licher Teil. Bekanntmachung Betr. Ohmetverſteigerung. Montag, den 3. September, vormittags 9 Uhr, wird auf dem Rathauſe dahier der Ohmetgrasertrag von den gemeinheitlichen Wieſen von 1917 an die Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Viernheim, den 31. Auguſt 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Montag, den 3. September, vormittags 9 Uhr wird auf dem Rathaus dahier das Mähen des Ohmet⸗ graſes für den gemeinheitlichen Faſelſtall an die Wenigſt⸗ fordernden öffentlich vergeben. 5 Viernheim, den 31. Auguſt 1917. Groſh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Kartoffelverſorgung. Laut Verfügung Großh. Kreisamts Heppenheim vom 27. 8. 1917, Kreisblatt Nr. 118, dürfen an Kartoffelver⸗ braucher eine Höchſtmenge bis 7 Pfund Kartoffeln wöchent— lich für die Perſon abgegeben werden Kartoffelerzeuger dürfen pro Kopf und Tag 1½ Pfund verwenden. Viernheim, den 31. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Den Verkehr mit Oelfrüchten und daraus gewonne— nen Produkten. Nach§ 5 Abſ. 3 der Verordnung über Oelfrüchte und daraus gewonnenen Produkte hat der Präſident des Kriegs— ernährungsamtes eine Verordnung erlaſſen, die im Kreisblatt Nr. 117 abgedruckt iſt. Hiernach darf von uns von jetzt ab keine Erlaubnis zum Oelſchlagen mehr ausgeſtellt werden. Es müſſen alle Oelfrüchte abgeliefert werden und wird dann auf Antrag jedem Ablieferer für den Verbrauch in der eige⸗ nen Hauswirtſchaft eine beſtimmte Menge Oel zugewieſen. Oelfrüchte die mit Erlaubnisſcheinen ſich bereits in den Oel— mühlen befinden, dürfen noch verarbeitet werden. Bezüglich derjenigen Landwirte, die bereits Oel geſchlagen haben und noch Oelfrüchte abliefern, verweiſen wir auf den letzten Abſatz zu§ 1 der genannten Verordnung. Viernheim, den 31. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Velanntmachung Betr.: Ausdreſchen ron Getreide. In dieſem Jahre iſt vielfach von der ſeitherigen Uebung, das Getreide alsbald nach der Ernte maſchinenmäßig aus⸗ zudreſchen, abgewichen worden. Das Getreide wurde vielmehr in weit größerem Maße in ungedroſchenem Zuſtande in den Hofreiten untergebracht. Wenn auch in vielen Fällen die Witterung und der Zuſtand des Getreides an dleſem Ver⸗ fahren die Schuld trug, ſo hat das Unterlaſſen des Dreſchens — wie feſtgeſtellt worden iſt— auch darin ſeinen Grund, daß manche Landwirte ſich Gelegenheit verſchaffen wollten, ihr Getreide„abzuboſen“. Wir bemerken, daß das Abboſen und das Unterlaſſen des Verwiegens der auf ſolche Art ge— wonnenen Frucht, ſtreng verboten iſt. Die Reichsgetreideſtelle wird durch ihre Reviſionsbeam⸗ ten und wir durch die Gendarmerie in den Vehauſungen Nachſchauen vornehmen laſſen. Landwirten, die ſich Ver⸗ fehlungen gegen die Beſtimmungen haben zu Schulden kom⸗ men laſſen, die unverwogene Frucht entelgnen, ohne daß da⸗ für eine Vergütung gezahlt werden wird. Außerdem werden wir den Betreffenden dle Selbſtverſorgung entziehen und auch das weitere Getreide enteignen. Dabei bringen wir zur öffentlichen Kenntnis, daß wir den Landwirten Karl Emig zu Heppenhelm, Georg Leonhard Röth zu Wald- ichelbach und Peter Schmitt 14. zu Rimbach die Selbſtverſorgung entzogen haben, weil erſterer ohne Dreſchſchein gedroſchen und letztere mehr Getreide im Beſitz hatten, als der Wiege— meiſter ausweislich ſeines Buches gewogen hatte. Wir warnen die Landwirte dringend, uns zu gleichen Maßnahmen auch weiterhin Veranlaſſung zu geben. Wir würden ſehr bedauern, wenn Landwirte, in deren elgenem Intereſſe wir dieſe Bekanntmachung erlaſſen, in der ange— deuteten Weiſe beſtraft werden müßten. Heppenheim, den 23. Auguſt 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur öffent— lichen Kenntnis. Landwirte, die ſich im gleichen Sinne vergehen, werden ebenfalls mit derart ſtrengen Maßnahmen geahndet. Vlernhelm, den 28. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Petroleumverſorgung. Die noch rückſtändigen Petroleummarken und Beſchei⸗ nigungen ſind am Montag, den 3. September 1917, vor⸗ mittags von 9 bis 10 Uhr bei uns, Zimmer Nr. 27 von den Spezereihändlern zur Ablteferung zu bringen. Gleichzeitig haben zu dleſem Termin alle Händler zwecks Anerkennung ihres Petroleumvorrats hlerſelbſt zu erſcheinen. N Viernheim, den 31. Auguſt 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Bekanntmachung. Am 31. Auguſt 1917 iſt eine Bekanntmachung Nr. H. I. 59/6. 17 K. R. A., betreffend„Verſorgung des Heeres mit Nadelſchnittholz“ erlaſſen worden. Der Wortlaut der Bekanntmachung iſt in den Amts— blättern und durch Anſchlag veröffentlicht worden. Stellv. Generalkommando 18. Armeekorps. Bekanntmachung Am 1. 9. 17 iſt eine Bekanntmachung Nr. W. IV. 1378/5. 17. K. R. A., betreffend„allgemeines Reißverbot“, erlaſſen worden. Der Wortlaut der Bekanntmachung iſt in den Amts— blättern und durch Anſchlag veröffentlicht worden. Stellv. Generalkommando 18. Armeekorps. Bekanntmachung. Am 1. 9. 17 iſt eine Bekanntmachung Nr. II. II. 9236. 17. K. R. A., betreffend„Beſtandserhebung von Grubenholz“, erlaſſen worden. Der Wortlaut der Bekanntmachung iſt in den Amts— blättern und durch Anſchlag veröffentlicht worden. Stellv. Generalkommando 18. Armeekorps. Ein ſchönes Einlegſchwein zu verkaufen Aunaſtraße Nr. 1. 6 Wochen alte Milch⸗Schweine hat zu verkaufen Philipp Hoock Blauhutſtraße 35. Wohnhaus mit Scheune u. Grabgar- ten Sofort zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. dieſes Blattes. Jugendwehr. Morgen Sonntag halb! Uhr Uebung (Götheſchule). an. Ferkel Wochen alte Bürſtadterſtraße Nr. 3. Guterhaltenen, eiſernen BackOfen zu kaufen geſucht. Von wem, zu erfahren in der Exped. d. Bl. Tomaten, Mangold ſowie Endivien⸗Setzlinge hat zu verkaufen Martin an der Apotheke. 2flammiger Gasherd zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. Conſerven⸗ * Glüſer in allen Größen und kleine Steintüpfe eingetroffen bei Jakob Beyer. Ein Waggon Eutlaugen⸗Kalk friſch eingetroffen. Ztr. 2 Mk. Math. Träger. alle Sorten Gemüſe Gelbe Rüben, Rot⸗ rüben, Salat vertauft Jagdhund abhanden gekommen, auf den Namen„Tell“ hörend. Um Rückgabe gegen Beloh— nung bittet Emil Krauſe, Jagdauſſeher. Ein Huhn iſt entlaufen. Um Rückgabe bittet Jakob Nägel. Mangold und Weißkraut, Ehatt. Bei der Firma Süddeutsche Textilwerke Mannheim-Waldhof Station Zellstoff, werden Frauen Gundſtücs⸗Verſttigerung Am Mittwoch, 12. Scpt. d. Is., vorm. 9 Uhr werden die zum Nachlaſſe der Kaspar Pſenning J. Eheleute von Viernheim gehörigen in der Gemarkung Viernheim gelegenen Grundſtücke als 5 Flur l, Nr. 3682¾0, qmtr. 328, Hofreite, Wey— gärten; Flur l. Nr. 368¼j0, qmtr. 188, daſelbſt auf dem Rathauſe dahier öffentlich verſteigert. Grabgarten, Die Verſteigerungs Bedingungen ſowie der Auszug aus dem Grundbuch können auf dem Geſchäftszimmer des Großh. Ortsgerichts während der Geſchäftsſtunden einge— ſehen werden. Viernheim, den 31. Auguſt 1917. Großh. Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. Ie eee Kleines Haus mit Garten zum Alleinbe wohnen wenn möglich mit Laden in gut. Ceschäftslage zu mieten oder Kaufen gesucht. Offerten erbeten unter Nr. G. 100 an die Geschäftsstelle dies. Blattes. eee eee eee 2 88888888 eee Dehmdgras-Versteigerung Das Grüfl. v. Berckheim'ſche Rentamt Weinheim verſteigert das Oehmdgras der Neuzenlache am Montag, 3. September, mittags 2 Uhr in der Lache. i Oehmdgras-Vorsteigerung Dus Oehmdgras vom Hemsbach-Laudenbacher Wieſengut wird unter den bekannten Bedingungen verſteigert am Dicustag, 4. September, vorm. 9 Uh. im Schützenhaus an der neuen Weſchnitz nächſt der Straße Hemsbach-Hüttenfeld. Weinheim, 27. Auguſt 1917. Grüfl. von Berckheim'ſches Reutamt: Schretzmaun. Madchen zur Arbeit eingestellt. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Sonntag, den 2. September Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt Vorm. 11 Uhr: Kindorgottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung. Donnerstag, den 6. September. Lamberth. der Verſteigerungshalle. Grmumet-Grasverſteigerung von etwa 1300 Morgen Wieſen der Freiherrl. Hofgüter Hüttenfeld⸗Seehof⸗Reunhof. am Dienstag, 4. u. Mittvoch, 5. September 4947 von den zu dem Freiherrlichen Hofgut Hüttenfeld-Seehof bei Lampertheim gehörigen Wieſen(etwa 900 Morgen). Zuſammenkunft: je vormittags 9½ Uhr in Am Donnerstag, 6. September 97 von den zu dem Freiherrlichen Hoſgut Rennhof gehörigen Wieſen(etwa 400 Morgen). Zuſammenkunft: vormittags 10 Uhr auf Schloß Rennhof. Hüttenfeld bei Lampertheim, 24. Auguſt 1917. Freiherrlich Heyl zu Herrusheim'ſche Gutsverwaltung Hüttenfeld⸗Seehof⸗Reuuhof. Abends 8 ⅛ Uhr: Strickabend. 8 Frachtbrief. n ſind ſteſtes zu haben in der Expedition dieſer Zeitung. ieruhciner Bürger- Zeiung Erſcheint dreimal wöchentlich: Geſchäfts⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag n. Samstag Bezugspreis: monatlich 40 Pfg. inel. Trägerlohn Gratisbeilagen: „Iluſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Amtsblatt Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Inſerate finden in der Bürger-Zeltung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Organ für Jedermann Vereins- Anzeiger Inſerateupreis: der Großh. Bürgermeiſterei N e Vieruheims und Vicruheim Wu e Die Iſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. Umgebung. — Dienstag, den 4. September %%— Vereinbarung der Angeſtelltenverbände zur Wahrnehmung gemeinſamer Jntereſſen. Fie Arbeitsgemeinſchaft der Kaufmänniſchen Verbände, die Ar⸗ beitsgemeinſchaft der techniſchen Verbände und die Ar- beitsgemeinſchaft für das einheitliche Angeſtelltenrecht (zuſammen 800 000 Mitglieder) ſind übereingekommen, in geeigneten Fragen, in denen im Vorwege eine Ver- ſtändigung erzielt werden kann, von Fall zu Fall ge⸗ meinſame Schritte zu unternehmen. em Zwecke Zu dieſ g bevollmächtigten ſie die Vorſitzenden der Arbeitsgemein⸗ ſchaften, ſich jeweils zur Vorbereitung der von den drei Arbeitsgemeinſchaften zu treffenden Maßnahmen in Ver⸗ bindung zu ſetzen. Den Arbeitsgemeinſchaften ſelbſt bleibt es vorbehalten, über die gemeinſamen Maßnahmen zu beſchließen. Falls eine Einigung nicht zu erzielen iſt, bleibt es jeder Arbeitsgemeinſchaft unbenommen, ſelbſtän⸗ dig vorzugehen. Die Arbeitsgemeinſchaft, die zu ge. meinſamem Vorgehen einer Frage die Anregung gibt, übernimmt die mit der Erledigung zuſammenhängenden Arbeiten, es ſei denn, daß beſondere Vereinbarungen getroffen werden.— Mit dieſer Vereinbarung iſt das ge⸗ meinſame Handeln der großen Arbeitsgemeinſchaſten und Angeſtelltenverbände gewährleistet und zugleich ſind die vereinigten Beſtrebungen nach Schaffung eines ſogenann— ten Deutſchen Privatbeamten-Tages hinfällig. N — Heldentod eines deutſchen Turners. An der Oſtfront iſt einer der beſten deutſchen Turner, der Einjährige⸗Unteroffizier Kurt Steuernag el aus Leip⸗ zig gefallen. Bei den olympiſchen Spielen in London 1908 war Steuernagel 1. Sieger unter den deutſchen Teilnehmern und 4. Sieger überhaupt. Auf dem deut— ſchen Turnfeſt in Frankfurt, a. M. ſtand er unter den erſten Siegern. Bei dem ſächſiſchen Turnen 1911 und bei den Vorübungen Auserwählter der Teutſchen Turner⸗ ſchaft auf der Hygiene-Ausſtellung in Dresden wurde er zweimal 1. Sieger und beim Eidgenöſſiſchen Turnfeſt in Baſel war er wiederum in vorderſter Reihe. N — Haferreis. Ein neues Kriegsnahrungsmittel wird die öſterreichiſche Kriegsgetreide Verkehrsanſtalt un⸗ ter dem Namen„Haſerreis“ in den Handel bringen. 2 as Korn wird ganz gelaſſen und ähnlich wie Reis behandelt. Der Hafer wird zuerſt getrocknet und geſchält, dann werden die Körner geſchliffen, wodurch die unter der Hülſe ſitzende feine Haut entfernt wird, ſchließlich durch Polieren von den anhaftenden feinen Mehlſtäubchen be— freit. f 4 ö 5 — Gute Kartoffelernte. Aus Weſtpreußen wird berichtet, daß die Kartofſelerute ſehr gut zu werden verſpreche. Auf dem Gute Fabian ſand man unter einer einzigen Staude 5 gut ausgebildete Knollen, die 96 ſammen 6 Pfund wogen. Die größte Knolle wog 1100 Gramm. 7 1 1 — Erhöhung des Poſtportos in der Schweiz. Die ſchweizeriſche Poſtverwaltung beabſichtigt die Brief⸗ taxe von 10 auf 15 Rappen, die Taxe für Ortsbrieſe und Poſtkarten von 5 auf 10 Rappen und Zuſchlagskaxe für Einſchreibbrieſe von 10 auf 20 Rappen zu erhöhen. — Verwendung der Kontributiousgelder. Der Kaiser hat verfügt, daß aus denjeweils für beſondere Zwecke zurückzulegenden 25 Prozent der monte een gelder zu verwenden ſind: J) 10 Millionen Mark für entgangene Dienſtprämien an altive Unteroffiziere(oder deren Hinterbliebenen) zwiſchen 8 und, 12 Jahren, Dienſt⸗ zeit, 2) 1 Million Mk. für einmalige Uuterſtützungen bedürftiger unehel. Kinder der Kriegsgefangenen Wet mißten und Kapitulanten, 3) 10 Millionen Mk. zur Fürſorge für Kriegergräber.. — Die Beſchlagnahme der Wäſche in Gaſt⸗ hänſern. In Ergänzung der kürzlichen, Mitteilungen über die Beſchlagnahme von Wäſche in Gaſthäuſern ſei noch mitgeiteilt, daß er ſich bei dieſer Beſchlagnahme nicht um eine Enteignung handelt. Der beſtimmungsge⸗ mäße Gebrauch der beſchlagnahmten, Gegenſtände im ei⸗ genen Betrieb und das gewerbsmäßige Vermicten durch ſchon beſtehende Wäſcheverleihgeſchäfte wird i e Be⸗ ſchlagnahme nicht berührt. Dagegen 8 iſt die e rung und der Erwerb verboten und Veränderungen, e. ſonders örtlicher Natur dürfen an der beſchlagnahmten Wäſche nicht vorgenommen werden. Auf; Antrag kann jedoch die Reichsbekleidungsſtelle Gegenſtände. äußerung freigeben. Die Beſchlagnahme der Wäſche 90 den Gaſthäuſern erfolgte aus dem Grunde, well die kürzlich verfügte Einſchränkung der Verwendung von Mä⸗ ſche in Gaſthäuſern ſofort den Anſtoß zu einem leb— haften Handel mit dieſen Wäſchevorräten gegeben hat. — Die Kohlenlieferung für die Landwirt⸗ ſchaft. Der Präſident des Genoſſenſchaftsverbandes badiſcher landwirtſchaftlicher Vereinigungen, Oekonomie⸗ rat Saenger, hatte vor kurzem Gelegenheit, mit dem Vorſtand des Kriegsamts Berlin wegen der Kohlen- lieferung zu ſprechen. Der Vorſtand des Kriegsamts verſprach dabei, das Möglichſte zu tun, um den Wün⸗ ſchen der Landwirtſchaft zu entſprechen und ihre Beliefe cung mit Kohlen durch ihre Organiſation zu fördern. Allzu optimiſtiſch wird aber das bad. landwirtſchel. Ge— noſſenſchaftsblatt. dem wir dieſe Mitteilung entnehmen, durch die Verſprechungen des Vorſtands des Kriegsamts nicht geſtimmt, denn es ſchreibt dazu: Allzugroßen Hoff— nungen, Kohlen in einigermaßen genügenden Mengen rechzteitig zu erhalten, dürfen wir uns nicht hingeben. — Avysfuhrverbot. Vom 1. September ab dürſen Schokolade und Kaffee aus der Schweiz nicht mehr aus⸗ dagegen noch Fleiſch. geführt werden, J t u — Für Briefmarkenſammler. Der Papierman gel iſt in Italien ſo groß, daß die Poſtverwaltung ſich genötigt ſieht, die auf die Neige gehenden 10 Cent.