eee Alice-Frauenverein HMernheim. Am Sonntag, den 7. Oktober nachmittags ½ 4 Uhr im Gaſthaus zum Freiſchiltz 2 Hauptversammlung Es wird ebenſo höflich wie dringend um vollzähliges Erſcheinen ſämtlicher Mitglieder ge— beten. N Die l. Vorſitzende: Der Schriftführer: Frau Rentner E. Dietz. e880 Mayr, Hauptlehrer. eee eee eee 8888888888888 85 f 1 15. Amtlicher Teil Bekanntmachung Montag, den 8. Oktober lol7 vormittag 9 Uhr wird auf dem Rathaus dahier das Zuſammeurechen und Auf- ſchichten von Moos und Nadelſtreu in Haufen an die wenigſtfordern— den öffentlich verſteigert. Die Bedingungen werden bei der Ver— ſteigerung bekannt gegeben. Viernheim, den 6. Oktober 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung Betr.: Sicherſtellung des Bedarfs an Erdkohkraben und Gemüſe in der Gemeinde Viernheim. 5 5 Wir, bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß mit ſofor⸗ tiger Wirkung ab der Verkauf von Erzeuaniſſen an Erdkohlraben und Gemüſen außerhalb der Gemeinde verboten iſt. Zuwiderhan⸗ delnde werden unnachſichtlich zur ſtrafrechtlichen Verfolgnug verau— zeigt. Sollten Landwirte in der Lage ſein, genannte Erzeugniſſe verkaufen zu können, ſo iſt nur der Häudler Johannes Ehrhardt 5. hier berechtigt Aufkäufe zu bewirken. Dieſe Maßnahme iſt durchaus notwendig um den Bedarf der aufgeführten Produkte für unſere große Gemeinde rechtzeitig, ſicherſtellen zu können. Viernheim, den 6. Oktober 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Sofort suchen fleissige IA Mez, Vater& Söhne, Weinheim. Angenehme Arbeit. r 5 e 5 e 5 N Vom Starkenburger Viehhandels-Verband bin ich beauftragt, reife Ferkel für die Heeresverwaltung anzukaufen und abzu⸗ nehmen. Näheres über Preis und Abnahme iſt f bei Unterzeichnetem zu erfahren. 0 David Weißmaun, Spitalſtraße. nnn Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Sonntag, den 7. Oktober Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung. Mittwoch, den 10. Oktober. Abends 8 Uhr: keine Kriegsbetſtunde Donnerstag, 11. Okt. Abends 8 Uhr: Strickabend. in Viernheim Suale des Gaſthauſes weißen Roß. Leiter: Th. Rud. Könner, Direktor und künſtleriſcher! Leiter des heſſiſchen Heimatfeſtſpieles„He ſſentreue“ 5 Ein Teil der Einnahme fließt der Ortsfürſorge zu. Sonntag, den 7. Oktober 1917. General u. Stragenjunge oder „Jung Deutschland voran“ Luſtſpiel in 4 Bildern von O. Töpfer. im Zum Preiſe der Plätze: Im Vorverkauf: An der Abendkaſſe: 5 Sperrſitz... 1.— Mk. Sperrſitz... 1.25 Mk. Nee 905 I Matt 000 ase 9.50, 2, Plaz 000 é Karten im Vorverkauf im weißen Roß und bei Buchbinder Schwei kart. 15 Kaſſeneröffnung 7 Uhr Anfang 8 Uhr. 5 Vor und während der Aufführung Konzert. Nachmittags 4 Uhr: Sonderaufführung für Schulen. a Jedes Kind erhält ein Geſchenk. ö Die luſtigen Haulemänner vom Untersberg oder Das gute Lieſel und die bitterböſe Gretel, ein ſchönes Märchenſplel in 5 Abteilungen. Die Karten ſind Sonntag früh 10 Uhr ab im Gaſthaus „Zum weißen Roß“ zu haben. Preiſe der Plätze: Sperrſitz 40 Pfg., J. Platz 30 Pfg., 2. Platz 20 Pfg. Erwachſene zahlen 10 Pfennig Zuſchlag auf allen Plätzen. Zu zahlreichem Beſuche ladet ergebenſt ein Die Direktion. Bekanntmachung. Betr.: Ausgabe von Gries. Montag, den 8. Oktober 1917, wird bei dem Spezerei— händler Gg. Mich. Winkenbach 2. dahier für die Kinder, die nach dem 1. Januar 1916 geboren ſind, Gries ausgegeben. Auf den Kopf entfallen 3 Pfund. Viernheim, 4. Oktober 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Versteigerung von Liegenschaften. 1 5 17 118 Naar 0 Mittwoch, den 17. d. Mts. Vorm. 9 Uhr laſſen die Erben des Jo hannes Eder 1., ſowie deſſen Witwe Regina geb. Kohl von Viernheim nachgenannte in der Gemarkung Viernheim gelegene Grnndſtücke, als: Nr. 989 qmtr. 444 Hofreite, Schaaf— garten Grabgarten, ſelbſt 132 qmtr. 744 Acker am Bür⸗ ſtädter Weg 2. Gewann 1630 qmtr. 1706 Acker am Sandhöferweg die Langgewann . 22/0 qmtr. 1642 Acker die 24 Morgen am Lampertheimer Weg 75 qmtr. 1656 Acker in der Hühnerheck 5. Gewann neben dem Schmittberg 76 qmtr. 1662 Acker daſelbſt 123 qmtr. 2637 Acker, Straßen— heimer Weg rechts 3. Gewann 195 qmtr. 1656 Acker die kurzen Milben Flur J. Flur J. Nr. 990 qmtr. 212 da⸗ Flur XII.“ Flur XVI. Nr Flur XVI. Flur XVI. Nr XVI. XX. Flur Flur Nr. Flur XX. Nr. auf dem Rathauſe dahier öffentlich verſteigern. Verſteigerungsbedingungen, ſowie der Auszug aus dem Grundbuch können auf dem Geſchäftszimmer des Großh. Ortsgerichts während der Geſchäftsſtunden einge— ſehen werden. Viernheim, den 3. Oktober 1917. Großh. Ortsgericht Viernheim. Schuchmaun. Die 8 bk b gde Jngendwehr Vieruheim Heute Abend ½9 Uhr Zuſammenkunft im „Karpfen“. Hindenburgfeier e aus Anlaß des 70. Geburtstages unſeres Nationalhelden. DEE N E eee Michsammelste! Allen verehrten Ortseinwohnern zur Rach. feht, dass ich von heuts ab in meiner ge. hausung Annastrasse Nr. 19 gie Milchsammelstelle blöffnet habe. Um geneigte Tuwelsung von Milch bittet Mandel e 2 FEE ., Milchhändler. eee e eee eee eee och Il Mannheimer Nährmittelfabrik Viernheim. Bekanntmachung. Gemüſeverſorgung. Auf Grund der Verordnung der Reichsſtelle für Ge müſe und Obſt vom 12. September 1917 hat die Heſſiſche Landesgemüſeſtelle die Bewirtſchaftung von Weißkohl, Rot— kohl, Wirſingkohl und Möhren aller Art ausſchließlich in die Hand genommen. Die näheren alsbald. Bis zur Bekanntgabe der neuen Beſtimmungen iſt die Veräußerung der genannten Gemüſeſorten nur in beſonderen Fällen und mit auedrücklicher Genehmigung der Heſſiſchen Landes-Gemüßeſtelle zuläſſig. Das Abernteverbot für Herbſt-Gemüſe iſt laut Ver ordnung vom 28. Auauſt 1917 über den 1. Oktober hinau verlängert und geht alſo noch weiter. Viernheim, den 4. Oktober 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachungen hierüber erſcheinen Die Zeichuung zur K 95 öffentliche Daulgebet riegsanleihe iſt das des deutſchen Volles. . ˙˖* Reife Milch⸗ Schweine hat zu verkaufen Beigsorüneter Martin. Zwei oder drei Zimmerwohunng mit Küche von kleiner, ruhiger Familie zu mieten geſucht. Von wem, ſagt die Exp. d. Bl. Winter-Witſing⸗ 2 . ee Postschekkonto Karlsruhe Nr. 1434 eee Ausführung aller bankmässigen Geschäfte 2 E 1 1 2 — 2 N 21 75 7 15 N e. G. m. b. H. (gegründet 1867) Ferusprecher Nr. 24. empfiehlt ihre Dienste zur Weiß⸗ u. Rotkraut⸗ pflanzen; für den entsprechend ihren genossenschaftlichen Grundsätzen zu durchaus entgegenkommenden Bedingungen. Winterbedarf Carot⸗ ten, Gelbe Rüben, Rotrüben, Mangold verkauft Kündigungsfrist, eee barung. Tägliche Verzinsung. im provisionsfreien Scheck-Verkehr 30% für laufende Rechnung 3½0/% für Spareinlagen und Einlagen 4% Béi grösseren Beträgen mit längerer besondere Stahlkammer vermietbare Schrankfächer unter Mit- der Mieter, zur Aufbe- von Wertgegenstände aller Art. Jährlicher Mietpreis Mk. 10.