Amtlicher Teil. Bekanntmachung Verteilung von naſſen Biertrebern an Milchwirt— ſchaften, die ſich durch reichliche Ablieferung von Milch auszeichnen. Nach Mitteilung der Landesfuttermittelſtelle ſind die in den Brauereien des Großherzogtums anfallenden naſſen Biertreber beſchlagnahmt worden. Die Landesfettſtelle die die Verteilung der Biertreber zu überwachen hat, hat nun im Benehmen mit dem Kom— munalverband für Milch- und Speiſefett-Verſorgung be— ſchloſſen, daß die Treber nur an ſolche Kuhhalter abgegeben werden, die ſich durch reichliche Milchablieferung an die Sammelſtelle auszeichnen. Der Zentner Naßtreber koſtet 2 Mk. und iſt von den Abnehmern beim Abholen ſofort an die Brauerei zu bezahlen. Die Verteilung der Treber wurde Großh. Kreisamt Heppenheim für die Brauerei J. J. Kühner hier übertragen. Landwirte die auf Lieferung der Treber reflektieren, wollen dies bis Freitag, den 21. September 1917 bei uns Zimmer Nr. 27. melden. Selbſtverſtändlich kommen nur Milchproduzenten in Betracht, die ihrer Pflichtlieferung an die Sammelſtelle (Adler) nachgekommen ſind. Alle weiteren Kuhhalter können nicht berückſichtigt werden und müſſen dieſe ſich alle Nach— teile die ihnen nunmehr durch Nichtablieferung ihres Pflicht— quantums entſtehen ſelbſt zuſchreiben. Viernheim, den 19. September 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Betr.: Bekanntmachung. Nach der Bekanntmachung vom 7. Auguſt 1917 (Deutſcher Reichsanzeiger Nr. 187) werden ſämtliche Säcke, die mit Ware gefüllt von den Verbrauchern einſchließlich Sack erworben ſind oder erworben werden, nach Entleerung für die Reichs⸗Sackſtelle in Anſpruch genommen. Die Säcke werden von den mit der Einziehung der Säcke beauftragten und mit einem Ausweis verſehenen Sack— haͤndlern eingeſammelt. Erfolgt die Abholung nicht binnen 14 Tagen nach der Entleerung der Säcke, ſo iſt der zu— ſtändigen Sammelſtelle hiervon Anzeige zu erſtatten. Der Verbraucher iſt berechtigt, die leeren Säcke auch unmittelbar der Sammelſtelle zu überſenden. Soweit beſtimmten Induſtrien das Recht zum Rückkauf der leeren Säcke übertragen iſt, ſind letztere an die Induſtrien zurückzuſenden. Als Vergütung für die Abgabe der leeren Säcke erhält der Verbraucher die vom Reichskanzler in der Bekannt— machung vom 1. 8. 1917(Deutſcher Reichsanzeiger Nr. 182) feſtgeſetzten Höchſtübernahmepreiſe. Die Zahlung erfolgt ſofort bei Empfang der Ware gegen Quittungsleiſtung. Für den Bezirk Heppenheim iſt die Firma Frankfurter Sackhandlung H. Frank und Bendheim Frankfurt a. M. als Sammelſtelle beſtellt. Reichs⸗Sackſtelle. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis und empfehlen genaue Beachtung. Viernheim, den 15. September 19.7. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Die Verwertung der Walnußernte 1917. In§8§ 2 und 10 der Bekanntmachung über die Walnüſſe vom 30. Juli 1917 iſt vorgeſehen, daß diejenigen, die 50 Pfund und mehr geläufelte Walnüſſe abliefern, vor— zugsweiſe mit Oel und Oelkuchen beliefert werden ſollen. Großh. Miniſterium des Innern hat demgemäß be— ſtimmt, daß in dieſem Jahr an Lieferer von friſchen ge— läufelten Nüſſen für je angebrachte 50 Pfund: 1. bei Beantragung von nur Oel 1 Kilogramm Oel, 2. bei Beantragung von nur Kuchen 15 Kilogramm Futter— kuchen, 3. bei Beantragung von Oel und Kuchen ½ Kilo Oel und 7½ Kilogramm Futterkuchen vorzugsweiſe zur Ablieferung gelangen. Bei der Zuteilung gelten je 50 volle Pfund friſche geläufelte Nüſſe als eine Zuteilungseinheit, ſo daß den Lieferern, die volle 100 Pfund friſche geläufelte Nüſſe ge— liefert haben, die doppelte Menge, Lieferern von mindeſtens 100 Pfund die dreifache Menge uſw. vorzugsweiſe geliefert wird. N Heppenheim, den 13. September 1917. Großh. Kreisamt Heppenheim. J. V.: Hammann. Betr.: Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur allge— meinen Kenntnis. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß die geſamte Nußernte beſchlagnahmt und zur Ablieferung zu bringen iſt. Wer alſo Nüſſe erntet, iſt verpflichtet die ganze Nußernte nach der Einbringung bei uns, Zimmer Nr. 27 anzumelden. Unſer Feldſchutzperſonal wurde angewieſen, eine Aufnahme der Nußbäume und des vorausſichtlichen Ertrages zu machen und müſſen wir alle diejenigen die die vorgeſchriebene An— meldung unterlaſſen zur Anzeige bringen. Viernheim, 19. September 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. Schutzmaßregeln gegen feindliche Fliegerangriffe. Da es nicht ausgeſchloſſen iſt, daß auch unſere Ge— meinde von feindlichen Fliegern aufgeſucht und überflogen werd, iſt es durchaus notwendig, daß mit Eintritt der Betr.: Beleuchtung in den Straßen, an den Häuſern, in den Fabriken und Bahnhöfen und in den Innenwohnungen hin— gewirkt wird. Deshalb werden wir alle einigermaßen ent— behrlichen Straßenlampen, inſoweit ſie nicht an den Stra— ßenkreuzungen angebracht ſind, ausſchalten. Um ½11 wird die ganze Straßenbeleuchtung gelöſcht; am Morgen unter— bleibt jede Beleuchtung. Unſere Einwohner erſuchen wir recht eindringlich, mit Eintritt der Dunkelheit jede Beleuch— tung des Aeußeren der Häuſer, insbeſondere der Gaſtwirt— ſchaften, zu unterlaſſen, auch die Beleuchtung der Schau— fenſter hat in Wegfall zu kommen. Die Innenbeleuchtung der Wohnungen und Arbeitsräume, ferner alle Oberlichter ſind durch Anbringung von dunklen Vorhängen aus Stoff oder Papier oder dunklem Anſtrich der Scheiben abzublenden. Das Gleiche wird erreicht durch Herablaſſen der Rolläden oder Schließen der Laden. Es darf kein Lichtſchein aus den Gebäuden weder auf die Straße, noch in die Hofräume oder Gärten noch nach oben dringen. Wir erwarten, daß dieſen Anordnungen Verſtändnis und Beachtung entgegengebracht wird, damit wir nicht zu ernſten Maßnahmen veranlaßt werden und Strafanzeige erheben müſſen. Bei Fliegerangriffen beachten: 1. Ruhe iſt die erſte Pflicht, Verwirrung bringende Auf— regung iſt gefährlicher als Fliegerangriff. 2. Suche Schutz im nächſten Haus! Fort von der Straße! Fort von Haustüren und Fenſtern! Neugier iſt Tod! 3. Fehlt Häuſerſchutz, dann Niederwerfen in Vertiefungen. 4. Nachts kümmere dich um keinen Angriff! Wir erwarten, daß bei einem etwaigen dieſe Verhaltungsmaßregeln ſorgſamſt beachtet Viernheim, den 4. September 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. ſind folgende vier Punkte zu Gräben oder Fliegerangriff werden. Bekanntmachung. Betr: Förderung des Obſtbaues;z hier Bekämpfung der Blutlaus. Nach der Polizeiverordnung obigen Betreffs vom 9. März 1910 ſind ſämtliche Beſitzer von Aepfelbäumen oder deren Nutznieſer verpflichtet, ſobald ſich Blutlaͤuſe auf den Bäumen zeigen, dieſe ſofort zu entfernen. Es iſt ganz einerlei, ob es ſich um Hochſtämme oder Formbäume, um veredelte oder unveredelte handelt. Indem wir alle Baumbeſitzer hierauf beſonders auf merkſam machen, weiſen wir darauf hin, daß es dringend geboten iſt, mit der Vertilgung der Blutlaus zu beginnen. Wir dürfen wohl von der Einſicht der Baumbeſitzer erwarten, daß die Vernichtung der Blutläuſe an ſämtlichen Aep felbäumen erfolgt. Die Vernichtung erfolgt am beſten durch Zerdrücken der Läuſe mit der Hand oder mit einer ſcharfen Bürſte ſowie durch Bepinſeln der befallenen Stellen mit Obſtbaum— karboleum. Heppenheim, den 21. Dezember 1916. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Auf obige Bekanntmachung machen wir ſämtliche Obſt baumbeſitzer nachdrücklichſt aufmerkſam und empfehlen ge naue Beachtung. Durch Reviſionen werden wir uns von dem Befolg derſelben überzeugen. Viernheim, den 4. September 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Freitag iſt die Maſchine zum Dreſchen in der Halle aufgeſtellt. Lamberth. 9 (Heggendorſer äffer sind das schönste farbige Witzblatt für die Familie Vierteljährl. 13 Nrn. nur Mk. 3.-, bei direkt. Zusendg. wöchentl. vom Verlag Mk. 3.25, dureh ein Postamt Mk. 3.05. Das Abonnement kann jederzeit begonnen werden. Am besten unterrichtet über den Inhalt ein Probe- band, der 6 Nummern in buntem Umschlag ent- hält und bei jeder Buchhandlung nur 50 Pfg. kostet. Gegen weitere 20 Pfg. für Porto auch direkt vom Verlag, München, Perusastr. 5 zu beziehen. 00——̃ ll ˙ wÜꝛ ö 1Frachtbriefe ſind ſteſtes zu haben in der Expedition dieſer Zeitung. Tunkelhelt auf eine möglichſt weitgehende Beſchränkung der Fisch eingetroffen Ein Waggon Kainit und Thomasmehl, und wird zeutnerweiſe von morgen 8 Uhr ab am Staatsbahuhuf ab⸗ gegeben. Johaun Schueider 5. Witwe. 1 75 ie 70 adchen Mez, Vater& Söhne, wWeinhenn, Angenehme Arbeit. Arbeiter und Arbetterine finden Beschäftigung Mannheimer Nährmittelfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung Abtlg.: Viernheim. Meinen Pächtern zur Nachricht daß die Pachtzeit von den von mit gepachteten Aeckern auf Martini 1917 abläuft. Jean Lamherth, Wtw. Gaſthaus zum Engel. Mehrere möblierte Zimmer 5 f. mit od. ohne Penſion zu vermieten. Näheres in der Exp. dieſes Blattes. Detkhlatt⸗Ripper geſucht. Filigle i. Fürſten Alexander Heinrich Jakob K Co. Zigarreu-Fabriken. Heirat. Witwer, kath., 40er Jahre mit Geſchäft, gutem Cha rakter ſucht ſich wieder zu 2 overheiraten mit kath. Mäd 2 ceen nicht unter 30 Jahren. 3 Nur eruſtgemeinte Briefe wolle man mit der Auf ſchrift H. B. 14 an die Ge— ſchäfteſtelle der Zeitung ſen— den. Strengſte Verſchwiegenheit. 2 Taglöhner und Frauen für verſchiedene leichte beiten für Fabrik und ſtube finden dauernde gute Beſchäftigung bei Heinrich Jakob Co. Higarren-Fabriken. 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Amtsblatt Enthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. T Zeitung Vereins Anzeiger Inſerateupreis: N Nen U 9 nnn der Großh. Wugcrneierei Berli Die Iſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., 1 die Reklamezeile 50 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. 1 . 2 M. 110 Samstag, den 21. September — Urn n eee 1917 99 9——5—ðö . —— LE eee Deutſche Männer und deutſche Frauen, die hinter der Front den gewaltigen Schickſalskampf ihres Volkes mithe ſtehen und mttentſcheiden wollen, geben ihr Gold und leihen ihr Geld dem Vaterlande! Die Stunde drängt und frägt: flüſſig zur 7. Kriegs anleihe?“ eee eee Neues vom Tage. Geheime Reichstagsſitzungen? Berlin, 21. Sept. In Reichstagskreiſen war an⸗ geregt worden, geheime Reichstagsſitzungen(wie in Frank- reich und England) abzuhalten, in denen zu vertraulich zu behandelnden Staatsangelegenheiten Stellung genom— men werden könne. Der Verfaſſungsausſchuß ſoll zuge— ſtimmt haben, daß Erörterungen über Beziehungen des Reichs zu auswärtigen Staaten in nichtöffentliche Sit— zung ſtattfinden können. Ob der Reichstag als ſolcher zuſtimmen wird, iſt nach der„N. G. C.“ nicht ſicher; die Regierung hat zu der Frage noch nicht Stellung genommen.(Wenn nicht einmal im Hauptausſchuß das Schweigen bewahrt werden konnte, ſo würde dies im ganzen Reichstag noch ſchwieriger ſein. D. Schr.) Deutſche Vaterlandspartei. München, 21. Sept. Ein Landesverein der Deut— ſchen Vaterlandspartei iſt giegründet worden. Zu Vor— ſitenden wurden gewählt Reichsrat von Buhl-Deidesheim, Landtagsabg. Regierungsrat Dr. Einhauſer und Geheim— rat Prof. Dr. von Gruber-München. Die„Kriegsjahre“ der Beamten. Dresden, 21. Sept. Die nationalliberale Fraktion der ſächſiſchen Zweiten Kammer hat die Regierung erſucht, durch einen Geſetzentwurf die Penſionsgeſetze dahin, ab⸗ zuändern, daß die Jahre des gegenwärtigen Krieges den ſächſiſchen Staatsbeamten bei der Berechnung des geſetzlichen Ruhegehalts doppelt angerechnet werden. Deutſchland und Argentinien. Buenos Aires, 21. Sept.(Reuter.) Der Senat beſchloß den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zu Deutſchland. Das Abgeordnetenhaus hat noch darüber abzuſtimmen. Die Friedenstätigkeit des Papſtes. Berlin, 21. Sept. Wie gemeldet wird, will der Papſt ein Gelbbuch mit allen Schriftſtücken veröfſent— lichen, die er in der Friedensfrage ausgegeben und emp— fangen habe.— Spanien und Holland haben ſich bereit erklärt, die demnächſt zu erwartende neue Friedensbemü— hung des Papſtes zu unterſtützen. Eine feindliche Spionageyrganiſation entdeckt. Stockholm, 21. Sept. Wie„Stockholms Dagblad“ aus Malmö meldet, gelang es der deutſchen Grenzpolizei, einer bereits ſeit 1905 arbeitenden Spionage-Organi— ſation der Entente auf die Spur zu kommen, deren Fäden ſich über Holland, die Schweiz und auch über Skandinavien verzweigen. Wie verlautet, ſind durch das geſammelte Material mehrere Vertretungen der Entente— regierunden in Schweden, Däuemark und Holland bloß⸗ geſtellt. Es gelang, u. a. diejenigen Perſonen zu ex— mitteln, die die in den verſchiedenen Zeitabſchnitten in Skandinavien betriebene Spionag.-Orgeniſation leileten. (Branting?) Es handelt ſich um eine in Deutſchland betriebene Spionage, die nicht nur militäriſche, ſondern auch Handels- und Landwirtſchaftsverhältniſſe umfaßte und ſich für ihre ins Ausland gelangenden Mittei- lungen teilweiſe unſichtbarer Schrift und teilweiſe ge⸗ wiſſer ſcheinbar harmloſer Geſchäftsanzeigen der ins Aus⸗ land gelangenden deutſchen Tageszeitungen bediente. Die Unterſuchung der Angelegenheit nähert ſich dem Abſchluß. Das Blatt kündigt aufſehenerregende Enthüllungen an. Ausſtand in England. London, 21. Sept. Die Arbeiterinnen der Woll⸗ induſtrie in Bradfort(Yorkſhire) fordern gleiche Löhne wie die Männer und traten in den Streik ein. Bisher ſtreiken 10000 Perſonen. Die Männer weigerten, ſich, den Streik der Frauen anzuerkennen, ſie ſchloſſen ſich ihnen jedoch ſpäter an. Nunmehr liegt die ganze Induſtrie der Wollkämmerei ſtill. a Die Kriegsausgaben Amerikas. Waſhington, 21. Sept. Ter Voranſchlag, des Staatshaushalts bis 1. Juni 1918 rechnet mit einem Betrage von rund 85 Milliarden Dollars. Allein für den Bau von Flugzeugen ſind bereits 3,2 Milliarden „Wieviel haſt Du ausgegeben worden. Die Vereinigten Staaten Krieg ausgeben. Die belgiſche Fraue. Den„Münchner Neueſten Nachrichten“ wird aus Berlin berichtet: Für uns iſt die eine Tatſache, von der wir ausgehen, die, daß wir Belaien feſt in der kee Die neue Kriegsanleihe ein großer Erfolg werden. Nach dem Fall von Riga, nach der auf allen Fronten ab⸗ geſchlagenen Offenſive bleibt unſren Gegnern nur noch ein Hoffnungsſchimmer: daß wir wirtſchaftlich am Ende unſrer Kräfte ſtehe n.