ru rn Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betreffend: Deu Verkehr mit Oelfrüchten und den daraus gewonnen Produkten; hier Verarbeitung, Auf die im Kreisblatt Nr. 158 abgedruckte Bekannt⸗ machnung weiſen wir hin und fordern zur gehörigen Beach— tung auf. Hiernach werden Oelfrüchte wie Raps, Rübſen und Moh ſoweit ſie 30 Kg. nicht überſteigen den Selbſterzeu— gern zum Selbſtverbrauch überlaſſen. Die weitere Menge iſt an die Centralgenoſſenſchaft der heſſ. laudw. Konſum⸗ veretne Darmſtadt abzuliefern. Die Erlaubnisſcheine zum Schlagen der den Erzeugern belaſſenen Oelfrüchte werden von Großh. Kreisamt Heppenheim gegen Vorlage einer von uns ausgeſtellten Beſcheinigung erteilt. Diesbezügliche Anträge können auf unſerm Büro Nr. 27 unter Angabe des Namens des Müllers. wo die Oel⸗ frucht geſchlagen werden ſoll, geſtellt werden. Ffisch eingetroffen: Ein Waggon Kainit und Thomasmehl, und wird zeutuerweiſe, ſolange Vorrat reicht abgegeben bei Johann Schneider 5. Witwe. Vereins ⸗ Anzeiger Inſeratenpreis: Die Iſpaltige Petit⸗Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Nabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienstag, Donnerstag n. Samstag Bezugspreis: monatlich 40 Pfg. inel. Trägerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender und Fahrplan. . 134 * 7 20 50 1 Vetr.: Die Beſeitigung dürrer Bäume. ö 0 Wir machen die Baumbeſitzer unſerer Gemeinde darauf f 1 Baumäſte von den Feldern, unter welchen auch Wieſen und 270 den müſſen. i a 0 Die Durchführung dieſer Anordnung iſt im Intereſſe f uſw. notwendig. 1 Geſchäfts⸗ Anzeiger l. Durch unſer Feldſchutzperſonal wird der Befolg über! 5 0 Organ für Jedermann Viernheim, den 15. November 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Velauntma chun Enthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. 9. Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif. Bekauntmachung. aufmerkſam, daß dürre Bäume oder Sträucher und dürre Gärten inbegriffen ſind, innerhalb 4 Wochen beſeitigt wer⸗ der Bekämpfung der ſchädlichen Inſekten, Pilze Schwämme wacht und Zuwiderhandlungen zur Anzeige gebracht werden. A bl tt 0 5 5 ß Bi a 0 ſſt 5 Vi 6„ misblatt der Großh. ürgermetſterei Viernheim Lamberth. 6——iR—.. Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Betreffend: Die Abgabe von Koks in kleinen Mengen. Koksbezugsberechtigte Familien mit dem Anfangsbuch— ſtaben U bis 3 können am Montag, den 19. No vem⸗ ber, vormittags von 9—12 Uhr ihre Beſcheinigungen mit Quittungen über eine kleinere Menge bei uns Zimmer Nr. 23 in Empfang nehmen. Die Kohlenkarte iſt hierbei und beim Koksbezug dem Gasmeiſter vorzulegen. Die Koksabgab er⸗ folgt nur Montag nachmittag im Gaswerk. — 1917 . Betr: Höchſtpreiſe für Kartoffeln. jpns 9 Mnnemher Nachdem den auf unſerer' Bekanntmachung vom 31. Dieustag, den 20. Novembel Oktober 1917 ſich gemeldeten Perſonen ihr Bedarf in f e Kartoffeln von uns zugewieſen wurde n. keine weiteren Au⸗ meldungen hier eingingen, muß angenommen werden, daß der ganze Kartoffelbedarf unſerer Gemeinde ſichergeſtellt iſt, und alle Perſonen als verſorgt zu gelten haben. Alle Haushaltungen müſſen daher mit ihren Vorräten bis 3. Auguſt 1918 auskommen. Eine Verſorgung von Seiten der Gemeinde erfolgt nicht und fordern wir alle und Teleſon l Telefon 217 Schraube, ein Steuerapparat und ein Torpebo mu den zum Abfeuern nötigen Einrichtungen angebracht waren. Die Erfin- dung konnte heine Fottſchritte machen, da es nicht, gelang, die Leitung von der Störung durch den Gegner frei zu be⸗ kommen und weil die Beobachtung auf weite Entfernungen er— ſchwert war.„Nautikus“ 1911, das bekannte Jahrbuch für Deutſchlands Sec-Intereſſen, ſchrieb über die Erfindung:„Der Verſuch des Franzoſen Gabet iſt auch heute noch nicht über das Bei Sterbefällen empfehle in großer Auswahl Sterbekleider, Sargkissen, Kraxzschleifen, Blatt- Die verpaßte Gelegenheit. Paris, 13. Nov.(Havas.) Lloyd George hielt bei einem Eſſen, das zu ſeinen Ehren vom Präſidenten der Kammer gegeben wurde, in Paris eine Rede, in der er die Schaffung eines Rates der Alliierten au Vetr.: Ausgabe von Brotmarken. Die Ausgabe der Brotmarken für die Zeit vom 19.9 bis 2. Dez. 1917 erfolgt am 5 ls und perlkränze zu den bllligſten Preiſen. Warenhandlung Jak. Beyer, Nathausſtr. Für den Winter ⸗ Bedarf Carotten, Gelverüben und Rotrüben; Endivienſalat, Mangold, Winter⸗Kraut⸗ und Salat⸗Sctzlinge zur haushälteriſchen Wirtſchaftung mit Kartoffeln auf. Viernheim, den 8. November 1917. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 18. November Vorm. 10 ù Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 1½ Uhr: Gottesdienſt. Erntedanffeſt. Kollekte für die evang. Gemeinde Hammelbach. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſasmlung. Donnerstag, den 22. November Abends 8 Uhr: Strickabend. namentlich die Hausfrauen zur größten Sparſamkeit und Montag, den 19. Nopember 1917 vormittags 90 1 ſeither üblichen Reihenfolge im Wachtlokale des Nat— auſes. f Aenderungen im Perſonenſtande ſind vor der Ausgabe bei uns zu melden. Betr.: Ausgabe von Saatweizen. Von der Centralgenoſſenſchaft Darmſtadt wurde uns eine größere Menge Saatweizen überwieſen, welche am Montag den 19. ds. Ms. nachmittags von 1 bis 3 Uhr in der Be. hauſung des Lagerhalters Adler dahler, Jakobſtraße zur Aus⸗ gabe gelangt. Saatkarten ſind vorerſt nicht nötig, da ſolche direkt von uns beim Gr. Kreisamt beantragt werden.! Der Preis ſtellt ſich auf 25.50 Mark pro Zentner. der Weſtfront begrüßte. Lloyd George bedauerte, daß „aus Zeitmangel“ Amerika und Rußland nicht um ihren Rat hätten befragt werden können. Die gemeinſame Ueberlegenheit der Allüerten beſtehe ſchon längſe, die den Sieg ſichern oder den Alliierten wenigſtens hätte geſtatten ſollen, viel weiter auf dem Wege dos Sieges fortzuſchreiten. Wenn das micht geſchehen, ſo liege der Grund nur in dem Mangel einer wirklichen Eintracht in der Leitung des Krieges. Die belgiſche Tragödie, die rumäniſche Kataſtvophe, der! Zuſammenbruch der ili. ärmacht bewieſen, daß Frankreich, England, Rußland und Italien vier Kriege, anſtatt eines einzigen geführt haben. Im Jahre 1917 finde dasſelbe Unglück ſtatt und aus demſelben Grunde, während doch die italieniſche Frout ſo wichtig für Frankreich und England wie für Deutſch—⸗ land ſei. Es würde zu nichts führen, die ganze Trag⸗ weite des Unglücks nicht zu erkennen. Wenn wir einen Stadium des Verſuchs hinaus gediehen.