„ eee Danksagung. Für die herzlichen Glückwünsche und Geschenke anläßlich unserer Silberhochzeit sagen wir auf diesem Wege unseren besten Dank. Nik. Schalk, Bäckermeister 85 und Frau geb. Kippenhan. eee eee eee Alltlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Fettverſorgung. Mittwoch, den 16. d. Mts., vorm. 8 bis 9 Uhr wird an diejenigen Familien, welche nicht hausgeſchlachtet haben, Feintalg an die Nr. 201 bis 400 der Lebensmittel⸗ karte abgegeben. Auf jede Perſon entfallen 50 Gramm zum Preis von 23 Pfg. Viernheim, den 14. Januar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 2898888998 8888888888888 2 1 Bekauntmachung. Betr.: Regelung des Zuckerverbrauchs. Für den Monat Januar 1918 wird auf den Kopf der Bevölkerung ein Pfund Zucker ausgegeben. Die Marken 52 und 53 haben Gültigkeit. Vom Bezuge ſind ausgeſchloſſen diejenigen Perſonen, denen der Zucker wegen Nichtablieferung von Milch geſperrt iſt. Die Verteilung des Zuckers an die Händler erfolgt am Mittwoch, den 16. Januar 1918 nachmittags in der Vehauſung des Obmanns Winkenbach dahier. Die Kundenliſten können am gleichen Tage vormittags halb 9 Uhr auf unſerem Büro Nr. 27 in Empfang ge— nommen werden. Viernheim, den 14. Januar 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lambert h. Bekanntmachung. Betr.: Gebühren der Wiegemeiſter. 5 Die Wiegemeiſter führen darüber Klage, daß ihnen das feſtgeſetzte Waggeld nicht gleich oder nur auf ſpäteres mehrmaliges Angehen der betreffenden Landwirte, Gewerbe— treibenden uſw. gezahlt werden würde. Wir ordnen daher an, daß in Zukunft die vorgeſchriebenen Waggebühren bei der Verwiegung den Wiegemeiſtern gezahlt werden müſſen, wenn die betreffenden Perſonen nicht zurück— gewieſen werden wollen. Betr.: Schneeballwerfen. Um Unglücksfällen, Beſchädigungen von Ohren und Augen uſw. vorzubeugen, verbieten wir hiermit das Schnee— ballwerfen. Hauptſächlich werden die in hieſigen Fabriken beſchäftigten Mädchen und ſogar Frauen derart mit Schnee— ballen verfolgt, daß ſie in dieſer ernſten Zeit nur ſchwerlich den Arbeitsplatz zu erreichen vermögen. Wir warnen daher nachdrücklichſt alle in Betracht kommenden Perſonen, in Zu— kunft das Schneeballwerfen zu unterlaſſen und fügen an, daß Zuwiderhandelnde als Strafe 24 Stunden in das hieſige Ortsarreſt verbracht werden. Betr.: Fürſorge für Lungenkranke in Viernheim. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß in unſerer Gemeinde eine Fürſorgeſtelle für Lungenkranke ins Leben gerufen wurde, die erſtmals am Donnerstag, den 24. ds. Mts., nachmittags von 3 bis 4 Uhr im Krankenhause hier durch Herrn Sanitätsrat Dr. Ruders— hauſen, der für dieſes Jahr in dankenswerter Weiſe die Leitung derſelben übernommen hat, eröffnet wird. Die Fürſorgeſtelle bezweckt die Bekämpfung der Tuber— kuloſe im Allgemeinen, die unentgeldliche Belehrung und Be— ratung der an Tuberkuloſe erkrankten Perſonen einſchließlich der Kriegsbeſchädigten, die Einleitung von Fürſorgemaßnah— men, wie Heilverfahren, Invalidenheimpflege, Gewährung von Stärkungsmitteln und Mietzuſchüſſen, Beſchaffung von Betten, Verbeſſerung der Wohn- und Schlafgelegenheiten uſw. Wir hoffen, daß die neugegründete Fürſorgeſtelle für Lungenkranke, die vom Staat, Gemeinde und Behörde unter— ſtützt und gefördert, ein freudiges Echo in der Gemeinde und unter den bedauernswerten Kranken wecken wird, eine recht ſegensreiche Tätigkeit entfalten und die Kranken ihre volle Geſundung wieder zuführen möge. Betr.: Beſchaffung von Brennholz für den Winter 1917/18. Von Großh. Miniſterium der Finanzen, Abteilung für Forſt⸗ und Kameralverwaltung wurde auf Grund der Vorſchrift unter„Achtzehntens“ des Vergleichs über den Viernheimer Wald vom Jahr 1787 angeordnet, daß der Verkauf von Berechtigungsholz nach auswärts in dieſem Jahre ansnahmslos unterſagt iſt. Wir empfehlen den bezugsberechtigten Ortsbürgern unſerer Gemeinde genaue Beachtung dieſer Anordnung. Viernheim, den 10. Januar 1918. Großh. Bürgermeisterei Viernheim. Lamberth. Verloren wurde vergangene Woche ein Hausschlüssel. Um gefl. Rückgabe in der Exp. d. Bl. wird gebeten. Ein guterhaltener neunteiliger. Haſenſtall e Molleſt. 39. Eine eiſerne Kiuder⸗Bettſtelle preiswert zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. N Sorten f Wirrhaare kauft zu den höchſten Tagespreiſen 0 Heinrich Tang, Friſeur. g Fliſch einge⸗ troffen: Kalk Stickstoff, sowie Tomasmehl, Kainit u. Amoniak, Supperfosfat sigen Danksagung. Für die überaus zahlreichen Beweise wohltuender Anteil- nahme an dem schmerzlichen Verluste unseres innigstgeliebten, nun in Gott ruhenden unvergesslichen Gatten, Vaters, Sohnes, Bruders, Schwagers und Onkels Friedrich Herd Landsturmmann ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte, sowie für die grosse Kranz- und Blumenspende sagen wir hier- durch unsern tiefgefühlten Dank. anz besonderen Dank dem hochw. Herrn Kaplan Weil für seine trostreichen Worte am Grabe, den Kameraden vom hie- Vereinslazarett Militärkapelle, dem Gesangverein„Flora“, dem Verband der Fabrik- arbeiter Deutschlands, der Firma J. Weissmann jr. und den Stiftern von Seelenmessen, sowie dem Militär-Krieger-Verein„Hassia“. und der Schiessabteilung, der Wormser Viernheim, den 13. Januar 1918. Die trauernd Hinterbliebenen: Frau Friedrich Herd und 6 Kinder. dei Joh. Schnelder. —— Schullanzen Ledergeldheutel 3 Jakob Beyer. Bekanntmachung. Am Mittwoch, den 16. Januar wird nachmittags von 2—5 Uhr in der Wirtschaft von Schuchmann[zum Ratskeller] in Viern— heim ein Kassentermin zur Erhebung sämtlicher Zahlungsrückstände abgehalten. Große Aus 2 11 N 0 Serien⸗Karten eingetroffen bei Jakob Beyer. Freih. Hey“* Verwaltung Worms. Grundstücks-Vernachtung Am Mittwoch, den 16. d. Mts., vorm. 9 Uhr läßt Johann Jakob Kühner 1. ſeine ſ. g. Dleine Allmend auf dem Rathauſe dahier auf die Dauer der Genußzeit verpachten. Viernheim, den 11. Januar 1918. Großh. Ortsgericht Viernheim. Schuch mann. uit Soheune, Stall und brabgarten u verkaufen Maheles bel der Expedition d. glattes. DSE eee eee f Sachen Druck für den Privat- u. Geschäfts-Verkehr Sowie für Behörden u. Vereinsbedarf fertigt in sauberster Ausführung schnell und billig die Buch- und Vertags-Druckerei