— Ein ſchlechtes Ergebnis der Kriegsanleihe verlängerte den Krieg ins Anabſehbare, weil die Feinde dann neue Zuverſicht ſchöpfen undneue Vernichtungs⸗ pläne ſchmieden. Darum zeichne! Tie LQ ö 0 Hand haben, und daß es dem Gegner verſagt e iſt, trotz der ungeheuerlichſten Anſtrengungen und Opfer, uns aus dieſer feſten Stellung zu vertreiben oder in ihr zu erſchüttern. Das iſt der Ausgangspunkt für jede deutſche Erwägung und für jede Verhandlung mit dem heutigen Gegner. Die Frage der Zukunft Belgiens muß im Zuſammenhana mit den geſamten Krieas- und„rie; werden nach dieſer Berechnung 250 Milionen Dollars täglich() für den ö 0 ö 1 1— Herbſtbeginn. Im Kalender iſt ö nach und bei der Kohlenſtener densfragen erfaßt und entſchieden werden. Für das 7 ſamtgebiet aller dieſer Fragen haben ſowohl die deutſcht Regierungzwie die deutſche Volksvertretung als Richtſchnur anerkannt, daß nicht Eroberungen, ſondern Verſtändigung und Ausgleich fün uns das Ziel iſt, unter der ſelbſt⸗ verſtändlichen Vorausſetzung, daß auch un⸗ ſere Gegner ebenſo rückhaltlos auf Erobe⸗ rungen verzichten und Ver ſt ändign ng und Ausgleich ſuchen. Wenn die Gegner bereit ſind, auf ihre territoriale und wirtſchaftliche Eroberungspolitik, und auf die während dieſes Krieges bereits gemachten Erobe⸗ rungen gegenüber Deutſchland und ſeinen Verbündeten zu verzichten, ſo ſind auch wir dazu bereit, und was ins⸗ beſondere die belgiſche Frage angeht, für deren Beant⸗ wortung man ſich in England beſonders intereſſiert, ſo ſind wir unter der genannten Vorausſetzung zweifellos be⸗ reit, die Unabhängigkeit Belgiens wieder her. zuſtellen unter der Sicherung des Daſeinsrechtes der verſchiedenen in Belgien wohnenden Nationalitäten und unter Garantien für die wirkliche Neutr ali⸗ tät Belgiens, über die noch zu reden ſein wird. Bis zur Eutſcheidung der Geſamtheit der Irſeden⸗ egen dient ie jedes andere beſetzte Gebiet ſelbſiverſtänd⸗ iſt anzunehmen, daß der den 77. September, im gen wird. 5 uns Belgien, wie lich unverkürzt al Reichskanzler am De Reichstage über dieſs Fragen ſp Pfand. Es mersto n 5 Lokales. zu leſen, daß Wirklichkeit iſt wrgen Sonntag Herbſtanſang iſt. In be Herbſt ſchon längſt ins Land gezogen. Faſt der ganze „iguſt hatte herbſtlich⸗kühlen Charakter und erſt in den (ten Wochen iſt es wieder wärmer, an manchen Tagen zar hochſommerlich warm geworden. Aber dieſe letzten hönen Tage, die uns hoſentlich noch recht lange be⸗ hieden ſind, können uns nicht darüber hinwegtäuſchen, baß es mit der Sommerpracht ſehr raſch zu Ende geht. ein Kreis in Ladengeſchäften. In einer ber von Ladengeſchäften in Ber— von 11 Uhr vormittags hlagen. Ein Beſchluß wurde 0 tolnber am 1. Fo Abgabe Welke Blätter ſchon all-überall! Ein Symbol des Ver— gänglichen. Und es iſt ſchon wert, daß man ſichs trotz blick durch die Seele ziehen läßt.„Das Laub fällt von den Bäumen, das zarte Sommerlaub: das Leben mit — Der Hagelſchaden im Jahre 1916 betrug den jeht al fenen amtlichen Feſtſtellungen 1915. Ter ſchwerſte Hageltag des letzten Jahres war welchem Schaden von 502 411 Mark entſtand. De N im ven Waldshut mit 388095 Mk. zu tragen. Nicht viel geringer war der Schaden in „— Arbeitszeit in Spinnereien. Tie Bundes⸗ rütsvorſchriften über die Einſchräukung der Arbeitszeit ſind mit Wirkung vom 1. Oktober ds. Is. ab außer Kraft geſetzt worden Verſammlung der Inh er lin wurde eine Verkaufszetlt noch nicht gefaßt ö 5 0 7 Erspartes e das Kriegsernährungsamt bis 1. Juli 1917 erſparten Malsmengen noch in der Zeit bis 30. Sen 1917 und alle von der für erſparten Mengen noch in der Zeit bis 31. Dezember Malzes auf das neue Kontingent. Auf unverarbeitete 5 b 1„„„ 1331 5 Gerſtenvorräte bezieht ſich aber dieſe Verfügung nicht. bei der Warenumſaßſteuer, ſo machen ſich jetzt im Han⸗ delsverkehr bei der Auguſt d. J. in Kraft Verſuche bemerkbar, dieſe Ab— Bei Kaufab⸗ aller Lebenseile und aller Lebensaufgaben einen Augen⸗ ſeinen Träumen, fällt in Aſche und Staub!!“ insgeſamt 1568 7 gegen 1125072 Mk. im Jahre n n größten Schaden hatte im ver⸗ floſſenen Jahr der den Kreiſen Lörrach und Heidelberg in Spinnereien, Webereſen Wirkereien und dergleichen — Verkaufggett bis 7 Uhr abends vorgeſe gibt bekannt, daß die Bierbranereien alle in der Zeit das Vierteljahr Juli September feſtgeſehten Malzmenge 1917 verwenden durfen ohne Aufrechnung des erſparten — Abwälzung der Frachtſteuer. Wie ſ. Zt. getretenen 7prozeutigen im Frachtgüterverkehr Beachtung zu aben auf den Warenkänſer abzuwälzeu. ſchlüſſen iſt daher dieſer Erſcheinung alle chenken. f 0 ſch— Fahrplanwechſel am 1. November. Der Winterfahrplan der württ. Eiſeubahnen tritt worgusſicht⸗ lich erſt am 1. November in Kraft. Bis dahin gilt mit einigen Aenderungen, die den betelliglen Stellen belannt gegeben werden, der ſeitherige Fahrplan. 1 r 1 ·˖[—re Deul' au die Zukunft deiner Kinder! Zeichne Kriegsauleihe! 5 1 2 22 Friedensgerüchte. Seit einigen Tagen häufen ſich, wenn man do ſagen darf, die Friedensgerüchte. Sie finden wohl ſämtlich ihren Rückhalt in der Mitteilung eines großen Berliner Blattes, das über einen Jahrhunderte alten Ruf verfügt, es liege(man wußte nicht in Wien oder Berlin) ein eng⸗ liſches Friedensangebot vor, das Rußland und einzelne der Ballanſtaaten vollkommen preis gebe. Ein anderes angeſehenes Berliner Blatt hatte dieſe Nachricht zum Anlaß genommen, um gegen die Möglichkeit einer ſolchen Orien⸗ tierung der Politik der Mittelmächte nach Weſten“ energiſch Verwahrung einzulegen. Die Börſe aber, der beſte Gradmeſſer für die Vorgänge auf dem Welttheater, gab eine indirekte Be⸗ ſtätigung aller Friedensgerüchte, indem ſie ſich ſtark mit dem ſchäftigte, deren Preiſe demerkenswert Lazogen. Die Quellen aller jener Friedensgerüchte ſind Schweizer Blätter, die ſchon ſeit mehreren Tagen immer häufiger von der angeblichen Kriegsmüdigkeit und Friedensbereitſchaft der Weſtmächte, insbeſondere auch Englands, zu erzählen wiſſen, von dem Umſchwung der Stimmung in England, von einem hervor⸗ ragenden Mitglied des engliſchen Parlaments, das angeblich im Mittelmeer von einem U-Boote gefangengenommen, und nun, aus der Kriegs- gefangenſchaft zurückgekehrt, ſeinem Reſpekt vor der Widerſtandsfähigkeit Deutſchlands und ſeiner Verbündeten und vor den nichts weniger als barbariſchen Geſinnungen der Mittelmächte durch eine umfaſſende Friedenspropaganda Ausdruck gegeben habe, und endlich von geheimnisvollen Vertrauensmännern des Vatikans aus den ver⸗ ſchiedenſten kriegführenden Staaten, die dieſer Tage in der Schweiz ſich verſammeln ſollen, ſicherlich nicht ohne Billigung und Auftrag der Regierungen. Man wirb gut tun, ſich angeſichts der ſeit 1915 immer wieder auftauchenden Friedens- gerüchte, die ſich bisher immer als gegenſtands⸗ los erwieſen haben, an das Tatſächliche zu halten. Die Nervoſität der Zeit, die wohl mehr oder minder nachgerade ganz Europa in ihren Bann zu zwingen ſcheint, die Hochſpannung der militäriſchen, diplomatiſchen und politiſchen Lage iſt nur allzu geneigt, Stimmungen, Meinungen, Hoffnungen und Möglichkeiten zu Vorbereitungen oder gar Tatſachen umzufälſchen. Sicher iſt nur, daß die Möglichkeit zu einem Umſchwung nicht von der Hand zu weiſen iſt. Schon ſeit Wochen äußert die Verbandspreſſe ganz offen ihre Beſorgnis darüber, daß in Rumänien immer weitere Kreiſe des Kampfes ſatt zu ſein ſchienen, daß angeſehene Parteiführer wie Carp, Marghiloman und andere in Budapeſt geweſen ſeien, daß dieſe Reiſe doch irgendeinen Zweck gehabt haben müſſe, kurz, die Be⸗ fürchtung, daß Rumänien als eines der erſten „abzubröckeln“ drohe. Für die Stimmung in Italien ſind die revolutionären Vorgänge in Turin und die Tatſache bezeichnend, daß es anſcheinend unmöglich iſt, die Miniſterkriſis einer auch nur vorläufigen Löſung entgengenzuführen. In Frankreich endlich bedeutet der Sturz des Kabinetts Ribots ſelbſt dann einen Wendepunkt, wenn man von dem neuen Kabinett eine noch ſo kräftige Betonung des ungeſchwüchten Kriegs⸗ und Siegeswillens vernehmen ſollte. Der Sieg, den die radikale Sozialdemokratie in Frankreich über Ribot davongetragen hat, zwingt das neue wie jedes folgende Kabinett zu größerer Nach⸗ giebigkeit gegenüber den radikalen Forderungen, und die Verweigerung der Paͤſſe für Stockholm M wird ſich unmoglich aufrechterhalten aſſen. So grundverkehrt es ware in dieſen Einzel⸗ heiten Markſteine auf dem direkten Wege zum Frieden zu ſehen, ſo grundverkehrt wäre es aber auch aus ihrer Geſamtheit nicht den Schluß ziehen zu wollen, daß ein gewiſſer Stimmungs— wechſel ſich im Verbande vollzogen hat, der ſogar aller Welt offenbar geworden iſt in dem Augenblick, da ein enzliſcher Miniſter deutlich und unverdrehbar erklärt hat, es könne von einer Vernichtung Deutſchlands keine Rede ſein. Hier ſei nur beiläufig bemerkt, daß wir es vor dem uneinge⸗ ſchränkten U-⸗Boot⸗Krieg verſchiedentlich anders Handel in Friedenswerten ber. Die Wandlung der ung in England ließe ſich auch ganz gut erklären. Wer England und engliſches Weſen kennt, weiß, daß England dieſen Krieg nicht mehr fortſezt, wenn der ma⸗ terielle Einſatz dem mat Gewinn nicht mehr die Wagſchale hält. Es wäre immerhin möglich, daß der(von unſrer Admiralität und von der Obeſſten Heeresleitung vorausgeſehenen) Augenblick eingetreten iſt, da man in London beginnt eine Art Bilanz zu ziehen, und daß man zu dem Ergebnis gekommen iſt, daß der Krieg— engliſch geſprochen— ein ſchlechtes Geſchäft zu werden droht. Zu ſolcher Erwägung könnten den Kaufmann an der Themſe immerhin die Ereigniſſe in Ruß⸗ land führen. Man weiß in London ſehr wohl, daß ſich Rußland, das zahlenreichſte, ſtärkſte und zäheſte Volk, unmöglich mitten in der Verteidi⸗ gung des heimatlichen Bodens ſich auch noch den Luxus eines Bürgerkrieges leiſten kann, und die Annahme erſchelnt berechtigt, daß Eng⸗ land alle Kraft angewandt hat, um den infolge des Streites zwiſchen Kerenski und Kornilow drohenden Bürgerkrieg zu verhindern. Wenn das aber auch anſcheinend gelungen iſt, ſo bleibt doch die Tatſache beſtehen, daß die innere Kriſe noch lange nicht überwunden iſt, und daß damit Rußland als weſentlicher Faktor für die Kriegführung des Ver⸗ bandes ausſcheidet. Dazu kommt aber, daß man in England durch mancherlei amerikaniſche Außerungen einigermaßen ernüchtert worden iſt. Verſpricht man ſich einerſeits nicht allzu viel von der amerikaniſchen Hilfe in abſehbarer Zeit, ſo fürchtet man anderſeits Amerikas Anſpruche, die natürlich um ſo größer werden, je erfolg⸗ reicher die amerikaniſch-japaniſchen Verhand⸗ lungen ſind. Aus dieſer kurzen Betrachtung ergibt ſich alſo ſchon, daß England möglicherweiſe zum Nachdenken veranlaßt ſein könnte. Es wäre aber verfrüht, irgendwelche beſonderen Hoffnungen daran zu knüpfen. Einmal muß man abwarten, ob ſich das Gerüch von einem engliſchen Friedensangebot (das ja ſchon amtlich abgeleugnet worden iſt) überhaupt in irgend einer Form beſtätigt, dann aber— ſelbſt wenn ein ſolches Angebot, ob direkt oder indirekt, erfolgt ſein ſollte, wird man in Deutſchland doppelt vorſichtig prüfen müſſen, ob es zweckmäßig iſt, auf Englands Pfaden zu wandeln, wenn es den Bundesgenoſſen auf gibt, der nicht mehr nützen, aber auch nicht ſchaden kann. Wer in Deutſchland er⸗ ſehnt nicht den Frieden? Wer aber iſt nicht mißtrauiſch, wenn ausgerechnet Eng⸗ land eine Friedensmoͤglichkeit aufzeigen ſollte, die den Oſt en preisgibt? Der kommende Friede muß von Dauer ſein. Er muß uns Sicherheit für die Zukunft nach Oſten und Weſten gewähren. Das iſt das Entſcheidende. Es wird deshalb zu prüfen ſein, falls Friedens⸗ möglichkeiten erwogen werden, inwieweit die von der deutſchen Regierung wiederholt als un⸗ erläßlich bezeichneten Vorausſetzungen gegeben ſind. Westmann. ——— verſchiedene Kriegsnachrichten. Erzwingung der Bekanntgabe der Ver⸗ bands⸗Kriegsziele? Der Stockholmer Berichterſtatter des„Peſti Naplo“ hatte mit dem Mitgliede des ruſſiſchen Arbeiter⸗ und Soldatenrates Ehrlich eine Unter— redung über die Friedensbereitſchafſt der Ver⸗ bandsnationen. Der ſozialdemokratiſche Dele- gierte erklärte, es werde eine allgemeine Aktion eingeleitet werden, um die Regie⸗ rungen zur genauen Bekanntgabe ihrer Kriegsziele zu zwingen. Die Ver⸗ bandsſozialiſten wären bereit, wenn es um den Frieden gehe, wo immer zu verhandeln. Es gelte jetzt nur mehr den einen Kampf, die im⸗ perialiſtiſchen Ziele zu brechen. Er, Ehrlich, er⸗ warte von Deutſchland und beſonders von der deutſchen Demokratie in der nächſten Reichs- tagsſeſſion entſcheidende Schritte im Intereſſe des Friedens. * Holland von England bedroht. Eine Enthüllung, die vor allem in Holland größtes Aufſehen erregen wird, machte ein eng— aus Paris, London und Petersburg hörten. lichen Iffizier, der am 5. September bei Merkem von den Deutſchen gefangengenommen wurde. „Boot⸗ Häfen nicht erobert hat, würde es den gewaltſamen Durchmarſch durch Holland verſuchen. Die Nachricht wird durch die immer wiederholen engliſchen Verletzungen der holländiſchen Neutralität, durch Eindringen in das Hoheitsgebiet an der Küſte und durch die engliſchen Fliegerbomben auf holländiſche Städte wirkſam unterſtrichen. Weiter gab der Offizier an, daß man in England mehr und mehr die großen Durchbruchsſchlachten als aus⸗ Ge Niebenlagen anſähe und einen urchbruch in Flandern nicht mehr für möglich hielte. Intereſſant war auch die Mitteilung, daß in England