9 lachung. Vetreſfend: Hausſchlachtungen. b Unter Bezugnahme auf die Berordnung des Kriegser⸗ nährungsamts über die Regelung des Fleiſchverbrauchs und den Handel mit Schweinen vom 2. Oktober lfd. Jahres— Krslsblatt Nr. 146— ſowie die im nächſten Kreisblatt ab⸗ gedruckte Ausführungsverordnung des Großh. Miniſteriums des Junern und im Anſchluß an unſere Bekanntmachung vom 28. Auguſt lfd. Js.— Kreisblatt Nr. 117— ordnen wir mit Genehmigung Großh. Miniſterlum des Innern das Fol⸗ gende an: I. Das Einlegen von Schweinen für die Hausſchlachtung. Geither galt die Vorſchrift, daß das Lebendgewicht des Schweins beim Ankauf zu Beginn der Mäſtungszeit nicht über 120 Pfund betragen darf. Dieſe Vorſchrift iſt durch Artllel 1 Ziffer 1 der oben angeführten Verordnung vom 2. lfd. Js. mit Wirkung vom 15. Oktober geändert worden. Hiernach können von da ab nur noch Schweine bis zu 25 Kllsgraum Gewicht frei gekauft werden. Der Ankauf von Söpweinen für die Hausſchlachtung mit einem Lebendgewicht von mehs als 25 Kilogramm kann nur von den Beauftragten den Staulenburger Viehhandelsverbands erfolgen. Vorher iſt unſere Genehmigung einzuholen. Die Genehmigung wird an Private nur ganz ausnahmsweiſe und nach eingehender Prü⸗ fung der Verhältnlſſe erteilt werden. Bei der Einlegung zur Maß hat die amtliche Verwiegung zu erfolgen. Läuferſchweine unter 25 Kilogramm ſind beim Ankauf auch amtlich zu ver⸗ wiegen. Der Wiegeſchein und beim Ankauf elnes Schweins von über 25 Kilogramm Lebendgewicht die Genehmigung zum Ankauf ſind bei der Bürgermeiſterei zur Aufbewahrung und Miteinſendung an uns bei der Stellung des Schlachtantrags alsbald abzullefern. War das Hausſchlachtungsſchwein be— reltd vor dem 15. Oktober lfd. Js. angekanft, ſo iſt bei dem Untrag auf Genehmigung der Hausſchlachtung nachzuweiſen, daß es beim Ankauf und bei der Uebernahme in eigene Hal— tung nicht über 120 Pfund gewogen hat. 2. Die Beantragung und Genehmigung von Haus⸗ ſchlachtungen. Der Antrag auf Genehmigung eiuer Hausſchlachtung iſt unter Verwendung dep vorgeſchriebenen Formulars bei der Vürgermeiſierei zu ſtellen. Die Fragen des Formulars ſiad unter Mitwirkung der Bürgermeiſterel gewiſſenhaft zu beantworten. Bei dem Antrag anf Genehmigung der Haus— ſälachtung eines Kalbs iſt glaubhaft nachzuweiſen, ob es äber oder unter 3 Wochen alt iſt. Die Genehmigung oder Ablehnung des Antrags wird dem Antragſteller durch die Bürgermelſterel zugeſtellt. Im Falle der Genehmigung er— folgt die Aushändigung des Beſcheids durch den Gemeinde— zechner gegen Entrichtung einer an den Kommunalverband zu zahlende Gebühr von 2,50 Mk. Der Genehmigungsſchein gibt das Quantum Fleiſch an, das der Hausſchlachter für ſeine Familie behalten darf. Falls der Hausſchlachter mit der Ablieferung von Speck im Rückſtande war, iſt die nach— zuliefernde Renge— in grünem Speck— gleichfalls auf dem Genehmigungsſchein anzugeben. Auf Grund der erteil— ten Genehmigung hat der Hausſchlachter der Ueberwachungs— perſon Tag und Stunde, ſowie Ort und Stelle, an denen er die Hausſchlachtung ausführen will, anzuzeigen. Die Ueberwachungsperſou hat unter allen Umſtänden bei der Schlachtung anweſend zu ſein. Wer in Abbeſenheit des— ſelben ſchlachtet, macht ſich ſtrafbar. 3. Abgabe von Speck und Uleberfleiſch. Nach Verordnung des Kriegsernähreingsamts vom 2. Okt. lfd. Irs. hat eine Speckabgage in dem dort unter Artikel 1 Ziffer 2 angegebenem Umfang zu erfolgen. Von Schwei⸗ nen bis zu 120 Pfund wird keine Speckabgabe beanſprucht. Her im Frühjahr von Hausſchlachtern ſchuldhafter Weiſe nicht abgelieferte Speck iſt bel der erſten Schlachtperiode 1917%¾98 in grünem Speck nachzuliefern. Die Würger⸗ melſterel hal bel der Antragſtellung in jedem Falle zu be— richten, ob und evtl. mit welchem Quantum Speck der Haus— fchlachter im Rückſtand war, und daß er ſich bereit erklärt hat, den Speck jetzt nachzullefern. Falls in der Zeit, bevor dieſe Bekanntmachung in Wirklichkeit trat, bei einzelnen Hausſchlachtungen noch kein grüner Speck abgeliefert wurde, ſſt er beh erfolgter Räucherung nachzultefeen. Die Ueber⸗ wachungsperſon hat den auf Grund der Reichsverordnung zu liefernden und den rückſtändigen Speck nach der amtlichen Berwiegung üdes Schlachtfleiſchs abzutrennen.— Für zwei fund nachzullefernden geräucherten Speck ſind 3 Pfund grüner Speck nachzuliefern.— (Die Fortſetzung dieſer Bekanntmachung erfolgt in nächſter Nummer) Viernheim, den 3. Nov. 1917. Sroßherzogl. Bürgermeiſterel Viernheim: Lamberth. Wahl zweier anſtändiger Kirchenvorſtands-Mitglieder. Die Gemeinderatsmitglieder Joh. Jak. Kühner 1. und Lorenz Roos 1., wurden zu Mitgliedern des kath. Kirchen vorſtandes gewählt. Dieſer Wahl iſt die Beſtätigung er— teilt. Viernheim, den 29. Oktober 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Milchverſorgung. Die Verſorgung der Vezugsberechtigten mit Milch ge— ſtaltet ſich von Tag zu Tag immer ſchwieriger, ſodaß wir von der vom Kommunalverband anzeordneten Pfiichtliefer⸗ ung von 2 Liter für jede Kuh Gebrauch machen müſſen. Nom 1. November 1917 ab iſt daher jeder Kuhhalter verpflichtet, für jede im Gemeindebezirk fich befindlichen Kuh pro Tag zwel Liter Vollmilch der Gemeinde zur Verfügung ian nelen. Die Ablleferung hat bei den bisherigen Sam melſtolle von vormittags 7 bis 9 oder nachmittags von 6 de 8 Uhr zu erfolgen. Der Preis beträgt z. zt. noch 38 feunlg für das Liter. Wir ſind jedoch bei den zuſtändigen ehlrden wegen Erhöhung des Preiſes vorſtellig geworden und ſteht zu erwarten, daß dem Antrage baldigſt ſtaitge⸗ geben wird. Wenn wir auch nicht die ſchwierige Lage der Kuhhalter bei den jetzigen Futtermitteln verkennen, ſo müſſen wir jedoch auf reſtloſe Ablieferung der feſtgeſetzten Milch⸗ Pflichtlieferung drängen, ſollen wir unſeren Verpflichtungen auch nur einigermaßen gerecht werden können. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anordnung müſſen nach§ 35 der Bundesratsve-ordnung vom 20. Juli 1917 geahntet werden. Viernheim, den 29. Okto er 1917. Großherzogl. Bürgermeiſt erei: Lamberth. Die Abgabe von Koks in kleineren Mengen. Koksbezugsberechtigte Fawilien mit dem Anfangsbuch— ſtaben D bis einſchließl. M können am Montag, den 5. November vormittags von 9—12 Uhr ihre Beſcheinigungen mit Quittungen über eine kleinere Menge bei uns Zimmer 23 in Empfang nehmen. Die Kohlenkarte iſt hierbei und beim Koksbezug dem Gasmeiſter vorzulegen. Die Koksabgabe er— folgt nur Montag nachmittag im Gaswerk. Viernheim, den 2. Nov. 1917. Großh. Vürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Ausführung des Regulattvs über die Reinigung der Schornſteine. Mit dem Reinigen und Ausbrennen der Kamine in unſerer Gemeinde wird am Dienstag, den 6. ds. Mts. begonnen, Viernheim, den 2. November 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth: Verkehr mit Seife. Zwecks Belehrung und Aushändigung der Vordrucke wollen ſich alle Spezereihändler am Montag, den 5. Nov. 1917, nachmittags 3 Uhr bei uns, Zimmer 27 einfinden. Vieruheim, den 30. Oktober 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. S Kaninchenzucht- Verein, Mernheim EEE — Sonntag, den J. November 1917, nach— mittags 3 Uhr Monatsversammlung im Gaſthaus„zum goldenen Engel“ Nebenzimmer Voltrag über die verſchiedenen Kaninchen-Raſſen. eee —— OX 22 Beſprechung des Standards. Alle Mitglieder und die es wollen kommen. noch werden Vormittags 11 Uhr Vorſtandsſitzung. Es iſt dringend erforderlich, daß alle Vorſtandsmitglieder erſcheinen„Aus ſtellung“ Der Vorſtand. Annen 8888888888888 8888898888888 Bekanntmachung. Gebe hierdurch den Landwirten bekannt, daß ich vom heutigen an Weißrüben in jedem Quantum ankaufe. Erhardt Blauhutſtraße 51. Mehrere Frauen u. Mädchen werden in der Tabakhandl. J. Weißmann 1. Postschekkonto Karlsruhe Nr. 1434 See e eee Vereinsbank Weinheim e. G. m. b. H. empfiehlt ihre Dienste zur Ausführung aller bankmässigen Geschäfte Landw. Bezugs- U. Absat: gonossenschaft Viernheim. Saatroggen und Saatwelzen eingetroffen und kann derſelbe von den Beſtelz lern welche Saatkarten abgegeben haben, mit de Anfangsbuchſtaben A bis M im Laufe den Monz tag Vormittags und N bis Z im Laufe des Nach mittags in unſerem Lager gegen bar abgeholt werden Der Vorſtand. Gemeildekaſſe. Die Zahlung am nächſten Montag, den 5. d. Mts. nuf wegen des Monatsabſchluſſes ausfallen. Dringende Kaſſengeſſ ſchäfte können am Dienstag vormittag erledigt werden. Bieruheim, den 2. Nov. 1917. Joeſt. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeiſſog Sonntag, den 4. November 1 Vormittags 10 Uhr: Reſormationsfeſt unter Mitwirke ung des Jungfrauen- und Schülerchord, anſchließend pflanzſſ ung einer Luthereiche im Vorgarten der Kirche. Kollekte fütz den Guſtav-Adolf-Verein. J Abends 8 Uhr: Fomilienabend in der Kirche mit Vor trägen über„Lutherart, Deutſche Art“ nnd„Luthers Gabeh fürs deutſch-eaangeliſche Volk“, umrahmt von muſikaliſchen Darbierungen des Jungfrauen- und Schülerchors und Deka mationen der Schulkinder. Sammlung einer Reformationse jubelſpende als Wehrbeitrag zum Schutze des Proteſtantismus⸗ Donnerstag den 8. November Abends halb 9 Uhr Strickabend. 1 Frauen und Müdchen finden dauernde und angenehme Beschäftigung Hch. Jakob und Co., Cigarreufabrikeuß Tuſlige- Blätter Vurch wundervolle Bilder und packenden Text das humoriſtiſche Leibblatt aller Feldgrauen und Daheimgebliebenen! feldpoſt- und Probe-Abonnement monatlich nur Mark 1,40 bei allen Buchhandlungen und Poſtauſtalten. 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Mündliche oder schriftliche Auskunft, auch in Bezug auf die Erwerbung der Mitgliedschaft, wird bereitwilligst erteilt. eee FFF 2 * Hiernheime Erſcheint 15 wöchentlich: Geſchüfts⸗ Anzeiger Vereins ⸗ Anzeiger T Bürger⸗Zeitung Juſeratenpreis: Organ für Jedermann Dienstag, Donnerstag n. Samstag Bezugspreis: monatlich 40 Pfg. inel. Trägerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Amtsblatt der Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Vieruheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Die Iſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. . 128 4* Bekanntmachung. * Retreffend: Hausſchlachtungen. Unter Bezugnahme auf die Verordnung des Kriegser— nährungsamts über die Regelung des Fleiſchverbrauchs und den Handel mit Schweinen vom 2. Oktober lfd. Jahres Kreisblatt Nr. 146— ſowie die im nächſten Kreisblatt ab— gedruckte Ausführungsverordnung des Großh. Miniſteriums des Innern und im Anſchluß an unſere Bekanntmachung vom 23. Auguſt lfd. Js. Kreisblatt Nr. 117— ordnen wir mit Genehmigung Großh. Miniſterium des Innern das Fol— gende an: J. Das Einlegen von Schweinen für die Hausſchlachtung. Seither galt die Vorſchrift, daß bas Lebendgewicht des Schweins beim Ankauf zu Beginn der Mäſtungszeit nicht über 120 Pfund betragen darf. Dieſe Vorſchrift iſt durch Artikel 1 Ziffer 1 der oben angeführten Verordnung vom 2. lfd. Js. mit Wirkung vom 15. Oktober geändert, worden. Hierrach können von da ab nur noch Schweine bis zu 25 Kilogramm Gewicht frei gekauft werden. Der Ankauf von Schweineu für die Hausſchlachtung mit einem Lebendgewicht von mehr als 25 Kilogramm kann nur von den Beauftragten des Starkenburger Viehhandelsverbands erfolgen. Vorher iſt unſere Genehmigung einzuholen. Die Eenehmigung wird an Private nur ganz ausnahmsweiſe und nach eingehender Prü⸗ jung der Verhältniſſe erteilt werden Bei der Einlegung zur Maſt hat die amtliche Verwiegung zu erfolgen. Läuferſchweine unter 25 Kilogramm ſind beim Ankauf auch amtlich zu ver wiegen. Der Wiegeſchein und beim Ankauf eines Schweins von über 25 Kilogramm Lebendgewicht die Genehmigung zum Ankauf ſind bei der Bürgermeiſterei zur Aufbewahrung und iteinſendung an uns bei der Stellung des Schlachtantrags alsbald abzuliefern. War das Hausſchlachtungsſchwein be— reits vor dem 15. Oktober lfd. Is. angekanft, ſo iſt bei dem Antrag auf Genehmigung der Hausſchlachtung, nachzuweiſen, daß es beim Ankauf und bei der Uebernahme in eigene Hal mung nicht über 120 Pfund gewogen hat. 2. Die Beantragung und Genehmigung von Haus— ſchlachtungen. Der Antrag auf Genehmigung einer iſt unter Verwendung dep vorgeſchriebenen der Bürgermeiſierei zu ſtellen. Die Fragen Formulars d unter Mitwirkung der Bürgermeiſterei gewiſſenhaft zu beantworten. Bei dem Antrag auf Genehmigung der Haus ſchlachtung eines Kalbs iſt glaubhaft nachzuweiſen, ob es über oder unter 3 Wochen alt iſt. Die Genehmigung oder Ablehnung des Antrags wird dem Autragſteller durch die Hürgermelſterei zugeſtellt. Im Falle der Genehmigung er— ſolgt die Aushändigung des Beſcheids durch den Gemeinde— rechner gegen Entrichtung einer an den Kommunalverband zu zahlende Gebühr von 2,50 Mk. Der Genehmigungsſchein gibt das Quantum Fleiſch an, das der Hausſchlachter für ſeine Familie behalten darf. Falls der Hausſchlachter mit der Ablieferung von Speck im Rückſtande war, ist dle nach⸗ zuliefernde Menge in grünem Speck gleichfalls auf dem Genehmigungsſchein anzugeben. Auf Grand der erteil⸗ ten Genehmigung hat der Hausſchlachter der Ueberwachungs— perſon Tag und Stunde, ſowie Ort und Stelle, an denen er die Hausſchlachtung ausführen will, anzuzeigen. Die leberwachungsperſou hat unter allen Umſtänden bei der Schlachtung anweſend zu ſein. l Wer in Abweſenheit des— ſelben ſchlachtet, macht ſich ſtrafhar. 5 3. Abgabe von Speck und Ueberſchußfleiſch. Nach Verordnung des Kriegsernährangsamts vom 2. Okt. lid. Irs. hat eine Speckabgage in dem dort nuter Artikel ziffer 2 angegebenem Umfang zu erfolgen, Von Schwei— nen bis zu 120 Pfund wird keine Speckabaabe beanſprucht. Der im Frühjahr von Hausſchlachtern ſchuldhafter Weiſe nicht abgelieferte Speck iſt bel der erſten Schlachtperiode 1917/18 in grünem Speck nachzuliefern. Die Bürger— meiſterei hat bei der Telefon 21 Hausſchlachtung Formulars bei des Antragſtellung in jedem Falle zu be— richten, ob und evtl. mit welchem Quantum Speck der Haus— ſchlachter im Rückſtand war, und daß er ſich bereit erklärt hat, den Speck jetzt nachzuliefern. Falls in der Zeit, bevor dieſe Bekanntmachung in Wirklichkeit trat, bei einzelnen Hausſchlachtungen noch kein grüner Speck abgeltefert wurde, iſt er bei erfolgter Räucherung nachzuliefeen. Die Ueber— wachungsperſon hat den auf Grund der Reichs verordnung zu liefernden und den rückſtändigen Speck nach der amtlichen Berwliegung ides Schlachtfleiſchs abzutrennen. Für zwei Pfund nachzuliefernden geräucherten Speck ſind 3 Pfnnd grüner Speck nachzuliefern.— Die Speckabgabe iſt von dem Schlachtgewicht abzu⸗ ziehen. Alsdann ergibt ſich das anzurechende Schlachtge⸗ wicht. Iſt dieſes größer als das Quantum Fleiſch, das der Hausſchlachter behalten darf, ſo hat die Ueberwachungsperſon den Ueberſchuß gleichfalls abzutrennen, und dieſes Fleiſch zu— gleich mit dem abgetrennten Speck ſofort an ſich zu nehmen. Dienstag, den 6. November e eee 22 ͤ ˙ wi. nur Fleiſchſtücke bon kabelloser Beſchaffeuheit mit höchſtens/ eingewachſener Knochen und zwar möglichſt in einem Stück abgetrennt werden. Wer ther bei der Ueberwachungsperſon Schwierigkeiten bereitet, macht ſich ſtrafbar. Die erfolgte Abgabe von Speck iſt uuf dem Wiegeſchein zu vermerken. Eine Wiegeſcheines mit Empfangsbeſcheinigunge h wachungsperſon dem Hausſchlachter fofort auszuhändigen Dieſer hat binnen einer Woche bei dem Gemeinderechner kge— gen Abgabe ſeine Wiegeſcheins die ihm zuſtehende Geldbe träge in Empfang zu nehmen. 