Landtagsabg. Wiegand⸗Heppenheim zu den! Mittelſtandsfragen. * Viernheim, 12. Febr.(Parlamentariſches). Der Abgeordnete Wiegand hat folgenden Antrag betref⸗ fend„Unterſtützung der kleineren und mittleren Gewerbe⸗ betriebe nach Kriegsende“ bei der Zweiten Kammer einge— reicht:„Ich bitte, die Zweite Kammer wolle beſchließen: die Großh. Regierung zu erſuchen, dahin zu wirken, daß die bei Kriegsende noch im Beſitze der Heeresverwaltung befindlichen Vorräte an Rohſtoffen, Materialien und Maſchinen ſowie die gleichartigen durch Abbruch, Aufheben von Militärbetrie ben und dergl. freiwerdenden Gegenſtände tunlichſt raſch und zweckentſprechend, zu möglichſt billigen Preiſen an die mitt⸗ leren und kleineren Gewerbebetriebe abgegeben werden. In erſter Linie würden diejenigen Betriebe zu berückſichtigen ſein, die infolge des Krieges durch Stillegung, Beſchränkung oder Einziehung ihrer Inhaber zum Heeresdienſt beſonders geſchä— digt worden ſind.“ Dieſem Antrag iſt eine kurze Begrün⸗ dung beigegeben, dahin lautend:„Bei Eintritt der Friedens— wirtſchaft und Entfaltung einer vorausſichtlich lebhaften Bau⸗ und Gewerbetätigkeit wird zweifellos ein empfindlicher Mangel an Rohſtoffen, Materialien und Maſchinen eintreten. Es erſcheint als eine ernſte Pflicht der Heeresverwaltung, in der von mir angeregten Weiſe helfend einzugreifen.“ Lolale Nachrichten. * Piernheim, 12. Febr. Eine frohe Botſchaft konnten wir geſtern durch Anſchlag bekanntgeben, und zwar die aus Breſt⸗Litowſk kommende Sonderdepeſche, wonach laut Erklärung Trotzkijs Rußland den Kriegszuſtand mit den Mittelmächten als beendet anſieht und gleichzeitig Befehl zur völligen Demobiliſierung der ruſſiſchen Streitkräfte auf allen Fronten erteilt. Der Frieden mit Rußland iſt alſo tat⸗ ſächlich mit dem heutigen Tage verwirklicht, da die Vor- behalte rein formeller Natur ſind. Dem glänzenden Erfolge des Sonderfriedens mit der ukraine iſt der Frieden mit Ruß— land auf dem Fuße nachgefolgt. Die Unterhändler der Mittel— mächte, vor allem Kühlmann und Czernin, haben einen ge— waltigen Erfolg erzielt und ihrem Vaterland einen hohen Dienſt erwieſen. Denn mit der vollzogenen Tatſache des Friedens auf der geſamten Oſtfront erſcheint der erſte Früh— lichtſchein der Morgenröte des allgemeinen Friedens auf der Bildfläche. Bei uns in Viernheim hat die Kunde, wie über— all anderwärts, eine freudige Aufregung hervorgerufen. Das Telephon raſſelte faſt unausgeſetzt den ganzen Vormittag. Hoffen wir, daß ſich die Erwartungen, die ſich an das Auf— hören des Kriegszuſtandes mit Rußland knüpfen, recht bald zum Segen unſeres Vaterlandes erfüllen möchten. Die Frage, die nun tauſende von deutſchen Familien heiß beſchäftigen wird, ob die in Rußland ſich befindlichen Gefangenen nun auf baldige Heimkehr rechnen dürfen, iſt durch die amtliche Meldung nicht geklärt. Wir glauben aber, die Frage bejahen zu können, wenn auch die Verhandlungen noch einige Zeit in Anſpruch nehmen mögen. Dieſe Frage liegt auch auf den Lippen unſerer ruſſiſchen Kriegsgefangenen. Mit ſuchenden Augen ſtammeln ſie fragend das Wort Friede und blicken auf die Mienen deſſen, von dem ſle eine Auskunft wünſchen. Mag das Hüttlein noch ſo klein und das Leben noch ſo armſelig geweſen ſein— es bleibt immer die Heimat, nach der das Sehnen des Menſchen geht! In den Entente⸗Ländern wird die neue Kunde wie ein Donnerſchlag wirken. Die Dinge ſcheinen in den oberſten Kriegsregionen ſtark zu brodeln. Cadorna iſt ausgeſchifft und durch einen anderen italieniſchen General erſetzt worden. Es erſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß wir vor weiteren über— raſchenden Ereigniſſen ſiehen. „** * * Viernheim, 12. Febr. Die nächſte Beratungs- ſtunde für Tuberkuloſefürſorge findet am Donners— tag, den 14. Februar, nachmittags von 3— 4 Uhr im All— gemeinen Krankenhauſe dahier durch den derzeitigen Leiter, Herrn Sanitätsrat Dr. Rudershauſen, ſtatt. ** * § Heddesheim, 12. Febr. Ueber die Vertei⸗ lung von Nähgarn wird uns von ſachverſtändiger Seite mitgeteilt: Die Verteilung von Nähgarn iſt bereits endgültig durch die Reichsbekleidungsſtelle geregelt. Darnach iſt das Deutſche Reich in 24 Großhandelsverteilungeſtellen eingeteilt. Für Baden ſind zwei Bezirke vorgeſehen, Karls— ruhe und Lahr. Zunächſt haben die Kommunalverbände den Bedarf der gewerblichen Verbraucher und der Detailgeſ chäfte feſtzuſtellen; auf Grund dieſer Feſtſtellung wird dann eine gerechte Verteilung des Nähgarns unter Beiziehung einer Sachverſtändlgenkommiſſion in den einzelnen Bezirken vor— genommen von jenen Mengen, die von der Reichsbekleidungs— ſtelle im Verhältnis zur Kopfzahl des Bezirks zugewieſen werden. Nähfaden wird alſo künftighin nur gegen Bezugs— ſchein an Kaufleute und gewerbliche Verbraucher abgegeben; die Bezugsſcheine ſind an die einzelnen Bezirksvertellungs⸗ ſtellen einzuſenden. Die Abgabe an das Publikum in den Kleinhandelsgeſchäften erfolgt vorausſichtlich durch beſondere Bezugsſcheine. * Worms, 11. Febr. Reichstagsabgeordneter Exzel⸗ lenz Freiherr Heyl zu Herrusheim erreichte am geſtrigen Sonntag ſein 75. Lebensjahr. Aus dieſem Anlaß wurden dem Jubllar viele Ehrungen zuteil. () Karlsruhe, 9. Febr. Das Großherzogspaar 100 die Großherzogin Luiſe haben geſtern den Köni von Bayern auf ſeiner Durchreiſe im hieſigen ihre begrüßt. (Karlsruhe, 10. Febr. Die Erſatzwahl zur Zweiten Kammer für den 36. Wahlkreis Raſtalt⸗ aden findet am 4. April ds. Is. ſtatt. () Karlsruhe, 