“ Für 100 000 Kronen Zuwelen gestohlen. Einen ſchweren Diebſtahl verübte, wie Wiener Blätter melden, ein 15 jähriger Lehrling Rudolf Polgab bei der Wiener Juwelenfirma Harran— und Jehlicka. Die Firma hatte vor einiger Zeit den Lehrling neu eingeſtellt und ihm die Aufgabe zugeteilt, nach Geſchäftsſchluß die Geſchäftsräume in Ordnung zu bringen, die Türen zu verſchließen und die Schlüſſel beim Portier abzugeben. Polgab ſchloß ſich an dem Abend, an dem er den Diebſtahl ausführte, in die Ge— ſchäftsräume ein, verklebte die Fenſter, um jeden Einblick von der Straße aus zu verhindern, mit ſchwarzem Papier und machte ſich daran, die großen Werte, die in den Geſchäftsräumen la- gerten, zu ſtehlen. Beſonders hatte er es auf eine Kaſſette ab— geſehen, in der für 100000 Mark Juwelen und ein Banhbuch auf 28000 Mark eingeſchloſſen waren. Polgah bohrte die Kaſſeſte mit einem Sauerſtofgebläſe, das in der Werkſtatt zur Verarbeitung von Edelſteinen Verwendung fand, auf, entnahm daraus die Juwelen und verſchwand. Am Tatort ließ er verſchie— dene Gegenſtände und einen Damenhandſchuh zurück. Es beſteht die Vermutung, daß ihm bei der Tat eine Frau geholfen hat, die ihn auch begleitete, als er ſich bei der Firma vorſtellte, auch schulentlassene vom 14. Lodens⸗ jahre an, werden in grosser Anzahl gesucht, ebenso aueh eine Anzahl! Sehulentlassene Jungen von pachtbetrieb der Kriegs Hadern.-6. Mar! Maier Mannheim-Käferthal. Kilometer in die feindlichen Linien vordringen, wenn und die ſich als ſeine Mutter ausgah. Daß der Diebſtahl ſchon wir ein Dorf nehmen und einige Hundert Gefangene von langer Hand geplant war, geht daraus hervor, daß die machen, ergehen wir uns in Bewunderungsrufen und eee ice ge, die Pogab 1 5 Pad 7 1 5„al: N a— achte, nicht ſtimmte. Von den Tätern ſe his je ede Spur. das mit Recht, denn dieſes ſind Wahrzeich 5 de f 1000 Ton en Gere d; Dahn In Rotterdam ſind bei ner Ueberlegen hei ttund die Gew ähr für N dem Beand einer Großmühle 1000 Tonnen Getreide vernichtet Sieg.() Aber was würden wir ſagen, wenn wir worden. 50 Kilometer über die feindlichen Linien hinaus vorge— drungen wären, wenn wir 200000 Gefangene gemacht und dem Feinde 2500 ſeinerzbeſten Geſchütze abgenommen hätten mit rieſigen Mengen] von. Kriegsbedarf und Pro⸗ biant? Das Maß, in dem'wir verhindern können, daß aus dieſem Unglück eine: Tataſtrophe wird, hängt von der mehr oder weniger ſchnellen und vollkommenen 12 ech die ec Weiſe i er wir durch Handeln die notwendige rige, koſtſpielige und große Milchmengen geſährdende Herauſchg! 5 iſe b, 1 98 15 11 1. i fung und der Verkauf von Magermilch in den Städten, ſondern s chuldigen erwarte.(Die Kammer Liſt ſehr erregt.) Dit die Verarbeitung dieſer Magermilch an Ort Rechte wirft Aſſembray vor, daß er in der Abweſenhei und Stelle auf Käſe erfolgt, wodürch anmachen 15 ö von Pbarnegaray rede r doch der Ankläger Aſſem— giebige Nährſtoffe geſchaffen und zum anderen erheblich größet ac neee, rede, Wi che n verſch laßt Af m Mengen Milch für die menſchliche Ernährung nutzbar gemacht e e ſei Unter fem 7 5 Wie 9 1 werden, a's dies bei Mazermi'ch Verkauf möglich wäre. bray ſeine Interpellation bis nach Beendigung der Un 7 1 Nährungsmittel⸗Trockenaulage Abfälle von der Schälmaſchine(gerieben) können nachmittags von 4—5 Uhr abgeholt werden. Der Eimer(ca. 25 Pfd.) koſtet 10 Pfg. 5 Heiurich Rudershauſen Mannheimerſtraße 55. verkauft Betr.: Verkehr mit Süßſtoff(Sacharin). ö Süßſtoff(Sacharin) iſt bei der Drogerie Richter einge— troſſen und kann gegen Lieferungsabſchnitt 9 der Süßſtoff—! karte abgeholt werden. Viernheim, den 16. November 1917. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Mädchen finden sofort Beschäftigung hatt. A* Füllofen mit ciner Kochkiſtt ſtellt ſofort ein ganz wenig gebraucht, faſt. Nahrungsmittel— neu, zu verkaufen rn 3 5. Trockenaulage 9 1 29„Aer Met ö 1 e Joh. 6 der Wird. Mannheimerſtr. 55 wohnh. bei G9. Mich. vuiſch] Heinrich Rudershauſen. Waſſerſtraße. N Magermilch und Ouarkkäſe. —„ Von Mollereidirektor Reimund, Stolp i. Pom. ö Im Hinblick auf die nunmehr herausgekommene neue Milch— ö 2 fleißige, zuverläſſige ältere Arbeiter geſucht. Kriegsbeſchädigte oder hilfsdienſtpflichtige be⸗ vorzugt. Zu melden im then Haus. herordnung, wodurch eine ſchärfere Erfaſſung der Milch her⸗ beigeführt' werden ſoll, kann nur nützlich ſein, gute Beiſpiele der Milchbewirtſchatung bekannt zu machen. Das geſchieht in Pommern durch die Provinzial-Feltſtelle, wo nach Verſor⸗ gung der Kinder und Kranken mit Vollmilch nicht die ſchwie⸗ heſſif Sofort suchen fleissige Mädchen Prima Nahrungsmittel⸗Trockenaulage ein„ terſuchung. N N— Heinrich Rudershauſen f Auf der, Tagesordnung, ſtanden darauf e 90 eie tionen über Polit iik und über verſchiedene ſchwerwie 1 9 125 8 Manuheimerſtraße 55. ö gende gerichtliche Verfahren. Painleve verlangte, daß di N g Feſtlegung des.“ Zeitpunktes dieſer Interpellationen erf 7 iubai. nach der Konferenzzder Alliierten ſtattfinden ſolle. In & Söhne, wWenbein. zu verkaufen ile Alb j f 2 ö die Ge am erzen ug an Quarkzäſe, Friſchtzüſe und Molten mitten des Lärms verlangten verſchiedene Abgeordnete Angenehme Arbeit. G 0 Kl 1 eine ſofortige Diskuſſion. Painleve beſtand auf der Ver Beorg Klemn N 75= 5 5 5 8 Su 0 N 81 Frachtbriefe e Heddesheim, Beindſtraße. 275 21K ſchtes ꝛiweiß wird, wenn ſich 1 im 9465 101 1* Wroßer 11 eiter ſteiger 0. tagen, d 3 n großer auch Schulentlassege vom 4 L dons⸗ 15 ſermi chtes. weiter ſteigert, bald ſo viel betragen, daß tagtäglich ein f 90 0 1„Vom eellriſchen Fer boot. Dieſer Tage wurde ron England jahres an, worden in grosser Anzahl ſchiebung der Interpellation; auf den 30. November unk ind ſte tes zu haben in der Expedition dieſer Zeitung.„ 11 Füllofen fag Teil der Verſorgungsberechtigten in pommerſchen Städten abwech⸗ aus bekanntlich mitgetelkt, daß“ ein eleltriſch betriebenes Boot Fesucht, abenso auch eine Anzahl bl ſtellte die Vertrauensfrage. Die Vertagung der Inter pellation wurde mit 277 gegen 186 Stimmen abge lehnt. Die Mitglieder der Regierung verließen inmitten großer Erregung; den; Saal. 7 1 mit einer Kochkiſte ſelnd mit Käſe oder Auſſtrichmitteln bed acht W e nähnenswert iſt noch, daß auf Veranlaſſung der Butterſte j 45 1 ii iffe e 6 0 olche ilch zur Verkäf abgeben, von dem engliſche Kriegsſchiffe, an der belgiſchen Küſte angegrifſen habe. alle Molkereien, welche Milch zur„Verkäſung abgeben s n ganz wenig gebraucht, faſt d 1 80 handelt 65 f ler Wahrſcheinlichkeit nach uus ihrer Milch hergeſtellten Käſe bis zu 15 Prozent für neu, zu verkaufen um den Angriff eines Fernlenkbootes, 10 die mag ihr ihre Mitglieder beanspruchen dürfen. N 0 8 8 5 Marinerundſchau im Juli 1911 berichtet hatte. In jenem Fahr Zur Wolfszä f ſelche am 5. Dezember Frau Joh. Eder Wiw. sedulenttassene Jungen Von führte der kehret Chriſtoph Wirth, wie erinnerlich, 0 einem ſuilfindet, hal n nern eine Ber⸗ 1 f Teich bei Nürnberg, ein durch; Hertzſche Wellen vom Ufer aus N el, hat das aiſte en 1 pachtbetrieb dor Kriegs Hadern 1.6 a f a brönung erlaſſen, in welcher genaue Anordnungen über U* 9 Mannheim-Käferthal. Sofort suchen fleissige Mädchen Mez, Vater& Söhne, Weinheim. Angenehme Arbeit. Die Butterſtelle für Pommern(als Geſchäftsabteilung der Provinzial-Fettſtelle) hat für eigene Rechnung große Poſten Milchkannen und Q uarkfäſſer bezogen, um ſie den Molkereien kostenlos zur Verfügung zu ſtellen. Auch die ſonſt zur Quarhbereitung erforderlichen Hilfsmittel wurden von der Butterſtelle beſchafft. Es wurde zunächſt nur reine Ueberſchuß— milch erfaßt. Zahlreiche Molkereien haben, nach und nach die Herſtellung von Quark aufgenommen. Zahlreiche andere Mol⸗ lereien, die ſich nicht mit der Herſtellung von Quark befaſſen können. haben ſich zur Lieferung von Magermilch an die von der