neuerdings norwegiſche Flieger ausgebildet würden. Die inneren Verhältniſſe Englands, die durch die deutſchen U⸗Boote immer bedrohlicher würden, ließen eine längere Hinziehung des Krieges nicht mehr zu, da man der Arbeiterſchaft nicht mehr ſicher ſei. Das neueſte Aufgebot. Nach Londoner Blättermeldungen ſind eine Anzahl Mohawkindianer in England angekommen, wo ſie für den Dienſt an der Weſtfront gedrillt werden. Sie ſtehen unter dem Befehl ihres Häuptlings„Beautiful Mountain“(Schönes Gebirge), der zum Leutnant geworden iſt und ſich jetzt Ououdeyoh Loft nennt. ** Japans Abſichten. Nach Berichten aus Waſhington beabſichtigt Japan bei der Beurteilung der Frage uber ſeine ſtärkere Beteiligung am Kriege nicht, irgendwelche Bedingungen zu ſtellen. Was Kiautſchou anbelangt, iſt Japan der Anſicht, daß dieſe Frage nicht Gegenſtand von Ver⸗ handlungen mit den Ver. Staaten ſein könne, ſondern vor die Friedenskonferenz ge⸗ höre. Überhaupt betrachtet Japan die Frage betreffend ſeine Abſichten bezüglich Chinas als nicht diskutabel vor Beendigung des Krieges. Das gleiche gilt auch bezüglich des Schickſals der deutſchen Inſeln im Stillen Ozean, die Japan beſetzt hält. Dolitiſche Rundſehau. Deutſchland. Der amerikaniſche Staatsſekretär des Außern Lanſing hat offenbar Gefallen an der Ver⸗ öffentlichung geſtohlgger Telegramme gefunden. Er hat ſchon wie eine neue Ent⸗ hüllung. Er hat einen Brief veröffentlicht, den v. Eckhardt, der deutſche Geſandte in Mexiko, an den Reichskanzler ſandte, und worin er eine Ordensauszeichnung für den ſchwediſchen Geſchäftsträger Folke Cronholm vorſchlug. In dem Brief hob Eckhardt hervor, daß Cronholm die Vermittlung zwiſchen der deutſchen Geſandt— ſchaft und der deutſchen Regierung übernommen habe. Eckhardt erſuchte, die Ordensauszeichnung bis zum Kriegsende geheim zu halten, um bei dem Feind keinen Argwohn zu erwecken. Reuter fügt hinzu, daß weder bei Schweden noch bei Mexiko Schritte in dieſer Angelegenheit unter⸗ nommen werden ſollen. Man halte es jedoch nicht für unwahrſcheinlich, daß Mexiko eine Haltung einnehmen werde, die keinen Zweifel zulaſſen werde, daß es entſchloſſen ſei, ſeine Neutralität zu ſchützen.— An deutſcher amt⸗ licher Stelle hat man von einem ſolchen Briefe des Geſandten keine Kenntnis.— Der deutſche Geſandte v. Eckardt erklärt dazu, daß die neuen Waſhingtoner Ent⸗ hüllangen unwahr ſeien; es handle ſich lediglich um eine amerikaniſche Intrige. * Generalſeldmarſchall v. Hindenburg ſandte an den Herzog Johann Albrecht von Mecklenbürg aus Anlaß der Grün⸗ dung der Deutſchen Vaterlandspartei ein Tele⸗ gramm, in dem es u. a. heißt:„Wohlan, ſchließen wir aufs neue Burgfrieden. Einig im Innern ſind wir unbeſieglich!“ * Staatsſekretär des Außeren Dr. v. Kühl⸗ mann hatte nach ſeiner Audienz beim Könige eine längere Beſprechung mit dem Miniſter— 18 England bis zum Frühjahr die deutſchen präſidenten Dr. Graf v. Hertling. Man nimmt an, daß der Ealſewete 920 pihſt lichen Nuntius, dem er ebenfalls einen längeren Beſuch abſtattete, die deutſche Antwort auf die Papſtnote überreicht hat. Dr. v. Kühlmanu iſt aus München nach Berlin zu⸗ ruͤckgekehrt. In der letzten Sitzung des Bundez, rats wurden der Entwurf einer Bekannt⸗ machung über Papier, Karton und Pappe und der Entwurf einer Bekanntmachung, betreffend Anderung der Bekanntmachung zum Schutze der Mieter vom 26. Juli 1917 angenommen. „In zwei öffentlichen Verſammlungen in Biberach ſprach der Reichstagsabgeordnete Erz, berger(Ztr.) über die politiſche Lage. Er ſagte u. a., daß die deutſche Antwort auf die Papſtnote am nächſten Sonntag in Berlin und Nem veröffentlicht werden würde, daß neben Polen auch ein ſelbſtändiges Litauen geſchaffen würde und ſchloß:„Wir gehen mit großen Schritten einem gerechſen, dauerhaften Frieden entgegen, einem Weltfrieden, der aufgebaut ſein wird auf der Baſis der Friedensreſolution dez Reichstags vom 19. Juli.“ Polen. Im Verlaufe einer ſchlichten aber eindruckz⸗ vollen Feier, die in Warſchau ſtattfand, danke Profeſſor Mikulowski⸗Panorski in Namen der polniſchen Kommiſſionen für die Ein⸗ ſetzung des Regentſchaftsrates. Der General⸗ gouverneur hielt dann eine kurze An⸗ ſprache, in der er darauf hinwies, daß das Geſchick des Landes nun in die Hände der Polen gelegt ſei. Er hoffe, daß die Wünſche der Polen ſich verwirklichen. Vorausſetzung ſei ein rückhaltloſer freier Anſchluß an die Mittel mächte. Frankreich. «Die Kammer wird ſich in dieſen Tagen mit militäriſchen Interpellationen beſchäftigen. Die Kammer hat vor allen Dingen die Erledigung auf Entlaſſung der alten Jahr- gänge verlangt. An zweiter Stelle ſtehen Urlaubsfragen. Insbeſondere ſollen ältere Leute, die ſchon längere Zeit an der Weſtfront und in Saloniki weilen, ſofort beurlaubt werden, was die Regierung ſchon wiederholt verſprochen hat, ohne ihr Wort zu halten. England. «Die bisher als Sprachrohr der Friedens, gegner auftretende„Daily News“ ſchreibt, es ſei Pflicht der Regierung Lloyd Georges, jetzt in ihrer Antwort auf die Friedensnote des Papſtes ſich der Moͤglichkeit einer unmittelbaren Aus⸗ ſprache mit dem Feinde zu verſichern. Die Leiter des Krieges müßten alle Regierungen in ihrem Beſtreben verſtärken, zu einer Über⸗ einſtimmung in den Friedenszielen zu gelangen. Nuß land. * Die Nachrichten, die aus Rußland kommen, lauten noch immer recht widerſpruchsvoll, wenn⸗ gleich nicht daran zu zweifeln iſt, daß Kerensli die Macht in Händen hat. Ebenſo ſicher iſt jedoch, daß er auf der Rechten und Linken wachſendem Widerſtand begegnet. Seine kräͤſ⸗ tigſte Stütze iſt noch der Arbeiter⸗ und Soldaten⸗ rat, deſſen Abſetzung Kornilow angeblich erſtrebt hat. Der Arbeiter- und Soldatenrat in Peters⸗ burg beſchloß, im Intereſſe der nationalen Einigkeit einer Militärdiktatur Kerens⸗ kis zuzuſtimmen, falls die geſetzlichen Freiheiten der Revolution verbürgt werden. Demgemäß hat Kerenski eine Fünfmännerregierung(Diktatuy errichtet, der außer ihm der Kriegsminiſter, der Marineminiſter, der Miniſter des Außeren und der Miniſter für Poſt und Telegraphen ange⸗ hören. Zugleich wurde durch eine Belannt⸗ machung der vorläufigen Regierung Rußland als Republik erklärt. Damit iſt aber nicht geſagt, daß nun die Wirren wirklich beendet ſind. Amerika. *Der Londoner„Daily Telegraph“ melde, man habe Deutſchland in Verdacht, daß es aus Amerika über die neutralen Länder ſeinen Goldvorrat während des Krieges weſentlich geſtärkt habe. Das amerikaniſche Aus- fuhrverbot für Gold und Silber ſei die Folg⸗ dieſes Verdachtes. — 91 Roman von Ludwig Haſſe. GFortſetung.) Er erhob ſich und trat vor die Tür der Sennhütte. Eine wunderbare Nacht, erfüllt von dem Zauberlicht des Mondes, der hoch oben über den Ortler wie eine leuchtende ſilberne Kugel ſchwebte, umfing ihn. Die ſchneshedeckten Spitzen der Berge ſchimmerten ſtülbern, wie flüſſiges Silber floſſen die Gleiſcher von den Bergen nieder, und wie eine von innen erleuchtete Silberkugel ragte die Ouleyſpitze in den licht⸗ blauen und doch dunklen Nachthimmel hinein. Unter ihm aber lag bie Nacht, die finstere, 1 Macht, die mit tiefem Schatten . Boge, die Täler und Schluchten e. Ein Bild ſeines Labenz! Hier oben in der erhabenen, welifemen Einſamkeit der Berge ſein Slack— dort unten in der Welt, im Leben die Nacht ſeines Schichals. Er ſeufzte leiſe auf, ſetzte ſich auf die Bank 15 der Nur und ſtintzte die Stirn in die Eine Heils ſaß er zuſammengeſunken da. 2 2 er ſah auf, Marguerite ſtand . B ich bachte was fehlt Ihnen, Graf Alexander?