2-3 Zimmer⸗ Wohnung nebſt Küche und etwas Gar⸗ ten von 3 erwachſenen Per— ſonen(Beamtenfamilie) in der Nähe der Elektriſchen per 1. Oktober zu mieten geſucht. Von wem, zu erfragen in der Exped. d. Blartes. Eutlaufen Zwei rebhuhnfarbige Hühner. Um Rückgabe bittet Jakob Kempf 5., Feldſchütz. Gasherd zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. Einſpäuner⸗ Wagen zu kaufen geſucht. Von wem, ſagt die Exv. d. Bl. Alle Sorten 5 iernheimer 5 Geſchäſts⸗Auzeiger Organ für Jedermann Autsblatt del Großh. Bugcrneilere Bieren Gundſtücks Verſeigenm Mittwoch, den 5. September 19147 9 mittags 9 Uhr laſſen die Erben der Edmund Bläß 2. Chaleute z Viernheim nachgenannte in der Gemarkung Viernheim 5 legene Grundſtücke als 1 Flur II. Nr. 46/0 mtr. 7034 Acker auf dem nee 0 0 Sand 3. Gewa Flur 0, 590/10 Acker daſelbſt 2. Genu Flur* 60 Acker daſelbſt 1. Gew Flur 61 Acker daſelbſt Flur 9 62 Acker daſelbſt Flur% 68 Acker daſelbſt Flur 64 Acker daſelbſt Flur XXI.„ 40 Acker die Rindlache Flur XXI.„ 91 Acker im Berlich 1—— Gewann. 0 5 . 99 Alle Sorten U Wirrhaare kauft zu den höchſten Tagespreiſen Heinrich Tann, Friſeur. licher Teil. Bekanntmachung. ö Betr. Entwendung von Garten- und Feldfrüchten; Felddiebſtahl durch Johann Lammer 5. Frau. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Genannte durch Strafbefehl Großh. Amtsgericht Lampert— heim mit einer 14tägigen Haftſtrafe belegt wurde. Viernheim, den 23. Auguſt 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. hier Tweischen verkauft Baumweiſe Karl Lamberth l. Waſſerſtraße. Der 2. Stock beſtehend aus 4 Zim mern und Küche, ab 1. Oktober, ganz oder geteilt zu vermieten. Peter Kamuff 1. Ecke Sand- und Wilh.⸗Str. 7 Vereins ⸗Augzeiger Juſerateupreis: Die Iſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 40 Pfg. inel. Trägerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand— kalender und Fahrplan. 1005 1906 1931 1869 1881 3831 16950 3537 3 2 E Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Vieruheims und Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Bekanntmachung. Betr.: Bekämpfung der Ruhr im Kreiſe Heppenheim. Nicht allein in Mannheim, ſondern auch in verſchie— denen Orten des Kreiſes wie Rimbach, Hammelbach, Ober— Schönmattenwag und Viernheim ſind Erkrankungen an Ruhr vorgekommen. Mit Rückſicht hierauf richten wir an die Bevölkerung die dringende Bitte bei der Bekämpfung und Verhütung der Krankheit mitzuwirken. Die übertragbare Ruhr(Dyſenterie) iſt eine anſteckende Krankheit, die durch Bakterlen im Darmkanale hervorgerufen wird. Die Ausſcheitungen der davon betroffenen Perſonen enthalten in ungemein großer Anzahl dieſer Bakterien(Pilze), und durch Unreinlichkeit können in Häuſern, in denen Ruhr— kranke ſich befinden und verpflegt werden, mit den Krank— heitserregern Nahrungs- und Genußmittel, Gebrauchsgegen— ſtände beſchmutzt werden und ſo Anlaß zu weiteren Krank— heitsübertragungen geben. Eine weitere Quelle der An— ſteckung iſt zweifellos die zurzeit herrſchende Mücken- bezw. Fliegenplage. Es iſt deshalb vor allem nötig, ſich größter Umgebu 1 N 122 Ausnahme-Tarif. Dienstag, den 28. Auguſt N 0 0 85 2„ Ne. 5 1 9 90 5 795 7 Fan 55 2 1 n 1 5 2 7 Nn 9 e 1 ö. 4 10 9 9 5 1 9 712. 3. 15 9 0 5 9 1 5 1 5 15 5 9 5 15 1 9 0 5 11 5 18 0 1 1 1 1 7 1 2 232 N. 1 9 1 1 uno verdunstet hier, und dies um ſo ſchneller trockener die Luft iſt. Durch das 0 n 0 Hacken werden die Haarröhrchen zerſtört und der Waſſer— laſſene Gegenſtände enthalten, werden weder, allgenomee, fluß nach oben hin unterbrochen. Der Boden hält ſich men noch befördert. In Feldpoſtbriefen mit Wertan— feucht, und das Waſſer bleibt den Pflanzenwurzeln zur auf dem Rathanſe dahier öffentlich verſteigert. Die Verſteigerungsbedingungen können auf dem%% d ſchäftszimmer des Großh. Ortsgerichts während der G5 ſchäſtsſtunden eingeſehen werden. Viernheim, den 22. Auguſt 1917. Großh. Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. Johns„Volldampf“ Waſchmaſchinen zu verkaufen. Jak. Beyer. 5 J Myth fefe oben des Umſchlags der Inhalt anzug 6 be u. Wer tbrieſe, und auf denen die Inhaltsangabe fehlt, oder die nicht zuge⸗ rA ypar 13 ſtarker, 0 Berlin, 27. Aug., abends.(WTB. Amtlich.) In Flandern ſcheiterte morgens ein ſtarker engliſcher Angriff ſſllich von Mpern. Nachmittags heftiger Artilleriekampf nord— Verfügung. ſonders in trockenen Jahren iſt der Ein— Reinlichkeit und Sauberkeit zu befleißigen. rungsaufnahme ſind die Hände gründlich zu waſchen; Milch, Obſt, uſw. ſind nur in gekochtem Zuſtande zu genießen. Ferner ſollte in jedem Hauſe die Fliegenplage auf das energiſchſte bekämpft werden. Jeder, auch der geringſten, Darmſtörung iſt jetzt beſondere Beachtung zu ſchenken und unlichſt ärztliche Hilfe in Anſpruch zu nehmen. Heppenheim, den 1. Auguſt 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Die vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis und empfehlen genaue Beachtung. Viernheim, den 12. Auguſt 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Vie ruheim. Lamberth. eee eee Taglöhner ltere und jüngere, gesucht. Von wem, zu erfragen in der Exped. d. Blattes. 8088805 . . 2 . . 0 2 2 2 2 2 . Bei der Firma Süddeutsche Textilwerke Mannheim-Waldhof Station Zellstoff, werden Frauen Mädchen zur Arbeit eingestellt. Arbeitsschluss 5 Uhr 40 Minuten. Für unsere Trockenanlagen tüchtigen Maschinisten u. Heizer zu Dampf- und Sauggasanlagen, möglichst gelernten Schlosser, auch kriegsbeschädigt oder hilfsdienstpflichtig D Fgesbent. 1 Mannheimer Nährmittel-Fabrik Oesellschaft mit beschränkter Haftung Abtlg.: Viernheim. Vor jeder Nah- sowie Buchdruckerei J. Martin 1 b⸗Ware Korb⸗Waren wie Waſchkörbe, Henkelkürbe, Kartoffelkörbe und Obſtbrechkörbe ſind zu haben bei Jakob Beyer. Mehrere Tauſend gelbe Winter⸗ Endivien⸗Setzlinge zu verkaufen Johann Ehrhardt, Blauhutſtr. 51. Ein guterhaltenes Kinderbett, Kaſtenwagen (Klappſtuhl) zu verkaufen. Wo, ſagt die Exped. d. Bl. 0„ 2 Grundſtücke Oberlück 12. Gew. Nr. 32, Große lange Teilung Nr. 23 zu verpachten. Franz Hofmann 5., Ludwigſtr. 12. Sieben Wochen alte Ferkel verkauft. Bürſtädterſtraße 3. Achtung! Zwiebeln eingetroffen; können auch Beſtellungen auf größere Quantitäten gemacht werden bei Joh. Ehrhardt, Blauhutſtraße 51. Wir drucken. Kuverts Mitteilungen Rechnungen, Fakturen Briefbogen Postkarten Paketadressen Anhängezettel Signierzettel alle Formulare für Behörden bigarottenmachennnen geſucht. Höruer, Mannheim, P 4, 7. Starker, vierrädriger Handwagen zu verkaufen. Kiesſtraße Nr. 14. zu haben in der Exp. d. Bl. Frachtbriefe 1 2 Luſtige Blätter Durch wundervolle Bilder und packenden Text das humoriſtiſche Leibblatt aller Feldgrauen und Daheimgebliebenen! Feldpoſt- und Probe-HAbonnements . monatlich nur Mark 1,40 bei allen Buchhandlungen und Poſtanſtalten. 