— verschluss wahruug Verein- Ehatt. Guterhaltener Herd und zwelflammiger Gusherd mit Schiffeinſatz zu verkaufen Jakob Beyer. Jusgedehnter Scheck- Mündliche oder schriftliche Auskunft, auch in Bezug auf die Erwerbung der Mitgliedschaft, wird bereitwilligst erteilt. und Veberwelsungsverkehr. F 2 mehr eichlich entlohnt werden. ——— ee eee, 8 1 1 4. 15 Erſcheint drelmal wöchentlich: irnhein Geſchäfts⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag n. Samstag Bezugspreis: monatlich, 40 Pfg. inel. Trägerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand— kalender und Fahrplan. Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Organ für Jedermann Vereins ⸗ Anzeiger Inſerateupreis: NN e Vieruheims und Umgebung. Die Iſpaltige Petit⸗Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg. Bet mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. Telefon 217 ——— — Dienstag, den 9. Oktober 217 1917 Telefon n Kampf und Sieg. Seitdem uns aus dem berufenſten Munde die ſtolze, ſtohe Aufklärung zuteil geworden, iſt, daß wir wirtſchaft— lich und militäriſch für weiteren Kam pf und Sieg ge— rüſtet ſind, bedarf es ja keines Verſteckſpiels mehr, auch keines Verſteckſpiels aus vaterläudiſchen Gründen. Die in der Maske des Beſſerwiſſens auftretende, beherzt tuende Geheinniskrämerei, die unſere Kraft als unzureichend für die noch zu löſenden kriegeriſchen Aufgaben bezeichnete, lat ſelbſt tapfere Herzen ſchwer gemacht. Wenn tatſächlich, die deutſchen Machtmittel nicht ausgereicht hätten, um den deutſchen Frieden zu erzwingen, und wenn gewiſſe diplo— matiſche Schachzüge der letzten Zeit dieſer Erkenntnis entſprungen wären, dann hätten die Aufrechten und Ent⸗ ſchtoſſenen am Ende doch klein beigeben müſſen. Denn mit dem wirtſchaftlichen Zuſammenbruch vor der Tür und dem Verſiegen der militäriſchen Reſerven läßt ſich fein Krieg erfolgreich weiterführen, beſonders keiner, in dem es hart auf hart geht. Die bedrohlichen Zeitläufte ſtellen auch an ſtarke Nerven ungewöhnliche Anſprüche. Es iſt gefährlich, wenn mitten im heißen Ringen ohne unterlaß Gerüchte umlaufen, die dies Ringen verloren und zwecklos nennen. Man mag des Geſchwätzes in hellen Stunden lachen; finſtere Minuten kommen doch, und der llügelnde Verſtand, der Schwache macht aus allen, hat daun juſt bei der Maſſe leicht gewonnenes Spiel. Da inden Kleingläubigkeit und Kleinmut manchen Zuſchlich. beſegnet ſei Held Hindenburg, der in ſeinem und Luden- dorfſs Namen ſolch ſchmähliches Gerede Lügen ſtrafte und ſich entrüſtet dagegen verwahrte, daß man ihn als geugen für die unwahrhaftigen Ausſtreuungen aufrief! Die Geſpenſter ſind gebannt. Um uns aber vor ihrer Wiederkehr zu ſchützen, iſt es nicht nur nützlich, iſt es notwendig, ihren Schleichwegen nachzugehen und die Lücken zu verſtopfen, durch die ſie ins Haus einſchlüpfen. Wir atmen wieder reine Luft. Von jetzt an darf niemand mehr in deutſcher Gemeiuſchaft Flaumacherei treiben, ohne daß man ihm auf der Stelle das verderbliche Handwerk legt. Es wird ſich auch, deſſen ſind wir gewiß, niemand unbewußt zum Agenten Englands hergeben. Der Nachtſpuk iſt ausgetrieben, auch die ängſtlichſten und klein- ſten Seelen belächeln im hellen Sonnenlicht der Hinden— burgworte den ausgeſtopften Popanz. Nicht nachlaſſen, durchhalten bis zum Siege! Das iſt der mannhafte Ruf vor dem in Zukunft alle wie immer gearteten Schreck— ler verſinken werden. Dafa Vachricht Lokale Nachrichten. Viernheim, 9. Okt. ofſtzier Georg Bauer, Sohn von Herrn Dem Kriegsfreiwilligen Unter— Joh. Bauer 7., wurde, nachdem derſelbe ſchon vor längerer Zeit mit dem biſernen Kreuz J. und II. Klaſſe und der Heſſiſchen Tapfer— keitsmedaille ausgezeichnet wurde, am 6. Oktober noch das heſſiſche Verdienſtkreuz verliehen. Möge der brave, tapfere tleger dieſe hohen Auszeichnungen froh und geſund in die lebe Heimat mitbringen. Zum weiteren Gelingen gratulieren wir unſerm tapferen Landsmann von Herzen. Grenadier gakob Friedel, Sohn von Joſ. Friedel 2. Wwe., welcher bereits Inhaber der Heſſ. Tapferkeitsmedaille, wurde jetzt auch mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe dekoriert. Wir gra— lulteren dem Tapferen! Werhearbeit der Vertrauensmäuner für die 7. Kriegsanleihe. Die Herren Geiſtlichen und Le hrer, welche hier die Werbearbeit fur die 7. Kriegsanleihe übernommen haben, werden von Mittwoch, den 10. Oktober ab bei unſern Orts— bürgern zwecks Entgegennahme von Kriegs⸗ anleihe- Zeichnungen vorſprechen und nötigenfalls die gewünſchten Aufklaͤrungen geben. Wir zweifeln nicht im mindeſten, daß ſie allenthalben ein offenes Herz und eine offene Hand finden werden. Geld iſt da in Hülle und Fülle: Geld bei den Landwirten, die für ihre Produkte Preiſe erzielen, die ſie ſich früher nicht träumen ließen; Geld bei unſern Arbeltern. die Am Zeichnenkönnen fehlt es alſo nicht. Vielleicht am Wollen? Wir können das bei dem geſunden Sinn unſerer Landwirte und Arbeiter kaum denken. wir können nicht annehmen, daß ſie ihr Geld auf den gaſſen oder gar daheim im Schrank für ſicherer halten als angelegt in Kriegsanleihe. Es gibt keinen zuver⸗ läſſigeren und ſichereren Geldentleiher als den Staat, der mit einem Vermögen von 400 Milllarden für ſeine Krlegsanleihen haf— — tet. Können Kaſſen dieſelbe Bürgſchaft geben? Nie und nimmer! Wenn, was ja ganz ausgeſchloſſen iſt, der Krieg für uns verloren ginge, dann wäre dein Geld auf der Kaſſe in erſter Linie verloren. Und deine Papierſcheine im Schranke? Ja, ſind denn das nicht auch Staatsſchuldſcheine, 8 odenfo 932 N 2 8 8. 2„ aus Bedenken St. Gallen— läßt den Schnee fallen; Nach St. Gall— nun ausgeſtellt von demſelben Staat, dem du Kriegsanleihe verweigern willſt? Warum ſollen die ſicherer ſein? Ueberlege doch und du kommſt ohne weiteres eee“ ggagagaaggaggaggagaagaagaagaanaäggagaaggaaggaggg alla hh 00 e 1 0 ö 9 0 e. 105 ken Aeberlegen darf es geben! 8 2 NN 1 1 YO wan un 5 Jetzt gilt nur die Tat!