-Poſt⸗ karten mit Rückantwort in ihre zwei Hälften zu zerlegen und ſie mit dem neuen Wertaufdeuck zu verſehen. Aehn lich verfährt man mit allen möglichen Briefmarken, von denen größere Vorräte vorhanden ſind, um Erſah jür die fehlenden zu ſchaffen. — Neuordaung der die anhaltende Trocken- heit hat in verſchiedenen Gebieten die Jutlerernte ſo uachtellig beeinflußt. daß bei den bisherigen Preiſen für Milch, und Butter die Unkoſten der Milchviehhaltung nicht mahr überall gedecht werden, ſo iſt ein weiteres Sinken der Milch— und Buttererzeugung für den kemmenden Winter mit Sicherheit zu ern arten, umſomehr als die Verſorgung mit Syelſeſelken und Milch im kommenden Winter nur unter erheblich ver mehrten Schwierigkeiten wird vor ſich gehen können. Zu einer allgemeinen Erhöhung der Butlergrundpreiſe liegt ein Bedürfnis für manche Teile des Reiches nicht vor. In der neuen Butterpreis verordnung dom 25. Auguſt 1917, werden die beſtehenden Grundpreiſe aufſecht erhalten, nur die Unter. ſcheidung in 3 Klaſſen Handelsware iſt, Tals nicht mehr den tatſächlichen Verhültniſſen entſprechend durch eine ſoſche in 2 Klaſſen erſetzt. Die einſchneidendſte Neuregelung der Vetotd nung ermächtigt die Landeszentralbehörden, von den Grund preiſen abweichende 5 hſtpreiſe für die einzelnen Landesteile feſtzuſetzen. Dieſe E mächtigung iſt aber für den Jall einer Erhöhung über die Grundpreiſe hinaus begrenzt durch zwe Schranken. Einmal nämlich darf der Butterherſtellerpreis ein beſtimmtes Verhältnis zum Milcherzeugenpreis nicht überſchreis len und ferner ſoll er nicht über 3 Mark für das Pfund betragen. Das Preisverhältnis zwiſchen Milch und Butter iiſt ſo feſtgeſetzt, daß der Butterpreis für enn Pfund nicht gnec als das Achtdreiviertelfache des Preiſes ſür einen Liter Voll milch betragen darf. Der Butterpreis würde alſo 9. B. für Gebiete, die einen Milcherzeugerpreis von 30 Pfennig ſür den Liter haben, auf 2,63 Mark für das Pfund beim V rauf durch den Herſteller(Molkerei oder Kuhhalter) ſteigen dürſen. Durch dieſe Anpaſſung an die Milchpreiſe wird dem bis herigen Zuſtande der Ahwälzung aller Unkoſtenſteigerung anf die Milch ein Ende gemacht. Die neue Verordnung, ſieht ferner die Feſtſetzung von Einheitspreiſen für den Hutten verkauf in den Bedarfsgebieten vor, ſo daß dort e ee 1 nicht mehrere Butterpreiſe nebeneinander vorkommen b Die Zu ſchläge, die notgedrungen auf dem Wege von 15 Nuten een zum Verbraucher angewachſen, een w e her eine Geſamthelaſtung von 30 Marl für den Zentner Butter. Für größere Städte wird eine weitere beſchränkte Erböhmeg des Perdienſtes für den Groß— und Kleinhandel vielfach 1 10 vermeiden ſein. Die Reichsſtelle für Speiſefette kann be⸗ Butter preiſe. . zerhäftniſſen in einzelnen Landesteilen durch Er— et er Verordnung feſtgeſetzten Grenzen Rech in Hand mit naſez, doeaſtung 1 bi der weitere Ausbau der„Bewirtſchaftung, pol Mich add Buller durch eine zweckmäßige, den eiten Wirtſchafts verhältniſſen angepaßte Organisation zur Erſaſſſang dieſer Nahrungsmittel in den Bedarfsgebieten und vor allem dure Bekämpluna ades Schleichhandels gehen müſſen. — Admiral Scheer über den Tauchboot. Zürich. 31. Aug. Ein Berichterſtattre der„Z. Poſt', hatte, wie d Aach, Miert mitteilt, eine Unterredung mit 1155 Atmiral Scheer. wobei der Sieger vom Skagerraß lich fo gender maßen ausſorach: Ob es zu einer neuen Sceſchla hommt, liegt ganz bei den Engländern; wir haben, 100 Huſt, ihnen allzuweit entgegenzukommeh. aber wenn die Eng ſänder kommen wollen, ſo werden ſie uns jederzeit bete finden. Inzwiſchen tut der Tauchhoottkrieg in erſreulichſter Weiſe ſeine Schuldigkeit. Von ihm erwarten wit 9 070 darüber gibt es in der Marine keine Meinungsverſchledenheit. Natürlich darf man ſich in ſeiner Wirkung nicht, auf einen beſtimmten Zeitpunüt feſtlegen. Bei ungeſähr gleichem Fort⸗ gang der Verſenkungen muß der Tag kom men 00 England einſieht, daß der Einſatz das Geſchäſt, nicht m 1 ſohnt. Die Meldung, daß unſere Verluſte(2 bis 3 ee boote durchſchnittlich im Monat) durch Neubauten 110 0.f a ch wettgemacht ſind, iſt durchaus zutrefſend. Die dect ſchießen mit einer Halsſtarrigheit vorbei, die geradezu ddegt iſt. Lloyd Geoſge muß ſo zu verſichtlich ſprechen, wie 1 15 tut. deun in dem Augenblick. wo er es nicht mehr tut. meiterung der in nung tragen. Hand —— 61 — und mmelches verbeſſert wüchſige 1917. und damit die des ganzen Vaterlandes Die Amerikaner können uns durch vermehrte Lie— ferung von Flugzeugen und anderem Material unangenehm werden. ſchwerlich aber militäriſch ernſthaft ſchaden. niemals aber gerährlich werden. Die Truppeubeſörderung über das Wolt⸗ meer iſt nicht ſo einfach wie die über den Kanal. Bis mika ſo weit iſt, werden unſere Tauchboote ihr Wort längſt geſprochen haben. Für das deutſche Volk kommt es darauf an, auszuhalten. Die engliſche Zähigkeit in aber wenn es' das gilt, ſtellen auch wir unſeren Wir ſind gottlob nicht ſo verwöhnt wie der ſatte wird das Krummkiegen nicht ſo lange aushalten Deutſche. Bei uns ſteht eines feſt: die Pflicht. —— 5———— gibt er verloren. ſeine Sache Ehren, Mann. Brite; er der mie wie 2— 3 1 8 2 teheinſchrän'ung und Stallmiſtbereitung. Ol konomieat Schiftan ſchreibt in der„Deutſchen Tages- zeitung“: 5 N Eine Einſchränkung des Viehbeſtandes wird nötig ſein, um mit der ſelbſtgewonnenen mäßigen Rauhfutterernte durch— zubemmen, zumal brauchbare Erſatzfuttermittel kaum zu haben ſind— 1 2 ihm aufgeſchloſſenes Stohlkraft⸗ auf Bereitung von Brüh⸗ und Heuhächſel wird gemiſcht mit Melaſſe vermengt. Der Futter ſtapel wird' angedrücht und gibt nach 48 Stunden Gär— periode ein ſäuerliches, gern genommenes nahrhaſtes Futter, noch durch Zuſatz von kleinen zur menſchlichen Er⸗ räh kung unbrauchbaren Kartoffeln, die gemahlen werden müſſen. werden kann. In Wirtſchaften, in gefüttert wird, iſt es Jungvieh. durchzuhalten. Infolge des bisherigen wo ſteht, Stroh beſſer Der Landwirt muß, fulter nicht zu Gebote futter zurückgreifen: mit Waſſer, doch denen das Rindvieh, wie vorſtehend, möglich, größere Mengen, beſonders 4 ſtarken Bedarfes an Schlachtvieh dürfte das nicht Nutzen verſprechende Rindvieh abgeſtoßen ſein. Weiterzuhalten iſt das Milch- und Zugvieh und die Nachzucht. Es iſt notwendig, daß beſonders der Nachwuchs, wenn auch in beſchränkter Zahl, erhalten bleibt, zumal die mindere Fütterung des Nutzviehes eine, ſchnelle Abnutzung mit ſich bringt. Zur Heranzüchtung von Kühen und Zugochſen gehören 3—4 Jahre. Das Jungvieh, wenn es in iſt aber ein guter Miſtlieſerant. Es iſt nicht zu unterſchätzen, daß auf düngerbereitung die nächſtjährige unſerer Volksernährung, die Produßtion toffel und der Rübe beruht.— An künſtlichen Düngemitteln ſind nur Kali lösliche Phosphorſäure zu haben. Der allein Vollernten ve'mitelnde Stickſtoff fehlt gänzlich. Seit 2 Jahren leben wir om Friedens kapital, von der langjährigen Dün⸗ geranreicherung des Bodens. Die Ernlen müſſen jetzt, ſelbſt dei günſtiger Witterung. dauernd kleiner werden. In erſter Linie im volkswirtſchaftlichen Intereſſe der Allgemeinheit müſſen wir Raubbau, den wir notgedrungen treiben, ſteuern, indem wir uns me hr im Frieden der Stallmiſtbereitung zuwenden. die Kartoffel und dankt wie keine andere Von mancher beſtand auf die Hälfte Laufſtällen gehalten wird, der Stall- Grundlage der Kar- und ſchwer den die Rübe die Slallmiſtdüngung, Pflanze. N 1 wird gefordert, daß der Rindvieh— lurabgeſetzt wird; darunter muß die Slallm'ſtproduktion leiden. abgeſehen davon, daß der Nach⸗ wuchs vernichtet wird. Er bedeutet den Aſt, auf dem wir mit unſerer Milch-und Fleiſchzuſuhr in den nächſten Jahren ſitzen 2. Seite Kriegszeit erzeugte Stallmiſt idem Futter an Eiweis und nicht ganz vollwertige Stallmiſt ſebung der Bodenhalterien und der Bodenwärme, und Zeugungsſähigkeit des Achers. Der Stallmiſt iſt heute unentbehrlich, und ſeine Erzeugung eine dringende, wirt⸗ baftliche Notmendigkeit Bei ber Erwägung des Viehver— darf die Stollmiſtfrage nicht überſehen werden. Qualitativ iſt der in der der bei ausre ſchlechter al 8 T ohdem dient auch de Fett erhö! bie ringern— —— Tanni 2 Vermiſchtes. Bürgermeiſteramt in Ludwigshafen Jur 1 7 7 des ſtädtiſchen Lehensmittel— Beachtung. Das 5 Ih. hat in den Di iſtlänmen amtes fo'genden Aushang angebracht:„Das Publikum wird gebeten., ſeinen Unmut die durch den Krieg, und deſſen ange Hauer hervorgerufenen wirtſchaſtlichen Virhäftniſſe nicht an dem hier tätigen Perional auszulaſſen. Letzteres hat die del zeitigen Verhältniſſe nicht herbeigeführt, kann ſie auch nicht ändern und hat lediglich ſeine vorgeſchriebene Pflicht zu erfüllen.