1H Verlag der Luſtigen Blätter in Berlin SW. 68. zu haben im Ueber 6 Wochen alte ſchüne Mächschweine Tiere von großer Freßluſt, Gaſthaus zur Gambrinushalle. Mobisfar-Versteigerung Nächſten Mittwoch, den 29. d. Mts., nachmittag 1 Uhr werden in der Wohnung der Kaspar Pfenning!. Witw. dahier— Wieſenſtraße 16— die zum Nachlaß ge hörigen Mobiliargegenſtände, wie Möbel, Betten, Küechengerätschafte ung dergleichen mehr, öffentlich gegen Barzahlung verſteigert. Viernheim, am 23. Auguſt 1917. blossh. Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. Tüchtige Hilfsarbeiter werden dauernd eingeſtellt. Fahrgeld wird pergütet. Wayss& Freytag A.-(. Baustelle: Brown, Boveri& Co. Mannheim- Käfertal. fleissige Arbeiterinnen auch schulentlassene vom lä. Lebensjahre an Werden in grosser auch eine Anzahl Anzahl gesucht, ebenso D dchulentlassene Jungen Pachtbetrieb der Kriegs-Hadern 4.0. Marx Maier Mannheim- Käfertal. bei Kaniuchenzucht⸗ Punkte. kommen. das Paar 40 Mark, 165 ee Verein Viernhein. Sonntag, den 26. Augu 1917, nachmittags 3 Uh Monatsverſammlung im Gaſthus Engel“. Verloſung einer Vereinshäſin und weitere wichtige Alle Mitglieder und die es noch werden wolleſ, „Zum goldenes Vormittags 11½ Uhr Vorſtandsſitzung. Es iſt del gend erforderlich, daß alle Vorſtandsmitglieder erſcheinel, (Futterbeſchaffung für den Winter, Ausſtellung im Oktober eventuell). Der Vorſtand Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeindt Sonntag, den 26. Auguſt Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung— Mittwoch, den 29. Auguſt. Abends 8½ Uhr: Krlegsbetſtunde Donnerstag, den 30. Auguſt. Abends 8 ½ Uhr: Strlckabend. östlich der Stadt. 5 N Vor Verdun blieb bei den Frühkämpfen Beaumont in unſerer Hand. 5 1 5 ö Im Oſten brachte ein Angriff uns in den Beſitz wich— liger Stellungen öſtlich von Czernowitz. Bisher ſind mehr als 1000 Gefangene und 6 Geſchütze als Beute gemeldet. * Die Heere Oeſterreichs wehren nach wie vor die talieniſchen Maſſenangriffe an der Iſonzofront erfolgreich ab. Ein Durchbruch nach Trieſt mißlang den Italienern. Eine neue Flandern-Offenſive ſoll vonſeiten 18 bel⸗ die Zuſammenlegung der Betriebe hatte man ſchwere Bedenken. Engländer in Vorbereitung ſein, um den Deutſchen die giſche Küſte zu entreißen. Aus Nah und Fern. § Viernheim, 28. Aug. Als Geſchworener der Provinz Starkenburg wurde von hier Herr Schloſſer meiſter und Landwirt Karl Lamberth 1. ausgeloſt. ( Heddesheim, 28. Aug. Beim Tabakhängen fiel am Sonntag früh der Landwirt und Rechner der katholiſchen Kirche Herr Heinrich Heinz vom Gebälke der Scheuer herab und zog ſich hierbei innere Verletzungen zu, die ſeinen, Zuſtand recht bedenklich erſcheinen laſſen, um ſo mehr, da der Ver— unglückte bereits 70 Jahre alt iſt. Heddesheim, 23. Aug. amtliche Verkün gungsblatt' für den Bezirk Weinheim veröffentlicht im nächſter 8 Das Amtsblatt eine Bekanntmachung„Druſchprämien für Hafer und Gerſte betr.“— Reichs-Geſetzblatt Seite 70)—, die auch bei den Bürgermeiſter- und Stabhalterämtern einge- ſehen werden kann und auf die auch an dieſer Stelle hinge wieſen wird.(Amtlich).. Karlsruhe, 27. Aug. Redakteur Winter „Volksfreund“ teilt in einem Feldpoſtbriefe mit, daß er an— läßlich der jüngſten ſchweren Kämpfe durch Verſchüttung und K Er liegt in einem Feld⸗ Gas ſchwer verwundet worden ſei. lazarett. — Trauerkleidung bei Tödesfällen. Die Mit⸗ teilungen der Reichsbekleidungsſtelle ſchreiben: Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, daß die behördlichen Streckungsmaßnahmen auf dem Gebiet der Webs, Wirk— und Strickwaren eine weſentliche Unterſtützung erfahren würden, wenn 5 Umgebung auf eine beſondere Trauerkleidung ver z ich ten würden. tragen,, genügt ein ſchwarzer Flor um den Arm N Schließlich beſteht ja auch die Möglichkeit, helle Kleider ſchwarz färben zu laſſen. Die Familie des Fliegers Immel; mann hat nach dem Tode ihres Sohnes und Bruders öffentlich bekannt gegeben, daß ſie keine äußere Trauer anzulegen gedenke. Dieſes Beiſpiel verdient Nachahmung. — Die Zuſatzrente für K riegsbeſchädigte. Nach 10 5 den Vorſchlägen des Reichsausſchuſſes ſoll künftig dey feriegsbeſchädigten, die infolge einer Dienſtbeſchädigung, in ihrer Erwerbsfähigkeit um mehr als 25 vom Hunderk, beſchränkt ſind, eine Zuſatzrente zur Militärrente, ge⸗ währt werden, die ſo zu bemeſſen iſt, daß der Kricgs⸗ beſchädigte, unter Hinzurechnung ſeiner militäriſchen Ren. tenbezüge und des Arbeitseinkommens, das er mit dee ihm verbliebenen Arbeitsfähigkeit verdienen kann, ſowit ſeines ſonſtigen, 100 Mk. überſteigenden Einkommens, un- gefähr den Betrag ſeines früheren Einkommens erhält. Zu dieſem Zweck ſollen die Kriegsbeſchädigten nach ihrem früheren Arbeitseinkommen in Stufen eingereiht und für die verſchiedenen Stufen ſamteinkommen bemißt. Aehuliche Zuſatzrenten ſollen auch für die Kriegshinterbliebenen gewährt werden. ö — Feldpoſtbriefe mit Wertangabe. Um eine mißbräuchliche Auflieſerung von Feldpoſtbriefen mit Wert⸗ angabe zu verhindern, iſt bei derarligen Sendungen fortan in jedem Falle vom Abſender auf der Rückſeite für die 2 ura ne am 24. September beginnende Tagung des Schwurgerichts Verkündi⸗ Vom ——————ä—.——— 1 die einzelnen bei Todesfällen in ihrer, Will man ein äußeres Zeichen tragen,. Nachfolger bearbeftet wird u. se f. ö Durchſchnittsſätze bes ſtimmt werden, nach deuen ſich das zu erreichende Ge- gabe dürfen nur Geldbeträge ſowie wichtige Schriftſtücke (Verträge, Vollmachten, ſonſtige Urkunden uſw.) und Wertſachen, wie Uhren, Orden und dergl., überſandt wer den. Für Wertbriefſe in rein gewerblichen Angelegen— heiten ſind nicht die Feldpoſtgebühren, ſondern die vollen inländiſchen Gebühren zu entrichten. — Vom Buchdruckergewerbe. ſen des Deutſchen Buchdruckervereins, zu dem faſt ſämt— liche ſächſiſche Buchdruckereien gehören, beſchloß im Hin— blick auf den Papiermangel, ſämtliches Papier in öffent— liche Bewirtſchaftung zu nehmen und für das Buch hruckereigewerbe zur Herſtellung der volks- und kriegs— birtſchaftlichen Vuchdruckſachen die erforderlichen Papier— aiengen vom Reichsunternehmen ſicherzuſtellen. Gegen Der Kreis Sach— ———— 4 1„be Ar Wermiſchtes. Der Mitgliederſtand der Sozialdemohratte war nach der Frauenbellage ber„Leipziger Volkszeitung am 31. März 1914 1085 905, darunter 174751 Frauen; am 31. März 101% betrug die Zahl 553 772, darunter 132 475 Frauen; am 31. März 19168 war die Zahl der Miiglieder 305 216, darunter 107 126 weib- liche. Der Rückgang der Zahl der männlichen Milglieder von 58 Prozent wird mit den Einberufungen zum Heere erklärt Der prozentuale Rückgang der weiblichen Mitglieder iſt 39 Prozent. Kri:g⸗blüten. In Hamburg wurden fünf Perſonen verhaftet, die wollene Decken unſerſchlagen, ſie zerſchnitten und als Auf⸗ wiſchlücher zu unglaublichen Preiſen berkauſt hatten. Für 100 00) Mart zerſchnittene Decken konnten noch beſchlagnahmt werden. D.