0 Ueberſchußfleiſch betrſtgt 30 Pfg. pro Pfund weniger als der Als Ueberſchußfleiſch dülfen und Abſchreft des hat die Ueber jeweilige Ladenpreis für Fleiſch mit eingewachſenen Knochen Falls Ueberſchußfleiſch nicht abzutreten war, iſt dies um Wiegeſchein gleichfalls zu vermerken. J. Die Aurechunng von Fleiſch aus Hausſchlachtnugen a den Bezug von Fleiſchkarteu, auf Grund des auf dem Wiegeſchein anzurechnenden Fleiſchquantums ſtellen wir der Hausſchlachter mit ſeinen Hausgenoſſen als ſorger zu gelten hat, und laſſen ihm dies durch die Burger meiſterei ſchriftlich mitteilen. Die Bürgermeiſterel hat feſtgeſtelie Datum des Endes der Selbſtverſorgung ſo fort in das Schlachtregiſter einzutragen. Die im Beſitz der Femili des Hausſchlachters befindlichen Fleiſchkarten ſind a sbald nach der Schlachtung an die Bürgermeiſterei abzulie Die Belaſſung einzelner Fleiſchkarte bei entſprechender„Ber längerung der Selbſtverſorgungszeit innerhalb der geſetzlichen Grenze iſt zuläſſig. (Die Fortſetzung dieſer Bekanntmachung eeſolgt in angegebenen ſeſt, wielang Selbſtoet hben Uleberſchußfleiſch e Die Entſchädigung für das; Nummer) Viernheim, den 3. Nobo. 191/¼. Großherzogl. Burgermeiſterei Biernheim: Lamberth Vermiſchtes. unter deutſcher Herrſchaft lebt ſichs doch beſſer! Berlin, 31. Okt. Eine Schweſter ſchreibt an ihren kriegs geſar genen Bruder unter dem 21. Seßember 1917 aus Frank. zeich: Wenn Du wüßteſt, lieber Bruder, wie traurig unſere dage iſt, ſeildem wir nach Frankreich zurückgekehrt ſind! Wir lun nichts als weinen. Zunächſt die traurigen Nachrichten, welche wir nach unſerer Ankunft von unſe renn Männern er— halten haben, dann die Schwierigkeiten, um elne Unterkunfl und Lebensmittel zu finden. Dieſer ſchreckliche und lange Krieg wird uns viel Leiden verurſachen. Wir geben unſere Männer und als Entgelt läßt man uns vor Hunger und Elend ſterben Ueberall hat man Hilfskomitees eingerichtet, aber weun man dort hingeht, wird man ſchnell an die Luft geſetzt. Auf jeder Fall, wenn Deine Frau noch in Belgien iſt, ſo rale ihr, dort zu bleiben, denn ſie wird hier viel unglücklicher ſein als auf der anderen Seite. Wann werden wir uns wiederſehen? Liebigs Büſte in der Walhalla. König Ludwig von Bayern hat die Wiſſiellung der Büſte der großen Meiſters der chemiſchen Wiſſerſchaften Juſtus v. Liebig, deſſon hohe Verdienſte um die deutſche Volkswirtſchaſt gerade während dieſes Krieges ſo ein⸗ drucksvoll hervorgetreten ſind, in der Wathalla aßgeordnet. Glück im Stall. Im Stalle des Molkereirechners Grob in Altdorf, OA. Böblingen, hat eine Kuh im vorigen Jah zwei und dieſes Jahr drei muntete Kälber zur Welt gebracht, ein Ereignis, das bei den hohen Wehpreſſen ſehr einträglich iſt. Kampf met einem Verbrecher unter einem fahrenden Zug. Seit Wochen wurden in Leipzig und Umgebung Güterwagen ihres Inhaltes, beſonders Fleiſch, beraubt, weshalb ſich Kriminal- poliziſten auf dem Wahrener Bahnhof in Eſſenbahnwagen ver— bargen. Nachts kamen dann drei Einbrecher, von denen einen ein Schwein aus dem von den Poliziſten beſetzten Wagen ſteh en wollte. Seiner Feſtnahme entzog er ſich durch die Flucht. 9 ihm her jagte der Kriminalſchutzmann Tietze. Nun am es zu einer aufregenden Szene. Um ſich zu retten, kroch der Einbrecher unter einen langſam rangierenden Güterzug zwi. 111 die Vorder⸗ und Hinterräder eines Güterwagens. Trotz er Lebensgefahr kroch der Beamte gleichfalls unter den laufen— den Zug, wo er den Verbrecher zwichen beiden Schienen nie— derrang. Ueber beide bewegte ſich dabei der Zug. Dabei kam der Verbrecher mit dem Rücken auf eine Schiene zu liegen, den Schutzmann feſthaltend. Dieſer aher übertkletterte ihn blitz— ſchnell nach außen, uli ſich ror dem Ueberfahrenwerden zu retten. Es gelang ih ſogar, den Verbrecher noch vor den nächſten Rädern unter dem Zug heraus zuziehen. In dem Verhafteten wurde der Hilſsſchaffner Joſef Kneblich erkannt. Noch in der⸗ ſelben Nacht wurden zwei Wagenrücker als Mittäter verhaftet. Lokales. — Nachentrichtung der Reichsſtempelabgabe zu ausländiſchen Wertpapieren. Um die vollſtän⸗ dige Anmeldung der in deutſchem Beſitz befindlichen ausländiſchen Wertpapiere bei der Reichsbauk nicht durch die Furcht zu beeinträchtigen, in Stempelſtrafe genom- men zu werden, haben ſich die Regierungen aller deutſchen Bundesſtaaten entſchloſſen, die etwa wegen unterlaſſener Entrichtung der Reichsſtempelabgabe für ausländiſche Wertpapiere verwirkten Strafen inſoweit nicht feſtzuſetzen oder zum Vollzuge zu bringen, als Wertpapiere der Reichsbank mit/ dem Vermerk„unverſteuert!“ angemeldet werden und dig geſchuldete Abgabe nachentrichtet wird. Zu- ſtändig find /u. a. das Stemuelamt in Nürnbera. die 1917 Hauprſteneramter in Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim und das Hauptzollamt in Straßburg i. E. und, ſoweit es ſich um die Abgabennachentrichtung für ausländiſche Genußſcheine handelt, die genannten Amtsſtellen in Mannheim und Straßburg i. E. Die Nachentrichtung der Abgabe liegt im eigenen Intereſſe des Eigentümers, da ſie eine weſentliche Bedingung für die Straffreiheit wegen Unterlaſſung der rechtzeitigen Abgabenentrichkung iſt. Wer die Nachentrichtung der Abgabe unterläßt, ſchwebt in Gefahr der Strafverfolgung aus 8 11 des Reichsſtempelgeſetzes, welcher Geldſtrafen in Höhe des fünfundzwanzigfachen Betrags der hinterzogenen Abgabe, mindeſtens aber 20 Mk. für jedes Wertpapier androht. — Kriegsſcheidungen gibt es nicht. Die öffent⸗ liche Rechtsſchutzſtelle Heidelberg gibt auf Grund ihrer Erfahrungen allen, die es angeht, folgendes zu beden— ken: Wiederholt ſind in letzter Zeit Fälle zu unferer Kenntnis gelangt, in denen kriegsgetraute Paare ſchon wieder auseinanderſtrebten. Kriegsgetraut iſt man eben ſchnell, eigene Kriegsſcheidungen gibt es aber nicht, und unſere Geſetzgebung macht Scheidungen ſchwer. Kriegs⸗ trauungen waren urſprünglich im Hinblick auf beſon⸗ dere Verhältftiſſe vorgeſehen, doch nach und nach ſind ſie leider faſt zur Modeſache geworden. Jeder über⸗ lege es ſich wohl, ehe er den folgenſchweren Schritt tut. wn— Kundgebung zur Kriegsanuleihe. 164 große Verbände der verſchiedenſten wirtſchaftlichen und ſozialen Gruppen veröffentlichen folgende Kundgebung: Wir be⸗ grüßen das herrliche Gelingen der ſiebenten Kriegsanleihe, das die ungebrochene wirtſchaftliche Kraft des Reiches, wie auch die Opferwilligkeit aller Volkskreiſe erneut be⸗ weiſt. Alle Volkskreiſe, auch die, die ihrer wirtſchaft⸗ lichen Lage nach nur ihr beſcheidenes Scherflein zu dieſem vaterländiſchen Erfolge beitragen konnten, erneuern das Gelöbnis, ihren unerſchütterlichen Willen, ihre volle Kraft und Arbeitstüchtigkeit für die Selbſtbehauptung unſeres Vaterlandes gegen die ſeindlichen Vernichtungs— abſichten und fremden Einmiſchungen bis zu einem glück⸗ lichen Ende einzuſetzen — Militäriſche Zuſatzrente in Sicht. Der Reichsausſchuß für Kriegsbeſchädigtenfürſorge hat Vor⸗ ſchläge über die Gewährung einer ſozial abgeſtuften Zu⸗ ſatzrente ausgearbeitet und ſie den zuſtändigen Reichs⸗ behörden, ſowie dem Reichstag vorgelegt. Nach dieſen Vorſchlägen ſoll in Zukunft den Kriegsbeſchädigten, die infolge einer Dienſtbeſchädigung um mehr als 25 Prozent in der Erwerbsfähigkeit beſchränkt ſind, eine Zuſatzrente zur Militärrente gewährt werden, um ſie ſo möglichſt auf der geſellſchaftlichen Stufe zu halten, die ſie vor dem Kriege erreicht hatten. 