“ Menn dann gleichzeitig auch das Perſonal ange- wieſen worden iſt, im Verkehr mit dem Publikum jegliche Unhöflichkeit zu vermeiden und wenn die Vorſchriften beider— ſeits gewiſſenhaft heohachtet werden, dann muß Ludwigs— hafen ein idealer Krieasaufenthalt ſein. f mohes Alter. In Buer(Weſtſalen) iſt die Frau Eliſabeth Balija im Alter von 106 Jahren geſtorben. Mod Der 20 jährige Schneidergehilſe Hellinger aus Leimen hat am Mittwoch nachmittag auf dem Königsſtuhl bei Heidelberg den Kaufmann Sigmund Wolff von dort, mit dem er ſich auf einem Sroziergang befand. erſchoſſen. Der Täter, der vethaſtet werden konnte, hat die Tat bereits eingeſtanden. Hinrichtung. In Dresden wurde am 30. Auguſt der Mechaniker Köller wegen Raußmords an einer Verkäuferin enthauptet. 0 Mangel an Schei em üher inzen in Fee 15 i ee 0 ich i hweden ein ſtarker Mangel fühlbar, der a nee ſchaliche Blftezel uxiick zuführen iſt. Die Münzſtätte in Stockholm iſt voll beſchäftigt. 5 Teure Frachten. Für Getreidefrachten von, Auſtrallen nach England werden den neutralen Schiffsbeſitzern 300 bis 350. ſür die Tonne angeboten, das 0 annähernd ſo viel, als jetz eine Tonne Weizen in Amerika koſtet. ö Das Jahr Hindenburg. Am 29. Auguſt 1916 wurde die Welt durch die Mitteilung überraſcht, daß der Kaiſer den Chef des Generalſtabes des Feldheeres, General der Infanterie v. Falkenhayn zwecks anderweitiger Verwendung von ſeiner Stellung enthoben und an ſeine Stelle den Generalfeld⸗ marſchall v. Hindenburg zum Chef des General⸗ ſtabes und den damaligen Generalleutnant Ludendorff unter Beförderung zum General der Infanterie, zum Erſten Generalquartier⸗ meiſter ernannt habe. Ein lang gehegter Wunſch des deutſchen Volkes ging damit in Erfüllung. Kurz vorher waren wichtige Ereigniſſe in der dußeren Politik zu verzeichnen, denn am 27. Auguſt hat Italien an Deutſchland den Krieg erklärt. War dieſer Vorgang in militäri⸗ ſcher Beziehung auch belanglos, ſo war er doch von großer Bedeutung dadurch, daß einen Tag ſpäter, im Anſchluß an dieſe Kriegserklärung, Rumänien den Krieg gegen Eſterreich⸗Ungarn eröffnete. Deutſchland ſah ſich nunmehr genötigt, aus dieſem Grunde gleichfalls den Krieg zu erklären, da dieſes Land unter treuloſem Bruch der mit uns abge⸗ ſchloſſenen Verträge ſich als Feind unſerer Bundes⸗ genoſſen erklärthatte. Rumänien war allgemein als eine verhältnismäßig ſtarke Macht bekannt, deren Feindſchaft nicht leicht genommen werden konnte. Gleichſam als Gegenzug gegen dieſe Machenſchaften der Entente wurde Deutſch⸗ lands berühmteſter Heerführer zum Chef des Generalſtabes ernannt, damit jetzt ſeiner über⸗ ſegenen Strategie alle Fronten gleichmäßig unterſtanden. Bis zu dieſem Tage hatte Hindenburg nur einen Frontabſchnitt auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz unter ſich. Mit der Ernennung Hindenburgs zum Generalſtabschef machte ſich auf allen Fronten eine Umänderung der Verhältniſſe bemerkbar. In Rumänien wurde zwar anfangs die öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Front in Siebenbürgen elaſtiſch zurückgebogen, um der Übermacht des Feindes auf einer kurzen Strecke Widerſtand leiſten zu können, aber ſchon wenige Wochen ſpäter begann von der Dobrudſcha aus, ſowie durch die ſiebenbürgiſchen Grenzpäſſe der ſieg- reiche Vormarſch unſerer verbündeten Truppen, deren ſchneller Lauf unſer Heer durch die Walachei über die rumäniſche Hauptſtadt hin— weg an das Quellgebiet der Donau führte. Auch dieſer neue und nicht zu unterſchätzende Gegner ward ſiegreich überrannt. Hindenburg bewährte ſich nach zwei Rich— tungen hin als vorbildlicher Heerführer. Erſtens als Organiſator der ſiegreichen Verteidigung und zweitens als Führer der ſiegreichen Offenſive. Wenn er nicht überall die Offenſive als den leitenden Gedanken ſeiner Führung walten ließ, ſo liegt dies an den beſonderen Umſtänden dieſes Weltkrieges, denen er großzügigſterweiſe Rechnung trug. Er hat nur dos eine vor Augen, den endgültigen Sieg Deutſchlands und einen ſiegreichen Frieden. Auf welchem Wege er zu dieſem Ziel kommt, das läßt er von den Umſtänden abhängen. So hat er im Weſten ganz neue Grundſätze der Kriegführung verwirk⸗ licht, indem er zur Abwehr des zahlenmäßig überlegenen Feindes die ſtarke„Siegfried-Linie“ ſchuf und damit, den modernen Verhältniſſen des Krieges entſprechend, eine ganz neue Art Feſtungsſtellung in den Krieg einführte, die zur Abwehr der modernen Kampfmittel ganz be— ſonders geeignet erſchienen. Auch an den anderen Stellen der Front wurde ein weitverzweigtes und vielmaſchiges Zonenſyſtem geſchaffen, das jede Oſſenſive, auch des ſtärkſten Feindes, labyrinthartig erſtickt. Dem Feinde wird ein guter Teil ſeiner ſtärkſten Artilleriewaffen dadurch geradezu aus der Hand geſchlagen, da ſie ihrer Wirkung beraubt werden. So hat er die ganze Weſtfront als eine ge— waltige, viele hundert Kilometer lange Feſtung ausgebaut, die allen feindlichen Gewalten trotzt und an der jeder ſeindliche Angriff zer— ſchellen muß. Die ungeheuren franzöſiſchen und engliſchen Offenſiven und ihr blutiger Zu⸗ ſammenbruch auf allen Stellen von Ypern bis Verdun zeigen die neue Kriegführung Hinden— burgs in glänzendſtem Lichte. Im Oſten hat „ in Rumänien der Durchöruchs⸗ und Bewegungs⸗ ſchlacht wieder zu ihrem alten Recht verholfen. Im Innern des Landes hat er die„innere Front“ organiſiert und jede verfügbare Kraft durch das Hilfsdienſtgeſetz dem Kriege dienſtbar gemacht. Zur See wurde wenige Monate nach ſeiner Ernennung zum Generalſtabschef der uneinge⸗ ſchränkte U⸗Boot⸗Krieg erklärt, der mit Recht von ihm als ſtärkſte engliſche Flankendrohung bezeichnet worden iſt. So ſehen wir Hinden⸗ burg in kurzer Zeit im Heer und im Innern des Landes als weiſen Führer und Berater des Volkes ſchalten und walten, und jede Maß⸗ nahme, die er bisher ergriffen hatte, war zum Segen Deutſchlands. verſchiedene Uriegsnachrichten. Die kanadiſchen Blutopfer. Nach Meldungen aus London belaufen ſich die kanadiſchen Verluſte auf Grund amtlicher Angaben von Beginn des Krieges bis Ende Juli auf 101948 Mann und 4544 Offiziere, von denen insgeſamt über 25 000 Mann ge⸗ fallen oder ihren Verletzungen erlegen ſind. * Franzöſiſche Warnrufe. Die Schlacht tobt auf dem Lande, ſchreibt der„Intranſigeant“, aber ihre Entſcheidung fällt auf dem Waſſer. Auf dem Lande wird Amerika früher oder ſpäter ſeine Millionen Menſchen in den Kampf werſen, um die deutſche Macht zu brechen, aber unter der Bedingung, daß es uns nicht vorher an Schiffen fehlt, um unſer Heer und unſere Bevölkerung mit Lebens⸗ mitteln und Rohſtoffen zu verſehen. Da liegt das Problem. Deutſchland richtet ſeine ganze Anſtrengung auf die Seeräuberei. Wenn unſere Anſtrengung der ſeinigen nicht entgegen⸗ wirkt, kann unſere Lage ſehr ernſt werden. Über dieſe Frage iſt die öffentliche Meinung in Frank⸗ reich ſehr ſchlecht unterrichtet worden. * Gegen Lloyd Georges Bernhigungs⸗ ſchwindel. Der engliſche Marineſachverſtändige Thirkell führt zum Tauchbootkriege in der„Daily Mail“ aus: Lloyd Georges Angaben über die Verluſte der britiſchen Handelsflotte vom April bis Juli ſtellten zwar eine Abnahme von 43% feſt; man dürſe aber nicht vergeſſen, daß die Verluſte vom März bis April um 54% ſtiegen. Ein neues Steigen ſei daher keines ⸗ wegs ausgeſchloſſen. Die bemerkens⸗ werteſte Angabe Lloyd Georges ſei geweſen, daß die Zahl der feindlichen Tauchboote be— ſtändig zunehme. Deutſchland ſei ſomit trotz der verbeſſerten britiſchen nahmen imſtande, ſeine Tauchbootflotte ſchneller zu vermehren, als England imſtande ſei, ihr Verluſte beizubringen. Bei dieſer Sachſage ſei es für England lächerlich, von Erſoigen zu reden. Deutſchland baue beſtändig weitere Tauchboote für einen Zweck, der glich der o laut angetündigte ſein könne,. aber auch ein ganz anderer ſei. W. gland dieſe Abſichten vereiteln wolle, maße es die Tauchboote vernichten. Die 11. Iſonzoſchlacht. Ein Kopenhagener Blatt nennt die Iſonzo⸗ ſchlacht das größte aller Offenſip⸗ unternehmen des Verbandes. Ca⸗ dorna hat die größtmögliche Kraftanſtrengung gemacht, nach Trieſt durchzubrechen. Die Eng⸗ länder haben ihn mit neuer fürchterlicher Artillerie und Munitionsmaſſen verſehen. Der Einſatz techniſcher und zahlenmäßiger Überlegen⸗ heit hat den Italienern einige Geländefort— ſchritte ermöglicht, aber ſoweit man bisher er⸗ kennen kann, iſt die Gefahr eines Durchbruches nicht zu befürchten. Die Kriegskoſten der Ver. Staaten. Die Kriegsausgaben der Ver. Staaten be— tragen zurzeit täglich etwa 24 Millionen Dollar(rund 100 Millionen Mark); zwei er neben der ſiegreichen Verteidigung ebenſo wie Drittel davon ſind Vorſchüſſe an die Ver- Verteidigungsmaß⸗ bündeten. Seit der Kriegserklärung an Deutſch⸗ land bis heute haben die Ver. Staaten 2 887 490 000 Dollar ausgegeben. Englands Pinanzſorgen. Die Kriegskredite Englands haben die hun⸗ dertſte Milliarde überſchritten. Durch feſte An⸗ leihen ſind aufgebracht 42 Milliarden Mark. Bleiben 60 Mklliarden Mark kurzfriſtig gedeckt. Um einen Teil der eee Schulden zu konſolidieren und neues Geld zu erhalten, wird man in England nun doch zum Außerſten, zum Letzten, zur Zwangsanleihe greifen, mit der ſchon bei der dritten engliſchen Kriegsanleihe gewinkt und den„freiwilligen“ Zeichnungen auf die Strümpfe geholfen wurde. 