Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr. Fleiſchverſorgung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß in dieſer Woche den Metzgern Valt. Adler, Haas, Georgte, Joſef Beyer, Schrimpf, Hoock, Mich. Adler und Mayer Fleiſch zum Verkauf zugewleſen worden iſt. Für die laufende Woche ſtehen jeder erw achſenen Perſon 100 Gramm Fleiſch zu. Die Ausgabe erfolgt wle üblich. Viernheim, den 23. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeisterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Das Faſelweſen in der Gemeinde Viernheim. Wir ſehen uns hiermit wiederholt veranlaßt darauf darauf hinzuweiſen, daß die feſtgeſetzten Sprungzeiten im Sommerhalbjahr: An Sonntagen von 6—8 Uhr vormittags, an Werktagen von 6—10 Uhr vormittags, und von 12 Uhr nachmittags bis zur eintretenden Dunkelheit im Winterhalbjahr: an Sonntagen von 7—9 Uhr vormittags an Werktagen von 7—10 Uhr vormittags und von 12 Uhr nachmittags bis zur eintretenden Dunkelheit ſind. Hierbei bemerken wir, daß vor und nach dieſen Zeiten ein Einlaß in die Faſſelhofreite nicht begehrt werden darf. Viernheim, den 14. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Nächſten Samstag, den 25. d. Mts. wird am Receß— holz für 1917 weiter abgegeben: Großes Losholz von Sebaſtian Mäller 1. bis Nikol. Filbeck 2. Kleines Losholz, Kiefern Knüppel von Mich. Renner 2. Wt. bis Jo⸗ hann Weinlein 1. Viernheim, den 23. Auguſt 1917. Der Gemeinderechner: Jo eſt. Bekanntmachung Betr.: Obſtverſteigerung an den Kreisſtraßen des Kreiſes Hep— penheim. Der diesjährige Obſtertrag von den Obſtbäumen der Kreis⸗ ſtraßen des Kreiſes Heppenheim wird ab Mittwoch, den 23. Au gu ſt ds. Is. beginnend unter den bekannt gegeben werdenden Bedingungen an Ort und Stelle, öffentlich, meiſtbietend, gegen Be— zahlung und losweiſe verſteigert. Näheres iſt auf unſerm Büro zu erfahren. Viernheim, den 20. Auguſt 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Sicherung der Bevölkerung bei feindlichen Luft— angriffen. Nachdem damit gerechnet werden muß, daß bei der Abwehr feindlicher Angriffe aus der Luft durch die und bei Mannheim eingeſetzten Flugabwehrkanonen eine Gefährdung der hieſigen Gemeindeeinwohner nicht ausgeſchloſſen erſcheint geben auf Veranlaſſung Großh. Kreisamts Heppenheim in nachſtehendem die vom Kriegsminiſterium erlaſſenen Anhalts— punkte zur Sicherung der Bevölkerung bei feindlichen Luft— angriffen zur ſtrengſten Beachtung und gewiſſenhaften Be— folgung in evtl. vorkommenden Fällen bekannt. Viernheim, den 5. Februar 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Anhaltspunkte zur Sicherung der Bevölkerung bei feindlichen Luftangriffen. Beſtimmte Regeln für das Verhalten ger Bevölkerung bei feindlichen Luftangriffen laſſen ſich nicht geben. Da be— vorſtehende Angriffe in den melſten Fällen nur kurz vor dem Angriff ſelbſt bekannt werden, können nur die einfachſten Schutzmaßnahmen Erfolg verſprechen. Jede Vorkehrung, die Unruhe in der Bevölkerung hervorrufen kann, birgt viel größere Gefahren(Pank) in ſich, als der Luftangriff ſelbſt. Folgende allgemeine Geſichtspunkte ſind zu beachten: 1. Die Benachrichtigung der Bevölkerung durch Alarmzeichen iſt nur dann zweckmäßig, wenn ſie zeitig vor dem Angriff erfolgen kann. Bei überraſchendem Angriff und bei Nacht iſt ſie zu unterlaſſen. 2. Bel Luftangriffen ſoll die Bevölkerung in Ruhe die Straßen und freien Plätze verlaſſen und in die nächſt gelegenen Häuſer treten. Hierbei ſind grötzere Anſamm— kungen in einzelnen Räumen zu vermelden. Je beſſer die Verteilung der Menſchen in Gebäuden iſt, deſto geringer werden die Verluſte ſeln. Fahrzeuge pp. ſollen ihren Weg in ruhigem Tempo fortſetzen. 3. In allen Gebäuden iſt der Aufenthalt in der Nähe der Fenſter und Türen gefährlich.(Verletzung durch Glas— ſplitter pp.) 4. Unbedingten Schutz gegen Volltreffer ſtärkerer Bomben bieten nur ſehr ſtarke Gewölbe und dergleichen. Die Kellergewölbe unſerer modernen Wohnhäuſer ebenſo Kirchen ſind keineswegs bombenſicher. 5 Befinden ſich größere Menſchenmengen zufällig in geſchloſ⸗ ſenen Räumen beiſammen, ſo wird es i den meiſten Fällen zweckmäßig ſein, keine Mittelung von dem bevor— ſtehenden oder bereits eingetretenen Angriff zu machen, um jede Beunruhigung zu vermeiden. Es iſt das Beſte, wenn in ſolchen Fällen die Vorführungen pp. ruhig ihren Fortgang nehmen. Elliges Verlaſſen der Räume würde hler die Gefahr nur vergrößern. Wird die Bevölkerung nachts durch Luftangriffe ge⸗ weckt, ſo ſoll ſie ruhig in ihren Häuſern verbleſben. 18.— Mk. 3.50 Mk. Obst-Verstefgefrung. Die Gemeinde Muckenſturm läßt Samstag, den 25. Auguſt 1917, vormittags 10 Uhr i das Spät⸗Obſterträgnis von Birnen, Aepfel und Zwetſchgen an Ort und Stelle an den Meiſtbietenden gegen Barzah— lung verſteigern. Zuſammenkunft in der Wirtſchaft. Muckenſturm, den 22. Augnſt 1917. Der Stabhalter: Wanner. Für unsere Trockenanlagen tüchtigen Maschinisten u. Heizer zu Dampf- und Sauggasanlagen, möglichst gelernten Schlosser, auch kriegsbeschädigt oder hilfsdienstpflichtig gesucht. Mannheimer Nährmittel-Fabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung Abilg.: Viernheim. Fleissige Arbeiterinnen auch schulentlassene vom 14. Lebensjahre an werden in grosser Anzahl gesucht, ebenso auch eine Anzahͤl F schulonttassene Jungen Pachtbetrieb ger Kriegs-Hadenn K.. Marx Maier Mannheim-Käfertal. Tüchtige Hilfsarbeiter werden dauernd eingeſtellt. Fahrgeld wird pergütet. Wayss& Freytag A.-G. Baustelle: Brown, Boveri& Co. Mannheim-Käfertal. Bei der Firma Süddeutsche Textiwerke Mannheim-Waldhof Station Zellstoff, werden Frauen und Mädchen zur Arbeit eingestellt. Arbeitsschluss 5 Uhr 40 Minuten. Ueber 6 Wochen alte ſchöne Michschweine Tiere von großer Freßluſt, das Paar 40 Mark, zu haben im Gaſthaus zur Gambrinushalle. achtest 2 ſind ſte tes zu haben in der Expedition dieſer Zeltung. 9 Sets bbb Taglöhner en altere und jüngere, 1 gesucht. Von wem, zu erfragen in der Exped. d. Blattes. 8 Kaninchenzucht⸗ Verein Viernheim. ee Sonntag, den 26. Auguſt 1917, nachmittags 3 Uhr Monatsverſammlung im Gaſthus Engel“. Verloſung einer Vereinshäſin und weitere wichtige Punkte. Alle Mitglieder und die es noch werden wollen, kommen. Vormittags 11¼ Uhr Vorſtandsſitzung. Es iſt drin— gend erforderlich, daß alle Vorſtandsmitglieder erſcheinen (Futterbeſchaffung für den Winter, Ausſtellung im Oktober eventuell). 2 Grundſtick 2 Grundſtücke Oberlück 12. Gew. Nr. 32, Große lange Teilung Nr. 23 zu verpachten. Franz Hofmann 5., Ludwigſtr. 12. Wetschen verkauft Baumweiſe Karl Lamberth!. Waſſerſtraße. Einſpänner⸗ Wagen zu laufen geſucht. Von wem, ſagt die Exv. d. Bl. Kochbirnen, Gelbe Rüben, Erbſen, Kohlraben, Wirſing, Salat und ſonſtiges Gemüſe, Mangold und Weißkraut zum Einſchneiden verkauft Ceͤhatt. Achtung! Zwiebeln eingetroffen; können auch Beſtellungen auf größere Quantitäten gemacht werden bei Joh. Ehrhardt, Blauhutſtraße 51. Sieben Wochen alte Ferkel verkauft. Blürſtädterſtraße 3. NN 1 Waage für Obſt und Kartoffel wiegen, verkauft Jak. Beyer. Ein guterhaltenes 177 88 Kinderbett, Kaſtenwagen (Klappſtuhl) zu verkaufen. Wo, ſagt die Exped. d. Bl. Ein Waggon 4 Eutlaugeu⸗Kalk friſch eingetroffen. Ztr. 2 Mk. Math. Träger. Starker, vierrädriger Handwagen zu verkaufen. Kiesſtraße Nr. 14. „Zum goldenen Der Vorſtand. be, Alle Sorten 5 Wirrhaare kauft zu den höchſten 5 Tagespreiſen: Heinrich Tann, Friſeur. Ulgareftenmacheriagen geſucht.. Hörner, Mannheim, P 4, 7. W̃- Warnung. Ich warne hiermit Jeden mann, das Gerücht, won ich der Frau Jean Lambert! Wtw. Kartoffeln auf dem Acker geſtohlen haben ſol weiter zu verbreiten, widr genfalls ich gezwungen wär gegen die Verleumder gerſch lich vorzugehen. Chriſtian Blaſer, Moltkeſtraße 4 13 Der 2. Stock beſtehend aus 4 Z i m me und Küche, ab 1. Oktobe ganz oder geteilt zu vermlet Peter Kamuff J. Ecke Sand⸗ und Wilh. ⸗St! Ein Beamter (kinderlos) ſucht eine 3 Zimmer⸗Wohnung mit Grabgarten bis 15. 