Butterſtelle aufgegebenen Käſereibetriebe entſchloſſen. In den— Käſereien wird die zugewieſene Magermilch auf ſofort genuß⸗ 2 fleißige, zuverläſſige iltere ſähigen, ſehr nahrhaften und doch leicht verdaulichen Friſch- l 9 e Arbeiter Reuerdings iſt auch noch das als Nährmittel wertvolle Nolkeneiweiß in anſehnlichen Mengen hinzugekommen geſucht. Kriegsbeſchädigte oder hilfsdienſtpflichtige be— vorzugt. Zu melden im Dasſelbe wurde durch Zugabe kleiner Mengen Butter und Gewürz zu einem ſchmackhaften, nährſtoffteichen Aufſtrichmittel zubereitet. *— 1 ieee e 8 4* 5 5 heſſiſchen Haus. oeinsbank e. G. m. b. H. (gegründet 1307) wohnh. del Gg. Mich, Vutſch f Waſſerſtraße. geſteuertes Boot vor, das durch ſ'ſeinen Lenker in Bewegung geſetzt rlaß l r en über wurde, rückwärts und vorwärts lief und die verſchiedenſten[dir Orgauiſation der Zählung enthalten ſind. Es wird darin u. a. beſtimmt, daß die Haushaltungsliſten in der Bekauntmachung. Pestschekkonto Karlsruhe Nr. 1434 Perusprecher Nr. 24. empfiehlt ihre Dienste zur Ausführung aller bankmässigen Geschäfte entsprechend ihren genessesschaftlickhen Grundsätzen zn durchaus entgegenkemmenden. Bediungunge Am 1. 11. 1917 iſt eine Bekanntmachung 425/10 17. KRA. betreffend„Erzeugung des Kriegsmaterials durchzEiſen- und Stahlwerk“ er— Tägliche Verzinsung. im provisionsfreien Scheck-Verkehr 30% für laufende Rechnung 3½% far Spareinlages und Einlagen 4% Itahlkammer vermietbare Schrankfächer verschluss dor wahruug von unter Mieter, zur Wertgegenstände Art. Jährlicher Mietpreis Mäc. 19.— Mit- laſſen worden. Aufbe- aller In der Nähe des — Haltepunktes— Wohnung beftshend aus 3 Zimmer u. Küche nebſt Zubehör Der Wortlaut der Bekanntmachung iſt in den Bei grösseren Beträgen mit laagerer Kündigungsfrist, besondere Verein- barung. Ausgedehnter Scheck- und Deberweiszegs verkehr. Mündliche sder schriftliche Auskunft, auch in Bezug auf die Erwerbung der Mitgliedschaft, wird bereitwilligst erteilt. Amtsblättern und durch Anſchlag veröffentlicht worden. 2 Fr abgab. Dieſe aer Cain nach 0 ben G . erſius jetzt im„Berliner geblatt“ macht,. He⸗ 11 1 3 Pezember auszuteilen ſind. I 0 ö 2 DT 0 daß biahfloſe“Energie im Stande iſt, beſtimmte Apparate Zeit zwiſchen dem 1. 1 1 N en r 11 an entfernter Stelle in Tätigkeit treten zu laſſen. Selbſtverſtänd⸗ Iſt dabei eine Hausha fung übergangen 1 orde e f j lich wird nicht etwa zum Beiſpiel die Kraft zur Fortbewegung deren Vorſtand Sorge zu tragen, daß er nachkräg ich ſtellt 0 605 0 a eee 97002 00 5 0 Ale bee Ae id eine Haushaltures'iſte erhält. Die allgemeine Leitung 5 ittel⸗ übertragenen ellen hervorgebracht. FY eiten Fr. de 11596 Statiſtiſchen Landesamt Nr. E Nahrungsmittel⸗ durch Elektrizität geſpeiſte Maſchinen; vorhanden. Zwe! gleichge, der Zählung i em Großzh. Statiſtiſch n Lande Nr. E. Trockeuaulage ſtimmte Apparate,, von 9090 ſich 85 der uf den Lend übertragen. A heimerſtr, 55 auf dem Boot und der andere, der„Sender“, auf dem 1 3„jensverfan ung der Betrielskranken⸗ Aue e 15— beſndet, ſind vorhanden. Beide Apparate ſind mit dünnen, in 0 Kr er un ae er Atereſſe der 1 4 g die Luft ragenden Drähten, das heißt, Fühlern, Antennen, aus⸗ kaſſen. Der Verband zur Wa rung de J 400 eröſtet. Man ſchicht, wenn man eine Arbeit auf dem Fernlenk, deutſchen Bettiebskrankenkaſſen, der nahezu, 3400 Kran— + 1 boot zu verrichten wäscht, mit dem Sender durch einſachen Duck kenkaſſen umfaßt, hat am Montag in Berlin unter dem auf eine Taſte die elektriſche Energie durch die Antenne hinübei Vorſitz des Direktors bei der Firma Krupp, Juſtizrat nach der Empfängerſtalſon auf dem Boot. Der Vorgang iſt alſe Wandel⸗Eſſen, in Eſſen, getagt, webei vornehmlich zu den ühnlich dem der gewöhnlichen Funkzentelegraphle. Hier auf dem W ande-Eſſen, in ſſon, 90 aat, wobl 5 0 zu den Boot wird je nach der Befehlserteilung bzw. dem Stromimpul⸗ Kriegsfragen der Krankenverſicherung. Stellung genom— f A f ein dec 0 0 e e Bewegung tab. 951 men ſburde. Die e eee werden dülge, der die verſchiedenen Manöver dur ahlen angezeigt ſind. 440 0 fe, e Fragen der Krankheitsverhütung und der 0 N ee 115 Eater 10 er 191 Ae ee 0 0 1 7 1005 1 Gefandhez eg 1 1 Aufmerksamkeit ert orpedo oder, beſſer geſagt, ein Unterſeebobt, ali e eee A Geor Klemm B 4 10 Arg ole Gabet e würde. Seine Erprobung zuzuwenden. Im einzelnen ſoll dies geſchehen bei den bis 1. Jauuas an ruhige 8 7755 tind Til l. fand 1906 ftalt. Es 1 55 raden ede Lungenkrankheiten, der eee den ede a in der Waſſerlinie liegend, zwei Maſten von dem Empfarssbrahn heiten, bei der Mutter-, Säuglings- und Kleinkinder 1 108 Leute zu, pernitten, und einem Em veangsgppakat trug. Zwei Meter unter ihn. F rides heſchadiaungen Franfpet i 8 Ar 165 ſagt die Expidition lag erſt, mit ihm verbunden, ein, Lorpedoförmiges Gehäuſe von fürſorge, den Kriegsbeſchädigungen und-Trankheiten, bei Stellv. Generalkommando 18. Armeekorps. d. Blattes elf Meter und einem Meter Durchmeſſer, in dem ein elehſtiſchen[der Krankenernährung. e Antriebsmolor, eine Aklumuſatarenbatterla, die Schraubwelle mil Nlilſon und der Krieg. „Ein Jahr weiteren Blulvergießens iſt ver⸗ ſtrichen, ſeitdem der große„Friedensmann“ Woodrow Wilſon aus dem ſtürmiſchen Wahl⸗ kampfe wiederum als Sieger hervorging und ihm durch den Mehrheitswillen der amerſkaniſchen Nation zum zweiten Male die Würde der Prä⸗ ſidenſchafl in den Vereinigten Staaten über⸗ tagen wurde.„Wilſon ſiegt mit friedlichen Mitteln“, das war die hinreißende Wahlparole, mit der ſich Wilſon die unbedingte Gefolgſchaft der friedliebenden demokratiſchen Partei ſicherte und ganz Amerika in den frommen Wahn verſetzte, eine ungeheure Bereicherung, eine dauernde wirtſchaftliche Machtſtärkung Amerikas, das würde der amerikaniſche Sieg in dieſem Weltkriege werden, ohne daß Amerika ſelbſt das Odium der militäriſchen Beteiligung und eigener Blutopfer auf ſich zu nehmen brauchte. Das war allerdings ganz nach amerikaniſchem Geſchmack, und der bis herige Verlauf des Krieges, in dem die Wilſonſche Politik der gewinnbringenden Neu⸗ tralität ſo herrliche Erfolge gezeitigt hatte, ſchien der beſte Beweis ſeiner ſtaatsmänniſchen Er⸗ leuchtung zu ſein. Während die Völker auf dem europäiſchen Kontinent in ungeheurem Waffengange ſich erſchöpften, floſſen Goldſtröme in die Taſchen der amerikaniſchen Kriegs⸗ induſtriellen, gewann Amerika als lachender Dritter Schritt für Schritt die wirtſchaftliche Vorherrſchaft und verſtand es, das Weltgeſchäft immer mehr an ſich zu reißen. Von Anfang des Weltkrieges an iſt Wilſon der heimliche Verbündete Englands geweſen, ein perſönlicher Bewunderer Altenglands und Vertreter einer angelſächſiſchen Solidarität, die namentlich in Deutſchland den militäriſchen und wirtſchaftlichen Gegner erblickte, gegen den man ſich gegenſeitig unterſtützen müſſe. Die unge⸗ heuren amerikaniſchen Munitions- und Kriegs⸗ materiallieferungen, die Milliarden einbrachten und das ganze Land in eine große Waffen⸗ fabrik verwandelten, wurden von Wilſon offen⸗ ſichtlch begünſtigt. Sie allein gaben der Entente die Möglichkeit, den Krieg mit ſchier erdrückender Überlegenheit an Material weiter⸗ auführen. Gewaltige Vorteile hoffte Wilſon für ſein Sand zu gewinnen, wenn er die amerikaniſche Neu⸗ tralität aufrecht erhielt, um durch rieſenhafte und überzahlte Heereslieferungen ungeheuer zu ver⸗ dienen und das wirtſchaftliche Übergewicht in der ganzen Welt zu erhalten, um der Entente den endgültigen Sieg zu erleichtern und um ſchließlich in der letzten entſcheidenden Stunde ſein diplomatiſches Gewicht in die Wagſchale für England gegen Deutſchland zu werfen. Zu ſeinem größten Erſtaunen ſtimmte dieſe Rech⸗ nung aber durchaus nicht. Trotz der ihnen gegenüberſtehenden gewaltigen Übermacht ließen ſich die Deutſchen und itre Verbündeten nicht beſiegen, und die Entwicklung des U-Bootes als gefährlichſte Kriegswaffe brachte plötzlich die engliſche Seeherrſchaft ins Wanken. „Zunächſt verſuchte Wilſon mit dem ganzen Rüſtzeug ſeiner diplomatiſchen Künſte uns von der energiſchen Anwendung dieſer für England und die amerikaniſchen Geldintereſſen ſo fatalen Waffe abzubringen. Als dann der unein⸗ geſchränkte U⸗Bootkrieg begann, der England mit den Mitteln bekämpfen ſoll, die es gegen uns ſchon lange vorher angewandt hatte, da ergriff Wilſon, unter dem fadenſcheinigen Vor⸗ wande, das freie Reiſerecht des amerikaniſchen Bürgers zu verteidigen und für Recht, Freiheit und Kultur zu ſtreiten, die Gelegenheit, die Ver. Staaten für England in das Welten⸗ ringen eingreifen zu laſſen. Gegen den Wider⸗ ſtand im Kongreß riß er das amerikaniſche Volk in den Krieg hinein, dieſelbe Nation, die ihn, weil er der„Friedenspräſident“ ſein wollte, nochmals ins Weiße Haus gewählt hatte. Die Kriegs⸗ ſtimmung gegen Deutſchland iſt von der Preſſe und Regierung künſtlich mit den unglaublichſten Lügen und Verdächtigungen erzeugt worden. Vei der Durchführung der Wehrpflicht, der man ſich teilweiſe mit Waffengewalt widerſetzt hat und bei der Einſchiffung der erſten Truppen nach dem europäiſchen Kriegsſchauplatz ereigneten ſich Schreckensſzenen, Meutereien und blutige däre, muß England, koſte es was es wolle, zu Hilfe eilen, ſonſt geht der Hauptſchuldner Amerikas und mit ihm die der Entente ge⸗ borgten Gelder verloren. Für ieſe Zwecke werden letzten Endes amerikaniſche Bürger als Kanonenfutter für die Entente exportiert. Auch das amerikaniſche Volk wird das ein⸗ ſehen. Und es wird, ſo hoffen wir, dereinſt der Tag kommen, wo mit dem amerikaniſchen Volke die vielen Millionen der um ſchnöden Gewinn geopferten, verſtümmelten, in tieſſtes Leid ver⸗ ſetzten Menſchen aller kriegſührenden Nationen Rechenſchaft von jenem Woodrow Wilſon fordern, der Menſchlichkeit und Menſchenwürde für Geld verſchacherte und der den Völkermord ver— längerte, um ſeine Geſchäftsguthaben zu ſichern. Der Fluch der Menſchheit wird ihn und ſein Andenken begleiten. Rerenski auf der Flucht. Sieg der Maximaliſten. Der Diktator Kerenski iſt in dem kurzen Ringen gegen die Nationaliſten unterlegen. Wie ein Meteor erſchjen er einſt am wolkentrüben Himmel der ruſſiſchen Politik, wie ein Meteor iſt er im Wirrſal der Strömungen und Gegen— ſtrömungen, unter deren Einfluß das unglück— liche Land verblutet, verſchwunden. Der Umſturz in Petersburg wird durch fol— gende Proklamation des Kongreſſes der Arbeiter— und Soldatenräte ganz Rußlands, der am Mittwoch in Petersburg zuſammengetreten iſt, angekündigt. Erſtens, an alle Räte, Abgeordnete, Ar— beiter. Militärperſonen und Bauern in der Provinz: Die geſamte Gewalt ſteht den Ar⸗ beiter⸗ und Soldatenräten zu. Die Re⸗ gierungskommiſſare werden von ihren Amtern enthoben. Die Vorſitzenden der Arbeiter⸗ und Soldatenräte ſtehen un⸗ mittelbar mit der revolutionären Regie⸗ rung in Verbindung. Alle Mitglieder der Bauernausſchüſſe, die verhaftet waren, ſind ſofort in Freiheit zu ſetzen und die Kommiſſare, die ſie verhaftet haben, ſind an ihrer Stelle zu verhaften. Zweitens: Die Todesſtrafe, die von Kerenski an der Front wieder eingeführt worden war, wird aufgehoben. Die vollſtändige Freiheit der politiſchen Propaganda wird an der Front wieder— hergeſtellt. Alle revolutionären Soldaten und Offiziere, die unter der Beſchuldigung ſogenannter politiſcher Verbrechen verhaftet wurden, ſind ſofort in Freiheit zu ſetzen. Drittens: Die früheren Miniſter Konowalow, Kiſchkin, Tereſchtſchenko, Malantowitzon, Nititin und die anderen ſind vom revolutionären Komitee ver⸗ haftet worden. Kerensti hat die Flucht ergriffen; alle militäriſchen Verbände werden aufgefordert, alle Maßnahmen zu ergreifen, um Kerenski zu arretieren und ihn nach Petersburg zurückzubringen. Jede Unterſtützung Kerenskis wird als Hochverrat beſtraft werden. Der allruſſiſche Kongreß der Arbeiter- und Soldatendeputierten drückt die Hoffnung aus, daß auf den Eiſenbahnen die Ordnung aufrecht erhalten bleibe und der Betrieb nicht eine Minute lang unterbrochen werde. Der Gegenſchlag der Maximaliſten gegen den Gewaltſtreich Kerenskis, der noch in letzter Dolitiſche Rundſchau. Stunde mit Waffengewalt die Erhebung der Maximaliſten zu verhindern ſuchte, hat mit überraſchender Schnelligkeit zu einem durch— ſchlagenden Erfolg geführt: Petersburg iſt in der Gewalt der Maximaliſten, die Regierung iſt verhaſtet mit Ausnahme Kerenskis, dem es ge— lungen iſt, zu entkommen. Das iſt das Er— gebnis einer Umwälzung, die anſcheinend noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden bean— ſprucht hat. Die Schnelligkeit, mit der ſich dieſe Ereigniſſe abgeſpielt haben, iſt ein Beweis, wie reif die Dinge zur Entſcheidung waren. Ebenſo wie bei dem Putſch Kornilows hat oſſenbar der Arbeiterrat nur einen Aufruf an die Truppen zu erlaſſen brauchen, und ſofort verweigerten die Truppen ihren Führern den Gehorſam. Die Zuſammenſtöße. Wilſon, der Knecht der Milliar— Beſetzung der wichtigſten Punkte iſt dann von den maximaliſtiſch geſinnten Marinemannſchaften ausgeführt worden. Der Gewaltſtreich Kerenskis iſt ſchon in ſeinen Anfängen geſcheitert und hat die Entwicklung nur beſchleunigt. Jetzt iſt die ganze Regierung hinter Schloß und Riegel, und Kerenski, der aufgeblaſene ruſſiſche Napoleon, auf der Flucht zu ſeinen engliſchen Geldgebern. Der ſchnelle Erfolg des maximaliſtiſchen Staats⸗ ſtreiches läßt die Annahme als berechtigt er⸗ ſcheinen, daß auch die Armee, an die ſich die neuen Petersburger Machthaber mit einem 100 gewandt haben, ſich ihnen anſchließen wird. Das Programm der neuen Herren der Lage iſt von Lenin, dem Führer der Bewegung, in den wenigen Worten ausgeſprochen worden: Sofortiger Wafſenſtillſtand und Friede. Mit dieſem Programm werden die Maxpimaliſten, wenn nicht alles täuſcht, die ungeheure Mehr- heit des Volkes und Heeres hinter ſich haben. Rußland kann den Krieg nicht mehr weiter führen, es braucht den Frieden, will es nicht dem vollſtändigen Untergang entgegengehen. Verſchiedene Uriegsnachrichten. Werluſte am Weltfrachtraum. In der Sitzung des engliſchen Oberhauſes ſagte Lord Beresford: Die Geſamtver— huſte an Schiffen, engliſchen, verbündeten und neutralen, durch Minen und U-Boote im Jahre 1917 betrugen etwas über 5 Mil- lionen Tonnen, dazu kamen von Auguſt 1914 bis Januar 1917 vier Millionen Tonnen. Durch Hilfskreuzer wurde im Jahre 1917 ein Verluſt von 160000 Tonnen verurſacht. Der Geſamtverluſt des Jahres 1917 beträgt 7,92 Millionen Tonnen. Bis Ende 1917 können von Eng— land, den Verbündeten und den Neutralen etwa 3 Millionen Tonnen neugebaut werden. Der Stand Anfang 1918 iſt alſo 5 Millionen Tonnen weniger als 1916. Die Vereinigten Staaten können einen Ausgleich nicht ſchaffen; führende Amerikaner geben das zu. Eine ſo— fortige Rationierung der Lebensmittel iſt des— halb nötig. * Deutſche Kriegsgefangene als Schutz gegen Luftangriffe. Nach zuverläſſigen Nachrichten ſind in die unmittelbare Nähe der Munitions- und Flug— zeugfabriken von Hendon nordweſtlich London große Lager mit deutſchen Kriegs- gefangenen gelegt worden, um die Werke vor deutſchen Luftangriffen zu bewahren.