20 Milliarden Mark hat England her⸗ gepumpt; ob es davon wieder etwas ſehen wird, muß es ſelbſt am beſten wiſſen. Zu Milliarden hat ſich dabei ſeine eigene Ver⸗ ſchuldung ans Ausland gehäuft, und ſie wächſt (für Ernährung und Kriegsgerät) immer weiter. An die Stelle von regelmäßigen Einnahmen aus Frachtraten und ungeheurem Beſitz an aus⸗ ländiſchen Wertpapieren— unter dem Druck der Not abgeſtoßen— treten umgekehrt regel⸗ mäßig wiederkehrende Verpflichtungen an das Ausland mit valutadrückenden ſchweren Folgen und Sorgen. Die Anſprüche ſeiner Bundesgenoſſen, deren Finananzierung es notgedrungen übernehmen muß, wenn dieſe für die Ideale der(engliſchen!) Menſchheit weiter am Gängelband gehalten werden ſollen, wachſen und wachſen. Einmal weil die Koſten ſteigen und zum anderen, weil deren eigene Finanzkraft auf allen vier Beinen lahmt. Mehr als doppelt ſo hoch wie die unſrigen ſind die Kriegskoſten der Feinde. Ketten aber, die ſich täglich mehr zuziehen, ſind auch für robuſte Naturen lebensgefährlich. Man braucht die wirtſchaftliche Unterſtützung des würdigen Bruders jenſeits des großen Waſſers nicht zu unterſchätzen, darf aber feſtſtellen, daß das Maß ſeiner finanziellen Hilfeleiſtung in England arg enttäuſcht. Aus der Abwärts-Entwicklung der engliſchen Valuta wollen wir gewiß keine übertriebenen Schlüſſe ziehen. Aber weil man ſich über die ganz natürliche Entwertung der deutſchen Reichs⸗ mark allzu voreilig aufgehalten hat, darf doch bei jeder paſſenden Gelegenheit vermerkt werden, daß das engliſche Pfund, die„Weltmünze“, ob⸗ wohl Krücken genug zur Verfügung ſtanden, ſich auf ſeinen ſchlotternden Beinen nicht hat halten können. Die Kriegsgewinne werden ſchon mit mehr als ¼ eingezogen, die Steuer⸗ ſchraube iſt ſchon bis an die oberſte Windung gelangt(40% des Einkommens), und doch ſind regelmäßige Laſten über die Schuldzinſen hinaus mit wahrſcheinlich 4 Milliarden Mark ungedeckt. England zahlte Kriegsgerät und Nahrungs⸗ mittel milliardenweiſe mit Auslandswerten unter Verminderung ſeines Vollsvermögens und blieb noch Geld tribut⸗ und zinspflichtig ſchuldig. (Wir erzeugten Munition und Kriegsgerät im Inland und zahlten ans Inland. Unſere Roh⸗ ſtoffverſorgung iſt geſichert, unſere Ernährung auch. Geldwirtſchaftlich ſind und bleiben wir unerſchütterlich. Wer vom Verbande kann das von ſich ſagen?) Wir wollen von der Aushungerung Eng⸗ lands nicht ſprechen. Aber die Engländer werden nicht beſtreiten denn wir haben es aus ihren eigenen Nachweiſen—, daß ſchon in der Friedenszeit ihre Landwirtſchaft höchſtens zum dritten Teil den Getreidebedarf deckte und den Fleiſchbedarf mit knapp zwei Dritteln. Wir wiſſen weiter aus den neueſten engliſchen Statiſtiken, daß es ſeine landwirtſchaftliche An⸗ baufläche trotz hochtönender Prophezeiungen nur ſehr beſcheiden hat vermehren können. Tag für Tag verringert ſich aber, was dem Engländer am ſchmerzlichſten iſt, der Schiffs— raum, ſomit die Zuſuhr, die ſchon genug unter der Angſt vor den U-Booten leidet. So mag es denn immerhin richtig ſein, was neutrale Beſucher Englands tuſcheln, daß nämlich die Not, die ſtrafende Not, in die Häuſer kriecht. Hierzu erfahren wir aus dem engliſchen„Ccono— miſt', daß ſchon vor einiger Zeit die Teue 223 0%, für alle Waren gerechnet, betragen ha Der Mangel an Schiffsraum bringt aber eine weitere Gefahr in bedrohliche Nähe, d.; das Fehlen der Zuſuhr an mineraliſchen Roh. ſtoffen, die England nicht aus Eigenem erſetzen kann. So bleibt z. B. im Eiſenbedarf ein Mangel. Aber auch bei den Kohlen. Zwar hat es Vorräte unter Tag, aber die no wendigen Hilfsſtoffe fehlen für eine genügende Förderung. England lernt ſolchergeſtalt am eigenen Leihe erkennen, was es mit dem Aus⸗ hungerungskrieg, den es gegen Deutſchland er. folglos unternahm, eigentlich auf ſich hat. Politiſche Rundſchau. Dentſchlaud. * Zu den Andeutungen Kerenzkiz auf der Moskauer Konferenz, daß Deutſchland kürzlich an Rußlands Bundes⸗ genoſſen mit einem Sonderfriedensangebot herangetreten ſei, erklärt die halbamtliche„Nord, Allgem. Ztg., daß das angebliche zweite Sondetfriedensangebot Deutſchlands an die Verbündeten Rußlands nur in der Phantaſie des ruſſiſchen Miniſterpräſidenten exiſtiert. *Der Hauptausſchuß des Reichs, tages hat die vertrauliche Ausſprache über Litauen und Kurland zu Ende geführt. Ein von nationalliberalen, fortſchrittlichen, ſozial⸗ demokratiſchen und Zentrumsabgeordneten ge⸗ ſtellter Antrag, der den Reichskanzler erſucht, für die beſetzten Gebiete Litauen und Kurland alsbald Vertretungen der Bevölkerung in die Wege zu leiten, di vom Vertrauen aller Volksteile getragen ſind, und, ſoweit die militäriſchen Verhältniſſe es ge⸗ ſtatten, Zivilverwaltungen zu ſchaffen, wurde einſtimmig angenommen. Es kam dann die Außerung des Abg. Erzberger(Ztr.), man moͤge ihn nur mit Lloyd George an einen Tiſch ſetzen, er würde ſich in einer Stunde mit dem eng⸗ liſchen Staatsmann verſtändigen, zur Erörterung. Auf die Aufrage eines konſervativen Abgeord⸗ neten, was Abg. Erzberger mit dieſer Außerung gemeint habe, erfolgte keine Antwort des Abg. Erzberger. Damit wurde die Debatte ge⸗ ſchloſſen. * Der Verfaſſungsausſchuß der Zweiten Sächſiſchen Kammer beſchloß über die vorliegenden Anträge auf Reform der Erſten Kammer. Einſtimmig wurde u. a. beſchloſſen, verſchiedene Sitze zu beſeitigen. Das Recht des Koͤnigs, jeden Rittergutsbeſitzer in die Erſte Kammer zu berufen, bleibt beſtehen. Das Wahlrecht für Wähler, die über die Landwirt⸗ ſchaftsvertreter zu beſtimmen haben, ſoll auf eine breitere Grundlage geſtellt werden. Polen. »Wie die Lodzer Zeitung“ meldet, hat der geſamte Staatsrat des Königreichs Polen ſeinen Rücktritt eingereicht. Von einem Schritt in dieſer Richtung iſt in den ver⸗ gangenen Wochen und Monaten ſchon wieder⸗ holt die Rede geweſen. Ohne zu wiſſen, welche Gründe der Staatsrat für ſeinen Rücktritt an⸗ gegeben haben dürfte, kann man ſich doch ſchon jetzt ein ungefähres Bild von der Sachlage machen. Den Herren geht es mit dem, was ſie unter poſitiver Arbeit zur vollen Herſtellung des polniſchen Staatsweſens verſtehen, nicht raſch genug vorwärts. Schon im Mai d. J. hatten ſie ſich veranlaßt geſehen, ſehr dringliche Vor⸗ ſtellungen bei den Beſetzungsmächten zu er⸗ heben, und ſchon damals ſpielten ſie zum min⸗ deſten mit dem Gedanken der Arbeitseinſtellung. Wenn ſie jetzt tatſüchlich erfolgt, ſo bleibt ſehr zu bezweifeln, ob dieſe Maßnahme das Inter- eſſe des neuen werdenden Staats weſens fordert Eng land. »Der Konferenz der Verbands- ſozialiſten, die in London tagte, hat die engliſche Regierung eine neue Erklärung über die Kriegsziele vorgelegt. Auf der Konferenz ſind außer Großbritannien Frank, reich, Belgien, Rußland, Griechenland, Portugal und Südafrika vertreten. Nach einer Überein- kunft ſollen nur Beſchlüſſe Gültigkeit erlangen, die einſtimmig gefaßt werden. Das Rätſel ſeiner Ehe. Roman von Ludwig Haſſe.) 