— Anleihe Belissdie Hare dis gedlocze LC. A. Hl, ö rde,,. alen, . LHuuumemheg egen, cee, een. eee, Hriecmcn Schilla. Bekauutmachung. Betr.: Den Voranſchlag der Gemeinde Vieruheim für 1917 Ri. Der vom Gemeinderat beratene Voranschlag der Gemeinde Viernheim für 8 Ri. liegt bährend einer Woche, nämlich vom Montag, den 8. Oktober bis Montag, den 15. Oktober ds. Is. (beide Tage ehuſchl,, auf unſerem Büro offen. Die Beteiligten können innerhalb dieſer Friſt den Voranſchlag einſehen und bei dem Bürgermeiſter ſchriftlich oder zu Protokoll Einwendungen gegen den Inhalt vorbringen. 1 Bemerkt wird, daß die Erhebung keiner Umlage beſchloſſen wurde, zu der auch 10 Ausmärker herangezogen werden. Viernheim, 4. Oktober 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Eiumachgläſer zum zubinden in allen Größen eingetroffen. Ein Waggon Entlaugen⸗Kalk friſch eingetroffen. Ztr. 2 Mk. Math. Träger. Jakob Beyer. Wir ſtellen noch 2 Adel 1 l Ardeiterinne ein. Mannheimer 1 Vicruhei 0 7 22 10 10 5 5 2 — Dürres Laub. Vergeßt nicht, daß Ihr Deutſche ſeid! Wer deutſch fühlt, muß ſeines Volkes würdig handeln. Das nur heißt deutſch ſein! Ein Volk atmet ſtark und will leben. Hilf mit, daß Dein Volk leben kann! Wer 1 ſich keine Ver antwortung für das Leben ſoines Volkes trägt, der iſt ein welkes Blatt am Volksbaum. Wer nur an ſein Volk vergißt, den ſtößt das Volk von ſich. Er iſt ſeiner nicht wert. Wer noch bereit iſt, immer und immer wieder mitzuhelfen, einzugreifen und nach tragen, der gehört zum lebendigen Volk! Dein Volk will leben, muß leben, wird leben! Hilf ihm zum Lebensſaft und zur Lebenskraft. Zeichne die Kriegsanleihe! Ordnung der israel. Gemeinde 20. Tiſchri Sabbatt-Aufang 5% Uhr „ Morgen 730 Uhr u. „ Nachmittag 4 Uhr Ausgang 540 Uhr Wochent tag⸗Abend 30 Uhr 1 Morgen 530 Uhr Oktober Laubhüttenfeſt⸗Ende 58% Uhr 22. 1 Morgengottesdienſt 730 Uhr 2 5 10% Uhr Nachmittags 400 Uhr Ausgang 665 Uhr Gottesdienſt⸗ 6. Oktober 1000 ſich denkt und! Kräften beizu— Die Jeſchünng zur Kriegsauleihe iſt das öffentliche Daukgebet des deutſchen Volles. Almtlicher Teil. Bekanntmachung. Erhebung der Getreideernte und Nachprüfung der Erntefläche 20. 9. bis 5. 10. 1917 Von Montag, den 1. Otktober 1917 ab, findet eine Erhebung der Getreideernte in Verbindung einer Nach— prüfung der Ernteflächenerhebung vom Juni 1917 ſtatt. Die Ernteerhebung und die Nachprüfung der Ernte— flächon erfolgt von den von uns beſtimmten Zählern und erſtreckt ſich auf: 1. Weizen 2. Spelz, Dinkel, Feſen uſw. 3. Roggen 4. Gerſte 5. Hafer und 6. Gemenge aus dieſen Getreidevrten. Es empfiehlt ſich daher, daß jeder ſogleich ſeinen Ge— ſamternteertrag, ſowie die Ernteflächen der obigen Frucht— arten auf ein Blatt Papier ſchreibt und den Zählern am kommenden Montag den 1. ds. Mts. unmittelbar über— gibt. Jeder Betriebsinhaber hat dann dieſe Angaben auf der Zählerliſte des Zählers durch Untrrſchrift zu beſtätigen. ze ir weiſen ganz beſonders eindringlichſt auf den Ernſt der Lage 0 und machen allen Betriebsinhabern zur Pflicht, daß ſie den Erhobungsperſonen gewiſſenhafte An— gaben machen, damit die Erlangung eines einwandfreien Ernteergebniſſes gewährleiſtet wird. Viernheim, den 28. September 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Betr.: Bekanntmachung. Betr.: Ausgabe von Brotkarten. Nach einer Verfügung des Kommunalverbandes 0. die Ausgabe der Brotmarken für die Folge nur Montags nachdem die neue Verſorgungs periode beginnt, zu erfolgen. Die näch ſte Brotmarkengusgabe findet daher erſt am Montag, den 8. Oktober 1917 in der ſeither üblichen Rei— henfolge ſtatt. Viernheim, den 1. Oktober 1917. Großh. Bürgermeiſterei Vieruheim Lambert h. Bekanntmachung Betr.: Den Verkehr mit Seife, anderen fetthaltigen Waſchmitteln. Die Seifen⸗ und Seifenpulvermarke n von den Monaten September und Oktober 1917 ſind am Freitag, den 5. ds. Mts., nachmittags von 2 bis 5 Uhr von den Händlern bei uns, 910 Nr. 27 zur Ablieferung zu bringen. Die Marken müſſen auf 100 gebündelt und getrennt nach Saen Seifenpulverabſchnitten in einem unverſchloſſenen Briefumſchlag nach nachſtehenden Muſter abgeliefert werden. Monat Auguſt u. Seifenpulver und 1917 Gemeinde Viernheim. Dieſer Umſchlag enthält: Seifenmarken a 50 gr. kg. ck Seifenpulvermarken a 50 gr. Viernheim, den 5. Oktober 1917. Unterſchrift des Händlers Gegen die abgelieſerten Marken erhalt von uns eine Empfangsbeſcheinigung, die ſofort herigen Seifenlieferant zuzuſenden iſt. Erſt erfolgt iſt, kann die Seife geliefert werden. Hur ſelbigen Zeit müſſen auch d für Oktober, ebenfalls gebündelt auf 50 Convert zur Ablieferung kommen. Viernheim, den 5. Oktober 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. September jeder Händler dem ſeit— Stück in einer Große Auswahl in — 1 940* Serien⸗ Karten eingetroffen. Reife Milch- Schweine zu verkaufen hat zu lu ö 1 Jakob Beyer. wir dieſe ſofort nachdem dies die Petroleummarken in Viernileitn im Saale des Gaſthauſes 0 weißen Roß. Leiter: Th. Rud. Könner, Direktor und künſtleriſcher Leiter des heſſiſchen Heimatfeſtſpieles„Heſſſen treue“ Ein Teil der Einnahme fließt der Ortsfürſorge zu. Sonntag, den 7. Oktober 1917. berg u. Srakenſungeſ aun c oder „Jung Deutschland voran“ Luſtſpiel in 4 Bildern von O. Töpfer. Preiſe der Plätze: Im Vorverkauf: An der Abendkaſſe: 8 Sperrſitz... 1.— Mk. Sperrſitz 1.25 Mk. 5 laß 0% 1. Platz 090 2. Platz. 0.50, 2, Plaz dd, Karten im Vorverkauf im weißen Roß und bei Buchbinder Schwei kart. Kaſſencröffnung 7 Uhr A lf fang 8 Uhr. Vor und während der Aufführung Konzert. — Nachmittags 4 Uhr: Adar 2711* Sonetauffünrung für Sehulen zedes Kind erhält ein Geſchenk. Di e luſtigen Haulemänner vom Untersberg oder Dar ls gute Lieſel und die bitterböſe Gretel, ein ſchönes Märchenſpiel in 5 Abteilungen. Die Karten ſind Sonntag früh 10 Uhr ab im Gaſthaus „Zum weißen Roß“ zu haben. ö Ah der Plätze: Sperrſitz 40 Pfg., Platz 30 Pfg., 2. Erwachſene zahlen 10 h Zuſchlag auf en Plätzen. Zu zahlreichem Beſuche ladet ergebenſt ein Die Direktion. cee e e PE cee eee: lat 120 Pfg. Bekauntmachung. Betr.: Ausführung der Reichsgetreideordnung für die Ernte 1917, in den Landgemeinden des Kreiſe— 1 5 und im Kreiſe Heppenheim. Auf die im Kreisblatt Nr. 135 abgedruckten Bekannt machungen des Kommunalverbandes Worms vom 6. u. 2]. September 1917 weiſen wir hin und empfehlen genaue Beachtung. Jeder Bäcker und Mehlhändler hat einen Sonderab druck der Bekanntmachung und der Anweiſung in der Ver kaufsſtelle anzubringen. Sobald uns ſolche zugehen, zuſtellen laſſen. Viernheim, den 2. Oktober 1917 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. werden Mez, Vater& Söhne, Anger nehme Art del „ Weinheim. Beigeordneter Martin. —— N LIE! Zwei oder drei 19 Zimmerwohnung mit Küche 2 von kleiner, ruhiger Familie 1 zu mieten geſucht. 