Johann Martin Fernsprecher 217 0 - 4 Viernheim Dee eee eee Rathausstraße 36 N „ Hie ruheimer Erſcheint dreimal wöchentlich: Geſchäfts⸗ Anzeiger Organ für Jedermann Dienstag, Donnerstag n. Samstag Bezugspreis: monatlich 0 Pfg. inel. Trägerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender und Fahrplan. ee Auteblalt der Groſßh. B 1 irge T 3 kill Vereins Anzeiger 10 Inſeratenpreis: Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme⸗Tarlf. Hernkeilerti Biernhein Die Iſpaltige Petit⸗Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerbebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. Telefon 217 „ Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Nathausſtraße. eeleeerene 2 wee. N rin** Donlictstap, den N 17 gnueg 6. Iii! Teleſon 217 Io Vittere Wahrheiten. P25 bes ſchreibt in den„Politiken“ u. a.:„Noch immer ſprechen die Miniſter der kämpfenden Mächte davon, bis zum Endſieg auszuhalten. Es gibt nur einen Eudſieg, das iſt der Sieg der Vernunft über die Dummheit, und der ſcheint noch fern zu liegen. lemanden gibt, der jetzt noch nicht einſieht, daß die fran⸗ zöſiſch⸗ruſſiſche Allianz für Frankreich eine einzige unge⸗ heure politiſche Torheit war, ſo iſt der Betreffende weder „hinterher klug“ noch„vorher klug“. Dieſe Allianz hat Frankreich 20 Milliarden Franken gekoſtet, ferner ihm all den Schaden gebracht, den der Weltkrieg verurſachte. Sie hat ein Vierteljahrhundert lang die Franzoſen in der Illuſion erhalten, die ſich am Prüfungstage als Lüge erwies. Sie hat die Franzoſen daran verhindert, ihr aufgeſpartes Kapital zur Förderung von Handel, Land— wirtſchaft, Induſtrie, Kanalbau, Sprachunterricht, des ei— genen Landes, überhaupt zur Förderung des Unterneh— mungsgeiſtes anzuwenden, und hat an Stelle deſſen den Hang der Franzoſen, vom 50. Jahre ab von den Zinſen zu leben, überentwickelt. Um einen großen Teil dieſer Zinſen iſt die Nation jetzt nach menſchlichem Ermeſſen be— trogen.“ N„ 5 4 4% Ueber„Frankreich, Deutſchland und England“ ſagt Brandes:„Man leſe aufmerkſam folgende Zahlen: Vor dem Kriege bürdete Frankreich 85 v. H. ſeiner männlichen Bevölkerung die allgemeine Wehrpflicht auf, die Kolo— nien nicht mitgerechnet. Deutſchland begnügte ſich mit der Ausbildung von 55 v. H. Im Jahre 1913 be⸗ trugen die Auslagen für Heer und. Flotte in Franken, pro Einwohner: 2. 8 In Frankreich Heer 23 Fr. 73 18 Fr. 38 15 Fr. 39 Flotte 12 Fr. 77 8 Fr. 51 25 Fr. 26 Die Tabelle zeigt, wie überanſtrengt Frankreich war und wie viel mehr als Deutſchland ſowohl Frankreich als auch England, jeder für ſich, geſchweige denn zuſammen, für Rüſtungen ausgab... Es war, wie man ſieht, teurer in Frankreich als in Deutſchland zu leben. Es laſtet keine ſo große Bürde auf den Deutſchen wie auf den Franzoſen. Zwar forderten in Frankreich dauernd Vaterlandsfreunde die Eheleute auf, Kinder in die Welt zu ſetzen, aber ſie gaben— für die weniger Wohlhabenden — keine Winke, wie die Eltern dieſe ernähren ſollten. Daran hatte man in Deutſchland gedacht. Schon Bis- marck fing an, den deutſchen Arbeiter durch eine um⸗ faſſende Organiſation ſicher zu ſtellen. Bis jetzt iſt ein Drittel von Deutſchlands ganzer Bevölkerung ver— ſichert gegen Krankheit. Unfall und Invalidität, Alters- ſchwäche nicht mit inbegriffen. Die Sicherheit, die der Arbeiter und der kleine Angeſtellte auf dieſe Art und Weiſe genießt, iſt eine Aufmunterung dazu, eine Fami- lie zu gründen und Kinder in die Welt zu ſetzen. Dieſe Aufmunterung hat in Frankreich gefehlt. Es fehlten da⸗— her Arbeitskräfte im großen Stil, und die Folge war, daß die Kapitaliſten es nicht wagten, ſich auf große Handelsunternehmungen oder induſtrielle Anlagen ein— zulaſſen. Dieſe wurden Fremden überlaſſen, beſonders Deutſchen wie Thyſſen und Baumann, während die fran— öſiſchen Kapitaliſten, welche fühlten, daß kein Fort⸗ ſchritt keine großzügige Unternehmungsluſt im Kauf— mannsſtand ihres eigenen Landes war, ihr Geld in aus— ländiſchen Papieren anlegten. Die großen Banken in Frankreich, die wirklichen Regenten des Landes, ſahen darin ihren Vorteil... Es gibt ein Buch von Marcel Sembat, der bis vor kurzem Mitglied des fran— zöſiſchen Miniſteriums war; es iſt erſt 1913 geſchrieben. Sein Titel lautet: Faites un roi, sinon faites la paix! (Schafft uns einen König, oder, wenn nicht, ſchafft uns Frieden!) Falls die Franzoſen auf Sembat gehört hät⸗ ten, anſtatt dem Brüllaffen(gemeint iſt Lloyd George) zuzuhören, dann hätten ſie ſich nicht in den Krieg geſtürzt, der, wie auch ſein Ende werden möge, das traurige Reſultat aufweiſt, daß er das unglückliche Frank- reich entkräftet und dem Kleinod der modernen Zivili— 9 0 ſeinen Glanz raubt.“ 0 Deüſchlond England . 0 Georg Brandes ſchließt ſeinen Artikel:„In Deutſch⸗ land hat die Monarchie ſoziale Reformen ins Werk ge⸗ ſetzt, zu denen in Frankreich die Republik noch nicht ge⸗ kommen iſt... Aber daß ein Staat ſich demokratiſch nennt, imponiert nur dem, für den das Wort Demo⸗ kratie noch ein Zauberwort iſt, und daß ein Staat ſich Republik nennt, bedeutet ja vorderhand nichts anderes, als daß eine nach Freiheit drängende A üfſchrift auf ein Gebäude alter Mißbräuche und Vorrechte geſetzt wird. Dor Name tut nicht mehr zur Sache, als das Eſikett der 4. Der bekannte däniſche Schriftſteller Georg Bran⸗ ... Wenn es noch Weinflaſche Bedeutung für den Wert des Weines hat. Frankreich wollte eine erobernde Republik ſein. Seit— dem es Elſaß und ein Stück von Lothringen verloren, deren Eroberung es den Deutſchen nicht verzeihen kann, hat es ſelbſt volle fünf Frankreichs als Kolonien er— obert und dieſe fünf Frankreichs kann es unmöglich mit ſeiner ſchwachen Bevölkerung bevölkern... Soviel iſt gewiß: während England noch ein Intereſſe daran hat, daß der Krieg weiter dauert, weil er Deutſchland ſtärker zermürbt als Großbritannien, hat Frankreich nicht das geringſte Intereſſe an der Fort⸗ ſetzung des Krieges. Es wird nicht nur ſtärker mitgenommen als England, ſondern auch ſtärker als Deutſchländ. Daß es den Krieg fortſetzt trotz Rußlands Abfall und Italiens Niederlage, iſt wohl ein edelmütiger Zug, aber einer, deſſen Edelmut dem entſpricht, der Frankreich veranlaßte, Rußland Milliarden zu leihen.