licher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Regelung des Fleiſchverbrauches. Für die laufende Woche ſtehen jeder Perſon über 6 Jahren 100 gr. Fleiſch zur Verfügung. Kinder konnten nicht berückſichtigt werden. Für dieſes Fleiſchquantum ſind die Fleiſchmarken Nr. 1—4 von den Fleiſchkarten zu trennen. Viernheim, den 13. September 1917. Großh. Buürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung Betr.: Den Verkehr mit Eiern; hier Ablieferung. Unſere beiden Aufkäuferinnen werden von Montag, den 27. September 1917 ab wiederum mit dem Einſammeln der angeforderten Eiern beginnen. Wir fordern daher alle Geflügelhalter auf, die ange— forderten Eiermengen nach Möglichkeit zur Ablieferung zu bringen, da im Weigerungsfalle der Ausſchluß von der Lebensmittelverſorgung und ſtrafrechtliches Einſchreiten erfolgen muß. Viernheim, den 12. September 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Betr.: Petroleumverſorgung. Die Petroleummarken für den Monat Oktober 1917 werden am Freitag, den 14. September 1917 im Wacht⸗ 1 97 des Rathauſes in nachſtehender Reihenfolge veraus— gabt: Vormittags von 8 bis 9 Uhr Buchſtabe A bis G 0 0 9 1 10 5 5 G 5 8 0 10 U 11 0 57 M 70 R 10 5 11 1 12 U 5 S U 3 Petroleumkarten ſind hierbei vorzulegen. Viernheim, den 12. September 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 1 Bekanntmachung. Betr. Förderung des Gemüſebaues; hier die Herbſtbe— ſtellung der Gärten- und Gemüſeäcker. Die in letzter Zeit niedergegangene Regen hat die denkbar günſtigſten Vorbedingungen für die Herbſtbeſtellung der Gemüſeäcker und Gärten geſchaffen. Und mit Rückſicht darauf, daß gerade in den Frühjahrsmonaten(April, Mai und Juni) die Gemtſe in jedem Jahr knapp ſind, ſollte ein jeder den Anbau der ſog. Wintergemüſe in dieſem Jahr verdoppeln. Es ſind daher ſofort Ausſaaten zu machen von: a) Zur Heranzucht von Setzlingen. Wirſing: Bonner⸗Advent. Die Bezeichnung Winter— wirſing genügt nicht, es muß unbedingt die Sorte„Bonner— Advent“ ſein. Der Anbau dieſer Sorte verbürgt ſicheren Erfolg. Rotkraut: Erfurter blutrotes, frühes und Berliner dunkelrotes, frühes; Weißkraut: Zucker- oder Maiſpitz, allerfrüheſtes und Erfurter kleines, frühes, feſtes; Blumenkohl: Erfurter Zwerg, Malta. Die Pflanzen hiervon ſind jedoch froſtfrei im Miſtbeet zu überwintern. Kopfſalat: Frühlingsbote, Maikönig, Winter-Butter⸗ kopf, brauner Trotzkopf, Eiskopf. Die ſich aus dieſen Aus— ſaaten ergebenden Pflanzen werden von Anfang bis Mitte Oktober auf im Frühjahr gut gedüngtem Boden in ent— ſprechenden Abſtänden geſetzt. b) Gemüſe, die an Ort und Stelle verbleiben. Spinat, langblättriger Winter, Rieſen Eskimo und für milde Lagen: Triumph. Feldſalat, dunkelgrüner, breitblättriger, vollherziger. Perlzwiebeln, Frühlingszwiebeln, gewöhnliche Zwiebeln. Römiſchkohl(Mangold), Lukullus, Silber, breitblätt— riger, großer. Sauerampfer, großblättriger(liefert mit Römiſchkohl im Frühjahr das erſte Gemüſe.) Lauch, Rieſen von Carentan. bis zum Frühjahr im Saatbeet; Suppengrün verbraucht oder verſetzt. Dichtes Ausſäen iſt überall zu vermeiden. Die Pflanzen bleiben werden entweder als Steht für die unter a) angegebenen Gemüſe zur Zeit kein Land zur Ausſaat zur Verfügung, ſo ſind die Setzlinge Ende September bis Anfang Oktober beim Gärtner zu holen, damit unter allen Umſtänden dieſe wichtige Arbeit ausgeführt wird. Dort, wo zur Zeit größere freie Flächen zur Zerfü— gung ſtehen, kann noch Grünkohl, Ober- und Erdkohlrabi und Frühwirſing geſetzt werden. Heppenheim, den 4. September 1917. Der Vorſißende des Kreisobſtbauvereins. v. Hahn. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur allge— meinen Kenntnis und erſuchen alle hier in Betracht kom— menden Intereſſenten dafür bedacht zu ſein, daß die erfor— waaden Ausſaaten und Pflanzungen baldigſt ausgeführt werden. Großh. Kreisobſtbauinſpektor hat Auftrag allen Inte— reſſenten in jeder Weiſe insbeſondere bei der Beſchaffung der erforderlichen Sämereien mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen. Viernheim, 11. September 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Hausſchlachtungen. Unter Hinweis auf die Verordnung des Reichskanzlers vom 2. Mai 1917 und die Bekanntmachung Großh. Mini- ſteriums des Innern vom 7. Juni 1917 über die Rege— lung des Fleiſchverbrauchs— abgedruckt im Kreisblatt Nr. 82— bringen wir wiederholt zur Kenntnis der Intereſſenten, daß nach den neuen Vorſchriften die Mindeſtdauer der Schweinemaſt für Hausſchlachtungen nunmehr 3 Monate be—⸗ trägt. Wer nach dem 1. Oktober l. Js. ein Schwein ſchlach— ten will, hat nachzuweiſen, daß er das Schwein mindeſtens 3 Monate lang in der eigenen Wirtſchaft gehalten d. h. im eigenen Stall ſelbſt gemäſtet hat. Außerdem darf das Gewicht des Schweins beim An— kauf zu Beginn der Mäſtungszeit nicht über 120 Pfund Lebendgewicht nach amtlichem Wiegeſchein betragen. So— bald ein zur Selbſtverſorgung angekauftes Schwein in eigene Haltung genommen wird, iſt das Schwein amtlich zu ver— wiegen. Der Wiegeſchein iſt ſorgfältig aufzubewahren und ſpäter bei der Stellung des Antrags auf Genehmigung der Hausſchlachtung der Bürgermeiſterei zur Einſendung an uns vorzulegen. Beim Fehlen dieſes Wiegeſcheins kann die Ge— nehmigung der Hausſchlachtung nicht erteilt werden. Es wird noch bemerkt— was beſonders für die jüdiſche Bevölkerung von Wichtigkeit iſt—, daß auch die Vorſchriften über Hausſchlachtung von Rindvieh— mit, Ausnahme von Kälbern bis zu 6 Wochen— verſchärft ſind und neben der Erfordernis der dreimonatlichen eigenen Haltung— Fütterung im eigenen Stall— die Genehmi— gung Großh. Miniſteriums des Innern erforderlich iſt. Die Anträge auf Hausſchlachtung von Rindern ſind wie bei Schweinen bei der Bürgermeiſterei zu ſtellen. Hausſchlachtungen von Kälbern unter 6 Wochen und von Schafen ſind ſpäteſtens 24 Stunden vor der Schlach— tung zwecks Feſtſtellung des Schlachtgewichts durch den Fleiſchbeſchauer bei der Bürgermeiſterei anzumelden. Unſerer Genehmigung bedarf es für dieſe Tiere nicht. Dagegen ſind außer Schweinen und Rinder auch Ziegen genehmigungs— pflichtig. Heppenheim, den 23. Auguſt 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Gemeindekaſſe. Am Freitag, den 14. ds. Mts. werden die Kriegs— unterſtützungen für 2. Hälfte des September, ſowie die Hausmiete-Zuſchüſſe fur Auguſt in ſeitheriger Ordnung ausbezahlt. Viernheim, den 13. September 1917. Gemeindekaſſe: J. V.: Winkenbach. 1 Frachtbriefe ſind ſteſttes zu haben in der Expedition dieſer Zeltung. Ardetter und Arbelernen finden Beschäftigung Mannheimer Nährmittelfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haffung Abtlg.: Viernheim. 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Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. M107 — f Samstag, den 15. September 5 1917 zolale Nachrichten Lokale Nachrichten. Isralitiſche Feiertage. Unſere iſralitiſchen Mitbürger begehen am Montag und Dienstag ihr Neujahrsfeſt 5678. Verſöhnungsfeſt 26. September, Laubhüttenfeſt 1. und 2. Oktober und 7. und 8. Oktober. * Viernheim. Kriegs auszeichnung. Gefreiter Hans Haas, bei einem Regimentsſtabe im Weſten, Sohn von Herrn Steueraufſeher Albert Haas, erhielt zur Heſſiſchen Tapferkeitsmedaille, das Heſſiſche Kriegsehrenzeichen in Eiſen verliehen. Wir gratulieren. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Entwendung von Feld- und Gartenfrüchten. Nachdem ſich in den letzten Tagen die Klagen über Entwendung größerer Mengen Mais mehren, verbieten wir hiermit bei Strafvermeiden und Veröffentlichung das ſoge— nannte Welſchkornſtoppeln. Unſer Feldſchutzperſonal iſt ſtrengens angewieſen, Zuwiderhandelnde unnachſichtlich zur ſtrafrechtlichen Verfolgung zur Anzeige zu bringen. Viernheim, den 14. September 1917. Großh. Bürgermeisterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Regelung der Milchverſorgung. Bei Nachprüfung der von den Milchproduzenten ge— machten Milchanmeldnungen hat ſich herausgeſtellt, daß von den Kuhhaltern an viele Nohtverſorgungsberechte noch Milch verabfolgt wird. Auch erhalten einzelne Verſorgungsberech— tigte mehr Milch als ihnen nach den geſetzlichen Beſtimmun— gen zuſteht.. Aufgrund der Bundesratsverordnung wird dahier um eine ordnungsmäßige Verſorgung zu gewährleiſten im Ein—⸗ vernehmen mit dem Wirtſchaftsausſchuß folgendes angeordnet.: Jeder Kuhhalter iſt verpflichtet, für jede im Gemeinde— bezirk befindliche Kuh pro Tag wenigſtens ein Liter Voll⸗ milch der Gemeinde zur Verfügung zu ſtellen. Betr. Die Ablie— ferung hat von Montag, den[f. ds. Mts. ab an die Sammelſtelle(Ant. Adler Ww.) von vormittags 7 bis 9 Uhr oder nachmittags von 6 bis 8 Uhr zu erfolgen. Der Preis beträgt 38 Pfennig ſür das Liter. Eine Abholung erfolgt nicht. N Der tägliche Bedarf der Vollmilchverſorgungsberechtigten der von den ſeitherigen Lieferanten weiter bezogen werden kann, wird berechnet mit: a) 1 Liter bei Kindern im 1. und 2. Lebensjahre; b) ¼⅜ Liter bei Kindern im 3. und 4. Lebensjahre; () ¼ Liter bei ſchwangeren Frauen in den letzten drei Monaten vor der Entbindung; d) ½ Liter bei Kindern im 5. und 6. Lebensjahre; e) durchſchnittlich 1 Liter bei Kranken. Krankenmilch darf nach den erlaſſenen Großh. Miniſteriums nur mit kreisamtlicher Genehmigung Alle von uns ſelther hier ausgeſtell ungültig und darf Milch hierauf Anträge auf Bewilligung von Krankenmilch ſind nur in den dringenſten Fällen von dem behandelnden Arzt an das Großh. Kreisamt Heppenheim zu richten.. Wir haben das Vertrauen, daß die Milcherzeuger unſerer Gemeinde ihre Aufgabe mit Ernſt freiwillig erfüllen und wir würden es bedauern, wenn wir von den angedrohten Maßnahmen(Ausſchluß von der Lebensmittelverſorgung, Nichtgenehmigungen der Hausſchlachtungen uſw.) Gebrauch machen müßten. 