5 Von wem, ſagt die Exp. d. Bl. Postschekkonto Karlsruhe Nr. 1434 Winter-Wirſing⸗ Weiß⸗ Rotkraut⸗ pflanzen; für den eee 5 55 l e Ausführung aller bankmässigen die 0 e 2 1. — 5 9 ö — W 867) e. G. (gegründet Fernsprecher Nr. 24. empfiehlt ihre Dienste zur schäfte Winterbedarf Carot⸗ entsprechend ihren zu durchaus entgegenkommenden Bedingungen. genossenschaftlichen Grundsätzen ten, Gelbe Rüben, Rotrüben, Mangold verkauft Ehatt. Kündigungsfrist, barung. DDD : 7 f Frägliche Verzinsung. Ste im provisionsfreien Scheck-Verkehr 30% für laufende Rechnung 3½“ für Spareinlagen und Einlagen 4% Beèi grösseren Betrügen besondere 1 tahlkammer unter Mit- zur Aufbe— Schrankfächer Mieter, Wrhruug von Wertgegenstände aller mit längerer Art Verein— Jährlicher Mietpreis Mk. 10. vermiethare 0 verschluss der Obſt⸗ u. Gemüſe⸗ Dörrapparate in verſchiedenen Ausführungen Jakob Beyer 1. Mündliche N Ausgedehnter Scheck- oder schriftliche Mitgliedschaft, wird bereitwilligst orteilt. eee eee und Veberweisungsverkehr. Auskunft, auch in Bezug auf die Erwerbung der e 2 8 die 7. Kriegsanleihe. gründe die nur mehr ſchwache Hoffnung uns einen Vernichtungsfrieden aufzuzwingen, zur Genüge wird uns Nene Geſchäfts⸗ Anzeiger Erſcheint dreimal wöchentlich: — für Jedermann Dienstag, Donnerstag n. Samstag Bezugspreis: monatlich 40 Pfg. inel. Trägerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand— kalender und Fahrplan. 1 cli Vereins ⸗ Anzeiger Inſerateupreis: Autsblatt der Großh. Bürgermeisterei Viernhei eim Euthült alle e Nad gungen der der Behörden Ni iernheius nud 1 Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Redaktion, Druck und Verlag: Joh.—— 505 Viernheim, Rathausſtraße. e Iſpaltige Petit⸗Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. 115 Telefon 217 Samstag, del 6.9 Diiber ee tee ee. Il eee ee Zur Kriegs⸗ und Friedensanleihe Die gefallenen Helden an das deutſche Voll. Die wir begraben liegen, Gefall'n fürs deutſche Land, Wir flehen: Helft uns ſiegen!— Steht zu dem Vaterland!— Wir hab'n für Euch geſtritten Mit treuem Heldenſinn. Wir hab'n für Euch gelitten Und gab'n das Leben hin. Es floß für Euer Leben Viel heil'ges deutſches Blut. Ihr ſollt für Deutſchland geben Von Eurem Hab und Gut! Baut uns im deutſchen Lande Kein Denkmal nur ans Stein! Ein ſiegumſtrahlter Frieden Soll unſer Denkmal ſein!— F. M. Vaterlündiſche Vertrauensmünner⸗ Verſammlung. Vor einer überaus zahlreich beſuchten Verſammlung von weit über 100 Gäſten ſprach geſtern Abend im Gaſt— haus zum Engel in 5/4 ſtündiger Rede Herr Bürgermeiſter Lamberth unter großem Beifall der Erſchienenen über Wir müſſen es uns leider wegen geit und Raummangel verſagen, den Inhalt der trefflichen Rede wiederzugeben, ſondern können nur einzelne Haupt— gedanken kurz hervorheben. Der Redner ſchilderte in markigen zügen die vortreffliche militäriſche Lage und die durch eine mittelmäßige Getreide-, aber um ſo ergiebigere Kartoffel— und Obſternte begründete wirtſchaftliche Lage. Nichts be— unſerer Feinde, wenn wir dem unſere Pflicht erfüllen. An das Vaterlande gegenüber [ganze deutſche Vol kwoende ſich deshalb der Aufruf zur 7. Kriegsanleihe, und nicht nur an die Beſitzenden allein. Nicht nur die Milliarden neuer Kriegsanleihe, ſondern ins— beſondere die Millionen neuer Zeichner müßten den Ver— nichtungswillen unſerer Feinde beugen und uns dem Frieden näher bringen. Unſer Herr Bürgermeiſter erwartet insbe— ſondere von den reklamierten Landwirten und Arbeitern, daß ſie diesmal vollauf ihre Pflicht dem Vaterlande gegenüber erfüllen, da er ſonſt nicht mehr in der Lage wäre, mationen von ſolchen Landwirten zu befürworten, die keine Kriegsanleihe zeichnen, obwohl ſie dazu die Es ſprachen Rekla— Mittel hätten. noch die Herren Dekan Wolf, Hauptlehrer Mayr, Pfarrer Roos, Poſtſekretär Kadel, Geſchäfts— führer Heeg, Gemeinderat Schmitt, Kfm. Helfrich und Lehrer Sattig, alle einmütig die Anweſenden ent— llammend zu heiliger Pllichterfüllung und treueſter Werbe— arbeit. Alle nichtigen Einwände und leere Ausreden wurden gegelßelt. So bleibe denn diesmal bei der 7. Kriegsanleihe keiner vom Altar des Vaterlandes zurück. Lege jeder ſein Scherflein darauf, das allein kann und dem Frieden näher bringen. Wer kann, und nicht will, gehört nach Anſicht des Herrn Bür— germeiſters zum Ausbund der Menſchheit.“ Lolale Nachrichten. Viernheim, 6. Okt. Alleefrauen verein. Wir verweiſen auch an dieſer Stelle auf die im Inſeratenteil angekündigte Hauptverſammlung, die am Sonntag nachmittag halb 4 Uhr im Gaſthaus zum Freiſchütz ſtatt— findet. Der Verein hat in der kurzen Zeit ſeines Be⸗ ſtehens ſo ſegensreich gewirkt, daß es elne Ehrenpflicht fannt Mitglieder iſt, zur Verſammlung vollzählig zu erſcheinen.— Allgemelne Kann n uc te telt in Viernheim. Nachdem an Weihnachten vorigen Jahres elne ſehr ſchön verlaufene lokale Kaninchenausſtellung ſtattgefunden hat, iſt für Weih⸗ nachten dieſes Jahres vom Vorſtand unſeres rührigen Kaninchenzuchtvereins eine allgemeine Ausſtellung ge— plant. Es ſind 1 die ee Vorbereitungen getroffen, ſo daß ohne Zweifel die Ausſtellung für Viern— heim ein Ereignis bedeuten wird. Sind doch jetzt ſchon aus den fernſten Gauen Deutſchlands Anmeldungen einge— e * Viernheim, 6. Okt. Musketier Johann Schmitt, Sohn von Herrn Gemeinderat Schmitt, erhielt für tapferes Verhalten vor dem Feinde das Eiſerne Krenz 2. Klaſſe. Zwei Söhne des Herrn Schmitt ſind jetzt mit dem eiſernen Kreuz dekoriert. Wir gratulieren. Viernheim, 6. Okt. Theater-Aufführung. Von zuständiger Seite geht uns die Nachricht zu, daß am Sonntag, den 7. d. M. im Saale des Gaſthauſes Zum ag nene aaa ace 9 E ſunandmmm f den Nie ſiebente Kriegsanleihe ſoll ihn beſiegeln. Nur nicht nach⸗ laſſen, nicht mürbe werden in 1515 Olunde!— Keinem deutſchen Krieger wird es einfallen, plötzlich im entſcheidenden Sturmangriff zurückzubleiben. Ebenſo wenig darf jetzt zu Hauſe auch nur ein einziger mii ſeinem Gelde fehlen. Mit ber ſiebenten Kriegsanfeihe muß der Sieg im Wirtſchaftskampf erfochten werden! Dann iſt der Krieg gewonnen! Darum zeichne! ddt N Theater-Gaſtſpiel ſtattfindet. Der Leiter Direktor Könner, welcher ſ. Z. in Orte das mit allgemeinem Beifall aufgenommene Lebensbild„Heſſentreue“ zur Aufführung brachte. Die Direktion ſtellt auch dieſes Mal wieder ihre Kräfte in den Dienſt der Wohltätigkeit, indem ſie einen Teil des Reinge— winnes an die hieſige Ortsfürſorge überweiſt. An 3000 Mark wurden bereits von der Leitung der Gaſtſpiele den verſchledenen Fürſorgeſtellen abgeliefert. Ein höchſt genuß— reicher Abend ſteht uns bevor und im Intereſſe der guten Sache und des edlen Zweckes wird auf recht zahlreiche Be— teiligung aufmerkſam gemacht. Eee Es wird des Goldes und Geldes dem Altar des Vaterlandes! Gebt weiter in Fülle! und Geld und ſtarke Nerven, die drei den härteſten Krieg. Zeichnet Kriegsanleihe! eee * weißen Roß ein des Unternehmens iſt unſerem 9 mehr anf Gold brechen immer im Bunde, Li zu 90 ſtärker ein Ueberfallener ſich wehrt, deſto eher wird der Angreifer ablaſſen. Kriegsanleihe zeichnen heißt, zum Kräfteaufwand des Vaterlands beitragen. Da die Geldan— lage nicht nur ſicher, ſondern auch gut verzinslich iſt, ſo kann man fragen: Warum ſollte man denn etwa keine Kriegsanleihe zeichnen? Es gibt in der Tat keine Ausrede für ein Abſeitsbleiben. 