itlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Elerausgabe. Von dem Kommunalverband wurden uns eine Menge Eier überwieſen, welche am Samstag, den 26. Januar 1918, wie folgt, an die Inhaber der Eierkarten zur Ausgabe ge— langen: Vormittags von 8 bis 5 Uhr Buchſtabe A bis E 10 77 1 9 75 1. F 77 2 0 5 10 7 11 10 70 K 1 P 1 L 11 5 12 0 6 R 1 8 Eierkarten ſind vorzulegen. Der Preis beträgt für ein Ei 45 Pfennig. Viernheim, den 18. Januar 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Das Geſetz, die Landſtände betr.; vom 3. Juni 1911. Wir machen die in Heſſen wohnenden und nach Heſſen zuzlehenden Angehörigen anderer Bundesſtaaten darauf auf— merkſam, daß ſie nur bei Erwerb der hessischen Staatsangehörigkeit wahlberechtigt zu den Wah- len des Landtags sind. Sie müſſen zur Zeit der Wahl wenigſtens 3 Jahre im Großherzogtum wohnen und ein Jahr die heſſiſche Staatsangehörigkeit beſitzen. Der Erwerb der heſſiſchen Staatsangehörigkeit bedeutet ein Aufgeben einer anderen Staatsangehörigkeit nicht. Viernheim, den 17. Januar 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Zwangsaufbringung der Schweine. N Der Starkenburger Viehhandelsverband wird nächſter Tage durch beſonders beauftragte Händler bei den einzelnen Befitzern die Schweine abnehmen laſſen, die der durch Großh. Kreisamt angeordneten Zwangsablieferung und Beſchlagnahme unterliegen, d. h. alle Schweine über acht Wochen die nicht zur Hausschlachtung bestimmt und nicht zur Zucht dienen. Als Zuchtſchweine gelten nur Mutterſchweine, die tragend ſind und die ſchon geworfen haben und auch weiterhin zur Zucht dienen. Wird die Ablieferung der beſchlagnahmten Schwelne verweigert, ſo wird vom Viehhandelsverband die Enteignung durch das Kreisamt beantragt. Die jetzigen Zuſchläge und höheren Preiſe fallen hierbei weg. Darmſtadt, den 14. Januar 1918. Starkenburger Viehhandelsverband. Korb⸗Waren Zylinder und Glüh⸗ Strümpfe billig zu haben bei Jakob Beyer. Frachtbriefe zu haben in der Exp. d. Bl. Trduer- Drucksachen wie: Bflefs, Karten und Bilder in großer Auswahl ſtets vorrätig und fertigt in kürzeſter Friſt Druekerei J. Martin —.———ů—————— Gottesdienſt-Ordnung der katholiſchen Gemeinde. In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 6 Uhr heilige Meſſe. 7 Uhr 2., ½ 8 Uhr 3. S.⸗A. für Eliſabeth Keßler geb. Rohrbacher. eee 7 Uhr 2., ½ 8 Uhr 3. S.⸗A. für Nikolaus ax 1. Freitag: 6 Uhr heilige Meſſe. 7 Uhr 2., ½ 8 Uhr 3. S.A. für Eliſabeth Bläß geb. Martin. Sauete, 7 Uhr 2., ½ 8 Uhr 3. S.⸗A. für ledig J Jakob e Am Freitag iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners— tag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Eu der alten Kirche an Werktagen: Mittwoch: ½7 Uhr geſt. S.⸗A. für Georg Pfützer, Ehefrau Anna Marta geb. Müller und Angehörige. Donnerstag:/ 7 Uhr beſt. J.⸗G. für J Krieger Johann Randel, Großeltern Mich. Mandel 3. und Cäcilla geb. Kempf, Sohn Peter und Großvater Joh. Lahres 2. und Tochter Eliſabeth geehel. Sax. Samstag: ½ 7 Uhr beſt. J.⸗G. für Gg. Aug. Adler, Eltern, Schwiegereltern, Söhne Anton, Georg, Schwiegerſöhne Nikslaus Kempf und Valentin Dewald und Ehefrau Anna Marta geb. Adler. Am nächſten Sonntag findet die Weihe an die heilige Familie ſtatt und iſt die Kollekte für das Walſenhaus zu Drals beſtimmt. Am nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunlon für die Schüler der Herren Lehrer Lipp Eugen und Baldauf. Beicht Samstag 2 Uhr. Am Freitag vor Neujahr ſind 8 Mark gefunden worden und können im Pfarrhauſe abgeholt werden. Verkündete: Zu mieten geſucht: 2 oder 3 Zimmer mit allem Zubehör. Näheres in der Expedition dieſes Blattes. Hasenpelze friſch geſchlachtet, ſauber und fachmänniſch behandelt, kauft von deutſchen Nieſen-Schecken a 50 Pfg., von Alaska Mk. 2.— F. Hartmann Ernſt⸗Ludwig⸗Straße 17. Fran oder Müdchen zum Ausbeſſern von Wäſche wöchentlich für 1—2 Tage geſucht. Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. 