(Echt engliſch!) Mackenſen, das Schreckgeſpenſt! Ein Vertreter des Reuterſchen Bureaus hatte eine Unterredung mit einem hohen Offizier. Dieſer ſchilderte die Lage in Italien als ſehr ernſt. Die Behauptung, daß Mackenſen den Angriff auf Italien geleitet habe, bezeichnete er als ganz unwahr. Mackenſen ſei das Schreck— geſpenſt, das bald hier, bald dort auftauche, er ſei aber niemals in Italien geweſen. Der Zu— ſammenbruch der italieniſchen Front ſei großen— teils auf die verräteriſche Propaganda des Feindes (natürlich!) zurückzuführen, die einen größeren Umfang angenommen hatte, als Cadorna glaubte. Dorit eh land. * Nachdem Vizekanzler Dr. Helfferich auf ſeinen Wunſch vom Kaiſer ſeiner Poſten enthoben worden iſt, ſcheint im weſentlichen die innere Kriſe behoben. Das Scheiden Dr. Helfferichs aus dem Amte war bekanntlich die Hauptbedingung, von der die Mehrheits— parteien im Reichstage ihre Unterſtützung des neuen Reichskanzlers abhängig machten. Wenn nun Prof. Dr. Friedberg(natl.) zum Vizepräſidenten preußiſchen Staats— dos Des miniſteriums und Geheimrat v. Payer(Fortſchr. Vp.) zum Vizekanzler ernannt wird, ſo ſind alle Wünſche der Mehrheit erfüllt. Es iſt nur zu hoffen, daß unſer innerpolitiſches Leben von weiteren inneren Kriſen bewahrt bleibt und daß der neue Burgfriede nicht nur im Reichstage, ſondern auch im ganzen Volke ſegenbringend wirkſam werde. »Die Neuordnung in Polen iſt während der Anweſenheit des öſterreichiſch⸗un⸗ gariſchen Miniſters des Außeren Grafen Czernin in Berlin eingehend beſprochen worden. Eine endgültige Löſung der ſchwebenden Fragen iſt in dieſen Beſprechungen noch nicht erzielt worden. Die Verhandlungen werden fortgeſetzt und ſollen der Offentlichkeit bekanntgegeben werden, wenn ſie zu einem gewiſſen Abſchluß gekommen ſind. Die polniſche Frage wird im Hauptausſchuß des Reichstages, der etwa am 18. oder 19. d. Mts. zuſammentreten ſoll, den Hauptgegenſtand der Verhandlungen bilden und ebenſo in den öſter⸗ reichiſch-unggriſchen Delegationen, die auf den 3. Dezember nach Wien einberufen ſind. „In der letzten Landtagstagung hat ſich die Regierung von Sachſen-Meiningen auf Verlangen der ſozialdemokratiſchen Abgeordneten bereit erklärt, eine Reviſion des Wahl⸗ rechts zum Landtag und des Zehn⸗Stimmen⸗ Wahlrechts in den Gemeinden vorzunehmen, Jetzt iſt der Geſetzgebungsausſchuß von dee Regierung zum 12. November einberufen worden, um zu einer Reform der Wahlgeſetze Stellung zu nehmen. Mit dem Ergebnis dieſer Be⸗ ratungen wird ſich dann der demnächſt einzu⸗ berufende Landtag zu beſchäftigen haben. England. * Die Friedensdebatte im Unter⸗ hauſe findet lebhaften Widerhall in der Preſſe. Die Blätter meinen, es ſei notwendig geweſen, daß Asquith und Balfour noch einmal feſt⸗ ſtellten, Deutſchland ſei jetzt weniger als je bereit, die beſetzten Gebiete zu räumen. Es ſei indeſſen die Frage, ob es darum nutzlos ſei, die Bedingungen feſtzuſtellen, unter denen Eng⸗ land Frieden ſchließen wolle. Balfour habe ge⸗ ſagt, daß keine Konferenz Früchte tragen könne, die inmitten der Feindſeligkeiten und nicht am Ende derſelben einberufen würde. Wie ſolle man aber das Ende erkennen? Ein deutſcher Friede würde für Europa und die Welt ein ſchweres Unglück ſein, aber ein Erſchöpfungs⸗ friede wäre nur um einige Grade beſſer. Hofland. * Wie die holländiſche Regierung bekannt gibt, ſoll infolge der Kohlenknappheit von den holländiſchen Behörden der Eiſenbahn⸗ verkehr für Güter nach Deutſchland beſchränkt werden. Für die von den deutſchen Einfuhrgeſellſchaften gekauften Waren, in erſter Linie Lebensmittel, wird die Be⸗ ſchränkung nicht gelten. Andere Frachten werden in der Regel auf dem Waſſerweg ver⸗ wieſen werden. Es iſt anzunehmen, daß in Ausnahmefällen auch andere Frachten von den holländiſchen Stellen zur Beförderung auf der Eiſenbahn auf beſonderen Antrag zugelaſſen werden, wenn der Antrag von der deutſchen Handelsſtelle im Haag befürwortet wird. Rumänien. * Die Militärverwaltung in Ru⸗ mänien hat ſich gezwungen geſehen, die als Vergeltung verhafteten Geiſeln für die ſeitens der rumäniſchen Regierung internierten und nach der Moldau verſchleppten vielen Tauſende von Angehörigen der Mittelmächte, die bisher in Rumänien untergebracht waren, aus ihrem Heimatlande fortzuführen. Veranlaßt iſt dieſe Maßnahme durch das Ver⸗ halten der Regierung in Jaſſy, die die Ver⸗ handlungen zur Befreiung der Internierten fortwährend grundlos verzögert und ſchließlich die gemachten Zuſagen widerrufen hat. Handel und Verkehr. Keine Beſchränkung des Reiſegepäcks. Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten hat der Handels— kammer zu Berlin mitgeteilt, daß das Geſamtgewicht des Reiſegepäcks, das von einem Reiſenden auf⸗ gegeben werden darf, nicht beſchränkt werden wird. Auch iſt in Ausſicht genommen, von der geplanten Beſchränkung des Gewichts der einzelnen Gepäck— ſtücke für die Muſterkoffer der Geſchäftsreiſenden eine Ausnahme zu treffen. N — 2 e 228 2 Fa Der Müßiggänger. 5] Roman von H. Courths-Mahler. (Fortſetzung.) Regina Ruthart gehörte bald def gefeiertſten Frauen in ihrem Kreiſe. Klaus war ſehr ſtolz darauf. Seine eigene Be⸗ wunderung und Anbetung hatte in den letzten Wochen gemäßigtere Formen angenommen; nun flammte ſie von neuem auf. Er betrieb das Schmücken ihrer Perſon geradezu als einen Sport. Immer reizvoller, ſchönere Toiletten ſann er für ſie aus, und ihr Ausſehen war für ihn von größter Wichtigkeit. Regina ermüdete das ein wenig. Sie fand es auf die Dauer gar nicht amüſant, immer wieder neue Toiletten probieren zu müſſen, und die laute und leiſe Bewunderung, die ihre Schönheit ihr errang, verurſachte ihr Pein. War ſie denn nichts als ſchön, hatte ſie keine Vorzüge, die wertvoller waren als ihre äußere Schönheit? Was blieb dann von ihr, wenn die Schönheit einmal durch Alter oder Krankheit zerſtört wurde? Sie legte Klaus einmal dieſe Frage vor. Da umfaßte er ſie lächelnd.„Liebſte, du wärſt nicht halb ſo ſchön, wenn die Anmut deines Geiſtes, die Tieſe deiner Seele nicht aus deinen Zügen ſpraͤche. Du wirſt immer ſchön ſein, auch wenn du alt oder krank würdeſt, woran wir gar nicht denken wollen.“ „Aber du ſollteſt endlich aufhören, mich immer von neuem mit Schmuck und loſtbaren Toilelten zu beſchenken.“ Das verſtimmte ibn. 8 zu die mir der Reichtum bringt?