—— Wenn jeder einzelne— ausnahmslos — ſeine höchſten Kräfte anſpannt, dann wird auch dieſe Kriegsanleihe den großen Erfolg haben, den ſie haben muß. Denn nicht mit Granaten allein kann der harte Endkampf ausge⸗ fochten werden; erſt das erneute Zeichen unſrer ungebrochenen wirt⸗ ſchaſtlichen Kraſt wird den Ausſchlag geben. Nur ſo zwingen wir unſre Feinde zur Vernunft. Darum zeichne! W eee U F“ 0 ö e e ae A e“ N n 0 0 1000 110 1 „e zum felſenfeſten Entſchluß: Ich. Damit lege ich mein Geld am vorteilhaf— teſten und ſicherſten an und diene mir und meinem Vaterlande. Wenn alſo die Ver⸗ trauensmänner bei dir anklopfen, dann: Türe au f. Herz auf, Hand au Ff Und wenn der Beutel augenblicklich ſchlaff ſein ſollte dann geben dir die Vertrauens- männer Anleitung, wie du dennoch Kriegsanleihe zeichnen kannſt. Auf zur Tat! Es gilt ein großes Werk zu schaffen, das uns zweifelsohne dem Frieden ein gut Stück nüher bringen wird. Bedürfnis nach Zimmerheizung an, durchſchnittlich vom 2. Laufe aufweiſt. — fehlt ein lä O0 von Kriegsbeſ um Erhöhung der Kriegsrente rich Nußland und die mitgeteilt wurde, Beſtellungen auf Lebensmittel und an⸗ dere Pakete für deutſche Kriegs England und für Geſangene in Frankreich entgegen. Es, iſt nun ein gleicher Beſtelldienſt auf Lebensmittelpakete nicht recht zeichne Kriegsanleihe!! U 1 tigt werden. Der Oktober iſt der Monat der Weinmonat. Er iſt aber auch J; es geht mit Rieſenſchritten, — Der Oktober. fröhlichen Weinleſe, der der Monat des Laubfalls; dem Winter zu. Als Mahner an dieſen erſcheint am 16. Oktober der heilige Gallus von dem das Volk ſagt: bleibt die Kuh im Stall. Im Durchſchnitt nähert ſich das Tagesmittel der Lufttemperatur der mittleren Jahres- wärme, es beträgt in milden Gegenden 9,6 bis 10 Erad Celſius. 12 Grad als Grenzwart für das ſo wäre eine ſolche Oktober an notwendig, bei 10 Grad Außentemperatur dagegen vom 15. ab. Zu Be— Nimmt man ginn des Oktobers erfolgt der Sonnenaufgang um 6 Uhr Untergang um 6 Uhr 4 Minuten; im Tagen wird der Tageshelle Stunde genommen, ſodaß am letzten Oktober der eine Dauer von nur 9 Stunden 59 Minuten Sitzt im Oktober das Laub noch feſt am Baum; ſtrenger kaum. Allzufrüher Froſtf gelinden Januar und Hornung vermuten: Januar und Februar lau: Wenns im 22 Minuten, ihr von 31 48 Minuten lichte Ta Winter t einen iß ktober rauh— k Oktober friert und ſchneit, ſo bringt der Januar milde 3 N 0 Zeit. — Reichstag. Eine Anzahl. will eine Eingabe an den Reichstag N ichten. Die Eingabe, die von der Rhei bins ausgeht, ſoll mit vielen Unter- ſchrifter attet werden j — man Kriegsgefangene in Sibirien. Die Roten Kreuz-Vereine und! kriegsgefſangene Deutſchen nehmen, wie Hilfen für und Zivilgefangene in auch zum Verſand an die deutſchen Kriegs gefangenen, in Rußland und Sibirien eingerichtet worden. Näheres über den Preis und Zuſammenſetzung der Pakete erfahren die Angehörigen von dem örtlichen zuſtändigen Roten Kreuz-Verein oder der Hilfe für kriegsgeſangene Deutſche. Dieſer Paketdienſt kommt aber ausſchließlich für Kriegs ene und nicht auch für die in Rußland und Sibirien ehaltenen Ji in Frage. ö „eis Der Staatsſekretär des hat verordnet, daß, da Neurege⸗ er im Betriebsjahr 1917/18. h iſt, das geltende Zucker- bis uch für das neue Betriebsjahr; beſtehen bleibt. Der Verbrauchszucker, der nach dem, 10. September jef rd, ſoll nach dem Preis des neuen Jahres, der etwa Mitte Oktober veröffentlicht wer— den wird, Soweit Kommunalverbänden noch jefern iſt, bleibt es bei dem alten: ivilperſonen Kriegserne lung des uck N.—— 2 5 vor. Oltobe ogkbte Preis. — Gerſtenbren Reichsgetreideſtelle, der für das Wirtſchaftsjahr 1917 18 auch die Verſorgung der Brennereien mit Gerſte obliegt, wird ſich zur Durch— führung dieſer Aufgabe Vermittlung der Spiritus— Zentrale bedienen, die zu dieſem Zweck eine beſondere „Gerſtenverteilungsſtelle der Spiritus-Zentrale G. m. b. H.“ in Berlin W. 50, Taueutzienſtraße 10, eingerichtet hat. Die Leitung derſelben iſt dem bisherigen Direktor der Reichs-Gerſtengeſellſchaft Karl Weingart übertragen worden. Alle Brennereien, die Gerſte eigener Ernte zu verarbeiten beabſichtigen ſowie die auf Belieferung durch, die Reichsgetreideſtelle angewieſenen, haben ſich wegen ihrer Verſorgung an dieſe„Gerſtenverteilungsſtelle“ zu wenden. Ausgenommen ſind nur diejenigen, welche durch! den Verband der deutſchen Preßhefe-Fabrikanten belie- fert werden oder mit der Süddeutſchen Spiritusinduſtrie, Kommanditgeſellſchaft in München, verrechnen. f — Kartoſſelkraut und Rübenblätter. Die Be⸗ zugsvereinigung der deutſchen Landwirte, G. m. b. H. Berlin W. 35, Potsdamer Straße 30, macht bekannt, daß ſie grünes Karkoffelkraut, getrocknet, und getrocknete Rü⸗ benblätter zum Preiſe von 300 Mk. für 1000 Kilo ohne Sack, wagagonfrei Verladeſtation, übernimmt.— . 2er Briefkaſten.. J. M. Geduld! Bedenken Sie doch, es müſſen für 7 Millionen Zeichner weit über 10 Millionen Stücke gefer⸗ Welch eine Rieſendruckarbeit! Und dann müſſen ſämtliche Zeichnungen gebucht werden, ſo daß kein Zeichner einen Verluſt erleidet, falls ihm ein Stück verloren ginge. Gedulden Sie ſich noch einige Wochen, bis dahin ſind Sie ſicher im Beſitz der Stücke der 6. Kriegsanleihe. Und nun wacker 7. Kriegsanleihe gezeichnet! Sie werden es nie zu bereuen haben. e Der Verſtändigungs frieden. Eine Rede des Grafen Czernin. Der öſterreichiſche Miniſter des Nußeren, Graf Czernin, ſtattete in Budapeſt dem neuen Miniſterpraͤſidenten Wekerle einen Beſuch ab. Bei einem ihm zu Ehren veranſtalteten Feſt⸗ mahl hielt Graf Czernin eine längere Rede, in der er ſeine Anſchauungen über den von Sſter⸗ reich erſtrebten Verſtändigungsfrieden wie folgt zuſammenfaßte: „In großen Umriſſen iſt unſer Programm des Wiederaufbaues der Weltordnung, das richtiger als der Aufbau einer neuen Weltordnung zu verzeichnen wäre, in unſerer Antwort auf die Friedensnote des Papſtes niedergelegt. Es kann ſich hier alſo heute nur darum handeln, dieſes Programm zu ergänzen und vor allem eine Aufklärung darüber zu geben, welche Erwägungen uns beſtimmt haben, dieſe, das bisherige Syſtem umſtürzenden Grundſätze aufzuſtellen. Weiten Kreiſen mag es überraſchend, ja unbegreiflich erſcheinen, daß die Mittelmächte und beſonders Oſterreich— Ungarn in Hinkunft auf militäriſche Rüſtungen verzichten wollen, da ſie doch in dieſen ſchweren Jahren nur in ihrer Militärmacht den Schutz gegen vielfache Überlegenheit fanden. Der Krieg hat zu neuen Erkenntniſſen ge— führt, die die Grundlage der früheren euro— päiſchen Politik erſchüttert haben. Unter vielen anderen