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Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. —— — 8 1— 7 515 4 10 Teleſon 217 W „ Donnerstag,, den 24. Jaunar weine Teleſon 217 Eine Seeſchlacht? * Rotterdam, 24. Januar. Der niederländiſche Dampfer„Hebe“, der Dienstag abend von Kopenhagen in Dixmuiden eingetroffen iſt, meldete, er habe in großer Ent— fernung eine Seeſchlacht geſehen. Einzelheiten darüber fehlen bis jetzt noch. Feld marſchalleutnaut von Höfer * Wien, 24. Januar. Wie die Wiener Blätter mel— den, iſt der Sektionschef im Kriegsminiſterium und frühere Stellvertreter des Generalſtabschefs Feldmarſchalleutnant von Höfer geſtorben. Rußland. Rußland ſpielt infolge des großen Umfanges des be— ſetzten Gebietes in dem Intereſſe unſeres Heeres und ſeiner Heimatsangehörigen eine große Rolle. Faſt der größte Teil des Heeres iſt, wenn auch nur vorübergehend, an der Oſtfront geweſen. Für die Mehrzahl unſeres Volkes war vor dem Kriege Rußland trotz ſeiner Nach— barſchaft im weſentlichen ein unbekanntes Land. Wir lernten zwar in der Schule ſeine Grenzen, ſeine großen Städte, ſeine Ströme und Seen kennen, darüber hinaus kümmerte man ſich wenig um das ruſſiſche Reich. Von der Bodenbeſchaffenheit, von den Bodenſchätzen, von der Entwicklung ſeiner Landwirtſchaft und Induſtrie, ſeines Bergbaues, ſeines Wald- und Forſtweſens, der Natio— nalität ſeiner Bewohner wußte der Durchſchnittsdeutſche herzlich wenig. Durch den Kieg iſt das Intereſſe der Allgemeinheit lebendig geworden. Die Friedensverhand— lungen,d ie Erörterungen über die Aufnahme der wirt ſchaftlichen Beziehungen zu Rußland erhöhen dieſes Inter— tereſſe. N Rußland iſt ein reiches Land. Wenn auch der Krieg und die Finanzwirtſchaft das Land in Schwierigkeiten gebracht haben mag, ſo werden dieſe nur von vorüber⸗ gehender Bedeutung ſein. Seine inneren Werte werden Rußland immer wieder aus finanziellen Beklemmungen heraushelfen. N Dieſe Werte ſind ſeine Wälder, ſeine landwirkſchaft: liche Ertragsfähigkeit, ſein Reichtum an Vieh, Wild und Fiſchen, ſeine Bodenſchätze. Große Teile des ruſſiſchen Reiches ſind noch urwaldreich mit ungepflegten und un— kultivierten Forſten bedeckt. Keine Forſtverwaltung ſorgt für die Aufforſtung, kein Fiskus für die Verwertung des Holzbeſtandes. Weite Entfernung von Verkehrsſtra— ßen verhindern die rationelle Bewirtſchaftung der Mil— lionenwerte, welche Rußlands Wälder darſtellen. Gleich— wohl darf nicht verkannt werden, daß durch Gemeinden und Grundbeſitzer bereits manches für die Bewirtſchaf⸗ tung und Verwertung der ruſſiſchen Wälder geſchehen iſt An landwirtſchaftlicher Ertragszähigkeit nimmt Ruß— land eine der erſten Stellen, in Europa ſogar die erſte Stelle ein. Von der Erſchütterung des ruſſiſch-japaniſchen Krieges und der ihm folgenden Revolution erholten ſick die ruſſiſchen Finanzen in verhältnismäßig kurzer Zei dank einiger ausgezeichneter Ernten, welche die Exträgniſſe ſeiner Getreideausfuhr äußerſt günſtig beeinflußten. Die Agrarreform des Jahres 1906 legte den Grundſtein zu weiteren Hebung der laudwirtſchaftlichen Bedeutung Ruß— lands. Es würde zu weit führen, das Weſen der Agrar—⸗ reform hier zu ſchildern, erwähnt ſei nur, daß ſie die Gebundenheit des Bauern innerhalb ſeiner Gemeinde und Familie beſeitigte und ſo mit der früher erfolgten Auf: hebung der Leibeigenſchaft dem Bauernſtand eine freie Entwicklung gewährleiſtete. In der hierdurch angebahn; ten Entwicklung wurde Rußland durch den Krieg auf— gehalten, welchen die der Agrarreform, feindlich geſinnter Panflaviſten mit ihren revanchedurſtigen franzöſiſchen Freunden geſchürt hatten. a Der Friede mit Deutſchland wird hoffentlich Ruß. land recht bald in die Lage verſetzen, die durch den Krieg unterbrochene Steigerung der Inteuſität ſeiner Land wirtſchaft fortzuſetben. Der rege Warenaustauſch zwi ſchen Rußland und Deutſchland, welcher vor dem Kriege die finanzielle Lage Rußlands ſo günſtig beeinflußt hat, wird nach dem Kriege zum Nutzen beider Länder wieder einſetzen. An Bodenſchätzen müſſen im europäiſchen Rußland die Petroleumquellen, im aſiatiſchen die Erzbergwerk— genannt werden. Gerade die letzteren haben bisher nun einen verhältnismäßig geringen Teil des ruſſiſchen Reich⸗ tums an Mineralien erſchloſſen. Große Gebiete harren noch der Inangriſſnahme. ——ů—„—— Der Ausſtand in Oeſterreich⸗Ungarn. Wien, 22. Jan. Anläßlich der Ausſtandsbewe gung in Oeſterreich empfing der Miniſterpräſident v Seidler eine Abordnung der Arbeiterſchaft. Der Mi niſterpräſident erklärte, es ſei der ſehnlichſte Wunſch des Kaiſers, den Krieg ſobald als möglich durch einen ehrenvollen Frieden zu beenden. Wenn zunächf nur ein Sonderfriede mit Rußland möglich ſei, ſo fall, die Verantwortung auf die Verbandsmächte. Trotzden halte die Regierung an dem Ziel eines möglichſt baldiger allgemeinen Friedens feſt. Internationale Vereinbarun gen über Abrüſtung und Schiedsgerichte bieten die ge eignetſte Grundlage. Da keine Gebietserwerbungen au Koſten Rußlands erſtrebt werden, ſo können daran di' Verhandlungen nicht ſcheitern. Die Polen ſollen durch Volksabſtimmung auf breiter Grundlage ihre ſtaatlich Ordnung regeln. Die von den Ruſſen verlangte Räu mung der beſetzten Gebiete könne allerdings zurzei nicht zugeſtanden werden. Bezüglich der Ernährungs berhältn ſiſſe führte Miniſter Höfer aus, die Re gierung ſei bemüht, Beſſerung herbeizuführen und e— werden Verhandlungen mit der ungariſchen Regierunt und den Verbündeten darüber gepflogen. Infolge der Beſprechung forderte der ſozialdemo kratiſche Parteivorſtand nach der„Tägl. Rundſchau“ di Arbeiterſchaft auf, die Arbeit wieder aufzunehmen, wa— geſtern in allen Betrieben geſchah. Bndapeſt, 22. Jan.