17 72 Werkzeuge oder Geld. a lautet:„Beſſer ein Mann ld, als ein Geld ohne Mann“. Freilich iſt der Mann die einem Mann perſtehen wir kluges lie ließt n, ſurchttoſes Handeln, ſtählernes 6 e ſind alle nicht für Geld zu haben, Andererſei er bedenke man, wie 0, wenn nicht allerhand dazu Kraſt, ſeinen ſchleppenden zarten Körper Schutz, ſeinen Träu— in ſchenkt. Selbſt die früheſtens Vorfahren Menſchen verſtanden es, harte Steine zu ſpitzen griſſe zu e die Not hatte es l onſt den Raubtieren ſchutzlos preisge— ö dem Sungertode au ge! ieſert geweſen wären; ja, einmal di Pflanzenwelt ſcher kt dem Menſchen, was ſie i ſpendet: den 2 dürſniſſen, entſpr echende ielmehr muß der Menſch ſie dem Boden nie raſtende neue Erfindung entreißen. anderen. Worten: de Menſch kann keinen Schritt tun, ſich web her feine Nahrung und ſeine Bekleidung ſchaffen, ich wehren und das Eigene für ſeine Kinder behaupten, en W rkzeu Der Begriff des Menſchen lautet: der iſt dasjenig W. en, das der Werkzeuge bedarf, iſt nichts anderes als ein allgemein gültiger Ge— t oder 1, ein Wertzeichen— für Werkzeuge ſo— ir das vermittelſt Werkzeuge Erzeugte. Das Sprichwort wenn es die Tüchligkeit über allen Geldeswert ohne Werkzeuge aber, nützt dem Manne alle Tüchtigkeit deutſches Sprichwort Recht Recht, Augenblick liegt auf der Hand. zillionen deutſcher Männer— des Volkes Blüte und Kraft tehen im Felde und trotzen ſeit Jahren vielfacher Ueber— Jeder von uns weiß, daß in ganz Deutſchland nicht n lebte, der Keieg wollte; durch Fleiß und Klug— zeit, durch wiſſenſchaſtliche findung und Unterftehimn ee ) Sorge für Volkswohlfahrt im Bunde mit ſeſten Regie⸗ gſormen, Deutſchland ſeit 40 Jahren in eine Zeit enden Aulblühens geraten, die in der Geſchichte beiſpiel— ingi) Werke des Friedens übertraf nach ig deutſcher Arbeit denjenigen 90 an⸗ er der Reid; daher der verbrecheriſche Waffen hat die Grenzen Deutschlands ie Feinde zurückgedrängt und muß noch i guernder Friede und damit ein tſchlands auf Jahrhunderte hinaus ſowie der ganzen Welt zum zu Land und zu Waſſer können weder an klugem Erwägen, noch noch an furchtloſem Handeln, noch au lä Beharren; wir dürfen daher mit Beſtimintheit be— haupten: ſie werdens ſchaffen. Doch nur unter der Bedingung, daß ſie, Geſundheit und Lehen fürs Vaterland opfern— von uns in der Heimat die Werkzeuge zu ihrer Kriegsführung und das im Hinterland Erzeugte zu Nahrung und Kraft gereicht erhalten. 1891 um Geld handelt es ſich bei einer Kriegsanleihe, ſondern um W̃ Werkzeuge, durch die erſt der Mann ſich als Monn, der Held ſich als Held zu bewähren vermag. Wer Werk— zeuge denen da draußen reicht, der hat an ihren Heldentaten Ankell: wer es nicht tut, iſt ein Schädling, unwert, deutſche atmen. Darum: zeichnet die Houſton Stewart C Die Anwendung auf den daſteht; Bol in an zielbewußtem Entſchließen, — welche Beruf, rkzeuge: Kriegsanleihe! 20 amberlain, Bayreuth TTP Am 2. 10. 17. iſt eine neue Bekanntmachung, betr.„Höchſtpreiſe für Baumwollſpiunſtoffe und Baum⸗ wollgeſpinſte(Rr. W. 2. 28008. 17. K. R. A.,)“, erlaſſen worden. Der Wortlaut der Bekanntmachung iſt in den Amtsblättern und durch Auſchlag veröffeutlicht worden. Stellv. Generalkommando 18. Armeekorps Am 2. 10. 17. iſt eine Bekauntmuchung Nr. W. 2. 19009. 17. K. R A., betreffend„Beſchlagnahme von Neſſelſtengeln ſowie Beſchlagnahme und Beſtands⸗ erhebung von Neſſelfaſern und Neſſelgeſpinſten“, er⸗ laſſen worden. Der Wortlaut der Bekauntmachung iſt in den Amtsblättern und durch Auſchlag verüffentlicht worden. Stellv. Generalkommando 18. Armeekorps. Amerikas Blutſchuld. Seit zweieinhalb Jahren wäre das unendliche Leid und Elend dieſes Krieges beendet, wenn die Ver. Staaten nicht ihr Geld und ihre In⸗ duſtrie in den Dienſt des Verbands geſtellt hätten. Jedenfalls wäre der Friede wenigſtens neuerdings gekommen, wenn ſie neutral ge⸗ blieben wären. Der ganze politiſche Standpunkt Nordamerikas im Weltkrieg iſt vom tiefſten Grunde aus widerrechtlich und unmoraliſch. Kein nordamerikaniſches Lebensintereſſe wurde von Deutſchland irgendwie bedroht oder gar angetaſtet; ſtets hatte Deutſchland mit den Ver. Staaten in Frieden gelebt, und nichts ließ darauf ſchließen, daß es künftighin anders ſein werde. Geſchäftsintereſſe und Gewinnſucht ſind die eigemlichen Triebſedern zu der von Nord⸗ amerika gegen Deutſchland während des ganzen Kriegs betätigten Feindſeligkeit und zu ſeiner ſchließlichen Kriegserklärung. Von allen Be⸗ weggründen zum Krieg iſt der nordamerikaniſche ver unehrenhafteſte und verächtlichſte. Der Krieg hat ſeine weltgeſchichtliche Be⸗ deutung dadurch gewonnen, daß er ein Kampf der Kriegsmächte gegen die Friedensmächte iſt. Jede Seite in der Geſchichte Rußlands, Frank⸗ reihs und Englands beſtätigt ihren ſtändigen Kriegswillen und ihre grundſätzliche Eroberungs— ſucht. Auch die Vereinigung dieſer drei ſich ſonſt ſtets feindlich gegenüberſtehenden Mächte hat durchaus den Charakter eines Angriffs bundes, da er ſonſt keinen Sinn und Zweck gehabt hätte. Mit dem Deutſchen Reich iſt zum erſten Male in der Welt bei einem großen Volke der grundſätzliche Friedenswille zur politiſchen Tatſache geworden. Seit Deutſchland national geeint iſt, hat es Frieden gehalten und den großen, jetzt ausgebrochenen, ſtets drohenden Weltkrieg zu verhindern gewußt. Es hat ſich zum Krieg gerüſtet, wie es ihm ſeine oberſte Pflicht der Selbſterhaltung und ſeine geographiſche und politiſche Lage gebot, aber niemals in den faſt fünfzig Jahren ſeines Beſtehens hat es ſein Schwert zu Eroberungen oder zur Vergewaltigung anderer Völker entweiht. Selbſt ſeine Kolonien hat es auf friedlichem Wege erworben. Deutſch⸗ land konnte durch einen Krieg nichts gewinnen, wohl aber unendlich viel verlieren. Ganz beſonders ungünſtig für einen Angriffs⸗ krieg deutſcherſeits lagen die Verhältniſſe aber im Sommer 1914. Allein mit Oſterreich⸗ Ungarn gegen eine Welt von Feinden zu Er⸗ oberungen auszuziehen, wäre politiſcher Wahn— ſinn geweſen. Was von Deutſchlands grund— ſätzlichem Friedenswillen geſagt werden kann, gilt in gleichem Maße von Oſterreich. Auch Oſterreich-Ungarn iſt eine Friedensmacht. Dieſen beiden Friedensmächten haben ſich Bulgarien und die Türkei verbündet. Auch ſie ſind Friedensmächte. Zum erſten Male in der Welt⸗ geſchichte iſt ein Bund großer Völker entſtanden, der grundſätzlichen Friedenswillen hat. Schon mitten im Kriege hat der mitteleuropäiſche Völkerbund den Beweis dafür gegeben, daß er keine Erorberungen will, indem er Polen be— freite. Auch den andern eroberten Staaten hat er die Selbſtändigkeit nicht genommen, und es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß dies auch nicht geſchieht. Wiederholt ſchon haben Deutſch— land und Sſterreich-Ungarn im Einverſtändnis mit Bulgarien und der Türkei während des Krieges ihre Friedensbereitſchaft ohne Erobe⸗ rungen erklärt, trotzdem ſie weite feindliche Ge⸗ biete in ihrer Gewalt haben. Den mitteleuropäiſchen Friedensmächten gegenüber ſtehen die Kriegsmächte England, Rußland und Frankreich. Sie ſind ihrer Er— oberungspolitik, wie ſie ſeit Jahrhunderten war, treu geblieben. Mehr oder weniger offen haben ſie das ſchon vor dem Kriege oder doch während des Krieges ausgeſprochen. Siegen die Friedens- mächte, ſo ſind die furchtbaren Opfer dieſes rößten aller Kriege nicht vergeblich gebracht. enn dann iſt Ausſicht auf eine lange Friedens dauer in der Welt vorhanden, weil ein großer, geſchloſſener Länder- und Völkerblock mitten in Europa mit ausgeſprochenem, grundſätzlichem Friedenswillen beſteht, der nicht nur den Willen, ſondern auch die Macht hat, wenigſtens inner— halb Europas und wohl auch in gewiſſem Maße darüber hinaus den allgemeinen Frieden zu wahren. Nordamerika hat ſich auf die Seite der Kriegsmäͤchte geſtellt. Damit hat es eine un⸗ geheure Verantwortung auf ſich geladen; denn in ſeine Hand war es gegeben, den Weltkrieg abzukürzen, wenn es ſeine Politik von all⸗ gemeinen hoheren und edleren Beweggründen hätte leiten laſſen, und wenn es ſeiner höchſten moraliſchen und Gewiſſenspflicht, Neutralität zu wahren, gefolgt wäre. Im Präſidenten Wilſon verkörpert ſich dieſer aus niedrigeren Beweg⸗ gründen entſprungene nordamerikaniſche Kriegs⸗ wille. Er wird daduech nicht beſſer, daß ſich Wilſon den Grundſatz der engliſchen Diplo⸗ matie, Lüge und Verleumdung als eine er⸗ laubte und ſogar gebotene politiſche Waffe zu gebrauchen, zu eigen gemacht hat. Die ſchwere Blutſchuld, die er und ſeine Helfershelfer den Ver. Staaten für immer aufgeladen haben, kann dieſen nicht mehr genommen werden. verſchiedene Kriegsnachrichten. Dämmert es? Zur Lage ſchreibt die ‚Engliſh Review“: Vom rein militäriſchen Standpunkte aus iſt die allgemeine Lage heute noch die gleiche wie nach der Marneſchlacht, abgeſehen von der Ver— nichtung einiger kleiner Völker, die in den Kampf geſchleppt worden ſind. Man dachte den Schlüſſel zum Stellungskrieg in einer über— wältigenden ſchweren Artillerie gefunden zu haben, aber ſchon wiſſen wir, daß das ſchwere Geſchütz nicht der entſcheidende Faktor iſt, weil es ſelbſt zu ſtationär iſt, während das Weſen der Strategie in der Bewegung beſteht. Das iſt die Lektion des Jahres 1917. Die große Frühjahrsoffenſive, von der wir die Entſcheidung erhofften, endete in rein taltiſchen Vorteilen, aber die ganzen Operationen waren von Anfang an bedingt durch den ſtrategiſchen un bemerkten Rück⸗ zug der Deutſchen und ihre neue elaſtiſche Defenſivtaktik. Es iſt klar, daß eine Ent⸗ ſcheidung in dieſem Jahr nicht mehr zu erwarten iſt. Wir gehen alſo noch einem Winter entgegen in der Hoffnung auf amerikaniſche Hilfe im nächſten Frühjahr, die jedoch kaum über mehr als 700 000 Kämpfer hinausgehen wird, ſelbſt wenn wir annehmen, daß die dann exiſtierende Tonnage für eine ſo große Armee und deren Transport über den Ozean genügen würde. Die amerikaniſche Hilfe wird zum großen Teil von dem Fortgang des deutſchen U-Bootkrieges abhängen., E Der neue Flugzeugangriff auf London. „Reuter“ meldet über den Flugangriff vom 29.: Feindliche Flugzeuge überflogen abends zwiſchen 8 und 9 Uhr gruppenweiſe die Küſte von Kent und Eſſeß. Sie unternahmen meh⸗ rere Angriffe auf London, auf nord— öſtliche und ſüdöſtliche Viertel der Stadt ſowie auf mehrere Orte in Kent und Eſſex. Die Zahl der Opfer iſt noch nicht bekannt; auch fehlen Einzelheiten über den Materialſchaden. Nach weiteren, Reuter-Meldungen ſuchte die Londoner Bevölkerung ſchleunigſt Deckung, als das War— nungsſignal ertönte. Gleich darauf brach ein gewaltiges Artilleriefeuer los, das die Flieger daran hinderte, ſich dem Herzen der Stadt zu nähern. Bis Mitternacht war die City auf der Hut. Die Vorſtellungen in den Theatern und Tingeltangels wurden fortgeſetzt. Ahnlich lautet der Bericht über den Luftangriff am 30. * Die Friedenserörterung in Rußland. Nach der ruſſiſchen Preſſe zu urteilen, ſteht augenblicklich in Rußland die Friedensfrage im Vordergrunde des Intereſſes. Die auch nach Petersburg gedrungenen Gerüchte über die Bemühungen Englands, noch vor Beginn des Winters einen günſtigen Frieden zu erreichen, haben in Petersburger politiſchen Kreiſen ungeheures Aufſehen erregt und ſtarke Unruhe hervorgerufen, die durch die immer lauter werdenden Befürchtungen über den Abfall Rumäniens ſtändig geſchürt wird. Nach ver— schiedenen Blattern ſoll daher auf der demokratiſchen Konferenz das Friedensproblem im Vordergrunde der Beſprechungen ſtehen. Bei den Parteien der Linken beabſichtigt man, Kerenski zu ſtürzen, wozu die demolratiſche Konferenz benutzt werden ſoll. Da man mit Sicherheit darauf rechnet, daß es Tſchernow und ſeinen Anhängern ge⸗ lingen werde, die Macht an ſich zu reißen, iſt von ihm bereits der Wortlaut einer Note aus⸗ gearbeitet worden, die an ſämtliche Verbündete und an die Mittelmächte verſchickt werden ſoll und den ſofortigen Friedensſchluß in Vorſchlag bringt. Englands Friedensbedingungen. Gedanken eines engliſchen Generals. General Sir Joſeph Rickett verwarf in einer am 24. September in Pontefract gehaltenen Rede die Idee eines Verhandlungsfriedens, insbeſondere eines Friedens auf Grund des Kuckucksrufes:„Keine Annexionen und keine Entſchädigungen“. Belgien, Frankreich, Serbien, Rumänien und Polen, ſo führte er aus, müßten auf jeden Fall Entſchädigungen erhalten. Die ver⸗ lorenen Schiffe der Neutralen und Kriegführenden ſeien zu erſetzen und die Familien getöteter Angehöriger der Handelsmarine zu entſchädigen. Außerdem müſſe Deutſchland einen Teil der Kriegskoſten zahlen. Zweifellos würde ein ſieg⸗ reiches Deutſchland eine Kriegskoſtenentſchädi⸗ gung von ſeinen Feinden verlangt haben. Der einzige Grund, warum man nicht ein Gleiches von Deutſchland verlange, würde der ſein, um Mitteleuropa vor dem Bankerott und der Anarchie zu bewahren. Auf die Kriegskoſtenentſchädigung könnten die deutſchen Kolonien in Anrechnung kommen. Auch aus einem anderen Grunde empfehle es ſich, dieſe zu behalten, nämlich um Südafrika davor zu bewahren, daß die Deutſchen die außerordentlich kriegsluſtigen Volksſtämme mit modernen Waffen ausrüſteten. Ferner dürfe man keine deutſche Flottenbaſis im Indiſchen Ozean dulden. Auſtralien verlange einen vom Feinde geſäuberten Stillen Ozean. Die Ver. Staaten würden zweifellos dieſe Forderung unterſtützen. Schließlich dürfe man den Charakter zu⸗ künftiger Kriege, insbeſondere betreffs Englands inniger Verbindung mit dem Feſtland, nicht aus dem Auge verlieren. Das Tauchboot würde die Operationen der britiſchen Flotte über Waſſer beſchränken. Die Flugzeuge würden nicht zu 40 und 