politiſchen Anſchauungen iſt vor allem auch jene zerronnen, welche vermeinte, Oſter— reich⸗Ungarn ſei ein ſterbender Staat. Wenn wir uns in dieſem Kriege als durchaus geſund und mindeſtens ebenbürtig erwieſen haben, dann folgt für uns hieraus, daß wir jetzt auf ein volles Verſtändnis unſerer Lebensgewohn— heiten in Europa rechnen können und daß die Hoff— nungen zerſtört ſind, uns mit der Gewalt der Waffen niederringen zu können. Bis zu dem Augen— blick, in dem wir den Beweis hierfür erbracht hatten, konnten wir auf den Schutz der Rüſtun— gen nicht verzichten und aus einer mißgünſtigen Behandlung unſerer Lebensfragen durch einen von der Legende unſeres bevorſtehenden Zu— ſammenbruches beeinflußten Europas nicht aus— ſetzen. Mit dem Augenblick aber, in dem dieſer Beweis erbracht worden iſt, ſind wir in der Lage, gleichzeitig mit unſeren Gegnern die Waffen abzulegen und unſere etwaigen Streitig— keiten ſchiedsgerichtlich und friedlich zu regeln. Nur unter internationaler Kontrolle iſt dies möglich. Ein jeder Staat wird etwas von ſeiner Selbſtändigkeit aufgeben müſſen, um den Weltfrieden zu ſichern. Wahrſcheinlich wird die heutige Generation das Ende dieſer großen Friedensbewegung gar nicht in ihrer Voll— ſtändigkeit erleben; ſie kann ſich nur langſam durchſetzen, aber ich halte es für unſere Pflicht, uns an die Spitze derſelben zu ſtellen und alles Menſchenmögliche zu tun, um ihr Durchgreifen zu beſchleunigen. Bei dem Friedensſchluß müſſen ihre Grundſätze feſtgeſtellt werden. Was das erſte Prinzip, das der ſoriſchen internationalen Schiedsgerichtsbarkeit und der allgemeinen Abrüſtung zu Lande, ſo iſt das zweite das der Freiheit des hohen Meeres und der Abrüſtung zur See. Ich ſage abſichtlich das hohe Meer, denn ich dehne den Gedanken nicht auf die Meerengen aus, und ich gebe gern zu, daß für die verbindenden Seeſtraßen beſondere Vor— ſchriſten und Regeln werden gelten müſſen. Sind dieſe zwei erſten, ſoeben angeführten Momente klargeſtellt und geſichert, dann entfällt auch jeder Grund für territoriale Sicherungen, und dies iſt das dritte Grundprinzip der neuen internationalen Rechtsbaſis. ö Wir haben den Krieg nicht geführt, um Eroberungen zu machen, und wir planen keine Vergewaltigungen. Wenn die internationale Abrüſtung, die ſehnen, von unſeren heutigen Feinden genommen, zur Tatſache wird, dann brauchen wir keine territorialen Sicherungen: in dieſem 2. N ö menſchliche Feſtigkeit an den Tag legt, einen Falle können wir auf Vergrößerungen der öſterreichiſch-ungariſchen vorausgeſetzt natürlich, daß auch der Feind unſer eigenes Gebiet völlig geräumt hat. Der vierte Grundſatz, der eingehalten werden muß, um nach dieſer böſen Zeit eine freie, obliga⸗ unvermeidlich, politiſche Vorbereitung des baldigen Verſtändi⸗ wir von ganzem Herzen er⸗ an⸗ zunehmender Monarchie verzichten, friedliche Entwicklung der Welt zu verbürgen, iſt die freie wirtſchaftliche Betätigung aller und die unbedingte Vermeidung eines zu⸗ künftigen Wirtſchaftskrieges. Wir müſſen, bevor wir einen Frieden ſchließen, die unumſtößliche Sicherheit haben, daß unſere heutigen Gegner dieſem Gedanken entſagt haben. Die Frage der Entſchädigung, die der Bund unſrer Feinde immer wieder auſwirft, gewinnt einen merkwürdigen Charakter, wenn man die Verwüſtungen bedenkt, die ihre Armeen in Galizien, der Bukowina, Tirol, am Iſonzo, in Oſtpreußen, in den türkiſchen Gebieten und den deutſchen Kolonien angerichtet haben. Jetzt ſcheinen ſich unſere Gegner in einer dritten Phaſe zu befinden, indem ſie weder unſere Exiſtenz, noch unſer ſtaatliches Selbſtbeſtimmungs— recht als Bedingung verlangen, ſondern mehr oder weniger große Grenzberichtigungen fordern. Es werden dem noch andere Phaſen folgen, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung in allen feindlichen Ländern heute beſtimmt bereits auf der Baſis jenes Verſtändigungsfriedens ſteht. Wenn unſere Feinde uns zwingen, den Krieg fortzuſetzen, dann werden wir gezwungen ſein, unſer Programm zu revidieren und unſererſeits einen Erſatz zu verlangen. Ich ſpreche für den jetzigen Augenblick, weil ich die Überzeugung habe, daß auf der jetzt entwickelten Baſis der Weltfrieden zuſtande kommen könnte, bei Fort- ſetzung des Krieges aber behalten wir uns freie Hand vor. Ich bin felſenfeſt davon überzeugt, daß wir in einem Jahr noch unvergleichlich günſtiger daſtehen werden als heute, aber ich würde es für ein Verbrechen halten, wegen irgendwelcher materieller oder territorialer Vorteile dieſen Krieg auch nur einen Tag länger fortzuführen, als es die Unabhän⸗ gigkeit der Monarchie und die Sicherheit der Zukunft erfordert. Auch dieſem Grunde allein bin ich für einen Verſtändigungsfrieden geweſen. Ich bin nicht ſehr zuverſichtlich betreffs der Geneigtheit der Entente, jetzt einen Verſtändi— gungsfrieden auf ſolcher Grundlage zu ſchließen. Die erdrückende Majorität der ganzen Welt will dieſen unſeren Verſtändigungsfrieden, aber einige wenige verhindern ihn. Mit kaltem Blute und ruhigen Nerven werden wiſſen, daß wir durchhalten können, durchhalten im Felde und durchhalten im Hinterlande. Wir waren niemals klein in den vergangenen ſchweren Stunden und niemals übermütig im Siege. Unſere Stunde wird kommen und mit ihr die ſichere Gewähr einer freien friedlichen Entwicklung Oſterreich-Ungarns.“ r verſchiedene Kriegsnachrichten. Beginnende Einſicht in Frankreich. In der franzöſiſchen Bürgerſchaft tritt jetzt — deutlich die Abkehr von dem Gedanken an den Niederwerfungs frieden her⸗ Man hält unter den jetzigen Umſtänden vor. zwar die kräftige Fortführung des Krieges für wünſcht aber gleichzeitig die Bezeichnend dafür iſt, daß zu gungsfriedens. der in dieſen Kreiſen Albert Thomas, politiſch als lebensunfähig hält, unlängſt der Inhaber einer der bekannteſten Pariſer Groß— firmen kam und namens ſeiner Kollegen ihn aufforderte, nach Stockholm zu gehen. * Furcht vor der deutſchen Heimarmee. Der ehemalige Betliner Berichterſtatter der „Daily Mail', Wile, ſchreibt: In unſerem Lande hört man es nicht gern, aber trotzdem iſt es die abſolute Wahrheit, daß der Hauptgrund, warum wir Deutſchland noch nicht geſchlagen haben, darin liegt, daß hinter ſeinen Soldaten und Seeleuten eine Heimarmee ſteht, die trotz Drangſal und erbarmungsloſer Entbehrungen eine geradezu über⸗ den Wahlſpruch„Durchhalten“ zu befolgen. Die Hoffnungsfreudigen reden ſich ein, daß die deutſche Fähigkeit, Entbehrungen