ilicher Teil. Bekanntmachung Betr.: Regelung des Fleiſchverbranches; hier beſonders Hausſchlachtungen. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß über die bei den diesjährigen Hausſchlachtungen zu befolgende Beſtimmungen folgende Anordnungen getroffen worden ſind: 1. Bei Uebernahme eines Einlegeſchweines in eigne Hallung muß ſofort eine amtliche Verwiegung ſtattfinden. Der Wiegeſchein iſt uns zur Eintragung in das Verzeichnis unverzüglich vorzulegen. Das Einlegeſchwein darf z. Zeit der amtlichen Verwiegung nicht über 120 Pfund wiegen und muß ſich bis zum Schlachttage mindeſtens drei Mo— nate in eigner Haltung befunden haben. Die Anordnung des Eintrages in unſer Verzeichnis bezieht ſich auch auf die bereits eingelegten Schweine, deren Beſitzer ſofort den Wiegeſchein hier— Zimmer 23— vorzulegen haben. Wir bewahren den Wageſchein ſelbſt auf, damit er nicht verloren geht und ſpäter Weiterungen vermieden werden. .Die Antragſtellung auf Genehmigung zur Hausſchlachtung, hat bei uns rechtzeitig zu geſchehen, damit die Feſtſtellung des Lebendgewichts, die zuerſt nur ſchätzungsweiſe vorge— nommen wird, diesſeits durch einen hierzu ernannten Schätzer veranlaßt werden kann. Sobald die Genehmigung der Schlachtung eines Schwei— nes, Kalbes unter 6 Wochen oder Schafes dem Antrag— ſteller zugeſtellt und der Tag der Schlachtung feſtgeſtellt iſt, hat der Hausſchlachter dem Fleiſchbeſchauer reſp. der beſtellten Ueberwachungsperſon unter Vorzeigung des Ge— nehmigungsſcheines Tag und Stunde ſowie Ort und Stelle anzuzeigen an denen er die Schlachtung vor— nehmen will. Nach der Hausſchlachtung hat der Fleiſchſelbſtverſorger den von dem Fleiſchbeſchauer ausgeſtellten Wiegeſchein über das Schlachtgewicht des Schweines, Kalbes uſw. binnen 24 Stunden an uns abzuliefern. Hühner, Hähne und Wildbret, die geſchlachtet und im eignen Haushalt verwendet werden, ſind uns ebenfabs anzumelden, das weitere können hier die Beſitzer erfahren. Wir empfehlen den hieſigen Ortseinwohnern, die Schlachtungen obenerwähnter Art vornehmen wollen, ge— nau die kreisamtlichen Anordnungen zu befolgen, damit Unannehmlichkeiten vermiedeu werden. Um eine ordnungs— mäßige Regelung der getroffenen Beſtimmungen insbeſon— dere vor dem Schlachten reſp. vor der Antragſtellung ſo— wie der Zuſtellung des Schlachtgewichts durch die damit beauftragte Perſon zu ermöglichen, iſt es nötig, daß nur der Hausſchlachter ſelbſt die Anmeldung zur Antragſtellung und zur Schlachtung beſorgt und vor Allem rechtzeitig macht. Da ſich die Ermittelung des amtlichen Schlacht— gewichts bei der hier ublichen Schlachtweiſe zu jeder Tag— und Nachtzeit durch den Fleiſchbeſchauer nicht durchführen läßt, ſo ordnen wir folgendes an: Die Schlachtungen haben derart ſtattzufinden, daß die Verwiegungen von morgens 8 bis 10 Uhr und nach— mittags von 2 bis 4 Uhr erfolgen können. Es kann deshalb die Schlachtung ſchon früh morgens vorgenommen werden, nur muß das Fleiſch uſw. von 8 Uhr ab zur Verfügung bereit ſtehen. Eine Verwertung von Fleiſch— tellen vor der Verwiegung iſt verboten und ſtrafbar. Der Beſitzer des Schlachttieres hat eine gutgehende Wage zur Verwiegung bereit zu ſtellen. Der Genehmigungsſchein zur Schlachtung iſt vor der Schlachtung, alſo bei der Anmeldung dem mit der Verwiegung betrauten Fläiſch— beſchauer vorzulegen. Mit den vorzunehmenden Ver— wlegungen, ſowohl der bei der Antragſtellung vorge— ſchriebenen ſchätzungsweiſen als auch der Feſtſtellung des Schlachtgewichts nach der Schlachtung iſt Veterinärarzt Seigel hier betraut, an den alle Anmeldungen zur Verwiegung unter genauer ſchriftlicher Angabe des Tages, der Stunde, des Namens und Beizeichens und Straße mit Hausnummer zu richten ſind. Bei Notſchlachtung hat ſtets die amtliche Fleiſchbeſchau einzutreten. Bei nicht unmittelbar notwendiger Notſchlachtung iſt die Lebend— beſchau erforderlich. Für Notſchlachtungen gelten die gleichen Beſtimmungen wie für Hausſchlachtungen. Viernheim, den 8. Oktober 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Gewährung von Vorſchüſſen an Familien einberufener Mannſchaften zur Deckung des Winterbedarfs. Der Ortshilfsausſchuß hat auf die geſtellten Anträge auf Bewilligung von Vorfchüſſen zur Beſchaffung von Win⸗ tervorräten beſchloſſen, dieſe mit Rückſicht auf die vorliegen— den Verhältniſſe abzulehnen. Es muß den Familien über— laſſen werden, zeitig dafür zu ſorgen, daß ſie zur Zahlung der notwendigen Nahrungsmittelvorräte in der Lage find. Viernheim, den 8. Oktober 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lambert h. Bekauntmachung. Betr.: Gewährung von Staatsdan— lehen an vom Kriege betroffe— nen Perſonen. Nach dem Geſetz vom 12. Mai obigen Betreffs iſt der Großh. Heſſiſchen Regierung ein Credit bis zu drei Millonen Mark zur Verfügung geſtellt, um hieraus an vom Kriege betroffenen, wirtſchaftlich gefährdeten Perſonen zur Aufrechterhaltung ihres ſelbſtſtändigen bürgerlichen Berufs oder zum Uebergang in einen ſolchen Darlehen zu gewähren. Die eventuell in Betracht kommenden Perſonen unſerer Gemelnde machen wir auf dieſe Veſtimmungen mit dem Anfügen aufmerkſam, daß die Grundſätze, die für die Ge— währung von Staatsdarlehen maßgebend ſind, bei uns ein⸗ geſehen werden können. Viernheim, den 6. Oktober 1917. Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. g mpenth 7 Bekanntmachung. Betr.: Die Unterhaltung des gemein— heitlichen Faſelviehes. Zur Fütterung und Unterhaltung unſerer Faſeltiere denötigen wir ſof ort 1. 600 Zentner Dickrüben und 2. 160 Zentner Hartſtroh. Diejenigen, welche zu liefern in der Lage ſind, wollen ihre Angebote bis Montag, den 15. Oktober 1917, vor— mittags 10 Uhr hierher— Zimmer 23— unter Angabe des Zentnerpreiſes ſchriftlich einreichen. Viernheim, den 10. Oktober 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekauntmachung. Betr.: Viehausfuhr. Da es wiederholt vorgekommen iſt, daß Vieh, das aus dem Odenwald angeblich nach Viernheim ausgeführt werden ſollte, jenſeits der Grenze bei Weinheim verſchwunden iſt, wurde angeordnet, daß künftig aus den übrigen Teilen des Kreiſes Vieh nach Viernheim nur ausgeführt werden darf, wenn der Käufer eine Beſcheinigung der Großh. Bürger— meiſterei Viernheim darüber bei ſich führt, daß der Käufer, der auf Namen genau zu bezeichnen iſt, das betreffende Tier, das auch genauer zu bezeichnen iſt, z. Beiſpiel Fahrochſe, Milchkuh, Fahrkuh, oder Kuh mit Kalb in ſeiner Wirtſchaft bedürfe u. daß Ueberwachung der Verwendung eintreten ſolle. Wir weiſen die Landwirte und Händler auf dieſe An— ordnung beſonders hin und empfehlen genaue Befolgung. Viernheim, den 8. Oktober 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lam berth. Bekanntmachung. Betr.: Zeichnung der VII. Kriegs— anleihe. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß Zeichnungen auf die ſiebente Kriegsanleihe auch bei uns ent— gegengenommen werden, und daß wir zu jeder gewünſchten Aufklärung in dieſer Sache gerne bereit ſind Gleichzeitig geben wir bekannt, daß in dieſen Tagen die Herrn Ver— trauensmänner(Geiſtliche und Lehrer) die hieſigen Familien behufs Entgegennahme von Zeichnungen im Hauſe aufſuchen werden. Wir geben zuverſichtlich unſerer Hoffnung Ausdruck, daß die Herrn Vertrauensmänner überall gebefreudige Hände finden, und daß ſich Niemand ſeiner Pflicht gegen das Va— terland entzieht, umſomehr, als reichliche Mittel vorhanden ſind, um ſich dieſer Dankespflicht auch gegenüber unſeren Feldgrauen zu entledigen. Wir richten daher an unſere Geſamteinwohnerſchaft die dringende Bitte, zur Krönung dieſes vaterländiſchen Werkes in hohem Maße beizutragen. Der Erwerb eines Anteilſcheines ſtellt ſich als ein populäres, hochverzinsliches Wertpapier dar, ſodaß wir unter Berück— ſichtigung der großen Sicherheit, welche das Reich mit ſeinem ganzen Nationalvermögen bietet, von unſerer tüchtigen und opferwilligen Einwohnerſchaft mit aller Beſtimmt— heit erwarten dürfen, daß ſie hinter anderen Gemeinden hinſichtlich der Förderung dieſer vaterländiſchen Sache nicht zurünſteht. Wir werden im Laufe dieſer Woche alle Zurückgeſtellten, ſowohl Landwirte, als auch Induſtriearbeiter auf unſer Büro vorladen, um ihre Zeichnungen auf die ſiebente Kriegsanleihe perſönlich entgegenzunehmen. Wir fordern daher die Be— treffenden auf, zu dieſem Termin ihre Spargroſchen in reichlichen Maße mitzubringen, und bemerken dabei ganz ausdrücklich, daß weitere Zurückſtellungen wohl nicht mehr zu erwarten ſtehen, falls dieſelben, obwohl ſie hierzu in der Lage, ſich an der Zeichnung nicht beteiligen. Alle diejenigen, die Kriegsanleiheverſicherungen ete. abzuſchließen gewillt ſind, wollen ſich an Herrn Lehrer Kalt wenden. Viernheim, 9. Oktober 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lam berth. Frachtbriefe ſind ſtentes zu haben in der Expedition dieſer Zeitung— zu verkaufen. Vom Starkenburger Viehhandels-Ver band 0 „ iernhriner Bürger titun für die Heeresverwaltung anzukaufen und abzu- nehmen. Näheres über Preis Al e iſt! a 45 f a 99 ie e e e 9 Erſcheint dreimal wöchentlich: Geſchäfts⸗ Anzeiger Organ für Jedermann Vereins ⸗ Anzeiger Juſerateupreis: 5 50 ö Dienstag, Donnerstag n. Samstag Die Iſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., aid Weimann, Spitallrahc. zee,„„ Auttblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. 6. e eee N monatlich 40 Pfg. inel. Trägerlohn— Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 2 11 rt such en fleissige 9 Gratisbellagen: Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. 6· Mk. fürs Tauſend 0 7— 1400 1 1 5.„* 8 8 d en an Wand⸗ Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt 5 2 3 Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. in Vegfall. L adehen e e 9— e.... Mez, Vater& Söhne, Weinheim. 1 e 8„ ö 9 9 Weinheim. ü N 71 5 3 7 e die e mch un Lan, 1 ee Uegt 5 8 einen ausführlichen Jahresbericht über die ſo ſegensreiche 2 0 U 8 g Kr f 8 f le 6 0 ſehrt, wir kämpfen gegen eine Welt von Feinden und ſind.] Wirkſamkeit des ſchönen Vereines bringen.— ug en d⸗ Angenehme Arbeit. ö Verhürgtes zur NI leg fall Ihe dennoch unbeſiegbar geblieben! England wollte den Aushunges we her. Morgen Sonntag% Uhr Ai e ider oe rum gskrieg über Deutſchland vechängen, aber unſere Tauch⸗ Dr N der G e de d er c e h Fer) Gccg g) d 3 Ie d ine e S Bode drehten den Spieß um! Wohl hat unſer Voll zeitweiſe ſchule zum Kirchgang. 9½¼ Uhr Antreten zur Geländeübung See Iſt die Flüſſigmachung der Kriegsauleihe ohne Opfer] große Entbehrungen tragen müſſen, aber es iſt nicht verhungert.] Schwetzingen⸗Speyer. 6 405 Achort 4 und in dieſem Jahr läßt uns eine geſegnete Ernte, Gottlob, Die veichhaltigste, inleressantestfe 8 geſichert 1 mit 35 58 dem kommenden uten wie Ae 1 5 ſ0— uind gechlegenste a j 95 ö 8 10 Im Willen zum ſiegen müſſen wir Alle eins werden, 5 „ 11 eee 5 5 1. Schon jetzt ſind die Reichsbankanſtalten angewieſen, klingt es auch Als Hindenburgs Munde zu 55 Se und Gen e egen e- ane 80 f ö 1 n e iche wir Frauen müſſen dieſe Worte aufnehmen und Sorge tragen, e n ehen 418 als Tabhie 600 jedem Zeichner von Kriegsanleihe, der ſie aus wirtſchaftlichen daß ſie in abend Kriegsanleihe zur Tat werden; dann ist und bleibt die 9823 illus tierte 55 ö 1 fe jederzeit Beträge bis zu 1000 M. wird die Geſchichte, wenn ſie einſt über dieſen Weltkrieg Een en 0 7 G Gründen verkaufen muß, Jederzeit ae 1 berichtet, auch neue 1 in den Ruhmeskranz der deutſchen el i 5 i zum Auflagekurs von 980% abzunehmen. Frauen zu flechten haben. 