91 — Die Kohleufrage. Im Haushalte ausſchuß des nhauſes wurde feſtgeſteſlt, daß die täg— ſiche Förderung von Kohlen annähernd ſo groß ſei wie n Friedenszeiten. Allerdings ſei der Bedarf jetzt größer im Frieden. Trotzdem würde die Förderung bei richtiger Verteilung und vorſichtiger Sparſamkeit genügen, weun die erforderlichen Trausvortmittel verfügbar wären. Für den Karte ffelverkehr mußten aber allein täglich 8000 Eiſeubahnwagen in Preußen laufen. Der Reparaturſtand der Wagen iſt ein ſehr hoeher. Der Ausnützung der Maſſerſtraßen ſteht der Mangel an ausgebildetem Per— ſonal und an Schlepykraft hinderlich im Wege. Zurzeit iſt der Kohlenmangel ein Mangel an Transport— mitteln, welch letzterer zum großen Teil durch die Er— ſchwerung und Verez erung der Entladung der Eiſen— babhuwagen verurſacht wird. Aber auch im rollenden Verkehr ſind weſentliche(Einſchränkungen unabweislich. Wenn der Perſonen- und Stückgutverkehr auf der Eiſen⸗ hahm nicht erheblich eingeſchränkt würde, dann wären die erforderlichen Wagen zur Kohlenbeförderung nicht zur Verfügung und daun lönnte die Kohlennot ſchlimm wer— den. In den nächten Tagen wird damit zu rechnen ſein, daß, bald hier bald da Notlagen eintreten können, für deren balbigſte Abſtellung der Reichskohlenkommiſſar im Verein mit den Landesſtellen und Bahnverwaltungen be⸗ müht ſein wird. Die Kühleuvorräte genügen zum Durch— hallen vollkommen und es iſt kein Grund zur Beſorgnis vorhanden, wenn überall in der nötigen Weiſe geſpart wird. Was die Koh'enausſuhr betriſſt, ſo kommt der größte Teil der ausseführten Kohlen unſeren Bundes- genoſſen, namentlich Oeſterreich Un arn, und den beſetzten Gebieten zu, während die auf die peutralen Nachbarn ent— fallenden Mengen im Verhältnis zum Geſamtverbrauch nicht ſehr erheblich ſind. Die dorthin ausgeführte Kohle dient als Aus tauſchmittel für notwendige Inlands- hedüfuiſbe breuß. Abgeordnet alſo —— 1 1 N 14 „ 11 Die neue engliſche Taktik. Der engliſche Oberbefehlshaber in Flandern, Sir Douglas Haig, denkt: Den deutſchen Gegen— ſtößen, die meinem ſtürmenden Stier das Stilett in die Flanke rammen, liegt offenbar ein tieferer Gedanke zugrunde. Die Deutſchen ſind elaſtiſch geworden, mein Stier bohrt ſeine Hörner in leeres Tuch. Hölliſcher Kerl, der Hindenburg, könnte in England geboren ſein. Om, ich habe auch ſo meine Gedanken, will mal an Lloyd George ſchreiben. Prompt kommt die Antwort aus London:„Teurer Sir Douglas, Sie haben recht. Hindenburg manövriert beſſer als Sie, geben Sie es mir zu, teurer Sir. Aber wir haben Kanonen! Viel mehr Kanonen als die Deutſchen. Führen Sie alſo, verehrter Marſchall, den Krieg in Flandern ſo, daß weder Sie noch Ihre Offiziere, noch die Kitchener⸗ und Derbymänner, ſondern allein die Kanonen die Sache entſcheiden. Kanonen ſind ſtärker als Halaillone.“ Zir Douglas hält Konferenzen ab. Endlich gaben ſie's gefunden. Am 20. September ſoll das Wunderkind der neuen Taltik geboren werden. neue Taktik beſteht nur darin, daß man, wie bisher, die deutſche Front ein⸗ trommelt, dann aber nicht mit einem Sprung und mit der Parole: Durchbruch! ins Schwarze ſtürzt, ſondern wie der Bauer auf dem Schach— brett Zug um Zug vorſpringt. Streifen wir endlich, ſagte ſich Sir Douglas Haig, den ſranzöſiſchen Elan ab, ſeien wir ganz die nüchternen, praktiſchen Engländer. Die erſte Welle marſchiert hinter dem Feuerſchild, Tie Die ſagen wir 400 Meter, vor, dann legt ſie ſich hin und wartet, bis die zweite Welle heran Blut? iſt. Wozu haben wir unſer kaltes Grabt euch ruhig ein, ſpickt die Zinnen der großen Trichter mit Vickers Gewehren und wartet den deutſchen Gegenſtoß ab. Kommt er, ſo laßt ihn ins Feuer laufen. Kommt er nicht, dann ſchiebt der Feuerſchild ſich weiter und die zweite Welle marſchiert hinterher. Immer hübſch langſam, nicht ſchneller als 30 Meter in der Minute, langſam aber ſicher wie der Eisbrecher. Später ſchicken wir die dratte und vierte, vielleicht auch noch eine ſechſte und achte Welle nach. Es ſoll eine Schlacht aus dem Hintergrund werden. Die Kanonen ſind die unſichtbaren Schrittmacher. Die braven Kitchener- und Derbymänner ſollen kein deutſches Bajonett in die Rippen kriegen. Wie ein Schneepflug werden ſie ſich Gaſſen brechen. Das Ganze muß einen Namen haben, wennen wir es die wandelnde Feſtung. Wir Deutſche, Sir Douglas, wollen dich nicht verkleinern. Du haſt deine Kanonen— Übermacht mit der neuen Taktik reſtlos aus— genutzt. Das verkennen, hieße den Helden⸗ mut unſerer Truppen beleidigen. Die Elefanten des Pyrrhus haben, wer wollte das leugnen, die erſten Glieder der römiſchen Phalanx zer⸗ ſtampſt. Deine Tanks, dieſe Verkörperung der Maſchinenſeele deines Heeres, haben an Neuſeeländer die erhofften Buchten in die deutſche Linie gewuchtet und, was die Probeſchläge des Hammers am 20. und 26. September nicht vollbracht haben, der gewaltige Schlag am 4. Ok⸗ lober hat unter Regen und Sturmböen deine verſumpfenden Krieger auf die heißbegehrten flandriſchen Höhen getrieben. Aber nehmen wir einmal muſterhaſte Taktik unter die Lupe. Du wollteſt die Bewegung, Urelement der Schlacht, ausſchalten. Der Manövrierkunſt des aus fridrizianiſchem Genius gewachſenen Heeres mit deinem Feuerſchild die Barrikade vork Das lange Trommeln der früheren Schlachten ſatte dem deutſchen Gegenſtoß den richtigen Weg gewieſen, du verſuchteſt deshalb mit kurzen Trommelſchlägen uns in die Irre zu führen. N war der Erfolg? Unſere Diviſionen haben— freilich war's ein Wunder an Helden⸗ mut— den Feuerſchild unterlaufen, haben auf den Höhen von Poelkapelle, Zonnebeke, Bekelaere und Gheluvelt deine Bullen an den Hörnern gepackt und das erzwungen, was du vermeiden haſt wollen: die Infanterieſchlacht. Deine Sturmtruppen hatten Befehl, nach den 1* 0 400 700 Meter ſich dieſe ſcheinbar das 0 1 8 9 Was —* 1* 1 51 1 poder hinzulegen, der Spitze deiner Briten, Schotten, Auſtralier und Umſtänden zurückzuziehen. M Maßnahmen zur Man und ſie taten's gern. Aber deine eigenen ge⸗ fangenen Offtziere entrüſten ſich über verpaßte Gelegenheiten. Ganze Bataillone, die vermeint⸗ lich freies Feld vor ſich hatten, durften nicht vorwärts, weil die Nachbarn befehlsgemäß auf Der wandelnde Feuerſchild Zwar haſt du in den Vortagen der Schlachten ganze Neſter von Batterien vorgeſchoben, haſt Förderbahn⸗ ſchienen und Schwellen bei den Geſchützen auf⸗ Aber, wie die Artillerie nun mal iſt, fehlt den Vernichtungs— Und deine ge⸗ über die Feld⸗ dem Bauch lagen.“ iſt auch ein wackliger Apparat. geſtapelt. der rechte Drang nach vorwärts braven Leuten. Das deutſche ſeuer lockte ſie nicht gar ſehr. fangenen Offiziere ſchimpfen artillerie, die ſie nicht geſehen haben. Du haſt Bombengeſchwader über unſer Hinter⸗ gt. Der Erfolg? Belgiſche Bürger fuhren ins Jenſeits, flamiſcher Haß ballt die gelände gejagt. Faſt gegen England, aber keiner unſerer Mu— nitionszüge iſt entgleiſt. Deine Schlachtſtaffeln ſollten wie die Pfeile des Xerxes die Sonne verdunkeln. Der Erfolg? Unſere Albatroſe haben dreimal ſo viele heruntergeholt nach der Weiſe: viele Hammel ſind der Wölfe Luſt. Aber wozu über Taktik reden? Weder Technik noch Taktik entſcheiden das titaniſche Ringen der beiden mächtigſten Völker Europas. Ihr wollt die Kanonenſchlacht, wir wollen die Infanterieſchlacht. Ihr ſchwört auf die Ma⸗ ſchine, wir auf die Zucht und das heldenmütige Herz des Musketiers. Was wird ſtärker ſein? Kanonen oder Bataillone? 