1. Graf Alexander von und zu Gallenberg packte ſeinen Koffer. Er wollte heimreiſen nach Einödt, dem einzigen Gute, das ihm von den einſt ſo reichen Beſitztümern ſeiner Familie geblieben war, die oben in Oſtpreußen, wo die Gallenbergs, Edle Herren zu Einödt, Erbherren zu Minkendorf und Gallenſtein, über weite Strecken des Landes geherrſcht hatten, faſt wie unabhängige Souveräne. Und jetzt?— Auch das Stammgut Einddt würde nun bald in fremde Hände übergehen, denn heute morgen erſt hatte dem Grafen der Rechtsanwalt und Notar Wilkoning aus Königsberg geſchrieben, daß es ihm unmöglich ſei, Deckung fñür die am 1. Oktober fällige Hypothek von 150 000 Mark zu finden, da der Zuſtand des Gutes ſo ſchlecht und es ſo mit Hypotheken überlaſtet ſei, daß niemand ſich getraue, Geld darauf zu leihen. „Vielleicht finden der Herr Graf noch ein Rettungsmittel in Berlin— ſonſt kann ich keinen anderen Rat geben, als das Gut jetzt ſchon zum Verkauf zu ſtellen“... ſo ſchloß der Brief. Graf Alexander hatte bitter gelächelt, als er dieſen Schluß geleſen. Er wußte, was es bedeuten ſollte: eine reiche Heirat!— Daß te ihm ja der alte Notar ſchon immer angetan ſen, und da in der Heimat ſelbſt ein der⸗ 1 von ſeiner fröhlichen Leutnantszeit ö Gardedragonern her genügend kannte, ſuchte die arliges Rettungsmittel nicht zu finden war, ſo reiſte Graf Alexander nach Berlin, das er ja bei den Geſellſchaft wieder auf, ſuchte nach einer reichen Erbin und ſuchte ſeit drei Monaten vergebens. Jetzt war er der Sache überdrüſſig geworden, er wollte heimkehren nach Schloß Einödt und den Ereigniſſen ihren Lauf laſſen. Wenn's denn nicht mehr zu halten war, nun dann mochte das Gebäude zuſammenbrechen. Jahrelang hatte er gekämpft, nachdem er das ſtark verſchuldete Gut von ſeinem Vater über⸗ nommen hatte— mit redlichem Willen und unermüdlicher Arbeit gekämpft, aber die Ver⸗ hältniſſe waren ſo zerfahren, daß aller guter Willen, alle Arbeit nichts nützte— Einödt, das letzte Beſitztum der Grafen von und zu Gallen⸗ berg, kam unter den Hammer. Mit einem energiſchen Ruck ſchlug der Graf den Deckel des Koffers zu— er war fertig. Da klopfte es an die Tür, und auf des Grafen Ruf trat ein in tadelloſes Schwarz ge⸗ kleideter, ſehr beleibter und würdig ausſehender Herr, Ender der fünfziger Jahre, in das Zimmer. „Ah, Herr Juſtizrat,“ rief Graf Alexander, indem er dem alten Herrn die Hand reichte. „Was führt Sie zu mir? Haben Sie etwas gefunden?“ Über das glattraſierte Geſicht des Juſtiz⸗ rats Kleinſchmidt glitt ein flüchtiges Lächeln. „Ich habe elwas gefunden, Herr Graf, aber...“ Wunde Naabn und delete. Auna „Heraus damit! Was es auch iſt, ich nehme les an!“ a rere A E „Nicht ſo raſch, Herr Graf... „Will die Bank auf meinen Vorſchlag ein⸗ gehen?“ „nun „Ach— oder haben Sie einen Privat⸗ mann gefunden, welcher mir das Geld geben will?“ „Nein „Nun, zum Henker, dann weiß ich in der Tat nicht, was Sie gefunden haben!“ „Eine reiche Heirat, Herr Graf,“ entgegnete der Juſtizrat lächelnd. „Was?— Eine Heirat?— Wohl mit einer Jüdin?— denn in andern Kreiſen ſind die Erbinnen, die einen armen Grafen wieder auf die Beine helfen können und wollen, ſo ſelten zu finden wie die Schwalben im De⸗ zember.“ „Es handelt ſich nicht um eine Jüdin, Herr Graf, ſondern um eine ſchoͤne junge Dame von vornehmer Abkunft, die gern Gräfin werden möchte..“ „Sagen Sie mal, Herr Juſtizrat, ſeit wann beſchäſtigen Sie ſich mit Heiratsvermittlungen?“ Der Juſtizrat lachte.„Seit heute morgen, werter Herr Graf— und ich muß geſtehen, daß ich noch recht unbewandert in dem Geſchaͤfte bin. Ich fange es gewiß ungeſchickt an...“ „Na, nur nicht zu ängſtlich! Sie wiſſen, daß mir das Meſſer an der Kehle ſitzt, da kann man in der Wahl der Rettungsmittel nicht allzu penibel ſein. Alſo wer iſt's?“ „Laſſen Sie uns erſt einmal die Neben⸗ umſtände besprechen, Herr Graf— man darf * und Sie ſind mir viel zu viel wert, als daß ich Sie zu einem Schritt überreden möchte, der— der— nun ſagen wir einmal, ſehr ungewöhnlich genannt werden muß. Andererſeits nehme ich wieder ſo großes Intereſſe an Ihnen, beſter Graf, daß ich alles tun möchte, um Sie aus Ihrer ſchlimmen Lage zu befreien. Mit einem neuen Darlehen, durch welches die alten Locher nur für eine Zeitlang zugeſtopft werden, iſt das aber nicht geſchehen, zumal da Sie für dieſes Darlehen enorm hohe Zinſen bezahlen müßten.“ „Ihre Einleitung macht mich neugierig, lieber Justizrat. Nehmen Sie, bitte, Platz— zünden Sie ſich eine Zigarre an und fahren Sie fort.“ Der Juſtizrat folgte der Aufforderung und ſah eine Weile ſchweigend dem blauen Rauch ſeiner Zigarre nach. „Sie rauchen da ein gutes Kraut.“ „Ja— mein einziger Luxus, den ich mir aber auch abgewöhnen muß...“ „Vielleicht iſt das nicht nötig,“ meinte der Juftizrat lächelnd.„Alſo hören Sie. Ein Klient, mit dem ich in langjähriger Verbindung ſtehe, wünſcht eine junge Dame, die ihm nahe ſteht, mit einem ehrenhaften, braven Herrn von altem adligen Namen zu verheiraten. Als Hochzeitsgabe wird dieſer Herr nach vollzogener Trauung 300 000 Mark bar ausbezahlt er⸗ halten— durch mich...“ „Alle Wetter, Juſtizrat! Als freies — ein ſolches Geſchäft nicht über das Knie brochen, Eigentum? Oder ſoll er nur den Zinsgenuß haben?“ N f In der flandriſchen Schlacht. Schilderungen eines Mitkämpfers. Wer die Sommeſchlacht, wer Arras und andere Schlachten im Weſten miterlebte, wird all dieſe erbitterten Kämpfe als Kinderſpiel an⸗ ſprechen gegenüber dem grauenhaften Erleben an dieſem Stück Erde, das Flandern heißt. Die Mer iſt über ihre Uſer getreten und hat das Gefechtsgelände überſchwemmt. Der Boden gleicht einem vollgezogenen Schwamme. In allen Granattrichtern ſteht das Waſſer. Bei jedem Spatenſtiche ſprudeln ſchmutzige Quellen. Und dabei iſt der Boden, der fette, teils ſandige flandriſche Boden, ſchmierig, glatt und glitſchig. Nirgends findet der Fuß einen feſten Halt. An dem grauen Waffenrock hängt der Lehm in dicker Schicht. Das iſt das flandriſche Kampf⸗ feld. Zängſt gibt es keinen Graben mehr und keine Verhaue. Die unzähligen Trichter ſind unſere Stellungen, und todesmutige Häuflein haben ſie mit zuſammengebiſſenen Zähnen, zum Außerſten entſchloſſen, beſetzt. Der Wacht an der Mer wird einſt die Geſchichte ein beſonderes Ruhmesblatt widmen. Das Trommelfeuer hat ſeinen Höhepunkt erreicht. Es iſt kein Trommeln mehr, es iſt ein Wirbel. Wie aus einem Maſchinengewehr jagen ſich die ſchweren Ge⸗ ſchoſſe der feindlichen Artillerie. Es iſt ein einziges Brodeln. i Die Nerven werden auf eine harte Probe geſtellt. Schon zittern die Hände, ſchon bebt jeder Nerv. Da...! Das Feuer ſchweigt und gleitet raſch zu unſeren Reſerven, die es mit einem Hagelwetter von Eiſen zudeckt. Der große Angriff ſetzt ein! Und nun kommen die Tanks! Wie Drachen der ſagenhaften Vorwelt kriechen ſie ratternd heran. Sie ſchnauben und ſtöhnen, und das Rattern des Motors übertönt den Kampflärm, das Kreiſchen der Granaten, und unter der Erde in Blut und Schlamm und werden zertrümmert, ihre zum Tode verurteilten Inſaſſen ſind erledigt. Einen der Tauks zer⸗ ſtört ſogar ein Maſchinengewehr. Es hatte das Glück, die Achillesferſe dieſes Rieſen, den Benzin⸗ behälter zu erwiſchen. Nun liegt der Koloß wehrlos in unſerem Artilleriefeuer, eine brennende und glühende Maſſe! Ein anderer Tank bringt es fertig,„Kehrtmarſch“ zu machen und ſtampft über das Totenfeld zurück. Ob er ganz davonkommt?! Die deutſchen Ge⸗ ſchoſſe machen ihm die Flucht unheimlich ſchwer.. So tobt die flandriſche Schlacht über, auf Sumpf! Das Bewußtſein aber hat jeder deutſche Der Neuauſtrich des Riffelturms. Das Streichen des Eiffelturmes, das ſchon 1914 vor⸗ genommen werden ſollte, aber infolge des Krieges unterblieb, ſoll jetzt erfolgen. Für die Arbeiten iſt eine Dauer von drei Monaten vor⸗ geſehen. Benötigt werden hierzu 20 000 Kilo Olfarbe. Ruſſiſche Räuber. Einbrecher plünderten das hiſtoriſche Muſeum des früheren Großſürſten Michael Nikolajewitſch. Sie raubten Kunſt⸗ gegenſtände im Werte von 5 Millionen Rubel, fangene in der Schweiz ſind nur als Poſtpakete darunter einen Correggio, der auf eine halbe zuläſſig. Million geſchätzt. wird. 150 Häuſer wurden ſo⸗ Eine neue Entdeckung im Ernührungs⸗ fort durchſucht, aber ohne Erfolg. liche Pakele an Kriegsgefangene in Rußland und Rumänien an.