17. event. bis 1. 10. 17 Näheres in der Geſchäft ſtelle d. Blattes.. 4 Johne„Volldampf“ Waſchmaſchinen zu verkaufen. Jak. Beyer. Mangold? Genmüſe ſolange Vorrat, verkauft Martin, an der Apothek. Ein vlerrädriger f Handwagen zum Holzholen geeignet, ferner ein großer Reiſekoffer und ein Handkoffer verkauft Jalob Beyer; Emailware wieder eingetroffen. J. Beyer. zu * Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienstag, Donnerstag n. Samstag Bezugspreis: monatlich 40 Pfg. inel. Trägerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Geſchäfts⸗ Anzeiger Amtsblatt Enthält alle amtlichen Ankündigungen Organ für Jedermann Vereins ⸗Auzeiger Piernheimer Bürger Jlilung Inſerateupreis: der Großh. Bürgermeiſterci en eee 2 Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Vauuhein der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif. Die 1ſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu S Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Nabatt in Wegfall. l Samstag, den 25. Auguſt 5 1917 15 Deutſcher Ahendbericht. (WTB. Berlin, 24. Aug. abends. Flandern verliefen bei St. Julien und ſüdlich der Straße YYpern-Menin örtliche Käm pfe erfolgreich. Weſtlich der Maas wurden die hinaus angreifenden Franzoſen unter ſchweren Verluſten abgeſchlagen. Vom Oſten nichts Neues. 1. * Die Antwort des Reichskanzlers iſt im Vatikan mit Befriedigung aufgenommen worden. ſonzoſchlacht dauert an. * In Saloniki ſollen 1000 Häuſer abgebrannt ſein. Die elfte J Deutscher Erfog bei Vpern. Amtlich.) In über Höhe 304 8 Lolale Nachrichten. * Viernheim, 25. Aug. Frau ſeiert am Montag, den 27. Auguſt ihren 94. Geburtstag. Der hochbetagten Greiſin, die ſich noch ger Friſche erfreut, unſere beſten Glückwünſche! lüſche's. Poſtſendungen und Telegramme ſind in letzter geit wiederholt falſch oder garnicht well in der Aufſchrift der Empfänger, Orte vorgeſchrieben iſt, nicht nach Straße und Hausnummer Aus dieſem Grunde müſſen fortan alle Poſt⸗ ſendungen und Telegramme mit ungenauer Aufſchrift als bezeichnet war. unbeſtellbar zurückgeſand werden. Es bei allen abgehenden Poſtſendungen und Hausnummer zu bezeichnen, poſtſendungen, ebenſo bezeichnet, können.(Kadel). * Viernheim, 25 Der Kraftfahrer Nikolaus Helbig, z. aſien, wurde in Anerkennung hervorragender den Abſender nach Straße damit richtig ausgehändigt werden Aug. Kriegsaus zeichnung. Oberlehrer Dölſcher körperlicher und geiſti— — Po ſta⸗ ausgehändigt worden, wie es für größere ſich daher empfiehlt die ankommenden Zt. in Klein— Tapferkeit mit dem türkiſchen Eiſernen Halbmond ausgezeichnet. Wir gra— tulieren! * Heddesheim, 2 Aug. guſt d. Is. ſtattgefundenen Ziehung der Bad. J wiederum Opfertag⸗Geldlotterie fiel ſchon Hauptgewinn die Hauptkollekte von J. F. Lang Wir gratulieren herzlichſt. kiſtiſche Amt hat eine %— Die Kleinwohnungen. Das Kaiſerliche Sta⸗ Erhebung über den Bau von Klein wohnungen in 45 deutſchen Städten ausgearbeitet. Auch bei der am 17. Au— von Mk. 10 000 Sohn in roten Krenz— der erſte auf Nr. 24128 in Heddesheim. Es wird feſtgeſtellt, daß im Jahr 1916 in noch höherem Grade als 1915 ein„arges Darniederliegen der Bau tätigkeit“ vorhanden geweſen iſt. Im Jahre 1912 wurden in den 45 Städten 9507 Gebäude mit 64107 Klein— wohnungen errichtet, 1914 6286 Gebäude mit 34475 Wohnungen, 1915 2589 Gebäude mit 13646 Wohnungen, 1916 1099 Gebäude mit 5015 Kleinwohnungen. wurden alſo 1916 nur ein Neuntel kaum ein Zwölftel ſo viel Wohnungen geſchaffen wie im Jahre 1912. Der in den beiden erſten Kriegsjahren bemerkbare fortſchreitende Stand an leeren Wohnungen Das Statiſtiſche Amt bemerkt dazu: Mit dem Jahr 1916 iſt ein völliger Um ſchwung in der Entwicklung des Kleinwohnungsmarktes eingetreten. Iſt auch keineswegs mit einer allgemeinen Wohnungsnot nach dem Kriege zu rechnen, ſo iſt die Lage in einer ganzen Reihe von Gemeinden außerordentlich Gefahr eines Notſtands nicht von Die Reichsleitung hat nun die Bun— desſtaaten aufgefordert, wie in Preußen überall der Klein⸗ wohnungsnot durch Unterſtützung und Belebung des Bau marktes vorzubeugen und namentlich den gemeinnützigen Baugenoſſenſchaften jede mögliche Förderung angedeihen iſt 1916 weſentlich zurückgegangen. ungünſtig und die der Hand zu weiſen. zu laſſen. L Das Ernährungsſyſtem auf eine neue Grundlage geſtellt werden. Die Lebens mittelrationen ſollen darnach nicht für das ganze Jahr gleichbleibend feſtgelegt werden, ſondern je nach der Jah keszeit verſchieden bemeſſen werden. i die„L. N. N.“ ſchreiben, drei Zeitſpannen, etwa Okto⸗ ber Dezember, Januar-Mai und Frage. Vom Oktober bis Dezember. wo das Vieh am Es ſo viel Gebäude und ſoll, wie man hört, Dabei kämen, wie Juni-September in verhältnis herzuſtellende Sauerkraut Kriegsgeſellſchaft gehalten wird. angebautem Weißſkohl oder aus Rüben kräftigſten iſt, wäre an Fleiſch der Höͤchſtſatz des Jahres, an Brot rund 1600 Gramm, an Kartoffeln etwa 4 bis 5 Pfund wöchentlich zu gewähren. Die Monate Januar , 15 15 0 U bis Mai hätten unter dem Zeichen der Kartoffel zu ſtehen. Gäbe es davon 10—15 Pfund in der Woche, ſo könnte der Fleiſchanteil auf 250 Gramm verringert wer den, die Brotlieferung verhältnismäßig gering bleiben. Nachher bräche dann die Brotſpanne an, vielleicht mit 2000 Gramm wöchentlich, bei elner Durchſchnittsfleiſch menge. Der Plan paßt gut in die Verhältniſſe hinein, berückſichtigt die Möglichkeiten der landwirtſchaftlichen Er zeugung und Arbeitsweiſe und die ſtädtiſchen Ernährungs- wünſche, die im Winter anders als im Sommer ſind. Es iſt ein Plan für längere Dauer und darum ſchon der Prüfung wert. Abſchlachtung der Jungſchweiyre. Kriegsernährungsamt hat die Landesfleiſchämter ermäch— tigt, Ferkel und Läuferſchweine in nächſter Zeit ſo viel wie möglich dem Verbrauch zuzuführen. Die Landes zentralbehörden können hierzu die Preiſe für Läufer bis zu 70 Kilo Lebendgewicht um eine Klaſſe erhöhen und für Ferkel angemeſſene Preiſe, ſoweit nötig, feſtſetzen. Sie werden auch Hausſchlachtungen unreifer Schweine während der Ernte möglichſt zulaſſen, wenn die gefetzlichen Vorausſetzungen ganz vorliegen. Fleiſch von Spanferkeln bis 30 Pfund Lebendgewicht ſoll nur zu ½ auf die Fleiſch karte abgerechnet werden. Tie Landesbehörden können es auch kartenfrei zum Verkauf zulaſſen. Zweck dieſer Maß— nahmen iſt einmal, den vielfach die ganze Schweinezucht bedrohenden Preisſturz für Ferkel, die bei Futtermangel bisweilen zu Schleuderpreiſen abgeſtoßen werden müſſen, aufzuhalten, ſodann aber die für die Mäſtung beſtimmten Schweinebeſtände nicht zu groß werden zu laſſen, damit ſie nicht im Mißzverhältnis zu den vorhandenen Futter mitteln ſtehen. — Die Zuckerrübenernte. Die Nachrichten über den Stand der Zuckerrüben lauten aus dem ganzen Reich ſehr günſtig, es wäre demnach auf eine gute Ernte zu rechnen, die den Rückgang der Anbaufläche wieder aus— gleicht. Doch dürfte die Hoffnung auf nennenswerte Er höhung der Zuclerration ſich nicht verwikklichen. — Keine Weinhöchſtpreiſe. Das