(Ungar. Korr.-Bur.) Mini ſterpräſident Wekerle empfing eine Arbeiterabordnung die eine Denkſchrift mit den Beſchlüſſen der Arbeiterver ſammlung überreichte. Der Dentſchrift zuſolge drücke die Arbeiter den Wunſch aus, daß die auswärtige Vertre tung der Völker der Monarchie den annexionsloſen, au Selbſtbeſtimmungsrecht beruhenden Frieden baldigſt ab ſchließe, daß der dem Abgeordnetenhaus unterbreitet Wahlrechtsentwurf ohne Verzug verhandelt werde daß, falls die Tiszapartei die Erledigung verhindern ſollte, das Haus aufgelöſt werde. Sodann wünſchen di' Arbeiter gerechte, billige Verteilung der Lebens bedarfsartikel an die Arbeiter. Der Miniſterpräſi dent verwies bezüglich des Friedensſchluſſes auf die be kannte Erklärung Czernins und fügte hinzu, daß die un gariſche Regierung die Friedenspolitik mit voller Kraf unterſtütze. Der Miniſterpräſident bemerkte jedoch, daf die Ereigniſſe, wie Arbeiterausſtände, die Friedens berhandlungen ernſtlich gefährdeten. Falls die Arebiter das Zuſtandekommen des Friedens wünſchten müßten die entſtandeuen Betriebsſtörungen ſo fort eingeſtellt werden. Die Regierung ſtehe unf falle mit dem Wahlrecht. FFalls für das Wahlrecht kein Mehrheit erlangt werden könne, werde die Regierung an die Wähler appellieren. Bezüglich der Lebensmittel frage ſei die Regierung zu energiſchen Maßnahmen ent ſchloſſen. Die Regierung erwarte, daß die Arbeiter nun mehr zur Arbeit zurückkehren. Der Führer der Abord nung erklärte, Montag früh werde in jenen Werkſtätten vo der Betrieb unterbrochen war, die Arbeit wieder auf— jenommen. Lolale Nachrichten. Neue Nachmuſterungen? Eine erneute Nachmuſterung der zeitlich Untauglichen findet im Kreiſe Teltow ſtatt, und zwar für die Militär— pflichtigen, die in den Jahren 1898 und früher geboren ſind, ſowie der Landſturmpflichtigen des Jahrgangs 1899. Es werden nur die Militär- und Landſturmpflichtigen gemuſtert, die bei früheren Muſterungen wegen zeitlicher Untauglichkeit zurückgeſtellt worden ſind, d. h., die die Entſcheidung zeitlich untauglich, vorlaufig zurück, weiter zurück oder eine gleichbe— deutende Entſcheidung erhalten haben. Im Anſchluß hieran findet eine Nachmuſterung der Wehrpflichtigen, die die Ent— ſcheidung g. v. oder a. v. oder zeitweiſe g. v. a. v. unfähig oder zeitlich untauglich erhalten haben, ſtatt.— Wie gewöhn— lich folgen dann auch für die übrigen Bezirkskommandos im Reich die Muſterungen, die alſo auch hier zu erwarten ſein dürften. ** Viernheim, 24. Jan. Wie bereits amtlich be⸗ kannt gegeben, iſt hier eine Fürſorgeſtelle für Lungenkranke errichtet worden. Die Beratungsſtunden finden jeweils Donnerstags jeder Woche, nach— mittags von 3—4 Uhr im hieſigen allgemeinen Krankenhauſe durch Herrn Sanitätsrat Dr. Rudershauſen ſtatt. Die in Betracht kommenden Perſonen, machen wir darauf aufmerk— ſam und empfehlen in deren Intereſſe rege Benützung. N. 5. Landwirte und Landwirtsfrauenl Der große Völkerkampf, der nun bald 3½ Jahre andauert, hat ſich immer mehr zu Gunſten Deutſchlands und ſeiner Verbündeten entſchieden. Rußlands Kraft iſt gebrochen, es hat ſich zu Friedensverhandlungen bereit gefunden, ſo daß es wohl endgültig aus der Reihe unſerer Gegner ausgeſchieden iſt, Italien iſt aufs ſchwerſte nieder— geworfen. Wenn auch die verbiſſenen Führer Englands und Frankreichs ſich unter Verweiſung auf die kommende amerikaniſche Hilfe noch ſo ſehr auf die Weiterführung des Kriegs verſteifen, iſt die Ausſicht eines allgemeinen Friedens doch nähergerückt. Aber noch muß alle Kraft zuſammengenommen werden; um ſiegreich zu bleiben, muß das ganze Volk weiter aushalten in Entbehrungen, Anſtrengung und Opferwilligkeit. Insbeſondere braucht es auch weiterhin größten Kraftaufwand, um für das deutſche Heer und Volk die notwendigen Lebensmittel zu beſchaffen. Unſere Truppen bleiben nur ſchlagfertig, wenn ſie mit Nahrung und mit Jutter für die Pferde verſorgt ſind; die Arbeit an der Eſſe, in den Muni— tionswerkſtätten und den vielen anderen kriegswichtigen Induſtrien kann in dem erforderlichen Umfange nur auf— rechterhalten werden bei