4 * Zur Beſtreitung der durch den Krieg erwachſenen Ausgaben werden weitere 5% Schuldverſchreibungen des Reichs . nte 1 N eie r Nriegsan eee e eee eee eee, 57% Deutſche Reichsanleihe. 4 ½% Reichsſchatzanweiſungen hiermit zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt. Das Reich darf die Schuldverſchreibungen früheſtens zum J. Oktober 1024 kündigen und kann daher auch ihren Sinsfuß vor her nicht herabſetzen. % Deutſche Reichsſchatzanweiſungen, auslosbar mit IO, bis J20 0%, und Sollte das Reich nach dieſem Seitpunkt eine Ermäßigung des Sinsfußes beabſichtigen, ſo muß es die Schuldverſchreibungen kündigen und den Inhabern die Rückzahlung zum vollen Nennwert anbieten. Das gleiche gilt auch hin ſichtlich der früheren Anleihen. Die Inhaber können über die Schuldverſchreibungen und Schatzanweiſungen wie über jede— andere Wertpapier jederzeit(durch Verkauf, Verpfändung uſw.) verfügen. Die Beſtimmungen über die Schuldverſchreibungen finden auf die Schuldbuchforderungen entſprechende Anwendung. J. Annahmeſtellen. Zeichnungsſtelle iſt die nungem werden von Mittwoch, 10. September, bis Reichsbank. Donnerstag, 18. Oktober Joe, mittags! Uhr Zeich— bei dem Kontor der Reichshauptbank für Wert- papiere in Berlin(Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 99) und bei allen Zweiganſtalten der Reichsbank mit Kaſſen— einrichtung entgegengenommen. Die Zeichnungen auch durch Vermittlung der Königlichen Seeha lung(Preußiſche Staatsbank), der Preußiſchen C können n d⸗ en: tral⸗-Genoſſenſchaftskaſſe in Berlin, der König— lichen Hauptbank in Nürnberg und ihrer Zweig— anſtalten, ihrer ſowie ſämtlicher Banken, Bankiers Filialen, ſämtlicher öffentlichen Sparkaſ und ſen und ihrer Verbämde, jeder Lebensverſicherungs— geſellſchaft, jeder Kreditgenoſſenſchaft jeder Poſtanſta lt erfolgen. ſiehe Ziffer 7. Zeichnungsſcheine ſind bei allen zu haben. wendung von Zeichnungsſcheinen brieflich erfolgen. 2. Einteilung. Sinſenlauf. — 1— — und Wegen der Poſtzeichnungen vorgenannten Stellen Die Zeichnungen können aber auch ohne Ver— Die Schuldverſchreibungen ſind in Stücken zu 20 000, 10 000, 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 Mark Zinsſcheinen zahlbar am 1. April und 1. Oktober jedes res ausgefertigt. Der Zinſenlauf beginnt am 1. April der erſte Zinsſchein iſt am 1. Oktober 1918 fällig. Die Schatzanmeiſungen ſind in Gruppen eingeteilt mit Jah— 1918, und in Stücken zu 20000, 10 000, 5000, 2000, 1000 Mark mit Zins— ſcheinen zahlbar arn 2. Januar und 1. Juli jedes Jahres gefertigt. Der Zinſenlauf beginnt am 1. erſte Zinsſchein iſt am 1. Juli 1918 fällig. erſichtlich. Januar 1918, Welcher Gruppe die einzelne Schatzanweiſung angehökt, iſt aus ihrem Text aus— der 5. Einlöſung der Schatzanweiſungen. Die Schatzanweiſungen werden zur Einlöſung in G rup⸗ pen im Januar und Juli jedes Jahres, erſtmals im Juli 1918, ausgeloſt unb an dem auf die Ausloſung folgenden 2. Januar oder 1. Huli mit 110 Mark für je 100 Mark Nenn— Die Ausloſung geſchieht nach mit den nach dieſem wert zurückgezahlt. 2 gleichen Plan und gleichzeitig — 1 der ſechſten Kriegsanleihe. Die Plan auf dem Schatzanweiſungen die Ausloſung im Januar 1918 entfallende Zahl von Gruppen der neuen Schatzamweiſungen wird jedoch erſt im Juli mit ausgeloſt. Die nicht ausgelloſten Schatzauweiſungen ſind ſeitens Reichs bis zum 1. Juli 1927 unkündbar. Früheſtens 1918 des auf dieſen Zeitpunkt iſt das Reich berechtigt, ſie zur Rückzahlung zum Nennwert zu kündigen, jedoch dürfen die Inhaber als⸗ dann ſtatt der Barrfiekzahlung 4 ige, bei der ſerneren Aus⸗ loſung mit 115 Mark für je 100 Mark Nennwert rückzahlbare, im übrigen den gleichen Tilgungsbedingungen unterliegende Schatzanweiſungen fordern. Früheſtens 10 Jahre nach der erſten Kündigung iſt das Reich wieder berechtigt, die dann noch unverloſten Schatzanweiſungen zur Rückzahlung zum Nennwert zu kündigen, jedoch dürſen alsdann die Inhaber ſtatt der Barzahlung 3½/ ige mit 120 Mark für je 100 Mark Nennwert rückzahlbare, im übrigen den gleichen Tilgungs— bedingungem unkerliegende Schatzanweiſungen fordern. Eine zuläſſig. or der Rückzahlung erfolgen. weitere Kilndigung iſt nicht müſſen ſpäteſtens ſeches Mona dürfen nur auf einen Zinster Die Kündigungen und Bedingungen. Für die Verzinſung der Schatzanweiſungen und ihre Til— gung durch Ausloſung weroͤen— von der verſtärkten Aus— loſung im erſten Ausloſungstermin(ogl. Abſ. 1) abgeſehen— jährlich 57 vom Nennwert ihres urſprünglichen Betrages aufgewendet. Die erſparten Zinſen von den ausgeloſten Schatzanweiſungen werden zur Einlöſung mitverwendet. Die auf Grund der Kündigungen vom Reiche zum Nennwert zu rückgezahlten Schatzanweiſungen nehmen für Rechnung des Reichs weiterhin an der Verzinſung und Ausloſung teil. Am 1. Juli 1967 werden die bis dahin etwa nicht aus— geloſten Schatzanweiſungen mit dem alsdann für die Rück— zahlung der ausgeloſten Schatzanweiſungen maßgebenden Betrage(110%, 115 oder 120%) zurückgezahlt. 4. Seichnungspreis. er Zeichnungspreis beträgt: für die Reichsanleihe, verlangt werden für die 5% Reichsanleihe, wenn Eintragung in das Reichsſchuld buch mit Sperre bis zum 15. Oktober 1918 beantragt wird 97.80 ¼, für die 4½% Reichsſchatzanweiſungen 98.— /, für je 100 Mark Nennwert unter Verrechnung der üblichen Stückzinſen. D 5 wenn Stücke 98.— l, 5. Zuteilung. Stückelung. Die Zuteilung findet tunlichſt bald nach dem Zeichnungs ſchluß ſtatt. Die bis zur Zuteilung ſchon bezahlten Beträge gelten als voll zugeteilt. Im übrigen entſcheidet die Zeich— nungsſtelle über die Höhe der Zuteilung. Beſondere Wünſche wegen der Stücke hung ſind in dem dafür vorgeſehenen Raum auf der Vorderſeite des Zeichnungsſcheines anzugeben. Werden derartige Wünſche nicht zum Ausdruck gebracht, ſo wird die Stückelung von den Vermittlungsſtellen nach ihrem Ermeſſen vorgenommen. Späteren Anträgen auf Abände— rung der Stückelung kann nicht ſtattgegeben werden.“ Zu allen Schatzanweiſungen ſowohl wie zu den Stücken der Reichsanleihe von 1000 Mark und mehr werden auf Antrag vom Reichsbank-Direktorium ausgeſtellte Zwiſchenſcheine ausgegeben, über deren Umtauſch in endgültige Stücke das Er förderliche ſpäter öffentlich bekanntgemacht wird. Stücke unter 1000 Mark, zu denen Zwiſchenſcheine nicht vorgeſehen ſind, werden mit möglichſter Beſchleunigung fertiggeſtellt und voraus— ſichtlich im April n. J. ausgegeben werden. Wünſchen Zeichner von Stücken der 5 Reichsanleihe unter Mark 1000 ihre bereits bezahlten, aber noch nicht ge— lieferten kleinen Stücke bei einer Darlehnskaſſe des Reichs zu be— leihen, ſo können ſie die Ausfertigung beſonderer Zwiſchenſcheine zwecks Verpfändung bei der Darlehnskaſſe beantragen; die An— träge ſind an die Stelle zu richten, bei der die Zeichnung erfolgt iſt. Dieſe Zwiſchenſcheine werden nicht an die Zeichner und Ver— mittlungsſtellen ausgehändigt, ſondern von der Reichsbank un— mittelbar der Darlehnskaſſe übergeben. Die 6. Einzahlungen. Die Zeichner können die gezeichneten Beträge vom 29. September d. J. an voll bezahlen. Die Verzinſung etwa ſchon vor dieſem Tage bezahlter Beträge erfolgt gleichfalls erſt vom 29. September ab. Die Zeichner ſind verpflichtet: 30 0 des zugeteilten Betrages ſpäteſtens am 27. Okt. d. J., 20% 1„„ 24. Nov. d. J. 25 90 0 5„ 9. Jan. n. J. 25%%„ 7 1„ 6. Febr. n. J. zu bezahlen. nur