“ 5e Das ſind Wahrheiten, deren Verſchweigung die Re— gierungen der Lloyd George und Clemenceau ſich nach beſten Kräften angelegen ſein laſſen dürften. Lokale Nachrichten. 5* Viernheim, 16. Jan. Musketier Martin Adam Wetzel, im Inf.⸗Regt. Nr. 117, wurde mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe ausgezeichnet. Wir gratulieren! § Viernheim, 16. Jan. Zu der vom Kriegsamt im Januar 1917 herausgegebenen Zuſammenſtellung von Geſetzen, Bekanntmachungen und Verfügungen betreffend Kriegsrohſtoffe nebſt deren Nachträgen, Ausführungsbeſtimm— ungen und Erläuterungen iſt das fünfte Ergänzungs⸗ blatt nach dem Stande vom 1. November 1917, erſchienen. Dieſes Ergänzungsblatt wird auf Anforderung koſtenlos durch die Stellen abgegeben, durch welche die Zuſammenſtellung Nr. Bſt. 1000/1. 17. KRA. bezogen worden iſt. Mit dem 5. Ergänzungsblatt werden die Nachträge zu der Zuſammen— ſtellung Nr. Bft. 1000/1. 17. KRA. vom 1. Januar 1917, abgeſchloſſen. Eine neue Zuſammenſtellung, deren Erſcheinen in den„Mitteilungen des Kriegsamts“ und in der Preſſe bekannt gegeben wird, wird nach dem Stande vom 1. Januar 1918 herausgegeben. — Zukunftsaufgaben des Films. Der Welt⸗ krieg hat gezeigt, wie geſchickt ſich unſere Feinde des Films bedienen, um die Wirkung ihres Lügenfeldzugs unter den Neutralen zu ſtärken. In Deutſchland ſelbſſ wurde der Film in den Dienſt einer Reichsberichterſtat— tung geſtellt. Doch gelang es infolge des übermächligen Einfluſſes der kapitalkräftigen franzöſiſchen Film-Indu— ſtrie(Pathé, Gaumont) nicht, dieſer deutſchen ſachlichen Kriegsberichterſtattung im Auslande den gebührenden Platz zu erwirken. Doch ſah man in Deutſchland ein, daß der Kino eine entwicklungsfähige Waffe iſt. Auck nach dem Krieg ſoll der Kino im In- und Ausland eine ſtarke Propaganda entfalten und wieder aufbauen helfen, was an internationalem Einfluß verloren gegan— gen iſt. Vorbedingung iſt aber, daß unſere Film-Indu— trie vom Anslande unabhängig wird. Deshalb hat ſich, vie der„Berliner Lokalanzeiger“ meldet, in Berlin vine Geſeilſchaft gegründet, die die Anlagen und Theater der bisher in Deutſchland führenden Nordiſchen Film— Tompagnie aufgekauft hat. Das Kapital der neuen Ge— ſellſchaft beläaft ſich auf 25 Millionen Mark. Mit dieſem Kapital foll es möglich gemacht werden, die viel— ſach verzettellen Beſtrebungen der deutſchen Kinematogra— phewindeſteie zu zentraliſieren und ſie zu einer organi— ſterten Macht zu machen, die zur Verbreitung des deut— ſchen Gedankens und der Kenntnis deutſcher Verhält— vältuiſſe in der Welt beiträgt. Die polniſchen Poſtmarken. Unter Beteiligung der deut— ſchen Zivilverwaltung iſt in Warſchau kürzlich ein Preisaus⸗ ſchreiben für Briefmarken des neuen Polenreichs erlaſſen worden. Unter den preisgekrönten Entwürfen befand ſich auch einer des polniſchen Malers Gardowski für vier Martzen. der das Städtebild von Warſchau, Krakau, Gneſen und Kruſchwitz zeigte. Die Polen betrachten 90 die galtziſche Stadt Krakau und die preußiſchen Städte Gneſen und 992902 witz in Poſen bereits als zum Königreich Polen gehörig.(Türmer. Beſchlagnahme. Wie dem„B. T.“ aus Lugano gemeldet wird. hat die Ae Regierung den dem öſterreichiſchen Kaiſerhauſe gehörenden berühmten N bei Viareggio mit den darin befindlichen Gebäuden beſchlagnahmt. Das Wäldchen liegt ganz in der Nähe des bekannten Badeorts Viareggio. Kreis Lucca, am Liguriſchen Meer. Herzogin Marie Luiſe von Parma, die Tochter des Kaſſers Franz und zweite Gemahlin Napoleons, hatte dort ein prächtiges Landhaus erbaut. Echt. In der Londoner„Dally Mall“ des Herrn Northelifſe Lom 21. Dezember findet ſſch folgender Brief: Köder für Feat etz eſatzungen. An den Herausgeber der„Dally Mail“, Ich hoffe. daß der Einfall des Herrn Houſton nicht uus ven Augen Jroße Schilder, Schießübungen Summen verloren wird. daß Bekanntmachungen auf ähnlich den Scheiben, wie man ſie bei benutzt, aufgemalt werden, in denen die S angeführt werden, die unter die Beſatzungen von Tauchbooten verteilt werden, die ſich freiwillig er⸗ geben. Bei der wohlbekannten, wichtigen Rolle, welche der Geldfaktor in der Pſychologie der Deutſchen ſpielt, iſt der Plan wohl eines Perſuches wert. Franeis Heatherly. Briefkasten. Frl. K. Der Abdruck des Romans„Verſtrickt“ hat 6 18 190 bereits in der Dienstags-Nr. begonnen. Bekanntmachung. Betr: Schutzmaßregeln gegen feindliche Fliegerangriffe. Da es nicht ausgeſchloſſen iſt, daß auch unſere Gemeinde von feindlichen Fliegern aufgeſucht und überflogen wird, iſt es durchaus notwendig, daß mit Eintritt der Dunkelheit auf eine möglichſt weitgehende Beſch änkung der Beleuchtung in den Straßen, an den Häuſern, in den Fabriken und Vahn— höfen und in den Innenwohnungen hingewirkt wird. Deshalb werden wir alle einigermaßen entbehrlichen Straßen— lampen, inſoweit ſie nicht in den Straßenkreuzungen ange⸗ bracht ſind, ausſchalten. Um halb 11 wird die ganze Straßenbeleuchtung gelöſcht; am Morgen unterbleibt jede Bel euchtung. Unſere Einwohner erſuchen wir recht eindring— lich mit Eintritt der Dunkelheit jede Beleuchtung des Aeußeren der Häuſer, insbeſondere der Gaſtwirtſchaften, zu unterlaſſen, auch die Beleuchtung der Schaufenſter hat in Wegfall zu kommen. Die Innenbeleuchtung der Wohnungen und Ar— beitsräume, ferner alle Oberlichter ſind durch Anbringen von dunklen Vorhängen aus Stoff oder Papier oder dunklem Anſtrich der Scheiben abzublenden. Das gleiche wird er— reicht durch Herablaſſen der Rolläden oder Schließen der Läden. Es darf kein Lichtſchein aus den Gebäuden weder auf die Straße, noch in die Hofräume oder Gärten noch nach oben dringen. Wir erwarten, daß dieſen Anordnungen Verſtändnis und Beachtung entgegengebracht wird, damit wir nicht zu ernſten Maßnahmen veranlaßt werden und Strafanzeige er— heben müſſen. Bei Fliegerangriffen ſind folgende 4 Punkte zu beachten: 1. Ruhe iſt die erſte Pflicht, Verwirrung bringende Aufreg— ung iſt gefährlicher als Fliegerangriff. Fort von der Straße! Neugier iſt Tod! Niederwerfen in Gräben oder 2. Suche Schutz im nächſten Haus! Fort von Haustieren und Fenſtern! 3. Fehlt Häuſerſchutz, dann Vertief ungen. 