1 Viernheim, den 10. September 1917. N Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Zuſammenlegung der Kreiſe Worms heim zu einem Kommunalverband. 4 Auf Grund der Veſtimmungen des§ 72 der Reichsge— treideordnung hat Großh. Miniſte lum des Innern die Kreiſe Worms und Heppenheim zu einem Kommunalver— band vereinigt. 1 Heppenheim, den 7. September 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Vorſchriften zur Abgabe gelangen. ten Veſcheinigungen ſind nicht verabfolgt werden. und Heppen— lac Re Bekauntmachung. betreffend Höchſtpreiſe für Rüben. Dem Vernehmen nach iſt unter den Landwirten die Auffaſſung verbreitet, als beſtünden zur Zeit keine Höchſt— preiſe für Rüben. Dieſe Anſicht iſt eine irrtümliche. Im Juli laufenden Jahres ſind zwar die Bundesrats verordnung uber Höchſtpreiſe für Rüben vom 26. Oktober 1916 und die hierzu erlaſſene heſſiſche aufgehoben worden. Allein dieſe Vorſchriften erſtreckten ſich Ausführungsbekanntmachung Versteigerung von a Liegenschaften. lediglich af die Ruben der Ernte 1916. Die Höchſtpreſe] Mittwoch, den 26. d. Mts. Vorm. 9 Uhr für die Rüben des neuen Erntejahres ſind in 8 3 der Bun- desratsverordnung über die Preiſe der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen aus der Ernte 1917 und für Schlachtvieh vom 19. März 1917 feſtgeſetzt. Sie betragen; 1. für Futterrüben. 30 Mk. die Tonne, 2. für Wruken(Kohlrüben) Boden— kohlrabi, Steckrüben). 3. Futtermöhren... 35 Mk. die Tonne, 50 Mk. die Tonne, Für Gelbrüben und Karotten werden die Höchſtpreiſe jeweils von der Landesgemüſeſtelle feſtgeſetzt und veröffentlicht. Darmſtadt, den 30. Auguſt 1917. Großh. Miniſterium des Junern. v. Hombergk. Obige Bekanntmachung bringen wir zur allgemeinen; Kenntnis. Hiernach beträgt der Höchſtpreis 1. für Futterrüben 1,50 Mk. für den Zentner 2. für Wruken, Kohlrüben, Bodenkohlrabi, Steckrüben 1,75 Mk. für den Zentner 3. Futtermöhren 2,50 Mk. für den Zentner. Viernheim, den 11. September 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Sicherſtellung von Saatkartoffeln. Mit Rückſicht auf die in dieſem Jahre beſonders frühe Reife der Kartoffeln wird unſere Bekanntmachung vom 8. Auguſt 1917, wonach jeder Erzeuger von Frühkar⸗ toffeln, der im Erntejahr 1917 eine größere Fläche wie ein viertel Morgen mit Frühkartoffeln beſtellt hat, den f. Teil der von ihm mit Frühkartoffel angebauten Fläche nicht vor dem 10. September 1917 abernten darf, hiermit aufge hoben. Darmſtadt, den 31. Auguſt 1917. Großh. Miniſterium des Innern. v. Hombergk. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur Kennt— nis der Beteiligten. Viernheim, den 12. September 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Einſchränkung des Gasverbrauchs. N N Wir ſehen uns veranlaßt, die Gasabgabe bis auf Weiteres dadurch einzuſchränken, daß die Gaszuleitung vom Sonntag, den 6. ds. Mts. ab jeweils von 42 bis 6 Uhr nachmittags ö Die Entnahme von Gas in dieſer Zeit zu irgend welchem Zwecke iſt verboten und mit Gefahr verbunden. Es iſt darauf zu achten, daß Betr.: ſämtliche Haupthähne während dieſer Zeit geſchloſſen bleiben, damit Unglücksfälle vermieden werden Uns bekannt werdende Ulebertre— tungsfälle werden wir verfolgen laſſen. Viernheim, den 14. September 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Am 10. 9. 17. iſt eine Bekanntmachung betr. Beſchlagnahme und Beſtandserhebung von Baumwoll-, Seiden- und Kuuſtſeidentüllen erlaſſen worden. Der Wortlaut der Bekanntmachung iſt in den Amtsblättern und durch Auſchlag veröffentlicht worden. Stellv. Generalkommando 18. Armeckorps. 2 Taglöhner Ta Alle Sorten zer 9 Ku 1 0 für und Frauen Ar⸗ W 1 1 0 Na C beiten für Fabrik und Pack⸗ kauft zu den höchſten ſtube finden dauernde und Tagespreiſen gute, Beſchäftigung bei 5 Heinrich Tann Heinrich Jakob Co. Friseur. Bigarren-Fabriken. abgeſtellt wird. laſſen die Erben des Johannes Eder J., ſowie deſſen Witwe Regina geb. Kohl von Viernheim nachgenannte in der Gemarkung Viernheim gelegene Grundſtücke als: rlur J. Nr. 989 qmtr. 444 Hofreite, Schaaf— garten 212 Grabgarten, da— ſelbſt kr. 132 qmtr. 744 Acker am Bür— ſtädter Weg 2. Gewann Flur XVI. Nr. 1633 qmtr. 1706 Acker am Sandhöferweg die Langgewann Nr. 22/0 mtr. 1642 Acker die 24 tr. 990 qmtr. Morgen am Lampertheimer Weg XVI. Nr. 75 0 1656 Acker in der Hühnerheck 5. Gewann neben dem Schmittberg 76 qmtr. 1662 Acker daſelbſt Nr. 123 qmtr. 2637 Acker, Straßen- heimer Weg rechts 3. Gewann Flur XX. Nr. 195 qmtr. 1656 Acker die kurzen Milben mtr. Flur XVI. Ni Flur XX. auf dem Rathauſe dahier öffentlich verſteigern. Die Verſteigerungsbedingungen, ſowie der Auszug aus dem Grundbuch können auf dem Geſchäftszimmer des [Großh. Ortsgerichts während der Geſchäftsſtunden einge— ſehen werden. Viernheim, am 13. September 1917. Großh. Ortsgericht Viernheim. Schuchmaun. Arbeiter und Arbeſterinen finden Beschäftigung Mannheimer Nährmittelfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung 1 Abtlg.: Viernheim. Kirchliche Anzeigen der evaugel. Gemeinde Sountag, den 16. September Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung. Donnerstag, 20. Sept. Abends 8/ Uhr: Strickabend. 1 Heirat kath., 40er Jahre mit Geſchäft, gutem Cha— rakter ſucht ſich wieder zu verheiraten mit kath. Mäd— chen nicht unter 30 Jahren. Nur eruſtgemeinte Briefe wolle man mit der Auf— ſchrift H. B. 14 an die Ge— ſchäftsſtelle der Zeitung ſen— den. Strengſte Verſchwiegenheit. Guterhaltener Herd a Gasherd zu perkaufen bei Jakob Beyer. 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Das ruſſiſche Gebiet würde ebenſo wie Belgien unter die Füße getreten werden, die Deutſchen bezeichnen bereits Riga, ein paar Stunden, nachdem ſie es beſetzt hatten, als eine deutſche Stadt. und ich bin überzeugt, daß die ruſſiſchen Führer wiſſen, daß die demokratiſche Regierung in Rußland und anderwärts bedroht iſt. Kein Volk wird es einem Regierungsſyſtem verzeihen, wenn es das Heimatsland nicht gegen einen Angriff ver⸗ teidigen kann. Es iſt kein geringer Teil der Glorie der franzöſiſchen Revolution, daß ihre Söhne bei ſchlechter Ausrüſtung, halb verhungert und verlumpt, die Heere der Feinde zurückwarſen, die Ruſſen wiſſen ſehr gut, daß, wenn die Armee des Kaiſers Petersburg nimmt, ſie nicht dahin kommt, um eine freiheitliche Re⸗ gierung zu begründen. Die franzöſiſche revo⸗ lutionären Führer wußten es im 18. Jahrhundert, als der Kaiſer von Oſterreich und der König von Preußen, dieſelben autokratiſchen Bundes genoſſen von heute, in Frankreich einfielen. Und ſie wußten ebenſo gut, daß es nicht genügte, die Freiheit in Frankreich zu proklamieren, ſondern daß ſie verteidigt werden mußte. Ich bin nicht allein in Sorge über den Einfluß, den die ruſſiſchen Zuſtände auf die Kriegführung ausüben, ſondern ich bin in Sorge, daß ein Mißlingen in Rußland der Sache der Demokratie in der ganzen Welt enormen Schaden zufügen würde. Eins iſt eine große Ermutigung für mich: Deutſchlands Be— ſtreben, Zwietracht unter den Verbündeten im Weſten und Oſten zu ſäen, iſt mißglückt. Warum rückte Deutſchland nicht vor Monaten in Ruß⸗ land ein? Tatſächlich tat es das wohl, aber nicht mit Armeen, ſondern mit Agenten. Bataillone von ihnen verbreiteten ſich über das Land. Warum? Um in ganz Rußland Miß trauen, Argwohn und Haß gegen die Bundes⸗ genoſſen zu ſäen, und wenn jetzt Deutſchland mit Kanonen in Rußland einrückt, ſo geſchieht es, weil es weiß, daß ſeine anderen Methoden mißglückt ſind. Auf der großen Konferenz in Moskau beſtand bei den Parteien kein Unterſchied in der Entſchloſſenheit, womit die Männer aller Richtungen erklärten, an der Sache der Ver⸗ bündeten und den Vertragspflichten Rußlands treu feſthalten zu wollen. Der ganze Verſuch Deutſchlands, in Rußland den Eindruck zu er⸗ wecken, daß der Krieg die Folge von engliſchen Machenſchaften war, iſt erfolglos geblieben. Sie wiſſen ſelbſt, daß es eine Verleumdung und eine deutliche Unwahrheit iſt. Der Krieg begann im Oſten, nicht im Weſten. Rußland wurde hineingezogen, weil es ſich zum Vorkämpfer der Sache Serbiens machte; Frankreich wurde hineingezogen, weil es durch einen bindenden Vertrag verpflichtet war. Belgien kam dazu, weil es auf dem geraden Wege nach Frankreich lag und England nahm an dem Kriege teil, weil es ſein Wort gegeben hatte, Belgien zu ſchützen. Rußland war der erſte im Kampf und nicht der letzte, und die Führer der ruſſiſchen Demokratie wußten, daß, wenn Rußland im Jahre 1914 eine Demokratie geweſen wäre, ſo würde es ebenſo wenig zugegeben haben, daß ein kleines Land durch eine Kombination mili⸗ täriſcher Autokratien zertreten würde. Gleich⸗ viel, die Tatſache iſt, daß die Maſchinerile in Rußland zuſammen⸗ gebrochen iſt, und Kerenski und ſeine Kollegen ſtehen vor der furchtbaren Aufgabe, die Mißwirtſchaft von Jahrhunderten wieder gut zu machen, und das unter dem Feuer der deutſchen Kanonen. Ich glaube, daß die ruſſiſchen Miniſter ihrer Aufgabe gewachſen ſind. Was England tun kann, um Rußland zu helfen, ſeine Kraft wieder zu be⸗ leben, werden wir alle gern tun. Lloyd George ſuhr fort: Wenn dunkle Wolken über Rußland hängen, ſo liegt Sonnenſchein auf den Fahnen der Verbündeten auf den anderen Kriegsſchau— plätzen. Lloyd George feierte dann die an— geblichen Triumphe der Italiener, den Wider— ſtand der Rumänen und die„Siege“ der Alliierten an der Weſtfront. Zum Schluſſe wies Lloyd George auf die bevorſtehende Hilfe Amerikas hin, das noch niemals beſiegt worden ſei und bat ſeine Zuhörer, guten Mutes zu ſein und durchzuhalten. Daß es um die militäriſche Lage des Vier⸗ verbandes nicht zum Beſten ſteht, weiß nach⸗ gerade bei uns jedes Kind. Es iſt aber be⸗ zeichnend, daß gerade Lloyd George, der Zuverſichtliche, eine ſolche Angſtrede vom Stapel läßt, die zum Schluß die Hörer mit Italiens glänzenden Siegen tröſten muß. verſchiedene Uriegsnachrichten. Die Amerikaner in Frankreich. Schweizer Blätter melden aus Paris, daß die Amerikaner eine neue viergleiſige Eiſenbahn bauen, die von Bordeaux direkt bis an die Weſtfront führen ſoll. Da die Amerikaner bei dieſer Arbeit jedoch ſehr rück— ſichtslos vorgehen und Felder und Waldungen zerſtören, wo keine Notwendigkeit dazu beſteht, ſei in Frankreich eine ſtarke Erbitterung gegen die neuen Verbündeten bemerkbar. * Neue Kriegsziele des Vierverbandes. Aus London wird der Neuen Zürcher Ztg.