genügender Ernährung der in den Betrieben bis an die Grenze ihrer Kraft Beſchäf— tigten. Die deutſche Landwirtſchaft hat es bisher voll— bracht, die Nahrungsmittel für das Millionenvolk auf— zubringen, und darf darin nicht erlahmen, wenn nicht alles, was ſo ſchwer errungen wurde, verloren gehen, Deutſchland der feindlichen Nachgier ausgeliefert ſein ſoll Wir vertrauen zuden Landwirten und Lande wirtsfrauen, daß ſie auch weiterhin das Aeußerſte tun werden in der Weiterführung ihrer Betriebe und der Vermehrung der Bodenerzeugniſſe. Aber nicht allein darum handelt es ſich, daß Nah rungsmittel in genügender Menge erzeugt werden, nicht weniger wichtig iſt es, daß ſie dem allgemeinen Verbrauche zugeführt werden. Landwirte und Land— wirtsfrauen, Ihr habt Euch bis aufs äußerſte angeſtrengt, den Acker zu beſtellen und ſeine Früchte zu ernten. Setzet auch Eure Ehre darein, alle Erzeugniſſe, die Ihr über den eigenen notwendigen Bedarf habt, an den Kommunal— verband, die Sammelſtelle, den amtlichen Aufkäufer ab— zuliefern! Feindſchaft dem Schleichhandel und aller heimlichen Abgabe von Lebensmitteln! Haltet Euch vor Augen, daß die Lebensmittel, die Ihr an Schleichhändler verkauft oder unter der Hand abgebt, nur den Verbrau— chern zugutekommen, die ohne Rückſicht auf ihre Neben— menſchen mehr verbrauchen, als ihnen bei der Knapphei der Lebensmittel zukommt. Die Wenigbemittelten, die ganz Armen, die Anſtändigen, die die Wucherpreiſe nicht zahlen können oder wollen, werden dadurch verkürzt. Sollen Tauſende von Kindern, Kranken und Greiſen in den Städten durch Mangel an geeigneter Nahrung ge· fährdet werden, weil Getreide, Milch, Fett, Eier und anderes um verbotener Gewinne willen oder aus Nach— giebigkeit ſtatt an die Sammelſtelle in die Hand von Schleichhändlern gelangen? Wollt Ihr es auf Euch neh— men, daß unſere Soldaten und die in Kriegsbetrieben Arbeitenden ſchließlich nicht mehr genügend verſorgl werden können, ſo daß die Schlagfertigkeit des Heeres darunter leiden müßte? Dieſes Heer, dieſe Kriegsbetriebe haben Euch bis heute vor feindlichem Einbruch, vor den Schrecken des Krieges geſchützt, und es beſteht die dringendſte Notwendigkeit, daß ſie auch weiterhin imſtande ſind, Euch ſo zu ſchützen! Die Landwirtſchaft, die ſo vieles mit großen Opfern geleiſtet hat, darf nicht den Makel der Gewinnſucht auf ſich laden. Auf den einzelnen kommt 2s an und ſein Vechalten in jedem Augenblick. Jeder Zentner Brotfrucht oder Haber, jedes Pfund Fett, jedes Liter Milch, das Ihr richtia abliefert, träat dazu bei unſer Durchhalten zu ermöalichen. Toene Vermiſchtes. Schleichhandel. Bei Lichtenau bei Ansbach(Mittelfranken konnte ein Laſtauto einen Berg nicht hinaufkommen. Eir Gendarmeriewachtmeiſter kam hinzu und hontrollierte da— Auto. deſſen Ladung angeblich in Kupfer beſtehen ſollte. Es waren aber 40 Zentner feinſtes Weizenmehl. Fahnenflüchtig. Ein von Leſſingen(Elſaß) gebürtiger Sol dat. der ſich ſeit drei Jahren und drei Monaken im Eltern haus verſteckt gehalten hatte, wurde ermittelt und der Orts, kommandantur abgeliefert. Durch Soldaten, die eingquartier werden ſollten, wurde er aus einem Zimmer neben der Küche hervorgeholt. Zu Beginn des Kriegs ſtand er ſeit einem Jahr im aktiven Heer. Er verließ ſein Regiment und hielt ſich bei ſeinen Eltern auf. Herr von Troßni. Aus Prag wird der„Fraulf. Ztg.“ Bi der ruſſiſche Volkskommiſſar Trotzki, der eigentlich zronſtein heiße, ſei dieſer Tage 1 dem amtlichen Berich des k. k. Teſegraphen-Korreſpondenzbureaus an die Zeitungs, redaktionen als„Herr von Trotzli“ bezeichnet worden.— Es war ein Verſehen des betreffenden Beamten in Wien. W 2 W u—.* 9 2 —— — —— — — Iulagen zu Invalldenrenten. Durch eine Bekanntmachung vom 3. Januar 1918 hat der Bundesrat beſtimmt, daß vom 1. Februar ab bis zum 31. Dezember 1918 den Empfängern einer reichsgeſetzlichen Invaliden⸗ renle eine monatliche Zulage von 8 Mark, Empfängern einer Witwen⸗ oder Witwerrente eine monalliche Zulage von 4 Mark gewährt wird. Das Reich ſchießt die erforderlichen Be⸗ träge den Verſicherungsträgern zinslos vor und erhält ſie von ihnen in zehn gleichen Teil⸗ beträgen in den Jahren 1919 bis 1928 zurück. Die vom Bundeßrate getroffene Regelung geht auf verſchiedene Anregungen des Reichs⸗ lags, den bei der gegenwärtigen Verteuerung des Lebenzunterhaltes in Bedrängnis geratenen Rentenempfaͤngern zu helfen, zurück. Die neue Fürſorge iſt zeitlich beſchränkt worden; ſie ſoll nur für die elf Monate vom Februar bis Dezember 1918 gewährt werden. Maßgebend für dieſe Begrenzung war der Um⸗ ſtand, daß