“ Das Rätlel feiner She. 1 eine Hand weich und ſanßt erfaßte ihre Hand, die ſie ihm gern überließ, und legte ſeine Wange auf ihre Hand. Sie duldete es, aber ihr Herz pochte heftiger. „Was fehlt Ihnen?“ wiederholte ſie leiſe. „Weshalb fragen Sie?— Sind wir nicht froh und glücklich geweſen heute?“ „Ja, heute!— Aber ich habe Sie ſchon oft traurig und unglücklich geſehen— und jetzt, in der herrlichen Nacht, umgeben von den Wundern einer großen Natur ſind Sie wieder traurig und unglücklich, deshalb kam ich und frage Sie.“ „Ich danke Ihnen— aber was mir fehlt, kann ich Ihnen nicht ſagen... Ihnen vor allen andern Menſchen nicht, denn ich will, daß Sie glücklich bleiben und daß Sie ſich der Tage, die wir zußommen verlebten, gern er⸗ innern.“ „Das werde ich gewiß ſtets tun. Aber, wenn ich dann an Ihr Unglück denke, wenn ich daran denke, daß Sie mir Ihr Vertrauen vor⸗ enthalten, dann werde auch ich unglücklich und traurig werden.“ „O, Marguerite...“ „Es kommt Ihnen vielleicht ſeltſam vor, daß ich ſo a Ihnen ſpreche, ein junges Maͤdchen zu eſnem Herrn... aber glauben Sie mir, auch mein Leben, das Ihnen ſo ſonnig, ſo wolkenlos erſcheinen muß, birgt tiefe Schatten, birgt Geheimniſſe, welche die Welt nicht kennen darf.. nicht um meinetwillen, ſondern um anderer Wenſſhen willen, die ich liebe und ehre. Ich bin nicht die, welche ich ſcheine— ich kenne die Welt und die Menſchen— ich weiß, wie Ihre Stimme klang ſo weich, ſo lind, ſo ich weiß, daß das Schickſal oft gerade auf 15 edelſten Menſchen am ſchwerſten laſten kann.“ „Sie ſind edel und gut, Marguerite— aber wenn Sie von dem Schickſal ſprechen, dann vergeſſen Sie, daß der Menſch ſelbſt ſein Schickſal iſt. Der Himmel und die Hölle wohnen in ſeiner Bruſt, es kommt auf ihn an, wem er dienen will.“ „Und Sie?“ „Ich trage nur noch die Hoͤlle in mir— der Himmel iſt mir ſeit einer unſeligen Tat ver⸗ ſchloſſen.“ „Alexander... es iſt nicht wahr. Sie brauchen nur zu wollen und der Himmel iſt wieder Ihnen...“ Sie hatte ſich neben ihn geſetzt und ſeine Hand mit beiden Händen gefaßt, indem ſie ihn ſanft lächelnd anſah. Er blickte verwirrt in ihr ruhiges, klares Auge, er wußte nicht, was er denken ſollte. Etwas Schlechtes konnte er von ihr nicht denken, und doch war er ſicher, wenn er ſie fetzt in ſeine Arme hätte ziehen und kuſſen wollen, ſie hätte ſeine Küſſe geduldet, ja erwidert. Und das Blut brauſte in ſeinen Schlafen. „Marguerite— ſehen Sie mich nicht ſo an — Sie wiſſen nicht, was Sie tun“ „Sagen Sie mir, was Ihnen fehlt vielleicht kann ich Ihnen helfen...“ „Nun denn— das eine wiſſen Sie ſchon lange— ich liebe dich, Marguerite, und alle meine Sinne ſehnen ſich nach dir... 1 Sie erbehte, aber ſie wich ſeinem Fan e e eie 5e Labag lain aud, ib, Mu ud aug uu dh In ihren Wangen ſtieg heiße Glut empor, alz ſie mit ihrer tiefen, klangvollen weichen Stimme entgegnete: „Ich wußte es ſchon lange, Alexander, und ich weiß auch, daß auch ich dich liebe...“ „Marguerite!“ „Ja, ich liebe dich, liebte dich ſchon, ehe du mich kannteſt und liebteſt und deshalb bin ich zu dir gekommen, um zu erforſchen, ob du mich wieder lieben könnteſt— um dann— dann 2 die deine zu ſein für immer.. für immer.. Ihr Haupt ſank an ſeine Bruſt und ein Aufſchluchzen des Glückes durchbebte ihren Körper, der ſich feſt und warm an den ſeinen ſchmiegte. Und dieſe Wärme, der ſüße Hauch ihres. Haares, der weiche Druck ihrer Hände berauſchte ihn, er umſchlang ihre Geſtalt, er preßte ſte 61 ſich, durch das dünne Lodengewand, welches te trug, fühlte er das Anſchmiegen ihres Körpers — und als ſie ihr Haupt zurückbeugte und ihn mit ſehnenden Augen anſchaute, die roten heißen Lippen halb geöffnet, um die ein ſelſges Lächeln ſchwebte, da preßte er ſeine Lippen in leiden“ ſchaftlichem Kuß auf ihren Mund und küßte ſie immer und immer wieder und flüſterle iht heiße, zärtliche Liebesworte zu. Er vergaß, was hinler ihm lag, er vergaß, was kommen mußle, er vergaß die Welt und das Leben. Die Schwingen des Glückes umrauſchten ihn und ſis in vollen Akkorden. a Und ſie lag mit geſchloſſenen Augen in ſeinem Arm, die eine Hand um ſeinen Hals ge⸗ legt, mit der andern ſeine linke Hand haltend, . rid Llllen 9 e, zmmerung in Frankreich? In einem gewiſſen Zuſammenhang mit den riedensgerüchten dürfte u. a. auch wohl ein rtikel des Pariſer Temps“ ſtehen, der in rankreich ungeheures Aufſehen gemacht hat und der auch bei uns Beachtung verdient, weil eine Tonart ſo grundverſchieden von der iſt, die das Blatt drei Jahre lang geführt hat, Der Artikel führt aus, das Kabinett Painlevé Geſſen Schwierigkeiten übrigens ſchon fetzt wachſen) habe ſich in einem Augenblick gebildet, da in dem verwahrloſten Rußland Kornilow ſich gegen Kerenski aufrichtete, und fährt dann ort: 0„Der Augenſchein lehrt uns, daß die ruſſiſche Kriſe auf allen Fronten Wirkungen hervor⸗ gerufen hat: Oſterreich kann ſeine Aufmerkſam⸗ feit auf die italieniſche Front, Bulgarien die ſeine auf die mazedoniſche, die Türken die ihre auf die Fronten von Paläſtina und Meſopo⸗ tamien konzentrieren, für Italien, für die arme⸗ niſche Armee, für die Athener Regierung, für das britiſche Kriegskabinett haben ſich neue Sorgen aufgedrängt. Die Weſtfront der Alliierten erſcheint, welche Anſtrengungen Deutſch⸗ land auch machen mag, unverletzlich, aber es jann für die Politik Frankreichs und Englands nicht gleichgültig ſein, ob der Feind ge⸗ zwungen iſt, zurückzuweichen oder ob er es ver⸗ ſucht vorwärtszugehen. Für die Vereinigten Staaten ſelbſt kommt es darauf an, zu wiſſen, ob ihre Truppen die Rolle eines unwiderſteh⸗ lichen Gewichtes bilden ſollen, das die Wag⸗ ſchale ſinken läßt, oder bloß die eines Gegen⸗ gewichtes, das die deutſchen Verſtärkungen auf⸗ hebt. So verändert der innere Zuſammenbruch Rußland, in dem er das militäriſche Gleich⸗ gewicht bricht, die politiſche Lage des großen Nonfliktes. Aber daraus folgt, daß nicht alle Fragen, von denen der Sieg abhängt, in Zu- kunft mehr von Taktik und Strategie gelöſt werden könne. Der Krieg hat ſolange gedauert, und er hat ſo vielfältig nationale Kräfte aufs Spiel geſetzt, daß die Politik in ihm einen nicht einzuſchränkenden Platz einnimmt. Man müßte ſogar ſagen, daß die Wichtigkeit der Politik in geradem Verhältnis mit der Abnützung der Kriegführenden wächſt.