zu ertragen, nicht uner— ſchöpflich ſei und daß Deutſchland im Begriffe ſtehe, aus den Fugen zu gehen. Ich habe acht— wir in dieſem Falle unſeren Weg weiter gehen. Wir 0 0 9 als kommender Mann gilt, während man Painlevé unddreißig Monate meine ganze Zeit darauf verwandt, Beweiſe für einen inneren deutſchen Zuſammenbruch zu ermitteln, muß aber ge⸗ ſtehen, daß ſie heute ebenſo unauffindbar ſind wie je. Ich glaube, daß Lloyd Georges Vor— herſage vom Jahre 1915, daß die Verbündeten von dem deutſchen Kriegsbrotgeiſt mehr zu be⸗ fürchten hätten als von Hindenburgs Strategie nie eine ſchlimmere Bedeutung hatte als jetzt. * Die Sehnſucht nach der amerikaniſchen Hilfe. Zu der in England mehrfach geäußerten Anſicht,„daß, ſolange die Verbandsregierungen die Wahrheit über die wirkliche U⸗Bootgefahr verheimlichen, die glühende Begeiſterung, mit der die Amerikaner ihren Luftdienſt fördern, auf' den ameritaniſchen Werften fehlen wird,“ be⸗ merkt„Economiſt“!:„Wenn es an dieſer Begeiſterung wirklich fehlt, dann kann die Zukunft ſowohl für Amerika wie für den Verband ſehr ſorgenvoll ſein. Denn was nützt es Amerika, eine große Luftflotte zu bauen, wenn die Schiffe, um ſie nach Frankreich zu ſchaffen, nicht gebaut werden? Was nützt es, 16 rieſige Ausbildungslager zu ſchaffen und Hunderttauſende und Millionen von Leuten auszurüſten und auszubilden, wenn nicht die Schiffe gebaut werden, um ſie nach Europa zu ſchaffen und dort zu verſorgen? Selbſt im beſten Falle kann der engliſche Schiffsbau die ſchon erlittenen und noch zu erleidenden Ver— luſte nicht vor Ende nächſten Jahres wettmachen. Auf amerikaniſche Schiffe ſind wir alten Welt wiederherzuſtellen.“ Dolitiſche Rundichau. Doeutſchlaud. * Der Staatsſekretär des Außeren hat einem Vertreter des W. T. B. folgende Erklärung ab— gegeben: Der ruſſiſche Kriegsminiſter Warchowſfki hat auf der Petersburger demokratiſchen Kon— ferenz in ſeiner Rede behauptet, der deutſch Reichskanzler habe in Stuttgart unter anderem erklärt, daß Deutſchland bereit ſei, Frankreich Elſaß-Lothringen zurückzugeben. Die Behauptung des Kriegsminiſters iſt er⸗ funden. Ferner hat Warchowſfki geſagt, daß Deutſchland die Abſicht hätte, mit England und Frankreich einen Sonderfrieden auf Koſten von Rußland zu ſchließen, und daß England und Frankreich der ruſſiſchen Regierung mitgeteilt hätten, ſie ſeien hierfür nicht zu haben. Ich ſtelle hiermit ausdrücklich feſt, daß Deutſchland keinerlei Sonderfriedensvorſchläge an Frankreich oder England gemacht hat. »Eine Dreiteilung des Reichs⸗ amts des Innern wird in den Kreiſen der Mehrheitsparteien des Reichstages erſtrebt. Es iſt der Plan aufgetaucht, anläßlich der zweiten Leſung des Nachtragsetats die Errichtung eines Reichsamts des Innern, eines Reichs wirtſchafts— amts und eines Reichsamts für Wohlfahrts⸗ politik vorzuſchlagen. Dem Reichsamt für Wohl— ſahrtspolitik ſollen nach öſterreichiſchem Beiſpiel die Fragen der Bevölkerungspolitik und der— gleichen zugewieſen werden. * Im Hauptausſchuß des Reichstages wurde die Frage des Kriegswuchers und Schleichhandels eingehend erörtert. Dabei teilte Miniſterialdirektor Delbrück vom Reichs- juſtizamt mit, daß ein neuer Geſetzentwurf des Kriegswuchergeſetzes in Vorbereitung iſt. Auch der Schleichhandel ſoll energiſch bekaͤmpft werden. Polen. Der Erhaltung des Deutſchtums in Polen galt ein Beſuch, den der General— gouverneur der Stadt Lodz abſtattete. Ex⸗ zellenz v. Beſeler beſichtigte die deutſchen Schulen und durchfuhr die vom Kriege arg mit⸗ die Möglichkeit zur Beendigung des General genommenen Ortſchaften. Am Schluſſe des Be— ſuches war Exzellenz v. Beſeler Gaſt des deut— ſchen Vereins in Lodz. Der Abend geſtaltete ſich zu einer mächtigen Kundgebung für die deutſche Sache und gab den feſtlichen Tagen weihevollen Abſchluß. In einer An— ſprache führte der Generalgouverneur u. a. aus, die deutſche Arbeit in Polen ſoll vor allem dem Beſtreben gelten, daß dieſes Land in Zukunft heine Sicherung für unſer Vaterland bleibt. Aus Anlaß der Übergabe des pol, niſchen Schulweſens fand in der Johanniskathedrale in Warſchau, die von zahl, reichen Andächtigen gefüllt war, ein vom Gz, biſchof Kakowski zelebriertes Pontifikalamt ſtac An der Feier nahmen teil als Vertreter dez Generalgouverneurs Exzellenz Graf Hutten. Czapstz, die deutſchen Reglerungsko⸗nmiſſarz beim proviſoriſchen Staatsrat Graf Lerchenſelh und Landſchaftsrat von Zychlinski. Erschienen waren ferner zahlreiche Mitglieder des früheren Staatsrates ſowie der Unterrichtsabteilung mit dem Vizekronmarſchall Nikolowski⸗Pomorsli ay der Spitze, der Stadtpräſident Fürſt Lubomirzi und andere tonangebende Perſönlichkeiten der polniſchen Geſellſchaft. Pfarrer Cieplinski führte in einer Ansprache aus: Die Bedeutung dez heutigen Tages könne nur richtig würdigen, wer die Hölle der ruſſiſchen Schule erlebt hahe deren Aufgabe nicht die Pflege der Seel ſondern ein politiſcher Kampf geweſen ſei. Heul zeige es ſich, daß trotz aller Demütigung und Knechtung der polniſche Geiſt ſich ſiegreich he. hauplet habe. Nunmehr werde die Schule nich nur dem Namen, ſondern ihrem innerſten Weſen nach polniſch ſein. Frankreich. *Nach den Erklärungen franzöſiſcher Blätter iſt es angeſichts der Ohnmacht, in der ſich Ruß. land befindet, nunmehr unter England, Fran reich, Amerika und Japan beſchloſſene Sachz Rußlands Finanzen, Heer, Ver⸗ proviantierung, Eiſenbahnen und angewieſen, um das Gleichgewicht in der Diplomatie unter Vormundſchaſt dieſer Mächte zu ſtellen. England wird ſchrit⸗ welfe die Leitung der ruſſiſchen Finanzen in die Hände nehmen, Frankreich die Führung mil läriſcher Operationen, Amerika und Japan Ger neuerung der Eiſenbahnen und die Einfuhr dez hierzu notwendigen Materials. Schweiz. * Ein franzöſiſch⸗ſchweizeriſchez Wirtſchafts abkommen iſt auf die Dauer von drei Monaten abgeſchloſſen worden. Danach eröffnet eine Gruppe von ſchweizerischen Banken mit Einwilligung des Bundesrats einer Gruppe franzöſiſcher Banken gegen Hinter, legung, von Werttiteln einen Kredit von monatlich 12½ Millionen Frank. Frankreit macht dagegen der Schweiz auf wirtſchafllichen Gebiet gewiſſe Zugeſtändniſſe. Verhandlungen über ein für längere Zeit abzuſchließendes Uberen— kommen ſollen unverzüglich aufgenommen werden. f Schweden. „Das Miniſteriums hat, wie zu er— warten war, ſeine Entlaſſung eingereicht Man rechnet mit der Bildung eines Koalitionz— kabinetts, in das zwei