5 a„ 113 n n 0 1 G b b E 0 5 9 lag 5 i 1 5 Deshalb durchhalten bis zum endgültigen Siege; das ſei 8 5 14 Celeb, 8 BERN 88 i 655 2. ueber die Maßnahmen nach dem Kriege führte] auch für uns Frauen die, Losung, mit der wir anf üer das 11 5 5 BEHRLI i 80. 10 Cöpenicker Str. 71 10. 1 174 ö Banner der ſiebenten Kriegsanleihe ſcharen wollen! Wohlauf, f 3 28 5 8 jüngſt der Reichsbankpräſident aus: ihr der tſchen Frauen, auch in dieſem Sturmgebraus haltet 5— 22 Ahe, 5 haltet aus, haltet aus!. We 8 1 + In er Tier- Börse finden Sie alles M'issens— 907 N 5. 1 werte, über Geflügel. Hande, Zimmervögel, i Die Darlehnskaſſen werden zweifellos noch eine längere Kaninchen, Ziegen, Schafe, hienen Aqunatrie 5 ven, a0, en Aquabien, i a 5 n ene e Farteubun Landwirtschaft usw. usw. Reihe von Jahren— ich nehme an wenigſtens vier Gräfin von Schwerin⸗Oöwitz. E n i 1 5 8 5 f 1. 2„ 7 7 4 E Folgsigheres luserlions organ, 5 oder ſünf—.— beſtehen bleiben und jeder Beleihung zu⸗ 0 eee, ,h 50 pro Zeile nur 25 Pf., bei Wiederholungen hoher i 15 gänglich ſein. Aber dieſe Beleihung bei den Darlehns— 0 be. 2 72. 5 2 1..,. 7 8 F eee A, eee, ö e. 6 5 2 2 lu, lt, 4 222.,, Al, I, 5 2 2 5 fc Heul, 2— 2 75 g, J A, 2 tie Post gur 4% Mk. pro Vierteljahr. al 17 HBeſitzer ſi 0 ie Größ einer Aufwen- Verlangen Sie Probenummer gratis und franko. 6 wird der Beſitzer e e e lezserate nimmt die Expedition dieses Blattes ö dungen gezwungen ſehen, ſeinen Beſitz an Kriegsanleihe 8 gen gezwunc zu Originalpreisen entgegen. 5 5 5 g durch Verkauf wieder umzuwandeln in bares Geld und 2 8— 1 eee Sede dieſes wieder in Rohſtoffe und Werksanlagen und der⸗ 2 5 e „ gleichen. Es iſt deshalb ganz richtig, daß aus dieſem Gottesdienſt⸗Or dung del is§rüel. Gemeinde ö Grunde in den erſten Jahren nach dem Frieden ſehr 9 8 13. Oktober 27. Tiſchri. N große und nach Milliarden zählende Beträge von er es ver 1 Sabbatt-Anfang 510 Uhr Fü „ Morgen 8³⁰ Uhr Kriegsanleihen an den Markt ſtrömen werden. Für g g f Wochenabſchnitt„ Ae 335 1 dieſe iſt eine Auf nahmea ktion im großen 3 e 1 ch ne t K rde 8 San U e 0 e.§ Viernheim, 13. Okt. Unterrichtsbeginn. „ Ausgang 0 Uhr ö Stil in Ausſi 0 ie l je ich hoffe und Der Unterricht beginnt am Montag, den 15. Oktober, mor⸗ F en than 13 i Stil in Ausſicht genommen, die, wie ich hoffe un 2 7„ 1 terricht beg n- Wochentag-Abend 630 Uhr 5 1 0 1 a 1 Das Ergebnis der 7. Kriegsanleihe gens erſt um 9 Uhr, da eine Lehrerkonferenz vorausgeht.— „ Morgen 630 Uhr wünſche, die Reichsbank mit der geſamten deutſchen a 5 1 0 g Schülerzeichnungen. Auch bei der 7. Kriegsanleihe Wee des Monats Marcheſchwan Bankwelt ins Werk ſetzen wird, die ſich ja heute ſchon iſt das mächtigſte Friedensmittel, 0 zwangen dcn boten dllan⸗ ae „ b ee 75555 5 ien(Ge faſt über Bankenver— 7 3. 4 1 hochverzinslich anzulegen. Es werden wiederum Kriegsſpar⸗ iſt Dienstag und Mittwoch. e dee e 2 11 1 9 f 1 N 8 das einem jeden Deutſchen in die karten, diesmal in künſtleriſcher Ausführung, in Höhe von a a een N einigungen zuſammengeſchloſſen hat, und dieſe werden f 5 1 1, 2, 5, 10 und 20 Mark ausgegeben. Die Karten eignen Pant Rohr⸗Stiefel 5 i 5 10 ö 5 f emeinſamen Akti Hand gelegt iſt. Wenn ſich alſo ſich ganz vorzüglich zu Geſchenken. Die Schule gibt der N; 7 Alle Sor 5 ſich dann wohl unſchwer zu jener gemeinſamen tion h ganz züglich zu&. e Sch 0 und zwei blaue 5 Alle Sorten 6 f faſſen laſſen. Auch hier ſollen die Dar Erwartung Ausdruck, daß der Kartenverkauf ein recht reger r- M e N 0 zuſammenfaſſen laſſen. Auch hier ſollen 5 wird, auf daß Viernheim auch in dieſer Hinſicht gegen andere Ueber⸗N 16 45 54 ö N M bird, auf daß Viernheim auch in dieſer Hinſicht gegen, e konturen 5 W I 1 hauke 15 lehnskaſſen zur Löſung der Aufgabe mit heran— 9 0 n N 4 Gemeinden des Kreiſes nicht zurückbleibt. Sie zeigt ja auch ; t e 1 e fe zn⸗ ihrerſeits genug Entgegenkommen. Der Verkauf von Schuhmacherei Ehrhardt beuft zu, den höchſten gezogen werden, nötigenfalls mit einer kleinen Ergan— dem 14. Oktober, genu deen 1 5 517 e 0 7 5 Karten findet 1 1 Schulſtraße. 15 eh f N zung des Darlehnskaſſengeſeßes. N hee Alle ſoll alt und jung unermüdet und unent⸗ in den einzelnen Schulklaſſen ſtatt. Ile ann, ein großer Teil des ür die Aufnahme erforderlichen 5 f—— Fillen. 9 Betriebskapitals beſchafft werden, während anderſeits wegt mit den Zeichnungsſcheinen um 0 licht bree beinen 5 die Zusammenarbeit von Neichsbant und Bantu] die Tiſche drängen, an denen das bengri g zugewünten.— Straßen beſen Einucel, Geibel 1 8 eee aner e B'xreſchis — f * 2 7— e * . zu verkaufen N 73 7 ö 5 N i b 3 15 tog Deuijeuigen ö die Aufgabe übernehmen ſoll, die gemeinſam aukge— Vaterland unſre Spargroſchen in ifm!!! Heddesheim, Belndſtraße. der mir eit 1 ee nommenen Werte in einer Anzahl von Jahren wieder i ˖ 0 iſt dieſer(Die deus ie Fresse ale Frteize gaht dss deus ange a 1 Sonntags er Empfang nimmt, dann 1§ Heddesheim, 10. Okt. Eingeſandt. Schon den R e. H. b. H. Postschekkonto(gegründet 1867) empfiehlt ihre Dienste zur Ausführung aller bankmässige FD Karlsruhe Nr. 1434 Fernsprecher Nr. 24. 8 Vormittag zwiſchen 11 und abzuſtoßen und ihre Aufſaugung zu ermöglichen. 7 dritten Abend iſt man in einem großen Ortsteil ohne elektr. 12 Uhr am Straßenheimei Ach kei Amel ies Progr 0 U f 7 B. hege keinen Zweifel, daß dies Programm Weg abhanden gel N„ 5 ie og nan ſich glele gaebender We gekommenes a. 1 18 50 ndr Licht, trotzdem man ſich gleich an maßgebender Stelle um 1 0 oner 9 5 9 9 7. nges 8 E 0 112 1 1 72 5 jener Gefahr eines übermäßigen Verkaufsandranges Abhilfe gewandt hat. Niemand kann ſich dieſen argen Riß— * 0 a 5 Fahl rad und eines Kursſturzes, der mit dem inneren Wert für die Kriegsanleihe ſtand recht erklären. Einige meinen, 15 hänge mit 111 N— 2 a J e ürde Kohlenmangel zuſammen, wobei man nicht genügend elektr. bri.(übe er eihe b ehr übereinſtimmen wuüurbe, 3 5 Reumangel z N genden wieberbringt oder darüber unſerer Anleihen nicht meh 95 einf. u leich die großartigſte Friedens⸗ Energie könnte erzeugen. Andere deuten den Mißſtand da— Audkiuft geben kaun, ſichere N einen wirkſamen Damm entgegenſetzen wird. zug L durch hervorgerufen, daß in den durch elektr. Kraft geförder⸗ en zu. N ee eee N. kundgebung, die das deutſche Volk ten, gewerblichen Anlagen Unregelmäßigkeiten vorgekommen Johann Mandel 16. Die deutſch en Frauen und die 5 i ſein könnten, die die teilweiſe gemeinſchaftliche Leitungsfaſer 90 raste 4* f veranſtalten kann. unterbrochen haben könnte. Mag ſein, wie ihm will, möchte Annaſtraße 43. l Daene f 1 nur bald das elektr. Licht wieder unſere Räume erhellen, und 5„„Kriegsanleihe. a g Eutlaugen⸗Kalk e ö wird von dem Alle Zeichnungsſtellen werden nach die herbeigeholte Oellampe verſchwinden, die aber trotzdem Die 7. leihe ſteht vor dee Tür! Sie f 1085 e e unentbehrlich iſt. W. iſch e, deutſchen Volk gefordert zur ſiegreichen Beendigung des von 7 7 17„ friſch eingetroffen. Ztr. 2 Mk. unſeren Feinden uns ea ch en Krieges. der Kirchzeit geöffnet ſein! entsprechend ihren genossenschaftlichen Grundsätzen zu durchaus entgegenkommenden Bedingungen. 2 1 Trauer⸗ Drucksachen N 11 Geschäfte 2 Math. Trüger.„Sie iſt aber zugleich auch ein Dankopfer, das 16 e pee f — 5 gebliebenen unſern kapfern Helden da draußen an der Fron. Kein Jeind 1 0 11 bringen, um ihnen das Rlſtzeug zu liefern, das ſie zum A u f 3 ur M 0 ſſe N 3 E i ch nun 9 1 Fa gegen unſere Feinde benötigen. . im provisionsfreien Scheck-Verkehr 30% vermietbare Sc BEA ende eee 31/0 für laufende Rechnung 3½0% verschluss der für Spareinlagen und Einlagen 40 5 8 8 9 wahruug von Bèi grösseren Beträgen mit längerer Kündigungsfrist, besondere Verein- Tägliche Verzinsung. Stahlkammer 1 190 f jetz in der Heimat das Heſt in der Hand haben und daher barung. Jährlicher Mietpreis Mk. 10.— vorrätig und fertigt fa ö daher jetzt noch er Ruf, zeichnet! die 7, Kriegsayleihe, ergeht diesmal E 7 Auf 5 1118 Haud! ganz beſonders auch an die Frauen, denn ſie ſind es ja, die We, 1 Fan 7. N 75 777 eise Vx zur Zeichnungspflicht!! n ñĩ7è Mieter, zur Aufbe— 0 f 0 a 1 e 1 N 0 1 nicht verſagen werden, ſind ſie doch gewöhnt, noch viel größere Werteegenstände aller 5 Diudef. 15 flats Wohl des Vaterlandes zul bringen— das Blut, Arieffaß Art. f 1 unſerer Männer und Söhne, das den Boden in Feingeslang a Briefkaſten. f N duſchtränkt hat, 10 zum Hemmel! Wie könnten wir un 1 N 1 1 5 1 eſinnen, wo“ es ſich doch nur um ſchnödes N. M. Geld auf der Kaſſe iſt um kein Jota ſicherer eee Ausgedehnter Scheck- und Vebefweisungsverkehr. Mündliche oder schriftliche Auskunft, auch in Bezug auf die Erwerbung der 5 2 Nn a 0 Mitgliedschaft, wird bereitwilligst erteilt. ſchwer fallen, denn mach allem, war 110 75 1 0 r 9 kürzeſter Friſt f Gold handelt, das wit dem Ba ſerlande opfern Waben Ne als gezeichnete Kriegsanlethe. Warum? Weil die Spar⸗ f Druckerei J. Martin uns nichts helfen, nichts nützen kann, wenn das Vaterlan kaſſen das Geld der Sparer auch in Kriegsanleihen anlegen. gene e len ö Tachr 8 ee e e eehalb' dünkt mich, kann uns Fraſten die Entſcheldung nicht ö 5 Run glauben Sie, das Papiergeld im Schranke Wb Des ha nt mie 0 in dieſer furcht⸗ 1 U E I U Tl. ſicherer. Ja, hat denn dieſes Papiergeld einen anderen Bür⸗ bt haben, 00 N 10„ Viernheim, 13. Okt. Alieefrauen verein. gen, wie den Staat? Ueberlegen Sie doch, un ddann ſch iht. I baren Kriegszeit an eee e e e eee 8 mmen:„D, 5 0 g 1 ö d 0 a a d 1 0 0 e le e h 0 0 Odem 0 Geſang li Gottes Wir werden anläßlich der am vorigen Sonntag ſtattgefun-[ zeichnen Sie un bedenklich Kriegsan⸗ Jak. Beyer, urchhſiſe steht. wie. ein Wunder Por. ünleren Augen: wire] denen Hauptverſammlung in einer der nächſten Nummern hehe! 0 1 Eine ſchwere Schlacht. Eine der furchtbarſten Schlachten der Welt⸗ geſchichte und dieſes Krieges iſt unzweifelhaft in Flandern wiederum geſchlagen und von den Engländern verloren worden. Die Engländer haben diesmal alle ihre bisherigen Vorberei- tungen offenbar noch übertroffen und den Großangriff mit einem Kriegs- und Menſchen⸗ material eröffnet, denen gegenüber ein Wider⸗ ſtand kaum denkbar erſchien. So ſollte dieſer Großangriff noch vor Beginn des Winters, wenn auch nicht die Entſcheidung, ſo doch einen weithin leuchtenden Erfolg bringen, vor dem alle Friedensſtimmen in England und Frank⸗ reich verſtummen müßten. Daß es anders ge⸗ kommen iſt, liegt nur an der über alles Lob erhabenen Heldenhaſtigkeit unſerer Truppen und an dem großartigen Zuſammenwirken aller Waffen, die Übermenſchliches leiſteten. Bald nach Beginn der Schlacht hatten die Engländer faſt 11 Diviſionen auf dem ſehr kurzen Abſchnitt bei Poelkapelle—Gheluvelt ins Treffen geworſen, nachdem ſchon vorher ein wahrer Feuerwirbel der Artillerie auf unſere Graben niedergegangen war. Außer einem kleinen Stückchen Graben bei Pyoellapelle konnten die Engländer nicht das Geringſte er⸗ reichen, trotzdem ſie genügend Reſerven bereit⸗ geſtellt hatten, um unausgeſetzt den ganzen Tag hindurch den Angriff bis zur Erſchöpfung der deutſchen Truppen und zur, Durchbrechung unſerer Front ſortzuſetzen. Nicht der geringſte Keil konnte in unſere Linien getrieben werden, von einer Durchbrechung unſerer Front gar nicht zu reden. Dieſe gewaltige Großſchlacht erſcheint ſchon durch die Zeitfolge wie eine praktiſche Antwort auf die redneriſchen Heldenhaftigkeiten, die Churchill jüngſt bei einem großen Feſteſſen verübte. Er ſprach hier theoretiſch über den Krieg und erörterte, daß England erſt dann Frieden ſchließen kann, wenn Deutſchland und