10. Febr. Vom 1. April 92 ab wird der Tarif der ſtädt. Straßenbahn hier 190 0 Das Teilſtreckenſyſtem wird beibehalten und der Preis für die erſten drei Teilſtrecken auf 15 Pfg. feſtgeſetzt. Für je weitere drei Teilſtrecken erhöht ſich der Preis um 5 Pfg. Auch die Fahrpreiſe auf Wochenkarten und Monatskarten ſind nicht unerheblich erhöht worden. () Bühl, 10. Febr. Im Alter von faſt 80 Jahren iſt zu Straßburg die Begründerin und frühere General— oberin des Ordens der Franziskanerinnen, Mutter Alexia, zeſtorben. Sie war zu Bühlertal geboren und 2 05 Franziska Emma Hill. 40 () Pfaffenweiler bei Villingen, 10. Febr. Im 1 0 Tannheim iſt das Sägewerk von Rudolf Riegger, Beſitzer des Gaſthauſes zur„Sonne“, durch Feuer voll— ſtändig zerſtört worden. Man vermutet Brandſtiftung. f() Freiburg, 10. Febr. Die durch den jüngsten Fliegerangriff geſchaffene Lage gibt dem Stadtrat Ver⸗ änlaſſung, neuerdings mit allem Nachdruck eine geſetz⸗ liche Regelung der Angelegenheit der Entſchädigung der Fliegerſchäden bei dem Gr. Ministerium des i in 90 0 zu bringe. Renchen, 10. Febr. Die Gendarſnerie iſt einem Schleichhandel größeren Umfangs auf die Spur gekommen. Bei einem hier anſäſſigen Händler wurden 0 81 0 zäte gefunden und der Händler verhaftet. een 1 2 ( Friedrichshafen, 7. Febr.(Jeppe! in⸗ muſeum.) Die bürgerlichen Kollegien haben beſchloſſon. ein Zeppelinmuſeum zu errichten, das aus Anlaß der 50⸗Jahrfeier des Bodenſeegeſchichtsverein im Herbſt er öffnet werden ſoll. Vom Bodenſee, 8. Febr.(Schwierige Le— bensrettung.) Auf der Eisbahn Alleusbach-Reichenar fuhr, wie bereits kurz erwähnt, ein Offizier in eine Wenne und war dem ſicheren Tode des Ertrinkens ge— weiht. In raſcher und entſchloſſener Weiſe machte ſich ein zurzeit im Vereinslazarelt in Hegne befindlicher Mus⸗ ketier unter Einſetzung des Lebens an das Rettungswerk, das vollen Erfolg hatte. Die Rettung erforderte beſon⸗ dere Unerſchrockenheit und war umſo ſchwieriger auszu⸗ führen, als der Verunglückte, der im Kriege ſ einen rechten Arm verloren hat, Ahe ſein e 0 geborgen werden mußte. e ee ee * 90 Mannheim, 8 Febr. In einer der letzten Schöfſengerichtsſitzungen nen nicht weniger als 28 Straffälle mit über 40 Jugendlichen verhandelt, zumeiſt Wäſche⸗, Spielſachen⸗ und Gelddiebſtähle. Einer der Ju⸗ gendlichen hatte am hellichten Tage aus einer Bäckerei die Kaſſe geſtohlen. ph 5 f . Von der Enz, 7. Febr.(Dieb) Der, Aus⸗ läufer Alfred Mader aus Stuttgart ſtahl in Pforzheint ein Stück Kupfer, ein Stück Silber, Kunſthonig, Schweine⸗ ſchmalz und Butter aus Kellern. Bei einem Einbruch ſin einen Keller erbeutete er verſchiedene gute Sachen. Er wurde zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. 2 .(ö) Karlsruhe, 11. Febr. Entſchädigung fü! Fliegerſchäden.) Das Reichsamt des Innern er⸗ klärte ſich bereit, die Zahlung des von der b⸗diſchen Regierung gewünſchten Vorſchuſſes zur Gewährung von Vorentſchädigungen für Fliegerſchäden zu veranlaſſen, ſo— bald die badiſche Regierung auf Grund einer nochmaligen Prüfung es mit Rückſicht auf die badiſchen Finanzen als dringend notwendig erachten ſollte, ihren Antrag auf Bewilligung des Vorſchuſſes aufrecht zu erhalten. (Mannheim, 11. Febr.(Ketten handel.) We⸗ gen Vergehens gegen die Verordnung betr. den Verkehr mit Tabakerzeugniſſen ſind laut„Südd. Tabakztg.“ die Kaufleute Fritz Müller in Mannheim und Simon Türkheimer in Ludwigshafen verhaftet worden. Mül⸗ ler hatte dem Türkheimer, der früher einen Manufaktur varenhandel betrieb, auf dem Wege des Kettenhandels große Mengen Zigarren geliefert, obgleich er ſelbſt die nötige Erlaubnis zum Großhandel nicht beſaß. 170 ) Eberbach, 11. Febr. Die Gendarmerie be⸗ ſchlagnahmte in dem Schuppen eines Fuhrmanns 2 Sack Weizenmehl und 2 Sack Gries. U reiburg, 11. Febr. Eine fünfköpfige En brecherbande, meiſt Burſchen im Alter von 18—22 Jahren, hatten ſich vor der hieſigen Strafkammer zu verant; worten. Sie hatten 22 große ſchwere Diebſtähle verübt, und es hauptſächlich auf Lebensmittel abgeſehen. Sie erhielten mehrmonatige Gefängnisſtrafen. f 4 5 9) Haslach, 11. Febr. Wegen verbotenen Tauſch⸗ handels und Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe wurde auf dem hieſigen Bahnhof ein Händler feſtgenommen. Es wurden 12 Pfund Butter und einige Kefſflaſchen, ele waſſer beſchlagnahmt. 55 5 e 97800 „(Y Konſtanz, 11. Febr. Die Inhaberin eines Schuhgeſchäftes hat einen gehörigen Hereinfall erlebt. Sie wollte einer Bauersfrau ein Paar Schuhe, natürlich hne Bezugsſchein, nur verkaufen, wenn dieſe eine größere enge Butter beibrachte. Die Bauersfrau erſchien inige Tage darauf wieder bei der Händlerin und legte ine große Balle friſcher Butter auf den Tiſch und ſrhielt ihre Schuhe. Als ſpäter die Händlerin die Butter duseinanderſ ſchneiden wollte, an 155 in Butter gewickelte kohlrübe zum Vorſchein. 4 Milch, die zum menſchlichen Genuſſe beſtimmt iſt, iſt ſofort nach Empfang abzukochen. eee eee Ju verkaufen je einen Acker am Heddesheimer Weg und am Bierkeller; ferner einen guten Rungenwagen und einen Ofen. Hathausstrasse 65. eee eee Bekauntmachung. Betr.: Den Aufruf des unausgebildeten Landſturmes. Wir weiſen die Landſturmpflichtigen des Jahrganges 1901 hierdurch auf ihre Verpflichtung wegen Anmeldung zur Stammrolle bei Vollendung des 17. Lebensjahres nachdrück— lichſt hin. Die Anmeldungen haben unter allen Umſtänden im Geburtsmonat zu erfolgen und werden bei uns, Zimmer Nr. 11 entgegengenommen. Unterlaſſungen der Meldungen ziehen ſchwere Strafen nach ſich. Viernheim, den 9. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. de Maurer ll Taglünner zum ſofortigen Eintritt geſucht. Philipp Lahres. Gottesdienſt-Orduung der katholiſchen Gemeinde. In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 6 Uhr hl. Meſſe. 3/47 Uhr hl. Meſſe an Stelle eines beſt. S.-A. für Gg. Winkenbach 4. Eltern, Schwiegereltern und An— gehörige. 8 Uhr hl. Meſſe an Stelle eines beſt. S.⸗A. für ledig* Jakob Brechtel, Eltern, Schweſter Katharina, Enkel Georg. e 3½%7 Uhr 3. S. A-, für Nik. Weidner 2. ¼8 Uhr beſt. E.⸗A. für 4 Krieger Adam Köhler, bei— derſ. Großeltern, Tante Joſephine Hook. Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe. 3/47 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Georg Hook 7. Samstag: ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für den den Heldentod fürs Vaterland ß Adam Ecker. 8 Uhr beſt. S.⸗A. für Jakob Niebler 3., Tochter Anna geehel. Bläß, Enkel Jakob Kirchner und Schwie— gerſohn Nikolaus Kempf 4. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners— tag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Freitag: ½7 Uhr geſt. S.⸗A. für Philipp Adler 2. Ehe⸗ frau Ae geb. Heiſcel, beiderſ. Eltern, Angehörige. Samstag: ¼ 7 Uhr beſt. S.⸗A. für Eliſabeth Krug geb. Sommer und Joſephine Krug geb. Kühlwein und beiderſ. Angehörige. Am Aſchermittwoch beginnt die hl. Faſtenzeit. An dieſem Tag wird die geweihte Aſche nach der 6 Uhr Meſſe und nach der ¾7 Uhr Meſſe ausgeteilt. Es wird gebeten, die Schulkinder zuerſt zuzulaſſen. Während der hl. Faſtenzeit ſind Mittwoch und Freitag um 6 Uhr Faſtenandachten. Es wird der Verſuch gemacht, vorläufig die Andachten um 6 Uhr zu halten, da dieſelben abends um 8 Uhr gar zu ſchlecht beſucht werden. Am Freitag wird jedesmal der Kreuzweg für die Kriegszeit gebetet. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kommunion für die Schülerinnen des Herrn Hauptlehrer Mayr und der Fräulein Heckmann. Beicht Samstag 2 Uhr. Ebenſo gem. hl. Kommunion für die 3. Abteilnng der Jungfrauen-Kon— gregation. 2 llüftige 1 ührige zu verkaufen. Ochsen 6 Zu erfragen in der Geſchüftsſtelle ds. Bl. —² b 8 eee VPieruheimer Bür Erſcheint dreimal wöchentlich: Geſchüfts ⸗ Anzeiger Organ für Jedermann Vereins Anzeiger ger⸗Zeitung Juſeratenpreis: Dienstag, Donnerstag n. Samstag Bezug p' spreis: monatlich 0 Pfg. t. inel. Trägerlohn Gratisbellagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender. n Redaktion, Druck und Verlag: Autsblatt der Gruß. Bürgermeiſterei Viernheim Enthält alle ae Ankündigungen der Behörden Viernheim und agen Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarlf. Joh. Martin, Viernheim, Nathausſtraße. Die Iſpaltige Petit⸗Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bei Klagker desen kommt jeder Rabat n Wegfall. — rr uag ger Vetrag ve e — — Telefon 217 Donnerstag, den 14. Februar Teleſon 217 19¹8⁸ Generalfalbmarfchan o eichhorn „(Zum 70. Geburtstag, 13. Februar.) e, Hermann Gottfried Emil von Eich bo der jüngſte Generalfeldmarſchall des deutſchen Heeres, der ruhmreiche Führer der 10. Armee im Oſten, vollendet am 13. Februar das 7. Jahrzehnt ſeines erfolgreichen Sol⸗ datenlebens in voller geiſtiger und körperlicher Rüſtig— keit. Ein geborener Breslauer iſt Generalfeldmarſchall von Eichhorn ein Enkel des preußiſchen Staatsmannes und nachmaligen Kultusminiſters Eichhorn, während ſein Großvater mütterlicherſeits der berühmte Philo— ſoph Schelling geweſen iſt. Hermann von Eichhorn trat 1866 als e beim 2. Garde-Regiment zu Fuß in die Armee ein und zeichnete ſich in dem Feldzuge von 1866 ſowie im Deutſch-franzöſiſchen Kriege als junger Offizier aus. In den folgenden Friedeusjahren erreichte er, dank ſeiner hervorragenden Begabung und ſeiner unermüdlichen Schaffenskraft, allmählich die höchſten Hee— resſtellen. Vor Beginn des Krieges hatte er, zum General— oberſt ernannt, die Stellung eines Inſpe kteurs der 7 7. Armee-Inſpektion inne. Als der Krieg ausbrach, war Generaloberſt von Eich— horn durch Krankheit an der Ausübung ſeines militäri— ſchen Dienſtes gehindert. Erſt der Januar 1915 ſah ihn als Mitkämpfer in der Soiſſons-Schlacht. Die Neubil— dung der 10. Armee an der Oſtfront ſchuf bald darauf den Platz, auf dem ſich ſeine Fähigkeiten Betätigung und Bewährung in großem Zuge ſichern durften. Von da an häufte Generaloberſt von Eichhorn den kriegeri— ſchen Lorbeer in raſcher Folge. Am 8. Februar 1915 hatte die glanzvolle Vernichtungsſchlacht in dem verſchnei— ten Maſuren begonnen, an der 90 Führer der 10. Armee entſcheidenden Anteil hatte, und mit ihr die Einleitung der langen, erfolgreichen Ofſenſive gegen Rußland, die Kurland, Litauen und Polen in deutſche Hand brachte. Die wuchtige Zertrümmerung des ruſſiſchen Feſtungs— ſyſtems durch den Einſturz des ſtarken Eckpfeilers Kowno, war Eichhorns Werk, die Eroberung Wilnas und die un— erſchütterliche Abwehr auf Litauens Gefilden gegen die ruſſiſchen Maſſenſtürme in der Folgezeit ſein Verdienſt. Eichhorns Feldherrnkönnen, das vom Kaiſer und Hinden— burg wiederholt in Worten höchſter Anerkennung gefeiert wurde, hat die Rieſenerfolge im Oſten zu einem guten Teile ermöglichen helfen. Dem ſiebzigjährigen General feldmarſchall werden zu ſeinem Geburtstage von Heer und Heimat die herzlichſten Glückwünſche entgegengebracht Möge es ihm vergönnt ſein, in aller Rüſtigkeit und Schaffenskraft auch weiterhin