“ Da küßte ſie ihn ſchweigend. Sie hatte ihn viel zu lieb, um ihn zu betrüben, und ließ ihn gewähren. Geduldig ließ ſie ſich nun weiter ſchmücken und von einer Feſtlichkeit zur anderen führen. Sie beklagte ſich nicht, daß ſie manchmal zu müde ſei und am liebſten mit ihm allein zu Hauſe geblieben wäre. Sie vermißte ſchmerzlich die ſchoͤnen, trauten Stunden, da er nur ihr und ſie ihm gehörte hatte. Das Geſellſchaftstreiben befriedigte ſie nicht. Es gab ſo wenig Menſchen, um die es ſich lohnte, Ruhe und Behagen zu opfern, mit denen man ſich wirklich anregend unterhalten konnte. Es erſchien ihr eine er⸗ müdende Plage, immer wieder geiſtvolle Gemein⸗ plätze auf den Markt zu bringen und anzu⸗ hoͤren. Zudem beunruhigte ſie Klaus Weſen, je weiter der Winter fortſchritt. Er war un⸗ ruhig und nervös und jagte ohne Unterlaß von einem Vergnügen zum andern, ohne zur Ruhe zu kommen. Sie ahnte nicht, daß ihr Mann es empfand, wie die alte quälende Langeweile die Arme wieder nach ihm ausſtreckte. Er liebte Regina tief und innig, aber langſam brach ſich die Erkenntnis bei ihm Bahn, daß auch dieſe Liebe nicht imſtande ſei, ihn vor der ſchrecklichen Leere ſeines Daſeins zu retten. Je mehr er ſich durch geſellige Betäubung von dieſer Er⸗ kenntnis befreien wollte, je mehr nahm ſie von ihm Beſitz. Er fürchtete ſich, einmal zur Ruhe zu kommen, denn er wußte, dann ſtand das Geſpenſt der tödlichen Langeweile vor ihm. Vergeblich ſuchte er das ſelige ſtürmiſche Un⸗ „Willſt du mir die einzige Freude entziehen, geſtüm zurückzurufen, das ihn in den erſten Monaten ſeiner Ehe ſo ganz ausgefüllt hatte. Mit Grauen erkannte er, daß er dem alten Slandpuukt der Überſättigung zueilte. Und diesmal war es ſchlimmer denn je. Früher hatte er ſich immer zum Troſt geſagt, daß wenn er einmal die Frau fände, die er mit der echten, tiefen Liebe umſaſſen könne, das Leben für ihn einen Inhalt bekäme, und er war getaumelt von der einen zu einer anderen, um zu ſuchen. Jetzt wußte er, wie er Regina liebte, würde er nie eine andere lieben, aber er erkannte auch, daß ſelbſt die größte Liebe nicht imſtande ſei, das Leben eines Mannes ganz auszufüllen. Der Mann braucht Kampf und Taten, um Befriedigung zu finden, die Liebe zum Weibe iſt nur der Schmuck ſeines Daſeins.— Seine Geſichtszüge wurden wieder ſchlaff und müde, ſeine Haltung läſſig, und Regina fühlte, daß ſeine Liebkoſungen etwas Gewohnheitsmäßiges bekamen. Feinſühlig, wie ſie war, zog ſie ſich leiſe von ihm zurück. Sie fühlte inſtinktiv, daß ſeine Leidenſchaft für ſie ſich ablühlte und in ruhigere Bahnen lenkte. Obwohl ihr aber eine ruhige, ausgeglichene Zärtlichkeit ſympathiſcher war als das ſtürmiſche Feuer der erſten Zeit, ſo empfand ſie doch ſchmerzlich, daß ſeine Gefühle für ſie kühler wurden. Schlicht und wahrhaft in ihrem Weſen, jeder Kokelterie fremd, verſtand ſie es nicht, ihn zu reizen und an ſich zu feſſeln. Seine Natur lechzte uneingeſtanden nach Kampf, und er fand dieſen Kampf nirgends. Wenn ſie ihn durch Launen und Unberechenbarkeit be⸗ ſchaftiat hätte. wäre er nicht ſo bald ernüchtert worden. Sie hätte ihn dadurch vielleicht länger gefeſſelt als durch ihre ſtille, ausgeglichene Freundlichkeit und Sanftmut. Wenn er frei⸗ lich ehrlich gegen ſie war, ſo mußte er ſagen, daß gerade dieſer Charakterzug den größten Wert ihres Weſens ausmachte, aber ſein Zu⸗ ſtand machte ihn eben ungerecht. Mit einem Wort, Regina fing an, ihn zu langweilen. Zwiſchendurch kamen freilich wieder Stunden, wo er ſie mit Zärtlichkeit überſchüttete und be⸗ ſeligt erkannte, daß er ſie liebte, nach wie vor, aber dieſe Stunden kamen immer ſeltener. Fritz Hartenſtein, der faſt täglich, wenn auch meiſt nur für Minuten, bei Rutharts vorſprach, merkte bald, wie es um Klaus ſtand. Regina lat ihm leid. Er war ihr näher getreten von Tag zu Tag, und ſeiner Freundſchaſt für ſie hatte ſich längſt ein wärmeres Gefühl beige⸗ miſcht. Er verehrte ſie und ihr Glück lag ihm am Herzen, ohne daß er viele Worle gemacht hätte. Er fürchtele, Weh und Leid über ſie kommen zu ſehen, und auch für Klaus bangte er von neuem. Wenn er nur hälte helſen können! Eines Tages traf Harlenſtein Regina allein zu Hauſe. Es war am Tage nach Neujahr. Rutharts hatten eine große Neujahrsgeſellſchaft gegeben, und es mochten wohl die Folgen des Feſtes ſein, daß Regina ein wenig bleich aus⸗ ſah. Aber die leiſe geröteten Au, nlider ver⸗ rielen ihm auch, daß ſie geweint halle. Juniges Mitleid erfüllte ſein Herz, während er ſie he⸗ trachlete. Sie war noch ſchöner geworden. Das Das elſenbeinſarbige Hauskleid aus ſeinem Tuch bob die Vorzüge ibrer Erſcheinuna. Das sorgen Der Abkehrſchein. Die Beſtimmungen des Hilfsdienſtgeſetzes über den Abkehrſchein ſollen nicht allein der Kriegswirtſchaſt den Arbeiterbeſtand nach Mög⸗ lichkeit erhalten, ſondern auch die Arbeiterſchaft gegenüber gewiſſen Härten, ſoweit ſie nicht unver⸗ meidlich ſind, ſchützen. Dieſer Schutz der Arbeiter⸗ intereſſen wird aber vielſach durch das Verhalten der Arbeiter ſelbſt vereitelt. Will der Arbeiter, dem der Ablehrſchein verweigert wird, mit Ausſicht auf Erfolg den Schlichtungsaus⸗ ſchuß anrufen, ſo darf er nicht damit an⸗ fangen, daß er ohne Schein die bisherige Arbeitsſtelle verläßt, ſich an einen weit ent⸗ fernten Ort begibt, wo er Arbeit zu finden hofft, und von dort aus nun die Beſchwerde an den Schlichtungsausſchuß richtet. Die Fälle, in denen Arbeiter aus dem Oſten, aus der Provinz Poſen oder aus Weſtpreußen nach dem rheiniſch-weſtfäliſchen Induſtriegebiet reiſen und dann von Gelſenkirchen oder Bochum aus vom Schlichtungsausſchuß in Poſen oder Thorn ſofortige Zuſendung des Ab— ſo iſt er ſo zu behandeln, als ob er ſeine bis⸗ herige Arbeitsſtätte ohne Abkehrſchein verlaſſen hätte. Das hat für den Arbeitgeber, der ihn in Beſchäftigung nimmt, die Folge, daß er ſich ſtraf⸗ bar macht, und es bedeutet für den Arbeitnehmer — wenn es ſich um einen zurückgeſtellten Wehr⸗ pflichtigen handelt—, daß er von der Militär⸗ behörde auch ohne Feſtſtellung durch den Schlichtungsausſchuß ohne weiteres wieder ein⸗ gezogen werden kann. Die letzte Wirkung tritt übrigens bei zurückgeſtellten Wehrpflichtigen auch dann ein, wenn der neue Arbeitgeber in dem Abkehrſchein nicht ausdrücklich genannt iſt; für die ſofortige Einziehung genügt es, wenn der zurückgeſtellte Wehrpflichtige tatſächlich bei einem anderen Arbeitgeber Stellung nimmt als dem⸗ jenigen, den er ſeinem bisherigen Arbeitgeber oder dem Schlichtungsausſchuß angegeben hat. von Nah und fern. Adolf Wagner. Profeſſor Adolf Wagner, der bekannte Volkswirtſchaftler der Berliner Uni⸗ kehrſcheins fordern, weil ſie ſehen, daß keine Zeche ſie ohne ſolchen Schein einſtellt, kommen zu Dutzenden vor, und faſt ebenſo oft tritt das Umgekehrte ein, daß aus dem Oſten ſtammende Arbeiter, die im Weſten in Be⸗ ſchäftigung ſtehen, um mit ihren Familien ver— einigt zu ſein, nach der Heimat zurückkehren und erſt von der Heimat aus wegen des Abkehr⸗ ſcheins ſich umtun. Zumeiſt liegt es überdies noch ſo, daß die Leute ſich zunächſt an den nicht zuſtändigen Ausſchuß ihres neuen Auf— enthaltsortes wenden und daß die Beſchwerde erſt