. 5 irruheiner ö 2 5.* Almtlicher Teil. 5 Bekanntmachung. Betr.: Beſchaffung von Brennholz für den Winter 1918. Die in die Anmeldeliſte für freihändige Abgabe von Brennholz Aufgenommenen werden erſucht, wegen Verab⸗ redung der Abgabe bei der Großh. Oberförſterei Viernheim bis zum 15. Januar 1918 an den Wochentagen Montags und Donnerstags fich zu melden. Gebete für die Kriegsnot und ſonſtige Andachtsgebete erhältlich Stück zu 5 u. 10 Pfg. in der —— anksagung. Anteilnahme bei Für die vielen Beweise herzlicher Hinscheiden unserer nun in Gott ruhenden, lieben Mutter, QJrossmutter, Schwiegermutter, und Tante Frau Barbara Neff WW. geb. Ohneck ferner für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruhe- stätte und für die Kranz- und Blumenspenden sagen wir innigsten Dank. Besonderen Dank der hochw. Geistlichkeit reichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwestern ungen in den letzten Stunden und den Stiftern von Seelenmessen. VIERNTIEIM, den 6. Januar 1918. Die trauernden Hinterbl Schwester, dem unvergesslichen Schwägerin für ihren trost- für ihre Bemüh- jebenen. Bürger⸗Zeitung. Große Auswahl in 14 D 0 Serien⸗ Karten eingetroffen bei Jakob Beyer. 0 0 f Verloren ein Kapſel, Lohnen u. Leichs vom Friedhof bis zum heſſiſchen Haus. Abzu— geben bei 5 Wilhelm Blüß Holzſtraße. Zirka 50 Hefte Meggendorf. Blätter und Luſtige Blätter Heitere Witzblätter in Wort und Bild per Stück 20 Pfg., verkauft Buchdruckerei Martin. Kalender für das Jahr 1918 mit vielen Abbildungen und interessanten Beschreibungen aus dem jetztzigen Kriege, ea. 60 Seiten stark, Preis nur 50 Pfg. Morgen Mittwoch den ganzen Tag werden die Gelder von der Heuab⸗ gabe ausbezahlt bei Johann Ehrhardt, Blauehutſtr. 51. sind wieder neu eingetroffen u. empfiehlt solange Vorrat Buchdruckerei Johann Martin. Acker freier am Lampertheimer Weg aus Hand zu verkaufen. Nikolaus Brechtel IV. eee Ras Gottesdienſt-Ordurng der katholiſchen Gemeinde. In der neuen Kirche an Werktagen: a Mittwoch: 6 Uhr geſt. hl. Meſſe für Nik. Faber und Ehe— frau Eliſabeth geb. Eppel und Angehörige. 7 Uhr 1. S.⸗A. für Johann Niebler 3. ö halb 8 Ahr beſt. E.-A. für“ Krieger Georg Martin und Schwiegermutter Marg. Burkert geb. Eppel. Donnerstag: 7 Uhr 1. S.⸗A. für Barbara Neff geb. Ohnek. halb 8 Uhr beſt. E.-A für 1 Krieger Jakob Kempf, Vater Michael Kempf und beiderſ. Verwandte. Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe. 7 Uhr beſt. Amt für Johannes Wachtel, Tochter Eva Hoock geb. Wachtel und Angehörige. halb 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Johann Fleiſchmann und ledig 4 Tochter Marg., Eltern und Anverwandte. Samstag: 7 Uhr beſt. Amt für. Krieger Georg beſt. von ſeinen Kriegskameraden. halb 8 Uhr beſt. E.-A. für Bertha Hoock geb. Brechtel und Angehörige. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donner— ſtag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: N Donnerstag: halb 7 Uhr beſt. Amt für Eliſabetha Krug geb. Sommer und Sophie Krug geb. Kühlwein und beiderſ. Angehörige. a ö N Freitag: halb 7 Uhr beſt. Ams für 5 Krieger Michael Lammer i 1 4 Samstag: halb 7 Uhr beſt. Amt für Georg Haas 7., Ehefrau Eliſabeth geb. Brechtel und Angehörige.. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſch. hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jungfrauen-Kongregatlon. Zugl. gem. hl. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Lipp und Kumpa. Beicht Samstag 2 Uhr. Verkündete: 1. Adam Zehnbauer und Anna Maria Knapp zum 3. mal. 2. Franz Winkler, Witwer und Kath. Hoock, Tochter von Georg Hoock 10., und A. M. geb. Adler zum Itenmal. Neff, von Papier Bekauntmachung. Am 5. Januar 1918 iſt eine Bekanntmachung Nr. Pa. 1600/1. 17. KRA. betreffend Befchlagnahme zur Aufertigung geklebter Papierſäcke (Sackpapier) erlaſſen worden. Der Wortlaut der Bekanntmachung iſt in den Amtsblättern und durch Anſchlag veröffentlicht worden Viernheim, den 5. Januar 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Die Liſte der zum Losholzbezug für 1918 berechtigten Ortsbürger liegt vom 9. Jannar ab 3 Tage zur Einſicht! der Intereſſenten und Entgegennahme etwaiger Einwendungen auf unſerem Büro offen. 3 Viernheim, den 7. Januar 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lambert h. Bekanntmachung. Betreff: Ankauf von Schlachtvieh für den Viehhandelsver⸗ 4 band. Es iſt zu unſerer Kenntnis gekommen, daß Viehbe— ſitzer das von der Kommiſſion für den Viehhandels verband 5 aufgenommene Schlachtvieh anderweit verkaufen. Wir weiſen deshalb nochmals auf das beſtehende Verbot und die ſtrengen diesbezügl. Strafbeſtimmungen hin und warnen die betref— fenden Tierhalter nachdrücklichſt vor ſolchen Handlungen. Viernheim, den 5. Januar 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. Wir haben folgenden Spezereihändlern Seefiſche zugewieſen: Jöſt Marla, Kempf Joh. Karl Ww., Neuhäuſer Mich. 3., Schalk Jak. 1. und Winkenbach Gg. Mich. 2. Der Preis ſtellt ſich auf 85 Pfg. pro Pfund. Viernheim, den 7. Januar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Petroleumverſorgung. Sämtliche Spezereihändler, die in den letzten Tagen Petroleum erhalten haben, werden hiermit aufgefordert, ihren Beſtand bis ſpäteſtens Mittwoch, den 9. d. Mts., vormittags halb 9 Uhr unter Vorlage des Lieferungs— zettels auf unſerem Büro Nr. 27 anzumelden. Betr.: Petroleumverſorgung. Die Ausgabe der Petroleummarken für den Monat Januar 1918 erfolgt am Mittwoch, den 9. d. Mts. und zwar: Vormittags von 8 bis 12 Uhr für diejenigen Ver⸗ ſorgungsberechtigten die keinen Gasanſchluß haben; Nachmittags von 2 bis 6 Uhr für Landwirte mit Großvieh, welche Gaskonſument ſind. Das überwieſene Petroleumquantum, das kaum den vierten Teil des ſeitherigen Bedarfs erreicht, iſt ſo minimal, daß die übrigen Haushaltungen vorerſt nicht berückſichtigt werden können. Wir fordern daher jetzt ſchon zur größten Sparſamkeit mit Petroleum auf. Viernheim, den 7. Januar 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Stellv. Generalkommando 18. Friſch einge⸗ troffen. Kalk Stickstoff, sowie Tomasmahl, Kainit u. Amoniak, Suppertosfat bel Joh. Schnelfder WV. Feldpost. Schachteln ſind zu haben bei Jakob All Maur f Wirrhaart lauft zu den höchsten 0 Tagespreiſen 0 Heinrieh ann, Schanzen Ledergeldbentel ſehr billig bei Jakob Beyer. von Armeekorps. tausch ö after gegen Haferflocken und Gerste gegen Malzkaffee in erstilassiger Ware u. auch in kleineren Mengen besorgt an Sölbstversorger und Communalverbänden die Tannheimer Malz-Fabri Mannheim, Käfertal. Kaiſer in Ge 5 ubomirsli dankte für die Akte, Erſcheint drelmal wöchentlich: Geſchäfts⸗ Anzeiger Organ für Jedermann Dienstag, Donnerstag n. Samstag Bezug sprels: monatlich 0 Pfg. inel. Trägerlohn Gratisbeilagen: „Alluſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Almtsblatt der Vereins ⸗ Anzeiger Bürger. Zeitung Juſeratenpreis: Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rat Großh. Bürgermeisterei Viernheim —ͤ ĩͤ⁊ç! Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viern Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarif. heints und Umgebung. Die Iſpaltige Petit⸗Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeber Rabatt in Wegfall. enen lerer nere — „ 4 Telefon 217 Donnerstag, den 10. ( 5 Jauuat acer 1018 Teleſon 217 Zur Nede Lloyd Georges. Die Rede Lloyd Georges wird in der Preſſe lebhaft beſprochen. Faſt durchgehends wird in den deut⸗ ſchen Blättern die Auffaſſung vertreten, daß George es auf die Störung der Friedensverhandlungen in Breſt⸗ Litowsk durch Aufreizung der Ru'ſen abgeſ hen habe und daß er vor allem den Krieg bis zur völligen Unter⸗ werfung Deutſchlands fortgeſetzt wiſſen wolle, denn die von ihm auf das Friedensangebot von Breſt-Litowsk namhaft gemachten Gegenbedingungen, die übrigens längſt bekannt ſind, bleiben für die Mittelmächte ſchlechtweg unannehmbar. Der„Tag“ ſchreibt: Mit dem Ablauf der Friſt iſt unſer neueſtes Friedensangebot an die Weſt⸗ mächte erloſchen. Daß ihnen jetzt ein Frieden der gedachten Art zukommt, iſt ausgeſchloſſen.— Der„Berl. Lokalanz.“ ſagt: Die Rückantwort auf die heuchleriſchen Redens⸗ arten Lloyd Georges werden unſere Fronten im Weſten und unſere Tauchboote ſprechen.— Die„Kreuzztg.“ ſchreibt? Das Programm(Lloyd Georges) iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich nur auf Grund eines vollſtändigen Sieges über Deutſchland durchführbar. Auch den verbohrteſten Frie⸗ densfreunden wird es klar machen, daß nach Weſten die Stunde für den Frieden noch nicht gekommen iſt. Die Ziele im Oſten ſind, wenn man von der nun einmal endgültig verfahrenen polniſchen Frage und jeder Kriegs⸗ entſchädigung abſieht, nicht derart, daß ſie den deutſchen Lebensintereſſen nicht gerecht würden.— Das„Berl. Tagebl.“ betont: Jedermann wird von der Rede Lloyd Georges die entſcheidende Antwort auf die Frage erwar⸗ ten: bringt uns der jetzige Stand der engliſchen Abſicht dem Frieden näher oder nicht? Wir vermögen aus der langen, im Tone ihres Urhebers ſehr gemäßigten und ſachlichen Auseinanderſetzung kein Wort zu finden, das berechtigte, die Frage zu bejahen.— Der„Vorwärts“ ſchreibt zu dem Wort Lloyd Georges, daß England bis zum Untergang zuſammen mit Frankreich um Elſaß⸗ Lothringen kämpfen werde: Die Elſaß⸗Lothringer ſind in der Staatlichkeit des deutſchen Volkes keine Fremd⸗ völker und es wäre ein ſchlimmes Unrecht, ſie durch krie— geriſche Gewalt unter eine nationale Fremdherrſchaft bringen zu wollen. Die„Köln. Ztg.“ ermahnt, daß man jetzt die Nerven nicht verlieren dürfe. Der Heeresleitung komme es zu, die in erſter Linie notwendigen ſtrategiſchen und mili— täriſchen Sicherheiten feſtzuſtellen. Tann habe die Diplomatie zu verſuchen, dieſe Notwendigkeiten in den Friedensverhandlungen durchzuſetzen; ſie könne mit der vollen Wucht der militäriſchen Machtmittel ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Man müſſe erwarten, daß ſie eine Verſtändigung zwiſchen Diplomatie und Heeresleitung herbeiführe.— Auch die„Germania“ will, daß wir die Nerven behalten, ſonſt werden die Feinde glauben, daß die Unſicherheit, Zerfahrenheit und Zer⸗ riſſenheit im deutſchen Volk ſie zu den ſchönſten Hoff- nungen berechtige. ö Wien, 8. Jan. Die Blätter erklären übereinſtim⸗ mend, daß Lloyd George wie ein Sieger zu den Beſiegten geſprochen habe, ohne daß hinter den Ueberhebungen irgendwelche Kraft zu ſehen ſei, die ſeinen Willen und leine Pläne verwirklichen könnte. i, London, 8. Jan. Lord Landsdowne ſagte in einer Unterredung, er ſtimme mit der Anſicht Lloyd eorges überein, daß ein gerechter und dauerhafter Frie⸗ en nur auf den dargelegten Bedingungen gegründet ſe'n könnte. Das würde bedeuten, daß der alte Geiſt der . ausgeſpielt habe und das würde das ingeſtändnis der deutſchen Niederlage ſein. 5 Waſhington, 8. Jan.(Reuter.) Die erneute Dar⸗ ellung der britiſchen Kriegsziele durch Lloyd Gmarge indet hier allgemeine Zuſtimmung. WN AN e Der Reichskanzler beim Kaiſer. Berlin, 7. Jan. Der Reichskanzler wurde geſtern achmittag vom Kaiſer empfangen.(Die„Südd. Itg.“ meldet, daß Staatsſekretär v. Kühlmann wahrſcheinlich ſchon in den nächſten Tagen von Breſt-Litowsk abbe⸗ rufen werden ſolle. In den Reichstagsparteien ſei die Unzufriedenheit mit ſeiner Politik im Wachſen und die Parteiführer hätten den Reichskanzler darauf hingewieſen.) Der polniſche Negentſchaftsrat beim Kaiſer. Berlin, 8. Jau. Die Mitglieder des Regentſchafts-⸗ rats des Königreichs Polen wurden heute mittag vom enwart des Reichskanzlers und des ſtell⸗ vertretenden Staatsſekretär des Auswärtigen Amts, Frei- 11 07 von dem Busſche-Hattenhauſen empfangen. Fürſt die Polen das ſtaalliche polniſchen Monarchie ä in Geſtalt einer unabhängige . und wiedergegeben haben. Er ſei überzeugt, daß nach Feſt⸗ legung und Verwirklichung der dem polniſchen Staate zuſtehenden Rechte die Polen gemeinſam mit der deutſchen Nation die großen Ziele verfolgen werden, die das Wohl der Menſchheit und den allgemeinen Frieden verbürgen. —. Der Kaiſer antwortete: Es gereicht mir zur auf⸗ richtigen Freude, die berufenen Vertreter des polniſchen Staates begrüßen zu können. Mit lebhafter Genugtuung entnehme ich den Worten, daß Sie in dem von meinen hohen Verbündeten und mir vollzogenen Akt die Erfüllung des langgehegten Wunſches des polniſchen Volkes auf Wie⸗ dererrichtung eines ſelbſtändigen Königreichs Polen er⸗ blicken und daß Sie glauben, ihrem Vaterland am beſten zu dienen, wenn Sie in Gemeinſchaft mit dem Deutſchen Reiche und der öſterreichiſch-ungariſchen Monarchie die Ziele verfolgen, die das Wohl der Menſchheit und das friedliche Zuſammenwirken der Völker verbürgen. Ge— genüber den Verunglimpfungen der Feinde empfinde ich es mit Dank, daß Sie meinem unabläſſigen Bemühen, in einer bald dreißigjährijen Regierungszeit, ein Vorkämp⸗ fer und Schirmer zu ſein, tiefes Verſtändnis entgegen- bringen. Möge es ihnen vergönnt ſein, in erfolgreicher Arbeit dem polniſchen Staate die Grundlagen zu geben, die ſeine friedliche Weiterentwickelung als ein Element der Ordnung, des Fortſchritts und der Kultur gewähr⸗ leiſten. Meiner und meiner Regierung vollen Unter— ſtützung können ſie hierbei ſicher ſein. Vergeltung. Straßburg, 6. Jan.