Kriegsernäh rungsamt hat auf eine Anfrage geantwortet, zur zeit werde an eine Feſtſetzung von Weinhöchſtpreiſen von Reichs- wegen nicht gedacht. Dagegen ſei beabſichtigt, die Ver ſteigerung von Weinen auf ſolche eigenen Erzeugniſſes zu beſchränken, ferner werde erwogen, für Weinverkäufe au Händler und Gaſtwirte den Schlußſcheinzwang(wie beim Obſt) einzuführen. — Herſtellung von Sauerkraut. ſellſchaft für Sauerkraut ſchreibt: Da für die Verſor gung des Heeres und für die Verteilung von Sauerkraut an die Zivilbevölkerung im Wirtſchaſtsjahr 19178 außerordentlich große Mengen von Friſchgemüſe(Weiß— kohl und Rüben) erforderlich ſind, erteilt die Kriegsgeſell ſellſchaft au Kommunalverbände, Gemeinden und Groß— perbraucher(Fabrikbetriebe, Mittelſtands- und Volksfü chen, Heilanſtalten und ähnliche Einrichtungen, alſo nicht Private. D. Schr.) die Genehmigung zum Erwerbe von Weißkohl für die Herſtellung von Sauerkraut vorläufig nur unter der Bedingung, daß das geſamte daraus in eigenen Betrieben oder von Fabriken im Lohn- zur Verfügung der Auch das aus ſelbſt aller Art in eigenen Betrieben oder von Fabriken im Lohnverhält— nis eingeſchnittene Kraut muß bis auf weiteres zur Ver— fügung der Kriegsgeſellſchaft bleiben. Soweit irgend möglich, wird jedoch den Kommnunalverbänden, Gemein— den und Großverbrauchern ſpäter ein Teil(höchſtens 50 Prozent) des in eigener Wirtſchaft herzuſtellenden Kohl—⸗ und Rübenſauerkrauts ohne Anrechnung auf den ſchlüſ⸗ ſelmäßigen Anteil des betreffenden Bundesſtaats freige- geben werden. 0 b Das 0* 3 Lie Kpiegsge — Lurusbezugsſcheine. Wie die Reichsbeklei- dungsſtelle mitteilt, können Luxusbezugsſcheine von jetzt ab nur in beſchränkter Zahl an ein und dieſelbe Perſon ausgegeben werden. Bis Ende 1917 dürfen für ein und dieſelbe Perſon an Herrenbekleidung insgeſamt nur für höchſteus zwei Ueberzieher und zwei vollſtändige Anzüge, an Damenoberkleidung insgeſamt nur für höchſteus zwei Mäntel, drei Kleider, zwei Morgenröcke und zwei Waſch⸗, bluſen, an Mädchen- oder Kinderoberkleidern insgeſamt nur für höchſtens zwei Mäntel und drei Kleider der⸗ artige Luxusbezugsſcheine ausgefertigt werden. N Oelſeüchte. Der Kriegsausſchuß für pflanzliche und tieriſche Fette erlüßt eine Auſſorderung an die Landwirtſchaft, den An— au von Oelpflanzen für das nächſte Erntejahr auszudehnen. Für die Herbſtſaat khommen Raps und Rübſen in Betracht. hieſe Winterölfrüchte wurden früher in Deutſchland viel mehr ebaut; der Anbau iſt von 179 400 Hektar im Jahre 1878 auf 32 800 Hektar im Jahre 1913, dem letzten Friedensjahre, zurück— gegangen Die Einfuhr von Raps und Rübſen aus dem Aus⸗ lande betrug 1913 148 445 Tonnen im Werte von 37000000 Mk. Bau der Winterölfrüchte, Raps und Rübſen, iſt bei den jetzigen hohen Preiſen ſehr lohnend. Die für die Ernte 1917 feſtgeſetzten Preiſe von 70 Mk. für 100 Kg. Raps und 68 Mk. werden für das Erntejahr 1918 noch erhöht werden. Dazu kommt, daß den Landwirten auf Antrag für je 100 Kg. abgelieſerte O.lſaat, 35 Kg. Oelluchen zurückgeliefert werden, woburch alſo Gelegenheit geboten iſt, ſich ein gutes Kraftfutter zu ſichern. Die den Landwirten zuſtehende Menge Oelkuchen ſoll ſür das nächſte Erntejahr ebenfalls erhöht werden. End⸗ lich iſt den Anbauern non Oelfrüchten, auch noch Kunſtdün⸗ ger in Ausſicht geſtellt und zwar 80 Kg. ſchwefelſaures Am⸗ moniak für das Hektar angebaute Oelfrüchte. Der Aubau bon Raps und Rübſen iſt einſach und bekannt. Der Raps Kohlraps) Erträge, verlangt aber beſſere Düngung ind frühere Saat der im Kleinbetrieb bei uns angebaute „Neps“ iſt in der Regel der Rübſen, welcher auch noch für jeringere Perhältuiſſe paßt und eine ſpätere Ausſaat erträgt. Man ſät den Kohlraps von Ende Juli bis Ende Auguſt, den Rübſen in mittleren Lagen auch noch bis Mitte September. Saat⸗ zut vermitteln die landwirtſchaſt ichen Genoſſenſchaften und Ver- hände. Zur Förderung des Oelſamenbaues hat der Kriegsaus— chuß für pflanzliche und tieriſche Fette eine größere Anzahl der ſehr empfehlenswerten Schrift von Prof, Dr. Wacker. in Hohenheim„Die Oelfrüchte“ koſtenlos zur Verfügung geſtellt— Hie Landwirte, welche ſich über den Oelfruchtbau genauer unter, tichten wollen, können dieſe Schrift unentgeltlich durch die land— wirtſchaſtlicheu Bezirksvereine beziehen. 0 7 5 L 9 der für Rübſe 15 end gibt höh 10 Gemeinnütziges. Wie man Ställe desinfizierk. (Nachdruck verboten.) Eine gründliche Reinigung iſt im Intereſſe der Ge— ſundheit unſerer Tiere dringend geboten; ſie ſollte zwei— mal jährlich vorgenommen werden: im Frühjahr und im ſt. Dabei begnüge man ſich nicht mit einem einfachen ſondern desinfiziere gründlich mit Creolin. alle Wände und die Decke von Staub und Kalkanſtrich, Bevor man damit beginnt, ſind mit groben Beſen gründlich Spinnen zu reinigen. Danach waſche man alles, auch die Decke und den Fußboden, die Krippen und Raufen mit einer 5prozentigen Creolinlöſung ab. Creolin iſt durchaus ungiftig, und etwaige geringe Rückſtünde in den Krippen und Trögen ſchaden den Tieren in keiner Weiſe. Will man einen neuen Kalkſtrich auftragen, ſo ſetze man auch der Kalkmilch etwas Creolin bei. Die Luft in einem ſo gereinigten Stall iſt friſch und und was beſonders hoch anzuſchlagen iſt: die und andere Plagegeiſter verſchwinden. Darum den heißen Tagen eine ſolche Reinigung vorzunehmen, die ſehr einfach durch Creolin— Desinfektionspulvber vorgenommen werden kann. Rein⸗ lichkeit und Geſundheit gehen bei der Viehzucht Hand in Hand. Schmutz, Unrat und verdorbene Luft aber unter⸗ graben nicht allein die Geſundheit, ſie geben auch den Nährboden ab, auf dem die zufällig eingetragenen Krank— heitskleime ſich ungeſtört in rapider Weiſe entwickeln können. Kl. einem geſund, Fliegen empfiehlt es ſich auch, in Gartenbau. den Kohlweißling von meinen Kohl- beelen fern? (Nachdruck verboten.) Zufall lernte ich folgendes Ab wehrmittel kennen, ich hiermit jedem Gemüſebauer zur Es war vor zwei Jahren. Un- einer Blumenrabatte, auf der qſlanzen Hanf ſtanden, be⸗ Gemüſebeet mit Grün— Wie halte ich Durch anwendung empfehle. der Nähe deſſen Nachprüfung znittelbar in unter anderen auch einige ſegte ich ein abgeerntetes kohl. Am entgegengeſetzten Ende des Gartens halte ich ebenfalls ein Stück mit Kohl bepflanzt. Zu meiner geößten Ueberraſchung wurde dieſes ſehr ſtark von Rohlweitzlingen beflogen, während er— ſteres ſo gut wie vollig von ihnen verſchont blieb. Der Grund dieſes war mir rätſelhaft, bis ein be⸗ freundeter Gartenbeſitzer mich auf die Hanſpflanzen auf⸗ merkſam machte, die nach ſeinen Beobachtangen auch nie von Kohlweißlingen beflogen wurden. Im nächſten Jahr wiederholte ich den Verſuch— und das Reſultat war, das gleiche. In dieſem Jahr ziehe ich mir nun eine größere Anzahl Hanfpflanzen heran und beabſichtige ſie zu beiden Seiten bzw. zwiſchen die Kohlpflanzen zu ſetzen. Alle 3—4 Meter eine Hanſpflanze wird ſchon genügen. Ich bin überzeugt, daß in dieſem Jahr mein Kohl unter einer Raupenplage nicht zu leiden haben wird. Mach's ebenſo, und die ekligen Raupen werden aus deinem Garten ver⸗ ſchminden. th. 5 10 f. e England und Elſaß⸗Lothringen. Während des Krieges hat ſich die geſamte engliſche Preſſe für ein Ideal begeiſtert, das ihr bis dahin fremd war: Für die„Befreiung“ Elſaß⸗Lothringens. Demgegenüber iſt es inter⸗ eſſant, feſtzuſtellen, daß es im Jahre 1871 nur ganz wenige engliſche Zeitungen gab, die in der deutſchen Einverleibung des heutigen Reichslandes eine Ungerechtigkeit