4. Nachts kümmere dich um einen Angriff! Wir erwarten, daß bei etwaigen Fliegerangriffen dieſe Verhaltungsmaßregeln ſorgſamſt beachtet werden. Vieruheim, den 17. Dezember 1917. Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Der Gemeindekasse Viernheim iſt bei dem Poſtſcheckamte Frankfurt(Main) ein Postscheckkonto mit Nr. 18553 eröffnet worden und desgleichen bei der Bezirksſparkaſſe Lorſch ein Konto mit Nr. II. Bei Einzahlungen oder Ueberweiſungen auf dieſe Kon— tis iſt auf den zu Mitteilungen beſtimmten Abſchnitten der Zahlkarten oder Ueberweiſungen die Schuldigkeit nach den Steuerzetteln und Anforderungszetteln genau zu bezeichnen, insbeſondere muß bei Gemeindeſteuern Hebregiſter Nr., Namen der Pflichtigen, Ziel und Steuerbetrag angegeben werden. Sendungen die dieſen Vorſchriften nicht entſprechen, werden nicht angenommen. Bei Einzahlungen mittels Zahlkarten entſtandenen Mahn- und Beitreibungskoſten mit einzuzahlen: 5 Pfg. für ſind außer etwa an Gebühren Beträge bis einſchl. 25 Mk. 10 Pfg. für Beträge über 25 Mk. Um Verwechſelungen vorzubeugen wird darauf auf— merkſam gemacht, daß die Gr. Untererhebſtelle ihre eigenen Konto-Nummern hat und zwar: Frankfurt(Main) Post— scheckkonto Nr. 841, Konto Bezirkssparkasse Lorsch Nr. 7. Im Intereſſe jedes Einzelnen und in vaterländischem Interesse wird die Benutzung dieſer Einrichtungen wärmſtens empfohlen. Viernheim, den 8. Januar 1918. Gemeindekaſſe: Jöſt. Milch, die zum menſchlichen Geuuſſe beſtimmt iſt, iſt ſofort nach Empfang abzukochen. e N 5 Deutſch⸗ruſſiſche Wirtſchaftsfragen Im Hauptausſchuſſe des Reichstages gab der Direktor im Auswärtigen Amte Johannes eine ausführliche Überſicht über die wirtſchaft⸗ ichen Verhandlungen in Breſt-Litowſk. Er führte dabei u. a. aus: Es war aus mannig⸗ fachen Gründen unmöglich, die wirtſchaftlichen Fragen eingehend zu behandeln und es wurden nur vorläufige Vereinbarungen erzielt. Ende des Wirtſchaftstrieges. 5 An erſter Stelle richteten ſich die deutſchen Bemühungen darauf, daß einwandsfrei ſeſt⸗ geſtellt wurde, daß der Wirtſchaſtskrieg zwiſchen den beiden Ländern ſein Ende finden müſſe, und daß von einer Verwirklichung der Ideen der Partſer Konferenz zwiſchen Deutſchland und wußland in Zukunft nicht die Rede ſein könne. In dieſer Hinſicht wurde ſehr bald volles Ein⸗ verſtändnis erzielt. Es kam dann die Frage der Erneuerung des Handelsvertrages zur Er— örterung. Natürlich lag es den deutſchen Dele— Werten außerordentlich am Herzen, in dieſem Sinne eine bindende Zuſicherung von ruſſiſcher Seite zu bekommen. Leider haben wir bisher einen ſolchen Erfolg noch nicht erzielt. Es iſt ja bereits hervorgehoben worden, daß auf ruſſiſcher Seite ein lief eingewurzeltes Vorurteil gegen den Handelsvertrag von 1894 und 1904 beſteht. Dieſes Vorurteil gründet ſich darauf, daß man in Rußland annimmt, der Vertrag ſei Rußland aufgezwungen worden. 1894 erreichten wir den Vertrag, nachdem wir einen Zollkrieg mit Rußland geführt hatten und Rußland zum Bewußtſein gebracht hatten, daß der deutſche Markt für Rußland unentbehrlich ſei. 1904, als der erſte Ablauf des Vertrages in Frage kam, gelang es uns, eine Erneuerung unter für uns erträglichen Bedingungen durch⸗ zuſetzen. Aber von ruſſiſcher Seite wird be⸗ hauptet, daß dies nur möglich geweſen ſei unter dem Druck des vorausgegangenen ruſſiſch-japani⸗ ſchen Krieges und unter dem Druck der Nieder— lagen, die damals Rußland erlitten hatte, unter dem Druck der Verwirrung der inneren Ver⸗ hältniſſe, der ſich ſchon damals bemerkbar machte. Wir ſind in Deutſchland der Anſicht, daß Rußland mit dem Handelsvertrag kein ſchlechtes Geſchäft gemacht hatte. Es iſt bisher nicht gelungen, die ruſſiſchen Vertreter auch nur zur kurzfriſtigen Verlängerung des Handelsvertrages zu beſtimmen. Es trat auch bei den Vertretern der jetzigen Regierung dieſes Vorurteil und die Abneigung gegen den Handelsvertrag klar zutage. Dazu kommt aber f nun, daß die Vertreter der jetzigen Regſerung auch erklärten, daß ſie eine vollſtändige Umge— Ihre Mitteilung geht dahin, daß ſie nicht wünſchen, daß eine fremde Regierung auf Grund eines Vertrages in dieſe Neuordnung der Ver⸗ hältniſſe eingreift. Es iſt ja den verehrten Herren bekannt, daß 7 lichen. Uberall ſind gewiſſe Ausnahmen in den Verträgen vorbehalten worden. Dies ſind z. B. die Ausnahmen für den kleinen Grenzverkehr und für Zollanſchlüſſe. Das iſt ſchon immer ſo geweſen. Sodann hat ſich Rußland ſchon in dem Vertrag von 1894 gewiſſe Be günſtigungen für die aſiatiſchen Grenzländer vorbehalien, für Perſien, Afghaniſtan, die Mongolei uſth. Inwieweit dieſe Begünſtigungen auch künftig aufrechtzuerhalten ſein werden, wird der Erörterung bedürfen. Dann kommt die große Frage, wie es gehalten werden ſoll mit denjenigen Gebieten, die aus dem ruſſiſchen Reiche ſich abſondern, zum Teil ſelbſtändig werden, zum Teil in einem engeren oder loſeren Verband mit der ganzen Maſſe des ruſſiſchen Reiches verbleiben. Ich erinnere an Finnland, Kaukaſien, die Ukraine uſw. Umgekehrt iſt von deutſcher Seite auch ein Novum eingetreten. Wir haben angeregt, daß uns die beſondere Regelung unſeres Verhältniſſes zu Oſterreich und zu anderen Ländern vorbehalten bleiben müſſe, die mit uns einen Zollbund ſchließen würden. Auch dieſe Frage iſt noch nicht voll⸗ ſtändig geklärt. Aber im großen und ganzen haben ſich die ruſſiſchen Delegierten bereit⸗ erklärt, die beſonderen Beziehungen zwiſchen dem deutſchen Volke und Sſterreich⸗Ungarn an⸗ zuerkennen. Was die Frage der Zeitdauer der Meiſt⸗ begünſtigung au angt, ſo iſt da auch noch keine definitive Verſtändigung erzielt. Es iſt von 20 Jahren als einer längeren Zeitdauer ge⸗ ſprochen worden. Die ruſſiſchen Delegierten haben erklärt, das ſei wohl etwas zu lange, ſie müßten die Sache noch weiter überlegen, und auch von deutſcher Seite ſind die Erwä⸗ gungen noch nicht abgeſchloſſen. Es iſt ſehr wohl zu verſtehen, daß man auch von deutſcher Seite 20 Jahre als zu lange empfindet und vielleicht einen mittleren Zeitraum für ange— meſſen erachtet. Das ſind die Hauptpunkte, die erörtert worden ſind. Es ſolgte dann eine vertrauliche Erörterung dieſer Fragen. Dann vertagte ſich der Haupt⸗ 9 5 1 ausſchuß. r Deubsſchland. *Der Freie Ausſchuß für einen deutſchen Arbeiterfrieden, der in Bremen ſeinen Sitz hat, richtete an den Kaiſer, den Kronprinzen und Hindenburg eine längere Depeſche, in der er einen Frieden fordert,„der N werden“. Darauf ging, wie die ‚Weſer-Zeitung- „Es liegt teine Veranlaſſung zu den angedeuteten Volitiſche Rundſchau. mittelbar bevor. Die britiſche Regſerung wird nach dem Beiſpiele Deutſchlands und Frank⸗ reichs von der Schweiz regelmäßige Vorſchüſſe zur Bezahlung ihrer Aufträge in der Schweiz fordern. Selbſtverſtändlich wird die Schweiz ihrerſeits Vergünſtigungen verlangen. Die Ver⸗ handlungen werden bald beginnen. Holland. „Den Reiſenden wird in den letzten Tagen die Überfahrt nach Nordamerika unmöglich gemacht. 