1e F 3 0 3 Verſchiedene Kriegsnachrichten. Was ſie zugeben. Die engliſchen Angaben für die letzte Woche lauten: Verſenkt wurden 17 Schiffe über 1600 Tonnen und acht unter 1600 Tonnen. Sieben Schiffe wurden vergeblich angegriffen.— Die „Neue Zürcher Zeitung' berichtet aus dem Haag: In der zweiten Oktoberwoche iſt ein einziges r Hafen Somit iſt in Schiff in den Rotterdamer eingelaufen, keines ausgelauſen. Rotterdam zum erſtenmal wieder ſeit drei Wochen ein Fahrzeug eingetroffen, was die Wirkung des verſchärften U-Boot-Krieges am beſten kennzeichnet. Erholung vom Luftſchiffſchrecken. Die Anordnung, ſämtliche Volks- und Bürgerſchulen der Grafſchaft London für eine Woche zu ſchließen(vom 22. bis 29.), hat in London große Überraſchung hervorgerufen. Als Grund wird angegeben, daß ſich Lehrer wie Schüler von der durch die deutſchen Luftangriffe bewirkten Erſchöpfung erholen müßten. * Die„muſtergültige“ Oſtſeeflotte. Die Petersburger ſchreibt: Nach Meldungen aus ſehr zuſtändiger Quelle iſt die Lage in der Oſtſee für uns günſtig. In den letzten zwei Tagen iſt es nicht zu Kämpfen gekommen. Unſere Flotte befindet ſich in vollkommener Vereitſchaft und ſchützt wachſam den Eingang zum Finnischen Meerbuſen. Das Leben in Helſingfors iſt das gewöhnliche und wird durch die Ankunft von Schiffsbeſatzungen, die an den letzten Kämpfen teilnahmen, belebt. Sie zollen einſtimmig dem Admiral Razwoziw Lob, der es verſtanden hat, die Schiffe unverſehrt aus dem Moonſund unter beſonders ſchwierigen an hält die Stadt her nicht für bedroht, es ſind keine worden. den Familien der Beamten ge⸗ raten, die Stadt wegen Lebensmittelmangels zu verlaſſen. Von Oſel zurückgekommene Artilleriſten ſtellen die glänzende Haltung der Küſtenbatterien der Marine feſt, die ſo lange, wie es möglich N von See h 3 Näumung getroffen hat nur war, ſchoſſen. Dolitiſche Rundſchau. Deuschland. richt intereſſant, daß Herr v. Valentini, erhoben Suchomlinow-Prozeß iſt es für jedermann klar, Telegraphen-Agentur nder in Vorbereitung. folgen und ſchloß: Unter den Gerüchten über die Löſung der inneren Kriſe iſt beſonders die aus ſonſt gut unterrichteten Kreiſen ſtammende Nach— Chef des Zivilkabjnetts, ſich mit Rücktritts Friede ſein. Der Sjeg Deutſchlands würde die abſichten trage. Im übrigen iſt die Lage unverändert. Die Mehrheſtsparteien beharren anſcheinend bei ihrer Auffaſſung, daß Dr. Michaelis die Reichsgeſchäfte nicht weiterführen könne, der Reichskanzler ſelbſt aber und die Umgebung des Kaijers ſind nicht dieſer Meinung. Die interfraktionellen Beſprechungen, in denen vorläufig ein feſt umriſſenes Programm für die innere und äußere Politik aufgeſtellt worden iſt, werden fortgeſetzt. Die Vertreter der Mehr- heitsparteien haben übrigens ihrer Anſchauung. daß die Kriſe nicht gelöſt iſt, dadurch Ausdruck gegeben, daß ſie den Zentrumsabgeordneten Trimborn mit einem neuen Auftrag an den Chef des Zivilkabinetts entſandt haben. Abg. Trimborn hatte auch eine Unterredung mit dem ſtellpertretenden Reichskanzler Dr. Helfferich. *In der letzten Bundes ratsſitzung gelangten zur Annahme der Entwurf einer Be— ſtimmung, betr. den Betrieb der Anlagen der Großeiſeninduſtrie, der Entwurf einer Verord— nung zur Abänderung der Verordnung über die den Unternehmern landwirtſchaftlicher Betriebe für die Ernährung der Selbſtperſorger, der Ent— wurf einer Bekanntmachung betr. Aufhebung der Bekanntmachung über die Veranſtaſtung von Lichtſpielen. * Die Aufbringung neuer Steuern iſt ohne Zweiſel nach dem glänzenden Ergebnis der ſiebenten Kriegsanleihe notwendig geworden, um beizeiten für die neue Verpflichtung des Reiches Deckung zu ſchaffen. Ob neue Steuer⸗ vorlagen dem Reichstag bereits in der bevor— ſtehenden Tagung, in der auch der Reichshaus— haltsplan für 1918 zu erledigen ſein wird, zu— gehen ſollen, unterliegt noch der Erwägung. Jedenfalls liegt eine große Anzahl mehr oder weniger ausgearbeiteter Steuergeſetzentwürfe im Reichsſchatzamt bereit. Weitere ſind in der Aus— arbeitung begriſſen, und es wird darauf an— kommen, ſie zu prüfen, zu ſichten und gegebenen— falls eine geeignete Auswahl zu treffen. Oſterreich⸗ ungarn. * Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe hielt Graf Tis za zur Friedensfrage eine längere Rede, in der er u. a. ansführte: Es iſt ein ernſtes Hindernis des Friedens, wenn die Forderung eines Friedens um jeden Preis wird. Nach den Enthüllungen im daß die Entente Angriffsabſichten verfolgte und daß all ihr Sinnen und Trachten auf eine Er— niedrigung Deutſchlands und die Aufteilung der öſterreichiſch-ungariſchen Monarchie gerichtet ge— weſen iſt. Iſt es unter ſolchen Umſtänden wohl geſtattet, da den Schein zu erwecken, als ob unſer deutſcher Bundesgenoſſe ein Hindernis für den Frieden ſei? Polen. *Wie mit Beſtimmtheit verlautet, iſt ein weitgehender Amneſtieerlaß für Polen Fürſt Lubomirſki hat den Auftrag erhalten, alle Gefangenenlager zu be— ſuchen, in denen Legionäre untergebracht ſind. Unter den ehemaligen Legionären ſoll ſich ein bedeutender Geſinnungswechſel vollzogen haben. Die Entlaſſung der Internierten ſoll ſich all— mählich vollziehen. Zunächſt ſollen Minder— jährige und Söhne ſelbſtändiger Landwirte zur Entlaſſung kommen. Frankreich. *Das Miniſterium Painlevs wird nach der Ausſchiffung Ribots noch immer als Ubergangskabinett betrachtet, weil die Sozialiſten ihm ihre Mitwirkung verſagt haben. Sie halten von Barthou ebenſo wenig wie von Ribot. Die Zeitungen ſind darin einig, daß die Kriſe fortbeſtehe. England. In einer Rede zu Portsmouth ſagte Carſon, daß England nie von Deutſchland ein Friedensange bot erhalten habe. England werde im übrigen ohne Zuſtimmung ſeiner Do— minien keinen Frieden ſchließen. Er ließ dann eine Reihe von Beſchimpfungen Deutſchlands „Welche Art von Frieden kann es geben, ſolange Deutſchland im Beſitz des eroberten Gebiets bleibt? Solange das Preußentum beſtehen bleibt, würde es nur ein der Frieden auf dem Papier, aber kein wirklicher Niederlage der ganzen Union von Demokratien in der Welt bedeulen. durch den Sieg der Entente.“ Friede kann nur werden Amerika. * Die ſozialiſtiſchhe Partei der Ver. Staaten tritt, nachdem die kriegsfreundlichen Elemente ausgeſchieden ſind, geſchloſſen gegen den Krieg auf. Aber auch ſonſt mehren ſich die Stimmen, die ſich gegen den Krieg erklären. So ſind u. a. die Bürgermeiſter von Neu-Ulm und der Staatsanwalt dieſer Stadt von dem ſogenannten„Sicherheitskomitee“ wegen friedens⸗ freundlicher Reden zum Rücktritt gezwungen worden. Die Enklaſſungen von Männern in öffentlichen Stellungen wegen ihrer Stellung— nahme gegen den Krieg mehren ſich von Tag zu Tag. der Feldherr im Weltkriege! Neutrale Worte über Hindenburg. Hindenburgs Größe und Erfolge, im Angriff wie in der Verteidigung, ſind nicht allein deut⸗ ſcher Glaube, auch im neutralen und feindlichen Auslande wird er mit immeer ſich verſtärkender Bewunderung als der lenkende Geiſt des ge— waltigen Völkerkrieges anerkannt, der die Ge⸗ ſchehniſſe auf allen Kriegsſchauplätzen regelt und beſtimmt. Er iſt der ruhende Pol in der Erſchei— nungen Flucht. Während ſich in den feindlichen Ge— neralſtäben die Kräfte verzehren und ablöſen, iſt Hindenburg geblieben und bleibt Hindenburg. In ſeiner ehern ruhigen Geſtalt, in der rieſen— haften Größe ſeines Feldherrngenius, ſeiner Entſchlußkraft und ſeiner unbeirrbaren Zielſicher⸗ heit verkörpert ſich, wie große geſchichtliche Ge— ſtalten immer das Symbol der von ihnen ver—⸗ tretenen Sache ſind, die innere Gerechtigkeit des deutſchen Kampfes und die Größe des Deulſch— tums