der Militarismus beſiegt ſei. Alsdann wird die deutſche Bevölkerung erkennen, daß ſie falſch geführt ſei und ſich Herrn Churchill gerührt in die Arme werfen. Dieſes alberne Geſchwätz kennen wir nun ſchon ſeit langem, würden es aber bei ernſthaften Menſchen nicht für möglich gehalten haben, daß es nach mehr als drei⸗ jähriger Kriegsdauer und einer Erſolgloſigkeit der engliſchen Waffen von ungeheuerſtem Um- ſange immer noch gleich lauten würde. In der füngſten Großſchlacht bekommt Churchill die Antwort auf ſeine Reden, denn die Lehren, die aus dem Verlauf dieſer Schlacht ſür die Fortſetzung dieſes Krieges von den Engländern gezogen werden müſſen, ſind alles andere als ermutigend. Die erſte große Lehre beſteht darin, daß die vielgerühmten„Material⸗ ſchlachten“, von denen ſich Churchill im Bündnis mit Amerika ſo viel verſprach, vollſtändig aus⸗ ſichtslos ſind gegenüber der genialen Durch⸗ führung unſerer Abwehrfront. Auch die Menſchen⸗ maſſen, durch die der„Übermachtsangriff“ durch⸗ geführt wird, haben wiederum den Sieg nicht an ihre Fahnen heften können. Seit dem 20. September ſind ungefähr 40 engliſche Diviſionen, abgeſehen von allen Neſerven, in das Feuermeer von Flandern geworfen worden Wenn auch dieſe Anzahl Zeugnis ablegr von der trefflichen Vorbereitung der Schlachten durch die Engländer, ſo iſt ſie doch zugleich eine ſchwere und bittere Enttäuſchung, da dieſe ungeheuren Maſſen, ſelbſt auf dem verhältnis⸗ mäßig ſehr kleinen Angriffsraum, keinen Er⸗ folg erzielen konnten. Womit will alſo Churchill das deutſche Heer ſchlagen, wenn er es bisher trotz der ſtärkſten Aufbietung aller Waffen nicht ſchlagen konnte? Die ſteigende Wirlung des U⸗Bootlrieges wird auch weiterhin die Engländer an der Aufhaͤufung des Kriegsmaterials hindern und das ſeinige dazu beitragen, um den Engländern ihre Waffen aus der Hand zu winden. Churchill ließ ſich eine Außerung entſchlüpfen, die recht bezeich⸗ nend iſt, denn er wies darauf hin, daß Deutſch— land nach Friedensſchluß wieder wird mit den Völkern der Entente Handel treiben wollen, was aber unter allen Umſtänden verhindert werden müſſe. Mun erkennt daraus, daß für den Engländer der Krieg aus Geſchäftsrückſichten fortgeführt werden muß und wenn Europa dabei zugrunde geht. Vielleicht wird Churchill ſelbſt aus der neueſten Schlacht, die auf ſeine Rede folgte, die notwendigen Lehren ziehen. Deutſcher Reichstag. (Orig.⸗Bericht.) Berlin, 6. Oktober. Die heutige Sitzung nahm ganz unvermutet eine große Ausdehnung an und führte im Laufe der Debatte zu außerordentlich unlieb— ſamen Szenen. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die Juterpellation der Sozialdemokraten. Sie hat folgenden Wortlaut:„Iſt dem Reichs- kanzler bekannt, daß im Heere von Vorgeſetzten eine eifrige Agitation zugunſten alldeutſcher Politik und namentlich auch gegen Beſchlüſſe des Reichstags betrieben wird? Was gedenkt der Reichskanzler zu tun, um dieſem Mißbrauch der Dienſtgewalt durch die Vorgeſetzten Einhalt zu tun?“ Mit dieſer Interpellation wird verbunden eine weitere Interpellation der Sozialdemo⸗ kraten, die lautet:„Iſt dem Reichskanzler be⸗ kannt, daß von Stellvertretenden General- lommandos Verordnungen erlaſſen worden ſind, durch die das Vereins- und Verſammlungsrecht einſeitig zugunſten alldeutſcher Propaganda ge⸗ handhabt wird?“ Abg. Landsberg(Soz.) begründet in langer Rede die Interpellation. Er führt unter anderem aus, daß die deutſche Vaterlandspartei eine Gründung der Alldeutſchen ſei und die innere Geſchloſſenheit und Einigkeit des deutſchen Volkes aufs ärgſte gefährdet habe. Der Redner wendet ſich beſonders in ſtarken Worten da⸗ gegen, daß von den Anhängern der deutſchen Vaterlandspartei die übrigen Parteien, die auf dem Boden der Reichstagsmehrheit ſtehen, für Vaterlandsfeinde erklärt werden. Die Alldeutſchen haben nicht allein das Recht zu beſtimmen, was deutſch, was vaterländiſch iſt. Sie fragen: Sollen die gebrachten Opfer nutzlos ſein? Welch merkwürdige Auffaſſung. Die Onfey ſind ges bracht worden für die Rettun Und das ſoll nutzlos ſein? U unſerem Vaterlande geht ſo weit land und Longwy-Briey nicht ne auf die Gefahr hin, Deutſchlan Dieſer Krieg, wie er ausgehen und Elend zur Folge haben. Herren ſehr gut, und deshalb ſt ziele auf, an die ſie ſelbſt nicht! um hinterher die Reichstagsmehr g Elend verantwortlich zu macher eg Konto des Krieges kommt. Wi von der Vaterlandspartei meiner Krieg nicht nur gegen die ganze auch gegen die Mehrheit des führen kann, dann wollen wir abbringen. Man hat der Re vorgeworfen, ſie habe die Lage zeichnet. Das iſt eine gefährliche Unwah So groß unſere Seh Frieden iſt, ſo betonen 120 wieder, daß wir um einer Verſtümmelung gewaltigung Deutſch nicht erkaufen wollen. gegen'das wir uns wehren, u anderen Völkern nicht auferles weiteren Ausführungen wendet gegen die Agitation im Heere. an, in denen militäriſche Vorge Soldaten Mitglieder geworben denen Soldaten zu alldeutſchen ß abkommaudiert worden ſind. appelliert der Redner an den möge ſich jetzt nicht die Führun winden laſſen. Zur Beantwortung der Int; das Wort 1 Kriegsminiſter von Eine Agitation zu politſſche Armee wird weder von mir noe leitung geduldet. Es hat M paar unbedeutenden Beiſpiele zu een 1 —— Das Rätſel feiner She. 10 Roman von Ludwig Haſſe. Fortſe zung.) 12. Hochverehrter Herr Graf! Euer Hochgeboren kann ich wegen des Ver⸗ kaufs von Einödt berichten, daß ſchon ver⸗ ſchiedene Kaufluſtige hier geweſen ſind, daß ſich die Verhandlungen jedoch ſtets zerſchlugen, teils weil den Käufern der Preis zu hoch war, teils weil ſie die bare Anzahlung nicht leiſten wollten, teils weil ihnen ſonſtwie die Kaufbedingungen nicht paßten. Faſt alle fragten nach der Adreſſe Euer Hochgeboren, da ſie mit Ihnen ſelbſt ver⸗ handeln wollten. Da ich dieſe nicht angeben durfte, wurde man mißtrauiſch, namenllich da ſch ja auch keine beglaubigte Vollmacht von Ihnen, Herr Graf, vorzeigen konnte, daß ich zum Abſchluß des Verkaufs berechtigt bin. Um Weitläuſigkeiten zu vermeiden, bitte ich Sie ganz gehorſamſt, mir eine ſolche Vollmacht aus⸗ zuſtellen und ſie amtlich beglaubigen zu laſſen. In derſelben kann ja der Preis und die andern Bedingungen des Verkaufs angegeben werden, unter denen ich zu dieſem berechtigt ſein ſoll, wenn mir Herr Graf nicht ohnehin das Ver⸗ trauen ſchenken, daß ich einen Verkauf nur unter den ſeſtgeſetzten Bedingungen abſchließe. Sie wiſſen, hochverehrter Herr Graf, daß ich nicht imſtande bin, etwas gegen Ihr Intereſſe zu lun. i Im übrigen kann ich berichten, daß alles in Einödt ſich in beſter Verſaſſung befindet. Es iſt eine Freude zu ſehen, wiz wickelt, die Wieſen, die Felder Graf doch jetzt noch einmal hie ich glaube, Herr Graf geben Verkaufs auf. 18 7 Ich ſchließe die Abrechn Vierteljſahres an und verha 8 Grafen treu gehorſam; Pete Ja, der alte treue Maß Alexander glaubte ſelbſt, daß, dem grünenden, blühenden Schloß Einödt zurückgekehrt Kraft gefunden hätte, es wie 5 Er empfand tiefe, ſchmerzlich 6 der Ruhe und dem Frieden cholle; er bottle Heimweh nach den nen auf eigene Kraft, auf eigene Arbeit aufbaute. Wieſen, nach den ſproſſenden Saaten, über denen jetzt im blauen Himmel die Lerche ſang, Heimweh nach dem alten Schloſſe, nach den duftenden Fichtenwäldern und den Sanddünen des Ufers, an denen die blaue Oſtſee brauſend und ſchäumend brandete. Berlin, wo er ſeine Wohnung genommen, das 18 geräuſchvolle, verkehrsreiche, menſchen⸗ gefüllte Berlin kam ihm öde und traurig vor. Es ging ihm wie dem Fremden, der ganz allein, ohne Freund, ohne Bekannten, ſich ein⸗ ſamer in der Menge der unbekannten Menſchen fühlt wie auf der hohen See, wo man nichts als Waſſer und Himmel ſieht. Aber glich dieſes Menſchengewühl auf Straßen und Plätzen nicht einem ungeheuren, ſich nie erſchöpfſenden Strome? Waren dieſe den Geist in unſerer A die der Abgeordnete Landsberg hier vor⸗ gebracht hat. Bei dieſen Worten bricht die Linke in ſtürmiſche Zuruſe aus. Vergeblich bemüht ſich der Präſident die Ruhe wiederherzuſtellen, erſt nach geraumer Zeit kann der Kriegsminiſter fortfahren: Eine Aufklärung im Heere hat von Anfang an beſtanden und findet noch ſtatt. Sie bewegt ſich in ganz anderen Richtungen und nach ganz anderen Zielen. Als die Wogen der Begeiſterung noch hochgingen in Volk und Heer, da konnte ſich die Aufklärung auf das beſchränken, was vom Feinde zu ſagen war. Als aber der friſche Bewegungskrieg zum Stehen kam, im Stellungskampf, als die Ereigniſſe größer und auch die Laſten in der Heimat bemerkbar wurden, da mußte die Aufklärung weitere Ziele ſtecken. Der Soldat mußte jetzt aufgeklärt werden über die Urſachen des Krieges und die Abſichten des Feindes, mußte aufgeklärt werden über die Folgen eines verlorenen Krieges. Auch über die Verhältniſſe in der Heimat, die, wenn er auf Urlaub nach Hauſe kam, ſah, mußten ihm klargelegt werden. Ferner die Beſchränkungen, die man ſich in der Heimat auſerlegen mußte, und die Mittel, mit denen man den eingetretenen Schwierigkeiten begegnen wollte. Er hütte ja ſonſt, wenn er auf Urlaub zu Hauſe war, ſein Land gar nicht verſtanden. 1 Zeichnet die ſiebente „ Kriegsanleihel 2 Unſere Aufklärungstätigkeit iſt naturgemäß auch ſür das Heimatsheer beſtimmt. Auch da weiß ich, daß mancherbrts die Grenzen über⸗ ſchritten worden ſind, die einer Aufklärung ge⸗ zogen werden müſſen. Es iſt aber dagegen ſo⸗ ſort mit aller Energie eingeſchritten worden. Unſere Feinde haben auch derartige Aufklärungs⸗ arbeit in ihrem Heere beſorgt. Die Aufklärungs⸗ arbeit, die wir ausführen, hat allein den Zweck, — Er ging zu einem Notar, um die Vollmacht für Peterſen, dem er ja vollſtändig vertrauen konnte, aufſetzen zu laſſen. Dabei fiel ihm ein, daß er noch gar nichts von der Angelegen⸗ heit der Scheidung ſeiner Ehe gehort hatte, und er nahm ſich vor, an den Juſtizrat Klein⸗ ſchmidt zu ſchreiben, um ihn um Auskunft über den Stand der Angelegenheit zu er⸗ ſuchen. 9 Er führte ſeinen Vorſatz noch an demſelben Tage aus und fügte hinzu, daß ihm an einer ſchnellen Enlſcheidung liege, da er im Begriff ſtehe, ſein Gut zu verkaufen und nach Amerika auszuwandern. Einige Tage vergingen. Alexander ſaß an e zu erhalten, mit mehrheit geöraA der worden, ſie wi keinen„Khangerſtieden“, ſie bekämpft die nerven ſchwache“ Friedenskundge büing des Reichstagez Daß eine Partei mit dieſen Beſtrebungen regierungſsſeitig gefördert wird, müſſen wir un ganz entihieden verbitten. Abg. Dr. Thoma(nat. lib.) führt aus, Ubergriff und jede Ungehörig keit, jeden Miß⸗ Ungerechlligkeiten energiſcher zugeſichert werden ſicht geſͤhieht. ſcharfen Worten gegen die Mehrheitspan teien. daß daz Deutſchtum auſwachte uißd gegen di halb ſind es keine Schlagworte, nenn wir von hervorgelht, unterdrücken. Agitation für die Vaterlandspartei.“ Die Vater⸗ landspam ei will alle Deutſchen ſcünmeln. Ihr Ruf wied ins Volk hinausgehen Nach dem die Regie rung das Volk hinter ſich Haben. Dann wird wieder die ſieghafte Stihnmung vom 4. Augußt lebendig werden und das deutſche Volt einge glüclichen, ſiegreichen, — uſſert Julſche ſt der zulſche Hof. inzler eſagt, fänger n zu ſind, Er⸗ g vor npfen t an, erden eichs⸗ ſe ja dem und Da das x eine weder dens⸗ loſig⸗ zruhe. auch alle wir Feind lender ein⸗ gegen⸗ legen⸗ ht der rakt.) erſehnt äteren! gehabt ſopfte. n ber 6. lt auf — 2——— ae e 7 4. „Margarete—— vf tzeihen Sie— Frau Gräfin— Sie bei mir f Margarete ſchlug ihren ſchwarzen Schleier zurück, ſo daß Alexander ihr ſchönes, maro bleiches Antlitz ſehen konnſſe. Er erbebte, das Blut wallte ihm unge zu dem Herzen, ſeine Sch äſen pochten, e. merkte den Schmerzens; ig um den Mir Margaretens, und ein unbe gkimmtes Geſſihl gugl in ihm empor, daß er die Schuld an diefen Schmerz trüge. „Sie ſind erſtaunt, daß ich zu Jhuen komm, Graf Alexander,“ ſprach ſie leiſe und mit einen traurigen Lächeln. f „In der Tat nach em, wos- ⅛ůãìnn ſeinem Schreibtiſch, um an Inſpektor Peterſen 45 uns vorgefallen... lon e ich, nahe ere warten.