(Amtlich.) Laut Mitteilung des Generalquartiermeiſters werden als Vergeltungsmaß⸗ regel gegen die völkerrechtswidrige Verſchleppung von Elſaß⸗Lothringern in Frankreich am 6. Januar 1917 600 angeſehene Franzoſen nach Rußland und in einigen Tagen 400 angeſehene Franzöſinnen nach dem Lager Holzminden abbefördert. 5 Urlauberzug verunglückt. Landau, 8. Jan. Vergangene Nacht halb 12 Uhr iſt zwiſchen Kaiſerslautern und Homburg vor Station Bruchmühlbach bei ſtarkem Schneegeſtöber ein Ur⸗ lauberzug auf einen Güterzug aufgefahren. Von den Inſaſſen des Urlauberzuges ſind nach bisherigen Feſt— ſtellungen 18 getötet und 87 teilweiſe ſchwer verletzt worden. Hilfszüge gingen ſofort von Homburg und Kaiſerslautern ab. Die Verletzten wurden in Brlich⸗ mühlbach, Mieſau und im Reſervelazarett Homburg un⸗ tergebracht. Die Namen der Toten werden baldmöglichſt veröffentlicht werden. Anerkennung der Unabhängigkeit Finnlands. Verlin, 8. Jan. Nachdem die ruſſiſche Regie— rung die Unabhängigkeit Finnlands anerkannt hat, iſt die Anerkennung nunmehr auch von deutſcher Seite er—⸗ folgt.(Schweden hat die Anerkennung zuerſt ausge— ſprochen und Dänemark dürfte demnächſt folgen.) Neutralitätsverletzung. Bern, 6. Jan.(Schweiz. Dep.⸗Ag.) Am 6. De⸗ zember kurz vor 7 Uhr morgens, wurden in unmittel— barer Nähe des Bahnhofs Kallnach 5 Brandbomben ab— geworfen. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Eine Tele— graphenleitung wurde zerſtört, mehrere Fenſterſcheiben zertrümmert. Die Sprenugſtücke ſind geſammelt und einer Unterſuchung unterworfen worden. Ein Militärzug, der unmittelbar vorher von Kallnach weggefahren war, ſcheint die verirrten Flieger angelockt zu haben. Haig abgeſetzt. Berlin, 8. Jan. Laut„B. Z. am Mitlag“ be⸗ richtet das„Echo de Paris“, der engliſche Premier— miniſter Lloyd George habe auf Grund der Unter— ſuchung über die engliſche Niederlage bei Cambrai im Miniſterrat wichtige Veränderungen beim engliſchen Oberkommando durchgeſetzt. Generalſtabschef Robertſon und General Wilſon bleiben in Verſailles. Dagegen wird General Ponglas Haig vorausſichtlich eine andere Ver— wendung erhalten. London, 8. Jan. Die Admiralität meldet, daß im Mittelmeer ein engliſcher Torpedojäger verſenkt wor— den ſei. Paris, 8. Jan. Zu Lloyd Georges Rede ſchreibt das„Journal“, niemals ſei die Auffaſſung der Entente über Krieg und Frieden ſo präziſe und knapp dargelegt worden. Für Lloyd George habe es ſich' vor allem darum gehandelt, das engliſche Proletariat von der Not— wendigkeit der neuen Opfer zu überzeugen. Der neue engliſche Geſchäftsträger. „London, 8. Jan. Der zum engliſchen Oberlom— miſſar in den Vereiſligten Staaten beſlimmte Graf Rea— 11 wird die Geſchäfte der Bolſchaft in Waſhington er engliſchen Kriegskommiſſion übernehmen. ——— Die Ereigniſſe im Weſten. Der engliſche Tagesbericht. WB. Lon on. 6. Jan. Amtlicher Bericht von geſter vormittag: Ein feindlicher Angriffsverſuch während de Nacht in der Nähe von Hollebeke wurde ohne Verluſte fü Unſete Truppen abgeſchlagen. Einer anderen feindlichen Streiſ ab etlung gelang es, einen unſerer Poſten öſtlich von Zoe beke zu überfalfſen. Einige- unſerer Leute wurden getöt:t od— werden vermißt. . Abends: Jufo'lge eines örtlichen Kampfes in der Näh des Canals du Nord wurden vier unſerer vorgs ſchobenen Polten eine kurze Strecke zurückgedrängt. Einige unſere Leute werden vermißt. ö 145 8 Kri it Itali Der Krieg mit Italien. Der italieniſche Bericht. 5 „WI B. Rom. 6. Jan. Amtlicher Bericht von geſtern: Leb hafte Artilleriekämpfe im Oſtabſchnitt der Hoch bene von Aſiag, und bei Cavallo im Brentatal. Unſere Flieger bewarfef Baracken und Flugplätze mit Bomben. Der Bahnhof vo Levico im Suganalal und Depots in der Nachbarſchaft er hielten 120) Kilogramm Bomben. Feindliche Fli ger warfen Ran hon 7 Mare. ar. f 5 7 Vomben auf Meſtre, Baſſano und Caſtelfranco, wobei ſie in der lehgenannten Ortſchaft leichten Schaden und einige Opfe verurſachten. ö U „ 1e Vermiſchtes. N „ Zi ungsverfmelzung. Die bisher fortſchrittliche„Weſer zeitung“ in Bremen iſt von einer Geſellſchaft von Kauf leuten in Bremen aufgekauft und am 1. Januar mit den 1B emer Tageblatt“ vereinigt worden. Das Blatt wird nur im Sinne der Deutſchen Vaterlandspartei geleitet. Verurteilung. Der des Diebſtahls einer Reihe von Kunſt gegenſtänden aus dem löniglichen Schloſſe Wilhelmshöhe bi Kaſſel angeklagte 17 Jahre alte Schüler Wilke iſt zu dre Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Antiquar Na dell ein geborener Ruſſe, unter deſſen Einfluß Wilke ſtand wurde wegen gewerbsmäßiger Hehlerei zu 1½ Jahren Zucht haus verurteilt. Schleichhan el. Die Münchener Poliz i verhaftete 12 Lebens mitterſchleichhändler, die Fleiſch, Schmalz, Butter, Eier un andere Lebensmittel in größeren Mengen nach Berlin aus. fahren wollten. Unter den beſchlagnahmten Gegenſtänden be fanden ſich viele Zen' ner Rauchfleiſch. Poſtdiebſtühle. In Konitz(Weſtpreußen) wurden um fangreiche Pahetdiebſtähle bei der Poſt entdeckt. Hausſuchunge förderten eine große Zahl von geſtohlenen Paketen zutage Bis jetzt ſind 12 Perſonen verhaftet. Sturmflut. Wie aus Stettin(Pommern) gemeldet wird zerriß eine Sturmflut der Oſtſee bei Damkerort die natürlichen Sandwälle(Dünen) auf eine Länge von 200 Meter. Dae Se waſſer flutete bis- Buhowerſe. Damkerort iſt über ſchwemmt und bedroht. Schiffsunglück. Bei Calteville an der franzöſeſchen Weſt⸗ küſte(bei Cherbourg) ſind zwei engliſche Dampfer geſtrandet Eiſenbahnunglack. Auf der Halteſtelle Beſchanovka in Dongebiet entſtand eine cxploſion, bei der zwei Militärzüge mit Koſaßen vernichtet wurden. 2000 Mann ſollen umge kommen ſein. Unter Teldgrauen.