— An die in der Schweiz untergebrachten Kriegsgeſangenen und zah⸗ lungsunſähigen bürgerlichen Gefangenen ſind infolge vielfach vorgekommener Mißbräuche fortan Päckchen nur bis zum Gewicht von 500 Gramm zuläſſig. Die Päckchen dürfen keine Getränke enthalten; unter dieſen Bedingungen ſind ſie nach der Schweiz porto— f Sendungen über 500 Gramm und zollfrei. und alle Sendungen mit Getränken an Ge— Krieger an dieſer heißumſtrittenen Stelle: den ſchweren Schlag der„Achtunddreißiger“. Alle paar hundert Meter kommt ein ſolcher Wagen angekrochen. Wie eine weitaus⸗ geſchwärmte eiſerne und ſtählerne Schützenlinie! Sie feuern! Die Geſchoſſe unſerer Artillerie werſen ſich wie Jagdhunde auf ihre Beute. Doch immer weiter ſpringen ſie vor. Selbſt Gräben und Trichter nehmen die Ungeheuer, für die es keine Hinderniſſe zu geben ſcheint. Jetzt aber ſchießt aus dem nächſten eine Feuer⸗ ſäule auf. Es iſt getroſſen. Sein Feuer ſchweigt, und die feindliche Artillerie lenkt ihr Feuer mit größter Wut dorthin, wo die Batterie vermutet wird, die den glücklichen Schuß abgegeben hat. Die anderen Tanks aber wälzen ſich weiter vor. Hinter ihnen in Deckung geht die feind⸗ liche Infanterie vor. Unter dem Schutze der Tanks kommt ſie näher. Nun gilt es! Dichte Maſſen ſtürmen an, vom Feuer der Maſchinen⸗ gewehre empfangen. Reihenweiſe brechen ſie zuſammen, aber immer neue Linien wälzen ſich heran. unſerem Blei zum Opfer. lber die Granatſeuer zerſtückelten Leichen ihrer Kame⸗ raden arbeiten ſie ſich heran. zu einer kleinen Feſtung. mit zäher Bosheit. überrannt. erhalten Flankenfeuer ſchlimmſter Art. der Gegner wankt über Leichen vorwärts. Handgranaten ſchwirren hin und her. brummen die Flieger. Sie leiten das J und das Artilleriefeuer. deutſchen Gegenſtoß, ſof g kühnen Flieger mit dem Maſchinengewehr ein Flatterminen haben bewirkt, daß die Engländer ihren kleinen Erfolg teuer bezahlten. Nun ha ſie der deutſche Gegenſtoß wieder geworſen Jetzt ſtürmen ſie aufs neue an! ſangen. Mann gegen Mann geht der Kampf Da gibt es Bilder, die nicht beſchrieben werder können! brochen! Noch einmal ſtürmen Schotten heran Deutlich ſind ſie an ihren Röckchen zu erkennen Alle Hochachtung vor dieſem zähen Gegner Aber all ſeine Tapferkeit iſt verlorene Mühe Die Tanks, in derem Schutz ſie vorgehen Es iſt ein Vorwaten, ein mühſam Kriechen. Umſo leichter fallen Englands Söhne vom Jeder Trichter wird als Deckung benutzt, jeder Trichter wird Der Feuerkampf tobt Eine Trichterlinie wird Von der nächſten aus werden aber die Briten wieder unter Feuer genommen. Sie Aber Die 0 1 44*— 1 Über uns unter Kuratel hat Prinz Friedrich Leopold vo nfanterie⸗ Preußen nach der„B. 3. Jetzt gibt es einen ort greift einer unſerer den? E e chi Familie und gegen den Miniſter des Könie Mit Hand⸗ granaten und Seitengewehr werden ſie emp⸗ Aber der Stoß der Engländer iſt ge⸗ 0 g 9 W N 405* D 8 n N SN und tapfer haben ſich die m Hunde im enſt bewährt. Sie ſind nicht nur treue Begleiter ihre Dienſtpflichten, wenn man Tapferkeit und Hingabe. Die Sanit i abgerichteten Manche der ohne des vierfüß unrettbar wäre, iſt a ſo ſagen darf, Verdienſte 0 ſind der ätsdienſt Verwund Helfers ele, 1 verloren geweſen 1 Hoy FFC Herausgebiſſen werden wir aus Feſtungsbereich, das wir in Feindesland ſchaffen haben... Wir halten es!“ manche Opfer koſten, die der Feinde ihnen nicht zu meſſen: 9 i wie die Verluſte der Briten nicht mehr zu be ziffern ſind. eee eee eee Von ah und Fern. nicht ge hilfskomitee. Der Kaiſer von Sſterteich lie dem Deutſchen Kriegshilfskomitee in Wien, da ſich mit der Unterſtützung durch den Kriege wundetenfürſorge befaßt, eine Spende vo 10 000 Kronen zugehen. Gegen ſeine Entmündigung und Stellun Ei ich Durch ſeine Rechtsvertreter hat der Prinz gege König von Preußen als den Chef N 5 erhoben den lichen Hauſes die Klage anhängig gemacht. 2 Angelegenheit wird nach den Beſtimmungen de Hausgeſetzes vor dem Geheimen Juſtizrat, für die Angelegenheiten der Königlichen Hauſes zuf t 9 5 7* 1 14 51 ſch beim Kammergericht entſch ö ö 1 * ieden werden. 1 Nach neueren Nachrichten läßt die ruſſiſche Pos verwaltung Wertangabe auf Poſtpaketen Kriegsgefangene in Rußland und auf den ub zu befördernden Paketen an g. „gefangene in Rumänien nicht mehr zu. [Poſtanſtalten nehmen daher nur noch ee, 1 1 Rußland 1 u rr Dm rr. Aus einer Rriegshundeſchule hinter der Weltfront. Meldehund beim Überbringen einer Nachricht aus der vorderſten Stellung. hackeren zuſerer Streiter, ſondern ſie erfüllen mit zum durch e bekannt. hf die ſcharfen Sinne dem ſind an war nien wir ſehen es tagtäglich — nV!!! ⅛ęͤö ˙— 0 95 5 „* 208 Feng Hina: Kaiſer Karl und das Deutſche Kriegs⸗ Not geratener Reichsdeutſcher und mit Ver⸗ Fremdenverkehr 8 f der ber Mitglieder de tändigen Gerichtsſtelle bedeutet Pakete an deutſche Kriegsgefangene. große Kale in an er krieg 8 gewöhn⸗ weſen. Die„Neuen Zürcher Nachrichten“, deren? 0 8 a Zerichtshalle. Chefredakteur Baumberger gute Beziehungen zu Machen. Der Bureauvorſteher Heinrich K. war bei einem Rechtsanwalt tätig und hat dort nach und nach mehr als 20 000 Mark Verſicherungs- und andere Gelder veruntreut. Nach ſeinen Ausſagen hat er von dem Gelde für ſich keinen Pſennig be⸗ alles ſei vielmehr in die Kaſſe des Rechts— efloſſen, der ſich ſeit langer Zeit in miß⸗ befinde. Er habe dies getan, retten. Der alz Zeuge ver⸗ walt drückte ſich ſo unbeſtimmt weiſe zus, daß das Gericht ihn wegen den Verdachts der Mittäterſchaft nicht ver⸗ idigte. Durch die mehrſtündige Verhandlung erlangte das Gericht die Überzeugung, daß der Angeklagte die Wahrheit geſagt habe. Es verurteilte ihn unter i der Umſtände in weitem Maße 8 Monaten Gefängnis, die durch haft als verbüßt erachtetw urden. gen Diebſtahls eines Schweines oft vorbeſtrafte Maler Kaspar Göbel ſter Margarete vor der Ferien— verantworten. Das Urteil lautete gegen G vei Jahre ſechs Monate Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt ſowie Polizeiauſſicht, gegen die Frau auf vier Monate Gefängnis. die Unterſuchung Altona. hatten ſich d und deff ſtrafkammer Vermilchtes. Der Wunbertunnel. Eine„Senſations⸗ nachricht“ erſten Ranges, die natürlich aus Amerika kommt, weiß der„Daily Expreß“ zu in den melden. In New Pork, ſo heißt es, wurde bvorderſten Gräben verwendet werden, haben ſich als ein Ingenieur entdeckt, deſſen Fähigkeiten ſelbſt durchaus brauchbare Mitſtreiter bewährt. n alle die märchenhafteſten Phantaſien übertreffen. Er zrähle, die die rückwärtige Verbindung herſtellen, beſchäftigte ſich nämlich mit dem geplanten Bau wahnſinniges Trommelfeuer zerriſſen ſind, ſo d Kanaltunnels Dover Calais und legte geldehund immer noch den Wei, jetzt der engliſchen Regierung einen techniſchen überprtgen dit de. Entwurf vor, nach welchem er den Tunnel in Truppen unt de“ nicht mehr als— 35 Tagen fix und fertig her⸗ Liebe an ihren Krieg denne ſtellen will. Dieſer Herr John K. Hencken will . A--- Parallelſtollen bauen mit Hngehen acht deuſchen Jentrumsmännern iſchinen, die ſich durch ihre ungeheure ge⸗ 1 u Lelſaufſaz: Hie Er. heime Kraft mit einer Geſchwindigkeit von N der Miltelmächte 30 Metern in der Stunde durch Erdreich und Soeben ſind Felſen vorwärts bewegen. Dieſe echt ameri⸗ erſuchungen kaniſche Nachricht erſcheint ſelbſt der engliſchen n iſſonſchaft Hniſche Aut 5%„bor und franzoͤſiſchen Preſſe als Ente, nichtsdeſto⸗ lrch wiſſenſchaftlich-lechniſche Ute taten Über 5 werden intereſſante Bet cht ngen daran auf dem weniger werden intereſſante Betrachtungen dare ſei ein Jammer, wird in worden. auch die Kriegshunde, die findet der brape um wichtige Meldungen zu daher ganz erklärlich, wenn die önderer Liebe an ihren Kriegshunden hängen. vier ei unter⸗ „hält, ſchreiben in einen wart einer Aushungerung hinfälliger als jetzt. natelangen U der führenden 1 1 pielſc 05D ick eine neue epochemachende En; ae, if dem getnüpft. Es ſo iele der Volksernährung abgehen ue Paris erklärt, daß dieſe Wundermaſchine ſicher⸗ Herſtelung wer r lich nur ein Phantaſiegebilde ſei.