ſelbſt, das in dieſem Ringen um Sein oder Nichtſein heldenhaft das Schwerſte auf ſich nimmt. Der überragenden Bedeutung Hinden— burgs wird das in Chriſtiania erſcheinende „Morgenbladet' gerecht. Es ſchreibt: „Krieg iſt der große Wertmeſſer der Menſch⸗ heit— der Nationen ſowohl wie der Indi— viduen. Wie Diogenes mit ſeiner Laterne geht er umher, um nach Menſchen zu ſuchen, nach Menſchen, die dazu geeignet ſind, Führer der anderen zu ſein während der ſchwerſten Probe, auf die ſie überhaupt geſtellt werden können. — Das Licht der Laterne fällt auf einen Namen und läßt ihn plötzlich aufleuchten aus dem Dunkel ſeiner Umgebung. Namen ſind es manchmal, die außerhalb eines ganz engen Kreiſes bisher unbekannt waren, oft ganz neue Namen, die vorher überhaupt noch nicht genannt worden waren, ſehr oft auch Namen ganz junger Männer. Manchmal leuchtet der Name nur einen kurzen Augenblick auf, das Licht flackert— es ſtreifte ſein Schein nur den Mann; wie ein Meteor ſtieg ſein Name auf, um dann wieder in dem Dunkel zu verſchwinden, aus dem er emporgetaucht war. Der Mann ſtarb, wurde verwundet, hielt nicht, was er ver⸗ ſprach. Der Diogenes des Krieges iſt ein un— geduldiger Herr, der nicht Zeit hat, ſich mit einem von ihnen lange zu be⸗ ſchäftigen. Er geht weiter mit flackernder Laterne und ſucht nach einem Manne— dem Mann. Aber wenn er ihn gefunden hat — den Rechten gefunden hat, dann leuchtet das flackernde Licht in der Laterne auf, übergießt ihn mit ſtrahlendem Schein, den man ſieht bis ans Ende der Welt und der ſeinen Weg auch in die dunkelſten Ecken und Winkel hinein findet. Und da flackert das Licht nicht länger, da ſtrahlt es ſtark und rein und in ruhigem Glanz und webt mit ſeinem Ewigkeitsſchimmer einen Glorienſchein um den Namen, daß er leuchtet durch alle Zeiten hindurch. Während des gewaltigen Krieges, der nun ſchon ins vierte Jahr hinein dauert, ſind viele ſolcher Namen von dem Lichtſchein aus der Laterne des Diogenes des Krieges getroffen worden. In allen Ländern war das ſo. Aber keiner iſt ſo in ſeinen Brennpunkt hineingekommen wie gerade der Hindenburgs. Es webt kein ſolcher Märchenglanz ſpielender Farben um ihn wie beiſpielsweiſe um den Namen Napoleons. Der Glanz um Hindenburgs Namen iſt ruhig und rein, aber ſeine Leuchtkraft iſt ſehr ſtark.“ r ον vun a mem Der ſchwarze Diamant. Kriminalgeſchichte von C. Wild. (Forlſetzung.) In Ihrem eigenen Intereſſe geſtatten Sie dieſe Durchſuchung,“ drängte Manden, dem 1 it! jungen Mannes immer ich bedaure es unendlich, U iſe läſtig fallen zu müſſen, 0 beſtimmt, lauten chtigkeit muß den ihr vorgezeichneten Gegenwart me ſagte er, ſich ſich glücklich, de ſelbſt werde& Dame führen.“ nid die Generalin 10 Metas deſſen Fenſter weit offen ſtand. Das Gemach war das ſcheidenſten möl ruhte ein Hauch die beiden Männer Zimmer, kleinſte und am be— beſchrieben, ſagte Manden im . nl frfe digung: Sie nach friedigung: 2 e ahnungslos im rtenſaale mit ihrem Gaſte plauderte, betraten rte der ganzen Villa, dennoch Anmut über dem ganzen ſeine Hand nach der Mappe ausſtreckte, welche auf dem einfachen Schreibtiſche lag. leer, dem Manden mit einem Lächeln diskret beiſeite ſchob— es war Viktors Bild, ſprechend ähnlich, trotßdem es nur halbvollendet war. Über des jungen die Wangen war ein Tone ſucht. in dieſem Diamant eingewickelt.“ „Was wollen Sie tun,“ keuchte er. „Meine Pflicht erfüllen und das Fräulein ihres Bruders beteiligt ſein. ſie liebte ihn wieder. nis däuchte es ihm, als er ſein Bild in ihrer Mappe geſehen, entgegnete der Beamte ernſt, allen Umſtänden meine Pflicht tun.“ ſich immer ſeſter,— bald wird das Geheimnis dieſes Raubes enthüllt ſein.“ Einzelne Papiere kamen zum Vorſchein, un⸗ Späher kein Intereſſe bietend, dann eine flüchtige Bleiſtiftſkizze, die Viktor ſtarrte den Sprechenden wie geiſtes⸗ abweſend an. Meta, Meta, ſie, die gute, reine, nein, ſie konnte unmöglich an der verbrecheriſchen Tat Und wenn auch alle ſie verdammten und verurteilten, er konnte 2 1 2 4 9 Mannes es nicht, er durfte es nicht, denn jetzt ward es war ein ſchwacher Schimmer geflogen, der aber ebenſo plötzlich erloſch, als der Beamte aus der Mappe ein Zeitungsblatt zog e engliſches Journal. Eine bange Minute der Prüfung, welche ſür Viklor zu fürchterlicher Ewigkeit ward. dann ſchlecht verhehlter Be⸗ 43 163 8 j Ich habe gefunden 1995 ſich 1155 ſich gegenſeitig auszuſprechen, eins zu werden 0 2„en 3 Aera, 1777 g 0 25 i Wor hie ſie s in Ged Aus dieſer Zeitung fehlt ein Blatt, und in orten, wie ſie es in Gedanken ſchon längſt fehlenden Blatte war der ſchwarze ihm klar, er liebte ſie! Und ſie, wenn ihn ſeine Ahnung nicht' trog, Wie ein ſüßes Geſtänd⸗ ſie hätten ſo glücklich ſein lönnen und das alles ſollte jetzt vernichtet, zer⸗ trümmert ſein, ehe ſie noch Zeit gefunden, waren. „Es iſt nicht möglich, es iſt nicht möglich,“ N kun c a ne„rief er ſtürmiſch aus,„Sie dürfen Me f Ein dumpfer Laut entrang ſich Viktors Bruſt. i ſtürmiſch„Sie dürfen Meta nicht Schwer fiel ſeine Hand auf die Platte des Schreibtiſches. verhaften.“ „Herr von Wartenberg, mäßigen Sie ſich,“ „ich werde unter Viktor ſchöpfte tief Atem. Er hätte den Rahmen Meta von Haupt bleich, aber hoch⸗ aufgerichtet ſtand. „Was geht hier vor, weſſen beſchuldigt man mich?“ fragte ſie mit klarer, feſter Stimme. Ehe Viktor antworten konnte, war ihm der Beamte zuvorgekommen. In kurzer, ſcharfer Weiſe ſetzte er ihr aus⸗ einander, was der Zweck ſeiner Gegenwart ſei. Das junge Mädchen horte ihn ruhig an; kein Zug des feinen Geſichtes verriet, was ſie bei ſeinen Worten empfand, nur immer bläſſer und bläſſer ward ſie, doch ihre Augen blieben feſt auf den Ankläger geheftet. Als ihr Manden das Taſchentuch zeigte, das er bei der Parktür gefunden, neigte ſie ein wenig das Haupt, aber über ihre feſtgeſchloſſenen Lippen kam kein Laut. Es lag etwas Unheim⸗ liches in dieſer ſtarren Ruhe, die ſich durch nichts erſchüttern ließ— erſt jetzt, als der Be⸗ amte den Namen ihres Bruders nannte, fuhr ein Zittern durch Metas Glieder— ſie ſtrecktz die Hände wie abwehrend von ſich, dann kam es in heiſeren Tönen, kaum verſtändlich von ihren Lippen:—„Mein Bruder— barmherziger Gott, mein Bruder“—„Iſt des Diebſtahls angeklagt und verhaftet worden,“ ergänzte Manden 20. Oktober. 91. Oktober. 22. Oktober. 23. Oktober. 24. Oktober. 25. Oktober. uA Nobember wird in Hamburg unter Kriegsereignifſe. In Flandern bleibt der Feuer⸗ kampf geringer als an den Vortagen.— Nordöſtlich von Soiſſons dauert die Artillerie ſchlacht an; Vorſtöße franzöſiſcher Auf⸗ klärungstruppen werden abgewieſen.— Auf der Inſel Dagö haben wir Truppen gelandet; die Operationen verlaufen plangemäß.— Am Weſtufer des Chridaſees werden an— greifende Franzoſen zurückgeworſen. An anderen Stellen der mazedoniſchen Front auf⸗ lebende Feuertätigkeit. An der flandriſchen Landfront Feuertätigkeit von wechſelnder Stärke.— Von Vauxaillon bis Braye ſchwillt die Artillerieſchlacht vielfach zum Trommelfeuer an.— Neun feindliche Flieger werden abge⸗ ſchoſſen.— Beſetzung der zwiſchen Moon und dem Feſtlande gelegenen Inſel Schildau. In Flandern ſetzen zwiſchen Draaibank und Poelkapelle nach zum Trommel⸗ feuer geſteigertem Artilleriekampf franzöſiſch⸗ engliſche Angriffe ein.— Im mittleren Ab⸗ ſchnitt des Chemin⸗des-Dames, in der Cham⸗ pagne und an der Maas verſtärkte Kampf⸗ tätigkeit.— Zwölf feindliche Flieger und ein Feſſelballon werden zum Abſturz gebracht.