ſeine ſchwere und verant— wortungsvolle Aufgabe zu erfüllen bis zu jenem Tage, der uns den Frieden bringt, deſſen Geſtaltung ſeine un— vergänglichen Leiſtungen weſentlich beeinfluſſen. Lokales. — Abgabe von Heeresgerät an die Land⸗ wirte. Bei der Abrüſtung wird eine erhebliche Menge von Heeresgerät entbehrlich. Darunter befinden ſich u. a. Lokomobilen, Motorpflüge, Bauernwagen, Wirtſchafts— wagen, Holzabfuhrwagen, Perſonenwagen, Schlitten aller Art, Schlittenkufen, Webſtoffe und daraus hergeſtellte Gegenſtände: Seilerwaren, Sandſäcke, Lederwaren aus— ſchließ lich Geſchirre, Bleche, gezogenes Eiſen, Stahlrohre, Oefen, Nutzhölzer, Wellblech, Zement, Betonſteine, Dach— babppe. ö ö Höflichkeit in den Ladengeſchäften. Der Verband Berliner Ladengeſchäfte veröffentlicht eine Er— klärung, in der zu den Klagen der Käufer über die Unhöflichkeit in den Ladengeſchäften Stellung genommen wird. Der Verband bedauert dieſe unerfreuliche Folge— erſcheinung der Kriegsverhältniſſe und empf fiehlt den Ver⸗ käufern— Geſchäftsinhabern wie Angeſtellten— drin— gend, das kaufende Publikum unterſchiedslos mit Höflich— keit und Zuvorkommenheit zu ee Das Publikum aber möge nicht vergeſſen, mit welch erſchwerenden Um— ſtänden heutzutage die Verkaufstätigkeit bei nahezu ſämt⸗ lichen Gebrauchsartikeln verbunden iſt, und es ſollte daher auch ſeinerſeits für die ſchwierige und undankbare Ar— beit des Verkäufers Verſtändnis zeigen. L — Eine neue Reichsbierſteuer. Der bayeriſch Zentrumsabgeordnete Rauch ſchreibt im„Bayeriſchen Ku— rier“, wie er aus Berlin erfahre, ſollen e Ge⸗ tränke mit Ausnahme von Trinkwaſſer und Milch mi ausgiebigen Verbrauchsſteuern belegt werden. Die Steue: auf Bier, alſo der Malzaufſchlag ſoll zu einer Steuer auf das fertige Bier(Fabrikatſteuer) nach däuiſchem Mu— ſter umgeſtaltet werden. Malzmühle, Sudbuch und eir Verkaufsbuch ſollen eine dreifache Kontrolle für die Steuerbehörde abgeben. Die Einheitsſätze ſollen für Nor, malbiere mit einem Stammwürzegehalt von 8-10 Pro zent in einer Höhe vorgeſchlagen werden, daß man etwe mit 10 Pfennig für den Liter rechnen kann. Die 3½ prozentigen Krieg biere von heute gelten als Halbbier mit dem halben Steuerſatz. Shbbert Biere mit 13—1⸗ Prozent Gehalt ſollen als Luxusbiere mit der 1 facher Steuer belegt werden. — Kriegsgefangenenpoſt nach Rußland. Künf, tig wird ein Teil der Poſtſendungen(Briefe, Pakete) an deutſche Kriegsgefangene in Rußland unmittelbar durck bie Front befördert. Wöchentlich ſoll zu dieſem Zweck fin Bahnwagen durch die Front über Wilna nach Tüna— burg laufen. Erfreulicherweiſe wird dadurch die Beför— berung der Kriegsgefangenenpoſt raſcher und hoffentlich much ſicherer werden. — Angenehme Ausſichten für die Raucher. Der„Berl. Lokalanz.“ ſchreibt zu der neuen Tabak— herordnung des Bundesrats:„Wir haben mit Schrecken zehört, daß jegliches Unkraut von nun an berechtigt ein ſoll, den Namen Tabak zu 8 Es genügt, daß tliche Prozent Tabakblätter pfälz ziſchen oder märkiſchen Urſprungs, der höchſt gemiſchten Geſellſchaft von Erſatz⸗ mitteln beigegeben werden, um dem ganzen Sammel— ſurium den hochauſehnlichen Namen„Tabak“ zu 1 51 Daß„nur“ Buchenlaub oder Hopfen oder Roſenblätter derwendet werden, glaubt niemand, der unſere Erſatz— nittelinduſtrie kennt, aber ſelbſt wenn ſie es heitsſchädigungen die Folge der neuen behördlichen Weik⸗ herzigkeit ſein werden, liegt auf der Hand, ſoll u uns aber vorerſt nicht kümmern. Fragen erheben. Wie ſteht es mit der Deklarationspflicht für die neuen— mit Reſpekt zu melden— Tabak- fabrikate und wie mit dem Preiſe? Sollen die Ver— käufer von getrocknetem, mit einer Priſe Tabak par— fümierten Kartoffelkraut oder Seegras nicht wenigſtens gehalten ſein, auf der Packung anzugeben, welcher Art ihre köſtliche Ware ſei? Und dann der Preis? Soll es dabei bleiben, daß die Preiſe für unbenennbares Gemiſch um ſo höher ſteigen, je tiefe r deren Tabaksgehalt ſinkt! Zweifelsohne werden ſich die Buchenwaldeigentümer als Planlagenbeſißer vorkommen und ſich ihre Produkte ent— ſprechend bezahlen laſſen, und die Fabrikanten und Groſſi— ſten ſich beeilen, dem löblichen Beiſpiele nachzueifern. Aber wir meinen, daß das nicht geduldet werden darf. Durch die Deklaration ſoll jedem Raucher, der richtigen Tabak nicht erſchwingen kann, ermöglicht werden, zu prüfen, was ihm beigebracht wird, damit er im Jnutereſſe ſeiner Geſundheit lieber das Rauchen aufſteckt, als daß er Unkraut qualmt. Wer aber von ſeinem Laſter trotzdem nicht laſſen will, der ſoll wenigſtens dieſen Genuß nicht teurer bezahlen, als er wert iſt. — 1 Vermiſchtes. Das Gold dem Vaterland. 5 vaterländiſchen Tat wird dem Berliner „Tag“ aus Regensburg berichtet: 15 Das alte reichsunmittelbare Geſchlecht der Thurn und Taxis hat in ſeinem Beſitz ein koſtbares Geſchmeide, von dem fünf Stücke neuerdings von ſich reden machten. Da Von einer wahrhatt iſt vor allem die„Sonne“ auch als Diadem getragen werden kann; dieſer Schmuck weiſt einen Smaragd-Cabochon auf und beſteht außerdem aus 174 Brillanten und 32 Roſen in Silberfaſſung und Goldmontierung Ein prachtvolles Stück in ſeiner Art iſt ferner der„Anker eine Broſche, die 3 Saphie Cabochons, 2 Rubin-Cabochons, 2 vieleckhig geſchliffene Rubine, ein großer und 3 kleine Sma ragde, 3 Brillanten und verſchiedene Roſen in Silberfaſſung ſchmücken. Ein vorneh,nes Jerſtüch iſt eine lange goldene Gliederuhrkette mit 12 kantigen Glückszeichen, von denen jedes 17 Rubine enthält. Ein in Schlangenform gehaltener goldener Ring enthält außer 23 kleinen Brillanten und 7 kleinen Rubinen je einen herrlichen großen Brillanten und Rubin. Ein wahrhaft fürſtliches Kleinod von einzigartiger Pracht und Schönheit iſt endlich ein Diadem aus Smaragden und Brillanten, das in kunſtvoller Aufmachung die folgen— den Edelſteine enthält: 10 große Smaragden. 