— Anderen⸗ Seceen, wie ale ahen falls könnte man nämlich mit ihrer Hilfe in Feinde zunichte een ae n ſechs Jahren einen Tunnel bauen, durch den die Truppen der Verbündeten ganz geheim bis nach Berlin marſchieren würden. Erdzittern und Kanonendonner. Zur Frage, ob unter Umſtänden beim Abfeuern ſchwerer Kaliber die Erderſchütterung ſich früher r machen könne als der Kanonen— ffen jetzt das„Journal des die ſolgende Zuſchriſt eines Leutnants: ich in B. bei Soiſſons in einem ar 8 Uhr morgens, und ich war nheit f, mich zu raſieren, als ich eine j⸗(zuſammenkommen. Beweg des Fußbodens unter meinen Füßen ie Eine verlorene Hamſterkiſte l 08 5 der Erdboden Dt vor einigen 2 Ungefähr/ Sekunden ſpäter Jin 18 Geräuſch des Abſchuſſes eines en Mörſer, der ungefähr 1200 Hauſe entfernt aufgeſtellt war. Erſcheinung unter den ſiebenmal feſt⸗ gro! bereits hungerungsf ß muß itz betanntgegeben werden.“ in E 101 r Zeit wird mehr hierüber 8 n gegen den Die bayeriſche zeit 1917/18 Maßnahmen * 1 in Bayern. 1 oglorun dio Win! n Regierung Die Win nden Fremdenverkehr ernſte ne ſtarke En Notes Weltere eitet für wohl auf e hinauslaufen zuzſtorf die Narſtznde Miniſterium des 3 die Vorſtände An⸗ 10 9 Dor, b N Fromdonherkehr n eremdenverkehr? dieſer nder bahyeriſchen f elet ßfaſſenden Sitzung ſchien, daß 8 53 1 fiel 1 Die mehrere K 1 elbe ſechs⸗- oder —— 5. Aero odzeug 8 elhe t⸗ und andere Fettwaren. Die au Felde f Auch re bezeugten dieſelbe aufgefundene 1 achen n emnach nicht mehr daran zu — 10[gefundene e e 15 imſtänden beim Abſchuß 0 wurde ſpäter 7. ö 1 ſchwerer Ke der Erdboden zu zittern be— Speck, 1 Be⸗ 10. 11 4 Münden gebrack wo man ihrer Inha a f 1 ö 5 noch bevor das Ohr das Geräuſch wahr- 1 1— 9 ö j dſache“ in Verwahrung nahn ginnt, e„Fundſache in: serwaähruüng nah! gu! 0 nen daß ſich der Verlierer melt N zunehmen vermag. anzunehmen aß ſich der 1 ere nt wilo. U 91 1 1 . neh! 1.. N e ver.. r. „Als freies Gigentum, über das er nach Aber es muß doch ſagten, die Dame Belieben verfügen kann.“ „Das iſt ja großartig!— ein Halen 5 fc ſeht,— Sie ſei jung und ſchoͤn?“ „Jung— zwanzig Jahre— ſchön ſehr ſchön.... aber das geht Sie etwas an.“ „Erlauben Sie mal doch ſehr an, wenn ich ſie heiraten ſoll.“ „Vielleicht nicht ſo, wie Sie glauben. „Wie heißt die Dame?— Schulze— Müller — Meier— ,“ 5 a „Ihr Name iſt Margarete Garnier „Eine Franzöſin?“ a „Ihre Mutter war eine Franzöͤſin, Deutſchland erzogen b 5 „Ihre Mutter 1— Und ihr Vater 2* „Iſt unbekannt.. 37 911 0 E „Wie 2! „Das heißt— er ſoll Ihnen unbekannt bleiben— ich kenne ihn.. „Alſo ſo verhält ſich die Sache! Herr Juſtizrat, auf das Geſchäft kann nicht einlaſſen.“ „Hören Sie mich erſt zu komm'“ noch ſchlimmer...“ „Noch ſchlimmer?“ „Ja— der Betreffende, Margarete Garnier heiratet, 9 überhaupt nicht ſehen und ſich ehrenwörtlich ve pflichten, ſich ihr niemals zu naͤhern, noch ſi um ſie irgendwie bekümmern Der Graf ſprang entrüſtet empor. Sie wagen mir einen laum das geht mich ſie iſt in Nein ich mich und Ende... es Unglück? welcher Fräulein ſoll ihr Geſicht „Und ſolchen Antrag zu machen, Herr Juſtizrat? 5. ſen Si Ihnen die Tür weiſen würde?“ müßten wiſſen, daß ich Ihnen keinen unehre haften Antrag ſtellen würde.“ „Gewiß, Ihnen anders zu antworten. Aber wie konnt fremde Schande decken würde?!“ „Davon kann keine Rebe ſein, Ich verſichere Sie auf mein Ehren wort, es keine reinere, unſchuldigere, uwerte und wohlerzogenere junge Dame gibt als Frä lein Garnier.“ kennen lernen?“ fragte Graf Alexander ironif eingehen würden.“ „Wieſo?“ „Bah— und Wenn die junge Dame wirklich reich und ſchön, und gebildet iſt, ſo könne als meine Gattin doch eine ganz andere Ro berg.“ r⸗„Sehr richtig. ch Beſchützer wollen es ſo.“ „Abho doch ein Beſchützer?“ „Ein väterlicher Beſchſtzet, auf meine Ehre. Mo Herr Graf Namen, d Fürchteten Sie nicht, daß ich „Ich fürchtete das in der Tat nicht,“ ent⸗ gegnete Juſtizrat Kleinſchmidt lächelnd.„Dazu kennen wir uns doch ſchon zu lange, und S nur die alte Freundſchaft, welche jährige Freund Ihres Hauſes. Sie mit meiner Familie verbindet, hindert mich, Sie nur denken, daß ich mit meinem Namen beſler Graf. Stiefmutter wußte Ihren armen daß ſinnigen Ausgaben zu verleiten, ich warnte ver⸗ ehrenwertere „Weshalb ſoll ich denn diefen Engel nicht „Weil Sie ſonſt auf die Bedingung nicht . ae „Sie würden ſich unfehlbar in ſie verlien eg ſie zu Ihrer wirklichen Gattin verlangen. wäre das ein ſolch groß ſpielen wie als alleinſtehende Gräfin Gallen- Aber die Dame und— ihr ö reiche Heirat zu ſchließen. Sie davon gehört, daß arme Graf Dame geheiratet, welche Jnen reiche junge Bürgerliche adoptieren, die gern ein Vermögen, zugebracht, auch zohne 9 5 Graf oder Baron werden mochten— nun, unſer oder zathie für ſie zu empfinden. f ie Fall liegt ganz ähnlich.“ reich und von nicht ſchlechlen. Auf Das verſtehe ein andrer!“ Nun, iſt das, was ich Ihnen „Sehen Sie, beſter Graf, ich bin der lang⸗ vorſchlage, etwas andres?— Es iſt ſogar ſae N Ich habe ſchon etwas heſſeres, denn Sie behalten Ihre Frei⸗ et heit, Sie brauchen nicht mit einer Ihnen viel⸗ leicht unſympathiſchen Frau zu leben, die Ihnen täglich ihren Reichtum vorhält. Sie nehmen keine Schwiegereltern und ſonſtige Vwandle nit in den Kauf Sie geben gur einer durchaus ladelloſen jungen Dame Ihren Namen.“ „Den ſie ſpäter in den Schmutz ziehen wird!“ „Das wird niemals geſchehen. Ich bürge Ihnen dafür. Auch ſollen Sie durch den Ehe⸗ tonkalt gegen eine ſolche Eventualität geſchützt werden. Die Dame verliert die Berechtigung, wenn ſie ie haben wohl ſchon Titel oder Barone hätten — nichts weiter 0 eine rafen war!— U n. ö 1 1 Ihres Vaters geleitet und ſolange Händen waren, iſt lalles gut ge⸗ 16 Die die Geſchäfte en ſie in meinen ist la f gangen— erſt ſpäter— doch faſſen wir die unangenehmen Erinnerungen— genug, Ihre ö 1 1 Vater zu un⸗ gebens— Minkendorf und Gallenſtein mußten u- verkauft werden, Ihnen blieb, nur Einödt, und wie es damit ſleht, wiſſen Sie ja ſelbſt. Sie fragten mich um Rat, erbalen meine Hilſe— zweimal hab' ich Ihnen auch ſchon Geld ver⸗ ſchafft— jetzt aber ſind wir am Ende. 908 1 f* F 8 mall leiht Ihnen auch nur eine Mark auf das werder ne Dan a Gut— die Hypothek muß gezahlt werden, der ſick Ihres Namens zu bedienen, Hypothekengläubiger hat ſeine Zeit gut gewählt, ſich deſſen unwürdig machen ſollte. Doch er drängt zum Verkauf, um ſelbſt Beſitzer von ſteht das in kleiner, Weiſe zu befürchten. Ge⸗ Einödt werden— das iſt die Lage, die Sie, nügen Ihnen die 300 000 Mark nicht, ſo machs beſter Graf, trotz Ihres 3, trotz Ihrer ich mich anheiſchig, die halbe Million voll zn 9 1 70 9 1 9988 700 1 7107 and. ichn 1 gen* Arbeit, trotz Ihres ſparſamen Leben nicht machen. f 15 andern können Fünf Jahre faſt arbeiten Sie„Schweigen Sie!— Cs iſt ja alles Un⸗ ſchon und doch haben Sie ae und ich glaube, Sie treiben Ihren Scherg Gegenteil, Sie geraten immer mit mir.“.. 100 verzweifelte ſchon. da heute„Ich ſcherze nicht, Graf Alexander, entgegnete morgen das Schreiben meines Klienten und der Juſtizrat ernſt wie der Blitz durchzuckt nuch der Gedanke: da haſt du die Reutung ſür den armen Graſen!— 1 al ind Sie Hern„amen Graf?— [Weshalb ſind Sie hierher gskommen, Gr ch. 8 es ſo ſie zu wer lle keinen Erſolg— in erhalte ich R(Fortſetzung ſolgt.) N