“ daß ſeirſe Partei der neuen Parteigründung völlig neutral gegenüberſtände. Wir mißbilligen jede amtliche Begünſtigung einer Partei unde ſei es alich die deutſche Vater landspartei, jeden! brauch bes amtlichen Apparchtes und des be⸗ hördlichen Organismus. Wir find Gegner aller und Gehäſſügkeiten gegen anders LHenkende und verurteile h alle Preſſionen Abhilfe tut dringend not und ſie hatte etwag 6 ſollen als gez ſchehen iſt. Wir wollen der Kg eresverwaltungſ nicht jedſe Aufklärungstätigkeit unterbinden. Die Erhaltulig des Siegeswillens Iſt unerläßlich. Die Hauiptſache iſt, daß es mit Jakt und Vor ————————— 0 5 Abg. v. Graefe(konſ.) Wendet ſich in U. a. ertlärte der Redner: Es wat höchſte Zeit, 1 internaſf onale Geldſackpolitik Stenung nahm. 5 Ein Friede mit allgemeinem Verzicht würde die Verelen bung unſeres Volkes bedeuſſen und des⸗ Verelenbungs- und Hungerfrieden reden. Es; iſt ein hitteres Unxecht an unſeremf Volk, wenn man ihm falſche Friedenshoffnungſn vormacht. Wir weiſen dieſe Verſündigung am Volke zurück.) Man null eine Bewegung, die 115 dem Volke Das iſt die beſte erfreulichn Auftreten des Kriegsnfiniſters wird! Frieden da⸗ ſeſem a — N . 1** W 55 5—* fes Famil 2 Maler 5— Pellage mur Biernpeimer Bürger- Zeitung. Von Fritz Müller. Gab es einen Weltkrieg irgendwo da draußen? man machen mit den Bajonetten, nur nicht darauf ſitzen. denn, Flötentöne legten ſich dazwiſchen. „Tü—tu—tüü!“„Ai du—laduh!“„Didlid— liiit!“„Trä— trä trää!“ Der nächt'ge Wind hat leis und lind Zu mir den Klang getra- gen. Irgendwo in der Ferne ſchlief der Krieg ein, Spee wachte auf und Brahms, und die Trutz⸗ nachtigall ſang unermüd⸗ lich aus dem zerſchoſſe⸗ nen Auto auf dem letz⸗— ten Frachtwagen des Soldatenzuges, der von Belgien über München nach Serbien fuhr zu neuen Schlachten. Ueber München? Nein, die Stadt ſelber würde er nur ſtreifen. Nicht mal halten würde er. So gegen Abend würde er den Laimer Vorbahnhof berühren und weiterrollen, immer weiter, Serbien zu. Das war ein wenig bitter ſür den Fritz Steidle. Denn der hatte eine Mutter. Und dieſe Mutter hatte ihm ge— ſchrieben:„Wenn du durchfährſt, Fritz, kaun ſein, daß ich's ſo treffe, um dir von der Laimer Rampe zuzuwinken.“ He, ſolcher Mutter- brief iſt doch nicht bitter, ſollt' ich meinen. Schon, ſchon, aber ein biſſel mehr von ſeiner Mutter als einen geſchwinden Winker hätte der Fritz ee N Stei iſchen zwei Feldzügen halt doch gehabt. Das Nuarkelt. b e de if in Belgien ankam, zu einer dem Brahms Quartett gelegen war. ich's ſo treffe.“ wäre, wenn es eine Mutter ſchreibt. nicht ſchon ſeit zwei Tagen i Münchens nach Laim hinausverles Schluß.)„Kann ſein, daß Alles kann Es ſei 15 eln Neſu g lu der gemalt. Nach einem Gemälde von Em 5 Roſen and. 1917. So kam's ihm Zeit alſo, die vor Als ob das nicht todſicher Als ob Frau Anna Steidle hre Wohnſtatt von dem Mittelpunkt t hätte. Als ob ſie da nicht jede halbe Stunde zum rot⸗ bemützten Bahnvorſtand gelaufen wäre. „Entſchuldigen Sie, Herr Vorſtand, kommt wohl bald wieder ein Soldatenzug?“ Als ob ſie nicht herzllopſend und mit dem vergnügten Ta— ſchentuche winkbereit zwi— ſchen den Zügen auf der Laimer Bahnhofsrampe geſtanden hätte. Als oo ſie nicht an zwanzig, dreißig Soldatenzügen, die auf dem drübern Gleiſe ſchon vorüber— rollten, fieberhaft ent- langgeſpäht... Ha, dort winkte einer aus dem Fenſter. Iit das mein Fritz?— oder der dahinter— oden- oder... Aber ſo viele von den Feldarauen ihr auch ent gegenwinkten und zuge— rufen hatten:„Ei, Mut ter, guten Tag auch!“ ſie hätte gar nicht ihre Geſichter zu ſehen brau— chen, um zu wiſſen: „Nein, in dem Zug war ihr Fritz nicht... der kam noch, ja, der kam noch.“ Am Ende des zweiten Wartetages überkam ſie eine große Angſt:„Und wenn nun der Fritz vor drei Tagen ſchon durch— gefahren wäre— wenn — wenn Rrrr, klirrte ein Ein— fahrtszeichen am langen Maſt hoch— noch ein Militärzug. A. g. XIII ——— — Eine ſchwere Schlacht. Eine der furchtbarſten Schlachten der Welt⸗ geſchichte und dieſes Krieges iſt unzweifelhaft in Flandern wiederum geſchlagen und von den Engländern verloren worden. Die Engländer haben diesmal alle ihre bisherigen Vorberei- tungen offenbar noch übertroffen und den Großangriff mit einem Kriegs- und Menſchen⸗ material eröffnet, denen gegenüber ein Wider⸗ ſtand kaum denkbar erſchien. So ſollte dieſer Großangriff noch vor Beginn des Winters, wenn auch nicht die Entſcheidung, ſo doch einen weithin leuchtenden Erfolg bringen, vor dem alle Friedensſtimmen in England und Frank- reich verſtummen müßten. Daß es anders ge— kommen iſt, liegt nur an der über alles Lob erhabenen Heldenhaſtigkeit unſerer Truppen und an dem großartigen Zuſammenwirken aller Waffen, die Übermenſchliches leiſteten. Bald nach Beginn der Schlacht hatten die Engländer faſt 11 Diviſionen auf dem ſehr kurzen Abſchnitt bei Poelkapelle—Gheluvelt ins Treffen geworfen, nachdem ſchon vorher ein wahrer Feuerwirbel der Artillerie auf unſere Graben niedergegangen war. Außer einem kleinen Stückchen Graben bei Poellapelle konnten die Engländer nicht das Geringſte er⸗ reichen, trotzdem ſie genügend Reſerven bereit⸗ geſtellt hatten, um unausgeſetzt den ganzen Tag hindurch den Angriff bis zur Erſchöpfung der deutſchen Truppen und zur Durchbrechung unſerer Front ſortzuſetzen. Nicht der geringſte Keil konnte in unſere Linien getrieben werden, von einer Durchbrechung unſerer Front gar nicht zu reden. Dieſe gewallige Großſchlacht erſcheint ſchon durch die Zeitfolge wie eine praktiſche Antwort auf die redneriſchen Heldenhaftigkeiten, die Churchill jüngſt bei einem großen Feſteſſen verübte. Er ſprach hier theoretiſch über den Krieg und erörterte, daß England erſt dann Frieden ſchließen kann, wenn Deutſchland und der Militarismus beſiegt ſei. Alsdann wird die deutſche Bevölkerung erkennen, daß ſie falſch geführt ſei und ſich Herrn Churchill gerührt in die Arme werfen. Dieſes alberne Geſchwätz kennen wir nun ſchon ſeit langem, würden es aber bei ernſthaften Menſchen nicht für möglich gehalten haben, daß es nach mehr als drei⸗ jähriger Kriegsdauer und einer Erſolgloſigkeit der engliſchen Waffen von ungeheuerſtem Um⸗ ſange immer noch gleich lauten würde. In der jüngſten Großſchlacht bekommt Churchill die Antwort auf ſeine Reden, denn die Lehren, die aus dem Verlauf dieſer Schlacht ſür die Fortſetzung dieſes Krieges von den Engländern gezogen werden müſſen, ſind alles andere als ermutigend. Die erſte große Lehre beſteht darin, daß die vielgerühmten„Material— ſchlachten“, von denen ſich Churchill im Bündnis mit Amerika ſo viel verſprach, vollſtändig aus⸗ ſichtslos ſind gegenüber der genialen Durch⸗ führung unſerer Abwehrfront. Auch die Menſchen⸗ maſſen, durch die der„Übermachtsangriff“ durch— geführt wird, haben wiederum den Sieg nicht an ihre Fahnen heften können. Seit dem 20. September ſind ungefähr 40 engliſche Diviſionen, abgeſehen von allen Neſerven, in das Feuermeer von Flandern geworfen worde Wenn auch dieſe Anzahl Zeugnis ablegt von der trefflichen Vorbereitung der Schlachten durch die Engländer, ſo iſt ſie doch zugleich eine ſchwere und bittere Enttäuſchung, da dieſe ungeheuren Maſſen, ſelbſt auf dem verhältnis⸗ mäßig ſehr kleinen Angriffsraum, keinen Er⸗ folg erzielen konnten. Womit will alſo Churchill das deutſche Heer ſchlagen, wenn er es bisher trotz der ſtärkſten Aufbietung aller Waffen nicht ſchlagen konnte? Die ſteigende Wirkung des U⸗Vootlrieges wird auch weiterhin die Engländer an der Aufhäufung des Kriegsmaterials hindern und das ſeinige dazu beitragen, um den Engländern ihre Waffen aus der Hand zu winden. Churchill ließ ſich eine Außerung entſchlüpfen, die recht bezeich⸗ nend iſt, denn er wies darauf hin, daß Deutſch— land nach Friedensſchluß wieder wird mit den Völkern der Entente Handel treiben wollen, was aber unter allen Umſtänden verhindert werden müſſe. Man erkennt daraus, daß ſür den Engländer der Krieg aus Geſchäftsrückſichten fortgeführt werden muß und wenn Europa dabei zugrunde geht. Vielleicht wird Churchill ſelbſt aus der neueſten Schlacht, die auf ſeine Rede folgte, die notwendigen Lehren ziehen. Deutſcher Reichstag. (Orig.⸗Bericht.) Berlin, 6. Oktober. Die heutige Sitzung nahm ganz unvermutet eine große Ausdehnung an und führte im Laufe der Debatte zu außerordentlich unlieb— ſamen Szenen. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die Interpellation der Sozialdemokraten. Sie hat folgenden Wortlaut:„Iſt dem Reichs⸗ kanzler bekannt, daß im Heere von Vorgeſetzten eine eifrige Agitation zugunſten alldeutſcher Politik und namentlich auch gegen Beſchlüſſe des Reichstags betrieben wird? Was gedenkt der Reichskanzler zu tun, um dieſem Mißbrauch der Dienſtgewalt durch die Vorgeſetzten Einhalt zu tun?“ Mit dieſer Interpellation wird verbunden eine weitere Interpellation der Sozialdemo⸗ kraten, die lautet:„Iſt dem Reichskanzler be⸗ kannt, daß von Stellvertretenden General⸗ lommandos Verordnungen erlaſſen worden ſind, durch die das Vereins- und Verſammlungsrecht einſeitig zugunſten alldeutſcher Propaganda ge⸗ handhabt wird?“ Abg. Landsberg(Soz.) begründet in langer Rede die Interpellation. Er führt unter anderem aus, daß die deutſche Vaterlandspartei eine Gründung der Alldeutſchen ſei und die innere Geſchloſſenheit und Einigkeit des deutſchen Volkes aufs ärgſte gefährdet habe. Der Redner wendet ſich beſonders in ſtarken Worten da⸗ gegen, daß von den Anhängern der deutſchen Vaterlandspartei die übrigen Parteien, die auf dem Boden der Reichstagsmehrheit ſtehen, für Vaterlandsfeinde erklärt werden. Die Alldeutſchen haben nicht allein das Recht zu beſtimmen, was deutſch, was vaterländiſch iſt. Sie fragen: Sollen die gebrachten Opfer nutzlos ſein? Welch merkwürdige Auffaſſung. Die Opfer ſind ge— bracht worden für die Rettung Deutſchlands. Und das ſoll nutzlos ſein? Unſere Liebe zu unſerem Vaterlande geht ſo weit, das wir Kur⸗ land und Longwy-Briey nicht nachjagen wollen, auf die Gefahr hin, Deutſchland zu verlieren. Dieſer Krieg, wie er ausgehen mag, wird Not und Elend zur Folge haben. Das wiſſen die Herren ſehr gut, und deshalb ſtellen ſie Kriegs⸗ ziele auf, an die ſie ſelbſt nicht glauben, aber um hinterher die Reichstagsmehrheit für all das Elend verantwortlich zu machen, das auf das Konto des Krieges kommt. Wenn die Herren von der Vaterlandspartei meinen, daß man den Krieg nicht nur gegen die ganze Welt, ſondern auch gegen die Mehrheit des deutſchen Volkes führen kann, dann wollen wir ſie davon nicht abbringen. Man hat der Reichstagsmehrheit vorgeworfen, ſie habe die Lage als troſtlos be⸗ zeichnet. Das iſt eine gefährliche Unwahrheit. So groß unſere Sehnſucht nach Frieden iſt, ſo betonen wir immer (wieder, daß wir um den Preis einer Verſtümmelung, einer Ver⸗ gewaltigung Deutſchlands ihn nicht erkaufen wollen. Aber das Joch, gegen das wir uns wehren, wollen wir auch anderen Völkern nicht auferlegen. In ſeinen weiteren Ausführungen wendet ſich der Redner gegen die Agitation im Heere. Er führt Fälle an, in denen militäriſche Vorgeſetzte unter den