erblickten. Vielmehr wurde ſozuſagen allgemein unſere Zurücknahme Elſaß⸗Lothringens ausdrücklich ge⸗ billigt, und ſpäter war es gerade die engliſche Preſſe, die immer wieder die franzöſiſchen Revanche⸗Treibereien in den ſchärfſten Aus⸗ drücken tadelte. Noch am 3. März 1913 nannten die„Times“ die damals zunehmende und unerhört herausfordernde deutſchfeindliche Stimmung in Frankreich und den immer lauter und dreiſter werdenden Ruf nach der Wieder— eroberung Elſaß⸗Lothringens bedenkliche Zeichen einer ebenſo lächerlichen wie gefährlichen und frisdensſtörenden Anmaßung Frankreichs. Heute iſt das anders geworden. Die offene Feindſchaft gegen Deutſchland hat für den Eng⸗ länder unſer früheres Recht auf Elſaß-Lothringen in Unrecht gewandelt, die franzöſiſchen Revanche— wünſche ſind auf einmal Herzenswünſche der britiſchen Nation geworden. Wie das ge— kommen iſt? Nun, England hat, wie ſeine Geſchichte zeigt, noch ſteis ſeine Rechtsgrund— ſätze von Fall zu Fall nach ſeinen Nützlichkeits— grundſätzen feſtgelegt, was ihm heute nützt, er⸗ klärt er als Recht, und dasſelbe gilt ihm morgen als Unrecht, wenn es ihm ſchäd— lich zu ſein ſcheint. Vor 46 Jahren ſah es eine Schwächung Frankreichs recht gern, weil es von deſſen Machtſtellung weltpolitiſchen und wirtſchaftlichen Schaden he— fürchtete. Als nun Deutiſchland politiſch und wirtſchaftlich immer mehr erſtarkte, ſah England in dieſem Lande einen gefährlichen Nebenbuhler und Konkurrenten, und nun war auf einmal alles Unrecht geworden, was dieſes Land früher unter dem Beifall Englands getan. Da Frank— reich zur Stunde verblutend zuſammenzubrechen droht und die Kriegsunluſt in den franzöſiſchen Kampfreihen wie im Volke ſehr merklich zu⸗— nimmt, alſo für England die Gefahr droht, der bisher ſo dienſteifrige Bundesgenoſſe möchte im Kampfe ermatten, wird als wirkſame Reizung die Eroberung Elſaß⸗Lothringens als Sieges— preis mit allen Künſten vorgegaukelt. England verfolgt mit ſeiner Unterſtützung des franzöſiſchen Rufes nach Elſaß⸗Lothringen noch andere Ziele. Was Frankreich an ſeiner Oſtgrenze gewinnen will, das und noch mehr hat es ſchon längſt anderswo verloren. Eng- land iſt der Herr in Dünkirchen, in Calais und in Boulogne, den Ärmelkanal kann der Brite als eigenſtes Seegebiet betrachten, franzöſiſche 7 das erſte Industrieland des europdiſchen Kon⸗ tinents zu werden. Der engliſch⸗amerikaniſche Kapitalismus wird die heute ſchon geldloſen franzöſiſchen Geldmänner eines andern belehren. Die Bundesgenoſſen jenſeits des Kanals und des Ozeans werden ſich die elſaß⸗lothringiſchen Induſtrien um ſo leichter aneignen, als, abge⸗ ſehen von ihrer politiſchen Machtſtellung und ihrer Geldkraft, die faſt ſprichwörtliche Energie⸗ loſigkeit des franzöſiſchen Unternehmers dem rückſichtsloſen John Bull und dem geſchäſtlich brutalen Nankee ſchon an ſich keinen Widerſtand bei der Nutznießung des elſaß⸗lothringiſchen Siegespreiſes wird leiſten können. Aber damit nicht genug: Deutſchland würde mit dem Verluſt des oberelſäſſiſchen Kalis und des Diedenhofener Erzbeckens ruiniert. Damit erſt hätte England ſein Ziel erreicht. Man ſieht, Englands Begeiſterung für Frankreichs 610 auf Elſaß⸗Lothringen hat ſehr nüchterne ründe. verſchiedene Kriegsnachrichten. Franzöſiſches Siegesgeſchrei. Die franzöſiſche Preſſe jubelt über die Ein⸗ nahme von Langemarck durch die Engländer. Der„Petit Pariſien“, der„Matin“, das„Journal“ und das ‚Echo de Paris“ veröffentlichen die Meldung in Fettdruck und mit rieſigen Über— ſchriften und erklären in ihren Erläuterungen, daß die engliſche Armee in zwei Offenſivtagen Großes geleiſtet habe und ihre taktiſchen Er— folge durch die Einnahme der Ortſchaft Lange— marck ſtrategiſch gekrönt habe. Es ſei ein Erfolg, der den Verbandsarmeen geſtatten werde, die Offenſive wiederum vorzutragen. Das Miß— lingen der deutſchen Gegenangriffe beweiſe nur, daß die deutſche Armee nicht mehr imſtande ſei, durch Gegenſtöße den Verbündeten errungene Vorteile wieder abzunehmen.— Die franzöſiſche Preſſe bemüht ſich, den Wettbewerb mit den Miniſtern im Verſchleiern ſieghaft durchzuhalten. * 1 Die 11. Iſonzoſchlacht. Das zunehmende Artilleriefeuer an der Iſonzofront, das hier und da ſich aufs äußerſte ſteigerte, ließ auf den Plan einer neuen großen italieniſchen Offenſive ſchließen. Allem Anſchein nach hat der Miniſter des Außeren bei ſeiner jüngſten Anweſenheit in London dieſen neuen Verſuch verſprechen müſſen, um Verſprechungen Englands bezüglich der jtalieniſchen Finanzen und des Frachtraumes heimnehmen zu können. Schweizer Blätter melden denn auch aus Italien, daß die Neu— muſterungen aller Heeresklaſſen von 44 Jahren bis zu 18 Jahren abwärts allgemeines Auf— ſehen hervorrufen. Einige Zeitungen reden von einer höchſten, letzten Kraftanſpannung Italiens. Rußland werden nn heit erklärte, Nußland habe Mann⸗ ſchaften und brauche nur Orgautſation und Willenskraft. Aber der amerika⸗ niſche Sozialiſt Rüffel meinte, daß gerade Organiſation und Diſziplin im ruſſiſchen Heere durch die Anweſenheit der amerikaniſchen Truppen beſſer als durch irgendwelche anderen Mittel er⸗ zielt werden würde. 1 Saloniki wird nicht aufgegeben. In jüngſter Zeit ſind wiederholt Gerüchte aufgetaucht, daß der Verband an eine Aufgabe des Saloniki⸗Unternehmens denke. Dieſer Auf⸗ faſſung iſt Miniſter Balfour im Unterhauſe auf eine Anfrage entgegengetreten. Er erklärte: Entgegen der Behauptung, daß man den Operationen am Balkan keine genügende Auf⸗ merkſamkeit ſchenke, der Balkan ſei wegen ſeiner geographiſchen Beſchaffenheit eine Front, wo ein größerer Angriff mit Ausſicht auf Erfolg wie im weſtlichen Stil unter⸗ nommen werden könne. Die Schwierigkeiten ſeien von phyſiſcher, moraliſcher, internationaler und materieller Art, er halte es für ſehr un— wahrſcheinlich, daß es in nächſter Zukunft an jener Front zu Operationen im größeren Stile kommen werde. Kartoffelverſorgung 191/18. Die Verſorgung der Bevölkerung mit Speiſe⸗ kartoffeln aus der Herbſtkartoffelernte 1917 wird vorläufig dahin geregelt, daß der Wochen kopfſatz der verſorgungsberechtigten Bevölke— rung bis zu 7 Pfund Kartoffeln beträgt. Dieſer Wochenkopfſatz iſt für die Kommunalverbände, die mit Kartoffeln beliefert werden, lediglich ein Berechnungsmaßſtab. In welchem Umfange die Abgabe in den Kommunalverbänden erfolgt, bleibt dieſen überlaſſen. Sie können die Ration je nach den örtlichen Verhält⸗ niſſen nach Altersſtufen, unter Berückſichti⸗ gung der Arbeitsleiſtung, oder in anderer Weiſe verſchieden hoch bemeſſen. Die örtliche Regelung iſt hierbei nur inſoweit beſchränkt, als der durchſchnittliche Wochenkopfſatz von 7 Pfund Kartoffeln nicht überſchritten werden darf. Um die Ernährung der Bevölkerung mit Kartoffeln unter allen Umſtänden, insbeſondere auch dann zu gewährleiſten, wenn die kommende Herbſtkartoffelernte wider Erwarten gering ſein ſollte, wird ferner beſtimmt, daß die geſamte Kartoffelernte für die öffentliche Bewirtſchaftung ſicherzuſtellen iſt. Der durchſchnittliche Wochenkopfſatz von 7 Pfund iſt zunächſt nur vorläufig feſtgeſetzt worden; die endgültige Regelung kann erſt geſchehen, wenn Ausgang November durch ge— naue Beſtandsaufnahme ermittelt worden iſt, welchen Ertrag die Herbſtkartoffelernte gebracht Nehr⸗ 5 a Die Bemeſſung ber Kleinhan Aufgabe der fei Bezlehung Grenzvorſchriſten nicht gegeben werden da je nach den örtlichen Nee e die Klein. handelspreiſe verſchieden geſtaltet werden müſſen Die im Klein bau gezogenenKar⸗ toffeln von Flächen bis zu 200 Quadral. metern ſollen den Kleinanbauern reſtloz belaſſen werden. Erforderliche Ausfuhrgeneh, migungen müſſen erteilt werden. Dem Kommunalverband ſteht es frei, die Far- toffeln auf den Bedarfsanteil des Kartoffel. erzeugers, ſeiner Familie und ſeiner ſonſligen Haushaltungsangehörigen teilweiſe anzurechnen. Findet die Anxechnung ſtatt, ſo ſind dem Klein. anbauer von ſeiner Ernte das Saatgut und mindeſtens 1½ Pfund pro Kopf und Tag für das ganze Wirtſchaftsjahr frei zu belaſſen. n Politiſche Rundſchau. Deutſchland. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlauteſ, wird Graf Beruſtorff, der ſrühere Bot- ſchafter in den Ver. Staaten, Botſchafter in Konſtantinopel werden. Graf Bernſtorf war früher bereits Legationsſekretär in der Türkei. *In einer Unterredung mit dem Redakteur eines Berliner Blattes erklärte der neue Staats- ſekretär des Reichspoſtamts, Exzellenz Rüdlin, daß mit einer Erhöhung der Poſt⸗ gebühren zurzeit nicht zu rechnen ſei. Im übrigen wies Exzellenz Rüdlin darauf hin, daß eine umſaſſende Neuorganiſation des Reichspoſt⸗ weſens, wie ſie von verſchiedener Seite als bevorſtehend angekündigt wird, ebenfalls nicht in Ausſicht ſteht. Oſterreich⸗Ungarn. *Die ſozialdemokatiſchen Par⸗ teien der Mittelmächte halten, wie der „Vorwärts“ berichtet, am 29. Auguſt in Wien eine Beratung ab, die ſich mit der internalſo⸗ nalen Kriegslage beſchäftigen wird. Die Ein⸗ ladungen ſind bereits ergangen und allenthalben angenommen worden. Frankreich. * Der Ausſchuß der ſo zialiſtiſchen Minderheit hat beſchloſſen, dem am 26. d. Mts. zuſammentretenden Kongreß die Annahme eines Entſchluſſes zu empfehlen, der energiſch Proteſt gegen die Verweigerung der Päſſe nach Stockholm durch die Verbandsregie— rungen erhebt. England. * Die von Rußland beantragte Konferenz zur Reviſion der Kriegsziele des Verbandes, die Ende Auguſt in London ſtattfinden ſollte, iſt auf Betreiben des engliſchen Kabinetts verſchoben worden. Anlaß zur Ver— 5 uahöchſtppeſſ f 5 e, denen in dieſer alt noch VPunder, here bewundernswert. peutſchlands Widerſtandskraft. Feine neutrale Stimme. Einem„Ehrfurcht“ belitelten Auf⸗ ſatz des holländiſchen Algemeen Han- belsblad“ vom 1. Auguſt wird ſolgen— des im Auszug entnommen: s wird des dritten Kriegsjahrestages mit gaſteren Erinnerungen und klagenden Worten kdacht. Es würde aber nicht gerecht ſein, dieſe lübeſchreiblichen Kriegsereigniſſe nur von einer ale aus zu betrachten. Es gibt auch noch ne andere Seite, die alle dieſenigen zur Ehr⸗ ſucht und Bewunderung zwingt, deren Urteils ö nicht durch Uberkultur geſchädigt unde. Und weil das Grauſame und Jammer⸗ dole dieſes Krieges ſicherlich, mehr als genug iu dieſen Tagen beſprochen wird, will ich allein hon dem ſprechen, was mir in dem traurigen Elleben Ehrfurcht erweckend und bewunderns⸗ pet erſchienen iſt. n f Ehrfurcht habe ich vor den großen, Geſtalten heſer drei Kriegsſahre. So vor Hindenburg, der in einem großen Augenblick durch ſeinen gaiſer wieder in den aktiven Dienſt zurück⸗ gerufen wurde und ſich dann als Herr des Echlachtfeldes erwies. Ehrfurcht hege. ich vor den Marſchällen dieſes Napoleon, vor Männern vie Mackenſen und Falkenhayn. Daß ſich solche Perſönlichkeiten zeigen und ihre unbe⸗ kuunten Gaben und ihre Genialität in der Ge⸗ ſhichte verewigen können, in deren Dunkel ſie wohl ſonſt untergegangen wären,— denn wer würde wohl früher den„Namen Hindenburgs ſenannt haben, der nun für alle Zeiten in die Geſchichte eingemeißelt iſt—, iſt das nicht ein das nur ein Krieg hervorbringen ſonnte?% e. Aber ich habe nicht allein Ehrfurcht vor den gtoßen Perſönlichkeiten, ſondern auch vor den Rillionenmaſſen. Vor denen, die auf dem Eclachtſeld fielen, und vor denen, die dort ſoch leben. Nein, wenn auch der Lrieg jetzt thenſo wenig ſchön iſt, wie er früher war, o ſt doch die innere Triebkraft der Millionen- Ich habe Ehrſurcht vor dem Kriege und vor dieſem Kriege. Vor den Völkern, die drei Jahre lang dieſes Veltgericht ertrugen und doch noch immer weiter durchhalten. Und ich habe Ehrfurcht Eſſenbahnwaggon mit Kaffee und ein Wagen mit Gerſte im Werte von mehr als 200 000 Mark mit dem Beſtimmungsort Kaſſel verladen. Die Wagen kamen aber nicht an, und man wußte zunächſt nicht, wo ſie geblieben waren. Jetzt hat ſich herausgeſtellt, daß die beiden Wagen von Unberufenen anſtatt nach Kaſſel nach Bergiſch-Gladbach geleitet wurden, wo Kaffee und Gerſte bald ihre Abnehmer gefunden hatten. In der Angelegenheit ſind verſchiedene Perſonen nunmehr verhaſtet worden. Großfeuer in Poſen. Die neue Poſener Brauerei iſt durch ein Großfeuer, das in der Mälzerei zum Ausbruch kam, völlig zerſtört worden. Ein Feuerwehrmann wurde durch eine einſtürzende Mauer ſchwer, ein Brandmeiſter leicht verletzt. Das Operationsg gerechnet. Neben der genannten Anzahl ſind noch etwa 30 000 Pferde zu erwähnen, die wegen Krankheit oder Altersſchwäche als un⸗ brauchbar befunden und mithin verkauft worden ſind. Sommerzeit in Amerika. Über Schweden wird gemeldet, daß die Ver. Staalen ab 1918 mit größter Wahrſcheinlichkeit vom letzten April⸗ ſonntag bis zum letzten Sonntag im September von nun an alljährlich die Sommerzeit ein⸗ führen werden. Eine peinliche Geſchworenenliſte. Ein amerikaniſcher Schneidermeiſter, ſo erzählt die Liberté“, wird demnächſt einem Geſchworenen⸗ CCCCCCCCCbbCbbwcã VVV FCC ee ebiet in Rumänien. gericht unter der Anklage eines ſchweren Ver⸗ brechens vorgeführt werden. Der Verteidiger las ihm die Liſte der zu ſeiner Verhandlung . vor dem, was der Krieg geſchaffen hat. Konnte ſcch wohl irgend jemand vor dem Auguſt 1914 0 borſtellen, daß das deutſche Volk Daß es bereit ſein würde, ein Leben von faſt übirichen Entſagungen auszuhalten, lieber zu hungern und zu verarmen, als zuzugeben, daß auch nur mit einem Finger ſeine Ehre und ſein nationales Beſtehen angetaſtet würden? drei Jahre hindurch ein ſo hartes Leben ertragen würde? 53 25 eee e ufer jetzt böllig E= Finſsd% 6 5,. 5„bi N Nis 5 Feel. 5 N. r 50 We E 77 5 9 1„Van eee, N, „N N 1 a bee,* NJ 0 2 15 A 1 0 e 2 * Js 0 8 2 N Ae, 255 antu re eee ö 2 cd Hege ſcdic . e 25 5. 5 2 2 2 fe, N ſonss r). 222 2 Se —* 22 „ bee e 8 —— —— 9 rückwärtige Verbindung geſperrt. inle Flügel ſchiebt ſich ſtaffelförmig in den Bergen r und überflügelt ſo von den überhöhenden Verg— ern aus die noch in der Ebene haltenden Ruſſen Leipzig. Wegen Zuwlderhandlung gegen die Minſſterialberordnung vom 16, September 1916 die Kartoffelbeſtandserhebung betreffend, ſtand der Guls⸗ beſitzer Auguſt Franz Roßberger vor dem Schöffen⸗ gericht. Am 15. Oklober vorigen Jahres halte der Angeklagte auf dem ihm von Gemeindeamt zu⸗ gegangenen Fragebogen den Ertrag ſeiner Kar⸗ toffelernte mit nur 140 Zentnern angegeben, wäh⸗ rend er in Wirklichkeit 560 Zentner Kartoffeln ernlete. Bel einer ſpäteren Aufnahme berichligte er zwar ſeine früheren Angaben, doch konnte ihn dies nicht vor einer Anklage schützen. Vor Gerſcht er⸗ klärte Roßberger, er habe auf je einen Acker 140 Zentner gemeint. Das Gericht ließ dieſe Aus ⸗ rede aber nicht gelten, e verurteilte den An. geklagten zu 2000 E Geldſtraſe. gmerikas U⸗Boot⸗Flotte. Eine Überſicht über den U⸗Boot⸗Beſitz der Der Elektromotoren. Ver. Staaten gibt J. Baumann⸗Berner, wobei er ſich auf amerikaniſche, franzöſiſche und eng⸗ liſche Angaben ſtützt. In der erſten Zeit des U⸗Boot⸗Baues„blickten die Amerikaner in dieſem hauptſächlich wichtige Hilfsmittel zur Ver⸗ ſeidigung der