“ berichtet, verantwortliche Kreiſe ſeien der An— ſicht, die Antwort Wilſons könnte die Grund— lage von Erörterungen bilden. Wie verlautet, ſoll die Antwort des Verbandes auf die Papſtnote anläßlich der Konferenz zur Reviſion der im Januar verlautbarten Kriegs- ziele in London oder Paris erfolgen. Weiter heißt es. nur die gebundene Preſſe, nicht aber die engliſche Regierung, glaube, daß man das deutſche Regierungsſyſtem ganz umſtürzen müſſe, um zu einem Frieden mit den Mittel— mächten zu gelangen. Ein ſolcher Plan beſtehe nur noch als Mittel zur Kriegsſchürung in den Zeitungen. Die Londoner Regierung rechne nicht mit einer ſolchen Notwendigkeit oder Mög— lichkeit. Das amtliche England teile die von Wilſon an den Papſt übermittelte Anſicht, nach der eine Wiederherſtellung der Verhältniſſe vor dem Kriege und einige, im beſcheidenen Rahmen bleibende Wiedergutmachungen die rechte Ge— währ für einen künftigen Weltfrieden böten. * Der„Ernſt des U⸗Boot⸗Krieges“. In einer Konferenz zur Behebung der Frachtraumnot erklärte Miniſterpräſident Lloyd George, er ſei überzeugt, daß es dem menſch— lichen Genie ſicher noch gelingen werde, ein wirkſames Mittel gegen die U-Boote zu er— finden, aber trotzdem müſſe man befürchten, daß ſich der Ernſt der Lage in jedem Monat verſchlimmere. Gegenwärtig gebe es nur ein Mittel gegen die Wirkung des U⸗Boot⸗Krieges, und das ſei der Neubau von Schiffen. Hierauf werde jetzt die Energie des ganzen Landes verwendet. Seit Beginn des Krieges ſeien drei Regierungswerften und 14 Privatwerften in England errichtet worden. Man werde alles mögliche tun, die Werſten in den Stand zu ſetzen, zuſammen monatlich 350 000 bis 400 000 To. Laderaum fertig— zuſtellen. Wenn dies nicht erreicht werde, müſſe England dem U⸗-Boot⸗Krieg erliegen.— Lloyd George hat alſo bereits viel von ſeiner Zuverſichtlichkeit eingebüßt. * Frankreich in Sorge um Rußland. Die Lage in Rußland wird in der franzö⸗ ſiſchen Preſſe mit unverminderter Sorge be⸗ ſprochen. Die xuſſiſche Regierung, ſo meint man, hat bis heute nicht das geringſte getan, um die militäriſche Wiedergeburt durchzuführen und eine wirtſchaftliche Kataſtrop;he zu vermeiden. Die letzten Ereigniſſe ſind von einer traurigen Be— redſamkeit. Im Rücken der Armee droht ein finniſcher Aufſtand. Die Flanke iſt ent⸗ blößt, da die Flotte vollſtändig dem Verbrecher— tum verfallen iſt. Dazu ſteht der Winter vor der Tür, der eine vollkommene Lahmlegung des ganzen Verſorgungsweſens mit ſich bringen kann. Jeder neue Mangel an der Oſtfront macht ſich an der Weſtfront fühlbar. In Ruß- land aber hat die lange Reihe von Enttäuſchungen eine Geiſtesverfaſſung geſchaffen, die man ſich leicht vorſtellen kann. 6 Die Spionage in Belgien. Gegen den feindlichen Lügenfeldzug. Die feindliche Preſſe und gewiſſe„neutrale“ Blätter erſtrecken ihren Lügenfeldzug gegen Deutſchland immer wieder auch auf die deutſche Verwaltung Belgiens. Neuerdings wird unaus— geſetzt mit der Behauptung gearbeitet, der Generalgouverneur, Generaloberſt von Falken— hauſen, führe ein Schreckensregiment in Belgien, ließe täglich Maſſenerſchießungen vornehmen und ſchrecke nicht davor zurück, Frauen, Kinder unter entſetzlichen Martern hinzurichten. Es genügt, dieſen böswilligen Verleum— dungen folgende zahlenmäßige Tatſachen gegen— überzuſtellen. Es ſind in der Zeit ſeit der Er— nennung des Generaloberſten Freiherrn von Falkenhauſen zum Generalgouverneur in Belgien (1. Mai 1917) 84 der Spionage überführte Belgier zum Tode verurteilt worden. An 19 wurde das Urteil vollſtreckt, während nicht weniger als 65 begnadigt wurden. Die 5 zum Tode verurteilten Frauen ſind ſämtlich begnadigt worden. Ebenſo iſt ſelbſtverſtändlich kein Kind erſchoſſen worden. Alle Perſonen, an denen die Todesſtrafe vollſtreckt wurde, hatten das 20. Lebensjahr überſchritten. Schon die Zahl der Belgier, die wegen er— wieſener Spionage zum Tode verurteilt wurden, beweiſt, in welchem Umfange dieſe Verbrechen verbreitet ſind. Das beſetzte Gebiet Belgiens iſt das hervorragendſte Arbeitsfeld der ſeind— lichen Spionage. Nicht nur der belgiſche, ſon— dern auch der franzöſiſche und engliſche Nach— richtendienſt verſuchen es hier immer von neuem, weitverzweigte Spionageorganiſationen ins Werk zu ſetzen, wobei es ihnen durch Aufwendung großer Geldmittel, durch Verſprechungen und durch Drohungen gelingt, auch unter der bel— giſchen Bevölkerung Mitarbeiter zu gewinnen. Jedes Mittel iſt ihnen recht und, ſelbſt fern jeder Gefahr, kümmert es ſie Familienväter, Frauen und Kinder ins Ver— derben ſtürzen. Eine der wichtigſten Pflichten des General— gouverneurs iſt es ohne Zweiſel, die in er— bittertem Ringem ſtehenden deutſchen Armeen in ihrem Rücken erſter Stelle der Kampf gegen das gefahr— bringende Wirken der Spionage. Angeſichts der Hartnäckigkeit, mit der unſere Feinde ſich be— mühen, ihren umfangreichen Späherdienſt in Belgien zu unſerem Schaden auszubeuten, iſt es ein dringendes Gebot der Selbſterhaltung, mit energiſchen Mitteln vorzugehen. Dabei kann naturgemäß auch von Anwendung, der Todesſtrafe in den ſchwerſten Fällen nicht abgeſehen werden. Die oben angeführten tat— ſächlichen Feſtſtellungen zeigen aber von neuem, in welcher ſkrupelloſen Weiſe ſich unſere Feinde Waffen für ihren Lügenfeldzug ſchmieden. Dolitiſche Rundſchau. Deutſchland. „In einer Unterredung mit württembergiſchen Preſſevertretern erklärte Reichskanzler Dr. Michaelis, die preußiſche Wahl— rechts vorlage ſolle zu Beginn der nächſten Tagung des preußiſchen Landtages eingebracht Sie werde von dem Geiſte des deut- werden. „——— Wr * 2 5.. r Das Rätſel ſeiner She. 61 Romon von Ludwig Haſſe. (Fortſetzung.) So lange, der Graf unter dem Einfluß des klugen Juriſten«ſtand, ſah er auch mit Zuver⸗ ſicht kin? die Zukunft, und es freute ihn, ſein Beſitztum aufblühen zu wiſſen. Aber jetzt, wo er in der Einſamkeit weilte, laſtete das, was er getan, mit verderblicher Wucht auf ſeiner Seele und raubte ihm die Ruhe, den Frieden, die Freude am Leben, an ſeiner Arbeit. Dennoch arbeitete er— arbeitete mit fieber⸗ hafter Haſt, rechnete und ſparte, und Karl Peterſen ſchien nicht Unrecht zu haben, wenn er den Grafen von dem Daͤmon des Geizes er⸗ griffen zu ſehen glaubte. Es beſeelte ihn nur der eine Gedanke, die Schmach, die Unehre, die an dieſem unſeligen Schritte haftete, abzuwaſchen, wenn er auch den Schritt ſelhſt nicht ungeſchehen machen konnte. Aber nicht dieſer ſelbſt war ja das Schmach⸗ volle, ſondern daß er dafür Geld genommen! Dieſes zünglückſelige Geld vernichtete ſeinen Stolzßß vernichtele ſein Leben. Das Geld mußte er zurückzahlen, das Geld mußte er de Geher zurückgeben, damit er es ſeinem Auſttagge er wieder zuſtellte,— dann war er frei bon. der drückenden Laſt der Schmach, die Valens luſt raubte. ib arbeitete er, dezhalb ſparte er, des⸗ Azte er ſich jede Mark ab, um am Ende ahres eine größere Summe auf der Bank e bie, der, Grund au dem 0 en zurückzuzahlenden Kapital werden ſollte. Wenn er das Gut nach einigen Jahren wieder empor gebracht hatte, dann konnte er auch wieder eine Hypothek aufnehmen, die er dann mit zur Ab— zahlung jener Schuld verwenden wollte. Und es kam der Herbſt und brachte reiche Ernte. Aber es lag für den Grafen kein Segen darauf, er empfand keine Freude darüber, er ſpornte den alten Inſpektor nur immer an, die Ernte ſo hoch wie möglich zu verkaufen, er ſeilſchte um jede Mark, er verhandelte ſelbſt mit den Kornhändlern, mit den Schlächtern und Viehhändlern, ſchaffte jeden, ſelbſt den erlaub— teſten Luxus ab, verkaufte ſeine Trakehner und behalf ſich mit ſeinem alten Reitpferd oder be— nutzte Ackerpferde, wenn er einmal fahren mußte, er war auf jedem Markt zu finden, er ſpielte an der Börſe— kurz, er nahm jede Gelegen— heit wahr, wo er Geld verdienen konnte, er war raſtlos tätig, Tag und Nacht, und als ihm ſein Bankier einen ſehr günſtigen Jahres- abſchluß überreichte mit einem Gewinnſt von 50 000 Mark, da hatte er den erſten frohen Augenblick in dieſem Jahre und atmete er⸗ leichtert auf. Wenn er ſo weiter arbeitete, dann mußte es ihm gelingen, die goldenen Feſſeln zu ſprengen. Wenn ſeine Kraſt, ſeine Nerven nur aus hielten! Oftmals fühlte er ſich todmüde, ſo erſchöpft, daß er nieder zu ſinken fürchtete. Dann griff er zu dem verderblichſten Mittel, das er finden konnte— zum Alkohol! Starler Wein— Arrak— Rum— wenn ihm der Wein zu ſeuer war— und als die erſten Früblinasſtürme über das Land brauſten, da e ö wenig, ob ſie zu ſichern, und hier ſteht an ſchen Reſchstagswahlrechts beherrscht ſein! Be⸗ 1 lich Elſaß⸗Lothringens erklärte der Kanzl ah er dem Hauptausſchuß zugeſagt ha elſaß⸗lolhringiſche Angelegenheit endgültig zu regeln, es ſei aber noch nicht entſchieden, ob eine Teilung Elſaß⸗Lothringens oder ſeine Um⸗ wandlung in einen ſelbſtändigen Bundeſſtgat das Ergebnis der Arbeiten ſein werde. Zum Schluß meinte Dr. Michaelis, in nicht zu langer Zeit werde Deutſchland ſeine Friedensbedingungen wohl formulieren können. * Der Wohnungsfürſorge wird künftig in den deutſchen Parlamenten beſondere Auſmerkſamkeit geſchenkt weßeden. Das preußiſche Abgeordnetenhaus wird 105 im Oktober mit dem Wohnungsgeſetz erneut zu befaſſen haben. Man hofft auf eine Ver— ſtändigung mit dem Herrenhauſe, ſo daß das Geſetz am 1. April ie Kraft treten köihnte. Auch der Reichstag wird ſich vorausſichtlich der Wohnungsfrage annehmen. Es ſollen Maß- nahmen vorbereitet werden, um einer Wohnungs- not nach dem Kriege vorzubeugen. Gagen Hauswirte, die an kinderreiche Familien nicht vermieten wollen, ſoll entſchieden eingeſchrithen werden. Die während des Krieges ins Lehen gerufenen Mietseinigungsämter ſolben möglicht beſtehen bleiben und die Gemeinden angehalten werden, Wohnungsämter zu errichten. Sſterreich⸗Ungarn. ö *Die vor etwa vier Wochen abgebrochenben Verhandlungen über das Wärtſchaft g. bhündnis zwiſchen Deutſchland und Oſterreich-Ungarn ſind jetzt wieder aufgge⸗ nommen worden. Die deutſchen Unterhändſſer ſind zu dieſem Zweck bereits in Wien einge— troffen. * Im Tiroler Landeskulturraaßt wurde einſtimmig eine Entſchließung angenonßz— men, in der der Landeskulturrat und die dor Vollverſammlung beiwohnenden Tiroler Reiches rals- und Landtagsabgeordneten feierlich en— klären, daß von dem allen Habsburgiſchei Stammland Tirol, deſſen Bewohner ohne Unteir ſchied der Sprache und Raſſe ihre Kaiſertreue ſtets mit ihrem Blut bewieſen haben, kein Fuß breit Erde an den Feind überlaſſen werden darf. ö Italien. 