2 Smaragd-Pen— deloques und 53 kleine Smaragden, dann 2 große Brillanten, 10 kleinere Brillantey, ein Brillant-Pendeloque an der Spitze und 28 klein Brillanten. Aus dieſen 166, Edelſteinen treten die erwähnten 10 großen Smaragde und die 2 ganz großen Brillanten in ihrem wunderbaren Glanz außerordentlich wir— Rungsvoll hervor. Auch den Reif des Diadems zieren vlele kleine Britlanten wie niedliche Roſen in feinſter Silberfaſſung und Golmontlerung. lſe fünf Geſchmeideſtücke, deren Wert 150000 Mk. betrögt, 100 Fürſt Albert von Thurn und Taxis der Gold— anhaufſtelle Regensburg mit einem Schreiben überwleſen, in dem es heißt: „Schwer trennt man ſich von lieben Andenken; ſind es doch Andenken an geliebte Menſchen, und nie und nimmer würde man ſolche Gegenſtände hergeben. Das Vaterland jedoch bedarf derſelben, und ſo es Pflicht, das Opfer zu bringen!“ Das Teſtament des Königs. Am 28. Februar 1868 iſt König Ludwig J. von Wapern in Nizza geſtorben, Er hatte täte, auch dann müſſen wir ein Zeugs rauchen, das frei nach Shake— ſpeare„zum Himmel ſtinkt!“ Daß ernie Geſund⸗ Wir wollen zunächſt zwei andere zu nennen, eine Broſche, die vorher beſtimmt, daß ſein Teſtament erſt 50 Jahre nach ſeinem Tode geöffnet werden ſoll. Die 50 Jahre ſind nun in drei Wochen verfloſſen. Im 2 Teſtame nt ſoll außer anderen Willens— kundgebungen auch über größere Sliſtungen zu Wohltätigheits— zwechen verfügt werden. Die hiefür beſtimmten Summen 8 ſich im Laufe der 50 Jahre vervielfacht. Max Maure nörchen iſt in die evangeliſche Kirche zu— küche ee jrt. Er war Theologe, trat dann aber, nachdem er ſich der Sozialdemohratie ange ſchloſſen hatte, aus der Kirche aus und bekämpfte als freireligjöſer Prediger in Wort und Schrift die alte Kirche oft ſehr heſtig. Das Kriegs. erlebnis ſcheint in ihm eine geiſtige Wandlung erzeugt zu haben. Er trat in letzter Zeit für die Vaterlandspartei ml großer Entſchiedenheit ein. Grundſteinlegung. Am 9. Februar fand in Kiel die feierliche bine gung für die K. Auſtalt für Seeverkehr und Weltwirtſchaft an der Kieler Univerſität ſtatt. Die Bau— koſten belaufen ſich auf 2½ Mill. Mk. Der Bauplatz wurde von Konſul H. Diederichſen geſchenkt. „ Diebſtahl. In einer Drogenhandlung in Berlin wurden für 50 000 Mk. Schönheitsmittel und ähnliche Koſtbarkeiten gieſtohlen.— Die jüngst nach einem Einbruchsdiebſtahl in einem Berliner Warenhaus feſtgenommenen Brüder Strauß waren, wie ſich aus der Unterſuchung ergab, die Häupter einer größeren Einbrecherbande, die planmäßig in Warenhäuſern, Juvelengeſchäften uſw. Einbrüche verübten. Der Wert ihrer Beute beträgt mehrere Mitlionen Mk. Die beiden Anführer würden verhaftet, als ſie noch im Bette ſchliefen; ſie hatten geladene Revolver neben ſich liegen. Der eine hat noch 8 Jahre Zuchthaus zu verbüßen, er iſt vor einiger Zeit aus dene Zuchthaus entwichen. Der andere war zum Militär eingezogen, iſt aber alsbald deſertiert. Beide gingen immer fein gekleidet. Außer den Anführe ern ſind noch die„Braut“ und eine große Anzahl ihrer Spießgeſellen verhaftet. Hilfsdienſt gegen den Einbruch. Auf eine Eingabe von Verkaufsgeſchäften im Berliner Stadtteil Moabit um ver— ſtär beten Schutz gegen die Einbruchdiebſtähle hat das Polizei— geantwortet, daß infolge der Einberufungen ein solcher Beamtenmangel herrſche, daß keine weiteren Beamten dafür in Dienſt geſte lüt werden könnten. Die Geſchäftsinhaber müßten ſelbſt für Bewachung ihrer Geſchäſtsräume ſorgen und zu dem Zweck werde ihnen das Oberkommando in den Marken Hilfsdienſtpflichtige zur Verfügung ſtellen. Eiſenbahnunfall, Am Freitag früh fuhr ein Urlauberzug auf einen D-Zug im Güterbahnhof Köln-Ehrenfeld auf. as zeichen war dem Urlauberzug vorzeitig auf Fahrt geſtellt porden. Infolge des Zuſammenſtoßes wurden 6 Soldaten des Urlauberzugs und eine Dienſtfrau des DZuges getötet, ſowie uwa 20 Soldaten verletzt. ö ö Veſchlagnahm'e cnſe. Auf vem Bahnhof in Laupheim wurde eine verdächtige Kiſte beſchlagnahmt, die 40 Gänſe⸗ viertel und eine Menge Dörrobſt enthielt. Der Eigentümer hat ſich nicht gemeldet. N Wie man dure ät. Um ſich das Durchhalten zu erleicht ſtern. hat die Schloßfrau in Har thauſen bei Günzburg ea. D., Frau non Riedheim, im Januar 5 Schweine ſchlachten laſſen deren Fleiſch zur Aufbeſſerung der ſchmalen Fleiſchrationen beſtimmt geweſen war. Aber dle Landjägermannſchaft bekam von der Sache Wind und beſchlagnahmte die Borſtentiere. Vor einigen Tagen ließ die auf Fleiſch erpichte Freifrau ein Rind abſchlachten. aber wieder kam der Landjäger auf das Schloß und nahm nicht nur das Rindfleiſch, ſondern auch einige bei der Hausſuchung aufgeſtöberte eingepökelte Rehe mit. Die Schloßherrin ſieht der Beſtrafung entgegen. Eiſenbahnunglück. Am Donnerstag früh 1½ Uhr riſſen bon einem von Güſten(Anhalt) nach Sandersleben ſahrenden Militärzug 41 Achſen ab und rollten in ſtarkem Gefälle in der N nach Güſten zurück. Kurz vor dem Bahnhof Güſten ſtießen dieſe Wagen auf den dort haltenden Güterzug. Bei dem Zuſammenſtoß entgleiſten von dem Mililärzug 4 Per— nen- und 1 Güterwagen und wurden ſtark beſchädigt. Ge— bötet wurden 2 Schaffner und 15 Soldaten, verletzt 36 Soldaten, darunter 21 ſchwer Die Verletzten ſind den La— jarelten in Bernburg zugeführt worden Eein Jubi äm. Vor i) Jahren, am 10. Februar 1818, er hielt der Forſtmeiſter Karl Friedrich Chriſtian Freiherr Drais von Sauerbronn für die von ihm erfundene Laufmaſchine, aus der ſich unſer Fahrrad entwickelt hat, ein Erfindungspatent auf 10 Jahre. Kurz vorher, am 28. Januar 1818, war dem Erfinder der Maſchine, offenbar als Anerkennung für ſein Werk, der Titel eines Profeſſors der Mechanik erteilt worden. Die Erfindung ſelbſt war allerbings ſchon einige Jahre alt, denn ſchon im NMovember. 