Küſte und der Häfen, weswegen ſie bis 1914 lediglich Unterwaſſerſchiffe mit ge⸗ ringem Tonnengehalt bauten, die ſog. Küſten⸗ U-Boote. Erſt der Ausbruch des europäiſchen Krieges ließ mae 91 0 Kaunnen mit dem Bau von Hochſee⸗Ul⸗Booten beginnen. Das Flottenprogramm 1914/15 plante 15[l-Boote mit großem Tonnengehalt, großer Schnelligkeit und großem Aktionsradius, deren Aufgabe hauptſächlich in der Begleitung von Hochſeegeſchwadern erblickt wurde. Der Bau des erſten derartigen Bootes„Schley wurde angeblich im Januar 1915 begonnen, für die Kohſtruktionsweiſe nicht gerade rühmlich iſt ez aber, daß der Bau im Dezember 1916 noch immer im erſten Drittel be griffen war. Sogar franzöſiſche Quellen erklären überdies, daß an⸗ ſcheinend die amerikaniſche Induſtrie nicht be⸗ fähjgt iſt, die Boote für die vorgeſehene Schnelligkeit von 20— 25 Knoten zu konſtruieren. Insgeſamt beſitzen die Ver. Staaten ungefähr 50 U-Boote von 125-600 Tonnen, deren Bauzeit in die Jahre 19011916 fällt. Für die neueren Typen werden durch⸗ ſchnittlich in aufgetauchtem Zuſtand 528 Tonnen, im untergetauchten 968 Tonnen angegeben. Ihre Geſchwindigkeit bemißt man mit 8,5 bis 14,5 Knoten über Waſſer unter Waſſer mit 710,5 Knoten. Die Armferung besteht, aus 4-6 Torpedolanzierrohren, die 20 letzten Boge ſollen außerdem ein 7,6 Zentimeter⸗Geſchütz be⸗ ſitzen. Der Antrieb erfolgt über Waſſer mit Dieſel⸗Motoren, im untergetauchten Zuſtand mit Es ſind zwei Typen zu unter ſcheiden: der Holland⸗-Typ und das U. Veol ven Typ„Lake“, die letzteren werden von der Late⸗ Torpedoboat Company in Bridgeport gebar, die erſteren von der Eleelric Boat Compaug. Bisher erwieſen ſich die Maſchinen häufig als. Von Nah und Fern. a und den Eigener für 8 ge N e f ken anz Nuſſo Ni du Küſtenſtädte hat er als eigene Brückenköpfe und—— 5 5 zugleich als engliſche Truſtfeſten in Frank⸗ reich ausgebaut, er iſt Gebieter in der Nor— mandie, in der Picardie und im Artois bis an hat. Aus der Kartoffelernte dieſes Jahres muß nicht ſehr befriedigend, da es bei den Übungs- man von dieſen Anſtrengungen Italiens hört, das nötige Saatgut für das Jahr 1918 be⸗ iſt es umſo erfreulicher, daß nach dem öſter-ſchafft werden. Die Saatgutbeſchaffung regelt 5. reichiſch-ungariſchen Heeresbericht der erſte An-ſeine Bundesratsverordnung, die nunmehr gleich— die deutſchen Schützengräben. England iſt heute ſturm der Italiener auf der ganzen Front ab- falls erlaſſen iſt. Danach ſind Verträge über als ſogenannter Verbündeter in Frankreich mäch— gewieſen iſt. Saatgutlieferungen nur zuläſſig, wenn es ſich um tiger als vor 500 Jahren, als ſein feindliches Heer* ſolche an Landwirte oder Kommunalverbände vor Oléans ſtand und König und Volk Frank- Ruſlands„kampfbegeiſterte“ Truppen. handelt. Sie müſſen bis zum 15. November 1917 reichs an der Rettung des Landes verzweifelten. Ein ſeltſamer Beweis für die wiedererwachende abgeſchloſſen ſein. Auf Kartoffeln, über die bis Es wird die Franzoſen auch nach Friedens— Kampfbegeiſterung der ruſſiſchen Truppen, von zum 15. November Verträge zur Saatgut⸗ ſchluß zur Gefolgſchaft zwingen und will deshalb 955 1 0 lich 19 üſterdräfident 5 1 105 105 lieferung abgeſchloſſen ſind, darf, wenn die Ver— den im engliſchen Machtbereich geſchwächten. ergalen i% ol ad über Zurich träge die Genehmigung gefunden haben, für Bundesgenoſſen im Oſten ſtärken. Englands jommende Jaa, Die Ju der Sid Speiſekartoffellieferungen ſeitens der Behörden ſranzöſiſches Vaſallenheer ſoll wachſen, alſo iſt ommende Meidung: Die Zahl d„aten nicht zurückgegriffen werden. Anerkannte Hoch⸗ wa amen cen due e ſchiebung bot den engliſchen Miniſtern angeblich die Papſtnote. Leopoldſtadt brach kurz nach Beendigung ö anläßlich aus Als 4 2 aA das Dach Die jüdiſche Ge⸗ Verluſte das 2 0 9 Jaſcſe Ag ftoto m1. unt Kaffee ſowi 27 F eaſchen 15. t Ales Naleie min au brondß dap wurdez hier ein Kind Jahre zählt, Kindern von fünf bis acht Jahren wurde, 0,35 Gramm und jenen über acht bis zwölf Jahren as Gericht Amerikaniſche Truppen für Rußland. Kognak zulage, ſo daß klar wurde, daß 1 0 ö ganz einträalicher Schleichhandel betrieben potamien und in den „ Nit. Kartoffelbezug den e. fahrten zu ziemlich viel Havarien kam. N Italien. Winterbedarf. Die Propinziallartoffelſtele] Trand eines jüdiſchen Tempels in] ausgeloſten Geſchworenen vor, und als er damit Während die ah 1911 gebauten de genen 4 ie cr;* 133 zu Hannover wird Die Selbſtverſorgung Der. Wie Im iſrgelitiſchen Tempel in der Wiener fertig war, ſank der Schneidermeiſter zuſammen, Küſtenverteidigungsſchiff wirkſam erſchemen Die Friedens note des Papſte Bepölke nit Kartoffeln bis zum 15. Juli k. J. Sten. des indem er entſetzt ausrief:„Ich werde zum Tode können. kommen die vor dieſer Zeit gebauten bildet den Gegenſtand von Erörterungen auf een elkarten für ede J nach der den er len um denn e kraafe der Rechts⸗ unen, komm 8 ad Flüſſen der egen geſtaten. Es werden Kartoffelkarten für jede ufſzriſchen Feſtgottesdienſtes des verurteilt!“„Warum denn? fragte der Rechts? Typen wohl nur auf den Seen und 5 dem ganzen Erdball. In Italien überwiegen Perſon für den Tag mit einem Pfund, Wiler eee die anwalt verblüfft Weil sämtliche Geſchworenen Ver. Staaten ernſthaſt in Betracht. jetzt die Stimmen, die den Schritt des Papſtes 650 talſo 275 Pfund für jeden Kopf der Kaiſergeburtslags, ein aud ale.. Song⸗ von mir Anzüge bezogen und noch nicht bezahlt 8——— a billigen; auch in Frankreich treten einige Organe Wa e hen garden Jedermann kann Feuerwehr eintraf, war bereits die ganze Syna, pon m enzuge vezol 1: flege dafür ein, die Note recht genau zu prüſen Familie ausgegeben werden. Kartoffeln aus goge mit Rauch erfüllt, und auf den Galerien haben. Geſundheitsp ege.. G ndſaä lich ablehnend verhalten ſich dagegen auf Grund dieſer Karten ſeine 8 1057 191 ſtand alles in Flammen. C3 gelang der Feuer⸗—— f— lzwaſſer gegen Brandwunden Jedem, die e und England Wilſon und den in Frage kommenden, näher beſtimmten wehr, das Feuer noch zu beſchränken, ſo daß Nodes ht halle der mit iu zu ſchaffen hal, ſei es am Keſſel, auf Lanſing ſollen im Kreiſe der Vertreter der ver⸗ ländlichen Bezirken ſelbſt beziehen.„ die wertvolle Bibliothek nicht beſchädigt wurde. Herichts* der Schmiedeeſſe oder in der Küche, kane Aus ne bündeten Staaten erklärt haben, daß die Papſt⸗ Schuhe aus Stroh. Das Stroh, dag, 5 Die Faſſade und die Mauern r Berlin. Einen Schleichhandel mit bayeriſchen Vorſicht doch eee W auch gidßete Brunde g r 700 über 40 Jahre in Petersburg, die ſich 0 e g note nicht die Grundlage für Friedens verhand⸗ Vhantlich in der Kriegsinduſtrie eine große Moe ehrt, und das Innere der Kirche Schinken und anderen ſchönen leckeren Dingen hatte Finger verbrennt, en mon ames Miet gigen das neue Reliutierungsgebiet Elſaß⸗Lothringen weigern, an die Front zu gehen, zuchten sollen, um ſie für Saalzwecke zu er⸗ jungen bielen könne. Es werden jedenfalls pielt, hat eine neue Verwendungsart erfahren. brannten aber aus. Beherzte Männer retteten die Frau Johanna Lewinſohn betrieben, die ſich zue wunden zuziebt. Als gat ſich eine nicht zu ſchwacke mit ſeinem vorzüglichen Mannſchaftserſatz ihm gibt das Ruſſiche Freſſehtregn uf 20000 an. halten, auch dann für Speiſezwecke nicht in An⸗ noch eini e Ta e vergehen, ehe im Batikan die Der Kaſſeler Hausfrauenverein läßt Strohſchuge unter Lebensgefahr die Thorarollen. ſammen mit dem Kaufmann Friedrich Lodenberg derartige Were ſaſche eggaffes erprobt ein