9 * Aus gutunterrichteter Quelle verlautet, daß der Papſt bei geringſter Möglichkeit von Ver— handlungen, die die Antwort des Verbandes zuläßt, formell den Vorſchlag einer Friedenskonferenz machen wird. Nach deren Zuſammentritt oder grundſätzlicher Annahme wird er einen Waffenſtillſtand vorſchlagen und dieſem durch die Autorität der Kirche Sanktion zu verleihen ſuchen. Bei völlig negativer Rich— tung der Verbandsantworten wird der Papſt keine Note mehr an die Regierungen richten, ſondern ſich darauf beſchränken, als kirchlicher Oberhirt im Konſiſtorium oder in einer Eney— klika neuerlich den Völkern den Friedensgedanken vorzulegen. Portugal. *Trotz aller beruhigenden Nachrichten aus Liſſabon ſcheint die Lage rim Lande doch ſehr ernſt zu ſein. Die Anarchie breitet ſich immer weiter aus und die Streikbewegung nimmt zu. Man will es zunächſt noch einmal mit einem Miniſterwechſel verſuchen. . Afrika. *Die Lage in Abeſſinien iſt italieni⸗ ſchen Blättern zufolge ziemlich verworren. Nach⸗ dem Lidf Jaſſu entthront und jetzt mit ſeinen Anhängern angeblich geſchlagen und während der Schlacht getötet worden iſt, ſoll die Kaiſerin Meneliks Witwe, Herrſcherin ſein. Doch ſo noch immer Unruhe im Lande herrſchen.— Man muß ſich dabei vor Augen halten, daß Italien an abeſſiniſchen Unruhen ein beſonderes »Intereſſe hat, weil es ſeine Abſichten auf das Land noch nicht aufgegeben hat. Kleine Nachrichten. . Kaiſer Wilhelm, der die Schlachtfelder bei Riga beſichtigt hat, ſtattete auch dem eroberten Dünamünde einen Beſuch ab. — Der deutſche Botſchafter Graf Bernſtorff iſt in Konſtantinopel eingetroffen. — Der bayriſche Landtag iſt zum 28. d. Mts. einberufen worden. eee brach er nieder wie ein zu Tode gehetztes Pferd... ſeine Kraft war zu Ende. Eines Morgens fand ihn der alte Peterſen ohnmächtig auf dem Teppich ſeines Zimmers liegen. Man brachte ihn zu Bett, er erwachte aus der Ohnmacht, aber nur um in heftigen Fieber— phantaſien zu toben. Der Arzt, den man ſofort hatte holen laſſen, ſtellte ein hitziges Nerven— fieber feſt. Wochenlang rang er mit dem Tode. Als die Gefahr vorüber und des Fiebers Macht gebrochen war, war er ſchwach wie ein hilſ— loſes Kind und mußte ſich von dem Kranken— wärter und dem Diener tragen laſſen, wenn er von ſeinem Bett nach dem bequemen Seſſel wollte, der am Fenſter ſtand und von wo aus er das Getriebe auf dem Hofe überſehen konnte. Es war Frühling und die Arbeit in vollem Gange. Es machte ihm Freude, die Tätigkeit auf dem Hofe zu beobachten. Wie ſehnte er ſich danach, wieder mit eingreifen zu können; aber daran war für lange Zeit nicht zu denken, der Arzt hatte ihm fürs erſte jede Tätigkeit unterſagt und war ſogar der Anſicht, der Graf müſſe einige Monate im Süden zubringen, um dem kalten, feuchten oſtpreußiſchen Frühling aus dem Wege zu gehen. So ſaß der langſam Geneſende auch an einem ſonnigen, kalten, windigen Apriltage am Fenſter, da ſuhr ein Wagen auf den Hof und hielt vor der Schloßrampe. Bald darauf trat der Diener in das Zimmer und überreichte dem Graſen eine Visitenkarte. r „Juſtizrat Dr. jur. Kleinſchmidt.“ „Laß den Herrn eintreten, wenn er ſich nichl erſt etwas erholen will...“ ſagte der Graf, aber da öffnete ſich auch ſchon die Tür und der Juſtizrat trat ein. „Ich brauche keine Erholung, beſter Herr Graf.“ ſagte er, die Hände des Kranken er⸗ greifend und herzlich drückend.„Was machen Sie für Geſchichten?“ fuhr er eifrig fort.„Ich war während Ihrer Krankheit zweimal hier, konnte Sie aber nicht ſehen...“ „Man hat mir davon geſagt. Ich danke Ihnen ſehr für Ihre Teilnahme— und noch mehr danke ich Ihnen, daß Sie jetzt meiner Einladung gefolgt ſind. Ich habe Wichtiges mit Ihnen zu beſprechen.“ „Das Wichligſte iſt, daß Sie wieder geſund werden, beſter Graf. Alles andere hat Zeit.“ „Was ich will hat keine Zeit, denn Sie ſehen ja, wie bald der Menſch ſterben kann. Ich war nahe genug daran und wer weiß, ob ich mich jemals erhole, ob mich Freund Hain nicht dennoch abruft.“ „Dummes Zeug! Sie müſſen nur fort aus dieſem kalten, feuchten Gemaͤuer, ich habe ſchon mit Ihrem Arzt geſprochen, er will Sie nach Meran ſchicken, das 1155 ich ſehr vernünftig. Weshalb ſind Sie nicht ſchon fort?“ „Weil ich keine Zeit habe.“ Die Arbeit...“ „Die Arheit beſorgt Ihr alter Inſpeltor ganz vorlrefflich, Auf den können Sie ſich ver⸗ laſſen.“ „Ja, das lönnte ich ſchon.., aber zweitens habe ich lein Geld zu teuten Reſſen. 12 ä * Lufttat HBerilage jur Piernheimer Bürger-Zeitung. 17. ———— N 37. ieee Das achneidersgretle und ſeine Paterlandsarbeit. Aus der Gegenwart erzählt von Elſe Model. (ZJortſetzung.). Ueberdem knallt es dicht vor der Mauer. Das Mädchen fährt zuſammen. Vor ihre Füße fällt flatternd ein junger Fin 105 den Wife des alten Nußbaumes herab mit zerſchoſſenem f 5 0 5 it blitzenden Flügel.„Tropf, elender,“ murmelt Gretle empört mit! Ailgeh ſchießt ſo ein armes Singvögele vom Baum! Dich, wenn ich erwiſch'!“ Mit leichter Mühe fängt ſie den Vogel. Mit herunter⸗ hängendem Flügel ſitzt er ihr jämmerlich auf der Hand und ſchaut ſie aus runden, ſchwarzen Aeuglein an.„Du armes Tierle,“ ſagt ötzli ießt ihr ein Geda 5 Kopf. Schon d plötzlich ſchießt ihr ein Gedanke durch den Ife f den Wen ihn auszuführen, und ſteht gleich wieder vor 0 b ie Welk hielt aufhorchend den Akemzug an, 1 un kam der Skurm! Und er brauſte gar Die Wel fauchor. e. f a i 4* 5 2 8* 7 5 1. ind in die nie zu zwin en! Dem Licht und der Krahlenden Sonne enkrückt, Er 4 700 er alles ſurſchmeltern. Pen Jeind in die Enie m n 8 En brohn le 9 5 ll che Schlacht, 0 ſie vor m e eee Blut, 15 e e e 5 0 1970 is dröhnle un Sir recklen und dehnten die Glieder. hen Alu 105 verlust Als ob alle Nelſen 8 Bacht: Ba plen der Jeſnde wild wogender IIut Ein d on ben d in andren 0 Sie warlelen ſtill in der furchtbaren It: Un Flandern die kämpfenden Brüder! Das Lied von den B e e e e. Wanne Glückſtein in der Filler ga! Gleich trag' den Käſig in mein Zimmer!“ Gretle ging hinauf, alle Vogellieder dez Sommers in ihrem Herzen.„Jetzt se etwas Kleines und hat geholfen, und ic verſinnier' mich faſt. O du lieber Himmels vater, du hilſſt doch immer, wenn es Zei iſt! Und's iſt halt doch ein Mutterherzſ Komm' du nur, du Kleines, du finde ſchon, was du brauchſt!“ Das ſagte ſe. aber nicht zu dem Finken, das ſagte ſie über den Käfig hinweg, und ſie redete wieder nmal mit dem Seelchen, für wel, ches ſie die niedlichen Häubchen und Kit telchen nähte. Die brachte ſie jetzt nimmer vor die Augen der jungen Frau.„Pfleg' 7 7 5 22. 8* ü hl n du nur einſtweilen dein Vögele! Vielleicht 5 irkl. Geheimer Rat Dr. Richard v. Kühlmann, 1 1 1 5 5 0 4 5 9 tsſekretär wachſen ihm und dir wieder Flügel.“ der neu ernannte Mas Wallraff, ſeit 1907 e ele e ee Mitten v. Waldow, der der 0 a en e er i e nisten ich im age Miterbe 1 1 war in Oberbürgermeiſter von Köln, 10 ears und Mit- neue Leiter des Kriegsernäh⸗ Voiſchatter in Konſtantinopel. Tal. Lie Teck ſchaute ſommergrün auf desen Miniſerlun bereits ſeit der neu ernannte Staats⸗ glied des Staatsminiſte⸗ rungsamts.(Hofphotograph(Phot. Hanni Schwarz.) Kirchheim herunter. Die Auguſtſonne malte etär ſekretär des Innern.(Phot. H. Bieber.) J. Engelmann.) i den Aae rote Backen, 100 der Sep 101% als e 0 Nicolai Perſcheid.) riums(Hofphot. H. B a N temberwind ſchüttelte ſie ins Gras. Der f %%%§ö;·è. n— Fink ſaß immer noch unbehilflich im Käfig 8 ſo oft man ihm auch die Türe desſelben öffnele. Der deutſche Katſer in Oagalizten. Bei ſeinem Beſuch auf dem Schauplatz der ſiegreichen kämpfe Und ſein Flügel war ſchon lange geheilt. in Oſtgalizien zeichnete Kaiſer Wilhelm die türkiſchen Truppen, die ſich dort hervorragend geſchlagen Heute trug ihn Frau Lore wieder in den hatten, durch einen beſonderen Beſuch aus.(Phot. Bufa.) Garten und redete ihm zu:„So probiere f 5 f. es doch nur einmal und fliege! Du weißt ihrer jungen Frau.„Sehen Sie nur, Frau Hauptmann, ſo ein gar nimmer, wie ſchön es iſt!“ Dabei nahm ſie den Finken her⸗ armes Vögele] Ein böſer Bube hat ihm den Flügel zerſchoſſen. aus und ſetzte ihn auf die flache Hand. Er flatterte auf den Bo Wenn wir das Tierle nicht nehmen, holt es die Katz'. Ein junger den. Da ſaß er ein Weilchen ganz ſtill, wie überlegend. Dann Fink iſt's!“. ö ſchwang er ſich auf einen Roſenſtock, hob plötzlich die Flügel, flog Dabei ſetzt ſie behutſam das Tierchen in die offene Hand der hoch, hoch ins Blaue hinein und ſetzte ſich auf den alten Nußbaum Angeredeten. Die fährt erſt ein wenig zuſammen, dann beugt ſie in der Gartenecke. ſich herunter.