1813 hatte er ſie dem Kaiſer von Rußlan vorgeführt und als Anerke unung dafür von dieſem einen Brillantring erhalten. Frei ih rr von Drais ſtand, als er ſo für ſeine Tätigkeit geehrt wurde, im 33. Lebensjahr, er war am 29. April 1785 in Karlsruhe geboren. Mit ſeinen Erſindungen hatte er wenig Glück. Sie brachten ihm nicht nur keine Ein— nahmen, ſondern koſteten ihm ſein Vermögen und auch ſein Amt als Forſtbeamter. Lange Zeit lebte Drajs in Mannheim und unternahm von dort aus Reiſen nach England, Frankreich und Amerika. Dann errichtete er in Waldkaſtenbach(Amt! Eber⸗ hach) eine Werhftz! te zur Herſtellung ſeiner Erfindung. Die letz— en Lebensjahre brachte er in Karlscahe zu, wo er am 10. Dezember 1851 ſtarb und am 12. beerdigt wurde. Dort haben dem wackeren Erfinder auch die Radfahrervereine auf einem ſchönen Platze an der Kriegsſtraße ein Denkmal errichtet. Seidendiebſtahl. Vor einiger Zeit wurden in einem Berliner Seidengeſchäft für 175000 Mark Waren geſtohlen. Als Diehe ſind die Brüder Strauß ermittelt worden, bei denen noch eine! große Menge Stoffe gefunden wurde, auch bei Hehlern wurde viel Ware entdeckt. Unter den verhaftete n He chlern befindet ſich ein Geſängnisinſpektor. Die Diebe hatten ihre Einbruchs— werkzeuge ebenfalls geſtohlen und zwar— im Berliner Poli— jejmuſeum. Aus der ü ſſchen Vo'ksſſbule. Wie der ſä ſſche Kullus⸗ miniſter im Landtag mitteilte, wirkten am 1. Oktober 1917 an den ſächſiſchen Vollesſchulen 8905 Lehrkräfte; vor dem Kriege waren es rund 14800. Seid vorſichtig in Geſprächen— Spionengefahr! 430 — Die Wage. Von Anton Fendrich. Als Jean Jaurôs, der ermordete Freund Deutſchlands und der Feiud des Rachekrieges, den die franzöſiſche Republik mit der nun zuſammengebrochenen ruſſiſchen Deſpotie gegen uns zu führen gedachte, vor zwoͤlf Jahren im Germaniſchen Muſeum zu Nürnberg ſtand, galt ſeine größte Bewunderung einem Bildwerk, das Peter Viſcher, der große Meiſter, aus Holz ge— hauen hat. Da ſitzt Gott Vater, umhüllt von einem wallenden Mantel, auf dem Richter— ſtuhl und hält mit ſtarkem Arm eine große Wage vor ſich hoch. Auf der einen Seite der Wage ſteht der Kläger, ein anmaßender Gewallmenſch, der ſeinen ſchwergefüllten Säckel auf die rechte flache Schale geſchleudert hat. Aber ſiehe, ſie ſchwebt dennoch in der Luft! Und die andere Schale, vor der ein Mann mit demutvollem Vertrauen ſteht, iſt tief nach unten geſunten, obwohl gar nichts darauf liegt. Der Beſchauer ſtutzt, ſchaut genauer hin und ſieht, daß Gott Vater in der unendlichen Güte ſeines Herzens den Rechtsſtreit auf ſeine himmliſche Weiſe ſchlichtet. Unter dem weit über die Beine herabfallenden Mantel hervor ſteckt er die linke Fußſpitze und hält damit die Schale des Angeklagten nieder. Das iſt deutſcher Humor größten Stils und lieſſte Frömmigkeit zugleich. Das iſt Glaube und Kraft und Trotz, allem Schein zuwider. Das iſt die ewige Wirklichkeit der Wahrheit gegen die angloamerikauiſche Mathematik der größeren Zahlen und die falſche Buchführung der„ſilbernen Kugeln“. Unſere Rechnung iſt anders. Es gibt jetzt Hunderttauſende deutſcher Männer und Frauen, die neben der linken Schale ſtehen: und was ſie darauflegen, das iſt ihre in aller Verborgenheit hinter wohlbewachten Fabrikmauern fürs Vaterland vollbrachte Arbeit. Unſere Mark galt bis vor kurzem nur noch fünfzig Pfennige in den neutralen Ländern. Aber die Schläge, die des deutſchen Michels ſchwielige Hand den Feinden verabreichte, waren vollwertig. Und doch muß die deutſche Kraft noch geſteigert werden bis zum höchſten Gipfelpunklt! Wir ſtehen im Winter: da ſind viele Hände, die bisher den Pflug und die Hacke hielten, für die Maſchinen der Rüſtungsinduſtrie frei geworden. Die werden im Frühjahr wieder fehlen. Nicht umſonſt hat Hindenburg jetzt ſchon aufgerufen zur Bildung von Reſerpearmeen in der Heimats— arbeit. Es kann doch keinem gut zumute ſein im deutſchen Vaterland, der ſich ſagen muß, daß ſeine Lauheit und Flauheit, ſein Geiz und ſeine Selbſtſucht unſeren Schützern an der Front auch nur eine einzige Granate unterſchlagen hat. Der Fuß des Ewigen kann ſich zurückziehen von der niedergehaltenen Schale, wenn nicht vor allem auch die deutſchen Frauen der„beſſeren Stände“ ihre Herzen darauflegen. Es gibt in allen Kreiſen der Bevölkerung noch ſolche ahnungsloſen Lebensgefährder des Vaterlandes. Beſonders in kleinen Bürger⸗ kreiſen gibt es Mädchen und kinderloſe Frauen, die daheim ſitzen, nichts haben, nichts tun, aber ſich für zu gut halten, neben Arbeiterinnen un— ſeren Soldaten Waffen und Geſchoſſe durch ihrer Finger Fleiß zukommen zu laſſen. Da müſſen eben die Frauen aus den gebildeten Kreiſen vorangehen. Manche von ihnen ſind ſchon aufgewacht. Nicht alle aber taugen dazu. Die Begeiſterung allein tut's nicht. Die Betriebsleiter in der