50, ſondern zu Hunderten und Tauſenden kommen. Die Chemie werde das Gewicht ihrer Bomben verringern. Die Luft⸗ flotten würden neben Kampfmaſchinen Proviant⸗, Munitions- und Ambulanzflugzeuge einſchließen. Keine Befeſtigungen und Flüſſe würden ihnen den Weg verlegen, keine Eiſenbahnlinien würden zu bauen ſein. Das Schickſal eines Reiches würde innerhalb vierzehn Tagen entſchieden ſein. Daher ſei es eine Lebensfrage für England, die Kontrolle des Armelkanals in der Weiſe zu ſichern, daß darauf geſehen werde, daß ſich die ſtrategiſchen Punkte der Küſte des Feſtlands entweder unter der Kontrolle der Entente oder im Beſitze neutraler Mächte befänden. Aber Vorausſetzung dafür ſei die militäriſche Nieder⸗ lage Deutſchlands, die ſchwerlich lange auf ſich warten laſſen werde, ſobald die Neue Welt das Gleichgewicht der Alten Welt wiederherſtellen werde. England dürfte ſich nicht der Zukunft ver⸗ ſchließen, noch das Werk, für das ſeine beſten und tapferſten Söhne ihr Leben geben, un⸗ vollendet aufgeben. Deutſchland werde daheim genug zu tun haben. Auch werde, wenn erſt ſeinem politiſchen Ehrgeiz alle Hoffnung ge— nommen ſei, für ſeinen Einfluß und ſeine Leiſtungsfähigkeit hinreichender Raum in der Welt ſein. PDolitiſche Rundſchau. Deutſch land. * Im Hauptausſchuß des Reichs⸗ tages wurde nach längerer Debatte ein An⸗ trag auf Erhöhung der Mannſchafts⸗ löhnung angenommen. Ebenſo wurde ein⸗ ſtimmig eine Erhöhung der Familien-Unter⸗ ſtützung von 20 auf 30 Mark angenommen. der Bunde a 0 daß an 15. Oktober d. Je, im Deutſchen eiche 1 ählung der Schweine vorzunehmen i ieſe beſondere Schweinezwiſchenzählung vor der am 1. Dezember d. Is. ſtattfindenden Vieh. zwiſchenzählung erfolgt, um über die Maß⸗ nahmen„zu einer ſtärkeren Abſchlachtung von Schweinen noch vor Eintritt der Winterszeit Klarheit zu gewinnen“. Die gedachten Mag. nahmen ſollen unſeren Schweinebeſtand mit den vorhandenen Futtermitteln in Einklang bringen anderſeits aber den Beſtand auch nicht une ein gewiſſes, für die Verſorgung notwendig er⸗ achtetes Maß herabdrücken. Stellt ſich durch die Schweinezählung am 15. Oktober heraus daß in der einen oder andern Richtung die gegenwärtigen Maßnahmen den gewünſchlen Erfolg nicht bringen, ſo ſollen ſie noch rech zeitig abgeändert oder ergänzt werden fönnen. *Die zukünftige Geſtaltung Elſaß⸗ Lothringens ſoll in dieſer Woche Gegenſtand einer Beſprechung der elſäſſiſchen Reichstagz⸗ abgeordneten mit dem Reichskanzler ſein. Seitens der elſäſſiſchen Reichstagsmitglieder wird großes Gewicht auf die Beſprechung ge⸗ legt, um eine Entſcheidung in der wichtigen Frage ſobald als möglich herbeizuführen. Fraulkreich. * Die„Agence Havas'“ verbreitet eine längere Meldung über den Beſuch des Königs von Italiens an der franzöſiſchen Front, der von Belfort ausgegangen ſei. Mit einem Beſuch beim König von Belgien und an der belgiſchen Front habe die Reiſe geſchloſſen. Die Blätter ſchildern beſonders eingehend einen Ve⸗ ſuch im Elſaß, bei dem u. a. in Thann lebhaſte Kundgebungen für Frankreich veranſtaltet worden ſein ſollen. Holland. * Wie der Nieuwe Rotterdamſche Courant erfährt, will Rotterdam künftig der Ankunſt⸗ hafen ſein für die aus England eintreffenden deutſchen Gefangenen. Eine große Anzahl der ausgetauſchten deutſchen Offiziere und Unteroffiziere wird in Rotterdam einquartiert werden. Für die Soldaten wird auf deutſche Rechnung ein Lager aufgebaut werden. Dänemark. * In dieſen Tagen findet in Kopenhagen eine internationale Rote⸗Kreuz⸗ Konferenz ſtatt, auf der die meiſten krieg⸗ führenden Länder vertreten ſein werden. Sie wird ſich mit dem Austauſch von Kriegs- gefangenen und den Zuſtänden in den Kriegs⸗ gefangenenlagern ſowie anderen Fragen be⸗ ſchäftigen. Die feierliche Eröffnung der Kon- ferenz erfolgt unter dem Vorſitz des Prinzen Waldemar von Dänemark. Muß land. „Auf der demokratiſchen Konferenz lente Kriegsminiſter Werſchowski die Aufmerk⸗ ſamkeit der Verſammlung darauf, daß die Armee, obgleich die Ernte dieſes Jahr reichlicher ſei als voriges Jahr, dennoch an Brot und anderen notwendigen Dingen Mangel habe; die Urſache dafür ſei die Mangelhaftigkeit der Befoͤrderungs⸗ mittel. Die Vertreter der verſchiedenen Armeen und der Flotte, die nach ihm ſprachen, betonten ſämtlich die Notwendigkeit einer ſtarken Staats⸗ gewalt, die die Wiederherſtellung der Diſziplin an der Front kräftig fordern konnte. Ein Ver⸗ treter der Koſaken erklärte, daß dieſe die ruſſiſche Republik verteidigen und die Regierung unter⸗ ſtützen würden. „Einer amtlichen Mitteilung zufolge hat der Generalgouverneur von Finnland befohlen, den Präſidenten und die Mitglieder des Landtags, die mit Gewalt in den aufgelöſten Land- tag eingedrungen ſind und dort eine Sitzung abgehalten haben, gerichtlich zu ver⸗ folgen. Amerika. «Der argentiniſche Eiſen bahnet⸗ ſtreik greift immer weiter um ſich. In Buenos Aires brachten Streikende einen Proviantzug zur Entgleiſung, der in den Fluß ſtürzte. Zwölf Perſonen wurden ſchwer verletzt. Havas“ melde, daß jetzt auch die Kutſcher der Taxameter⸗ und Autodroſchken und die Backer ſtreiken. — Das Rätſel ſeiner She. Romon von Ludwig Haſſe. (Fortſetzung.) Mie eine Schuldbewußte erſchien ſie ihm in ſeinem Zorn, in ſeiner Scham, und er erfaßte ihr Handgelenk und preßte es ſo feſt, daß es ihr weh tat. Aber kein Schmerzenslaut ent⸗ ſchlüpfte ihren Lippen. Sie ſah mit tränen⸗ ſchweren Augen zu ihm empor und ſagte ſanſt: „Ich verdiene alle Ihre Vorwürfe, Alexander, nur den einen nicht, daß ich mit Ihnen geſpielt, daß ich Sie nicht aufrichtig ge— liebt härte...“ Er ſchleuderte ihre Hand mit einem ſpöttiſchen Lachen von ſich. „Wem wollen Sie das glauben machen, Frau Gräfin? Ich bin nicht mehr ſo dumm und leichtgläubig wie in Meran...“ „Alexander, Sie raſen!“ 5 „Ich ſehe nur zu klar. Zuerſt dieſe Komödie der Heirat— dann die Neugier, den Mann kennen zu lernen, der ſich zu dieſer elenden Komödie hergab, und ſchließlich die Scheidung. Iſt das ehrlich gehandelt, Frau Gräfin?“ „Vergeſſen Sie nicht die Nacht auf der einſamen Alm, Alexander,“ ſagte ſie noch immer anſt. b Da lachte er wieder.„Ja— ein pikantes ſtapitel mehr in dem Roman einer Welldame!“ Das war zuviel. Sie richtete ſich ſtolz einpor und ſprach mit ernſter Stimme:„Graf Alexauder, Sie gehen zu weit!“ Er blickte ſie erſtaunt an, aus der ſchuld⸗ 15 bewußten Angeklagten war eine ſtolze Anklägerin geworden. „Wenn meine Worte nicht immer in den Grenzen der Höflichkeit blieben,“ entgegnete er, „ſo meſſen Sie die Schuld der eigentümlichen Lage zu, in die Sie mich verſetzt haben. Als Marguerite Dumont haben Sie mir geſagt, daß Sie mich liebten, als Gräfin Gallenberg fordern Sie Ihre Freiheit und wollen mir die Freiheit wiedergeben... wie ſoll ich das anders auf⸗ faſſen, als einen Hohn...“ „Wenn Sie ſelbſt den Grund nicht entdecken können,“ erwiderte ſie und eine dunkle Glut färbte ihr bleiches Geſicht,„ich kann Ihnen den Grund nicht ſagen.