Soldaten Mitglieder geworben haben und in denen Soldaten zu alldeutſchen Verſammlungen abkommaudiert worden ſind. Zum Schluß appelliert der Redner an den Reichskanzler, er möge ſich jetzt nicht die Führung aus der Hand winden laſſen. Zur Beantwortung der Interpellation nimmt das Wort Kriegsminiſter von Stein: Eine Agitation zu politiſchen Zwecken in der Armee wird weder von mir noch von der Heeres⸗ leitung geduldet. Es hat Mühe gekoſtet, die paar unbedeutenden Beiſpiele guſammenzubringen, die der Abgeordnete Landsberg hier vor⸗ gebracht hat. Bei dieſen Worten bricht die Linke in ſtürmiſche Zuruſe aus. Vergeblich bemüht ſich der Präſident die Ruhe wiederherzuſtellen, erſt nach geraumer Zeit kann der Kriegsminiſter fortfahren: Eine Aufklärung im Heere hat von Anfang an beſtanden und findet noch ſtatt. Sie bewegt ſich in ganz anderen Richtungen und nach ganz anderen Zielen. Als die Wogen der Begeiſterung noch hochgingen in Volk und Heer, da konnte ſich die Aufklärung auf das beſchränken, was vom Feinde zu ſagen war. Als aber der friſche Bewegungskrieg zum Stehen kam, im Stellungskampf, als die Ereigniſſe größer und auch die Laſten in der Heimat bemerkbar wurden, da mußte die Aufklärung weitere Ziele ſtecken. Der Soldat mußte jetzt aufgeklärt werden über die Urſachen des Krieges und die Abſichten des Feindes, mußte aufgeklärt werden über die Folgen eines verlorenen Krieges. Auch über die Verhältniſſe in der Heimat, die, wenn er auf Urlaub nach Hauſe kam, ſah, mußten ihm klargelegt werden. Ferner die Beſchränkungen, die man ſich in der Heimat auferlegen mußte, und die Mittel, mit denen man den eingetretenen Schwierigkeiten begegnen wollte. Er hätte ja ſonſt, wenn er auf Urlaub zu Hauſe war, ſein Land gar nicht verſtanden. * Zeichnet die ſiebente K RKriegsanleihe! Unſere Aufklärungstätigkeit iſt naturgemäß auch ſür das Heimatsheer beſtimmt. Auch da weiß ich, daß mancherorts die Grenzen über⸗ ſchritten worden ſind, die einer Aufklärung ge⸗ zogen werden müſſen. Es iſt aber dagegen ſo⸗ ſort mit aller Energie eingeſchritten worden. Unſere Feinde haben auch derartige Aufklärungs⸗ arbeit in ihrem Heere beſorgt. Die Aufklärungs- arbeit, die wir ausführen, hat allein den Zweck, den Geiſt in unſerer Armee zu erhalten, mit dem wir in den Feldzug hineingegangen ſind. Eine Armee, der der Siegeswille fehlt, iſt ein unbrauchbares Inſtrument. Man kann es ein⸗ fas hinlegen und dem Feind das übrige über⸗ laſſen. Vizekanzler Pr. Helfferich: Der Herr Reichskanzler iſt ſich mit allen militäriſchen Stellen darüber einig, daß die Politik nicht in die Armee hineingetragen werden ſoll und darf. Von keiner Seite, weder von rechts noch von kinks. Ich unterſtreiche das beſonders. Damit iſt der Rahmen für die Auf⸗ klärungstätigkeit gegeben. Ein Beamter darf ſeine Stellung nicht dahin mißbrauchen, einen Druck auf ihm unterſtellte Perſonen auszuüben. Wo dieſer Mißbrauch ſich einſtellt, iſt der Reichs⸗ kanzler gewillt, energiſch dagegen einzuſchreiten. Die Stellung des Reichskanzlers zu den Kriegs⸗ zielen wird Gegenſtand einer großen Debatte in der nächſten Woche ſein. Der Herr Reichs- kanzler wird dann ſeine Sache vertreten. Aus den Worten des Herrn Abg. Landsberg habe ich aber noch etwas anderes herausgehört. Es ſchien mir, als ob er in ſeinen Worten meinte, der Reichskanzler ſolle gegen die Vaterlands⸗ partei einen Acht- und Bannſtrahl ſchleudern. (Abg. Landsberg: Nein.) Wenn das nicht der Fall iſt, dann habe ich nichts weiter zu ſagen. Dann glaube ich, Sie können ſich bei dem be⸗ ruhigen, was ich geſagt habe. Wenn Sie den Männern, die an der Spitze der Heeres⸗ verwaltung und der Reichsleitung ſtehen, das Vertrauen nicht ſchenken wollen, dann hat es keinen Zweck, daß ich hier noch weiter ſpreche. Mit dieſen Worten verläßt Staatsſekretär Dr. Helfferich die Trübüne und begibt ſich auf ſeinen Platz. Die Beſprechung der Interpellation: Auf Antrag des Abg. Ebert(Soz.) wird die Beſprechung der Interpellation beſchloſſen. Abg. Trimborn(Ztr.): Eine politiſche Armee wäre das größte Unglück für die Armee, für das Land und für den Monarchen, das lehrt uns Rußland. Die Deutſche Vaterlands⸗ partei iſt gusſchließlich zur Bekämpfung der it geg mehrheit gegrgh det worden, ſie wi teinen„Khangerſrieden“, ſie bekämpft die Jer 1 ſchwache“ Friedenskundge by ing des Reichstagez regſerungſsſeitig gefördert wird, müſſen wir un ganz entilhieden verbitten. Abg. Dr. Thoma(nat. lib.) führt auz daß ſeire Partei der neißen Parteigründung völlig neutral gegenüßberſtän de. Wir mißbilligen Daß 10 Partei mit dieſen Beſtrebungen jede amtliche Begünſtigung einer Partei und ſei es glich die deutſche Vater landspartei, jeden! Übergriff und jede Ungehörig keit, jeden Miß⸗ brauch bes amtlichen Apparchſes und des be⸗ hördlichen Organismus. Wir feind Gegner aller Ungerechſtigkeiten und Gehäſſſigkeiten gegen anders KHenkende und verurteile h alle Preſſionen Abhilfe tut dringend not und ſie hätte elwas ſollen als ge energiſcher zugeſichert werden ſchehen iſt. Wir wollen der Kygeres verwaltung nicht jedſe Aufklärungstätigkeit unterbinden. Die Erhaltuſig des Siegeswillens Iſt unerläßlich. Die Hauiptſache iſt, daß es mit Takt und Vor- ſicht geſkhieht. 0 5 Abg. v. Graefe(konſ.) Wendet ſich ini ſcharfen Worten gegen die Mehrheitspan teien. U. a. erklärte der Redner: Es waf höchſte Zeit, daß daß Deutſchtum auſwachte unßd gegen die internaſf onale Geldſackpolitik Steſflung nahm. Ein Friede mit allgemeinem Verzicht würde die Verelen hung unſeres Volkes bedeuſſen und des⸗ halb ſind es keine Schlagworte, uſenn wir von Verelenibungs- und Hungerfrieden reden. Es iſt ein bitteres Unrecht an unſerem Volk, wenn man ihm falſche Friedenshoffnungſn vormacht.“ Wir weiſen dieſe Verſündigung am! Volke zurück. Man null eine Bewegung, die 10 dem Volk hervorgeht, unterdrücken. wird wieder die 4. Auguft lebendig werden und das deutsche Volk einen glücklichen, ſiegreichen, Frieden da⸗ ö vontragen. N Abg. Jr. Haas(Fortſchr. Vp.) polemiſtert gegen den, Kriegsminiſter und gegen die Deutſche 5 Vaterland partei. Seine Partei, ſo führt der Redner arls, wendet ſich gegen die alldeutſche Werbetätiggkeit im Heer, weil keine falſchen Hoff nungen eiſweckt werden ſollen. Reichskanzler Dr. Mich elis hat hier ausdricklich geſagt, Deutſchland werde auch nicht einen Tag länger! Krieg führen, wenn ein ehrenvoller Frieden zu! das heißt, daß wir, bereit ſind, haben iſt; Frieden zu ſchließen, auch ohne Haß wir Er⸗ oberungen niachen. Wir verlangen Achtung vor! den deutſchyn Soldaten. 5 kämpfen Anhänger aller Parteien, und es eht nicht an, daß Anhänger der Mehrheit geteizt werden 1 durch fortgeſetzte Schimpſereien auf die Reichz⸗ lagsmehrheit. Uns läßt dieſes Geſchimpfe ja kalt. Aber der einfache Mann draußen, dem ſeine Partei alles iſt, fühlt ſich hekränkt und verletzt, zum gil er nicht erwidern. darf, Daf bleibt Erbittetgung und Arger zurlick und das tut nicht gut. ü Von der Leichsregierung verlanſgen wir eine klare und eindeutige Stellungnahme. Entweder wir treiben ehne Politik ehrlicheſt Friedens willens oder ine ſolche alldeutſckher Maßloſig⸗ keit. Wir wolſen gewiß keine Fhriedhofsruhe. Meinungsverſchſ'edenheiten müſſen 1 über Deutſchla nds Zukunft. Meinungsverſchiſedenheiten hinweg dürſen wir niemals vergeſſen, daß der gemeih iſame Feind draußen ſteht. 5 Ein Antrſſig gegen den Kfanzler. Vizepräſident 1Dove teilt mit, haß folgender Antrag der Un ibhängigen Sozſaliſten ein⸗ f gegangen iſt:„Due Behandlung deer den Gegen. ſtand der Interpe llation bildende Angelegen⸗ heit durch den Reichskanzler entſpa icht nicht der Auffaſſung des Reſichstages.“ Abg. Werner⸗Gießen(Piſch. Frakt.) Wenn von alldeutſhher Seite der Mrieg erſehnt wurde, ſo deshalb, weil er zu 10000 päteren Zeitpunkt nicht meh! Ausſicht aufe hätte.— Das Hau vertagt ſich. U — eee neger. anuaeedemeeneeera m uren Das Rätſel ſeiner She. 19 Roman von Ludwig Haſſe. Fortſezung.) 12. Hochverehrter Herr Graf! Euer Hochgeboren kann ich wegen des Ver⸗ kaufz von Einödt berichten, daß ſchon ver⸗ ſchiedene Kaufluſtige hier geweſen ſind, daß ſich die Verhandlungen jedoch ſtets zerſchlugen, teils weil den Käufern der Preis zu hoch war, teils weil ſie die bare Anzahlung nicht leiſten wollten, teils weil ihnen ſonſtwie die Kaufbedingungen nicht paßten. Faſt alle fragten nach der Adreſſe Euer Hochgeboren, da ſie mit Ihnen ſelbſt ver⸗ handeln wollten. Da ich dieſe nicht angeben durſte, wurde man mißtrauiſch, namentlich da ſch ja auch keine beglaubigte Vollmacht von Ihnen, Herr Graf, vorzeigen konnte, daß ich zum Abſchluß des Verkaufs berechtigt bin. Um Weitläuſigkeiten zu vermeiden, bitte ich Sie ganz gehorſamſt, mir eine ſolche Vollmacht aus⸗ zuſtellen und ſie amtlich beglaubigen zu laſſen. In derſelben kann ja der Preis und die andern Bedingungen des Verkaufs angegeben werden, unter denen ich zu dieſem berechtigt ſein ſoll, wenn mir Herr Graf nicht ohnehin das Ver⸗ hauen ſchenken, daß ich einen Verkauf nur unter den ſeſtgeſetzten Bedingungen abſchließe. Sie wiſſen, hochverehrter Herr Graf, daß ich 10 imſtande bin, etwas gegen Ihr Intereſſe zu lun. Im übrigen kann ich berichten, daß alles in Einödt ſich in beſter Verſaſſuna befindet. Es iſt eine Freude zu ſehen, wie ſich alles ent⸗ wickelt, die Wieſen, die Felder— wollten Herr Graf doch jetzt noch einmal hierher zurückkehren, ich glaube, Herr Graf geben den Entſchluß des Verkaufs auf. Ich ſchließe die Abrechnung des letzten Vierteljahres an und verharre als des Herrn Grafen treu gehorſamſter Diener Peterſen, Inſpektor. Ja, der alte treue Mann hatte recht! Alexander glaubte ſelbſt, daß, wenn er jetzt, in dem grünenden, blühenden Frühling, nach Schloß Einödt zurückgekehrt wäre, er nicht die Kraft gefunden hatte, es wieder zu verlaſſen. Er empfand tiefe, ſchmerzliche Sehnſucht nach der Ruhe und dem Frieden der heimatlichen Scholle; er hatte Heimweh nach den grünen Wieſen, nach den ſproſſenden Saaten, über denen jetzt im blauen Himmel die Lerche ſang, Heimweh nach dem alten Schloſſe, nach den duftenden Fichtenwäldern und den Sanddünen des Ufers, an denen die blaue Oſtſee brauſend und ſchäumend brandete. Berlin, wo er ſeine Wohnung genommen, das e geräuſchvolle, verkehrsreiche, menſchen⸗ gefüllte Berlin kam ihm öde und traurig vor. Es ging ihm wie dem Fremden, der ganz allein, ohne Freund, ohne Bekannten, ſich ein⸗ ſamer in der Menge der unbekannten Menſchen fühlt wie auf der hohen See, wo man nichts als Waſſer und Himmel ſieht. Aber glich dieſes Menſchengewühl auf Straßen und Plätzen nicht einem ungeheuren, ſich nie erſchöpfenden Strome? Waren dieſe ——.— einzelnen Menſchen nicht gleich den Wogen des Meeres, die ſich ſelbſt verſchlangen, ſich über⸗ ſtürzten und gleichgültig aneinander vorüber⸗ eilten, im ewigen Wechſel und doch im ewigen Einerlei? Eine tieſe Traurigkeit bemächtigte ſich der Seele Alexanders, und einen Augenblick dachte er wirklich daran, nach Einoͤdt zurückzu⸗ kehren. Aber nur einen Augenblick!— Er konnte nicht mehr zurückkehren, er hatte die Brücken hinter ſich abgebrochen, er mußte jetzt den Weg verfolgen, den er eingeſchlagen. Und er wollte ihn auch verfolgen. Er wollte ſich frei von den Feſſeln der Vergangenheit machen, frei von allem, was ihn erniedrigte und demütigte, um dann ein neues Leben zu beginnen, das ſich auf eigene Kraft, auf eigene Arbeit aufbaute. Er ging zu einem Notar, um die Vollmacht für Peterſen, dem er ja vollſtändig vertrauen konnte, aufſetzen zu laſſen. Dabei fiel ihm ein, daß er noch gar nichts von der Angelegen⸗ heit der Scheidung ſeiner Ehe gehört hatte, und er nahm ſich vor, an den Juſtizrat Klein⸗ ſchmidt zu ſchreiben, um ihn um Auskunft über den Stand der Angelegenheit zu er⸗ ſuchen. 