die Verordnung auf Grund des Er⸗ hligungsgeſetzes vom 4. Auguſt 1914 er⸗ erden mußte, da die Regelung der Für⸗ durch ein Geſetz naturgemäß eine länger in Anſpruch nimmt, die gegenwe ungsverhältniſſe jedoch eine ſchnelle n des unter den Rentenempfängern beob⸗ 5 es den Verſicherung Notſtandes erforderten. Die ver⸗ bünderen Regierungen varen ſich aber von vornherein klar, daß bei den herung niedrigen Renten Invaliden eine Wei rung der Zule in irgend r 1918 einer rm auch nicht zu umgehen Mittel jedoch, die für eine ſolch ſorge erforderlich ſind, können weder v vorgeſchoſſen, noch von den Verſie * 0 9 den Veri aus den biz 5 ſammelten den. ge nötig, die ch eine sſätze im vierten Buch der[ eingeführt werden demſe ird, wenn at Halbjahres 1918 4 2 7 der durch die Bekannt⸗ Leiſtungen— ſie ſind 1 Mark monatlich ver⸗ * 1 25 verbieten e die iten eintreten zu! r 4 44 Hu 1 erwaltungstechniſche r fen r jetz würden keiten ellen 90 a dregel! Verſi ie allein auf einwandfrei feſt⸗ 14 au ö 1 Aang lempfänger mie ſebſten würe ſle gelau Lage von Weit und breit zeſen, das ſie hätte die peinliche Lage der 0 tam jim Galopp herbei; nd ſein Pferd an den nächſten artig grüßend heran:„Gnädigſte Malheur erlitten, bedauere un⸗— Biit' ſchoͤn, ſtehe der Gnädigſten ganz ügung.“ , was machen wir nun, Herr Denta?“ le ſie halb weinend.„Ich könnte ja leicht Fuß zur Stadt gehen, aber Dondel und der gen!“ „Nicht traurig ſein, Baroneß! Werben ſchauen, was zu machen!“ Er unterſuchte bie Heuchlelle, paßte das lang und ſchraͤg ge⸗ ſplitterte Holz zuſammen, ſah ſich um und rief: %— lichter Gedanke. Da an der Umſriedi⸗ U e auch in Deutſchland ſtark ſäktzen in„Politiken“ mit lichkeit erbracht hatte, daß die nicht einſieht, daß die franzt ⸗Tuſſiſche Allianz hätten anlegen en fen, 0 nen ber Deoßlrerung hohe Laſten zu übernehmen. In der Sitzung des Reichstags vom 11. Oktober 1917 hat ein Vertreter der Reichsfinanzverwaltung darauf hingewieſen, daß allein die vom Reichstage in ſeiner letzten Tagung geforderten Fürſorgemaßnahmen einen jährlichen Aufwand von mehr als zwei Milliarden Mark erfordern würden. Es iſt aber auch nicht richtig, daß das Reich die Aufwendungen für die Zulage auf die Verſicherungstrüger ab⸗ wälzt. Das Reich ſtellt vielmehr die erforder⸗ lichen Mittel zinslos zur Verfügung und er⸗ hält ſeine Auslagen in Zehnteln zurück; es hat alſo einen nicht unbeträchtlichen Zinsverluſt. Nimmt man den Zinsfuß, zu dem das Reich die Mittel für die Vorſchußzahlungen der Poſt aufzubringen hat, nur zu 5% an, ſo verliert das Reich bis zur Rückzahlung des letzten Zehntels rund 25 Millionen Mark, beteiligt ſich alſo an den Aufwendungen für die Invaliden⸗ verſicherung außer den 100 Millionen Mark für den Reichszuſchuß mit einem recht erheb⸗ lichen Betrage. Durch die Zurückzahlung in Teilbeträgen iſt mögenslage einiger Ver⸗ 0 ragen. h die vorausſichtlich im Jahre 1919 ein⸗ tretende, bei der Höhe der zu übernehmenden der nicht günſtigen 2 rungszträger hinreichend Rechnung ge rhöhung wird f möglich ſein, die Zehntel aus den laufenden Beitragseinnahme zu erſtatlen. Laſten nicht unerhebliche Beitrac in ſeinen edruckten Auf— der wahrhaft Neutralen den Nachr ßere milite reitung auf den Krieg von der mmen war, hat er vor einiger Blatte einen b über die durch den Kriegswahn M 0 rin heißt es u. a.: „Wenn es noch jemanden gibt 4 5 für Frankreich eine einzige ungeheure politiſck Torheit war, ſo iſt der Betreffende weder „hinterher)„vorher Allianz hat Frank rner ihn * lug klug“. lang , die ſich am 8 hat di eſer 3 hem Ermeſſen betrogen.“ iſchland 11m(england“ ind und england feiner N 4 N eine Wehrpfli Deutſchland be 0, HF N 90 70. N Auslagen für Heer Frank pro Einwohner: 9 1 Deutſchland zn Frankreich Wie N e Draht, , der Adele nun „Sind wir e' Paar geſchickte Leu 1 5 19„ 1 94 171084 47 5* + he, ſind wir nicht?“ plauderte er, zog den Di mit ſtarker Hand feſt und gab ihr n die Verſicherung, das müſſe und werde a da brinuen im Städtel könne der Schmied noch etliche Mutterſchrauben durch die B ziehen, dann würd's in Ordnung bleiben, bis der Stellmacher die neue Deichſel fertig habe. Sie war bei der gemeinſamen Arbeit ganz unbefangen und vertraut mit ihm geworden und fand, da er ſo ſachlich blieb, daß er ſehr nelt ſei. Sie ſtieg wieder auf ihr Gefährt, das Pony zog an und Denta erklärte, wenn ſie ge e ſtatte, wolle er mitreiten, um ſich zu überzeugen, „daß die Reiſ' gut geh', und die Gnädige heil und geſund ankomme.