„Wie ihm das Herzchen ſchlägt,“ ſagt ſie leiſe,„und Die junge Frau ſah ihm ſinnend nach.„Wie es dem zumute wie es ſich duckt! Hab' keine Angſt!“ Sanft ſtreichelt ſie die ſein mag? Wieder fliegen können, wenn man ſo lange im Käfig weichen Federchen. Der Fink hält das Köpfchen ſchief und lugt ſie geſeſſen hat! Und wie ſchön es heute iſt, wie aaünderſchön Siehſt an. Plötzlich piepſt er laut, flattert und fährt auf. Schnell deckt du es denn, Gretle, wie dort der wilde Wein rot wird und wie ſie nun die andere Hand darüber, ganz beſtimmt und feſt. Das die Aepfel lachen? Schau nur, Elslein!“ Sie hob das Kind zum hieß: Hier geblieben] Jetzt ſchaut ſie auf.„Wir müſſen ihn ge- Baum hinauf und bot ihm einen reich beladenen Zweig herunter, ſund pflegen, ſonſt geht er zugrunde. Die Mutter hat ſchon lange„Nimm einen, Herzblatt!“ Das Kind nahm den größten und hielt einen leeren Käfig auf dem Boden. Hole ihn doch herunter und ihn der Mutter an den Mund.„Erſt du beißen, Mutterle!“ Die bringe auch Futter mit! Wenn er nur frißt! Aber eile dich, am junge Mutter lachte und biß in den Apfel.„Jetzt du in die rote Ende tut ihm das Halten weh!“ Nun iſt ſie allein und ſtreichelt Seite, Els!“ So ging der Apfel hin und her, bis er gegeſſen wieder das weiche Gefieder. war und Elſe jauchzend die Aermchen der Mutter um den Hals ſchlang. So findet ſie das Gretle. Da blitzen ihre Augen, aber ſie Gretle hatte Wäſche abgenommen und kam nun, um Elſe zu bleibt ganz ſtill, als wollte ſie jemand nicht aufwecken.„Und holen. Ein wundervoller Roſenduft zog durch den Garten. Sie Or. a eee des neu geſchaſfenen wenn's ein Spielzeug iſt, halt' du's nur feſt!“ denkt ſie heimlich. blühten überreich zum zweitenmal. Frau Lore lehnte am Apfel⸗ 90 e Wegen ſeiner Ver⸗ Die junge Frau ſetzt den Finken in den Käfig. Gretle ſchüt⸗ baum und lauſchte in die ſonnige Stille. Hier und da kollerte ein Rage u dd Kriegsernährung Straßburgs tet Körner in ein Tröglein und ſchaut nach Waſſer.„Pumpen Apfel ins Gras, und nun begann der Fink auf dem Nußbaum zu 0 0 19 von der dortigen mediziniſchen Fa⸗ könnt' ich ſchon,“ ſagt ſie zögernd,„aber hinhalten...“ Die Elſe iſt ſchmettern. Sie beſchattete die Augen mit der Hand und ſah nach kulldt mit dem Ehrendoktortitel ausgezeichnet. zu klein, und die Frau Hauptmann wird naß!“ ihm. Jetzt kam ein friſcher Windſtoß. Er rauſchte in allen Zwei⸗ „Aber Gretle, das tut doch nichts! Das arme Tierchen wird gen; er jagte ihr die krauſen Haare ins Geſicht und vom Baum durſtig ſein vor lauter Angſt.“ Schnell erhob ſie ſich und trat zum wehte um ſie, wie eine grüßende, fordernde Botſchaft:„Lebe!“ Brunnen. Gretle zog und pumpte. Lange kam nichts; endlich(Schluß folgt.) platſcht ein dicker Strahl auf das Brun⸗ nenbrett und überſprüht die Frau Haupt⸗ mann von oben bis unten. Es blitzt in ihren Haaren, auf ihrem Geſicht und den Kleidern. „Mein aber, Frau Hauptmann,“ ſagt Gretle verlegen,„da habe ich was Dum⸗ mes gemacht!“ Die ſchüttelt die Kleider, die Hände, und es fliegt ein Lachen in die ernſten Augen und ein leichtes Rot über das blaſſe Geſicht. Gretle will ihr das gefüllte Trögle abnehmen; die andere ſchüttelt den Kopf und ſtellt es in den Käfig. 19 77 05 100 Fink 55 10 geduckt und aufgepluſtert und rührt ich N N 75 1.. ö 5 Hergt, der neu er⸗ nicht. Sie warten und warten. Auf ein⸗ ö. N 3%„„ 43 3 3 ito Aüd lin, der neue Lei⸗ Pautve seule che 1 Finanzminister; er mal flattert er auf das Stänglein und 3 1 1 i dich Schmidt, riedrich edlen v. dien er des Reichehoſtants; bis. der nen Uchaſtenniſer, lis war bisher Regiemangefraſe 10 90 11 0 in das Waſſer, einmal i„ Nur nel Antler ei der neue Unterſtaatsſekretär herEiſenbahnvirektionspräſi⸗ her Landeshauptmann der dent in Oppeln und gilt a und noch einmal. N N jegsernä samt 7 ö ira 5. e ö 15 Kriegsernährungsam', dent, hat er ſich als hervorra Provinz Pommein. „Hat es geſchmeckt?“ fragt Frau Lore 3 455„ 1 tor und iſt als kunſtſinnig be⸗ nte ö„ Auguſt Müller, der neu ernan Wia de Muterſeane ehe im Kriegsernährungsamt, i etſter iniſter, bi Ober⸗ i dort als Vor⸗ n e bange dere banda ale ee der d andesg a 5 an i 1 8 a. Majin und Vorſitzender der 105 ſtandsmitglied des Zentralverbandes 55 0 trumsfrattion des deutſchen Reichs⸗ Konſumvereine.(Phot. A. Moczigay, Ha 9· N N O iſator. iniſterialdirek⸗ im 5 5 ervorragender Organif bre ee d. gehörte dieſem bisher als gender Organiſator bewährt. a in den Kalig binein. 5 N 3„ N kannt.(Phot. Nic. Perſcheid.) e 5 6 Jetzt tut 1 8 als wollte ſie ihr den ö. a Ae, N kreli ogel nehmen.„ will ihn in meine 1 5 8 189178 4 g 5 1 1 lslekretare Hamer ſelen, want die Frau Haupt⸗„ g. 5 Die neuen Miniſter und 8 4 8 mann Ruh' hat!“. ö ö im Deutſchen Reich und „Wo denkſt du hin,“ ſagt die beinahe„ f e a 6. 85 menen l„Ich 1900 ee 5% f f—— f 1 meinem Patienten geht. Er hat ja ſeine Pom eſuch des Aalſer Azuigs Karl ln befreiten igaltzten. Die Fudigung in ber befrelten Mutter nicht. Da muß ich doch ſorgen. 5 Stadt Jezierna.(K. u. k. e —— Theodor Storm. (Zu ſeinem 100. Geburtstag.) Am 14. September 1917 waren es 100 Jahre, daß Theodor Storm, einer unſer bedeutendſten lyriſchen Dichter, in Huſum(Schleswig) ge⸗ boren worden iſt. Bereits Storms erſte Dichtung,„Immenſee“, iſt durch ſeine wundervolle Stimmungsmalerei ein Liebling Ungezählter geworden. Auch zu überaus kraftvollen Geſtaltung leidenſchaftlicher Charaktere und zu wahrhaft evgreifender Darſtellung, wie etwa in ſeinem Meiſterwerk„Aquis submersus“, hat ſich Storm durchzu— ringen vermocht. Aus dem ganzen Charakter der Novellen ergibt ſich je⸗ doch ſtets, daß Storm ſeinem ganzen Empfinden nach Lyriker iſt.„Das iſt die Eigentümlichkeit Stormſcher Kunſt, nur das Bild hinzuſtellen und dann ganz leiſe hinzudeuten, ſo daß im Herzen des Leſers die Stimmung auf⸗ klingt und das oft ſehr ſtarke Gefühl wiedertönt, das ſich ſchweigend im Liede verbirgt.“ Die Wiedergabe des Derben iſt dem Weſen des Dichters fremd. Sein eigentliches Gebiet iſt die Schilderung der Freude am Klei⸗ zen, am Hauſe und an der Familie. Theodor Storm. Storm kennt Natur und Volk, wenn er auch vielleicht keinen ſo tiefen Blick in die Seele des Volkes getan hat wie ſein Freund Mörike. nur von geringem Umfang hat Storm ge Nicht viele Gedichte und dieſe ſchrieben. Nur was in un⸗ mittelbarer Beziehung zu ſeinem Emp⸗ finden ſtand, vermochte er in gebundener Form zu geſtalten. Ueberall aber, wo wir hingreifen, ſinden wir wahre, echte Dichtung von hoher Vollendung und voll tiefer Empfindung. Und immer erwächſt das Feinſte und Tiefſte in Storms reifer Kunſt dem lyriſchen Grunde ſeiner Seele. Eines der ſchön⸗ ſlen Gedichte Storms, ein Herbſtlied, ei hier wiedergegeben: Schon ins Land der Phramiden Flohn die Störche übers Meer; Schwalbenflug iſt längſt geſchieden, Auch die Lerche ſingt nicht mehr. Seufzend in geheimer Klage Streift der Wind das letzte Grün; Und die ſüßen Sommertage, Ach, ſie ſind dahin, dahin! Nebel hat den Wald verſchlungen, Der dein ſtillſtes Glück geſehn: Ganz in Duft und Dämmerungen Will die ſchöne Welt vergehn. Nur noch einmal bricht die Sonne Unaufhaltſam durch den Duft, Und ein Strahl der alten Wonne Rieſelt über Tal und Kluft. Und es leuchten Wald und Heide, Daß man ſicher glauben mag,. Hinter all dem Winterleide Lieg' ein ferner Frühlingstag. Storm war lange Jahre hindurch Amtsrichter in Huſum und ſtarb am 4. Juli 1888 in Hademarſchen. In der alten, lindenum⸗ rauſchten Gruft auf dem St. Jürgenfriedhof ſeiner geliebten Vater⸗ ſtadt liegt der Dichter begraben. W. Allerlei Beileres. Nälſelecke. 8 0 Es zieht. ungünſtig gelegenen unter mangelnder Lüftung leidet. etwas für ſeine Leute tut, ſchafft deshalb einen läßt ihn an einem Fenſter anbringen. heit wieder den Saal betritt, bemerkt er, dick iſt und fragt, weshalb man nicht de „Zu Befehl, Herr Hauptmann,“ fetze. gefunden, Eine Abteilung Landſturmleute hat in einem ſehr Saale Unterkunft Der Hauptmann, welcher gerne Ventilator an und der natürlich Als er bei nächſter Gelegen- daß die Luft darin ſehr n Ventilator in Bewegung meldet ein biederer Land- Auchſtabenrälfel. Mit u wirkt's als Natur⸗ des gewalt, Mit o ein Dichter war's im Auftöſungen aus voriger Nummer: Leiſtenrätſels: Norden, Der jetzt wär' 100 Jahre alt,[G Doch 71 iſt geworden. A. B. Sinurätſel. — Das ſtärkſte Tier— AITDpIHIIIR 0 Wer nennt es mir, Nel Das immerfort Von Ort zu Ort Beim Stoßtrupp. Ein Bild von der Weſtfront. geit dem letzten Stoß halte es eine ver⸗ ſniemäßig lange Pauſe gegeben. In ſicherer liernung von der Front lag der Trupp in lie, freute ſich des ſchönen Wetters und der in Verpflegung und wartete auf neue Arbeit. 0 war ſchon in Vorbereitung. Das hatten Ein Erfahrung gebracht. Heute morgen kam unſer Führer und ließ die ganze Geſell⸗ I auftreten, unterhielt ſich mit verſchiedenen len Bekannten“ und rückte dann ſo nach und i mit ſeiner Neuigkeit heraus:„Alſo, wir Walen mal wieder ein„Stößchen“ machen. Auf es ankommt, brauche. ich wohl keinem zu Aae Ihr ſeid ja alle Meiſter in dieſem Hand⸗ Seht mal her...“ Nun erklärte er an der Hand einer Spezial⸗ ie, wie und wo das„Stößchen“ ongelegt Iden ſollte. Vor allem die Führer wurden lagenommen. Jede Einzelheit paukte er ihnen und dann...„Morgen Leute!“ Vor i nach dem Appell im Sturmanzug bildeten i leine Gruppen, die ſich mit dem geplanten Hoe beſchäftigten. Kriegsrat im Kleinen! 