Rüſtungs⸗ induſtrie haben gute Augen und einen nüchternen Sinn. Fabrikdienſt iſt ernſter Dienſt. Zum Entſchluß muß der Wille zum Aushalten, Durch— beißen und Siegen über falſche Vorurteile und wirkliche Härten kommen. Aber nur der Geiſt, der all das überwindet, wird es ſchaffen. Am meiſten irren aber die, die Rüſtungsarbeit nicht für hochwertig N ihre Perſon erachten. Die können ihre Wunder erleben, wenn ſie Ernſt machen. Während des Krieges hat man voller Staunen entdeckt, was doch ein Dreher, Gießer, ein Fräſer alles können, und wieviel Geiſt und Nervenkraft durch Menſchenfinger wandern müſſe, Biß nur ein Zünder, eine Granate, ein Geſchütz, ein Kraftwagen gebrauchsfertig daſteht. Die Armeen der Rüſtungsarbeiter und arbeiterinnen . AAAAAppſGGGGGpPFpPFPPfpGpGGpGPPpPPpPGpGPpPPpPPpPpPGpGpPc c 945 74. Verſtrickt. A. von der Elbe. (Fortſetzung.) Brüggens dunkler Kopf mit den niſtlig blickenden Augen hob ſich, eigentümlich — vont grſinen Sein Geſicht ſah be— warm und offen von zen Verhältniſſen. n gute Ausſichten ſür kommen, lieber Werner,“ ſagte die „Du koͤnnteſt getroſt daran denken, Hausſtand zu gründen. Iſt dir denn deinem großen Verkehrskreis noch immer dez Mädchen begegnet, das du dir zur hr deines Lebens gewinnen möchteſt?“ chelte.„Die Dame iſt mir noch ganz Ich lebe wenig in der Geſelligkeit, Pflegeſchweſtern und Kranke, hier ud da betrübte Angehörige. Wenn man aber elbſt, von ernſten Gedanken erfüllt, in an⸗ ſrengender Beruffarbeit ſteht, ſo empfindet man Verlangen nach etwas anderem, nach Friſche und Heiterkeit.“ „Ich fürchte, du biſt zu kritiſch, ſtellſt zu große Anſorderungen. Haſt du vielleicht ſchon ein Ideal, das du ſuchſt?“ „Ich bin gar nicht anſpruchsvoll. Es ſind nur wenig Bedingungen, die ſch erfüllt ſehen mochte. Erſlens u ich das Mädchen wirk⸗ lich und ven Herzen lieben, dann muß ſie ganz unberührt, ganz ohne Vergangenheit ſein und endlich von lautenſter Wahrhaftigkeit. Auf Roman pon ſchwer⸗ von Sonnenlichtern umſtrahlt, Veinlaub hinter ihm ab. und er rer ſeinen und von allgeme Jedenſalls haſt lahr. 10 „ 9 0 lebt aus, ein For Faule. nen lichen Betrieben oft mit ihrem Leben ſo ehren⸗ voll in der Heimatsfront wie die Soldaten mit den Stahlhelmen draußen in den vorderſten Gräben, ſo kann nicht oft genug geſagt werden: Alle, die daheim für die Front, im weiteren aber für die Aufrechterhaltung des heimatlichen Wirtſchaftslebens arbeiten, ſie helfen den Sieg erringen. Deſſen ſollen ſie alle immer und immer eingedenk ſein. 4428 2 5 olitiſche Rundſchau. Senat ch lars. * In der Sitzung des außerordentlichen Kriegsgerichtes vor dem Landgericht II am 4. Februar ſtand die Hauptverhandlung gegen den Reichstagsabgeordneten Ditt⸗ mann von der Partei der unabhängigen Sozialdemokraten an. Der Berichlerſtatter bean— tragte wegen verſuchten Landesverrats in Tat— einheit mit Vergehen gegen§ 9 des Geſetzes über den Belagerungszuſtand und wegen Wider— ſtandes gegen die Staatsgewalt 6 Jahre Zucht haus und Verluſt der bürgerlichen Ehreurecht auf die Dauer von 5 Jahren. Das Gerich erkannte auf 5 Jahre Feſtungshaft wegen verſuchten Landesverrats in Tateinheit mit Vergehen gegen das Geſetz über den Be⸗ lagerungszuſtand und auf 2 Monate Gefängnis wegen Widerſtandes gegen die Staatsgewalt. 1 S Das Gericht nahm das Vorhandenſein mildern⸗ der Umſtände an und erkannte auf Feſtungs— haft, weil es nicht feſtſtellen zu können glaubte, daß die Straftat aus einer ehrloſen Geſinnung entſprungen wäre. * In der Zweiten badiſchen Kammer teilte Staatsminiſter Freiherr v. Bodmann mit, daß er anläßlich ſeines Empfanges beim Deutſchen Kaiſer in Berlin in der vorigen Woche eine eingehende Unterredung mit dem preußiſchen Kriegsminiſter gehabt und dabei eine Ande⸗ rung der preußiſch-badiſchen Mili⸗ tärkonvention nach Beendigung des Krieges angeregt habe. Es ſei dringend er⸗ wünſcht, daß Baden militäriſch nicht ſchlechter geſtellt ſei als andere kleine Staaten. Froubweich. * Uber die Beratungen Oberſten Kriegsrats in Verſailles wird amt⸗ lich mitgeteilt: Der Oberſte Kriegsrat beſchäftigte ſich ſehr eingehend mit den letzten Außerungen des deutſchen Reichskanzlers und des öſter— reichiſch-ungariſchen Miniſters des Auswärtigen. Er konnte aber in dieſen Außerungen keine tatſächliche Annäherung an die gemäßigten Be— dingungen finden, die von allen Regierungen der Weſtwächte aufgeſtellt worden ſind. Dieſe Überzeugung wurde nur vertieft durch den Ein— druck, den der Gegenſatz zwiſchen den verlaut— des mächte in die gegenwärtigen Verhandlungen in Breſt⸗Litowſk eintraten, und ihren nun offen und unverhüllt zutage liegenden Eroberungs— und Beraubungsplänen hervorrief. Unter dieſen die einzige unmittelbare Aufgabe der bündeten darin beſteht, mit der äußerſten Kraft— anſtrengung den Krieg fortzuſetzen. Hollaud. * Die gefälſchten T Petersburger Te ele gramme der die holländiſche Preſſe. Handelsblad' ſagt, daß irgendwo in der Arbeit zu ſein ſcheinen, welche mit Mitteln verſuchen, den Frieden in Breſt-Litowͤſt ſcheitern zu laſſen. daß dieſem Verdrehen Ende gemacht wird. Der„Nieuwe Rotter— damſche Courant! meint, Herr Trotzli ſeh ein Kopf mit doppeltem Geſicht zu ſein. Mund, der nach Weſten spricht, tut das Gegen leil von dem, der nach Oſten gerichtet i Jede ſeiner beiden Reden ſagt, daß die andere nicht beſtehe. und Verſtümmeln Der Norwegen. * Die Blätter beſchäftligen ſich eingehend mit dem amerikaniſchen Angebot. Es wird dabei hervorgehoben, daß Norwegen alle äußerlichen Nebenſachen: Schönheit, Familie, Vermögen, will ich gern verzichten.