« deutſche Obſt ernte. Reiche rund 74376000 Apfell J Mill. 5470/0 Pflaumen- und Zwetſchgenhäume, 233906000 K bäume gezählt. Legt man ſür den Obſtertrag(nach dem gang des Sltatiſtiſchen Landesamis für Württemberg j Durchſchnilt der Jahre 1904 bis 1913) einen Jahreserkrag durchſchniltlich 1.3 Mk. des Apſelbaums, 1.06 2 ö baums, 0.22 Mh des Pflaumen— l des Kirſchbaums zugrunde, ſo ergäbe dieſe ſehr m einen Geſamtertrag von rund 1516790000 Mk. Ein 770 000 Aprikoſen- und 2021000 Pfirſichbäume te f auf 160 Millionen Mark erhöhen. Bei Obſtpreiſe dürfte der fünffache Betrag eher zu nieder als zu hoch gegriffer ſein. Waldbrand. bei der franzöſiſchen und Zwetſchgenba aer„ den heurigen Seit Donnerstag ſtehen die Wälder von Lubro, Stadt Avignon in Flammen. 3 ů————— Zur Pflege der Saaten. (Nachdruck verboken.) Ein hervorragendes Mittel zur Förderung, pflanzenfreudigen Wachstums bildet das Hacken und bas Walzen. Das gilt für Getreide ſowohl als auch ſür Rüben und andere Saaten. Um die Vearbeitung jedoch zweck— dienlich zu geſtalten und den größtmöglichſten Er olg„da- von zu erzielen, iſt verſchiedenes dahei zu beacht n. Das Hacken muß ſo ausgeführt werden, daß der fulſch goha te Boden nicht gleich wieder feſtgetreten wird. Dieſe Gefahr liegt bei der Hanohacke ſehr nahe. Man kann dies aber vermeiden dadurch, daß man die Leute rückwärts gehen und die Hacke in langen Schlägen ſich nach durch den Boden ziehen laßt, wobei in der Regel eine unfreiwillige leichte Behäufelung der Saatreihen ſtattfindet, was unter Umſtänden ſogar gang vorteilhaft ſein kann. Im algo meinen iſt jedoch dieſe Anordnung den Leuten unge⸗ wohnt und verlangſamt die Arbeit. Dagegen iſt bas Hacken„im Gänſefluge“ ſehr empfehlenswert. 2 le Arbeiter gehen vorwärts wie ſonſt, bearbeiten aber nur die von ihrem Vorgänger betretene Furche, während ihr Gang wieder von ihrem etwas rückſtängigen Der Gang der Leute bildet alſo ein offenes Dreieck. An der Spitze marſchieren von denen der eine die rechte, der andere etwas danach folgt 5103 eiiies zwei Vorſchläger, die linke Innenſurche bearbeitet; 0 rechts und links ein zweiter Arbeiter, welche dis von jenen begangenen Furchen bearbeiten u. ſ. f., Per Boden bleibt auf dieſe Weiſe offen, und das Unkraut welkt ſicher ab, was ſonſt vielfach nicht der Fall iſt. Bei Regen kann natürlich nicht gehackt werden; aber nach jedem größeren Niederſchlage iſt das Hacken zu wiederholen. Durch die Hackarbeit wird auch die Feuchtigkeit des Bodens nicht unerheblich geſteigert. In einem feſten Boden ſteigt das Waſſer aus den tieſeren Schichten in feinen bis an die Oberfläche reichenden Haarröhrchen nach Gottesd nerstag bei Donnerstag: Freitag: Samstag: ½%½7 Uhr hl. Kommunion für die fluß der Hackarbeit auf die Feuchtigkeit des Bodens viel— ſeitig beobachtet und durch wiſſenſchaftliche Anbauperſuche feſtgeſtellt. Weiter iſt es das Walzen, welches für die Pflege der Saaten in Betracht kommt. Die Walze iſt im Wechſel mit Egge und Hacke eins unſerer wertvollſten und wich— tigſten Pflegeinnrumente für die Saaten. Das Walzen kann den verſchiedenſten Zwecken dienen: zum Feſtdrücken loſe gewordener Pflanzen oder zu loſen Bodens, zur Zer- ſtörung des Bodens uſw. Im Naſſen darf natürlich auch niemals gewalzt werden, und auch die Art der Walze, ob Cambridge, Stern-, Glatt⸗, Ringelwalze uw wie deren Gewicht muß dem gerade vorliegenten Zweck, der VBodenbeſchaſſenheit und der Witterung mit aroßer Sorgfalt angevaßt werden. Feldwirtſchaft. wann ſollen die Wieſen gehauen werden? Von höchſter Wichtigkeit iſt es, den rechten Zeitpunkt für die Heuernte wahrzunehmen. Je zarter die Kleearten und Gräſer noch ſind, um ſo nührſtoffreicher iſt das Heu. Bei älteren Pflanzen verholzen die Zeltwandungen, und in dieſem Stadium vorgeſchritten ſind, um ſo Aber nicht allein um die Güte handelt es ſich, ſondern auch auf die Menge kommt es an. Darum darf auch nicht zu früh gehauen werden, weil ſonſt der Ertrag ein zu geringer ſein würde. Man wählt daher die goldene Mittelſtraße und geht dann an die Heubereitung, wenn die Mehrzahl der Pflanzen in Blüte ſtel t. Dieſe richtet ſich aber ſowohl nach der Zeit der Anſaat, als auch nach der Wi ug. Darum iſt ein beſtimmtes Datum für den Veginn der Heuernte nicht anzugeben. Man begi daß man das Hauen beendigt hat, be von wen zur Samenreife gelangen, denn in dieſem Fall würden die Halme nur den Futterwert Zu früh gemäht, wäre, abgeſehen einer Verſchwendung dieſem Zuſtand viel zu ihrer Er— auch bei der lange vor den M. je mehr ſie unverdaulicher wird das Heu guten Quantum, terpflanzen in lten, als die Tiere b fügt man ja Abmähen m die Blüte beginnt, r Häckſel bei. Kutten — ——— * euſt-Orduung chen Gemeinde. erkktagen der katholiſ 1 0 0 111 Del Mittwoch: * Uhr 2 hr.-A Ur Sophie Sax 10 geb. Donnerstag fürs Vaterlal ö 17 U 1 Gulpel : ½%7 Uhr J. S.-A. den den Heldentod Schulkind Philipp jake Schulkameraden. Freitag: hruahl. 5 9 f Uhr 2 7 Uhr 3. S.⸗A. für ledig 7 Martin Faber ö Samstag: // Uhr 2., 47 Uhr 3. S.-A. für Nguer 5 Ballet Am Mittwoch iſt bei 1 den barmh. Schweſtern Johann den Engl. Fräulein, am Don— um ½7 Uhr hl. Meſſe. agen: Georg yn der alten Kirche 1% Uhr und Ehefrau Agnes. 8 ¼7 Uhr geſt. S. A. für Wilhelm Roos, Ehefrau Marg. geb. Hofmann, Sohn Nikolaus und Eltern. ö geſt. S.-A. für Adam Kirchner J., Ehefrau Katharina geb. Kirchner und Angehörige. Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die J. Abteilung der Jungfrauen-Kongregation, zugleich gem. ö Schüler der Herrn Lehrer Beller Beicht für letztere Samstag um 2 Uhr. Verkündete: „Fritz Joſt und Maria Hofmann zum Ztenmal. 1 Johann Karl Müller, Lehrer, Sohn von Seb. Müller und A. Maria geb. Jöſt und Margareta Antweiler, Lehrerin, Tochter von Lehrer Aug. Antweiler und Eliſa⸗ beth geb. Zimmer zum Itenmal. an Werk geſt. S.-A. für Kinſcherf und Schmuck. 455 Englands Weltherrſchaft. Den Garten Eden forderte Lloyd George ſeiner letzten Rede. Seit alten Zeiten forderle und nahm ſich England jeden Garten Eden, den es erhalten konnte. Und war nicht wähle⸗ xiſch in den Mitteln, die es zum Ziele führen ſollten. Aber das tat es nicht aus nackter Freude am Landbeſitz, ſondern wegen der wirt⸗ ſchaftlichen Bedeutung des betreffenden Beſitzes für die Weltumſpannung des Handels. Als andere Staaten ſchon große europäiſche und überſeeiſche Länder erobert hatten, nahm England ihnen das eine oder andere Kleinod ab; Inſeln, die jenen nicht wichtig dünkten, Landſtriche, die verhältnismäßig geringen Eigen⸗ wert hatten— die aber alle ſich als Felder auf dem Brett des großen Schachmeiſters der Welt erwieſen. Als es noch keinen Suezkanal gab und Indien trotzdem winkte— mit ſeinen Schätzen und Gewürzen, als man alſo um Afrika herum⸗ fahren mußte, um den Seeweg nach Indien zu nehmen, damals ſchon hat England begriffen, daß andere Völker nur Bahnbrecher ſein durften, um die Früchte für England reifen zu laſſen. Um Afrika herum zog es einen Gürtel von Flotienſtützpunkten, fing 1618 mit der Beſetzung von Gambia an, erwarb 1651 St. Helena von den Niederländern und ſetzte ſich 1663 an der Goldküſte und bald darauf an der Sierra Leone— Küſte feſt. Das„Mutter“-Land liegt nicht einmal günſtig— Portugal, Spanien liegen zweifellos günſtiger. Als Inſel iſt man auf die See— ſchiffahrt angewieſen, aber vor dem Ausgang zum Weltmeer liegt auf große Strecken das keineswegs bequeme Irland. Aber was tut