in runden, durch 100 teilbaren Beträgen des Nennwerts. Auch auf die kleinen Zeichnungen ſind Teilzahlungen jeder— zeit, indes nur in runden, oͤurch 100 teilbaren Beträgen de— Nennwertes geſtattet: ooch braucht die Zahlung erſt ge leiſtet zu werden, wenn die Summe der fällig gewordenen Teilbeträge wenigſtens 100 Mark ergibt. Die Zahlung hat bei derſelben Stelle zu erfolgen, bei der die Zeichnung angemeldet worden iſt. Die im Laufe befindlichen un verzinslichen Schatz ſcheine des Reichs werden— unter Abzug von 5% Diskont vom Zahlungstage, früheſtens aber vom 29. September ab, bis zum Tage ihrer Fälligkeit— in Zahlung genommen . Poſtzeichnungen. Die Poſtanſtalten uehmen nur Zeichnungen auf di 5% Reichsanleihe entgegen. Auf dieſe Zeichnungen kann die Vollzahlung am 29. September, ſie muß al ſpäteſtens am 27. Oktober geleiſtet werden. Auf bis 29. September geleiſtete Vollzahlungen werden 181 Tage, auf alle anderen Vollzahlungen bis zum 27 tober, auch wenn ſie vor dieſem Tage geleiſt werden, Zinſen für 153 Tage vergütet. Zinſen 8. Umtauſch. Den Zeichnern neuer 4/9 Schatzanweiſungen iſt geſtattet, daneben Schuldverſchreibungen der früher Kriegsanleihen und Schatzanweiſungen der J., II., IV. un V. Kriegsanleihe in neue 4% Schatzanweiſungen tauſchen, jedoch kann jeder Zeichner höchſtens doppelt ſo alte Anleihen nach dem Nennwert) zum Umtauſch aumel wie er neue gezeichnet hat. Die tauſchanträge ſind innerhalb der Zeichnungsfriſt bei jenigen Zeichnungs- oder Vermittlungsſtelle, bei der Schatzanweiſungen gezeichnet worden ſind, zu ſtellen alten Stücke ſind bis zum 15. Dezember 1917 bei der genau ten Stelle einzureichen. Die erhalten auf Antrag zunächſt Schatzanweiſungen. Die 55 Schatzanweiſungen Einreicher der Umtauſchſt Zwiſchenſcheine zu den ne Schuldverſchreibungen aller vorangegan Kriegsanleihen werden ohne Aufgeld gegen die neuen Sah anweiſungen umgetauſcht. Die Einlieſerer vno 57 Sch anweiſungen der erſten Kriegsanleihe erhalten eine V gütung von/ 2,.—, die Einliefſerer von 57 Schatzanweiſu gen der zweiten Kriegsanleihe eine Vergütung von für je 1400 Mark Nennwert. Einlieferer von 4 Schatzanweiſungen der vierten und fünften Kriegsanlei haben/ 3,.— für je 100 Mark Nennwert zuzuzahlen. Die mit Januar/ Juli-gzinſen ausgeſtatteten Stücke ſi mit Zinsſcheinen, die am 1. Juli 1918 fällig ſind, die m April Oktober-Zinſen ausgeſtatteten Stücke mit Zinsſcheinen die am 1. April 1918 fällig ſind, einzureichen. Der Umtauf erfolgt mit Wirkung vom 1. Januar 1918, ſo daß die Ein lieferer von April Oktober-Stücken auf ihre alten Anleihen Stückzinſen für Die 4 Jahr vergütet erhalten. Sollen Schuldͤbuchforderungen zum Umtauſch verwende anweiſungen umgetauſcht. Die Einlieſerer von 5% Scha verſchreibungen an die Reichsſchuldenverwaltung(Berlin SW 68, Oranienſtr. 92-94) zu richten. Der Autrag muß einen auf den Umtauſch hinweiſenden Vermerk enthalten und ſpäteſtens bis zum 24. Oktober d. J. bei der Reichsſchulden verwaltung eingehen. Daraufhin werden Schuldverſchrei— bungen, bie nur für den Umtauſch in Reichsſchatzanweiſungen geeignet ſind, ohne Zinsſcheinbogen ausgereicht. Für die Ausreichung werden Gebühren nicht erhoben. Eine Zeich nungsſperre ſteht dem Umtauſch nicht entgegen. Die Schuld— verſchreibungen ſind bis zum 15. Dezember 1917 bei den kn Abſatz 1 genannten Zeichnungs- oder Vermittlungsſtellen einzureichen. * Die zuge keilten Stücke ſämtlicher Kriegsanleihen werden auf Antrag der Zeichner von dem Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere in Berlin nach Maßgabe ſeiner für die Niederlegung geltenden Bedingungen bis zum 1. Oktober 1919 vollſtändig loſtenfrei aufbewahrt und verwaltet. Eine Sperre wird durch dieſe Niederlegung nicht bedingt; der Zeichner kannn ſein Depot jederzeit— auch vor Ablauf dieſer Friſt— zurücknehmen. kaſſen wie die Wertpapiere ſelbſt beliehen. Berlin, im September 1917˙ eee Die von dem Kontor für Wertpapiere ausgefertigten Depotſcheine werden von den Darlehns⸗ —Reichsbank⸗Direktorium. Havenſtein. v. Grimm, Weberei ee 5— aun Asen— eihe. nere Hiemhrinrt Birger Ztitun erſcheint dreimal wöchentlich: Geſchäfts⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag n. Samstag Bezugspreis: monatlich 40 Pfg. incl. Trägerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtrlertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ Amtsblatt Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viern Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Vereins ⸗Auzeiger Inſerateupreis: Organ für Jedermann der. Großh. Bürgermeiſtere Fe Vierulin heims und Umgebung. Die Iſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. kalender und Fahrplan. —— 2 ä A Mc Dienstag, den 18. September . 108 Afrika als Verzinſer der europäi⸗ ſchen Milliardenſchuiden. Profeſſor Dr. K. Do ve Leipzig ſchreibt den„Leipz. N. Nachrichten“: Zu den ungeheuren Blutopfern dieſes Krieges geſellt ſich eine Schuldenlaſt, die einem erheblichen Teil des Nationalvermögens der europäiſchen Völker entſpricht. Zu! einer Verzweiflung in dieſer Sache beſteht aber kein Grund, ſolange mir ein unbeackertes Arbeitsfeld vor uns haben, das unter Einſetzung der nötigen Kräfte reiche Früchte zu bringen vermag. Die europätſchen Induſtrieländer beſitzen ein noch faſt unentwickeltes, aber im höchſten Grade entwicklungsfähiges Neuland, und dies iſt Afrika. Die kulturfähigen Flächen Afrikas kaun man auf rund die doppelte Größe Europas veranſchlagen, und von dieſer rieſigen Landmaſſe iſt erſt ein ganz kleiner Teil wirtſchaftlich voll in Angriff genommen. Wir ſind — das gilt für alle Europäer— ſeit einer Reihe von Jahren in ſtets zunehmendem Grade beim Bezuge vieler für uns in Friedenszeiten unentbehrlichen Dinge immer mehr in Abhängigkeit von gewiſſen außereuropäiſchen Staaten geraten. Man braucht nur daran zu erinnern, wie Braſilien die Kafſeepreiſe vorſchreibt, wie die Ver einigten Staaten den Baumwollhandel der Erde nach ihrem Belieben regeln und wie ſelbſt ein Land wie Eng land den Einfluß amerikaniſcher Fleiſchmagnaten in bis— weilen recht unliebſamer Weiſe am eigenen Leihe zu verſpüren begann. Mit einem Wort, die beabſichtigte oder auf Grund natürlicher Produktiousverhältniſſe ent— ſtandene Monopolwirtſchaft iſt es, die, die meiſten Völker Europas bereits vor dem Kriege mit ſehr empſindlichen indirekten Steuern belaſtete. Dieſen Raubhandel freinder Länder gilt es zu brechen. Ein ſchlagender Beweis dafür, daß es bei bewußtem Vorgehen gelingt, die einſeitige Belieferung Europas mit Welthandelsgütern in einem uns äußerſt günſtigen Sinne zu beeinfluſſen, iſt der Kakaobau. Der Kakao wurde noch zu Beginn des Jahrhunderts ganz vorwiegend von den amerikaniſchen Tropenläusern auf den Markt gebracht. Das jetzige Hauptproduktionsland, die kleine britiſche Goldküſtenkolonie, lieferte 1905 erſt 3,6 Proz. der Welterzeugung. Dieſe ſelbſt ſtieg von 1905 bis 1913 von 145 auf 256 Millionen Kilogr. und trotz dem war die Goldküſte an dieſer gewaltigen Menge im letzen Friedensjahre bereits mit genau 20 Prozent be teiligt! Wie dies glänzende Ergebnis der landwirtſchaft lichen Erſchließung aber dann auf die Kaufkraft der ganz aus Schwarzen beſtehenden Bevölkerung zurück- wirkte, zeigt uns ein Blick auf die Einfuhrliſten der Kolonie. Dieſe führte im Jahre 1905 erſt für nicht ganz 30, im