Konſervative, zwei Liberale und zwei Sozialiſten einlreten würden, Der Ssozialiſtenführer Branting, mit der König eine einſtündige Beſprechung legte das Programm eines etwaigen Koali miniſteriums vor, in dem der wichtigſte Punt das Feſthalten Schwedens an un⸗ bedingter Neutralität iſt. Türkei. «»Das Handſchreiben des Sultanz an den Papſt, das die Antwort aufe Papſtnote enthält, wird jetzt in Konſtantine veröffentlicht. Der Sultan drückt ſeine! Genugtuung aus und ſtimmt den Ausführunge des Papſtes bei. Das Handſchreiben beo, daß die Türkei lediglich für uneingeſchränlie Souveränität ihrer nationalen Grenzen kämpfe, * Amerika. * Nachieiner franzöſiſchen Meldung aus Buenos Aires hat der Präſident der Republik de daß die Legislaturperiode ihr Ende erte vollkommen freie Hand bekommen. Alle wird die Verhängung des Belagerungszuf erwartet, weil dieſer dem Ptäſidenten nicht mu „ 1 ſtreits gibt, ſondern auch der Werbetätigteit fl den Abbruch der Beziehungen; Deutſchland entgegenwirken zuerhalten Die dem Präſidenten naheſtehenden Kreiſe! tonen, daß er die Neutralität aufrecht wünſche. Die Zeitungen, d dem Präſidenten naheſtehen und urſprüngſle für einen Abbruch der Beziehungen eintte nehmen für eine gütliche Verſtändigung Ste — Das Rãtſel ſeiner Ehe. Roman von Ludwig Haſſe. (Fortſetzung.) „„Der Brief des Graſen lautete: Herrn Juſtizrat Dr. jur. Kleinſchmidt! Hierdurch ermächtige ich Sie, der Frau Gräfin Margarete Gallenberg in meinem Namen mit— zuteilen, daß ich ihren Zukunftsplänen nicht im Wege ſtehen will und in die Trennung unſerer Ehe einwillige. Was meine Schuld anbetrifft, ſo werde ich Sorge tragen, daß dieſe im Laufe dieſes Jahres gedeckt wird; bis dahin werde ich meinen Bankier beauftragen, der Frau Gräfin die landes⸗ üblichen Zinſen gut zu ſchreiben. Ich erwarte Ihre näheren Mitteilungen. Alexander Graf Gallenberg. In hellſter Aufregung eilte der Juſtizrat nach dem Hotel, in dem der Graf zu logieren 11 5 aber er erhielt dort nur die Nachricht, aß der Graf bereits abgereiſt ſei. Enttäuſcht, entrüſtet, kehrte der Juſtizrat heim. Es blieb ihm nichts weiter übrig, als den Brief ber Gräfin zu zeigen. Ihr blaſſes Geſicht ver— zog ſich zu einem ſchmerzlichen Lächeln. „Es iſt gut, lieber Juſtizrat,“ ſagte ſie.„Es mag geſchehen, wie er wünſcht. Leiten Sie die nötigen Schritte ein...“ 11. Mit einem kräftigen„Himmelſackerment!— Der Henker hole die ganze Wirtſchaft!“— ktürmte der alte Inſpektor Pelerſen in die Slube. 16 warf ſeine Mütze in eine Ecke und begann auf und ab zu laufen wie ein wildes Tier. Frau Peterſen, die mit ihrem Strickſtrumpf am Fenſter ſaß, ſah erſchrocken auf. So ärger— lich hatte ſie ihren Alten noch nie geſehen. „Was gibt's denn, Karl?— Was iſt denn geſchehen?“ „Was geſchehen iſt?— Er iſt verrückt ge— worden— reinwegs verrückt! Da rackert man ſich ſein ganzes Leben lang ab, arbeitet ſich krumm und lahm, um die Karre in Gang zu halten, und wenn man die Karre aus dem Dreck heraus hat, wenn alles ſeinen ordent— lichen Gang geht und man alle Vierteljahr ſein nettes Sümmchen auf die Bank abliefert, dann heißt es auf einmal: Ich mag nicht mehr— ich habe keine Luſt mehr, will nach Amerika gehen— verrückt iſt das— rein verrückt...“ „Ja, aber von wem ſprichſt du denn?“ „Von wem anders als von unſerm Grafen,“ ſchnaubte der Alte wütend. „Was denn?— Er will verkaufen?“ e „Er will nach Amerika gehen?“ . „Aber da muß er doch einen Grund haben. Man geht doch nicht mir nichts dir nichts von ſeinem ſchönen Beſitz fort nach Amerika? Oder geht die Wirtſchaft nicht gut? Kann er ſich nicht mehr halten?“ „Unſinn!— Er ſteht beſſer, als er jemals geſtanden hat. Ich muß das am beſten wiſſen, der ich die ganze Rechnung geführt habe. Eine große Hypothek iſt abgelöſt.— Die rückſtändigen Zinſen alle bezahlt— die Wirtſchaft floriert— er hat die letzten zwei Jahre einen Reinüber⸗ ſchuß von 80 000 Mark gehabt— wenn wir ſo fortwirtſchaften, können wir naͤchſtes Jahr die zweite Hypothek kündigen— „Na, dann begreife ich nicht...“ „Ich begreife es auch nicht. Aber dahinter ſteckt ein Frauenzimmer, ſo wahr ich Johann Karl Peterſen heiße! Ein Frauenzimmer iſt immer im Spiel, wenn irgend ein Unſinn geſchieht.“ „Nun rede mal vernünftig, Alter. Laß die anzüglichen Redensarten und erzähle hübſch ordentlich. Da— ſteck' dir deine Pfeiſe an, das beruhigt dich.“ Sie reichte ihm die Pfeife und hielt ihm den brennenden Fidibus auf den Tabak, und als dann die duftigen Wolken ſeine Stirn um⸗ wallten, da wurde er wirklich ruhiger und ließ ſich mit einem ſchweren Seufzer in ſeinen Sorgenſtuhl fallen. „Ich ſoll ja noch mit niemand darüber ſprechen,“ hub er an,„aber dir kann ich's ja ſagen, Alte, du wirſt es nicht weiter ſchwatzen, und ich muß es mir vom Herzen herunter ſprechen, ſonſt ſprengt es mir die Bruſt. Alſo er ließ mich heute rufen. Ich hab' ihn, ſeit er von Berlin zurück iſt, ja noch gar nicht geſehen, das mögen vierzehn Tage her ſein und da dachte ich mir, er wollte mit mir über die Wirtſchaft ſprechen. Das tat er denn auch, aber in ganz andrer Weiſe, als ich vermutet hatte. Er fragte mich, wie hoch ich den Wert des Gutes mit allem lebenden und toten In⸗ ventar wohl taxiere. Nun ſage ſch ganz harm⸗ los: 600 000— 700 000 Mark lann jeder jetzt dafür bezahlen, wo alles im beſten Stande iſt. Gut, ſagt er. 300 000 Mark Schulden lasten noch auf Einödt, dann das meiner Stiefmuttet verſchriebene Kapital ich konnte alſo wo ganz gut 200 000 Mark heraus kriegen. Gewiß, ſage ich. Daͤs könnten Sie, wenn O verkaufen wollen. Für das Mobiliar des Schloſſes, die Kunſtgegenſtände, die Bilder, Bücher, Porzellan, Weißzeug und Silber he⸗ komme ich auch wohl an die 80 000, meinte er. Für Liebhaber iſt das noch mehr wert, ſage ic lachend, immer noch nicht wiſſend, wo hinaus er will. Auf der Bank haben wir jetzt 70 000 Mark? fragt er. 75 000, ſage ich. Nun gu, ſagte er, das genügt, dann will ich verkaufen., ich ſpringe vom Stuhle auf und gucke ihn au, als ob er verrückt geworden ware.„Herr Gra ſcherzen,“ ſage ich, doch er antwortet mit dem ernſteſten Geſicht von der Welt:„Ich ſcheiſt nicht. Ich will Einödt verkaufen, um zu barem Gelde zu kommen...“ Ich bin noch immer ſprachlos.„Ich kann Ihnen den Grund meines Entſchluſſes nich auseinander ſetzen,“ fährt er fort,„aber 68 dürfen mir glauben, daß es ein zwingendet Grund iſt— wenigſtens für mich.“ Und was wollen Herr Graf beginnen?— Wohin wollen Sie ziehen? 