das? Hat man nur das Ziel ſeſt im Auge ſort, ſo erſcheint es unverſtändlich, daß auf der und läßt es nicht allzu deutlich werden, ver- Gegenſeite bisher ſolgt man es, ſo muß alles gelingen. So war England auch durchaus nicht über— mäßig eilig, ſeine Pläne aufzudecken, den Gürtel um Afrika etwa gleich voll zu beſetzen— Kap⸗ land kam erſt 1806 von den Niederlanden zu England als Gewinn aus den großen Kriegen gegen Frankreich und ſeine Bundesgenoſſen, gleichzeitig wurden in Indien, Amerika und Auſtralien Beſitzungen erworben und auch Europa wurde nicht vergeſſen. Das Mittel- ländiſche Meer, die Wiege der Weltwirtſchaſt, war zu dieſer Zeit ebenfalls von England an den wichtigſten Punkten beſetzt: Gibraltar, Menorca, Malta und die Joniſchen Inſeln waren bereits britiſch, das Mittelmeer alſo wirt⸗ ſchaftspolitiſch angliſiert. Was das zu bedeuten hat, lehrt die Ent— wicklung des Weltwirtſchaftsverkehrs, namentlich durch die Welthäſen, die die weſentlichen Brenn⸗ punkte weltwirtſchaftlicher Beziehung ſind. Der Krieg hat uns he'ite gezeigt, wie abhängig nicht nur das moderne Kulturleben, ſondern auch die induſtrielle Wirtſchaft der Kulturvölker von den überſeeiſchen tropiſchen Erzeugniſſen iſt. England hat dieſe moderne Produktions- und Verbrauchswirtſchaft aufgebaut und mar⸗ ſchierte noch 1910 mit ſeinem Außenhandel von 24,1 Milliarden Mark an der Spitze aller mit ihm wetteifernden Länder(Deutſchland 16,4, Ver. Staaten 14,0, Frankreich 10,2 Milliarden Mark). Schon 1850 hatte England einen Außenhandel von 4,9 Milliarden Mark, als Frankreich erſt einen ſolchen von 1,4, die Ver. Staaten von 1,3 hatten und Deutſchland noch nicht zählte, und Anfang der 70 er Jahre ſah das Verhältnis noch ſo aus: England 11,0 zu 4.4(Frankreich), 3,3(Ver. Staaten) und 6,0 (Deutſchland, das freilich raſch gelernt hat). Die Ziffern der Welthäfen ſprechen aber die deutlichſte Sprache. Um 1870 ſtehen Ziffern von 3—4 Millionen Tonnen im Ein⸗ und Aus⸗ gangsverkehr in London und Liverpool ſolchen von etwas über 1 Million in Rotterdam, Ant⸗ werpen, Havre und von 1½ Millionen in Ham⸗ burg und ½ Million in Bremen gegenüber. An Londons Großſchiffahrt war dabei Europa mit 65 9%, Oſt⸗Indien mit 11 0%, Auſtralien und die Ver. Staaten mit je 5% beteiligt; London war eben der einzige Hafen Europas, der ſchon nach allen fremden Erdteilen ſeine regel— mäßigen Dampferlinien hatte, ſo daß er für den Das war die Frucht eines jahrhundertelang ſorgſam aufgebauten Weltwirtſchaftsverkehrs, war das reife Ergebnis einer weit ausſchauenden Handels⸗ und Kolonialpolitik, die an dem ge⸗ ſamten Welthandel, auch wenn England nicht ſelbſt letzter Abnehmer der Waren war, durch Tran: ort und Transaktion, durch Kapital und Arbeit verdiente. Das war der ſeſte Beſitz einer poliliſch ge— ſchulten Weltmacht zu einer Zeit, als Deutſch— land ſich eben erſt zur Reichseinheit durch— gekämpft hatte. Dem Spätling, der dann durch rührigen Fleiß die Verſäumniſſe von Jahr- hunderten nachholen wollte, gelang vieles, u. a. gelang ihm, Englands Wettbewerbsfeindſchaft zu erlangen, aber ein feſt geknüpſtes Netz über den Weltwirtſchaftsverkehr der Erde zu werfen und in ſeiner Hand zu halten, konnte nie— mandem mehr gelingen, weil der wirtſchafts— politiſche Geiſt Großbritanniens jedem Be— werber überall zurufen konnte: Ich bin ſchon da! f Nur Meſopotamien als Verbindung zwiſchen Agypten und Indien ſehlte noch in dem Gürtel um die Erde: den Garten Eden fordert jetzt Lloyd George. Der Kanzler über die Papſtnote. Kriegsziele unſerer Feinde. Im Hauptausſchuß des Reichstages, der nach den Ferien am 21. d. Mts. wieder zuſammen⸗ trat, hielt der Reichskanzler eine längere Rede, in der er u. a. auf unſere glänzende militäriſche Lage und auf unſere Leiſtungen zu Lande und zu Waſſer hinwies. Umladedienſt in erſter oder einziger Linie ſtand. Wenn wir demgegenüber die Leiſtungen unſerer Feinde betrachten, ſo fuhr der Kanzler nicht einmal die Anbahnung eines Gedankens zum Frieden erkennbar wurde, geſchweige denn zu einem Frieden, der Verzichte einſchließt. Ich habe kürzlich durch Mitteilungen über den franzöſiſch-ruſſiſchen Ge— heimvertrag dartun können, welche weitgehenden Kriegsziele ſich Frankreich geſteckt hat. Ich bin jetzt in der Lage, noch weitere Abmachungen nachzuweiſen, die unſere Feinde mit Bezug auf ihre Kriegsziele getroffen haben. Einiges hierüber iſt der Kommiſſion bereits bei früheren Gelegenheiten bekannt geworden. Ich will dabei chronologiſch verfahren. Am 7. September 1914 beſchloß die feindliche Koalition, nur einen ge— meinſchaftlichen Frieden zu ſchließen. Am 4. Marz 1915 hat Rußland für den Friedens— ſchluß folgende Forderungen geſtellt, denen England durch Note vom 12. März, Frankreich durch Note vom 12. April zugeſtimmt haben. An Rußzland ſollen folgende Gebiete fallen: Konſtantnopel mit dem europäiſchen Ufer der Meerengen, der ſüdliche Teil von Thracien bis zur Linie Enos—Midia, die Inſeln des Marmara⸗Meeres, die Inſeln Imbros und Thenedos und auf der kleinaſiatiſchen Seite die Halbinſel zwiſchen dem Schwarzen Meer, dem Bosporus und dem Golf von Ismid bis zum Sakariafluß im Oſten. Nach Feſt⸗ ſtellung dieſer Grundlage wurde im Jahre 1915/16 weiter verhandelt. Im Lauſe dieſer Verhandlungen ließ ſich Rußland die armeniſchen Vilajets Trapezunt und Kurdiſtan zuſagen. Frankreich nahm für ſich Syrien mit Adana und Merſina und das nördlich gelegene Hinterland bis nach Siwos und Karput in Anſpruch. Englands Anteil ſollte Meſopotamien ſein. Für den Reſt der kleinaſiatiſchen Türkei wurde die Aufteilung in ein engliſches und franzöſiſches Intereſſen— gebiet beſchloſſen, ſür Paläſtina eine Art Inter⸗ nationaliſierung. Das übrige von Türken und Arabern bewohnte Gebiet mit Einſchluß des eigentlichen Arabien und der heiligen Stätten des Ifſlam ſollte ein beſonderer Staatenbund unter engliſcher Oberhoheit werden. Als dann Italien in den Krieg eintrat und ſeinen Teil an der Beute verlangte, kam es zu neuen Ver— handlungen, die keineswegs auf Verzichte hinausliefen. Ich denke, daß wir auch hierüber noch näheres erfahren werden und der Offent— lichkeit alsdann mitteilen können. nicht für am Platze. f Möglichkeit eines Friedensſchluſſes ins Auge faſſeu. Es iſt e d wenn in der deutſchen Preſſe angeſichts der Haltung unſerer Feinde der Standpunkt vertreten wird, daß es für uns nicht möglich iſt, mit einem neuen Friedensangebot hervorzutreten. In die Situation, wie ich ſie Ihnen hier geſchildert habe, iſt nun die Friedenskundgebung des Papftes gekommen. Der Grundgedanke dieſer Kund— gebung entſpricht der Stellung, die der Papſt nach ſeiner ganzen Perſönlichkeit einnimmt, und dem Auftrag, den er als Oberhaupt der katho— liſchen Chriſtenheit hak. Der Papſt ſtellt bei ſeinem Gedankengang in den Vordergrund, daß an die Stelle der Macht und der Waffen das formale Recht und das ſittliche Geſetz treten müſſe. Auf dieſer Grundlage entwickelt er ſeine Vorſchläge über Schiedsgericht und Abrüſtung und kommt zu den weiteren Folgerungen, die er