Jahre 1913 dagegen ſchon für beinahe 100 Mil lionen Mark Waren ein. Bedenkt man, daß die Bevöl kerung dieſes Ländchens nur ein Vierundvierzigſtel der— jenigen des ganzen ungeheuer reichen künftigen Plantagen gebiets von Flachafrika bildet, ſo würde man unter der Vorausſetzung einer vorläuſig nur dem jetigen Stande der Goldküſte entſprechenden Entwicklung für dieſen einen Teil Afrikas ſchon auf eine Einfuhr von rund vier— einhalb Milliarden Mark kommen. Auch umfaßt dies Flachafrika doch nur etwa die Hälſte des nutzbaren Landes ſüdlich der großen Wüſte. Der höhere Teil der afrika— niſchen Tropen, der an Ausdehnung etwa drei Viertel von ganz Europa entſpricht, wird zuſammen mit dem außer— tropiſchen Süden des Weltteils die Vorherrſchaft ameri kaniſcher Kreiſe auf dem Gebiet der Fleiſcherzeußung und teilweiſe auch die der amerikaniſchen und auſtraliſchen Wollieferer brechen. Er wird aber daueben auch zahlreiche tropiſche Pflanzungserzeugniſſe auf den Markt bringen und zu deren billigem Bezuge durch die Europäer, bei⸗ tragen. Endlich wird er, wieder ebeuſo wie der Süden, durch ſeine weißen Siedler den Einfuhrhandel auf das ſtärkſte beleben und infolge ſeines Gebirgbaues der euro- päiſchen Großinduſtrie und Technik Gelegenheit zu Ver⸗ dienſten geben, die ihr in keinem andern Lande der Welt in ſolchem Umfange zuteil werden können. g Die Erſchließung Afrikas erfordert gebieteriſch den beſchleunigten Ausbau ſeines Eiſenbahunetzes, nach dem Kriege. Nimmt man an, daß dieſer Weltteil nur der Dichte der Schienenwege von Ruſſiſch-Mitlelaſien zu ſeiner wirtſchaftlichen Entwicklung bedürfe, was außerordentlich niedrig gegriffen iſt, ſo müßten nach dem bisherigen Stande noch rund 300 000 Kilometer gebaut werden. Legt man für dieſe nach unſeren Erfahrungen niedrigen mittleren Baukoſten von 80 000 Mark für das Kilometer zugrunde, ſo ergibt ſich daraus eine bloße Bauſumme von 24 Milliarden, von der ein ſehr erheblicher Teil der euroväiſchen Großindustrie unmittelbar zufließen muß. Die Milliarden weiterer Lieferungen und ſtändiger Einnahmen aus dieſem einen Zweige des Wirlſchaftslebens ſind hier überhaupt nicht eingeſetzt. Dieſe Streiflichter mögen genügen, zu zeigen, wo wir nach dem Kriege nicht allein ein Feld lohnendſter Arbeit finden, ſondern wo wir auch imſtande ſein werden, bei annähernd gleichen Auſprüchen wie den früheren, die Koſten dieſer Arbeit und unſerer geſamten Lebenshaltung in weitgehendem Maße zu verringern. Dazu aber, das ſei noch einmal betont, bedarß es beim Friedensſchluſſe einer ganz beſonderen Berück ichtigung unſerer deutſchen Aunſprüche auf Licht und Luft auf den Ellenbogenraum, der uns bisher fehlte, wenn wir uns rühren wollten, wie wir es auf Grund unſerer Volksmenge mußten. Wie dieſe Rückſichtnahme zu erreichen iſt, braucht hier nicht auseinandergeſetzt zu werden. Die nicht mißzuverſteheude Antwort darauf gibt uns der Donner der deutſchen Ka— nonen und das Surren der deutſchen Torpedos. — Lolale Nachrichten. Zum Einkochen der Früchte. Es wird wie⸗ gewarnt, zum Einkochen der Früchte eiſerue der Zinksefäſſe zu benützen. Die Säfte werden miß— farbig und bekommen einen üblen Geſchmack. Da Kup⸗ fer- und Meſſingkeſſel ſehlen, ſollten nur gute Email— geſchirre verwendet werden. — Traubeutreſter. Aus den Kernen der Trau⸗ bentreſter wird bekanntlich Oel gewonnen und die Hül— ſen werden zu einem wertvollen Futtermehl verarbeitet. Die Treſter ſollen daher ſorgſam behandelt und ſofort nach dem Keltern, Haustrunkbereiten oder Abbrennen ſachgemäß aufbewahrt und rechtzeitig an die Sa umel⸗ ſtellen des Kriegsausſchuſſes für Erſatzfutter abgeliefert werden. Der Bundesrat hat den Preis für ungewäſſerte Friſchtreſter von 4.50 auf 6 Mark und auch die An— lieſerung zur Bahn um einiges erhöht. Bei der dies⸗ jährigen Weinernte laſſen ſich aus den Traubenkernen Huünderttauſende von Litern Schmieröl und aus den Hül— ſen gewaltige Mengen von Futter gewinnen. — Die Feld⸗ und Gartendiebſtähle mehren ſich in erſchreckender Weiſe. Im Kriegsjahr 1870/71 wurden aus Turnern, Feuerwehrleuten und andern orts- auweſenden Männern freiwillige Nachtwachen gebildet, von denen eine beſtimmte Anzahl jeweilig Vachdienſte in den Feldern und Gärten verſah. Die Einrichtung hat ſich damals gut bewährt und ſie dürfte, ſich auch jebt empfehlen, wenngleich die Zahl der Männer zur— zeit ziemlich beſchränkt iſt. Vu trun) von Haſer und Gerſte. Zur Verfütlerung an Hafer oder an Gemenge aus Hafer und. Gerſte für land⸗ Wirte ich:? Pferde und Maultiere iſt vorläufig bis zum 15. Mobember 1917 eine Grundration von 3 Pfund für den Tag und für ſchwerarbeitende Zugpferde mit Genehmigung des Kom: mupratberkandes außerdem eine Zulage bis zu m4 Pfund für den Tog, für die zur Feldarbekt verwendeten Zugochſen und die in Ermangelung anderer Spannteire zur Feldarbeit verwen⸗ delen Zugkühe unter Beſchränkung auf zwei Kühe für den Wmelnen Betrieb 1 Zentner und für zur Zucht verwendete bullen 80 Plund für den ganzen Zeitraum zugelaſſeu. Zur Fütterung von nachweislich tragenden oder ſäugenden Zucht—⸗ en und von Ebern, die zum Sprunge benutzt werden, I 1 Zen'ner Hafer. Gerſte oder Gemenge zugelaſſen worden. Von den ſogen anten Großſtabtpferden hboimlen mi. der bisherigen Ration von 3 Pfund nur die im Gewerhe, Handel und In- duſtrie in krieeswirtſchaftlich wichtiger Weiſe tätigen Arbelts⸗ pferde und Maultiere bedacht werden. Alle übrigen Pferde, jnsbeſondere Luxuspferde, die nur zur Bequemlichkeit oder zu Vergnügungss wecken gehalten werden, mußten vom Bezug von Körnerkutter ausgeſchloſſen werden. Außerdem iſt den ante, naluerkänden die Beſugnis eingeräumt, im Rahmen der Ge. ſam' menge die Pe dera ion nach den örtlichen Verhältniſſen unter Berückſichtigung der Krlegswichtigkeit der Arbeitsleiſtung, des Schlages und der Futtereindeckung abzuſtufen. Daneben wird alles geſchehen, um den Großſtadtpferden das bisherige Zuſaß⸗ und Erſatztulter möglichſt weiter zu gewähren. — Verſendung von Büchern ins Ausland. Die Vorſchrift, daß Bücher, Druckſchriften uſw. bei Ver⸗ ſendung in Paketen nach dem Ausland in den Ausfuhr⸗ erklärungen nach Titel und Sprache genau bezeichnet ſein müſſen, iſt aufgehoben worden. 1 — Reiſen nach Riga. Bei den zuſtändigen mili⸗ täriſchen Stellen ſind in letzter Zeit zahlreiche Geſuche um Bewilligung einer Reiſe nach Riga eingegangen. Ter Mangel einer Eiſenbahnverbindung verbietet jedoch für die nächſten Wochen die Erteilung der Genehmigung, zur Reiſe. Derartige Geſuche ſind ausſichtslos. Bei ihrer großen Zahl iſt eine Beantwortung nicht möglich. — Keine Vetriebskohle für Hausbrand.“ Der Reichskommiſſar für die Kohlen verteilung macht wieder— —— j————. 2. landwirtſchaſtlichen Nr. H. II. 235,8. 