— Auf Dagö, das ganz unſer iſt, werden mehr als 1200 Gefangene eingebracht und Ge— ſchütze und große Vorräte erbeutet. In Flandern wird der zwiſchen Draaibank in unſere Abwehrzone eingedrungene Feind durch Gegenangriff zurückgeworfen. An anderen Stellen ſcheitert der feindliche Anſturm vollſtändig. Engländer und Fran⸗ zoſen haben blutige Verluſte.— Beginn der Infanterieſchlacht bei Soiſſons.— Auf dem Oſtufer der Maas wird von oſtlrrieſiſchen Kompagnien die Höhe 326 geſtürmt.— Auf den Inſeln im Rigaiſchen Meerbuſen beträgt die Geſamtbeute 20 130 Gefangene, über 100 Geſchütze, zahlreiches Kriegsgerät und drei Staatskaſſen mit 365 000 Rubeln.— An einzelnen Stellen der mazedoniſchen Front zunehmende Gefechtstätigkeit. In Flandern wird der Feind am Houthoulſter Walde aus einem von ihm noch beſetzten Geländeſtreifen zurückgedrängt.— Nach ſtarker Feuervorbereitung gelingt es friſchen franzöſiſchen Kräften bis zu den Dörfern Allemant und Chavignon vorzu— dringen. Weitere Fortſchritte bleiben dem Gegner verſagt, und ſeine Vorſtöße an anderen Stellen der Front brechen unter den ſchwerſten Verluſten völlig zuſammen.— Engliſche Vor⸗ ſtöße an der mazedoniſchen Front werden ab— gewieſen.— Bei Flitſch, Tolmein und im Nordteil der Hochfläche von Bainſizza werden von deutſcher und öſterreichiſch-ungariſcher Infanterie die vorderſten italieniſchen Stellungen genommen. In Flandern ſtärkeres Feuer, das ſich vom Houthoulſter Walde bis Pasſchendaele zu Trommelfeuer verdichtet.— Am Oiſe— Aisne-Kanal anſchwellender Feuerkampf.— An der mazedoniſchen Front ſtarke Artillerie- tätigkeit.— In mehr als 30 Kilometer Breite wird die italieniſche Iſonzofront durchbrochen, obwohl Schnee und Regen das Vordringen im Gebirgsgelände erſchweren. Bis jetzt ſind mehr als 10 000 Gefangene, dabei Diviſions— und Brigadeſtäbe, und reiche Geſchützbeute gemeldet. Handel und Verkehr. Die Einfuhr von Lebensmitteln aus den beſetzeen Gebieten durch Heeresangehörige und Be- der Zibilverwaltung hat das Reichsamt innern jetzt im Reiſeverkehr und durch Pakete ohne e ſonſt vorgeſchriebene Anzeige- und Ablieferungs⸗ t zugelaſſen. Vorausgeſetzt wird dabei, daß die Lebensmittelbeſtimmungen innegehalten werden, die vom Generalquartiermeiſter oder den Generalgouver— neuten für die verſchiedenen Gebiete jeweils erlaſſen Die Waren dürfen nur für den Verbrauch durch den einführenden Heeresangehörigen oder Be— amten und deren Familienangehörige beſtimmt ſein. 0 weitergegeben, lten die Einfuhr- und Strafbeſtimmungen un⸗ berändert. den ſie gegen Entgelt an Dritte Groſiſchiffahrtsweg Elbe— Donau. Teilnahme des des laſſen. Richtung vorangegangen. Mitte linken Deutſch⸗ Fſterrelchiſch⸗ ungariſchen Wirtſchaftsver⸗ bandes, des Oſterreichiſch⸗bdeutſchen Wirtſchafts⸗ verbandes und des Ungariſch⸗deutſchen Wirtſchaſts⸗ verbandes eine Konferenz ſtattfinden. Viele Par⸗ lamentarler, Wirtſchaſtspolitiker, Vertreter von Handelskammern und anderer wirtſchaftlicher Körper⸗ ſchaften werden anweſend ſein. Im Mittelpunkt der Verhandlungen wird neben ben Seeintereſſen der Mittelmächte die Herſtellung eines Großſchiffahrts⸗ weges von der Elbe zur Donau ſtehen. Von Nah und Fern. Marmeladeverteilung ab 1. November. Die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt hat jetzt 500 000 Zentner Marmelade und 150000 Ztr. Kunſthonig an die Kommunalverbände zur Ver⸗ Kampfe wurden dann alle drei Banditen er⸗ ſchoſſen. Außer einer Menge Munition wurden bei ihnen 8000 Mark in deutſchem Gelde und 4000 Rubel vorgefunden. Es handelt ſich um einen ruſſiſchen Offizier und zwei Koſaken. Aus ruſſiſcher Gefangenſchaft befreit. Vor einigen Tagen kehrte der elfjährige Sohn einer Papenburger Kapitänszfamilie, der ſich drei 5 Jahre in ruſſiſcher Gefangenſchaft befunden hat, in die Heimat zurück. Er wurde mit ſeinem Vater, deſſen Dampfer in Riga lag, am 1. Auguſt 1914 gefangengenommen und inter⸗ niert. Acht Tage ſpäter wurde er gewaltſam von ſeinem Vater, der nach Sibirien über⸗ geführt wurde, getrennt und in ein Gefangenen⸗ lager gebracht. Die Einnahme Rigas durch Zu den Kämpfen 5 auchn ,. I , Tl. NN 7 UG M N 9 5 .% A, e 1 160% ole 70 9 775 2 Te 2 771 2 A 2 8 8 N./ N om oſon SN E 9 ee, ebe, les 70 ., ese WS.* 11 7 21. 50 rede N 0 MCU 7 N 7575 . Nc. 2 1 N 1 * 0 N 10%. 5 ec 70 761I%— . S 65 e N N 518.80 t . Cc,. g 130%= 5 2 De 700 2 19 N 7 t 7 e NO u 4 N 7 2 X. . 0 9 8 2 1 0 5 * Nunmehr haben wir im Generalſtabsbericht auch] fächtstätigkeit in Tirol und Kärnten iſt wie Die Ge- Iſonzo merklich aufgelebt. ed eine„italieniſche Front“ zu verzeichnen. n eee ſendung gebracht. Mit der Verteilung der Mar⸗ melade im Reich wird am 1. November begonnen werden. Es iſt eine reine Obſtmarmelade. Amundſen gibt ſeine deutſchen Orden zurück. Der Südpolentdecker Kapitän Roald Amundſen hat der deutſchen Geſandtſchaft in Chriſtiania als Proteſt„gegen die deutſchen Mordtaten() an norwegiſchen Seeleuten“ ſeine deutſchen Ordensauszeichnungen, die Goldene tralen Norwegen auch kluge Köpfe! Schutz kinderreicher Familien. Wie aus Nordhausen gemeldet wird, kündigt die dortige Sparkaſſe an, daß ſie allen Hausbeſitzern die entliehenen Kapitalien entziehen oder nur zu einem weſentlich höheren Zinsfuß belaſſen werde, wenn ſie ohne triftige Gründe kinder⸗ reichen Familien die Wohnungen kündigen oder wenn ſie ſich weigern ſollten, ſolche in ihrem Hauſe aufzunehmen oder wenn ſie unberechtigte Mietsſteigerungen oder Kündigungen eintreten Schl. iſt in dieſer — Waldenburg i. Eine Räuberbande erſchoſſen. Der vor vier Monaten begangene Doppelraubmord an dem Kauſmann erſt ſeine Sühne gefunden. Feldgendarmerie in einem Gaſthauſe ermittelt worden. Beim Eindringen der Feldgendarmen iu den Schlupfwinkel der Banditen leiſteten dieſe erbitlerten Widerſtand, indem ſie In dem Arm verletzten. Mendlewicz und deſſen Ehefrau in Skuls in Ruſſiſch-Polen hat jetzt Die drei Haupt⸗ läter ſind in Kkaznierz, Kreis Slupce, von der aus Karabinern ſchoſſen und einen Gendarmen am erbitterten N Denne UE te freiung. Einſchränkung des engliſchen Eiſen⸗ bahnverkehrs. Im engliſchen Handelsamt wurde einer Abordnung von Handelsreiſenden mitgeteilt, wenn das Publikum nicht von ſelbſt weniger reiſe, ſo müßte die Regierung den Eiſenbahnverkehr weiter einſchränken, da 500 geſandt ſeien. Eine zeitgemäße Erſindung. Ein Er⸗ finder kündigt im Anzeigenteil ſchweizeriſcher Zeitungen einen patentierten„Spezialapparat zur Verhütung des Verlierens der Brotkarte und zur Erleichterung der Kontrolle der getrennten Abſchnitte“ an. Der Mann wird ſich den Dank der Menſchheit verdienen, wenn er ſeinen Apparat zur Verhütung des Verlierens Hausſchlüſſel, Brillen, Geldbeutel, je uſw. brauchbar geſtaltet. Es iſt iſehen, wieviel Arger, Zank und damit allen Menſchenkindern ab⸗ auch für Handſchu nicht abz behagen er ſparen würde. Große Brände in norwegiſchen Werften. 8 ine Staliſtit auf, durch die bewieſen wird, daß innerhalb einiger Wochen 21 große Brände in den Werften Norwegens ausgebrochen ſind, deren Urſache man nicht kennt. Eine internationale Die Neue 5 1 3 Univerſität in Kopenhaben? D Zürcher Zeitung er— fährt aus Kopenhagen, daß der Miniſter des Unterrichts eine Kommiſſion ernannte, die den Plan der Gründung einer internationalen Uni— verſität in der däniſchen Hauptſtadt ausarbeiten zwungen h ſie ſich weigerte, nommen ;.. brechen d die Deulſchen brachte ihm die Stunde der Be⸗ 1 0 9 ſoll. Man hoffe in Dänemark beſtimmt, daß die Ausgeſtaltung der erſten internationalen Hochſchule in Dänemark zu einem Weltkultur⸗ Mittelpunkt und der Anbahnung einer raſchen Verſtändigung und Annäherung der jetzt ſich befeindenden Nationen behilflich ſein werde. Herichtshalle. Berlin. Das 15jährige Laufmädchen K. hat ihren Vater auf nächtlichen Raubzügen begleite, die dieſer mit einem Freunde in benachbarten Dörfern unternahm. Es wurden aus Viehſtällen viele Hühner, Enten und auch Schweine geſtohlen. Das Mädchen war geſtändig, behauptete aber, daß ſie ihr Vater geradezu auf die Bahn des Verbr be, indem er ſie geſchlag e, wenn an den Diebesfahrten teilzunehmen. hungen habe ſie ſolgen m denn er :„Wenn du eſſen willſt, mußt du 1.