“ Der, Temps“ meint, daß insbeſondere Deutſch— land dieſer Anſicht iſt, weil es ſich zu einem politiſchen Manöver von großer Bedeutung an— schickt, durch Publikation eines Rieſenprogramms mit Löſung der polniſchen und belgiſchen Frage. Der Kriegskarte, die Deutſchland nach Nordoſten zu ausbreitet, müſſe mehr denn je jene wirt⸗ schaftliche Karte entgegengeſetzt werden, die den Alliierten die Kontrolle über faſt alle Rohſtoffe der Erde geben wird. Es handelt nicht ſich darum, von jetzt ab ein permanentes Monopol zu ſchaffen, das eher den Vorwand zu neuen Kriegen in ſich ſchließt, es handelt ſich vielmehr um Beſchleunigung und raſchere Ausgeſtaltung des Friedens. Die Deutſchen, die in territorialer Hinſicht die Beſitzenden ſind, zu zwingen, ſich in ökonomiſcher Hinſicht als die Bittenden zu präſentieren. Bei der wachſenden Tüchtigkeit der Politik in dem Krieg und der ökonomiſchen Probleme in der Politik begreiſt man ohne Mühe, daß die Arbeit der franzöͤſiſchen Diplo⸗ matie in Zukunft eine andere ſein wird, als ſie bisher war. Auch hier alſo, wie in England eine Selbſtbeſinnung und, faſt möchte man ſagen, leidenſchaftsloſe kritiſche Würdigung der Lage. Auch hier werden Friedens möglichkeiten an⸗ gedeutet, kurz, es wird zum erſtenmal ſeit drei Kriegsjahren über Frieden und ſeine Notwendig⸗ keit geſprochen. Near 1 Volks wirtſchaftliches. Deutſches Erdöl als ſtaatliche Einnahme⸗ quelle. Im Landtreiſe Braunſchweig und im Kreiſe Holzminden ſind Erdöl und vor allem bitu— minöſe Geſteine in ſolchen Mengen vorhanden, daß deren Ausbeutung wohl mit Sicherheit einen wirt⸗ ſchaftlichen Erfolg verſpricht. Dieſe Tatſache hat die braunſchweigiſche Regierung veranlaßt, dem Land— tag ein Geſetz zur Monopoliſierung des Erdölvor— Geſetz hat den Zweck, die ſogenannten Bitumina, wie Erdöl, Erdgas, Bergwachs, Asphalt, ölhaltige Schiefer uſw. dem Verfügungsrecht des Grundeigen⸗ tümers zu entziehen und dem ausſchließlichen Ver⸗ fügungsrecht des Staates zu unterſtellen. In der Gegend von Schandelah uud von Eſchershauſen ſind ölhaltige Schieferſchichten von größerer Aus⸗ dehnung aufgeſchloſſen. Bei Schandelah hat ſich bereits ein induſtrielles Unternehmen im Jahre 1915 größere Gebiete durch Verträge mit den Grund⸗ ſtückseigentümern zur Ausbeutung geſichert. In dieſe Verträge wird das neue Geſetz nicht eingreifen. Ez ſteht jedoch der Abſchluß weiterer Verträge be⸗ vor. Aus dieſem Grunde iſt im Geſetz der 1. Januar d. Is. als Stichtag feſtgeſetzt, um zu verhindern, daß bis zum Inkrafttreten des Geſetzes noch weitere Verträge ſeitens der Grundbeſitzer abgeſchloſſen werden. Ob der Staat die Gewinnung von Erdöl und bituminöͤſen Mineralien ſelbſt in die Hand nehmen oder dieſes Recht an Dritte gegen Entgelt übertragen wird, bleibt ſpäterer Entſchließung bor— behalten. Die große volkawirtſchaftliche Bedeutung der Erſchtießung von Erdblquellen im Inland geht allein aus der Tatſache hervor, daß wir im Jahre 1912 164 Millionen Mark ſür Leuchtöl, Schmieröl, Benzin und Gasöl an das Ausland gezahlt haben. Von Nah und fern. Rieſige Obſtverſteigerungen in Heſſen. Einen Begriff von der außerordentlich reichen Obſternte dieſes Jahres erhält man durch die in dieſen Tagen ſtattfindenden öffentlichen Obſt— eee eee GEN neuen Eiſenbahnſahrkarten, außerdem Handdruck⸗ preſſen ſowie Apparate vorgefunden, mit denen die neuen Karten den Guültigkeitsſtempel er⸗ halten ſollten. Durch einen Frankfurter Bahn⸗ ſteigſchaffner beſorgten ſich die in Hamburg er⸗ mittelten Fälſcher entwertete Eiſenbahnfahrkarten, auf die ſie ſich für angeblich nicht abgefahrene Strecken das Geld zurückerſtatten ließen. Die weiteren Spuren führten nach Worms. Hier ſtellte die Polizei zwei inzwiſchen auch ver⸗ haſtete Händler feſt, die zuſammen mit den Hamburger Betrügern einen großen Schwindel mit Nachnahmebeträgen auf in Frankfurt, Ham⸗ burg und anderen Städten aufgegebene wertloſe Güter vorbereitet hatten. 40 zur Abſendung bereitgeſtellte Kiſten wurden in Worms beſchlag⸗ nahmt. Verbotene Notgeldſcheine. Die Stadt 0 Niederlahnſtein hat in humorvoller Weiſe auf ihren Notgeldſcheinen einen Schinken, Rübe und andere leckere Sachen a laſſen und das Ganze mit dem ſinnreichen Spruch„So leben wir alle Tage“ umrahmen laſſen. Nun iſt, wie aus Bad Homburg ge⸗ meldet wird, der Stadt der Vertrieb dieſer? geldſcheine unterſagt worden. Das Ve wurde erlaſſen, weil mit Notgeld kein Geſch gemacht werden ſoll, ſondern es ſoll einzig und allein dem Zweck dienen, den Kleingeldmangel zu beheben. Ob die Fünſpfennigſtücke des ne eine Von 185 elften Ilonzo- Schlacht. Waldruinen und Geſchoßkrater auf San Marco bei Görz. . 755 2. . 2 5 eee In der Tat ſind die heutigen großartigen, ge— waltigen Durchbruchskämpfe, die an allen unſeren unerſchütterlichen Fronten ausgeführt werden, in letzter Linie Induſtrieſchlachten. Man kämpft mit einem geradezu ungeheuerlichen Maſchinenauſwand, der ſich in Geſchützen und unermeßlicher Munition verkörpert. Unſere Gegner haben die Induſtrien des Erdballs gegen uns mobiliſiert, aber eins haben ſie vergeſſen— daß der Menſch, der Soldat, trotz alledem die Hauptrolle dabei ſpielt. Die Italiener, CCCCCCCCCCCCCCCCCCCTCCCCT——— verſteigerungen in oberheſſiſchen Gemeinden. So werden in Niederweiſel 800. in Oppers⸗ hofen 1200, in Münzenberg 2000 Zentner Apfel verſteigert. Das ſind nur die Erträge aus den Gemeindeanlagen, die den Gemeinde kaſſen zugute lommen. Das Vermögen der Bewohner z. B. des Kreiſes Bingen, des lichen Feſtſtellungen während des Krieges um 9½ Mill. Mk. vermehrt. liche Zunahme des allgemeinen Vermögens hat ihren Grund in den hohen Preiſen für Wein, Obſt und Gemüſe. Schwindeleien mit Eiſenbahnfahr⸗ karten. Die Frankfurter Kriminalpolizei hat in Verbindung mit den Polizeibehörden von kommens im Herzogtum Braunſchweig vorzulegen, das inzwiſchen verabſchiedet iſt. eine Erweiterung des Geſetzes vom Jahre 1894 über Aufſuchung und Gewinnung von Mineralien. Das Es handelt ſich um Hamburg und Worms einen großen Fahrkarten⸗ betrug aufgedeckt. In Hamburg wurden bei zwei Perſonen Hunderte von entwerteten und „. kleinſten heſſiſchen Kreiſes, hat ſich nach amt⸗ Dieſe außerordent⸗ aufdrucken äft die mit dem Induſtriematerial aller ihrer Ver⸗ bündelen, der Engländer, Franzoſen und Amerikaner gegen die Front des uns verbündeten Oſterr Ungarn ankämpfen, vergeſſen, des einzelnen ihnen unbrechbaren gegenſetzt. mitteln alles vernichtet haben, Widerſtand es gelingt erreichen. Geſchick ereilt werden? Sie tragen den Spruch: „Aus⸗, Duich⸗ und Maulhalten“. Wieder Semmeln in B bayeriſche Miniſterium des Innern hat auf des Ge— 94 pro⸗ abſetzung der jetzigen Ausmahlung treides wieder Semmeln aus reinem ö zentigen Weizenmehl hergeſtellt werden dürfen. Gefährliche„Seife“. f Reichenbach, die zum Waſchen eine in einem Langenbielauer Geſchäft erworbene Geſichtsſeife benüßte, ſtellten ſich ſtarke Verbrennungen des Geſichts ein. Die Polizei beſchlagnahmte die Seife. Die chemiſche Unterſuchung ergab, d das Gemiſch ſtarke Säuren enthielt.