“ So langten ſie bald vor der„frone“ in Wohlden an, wo der Ungar dem! Wirt dat Vorgeſallene erklärte und Weiſungen für den Schmied gab. Wenn ſie erlaube, werbe er ihr für den Rückweg das Geleit geben, ſagte er höflich zu Abele. Sie reſchte ihrem Helfer dankend die Hand, 971 bie er, mit einem feurigen Blick in ihre Algen, entſpricht, en erregenden, völligen Unpartei⸗ bemerkenkwerten Auf⸗ ö im zivili⸗ ſierten Europa angerichteten Verheerungen er⸗(, ſcheinen laſſen. 2 der jept ngch ere letzt noch Ort und Stelle mit den lichkeiten Fühlung zu nehmen und die Dieſe parlamentar 14 1 1898 8 damit binde propfſoriſch z'ſamm,)ann getroſt bis zum Städtel ſie ja eh ſo da ſchaut man ſich nach Jux um. Straße abgerückt im tende werden mige, das traurige Ergebnts auf⸗ 2 „Giornale d' alla“ die Lite van T8 engliſch weiſt, daß er das unglückliche Frankreich ent⸗ Schiſſen von über 1600 Tonnen, die während kraͤftet und dem Kleinod der modernen Zivili⸗ ſation ſeinen Glanz raubt.“ Georg Brandes ſchließt ſeinen Artikel:„In Deutſchland hat die Monarchie ſoziale Reformen ins Werk gesetzt, zu denen in Frankreich die Republik noch nicht gekommen iſt... Aber daß ein Staat ſich demokranſch nennt, imponiert nur dem, für den das Wort Demokratie noch ein Zauberwort iſt, und daß ein Staat ſich Republik nennt, bedeutet ja vor der Hand nichts anderes, als daß eine nach Freiheit drängende Aufſchrift auf ein Gebäude alter Mißbräuche und Vor⸗ rechte geſetzt wird. Der Name tut nicht mehr zur Sache, als das Etikett der Weinflaſche Be⸗ deutung für den Wert des Weines hat Frankreich wollte eine erobernde Republik ſein. Seitdem es Elſaß und ein Stück von Lothringen verloren, deren Eroberung es den Deutſchen nicht verzeihen kann, hat es ſelbſt volle fünf Frankreichs als Kolonien erobert und dieſe fünf Frankreichs kann es unmöglich mit ſeiner Bevölkerung bevölkern Soviel z: während England noch ein Intereſſe daran hat, daß der Krieg weiter dauert, weil er itſchland ſtärker zermürbt als Groß britannien, hat h mnicht das geringſte Intereſſe an d ung des Krieges. Es ich imen als Eng⸗ nd, Deut Daß es den Krieg zt trotz Rußlands Ab⸗ fall und Italiens Niederlage, iſt wohl ein edel⸗ mütiger Zug, a- deſſen Edelmut dem Frank veranlaßte, Rußland d. rn auch Millia 0 deren Verſchweigung george und Cle⸗ ſich nach beſten Kräften angelegen ſein an zgebenden Perſön— gegen⸗ wärtig im Vordere intereſſes ſtehenden Fragen ein im p ſoll rufung einiger die ruſſiſche Republik und 1 land. den naͤchſten Tagen tritt der letzten Woche von deutſchen U-Booten ver⸗ ſenkt wurden.— Die gleiche Zahl von 18 ver⸗ ſenkten engliſchen Schiffen über 1600 Tennen meldet auch der amtliche engliſche Wochenbericht. Norwegen. »Die Einſchränkungsmaßnahmen ſind jetzt in ganz Norwegen durchgeführt. In die Brotmarke in Kraft; die Rationierung anderer Lebens⸗ und Verbrauchsmittel wird folgen. In Südnorwegen uimmt der Mangel an Futterſtoffen ſo großen Umfang an, daß man an die Übernahme aller Heulager durch den Staat denkt. In der Be⸗ leuchtung ſollen große Einſchränkungen einge⸗ führt werden. Spanien. „In verſchiedenen Städten kam es wegen der Teuerung zum Generalſtreik. Es kam auch zu ſchweren Zuſammenſtößen, in deren Verlauf von der Menge Gaſtwirtſchaften und Lebensmittelläden geplündert wurden. Vea Lad * Um dem Treiben der Entente in Rußland ein Ende zu machen, hat Trotzki dem franzoͤſiſchen Botſchafter einen Fragebogen unterbreitet. Von der Beantwortung der Fragen wird für die ruſſiſche Regierung die Eutſcheidnuug abhängen, ob Frankreich als Freund der ruſſiſchen Revolution anzuſehen ſei. Dieſe Fragen, beziehen ſich auf die franzöſiſchen Machenſchaftem in Rußland, auf die Zahl der franzöſiſchen Offiziere und Angeſtellten in Ruß⸗ land und den Wohnort und die Beziehungen zwiſchen den Mitgliedern der franzbſiſchen Militärmiſſion und Kaledin, Alexejew und der Ukraine. Falls dieſe Fragen nicht ausführlich und pünktlich beantwortet werden, ware das weitere Verweilen des Botſchafters in Rußland wenig erwüulſcht. Der Rat der Volkskommiſſäre hat der „Prawtza zufolge die Regierungen der ſelb⸗ ſtändigen Republiken Rußlands zur Teilnahme an einer Konferenz aufgefordert, die ſich mit den Vorarbeiten zur Schaffung einer all⸗ ruſſiſchen Bundesrepublik befaſſen ſoll. Der von der bolſchewiſtiſchen Regierung ausgearbeitete Entwurf ſieht die Bildung eines Staatenbundes nach dem Muſter der Ver. Staaten vor. Die Vertreter der Ukraine, Eſt⸗ lands, Livlands, der Wolgarepublik, der Kau⸗ kaſusrepublik und Sibiriens haben ihre Teil⸗ nahme zugeſagt. *Der Generaliſſinmus Krylenko erließ eine lange Kundgebung, in der er ſchildert, wie b die Arbeiter⸗ und Soldatenräte von Feinden umgeben