Mile, auch als nominell franzöſiſches Gebiet will— Sie müßten Aer Anthendun 1 ſſcher Maß⸗ ſpruch genommen werden, wenn am 15. No- amſiichend Anlete 99 5 Nolenempfän er ein⸗ in Heimarbeit anfertigen. Von der Verwende] en Keimen der Zeit egen Handelns ohne Erlaubnis oder Vergehens 580 Aberal ur Hendl. Finger, Hände und kommen. Unſere Feſtungen in Lothringen und fahmen ü Abf hrt ezwun 21 Melden 5 vember Verträge über ſie nicht vorliegen. laliten werden 0 8 barkeit des Strohſchuhs verſpricht man ſich in Nn eee Warſchau beſchloß die Leichen gegen die Fleiſchkartenverordnung vor 9 Abelſde Anne werden an beſten in die Löſung'gelaacht; bei im Elſaß und die Vogeſen kommen zwar dem 15 je Aemonan neue u ende dat die Moral. Der Handel iſt bei dem Verkehr mit. 0 1 den beteiligten Kreiſen ſehr viel. Einen Beweis dene ncht l Leinen, ſondern in gericht. A daß dle Angeſchuldigle Verbrennungen im Geſicht und an anderen Körper- Scheine nach an Frankreich, in Wirklichkeit wird der ruſſſſchen Truppen nicht verändert. Von der Saalkartoffeln als Vermittler zugelaſſen. Bei Kleine Nachrichten. baſür bietet der Umſtand, daß dem Verein be⸗ Verſtorbeuer nich igewickelt zu begraben 1 8 dagen ene coſkpakzte lt Lebensmittein teilen werden Sal ppaſſerumſchlähe ange wende. der Brite über ihre zukünftige Verwendung unter Front des Erzherzogs Joſeph wird gemeldet, daß der Lieferung der Speiſekartoffeln hat der— Der Reichskommiſſar für Kohlenverteilung uits große Beſtellungen zugegangen ſind. Die graues 0 5 e 10 Pferden Die 1 dieſe er der Hand verkaufte. Als ſie Wurmpulver! 15, Graum e 010 Ausnutzung alter franzöſiſcher Rheingelüſte zu nach Einwohnerausſagen die 12. ruſſiſche Kavallerie-][ Handel als Aufkäufer und Abnehmer in mög- hat verfügt, daß Kokereien ohne Nebenprodukt, Erlernung der Anfertigung macht keine Schwierig⸗ Englands 18 een er deshalb eines Tages ihr einen unerwarteten Beſuch Gramm Saccharin. 1155 Wet mant 10 t Pont eigenem Nutz und Frommen beſtimmen und Diviſion auf ihrem Rückzuge die furchtbarſtenlichſt großem Umfange tätig zu ſein, außerdem gewinnung nicht betrieben werden dürfen. f leilen, wenn einige Kenntniſſe im Nähen vor⸗ auf engliſcher Seite während 3 der abſtattete, hatte ſie beſonderes Glück, denn die An⸗ 35 Gramm Name ammen, Kindern in dieſem Sinne treuer Erbe der Politik Grauſamkeiten verübte. Auf der Rückzugs⸗ liegt ihm in den Bedarfsbezirken die Zuführung„ I Nach einer Meldung aus Stockholm hal handen ſind. Abgeſehen davon, daß die An- littenen Verluſte un erden erden 250 000 geklagte halte gerade 16 Poſtpakete aus Bayern be⸗ Saccharin den fan 95 dieſer Miſchung Ludwigs XIV. werden. ſtraße ſand man entſetzlich verſtümmelte Leichen der Kartoffeln an die Verbraucher ob. Tſcheid ſe, der Vorſitende der nuſſißten Arbeiter. ng von Strohſchuhen vielen Frauen und Londoner Wocheuſchriſt. Truth auf. bezieht kommen, die je emen prächtigen Schinken enthielten, niche deathen elde älteren Kindern bis 3 Dem milltäriſchen und poliliſchen Vorteile junger Mädchen.* Die Preiſe für die Speiſekartoffeln regeln 5 5 d 0 een 1 5 Mädchen, die zu Hauſe arbeiten müſſen, Ver⸗ Stück boziffert. 2 fes, Buſamten ell ng df I Außerdem förderte die Hausfuchung noch perichiedene aur Jahren je ſo pielmal 0.05 Gramm, als Englands werden, ſo berechnet man in England ſich nach den Vorſchriften der Vundesrals⸗[fere 1 e 80 Uſzeptäſidenten ullrden dient bringt, wird durch das neue Verfahren ſich aber, ausſchließlich au, oil gag in Meſo⸗ Kind weiter, die wirtschaftlichen entſprechen. Frank⸗ verordnung vom 19. März 1917. Zur Durch- Branting und Troelſtra ernannt. auch eine willkommene Streckung unſerer Fuß⸗ Kriegsgebiete und auf Adergritaniſchen Feld⸗ reich wähnt, durch den Beſitz, des Erzbeckens wird vorüber⸗ N eee eee und der Saarkohle in Lothringen, der Aſphalt-⸗ und Kaliwerke ſowie der Erdölquellen im Elſaß 2 Innerhalb der amerikaniſchen Miſſion, die jetzt aus Rußland zurückgekehrt iſt, herrſcht Un einigkeit darüber, ob amerikanſſche Truppen nach führung der Wintereindeckung gehend ein mäßiger Zuſchlag, auch für die An⸗ fuhr an die Verladeſtation, feſtgeſetzt werden. 11 — Die engliſche Regierung. hat eine in Mancheſter angekündigte Verſammlung desengeſſchen Arbeiter- uind Soldatenrates verboten. Nimmer wieder! Nobelle von Wilhelm Horn. (Fortſetzung.) An der Tür klopfte es. erhob ſich. „Grüaß euch Gott, alle zwoa,“ rief der Jager, der mit dem Stutzen über der Schulter und umſprungen vom Dackerl, hereintrat. Der Hund ſchnupperte das Mädchen an und ſprang au ihr in die Höhe. „Kuſch dich, Dackerl,“ ſagte der Sepp und ſetzte den Stutzen in die Fenſterecke. Dann nahm er den Hut ab und reichte den beiden Frauen die Hand. „Schoͤn' Dank für dein' liabn Gruß,“ er⸗ widerte die Alte herzlich.„J bitt' ſchön, ſetz' di. J werd' amal,“ fuhr ſie nach einer kleinen Pauſe fort,„nach den Küherln ſchaun.“ In nachdenklich gebeugter Haltung verließ ſie das Zimmer. Der Hilfsjaͤger nahm auf einem Stuhl am Fenſter Platz. Er räuſperte ſich und ſchob den Hut auf den Knien hin und her.„Du wirſt halt ſchon wiſſ'n, Tonerl,“ begann er,„warum i hier bin.“ „J weiß gar nix nit.“ „J hab' an Brief b'lomm'.“ f „Das is auch'was Beſond'les. Wird auch danach ſein.“ „Vom Kaiſerlichen Amt in Innsbruck,“ ſprach Sipp in ruhigem Ton weiter. „So? Woll'n di wohl wieder beim Militär hab'n? Gelt? Sollſt wohl a Herr Korporal werd'n?“ 21 Die Steindlerin Papier hervorziehen wollte. Hand wieder zurück. Ein gezwungenes Lachen 5 2 1 „Wie kommſt dadrauf?“ fragte der Jäger erſtaunt.„Nein, im Herbſt tritt der alte Förſter, der Prantl, in Ruh'. J ſoll ſein Stell' kriegn.“ a „J gratulier' dir ſchön.“ „J dank' dir recht ſehr, Tonerl. kann i heirat'n.“ „Da werd'n ſich die Dirndl im Doͤrfl freun.“ „Die Dirndl im Dörfl ſan mir ohn' B'lang. Nur ea einziges ſoll ſich freu'n.“ Das Tonerl ſchwieg. „Weißt nit, Tonerl, wer's iſt?“ Sepp beklommen. „Das kannſt nur du wiſſ'n.“ „'s is a ſehr guate Freundin von dir, dei! beſte,“ fuhr der Jäger fort und verſuchte zu lächeln. „Mach' nit ſolch' Frotzeleien nit. J wünſch' 's biſt...“ Und dann fragte ihr das ſchönſte Glück.“ „Sollſt gleich hör'n, wer's is. Der Jäger hielt inne. Tonerl wandte verlegen den Kopf zur Seite. „s biſt du!“ ſchloß Sepp mit erhobener Stimme. Das Dirndl fuhr mit der Hand nach ihrer Rocktaſche, als ob ſie das darin verborgene Aber ſie ſchob die erſcholl durch das Zimmer.„Bis i di jetzt nähm', könnt'ſt vielleicht wart'n, bis du alt wie a ſteingraues Huzzelmannerl worden biſt.“ Sepp ſland auf und griff nach ſeinem Hals. „Tonerl, Tonerl,“ brachte er würgend heraus und trat auf das Muͤdchen zu,„ſag' um der gebeneheiten Jungfrau will'n. was baſt gegen 0 hab' und wie i keine andere nit mag, und wann Boden. Röte begeckt und die weißen Zähne nagten un⸗ j ruhig an der Unterlippe. 1 Sepp flehend. plötzlich krampfhaft hervor. nach Innsbruck zu dein' Soldat' und werd' a Herr Korporal, du wirſt mi bald verge Und verliabt' und ſaubre Madls recht g'nug.“ is jetzt mei Platz nit mehr. will i auch nit werd'n. Vorher, eh' ich nach Innsbruck g'weſ'n bin und in des Herrn Kaiſers Regiment g'dient hab', ſeine feuchte Stirn. haſt mi Kab g'habt oder nit?“ haſt nit g'ſproch'n: Ich bin dir treu, Sepperl, i bin dir treu, Sepperl, und wann 8 zehn Jahr' dauert, bis di der Herr Kaiſer wieder heimläßt,— Ja oder nit?“ Monat', haſt nit die Arm' um mi g'ſchlung'n und mi g'herzt und g'drückt, und haſt und g'weint: Nu biſt du wieder mein, u . allen Vögeln in der Welt um di Ell. mi? Du weißt, wie i di liab, liab, herzliab 'in Gold ſäß' bis an die Schulter. ſprich, was haſt gegen mi?