90 war nichts, das nicht genau beſprochen und gelegt wurde. Bei einer kleinen ſelbſtändigen Kuppe läßt ſich ſolches Einvernehmen beſſer lnſtellen als bei der großen, in der oft nur ir Führer weiß, auf was es ankommt. Hier eder einzelne Mann unterrichtet, vollkommen Blde, der Erfolg des Unternehmens iſt ſchon durch garantiert. Im Schutze der Nacht hurde aufgebrochen und in den vorderſten Haben eingerückt. linder zwang Pcwarmlinie. Aber ohne Verluſt gelang das Forkommen, und nun nahmen wir im Graben⸗ 3 ſchnitt, der uns zugewieſen worden war, den! Ihrenplatz ein. Genaue Beobachtungen hatten hon die ſchwachen Stellen ahtverhaus bemerkt. Genau waren die Aus⸗ lspiorten ſeſtgeſtellt, und in der Zeit vor dem oß, der in den erſten Morgenſtunden ſtalt⸗ Anden ſollte, wurde noch einmal überprüſt, das Werk am beſten angefangen wurde. Endlich gab es keine Zweifel mehr. igarette glühte im Schutze der Bruſt⸗ Echulterwehren, und leiſe Unterhaltung vertrit e geit. Beim Feinde blieb alles ruhig, ahnungz s des harrenden Ereigniſſes lag er in ſeing räben. Nicht weit von uns ſchanzten ſö keutlich konnten Worte aufgefangen werden uß gs Klappern von Metallgeſchirr... Sich hielten ſie ihre Mahlzeit.„Eßt nur,“ dach r,„verpfeffert wird die Mahlzeit doch!“ litgeetzten Zeit ſtand alles ſprungbe ö etzt... Das Zeichen des Führers! Echlangen wandten wir uns nach vorn, duß, ſerten die eigenen Verhaue, krochen auf a ieren ins Trichtergelände, arbeiteten uns d ſumpfte Trichter, robbten weiter und paßf ur auf, daß die Linie immer wieder Perlenſchnur“ wurde. Wir wußten: hi bartete man ſchon fieberhaft des verabred 5 . lle Berechnungen ſtimmten. 0 eichens. Noch fiel kein Schuß vom Fe it ſeindlichen Drahtverhaue waren erre Ein Ziſchen die Luft. das Zeichen war gegeben. Jetzt durch d he Reiter fielen, rechts und links arbeite 9* panij Das Streufeuer der Eng⸗ zu einem Vorgehen in weiter! des feindlichen! Graben und rückte bei beſter Gelegenheit ab. „Daheim“ wurden die Häupter der Lieben ge⸗ zählt und ſiehe— es fehlte kein teures Haupt! Ein reichliches und kräftiges Eſſen bildele die erſte Belohnung für das ſchneidige„Stößchen“. Von Nah und pern. Stiftung einer„Hindenburggabe“. Dem Generalfeldmarſchall von Hindenburg ſoll zu ſeinem 70. Geburtstag u. d. eine Spende des deutſchen Volkes unter der Bezeichnung Hinden⸗ burggabe“ überreicht werden. Der baheriſche Miniſter des Innern von Brettreich hat bereits die ihm unterſtelllen Behörden beauftragt, im Zuſammenwirkenezmit den Gemeindebehörden die Durchführung der Angelegenheit zu fördern. Herabſetzung der Fleiſchrate auf dem Lande. Die ſächſiſche Regierung hat, um eine e en Engl in den Beſitz der Adreſſatin gelangt iſt, In dieſem Falle ſcheint die Abſenderin ſchon den langen Lauf ihrer Karte geahnt zu haben, denn ſie ſchreibt darauf:„Liebe Tante! Erſt heute kann ich Dir für Deine Gratulation meinen beſſen Dank aussprechen.“. Der Genoſſenſchaftstag für die Kriegs⸗ anleihe. Der Allgemeine Verband der die Selbſthilfe bezweckenden deutſchen Erwerbs- und Wirtſchaftsgenoſſenſchaſten, der in Eiſenach zu ſeiner erſten Kriegstagung zuſammentrat, nahm eine Entſchließung an, in der er es für die dringende Pflicht ſämtlicher Genoſſenſchaften er— klärte, mit ihrer vollen Kraft für ein erfolgreiches Ergebnis auch der bevorſtehenden ſiebenten Kriegsanleihe zu wirken. Weibliche Feuerwehr. Die erſte weib⸗ liche uniformierte Feuerwehr in Deutſchland hat die Gemeinde Wannweil in Württemberg ein⸗ PFFFPFPPFTTVVTCCCCCCTCTCTCTFT—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—————————————— ö iſche Zerltörungswut in Flandern. Durch engliſche Fliegerbomben zerſtörte Häuſer in Ke denen etwa ein Sechſtel auf Deutſchland und Oſterreich⸗Ungarn entfällt und kaum eil Drittel des eigenen Bedarſes deckle. 34 Millionen Kronen Kriegsgewinn⸗ ſteuer. Die Ethebungen zur Feſtſetzung der Kriegsgewinnſteuer haben bei einem Budapeſter Kriegslieferanten, dem Fabrikanten Weiß, das intereſſante Ergebnis gezeitigt, daß dieſem auf Grund ſeiner eigenen Angaben die Bezahlung einer Kriegsgewinnſteuer im Betrage von 34 Millionen Kronen vorgeſchrieben wird. A3uckernot in Fraukreich. Wie das Pariſer„Journal“ mitteilt, wird Frankreich von einer Zuckernot bedroht. Der Lebensmittel— diktator Violette habe der Preſſe bekanntgegeben, daß inſolge mehrerer Unfälle auf See(d. h. Verſenkungen durch U-Boote) ſo große Zucker— mengen ausgeblieben ſeien, daß der ganze Ver teilungsplan der Regierung über den Haufen geworfen wurde. 7 1 4 Merichtshalle. Hamburg. Während der Verbüßung einer hsjäl strafe iſt der Metallarbeiter dem Zuchthauſe entwichen. einige Zeit in verſchiedenen hatte, traf er den im Mai aus 0 Fabrikaebeiter Otto ig borabr ausger in große Ke luden en Zuchthaus, ſowie beide Meiſien. laufs einheimiſchen Mehls als Au wurde der Kaufman v Meißen zu 6000 Mark Geld- ſtrafe oder zu einem Jahre Geſé 1s perurteilt. Zwei Mitſchuldige, der Kau und Konditor Schmuck wurden zu 500 und 200 Mark Geldſtrafe verurteilt. Wucherpreiſen * Vermiſchtes. riegsende nach Daniel. zelten“ Weisſagung des Daniel frieg 1290 Tage(12; 11):„Wohl wartet, und erreicht 1335 Tage!“ für die„Einſtellung der Feind⸗ vom 1. Auguſt 1914 ab gezählt, ruar 1918 und für den„Friedens- 28. März 1918. Der letztgenannle janz ſchön zum Frieden von Paris 1856, Krimkrieg). 1. Februar Nach Am 11. n übrigens Sonne, Mond, Merkur ziemlich dicht beiſammen ſtehen, ickſelige Aſpekt“ zweifellos den Vor— hes 11. Februar ſteigern wird. chrift für blinde Akademiker. Akademiker, der in ſeinem Fache leiten wollte, empfand es bisher daß keine Blindenſchrift, Büchereien liſchaftliche Fachliteratur vorhanden die beſtehenden Blinden-Büchereien iſt nur allgemeinen Bildungszwecken. 1 Marburg der Verein der blinden gegründet worden, der es als ſeine Ebe anſieht, Blinden das Studium zu und in Marburg eine fachwiſſenſchaft— hrei in Punktſchriſt zu gründen. Mehr rt freiwillige Mitarbeiter und Mit⸗ en im ganzen Reich, denen der Verein d Punktſchriftſchreibmaſchinen zur Ver⸗ 5 ere Flammenwerfer, ein Sprung und— Eigländer ſtarrten mit verglaſten Augen dringlinge an! Die Überraſchung war ſtürmler,„den haben wir feſtgebunden— ſonſt zieht's!“ Der Unterſchied.„Kennſt du die beiden Herren dort?“— „Nein, was iſt mit ihnen Beſonderes?“—„Die leben beide von Fleiſcherſatz Herkules!“—„Und dabei iſt der eine ſo ſchwach und Sein Haus trägt auf dem des Rechenrätſels: A beſitzt 75 Mk. und B Rücken fort? 125 Mk. Papiergeld. 5 60 f 415 U 1 TA NI My e. 1 — 1 Wo iſt der alte Fiſcher? der andere ſo s—5 fett?“—„Ja freilich, der eine ißt ihn und der andere fabri⸗ ziert ihn.“ Kriegsſtiefel. „Freun dich deine Holz⸗ ſchuh', Raver?“ —„Ja, aba no mehra freut mi, daß d' Haus⸗ meiſterin nim⸗ mer ſchimpfen derf, wenn i über d' Stieg'n munter klap⸗ per'!“ Eine beſon⸗ dere Eigen⸗ ſchaft.„Mo⸗ ritz, ſag' mir eine hervor⸗ ragende Eigen⸗ ſchaft des Waſ⸗ ſers!“— „Wenn man ſich drin wäſcht, dann wird es ſchwarz!“ — Aunn, l f 10 g0 * Die Buchſtaben AAAAAA, BB, O, D, EEEEE, G, III, K, I, NNN, O, P, 88, PTT, X, X ſind in die Felder der obenſtehenden Figur ſo zu ord⸗ nen, daß die ſenk⸗ rechte Linie eine freudige Ueberraſchung für un bezeichnen: 1. einen Schiffer, vor Verdun, 4. ein chemiſches Zeichen, 5. einen Ton, 6. einen Flu 8 8 a0 Dr b 0 10 0 ſere Feldgrauen nennt. Die Wagerechten 2. eine Stadt in Montenegro, B. einen Ort ß in Ga⸗ lizien, 7. einen Mitlaut, 8. einen Fluß in Kurland, 9. etwas Angenehmes für unſre Soldaten, 10. einen Voran ſchlag, 11. eine franz. Feſte. mil Pein. Nachdruck unſerer Originalartitel wird gerichtlich verfolgt. Druck von W. Kohlhammer. Redaktion: Dr. E. Görlach in Stuttgart. Verlag von Johan nes Martin XVII in Viernheim. Figurenrätſe l.. e chwachen Wehr. Es koß, daß ſie nicht einmal die Hände erho an hieß es ganze Arbeit machen. Fünf, fe Mann wurden gepackt, und zurück ging es 8 1 en Gefangenen! Die anderen ſetzten ſich war ein teurer Ve 2 Gn 577 f Ir die Kühnen. Die Klügeren entwichen 8 ſuen kühnen Sprung über den Graben! nuch Laufgräben, die Kunde von dem Über Verbreiten! Einige Handgranaten räumten 5 . 1 e 385 . . euall der„Auſtraggeber“ fand. Aaßten, war das Unternehmen g auf. Was ſich errafſen ließ, wurde enommen. Es gab gute Beute, die ſpäter Als die g inder, begriffen hatten, was eigentlich vo 1 Iden und nun das Feuer eröffneten, ürkungen vorſandten und die Sag 2 en bereits N hrt, der Stoßtrupp lag ſchon wied erte J- une „Na nu?— Sie ſchrieben mir doch N a daß Sie einen großen Uberſchuß erzielt hach „Allerdings— aber das Geld gehörßß mir—“ „Wem denn?“ „Meiner— ſogenannten Gallin.. „Erlauben Sie mir Ihren Puls. och fieberfrei?“ „Vollſtändig— laſſen Sie 0.0 0 desha meinen Puls und hören Sie mich g habe Si 11 0 48* habe Sie eingeladen, mich zu beſuchen, ahnen ein gelchäftliches Ablommen zu, ch weiß nicht, wie lange ich noch wenn ich weiter lebe, ſo hoffe ich ine ahren das Geld— e vermittelten und für das ich meinen Namen verkaufte...“ zahlen. „Wieder dieſe Schrulle!— Das Geld iſt lein Darlehen, beſter Graf!“ „Ich betrachte es aber ſo und will es zurück⸗ l Der Überſchuß, den ich erzielt habe, ſoll den Grundſtock bilden, aber, wie geſagt, da ich nicht weiß, ob ich noch lange lebe, ſo will 6 für das Barlehen eine Hypothek der Frau ſräfin auf meinen Beſitz ausſtellen, damit Sie, denn ich ſterbe, ihre Anſprüche geltend machen aun. Sie wiſſen, daß, wenn ich ſterbe, das Hut meiner Stiefmutter zufallen ſoll...“ „Ja, dieſer intrigantzn Frau!“ „Laſſen wir das. Das Teſtamont meines Vaters beſtimmt es ſo. Wollen Sie mir alſo deſen Dienſt erweiſen und den Hypolhekenſchein der Frau Graͤfin übermitteln? Denn ich ſetze zoraus, daß Sie ihren Aufenthalt kennen.“ dale lllerdin* 4 das Darlehen, welches „ flüßchens einſäumten. 1 1A 4. 4 nnen., eden. „Ste wiſſen, daß ich das nicht kann.“ „Nun denn, ſo erfüllen Sie meine Be⸗ dingung.“ „Gut— ich verſpreche es Ihnen...“ „Vortrefflich. Aber jetzt nichts mehr von Geſchäften. Dort ſehe ich eben den Wagen Ihres Arztes in den Hof ſahren.. 