70 Paſſagieren, die auf einem holländiſchen Dampfer nach New York ſahren wollten, ſind die Päſſe verweigert worden. Das amerikaniſche Konſulat verweigert die Auskunft über dieſe Maßnahme. Da in Norwegen ebenſo verfahren wird, muß der Zu⸗ gang zu den Ver. Staaten als geſchloſſen be⸗ trachtet werden. N I. Oberſt Mereier. Der ſchweizeriſche Bundesrat hat den Sländerat in Glarus Dr.-Ing. Philipp Mercier zum zeitweili— gen Geſandten in Berlin- ernannt. Dr. Mercier, der am 6. Dezember 1872 in Glarus geboren iſt, ſtudierte Jurisprudenz in Berlin, Heidelberg und Zürich und trat früh in den Dienſt der Offentlich— leit ſeiner engeren und weiteren Heimat. 1904 bis 1908 war er Gemeindepräſident in Glarus. 1907 den Arbeitern in Deutſchland Brot und Ver- wurde er in den ſchweizeriſchen Ständerat gewählt, dienſt für ewig ſichert und ſie nicht zwingt, aus: ſtaltung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Ruß⸗ zuwandern und Kulturdünger anderer Völker zu lands beabſichtigen und daß ſie ſich deshalb durch einen Handelsvertag nicht binden können. meldet, vom Kronprinzen folgende Antwort ein: wo er bis zum Ende vorigen Jahres präſidierte. Militäriſch nimmt er den Rang eines Oberſten ein und gehört als ſolcher dem Generalſtab an. Seit — zwei Jahren kommandierte er die 8. Inſanterie- Brigade. 8 4 0. i FCFFFTETCCCCCCCCCCCCCCTTTTc Beſorgniſſen vor. Dem Freien Ausſchuß für einen deutſchen Arbeiterfrieden glaube ich viel⸗ mehr verſichern zu können, daß die deutſche Reichsleitung die heldenmütigen Taten von Heer Nuß land. * Die ukrainiſche Regierung hat den Rat der Volkskommiſſare um eine aus— drückliche Erklärung erſucht, ob er ſich bereits 1 01 pflichtungen übernahm, beitragen. MNimeriga. ſcheiden. genommen. Es koſteten: der Krimkrieg(1853-56) 6,8 der Sezeſſionskrieg(1861-65) 32 der deutſch-franz. Krieg(1870— 71) 1,4 der Südafrikaniſche Krieg(190002) der ruſſiſch-japan. Krieg(1904—05) 2 „ 5 Koſten in Großbritannien auf 136 Milliard. Frankreich 95 Rußland 86 e Schweſzer er berichten, hielt Venizelos in Athen vor mehreren tauſend Franzoſen eine Rede, die mit großer Begeiſte⸗ rung aufgenommen wurde. Nachdem er den Einfluß Deutſchlands auf die Ereigniſſe in Rußland nachgewieſen und von den prächtigen Beziehungen zu den Verbündeten geſprochen hatte, gab er ferner bekannt, daß die Verbündeten ihm auch ihre finanzielle Unterſtützung zugeſagt hätten. Zum Schluſſe erklärte Venizelos: So wird unſer Land, das in den letzten Jahren vom Unglück betroffen wurde, in der Lage ſein, die Aufgabe zu erfüllen, die ihm zufällt und zum Triumph der demokratiſchen Ideen an der Seite der Verbündeten, denen gegenüber es Ver⸗ * Wie New Porker Blätter melden, haben Großbritannien, Frankreich und Italien, um den Ver.(staaten einen genaueren Einblick in die Probleme der Lebensmittelkontrolle im eigenen Lande zu verſchaffen, zugeſtimmt, in ihren Ländern die Zwangsrationierung der Lebensmittel einzuführen. Ferner wurde der Anteil der Vereinigten Staaten an de.“ militäriſchen Operationen genau feſtgeſetzt und eine beratende Kommiſſion der verbündeten Länder ins Leben gerufen, deren Aufgabe es ſein wird, über die Zuweiſung von Schiffen, durch die es Amerika ermöglicht werden ſoll, ſeine militäriſchen Pläne durchzuführen, zu ent⸗ aa die Noſten des Weltkrieges. Ein amerikaniſcher Nationalökonom hat eine intereſſante Schrift veröffentlicht, die in ſeinem Heimatland großes Aufſehen erregt und in der er die Geſamtkoſten des gegenwärtigen Welt⸗ krieges ſowie die Beiträge der kriegführenden Nationen zu den Kriegskoſten bekanntgibt. Den Koſten des Weltkrieges ſtellt er diejenigen früherer Kriege gegenüber, und wir erſehen aus dieſer Gegenüberſtellung, daß der gegenwärtige Krieg nahezu zehnmal mehr koſtet als alle Kriege der letzten hundert Jahre zuſammen⸗ die Napoleon. Kriege(1793—1815) 25 Milliard. M. Dieſe ſechs Kriege koſteten zuſammen 72,7 Milliarden Mark, während der Weltkrieg, wenn er ſich auf vier Jahre erſtrecken ſollte, vorausſichtlich 622 Milliarden Mark koſten wird. Sehr verſchieden ſind die Beiträge, die die ver— ſchiedenen kriegführenden Nationen zu den all— gemeinen Kriegskoſten beizuſteuern haben. So ſchätzt man die für den Weltkrieg entſtehenden M. e * Veranlagung und Berufungsfriſten Ein großer Teſl der Kriegsteilnehmer wird in der Mehrzahl der Bundesſlaaten überhaupt keine Steuer zu bezahlen haben. Bei den⸗ jenigen jedoch, die auch während des Krieges zu Steuerleiſtungen herangezogen werden, mögen die Angehörigen, denen die Veranlagung zugeſtellt wird, dafür Sorge tragen, daß die Steuerbehörde von der Kriegsteilnehmerſchaft des Steuerzahlers unterrichtet wird, falls aus der Veranlagung nicht ſchon hervorgeht, daß ſie davon Kenntnis hat. Vielfach weiß die Steuer⸗ behörde ja nichts davon, und ſo kann es lommen, daß irrtümlich Militäreinkommen oder ſteuerfreies Zivileinkommen zur Veranlagung herangezogen wird. In einigen Bundesſtaaten, ſo in Preußen, Württemberg, Sachſen⸗ Weſmar, Anhalt, Sachſen⸗Koburg⸗Gotha, Sachſen⸗Meiningen, Lippe⸗Delmold, Schaum⸗ burg⸗Lippe und Lübeck, trägt die Veranlagung für Kriegsteilnehmer den Vermerk„Kriegsteil⸗ nehmer“; es iſt alſo darauf zu achten, ob auch die Veranlagung mit dieſem Vermerk ver⸗ ſehen iſt. Die Tatſache der Kriegsteilnehmerſchaft hat, neben der Steuererleichterung, auch in der Regel Einfluß auf die Friſt für etwaige Ein⸗ ſprüche und Berufungen gegen die Ver⸗ anlagung. Während namlich in Preußen, Oldenburg, Sachſen⸗Weimar, Braunſchweig, Sachſen⸗Alten⸗ burg, Sachſen⸗Coburg⸗Gotha(hier für Ein⸗ kommen über 2000 Mark) Sachſen⸗Meiningen, Lippe⸗Detmold, Schaumburg⸗Lippe, Schwarz⸗ burg⸗Sondershauſen und Lübeck die Friſt fur die Einlegung eines Einſpruchs vier Wochen, in Mecklenburg einen Monat, im Herzogtum Sachſen⸗Coburg⸗Gotha für Einkommen unter 2000 Mart zwei Wochen, in Sachſen⸗ Meiningen allgemein 14 Tage, im König⸗ reich Sachſen drei Wochen nach Zu⸗ ſtellung der Veranlagung beträgt, in Heſſen innerhalb der beiden erſten Monate des Skeuer⸗ jahres(April⸗Mai) Berufung erfolgen kann, und in Reuß j. L. die Friſt jeweils bis zum 15. Juni läuft, braucht während des Krieges die geſetzliche Friſt für die Einlegung des Ein— ſpruchs nicht wahrgenommen zu werden, ſo daß die Möglichkeit gewahrt bleibt, die Veranlagung . auch ſpäter, d. h. nach Beendigung der Kriegs⸗ teilnehmerſchaft bezw. des Krieges, anzufſechten. Das Gleiche gilt für Reuß ä. L. für Ange- hörige mobiler Truppenteile. In Bayern iſt für Kriegsteilnehmer die Friſt für Einlegung Monate nach Beendigung der Kriegsteilnehmer— ſchaft verlängert. In Württemberg, wo die Beſchwerdefriſt zwei Wochen beträgt, ſind zwar Ausnahmen für die Kriegsteil— nehnter nichl gemacht, doch werden Anſtandsfaͤlle vom Königl. Steuerkollegium, Ableilung für direkte Steuern, aus Billigkeits⸗ künden in weitgehendem Maße berückſichtigt. das Gleiche geſchieht in Schwarzbura-Rudol⸗ ladt, wo die Beſchwerdefriſt vier Wochen einer Beruſung oder eines Einſpruchs auf ſechs Eine D⸗ Die Re bormſttags von Berlin Wilna abgehenden D.. ſenden noc Reiſenden ſtrömten höfe. Hungernden an. dauern die Erdbeben un 4* 1— bauer d Bodenerſchütterungen die Privatinſereſſon, in Guatemala ununterb ungerechſer Ver Zug⸗Fahrt mit Hinderuiſſen. lſeabenſeuer des am 2. Januar d. J, in die wir eingreifen, vor zung bewahrt werden. über Königsberg nach iges dürften allen Rei⸗ h lange in Erinnerung bleiben. In⸗ ſolge ſurchtbaren Schneeſturms erſt nachts in Braunsberg angekommen, wurde bekannt, daß die Weiterfahrt einſtweilen unmöglich ſei. in die Braunsberger Gaſt⸗ Bald waren alle Vorräte aufgebraucht. Der Vaterländiſche Frauenverein nahm ſich der Die Bahnhofsſtelle des Roten Kreuzes leiſtete in großem Umfange Hilfe. Das Landratsamt ſtellte große Mengen Brot- und Fleiſchkarten zur Verleilung. Nachdem von Sol⸗ daten und Kriegsgefangenen die größten Schnee⸗ wehen beſeiligt waren, erſolgte die Weſſerſahrt 4. nachmittags nach K völkerung iſt faſt überall in grö Auf den Straßen liegen, wie von ver⸗ ſchiedenen Slellen gemeldet wird, zahlreiche un⸗ Die Hauptſtadt des Landes h ein Schutthaufen ſein. zter Panik ge⸗ 5 Runſt un. Die„Kreböfamilien“. ſoll nur noc Am Ausguchk. Fleiſchnot in England. otlerdamſche Courant“ meldet aus London: Viele Fleiſcherläden wurden ge— ſchloſſen, weil die meiſten auf dem Großhandels— markte kein Fleiſch erhalten konnten. wenigen Geſchäften, die Fleiſch ſich lange Polonäſen. Viele Hausfrauen mußten mit leeren Händen fortgehen. hatten, bildeten „PFF mee, lichen Kampfgebietes von Palält r 5 0 8 . 4280 000 —.— 7 i 8 1 0 äſcherungen im zunehmen, während i „inäſcherungen in Deutſchland eröffneten gsberg i. Pr. und Plauen. zuletzt 5 1 2 f w unteratvichene amen sind von dan Englànder in den letæten Berichten als erreicht erwũhnt. CCT waren unter der Schnees gebrochen. der Zug abend e Feuerbeſtattung 1917. beſtattung hat im Laufe des Krieges im Deutſchen Die Zahl der Ein (ohr fehr 1 haben beim Torſfſtec Gewinne wie in! Familien 10000 Mark un 11 niedergegangenen s in Königsberg ein Jahra Jahre 53 Feuerheſtattung Kriegsgewinne der Moorbauern. borbauern der ſüſche großen ſolche große hatten ei Mipfenſchaft. Eines der wich⸗ Krebsforſchung iſt die Feſtſtellung des Vorkommens ſog. Krebsfamilien, Familien, in denen mehrere Genera— Die Lehre über hi in der Haupt⸗ ten hwulſt ver⸗ Be⸗ enkrebſes „ſein Vater, an dieſer berichtet genkrebs 1* unter ſieben „ Ni. ſondere Ver⸗ Krankheit den Vor⸗ worden von dem Brüdern jen des über einen hen fami⸗ 2 „ 2 — R„„ 2 0 1 auch die Kerenskiſche Regierung einen Stand⸗ und Marme auch durch einen guten, ehrenvollen i n N punkt, eingenommen hat, der ſich gegen die Frieden zu krönen wiſſen wird, einen Frieden, im Kriegszuſtande mit der Ukraine befinde. Die den Ver. Staaten 78 Lägt, durch das Miniſterjum, Abteilung der ſaſt den Reinverdi 110 f Handelsverträge richtete, und daß die damalige der den deutſchen Arbeitern unter glücklichen KLommiſſare antworteten, daß ſie bereit ſeien, Italien c 59 manzen. Auch Baden, Hamburg, Bremen, von Familienmitgliedern geleiſtet, und N Belgien; Serbien, Rumänien, Portug. 26 Lübeck und Elſaß-Lothringen kennen keine be⸗kloſtet ihnen nichts. 120000 Mark . ust dar, denn die 1 ruſſiſche Regierung ſogar ihren Alliierten die Lebensbedingungen die freie Entfaltung ihrer Frieden mit der Ukraine zu ſchließen und 1 N. n Handelsverträge im Oktober v. Is. gekündigt Kräfte auf deulſchem Boden gewährt und erhält.“ Unabhängigkeit der Ukraine anzuerkennen, wenn Den Alliierten wird der Weltkrieg, wenn er ſondere Friſtverlängerung, erkennen aber die Für hatte. Alſo dies iſt eine ſchwierige Situation, Italien. die ukrainiſche Regierung darein willige, Kaledin vier Jahre anhält, insgeſamt 425 Milliarden lalſächliche Behinderung des Kriegsteilnehmers ſchlagen. Auf dem of in mit der gerechnet werden muß. Die deutſchen* Die Zahl der internierten als revolutionsfeindlichen Führer anzuſehen und Mark koſlen, den Mittelmächten aber nur Jan und werden auch verſpäteten Einſpruch nicht unterſchlugen zwei Weichenſteller und Rangſere N 1976 13 Delegierten werden ihr Beſtes tun. Wie der Deu! ſchen betrug nach Zählung vom den 2 urchzug von Truppen gegen Kaledin durch 197 Milliarden Mark, was aus der nachſtehenden abweiſen. große Gütermengen im Werte von 120 00 5. Schließlich iſt noch darauf hinzuweiſen, daß[Die Täter wurden verhafle Erfolg ſein wird, ſteht dahin. Aber auf jeden Januar bereits 1800. Nach Meldung des ihr Gebiet zuzugeſtehen. Tabelle hervorgeht: N N. Fall erklärten die ruſſiſchen Delegierten die Be.