alte herzlich.„Der liabe berrgott in ſeinem goldigen Himmelshaus wird chon a Einſehn hab'n. Kompit bald?“ „J komm' gleich nach,“ erwiderte der Jäger. Will nur erſt noch amal rüber zu dem derrn Förſter gehn. In an paar Minuterl bin bei euch.“ -B'hüat di Gott, Sepperl!“ Die Steindlerin ſtapfte bedächtig von dannen. Sepp pfiff dem Hund, der der Alten nach- trottete, und ſchritt nach dem Foͤrſterhaus, das in kurzer Entfernung ſeitwärts von der Kapelle zwiſchen dunklen Föhren hervorlugte. Die Steindlerin wanderte, die Augen ſorgen⸗ voll zu Boden heftend, die holperige Dorſſtraße entlang und murmelte dabei im Selbſtgeſpräch hin und wieder einige Worte vor ſich her. Sie trat in eines der kleinſten und niedrigſten Häuſer des Dorfes. Klein und niedrig war auch das Wohnzimmer, deſſen Tür ſie behutſam öffnete, aber dafür deſto freundlicher und ſauberer. Die Wände waren in einem fleckenloſen Grün ge— tüncht, die Dielen blank geſcheuert und der grünbraune maſſige Kachelofen in der Ecke, den eine breite Sitzbank umgab, blitzte im Wider⸗ ſchein des ſpärlichen Sonnenlichtes, das durch die von den Jahren mit einem matten Hauch überzogenen Fenſterſcheiben fiel. Um den großen Tiſche mit der ſchneeigen Platte und an den Fenſtern ſtanden breitbeinige, rotgebeizte Holzſtühle mit ſeſten, herzförmig ausgeſchnittenen Lehnen. Auf dem Fenſterbrett grünten ein paar Veigl⸗ ſtöcke und an der Wand zwiſchen den Fenſtern ſtand eine blaugeſtrichene Lade, deren Vorder⸗ ſeite und Deckel auf weißem Grunde mit knall⸗ roten Roſen bemalt waren. Hinten hing über der weitbauchigen Kommode das Bild der heiligen Mutter Gottes mit dem Jeſusknäblein in einem blindgewordenen, ſchmalen Goldrahmen, um den ein vertrockneter Kranz aus Alpenroſen und Ranunkeln gelegt war. Unter dem Bild ſtand rechts und links auf der Kommode ein Zinnleuchte'x mit dicken Wachsterzen, davor mehrere hohe Kaffeetaſſen mit ſilbernen Schnörkeln doch alleweil, wann i ſelig bin, a gut Ver⸗ und grellbunten Blumenranken. ſorgung durch den Sepperl.“ „J bring' dir guate Botſchaft mit, Tonerl,“ ſagte die Alte zu dem Mädchen, das in der Mitte der Stube ſtand und beim Eintritt der Mutter haſtig ein beſchriebenes Blatt Papier in ihrer Rocktaſche verbarg. Es war ein bildſauberes Dirndl, das Tonerl. Der ſchwarze Rock und das ſchwarze Mieder, über das an der ſchwellenden Bruſt und den runden Oberarmen ein kreideweißes Hemd herausquoll, verlieh ihr einen Anflug von ſtillem Ernſt. Aber dafür war das Geſicht um ſo heiterer und ſonniger. Um die Stirn ringelten ſich eigenſinnig krauſe Loͤckchen, in den braunen Augen flimmerte ein ſternhaftes Leuchten, auf den bräunlichen Wangen blühte ein friſches Rot und der kleine volle Mund ſah plauder— luſtig und kußdurſtig in die Welt. f „Weißt, von wem's is?“ fuhr die Steindlerin fort, als keine Erwiderung erfolgte, und ſetzte ſich etwas erſchöpft auf einen Stuhl am Fenſter. „Du wirſt mir's ſchon ſagen, Mutterl,“ ent⸗ gegnete das Mädchen. a „Vom Sepperl. Er hat an Brief b'komm'.“ „Vom Sepperl?“ lachte Tonerl ſpitz auf. „Der wird ſchon mehr Brieſ' b'komm' hab'n, als den da fetzt.“. „Sei doch nit ſo unſtat, Madl,“ beſanftigte die Mutter.„Schau, wir ſan doch halt nur arme Leut'. Wenn's Valerl noch lebte, wär's auch noch anders. Aber wir zwoa Frauens— leut', was könn' wir ſchaſſu auf unſern drei Ackerle und mit unſern paar Küherln? Haäͤtt'ſt „J werd' auch ſo nit verhungern, Mutterl.“ „Nein, daß läßt unſer liaber Herrgott ſchon zu.“. „Aber du haſt den Sepperl doch ſonſt ſo gern g'habt. Was haſt jetzt gegen ihn? Noch wie er wiederkam, warſt nett gegen ihn, und dann mit an Mal...“ „Laß's guat ſein, Mutterl.“ „Nein, i laß's nit guat ſein, Tonerl. Nun eben laß i's nit guat ſein, mei' Tonerl. J bin dei Mutterl. Sprich, haſt den Sepperl all' die Zeit liab g'habt, liaber wie mi und dei' Vaterl, ſprich, is's ſo?“ „Und wenn die Sonn' noch ſo brennt, 3 kommt doch amal unverſehends an dunkle Wolk'“ f „Das hat unſer Herrgott im Himmel ſo ein⸗ g'richt' und daher is's guat. Aber a Madl... Sprich, warum biſt dem Sepperl jetzt zuwider? Hat etwan mit dem Papierle zu ſchaſſu, das du vorhin in dei' Taſch' g'ſteckt haſt? J hab's wohl g'ſehn.“ Das Mädchen griff überraſcht mit der Hand wie ſchützend nach der Rocktaſche. Die Alte ſann einige Augenblicke nach. „Oder meinſt etwan wirklich,“ ſagte ſie zögerud, „daß dem reichen Almhofbauer ſein...“ „Mutterl,“ unterbrach ſie das Madchen,„ bitt“ di, ſchweig' ſtill! Was i mit dem Jorgel zu tun hab', wirſt...“ nit NW 1(Fortſetzung folgt.)