16 Ich weiß es noch nicht wahrſcheinſich wandere ich aus— nach Amerika— oder ſon! wo hin Ich falle vor Schrecken auf zurück. Der Graf llopft mir lächelnd auf die Schulter und ſagt: Sie brauchen nicht o i erſchrecken, lieber Peterſen. meinen Saul Fr Sie ſoll ade“ Die Leipziger Melſe. U 4 Ihre nationalwirtſchaftliche Bedeutung. Der Weltkrieg hat die Entwicklung der eſpziger Meſſe anfangs nur einen Augenblick lang zu unterbrechen vermocht. Im Herbſt 1914 wurde die erſte Kriegsmeſſe mit einer Ver⸗ zoͤgerung von drei Wochen abgehalten, nachdem je Gefahr, ſie ausfallen zu laſſen, beſchworen ar. Seither haben die Kriegsmeſſen einen ganz ungemein kräftigen Aufſchwung genommen, und es iſt vielleicht nicht zuviel geſagt, daß der Krieg die Erkenntnis von der Wichtig⸗ keit der Muſtermeſſen außerordentlich ver— breitet und vertieft hat. Der Zweck, mit Kräften und Koſten hauszuhalten, hat der Leipziger Meſſe als einer hervorragenden kräfte ſparenden Form des Geſchäftsverkehrs neue Freunde geworben. Verſchiedene haben dazu beigetragen, beſonders den Beſuch der Meſſen durch die Einkäufer zu ſteigern, ſo der Mangel an Geſchäſtsreiſenden und die Warenknappheit, die die Nachfrage nötigt, dem Angebot nachzugehen, ſtatt es abzuwarten. Ein deutliches Bild von der hier gekennzeichneten Entwicklung geben die Zahlen über den Verkehr auf den bisherigen Meſſen. Es waren erſchienen: Frühjahrsmeſſe 1915 15 000 Beſucher 1916 25 000 g 1917 34000 und die Herbſt-Muſtermeſſe 1917 zeigte einen Zuſtrom von über 40000 auswärtigen B Be⸗ ſuchern, ohne die Beſucher aus Leipzig und Umgebung mit ſeiner hohen induſtriellen und kommerziellen Entwicklung. Die Zahl der Ausſteller betrug im Früh— jahr 1915 2092, ſteigerte ſich im Frühjahr 1916 auf 2438, im Frühjabr 1917 auf 2510 und überſchritt zur Herbſt-Muſtermeſſe 1917 die Zahl von 2600 Firmen. Wenn damit auch der Höchſtſtand vor dem Kriege mit 4200 Aus— ſtellern zur Frühjahrsmeſſe 1914 noch nicht wieder erreicht iſt, ſo darf doch die Beſchickung der Kriegsmeſſen als ein außerordentlicher Er— folg und ein Beweis für die ungebrochene wirtſchaftliche Kraft Deutſchlands gelten. Die Entwicklung der Leipziger Meſſe hat naturgemäß im Auslande große Aufmerkſam— keit erregt, und zu den Beſtrebungen unſerer Feinde, dem deutſchen Wirtschaftsleben auch über den Krieg hinaus Abbruch zu tun, gehört mit in erſter Reihe die Gründung von Konkurrenz— neſſen in Frankreich und England. Was dieſen Meſſen, deren Bedeutung durchaus nicht unter— ſchätzt werden ſoll, abgeht, ſind neben dem Stamm teuer Beſucher diejenigen Einrichtungen, welche in Leipzig in einem Zeitraum von vielen Jahren geſchaffen und erprobt worden ſind. Dazu ge— hören die großartigen Meßpaläſte ge— nannten— Kaufhäuſer, deren Leipzig nicht weniger als 34 mit einem Geſamtaufwand an Baukoſten von rund 75 Millionen Mark auf— weiſt. Es iſt ein Zeugnis des Vertrauens in das weitere Gedeihen der Meſſe, daß noch während des Krieges zwei der ſchönſten und größten Meßpaläſte mit 6—7 Millionen Mark Baukoſten entſtanden ſind. Das Ergebnis der diesjährigen Herbſtmeſſe, die auch ihrerſeits zahlreich vom verbündeten und neutralen Auslande beſucht war, zeigt nicht nolwendig eintretenden Rohſtoffmangel durch neuerfundene und ausreichend herſtellbare Erſatz- gesch.„Der. 5 ö 75 Jahren ſteht, fiel zu Boden, erholte ſtoffe wirkſam zu begegnen imſtande waren. So bot uns und der neutralen Welt die Leipziger Herbſtmeſſe 1917 die klarſte und einwandfreieſte Beſtätigung des zuverſichtlichen Hindenburg— Wortes, daß wir auch wirtſchaftlich vollkommen durchzuhalten vermögen. Volkswirtſchaftliches. Beſchlagnahme feiner Papiergarne. Wie berlautet, wird demnächſt eine neue Verordnung über Beſchlagnahme auch der feinen Nummern von Papiergarn in Kraſt treten. In den Kreiſen der Papiergarnſpinner und-händler hegt man den leb— haften und berechtigten Wunſch, es möchte eine Übergangszeit von etwa vier Wochen geſchafſen werden. Würde man ohne Übergangszeit die Be— Umſtände monienmeiſter Graf Kanitz. beſchäftigte Vizeober⸗ zeremonienmeiſter Graf Kanitz wurde in Berlin nur, wie ſchon betont, die ungebrochene Wirt- das Opfer eines Raubübexrfalles. ſchaftskraft Deutſchlands, ſondern auch, daß wir, trotz der Abſperrung vom Weltmarkt, dant dem Geſchick unſerer Techniker und Induſtriellen, den ſchlagnahme von Papiergarn in Kraft treten laſſen, ſo beſteht die Gefahr, daß große Poſten Garn, über das dann nicht verfügt werden kann, verderben würden. Große Werte würden auf dieſe Weiſe ver— nichtet werden. Von Nah und fern. Kaiſer Wilhelm als Gratulant bei Hindenburg. Den erſten Glückwunſch brachte der Kaiſer ſeinem treuen, ruhmreichen General— ſtabschef des deutſchen Feldheeres dar. Früh morgens ſchon erſchien er mit ſeinem Gefolge in der Wohnung des Generalſeldmarſchalls und ſprach ihm als erſter ſeine Glückwünſche aus. Das kaiſerliche Geſchenk beſteht in einer Marmorbüſte des allerhöchſten Kriegsherrn; PPCPTPTTTTVTGTGTGTGTCTGT(TCT(TbTbTbTbbb . kurſe von 98 0% abzüglich der üblichen kleinen Verkaufsgebühr ankaufen. Heiratserleichterung für Militär⸗ perſunen. Eine Erleichterung der Heiraten von Militärperſonen bedeuten zwei Verfügungen des Kriegsminiſteriums. Die Heiratsverord— nung beſtimmt, daß der von dem Offizier vor Gericht oder Notar zu führen iſt. Dies ſchließt wenn der Nachweis durch einen mächtigten erbracht wird, wenn der Oſſizier verhindert iſt, den Nachweis perſönlich Por nicht aus, M. zevoll⸗ kann. Bei Gemeinen nicht für die kapituliert haben, und Unteroffizieren, die für die darf 77 Rulliſche Amazonen. Die ruſſiſchen Frauen haben geglaubt, land dadurch retten zu können, daß ſie heraus ſelbſtändige Truppenkörper bildeten, die Deutſchen aus dem heiligen Rußland vertrei zu können. Mit Recht hat man ſelbſt auf ſeiten Entente den ruſſiſchen Männern den Vorwurf macht, daß ſie nicht nur nich ihr Land und ihre Frauen z ſie ſogar in wenig uttterlicher Dee eee eee ſtellte A la 8 der Kaiſer den oldenburgiſchen außerdem marſchall ito des In⸗ ihr MVater— wären, en daß de t N 1851 Generalfeld-Krie fanterieregiments Nr. 91.