17. Meindeſtlänge bon lum kaun, uͤrbeitung der der Heeresverwaltung gegen vorgeſchriebene ſtattet. Kriegsminiſteriums 3 holt darauf aufmertſam, daß die Abgabe von Koßfen durch induſtrielle Werke uſw. an ihre Angeſtellten und Arbeiter zu Hausbraudzwecken unzuläſſig und ſtrafbar iſt. Solche Ausnahmen ſtehen nur den Bergwerken und derartigen Brenuſtofferzeugern zu. Atein für die Verwundeten. In der„Südd. rd der Voörſchlag gemacht, daß die Weingärt— je 300 Liter Wein, die ſie zum Verkauf brin— Liter für die Verwundeten in die Lazarette ſpen— Die Ortsvorſteher, Pfarrer, Lehrer u. a. ſind ge— gerne bereit, die Sache in die Hand zu nehmen. Den Gäſten wird empfohlen, womöglich Weißwein zu damit von dem Rotwein, der knapp iſt, ſoviel Verwundeten bleibt. — Die Herbſtzeitloſe. Die Herbſtzeitloſe blüht auf den zum zweitenmal abgemähten Wie— ſen. Sie iſt eine der letzten Blumengaben, die Flora uns im Laufe des Jahres ſpendet. In unſerer Gegend erſcheint ſie im Durchſchnitt der Jahre um den 3. Sep— tember, heuer ſproßt ſie etwas ſpäter auf, ein Zeichen, daß der Sommer warm geweſen und der Herbſt nicht ſo raſch auf den Plan tritt. Die Herbſtzeitloſe iſt in allen ihren Teilen ſehr giftig. Weil ſie zur Unzeit blüht, hat ſie den Namen„Zeitloſe“ erhalten. Aus der Knolle, die ſehr tief im Boden ſteckt, wächſt im Herbſte noch die ſchöne Blüte hervor, die man freilich auf den Wieſen nicht gerne ſieht. Im nächſten Frühjahr jeinen daun erſt die Blätter und die Früchte, die ſich aus dieſer Blüte entwickelt haben. — Für Flachsbauern. Beim Riffeln des Flachſes ſich die zerriſſenen Teile der Faſernumhüllung Dieſer Abfall, der Gſerf genannt wird, wurde bisher von den Flachsbauern als Einſtreu benützt. Eine Bäuerin in Altheim OA. Ulm hat die Frage der beſſeren Ausnutzung des Gſerf angeregt, und die zuſtändigen Stel— len ſind hierüber in eine Prüfung eingetreten. Das Ober— amt Ulm a. D. erſucht die Flachsbauer, bis zur Ent— ſcheidung der Frage das Gſerf nicht einzuſtreuen, ſondern zu ſammeln und aufzubewahren. Heddesheim, 17. Sept. Die beendet. Der Blätterertrag Tabakpflanzer um lich für die jetzt wieder ergeben als Abfall. Tabakernte iſt hier ſo war ſo reichlich, daß Trockenraum in Verlegenheit und ſolchen auswärts ſuchen mußten. Man hat begonnen, die Kartoffeln auszumachen, welche auch reichlich ausfallen. Das Wetter war zum bisher ſehr günſtig. Heute Schule wieder an, um nochmals in ziemlich manche waren ſchon größtenſeils ſehr Vetrieb Montag fing die ſpäter kürze Beſchlagnahme von Nußbaum und Mahagontholz. Mit dem 15 September 1917 iſt eine Bekanntmachung Kot A., betreffend Beſchlagnahme und Nußbaum- und Mahagoniholz, in gellelen. Dieſe Bekanntmachung bildet einen Nach— trag zu der Bekanntmachung Nr. X'. II. 206,11. 15. K RA., belreffend Beſchlagnahme und Beſtandserhebung von Nuß— baumholz und ſtehenden Nußbäumen, vom 15. Januar 1916, unterſcheidet, als nunmehr Nuß— 1 Mindeſtſtärke von 5 mm, einer 1 und einer Mindeſtbreite von 10 em, ſowie Nußbaumblöcke, aus denen die vorbezeichneten Nuß baumſchnitthölzer gefertigt werden köunen, ſowie Mahagoni— ſchnittholz in den gleichen Abmeſſungen und Mähsgoniblöcke, denen Mahagonkſchnittholz gefertigt werden einer Beſchlagnahme und Meldepflicht unterworfen werden. Die frühere Bekanntmachung bleibt hinſichtlich der ſtehenben Waluußhäume in Kraft. Trotz det Beſchlagnahme iſt die bon ihr betroffenen ſtellung von Luftſchrauben zwecks Erfüllung Ferien einzutreten. Beſtandserhebung von Kraft bon der ſie ſich luſofern baumſchnittholz in eine ſolches Lieferung und Ver— Gegenstände zur Her— von Aufttägen Belegſcheine ge— Ferner können beſchlagnahmte Gegenſtände durch die Kriegs- Rohſtoff-Abteilung des Königlich Preußiſchen freigegeben werden, ſofern auf Grund eines vorgeſchriebenen Gutachtens feſtſteht, daß die betref— fenden Hölzer zur Anfertigung von Gewehrſchäften oder zum Gebrauch von Luftſchrauben und Flugzeugen unge— eignet ſind. Von der Meldepflicht werden läudliſche Beſitzer und Gartenbeſitzer uur betroſſen, ſofern ſie beſchlagnahmte Gegen— ſtände aus Anlaß ihres Handels- oder Gewerbebetriebes im Gewahrſam haben. Außerdem ſchreibt die Bekanntmachung eine Lagerbuchführung voe. Alle Einzelheiten ergeben ſich aus dem Wortlaut der Bekanntmachung, deren Veröffentlichung in der üblichen Weiſe durch Anſchlag und Abdeuck in den amtlichen Tages— zeitungen erfolgt. Der Wortlaut der Bekanntmachung kann ferner bei der Großh. Bürgermeiſterei eingeſehen werden. England in A-Boot-Not. Als der engliſche Vielſchreiber und Groß⸗ ſprecher Archibald Hurd auf die deutſchen. U-Boote das höhnende Wort von„den Mäuſen, die Englands Brot benagen“, prägte, ahnte er nicht, daß dieſe fleißigen„Nager“, wie einſt in der Sage dem böſen Biſchof Hatto, bald dem engliſchen Volk auf ſeiner ſicheren Inſel das Hungergeſpenſt heraufbeſchwören würden, mit dem es nach verbrecheriſchem Plane Deutſchland niederzuzwingen gedacht hatte. Ob⸗ wohl Lloyd George und ſeine würdigen Ge⸗ noſſen bei jeder nur möglichen Gelegenheit alle Mittel der Verdrehung. Verſchleierung und durch⸗ triebenſter Spiegelfechterei aufbieten, um die Erfolge unſerer U⸗Boot⸗Waſfe zu verringern und ihre Landsleute und Verbündeten, nicht weniger aber auch die neutrale Welt über die wahren Ergebniſſe des U-Boot⸗Krieges wiſſent⸗ lich hinwegzutäuſchen, wird dies angeſichts der tieteinſchneidenden Folgen, die ſich im geſamten Wutſchartsleben Englands von Tag zu Tag empfindlicher bemerkbar machen, den Phraſen⸗ helden am Themieſtrand immer ſchwieriger. Einſichtige Männer verſuchen in Wort und Schrift ihr Volk über die furchtbare Gefahr, der es unrenbar entgegengeht, aufzuklären, mit der allerdings wohl ausſichtsloſen Abſicht, das Un⸗ heil noch in letzter Stunde abzuwehren. Dieſe von der Not der Stunde erpreßten Offenherzig⸗ keiten engliſcher Volksführer zeigen am beſten, wie es in Wahrheit ſchon jetzt um England ſteht. Das Vertrauen des englischen Volkes in die Maßnahmen der Re⸗ gierung iſt dauernd im Sinken begriffen. Lord Beresford äußerte kürzlich:„Die durch die U-Boote geſchaffene Lage iſt viel bedrohlicher, als man die Offentlichkeit wiſſen läßt. Die Rück⸗ ſicht auf die Reichsverteidigung zwingt die Re⸗ gierung, dem Volke die ſtändig wachſende Geſahr zu verheimlichen“ Der Abgeordnete Lambert erklärte im Unterhaus:„Die U-Boot⸗ Gefahr iſt ernſt und bedroht Englands Fähigkeit, den Krieg weiterzuführen.“ Ahn⸗ lich ließ Lord Selbourne ſeine mahnende Stimme vernehmen:„Niemand darf ſich auch nur einen Augenblick einbilden, daß die U-Boot⸗ Gefahr vermindert ſei. Sie wird zunehmen und alles bisherige übertreffen.“ Der Admiral Degouay wagte es ſogar, die Regierung und Lloyd George anzugreifen, indem er erklärte: „Unſer Vertrauen wurde erſchüttert durch die Tatſache, daß die Verluſtziffern der letzten Monate zunehmen.“ Angeſichts dieſes ſeltſamen Zwieſpaltes zwiſchen den amtlichen Erklärungen der eng- liſchen verantwortlichen Regierungsvertteter und den Ausſagen dieſer und vieler anderer be⸗ deutender Männer nimmt die engliſche Preſſe auch kein Blatt mehr vor den Mund. So ſchrieb der„Statiſt“ mit erfriſchendem Freimut: „Bis zum Kriege ſchmeichelten wir uns, daß unſere Flotte etwas ſo Unvergleichliches ſei und daß wir die Seeherrſchaſt unbedingt behaupten würden. Aber drei lange Kriegs- jahre haben uns gelehrt, daß wir in einem Narrenparadieſe leben. Wegen unſeres törichten Glaubens an unſer gutes Glück iſt das Unterſeeboot eine ganz furchtbare Waffe in der Hand der Deutſchen geworden. Man muß die Dinge nehmen, wie ſie ſind, und da ergibt ſich, daß das Unterſeeboot England äußerſt ſchwere Verluſte beibrachte, daß es die Einfuhr beträcht⸗ lich verminderte, daß es unſere Ausfuhr ernſt⸗ lich gefährdete, und daß es tatſächlich eine Blockade errichtete, eine wirkliche Blockade der britiſchen Inſeln.