dem zuſtändigen Ausſchuß der alten Arbeits⸗ ſtelle überſandt werden muß. Auch in dem günſtigeren Falle, nämlich in dem, daß gleich der zuſtändige Ausſchuß an⸗ gegangen wird, wird durch die Reiſe, durch den brieflichen Verkehr zwiſchen weit entfernten Olten, durch Rückfragen, die auf umſtändlichem ſchriftlichen Wege erledigt werden müſſen, ſo viel Zeit verſäumt, daß die zweiwöchige Karenz— ſriſt des§ 9 des Hilfsdienſtgeſetzes ungenützt verſtreicht und das Verfahren damit endet, daß die Beſchwerde abgewieſen wird, weil ihr kein rechtliches Intereſſe mehr zugrunde liegt. Der Ortswechſel ohne Abkehrſchein hat alſo den Erfolg, daß der Arbeiter volle vierzehn Tage ohne Verdienſt bleibt. Kommt es aber ausnahmsweiſe innerhalb der Friſt zur Ver— handlung vor dem zuſtändigen Ausſchuß oder zur Entſcheidung des Ausſchuſſes ohne münd— liche Verhandlung, ſo ſteht der Arbeiter un— gemein benachteiligt da. Daß er 50 oder 80 Meilen zurückreiſt, um vor dem Ausſchuß die Veſchwerde zu vertreten, iſt ausgeſchloſſen. Er muß ſich auf den Schriftwechſel verlaſſen, und daß er in dieſem ſeine Sache nicht ſo kräſtig und erſolgreich führen kann, wie in der per— ſönlichen Ausſprache, das liegt auf der Hand. Die Arbeiter ſind offenbar noch vielfach im unklaren darüber, welcher Gefährdung ſie ihre Intereſſen ausſetzen, indem ſie ohne Ablkehr— ſchein weite Reiſen von einem Beſchäftigungs— ort zu einem anderen unternehmen. Auf⸗ klärung— auch durch die Gewerkſchaftsorgane — dürfte geboten ſein. Bei dieſer Gelegenheit ſeien noch einige Worte über den bedingten Abkehrſchein geſagt. Der Schlichtungsausſchuß kann bei der Er⸗ teilung des Abkehrſcheins in zweifacher Weiſe verfahren: entweder er erteilt den Ablehrſchein ohne irgendwelche Beſchränkungen, oder er ſetzt in den Abkehrſchein die Bedingung hinein, daß der Arbeitnehmer den Abkehrſchein für einen beſtimmten Arbeitgeber erhält, nämlich den, für den er die angemeſſene Verbeſſerung ſeiner Arbeitsbedingungen nachgewieſen hat. Die Auf nahme einer ſolchen Bedingung erſcheint rechtlich durchaus zuläſſig und entſpricht auch dem Sinne des Hilfsdienſtgeſetzes. Es fragt ſich, welches die Folgen der Auf— nahme dieſer Bedingung ſind. Sie bedeutet, daß der Arbeitnehmer von keinem anderen Arbeitgeber als dem in dem Ablehrſchein ge⸗ nannten innerhalb der 14 tägigen Karenzfriſt in Beſchäftigung genommen werden kann. Wenn alſo der Arbeitnehmer trotzdem eine Beſchäfti⸗ vinzialkollegien und die königlichen Regierungen beauftragt, zu veranlaſſen, daß die aufgezogenen Land⸗ und Seekarten möglichſt bald abgeliefert werden, ſoweit die Karten nicht mehr brauchbar ſind. Verſuche haben ergeben, daß die Leine⸗ wand der Karten zu Bekleidungszwecken, ins— beſondere zu Futterſtoffen, verwendet werden kann, wenn man den Stoff losgelöſt und ge— reinigt hat. Eine Wiederaufnahme deutſchen Silberbergbaus iſt in mehreren Gegenden zu verzeichnen. Der früher wegen des geſunkenen Silberpreiſes eingeſtellte Betrieb lohnt jetzt wieder, da der Silberpreis wieder ſtark ge— ſtiegen iſt— doppelt ſo hoch als zur Zeit ſeines tieſſten Standes. In Neudorf am Harz werden die Stollen ſchon wieder befahren, und auch der altberühmte Bergbau bei Freiberg in Sachſen ſoll wieder auf Silber befahren werden. In ſieben Jahrhunderten hat dieſer Silber im Werte von neunhundert Millionen Mark ge- liefert und zur Reformationszeit den Reichtum Sachſens ſchaffen helfen. rc fes. .. dun Bezeiſſes Völlige Einschliessung 0 durch beiderseitige N Umfassung. Einschliessung durch beiderseitige Umfas- Masuren- Jaennenbers 2 30.5 4% Jenstelp ſonnenberg/ völlige— — . Zurùckhaſten.— er Mitte— Neidenburg Vernichtungsschlacht 1 8 roipo Berfiolo Eq Fano 0 schlacht .— Königsberg 5 p 8 8.—J3 9.1% Einseitige 0 Umfassung unter fest-N halten des anderen Flügels durch Frontal- Angriff. 0 0 Ma. ***— Am atisd SHAI ons deSSllaSmento. 31.10.17. Beiderseitige Umfassung, aufeinem Flügel durch Durchbruch. Die Kämpfe, die in Oberitalien ſtattgefunden haben, ſind von weltgeſchichtlicher Bedeutung. Sie laſſen ſich nur mit den größten bisber ſtattgefundenen Entſcheidungsſchlachten vergleichen. Aus dieſen Kämpfen hebt ſich beſonders die Umfaſſung eines Teiles der italieniſchen Armee am Tagliamento hervor. Hier iſt ein Vergleich mit Sedan, Tannenberg und der Maſurenſchlacht durchaus angebracht. In allen dieſen Schlachten wurde der Gegner gänzlich oder zum mindeſten faſt vollſtändig umfaßt, ver— nichtet oder kampfunfähig gemacht. Bei Sedan verſität, iſt im Alter von 82 Jahren verſtorben. Wenige Monate nach Guſtav Schmoller iſt ihm ſein großer Kollege und Mitſtreiter auf dem Felde der modernen Sozialwiſſenſchaft, der 82 jährige Adolf Wagner, im Tode gefolgt. War Schmoller vornehmlich Gelehrter, ſo war Wagner, ent— ſprechend ſeiner ſtark ausgeprägten Kampfnatur, nicht nur wiſſenſchaftlicher Forſcher und Neu— bildner, ſondern auch Publiziſt. Ein Zug ſtarker Leidenſchaft, kraftvollen ſubjektiven Empfindens und Eintretens für ſeine wiſſenſchaftliche, ſoziale, politiſche Überzeugung iſt die Grundlage in Wagners Weſen, ungleich dem weſentlich kühleren Schmoller. Landkarten für Bekleidungszwecke. Die Verwendung von aufgezogenen Land- und See— karten zu Bekleidungszwecken iſt jetzt von der Reichsbekleidungsſtelle in die Wege geleitet worden. Der Unterrichtsminiſter hat die Pro— ſchütze wurden erbeutet. Bei Tannenberg waren 90 000 Gefangene mit ind 2 über 40 000 Tote. In der Maſurenſck 30 000 Geiangene gemacht und 15 beutet. Außerdem waren 40 0002 luſte. Die Umſaſſung am Tag einen Teil der dortigen Kämpfe darſtellt, b 60 000 Gefangene und mehrere hundert Ge Bekanntlich ſind bei den Geſamtkämpfen in italien bereits weit über 250 000 mehr als 2300 Geſchütze eingebracht worden. Wahr- haftig, ein Erfolg von gigantiſcher Größe. Der Nobelpreis für Literatur. ſchwediſche Akademie beſchloß, den Nobelpreis für Literatur zwiſchen den däniſch 5 ſtellern Karl Gjellerup und Henrik Pontoppidan zu teilen. Der en chrift⸗ „Hypothekentilger deutſchen Weinbaugebieten iſ Volksmund für den jedesma Spitznamen erfindet, der ſich Eigenſchaſten des Jah Wnizern ſind mit den hügel in dieſem Jahre Rieſenpreiſe für Weine jeder S worden. Deshalb hat man der thekentilger“ getauft. Vater und Sohn gefallen. ſchen Umſtänden hat der Oberſt Aſchaffenburg den Tod erlitten. in Joſef Auer, der als Erſatzreſerviſt im Felde ugng in einer anderen Arbeitsſtelle au nimmt, ſe Leben und die Liebe hatten all ihre Reize zur vollſten Blute gebracht, und Fritz Harten⸗ ſtein mußte ſich geſtehen, daß er nie eine ſchöͤnere Frau geſehen habe. Selbſt die leicht geröteten Augenlider hoben nur den feuchten Glanz der Augen. Es war ihm wohl nicht zu verdenken, daß ſein Herz nicht ſo ruhig klopfte als ſonſt. Während er fiber Alltägliches mit ihr plauderte, richtete ſie ſich plötzlich aus ihrer verſonnenen Haltung auf und ſah ihn forſchend an. „Lieber Freund, ſagen Sie mir einmal auf⸗ richtig, ob Sie Klaus nicht ſehr verändert finden in letzter Zeit.“ Er wußte nicht gleich, was er antworten ſollle. Erſt nach einer langen Weile ſagte er: „Verändert fand ich Klaus nur vordem, jetzt iſt er wieder der Alte.