für die Zeit nach dem Eintritt des Friedens zieht. Was nun den materiellen Inhalt der Kund— gebung angeht, ſo kann ich endgültig und im einzelnen keine Stellung nehmen, bevor nicht eine Verſtändigung mit unſeren Bundesgenoſſen ſtattgefunden hat. Ich kann mich nur ganz all— gemein äußern und möchte dies nach zwei Richtungen hin tun. Einmal muß ich der Auf— ſaſſung entgegentreten, daß die Entſchließung des Papſtes durch die Zentralmächte beeinflußt worden ſei. Ich ſtelle feſt, daß die Kundgebung des Papſtes an die kriegführenden Mächte, wie ſie aus der Preſſe bekannt iſt, der ſpontanen Entſchließung des Oberhauptes der katholiſchen Kirche entſprungen iſt. Sodann: wenn ich mir uch eine Stellungnahme im einzelnen vorbe— halten muß, ſo kann ich doch ſchon jetzt ſagen, daß es unſerer mehrſach kundgetanen Haltung und unſerer Politik ſeit dem 12. Dezember ent⸗ ſpricht, daß wir jedem ehrlichen Verſuch, in das Völkerelend des Krieges den Gedanken des Friedens hineinzutragen, ſympathiſch gegenüber— ſtehen, und daß wir den Schritt des Papſtes, der, wie ich meine, von ernſtem Beſtreben nach Gerechtigkeit und Unparteilichkeit getragen iſt, beſonders begrüßen. Ich faſſe mich dahin zu— ſammen: 1. Die Note iſt nicht von uns veranlaßt, ſondern aus der ſpontanen Initiative des Papſtes hervorgegangen. 2. Wir begrüßen die Bemühung des Papſtes, durch einen dauernden Frieden dem Völkerkrieg ein Ende zu machen, mit Sympathie. 3. Wegen der Beantwortung ſtehen wir in Verbindung mit unſeren Bundesgenoſſen, doch ſind die Verhandlungen noch nicht abgeſchloſſen. Weiter kann ich jetzt auf die materiellen Punkte der päpſtlichen Kundgebung nicht ein— gehen. Ich bin aber bereit, mit dem Ausſchuß in einer noch näher zu vereinbarenden Sonder— form wegen der weiteren Verhandlungen bis zur Erteilung der Antwort Fühlung zu nehmen. Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß dieſe gemeinſame Arbeit uns dem Ziele näher bringen möge, das wir alle im Herzen tragen: einen ehrenvollen Frieden fürs Vaterland. Im Anſchluß an die Rede fand eine kurze Ausſprache ſtatt, in der die Mehrzahl der ein⸗ zelnen Vertreter der Parteien ſich mit den Aus— führungen des Kanzlers einverſtanden erklärten. verſchiedene Kriegsnachrichten. Die Schlacht im Weſten. Italieniſchen Blättern zufolge iſt die fran— zöſiſche Offenſive bei Verdun nur das Vorſpiel zu einer Schlacht auf der ganzen Weſtſront mit weitgeſteckten operativen Zielen. — Eine Pariſer Havasnote geſteht zu, daß der deutſche Gegenangriff auf beiden Maasufern dadurch begünſtigt wird, daß das Nachziehen der franzöſiſchen Geſchütze auf den Bei ſo weitgehenden Kriegszielen der Feinde iſt es verſtändlich, daß ſich Herr Balſour kürzlich geäußert hat, er halte eine ausführliche Er⸗ klärung über die Kriegspolitik der Regierung Das alſo iſt der Boden, wie er ſich uns gegenwärtig darſtellt, wenn wir angriffs die Beſatzungen an unhaltbaren Pune rechtzeitig zurückzog. Nach franzöſiſchen Oe. richten über die Schlacht vor Verdun infolge überaus heftiger deutſcher Gegenangrif, am Wald von Avocourt, am Toten Mann ud an der Höhe 344 erlitten zu haben.— 15 Militärkrititer der Londoner Times“ Oben Repington ſchreibt zur Schlacht in Flandem Marſchall Haigh habe die engliſche Entſchei, dungsſchlacht in Flandern auf die Dauer von drei Monaten berechnet U feſtgeſetzt. Eine Steigerung der jetzigen dn, griffsmaſſen in Flandern ſei unmöglich. 1. Wirkungen des U⸗Boot⸗Krieges Juli.—Auguſt 1917. Die Beſorgniſſe unſerer Feinde wegen dei Frachtraummangels ſind im Wachſen. Ernſt zu nehmende Blätter, wie Economiſt“ und Journal of Commerce“, ſprechen beſorgt über die Schiffs verluſte für die Zukunft Englandz Der Ruf nach Schiffserſatz„Tonne ſſt Tonne“ iſt verſtummt, da man anſcheinend in England nicht mehr an einen Sieg guubt welcher die Verwirklichung einer ſolchen Forde. rung ermöglichen würde. Alles in allem herrſch eine wenig zuverſichtliche Stimmung. * Italiens Hoffnungen auf einen Sonderfrieden. Der Pariſer Korreſpondent des Mailändz „Secolo“ ſagt, es dürfe als ſicher gelten, daß nicht nur die Friedensnote des Papſtes auf den Wunſch Oſterreichs ſondern daß der Vatikan auch in Beziehung zu den durch die perſönlichen Agenten des öſter⸗ reichiſchen Herrſchers Karl verſuchten Friedens, ſondierungen in den verbündeten Ländern ſtehe. Die Verbandsregierungen hätten dies ewußt und daher den päpſtlichen Schritt erwartet, Aus den Antworten Deutſchlands und Oſter⸗ reichs werde nun zu erſehen ſein, ob Oſterreich wirklich, wie es ſeit gewiſſer Zeit ſcheine, gewillt ſei, ſeine Sache im Intereſſe eines raſchen Friedens von der deutſchen zu trennen. Doch beſtehe zunächſt mehr Grund, anzunehmen, daß die öſterreichiſchen Intrigen mehr ein Manbber zur Spaltung des Vierverbandsblockes als des, jenigen der Mittelmächte ſeien. * Die Papftnote als Prüfſtein. Die„Oſtſchweiz“ ſchreibt am 16. Augr. Der Papſt hat dem Völkerſehnen nach Frieden neue Flügel geliehen. Schon beginnt die Diz⸗ kuſſion über dieſen und jenen Punkt, und da zeigt es ſich, daß die Verbandsmächte dem neuen Schritt des Papſtes ſchon den Krieg an— geſagt haben. Energiſch wird jedes Frie⸗ dens angebot abgelehnt, das auf der Verſtändigung der Nationen baſiert und nicht von, den Vorausſetzungen eines Sieges det Verbandsmächte ausgeht. Noch weiß man nicht, welches das Schickſal der päpſtlichen Kund— gebung ſein wird, aber das eine iſt ſicher, it wird zum Prüfſtein werden, wo ehllicher Friedenswille vorhanden iſt und wo die Kriegs— idee die Gehirne gewiſſenloſer Kriegshetzer in krankhafter Weiſe erfaßt hat. Den wahren Feind des Friedens kennen zu lernen, iſt ſchon ein großer Gewinn. Dieſen Feind vor aller Wett entlarvt zu haben, wird das Ver⸗ dienſt Benedikts XV. ſein. * Eine großangelegte Orientaktion des Verbandes? Die„N. Züricher Nachr.“ melden aus Brelg (Schweiz): In den letzten Tagen eingetroffene italieniſche Soldatenbriefe ſind außerordentlich ſtark zenſuriert. Reiſende verſichern, die Friedensſtimmung ſei im Zu⸗ nehmen begriffen. Goolitti, der zu den offiziellen Sozialiſten gewiſſe Beziehungen unterhalte, habe dieſe Friedensſtimmung dutch ſeine letzte Rede ſtark genährt. Die Macht der offiziellen Sozialiſten wachſe mit jedem Tag Italien werde vermutlich leine Truppen an die Weſtſront ſchicken, wohl aber eine groß- Trichterfeldern einige Zeit erfordert. Ferner beſtäligt die Havasnote, daß die deutſche Heeres— angelegte Orientaktion des Ver⸗ bandes unterſtützen. Nimmer wieder! Novelle von Wilhelm Horn. (Fortſetzung.) Die Alte blickte, als keine Antwort erfolgte, wieder auf die Straße hinaus. Plötzlich fuhr ſie in die Höhe. Da lauft dem Sepperl ſei' Dackerl!“ rief ſie.„Er lauft nach dem Jäger⸗ haus zu!“ Das Tonerl war aufgeſtanden.„Na, ſiehſt, Mutterle,“ ſagte ſie eifrig,„nu wird der Sepperl auch gleich vorüberſchreiten.“ Aber Minute auf Minute verrann, und der Jäger ging nicht vorüber. Eine Viertelſtunde war ſchon verfloſſen. „Er kommt nit, er kommt nit, der kommt nimmer nit,“ murmelte die Alte.