ſeien und einen heiligen revolutionären Krieg tun Un, rüchts ab⸗ Aalsmintiſteriums von verſchiedenen a vor, der den tigt, einzelne Perſonen aus dem Lande rag eingegangen, lr. 9 1 ratlwaählrecht. on Vandlags reform be⸗ bt kein Mittel verzffentli veröſſentlicht lig ein paarmal eder, ſo daß 7 a Das Haus des Lehrers lag etwas von der 5 es war alt und beſcheiden, hler genktum und paſſend für ihn, da drüben an ei ſich kaſtenartige Gebä dort als Hilfslehrer beſchäftigt, hoffte aber bald eine feſte, einträglichere Slellung zu erhe Er wünſchte dies beſonders, da er ſeit einem halben Jahr mit Käte Schönwolf verlobt war, der Tochter des Beſitzers eines nahegelegenen Manuſaktur⸗ und Modegeſchäfts. Käte war ein ruhiges, fleißiges Mädchen, das etwas Vermoͤgen zu erwarten hatte und war der Familie Chlertz ſehr willkommen. Minna, zwei Jahre älter als ihre Freundin Adele, hatte mit Käle Schneider— ſtunde gehabt, wurde manchmal von Schönwolſs beſchäfligt und dachte, da ſie viel Geſchick beſaß, einſt als Schneiderin ihr Brot zu verdienen. Als Adele durch den vorderen Garten auf das Haus des Lehrers zuſchritt, kam ihr Mien chen erſteut entgegen, legle den Arm um ſie und zog ſie ins Wohnzimmer, wo Frau Ehlers an der Nähmaſchine ſaß, Abele ſprudelle ſogleich ihre Erlebniſſe heraus. „Wäre mir nicht der Herr Denta zu Hille ö ö tachbarhaus zu chen Die muß ich im Auge behalten; wir ſind ſchon warm ge⸗ [worden. Reizend iſt ſie. Hier am Land iſt's 0 5 von der gegen das ruſſiſche, deutſche, engliſche und fran— zöſiſche Bürgertum ins 5 Auge faßt. Er ſagte, für dieſen Zweck müſſe ein neues Heer aufge⸗ ſtellt werden und forderte alle Regimenter, Bataillone und Kompagnien auf, in dieſes ein⸗ zutreten. Nach einer Meldung aus Haparanda be⸗ reitet die Petersburger Regierung einen Erlaß Rat der Volkskommiſſare berech⸗ zu verweiſen, da die überfüllten Ge⸗ fängniſſe Mißſtimmung im Volle hervorriefen. 9 Auf der Liſte der Auszuweiſenden ſtehen Mil⸗ jukow und Kerenski. Griechenland. dem„Berner Tagblatt“ iſt die von 5 verſuchte Heranziehung griechiſcher en zum Frontdienſt in Maze⸗ ien gänzlich geſcheitert. In Lariſſa eine Kundgebung gegen den Krieg ſtatt iziere und 20000 Soldaten erklärten Maniſeſtanten ſolidariſch. Es fällt auch Kreter, die ſonſt Venizelos daran beteiligten. e. »Pie Regierung von Chile hat auf die Mitteilung der amerlkaniſchen Kriegserklärung an Oſterreich⸗ Ungarn geantwortet, es werde ſtrengſte Neutralität aufrechterhalten daß ſich der Krieg nicht noch weiter ergeben ſind, und hoffe, ausdehne. 1 Nn eee e eee,* gekommen, läge ich vielleicht noch auf der Land⸗ ſtraße.“ „Wer iſt denn Herr Denta, Fräulein Adel⸗ “ fragte die Mutter. „Das war wohl der feine Herr, der neben iem Magen ritt?“ meinte die Freundin. den bekannten Ponywagen kommen „Herr Ftanz Denta iſt weit her, er iſt ein und ſpricht manchmal ganz ſpaßhaft. Er walter bei Onkel Hermann auf Lindental; urchſbar geſchickt iſt er, mit etwas Draht Pferdekoppel hat er meinen Wagen wunderſchön zurechtgeflickt.“ „Ach, von dem habe ich ſchon gehört,“ ſagte Mienchen nachdenklich. ö „Gulen Tag, Fräulein Deelchen,“ rief der ehen eintretende Otto Ehlers.„Je ſpäter der Abend, je ſchöner die Leute.“ Ja, ſpat— da haben Sie recht, Otto, Kinder, ich muß machen, daß ich nach Hauſe komme, ſonſt haben ſie auf Morſe zum Nacht- eſſen kein Brot. Die Geſchichte mit dem Wagen hat mich aufgehalten.“ Nun erzählte ſie noch einmal, was ihr zugeſtoßen ſei. „Da will ich doch gleich nach dem Wagen ſehen,“ ſagte Otto,„und wenn er wirklich hält, mögen Sie darauf zurückfahren. Ich werde Sſe aber auf alle Fälle begleiten, damit Ihnen jemand zur Hand iſt.“. „„Ich glaube, Herr Denta wollte warten und mitreſten, um aufzupaſſen.“ „Ich habe den jungen Herrn ſchoͤn ein paarmal gßends in der„Krone“ beim Glas Vier getroffen und glaube, Fräulein Adele, ich Ven Nah und Fern. Keine Feldpoſtbriefe nach Oſel, Moon, Dag. Wegen der demnächſt zu erwartenden Einſtellung der Schiffahrt nach den baltiſchen Inſeln können nichtamtliche Feldpoſtbriefe im Gewichte von mehr als 50 Gramm(Päckchen) an die Angehörigen der Beſatzungen der Inſeln Hſel, Moon und Dags, insbeſondere ſolche mit der Bezeichnung Deutſche Feldpoſt 298, 335 336 und 686 bis auf weiteres nicht mehr be⸗ ſördert werden. Aufgelieferte Sendungen werden den Abſendern zurückgegeben werden. Schwere Schneeſtürme in Oſt⸗ und Weſtpreußſen. Im Weichſelgebiet ſind erneut ungeheure Schneemengen niedergegangen, ſo daß die meiſten Landſtraßen unwegſam ſind. Aus allen Teilen Weſtpreußens und Oſtpreußens laufen Meldungen von Todesfällen durch Schneeſtürme ein; es werden ſchon weit über 50 Opfer gezählt Uungehenre Heringsfünge., Über S ein une n der Rieſenflotte v kagerrak und Kattegatt 90 Motordan ernann Sir organiſterte G1 Not: einem Sch 1 brochen rutſch im Tune sien, und dann gehe gurück.