„Corriere della Sera“ beſchäftigte ſich der Griechenland Deutſchland 118 Milliard. M. liach reichsgeſetzlicher Beſtinmung die Zwangs⸗ Eine ſeltene Trauung wurde reitwilligkeit, alsbald in die Verhandlungen über Miniſterrat in fünfzehnſtündiger Sitzung vor— 17 8 f Oſterreich⸗Ung., Türkei, Bulgarien 79 5 1 vollſtreckung gegen Kriegsteilnehmer teils ganz vor dem Standesamte in einen ruſſiſchen Handelsvertrag einzutreten, der wiegend mit den Maßregeln gegen die feind— ſche Regierung zum zweiten Male den zuſammen 197 Milliard. M. Tuns iſt, teils gewiſſen Beſchräntungen zogen. Vas Braulpaar zähl den neue! und jgeränt e! 5 1 0 Rech⸗ J) prlanen U igen U 1e 5 K 127 7 9 7 5 9* N 8 5 N 1 2 re N N 21 unterliegt. NN E Währenk Je Arg an keagen Ba Verhältniſſen Rech⸗ 8401 92 och in Jtalan mende Mobilif terungsbefehl erlaſſen mußte. Sehr verſchieden ſind auch die Laſten, Ne 8 15, endet 1 nn ef Deutſchen iſt laut amtlicher 8 fal lit 4060. Derſelbe glich jedoch dem erſten, der ſeitens der auf den Kopf des einzelnen der Bevölkerung 1 N l 8 Die Frage der Meiſtbegünſtigung. darunter Be eee Anz er Bevölkerung vollſtändig unbeachtet geblieben iſt. der kriegführenden Staaten entfallen. Leider Von Nah und pern Nach dieſer Frage lam die Frage der Meiſt⸗ dane beſinden ich Kidn e 110 W Auf dieſe Weiſe ſei das Band zwischen dem iſt die Auſfſtellung lückenhaft, und es ſind nicht e begünſtigung zur Erörterung. Es wurde geltend bleiben 8 a e ene 0 Kabinett Venfzelos und dem Volke gänzlich zer⸗Talle Staaten berückſichtigt. Zu Anfang des J. Landaufenthalt für Stadttinder. Im die Ankunft von Lebens; gemacht, daß es doch in Friedensverhällniſſen debe, 1 800 end liga rene nie bse xiſſen. D Mifffon Venizelos in den Entente-⸗ Krieges wurde die Kriegslaſt auf den Kopf der Kinblick auf die noch andauernden Ernährungs- lieſerungen und ihre Abfuhr unmöglich ſei, daß ein Staat dem anderen eine 25. ten 0 753 1 8 1 Armenier 505 ländern beſtehe nicht ſo ſehr darin, Verpflegungs- Bevölkerung geſchätzt in England auf 300 Mark. ſchwierigkeiten in den Großſtädten und In- geſtört, el nſo der Verkehr 8 ſchlechtere Behandlung zuteil werden ließe als e N Geſlgn 0 177 20 N miltel aufzutreiben, als beſonders durchzuſetzen, In Wirklichkeit beträgt ſie heute bereits 2000 buſtriebezirken haben die Miniſterten bes! nnern, wagen, Automobile und Wagen. Die Bo einem dritten Lande. Die ruſſiſchen Delegierten e eee 1 e neee einde daß das Salonitier Erpeditionskorps auf keinen Mark; Deulſchland 310 Mark, heute 1420 Mart; des Kultus und der Landwirtſchaft dem Verein regierung hat daher ein allgemeines öffentlich haben dieſen Standpunkt bereitwillig anerkannt liche Eigentum betrage eren 5 Milliarden. Fall abgezogen, ſondern womöglich noch ver- Frankreich 640 Mark, heute 2120 Mark. Die, Landaufenthalt für Stadtkinder“ fur den Arbeitsamt eingerichtet und für die und ſich grundſätzlich zu ihm bekannt. Gewiſſe Schweiz. ſtärkt werde. Venizelos habe Italien dafür italienische Kriegsſchuld betrug am 30. Sep⸗ Sommer 1918 wiederum die behördliche Unter-“ Arbeitszwang, alſo den Zwang zum Schwierigkeiten müſſen auch da erörtert werden. Nach Genfer Meldungen ſtehen zwiſchen große Abtretungen in Nordepirus und auf den tember 1917 27 Milliarden Mark. Die italie⸗ ſtützung zugeſagt. Die Dauer des Landaufent⸗ ſchippen, eingeführt. Der Grundſatz der allgemeinen Meiſtbegünſtigung der Schweiz und England Verhandlungen Inſeln, ſowie Frankreich die Inſel Kreta als niſche ſchwebende Staatsſchuld ſtieg in derſelben haltes der Stadtkinder iſt auf 3 bis 4 Monate läßt ſich natürlich nicht ſo unbedingt verwirk- über ein Wirtſchafts abkommen un- Kohlenſtafſon angetragen geft von 8 auf 13,5 Milliarden Mark. vorgeſehen Nach Rotterdamer Meldungen aus merita 10 7 »Aus Sofia wird gemeldet, daß die griechi⸗ 5 0. Infolge ſtarker Schneeſtürme 2 ern — — n y d ĩð d V 0 5 5 deen arne var. n 1 6 1 rt* a Verſtrickt Sie erwiderte, alles Grelchenhaſte ſei ihr das Zusammenleben zu verſuchen. Vielleicht!„Dies Kind— dies dumme kleine Mäd⸗, Seuſzend richtele ſich die Kranke aus ihrer laſſen werde, und obgleich ihr eigene * Wees verhaßt, wenn er ſie nicht als gleichberechtigt nützte auch dies ruhige Landleben ihrer Ge⸗ chen“— ſprach ſie leiſe vor ſich hin. Allein ſie liegenden Stellung auf:„Es iſt euch bequem, und Wollen völlig gebändigt am 9 21 Roman von A. von der Elbe und als guten Kameraden anſehe, täten ſie ſundheit. halte oft die Bemerkung gemacht, daß allernde anzunehmen, daß mir nichts ſehlt,“ erwiderte lag, ſo fühlte ſie doch tief den Jammer Goriſetzung.) 5 beſſer, auseinander zu gehen. So waren ſie Sie behielt ihre glänzend eingerichtete Männer ſich der friſcheſten Jugend zuwenden. ſie mürriſch. N„Frennung. Aber ſie durſte die l „Ja, Hermann Eggeruck— noch immer geſchieden. Wohnung in Berlin, ſo blieb ihr jederzeit der In dieſem Falle konnte eine Verbindung keinem„Wann darf Adele dir Lebewohl ſagen?“ 5 elwas lederner Kauz. Ich rede ihm oſt zu, Sie riß ſich im trotzigen Kampf ihre heiße Rückzug offen, aber ſie liebte ihren volternden] von beiden Glück bringen. Adele war ebenſo%% Auch den Schmerz muß ich noch ertragen! endlich mit ſeinen 36 Jahren an die Ehe zu junge Liebe aus dem Herzen, und dann hatte Bruder und das kleine kindliche Ding, die lebenshungrig, ebenſo freiheilsbedürftig, wie ſie Bitte geh' und ſage ihr, ſie möge ſich beim wollte der gelieblen Sa heſter keinen denken, dann ſieht er mich fragend an, und ich das Leben der großen Welt und der Ver⸗ Adele, die ſie nach ihrem Sinn für das Leben ſelbſt es geweſen war. Abſchied beherrſchen.“ bereilen. — ich ſchäme mich meiner Worle. Iſt mir gnügungen ſie ganz hingenommen. Sie heiratete erziehen wollte; eine intereſſante Aufgabe. Es Verſtimmung bemächtigle ſich ihrer, ein% Joſephine verließ das Zimmer, um die ge] Tief 1 Wiener vorgekommen, als ob er aldele mit beſonders den reichen Rillmeiſter Turnau und lebte, ohne waren diejenigen Menſchen, die ihr nach vielen wunderliches Gefühl. War es Neid auf die güne waytende Adele herbeizuholen. Als ſie ſie mit der munter plaudernden Adeſe dahin fälligen Blicken anſähe. Es wäre ja große Neigung für ihren Mann, aber durch Tändeleien und zärtlichen Beziehungen noch lieb unberührte Mädchenblüte? Sie wollte nichts— mi dem Mädchen zurücktam, eilte dieſes scheu schritt, und nur mühſam drängte ſie die immer Fartie, für das Mädchen, aber ich glänzende Verhältniſſe befriedigt, einige Jahre geblieben und mit denen es ihr lohnend er- gar nichts mehr von dem Jugendgeliebten; ſie und verlegen zur Mutter, lniete nehen ihr nie⸗ wieder hervorguellenden Tränen zurück. Der nicht daran denken, ſie fortzugehen.