0 Er führte ſeinen Vorſatz noch an demſelben Tage aus und fſigte hinzu, daß ihm an einer ſchnellen Entſcheidung liege, da er im Begriff ſtehe, ſein Gut zu verkaufen und nach Amerika auszuwandern. Einige Tage vergingen. Alexander ſaß an ſeinem Schreibliſch, um an Inſpektor Pelerſen * zu ſchreiben, als es ein ſeine Zimtnertür klopfte. Auf ſein„Herein!“ 115 das Dienſtmädchen ber Penſion ein, in der Alexander zwei Zimmer ge— mietet hatte. 0 1 „Verzeihen, Herr(Iraf,“ ſagte das Mädchen, eine Dame wünſcht Eie zu ſpreſhen.“ ö „Eine Dame?— Nannte ſie Ihnen nicht ihren Namen?“ 0 J. „Nein. Die Dam! ſagte, ſie ſei eine Ver⸗ wandte des Herrn Grech en; Alexander dachte at! ſeine Stiefmutter, die vielleicht ſeinen Aufenthtilt erfahren hatte. „Laſſen Sie die ae eintketen.“ Das Mädchen entferſ eite ſich. Dann öffnele ſich die Tür wieder ui d eine hohe, ſchlaule, ſchwarzgekleidete Dame 9 at ein. i Alexander erſchrak unf) trat einen Schritt auf ſie zu, um wieder ſtehen zu bleiben. 5 „Margarete—— vf rzeihen Sie— Frau Gräfin— Sie bei mir 105 Margarete ſchlug ihren ſchwarzen Schleſer zurück, ſo daß Alexander ihr ſchönes, mama bleiches Antlitz ſehen lonnſ 1 Er erbebte, das Blut wallte ihm ungen! zu dem Herzen, ſeine Sch äſen pochlen, ar merkte den Schmerzens; ig um den Min Margareten, und ein unbe ſtimmtes Gefühl aue in ihm empor, daß er dien Schuld an diefen Schmerz trüge. 55 „Sie ſind erſtaunt, daß ich zu Ihnen komme, Graf Alexander,“ ſprach ſie ſeiſe und mit einen traurigen Lächeln. 0 6 „In der Tat... nach em, was w 1 uns vorgefallen... lo fe ich; nahe ele warten“ ö Das it die beſte Agitation für die Vaterlandspartei. Die Vater⸗ landspam ei will alle Deutſchen ſclnmeln. Ihr Ruf wied ins Volk hinausgehen Nach dem erfreulichn Auftreten des Kriegsnfiniſters wird die Regie rung das Volk hinter ſich Haben. Dann ſieghafte Stihnmung vom! 7 ſeſem g= c 8 5 5 Familie 2. 8 lat. . — 7 185 * — Nee 7 8 4 . beſtehen auch f Aber über alle Erfolg gehabt! rr ——— Pas Nuartelt. Von Fritz Müller. Schluß.) Gab es einen Weltkrieg irgendwo da draußen? Alles kann. man machen mit den Bajonetten, nur nicht darauf ſitzen. denn, Flötentöne legten ſich dazwiſchen. „Tütü tüü!“„Ai du laduh!“ idli lit!“„Trä—trä trää!“ Der nächt'ge Wind hat leis und lind Zu mir den Klang getra— gen. Irgendwo in der Ferne ſchlief der Krieg ein, Spee wachte auf und Brahms, und die Trutz⸗ nachtigall ſang unermüd⸗ lich aus dem zerſchoſſe⸗ nen Auto auf dem letz⸗— ten Frachtwagen des Soldatenzuges, der von Belgien über München nach Serbien fuhr zu neuen Schlachten. Ueber München? Nein, die Stadt ſelber würde er nur ſtreifen. Nicht mal halten würde er. So gegen Abend würde er den Laimer Vorbahnhof berühren und weiterrollen, immer weiter, Serbien zu. Das war ein wenig bitter für den Fritz Steidle. Denn der hatte eine Mutter. Und dieſe Mutter hatte ihm ge— ſchrieben:„Wenn du durchfährſt, Fritz, kaun ſein, daß ich's ſo treffe, um dir von der Laimer Rampe zuzuwinken.“ He, ſolcher Mutter— brief iſt doch nicht bitter, ſollt ich meinen. Schon, ſchon, aber ein biſſel mehr von ſeiner Mutter als einen geſchwinden Winker hätte der Fritz Es ſei nicht ſchon f e gin Neſu th lu der gelmal. Nach einem Gemälde von Em! eee eee [ Roken and. wäre, wenn es eine Mutter ſchreibt. eit zwei Tagen i Münchens nach Laim hinausverlegt hätte. * 1 10 Dellage dur Piernheimer Pürger-Beitung. 1917. Steidle zwiſchen zwei Feldzügen halt doch gehabt. vor, als der Brief in Belgien ankam, zu einer dem Brahms Quartett gelegen war. „Kann ſein, daß ich's ſo treffe.“ 2 So kam's ihm Zeit alſo, die vor Als ob das nicht todſicher lls ob Frau Anna Steidle hre Wohnſtatt von dem Mittelpunkt Als ob ſie da nicht jede halbe Stunde zum rot— bemützten Bahnvorſtand gelaufen wäre. „Entſchuldigen Sie, Herr Vorſtand, kommt wohl bald wieder ein Soldatenzug?“ Als ob ſie nicht herzllopſend und mit dem vergnügten Ta— ſchentuche winkbereit zwi— ſchen den Zügen auf der Laimer Bahnhofsrampe geſtanden hätte. Als oo ſie nicht an zwanzig, dreißig Soldatenzügen, die auf dem drübern Gleiſe ſchon vorüber— rollten, fieberhaft ent; langgeſpäht... Ha, dort winkte einer aus dem Fenſter. It das mein Fritz?— oder der dahinter— oden— oder...? Aber ſo viele von den Feldgrauen ihr auch ent gegenwinkten und zuge— rufen hatten:„Ei, Mut ter, guten Tag auch!“ ſie hätte gar nicht ihre Geſichter zu ſehen brau— chen, um zu wiſſen „Nein, in dem Zug war ihr Fritz nicht... der kann noch, ja, der kam noch.“ Am Ende des zweiten Wartetages überkam ſie eine große Angſt:„Und wenn nun der Fritz vor drei Tagen ſchon durch— gefahren wäre— wenn — wenn..“ Rrrr, klirrte ein Ein— fahrtszeichen am langen Maſt hoch— noch ein Militärzug. A. g. XIII 2—— ——— Als ein Pünktchen wurde er ſichtbar, als ein armes Hoffnungs⸗ pünkichen. Aber dann wuchs er und wuchs. Auf ganz beſondere Art fühlte ſie ihr Herz jetzt ſchlagen. Ja, ja, damit kam ihr Fritz— damit mußte doch Fritz kommen. Sie zog ihr Taſchentuch; ſie wollte winken. Ihr Fuß ſtieß an den Rampenrand. Ein wenig Zement bröckelte herab. Beinahe wäre ſie hinunterge— fallen. O weh, da war der Zug ſchon halb vorüber. Aber niemand hatte gerufen, niemand her—⸗ ausgewinkt. Alſo konnte er doch nicht drin ſein. Alſo hatte ſie doch das ſchlagende Herz betrogen? Denn naturlich würde der ſchon ſeit einer Stunde im Fenſter liegen, langſam den fernen Umriß ſeiner Heimat- ſtadt aufſteigen ſehen, mit brennenden Au⸗ gen. Und blitzſchnell würde er den Umriß ſeiner Mutter auf der Rampe erkennen und winken, winken. Huſch, huſch— vor bei der letzte Wagen, auf dem ein halbzer— ſchoſſenes Auto ſtand aus dem— wie merk— würdig!— Muſik er⸗ Behn Regeln für die Krankenpflege. 1. Das Krankenzimmer ſoll geräumig ſein, ohne Polſtermöbel und Teppiche und ſonſtige unnütze Staubfänger.— 2. Das Kranken⸗ zimmer muß gründlich gelüftet werden, ohne den Kranken durch Zug zu beläſtigen.— 3. Der Kranke muß peinlich rein gehalten werden, und die Pflegerin muß die ihm nötige Ruhe zu ſichern beſorgt ſein. — 4. Die Pflegerin ſoll den Bedürfniſſen und Wünſchen des Kranken zuvorkommen, damiter nicht nötig habe, ſie zu äußern.— 5. Alles, was anſteckende Krank⸗ heitskeime enthalten kann, muß entfernt, desinfiziert und ver⸗ brannt werden.— 6. Der Zahl der Beſucher muß vermindert wer⸗ den; laute Geſpräche und Unterſuchung müſ— ſen ebenſo vermieden werden, wie leiſes Ge— flüſter.— 7. Frage nicht, was der Kranke zu eſſen wünſcht, ſon— dern ſage ihm:„Ich habe hier etwas Gutes zubereitet, das gewiß ſchmecken wird.“— 8. Beunruhige den Kran— 7 ken nicht durch Er klang. Wie ſonder⸗ Zu unſeren Erfolgen im Oſten: Kaiſer Wilhelm im Geſpräch mit Generalfeldmarſchall Prinz zählen deiner eigenen bar, wie ſonderbar! War das nicht eine Brahmsſche Weiſe, die ihr Fritz ſo gern ſpielte? War das nicht... „Ai du laduh 15 In ſtiller Nacht, zur erſten Wacht... Ach, wenn ſie ihm doch neulich ſeine Oboe geſchickt hätte. Vielleicht daß er unterwegs... „Tü tü— tüü!“„Ai du laduh!“„Didlidliiit!“„Trä trü—trää!“ Und dann nochmals ganz deutlich:„Ai du—laduh!“ Was war das? Ein Riß ging durch die 3. Note, ein Riß mitten durch. Ein Herz wollte brechen— die Trutznachtigall floh und winkte der Mutter noch im Fliehen: „Jetzt du— und nach dir wieder ich. Sei nicht bös— er hatte ſolchen Hunger—“ „Mutter!“ ſchrillte es vom Auto auf dem enteilenden letzten Wagen, Mutter— Mutter!“ „Fritz— Fritz— mein Fritz!“ Noch ein letztesmal. Wenn er nun zum Zug hinausſah, ſah er fünf Telegraphendrähte Spannung. „Mutter!“ und aus dem Auto fiel eine Oboe, rutſchte am grünen Damenſchleier vorbei, ſchlug auf Eiſen auf und machte einen halbkreisſörmigen Satz auf den Kies im Bahngleiſe. Da lag ſie. Da blieb ſie liegen, bis eine Frau langſam von der Rampe daher⸗ lam undydas Inſtrument aufhob. Sie ſchaute es lange an. Es kam ihr vor, als ſähe ſie noch ihres Sohnes Mund am'einen Ende, als blieſe er: In ſtiller Nacht, zur erſten Wacht. Leopold von Bayern, dem Oberkommandierenden an der Oſtfront.(Phot. Bufa.) Angelegenheiten oder durch Zutragen von aufregenden Neuigkeiten.— 9. Laſſe die Sonne ins Krankenzimmer hineinſcheinen und bemühe dich, ſelbſt ein Sonnenſtrahl für den Kranken zu ſein.— 10. Gedenke bei der Krankenpflege immer des höchſten Gebotes: Liebe deinen Nächſten wie dich ſelbſt. Erfülle jede Pflicht und Anforderung ſofort freudig und gewiſſenhaft, dann trägſt du zur Geneſung und zum Wohlbefinden des Kranken bei und wirſt ſelbſt Segen davon haben. Gedichte von Thevdor Bkorm. eber die Heide. Ueber die Heide hallet mein Schritt; dumpf aus der Erde wandert es mit. Herbſt iſt gekommen, Frühling iſt weit— gab es denn einmal ſelige Zeit? Brauende Nebel geiſten umher; ſchwarz iſt das Kraut und der Himmel ſo leer. Wär' ich hier nur nicht gegangen im Mai! Leben und Liebe— wie flog es vorbei! * Für meine Höhne. Hehle nimmer mit der Wahrheit! Briugt ſie Leid, nicht bringt ſie Reue; doch, weil die Wahrheit eine Perle, wirf ſie auch nicht vor die Säue. * Blüte edelſten Gemütes iſt die Rückſicht; doch zuzeiten ſind erfriſchend wie Gewitter goldne Rückſichtsloſigkeilen. * Storm zu leſen, heißt für mich, den ſeinſten General der Zuf. Osſiar v. Hutler, und ſtillſten Regungen des eigenen Herzens der Eroberer von Riga. nachgehen. Ihn vorzuleſen iſt ein Muſizieren: Fin zerriſſenes 6! 5 8 fia bel die ein Tone war das In⸗ Geboren am 27. Auguſt 1857 in Erfurt, beſehligte Geige und Cello ſingen von Leid und Entſagung, 8. Ba, Ja, ö ar G An er vor dem Weltkriege die 1. Gardediviſion in Berlin. vom Lied der Nachtigallen im mondhellen Park, ſtrument herabgefallen. ieſer Ton war Im Oktober 1916 erhielt General v. Hutier in Aner⸗ von zarten Frauey, deren Schritte auf dem nicht entflohen und vorüber. Der ſteckte noch kennung ſeiner hervorragenden Führertätigkeit den Kies der Wege kaum hörbar ſind und deren darin. Den wollte ſie nach Hauſe tragen, Orden Pour le merike.