„Daß das Dackerl ſo allein ſein' Weg lauft, das is a ſchlimmes, ſchlimmes Zeich'n.“ Tonerl 11 in der Stube auf und ab. Sie ſchritt über den Flur zur Haustür. Eine ſchwüle Wärme lag in der Luft. Surrend flog der Wind durch die Häuſerreihe. Das Mädchen ſtand einige Augenblicke unſchlüſſig, dann ging ſte mit raſchen Schritten in der Dorfſtraße nach der Richtung hin, die dem Foöͤrſterhaus ent⸗ gegengeſetzt war. Als ſie am Almenhof vorüberſchritt, ſtand der Jörgerl unter dem Torweg. „Wo willſt hinaus, Tonerle?“ rief er über die Straße hinweg. Das Madchen antwortete nicht, ſondern ging 8 del, Burſche mit einem liſtigen Lächeln,„der Jager— hurtig ſeinen Weg ſort. Mit wenigen Sprüngen bot, her desen an ine Sele. 9 W̃ Burſch „Was hat heut' vormittag,“ begann der ſepp bei euch g'wollt, ſchönes Tonerle?“ „Woher weißt das?“ fragte ſie kurz. „J weiß alles,“ entgegnete der Jörgerl ſelbſtgefällig.„J weiß alles. Aber ſo lauf doch nit ſo, man kommt halt mit dir nit mit! Hat er etwan bei dir den Hochzeitbitter für ſich g'ſpielt?“ Das Tonerl ſchwieg. Dann erwiderte ſie zögernd:„Triffſt halt das Richtige.“ „Und was haſt ihm g'antwort'?“ „Das i ihn nit mag.“ „So is's brav, ſo is's brav. Madl! Sprich, Tonerle, wann i di frag'n tät, ob mi liab haſt, was würd'ſt da ſag'n?“ Das Mädchen war ſtehen geblieben und ſah dem Burſchen ſorſchend in die Augen.„Meinſt etwan ehrlich mit mi, Jörgerl?“ Jörgerl lachte hell auf.„Biſt a narriſch' Dirndl!“ kicherte er.„Wir ſan a junges 1770 du und i, und das meint's immer ehrlich. it? Tonerl ſchritt von neuem raſch aus. Sie waren über die letzten Häuſer des Dorfes hinaus⸗ gelangt. Das Mädchen blickte ſcharf den Weg hinauf, der ſich in der Ferne an dem Hang entlangſchlängelte und dann zu dem ſchnee⸗ bedeckten Kamm aufſtieg. „Was ſuchſt denn, Tonerl?“ Sie ſtand wieder ſtill.„Jörgerl,“ fragte ſie, „was denkſt, ob heut' auf der Ganswand Lauinen nuntergehn?“ as willſt mit'n Lauinen?“ lachte der kann ſein und's kann nit ſein, aber's wird wohl doch ſchon ſein!“ „Meinſt, daß's heut' dort oben g'fahrlich is?“ „O, jegerl, g'fahrlich! Ich bin ſchon an ganze, Reih''mal beim Föhn auf der Gamswand g'weſen. Wann's kommt, ſpringſt beiſeit', und unten liegt's. Mußt bloß g'ſcheit ſein. Wann's verlangt'ſt, i ſtieg' gleich nauf.“ „Jörgerl, gingſt wirklich nauf? J halt' di beim Wort: Jörgl, ſteig nauf!“ Der Burſche machte ein verlegenes Geſicht und kraute ſich hinter dem Ohr.„Du biſt an ſakriſch' Hex', Madl! Soll i dir etwan Almen⸗ rauſch brechen? Das gibt's dort oben jetzt noch nit. Aber i verſprech dir's heilig: Sonſten tu i alles für di.“ Tonerl ſah noch einmal den Weg ſcharf hinauf. Dann kehrte ſie um und ſchritt zum Dorf zurück. „J ſchenkt' dir alles, was magſt, wann mi liab hätt'ſt, Dirndl,“ fuhr Jörgerl nach einer Pauſe fort, während er behaglich mit der be⸗ ringten Hand an der ſchweren Uhrkette ſpielte. „Was meinſt, möcht'ſt auch ſo a feines Ringerl hab'n? is ſteht bei dir,'s ſteht bei dir, Tonerl! Wann du wann du an dein Fenſterl kämſt, kauft' i dir gleich ſo eines oder zwoa.“ Das Mädchen blickte ſinnend auf die Ringe. „Deine Ringerl ſan halt fein,“ ſagte ſie 157 almend,„aber i kann auch ohne Ringerl leb'n. Man war am Almenhof angelangt. Joͤrgerl dneb ſtehen. g „Nu, was meinſt, Madl,“ ſagte er lauernd, F -wirſt beut“ an dei“ Fenſterl ſein!?“ „Wann du kämſt, würd'ſt ſchon merken, was i denk'.“ Es lag ein rauher, grollender Klang in den Worten. 1 Sie ging ihrem Hauſe zu. Als ſie in die Stube trat, brannten die Kerzen auf der Kom— mode. Betroffen ſchaute ſie auf ihre Mutter Die Alte kniete mit geſenktem Kopf und ge⸗ ſalteten Händen vor dem Marienbild.„0, Mutter Gottes Gebenedeiete,“ betete ſie leise, „hilf ihm, hilf ihm, hilf ihm! Aber wann ſeine Seel' ſchon eingehen muß in den Himmelsſaal unſeres liab'n Herrgott's, des Allmächtigen, gib, daß ihm g'ſchenkt wird die ewige Seliglei, G'lobt ſeiſt Maria mit den ſieben Schwertern! Amen!“. Die Steindlerin erhob ſich und blies die Kerzen aus. „Wo warſt?“ fragte ſie traurig. „Auf die Straß' hinaus nach der Gams“ wand zu. Er ſchritt nit daher.“ „Das konnt'ſt im vorheraus wiſſen. Der.. der kommt nimmer wieder, nimmer wieder. Sie ſtrich ſich mit den dünnen Fingern die grauen Haarſträhnen aus der Stirn.„Konnte mitbet'n, Tonerl, für das Heil ſeiner Seel'. f „In mein' Herz'n is kein“ Ruh', kein“ Ruh nit mehr. Da is nit guat bet'n, und wann man auch gleich auf die Knie danjederfall' möcht'.“ Die Tür wurde aufgeriſſen. In bie Slube ſprang ein flachsköpfiger Bube. Schön' Gruß ſoll i b'ſtell'n,“ rief er,„von dem Prantl dem Herrn Foͤrſter, und er laßt frag n, ob der Sepperl bei euch wär' 95 g N lellung in, Vorgusſſcht des dane 40 ſcheinen die Franzoſen die ſchwerſten Vell Dolitiſche Rundſchau. Doutſch land. „Der Standpunkt Kaiſer Wilhelms hinſichtlich der Verleihung des Eiſernen Kreuzes und der Beförderung zum Offizier erhellt aus einer Antwort des geichstagsabgeordneten Marquardt, der den Wunſch ausgeſprochen hatte, daß allen Soldaten, vor dem Feinde geſtanden hätten, das Eiſerne Kreuz II. Klaſſe verliehen werde. Von einem Abzeichen, das die Inhaber des Eiſernen Kreuzes, die es an der Front erworben haben, von denen in der Etappe unterſcheiden, ſoll vor⸗ läufig Abſtand genommen werden. Jeder an der Front ſtehende und vor dem Feinde be⸗ währte Mann habe Ausſicht, das Eiſerne Kreuz zu erwerben.— Die Vorbedingungen für die ſrnennung zum Offizier ſind erheblich gemildert worden, ob noch weitere Milderungen zuläſſig ſeien, muß der Kriegsminiſter entſcheiden. Im Armes verhindert habe, 19000 worden ſei.— Anſcheinend will man auf dieſe Welſe der zu⸗ nehmenden Gärung in Indien begegnen. Gchweiz. „Der Bundesrat beſchloß die Einſchrän⸗ kung des Brotverbrauchs ab 1. Ok⸗ lober. Von dieſem Tage ab ſoll Brot und Mehl nur gegen Brotkarten abgegeben werden. Auch der Verbrauch von Kohlen und elektriſcher Kraſt ſoll eingeſchränkt werden. Ob eine weitere oder gar eine allgemeine Rationierung durch— geführt werden ſoll, wird von der weiteren Ent— wicklung der wirtſchaftlichen Lage abhängen. Holland. * Zu den Unterhandlungen mit Deutſchland wegen Zufuhr von Stein- kohlen wird von gut unterrichteter Seite ge— eee Zu den KRän ruſſiſchen demoktallſchen Wünſchen und daher un annehmbar. Kleine Nachrichten. — Wie die„Nordd. Allg. Z1g.“ erfährt, iſt für den Poſten des Botſchafters in Konſtantinopel Graf b. Bernſtorff in Ausſicht genommen. — Der bayeriſche Landtag wird Ende Seplember, vorausſichtlich am 28., wieder zuſammen⸗ treten. In der Eröffnungsſitzung wird der Finanz— miniſter den Haushalt für 191819 vorlegen, der einen großen Fehlbetrag auſweiſen wird. meldet, daß Deutſchland die Lieferung einer ge— apfen in Von Nah und pern. Der Winterfahrplan ſollte in gewohnter Weiſe am 1. Oktober in Kraft treten. Nach⸗ lräglich iſt, wie die Nordd. Allgem. Ztg.“ in Erfahrung bringt, zwiſchen den beteiligten Eiſen— bahnverwaltungen vereinbart worden, den Fahr— 2 ²˙iVꝛy er Moldau. 