“ Die in England ſchon längere Zeit beſtehende und wegen der erfolgreichen Fortſetzung des U⸗Boot⸗Krieges noch wachſende Beunruhigung der engliſchen Schiffahrtsintereſſenten hat kürz⸗ lich ſogar zu einer Eingabe an die britiſche Re⸗ gierung geführt, die von einer bedeutenden An⸗ zahl von Reedereien, Werften, Großinduſtriellen, Import- und Exportfirmen unterzeichnet war. In der Eingabe heißt es, daß England ſeit Beginn des Krieges bereits annähernd vier Millionen Tonnen() Laderaum hauptſächlich durch den Unterſeebootkrieg verloren habe. Das Verhältnis zwiſchen dem Verluſt und dem Wiederaufbau verſchlechtere ſich von Monat zu Monat. Im Sinne dieſer ſchwer geſchädigten Schiffahrtsintereſſen erklärte unlängſt Lord Liſt, „die Beſiegung der U⸗Boote wäre für die Reeder die Befreiung von größter Bedrohung, der ſie je ausgeſetzt waren“. Ein ſolches ſummariſches Mittel zur„Be⸗ ſtegung der U⸗Boote“ dürfte aber nach menſch⸗ lichem Ermeſſen trotz aller ſieberhaſten An⸗ ſtrengungen nicht gefunden werden. Auch der reichlich verſchwommene Troſt Lloyd Georges, „mit der amerikaniſchen Unterſtützung werden wir es machen“, iſt doch nur ein neuer Beweis für die wachſende Schwäche Englands. Unſere braven U⸗Boote raſten nicht— das Unheil nimmt für England unabänderlich ſeinen Lauf! ——— 3— Bürgerkrieg in Rußland? Kornilow marſchiert auf Petersburg. Neueren Nachrichten zufolge ſcheint ſich das Gerücht von der Ermordung Kerenskis durch Koſaken nicht zu beſtätigen. Im übrigen läßt ſich natürlich aus der Flut von wider⸗ ſprechenden Gerüchten und Berichten die teilweiſe amtlich, leilweiſe nicht amtlich über Stockholm aus Rußland kommen, nur ſehr ſchwer die Wahrheit erkennen. Zunächſt meldet Reuter aus Petersburg den Rücktritt des geſamten Kabinetts. In der Reutermeldung heißt es: Infolge der Aufforderung des Oberbeſehlshabers Kor⸗ nilow iſt das ganze Kabinett zurückgetreten, um Kerenski volle Handlungsfreiheit zu geben. Alle Miniſter führen vorläufig ihre Geſchäfte fort.— Kerenski freie Hand zu laſſen in dieſem Augenblick, heißt doch wohl nichts anderes, als ſich ſelbſt von der Verantwortung ſär ſeine Handlungen entbürden. In der Tat iſt anzunehmen, daß General Kornilow, wenn er, wie angenommen werden muß, in Peters⸗ burg mit bewaffneter Hand eindringen ſollte, nicht ſänftiglich mit ſeinen Gegnern umgehen würde. Ob es dahin kommen wird, iſt noch zweifelhaft; es hängt insbeſondere von der weiteren Frage ab, wie weit die Petersburger Garniſon mit der Waffe ihr Eintreten für Kerenski bekräftigen wird, und hierüber kann man nicht einmal Vermutungen hegen. Koſaken gegen Petersburg. Holl ändiſche Blätter melden, daß es in Ruß⸗ land zum offenen Bürgerkrieg ge⸗ kommen iſt. Die Eiſenbahn Petersburg Luga wurde aufgeriſſen. Die Vorhut der Truppen Kornilows ſoll ſchon in Luga(20 Kilometer von Petersburg) eingetroffen ſein, wo ſich auch Regierungstruppen befinden. Kornilows eigene Diviſion Kosaken, die den Beinamen„wilde Diviſion“ führt, iſt zur Durchführung des von Kornilow an Kerenski geſtellten Ültimatums aus Pfkow aufgebrochen und rückt gegen Petersburg vor. Der ganze Eiſenbahnverkehr liegt ſie betrachteten es als ihre Pflicht dem Vater lande gegenüber, für die Schlichtung des Zerwürfniſſes zwiſchen Kornilow und der Regierung ihre Mitwirkung anzubieten. Die Abordnung gelangte zu einer Übereinſtimmung mit Kerenski und ging darauf in das Haupt⸗ quartier ab. Kerenski ſcheint alſo ſeine Stellung nicht für ſo ſicher und ſeine Macht nicht für ſo un⸗ umſchränkt zu halten, als das Manifeſt, das Kornilows Abſetzung ausſprach, vermuten ließ. Es bleibt nun abzuwarten, welche Zugeſtänd⸗ niſſe der Diktator durch die Koſaken ſeinem Widerſacher machen läßt. Großfürſt Nikolaus Nikolajewitſch verſchwunden. Endlich meldet noch das ſonſt gutunterrichtete Kopenhagener Blatt Politiken“, in Petersburg ſeien hartnäckige Gerüchte verbreitet, daß der Großfürſt Nikolaus Nikolafewitſch von ſeinem Gute im Kaukaſus geflüchtet ſei, da 4er fürchtete, verhaftet zu werden. Man glaube, daß er an einer gegenrevolutionären Verſchwörung be— teiligt ſei. Jedenfalls geſtalten ſich die Verhaͤltniſſe in dem ehemaligen Zarenreich immer verworrener, ſtill. und ſicher iſt, daß ſie nicht danach angetan ſind, die Kampfkraft Rußlands zu ſtärken. Verſchiedene Uriegsnachrichten. Beſchießung von Dünkirchen. „Progres de Lyon“ meldet aus Dünkirchen: Seit letzten Montag wird Dünkirchen und Um⸗ gebung allnächtlich von deutſchen Flugzeug⸗ geſchwadern überflogen und mit Bomben und Torpedos belegt. Bei dem Angriff am ver⸗ gangenen Dienstag nacht wurde die Stadt gleichfalls mit großkalibrigen Gra⸗ naten beſchoſſen. Deutſche Torpedoboote nahmen am Angriff teil. Auch in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag fielen mehrere großkalibrige Geſchoſſe auf die Stadt. Über Sachſchaden wird nichts bekanntgegeben. * Frankreich findet keinen Glauben. Wie wenig im franzöͤſiſchen Heere die un⸗ ſinnige Behauptung der franzöſiſchen Preſſe, die Deutſchen hätten den Dom von St. Quen⸗ tin angeſteckt, geglaubt wird, zeigen die Ausſagen von Gefangenen vom Inf.⸗Regt. 137, die am 28. Auguſt bei Servais von Deutſchen eingebracht wurden. Die Leute erklärten über⸗ einſtim-end, daß kein Mann in ihrem Regi⸗ ment dieſe Schauergeſchichte geglaubt hätte. Als Gegenbeweis führen ſie das llbenzeugendſte an, was es gibt, nämlich ihre ſeit Wochen täg⸗ lich wiederhglte Beobachtung, wie die franzöſiſchen Granaten die unglückiche Stadt und be⸗ ſonders in die Gegend des Domes einſchlugen. * Die neue ruſſiſche Stellung. Der Daily Telegraph“ meldet aus Peters⸗ burg: Der rechte Flügel der Ruſſen ſteht an der Mündung der Aa, die Mitte ſteht bei Sege⸗ wald in der ſogenannten livländiſchen Schweiz, etwa 32 Meilen im Nordoſten von Riga, und der linke Flügel bei Friedrichſtadt. Dieſe Verteidigungslinie der Ruſſen iſt zwar nicht beſonders günſtig, aber immerhin hat die ruſſiſche Verteidigungsſtrategie ſich mit ihr zu behelfen. * „Eine aufrichtige Feſtſtellung.“ Die Monatsſchrift The New Eaſt', die ein Engländer in Tokio neu herausgibt, enthält einen Artikel betitelt„Eine aufrichtige Feſtſtellung“ von Profeſſor M. Aneſaki, der die„ganz all⸗ gemeine Sympathie Japans für Deutſchland,“ anführt und zu erklären ſucht.„Im techniſchen Sinne,“ ſo ſchreibt er, „befindet ſich Japan mit Deutſchland im Kriege und doch ſteht das Gefühl der Bewunderung für Deuſſchland, das allgemein im japaniſchen Volke lebt, in einem bedeutſamen Gegenſatz zu der Lage der Vereinigten Staaten, Politiſche Rundſchau. Deutſchlaud. * Der Oberbeiehlshaber Oſt, Prinz Leopold von Bayern, hat auf Antrag N und durch Vermittlung des Verwaltungscheſs für Litauen, Fürſt Jſenburg-Birſtein, den Be⸗ lrag von 300000 Mark zur Verfügung ge⸗ Dieſe Summe ſoll durch das litauiſche Zentralkomitee in Wilna an die bedürftigen Städte, Gemeinden und Kuchpiele Litauens ſtellt. verteilt werden. „Über die Zurückziehung der über Be wo die deulſchſeindliche Stimmung beinahe allgemein Reuter meldet ferner, daß eine Abordnung von iſt, trotzdem Amerika bis vor kurzem techniſch Koſaken bei Kerenski war, um ihm zu ſagen, neutral war.