19 5. Im Sonnenglanze eines milden Frfühlings— ages lagen Meran zwiſchen den ſchnoebesecklen Vergen Tirols eingebettet da. Ernſt schaute da alte Schloß Tirols von der Kuppe des Küfchel— berges, an deſſen Wänden die Weingärten emporkletterten, auf das freundliche Städichen, auf die im Grün verſteckten Villen, auf die prächtigen Hoſels und Penſionen herah, die meiſtens die hertliche ſchallige Promenade, zu beiden Seiten des ſchuellſließenden Paſſer— verſünken. Juſiizrat daß er droben an der Oſtſee, im eiſigen, [Frühllng des Nordens, nichts Weit hinaus ſchweifte der! aus aller Herren Länder unhergehen ober auf den Bänken ſitzen, plaudernd oder in ſchweigender Betrachtung der herrlichen Natur Gra“ Alexander hat ſein Wort, das er dem gehalten. Er fühlte ſelbſt, feuchten nutzen konnte, aß ſoine aufgehalten und gya oline Arbeitskraft wieder erhalten de, wenn er üherhaunt jemals wieder ganz und werden ſollte. ſeſpe Arbeitskraft he Aug Energie mußte er wieder er⸗ he lag ja vor ihm, die die eines Mannes er— Ein dahinſiechender Menſch mit müdem Willen vermochte dieſe Aufgaben nicht zu erfüllen. und dez halb mollte n ehen wirklichen Grafen t, arbeiten ſeit einiger Zeit an der ig wiſſenſchaftlicher Werke. Bis zum . J. waren bereits 600 Bände fertig ſonderbares Schußtziel.„Zwei ind ein Korporal,“ ſo erzählt das Tabenblatt„Klexon“, haben an einem ten Punkt der Grabenlinie die Wache Der Unteroffizier der Abteilung be— h einige Schritte weiter rückwärts. hört man, wie von der Poſtenſtellung vehrſchüſſe abgefeuert werden. Der er kriecht vorwärts und flüſtert dem bilus ins Ohr:„Worauf ſchießt du Der Poilus antwortet, ebenfalls „Auf den Befehl des Korporals, Herr, ier!“, onuert u. At v u. 8. K. en, deshalb opferte er die müßigen eines Aufenthaltes in Meran dieſem, ßen Zweck. einem Aufenthalt von zwei Wochen ſich auch ſchon erfriſcht und erſtarkt. Zeit hoffte er zu ſeiner Arbeit zurück— können. itſchaften hatte er nicht geſchloſſen, er I im Gegenteil aus dem Wege ge— Es genügte ihm, wenn er zuweilen aziergang mit Frau Juſtizrat Dr. dt, einer klugen, weltgewandten, noch bſchen Dame aus Berlin, machte, die rat, wie er lachend meinte, zu ſeiner fit nach Meran geſchickt hatte, und die 7 e err 5— 14„ ſeinen rühſg ſinſſenßſeff 88 Fer ic Frfffere er zu ſchweigen wußte, wenn man keine an der„reißenden Paſſer“ ſchweiſen, auf der die Kurgäſte ſt zur Unterhaltung hatte, oder wenn er ein Viertelſtündchen mit Ella, der ſiebzehn— jährigen Tochter der Frau Juſtizrat verplaudern konnte, die ſehr ſtolz darauf war, mit einem u verkehren. Vackfiſchchen mit großen, varzen Augen und einem kleinen ge— bogenen Näschen, dem der erſte Ballwinter in Berlin zuviel geworden war, weshalb ſie der beſorgte Vater zu ihrer Erholung nach Meran ſchickle, was ſich Ella natürlich ſehr gern ge— ſallen ließ. Sie hatte ich denn auch ſchon wieder ſo ſehr erholt, daß man ihr die vielen durchtanzten Nächte nicht mehr anſah; ſie war ſtiſcher denn je und ſtrahlte in jugendlichem Übermut, artes Ella war ein klugen, ſeh 10 7 0(Vortſeßuna Fata F 775 Theodor Storm. (Zu ſeinem 100. Geburtstag.) Am 14. September 1917 waren es 100 Jahre, daß Theodor Storm, einer unſer bedeutendſten lyriſchen Dichter, in Huſum(Schleswig) ge⸗ boren worden iſt. Bereits Storms erſte Dichtung,„Immenſee“, iſt durch ſeine wundervolle Stimmungsmalerei ein Liebling Ungezählter geworden. Auch zu überaus kraftvollen Geſtaltung leidenſchaftlicher Charaktere und zu wahrhaft evgreifender Darſtellung, wie etwa in ſeinem Meiſterwerk„Aquis submersus“, hat ſich Storm durchzu⸗ ringen vermocht. Aus dem ganzen Charakter der Novellen ergibt ſich je⸗ doch ſtets, daß Storm ſeinem ganzen Empfinden nach Lyriker iſt.„Das iſt die Eigentümlichkeit Stormſcher Kunſt, nur das Bild hinzuſtellen und dann ganz leiſe hinzudeuten, ſo daß im Herzen des Leſers die Stimmung auf⸗ klingt und das oft ſehr ſtarke Gefühl wiedertönt, das ſich ſchweigend im Liede verbirgt.“ Die Wiedergabe des Derben iſt dem Weſen des Dichters fremd. Sein eigentliches Gebiet iſt mittelbarer Beziehung zu ſeinem Emp: finden ſtand, vermochte er in gebundener Form zu geſtalten. Ueberall aber, wo wir hingreifen, finden wir wahre, echte Dichtung von hoher Vollendung und voll tiefer Empfindung. Und immer erwächſt das Feinſte und Tiefſte in Storms reifer Kunſt dem lyriſchen Grunde ſeiner Seele. Eines der ſchön⸗ ſten Gedichte Storms, ein Herbſtlied, ei hier wiedergegeben: 5 Schon ins Land der Pyramiden Flohn die Störche übers Meer; Schwalbenflug iſt längſt geſchieden, Auch die Lerche ſingt nicht mehr. Seufzend in geheimer Klage Streift der Wind das letzte Grün; Und die ſüßen Sommertage, Ach, ſie ſind dahin, dahin! Nebel hat den Wald verſchlungen, Der dein ſtillſtes Glück geſehn; Ganz in Duft und Dämmerungen Will die ſchöne Welt vergehn. Nur noch einmal bricht die Sonne Unaufhaltſam durch den Duft, Und ein Strahl der alten Wonne Rieſelt über Tal und Kluft. Und es leuchten Wald und Heide, Daß man ſicher glauben mag, Hinter all dem Winterleide r Beim Stoßtrupp. Ein Bild von der Weſtfront. eit dem letzten Stoß hatte es eine ver⸗ lſtemäßig lange Pauſe gegeben. In ſicherer Aiemung von der Front lag der Trupp in Ahe, freute ſich des ſchönen Wetters und der un Verpflegung und wartete auf neue Arbeit. war ſchon in Vorbereitung. Das hatten nin Erfahrung gebracht. Heute morgen kam unſer Führer und ließ die ganze Geſell⸗ 1 antreten, unterhielt ſich mit verſchiedenen len Bekannten“ und rückte dann ſo nach und I mit ſeiner Neuigkeit heraus:„Alſo, wir len mal wieder ein„Stößchen“ machen. Auf is es ankommt, brauche ich wohl leinem zu Age. Ihr ſeid ſa alle Meiſter in dieſem Hand⸗ i Seht mal her Nun erklärte er an der Hand einer Spezial⸗ e, wie und wo das„Stößchen“ ongelegt en ſollte. Vor allem die Führer wurden lagenommen. Jede Einzelheit paukte er ihnen und dann„Morgen Leute!“ Vor id nach dem Appell im Sturmanzug bildeten h feine Gruppen, die ſich mit dem geplanten e beſchäftigten. Kriegsrat im kleinen! a war nichts, das nicht genau beſprochen und gelegt wurde. Bei einer kleinen ſelbſtäydigen uppe läßt ſich ſolches Einvernehmen beſſer gatellen als bei der großen, in der oft nur r Führer weiß, auf pas es ankommt. Hier eder einzelne Mann unterrichtet, vollkommen Bilde, der Erfolg des Unternehmens iſt ſchon dadurch garantiert. Im Schutze der Nacht kurde aufgebrochen und in den vorderſlen Haben eingerückt. Das Streufeuer der Eng- inder zwang zu einem Vorgehen in weiter Eöwarmlinie. Aber ohne Verluſt gelang das Porkommen, und nun nahmen wir im Graben- hichnitt, der uns zugewieſen worden war, den 4 Ihrenplatz ein. Genaue Beobachtungen hatten! hon die ſchwachen Stellen des feindlichen! Prahtverhaus bemerkt. Genau waren die Aus— leporlen ſeſtgeſtellt, und in der Zeit vor dem 3 Foß, der in den erſten Morgenſtunden ſtatt⸗ Graben und rückte bei heſter Gelegenheit ab. „Daheim“ wurden die Häupter der Lieben ge⸗ zählt und ſiehe— es fehlte kein teures Haupt! Ein reichliches und kräftiges Eſſen bildete die erſte Belohnung für das ſchneidige„Stößchen“. e 9 Von Nah und fern. Stiftung einer„Hindenburggabe“. Dem Generalſeldmarſchall von Hindenburg ſoll zu ſeinem 70. Geburtstag u. a. eine Spende des deutſchen Volkes unter der Bezeichnung Hinden⸗ burggabe“ überreicht werden. Der baheriſche Minifter des Innern von Brettreich hat bereits die ihm unterſtellten Behörden beauftragt, im Zuſammenwirkenſzmit den Gemeindebehörden die Durchführung der Angelegenheit zu fördern. Herabſetzung der Fleiſchrate auf dem Lande. Die ſächſiſche Regierung hat, um eine A in den Beſitz der Adreſſatin gelangt iſt. In dieſem Falle ſcheint die Abſenderin ſchon den langen Lauf ihrer Karte geahnt zu haben, denn ſie ſchreibt darauf:„Liebe Tante! Erſt heute kann ich Dir für Deine Gratulation meinen beſſen Dank ausſprechen.“. Der Genoſſenſchaftstag für die Kriegs⸗ anleihe. Der Allgemeine Verband der die Selbſthilfe bezweckenden deutſchen Erwerbs- und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften, der in Eiſenach zu ſeiner erſten, Kriegstagung zuſammentrat, nahm eine Entſchließung an, in der er es für die dringende Pflicht ſämtlicher Genoſſenſchaften er— klärte, mit ihrer vollen Kraft für ein erfolgreiches Ergebnis auch der bevorſtehenden ſiebenten Kriegsanleihe zu wirken. Weibliche Feuerwehr. Die erſte weib⸗ liche uniformierte Feuerwehr in Deutſchland hat die Gemeinde Wannweil in Württemberg ein⸗ Lee JJ y0¾³ðVyuyu Add Engliſche Zerltörungswut in Flandern. Durch engliſche Fliegerbomben zerſtörte Häuſer in Kortryk., Aiden ſollte, wurde noch einmal überprüft, wie 5 0 Merk am beſten angefangen wurde. Endlich gab es keine Zweifel mehr. Die* igarette glühte im Schutze der Bruſt⸗ und 1 chulterwehren, und leiſe Unterhaltung vertrieb Je geit. Beim Feinde blieb alles ruhig, ahnungs⸗ 5 des harrenden Ereigniſſes lag er in ſeinen bräben. Nicht weit von uns ſchanzten ſie, Die feindlichen Fliegeran letzten Zeit wieder zahlr denen etwa ein Sechſtel auf Deutſchland und Oſterreich⸗Ungarn entfällt und kaum ein Drittel des eigenen Bedarfes deckte. 34 Millionen Kronen Kriegsgewinn⸗ ſteuer. Die Ethebungen zur Feſtſetzung der Kriegsgewinnſteuer haben bei einem Budapeſter Kriegslieferanten, dem Fabrikanten Weiß, das intereſſante Ergebnis gezeitigt, daß dieſem auf Grund ſeiner eigenen Angaben die Bezahlung einer Kriegsgewinnſteuer im Betrage von 34 Millionen Kronen vorgeſchrieben wird. Zuckernot in Frankreich. Wie das Pariſer„Journal' mitteilt, wird Frankreich von einer Zuckernot bedroht. Der Lebensmittel- diltator Violette habe der Preſſe bekanntgegeben, daß infolge mehrerer Unfälle auf See(d. h. Verſenkungen durch U-Boote) ſo große Zucker⸗ mengen ausgeblieben ſeien, daß der ganze Ver⸗ teilungsplan der Regierung über den Haufen geworfek; wurde. N erichtshalle. burg. Während der Verbüßung einer en Zucht rafe der Metallarbeiter . hauſe entwichen. ze Zeit in verſchiedenen traf er den im Mai auß Fabrikaebeiter Otto 2 Karre. Polſßkibeamter ſi „ drei 2 7 Drei V iſchreg ermiſchtes. Daniel. 