8 erfolgt se, übrigen ſind viele verdiente Unteroffiziere bereits in Offizieren befördert worden. * Ein Unterausſchuß des Haupt⸗ aus ſchuſſes des Reichstages ſoll dem⸗ nöchſt eingeſetzt werden. Er ſoll ſich mit der Vor⸗ bereitung beſonders vertraulicher Fragen beſaſſen, bevor ſie zur Beratung im Hauptaus⸗ ſchuß gelangen. Die Vorkommniſſe während der Zulitagung des Ausſchuſſes mögen Veranlaſſung zu dieſer Gründung ſein, mit der ſich, wie die „Germania“ erfährt, der Reichskanzler einver⸗ ſtanden erklärt hat. f «In den Kreiſen des preußiſchen gandtages beſteht die Abſicht, demnächſt eine Fahrt nach Bulgarien zu unter⸗ nehmen, nachdem eine Anzahl Reichstags⸗ abgeordneter ſchon vor längerer Zeit eine ſolche deiſe ausgeführt hat. Die Landtagsabgeord⸗ neten ſind mit dem Kriegsamt in Verbindung getreten, das ihren Wunſch lebhaft unterſtützt. Es iſt daher anzunehmen, daß die Abgeordneten⸗ fahrt nach Bulgarien, von der eine neue Kräfti⸗ gung der gegenwärtigen freundſ aftlichen, Be⸗ ziehungen zu erwarten iſt, in a ſehbarer Zeit ſtattfinden wird. Oſterreich⸗Ungarn. f „Der neue ungariſche Miniſterpräſident Wekerle hat mehreren Journaliſten gegen⸗ über folgende Erklärung abgegeben: Der Kern⸗ punkt meines Regierungsprogramms iſt die ſo⸗ fortige Verwirklichung des allge⸗ meinen Wahlrechts. Wir werden eine dahingehende Geſetzesvorlage in kürzeſter Zeit dem Parlament unterbreiten. So lange das Wahlrechtsgeſetz nicht unter Dach und Fach iſt, denken wir nicht an weitergehende politiſche Ziele. Wekerle gab auch der Hoffnung Aus⸗ druck, daß es ihm gelingen werde, geſunde Mittel zur Verbeſſerung der ungarischen Valuta zu finden. Der Miniſterpräſident hat die Ab⸗ ſicht, den Reichstag für Mitte September ein⸗ zuberufen. Frankreich. „Angeſichts der zunehmenden Gärung der unter dem Einfluß Abdelmaleks ſtehenden Stämme in Marokko marſchierte am 4. Auguſt die mobile Truppe von Taza gegen die Auf⸗ ſtändiſchen, die über ungefähr 300 Gewehre ver⸗ fügten. Nach zweiſtündigem Kampfe, in den auch Artillerie eingriff, wurden die Marokkaner bei Belkacem zurückgeworfen. Die Franzoſen hatten 7 Tote, 23 Verwundete, die Marokkaner 94 Tote und eine große Anzahl Verwundeter. Am 6. und 9. Auguſt griffen die Marokkaner abermals an. Die Franzoſen ſollen(2) ihre Stellungen behauptet und den Marolkanern ſtarke Verluſte zugefügt haben. England. »Im Unterhauſe teilte der Staatsſekretär für Indien Montagu mit, es ſei beſchloſſen worden, reelle Schritte zu unternehmen, um die Inder an allen Zweigen der Verwaltung Indiens zu beteiligen, mit der Abſicht einer allmählichen Entwicklung der Ein⸗ richtungen der Selbſtregierung und einer ſortſchreitenden Verwirklichung einer verantwort⸗ lichen Regierung in Indien als einem Beſtand⸗ teil des Reiches. Montagu teilte ſerner mit, daß die Schranke, die bisher die Zulaſſung der inder zu den Offizierſtellen der engliſchen 9 , . 2˙ Se. 8. 6% 9 0 Ae pri rosc- lessa 0 55 4 nn Front im Jun] 7977 . Ehe Ji 1977 m ont am is Aud. 1915 . den Kämpſen vom Juni dieſes Jahres bis in die letzten Tage gemacht haben, ſind ſehr bedeulſamer Natur. Es war im Anfang der rumäniſcheruſſiſchen Offenſive gelungen, die Front unſerer Stellungen in der Mitte etwas einzudrücken. Die Sachlage änderte ſich ſofort, als unſere Offenſive einſetzte. Nn 2 e eee wiſſen Menge zugeſagt habe mit der Maßgabe, wenn Holland mehr zu erhalten wünſche, müßten niederländiſche Arbeiter nach Deutſchland geſandt werden, um dieſe Mengen zu fördern. In dieſem Falle würde, da ein Hauer zwanzig Tonnen monatlich fördern kann, die Lieferung entſprechend der Zahl der überwieſenen Arbeiter vermehrt werden. Nußland. „Die ruſſiſche Geſandtſchaft in Waſhington veröffentlicht eine Mitteilung, wonach Rußland die päpſtliche Note noch nicht beantwortet habe, doch teile man in Rußland die Auffaſſung, daß die Mittelmächte die Vorſchläge dem Papſte eingegeben hatten. Die in der Note erwähnten Bedingungen ſeien nicht vereinbar mit cg 2 8 9 5% N, Ferbęs 3 Reichs fleiſchſtelle ſich ergeben hat, daß ſich die Notwendigkeit, in Sachſen fleiſchloſe Wochen einzuführen, erledigt hat. Haſenkarte für Sachſen. Wie verlautet, iſt die Einführung von Haſenkarten in Sachſen geplant, ähnlich den Gänſekarten. Haſen dütſen künftig an Verbraucher nur gegen Abgabe von Haſenkarten, die auf Antrag in beſtimmter Höhe ausgegeben werden, verkauft werden; zugleich ſind dabei Fleiſchmarken abzutrennen. Schuhſohlen aus— Speckſchwarten. Daß man auch Speckſchwarten zu Schuhſohlen verarbeiten kann, haben die Kriegsſchuhkurſe in Cleve bewieſen. Unter ſachkundiger Leitung wurde dem Publikum gezeigt, wie man an Schuhen Reparaturen vornehmen und wie man ſich ſelbſt Schuhe aus alten Tuch-, Linoleum“, Holz⸗ und ſonſtigen Reſten herſtellen kann. In einer Ausſtellung der in den Kurſen von den Teilnehmern angefertigten Schuhe ſind lat⸗ ſächlich auch mit Speckſchwarten beſohlte Schuhe * zu ſehen, die ſich ſehr gut tragen ſollen. Nur dürſte die Speckſchwarte heutzutage ein ebenſo ſſeltener Artikel ſein wie das Leder. 1 Feldgraue“ Familienfeier. Auf Befehl ers wurden die neun im Felde ſtehenden des Gütlers Peter Oberrieder in Söh Hohenſchäftlarn(Iſartal) gleichzeitig nach der Heimat beurlaubt. laß Aus dieſem freudigen An— veranſtaltete die Heimatgemeinde eine Feier, bei der beſonders begeiſterte Huldigungen 0 ler dle a Unſere Fortſchritte in der Moldau, die wir in nahmen in der Wir den tretern ZM g L 2 Dae/ Ae Hes cat, fecuciv 5 er „oo, frcen! Jahdest, 0 Hera Mitte unſere Stellungen wieder, im Südoſten und Nordweſten warfen wir die Ruſſo— Rumänen ganz erheblich zurück. Das von uns er— oberte Gelände erhellt aus der Kartenſkizze; die ſchwarze Linie zeigt, wie wir am 18. Auguſt 1917 ſtanden und wie unſere Front verläuft. plan erſt am 1. November zur Einführung zu bringen. Der„Möwe“⸗Film in Sofia. Nach einer Meldung der Bulgariſchen Telegraphen⸗ Agentur wurden die Taten des deutſchen Hilfskreuzers„Möwe“ in Sofia im Lichtbild⸗ theater dargeſtellt. Anweſend waren der deutſche Geſandte und ſein Perſonal, Mitglieder der verbündeten Geſandtſchaften, bulgariſche Miniſter, Mitglieder der Sanitätsmiſſionen und ein ge⸗ wähltes Publikum, das warmen Beifall ſpendete. ö N Auch in Sachſen keine fleiſchloſen Wochen. Die Landesfleiſchſtelle in Dresden teilt mit, daß nach Beſprechung mit den Ver— des Kriegsernährungsamtes und der dem Kaiſer und dem König Ludwig von Bayern dargebracht wurden. Selbſtmord einer ganzen Familie. Bei Blankeneſe iſt eine aus dem Harz ſtammende Familie. Vater, Mutter, Sohn und Tochter, aneinander gebunden aus der Elbe gefiſcht worden. Sie hatten am Sonnabend ein Bobt gemietet und wurden ſeitdem vermißt. Durch einen unglücklichen Zufall ge⸗ tötet wurde in Mansſeld im Speſſart auf der Straße die junge Frau eines dortigen Land- wirts. Ein Sicherheitsbeamter hatte in einem Hausflur einen zum Abtransport beſtimmken Gefangenen zu bewachen, der Plötzlich auf ſeinen Wächter eindrang. Dieſer mußte zu ſeinem Gewehr greifen und ſchoß den Ge— fangenen nieder. Die Kugel aber drang durch den Körper des Mannes, durchbohrte die Haus- tür und traf dann die unglücklicherweiſe in dieſem Augenblick auf der Straße vorübergehende junge Frau tödlich. Plünderung einer franzöſiſchen Kathe⸗ drale durch Einbrecher. Vor einigen Tagen wurde die Kathedrale von St. Etienne(Frank- reich) von einer Einbrecherbande geplündert. Die Spitzbuben legten dann Feuer in die Sakriſtei, wobei der Chor der Kirche und die Orgel ver— brannten. Das Feuer konnte nur unter äußerſten Anſtrengungen gelöſcht werden. Eine norwegiſche Stadt niedergebrannt. Die mehrere Tauſend Einwohner zählende not⸗ wegiſche Stadt Moldöen iſt vollſtändig nieder⸗ gebrannt. Gegen 9 Uhr abends brach in einer Fabrit Feuer aus, das bei dem herrſchenden ſtarken Sturm auf andere Gebäude übergriff und faſt die ganze Stadt einäſcherte. 