“ lang mit Turnau in kinderloſer Ehe. ſchien, zu leben. f b mit der klaren Erkenntnis, daß ſie nie zu ein⸗ der und umfing ſie zutlich mit beiden Armen. Park, ihr Kindheits paradies, wie bald würde Adele, das Kind?“ Die Schweſter wiegte Sie war Hermann von Eggeruck jedesmal Noch ein Dritter ſtand vor ihren geiſtigen ander gepaßt hätlen, mit ihren Lebeuserinne— 0 des —— X—. 2 * Hhe Adele nicht in iht — die Mutter h 2 1 Seufzer ö 1 1 — f 0 Feuchten Blickes zu ihr aufſehend, ſagte ſie:[hier alles in der Blütenpracht des Frühlings dur nachdenklich den Kopf. begegnet, wenn ſie nach Morſe gekommen, und Augen, wenn ſie den Lebensgewinn ſummierte. rungen, ihrem kranken Körper, nein— nein— Liebe Mama—— ich darf doch an den ſtehen; ſchon jetzt ſagen und quinkelierten die au Joſephine war nach dem frühen Tode Wagen kommen 2“ Vögel, wie man es nie im Süden hörte. „Laß, laß, du haſt kein Talent, mit Kranken umzugehen, du biſt viel zu ſtürmiſch.“ „Verzeih'.“ Die Arme des liebevollen Kindes ſanken herab.„Wann kehrt ihr diesmal ihrer Mutter in der Familie eines Bruders derſelben, des Generals, erzogen worden und nur zum Beſuch in Morſe geweſen, wo das a der leichtlebigen Modernen, die ſie in em Kreiſe geworden, nicht immer in die Ver⸗ nſſſe paßte. Die Eggerucks, von alters her mit den Vernhammers verſchwägert, galten als Ver⸗ wanble, und Joſephine hatte mit dem gleich⸗ allerigen Hermann den zarten Roman einer erſten Liebe durchlebt, der indes ein Ge— heimnis geblleben war. Als ſie beide zwanzig Jahre alt waren und vor der Veröffentlichung ihrer Verlohung ſtanden, erklärte er ihr nach einer lehhaften Auseinanderſetzung ihrer beider⸗ eiligen Lobensanſchauungen, ſie ſei ihm zu un⸗ weiblich, ihre Geſinnungen zu ſrſvol, er konne nicht mehr mit ihm bereinſtimmen. Sie olle ſich ändern, oder ſie müßten ſich trennen. hatte bei jedem Wiederſehen eine leiſe Herzens⸗ regung empfunden, erkennend, daß einſtmalige große Liebe nie ganz ſtirbt, aber ſie ſah zu⸗ gleich immer deutlicher ein, daß ſie, deren Weſen ſich ſelbſtändiger entwickelt hatte, mit dieſem Mann nie hätte im Frieden leben können; ſo ſegnete ſie die rechtzeitige Trennung. Schon vor Jahren Witwe geworden, hatte Joſephine mit reichen Mitteln ihr Leben nach ihrem Sinn eingerichtet. Sie war viel gereiſt, beſaß in Berlin eine eleganke Wohnung und lebte geſellig und auf großem Fuß. Ihr flottes Genußleben rächte ſich indes an ihrer Geſundheit. Sie fühlte auch neben den körperlichen Leiden etwas wie Uberſältigung, und es war ihr eine Qual, zu ſehen, daß ſie nicht mehr gefalle. In Morſe war ſie immer gern; als daher ihr Bruder bat, ſie ſolle bei ſeiner Trennung von der Frau zu ihm kommen, willigte ſie ein, Es war der Sohn einer Schweſter ihres ver— ſtorbenen Mannes, Werner Brüggen, der früher wie ein Kind des Hauſes bei ihnen gehalten worden war. Sein Vater, ein Verſchwender, war aus dem Leben geſchieden, nachdem er das Vermögen ſeiner Frau durchgebracht, die Multer war bald geſtorben; ſo wurde Werner, ernſter geworden durch die traurige Jugend, vom Onkel Turnau unterſtützt und erzogen. Jetzt war der junge Mann 30 Jahre alt und Aſſiſtenzarzt in einem Berliner Krankenhaus. Nach der Abendunterhaltung mit dem Bruder ſaß Joſephine, in Nachdenken verloren, in ihrem Zimmer am Kaminofen. Sie hatte ihren weichen rotſeidenen Schlafrock umgelegt und ſich lief in einen Armſtuhl gedrückt. Richards Bemerkung, daß Hermann Eggeruck ſich für Adele intereſſiere, beſchäftigte ſie. Ihr Biuder war arglos, es mußte alſo ein deut⸗ liches Wohlgefallen hervorgeltelen lein. aber er beſchäftigte und intereſſierte ſie gegen ihren Willen, und ſie nahm an, daß ſie Adele zu lieb habe, um ihr dieſen ſaſt zwanzig Jahre älteren Mann zit wünſchen, den ſie einſt ver⸗ ſchmäht halte, und der als ein Pedant, der er war, den fröhlichen Schmetterling, die liebe Kleine, nie verſtehen und beglücken würde. Noch lange ſaß ſie nachgrübelnd und ihr Leben überdenkend, bis ſie ſich endlich ſröfteind zur Ruhe legte. 2. Frau von Bernhammer beabſichtigte nicht in früher Stunde zu reiſen, ſie ſcheute die Morgenluft, ſchließ gern lange und ließ die letzten Vorbereſtungen mit Ruhe belreiben. Sie wollte die Nacht in Berlin bleihen und von da mit einem D-Zug mach dem Sſtden fahren. Leiſe trat Joſephine zur Schwigerm iu Zimmer.„Ich höne ſchon, baß es bir leidla gebt, beſte Ludla.“4 zurück? Suſe ſagt, ſie wiſſe es nicht.“ „Da hat deine Schweſter recht. Es hängt alles von meiner Geſundheit und del Arzlen ab.“ Und dann ſchickte ſie das Mädchen mit einem flüchtigen Kuß auf die Stirn hin⸗ lalls, Josephine fragte, ob ſie dableiben, ihr in der letzten Stunde noch Geſellſchaft leiſten Ollkſe. „Ja, bleib, man vernachläſſigt mich, ich bin 0 Piel allein. Adele ſchlich ſich zur Schweſter und zog ſie ut ſich in den Park. Es wurde Suſanne ſchwer, ſich aufs Un— ſeſpiſſe von der geliebten Heimat zu trennen, ie wußle, daß die Mutter ſie nie nach Haufe war ſchon oft mit ihrer Mutter in berül klimatiſchen Kurorten geweſen, ſodaß da — ihrer beſchaulichen Natur ſagend— ihr gar nicht mehr gefiel. Hinter den Blumenpartien elue lleine, von Bäumen beſtandene hier einen A und Wald und zunächſt auf einen Weg, nach dem Eggeruückſchen Gule Lindental führte und der jenſeits mit einigen alten Kop eingefaßt war. Die Schweſtern ſlanden, ſich umſchlungen haltend, auf dieſer Anhöhe,„der Verg“ genannt, und blickten noch immer in ihre trüben Gedanken verſunken. hatte von hart und gerſſſen, ſie hatte nicht einmal von Hermann Eggeruck Abſchied genommen. zeugt geweſen, ihn noch zu ſehen nur vorüberteitend. Neben der Anhöhe lag ein To mittelbaren Einfahrt J hammer ſeine? erhob ſprang er vom und ſtürmte Adele, die mit Wohl 17 ſich nicht zu trennen brauche, auf ihrem Platze ins Land „Kind— mein Kind— oh, daß ich dich il „Elwas über acht Tage üchzenden Tönen; er riß das eden Händen auf ohnt den 7 anſah, auf Gut Linden⸗ Er hob daß er eine etwas fremde Be⸗ t„Sie ſind wohl