“ ſtalten uns nicht, auf dieſe ſechsmonatige Dienſt⸗ Aus dem gleichen Grunde kann auch auf eine weitere Dienſtleiſtung dieſer Leute in rück⸗ wärtigen Formationen und in der Etappe— auch nach ihrer Zurückziehung aus der vorderſten Linie— nicht verzichtet werden. Die Zurück⸗ ziehung der älteren Jahrgänge in dem oben angeführten Rahmen iſt faſt reſtlos durch⸗ geführt. Frankreich. Infolge der Miniſterkriſe und der andauernden Offenſive, die erſt zu einem Er⸗ gebnis geführt werden ſoll, wird die näch ſte Konferenz des Vierverbandes erſt im Oktober in Paris ſtattfinden. England. *Der Arbeitervertreier im Kriegskabinett, Miniſter Barnes, hat in Neweaſtle eine Rede gehalten, in der er für die Fortſetzung des Krieges und zur Vernichtung des preußiſchen Mllilarismus eintrat. Als neue Forderung ſtellle er auf, daß der kommende Friede unter Zugrundelegung der relativen Stärke der Parteien geſchloſſen werden müſſe. Leider erklärte er den Sinn dieſer ſeltſamen Rede nicht näher. a Italien. * Amerikaniſche Blätter wollen aus dem Vatikan erfahren haben, man erwarle dort zu⸗ verſichtlich, daß die Antwort der Mittelmächte beſtimmte Friedens bedingungen enthauen werde. Der Papſt wäre der Anſicht, die Verhandlungen werden noch vor Weihnachten beginnen, und der Friede werde Anfang 1918 geſichert ſein. * Wie aus Rom gemeldet wird, iſt zwiſchen Italien und Serbien durch Vermittlung Englands eine Verſtändigung über die Adria⸗ und Fate erzielt worden. Italien erkennt die Rechte Serbiens als Hauptes der ſüdſlawiſchen Bewegung, die Serben, Kroaten, Slawen und Slowenen um⸗ faßt, an. Die beiderſeitigen Anſprüche auf be⸗ ſtimmte Gebiete Dalmatiens ſind in einigen Punkten noch in der Schwebe.— och haben ſie ſie nicht!) Schweiz. „In Bern ſoll am 1. Oktober d. J. eine internationale Gewerkſchaftskon⸗ ferenz ſtattfinden. Auf das Einladungs— ſchreiben des ſchweizeriſchen Gewerkſchaftsbundes ſind bereits zahlreiche Anmeldungen eingegangen. Die Gewertſchaflen der Verbandsländer befinden ſich zurzeit auf einer Verſammlung in London, um zur Berner Konferenz endgültig Stellung zu nehmen. Der Termin am 1. Oktober ſoll unter allen Umſtänden feſtgehalten werden. Am er iba. Die amerikaniſch⸗japaniſchen Verhandlungen haben in Waſhington begonnen. Die erſte Beſprechung zwiſcchen Lanſing und dem favaniſchen Sondergeſandten Iſhii galt insbeſondere der Lieſerung von Stahl an Japan für die Ausführung des Schiffsprogramms Japans und anderen Fragen wirtſchaftlicher, beſonders induſtrieller Nafut Die Ver. Staaten geben der Hoffnung? druck, daß das gemeinſame Kriegsprogre beider Länder politiſche und diplomanſche Fre zunächſt in den Hintergrund dränge und f die Verhandlungen ausdrücklich der Forderung des gemeinſamen Vorgehens gewidmet ſein werden. Kleine Nachrichten. — Dem Reichstage wird unmittelbar nach ſeinem Wiede uſammentritt der Nachtrag zum Reichs- hau ltsetat 1917/18 zugehen der auch die ge für die neugeſchaffenen Reichsaͤmter an— 45 Jahre alten Landſturmleute aus dem Frontdienſte hat miniſterium auf eine Anfrage des Reichstags— abgeordneten Dr. Haas(Karlsruhe) erwidert: „Nach dem Kriegsminiſterialerlaß vom 19. De— zember 1916 ſind alle Landſturmleute 45 Jahren und darüber aus der vorderſten Linie zurückzuziehen, wenn ſie ſich mindeſtens ſechs Monate in dieſer befunden haben. Eine Ausnahme findet nur ſtatt bei ausdrücklichem Wunſche des einzelnen, weiter in vorderſter Linie zu bleiben. Unſere Erſfatzverhäͤͤltniſſe ge⸗ das pteußiſche Kriegs⸗ von — We die Magdeburgiſche Ze tung' meldet Minlſtertaldſrehbor Schiffer für die Landtags erſatzwahl als Kandidat wieder aufgeſtellt worden. „Bioſchewija Wiedomoſti kündigt an, daß dem nächſt wichtige Enthüllungen mis dem Nachlaß des verstorbenen Miniſterpräſidenten E erſcheinen würden, die Aufſchluß über die& friedeusbeſtrebungen geben werden. — Der Vurengeneral Maritz, der am ſüd afrtlaniſchen Aufſtand teilnahm und dann nach Angola flüchtete, wo er den Portugleſen in Hände fiel, iſt in Liſſabon interniert worden cee eee Senne 5 5 Das Rätſel ſeiner She. 7 Roman von Ludwig Haſſe. (Fortſetzung.) Das rüttelte auch Alerander aus ſeinem trüben Schweigen auf, und er ſcherzte und lachte mit dem kleinen Fräulein aus Berlin W., deſſen drollige Naivität ihn ergötzte. Heute nachmittag mußte er jedoch die Geſell⸗ ſchafk der Frau Juſtizrat und ihrer Tochter ent⸗ behren. Sie waren nach Bozen gefahren, um eine Nichte der Juſtizrätin abzuholen, welche aus Italien kam und noch einige Wochen in Meran bleiben wollte. „Schade,“ ſagte Graf Alexander,„daß unſer gemütliches Zuſammenſein geſtört wird.“ „Weshalb ſollte meine Nichte ſtören?“ fragle die Juſtizrätin mit leiſem Lächeln.„Ich hoffe ſogar, daß Margaretens Beſuch unſern Kreis noch netter machen wird.“ „Ihre Nichte heißt Margarete?“ „Ja— oder eigentlich Marguerite— Marguerite Dumont— ihr Vater iſt Profeſſor in Genf— eine franzöſiſche Familie. Ihre Eltern reiſen direkt nach Genf zurück, Marguerite bleibt einige Zeit bei uns.“ „Ich freue mich rieſig auf dieſe Marguerite Dumont, Herr Graf,“ flüſterte Ella ihm zu. „Ich kenne ſie noch nicht— ſie hat freilich früher einmal einige Jahie bei uns gelebt, aber damals war ich noch ein Kind. Ich hatte bis vor wenigen Tagen überhaupt keine Ahnung hon der Gelſtenz ieſer Verwandtſchaft. Iſt das nicht lomiſch?“ „Nun, Genf und Berlin liegen ja weit J 0 lächelnd. „Freilich. Aber ſurchtbar komiſch iſt's doch. Unſere ganze Verwandtſchaft wohnt ſonſt in Berlin W.— Nollendorfplatz und da herum. Aber Mama ſagte, daß früher einmal eine Couſine von Papa nach der Schweiz ge⸗ heiratet habe— daz muß dieſe Madame Dumont ſein.“ „Sehr wahrſcheinlich...“ Dann hatte ſich der Graf, der die Damen bis zum Bahnhof begleitete, verabſchiedet und war in das Hotel zurückgekehrt, um den Tag mit der Erledigung ſeiner Korreſpondenz hin⸗ zubringen. Jetzt ſaß er auf der Terraſſe und wartete auf die Rückkehr der Damen, die mit dem Nach⸗ mittagszuge erfolgen ſollte. Es vibrierte eine leiſe Unruhe in ihm; er wußte den Grund ſelbſt nicht, aber er ſah dieſer franzöſiſchen Nichte der Juſtizrätin mit einiger Neugierde entgegen— und auch mit einer leſchten Furcht. Er ſcheute ja vor jeder neuen Bekanntſchaft zurück, denn die Menſchenſcheu, welche ihn in Einödt befallen, hatte ihn auch jetzt noch nicht verlaſſen. Er ſah unter den Kurgäſten einige Bekadnte aus früherer Zeit, aber er ging ihnen ſorgfällig aus dem Wege; er las in der Fremdenliſte die Namen von Familien, mit denen er früher verkehrte, aber er ſuchte ſte nicht auf, und wenn er ſie zufällig auf der Promenade traf, ging er mit ſchweigendem Gruß raſch vorüber. a der Ruf ſeines ſelt⸗ ſamen Weſens ſich weit in der Geſellſchaft ver⸗ breitet hatle, ſo ſuchten die früheren Bekannten N ö genug auseinander,“ entgegnete Alexander 0 N Gruber auch ihrerſeits keine Annäherung. Man ſah ja, daß er allein ſein wollte, und war taktvoll genug, dieſen ſeinen Wunſch zu reſpektieren. Und nun ſollte er dennoch eine ſunge Dame kennen lernen, die gewiß an ſeine Unterhaltung und Geſellſchaft Anſprüche, denen er nicht gut ausweichen konnte, ſtellte. Das machte ihn verdrießlich und unruhig. Er nahm ſich vor, einen anderen Ort, vielleicht Bozen oder Riva, aufzuſuchen, wenn dieſe Mademoiſelle Mar⸗ guerite Dumont ihn allzu ſehr in Anſpruch nehmen ſollte. Die Sonne war ſchon hinter den Bergen verſunken, im Tale dämmerte es, während die Gipfel der Berge noch in goldenem Licht ge⸗ badet wurden und rötlich aufleuchteten, als ein raſcher, ſanfter Schritt Alexander aus ſeinen Träumereien weckte. Es war Ella Kleinſchmidt, welche ſich ihm mit geheimnisvollem Lächeln näherte. „Nun, Fräulein Ella, ſchon zurück?