5 Die Löſchungsverſuche blieben zunächſt ſruchtlos, erſt gegen 3 Uhr morgens, als Torpedoboote aus Aaleſund mit Löſchapparaten eingetroffen waren, konnte eine wirkſame Bekämpfung des Rieſen⸗ brandes in Angriff genommen werden. Die Hilfe kam jedoch zu ſpät, Fabriken, Hotels, Bäckereien, das Bankgebäude und das Elek⸗ trizitätswerk waren den Flammen zum Opfer gefallen. In den Hauptſtraßen der Stadt ö 2* 8 81 er 2 brannten alle Häuſer bis auf die Umfaſſungs⸗ mauern nieder. 0.— Volkswirtſchaftliches. übernahmepreiſe für Auslandsſeife. Der Reichskanzler hat allgemeine Grundſätze für die Feſt⸗ ſetzung der UÜbernahmepreiſe der von privater Seite aus dem Ausland eingeführten, vom Kriegsausſchuß Ole, Fette und Seifen aufgeſtellt. darf im allgemeinen denjenigen übernommenen Per hernahmepreis Der Übernahmepreis u n Preis nicht überſteigen, zu dem der Kriegsausſchuß für pflanzliche und tieriſche Ole und Fette Ware gleicher Art und Sorte in gleichem Lande zu der— ſelbe Zeit erworben hat oder nachweislich zu er— werhen in der Lage war. 0 „Nein,“ ſagte die Alte,„i wünſcht' er wär' Heut' in der Früh' war er da.“ 95 „Und wißt ihr nit, wo er hinaus is? „Auf die Gamswand.“ N Der Junge weitete die Augen und ſtarrte die Alte ſprachlos an.„Auf die Gamswand?“ ſtammelte er endlich.„Heut' bei dem Föhn⸗ wind?“ „B'halt dein G'red für di,“ herrſchte ihn Tonerl an und trat vor.„Warum ſchickt der Prantl?“ „Das Dackerl is allein komm' und heult und winſelt und kratzt und will davon.“ „Jeſes Maria! Nu is's doch wahr! Das Tonerl war's, dem der gellende Auf⸗ ſchrei entfuhr. Und damit war ſie auch ſchon u der Stube hinaus. In raſcheſtem Lauf ſtürmte le die Straße hin zum Forſthaus. Der alte Förſter mit dem wirren Kopfhaar und dem weißgrauen Zwickelbart ſaß, die Pfeife im Mund, am Tiſch, in eine dichte Rauchwolke gehüllt. Zu ſeinen Füßen ſtand das Dackerl und kratzte winſelnd mit den Pfoten an den Bergſchuhen. g 5 1 „Der Sepperl is auf die Gamswand'nauf! ſchrie das Mädchen. N „Sakra!“ fluchte der Förſter und legte die Pfeife auf den Tiſch. Er ſtand auf.„Wer hat den Unnutz ſolch' dammigte, Unvernunſt H'heißen? Da is er ſicher verſchütt. g „Wir müſſ'n ihn ausgrab'n, Förſter. 8 dunderl will uns ruſf'n tun., J hol Manns⸗ leut', Kommt in das Döͤrf'l! . dem Zimmer Sie wußte es ſelbſt nicht warum, aber das erſte Haus, in das ſie einbog, war der Almenhof. Der Jörgerl ſtand in der weiten Wohnſtube unter der runden eee und hatte einen Taſchenſpiegel in der Hand. ö 5 etzeige rief ſie Amos,„s is a Menſch verſchütt'! Wir müſſ'n ihn ausgrab'n. Vor⸗ wärts, ſchnell, i hol' mehr!“ „Wo?“ „Droben an der Gamswand!“ ö „Daß i a Dalleter wär' und ſtieg' nach andre Leut' heut' nach der ſchlinmm' Gamswand 'nauf! Wer 0 9 1 Der Jagerſepperl. „Der 7 erf recht lieg'n bleib'n, wo er liegt.“ „Haderlump, elendiger!“ Die Tür knallte zu. Das Tonerl eilte von Hof zu Hof— zu dem Rainer, dem 1 dem Grubner, dem wandtner, dem Angerer. 5 9 9 kurzem hatte ſich gegen ein Dutzend Männer mit Schaufeln, Hacken, Spaten, Stangen und Stricken in der Mitte des Dorſes um den Förſter verſammelt. Das Dackerl umſprang wedelnd die Schar. 1 0 „So, jetzt ſan s genug, ſagte der Förſter, „und 1 cot ich 15 5 1 ner oß ſich dem 1 05 wilt du, Tonerl?“ fragte der Förſter dert. a 5 Ve ie dabei ſein,“ erwiderte 5 entſchieden. 5 is eigentlich kein“ Sach' nit für Weibs- leut', aber,, erſahr'n wirſt ja doch, wie's Und ſchon war ſie wieder aus eimausgeellt und flog zu dem Dorf zuräck. m ihm is. Mit ausgreifenden Schritten wandert die Schar dahin. Tonerl geht vor den Männern her. Neben ihr trabt das Dackerl. Die Däm⸗ merung beginnt ſich in die Dunkelheit der Nacht zu verwandeln. Nicht lange mehr, dann muß der Mond über den Bergen auftauchen. Erſt führt der Weg durch das Tal, dann klettert er am Hang empor und nun windet er ſich als ſchmaler Pfad zwiſchen Felsblöcken, Slein⸗ getrümmer und Buſchwerk weiter in die Hohe. Tief unten liegt bereits das Dorf, aber noch immer iſt man nicht in den Schneebereich gelangt.. Die Männer ſteigen lautlos empor. Nur der Förſter ruft bisweilen:„Langſam, Tonerl, langſam! Du laufſt einem ja die Lung' aus dem Leib!“ Das Mädchen nicht. ſeuernd auf den Rücken. Es einmal ſeine letzte Kraft zuſammenraffen. dringende Schar. und Mützen feſt. Tonerls flatterndem Rock, Bruſttuch von der Schulter und das wallende Haar. das alles nicht. ihr Sinn. Ein weiß⸗gelblicher Streifen ſtreckt ſich nber änzender, hervor. dem Kamm hin. Er wird heller und gl ab wan Alt die Rendite ſablt antwortet auf den Zuruf Sie beugt ſich dann nur herab zu dem Hund, der die Zunge heraushängen läßt und die Schlappohren ſchüttelt und klopft ihn an⸗ iſt, als wollte der Föhn hier oben 191 n rallenden Stößen wuchtet er gegen die empor⸗ 5 8 Die Männer ſetzen die Hüte Der Sturmwind zerrt an er reißt ihr das er zerzauſt ihr Aber das Tonerl achtet Nur vorwärts, vorwärts ſteht Funkelndes Licht flutet über die Felstafeln, Schroffen und Schluchten.— Jetzt hat der Zug die Schneelinie überſchritten. Kaum bemerkbar ſteigt der Pfad über die Schneefelder hinauf. Soweit das Auge blickt, breitet ſich die dichte Schneedecke aus. Ein Glitzern, Flimmern und Gleißen geht geiſterhaft von den weiten Schneehalden aus. Es tropft und ſickert und rieſelt allenthalben verborgen. Die Schmelzwäſſer, die der Föhn aus dem Schnee herausgeſengt hat, ſammeln ſich zu ihrem, Gang in die Tiefe. Sonſt herrſcht ſeierliche Stille. Mühſam mahlt der aufklimmende Fuß in dem weißen Schneeſand. Immer höher ſchlängelt ſich 10 ſchmale Steigweg in das end⸗ loſe Schneegefilde aufwürtz. g Fo an bee Stund',“ ſagt der Förſter. dann ſan wir oben.“ 5 C Nach einiger Zeit bleibt er ſtehen, hält die Hand über das Auge und ſchaut in die Ferne. „Ja,“ ſpricht er nachdenklich,„von der Gams⸗ wand ſan Lauinen niedergegang'n.“ Ein ſtöͤhnender Laut kommt von Tonerls Lippen. 5 b Noch einmal ſchreitet die Schar kletternd nach oben. Der Schnee knirſcht hier unter den Tritten. Aus dem flimmernden Mondlicht heben ſich mehrere gewallige Schneerücken ſchaͤrfer und ſchärfer ab. In der Höhe ſetzen ſie ſchmal und flach an, aber je weiter nach unten, deſto breiter und mächtiger werden ſie, und an ihrem faͤcherartig ausſtrahlenden Rande türmen ſie ſich zu ragenden Schneewällen auf. 05„Gonſezung ſalnt).