— rückſichtsloſe Kampf um den höchſten Verd bringt alſo immer wieder geſundheitsſchädliche „Erſatz“-Erzeugniſſe in den Handel. daß der Siegeswille ihr f Jahr Gef ſtrafe, ein? at Trotzdem ſie mit ihren Maſchinenhilfs-⸗[den? ihnen Haft nicht, auch nur nennenswerten Geländegewinn zu 0 Bei einer Frau in iſt r rn Küſſe. Ihr Antlitz war hell vom Monde be⸗ ſchienen, es ſchien von einer zarten, durchſichtigen Bläſſe, und nur der rote Mund glühte in ihrem Antlitz wie eine rote Roſe. Ein ſeliges Vergeſſen war über beide ge⸗ kommen, und ihre Küſſe und Liebkoſungen nahmen kein Ende und ihr leidenſchaftliches Liebesgeffüſter erſtarb nur, wenn ſich die Lippen zum Kuſſe einten. f Plötzlich ſprang er empor und reckte die Arme zum nächtlichen Sternenhimmel empor. Sein unſeliges Geſchick trat ihm mit einem Male wieder vor Augen und bereitete ihm un⸗ endliche Qual. „Mein Gott— mein Gott“— ſtöhnte er. „Was habe ich getan?“ Mit einem ſanſten, faſt ſchelmiſchen Lächeln ſah ſie zu ihm auf. „Iſt es ſo große Sünde, ein Mädchen zu küſſen, das man liebt?“ fragte ſie mit leichtem Necken. „Marguerite— du weißt nicht...“ „Biſt du nicht frei?“ eit „Biſt du verheiratet?“ Er ächzte auf und ſchlug die Hande vor das Geſicht. Da trat ſie zu ihm und legte den Arm um ſeinen Nacken, das Haupt an ſeine Schulter lehnend. ö „Ich habe dich lieb, Alexander,“ ſagte ſie leiſe und weich,„und es wird alles gut werden. — Oder,“ ſeahle ſie lächelnd hinzu,„trennt uns dein gräflicher Stand?“ Er fuhr auf.„Wie kaunſt du das denken? — Och bin kein Nart.“ wußte es, Alexander, und deshalb Wenn rr. ch „Ich glaube mir, es wird alles gut werden. du mich nur lieb haſt?...“ „Ob ich dich lieb habe!—“ Er atmete haſtig. Er kämpfte mit ſich, ob er ihr das Geheimnis ſeines Lebens ſagen ſollte. Ja, er wollte es ihr ſagen, dies war die rechte Stunde dazu. Wenn er es jetzt nicht ſagte, würde er nie den Mut dazu haben, ihr ſeine Schmach zu bekennen. Er zog ihren Arm durch den ſeinen. „Laß uns dorthin in den Schatten des Stimme. trägt das reine Licht des Mondes nicht.“ Er führte ſie in den tiefen Schatten eines überhängenden Felſens, ſetzte ſich auf einen Stein zu ihren Füßen nieder und ſtarrte eine Weile ſinſter vor ſich hin. Lächelnd ſchaute ſie auf ihn nieder, ſie hegte keine Furcht, wußte ſie doch, daß er ſie liebte. Dann hub er an: „Ich ſagte dir einmal, daß meine Vorfahren ihr Blut gelaſſen im Kampf um den Beſitz, um den eigenen Herd... ich habe kein Blut vergoſſen, ich habe mein Leben nicht gelaſſen in dieſem Kampfe, nur meine Ehre, meine Selbſt⸗ achtung...“ N „Alexander!“ rief ſie erſchreckt. „Höre mich— es war Gefahr vorhanden, daß ich den Veſitz meiner Väter verlieren ſollte, nicht im ehrlichen Kampf, ſondern um des elenden Geldes willen, das meine Eltern und Großellern in vornehmer Michtachtung, mit vollen Händen aus geſmeut haben... i lie bie Felſens gehen,“ ſprach er mit rauher, heiſerer „Was ich dir zu ſagen habe, ver⸗ halten, das dir deinen Beſitz erhalten kann. U ich ehrloſer Wicht ging auf dieſen ſchändlich Handel ein. N „Um Gottes willen, Alexander, halt ein! geſtreckt.. N „Nein,“ fuhr er mit ſelbſtquäleriſcher Grauſam⸗ keit fort,„du ſollſt alles wiſſen. Ich ging auf ehrenhaften Namen um elendes Gold an ein Weib, die Tochter eines Schurken, der ihre un⸗ eheliche Geburt dadurch verdecken wollte. Viel⸗ leicht war ſie auch ſeine Geliebte. „Nein, nein... Alexander, barmen...“ g Sie war in die Knie zeſunken und rang die Hände.. 5 „Siehſt du nun,“ ſagte er mit einem böͤſen Lachen, das ſie erſchaudern machte,„wem du deine Liebe geſchenkt haſt? Einem Elenden, einem Ehrloſen, der ſich vor der Welt verbergen muß. Und nicht einmal die Achtung brachte man ihm entgegen, daß ſich diejenige, die ſeinen Namen kauſte, vor ihm entſchlejerte—, ich habe nie ihr Antlitz geſehen— nie ihre Stimme ge⸗ hoͤrt— die Frau Gräfin lebt irgendwo in der großen Welt, ich in meinem oſtpreußiſchen Winkel.“ Marguerite atmele auf.„Aber wenn es der Zufall züge, daß ihr euch begegnelet?“ meinen Beſitz, die letzte Scholle des väterlichen Erbes, ich kämpfte um ihn— vergeblich!— Da nahte der Verſucher! Wenn du deine Ehre, 1 deinen ehrenhaften Namen verlaufen willſt, ſo raunte er mir zu, dann ſollſt du das Geld er⸗ L rief ſie erſchreckt, die Hände wie flehend aus⸗ den Handel ein, ich verkaufte meinen ehrlichen, mich um Verzeih von mir ſtoße gemacht habe Er⸗ Eine Gehelmſchlächterei entdeckt. In einer Geheimſchlächterei in Dortmund wurden in der Nacht 31 geſchlachtete und 29 lebende Schweine beſchlagnahmt. Zwei Perſonen wurden feſtgenommen. 9 Ein geſtörtes Kaffeefeft mit Kriegs⸗ gefangenen. Die in Neukirchen bei Chemnitz wohnhafte Arbeiterin Elſa Bock veranſtaltete in ihrer Wohnung mit noch zwei anderen Mädchen und drei franzoͤſiſchen Kriegsgefangenen ein ge⸗ meinſchaſtliches Feſt mit Kaffee und Gebäck. Die Geſellſchaft ſtörte dabei die Nachtruhe der anderen Hausbewohner derart,, daß zwei Hauſe wohnhafte Urlauber Ruhe Nb eten mußten. Die Franzoſen ergriffen ſofort die Flucht, einer konnte jedoch ſeſtgenommen Verhaftung eines g mörders. Bei Mähr Raubmörder Weſer, auf rden war, Jonas in Mähr gen Raub⸗ h⸗Oſtr der mehrere Tage Jagd Weſer hatte trau ermordet jſurde er von niederſchoß. wurde die Verfolgung gleich— einen Revolver⸗ ige wurde er von nittelt. Ver⸗ erwundet ſtellte, ließ men und verletzte ihn in das Bein ſchwer. erlittenen Ver⸗ 0* Der chuß an der gliſche König in Lebensgefahr. Meldung beſagt, daß König dem Tode entronnen dem Wege von London einem Kriegsauto zu⸗ Halle a. S. zember 1916 unk ingt. Hierin züberſchreitung hl von 100 Mk. n er damit be⸗ helche Höchſt⸗ zeweisauf— 8 Angeklagten Er beantragte Verwerfung des loß die Verhandlung ein neues Verfahren Preisforderung eingeleitet Rudolf gegen 12 wurde wurde beſchloſſen, Kaution aus der eee Bezirksamtes Waſſerburg in Bayern vom ſelben mag ayern. Das treiben der Preſſe verſügt, daß durch die Her⸗ Geſchlecht Wie das eierlich berichtet, 13 ner in 400 . r Nenn viel⸗ nicht mich mich lerntet, ihr euch könnte auch jene Frau lieben?! e ſie— ich haſſe wer es auch ſie träſe, ich in das Antlitz ſchl 2„„„ 11 „Ich würde ihr ſagen, daß ich ſie verachte — und wenn ſie auf den Knien vor mir läge, ung ama würde ſie die mich unglücklich und elend hat.“ wieder gut machen, was ſis fragte ſie mit zitternder „Könnte ſie nich an dir verbrochen! Stimme. „Nein— niemals. „Auch wenn ſie dich liebte?“ „Das iſt zu ſpaͤt— ich haſſe ſie!“ Marguerite lag noch immer auf den Knien, etzt ſchlug ſie die Hände vor das Antlitz und weinte bitterlich. Er hob ſie empor, legte ihr Haupt an ſeine Schulter und ſtreichelte ihr blondes Haar. „Mein armes Lieb,“ ftüſterte er zärtlich, nun kennſt du mein Unglück— nun wirſt auch du mich verachten...“ „Nein, nein„.“ ſchluchzle ſie, ſich feſter an ihn ſchmiegend. 5 (Ack Fenn [Foörtſotzung folgt,