“ „Sie meinen, er iſt jetzt wieder wie vor unſerer Verheiratung?“ „Ja. Sie kannten ihn bisher nur, angeregt durch ſeine Liebe für Sie, voll Intereſſe für Sie und was mit Ihnen zuſammenhängt. Mit einem Wort, Sie kennen ihn nur in Feier⸗ ſtimmung. Jetzt erſt kommt der Alltag zum Vorſchein.“ „Und Sie glauben, das wird noch ſchlimmer werden wie einſt. Nicht wahr?“ „O, es war ſchon ſchlimm genug. Ich ſprach einmal mit Ihnen über dieſe Angelegenheit, als ie vor Ihrer Hochzeit bei meiner Mutter wohnten. Erinnern Sie ſich daran?“ f„Ja, lieber Freund, ich vergaß Ihre Worte „Ich bat Sie damals, Ihren Einfluß geltend ſchäftigung zu gewinnen. Er krankt am Nichts⸗ tun, an nichts weiter.“ ö „Ich weiß es, und ich habe verſucht, Ihren Rat zu beſolgen. Leider iſt jeder Verſuch bisher mißlungen. Ich ſelbſt empfinde, wie ſchrecklich es ſein muß, ſo zu leben wie er. Er mag aber nicht hören, wenn ich darüber ſpreche. Erſt heute kam ich darauf zurück, aber Klaus wurde ſo gereizt, daß ich erſchrak.“ Er ſah ſie teilnahmsvoll an. Alſo daher kamen ihre verweinten Augen! Arme Regina — armer Klaus! Ihre traurigen Augen taten ihm leid, er konnte ſie nicht ohne Troſt laſſen.„Sie müſſen den Mut nicht verlieren, Frau Regina, einmal muß ſich auch für ihn elwas finden.“ Sie richtete ſich auf und lächelte. Ein hoffnungsvoller Glanz trat in ihre Augen. Sie dachte an das Werk, welches täglich unter ihrer fleißigen Feder fortſchritt. Sie glaubte feſt daran, daß es für Klaus und für ſie Rettung bringen würde. Ihr Plan mußte gelingen. „Seien Sie unbeſorgt. Ich bin nicht 0 und war nur eben ein wenig kleinmütig. Es wird ſchon alles noch gut werden, ſo lange mir meines Mannes Liebe gehört, iſt nichts verloren und— die wird mir immer bleiben, das iſt gewiß.“ 5 Er wollte ihr den ſchönen Glauben nicht nehmen, wenn er auch nicht ſo ſeſt überzeugt war wie ſie. Sie lenkte dann mit einer Frage nach ſeiner Mutter ab und bat ihn, ihr für morgen ihren Beſuch anzumelden; gleich darauf empfahl er u machen, um Klaus für irgendeine Be⸗ ſich raſch. Als Regina allein war, dachte ſie an Szene von heute morgen zurück, die ſie Klaus gehabt halte. Sie hatte ihn das unruhige Geſellſchaftstreiben einzuſch und ſich lieber ernſter zu beſchäftigen; da er ſo ausfallend heſtig geworden, hatte ſich jede Bevormundung verbelen, und als ſie erſchreckt in Tränen ausbrach, war er davongelaufen. Nun ſie ruhig darüber nachdachte, ſchalt ſie ſich ſelbſt wegen ihrer Tränen. Klaus hatte ganz recht, davonzulaufen. Das fehlte ja gerade, daß ſie ihm ſein heimliches mit Empfindlichkeit verſchärfte. Er war doch ſelbſt unzufrieden war. Sie wollte ihn jetzt ruhig gehen laſſen und fleißig an ihrem oder im Druck erſchienen war und— woran ſie keinen Augenblick zweifelte Erfolg hatte, dann würde er den Mut zur Arbeit finden und alles würde gut ſein. Als er nach Hauſe kam, trat ſie ihm ruhig und freundlich entgegen und zeigte in keiner Weiſe, daß ſie verletzt worden war. Das rührte ihn und ärgerte ihn zugleich. Warum ließ ſie ſich ſo rubzig gefallen, daß er ſie kränkte. Sie ſollte ſich leber wehren und ihm böſe Worte wiedergeben. Dann hatte man doch wenigſtens nicht das niederdrückende Geſühl, ungerecht ge⸗ weſen zu ſein! Ihre Sanſtmut und Ruhe machten ihn klein und er wollte ſich nicht kleiner fühlen als ſie. Sie ſollte troßen und mit ihnz zaulen, daun wäre ihm wohler geweſen. * Gefangene und F TVC Leid noch nur ſchroff zu ihr geweſen, weil er mit ſich beſſer an ſeinem Werle arbeiten, und wenn es 0 e Gorzſebung folgt.) ſtand, war in den vorderſten Linien geſallen. Als ſein Vater die Leiche bergen wollte, traf auch ihn die tödliche Kugel. Die Leichen von Valer und Sohn wurden in Aſchaffenburg bei⸗ geſetzt. Oberſt Auer ſtand kurz vor ſeiner Er⸗ nennung zum Generalmajor. 1000 Tonnen Getreide verbrannt. In Rotterdam ſind bei dem Brand einer Großmühle 1000 Tonnen Getreide vernichtet worden. Eine Holzbrücke über die Weichſel. Am Namensfeſte des Kaiſers von Sſterreich wurde bei Annopol im Kreiſe Janow ein Monumental⸗ werk der Brückenbaukunſt, die 852 Meter lange Holzbrücke über die Weichſel, durch den General⸗ gouverneur Grafen Szeptycki in Anweſenheit einer nach Tauſenden zählenden Menſchenmenge in beſonders feierlicher Weiſe eröffnet. HRriegsereignilſe. Starkes feindliches Feuer auf Am Rhein—Marne⸗Kanal die iner gefangen.— Erfolg⸗ auf London, Chatam, Margate und Dün⸗ burg, Smorgon, Barano⸗ brucz auflebende Feuertätig⸗ n italieniſchen Front ſind bis 00 000 Gefangene gezählt und 800 Geſchütze erbeutet. In ern kleinere Infanterie⸗ —Aisne-Kanal lebhafte dem Oſtufer der pf.— An der maze⸗ he Teilvorſtöße werden 0 November. An der Merniederung lebhafte it; engliſche Erkundungsabtei⸗ urückgeſchlagen.— In Maze⸗ Angriffe engliſcher Bataillone hen Stellungen verluſtreich zu⸗ Deutſche und öſterreichiſch-ungariſche erkämpften ſich am mittleren Taglia⸗ Abergenz. 6000 Italiener ge⸗ Nach Tromselfeuer ſchreiten Pasſchendarle uns an der pern ſtarke enzliſche In⸗ griff.— An anderen Stellen ebhafte Feuertätigkeit.— Die iſt von uns gewonnen. der Italiener zwiſchen Ge⸗ Erbitterte Kämpfe in Flandern. länder dringen in Pasſchendaele ein, aber die Einbruchsſtelle nur örtlich er— übrigen Stellen der zerſchellt der feindliche An⸗ ig der Italiener wird d Gefangene werden tauſen der flandriſchen Front rege — Im Sundgau Angriffe Sturmtruppen. Weſtlich von Heidwe bleiben kleine Grabenſtücke in der Hand des Feindes.— Seit dem 3. November ſaben die Gegner 24 Flugzeuge verloren.— g to ergeben ſich 17000 it 80 Geſchützen. Die Livenza Die Geſamtzahl der Ge⸗ auf mehr als 250 000, über 2300. rm reer in 4 11 Ftahalle 3 8 10 es. zen liche Kriegsgericht ver— L aus Hannover n und einem chen Offizier Eine Ehe— zu zwei 1 gliam en Tagliamei würde Ude amtlichen Mit- ſſion Chriſtian f Honacker Lebens⸗ tis verurteilt. what den Ge⸗ Ragnit wegen rauten Fleiſches zu verurteilt. dau aD ννj,—e'. uu.. M., afl eee ee eee eee, ar waren Rutharts für einen ienrat Dürſeld geladen. Klaus' Vater er und ſeine Frau Regina bei ſich zu alten Leute waren . neuen Bekannten die beſuchte ihre Feſte gern, weil ſich dort wirllich gut und 0 ein konnte, ſi zu unterhalten. Am Nachmittag des Tages, an welchem ſie gebeten waren, ſaß Klaus verſtimmt, wie jetzt meiſtens, im Salon am Kamin und ſtarrte ge⸗ langweilt in die kniſternde Glut des nur zum entzündeten Feuers. Da das ganze Haus mit Zeutralheizung verſehen war, bildeten die kunſtvollen Kamine nur einen Schmuck und das brennende Feuer ſollte den Eindruck der Behaglichkeit erwecken. Regina ſaß am Fenſter und blickte durch die verſchneiten Bäume des Gartens in die ſtille Tiergartenſtraße hinaus. Zuwellen flog ihr Blick ſorgenvoll zu Klaus hinüber. Sein Zuſtand gefiel ihr gar nicht. Mit fieberhaftem Eiſer hatte ſie das Werk vollendet und einem bedeulenden Verleger unter einem Pſeudonym zur Prüfung eingeſandt. un wartete ſie voll Unruhe auf den Beſcheid. Obwohl ſie bis zum Schluß ſeſt bon der Vor⸗ zuͤglichkeit des Werkes überzeugt war, nun ſie es aus den Händen gegeben hagte, 5 die Furcht vor einem Mißlingen. 5. lanan Schein