„Das du. wie'n Liebesbrief anfangen Be. l ſtark nenuſt Du'n Liebesbrief? Weiß muß:„Anbei ſende ich („Fliegende Blätter“.) Lokales. — Badiſche Zeitungsjubiläen. Mit Beginn des neuen Jahres konnte der in Tauberbiſchofsheim erſchei nende„Tauber- und Frankenbote“ auf ein 25jähriges Beſtehen, der in Uebertingen erſcheinende„Seebote“ au ein 70jähriges Beſtehen und die„Heidelberger Zeitung“ die ſeit einigen Wochen als Morgenblatt erſcheint, au ein 60jähriges Beſtehen zurückblicken. Neue Reiſebrotmarken. Wie die„L. N. N' erfahren, werden demnächſt neue Reiſebrotmarken den Verkehr übergeben. ſind kleiner und, um Nach ahmungen zu erſchweren, auch ſorgfältiger ausgeführ als die bisherigen. Die Beſtände der alten Marken ſoller jedoch aufgebraucht werden, ſo daß ſie einige Wochen hindurch wahrſcheinlich bis zum 15. Februar— neben den neueni en Geltung bleiben Krankenverſicherang. as Reichsverſiche⸗ rungsamt hat die Zahnfäule(Karies) als Krankheit in Sinne von 8 182 der R. V. O. anerkannt. Die Kranken- kaſſen können daher in der Koſtenübernahmefrage nich mehr nach Gutdünken entſcheiden, wohl die Be ſtätigung eines Vertrauensarztes verlangen Kriegswochenhilſe. die Wiederbetätigung eines infolge Verwundung oder Erkrankung aus den Kriegsdienſt entlaſſenen Kriegstei nehmers wird nach einem Beſcheid des Reichsamts des Innern, dem die Ent ſcheidung durch die Spruchsinſtanzen vorbehalten bleibt, nicht unter allen Umſtänden als Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit im Sinne der Bundesratsverordnungen über Kriegswochenhilſe anzuſehen ſein. Es muß eine Erwerbsfähigkeit vorhanden ſein, die für die Möglichkeit ausreicht, den nötigen Lebensunterhalt für die eigene Ver⸗ ſon und für die Familie zu beſchafken. g — N — her Aber — . Die Kriegsziele der Entente. Sondon, 6. Jan. Nach einer Nate mda berief Lloyd George 0575 die Vertreter der Gewerkſchaften zu 0 und gab dieſen eine Erklärung über die Kriegsziele, der er u., a. ausführte: Wir ſind in der krikiſchſten Stunde dieſes furchtbaren Hampfes angelangt und bevor eine Regierung eine ſchwerwiegende Entſcheldung über die Be⸗ dingungen faßt, unter denen 10 den Kampf beenden oder fortſetzen ſoll. muß dem Genüge Mae werden, daß das Gewiſſen der Nation hinter den Bedingungen ſteht. Er habt die Fragen der Kriegszlele mit den Arheiterführern, mit, Asquith. Grey, ſowtie einigen Vertretern der größen über⸗ eeiſchen Kolonien beraten, ſo daß das Ergebnis dieſer Er⸗ örterungen Anſpruch darauf habe. nicht allein als Auffaſſung der Regierung, ſondern der Nation und des ganzen Reiches u gelten. Er ſagte: Wir W keinen Angriffs⸗ rieg gegen das deutſche Voll, das von ſeinen Führern überzeugt wurde, es kämpfe einen Verteidigungskrkeg gegen eine Vereinigung neidiſcher Völker, die auf die Zerſtörung Deutſchlands aus ſind. Eine e ng Deutſchlands oder des en Volkes war niemals unſer Kriegs⸗ iel vom erſten Tage des Krieges bis heute. Das engliſche olm hat niemals eine Trennung der deutſchen Stämme oder die Auflöſung des deutſchen Staates oder Landes beab⸗ Eheigt Deutſchland hatte eine große Stellung in der Welt. s iſt nicht unſer Wunſch, oder ünſere Abſicht, dieſe Stel⸗ lung in der Zukunft in Frage zu ſtellen oder zu zerſtören, ſondern n ee von ſeinen Hoffnungen und Plünen einer militäriſchen Beherrſchung abzulenken, damit es all ſeine Kraft den großen. gemeinnützigen Aufgaben der Welt widmet. Ebenſo kümpfen wir nicht, um Oeſterreich⸗Ungarn zu zerſtören oder die Türkei ihrer Hauptſtadt und der reichen Beſitzungen in Kleinaſien und Thra⸗ ind ie vorwiegend von ee Raſſe bewohnt ind, zu berauben. Ebenſowenig ſind wir in den Krieg eingetreten. nur um die Verfaffung des Deutſchen Reiches abzuändern und zu zerſtören. Das iſt eine Sache, die das deutſche Volk zu entſcheiden hat. 0 Zu der Erklärung des Grafen Czernin, die dieſer am 25. Dezember im Namen Oeſterreich-Ungarns und ſeiner Ver⸗ bündeten abgab. ſagte Lloyd George: Dieſe iſt bedauerlich und unbeſtimmt. Klingende Worte allein über die Formel „keine Annexionen und keine eee e oder das Recht der Selbſtbeſtimmung ſind zwecklos. Bevor irgend welche Verhandlungen überhaupt begonnen werden können, müſſen ſich die% der weſentlichen Tatſachen der Lage bewußt werden. Die erſten Forderungen, die daher die britiſche Regierung und ihre Verbündeten immer vorangeſtellt haben, En die vollſtändige Wiederaufrichtung Belgiens Und eine ſolche tſchädigung für ſeine verwüſteten Skädte und Provinzen, als gemacht werden kann. Dies iſt nicht die Forderung einer Kriegsentſchädigung, wie ſie Deutſchland im Jahre 1871 Frankreich auferlegt hat. Es iſt auch kein Verſüuch, die Koſten der Krieashandlungen von einem Kriegführenden auf den andern zu ſchieben. Es iſt nicht mehr und nicht weniger als das Beſtehen darauf, daß, bevor es irgend eine Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden geben kann, dieſer große Bruch des öffentlichen europäiſchen Rechtes ſeine Zurückweiſung erfahren und ſoweit als möglich gut os werden muß. e ee bedeutet Anerkennung. Solange das inter- nationale Recht nicht anerkannt iſt. kann es niemals Wirk⸗ lichkeit ſein. i Als nächſtes kommt die Wiederherſtellung Serbiens. Monte⸗ negros ſowie der beſetzten Teile Frankreſchs, Italiens und Rumäniens. vollſtändige Zurlückziehung der feindlichen Armeen. Wiedergutmachung von Unrecht iſt die grundlegende Bedingung für einen dauernden Frieden. Wir wollen bis zum Unter ang an der Seite der franzöſiſchen Demokratie, an deren erlangen auf Wiedervereinigung(reconſideration) des großen Unrechts von 1871 ſtehen, als ohne Rückſicht auf die Wünſche der Bevölkerung zwei franzöſiſche Provinzen aus Frankreich herausgeriſſen und dem Deutſchen Reiche während eines halben ahrhunderts einverleibt wurden. Bis dieſes geheilt iſt, können geſunde Zuſtände nicht wieder eintreten. Es kann keine beſſere Illuſtration der törichten Bösartigkeit geben, einen vorübergehenden militäriſchen Erfolg zur Vergewaltigung eines nationalen Rechtes zu benützen. Ich will nicht verſuchen, die Frage der ruſſiſchen Gebiete die jetzt von den Deutſchen beſetzt ſind, zu behandeln. Die ruſſiſche Politik iſt ſeit der Revolution durch ſo viele Phaſen und ſo ſchnell gelaufen, daß es ſchwierig iſt, ohne Reſerve des Urteils darüber zu ſprechen, welches die Lage ſein wird, wenn die endgültigen Bedingungen des europäiſchen Friedens geſprochen werden. Rußland hat den Krieg mit allen ſeinen Schwüchen hingenommen, weil es Ben ſeiner Ueberlieferung als Schützer der ſchwächeren tämme gleicher Raſſe in den Krieg eintrat, um Serbien vor einem Anſchlag auf ſeine Unabhängigkeit zu ſchützen. Es iſt dies ein ehrenvolles Opfer, das nicht allein Rußland, ſondern auch Frankreich in den Krieg zog, treu den Bedingungen ſeines Vertrages mit Rußland in einen Streit. der nicht ſeine Sache war. Seine ritterliche Achtung für ſeinen Vertrag führte zu einem willkür⸗ lichen Einfall in Belgien und die Vertragsver⸗ flichtungen Großbritanniens gegenüber dieſem leinen Land. zogen uns in den Krieg. Rußland iſt nunmehr dabei, ohne Verbindung mit den eändern die es in den Krieg gezogen hat, Sonderverhand— lungen mit dem gemeinſchaftlichen Feind zu führen. Ich mache ihm keine Vorwürfe, ich führe nur Tatſachen an, Niemand. der