—(Phot. Sandan.) weißes Gewand aus dunllen Büſchen aufleuchtet dieſen G⸗Ton zwiſchen Belgien und Serbien. Und das Quartett, das ſich die Trutznachtigall zwiſchen den Schlachten auf dem zerbeulten Auto zuſammengeſtellt hatte? Tü tü—tüll! Ai du-—laduhl Diblidliiit! Trä- trä—trää! Geſchieht der Trutznachtigall gerade recht, wenn jetzt die Oboe fehlt. Warum drängt ſie ſich auch in der Kriegszeit zwiſchen Sohn und Mutter hinter München auf dem Laſwer Vorhahnhof! und ſo raſch verſchwindet, als ſei ihr Bild Traum geweſen. Es gibt Künſtler, deren Stift tiefer gräbt als der Theodor Storms, aber keiner zog Linien ſo edel und ſpinnwebzart. Mir iſt Storm ein Sonntag, und der Sonntag wird feierlicher, je öfter ich ihn begehe. Ernſt, Zahn. (Aus dem von Friedrich Düſel bei George Weſtermann in Braunſchweig aus Anlaß des 100. Geburtstages des Dichters herausgegebenen Storms gedenlkbuch.) SE S — 22 22 Mattſchaß. C Gezeichnet von Hinter der deutſchen Kampffront in Nordfrankreich. N e E eee t Bausfrauenblätter. N . Vergeben iſt der Liebe ſchönſte Uebung. Vergebung ſchließt uns auf des Himmels Tor, Erhellt mit ew'gem Glanz der Erde Trübung. Crägt uns in Goites Gnadenſchoß empor— Gelundheilspflege. i Gliederſchmerzen. Der Uebergang von einer Jahreszeit zur andern pflegt ſtets auf den menſchlichen Körper von gewiſſem Ein⸗ fluß zu ſein. Der Organismus iſt eben in ſehr hohem Grad von den Vorgängen in der Atmoſphäre abhängig, und ſowie hier Aen⸗ derungen eintreten, machen ſie ſich in fühlbarer Weiſe bemerkbar. Ganz beſonders auffallend iſt eine bei vielen Menſchen eintretende Mattigkeit und Zerſchlagenheit, verbunden mit eigentümlichen Glieder— ſchmerzen, die manchmal zu quälenden, vor allem den Schlaf beein— trächtigenden Zuſtänden führen können. Ein unbeſtimmtes Ziehen, eine kaum zu unterdrückende Unruhe ſtellen ſich ein. Bemerkenswert iſt, daß äußere Ablenkung die Schmerzempfindung vergeſſen läßt. Es handelt ſich dabei offenbar um rein nervöſe Zuſtände, die denen ſehr ähneich ſind, die Kinder in der Zeit ſehr ſchnellen Wachstums auf; weiſen. Was wir als Urſfache dieſer Schmerzen bei Erwachſenen an⸗ zuſehen haben, läßt ſich kaum ſagen. Wahrſcheinlich ſpielen verſchiedene Blutverſorgungszuſtände in den betroffenen Körperpartien eine Rolle. Mancher dürfte dieſe Erſcheinungen für Anzeichen rheumatiſcher Er⸗ krankungen halten. Damit haben dieſe Gliederſchmerzen aber nichts zu tun. Als beſtes Mittel dagegen bewährt ſich eine energiſche und ſyſtematiſche aktive Maſſage durch Gehen, Laufen u. dgl. Auch paſſives Maſſieren der betreffenden Körperteile wirit it den meiſten Fällen ſehr wohltätig. Fürs Haus. Zur Verſendung kommendes Obſt muß gut Die einzelnen Früchte werden in Zeitungs— oder Seidenpapier ge— wickelt, die Lücken mit Holzwolle oder Papier⸗ ſchnitzeln. ausgeſtopft. Als Schutz gegen Froſt empfiehlt ſich eine mehr— fache Decklage von Zei— lungspapier. Der Korb- deckel muß ſehr gut be— ſeſtigt werden; beſſer iſt ein Vernähen mit dop⸗ pelter Sackleinwand, unter die man eine Schutzlage von Holz— wolle breitet. Reinigung polierter Mövel. Ein einfaches, billiges Mittel, ſchmutzige polierte Möbel zu ſäubern, iſt eine Mi— ſchung von Waſſer und Petroleum. Mit einem wollenen Lappen trägt man die Flüſſigkeit auf und reibt ſo lange, bis die Möbelſtücke rein und glänzend ſind. Den Petroleumgeruch darf man nicht ſcheuen, da er ſich bald wieder verliert. Birnenſauce. Reife Birnen werden geſchält, in Waſſer weich— gekocht, nachdem ſie in Stücke geteilt ſind, und dann durch ein Sieb geſtrichen, geſüßt, mit Apfelwein oder Zitronenſaft und Waſſer ver— dünnt und mit Kartoffelmehl zu einer dickflüſſigen Sauce gebunden. Nach Belieben kann das Waſſer, in dem die Birnen weichgekocht werben, mit eiwas ganzem Zimt und Nellen oder mit Zitronenſchale gewürzt werden. Obſeverſand. nebeneinanderliegen. 85 a 2 Obflverpackung. Tierpflege. Regenwürmer ſind ein vorzügliches Hühnerfutler, deſſen Wert, namentlich bei der augenblicklichen Knappheit an eiweißhalti— gen Futtermitteln, nicht zu unterſchätzen iſt. Einen ſehr reichlich mit ben nützlichen Würmern gedeckten Tiſch finden die Hühner, wenn man täglich einen Teil des Kompoſthaufens umgraben läßt. Ge— ſchieht dies immer zu einer beſtimmten Stunde, ſo merken ſich die Hühner den Zeitpunkt ſehr bald und ſtellen ſich pünktlich ein, um jeden durch den Spaten oder die Schaufel zutage geförderten Wurm ſchleunigſt zu verſpeiſen. Eine beſondere Regenwurmzucht lann man ſich dadurch anlegen, daß man eine Schicht Stroh, auch Laub u. dgl., auf lockere Erde legt, mit Jauche begießt und mit Erde, die am beſten von einem Kompoſthaufen oder aus dem Gar— ten ſtammt, zudeckt. Nach 6—8 Wochen ſitzt das Stroh voller Regenwürmer, und man kann nun täglich ein Stückchen abdecken, um das Futter den Hühnern zugänglich zu en achen. p——— eee ä—— 9 92 Alle es.= KRäkſelecke. 0 .— 5— 2 Wie ſie es verſteht.„Aber, Marie, nun haben Sie die Suppe wieder anbrennen laſſen. Geben Sie ſich doch mehr Mühe! Ihnen fehlt der Ernſt!“—„Leider, gnädige Frau, aber in nächſter Woche kommt er wieder aus dem Felde zurück!“ Zartfühlend.„Ich hoffe, Sie wiſſen es zu ſchätzen, mein Herr, daß Sie in meiner Tochter ein edles, freigebiges Mädchen heim⸗ führen.“—„O gewiß,“ war die bewegte Antwort,„und ich hoffe, ſie hat dieſe Eigenſchaften von ihrem Vater geerbt!“ Bekanntmachung der Küchenkommißſion. An unſerer Küche im Graben— es iſt eine bomben— und ſchußſichere betonierte Küche— fand ſich folgende Bekanntmachung der Küchenkommiſſion:„Wir haben einen neuen Koch aus dem Weſten angeſtellt, der morgen folgende Speiſenfolge aus der Feldküche reichen wird: Mittagskoſt: Stoßkraftſuppe 5 5 mit Bajonettier⸗ Hexierbild. ſtich— Rauch— fleiſch mit Knall⸗ ſchoten und blau en Bohnen— Junge Rumpler⸗ taube, engliſche Hammelbeinemit Gurkhaſalat— Gefüllte Flieger⸗ bombe. Abend⸗ loſt: Engl. Zun⸗ genaufſchnitt— Plinſen aus rauchloſem Back⸗ pulver.“ Die empfind⸗ ſame Gnädige. Gnädige:„Was werden Sie ſetzt machen, Reſi?“ Res: eee Fiſche will ich abſchlachten.“— Gnädige:„Ach, warten Sie doch, bis ich fort bin; Sie wiſſen ja, daß ich das Schreien nicht hören kann.“ W Wo iſt der Galan? Siuurälſel. Wie heißt der Held, der ſeine Kraft ge⸗ meſſen Mit ſtarkem Feind in mächt'gem Schlag? 1 I Sein Name bleibt in Polen unvergeſſen, 6 5 Wenn er zuletzt auch unterlag. 5 5 Der Heimat ſern ward er vor 100 Jahren 1 Im Tod vereint mit ſeiner Krieger Scharen. Faß g A. B. 5*. Suchſtabenrätſel. HT UA 6 5 e A 5 Mit E muß ich zur Elbe eilen, 5 Mit A darf ich in Hamburg weilen; 575 Doch winkt mir dort nur lurze Ruh', 1K Bald eil' ich auch der Elbe zu. 1 A. B. 8 E TIIILI II Auflöſungen aus der vorigen Nummer: des Leuchterrätſels: —— des Scherzrätſels: Jakob, denn er rang mit Gott und blieb Sie— ger(vergl. 1. Moſe 32);—, des Verſteckralſels: 1. Böhmen Leulnaut Böhm, 2. übern Erlrag — Leutnant Bernert, 3. Voßens = Leutnant Voß;— des Rebus— Wuchſtabenrätſels: Garda, Anna, Zioſa, Trude, Emmz, Nanni Garten, Lina, Alma, Undine, Dalaneca, Elſa= Laube. r Nachdruck unſerer Originalartikel wird gerichtlich verfolgt. Druck von W. Kohlhammer. Redaktion: Dr. E. Görlach in Stuttgart Verlag von Johannes Martin XVII in Viernheim. nel inke, auf Frau leer 16 015 1 e! eſem 1 „ 10 1 une, „eint JHechichtsſchreiberei derartige Zeugniſſe nicht. 1 haupten dürfen, mangels vor uns erliegen werden. 1 Politicche Rundſchau. Schwierigkeiten ſtößt. verschiedene Urlegsnachrichten. Franzöſiſche Eingeſtändniſſe. Nur ſelten findet man in den franzöſiſchen gtlegstagebüchern ein unparteiiſches Urteil und eine gerechte Würdigung unſerer mili⸗ lüöriſchen Maßnahmen. Eine dieſer er⸗ ſteulichen Ausnahmen bildet folgende Stelle aus dem Tagebuch des franzöſſſchen Infanterie⸗ Maors B.:„Aus Frankreich wird die Nach⸗ icht verbreitet, daß die Kathedralen von Reims und Senlis in Flammen ſtehen. Obwohl dieſe Nachricht nicht beſtätigt iſt, wird ſie rückhaltslos ausgenutzt, um gegen die deutſchen Barbaren Einſpruch zu erheben. Die franzöſiſche Regie⸗ mung ſchürt dieſe Bewegung. Die franzöſiſchen Berichte bekunden, daß das deutſche Feuer ohne Grund auf die Kathedrale gerichtet wurde, aber ſie verſchweigen, daß Reims die franzöſiſche gentralſtellung iſt, und daß ſie die Deulſchen icht ſchonen konnten.“ Hoffentlich vergißt die ſpätere franzöſiſche Elne ſchwarze Wolke am Horizont. Die angeſehene Pariſer Monatsſchrift Revue politique et parlamentalre“ ſchreibt: Mit dem einsetzenden Winter kommt für die Wider⸗ tandskraft beider Gegner die Probezeit. Leider wird man nicht be⸗ f daß dann die Deutſchen der allgemeinen Erſchöpfung infolge Lebensmittel⸗ diemals werden wir uns in eine Lebens weiſe finden, wie ſie Deulſchland ſeit Monaten erträgt; e— ſheint ſogar nicht einmal ſicher, daß man ſich bei uns mit dem Kohlenmangel abfinden wird, und gefährlich wäre es, wenn dieſer uns während eines langen Winters ohne Heizung ſund Kochmöglichkeit laſſen würde. Unſere Ernte wird ſchlecht ſein, die Einfuhr bleibt ſchwierig, boträte ſind nicht da. Am Horizont ſehen wir ene ſchwarze Wolke aufſteigen, die ſich unſehlbar ſüber uns entladen wird; ſie wird der Zwil⸗ bevölkerung phyſiſches Leiden als unabwendbare ſolge des Mangels an Heiz- und Lebens⸗ llitteln bringen. Der beſchleunigte Fortſchritt, det hierin ſeit Beginn des Jahres ſeſtzuſtellen , geſtattet keinen Zweifel an dem weileren Verlauj. — WMeutſchland. »Das Freigeleit für den Grafen Lurburg, dem bisherigen deutſchen Geſandten n Argentinien, ſcheint in letzter Stunde von der engliſchen Regierung zurückgezogen worden zu ſein, oder aber die diesbezüglichen amerika⸗ hiſchen Meldungen waren unzutreffend. Jeden⸗ hals wird aus Buenos Aires gemeldet, daß Graf Luxburg bei ſeiner Einſchiffung auf Er bat daher, auf einer harm im Innern des Landes bleiben zu dürſen, was die Regierung ablehnte. Man glaubt, daß Graf Luxburg im Automobil nach Chile abteiſen wird. „Wie verlautek, tritt der Sie beneraus⸗ ſchuß des Reichstags, der ſich bekannt⸗ lich nach Beratung der deutſchen Antwortnote auf die päpſtliche Kundgebung aufgelöſt hatte, demnächſt wieder zuſammen, um gemeinſam mit dem Reichskanzler und den führenden Bundes⸗ mtsmügliedern über die endgültige Regelung der polniſchen und elſaß⸗lothringiſchen Frage zu be⸗ naten.— Am 6. d. Mis. hatte der Reichs⸗ klanzler die Fraktionsvorſitzenden der Mehr⸗ heitspartei zu einer Beſprechung gebeten, in der erden gegenwärtigen Stand der elſaß⸗lothrin⸗ gſchen Frage erörterte. Den Teilnehmern an der Beſprechung wurde Stillſchweigen über den guhalt der Unterredung zur ſtrengſten Pflicht gemacht. Holland. „Die zwiſchen deutſchen und niederlaͤndiſchen Unterhändlern geführten Beſprechungen über die binfuhr von Steinkohlen und die Regelung anderer wirtſchaftlicher Fragen haben zu einer grundſätzlichen Einigung geführt. Die Vereinbarungen ſollen des guͤheren der Billigung der beiden Regierungen unterbreſtet werben. Zu dleſem Zwecke werden die deutſchen Herren nach Berlin reiſen. In⸗ zwiſchen werden ſofort alle Maßnahmen ge⸗ troffen werden, um die Anfuhr von Steinkohlen zu beginnen. Nach holländiſchen Blättern iſt das Kohlenabkommen nur ein Teil eines um: fangreicheren wirtſchaftlichen Übereinkommens mit Deutſchland. Nußelaud. „Die demokratiſche Konferenz hat einſtimmig eine Entſchließung angenommen, in der es u. a. heißt:„Die demokratiſche Konferenz beſtätigt den ſeſten Willen der ganzen ruſſiſchen Demokratie, für die Verwirklichung eines Friedens ohne Annexionen und Entſchädigungen zu kämpfen.“— Neueren r 5 mn 1 ſchlachtungen eingeführt, die ſich auf der bisherigen Hindenburgſpende aufbaut und im einzelnen landes⸗ rechtlich geordnet wird. Die abgabepflichtige Menge wird dem Selbülperſorger nicht auf ſeinen Verbrauch angerechnet. Auf dieſem Wege ſoll im Winter die Fellberſorgung der Städte, einſchließlich deren Schwerſlarbelterverſorgung, Wurſtbereitung und Maſſenküchenbetrieb eine wertvolle Unlerſtützung er⸗ fahren. Die Landesſtellen beſtimmen, ob der Speck geräuchert abzugeben iſt oder ob andere Teile ab⸗ zulieſern ſind. Schließlich erleidet die Anrechnung des Fleiſches von Kälhern und Schweinen bei Haus— ſchlachtungen gewiſſe Anderungen. Wer Kälber vor Erreichung eines Alters von drei Wochen haus⸗ ſchlachtet, ſpart der Allgemeinheit Vollmilch für die Milchberſorgung; deshalb werden ſolche Kälber mit 500 Gramm Wochenkopfmenge auf den Selbſt— verſorgerverbrauch angerechnet. Die Schweine können 7 Der torpedierte engliſche Panzerkreuzer„Drake“. Nachrichten zufolge iſt es gelungen, eine Eini⸗ gung über die Regierungsweiſe zwiſchen den Parteien zu erzielen. Kerenski bleibt bis zur allgemeinen verfaſſunggebenden Verſammlung Vorſitzender des Direktoriums der Republik. „Nach Meldungen finniſcher Blätter ſteht die Erklärung Finnlands zur Re⸗ publik unmittelbar bevor. Es heißt, nach Ausrufung der Unabhängigkeit werde der Land⸗ lag durch Abgeſandte Europa davon unter richten und Finnlands Vertreter auf der Friedenskonferenz erwählen. Nach dem Krieg wird Rußland ſeine Truppen aus Finnland zurückziehen und ihm alle von ihm gegenwärtig beſetzigehaltenen Feſtungen zurückgeben.