“ „Ich bemühe mich nicht, das Rätſel zu löſen — es iſt vergebliche Mühe, die Rätſel eines Frauenherzens löſen zu wollen.“ Sie wandte ſich noch einmal raſch zu ihm. „Erinnern Sie ſich des Abends auf der Alm, Graf!“ rief ſie. „Ich erinnere mich ſehr wohl dieſer meiner neuen Torheit.“ „Graf!— Doch nein, ich will nicht heftig und ungerecht werden, wie Sie es ſind. Er⸗ innern Sie ſich des Abends— erinnern Sie ſich unſeres Geſprächs über Ihre unſelige Heirat — erinnern Sie ſich, was Sie mir geſchworen haben;; „Ich erinnere mich ſehr wohl, Frau Gräfin. Ich habe Ihnen geſagt, daß, wenn ich jener Frau begegnen ſollle, welche meine Not be⸗ untztie, um mein Leben, meine Ehre zu ver⸗ nichten, daß ich dann dieſer Frau meinen Zorn, ö meinen Haß in das Geſicht ſchleudern würde— und hier, hier tue ich es. „Sie ſagten mir aber liebten..“ „Ja, Sie— Marguerite Dumont— aber nicht die Frau Gräfin Gallenberg. Niemals kann ich dieſe lieben...“ „Alexander?! Haben Sie Erbarmen mit mir. Laſſen Sie ſich von Ihrem Zorn, Ihrem gerechten Haß nicht verblenden und nicht zur Ungerechtigkeit hinreißen. Ich habe Ihnen Un⸗ recht getan, ich weiß es— aber ich bin bereit, zu ſühnen, wieder gut zu machen...“ „Dadurch, daß Sie ſich von mir trennen!“ „Aber, mein Gott, ſo verſtehen Sie doch! Wie ſoll ich es Ihnen nur ſagen?“ „Geben Sie ſich keine Mühe, Frau Gräfin. Ich vermag Ihnen nicht in die Schleichwege Ihres weiblichen Scharfſinns zu folgen und ich würde Ihnen doch nicht glauben...“ „Ah— iſt das Ihr letztes Wort?“ „Mein letztes Wort...“ „So haben wir nichts mehr miteinander zu ſprechen,“ ſagte ſie tonlos.„Es war arles ver⸗ gebens. Wo kein Glauben, wo kein Vertrauen, da auch keine Liebe— ich habe mich in Ihnen geläuſcht— leben Sie wohl...“ Die Hand vor die Augen preſſend, verließ ſie raſch das Zimmer. Er ſtand und ſchaute wie gebannt auf die Portiere, hinter der ſie verſchwunden und deren ſchwere Falten noch leiſe erzitlerten. Dann atmete er tief auf und wandte ſich zum Gehen. Als er auf dem Korridor den auch, daß Sie mich Uberzieber angezogen und den Hut ergriff, lam! der Juſtizrat eilig auf ihn zu.„Um des Him mels willen, Graf, was haben Sie gemacht! Jetzt iſt alles aus!“ „Ja, es iſt alles aus, Herr Juſtizrat,“ ent. gegnete Alexander,„und Ihre Intrigen haben das bewirkt.“ „Aber ſo hören Sie mich doch nur!“ „Ich mag nichts mehr hören. Es ekell mich an. Ich hoffe auch von Ihnen nichts mehr zu hören; auf Ihren Rat werde ich jedenfalls ſit die Zukunft verzichten.“ 1 „Sie verkennen die ganze Angelegenheit., „Mag ſein— ich urteile nun einmal licht mit dem klugen Geiſte eines vielgewardlen Juriſten.— Adieu f Er lüftete den Hut, öffnete die Korridorlitt und entfernte ſich. Der Juſtizrat verſuchte nicht, ihn zurück zu halten. „Man muß ihn zur Beſinnung kommen laſſen,“ ſagte er ſpäler zu ſeiner Frau.„In dieſem Gemütszuſtande iſt nichts mit ihm an. zufangen. Aber ich fürchtete bei dem hefligen Charakter des Grafen einen ſolchen Ausgang der Begegnung zwiſchen ihm und Margarele, deshalb riet ich davon ab— Ihr aber wolltet es ſo haben.“ a „Ja,“ entgegnete die Juſlizrätin bitter,„weil wir mehr Vertrauen zu der Liebe des Graſen zu Margarete hatten. Aber dieſe Liebe kann nicht tief geſeſſen haben.“ „Ihr beurteilt die Männer nach euch ſelbſt. Für euch iſt die Liebe das Höchſte, wenn aber bei dem Mann die Ehre und die Liebe in Zwieſpalt geraten, wird die erſtere meiſtend den Sieg davon tragen.. Uenn man volkstümlich ift. Eine Betrachtung zu Hindenburgs Geburtstag. Daß die Volkstümlichkeit und Volksbellebt⸗ heit, wie ſie dem Generalfeldmarſchall v. Hinden⸗ burg in reichſtem Maße und mit vollem Recht in dieſem Kriege zuteil 0 iſt, ihr Un⸗ bequemes hat, das hal der Generalfeldmar⸗ ſchall reichlich genug erfahren. Er hat darüber einſt gegenüber einem Berichterſtatter halb launig, halb ernſt lebhafte Klage geführt und erzählt, wie die Geſuche um Rat und Hilfe in allerhand persönlichen Angelegenheiten und die immer wiederholten Bitten um Autogramme in die Hunderte und Tauſende gehen. Da gibt es all die unzähligen Gebrauchsgegenſtände und Genußmittel, die mit dem Namen Hindenburgs auf dem Markt erſcheinen, da ſind die„Hinden⸗ diner und, nicht zu vergeſſen, die— Hindenburgmärſche, die in beträchtlicher Zahl bereits den Mitmenſchen einen immerhin oft 110 ganz einwandfreien Ohrenſchmaus be⸗ zeiten. g Gewallig ſind die Berge von Liebesgaben, die Schlafſäcke, Pulswärmer—„ich müßte 40 Hände haben, wollte ich ſie alle tragen“, ſagte der Feldmarſchall—, Handarbeiten, Kunſt⸗ werle und Talismane aller Art, die in der mirbcung des Generalfeldmarſchalls in Hannover mehrere Räume füllen. Bekannt ſind die un⸗ zahligen Heilmittel und Ratſchläge, die dem Generalfeldmarſchall aus den Kreiſen der um ſeine Geſundheit Beſorgten zugehen und für die Hindenburg zum Glück keinerlei Verwendung hat. Eine weitere nicht immer erfreuliche Folge der Volkstümlichkeit ſind die vielen dichteriſchen Ergüſſe, die dem Generalfeldmarſchall manchen Seufzer auspreſſen können. „Das iſt etwas Furchtbares,“ ſo ſchreibt ſfedor von Zobeltitz nach einem Beſuch bei Hindenburg,„dieſe Andichterei, in der ſich noch klein neuer Reim auf Hindenburg gefunden hat als„hinten durch“. Der Marſchall wird trübe, wenn er von dieſen Reimen ſpricht. In dem Grundbetrieb ſeines Daſeins hat dieſer Reim ſich wie ein Ballaſt gelegt. Ich taxiere, wenn er ſich an die Feldzugskarten ſetzt, muß er ſich erſt ſchütteln, um die Erinnerung an den Reim loszuwerden.“ Die merkwürdigſte und ſicher die kleinſte Liebesgabe, die Hindenburg ver⸗ ehrt wurde, iſt wohl die, von der der Geber ſchreibt:„Anbei ſende einen Talisman der indiſchen Bevölkerung Zentralamerikas in Geſtalt einer Bohne, die auf einem Baum, der in einer Hoͤhe von 6000 Metern vegetiert, wächſt, jedem Glück und Segen bringen ſoll. Ich ſelbſt habe dieſe unter großen Strapazen gefunden, möge ſie Glück bringen.“ Ein Gaſtwirt ging dem Sieger von Tannen⸗ berg um die Genehmigung an, das Aushänge⸗ ſchild ſeines Reſtaurants mit der Bezeichnung „Zum Hindenburg“ ſchmücken zu dürfen. Der Marſchall ließ antworten, daß er gegen die Aufſchrift„Zum Hindenburg“ nichts einzu⸗ wenden habe, wohl aber gegen das„Reſtau⸗ rant“. Die erbetene Genehmigung kann unter der Bedingung erteilt werden, daß aus dem fremdſprachigen„Reſtaurant“ ein„Gaſthaus“ werde, ein„Gaſthaus zum Hindenburg“. Ohne beim Feldmarſchall anzufragen, hat der Inhaber einer Penſion in einem Badeorte an der Oſt⸗ ſee dieſe kürzlich umgetauft in„Penſion Hinden⸗ burg“, früher„Tip⸗Top“. Man kann vor einem derartigen Mißbrauch, der mit Hinden⸗ burgs Namen getrieben wird, nur immer erneut nachdrücklichſt warnen. — Von Nah und fern. Eine Hindenburg⸗ Gedenktafel. Am 2. Oktober, dem Geburtstage Sr. Exzellenz des Generalſeldmarſchalls von Hindenburg, iſt in Stettin am Hauſe Alleeſtr. 