“ Das Mädchen ſenkte ſeufzend die Augen zu Ihr Geſicht war von einer flammenden j Tonerl, „Sprich, was haſt gegen mi?“ wiederholte „Geh' nur wieder nach Innsbruck,“ ſtieß ſie „Geh' nur wieder n hab'n. da erſt „Was willſt nur ſchon wieder damit? Dorten Und kein Korporal „Ia. „Und wie i damals von dir Abſchied nahm, Jad. und als i wieder daheim war, vor drei lacht 15 1000 weil!!! der Hand in die Taſche ihres Rockes greiſen wollte. ſtieß ſie bebend hervor. Aber das ſag' mir. ſehr drunter leid'n. G'wiß nit!“ Lippen Sbſel. „Ja oder nit?“ 5e. „Und dann... i war kaum an Woch' da⸗ hier— da mit an einzigen Mal war's zu End als ob di der Mar verhext hätt'. Und das ſol etzt dei' aufrichtige Meinung ſein? Da fob etzt alle dei“ Liab zu mir verſtorb'n ſein? Und vann's wär', warum biſt mir jetzt gram?“ Tonerle atmete ſchwer und jagend. „Sprich, warum biſt mir jetzt gram?“ drängte der Burſche. „Weil..., weil's ſo am beſten is und Wieder ſchien es, als ob ſie mit „Und weil...“ 165 „Und weil's ſo am beſten is für uns beid', „Du wirſt nit gar av Der Jager fuhr mit der breiten Hand über „Tonerl,“ verſetzte er be⸗ wegt,„Tonerl, wann du mir dei Herzl mn ganz auſtun willſt, ſo ſag' mir wenigſtens das einzige: Js' wegen dem Almhofbauern ſein Jörgerl?“ „Jörgerl?“ Ein Gemiſch von Verwunde⸗ rung und Verdruß lag in dieſem Ausruf. Aber dann nahm ihr Geſicht einen trotzigen Zug an, „Jörgerl?“ wiederholte ſie. So ſchlimm wär's gar nit. J auch ſo ſein wie andere Leut'—— wie ſ' in der Fern' ſan.“ „Warum nit? Man kann hal! „Tonerl,“ erwiderte Sepp mit bebenden Tonerl, du ſreibſt mit mir a garſtig A will dem G'red' bier a End' mach'n gelleidung erreicht. Der große Neuſzer Bahndiebſtahl auf⸗ gellärt. Vor kurzem wurde in Neuß ein liſt Pferdematerial eingebüßt worden iſt, zügen an g iſt, mit ein⸗ nicht in der genannten Zahl bei dem der zweite Angeklagte half. erkannte auf 500 bezw. 300 Mark Geldſtrafe. 0 0,45 Gramm jedesmal vor dem Schlafengehen. 4 —— 2 Tonerl, 1 hab' di liab wie kein Bub' ſein Schatzerl mehr. J hab' di liab und kann nimmer ohne di leb'n. Tonerle, i kann nit ohne di leb'n— hör', ſprich, willſt mi nehm? Eine bange Stille entſtand in dem Raum. Tonerl neſtelle mit zitternden Fingern an den Schnüren ihres Mieders herum.. f Plötzlich ſchütterten und klirrten die Scheiben det Fenſter. Ein Sauſen und Brauſen ging draußen durch die Lüfte. Ein Windſtoß ſegte bfeifend durch die Dorſſtraße, gegen die Wände der Häuſer prallend, an den Schindeln der Löcher rülteind und die Giebel umſauchend. Der Föhn war jetzt auch in das Tal nieder⸗ befallen. 5 „Tonerl,“ fragte der Jäger wiederum, erich, wirſt mir an Antwort geb'n? Das Dackerl wackelte an das Mädchen heran, hob den Kopf bittend in die Höh' und wedelte mit dem Schwanz. 3 1 Noch amal tag i di: Tonerl, wiltſt mei ein!“ 5 In des Dirndls Augen flimmerte es feucht auf. Sie zögerte, doch dann erwiderte ſie mit ö i anden Lippen:„Nein..„ i mag di jetzt it mehr.“ Der Jäger ſetzte die Füße nach rückwärts, us wollte er ſich vor dem Umfallen bewahren. För ſarrte in das Leere. Dann horchte er auf das Wüten dez Föhnſturms. Sein Geſicht war Autlos. ö „Tonerle,“ ſagte er mit eht g' nau, was i ſprech': Willen verbleibſt, ſo.. ebſt mi uimmer wieder.“ tiefem Ernſt,, hör, Wann du bei dei o, aa d reer errr 85 r „Nimmer wieder?“ „Wann du en dweißſſt, ſiehſt mi nimmer wieder.— Willſt du dei Sinn' wirllich 4 12 5 nit ändern?.„ N f Der Jäger wartete, aber Tonerl gab leine Antwort. Mit zuſammengepreßten Lippen ſah ſie A ich h Langſam ging der Jäger in die 5 d hä den S en über die Schulter., und hängte den Stutzen über d ſchulterz „Wo willſt hinaus?“ Faſt wider Willen war die Frage dem Munde Tonerls entfahren. Auf die Gamswand.“ „Auf die Gamswand? Jetzt, wo der Föhn... Auf die Gamswand, wo die Lauinen 7 131 24 zu Hauf niedergehn? f„Ja, auf die Gamswand. Mir kann auf der Erd nix Schlimm'res mehr paſſiern, als, mir ſoeben jetzt g'ſcheh'n is. J bin halt fertig.. Nu... nu, dann lauf' hin und laß di gar verſchütt'n. J grab' di nit heraus, das kannſt glaub'n.“ b 1% 1 Tonerl, i bitt' di, ſprich di nit um deine Seel'!'s könnt' dir nachens bitter leid tun. J g'lob''s bei der heiligen Afra und 1 Laurentius: Du ſiehſt mi nimmer wieder. 3 ſprech' jetzt mei' allerletztes Wort: Willſt mei ein?“ 5 „Wer ſich a andr... nein, den mag.. i nit mehr.“ 1 Sepp ſchritt ſchleppend nach der Tür. 8 „Komm, Dackerl, du biſt der einzige, er ſiab hat.— B'hüt di Gott, Tonerle! Die Tür ſchlug zu. * 44742 Fenſterecke mi jetzt zurückweiſ'ſt, ſiehſt mi ab. Aus ihren Augen rollten brennende Tränen über die erblaßten Wangen herab und ſhrer Bruſt entrang ſich ein wehes, klagendes Aufſtöhnen.— 0 Es war am Spätnachmitlag. Die Sonne war bereits hinter die Bergkämme geglitten und die Dämmerung begann ſich über das Tal zu legen. Noch immer wogte der Föhn durch die Lüfte, aber ſeine Stöße wurden ſchon ſchwächer, und der Augenblick war nicht mehr allzu fern, wo ſein Ungeſtüm gebrochen und erſchöpft ſein mußte. N Die Steindlerin ſaß mit dem Tonerl in der grünen Stube beiſammen. Die Alte hockte in Gedanken verſunken am Fenſter und ſah be⸗ kümmert auf die Dorfſtraße hinaus. Das Tonerl ſpann neben der Kommode, über der das Muttergottesbild hing. Das Rädchen ſchnurrte, aber es hatte keinen Schwung und keine Kraft. Tonerles Augen umlagerten dunkle Schattenlinien, und das ſriſche Rot der Wangen war verblaßt. Immer wieder riß der Faden, und die ſonſt ſo geſchickten Finger hatten Mühe, ihn wieder zu feſtigen. Von Zeit zu Zeit warf ſie einen ſorgenden Blick auf das Bild der Mutter Gottes. i e er nur nit auf die Gamswand gang'n wär', ſeufzte die Alte. Dann ſtarrte ſie aber⸗ mals ſtumm auf die Dorfſtraße hinaus., „Nur nit g'rad' 0 105 Wein mur⸗ ſie nach einer Weile von neuem. melt bat nur, Mutterl? Die Gams: die ſchnee a arm und käm' 0 „ So wem 138 7 wand is auch nur an Wand wie die andren. Tonerl machte eine Bewegung, als wollte ſie ihm nacheilen. Dann wandte ſie ſich kurz Die Worte hatten gefaßt klingen ſollen und Nw 2 doch regung nach. 1 „Nein, die Gamswand is nit andren. bach über das G'haͤng' fällt. unten in der Koglſchlucht mit zerbroch'n Tonerl ließ dad Sepperl weiß doch B'ſcheid. ohn' Zwang g'rad in „Wann er f chtli 7 Wie hat er g'ſagt? Siehſt mi nimmer wleder? Mutter 1 hab' dir's ſchon a paar Mal erzählt. f Gamswand naufſtieg'n is. dei' Taſch' verſteckt haſt. zitterte in ihnen die geheime Er— an Wand wie Da ſchurrt und poltert der Firn⸗ vann der Föhn geht, als wann a Sturz⸗ ab böng⸗ Da is a Menſch ſſelig Ding, den's fortreißt und zerdrückt wie an' Strohhalm. ede drei Jahr'n die beid'n Holzknecht' verſchü ſan, An ganz'n Tag hab'n die Männer g'grab'n worden ſan? ſand 6 it. Nachens lag'n ſanden ſ' doch ni ch ga 2 Rad ſtillſtehn. Aber der 0 r wird boch nit die größte G'fahr.. z nun abſichtlich g'tan halt'? F glaub's nit, daß er wirklich auf dia 5 na 56 meint' halt, er mimmer wieder zu mir.“ So meinſt du, aber er nit. Was ſagſt nachens, wann er verſchütt' is? Wird 8 di gar nit g'reu'n, daß du Tonerles Lippen zuckten. Urſach' g'habt. wort“ hab'. J k. 4 0 zeig'n, weshalb ies g'tan hab in nausg'trieb'n haſt?“ „J hab' mein' Mutterl, wann i„Nein“ g'ant⸗ könnt's dir Schwarz auf Weiß is's doch mit dem Papierle, das in Aach ve 1 155 an Brieſel? ſprich doch, was ſteht dadrinnen? Von s 8% Fortſetzung folgt.)