Preußen und ſeine Abſichten auf Rußland kennt, kann einen Augenblick über leine letzten Abſichten im Zweifel ſein, was für Redensarten es auch immei gebrauchen möge, um Rußland einzuwickeln. Es liegt nicht in ſeiner Abſicht, eine der Provinzen und Städte Rußlands, die es jetzt beſetzt hält, zu ⸗ rück zugeben. Unter einem oder dem anderen Namen — welcher iſt ja Wie glacte— werden dieſe ruſſiſchen Pro— vinzen künftig in Wirklichkeit einen Teil eines preu⸗ ßiſchen Reiches bilden und das übrige Voll Rußlands wird teils durch blendende Worte verlockt, teils durch Dro⸗ An über die Fortſetzung des Krieges geſchreckt, in einen uſtand vollſtändiger wirtſchaftlicher und ſpäter auch politiſcher Sklaverei gegenüber Deutſchland ge⸗ trieben werden. Wir alle bedauern dieſe Ausſicht. Die Demokratie Englands beabſichtigt bis zum letzten, den Demokra⸗ tlen Frankreichs und Italiens und allen ſeinen Ver⸗ bündeten beizuſtehen. Wir werden ſtolz ſein, bis zum Ende Seite an Seſte mit der neuen Demokratie Rußlands zu kämpfen. ate wollen Amerika, Frankreich und Italien. ber wenn die gegenwürkigen Machthaber Rußlands unabhängig von ihren Verbündeten etwas unter⸗ nehmen ſo haben wir keine Mittel eee um die eee aufzuhalten, der ihr Land 1 0 verfallen muß. ir glauben jedoch, daß ein unabhängiges Polen, das alle jene wahrhaft polniſchen Elemente um⸗ Mb die wünſchen. einen Teil davon zu bilden, eine drin ende otwendigkeit für das Gleichgewicht in Oſteuropa iſt. Gleicher⸗ weiſe unb obwohl wir mit Wilſon übereinſtünmen, daß die Auflöſung Oeſterreich⸗Ungarns kein Teil unſerer Kriegsziele 5 bin ich der Meinung, daß, wenn nicht eine Selbſtreg 0 auf Grund wirklicher demohra⸗ tiſcher 1 tze jenen e ee Nationen gewährt. werden, die dies N gewünſcht haben, es un⸗ ma lich ift. auf elne Beleltlung ener Ur lachen in dieſeſn Teile Europas, ole ſolange leinen aligemeinen Gründen betrachten wi ch dem Volke gleicher Ras beabſichtigen wir, niſchen Blutes un 0 berechtigten Beſtrebungen Gerechtigkeit ge Außerhalb Europas glauben wir, ur Anwendung kommen lufrechterhaltung die Befriedigung des natür⸗ der Stallener auf Vereinigung mit und Sprache als notwendig. Ebenſo zu dringen, daß den Leuten rumä⸗ daruomäni ſcher Sprache daß diefer: ollen. Während ſchen Reiches in onſtantinopel als Haupt⸗ en! Armenien, Meſo⸗ Durchfahrt z. d dem Mittelländiſchen iſiert und neutraliſi eine Anerkennung ben Grundſätze wir keineswegs die Heimat der türkiſchen Raſſe mit K ſtadt in Frage ſtellen wollen. potamien. Syrien und Paläſtina, dem Schwarze! Meer internationaliſ unſerem Urteil gemäß berechtigt, nationalen Bedingungen zu viel über die Vereinbarunge deten über dieſe und andere ſprochen. Ich kann nur ſagen, der ruſſiſche Zuſammenbruch un lungen die Bedingungen verändert einbarungen gemacht ſind. wir unſeren Verbündeten ir mit unſeren Verbün⸗ tände eingegangen ſind, ge⸗ wenn neue Umſtände, wie ſſiſchen Sonderverhand⸗ en, unter denen unſere Ver immer dereit ſind, ſie mit u beſprechen.„ dice on anbelangt, ſo habe daß ſie zur Verfügung K deren Entſchließung in ſer Kolonien nehmen muß. Darum muß das ich wiederholt erklärt, ferenz gehalten werden, borenen Bewohner ö dieſer Gebiete iſt von Europäern bewo darauf gelegt die Einwohner einer n Verwaltung ihnen annehmbare deren Hauptaufgabe es im Intereſſe muß eine Gutmach internationalen Rechtes ver Die Friedenskonferenz darf und die Dienſte, die ſie der geme geleiſtet ſowie die verbrecheriſche material eintreten, Markt für die Roh⸗ ie ſich ſelbſt und ihren Freunden 1 zwiſchen den Völ⸗ unter der Laſt Krieg einzu⸗ Zwang, für einen möglichen 1 U ung des in Vergewalti⸗ übten Schadens ein⸗ unſere Seeleute inſamen Sache de n Taten, unter denen alt eine Knappheit an Rohme immer größer wird, je länger der Krieg unvermeidlich, daß jene Länder. produkte beherrſchen. in erſter Lin Möglichkeit eines Streites alle Nationen helfen wollen. Solange die lreten, ſondern auch unter dem ein großer Verſuch gemacht werden mu“ zur Errichtung einer internati einer Alternative für den Krieg als Mittel, tigkeiten zu ſchlichten, zu ſchaffen. Wenn wir gefragt werden, wir ſagen; für einen gerechten, internationale Strei⸗ wofür wir kämpfen, ſo können dauernden Frieden. folgenden Bedingungen die Heiligkeil von Vert Schlichtung von Selbſtbeſtimmungsrechtes oder der ker geſichert werden und ſchließ internationalen Organi Rüſtungen zu beſchränken und die zu mindern. Unter diefen Bedingunge rägen aufgerichtet werden zweitens muß uſtimmung der regierten Völ⸗ lich müſſen wir durch Schaf die Laſt der ation ſuchen a t eines Krie⸗ Fahrſcheinlich n würde das britiſche Reich einen Um dieſe Bedingungen ſicherzu⸗ ſtellen. ſind ſeine Völker bereit, noch mehr Opfer zu bringen von den Mittelmächten ge⸗ Friedensvorſchlags l abſichtlich Lloyd George hat die ſtellte Friſt zur Beantwortung des§ von Breſt⸗Litowsk(4. Januar) ohne Zweife verſtreichen laſſen, um nicht den Schein zu als laſſe er ſich von den Mittelmächten etwas vorſchreiben. Die Rede, die wohl als offizielle Antwort zugleich im Namen der übrigen Verbandsmächte und Amerikas auf⸗ ſagt im weſentlichen nichts neues, nur die Form iſt wieder etwas glatter, raffinierter. keine Annexionen und keine Kriegsentſchädigungen in die⸗ ſem Krieg, ſagt Lloyd George, wenigſtens nicht für die Hingegen hat Deutſchland Belgien und zugeben und die dort im Laufe des bezahlen. Elſaß-Loth⸗ dafür ſetzt ſich England Oeſterreich⸗Ungarn hat das rentino mit noch ünbeſtimmter Begrenzung an Italien die Türken dürfen zwar vorläufig in Kon; rd aber tat⸗ zufaſſen iſt, Mittelmächte. Nordfrankreich heraus Kriegs entſtandenen Schäden zu ringen ſoll an Frankreich f bis zum Untergang ein. abzutreten; ſtantinopel noch wohnen bleiben— es wi ine internationale Stadt daraus gemacht werden, ſodaß die Türken es ſicher bald vorzö aſien auszuwandern. bien, Paläſtina, Syrien, Meſopotamien, hand Kleinigkeiten abgenommen werden. ſtbeſtimmungsrecht beſagen will, gen, nach Klein- Außerdem ſollen den Türken Ara⸗ Armenien und ſonſt noch aller Im übrigen ſoll den Völkern das Selb gewährleiſtet werde., was nichts anderes als daß Nordſchleswig an Dänemark, Poſen, ein Teil bon Weſtpreußen und Schleſien an Polen— zur„Er⸗ haltung des Gleichgewichts im Oſten“— fallen und daß Böhmen, Mühren, Galizien, Bukowina, Siebenbürgen, ien und Kroatien und natürlich auch Bos⸗ nien und Herzegowina von der öſterreichiſch-ungariſchen sgelöſt werden. Ohne daß Lloyd George und chland und ſeine Verbündeten mit Waf: chmetterten— was ihnen doch