5 Krieg wartet, für vom Theodor Storm. 5 Lieg' ein ferner Frühlingstag. Storm war lange Jahre hindurch Amtsrichter in Huſum und e Klappern von Metallgeſchirr.. hielten ſie ihre Mahlzeit.„Eßt nur,“ dachten i„verpfeffert wird die Mahlzeit doch!“ Zur igeſetzten Zeit ſtand alles ſprungbexeit. eutlich konnten Worte aufgefangen werden und ſchen Zivilbevölkerung g f Sicher den letzten Fliegerangri unter den Trümmern 8 50 der Ryſſelſtraße i für die Kranker die Schilderung der Freude am Klei⸗ nen, am Hauſe und an der Familie. Storm kennt Natur und Volk, wenn er auch vielleicht keinen ſo tiefen Blick in die Seele des Volkes ſtarb am 4. Juli 1888 in Hademarſchen. In der alten, lindenum⸗ getan hat wie ſein Freund Mörike. Nicht viele Gedichte und dieſe rauſchten Gruft auf dem St. Jürgenfriedhof ſeiner geliebten Vater⸗ nur von geringem Umfang hat Storm geſchrieben. Nur was in un⸗ ſtadt liegt der Dichter begraben. W. FE ccc ͤ .— e Allerlei Beiferes.ꝑ Nätſelecke. 8 2 Es zieht. Eine Abteilung Landſturmleute hat in einem ſehr ungünſtig gelegenen Saale Unterkunft gefunden, der natürlich unter mangelnder Lüftung leidet. Der Hauptmann, welcher gerne etwas für ſeine Leute tut, ſchafft deshalb einen läßt ihn an einem Fenſter anbringen. Ventilator an und Als er bei nächſter Gelegen- heit wieder den Saal betritt, bemerkt er, dick iſt und fragt, weshalb man nicht den Ventilator in Bewegung fetze.„Zu Befehl, Herr Hauptmann,“ ſtürmler,„den haben wir feſtgebunden— Der Unterſchied,„Kennſt du die bei daß die Luft darin ſehr meldet ein biederer Land— ſonſt zieht's!“ den Herren dort?“— „Nein, was iſt mit ihnen Beſonderes?“—„Die leben beide von Fleiſcherſatz, Herkules““ 75 Pexierbild. 7 , 675 2 5. N 2 5 1 4 . N 8 Ne, 8 N N 5 7 N 9 7„ 0% a 4 une 10 nee S 1 Wi. N N ——— 2 Wo iſt der alte Fischer? Und dabei iſt der eine ſo ſchwach und der andere ſo fett?“—„Ja freilich, der eine ißt ihn und der andere fabri⸗ ziert ihn.“ Kriegsſtiefel. „Freu'n dich deine Holz⸗ ſchuh', Xaver?“ —„Ja, aba no mehra freut mi, daß d' Haus⸗ meiſterin nim⸗ mer ſchimpfen derf, wenn i über d' Stieg'n munter klap⸗ per'!“ Eine beſon⸗ dere Eigen⸗ ſchaft.„Mo⸗ ritz, ſag' mir eine hervor⸗ ragende Eigen⸗ ſchaft des Waſ⸗ ſers!“— „Wenn man ſich drin wäſcht, dann wird es ſchwarz!“ 5 Das Zeichen des Führers! Wie —— etzt Auchſtabent fel. Auſtofungen aus voriger Nummer: Ebhlangen wandten wir uns nach vorn, durch— Mit u wirkt's als Natur⸗ des Leiſtenrätſels: gewa Mit o ein Dichter war 's im* Norden, Der jetzt wär' 100 Jahre alt,[G 515 Sinurätſel. Das ſtärkſte Tier— Wer nennt es mir, Das immerfort Von Ort zu Ort Sein Haus trägt auf W. A Doch 71 iſt n 7 1 2 A Rücken fort? Figurenrälſel. Die Buchſtaben AAAAAA, BB, O, D, EEEEE, G, 111, K, I, NNN, O, P, 88, T, X, X ſind in die Felder der obenſtehenden Figur ſo zu ord⸗ nen, daß die ſenk⸗ rechte Linie eine freudige Ueberraſchun bezeichnen: 1. einen vor Verdun, 4. ein ch lizien, 7. einen Mitlau lt, B K A M RAILISII Ee dem des Rechenrätſels: 4 beſitzt 75 Mk. und B 125 Mk. Papiergeld. 1 U 0 0 U 95 ö 5 5 g für unſere Feldgrauen nennt. Die Wagerechten Schiffer, 2. eine Stadt in Montenegro, B. einen Ort emiſches Zeichen, 5. einen Ton, 6. einen Fluß in Ga⸗ t, 8. einen Fluß in Kurland, 9. etwas Angenehmes für unſre Soldaten, 10. einen Voran ſchlag, 11. eine franz. Feſte. amil Pein. Nachdruck unſerer Originalartikel wird gerichtlich verfolgt. Druck von W. Kohlhammer. Redaktion: Dr. E. Görlach in Stuttgart. Verlag von Johannes Martin XVII in Viernheim. Ihuerten die eigenen Verhaue, krochen auf allen 5 11 5 1 2 53 8 1 2 Pieren ins Trichtergelände, arbeiteten uns durch herſumpfte Trichter, robbten weiter und paßten ur auf, daß die Linie immer wieder zur lo berlenſchnur“ wurde. Wir wußten: hinten 2 burch die Luft... partete man ſchon fieberhaft des verabredeten eichens. Noch fiel kein Schuß vom Feind. je feindlichen Drahtverhaue waren erreicht, alle Berechnungen ſtimmten. Ein Ziſchen ging Das Zeichen war gegeben. Jetzt auf, Pan he Reiter fielen, rechts und links arbeiteten her Flammenwerfer, ein Sprung und— die nd inder ſtarrten mit verglaſten Augen die indringlinge an! Die Überraſchung war ſo . daß ſie nicht einmal die Hände erhoben. un hieß es ganze Arbeit machen. Fünf, ſeche Mann wurden gepackt, und zurück ging es mit en Gefangenen! Die anderen ſetzten ſich zur vachen Wehr. Es war ein teurer Verſuch ir die Kühnen. Die Klügeren entwichen durch nen kühnen Sprung über den Graben und N ck Laufgräben, A 21 die Kunde von dem lberfall zu Was ſich erraffen ließ, wurde mit— Es gab gute Beute, die ſpäter den l der„Auftraggeber“ ſand Als die Eng— begriffen hatten, was eigentlich vorge— ingen und nun das Feuer eröffneten, Ver⸗ kungen vorſandten und die Sachlage Haßten, war das Unternehmen bereits durch— eſührt, der Stoßtrupp lag ſchon wieder arme nmercu CCC T „„Na nu?— Sie ſchrieben mir doch Neuſahr daß Sie einen großen Uberſchuß erzielt hät „Allerdings— aber das Geld 10 „Wem denn?“ „Meiner— ſogenannten Gallin...“ ö Jahre 191: n nun am 25. Auguſt 191 ſteht.“ „Erlauben Sie mir Ihren Puls. Sie ſind 90 fieberfrei?“ „Vollſtändig— laſſen Sie deshalb nur en Puls und hören Sie mich an. Ich e Sie eingeladen, mich zu beſuchen, um mit nen ein geſchäftliches Abkommen zu heſſen. ) weiß nicht, wie lange ich noch lebe— wenn ich weiter lebe, ſo hoffe ihren das Geld— das Darlehen, welches Sie vermittelten und für das ich meinen Namen berkaufte...“ „Wieder dieſe Schrulle!— Das Geld is ein Darlehen, beſter Graf!“ „Ich betrachte es aber ſo und will es zurück— zahlen. Der Überſchuß, den ich erzielt habe, ſoll den Grundſtock bilden, aber, wie geſagt, da ich nicht weiß, ob ich noch lange lebe, ſo will ich für das Darlehen eine Hypothek der Frau Gräfin auf meinen Beſitz ausſtellen, damit Sie, venn ich ſterbe, ihre Auſprüche geltend machen ann. Sie wiſſen, daß, wenn ich ſlerbe, das Hut meiner Stiefmutter zufallen ſoll...“ „Ja, dieſer, intrigantzu Frau!“ b 8„Laſſen wir das. Das Teſtament meines alers beſtimmt es ſo. Wollen Sie mir alho dieſen Dienſt erweiſen und den Hypothekenſchein 1 0 ich in einigen ö II weitere Schwächung des Viehbeſtandes zu ver⸗ Fiche N 7 5 to ſächſiſchen Laudbevölke— meiden, beſchloſſen, der rung die Fleiſchrate von 250 auf 150 Gramm zu kürzen. Die Stadtbevölkerung dagegen ſoll die 250 Gramm ungekürzt weiter erhe N Regierung geht davon aus, daß die Land— bevölkerung im allgemeinen beſſer verſorgt iſt und eher die Verminderung ertragen kann als die Stadtbevöllerung. Betroffen wird rund ein Viertel der Geſamtbevölkerung Sachſens. Erſparnis ſoll wöchentlich 90000 Kilogramm Fleiſch betragen. Wiederaufgenommener Silberbergbau. Der anhaltiſche Blei- und Silberbergbau bei Neudorf im Harz(Kreis Ballenſtedt), 8 deſſen Ausbeute früher mancher„S entſprechender Umſchrift geprägt wur e, U 1 wegen Unrentabilität vollſt eingeſtellt worde 8 5 bed ond im Firma Gaverkf genommen un der halden ſchon begonnen ie Daulſagung nach 10 Jahren. inger als 10 Jahre unterwegs war Poſtkarte, bevor ſie von Breslau aus an l Adreſſatin nach Reichenbach gelangte. g am 10. 7. 07 in Breslau aufgegeben und nach Heidersdorf addreſſiert. je A war jedoch von dort abgereiſt, und die K wurde ihr nach Reichenbach nachgeſandt, wo ſie nach 3699 Tagen ae eee em mir dafür einen Gegendienſt ern „Gewiß— gern, wenn es in meinen Kräfter „O ja— ich ſtelle die Urkunde aus ur übernehme die Beſorgung an die Frau Gräft und Sie versprechen mir dagegen, ſo hald a möglich nach Meran zu ſreiſen und dort mindestens N Fi 1 14 4 acht Wochen zu hleiben.“ her 4 „ N Nanu Ve„gung ein Aber!— Das iſt meine 11 1 1 Sonſt mögen Sie ſich an einen andert wenden.“ „Sie wiſſen, daß ich das nicht kann.“ „Nun denn, ſo erfüllen Sje meine dingung.“ „Gut— ich verſpreche es Ihnen.. „Vorlrefflich. Aber jetzt nichts mehr Geſchüften. Dort ſehe ich eben dey Ihres Arztes in den Hof ſahren...“ 9. Im Sonnenglanze eines milden Fuß ages lagen Meran zwiſchen den ſchneel ergen Tirols eingebeltet da. Einſt! te Schloß Tiro e Ki berges, an deſſen Wänden die Weingärten emporkletterten, auf das freundliche& idichen auf die im Grün verſteckten 2 prächtigen Hotels und Peuſionen herah, von der Kuppe der Frau Graͤfin übermitteln? Denn ich ſetze meſſtens die herihche ſchaltige Promenade 31 ale lllerdinas 4 zoraus, daß Sie ihren Aufenthalt kennen.“ beiden Seiten des ſchuellfließenden Paſſer— .. ˙ 11. flüßchens einſäumten. Weit binaus ſchweifte der au erfüllen. und deshalb mollte e en merkennung 7 jtige Handhabung der Nel Funde und wägung 9000 I. Lonnen Punktſchrift für blinde 6111 1 demiker vor in Ie Ar tler, bel 11 egründet worden, emanſieht, Blinden das eine fachwiſſenſck 1 gründen irbeiter Schußziel.„Zwei ral,“ ſo erzählt das haben an einem enlinie die Wache der Abteilung be— weiter rückwärts. der Poſtenſtellung werden. Der und flüſtert dem orauf ſchießt du ortet, ebenfalls des Korporals, Herr 11 Unter — p 7⅛7⅛oßr—. ̃7˙˖—ßß PPP . N Wochen d erſtarkt. eit zurück— geſchloſſen, er N ame aus Berlin, mach er lachend meinte, zu ſeiner jckt hatte, und die wenn man keine oder wenn er U lla, der ſiebzehn— Frau Juſtizrat verplaudern z darauf war, mit einem verkehren. Vackfiſchchen mit großen, hwarzen Augen und einem kleinen ge— en, dem der erſte Ballwinter in viel geworden war, weshalb ſie der Vater zu ihrer Erholung nach Meran ſchickte, was ſich Ella natürlich ſehr gern ge— ſallen ließ. Sie hatte ch denn auch ſchon wieder ſo ſehr erholt, daß man ihr die vielen mußte er wieder er— lag ja vor ihm, die die 1 nergie eines Mannes er— ö Ein dahinſiechender Menſch mit übem Willen vermochte dieſe Aufgaben nicht 1 1 durchtanzten Nächte nicht mehr anſah; ſie war friſcher deun je und ſtrahlte in jugendlichem Übermut, Ne 6(Fortſehung solo