83(Quiſtorpſche Erziehungs⸗ anſtalt Friedenshof) eine Gedenktafel mit der Aufſchrift:„Hindenburg⸗Haus. Hier fand unſer großer Feldherr im Jahre 1879 ſeine Lebens⸗ gefährtin“, angebracht worden. Studentinnen in die Munitionsfabriken! Der preußiſche Kriegsminiſter v. Stein fordert in einem Aufruf die Studentinnen auf, in Fabriken der Rüſtungsinduſtrie einzutreten. Es heißt in dem 1 werden wie die Arbeiterinnen, eurer 1 1 00 entſprechend. Eure Vorbildung, euer Geſchi konnen durch Ausbildung zu gelernter Arbeit ausgenutzt werden.“ Rechtsanwalt Wolfgang Heine als Veptreter des Prinzen Friedrich Leopold Sohn. Prinz Friedrich Leopold Sohn hat in dem Anfechtungsprozeß gegen die vom preußiſchen Haus miniſterium veranlaßte Emmündigung neben ſeinen bisherigen Anwälten den bekannten ſazial⸗ demokrattſchen Reichstagsabgeordneten Rechts⸗ anwalt Wolfgang Heine mit der Wahrnehmung ſeiner Rechte betraut. Rechtsanwalt Heine hat das Mandat angenommen und wird auch in dem in dieſen Tagen ſtattfindenden Verhand— lungstermin auftreten. Weibliche Buchdrucker. Um weibliche Kräfte in größerem Umfange als es bisher möglich war für das Zeitungs- und Buchdruck— f 4 „Ihr werdet entlohnt bezahlte bie Arbelten. gewerbe zu gewinnen, hat der Verein Berliner renn L f Vor vier Monaten wurden vier Teilhaber dieſes Unternehmens in Lonbon verhaftet und auf Befehl der britiſchen Regierung nach Calais gebracht und vor Gericht geſtellt. Beim Hung eik geſtorben. Nach einer Meldung der Times“ aus Dublin verſtarb der wogen Aufreizung im Auguſt zu einem Jahr Zuchthaus verurteilte Sinnfeiner Thomas Aſhe am 25. September in der Dubliner Straf⸗ anſtalt an den Folgen einer wegen Hunger— ſtreiks verfügten Zwangsernährung. Anſchei⸗ nend wird befürchtet, daß der Zwiſchenfall böſes Blut machen und den Fortgang des iriſchen Kongreſſes ungünſtig beeinfluſſen werde. Der Erreger des Flecktyphus gefunden. Der japaniſche Arzt Profeſſor Futaki behauptet, nach dreijährigen Forſchungen den Erreger des Flecktyphus entdeckt zu haben. Die Fach- vereinigung der Arzte in Tokio hat die Richtig- ſtellung der Unterſuchungen beſtätigt. eee eee Flammenwerfer Die Flammenwerfer gehoren zu den Waffen, die der Weltkrieg ganz neu zeitigte. Erſt der Graben— krieg hat ſie hervorgebracht. Sie dienen zur Ver⸗ teidigung ſowohl wie zum Angriff. Ihr Zweck iſt, das Gelände vom Feinde zu ſäubern, den Aufent- Buchdruckereibeſitzer vor einiger Zeit Lehrkurſe für Setzerinnen veranſtaltet. Jede Setzerin und Maſchinenmeiſterin iſt in dieſen Kurſen vier Wochen lang ausgebildet worden; die Schüle⸗ Bei den Sturmtruppen an rinnen werden nun einer Druckerei überwieſen, die ihre Ausbildung vervollkommnet. Die Ergebniſſe der Lehrkurſe ſollen durchaus zu— friedenſtellend ſein. Ein franzöſiſcher Flieger als Ein⸗ brecher. Vor einiger Zeit wurde im Land⸗ hauſe Sara Bernhardts bei Belleville einge- brochen und dort, wie auch in der Umgebung, eine Anzahl Diebſtähle ausgeführt. Wie die Unterſuchung jetzt ergeben hat, iſt der Ein⸗ brecher ein franzöſiſcher Fliegerunterleutnant namens Georges Gayral, der mit einer Freundin in einem Landhauſe ein ſehr vergnügtes Leben führte und ſeinen Lebensunterhalt durch die Ein⸗ brüche und Diebſtähle erwarb. Das Paar iſt jetzt verhaftet worden. Rieſenunterſchlagungen.„Daily Mail“ berichtet über große Unterſchlagungen, die in London vorgekommen ſind und die mit einer geheimnisvollen Affäre im Zuſammenhang ſtehen, mit deren Unterſuchung ein belgiſcher Leutnant beauftragt ſei, der jedoch gegenwärtig wegen Tötung eines Soldaten geſucht wird. Es handelt ſich um eine bei Kriegsbeginn gegrün⸗ dete belgiſche Geſellſchaſt für Herſtellung von Armeeautomobilen mit umfangreichem Fabrik⸗ betriebe in London. Die engliſche Regierung trachten, b e 2 Leere der Melt front. bei der Arbeit. ö halt dort unmöglich zu machen und den Gegner zur G Flucht zu zwingen, wenn er nicht umkommen will.“ lucht zu zw n, wenn er nicht umkor 1 Auf unſerem Bilde ſehen wir Flammenwerfer bei ihrer Tätigkeit. CCFCTTCCTCTCTCCTCTCTCTCCTCTCTCTCTCTCTCTTCTVTVTVTVTVTTTTT Lande + 464. kund getan, und jetzt gibt ſogar die Madrider „Eſpang Nueva“ eine illuſtrierte Sonderbeilage Jus dem Naturleben. ;;: G; N Die Aasgeier im Inſektenreiche. 1 Als die Aasgeier im Inſektenreiche ſind die auch bei uns bekannten Skorpionsfliegen zu be⸗ Berner fig Entomolege Dr. R. Staeger neue intereſſante über deren Lebensweiſe der weiß. Die gemeine hrend des uche äucheren Mitteilungen zu machen Skorpionsfliege, die man bei uns n ganzen Sommers an Büſchen und ſog.„Schnabelhaften“, die ihren Namen von dem ſchnabelartig verlängerten Kopf hat, den die Inſekten dieſer Gruppe beſitzen. Über die Lebens⸗ weiſe der Skorpionsfliegen herrſchten noch mancher⸗ 0 lei Unklarheiten, ſo wurde die Zahl der Eier, die das Weibchen in die Erde ablegt, ſehr ver⸗ ſchieden angegeben. Nach den Beobachtungen Dr. Staegers legt das Weibchen im Durch ſchnitt etwa 20 Eier in eine Erdſpalte. jungen Larven verlaſſen das Ei, das an der Oberfläche eine wabenähnliche Struktur zeigt, nach acht Tagen. Der Vorgang des Ausſchlüpfens wird zum erſten Male genau geſchildert: h die leder⸗ gelbe dünne Eiſchale ſieht man dem Ausſchlüpfen die Larve ſich bewegen hin⸗ und herwinden. Dann gibt es an Eipol plötzlich einen Riß, aus dem gle ein oder zwei glashelle Tröpfchen F austreten. Ihnen folgt der Kopf und hierauf! Dur „Dur able. 2 ine Mail„ eine Weile vor und inem bder rrerota 1 Abbi N. 5 krieges ge beobachten kann, gehört zu der Gruppe der 5 N nennt. eln Segment des Körpers nach dem anderen. Außerordentlich intereſſant iſt die erſte Mahl⸗ zeit, welche die kleinen Larven nach dem Aus⸗ ſchlüpfen genießen. Sowie ſie an die Luft ge⸗ langt ſind, machen ſie ſich nämlich ſofort daran, die Eiſchale aufzuzehren. Dieſe Mahlzeit dauert ungefähr eine halbe Stunde.“ Neben dieſen lleineren Beobachtungen war beſonders die Löſung der Frage von Wichtig⸗ keit, ob die Larven und auch die fertigen Skorpionsfliegen ſich nur von toten Tieren nähren oder ob ſie auch lebende In- ſekten überfallen und verzehren. Hierüber gingen die Meinungen bisher ſtets auseinander. Die jüngſten Unterſuchungen jedoch ergaben, daß die Skorpionsfliegen unverletzte lebende In— ſelten nicht anrühren. Sowie aber eine Raupe ein anderes Inſekt derartig gequetſcht oder ſonſtwie verletzt iſt, daß die Leibesflüſſig⸗ keit herporttitt, erblicken die Skorpionsfliegen in dem eine willkommene Mahlzeit. Si räumen nur mit Totem, Verletztem, Zerfallendem auf, ſpielen alſo im Inſektenreiche tatſächlich die Rolle von Aasgeiern. Tier er ntnn- —n— nn? Volks wiytſchaftliches. endgültige Neu— t Zucker im Betriebs— vor dem 1. Oktober er— sſekretär des Kritegs— nung dahin er⸗ t bis auf weiteres hr zu gelten hat. em 30. September m Pieiſe des neuen Oktober veröffentlicht Soweit Kommunal- Oktober zu liefern iſt, en Preiſe. Vom Zucker Weil die n ö bleibt es bei d Vermilchtes. Ein engliſcher Admiral in ruſſiſcher N Gefangenſchaft. Trotz der