nie gelingen chland auf dem Wege„des Rechts und der Gerechtigkeit“ nach George-Wilſonſcher Deutung erträge ebenſoweit gebracht werden können, em gleichen Wege England ohne jede itz der wertvollſten Teile der d welchen Verluſt, denn das recht der Völker“ gilt natürlich nicht t fallenden Völ⸗ ch für die Banat, Slawon Monarchie lo die Entente Deutſ fengewalt zerſ könnte—, würde Deutſ durch Friedens während auf d Annexionen in den Beſ Erde gelangte, „Selbſtbeſtimmungs für die unter Großbritanniens Herrſchaf für den Vierverband. Au „Kriegs nach dem Kriege“ hat Lloyd he und kennzeichnende Formel gefun⸗ iſt in weiten Kreiſen des roßmütig verzichtet nun Llo e oder Stra amſte eiſchien. agt er, die auf en werde, ſei es lich. daß ber Verband und die ihm„befreun⸗ ohne irgen ker, ſondern nur Umſchreibung des George eine hübf Der Wirtſchaftskrie Verbands ſelbſt verpönt. George dem Wortlaut nach auf die Waff die ihm früher die wichtigſte und wirkſ Bei der Knappheit des R der ganzen ganz natür 15 deten“ Länder— das iſt faſt die ganze Welt kent ſich ſelbſt verſorgten und dann erſt die Mittelmächte, in Sonderheit Deutſchland, an den Gütern der Welt teil⸗ nehmen ließen. Das kann nach fünf, zehn, fünf ehn oder noch mehr Jahren ſein, je nachdem die Wirkung ſein wird. So würde das„vertragstreue“ Großbritannien ohne das Odium, das es in kluger Berechnung mit den Weltſchlagwörtern„Annexionen und Entſchädigungen“ zu verbinden verſtanden hat, ſeine wahren und en lichen Kriegsziele: die Vernichtung Teutſchlands und die Pata ede Stärkung der eigenen Macht doch erreichen. Daß Deutſchland die verſenkten Schiffe und, was drum und dran hängt, zu entſchädigen hätte, das verſteht ſich für Lloyd George von ſelbſt. e Das ſind Geſichtspunkte, die, wie bemerkt, Lloyd George, der Sache nach ſchon dutzendmal vorgebracht hat, nur nicht in der polierten Form vom 5. Januar. Genau beſehen, iſt die Rede nichts als eine blutige Verhöhnung Deutſchlands. Da ſie aber Kerpen programmatiſch gemeint iſt, wird eine entſprechende deutſche Antwort wohl nicht ausbleiben. Hoffentlich wird dieſe aber nicht wieder auf dem Umwege irgend eines fremden Zeitungsmannes gegeben. 3880 90 ee eee e ee 5 e Neues vom Tag Feindliche Fliegerangriffe. 955 (G. K. G.) Karlsruhe, 6. Jan. In den frühen Morgenſtunden bewarfen heute feindliche Flieger wiederum Mannheim, Ludwigshafen, Offenburg und Freiburg mit einigen Bomben. Der angerichtete Sach⸗ ſchaden iſt gering. Eine Perſon getötet, drei verletzt. g Fraktionsführer beim Reichskanzler. Berlin, 7. Jan. Der Reichskanzler empfing ge⸗ ſtern eine Reihe von Fraktionsführern, denen er ein be⸗ ruhigendes Bild unſerer gegenwärtigen militäriſchen und politiſchen Lage zu neben vermochte. Auch eine Reihe bon Perſönlichkeitsfragen wurden in einer Weiſe erörtert, daß jeder etwaige Grund zur Beunruhigun als beſeitigt angeſehen werden kann.„„ Die ſozialdemokratiſche Entſchließung. Berlin, 7. Jan. Die ſozialdemokratiſche Reichs ⸗ tagsfraktion trat nach dem„Vorwärts“ geſtern zuſam⸗ men. Nach mehrſtündiger Erörterung beſchloß die Frak⸗ tion eine Kundgebung, in der ſie das Verhalten ihrer Vertretung im Hauptausſchuß, billigt und ihre Ent⸗ ſchloſſenheit bekundet, jedem Mißbrauch des Selbſtbe⸗ ſtimmungsrechts der Völker zum Zwecke verſchleierter Annexionen mit Entſchiedenheit entgegenzutreten. Die polniſchen Regenten in Berlin. Berlin, 7. Jan. Heute früh ſind die drei Mit⸗ glieder des polniſchen Regentſchaftsrates, Erzbiſchof von Kakowski, Metropolit von Warſchau, der Für ſt 3dzislaw Lubomirski und Joſef von Oſtrows⸗ ki hier eingetroffen. In ihrer Begleitung befanden ſich Miniſterpräſident von Kurazewski, der Chef den Zivilkabinetts Prälat von Chelmiki, Milizkomman⸗ dant Prinz Franz Radziwill, der Referent im Mi ⸗ niſterpräſidium von Okolowize und der Referent im Zivilkabinett Graf Georg Tarnowski, ſowie die drei perſönlichen Adjutanten der Regenten. Am Bahn⸗ hof Friedrichſtraße fand ſich zur Begrüßung im Namen des Kaiſers der Oberkommandierende in den Marken und Gouverneur von Berlin, Generaloberſt von Keſſel, ein. Die Regenten nebſt Begleitung bewohnen das Hotel Adlon. Heute nachmittag wollen die Herren dem Reichs⸗ kanzler einen Beſuch abſtatten. Zum Abend hat der Reichskanzler zu ihren Ehren eine Reihe politiſcher Per⸗ ſönlichkeiten zu ſich geladen. Margen werden die Re⸗ genten ſich dem Kaiſer vorſtellen. e Zum Selbſtbeſtimmungs vecht. 2 Königsberg, 7. Jan. Die Rigaiſche Kaufmanns⸗ kammer, die Vertretung der Wirtſchaftsintereſſen der Detailkaufmannsſchaft, Groſſiſten und Agenten Rigas, hat dem Vorſteheramte der Königsberger Kaufmannſchaft Kenntnis von ihrem Programm gegeben, worin es heißt: Nach reichlicher Ueberlegung iſt die allgemeine Verſamne⸗ lung der Mitglieder der Rigaer Kaufmannskammer der feſten Ueberzeugung, daß alle unvergänglichen hohen Gi⸗ ter, die jeder ehrbare Kaufmann höher einſchätzt, ars Wohlleben und leichten Verdienſt, hier nur werden kön, nen, wenn ihr altes Vaterland, das Balteuland, eng ange gliedert iſt an das große mächtien Deutſche Reich, wer: es ſich unter dem Schutz und Schirm des deutſchen Kaiſers begibt. Freudig bewegten Herzens und ohne Vor⸗ behalt wird daher die heutige Verſammlung der in der Rigaer Kaufmannskammer vereinigten Rigaer Kauf⸗ mannſchaft ſich für eine Angliederung an Teutſchland 1 10. 1 r 4 1 1 einſetzen. 8 Aus dem ſpaniſchen Heer. ö Madrid, 7. Jan. Die Regierung entdeckte, wie Ag. Havas meldet, eine Verbindung unter den Unter⸗ offizieren, die in G. heimſchrift unter einander verkehr⸗ ten. Der Rädelsführer iſt geflohen. Unterſuchung iſſ eingeleitet. Die Paziſiſten. Bern, 6. Jan.„Secolo“ meldet aus Rom: Der Parteiſekretär der ſozialiſtiſchen Partei, Lazzari, und der Sozialiſt Cavalieri ſind wegen Propaganda gegen den Krieg unter Anklage geſtellt worden. 415 ö ae 0„„ ö N 405 Gone 85 Karlsruhe, 6. Jan. Der Groffherzog hat file die Bedürftigen der Stadt 150 Ster Brennholz zur Verfügung geſtellt. 1 ( Karlsruhe, 7. Kan. Die Grſte Kammer balt 5 SSS . 