— Der König von Heirats Bayern und die anderen Bundesfürſten ſandten de eltern, telegraphiſche Glückwünſche. Naubüberfall auf den Vizeoberzere⸗ Miniſterium des Innern Er wurde in von ſeinem ihn unter überfallen Hauſe einem der Nacht wenige Schritte von einem Unbekannten, Vorwande angeſprochen hatte, geſchlagen. Der Graf, der im Alter von bald und konnte ſeine Wohnung erreichen. Der Räuber, der ihm eine lederne Aktentaſche mit Dokumenten entriſſen hatte, war ſpurlos verſchwunden. Wucher mit Kriegsanleihe. Immer Der im preuß. ö und mit einem ſchweren Gegenſtand gegen den Kopf ſich aber wieder wird berichtet, daß gewiſſenloſe Wucherer unerfahrenen Beſitzern von Kriegsanleihe ins- der 0 im ſorgen zu wolle Fluchtverſuch deutſcher Offi undzwanzig deulſche Kapitän Müller von engliſchen Meldi gefangenenlager brochen. Sie Gang von 50 drei Monaten— wurden neun öommen,! Beeren ſuche hatten. gen inzwiſchen beke beſondere auf dem Lande die Stücke weit unter Di Preiſen wieder zu verkaufen. Vor ſolchen An— käufern wird dringend gewarnt. Es ſei darauf hingewieſen, daß die Reichsbankanſtalten jeder⸗ zeit, wo ein wirtſchaftliches Bedürfnis zum Ver⸗ kaufe vorliegt, unmittelbar vom Zeichner Kriegs— anleiheſtücke bis zu 1000 Mark zum Auflage⸗ Wert herauszulocken verſuchen, um ſie zu höheren verwaltu haben, we ſo daß die“ mußten. Neue Uuruhen ſchiedenen ſüditalleniſch ernſten Unruhen geke Einkommens nachweis einem derte an einigen Orten Lebensmittelläden. Zur Unterdrückung der Ausſchreilungen, die ſich zu wiederholen drohen, wurden Truppen aufge⸗ boten und über eine ganze Reihe von Orten der verſchärfte Belagerungszuſtand verhängt, ſo⸗ wie Kriegsgerichte eingeſetzt. Polniſche Kinder in der Sch Nach polniſchen Bläſtern erteilte die ſchweizeriſche Re⸗ gierung die Erlaubnis zum Aufenthalt von 1000 Warſchauer Kindern in! hweiz bis zu führen oder ihn nur beſonders ſchwer führen Zeit nach der Demobilmachung die Zeit vom 1. zum Ende des Krieges. Die Koſten trägt eine ausländiſche Wohlſahrtseinrichtun 4 N 53 jwediſe hes Brauntw weden für die . Mai 1918 Branntwein Frzeugung von 2 Oktober d. eee eee ſorgt werden... der neue Beſitzer wird einen ſo treu bewährten Beamten nicht miſſen wollen Da ſpring' ich wieder auf und ſchrie mehr als ich ſpreche: Ich brauche keinen neuen Herrn! 8 ein neuer Herr hierher kommt, dann geh' ich. „„Auch gut,“ entgegnet er.„Dann werde ich dafür ſorgen, daß Ihnen eine ausreichende Penſion geſichert wird...“ Ich brauch' keine Penſion, Herr Graf, ſage ich und was ich dann noch weiter geſagt habe, daß weiß ich nicht mehr. Aber Schmeicheleien waren es ſicherlich nicht. Der Graf hört alles kuhig an und als ich nicht mehr weiter ſprechen kann, ſagte er und ſieht dabei ſo traurig zum Fenſter hinaus: Ja, Sie haben wohl rocht, lieber Peterſen. Sie wiſſen eben nicht, was mir begegnet iſt und was mich fort treibt. Ich kann's Ihnen auch nicht ſagen, aber glauben Sie mir, es iſt für mich eine Notwendigkeit, daß ich von hier ſort gehe. Ich muß mir einen leuen Wirkungskreis ſuchen, unter neuen Menſchen, die ich— und die mich nicht kennen. Ich muß mir ein neues Leben aufbauen, hier kann ich es nicht— die Verhältniſſe würden mich erdrücken, ich würde zugrunde gehen.— nd dann mußte ich ihm verſprechen, den Ver⸗ kauf in die Hand zu nehmen, er wolle eine Verkaufs⸗Offerte veröffentlichen und etwaige Kaufluſtige an mich weiſen— er werde nach erlin gehen und dort ſo lange bleiben, bis das Gut verlauft ſei. Ich hab's ihm verſprochen, während mir die hellen Tränen über die Backen nefen. Er war ſo gut, ſo ſtill, ſo traurig— er ließ ſich von mir viel Böſes ſagen, war ordentlich in Zorn geraten— er drückte mir nur die Hand und ſagte nur: 55 6 nicht anders, lieber Peterſen...“ Erſchöpft hielt der Alte inne. jetzt rannen die hellen Tränen über die gebräunten Wangen in den grauen Bart.. „Das iſt ja eine wunderbare Geſchichte,“ ſagte Frau Peterſen kopſſchüttelnd.„Ich kann es mir nicht anders erklären, als daß er in Berlin geſpielt hat und eine große Summe per- loren.. es ſoll da ja ſo unmenſchlich hoch geſpielt werden.“. „Rede keinen Unſinn, Alte,“ fuhr Peterſen auf.„Der Graf, der ſo genau iſt, daß er das Futter für ſeine Kutſchpferde einſpart, der ſeinen Diener fortgeſchickt hat und ſich mit einem Küchenmädchen behilft— der ſollte ſein Geld, ſein Hab und Gut in einer Nacht verjubeln?— Auch Und länger wie eine Nacht iſt er ja nicht in Berlin geweſen. Nein, das iſt ganz unmöglich! rächen, das hatte ſich gerächt. Zu ſpät hatte er eingeſehen, was er getan. — Ein Frauenzimmer ſteckt dahinter, ſo wahr ich lebe.“ g „Ich glaube es beinahe auch, Alter,“ flüſterte die Frau mit einem unglücklichen bekümmerten Geſicht.„Aber was iſt da zu machen? Wir müſſen uns in das Unvermeidliche fügen. Und wenn es zum Verkauf kommt, dann ziehen wir nach Königsberg, wo ja unſer Lenchen ver⸗— heiratet iſt... nicht wahr, Alter?“ „Nach Königsberg oder Buxtehude— das iſt mir ganz gleichgültig,.“ brummte Peterſen und zündete ſich ſeine Pfeiſe von neuem an. Die beiden treuen Alten konnten in der Tat nichts machen. Noch einmal verſuchte es Peterſen, 5 den Grafen umzuſtimmen. ruhig und ernſt an, dann nichts, Peterſen. Ich mu es meiner Ehre ſchuldig.. es. Die Verkaufsbedingungen und nach einigen Wochen, das Land kam, reiſte Alexander Mit blutendem Herzen dem Haus ſeiner Väter, jahrhundertelang die Heimat weſen, von dem Lande, Schweiß ſeiner Väter ge lieht hatte, ſo daß er ih opfert. Jetzt ſah eingeſchlagen, um zu retten. Mit frivole Weiſe erworben, wollte er ſich un il Erbe retten; mit einer Lüge wollte er die Ehre ſeines Namens aufrecht erhalten, das mußte ſich er, Er hatte es wieder gut machen wollen, er hatte gebüßt, gearbeitet, geſpart— er hatte doch die nicht Ehre Sein Glück, Stimme ſeines Gewiſſens, ſeiner zum Schweigen bringen können. ſeine Liebe, wollte er zur Sühne ſeiner leicht ſinnigen Tat darbringen— und da mußte er ſehen, daß ſein Glück eine Seiſenblaſe war, daß auch ſeine Liebe durch die Folgen ſeiner unſeligen Handlungsweiſe vergiftet wurde. Ein anderer hätte ſich vielleicht gültig über ſeine Bedenken hinweggeſetzt die Hand der Frau, die ſich ihm entgegenſtreckte, gleich⸗ und Väter, l die geweſer das das Blut und d unklen, unk von der Fra mit heißer Innigkeit liebte. N hien in den öſſent⸗ Ga! ain Het Am! geliebten Lan en E ſeiner die er trotz allede 2 rkaufsanzeige erf lichen Blättern und erregte ungeheures A in dem ganzen Lande. Man forſchte nach den Beweggründen, man ſtellte allerlei Mulmaßungen auf, man fragte den Inſpekt Peterſen,! achſelzuckend die Antwort ſchu ſchließlich zu dem Endurteil, berg wohl heimlich große f haben müſſe, welche es ihm unmöglich machten das Gut weiter zu halten. Ma 10(Fortſegung Väter get Hüte ue 1 hell or bel folgt.