Brüderlichkeit unter den Alliierten gibt es gegenwärtig einen engliſchen Admiral in ruſſiſcher Gefangenſchaft. Es iſt der Exzar, der unter ſeinen vielen Titeln ) den eines Admirals der engliſchen Flotte Nachdem der Zar entthront worden einer Titel verluſtig ging, blieb i ürde des Admirals, da ſein immer unter dieſer Bezeichnung e n Flottenliſte findet. Da die viſoriſche Regierung aber den Exzaren in igen ſetzte, kann die merkwürdige e ſeſtgeſtellt werden, daß Rußland einen hen Admiral gefangen hält. Der Friede in San Sebaſtian. Der Wunſch der Spanier, daß der Friede in ihrem geſchloſſen werde, wird immer lauter in welcher die künſtige Friedenskonferenz Sebaſtian„geſchildert“ wird. Die Phantaſie des Herausgebers geht ſoweit, daß er bereits das Gewimmel der Diplomaten, Be— r uſw. in den Straßen San Sebaſtians Zum Überfluß werden noch photographiſche zungen der einzelnen Räume des Schloſſes in welchem die Fragen des Welt⸗ öſt werden ſollen. Hoffentlich handelt es ſich dabei nicht um ein„Spaniſches Schloß“, wie man im Süden die Luftſchlöſſer heraus, in San veröffentlicht A N— Goldene Morte. Wem nie durch Liebe Leid geſchah, N Dem ward auch Lieb' durch Lieb' nie nah; Leid kommt wohl ohne Lieb' allein, Lieb' kann nicht ohne Leiden ſein. Gottfried v. Straßburg. it' ich dein vergeſſen! 18 du mir biſt, Welt ihr Liebſtes ld vergißt. mes hell und ruf' 1 ind iſt meine es laut: Braut! unt' ich dein vergeſſen! iß, was du mir biſt. 0 Hoffmann v. Fallersleben. ——— „Nach deiner Anſicht, die Manner denken ehen anders darüber. Mir tut nur die arme 055 leid.. ihr Opfer iſt vergeblich ge⸗ en.“ „Eine Verſöhnung mit dem Fürſten wird doch wohl möglich ſein. Wenn du ihm alles ſchreibſt...“ „Wer weiß. Vorläufig hat ſich der Fürſt von Margarete losgeſagt. Er iſt eben auch ein Starrkopf— eine geſchiedene Frau hält er für unmoglich in der Geſellſchaft— im katholiſchen Wien denkt man in dieſer Beziehung ſtrenger als in proleſtantiſchen Landern— und er hatte ſich vorgenommen, die Gräfin in dieſem Winter bei Hofe vorzuſtellen. Das wurde ihm durch die Scheidung unmoglich gemacht; daher ſein Un⸗ wille. Er hat ja die Gräfin materiell voll⸗ kommen geſichert, aber er will nicht mehr mit ihr zuſammen leben. Wenigſtens vorläufig nicht. Die Gräfin ſteht mithin für jetzt allein da. Etwas andres wäre es ja geworden, wenn ſie ſich mit dem Graſen ausgeſoͤhnt— ich glaube, das wäre dem alten Fürſten ganz recht ge⸗ weſen.“ „Was willſt du nun tun?“ „Ich werde einige Tage vergehen laſſen, damit der Graf ſich beruhigt, um dann an ihn zu ſchreiben und ihm der Wahrheit gemäß alles auseinander ſetzen. Ich hoffe, daß er ſich dann noch beſinnt und eine Ausſöhnung dennoch möglich iſt.“ 1 „Wenn nur dieſes Mal Margarete ſich nicht 1„Der Graf hat ſie zu tief verletzt und al.“ „Hier iſt aber ſeine Ehre gar nicht berührt. abe und vergeſſen worden, wenn man ſich liebt. „Ja, aber ein Wort kann auch die Liebe töten.“ „Die erſte Liebe nicht.— Und nun laß mich allein— ich muß das einmal überdenken, was ich an den Hitzkopf, den Grafen, ſchreiben will.“ Die Juſtizrätin verließ das Zimmer ihres Gatten, und dieſer ſaß lange Zeit in Gedanken verſunken da. Die Angelegenheit Margaretens und des Grafen nahmen ſeine Gedanken ganz in Anspruch. Er hegte für beide ein tieſes Inter⸗ eſſe und ſann darüber nach, wie er die Ver⸗ ſöhnung zuſtande bringen konnte. Er hatte nach ſeiner Meinung alles ſo klug und goſchickt eingefädelt und bis zum heutigen Tage war ja auch alles nach Wunſch gegangen. Als er von dem Fürſten den Auftrag er⸗ hielt, nach einem paſſenden Gatten für Mar⸗ garete zu ſuchen, der auf jene allerdings ſelt⸗ ſamen Bedingungen einzugehen geneigt ſei, hatte er ſogleich an ander gedacht, den er gern aus ſeiner ſchwierigen, faſt hoffnungsloſen Lage retten wollte. Zugleich halte er aber auch ſchon über Mittel und e nachgedacht, diefe Schein · ehe zu einer wirklichen Ehe zu geſtalten. Er kannte Margarete ja von Kindheit auf und wußte, daß ſie den Platz an der Seite des Grafen mit Anmut und Würde ausfüllen würde. Er hatte ſchon damals den Verſuch gemacht, den Fürſten zu überreden, offene Karten zu ſpielen: er wollte die Bekanntſchaft zwiſchen dem Grafen „Ah, es ſind noch ganz andre Sachen ver⸗ und Margarete vermitteln, aber ſowohl der Fürſt wie Margarete hatten ſich geweigert. Sie wollte nicht als„gute Partie“ auftreten und der Fürſt meinte, es ſolle nicht den An⸗ ſchein haben, ſeine Tochter ſollte„auf den Markt gebracht werden“. Wenn aber Graf Alexander geneigt ſei, auf die Bedingungen ein⸗ zugehen, ſo könne er im Grunde genommen, keine ehrenhaften Geſinnungen hegen und einem ſolchen Manne wolle er ſeine Tochter nicht geben. Der Juſtizrat verſuchte dann, den Fürſten davon zu überzeugen, daß Alexander ein Ehren⸗ mann ſſei, der durch ſein tätiges, fleißiges Leben die Achtung aller Welt verdiene. Er ſchilderte auch, wie ſchwer der Graf unter dieſer Scheinehe leide. Der Fürſt zeigte ſich wenig zugänglich. Da⸗ gegen empfand Margarete Mitleid mit dem Grafen, der kluge Juſtizrat hatte ſehr wohl er⸗ raten, daß Margarete 18. beß der Ver⸗ heiratung den Grafen mit Intereſſe beobachtet hatte. Aus dem Intereſſe konnte auch Liebe werden und ſo wandte ſich der Juſtizrat haupt⸗ ſüchlich an Margarote und überredete ſie dazu, ſelbſt unerkannt die Belanntſchaft des Grafen Alexander gelegentlich deſſen Aufenthalts in Meran zu machen. Es war alles vortrefflich gegangen. Der kluge Plan des Juſtigrats n vollkommen zu gelingen. Die beiden durch eine ſolch ſonder⸗ bare Ehe Verbundenen lernten ſich kennen und lieben. Einer Vereinigung der Liebenden ſtand nichts mehr im Wege, nur mußte man vorſichlig zuwege gehen. 1 d wurden die O Da kam dem 3 Margaretens, uſtizrat ganz unerwartet der die Scheidung herbei Entſchli Juſtizrat widerriet. Margarete beſtand f, i ſie darauf hinwies, daß der ſie niemals als Gräfin Gallenberg lieb nnen würde, wohl aber, wenn er frei ſei ſie ihm als einfaches Fräulein Garnier entgegenträte. Der Juſtizre und das zugeben und ſo ingeleitet, die ein ſo überraſchen! herbeigeführ, durch das Mißtrauen und die Heftigkeit Alexan- ders, der ganz überſah, aus welchem Grunde ihm die Gräfin die Freiheit wiedergeben wollte. Das alles wollte er dem Grafen ſchreiben Wollte ihm ſagen, wie hochherzig, wie uneigen— nützig Margarete handelte, wenn ſie ihm ſrei⸗ willig ſeine Unabhängigkeit wiedergab— aber der kluge Juriſt dachte nicht daran, daß jedes heimliche Verzehen mit einem gewiſſen Odium behaftet iſt, daß es Mißtrauen und Zweiſe hervorruft, Mißverſtändniſſe zeitigt; er dachte in ſeiner Juriſten⸗Klugheit nicht daran, daß bei Verhänniſſen, die auf ſolch zarter und delikaten Grundlage ruhten, bei denen ſo mancherlei tief innerliche Beziehungen und Gefühle obwalteten, nur volle Offenheit, volles Verlrauen zum Ziele führen können. „Das erſuhr er, als er am Abend einen Brief von dem Graſen erhielt. Re 15 Fortſetzung folgt.)