225 ihre nächſte Sitzung am kommenden Sämistag den 12. ds. Mts., vormittags 10 Uhr, ab. Auf der Tagesordnung ſtehen die Berichterſtattung über den für Kriegsteue⸗ rungsbeihilfen bewilligten Kredit von 3 Millionen Mark und über die Verwendung des Kriegskredits von 150 Mill. Mark, ferner verſchiedene Rechnungsſachen. ) Karlsruhe, 6. Jan. Auf 31. Dez. 1917 waren beim Bad. Staatsſchuldbuch 1652 Konten mit 47635 000 Mk. Buchforderungen vorhanden. Die Eintragungen auf Grund von Bareinzahlungen belaufen ſich ſeit Errichtung des Staatsſchuldbuchs(1. Jan. 1913) auf 9 347700 Mk. () Freiburg, 7. Jan. Im Alter von 77 Jahren iſt hier nach längerem Leiden Domkapitular Dr. Otto geſtorben. Ueber 50 Jahre ſtand er im Dienſt der ka⸗ tholiſchen Kirche. Er war 1865 zum Prieſter g weiht und 1896 in die Kirchenregierung berufen wordey, wo 5 6 Frauenklöſtern ganz beſondere Obſorge zutommen 1 5 1 ö 0 1 1 Lokales. — Die Zulagen für Rentenempfänger. Zu der Gewährung der Teuerungszulagen an Rentenempfän⸗ ger wird amtlich mitgeteilt: Wer aus der Arbeiterverſiche— 2. 1 rung eine Invalidenrente oder eine Krankenrente be⸗ zieht, alſo auf der Poſt eine Rentenquittung mit dem Buchſtaebn J(hellgrünes Papier) oder k(hellgelbes Pa⸗ pier) vorzeigen muß, erhält vom 1. Februar 1918 ab monatlich 8 Mark Zulage. Perſonen, welche eine Witwen⸗ oder Witwerrente erhalten, die beim Empfaug ihrer Rente alſo eine Quittung mit dem Buchſtaben W. (dunkelgelbes Papier) oder Wk(grünes Papier) vor⸗ weiſen müſſen, erhalten ebenfalls vom 1. Februar 1918 ab eine monatliche Zulage von 4 Mark. Emp⸗ fänger von Alters⸗ und Waiſenrenten erhalten keine Zu— lage. Die Zulage wird durch die Poſt, ausbezahlt. Der Empfänger muß ſich nur rechtzeitig eine beſondere Quit⸗ kung beſorgen, die er bei der Stelle, die ihm die Be⸗ ſcheinigungen auf der Rentenquittung erteilt, erhalten kann. Die Zulage wird nur für volle Monate gewährt. Beginnt zum Beiſpiel die Rente am 3. April 1918, ſo beginnt die Zahlung der Zulage erſt mit dem 1. Mai 1918. Iſt dagegen ein berechtigter Rentenempfäuger am 2. März 1918 geſtorben, ſo erhalten die Hinterblie— benen, denen die Rente des Verſtorbenen ausgezahlt wird, die Zulage füſr den Monat März im vollen Be— trage. Vorläufig iſt die Zahlung von Zulagen nur für die 11 Monate des Jahres 1918(vom 1. Februar bis 31. Dezember) in Ausſicht genommen, doch iſt zu er⸗ warten, daß den Empfängern von Invaliden, Witwen⸗ oder Witwerrenten auch nach dem 31. Dezember 1918 Zulagen zu ihren Renten, vielleicht in etwas geringerer Höhe, von den geſetzgebenden Körperſchaften bereitge— ſtellt werden. Für die Empfänger einer Unfallrente, deren Erwerbsfähigkeit in gleicher Weiſe wie die der In⸗ validenempfängen beſchränkt iſt, wird demnächſt eine ähnliche erweiterte Fürſorge getroffen werden. L Wärme im Keller. Es iſt ſchon mehrfach darauf hingewieſen worden, daß die ungewöhnlich ſtrenge ſtälte es erfordert, auf den Wärmezuſtand von Aufbe⸗ wahrungsräumen der Kartoffeln und ähnlichen Vorräten das Augenmerk zu richten. In kleinen Kellerräumen kann ein zu tiefes Sinken der Temperatur dadurch aufgehalten werden, daß man in einem oder in zwei ſtohlenbügeleiſen längere Zeit eine Glut unterhält. — Paketverpackung. Die Zahl der Wertpakete, deren Verpackung und Verſchluß mangelhaft ſind, iſt noch immer groß. Namentlich bei kleinen Poſtanſtalten wird in den Anforderungen an die Wertpakete zu ſorglos ver fahren; zerriſſene Pappſchachteln ohne Umhülſung mit geknüpftem Bindfaden, ohne Siegel, unverhüllte Jaſen mit verſiegelten Läufen und dergl. ſind als Wertugete angenommen worden. Derartige Sendungen erſchſheren den Betrieb außerordentlich. Jedes mangelhaft verpackte oder verſchloſſene Paket wird daher künftig von der An- nahme als Wertſtück ausgeſchloſſen. — Keine Einſchreibpakete zugelaſſen. Auf cin, wingabe bes Deutſchen Handelstkags um Wieberzulaſß⸗ ſung Fer Einſchreibpakete hat der Staatsſekretär des Reichspoſtamts in ablehnendem Sinne geaniworlet mii der Begründung, daß der Paketpoſtver lehr ſeit Einſteb, ſung ver Einſchreibungen ſich noch heträchttich vermehr und die Betriebsſchwierigkeiten infolge Mangels, geeig, neten Perſonals ſich werſchaͤrſt haben, ſodaß die ocd. hungsmäßige Abwicklung des geſanten Poſtverkehrs durch die Einſchreibungen gefährdet wücde. — Vom Vier. Wie die„M. N. N.“ hören, i mit Rückſicht auf das geringe Braulontingent inn abſeh barer Zei“ eine Neuregelung des Verb auch? bu echgarten, tine weitere Einſchränkung der Viererzenguang ſoll abel vorläufig noch nicht brabſichtig! ſein. e gegen die Schulverſaumneſſ: Das Stadtſchultheizenaw! Schorndorf erläßt folgende Warnung:, In der Volas⸗ und Ailgemeinen Forſpildungsſchule häufen ilch allmählich die unerlaubfen Schulverſäumniſſe(in einem Monat werden mehr Schulverſäumniiſe angezeigt als früher in einem ganzen Jahre daß ich nicht mehr zu unterlaſſen zu dürfen laube, a0 Ne in 0 Famliten eingeriſſene Verwahrloſung un uchtloſigkeſt der Kinder mit nachdrüchelichem Ernſte aufmert⸗ am zu machen. Dleſenigen Mütter, die die Schulverſäuinniſen rer Kinder ſo leicht hinnehmen, ſind ſich deſſen kaum demußt, wie fehr ſie urch den Mangel an Strenge unt Zucht, ber Schule und der Lehrerſchaſt die Erfüllung ihr,: Aufgabe. erſchweren und pelche ſtialſche Schädigung dle Schul. derſür mniſſe nicht bloß für die Kinder, ſonder. auc durch bie ſocker erfahrung 1 00 nicht ausbleibenden Wirkungen fut die Allgemeinhelt im Gefolge haben. Nuchdem eee und leichtere Beſlraſungen ſich bisher als wirkungslos er- wieſen haben, mache ſch nunmehr darauf itimerkſam, daß egen focigeſehie Schulverſüumniſſe künftig me aller Strenge, nsbeſandere auch mit Haftſtrafen gegen pflichtvergeſtene tern elngeſchritten werden muß. 1 . Bauernreiſen. Von Rudolph Strat. Die Hand an der Drehbank reicht der Hand am Ge⸗ ſchütz die Granate. Die Hand am Geſchütz ſchirmt die Hand am Pflug. Die Hand am Pflug füllt die Hand an der Drehbank mit Nahrung. In dieſer Hände Kette liegt Deutſchlands Sieg. An dieſer Dreieinigkeit von Schützengraben, Fabrikſaal und Acker zerſchellt die feind— liche Welt. Das muß, wie der feldgraue Krieger und der For- mer in der blauen Bluſe, auch der deutſche Landmann wiſſen. Er muß den Zuſammenhang zwiſchen Gewehr— knall, Hammerſchlag und Spatenſtich ſo deutlich erkennen, daß er ſich im Geiſt in Reih und Glied fühlt, wenn er einſam auf dem Felde wirkt. Ungeheures, beinahe Uebermenſchliches geſchah auch auf Deutſchlands Feldern in dieſen Kriegsjahren. Der Fernerſtehende, der Städter, vermag es nicht zu wiſſen, was das heißt: die deutſche Landwirtſchaft im Krieg ohne Knechte und Geſpanne, ohne Kunſtdünger und Kraftfutter, die Landwirtſchaft mit Mangel an Benzin und Kohlen und Petroleum, die Landwirtſchaft mit Greiſen, Frauen, Halbwüchſigen und Ruſſen. Und mehr: de« Bauer hängt am Alten. Seit Men⸗ ſchengedenken war er gewohnt, auf ſeinem Hof wie in einem kleinen Königreich frei zu ſchalten. Kein Stand hängt ſo innig am Eigentum, iſt mit ihm ſo verwachſen, wie der bäuerliche. Nun wurde ihm im Krieg Eigen- tum enteignet, beſchlagnahmt, die Preiſe feſtgeſetzt, ſein eigener Verbrauch ihm vorgeſchrieben. Strenge Strafen drohten.