“ fragle er. Ella nickte und legte mahnend die Finger auf die Lippen.„Da drinnen ſitzen ſie,“ flüͤſterte ſie dann und wies auf den Speiſeſalon. „Wer ſitzt dort?“ „Mama und Marguerite Dumont.. 220 „Alſo iſt Ihre Couſine angekommen?“ „Ja— aber, Herr Graf, ich kann mich noch nicht an den Gedanken gewöhnen, daß das meine Couſine ſein ſoll.“ „Weshalb denn nicht?“ fragle er 10 0 „Sie iſt ganz grande dame, dieſe Marguerſte Dumont... und ſo ſchöͤn und vornehm, daß man vor lauter Ehrfurcht nicht weiß, was man mit ihr reden ſoll?“ ar Nu E) „Iſt ſie denn ſchon ſo alt?“ „Bewahre. Anfang zwanzig. Aber groß und ſchlank und von einer Haltung, wie eine Fürſtin. Und herrliches goldblondes Haar und Augen— ja, die richtigen Nixenaugen, und ein Geſicht wie die Madonna della Sedig...“ „Ei, ei, Fräulein Ella, Sie ſchwärmen ſa ordentlich.“ „Wiſſen Sie, was ich glaube, Herr Graß?“ „Wie kann ich das wiſſen?“ „Marguerite Dumont iſt eine Künſtlerin— Tragödin oder Sängerin— ſie hatte eine wundervolle, klangvolle Stimme, und ſagle auch, daß ſie viel muſiziere und ſinge.“ „Nun, das wäre ja ein großer Vorteil für 11„Fräulein Ella, Sie ſingen und ſpielen ja auch.“ „Ach, ich mit meiner Stümperei— und mit meiner Stimme, die wie das Piepſen eines Sperlings klingt! Ich bin gewiß, daß ich jetzt überhaupt nicht mehr ſingen werde... aber da kommen ſie!“ Es war zu ſpät, als daß ſich Alexander der Begegnung hätte entziehen können, wie es in ſeiner Abſicht gelegen. Das Geplauder Ellas hatte ihn zurückgehalten und nun mußte er wohl oder übel die Juſtizrätin und ihre Nichte begrüßen. „Meine Nichte, Fräulein Marguerite Dumont, Herr Graf,“ ſtellle die Juſtizrätin ihre Begleiterin vor,„die die Freundlichkeit hat, uns auf einige Wochen zu beſuchen.“ a Alexander verbeugte ſich. Er war frappiert von der eigenartigen, ſtolzen und doch ſanſten Schönheit der jungen Dame, die, in ein zeit auch der alten Jahrgänge zu verzichten. Rußland begann den Weltkrieg. Wieder ein Beweis. Die„Voſſ. 31g.“ veröffentlicht neues Material für die Schuld Rußlands am Weltkriege, das pon General Hell, zurzeit Stabschef des Feldmarſchalls von Mackenſen, ſtammt. General Hell war bis zum Kriegsausbruch Chef des (eneralſtabs beim 20. Armeekorps in Allen⸗ ſtein. Am 31. Juli 1914 rief ihn der damalige Generalſtabschef v. Moltke aus Berlin tele⸗ phoniſch an. General Hell machte über das nun folgende Geſpräch folgende Aufzeichnungen: Geueral Moltke:„Haben Sie an der Grenze den Eindruck, daß Rufßzlaud nobilmacht?“ General Hell:„Ja, ich habe den Eindruck ſchon ſeit mehreren Tagen.“ General Moltke:„Woraus ſchließen Sie das?“ General Hell:„Die Grenze iſt hermetiſch abgeſperrt. Kein Menſch kommt mehr hinüber und zurück. Außerdem brennen ſeit geſtern die Grenz⸗ wachthäuſer, auch ſollen rote Mobil⸗ machungsbefehle in Mlawa angeklebt ſein.“ General Moltke:„Warnm haben Sie ſich ſolchen Befehl noch nicht ver⸗ schafft?“ General Hell:„Es geſchieht alles, um ihn zu bekommen, aber die Abſperrung der Grenze hat es bisher noch nicht gelingen laſſen.“ General Moltke:„Solch einen ruten Zettel müſſen Gie mir verſchaffen; ich muß Gewißheit haben, ob tatſächlich gegen uns mobil⸗ gemacht wird. Früher kann ich keinen Mobilmachungsbefehl erwirken.“ General Hell:„Exzellenz kann verſichert ſein, daß der Ruſſe mobilmacht.“ General Moltke: „Wollen Sie die Verantwortung für dieſe Vehauptung übernehmen?“ General Hell: „Das kaun ich aus innerſter überzeugung.“ Vormittags um 7 Uhr fand dieſes Geſpräch ſtatt, und General Hell bemerkte weiter dazu: „Um 9 Uhr vormittags meldete ſich bei mir Ritimeiſter Koeſtring, Kür. 5. Er war ſoeben von Moskau her in Allenſtein angekommen. Er beſtätigte meine Annahme, ſagte, daß ſeit Tagen ſchon Mobilmachungstransporte an die Grenze rollten, und daß er nur mit knapper Not wohl mit dem letzten über die Grenze ge⸗ laſſenen Zug durchgekommen ſei. Dieſe Aus⸗ ſage meldete ich nach Berlin und erfuhr, daß General Moltke zum Vortrag bei Seiner Majeſtät ſei. Ich bat darum, daß die Ausſage des Rittmeiſters Koeſtring in das Schloß mit— geteilt würde. Erſt am ſpäten Nachmittag traf nicht der Mobilmachungsbeſehl, ſondern der Beſehl für drohende Kriegsgeſahr ein.— Dieſer neue Beweis für Rußlands Schuld am Kriege bildet eine wertvolle Ergänzung zu den Ergebniſſen des Suchomlinow-Prozeſſes. Kein Voreingenommener kann danach noch an der Tatſache zweiſeln, daß Rußland zum Kriege den erſten wohlvorbereiteten Schritt tat. arne — Von Nah und fern. Neue Zwanzigmarkſcheine. Zu den iden bisherigen Zwanzigmarkſcheinen, den Reſchsbanknoten und den Darlehnskaſſenſcheinen über dieſen Betrag, kommt jetzt eine neue Reichs— bauknote über 20 Mark. Es iſt ein kleiner dlicher Schein, der über die ganze Fläche in eigenartig gemuſtertes Waſſerzeichen ent- ſich zwei tritt der hält. Auf der Vorderſeite befinden allegoriſche Figuren, die Füllhörner aus ſſchülten Die Rückleite zeigt einen Kraft und Eutſchloſſen— heit widerſpiegelnden Männerkopf und eine im Gebet verſunkene Frau. Gedruckt ſind beiden Seiten in blauen und grünlichen Tönen. Maßnahmen gegen Fliegergefahr in Fraukfurt a. M. In Frankfurt a. M. iſt als Matznahme gegen Fliegergeſahr seine Polizei— erordnung in Kraft geireten, die daß nach Eintritt der Dunkelheit Fenſter, Türen Oberlichter ufſw. durch Rolläden, dunkle Vort— hänge oder durch dunklen Anſtrich lichidicht al geblendet werden müſſen. Keine Herbſtſerien in Heſſen er neue Oberpräſident Naſſau, der frühere Kultusmmiſter Dr. v. Trot zu Solz, hat, um auf Kohlenerſparnis im ——. ĩ¾—(Ä r ⸗üffanu. der Provinz Heſſen— eee elegantes, ſchwarzes Spitzenkleid gelleidet, mehr den Eindruck einer vornehmen jungen als eines jungen Mädchens machte. Ihr Geſichtsausdruck war ernſt, wenig traurig, und eite Bläß Frau leichte Bläſſe zog ihre Wangen, als ſie dem Graſen die H reichte. „„Frau Dr. Klein ſchmidt hat mir ſchon von Ihnen erzählt, Herr Graf,“ ſprach ſie mit einer eiwas neſen Summe, deren Wohllaut ihn vbunberbar ergriff. Hatte er dieſe Stimme nicht ſchon einmal gehört? Sollte Ella recht haben, daß Fräuſein Dumont der Bühne oder dem Konzertiaal an— gehörte, und hatte er ſie ſchon einmal im Theater ener Konzert gehört? Aber dann hätte er ſich ihrer Erſcheinung enlſinnen müſſen. Denn ſicherlich dieſes ſchöne Geſicht würde er nicht wieder vergeſſen haben. „Begleiten Sie uns auf die Herr Graf?