— Es bleibt abzuwarten, wie ſich die Petersburger Regierung zu dieſen Plänen ſtellt. Kleine Nachrichten. — Dem Reichstage iſt der Entwurf eines Geſetzes zur Ergänzung eines Geſetzes über die privaten Verſicherungsunternehmungen zuge- gangen. — Die Vorlage über die Neueinteiluung der Rieſenreichstagswahlkreiſe dürfte, wie verlautet, dem Reichstage noch im Laufe dieſes Jahres zugehen. — Abbas Hilmi Paſcha, der fruͤhere Kebive von Agypten, iſt mit großem Gefolge aus der Schweiz in Wien eingetroffen. Volks wirtſchaftliches. Zum Handel mit Schweinen und Ver⸗ brauch von Schweinefleiſch erlaßt das Kriegs- ernährungsamteine neue Verordnung. Die Neuerungen bringen zunächſt die Übertragung des Handels mit Schweinen von 25 Kilogramm Lebend ewicht an auf die Vlehhandelsverbände. Läuferſchweine zu Zucht⸗ und Nutzzwecken einſchließlich der Selbſtverſorgung können in Zukunſt nur noch an dieſe abgeſetzt und von dieſen erworben werden. Ferner wird eine Zwangsabgabe von Speck aus allen Haus⸗ da Gerſte nicht verfüttert werden darf, nicht auf ſchwere Gewichte gebracht werden; ihre frühere Ab⸗ ſchlachtung trotz geringen Gewichts ergibt aber ſtark waſſerhaltiges Fleiſch und viel Knochen. Deshalb werden leichte Schweine unter 50 Kilogramm Schlacht⸗ gewicht mit 700 Gramm, mit 50 bis 60 Kilogramm Schlachtgewicht mit 600 Gramm, alle übrigen ohne Stadt Rinteln an der Meſer. Nach anderen Meldungen iſt der älleſte Offizier der deulſchen Armee Major Graf v. Wariensleben, der im Jahre 1830 geboren wurde und im Jahre 1848 in das Brandenburgiſche Küraſſier⸗-Regiment Kaiſer Nikolaus J. von Rußland Nr. 6 eintrat, bei dem er drei Feldzüge mütmachte. Bei ſeinem Übertritt in den Ruheſtand erhielt er die Er⸗ laubnis zum Tragen der Regimentsuniform, die er bei Beginn des jetzigen Krieges wieder an, legte, um ſich im Alter von 84 Jahren wieder zur Verfügung zu ſtellen. Er erhielt das Kom⸗ mando des neueingerichteten Militärlazaretts jn Genthin, das der nun über 87 Jahre alte Herr unentwegt ohne Unterbrechung ſeit über drei Jahren mit der Rüſligkeit eines Sechzigers verſieht. Schüler als Helfer bei der Kartoffel⸗ verſorgung. Zur Kartoffelverſorgung Leipzigs plant man, ſich der Dienſte der Schüler der Leipziger höheren Lehranſtalten zu bedienen. Der Direktor des Turn⸗, Sport⸗ und Jugend- pflegeweſens der Stadt Leipzig forderte in einer von etwa 1000 höheren Schülern beſuchten Ver⸗ ſammlung dieſe auf, nicht nur bei der Entladung der Eiſenbahnwagen, ſondern auch bei der Zu⸗ vormittags bis Unterſchied mit 500 Gramm auf den Wochenkopf⸗ Schwarzwald⸗ und im Alpengebiet erfolgte ein empfindlicher Wetterſturz. Es iſt ſtarker Schnee verbrauch angerechnet werden. Dieſe Verordnung tritt am 15. Oktober in Kraſt. Von Nah und Fern. Kriegsanleihezeichnung der Die in dem Kriegsblindenheim der Frau gefallen; uhr der Kartoffeln in die einzelnen Häuſer tat⸗ kräftige! leiſten. Jeder der Schüler, der ſich auf dieſe Weiſe in den Dienſt der Allge⸗ meinheit ſtell traration von täg⸗ lich zwei oſſeln zugewieſen. A- Uhr⸗Labenſchluß in Danzig. Nach einer neuen Verordnung dürſen in Danzig ſämſliche Geſchäfte nur in der Zeit von 9 Uhr J 4 Uhr nachmittags offen ge⸗ halten werden. Lebensmittelgeſchäfte ſollen von 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends ge⸗ offnet ſein. Lebendig verbrannt. Bei Filehne wer⸗ brannte auf einem Stoppelſelde ein neunjähliges Mädchen aus Biala. Hochzeit unter Kiegsgesinnern. Zwei Sprößlinge der Kauſmannsfamilien Bauer⸗ Schwarz und Adler aus Innsbruck haben ſich vermählt. Die Hochzeitsfeier fand im Kurorte Jals ſtatt, in der Veranda eines Gaſthofes, das die anſcheinend ſchwierige Aufgabe über⸗ nommen hatte, die große Hochzeitsgeſellſchaft den Verhältniſſen der Beteiligten entſprechend zu bewirten. Geladen waren 200 Gäſte(ö) und einige Tage ſpäter wurde das Perſonal der beiden Firmen Schwarz und Adler!— 70 Perſonen— bewirtet. Reichlich und gut, ſo ſagen die Beteiligten, die andern aber wundern ſich über den Segen, der nur auf Auserwählte niederzugehen ſcheint. Wetterſturz im Schwarzwald. Im in den oberen Berglagen fiel die Temperatur unter Null. Blinden. v. Ihne in Berlin untergebrachten 152 Kriegs⸗ blinden haben aus dem Erlös ihrer Blinden⸗ arbeit für 1300 Mark Kriegsanleihe gezeichnet. Dieſes Beispiel der ärmſten unſerer Söhne wird das Gewiſſen aller jener aufrütteln, die bisher ihrer Pflicht daheim nicht nachgekommen ſind. Das„Goldene Hindenburgbuch der Stadt München“, das am 1. und 2. Oktober im Rathaus auslag, hat einen großen Erfolg gehabt. Die Zahl der Unterſchriften belief ſich am erſten Tage auf über 300, am zweiten auf rund 800. Die damit verbundenen Abliefe⸗ rungen von Gold und Juwelen erreichten an den beiden Tagen gezen 76000 Mark. Der Eine ſeltſame Miniſterkriſe. Einen merk⸗ würdigen Hintergrund haben die Gerüchte über eine neue Miniſterkriſe in Ungarn. Der Miniſter Ugron hatte an einem Feſt teilgenommen, das, entgegen ſeiner eignen Sperrſtunden verordnung, bis zur frühen Morgenſtunde dauerte. In einer Audienz beim König bat er deswegen um Nach⸗ ſicht, und der Monarch entließ ihn in Huld. Von einem Entlaſſungsgeſuch des Miniſtecs iſt nichts bekannt. ä—— ——— 9 A Zerichts halle. Berlin. 2 8 es Kriegsteilnehmers hatte während des Kri i den Mielpertrag allein unterzeichnet gezahlt. Es war e ſie 7 17 0 a0 gangen. Geſamtumſatz der Münchener Goldankaufsſtelle ange ergab damit nach zehnmonatigem Beſtehen den 1 Betrag von annähernd zwei Millionen Mark. F dentſchen u Der älteſte Offizier der Armee, Oberſtleutnant Gärtner, Kommandeur des Landſturmbataillons in Delmenhorſt, wurde zum Oberſten ernannt. Im Jahre 1836 ge⸗ boren, trat Gärlner 1854 in das zweite Magdeburgiſche Infanterie-Regiment Nr. 27 in Magdeburg ein. Im Jahre 1894 trat er in den Ruheſtand. Von 1892 bis 1912 war der nunmehr Einundachtzigjaͤhrige, der ſeit Kriegs⸗ beginn im Heeresdienſt ſteht, Bürgermeiſter der 8 göteilnehmers ergan z nicht zuläſſig ſei, wenn nicht auch zur Räumung verurfeilt Ratibor. hat den 2 18 Ro aida wegen Kriegsgericht Raub— 1 in der Nacht zun Bunk dann lötet, ſeine een waer erf „Freilich nicht. Und Sie waren ſehr hart, Graf Alexander.“ „Wenn meine Worte damals nickt richtig e waren, ſo verzeihen Sie, meine Er⸗ Fung; „Ich habe Ihnen nichts zu verzeihen. Sie waren vollſtändig im Recht, erzürnt über die rt und Weiſe, in der ich mich Ihnen zu nähern 9 indem ich Ihren Charakter zu erſorſchen achte. „Gräfin..“ „Ja, Sie waren im Recht. Es war un⸗ Hicklich' von mir, das alles zu tun, es war unrecht von mir, Sie zu täuſchen und auf den 1000 einzugehen, den der Juſtizrat entworfen hatte.“ „Alſo doch er!— Ich dachte es mir. Sind 910 dennen, Gräfin, um mir alles das zu agen 2“ Ja— und um mich zu rechtfertigen,“ ſetzte ſie mit niebergeſchlagenen Augen hinzu, waͤhrend eine ſeiſe Röte ihre Wangen färbte. „Es bedarf der Rechlſertigung nicht,“ ent⸗ gegnete Alexander finſter.„Ich kann es ver⸗ ehen, daß Sie den Mann gern kennen lernen wollten, deſſen Namen Sie gekauft...“ „Alexander—!“ Sie ſlreckte ihm die Hande bittend entgegen, mit einer rührenden Bewetzung, welche ihn erſchütterte. Er wandte ſich ab. 9„Laſſen Sie das Vergangene ruhen, Graf lexander,“ fuhr ſie mit leiſer, bebender Stimme ſort.„Wir haben beide geſehlt, auf meiner Seite iſt die größere Schuld, ich muß auch die härtere Sühne auf mich nehmen. Nur noch das eine laſſen Sie mich ſagen, weshalb ich jene Täuſchung in Meran beging und nehmen Sie dieſes Geſtändnis als den Anfang meiner Sühne.. Sie glauben, es ſei müßige Neugierde von mir geweſen, den Mann kennen zu lernen, deſſen Namen ich trug — nein, Alexander, das war ez nicht... es war ein tiefes Intereſſe, welches mich zu dem Manne hinzog...“ „Margarete?“ 8 „Ein Intereſſe, welches ſchon damals er⸗ wachte, als ich an ſeiner Seite vor dem Altar ſtand— ein Intereſſe, welches mich hoffen ließ, des Mannes Verzeihung zu erhalten— mich bn ihm auszuſöͤhnen,“ ſetzte ſie laum hörbar inzu. 5 „Margarete, iſt das wahr?“ fragte er in zitternder Aufregung. „Ich trat dem Manne als Fremde gegen⸗ über,“ ſuhr ſie fort, während ſich ihre Wangen hoͤher färbten,„weil ich wollte, daß er durch nichts beeinflußt“ werden ſollte. Wenn er mich dann lieben lernte,— dann— war ja alles gut f „Mein Gott, mein Gott, in welchem Lichte zeigen Sie mir meine Handlungsweiſe!— Aber, Margarete, weshalb entdeckten Sie ſich nicht— damals— auf der Alm 5 Ich wollte es tun— ich ſtand im Begriff — ſa, ich hoffte, Sie wurden erraten, wer ich war, denn meine Fragen mußten mich eigentlich verraten.— Aber dann erſchrak ich, als Sie mir den Haß, die Verachtung oſſenbarten, die Sie gegen jene Frau, die Ihren Namen trug, hegten. Ich fürchtete mich, Ihnen die Wahr⸗ reer** vrun heit zu geſtehen— ich ſehe jetzt ein, wie un⸗ recht ich handelte, Sie aufs neue zu täuſchen. Und doch, Alexander, ich ſchwöre es Ihnen zu, meine Abſicht war aufrichtig und ehrlich— ich wollle Ihnen Ihre Freiheit geben und wenn Sie ſrei waren, dann— dann Sie mir verzeihen würden...“ „Deshalb der Vorſchlag der Scheidung?!“. n 1 die Hand auf die Schulter. 8 Ja „O, ich Tor— ich blinder Tor! Margarete, können Sie mir vergeben?“ Er ergriff ihre Hände und neigte ſich tief er⸗ arifſen über ſie.„Ich vergab Ihnen längſt— Sie halten ja ein Recht, mir zu mißtrauen— ich mußte Ihnen ja als eine Intrigantin er⸗ ſcheinen. Ich war es ja auch, Alexander—, aber nur— aus Liebe.“ Arme um ihren Leib. 1 0 er auf,„kannſt du mich noch lieben?“ „Ich habe dich noch ehenſo lieb wie damals auf der Ahn, Alexander,“ flüſterte ſie und beugte ſich zu ihm nieder. Da ſprang er empor, zog ſie in ſeine Arme und ihre Lippen fanden ſich in einem langen Kuß. Dann führte er ſie zu drückte ſie ſanft darauf nieder, kniete neben ihr und flüsterte, ihre Hände küſſend: „Wie gläcnch bin ich eh, Margarete.“ Sie legte die Hand um ſein daun mund ſah ihm lächelnd in die Augen. „Willſt du dich noch 9 0 fragte ſie. „O nein— niemals! hoffte ich, daß e S ²˙ „Und willſt du noch nach Amerika aus⸗ wandern?“ fragte ſie lächelnd w Er ſtutzte und ſprang emp dann ging er mit raſchen Schritten einige Male im Zimmer auf und ab und blieb vor ihr ſtehen, während ſein Geſicht einen gequä annahm. „Woher weißt du das!? Sie trat auf ihn zu und legte ihm liebkoſend Mun arie Ausdruck „Ich weiß alles von dem Juſtizrat,“ eni⸗ gegnete ſie.„Ich erſchrak heftig, als ich von deinen Plänen hörte, en Beſitz zu verkauſeyn und nach Amerika auszuwandern. Ich wußte ja, wie ſehr du an deiner Heimat hängſt, wie du das alte Haus deiner BVäler mit deiner ganzen Liebe umfängſt. Und ſolltoſt du heimat⸗ los werden?— Heimatlos durch mich, die dir Er stützte ihr zu Füßen und ſchlang die gerade deine Heimat erhalten wollte?“ Buh 1— ſchluchzte „Margarete ö „Ich weiß, was du ſagen willſt, Geliebter, und' ich ehre deine Beweggründe. Du willſt ein ſreſer Mann werden, du willſt dich von je Feſſel des Geldes befreien, die dich ungt gemacht hat. Du willſt das Opfer 10 Namens mit dem Opfer deines Veſitzes wied f gen gut machen.“ einem Seſſel, „Ja, Margarete, das will ich— bei meiner Ehre! Und das kann ich nur, indem ich dem, der mir jene Feſſel anlegte, das Geld zurück⸗ zahle. Ich glaubte, es dir zurückzahſen zu ſollen, ich habe meinen Jirtam einge een nicht du warſt es. ſondern der Fü 3 — dein Valer RC 15(Fortſetzung