„Es mußte ſein!“ hieß es.„Jeder Lebeusmittel— zug in die großen Städte und Induſtriebezirke iſt ſo wichtig wie ein Munitionstransport an die Front!“ Ja, aber warum? Es gibt in den Fabriken Leute, die eſſen und trinken wollen. Freilich! Aber die Leute hat es dort im Frieden doch auch ſchon gegeben! Eher mehr als jetzt, wo die meiſten Männer im Felde ſind! Alſo warum ſoll alles nicht auch jetzt ſo gehen wie im Frieden? Von der rieſenhaften Ausdehnung unſerer Rüſtungswerkſtät— ten, der ſchwindelnden Höhe der jetzigen Arbeiterzahlen kann der Landmann keine genügende Vorſtellung beſitzen. Wo, zum tiefen Bedauern der deutſchen Landwirtſchaft ſelbſt, Lebensmittel auf dem Lande pflichtwidrig zurückge— halten oder verbraucht wurden, da hatte es faſt aus— ſchließlich ſeinen Grund in der Unkenntnis, in dem Man- gel an Aufklärung. Man kann den daheimgebliebenen Landmann nicht an die Front führen, ihm nicht das Mündungsfeuer zei— gen, das da raſtlos blitzt, ihn nicht den ewigen Abſchuß und Einſchlag hören laſſen, kann ihm nicht die Orte weiſen, wo die Granaten verbraucht, wohl aber die Orte, wo ſie gemacht werden. An der Maſſe dieſer Granaten, an dem Umfang der Betriebe ermißt er die Größe un— ſeres Verteidigungskrieges, erfaßt er Zahl und Anſturm unſerer 1200 Millionen Feinde, begreift er, daß alles getan werden muß, um dieſe Männer und Frauen, die den Kriegern draußen die Waffen ſchmieden, leiſtungs— fähig zu erhalten. Dem deutſchen Landmann dieſe volle Einſicht zu vermitteln, damit er ſie daheim weiterverbreite, das iſt der Zweck der von den zuſtändigen militäriſchen Be— fehlsſtellen der Heimat eingerichteten Bauernreiſen, von Beſuchen ſachverſtändig geführter Gruppen deutſcher Landwirte in deutſchen Rüſtungswerkſtätten. Die Fabrik kann nicht zum Bauern aufs Feld hin— ausbetumen, aber der Jauer in die Fabrik. Angeſehene Männer eines Dorfes ſind es, die ſich an dieſen lehr— reichen und erfolgreichen Reiſen beteiligen. Da iſt das Fabriktor. Kann man ſich wundern, wenn ſie ſich ihm mit vorgefaßter Meinung nähern? Die Arbeit da drinnen iſt ſchwer. Ja, aber gibt es denn ſchwerere Arbeit auf der Welt als Bauer: erk? Un— geſund? Wir müſſen auch in Regen und Sonnenbrand ſchaffen! Gefährlich? Der Landwirt arbeitet auch zwi ſchen Maſchinen, mit ſtürzenden Bäumen, ſtößigen Stie— ren, kippenden Heuwägen! Und wie gut wird die Arbeit da drinnen bezahlt! Da kommt die Landwirtſchaft nicht mit! Die Beſucher treten ein. Bleiben ſtehen. Welch feuriges Bild der Unterwelt leuchtet ihnen aus dem Flammenſchein der Oefen entgegen! Welch irrſinniges Durcheinander von Tönen empfängt ſie! Welch ſengende Hitzwellen wie daheim vor dem Backofen! Welch zit— ternde, rußige Luft! Sie gehen weiter. Sehen mit Staunen die unermeßliche Werkſtatt des Kriegs. Und dies iſt doch nur eine unter Hunderten und Tauſenden. Sprechen können ſie kaum mit einander in dem ungeheu— ren Lärm. Aber wenn ſie wieder im Freien ſind, in der plötlichen, feltſamen Stille und Kühle, dann nicken ſie ſich wohl zu: Gewiß! Die Sonne ſticht zur Erntezeit heiß! Aber was iſt ihr Strahl gegen vie 1700 Grad Hitze aus dem glühenden Ofen, die noch auf dreißig Schritt das Geſicht verſengt? Der Schwung der Senſe koſtet Schweiß. Aber anders als in friſcher Luft und Morgenkühle rinnt er hier, zwiſchen den Bodenflämmchen der Tiegel, von den Körpern der arbeitenden Männer. Der Dreſchſatz daheim dröhnt, die Häckſelmaſchine rattert. Aber was iſt das gegen das ſinnverwirrende Getöſe in der Munitions- fabrik, vom Morgen bis zum Abend, von Tag zu Tag? Mit andern Worten: die Arbeir an ſich iſt auf dem Feld wie in der Fabrik ſchwer, im allgemeinen vielleicht leich ſchwer, aber die Bedingungen, unter denen die Ar— eit geſchieht, ſind ungleich ſchwerer in der Fabrik. Be⸗ anſpruchen nicht nur die Muskeln, ſondern auch durch Lärm, Staub, Glut, Gefahr die Nerven. Verlangen als Gegengewicht ausgiebige Nahrung. Auf ben Schlacken- lden rings um die Fabrik ſproßt kein Kornhalm. ie Nahrung muß vom Lande kommen. Im Sinn und Haupt. ſchirmſt du Weib und Kind. ſpendeſt, wehrſt übu Senegaleſer und Engländer von dei⸗ Butter, Korn, Speck, Fleiſch, Ei, Milch; alles wird dort drinnen zur Rüſtung des Kriegs, zu Krandte, Lokammtive, Tuuchbaot.(per, telngzeug 0 nem Feld. Aufruf unſeres Feldmarſchalls Hindenburg. Der Land mann, der die Munitionsfabrik verläßt, verſteht jetzt doppelt die goldenen Worte des großen Mannes und trägt ſie in Zukunft im Herzen. braucht die Rüſtungswerkſtät“en, um zu leben. Die Rüſtungswerkflätten brauchen dich, du deutſcher Bauer, wie du ſie! Mit jedem Pfund Butter, das du in bie Fabrik ſchickſt, ſicherſt du dein digenes Dach überm Mit jedem Scheffel Korn, den du ablieferſt, Mit jeder Speckſeite, die du ebestob und zu deutſchem Sieg. Samstag: Gottesdienſt⸗-Ordunng der katholiſchen Gemeinde. In der neuen Kirche an Werktagen“ Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe. 7 Uhr beſt. Amt für Johannes Wachtel, Tochter Eva Hoock geb. Wachtel und Angehörige halb 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Johann Fleiſchmann und ledig 1 Tochter Marg., Eltern und Anverwandte. 7 Uhr beſt. Amt für'r Krieger Georg Neff, beſt. von ſeinen Kriegskameraden. halb 8 Uhr beſt. E.-A. für Bertha Hoock geb. Brechtel und Angehörige. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donner⸗ ſtag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Freitag: halb 7 Uhr beſt. Am! für 7 Krieger Lammer Samstag: Verkündete: Adam Zehnbauer und Anna Maria Knapp zum 3. mal. 2. Franz Winkler, Witwer und Kath. Hoock, Tochter von Georg Hoock 10., und A. M. geb. Adler zum Itenmal. Gottesdieuſt⸗Orduung der israel. Gemeinde 12. Januar Sabbatt-Anfang 40 Uhr „ Morgen 830 Uhr Wochenabſchnitt„ Nachmittag 33e Uhr Woero 5 Ausgang 5% Uhr Wochentag-⸗Abend 60 Uhr 1 Morgen 70 Uhr Neumondweihe des Monats Sch'wat 0 0 7 U 1„* iſt Montag. und interessanten Beschreibungen Kalender für das Jahr 1918 mit vielen Abbildungen Kriege, ca. 60 Seiten stark, Preis nur 50 Pfg. sind wieder neu eingetroffen u. empfiehlt solange Vorrat Buchdruckerei Johann Martin. Vie reichhaltigste, interessanteste und gediegenste ToflechrIIt ur enen HA ltter-Züchler ist und bleiht die vornehm illustrierte i Borse BERLIN 80. 16 Cöpenicker Str. 71. In der Pier- Börse finden Sie alles Wissens— werte übor Geflügel. Hande. 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