“ fragte die Ju ſizrätin. „Wenn die Damen geſtatten,“ entgegnete er unwillkürlich, obgleich er ſich lieber in ſein ſtilles Zimmer zurückgezogen hätte. Aber es war ihm, als wenn es ihn mit unbegreiflicher Gewalt an ber Seite der ſchönen Fremden ſeſthielt, die ihn mit einem ſanſten, traurigen Blick anſah und ſchwermüliges um deren Lippen Lächeln ſchweble. a Bald war man auf der Promenade, die um ein leiſes dieſe Stunde nicht ſehr belebt war, da es die den Bäumen Stunde des Diners war. In — Jauer in keine S Promenade, Schönheit nächſten Winter hinzuwirken, die Herbſtſerten für ſämtliche Schulen der Provinz Heſſen⸗Naſſau aufgehoben und die Weihnachtsferien dement⸗ ſprechend verlängert. Die Befugnis für Beur⸗ laubung von Schülern zur Teilnahme an dringenden wirtſchaftlichen Arbeiten bleibt in dem bisherigen Umfange beſtehen. Groſte Holzerträge der Görlitzer Heide. Für die Wirtſchaftsperiode 1918 bis 1923 wird ein Betrag von 1 250 000 Mark alljährlich an die Kämmereikaſſe abgeführt werden. Es sollen jährlich 89 000 Feſtmeler Derbholz aus der Görlitzer Heide, der zweitgrößten Schleſiens, geſchlagen werden. „Geneindevertreterſitzungen am Vor⸗ miteag. Um Licht zu ſparen, ſollen im kom— CCCTCTCTTTCTCTCTCTCTCTéCTcTTCTCTTCCTCTPTPTCTPTGTCTPPTPTPTGTPTTTTTTTFVCGTTTCTTfTWTVTVTVäTVTTTVTVThTVVTVVVTVkéTVTTVTVTVTVTVTWTcT„„...:'.!... j p— Die Mitglieder des kommenden polniſchen Regentſchaftsr Lommis: Frabischo Ac rf OWM 6er 7* der ber⸗ Ausbau Einigung den welteren Die amtlich bü deten Regie des polniſchen& gegeben wird, angekündigte gen über Zweſens, auf die Einſetzung 0 läuft eines R gentſchaftscates hinaus, der aus verſchiedenen hervor⸗ 912 18 es ſichere! ragenden Perſönlichkeiten beſtehen wird. n CCC ¶VbcCcCcCcCGGCCwGPGCpCpwCCcꝙococoGcocGcGcGcocCꝙcGcPcGPPcPGcPccccccccc F menden Winter die Stadtverordnetenſitzungen in abgehalten die Bürger chaft 3 Schleſien am Vormittag werden. Außerdem ſoll auf eingewirkt werden, ihre Geſche a kelheit zu Jauer den geſc N 3 io Aalicht 1 dio Sünden; Wireaudienſt möglichſt nur auf die Si 1 ſelbſt die Tagesuch vorſchreibt, d “entgegnete er, mie im erwachen„Aber Sie haben min helzer Heimat s ſo viel Schößſes geſeher chönheit Merans keinen Eindruck machen wird. Außerdem— Ste Italſen... „Allerdings habe ich viel Schönes geſehen in der Welt, und ich bin meinem Va her ehr dankbar, er mir die Schönheiten der Erde zeigte. Aber mich entzückt die S eit Natur immer auts neue, wohin ich auch komme“ „Da dürften Sie freilich nicht in meine oſt— preußiſche Heͤmat kommen. Sie würden da hönheit finden.“ Natur iſt überall ſchön, man muß ihre nur verſtehen. Sie lieben gewiß auch Ihre Heimat?“ „Gewiß— o gewiß— ich liebe ſie— ich Oer 00 Die habe ihr zuliebe erſt das größte Opfer gebracht, das ein Mann bringen kann,“ ſagte er und ſeine Stimme bebte ſchmerzlich. Mit einem ſellſamen Blick— erſtaunt und mitleidsvoll— ſah ſie ihn an. „Der Himmel wird Ihnen das Opfer lohnen,“ ſprach ſie dann leite. Eine Weile ſchritten ſie ſchweigend dahin. Dann ſagte ſie:„Erzählen Sie mir doch von flüsterte der Abendwind, der Paſſer rauſchte zur Ihrer Heimat.“ Seite der Promenade, die Gipfel der Berge * „Sie waren niemals dort?“ die demnächſt bekannt- 569 „ JI bekannter hervorragender Maler, aber anch unſere jüngeren ſind mit vielen guten Arbeiten vertreten. Schwere Bluttat einer polniſchen Räuberbande. Nach Meldungen aus Poſen Wristy den Nolar Jonak und raubte ihm wurde in dem Dorfe Ruda Mackowska bei 15 000 Kronen. Als er in Mährlſch⸗Oſtrau er⸗ Suwalli(Polen) die ſiebentöpfige Familie. des f Beſitzers Januszanis von Räubern mit Axten 5 und 1 ſeſtgenommen. In der Höhle wurde ein leben⸗ des Schwein ſowie ein geſchlachtetes und andere Lebensmittel vorgefunden. Ein vierfacher Mörder. in Mähren erſchoß der 22 jährige Schloſſer In Neutitſchin mittelt und verhaftet worden war, erſchoß er Be N 0% ind eine fünf Ar n zum pO gelang ihm, zu entkommen. 90 ein hal ſchwer ver⸗ meldet, wird in ane ni 0 Park. auf dem Wege zeiamte zwei Schutz- niedergeſchlagen. 7 7 K leute und einen Gendarm. Es jährige Tochter waren h lot, die Frau. die Schwiegermutter ur 1 darunter Eine Nieſenvoiksküche in London. Wie„ f 3 r die Londoner„Daily Mall letzt en e dreihundert Stadtteil ö [Rieſenvolksküche PVP 28 5 970 0 182 Merichtshe Vor der hieſigen Treibriemendiebſt r Verhandli ſtlichen D hweig Jacht Monate Geſängnis, 1 Mechar „ St. Pancras, eine werden. Man beab⸗ Eiſenach. n 2 großen brik Eiſenach gemein Straflammer 1„ un t werden. Landgericht hat den r, der während eines lorddeutſchland ein Waren- damit prahlte, was er nen wolle, wegen Kriegs— Veloſtraſe verurteilt. Das ein Lager von mehreren n mit Weinen und Spirituoſen wurde Die hieſige Strafkammer verurteilte zer Holz zu einem Monat Ge⸗ trafe. Holz hat größere die noch zur menſchlichen en, zu Spiritus gebrannt. 5 Segfe gd, Miene Vermiſchtes. Ein nuufehlbares Mitte! zur Vernich⸗ ig der dentſchen Flotte. In einer derei aus London berichtet Madariaga im ider„Imparcial' vom 26. 8. über den hſchaftlichen Rat, den ein chineſiſcher Staats— meinem engliſchen Diplomaten gegeben ſoll, um die deutſche Flotte unfehlbar zu ten.„Ihr Er der“, ſagte der Chineſe, Krieg t gewinnen, denn die laſſen ihre Flotte nicht heraus, und icht hinein, um ſie zu ſuchen. Die ichkeit, den Krieg zu gewinnen, a Frieden zu ſchließen. Ihr nehmt uſchen Bedingungen an und unterzeichnet Alle Welt freut ſich. Zur 5 Exeigniſſes ladet die deutſchen le zu einer Flottenparade ein. Die Deulſchen ſenden ihre Flotte; ſobald ſie aus dem Hafen ausſährt, zerſtört ihr ſie!“ Ein mit dreierlei Waſſer. Naturerſcheinung ſtellt der Mo zo, nördlich von Bergen dar. Er ißwaſſer und Salzwaſſer auch 6 Waſſer. Der land⸗ ich reizvolle See bildet das der vielen Fjorde. Es iſt Vebirgsſee, der nur durch mit den übrigen 6 t Finriiungen für dio Speiſin 2 i erbindung ſteht. Ein F pet ung, von Vach übrt dem See Süßwaſſer zu, während Flut Meerwaſſer eindringen. zwaſſer ſinkt in die Tiefe, und die obere Schicht. Jede hat ihre eigene Lebewelt; nan die Süßwaſſerttere, Schlangenſterne und Die Bewohner der len ſich ſo lange en. Geraten ſie können ſie nicht zu Boden. Im zahlreiche det ſich reichlich Bakierien die ein— man allo im gel aus größerer während zuunterſt N 0 den zhy 15 ge = See 38. 5 110 (SoSe. Eine 1 1 ako + i daher daher der Al iche, aus zone des e Zone des Todes, An TTT niſchos weiter in den man ihm nicht 5 halt gebietet— eine bene, auf der ein grauer Himmel ruht, „ um en, Sand und Heide— rch Mauern und endlos ſcheinende traut und m Kampf um d lte Burg gelaſſen. Das gangene Zeiten— man ſtirbt nicht mehr in dem Kampf 1m Schloß Einödt— man kämpit in anderer Weiſe um den alten Beſitz...“ ſchwieg. t ſellſam 5 Moito Meile ſchweigende Kiefernwälder die der Nebel ver hängt, Felder und e das iſt meine Heimat. „Sie machen da eine traurige Schilderung, Er Herr Graf. Und doch muß Ihre Heimat groß und ſchön ſein, da Sie ſie ſo lieben.“ „Sie iſt es auch— meine Schilderung iſt nur richtig für den Winter und den Vorfrüh⸗ ling. Aber wenn der Frühling, wenn der Sommer kom dann enttaltet auch meine 1. Es kam ihm ſelbſt vor. r ſo sprechen konnte, daß er dieſe ſremde Dame, die er zum erſtenmal ah, einen ein inneres Denken und Fühlen jun liez, daß er ihr die ſchmerzende Wunde ſeines Lebens enthüllte. Aber ſie konnte ihn ja nicht ˖ hernehen, ſie wußie von ſeinem Leben, von Heimat ihre Schönheit, dann blühen die Wieſen ſeinem Kampfe um ſeine Heimatſcholle ja nichts, und Weiden, dann grünen die Mälder, dann ſie wußte von ihm nur, was die Juſtizrätin ihr wogt das goldene Meer der Ahren, dann lacht von ihm im gelegentlichen Geipräch erzählt, und deshalb vermochte ſie den Sinn ſeiner Worte der Himmel ſo blau, dann rauscht das Meer ſo a e traut und heimlich— dann iſt es auch ſchön in nicht zu deuten und konnte ſie eben nur als Was meiner Heimat, die ich mit der ganzen Kraft Worte nehmen, N 6 meiner Seele liebe.“ Fräulein Dumont erwiderte nichts. „Ich glaube es Ihnen,“ entgegnete ſie herz- hätte ſie ihm auch erwidern ſollen? So dachte Ihr Schloß— es iſt gewiß ein er und ſchrüt ſchweigend an ihier Seue welter, die mit geſenklem Haupte dahin ging. lich.„Und Welches Intereſſe ne(Foriſezung ſolgt 2 Blick in herrlicher Beſitz?“ Er ſah ſie überraſcht an.