“ Die als Zeugin ver— gte, daß der Vater der An— Gefängnis iſt, ein gewalt⸗ wiederholt Meaſſ und Angeklag en geworfen auf Ckund der ob— ehendſte 0 eilte Seinen habe s auf Woche Ge— handelte gegen der Warthe, 0„Roeder rin er⸗ U ind dann geraubt hatte. und Behr zu je egsgericht ver en CCC ches. „ Die Zentraleinkauſs— teilt igt, den heblich zu er⸗ n Nachfrage vert des deut- iſe am 1. Juli 1.90 M der notierte, 2,25 Mark 55 kark, ls. Ob man im Herbſte itwicklung ſchon gut denn ſonſt f und werden wertlos. id zurückgeblieben, ſo ſoll kraft die Roſen entwickelt, Sind ſie aber und dicker e liefern ein dieſem 8 U 5 ene Lokomoliven zu Kriegszwecken nach Frankreich Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaſt, zurück 0 gegeben.— Blinder Haß umnebelt alſo im neu⸗ den mehr an⸗ zahre droht tig at 4 Salatpflanze. nler eine mehr⸗ derb err und ſuchte die geſchwundenen Lebensgeiſter zu wecken, doch Meta erwachte nur aus ihrer tiefen Ohnmacht, um in ein heftiges Nervenfieber zu berſallen. Ob ſie nun ſchuldig war bder nicht, ſür jetzt war jedes Verhör unmoglich. Manden hatte ſich höchſt verdrießlich ent— ſernt, ſo ſah er die für ihn wertvolle Enthüllung wieder auf unbeſtimmte Zeit hinausgeſchoben, wenn anders Max von Haupt ſich nicht zu einem Geſtändniſſe herbeiließ. Die Generalin war höchlich beſtürzt über die Vorgänge in ihrem Hauſe. Urſprünglich wollte ſie gar nicht dulden, daß die Kranke in der Villa blieb. ü Aber Viktor trat mit aller Entſchiedenheit für das Mädchen, das er liebte, ein und die alte Dame mußte ſich wohl oder übel fügen, wollte ſie es nicht zu einem Bruche mit ihrem Sohne kommen laſſen. f Als Herr von Wartenberg ſich verſichert hatte, daß Metas Pflege in den Händen einer bewährten Wärterin ſei, reiſte er nach der Re⸗ ſidenz ab; er wollte Mar ſprechen, denn noch immer zweifelte er daran, daß der junge Mann Man brachte das junge Mädchen zu Bett „Und deine arme Schweſter,“ rief dieſer heſtig,„ſie iſt der Mitſchuld angeklagt. Was ſoll aus ihr werden, wenn du nicht die Wahr⸗ heit entdeckſt?“ Max von Haupt ſuhr auf. „Wie iſt das möglich?“ rief er beſtürzt. Der junge Mann ſtohnte laut auf und barg ſein Antlitz in beide Hände. „Meta iſt gut und engelrein,“ ſagle er nach einer langen Pauſe,„wenn auch die Umſtände gegen ſie ſprechen. Damals in der verhuͤngnis⸗ vollen Nacht, da der Raub geſchah, halte ich * mit ihr eine Zuſammenkunſt in dem Parke. Zeitungsblatt eingewickelt: deutlich daran und ja, ſo manten ein. i ſchuld klar erwieſen iſt.“ Aber die deine, Max, Vitlor verzweiflungsvoll, die deine,“ offen alles ſagſt. In kurzen Worten teilte ihm Viktor alles mit. Sie gab mir alle ihre Erſparniſſe, da ich ihr ſagte, daß ich Europa zu verlaſſen gedenke. Sie brachte mir das Geld in einem Stück e · reſe ich erinnere mich ſo lange er nicht vollgültige i e iſt es, ich wickelte Hand hielt, fällte er kein abſprechendes Urteil, dann in dasſelbe Papier den ſchwarzen Dia⸗ und er hatte ſo manche Lücke in dem Gewebe Du ſiehſt nun, daß Metas Un- rief „kein Menſch wird geteilt, Herr von Wartenberg, dieſer Angabe Glauben ſchenken, wenn du nicht Und ſolange du nicht von 8 von Wartenberg; er begab ſich direkt zu ipolizeibeamten, welcher die Unterſuchung leitete. Dieſer empfing ihn mit einem gewiſſen Triumphe n Miene und Blick, welcher jedoch dem trübe geſtimmten jungen Manne entging. N Viktor berichtete von ſeiner Unterredung mit Max von Haupt; er fügte noch hinzu, daß der Angeklagte ihm ſelbſt nicht den Eindruck des Schuldigen gemacht habe— aber ſein hart— wenn er dasſelbe bewahrte. Der Beamte rieb ſich lächelnd die Hände. Er beſaß weit mehr Scharfblick als Herr Manden und hütele ſich, ehe er alle Umſtände ſorgſältig geprüft hatte. Auch über Max von Haupt und deſſen Schuld hatte er ſich ſehr reſerviert ausgeſprochen; Beweiſe in der gefunden, das ſein Kollege in der Provinz für ein regelrecht geſchlungenes Netz hielt. 50 77 4 “ſprach er,„ein Dieb iſt Max von Haupt ſtcherlich nicht. in ſchlechte Geſellſchaft geraten, die Ich habe von allem Anfange Ihre Anſicht Nur ihn zu dem näckiges Schweigen— was ſollte daraus werden, M ein Urteil abzugeben, Jetzt erſt ha wenig ihr das H geweſen und Schutze was hatten; neues, O8 e ſo tief geſunken ſein könne, um diejenigen zu berauben, bei denen ſeine Schweſter ein Heim geſunden. Es gelang ihm ohne Schwierigkeit, eine Unterredung mit Melas Bruder zu er⸗ halten, aber dieſe verlief gänzlich reſultatlos. Map beteuerte ſeine Unſchuld an dem Raube, allein er wollte um keinen Preis zugeſtehen, woher er den ſchwarzen Diamanten hatte. „Ich kann nicht, Viktor,“ ſagte er ſinſter, und wenn es zehnmal mein Verderben wäre. ſrei daſtehſt, wird auch Meta allerlei Torheiten getrieben hat. Iſt es Ihnen jedem Verdachte elrie,. a l g O, Manx, kannſt du ſolch' nicht eingefallen, daß hinter dieſer Sache eine beſchuldigt bleiben. 1 59 ſchweres Unrecht auf dein Gewiſſen laden? Raume, als hätte ſich etwas von der Lieblich— keit der Bewohnerin demſelben mitgeteilt. Seit Meta dieſes Zimmer bewohnte, halte Viktor dasſelbe nicht betreten. Mit eigentümlich gemuchlen Empfindungen blickte er umher; jeder Blick des emſig umher⸗ ſpähenden Beamten ſchien ihm eine Profanation zu ſein. Nur ungern duldele er es, daß Manden verhaften,“ ſagte Manden erſt;„es muß Klar-T Mann da vor ſich, der ſo ruhig von ſeiner heit in dieſe Sache kommen. Ihr Bruder leugnet, Pflicht ſprach, erdroſſeln mögen. Aber er ſelbſt lann aber nicht ſagen, woher er den ſchwarzen mutzte ſich ſagen, daß ſeine Heftigkeit hier mehr Diamanten erhalten. Er wurde in dem Augen- verdarb, als gut machte. blick ſeſtgenommen, als er, den ſeiner Faffung„Gut,“ ſagte er beklommen,„ich ſehe, daß entnommenen Piamanten mit anderen Juwelen. Sie nicht anders können. Aber ich, ich glaube zum Kaufe anbot. Auch iſt erwieſen, daß er feſt an die Unſchuld dieſes Mädchens, mag auch in ihr ſei. Reiſevorbereſtungen getroſſen, um Europa zu alles wider ſie zeugen“— er hielt inne— Veerzweiflungsvoll rief der junge Mann um verlaſſen— die Fäden des Netzes ſchlingen! ſein Blick richtete ſich zur Türe, in deren! Hilfe, nach einem Arzte... mit kalter, mitleidsloſer Stimme. Ein dumpfer Seufzer rang ſich von ihren Lippen, dann brach ſie leblos zuſammen. Viktor ſprang hinzu, um Meta in ſeinen Armen aufzufangen; ihre Augen waren ge⸗ ſchloſſen, kein Atemzug verriet, daß noch Leben einem frer Frau ſtecken könnte?“„Mar wird Aden dice dehe chi inf f Viktor ſuhr auf. frei ſein,“ ſagte er,„die Dinge haben ſich ſehr Der Gefangene ſchüttelte finſter den Kopf. Bilt 5 a 0 Zagt 0 Laß 0 allein, Viktor,“ murmelte„„Sie meinen, Max will nicht reden, um zu ſeinen Gunſten gewendet. e e ſür' Meta wird ſich ein Ausweg finden, an andere nicht zu kompromittieren?“ Ein Freudenſtrahl überflog das Antlitz des mir liegt nichts mehr, ich habe mit dem Leben Der Beamte nickte. jungen Mannes; er da te an Meta, wie glück⸗ abgeſchloſſen 4 e„So ſſt es,“ ſagie er, ich habe mich an- lich ſie über ihres Bruders Unſchuld ſein würde. In troſtlofer Stimmung entfernte ſich Viktor gelegentlich um den Umgang des jungen Herrn! wia(Schluß folgt.) p