“ Obgleich Plan erklärte, regte Mißverguſigen in ihr. 41180 überkamen, ſaß 2 an einem Tiſchchen nahe dem Staket. Denta mit Bier grüßte verl 72 as war er,“ igle 2 worden war.„Sieht er nicht Die großen Augen und der bart.“ „Ja, er ſcheint recht hübſch zu ſein, recht ſchlank und ſtattlich. Und weißt du, was die Leute tuſcheln! Sie ſagen, er wäre eigentlich ein Graf aus Ungarn. Glauben koͤnnte man's ſchon.“ „Was nur Olto gegen ihn hat?“ „Ach, Otlo, na der—. Wenn einer mal ein bißchen floit iſt, gleich meint er, der konne nichts augen. aus 7 famos eigen wir meinem Bruder H Adele ſich ſe zufrſeden mit dem l etwas wie ein Als ſie am Wirtsgarten der„Krone“ vor⸗ 2 f und Zigarre Beim Anblick der beiden Madchen erhob er ſich und dele, die rot ge⸗ lange Schnurr⸗ Feuerwehr ⸗Flugzeng aus. Die Maſchine hat einen 6⸗Zylinder⸗Motor mit 110 Pferbekräften. Es iſt ein Hydroplan, der zwei Mann und eine größere Menge chemiſcher Feuerlöſchmittel tragen kann. Im Dienſt ſoll dieſe fliegende Feuer⸗ wehr im Durchſchnitt eine vorſchriftsmäßige Geſchwindigkeit von 70 Meilen in der Stunde und Pflanzenwelt. Pflanzengeographiſche Veränderungen. Der Einfluß des Krieges auf die Pflanzen⸗ welt hat ſich beſonders in drei Gebieten be⸗ merkbar gemacht. Erſteng handelt es ſich um den direkten zerſtörenden Einfluß des Krieges, linge, die ſchnell wieber verſchwinden, inbem ſte von der einheimiſchen Vegetation überwuchert werden, einzelne Arten aber können ſich dauernd einbürgern. Daß auffallende Vorkommen der Kruzifere im Wiener Prater wird z. B. auf Vor Gericht gaß nicht für ſich! Vaterlandes ſte ß ſeine Er I f Einſchleppung durch die Türken zurückgeführt. Derſelbe Baum, durch die Koſaken verſchleppt, * war auch von 1814— 1860 im Pariſer Bois de 7 Boulogne eingebürgert. 1871 07 Umgebung von Paris nicht weniger als 190 fremde Pflanzenarten heobachlet worden die durch Pferdefutter, hauptſächlich aus Alger eingeſchleppt waren. Aber auch in den neutralen ſolche Nebenkulturſormationen moglich, und zw gibt es dort ſtatt einer Kampfſrontſlora eint Von den Priedensverhandlungen in av. neee t⸗Litowſk, tſchen Gouvernements cee Kiefer meiſe An der Meſtfront haben lrochte S Sraberrpflaagungen und en hwichelt f den obiant⸗ und verſchleppt wor den, nlagerſtellen an⸗ ic) um Fremd⸗ 3 ſtand einige Erbſen⸗ da, U NI d 11* 11 chul min, und 6 Ag er Mit Nee h auf dieſe Weiſe il wo 1 Te ee begrüßte k 2 ktengerät und der Erbſertuüte um die 7 8 24* 4 5 kam mit dem Gattentüre und Minna ſagte, daß ſie auch mit⸗ fahren wolle. Als ſie im ſteigen, trat vom Gaſthauſe her Franz Denta heran. Er bat, Herr Ehlers möge ihn dem an⸗ deren Fräulein vorſtellen.“ „Meine Schweſter,“ ſagte der junge Lehrer. Nach einer zierlichen Verbeugung, die Mienchen Denta ſich zu Adele. „Wie ich ſehe, ſind die Onädige bei Freunden wohl aufgehoben. Da will ich nicht beſchwer⸗ lich fallen und empfehle mich gehorſamſt.“ Er ſchlug die Hacken zuſammen, daß die Sporen kltrrten, warf beiden Mädchen vielſagende Blicke zu, murmelte:„Küß' d' Hand, Euer Gnaden,“ und zog ſich zurück. Der Abendhimmel lohte in Purpurglut, goldene Ränder umſäumten roſa Wölkchen, das ganze Firmament prangte in Farbenherrlich⸗ leit, die Luft war ſchmeichelnd lau, und die leiſen Stimmen der Natur am Abend gaben der Fahrt für den, der ſchauen und lauſchen wollte, einen ſüßen Reiz. vor die Begriff waren, aufzu⸗ mit ſtarkem Erröten entgegennahm, wandte ſich in die Auf nun mit Otto! zu ſchwatzen. An der Allee nach Morſe a1 den Rückweg an. Abele ſah nach ging ſtark auf acht. Oh, wie hatte ſie ſich doch verſpätet! Sie trieb ihr Pferdchen an im friſchen Trab dem Stall zneilte. Die Haushälterin ſtand, nach geſandten ausſehend, ver der Türe, al; mit dem Brotkörbchen auf ſte zulief: Mülmke, habt Ihr gewartet?“ ſtiegen die Ge Die Herren ſpielen Schach und dann m ſie nicht viel, und die gnädige Frau liegt auf dem Sofa, wie Eliſe ſagt. Nu' f Sie aber man ſchnell, es iſt alles 2 kann zum Eſſen rufen.“ *. Warmer Sonnenſchein lag über dem 4 von Morſe, die Roſen blühten in üppiger Füll der kurzgeſchorene Raſen mit ſeinem ſa „Ich war höͤlliſch in Angſt, Fräuleincher Grün hob tauſend feine Hälmchen dem Li ſollen in der ſär Inentel an, er haße das Gen zenden, ſondern in den Dienſt des llen, weil er überzeugt ſei, Reiche den dem An⸗ wo letzten Endes