“ Die Tante rief ergötzt:„Gut, daß du„Liebe voranſtellſt, in eine Häßliche aus unan 40 verlieben.“ Dies Geſpräch, das hald in andere Bahnen lenkte, beſchäftigte Adelens Gedanken. Leiſe N ihr Zimmer. da Franz Denta ſie in Grünſtein geküßt hatte! Sie erſchrak vor ſich ſelbſt, wenn ſie glauben mußte. Wie ſollte ſie darüber ins klare kommen? Tante Joſephine mochte ſie nicht Wert auf Brüggens Urteil lege. Und was bedeutete das„ohne Vergangen— heit“? War der dumme Streich mit Denta das, was man in Werner Brüggens Sinn eine Ver⸗ gangenheit nannte? O, wenn er nur nie etwas von dieſer dummen abgetanen Geſchichte horte! Aber Denta würde ſich gewiß durch den klugen Brief der Tante beruhigen und zu beſcheidener Zurückhaltung bewegen laſſen. N. Adele ſtand am anderen Tage im Eßzimmer und ſchmückte die von Tönnies gedeckte Tafel mit Blumen; die blühten ja jetzt in voller Uppig⸗ keit im Garlen. Zwanzig Perſonen,— wie Tante Joſephine, die jetzt Tiſchlarten ſchrieb, wohl die Plätze verteilen würde! 0 ſtehen mit ihrem ganzen Daſein und in gefähr⸗ barten idealen Zielen, mit denen die Mittel⸗ lution in Deutſchland, Umſtänden entſchied der Oberſte Kriegsrat, daß Ver⸗ 0 zu d ſgefloſſen einem ohnmächtigen Deutſchland ſeine Raubziele legraphen⸗ Agentur, die in Breſt⸗Litowſk in den letzten Tagen zur Sprache kamen, beſchäfligen lebhaft Welt geheime Kräfte an der allen Es wird wirklich hohe Zeit, ein fbilette mit langer herein; Werner Brüggen in ihrem genehmer Familie wirſt du dich ohnehin nicht verließ ſie den Platz am Fenſter und ging auf a Was meinte der Doktor mit dem „unberührt ſein“? War ſie nicht mehr unberührt, dies fragen, ſie hatte dann bekennen muͤſſen, daß ſie die intime Unterhaltung der beiden angehört habe. Vielleicht wagte ſie auch nicht zu zeigen, daß ſie Ausſuhr an die Verbündeten die von Amerika gelieferten Warenmengen mehrfach überſteige. Der Inhalt des Angebots ſei nicht geeignet, Befriedigung zu erwecken. Bemerkenswert ſei, daß Amerika den jährlichen Bedarf an Getreide in Norwegen viel geringer berechnet als den bisherigen Verbrauch. So verlange Amerika, daß Norwegen durch Ratfonierung ſeinen Ver⸗ brauch auf ein Mindeſtmaß herabſetze, ſo daß man gerade noch leben könnte. Aber noch mehr gewarnt müſſe werden vor dem Glauben, daß ein Eingehen auf Amerikas Angebot gleich— bedeutend wäre mit ſofortiger Zufuhr der an— gebotenen 200000 Tonnen Getreide; ſo ſei das Angebot nicht gemeint. Nuß land. a * Die Zuſtände in Petersburg werden von Tag zu Tag ſchlimmer. In der Nacht zum 1. Februar wurde das Mitglied des Zentralkomitees des Rates der Arbeiter- und Soldatendeputationen Goldmann-Hofer ausge— raubt. In der gleichen Nacht wurde Preobra⸗ ſchensky, der Mitglied des Vollzugsausſchuſſes des Arbeiter- und Soldatenrates iſt, auf dem Semenskymarkt ſeines Mantels, der Brieſtaſche und des Revolvers beraubt, wobei die Banditen erklärten, daß ſie auf Befehl des Rates der Arbeiter⸗ und Soldatendeputationen alle Paſſanten zu unterſuchen hätten. Im Liteiny⸗ rayon wurden Läden geplündert. Einige Plünderer wurden erſchoſſen. In der Nacht zum 2. Februar wurde ein Weinkeller in der Gogolſtraße geplündert, wobei Maſchinengewehre in Tätigkeit traten. Zeitungsmeldungen zufolge gab es über 30 Verwundete. —mj—. Deutſchland iſt unbellegbar. „Deutſche können nur durch Deutſche beſiegt werden!“ Vor 100 Jähren hat ein römiſcher Schriftſteller dieſes harte Wort ausgeſprochen. Er hatte recht und hat noch heute recht. Herrmann der Cherusker wurde durch Deutſche verraten und Deutſchland an Rom ausgeliefert. Im Dreißigjährigen Kriege brandſchatzten die Ruſſen Berlin, drangen die Franzoſen bis nach Thüringen vor, weil wieder einmal Deutſche Deutſche bekämpften. Sieben Jahre konnte Na⸗ poleon Deutſchland in Feſſeln halten, weil ein großer T Deutſchen ſich auf ſeine Seite ſchlug. Und heute? Die Feinde haben die alte Wahrheit wohl erkannt, daß ſie uns nicht be— ſiegen können; darum verſuchen ſie es mit dem alten Mittel der deutſchen Uneinigkeit. Darum hetzen Flugblätter feindlicher Agenten die Maſſen zum Streik auf. Leider finden ſie bei urteils⸗ loſen Menſchen Glauben, wenn ſie ihnen vor— reden, daß dadurch der Krieg zu beendigen ſei. Er wird durch den Streik nicht beendigt, ſondern nur verlängert, denn die Arbeiter Englands und Frankreichs ſtehen heute noch hinter den Raub— zielen ihrer Regierungen, deretwegen der Welt— krieg entfeſſelt wurde. Unſere Feinde ſchoͤpfen neuen Mut aus der Hoffnung auf eine Revo— die unſere Soldaten an der Front wehrlos machen ſoll. r jetzt ſtreikt, macht ſich mitſchuldig an her Verlängerung des Krieges, macht ſich mit— N g am Blut unſerer Brüder, das umſonſt Gegnern gelingt, unte, 9 iſt, wenn es den f zu diktieren! 5 mancher Deutſchen, wir verhinderten den Frieden, iſt unwahr. Wir haben den Gegnern priedensangebot wurden 1 9 in zwei mit Nreſt Breſt⸗ 0 e gemacht, ahn en ckgAunio Hohn zurn Litowſk erklä llgemeinen Friedens— Die Entente hat beachtet So⸗ und Frank⸗ zwingen, von Frieden zu kommen: brznse S1 e fiche che 9 Vielleicht z ſie bie führen, er uflüſſen aus Paris unterliegen nicht ox zu einem Frieden führen ſichert. zum Frieden deuſſche AArhe Ulſchen!) nen, de uch ſie Ei Die Vehauptung der Feinde und 7 1 abzulaſſen, gibt es ihn beſiegt wohl darin, daß Englands Mißzer folge 1917. richt von Unſtimmigkeiten zwiſchen der engliſchen Oberſten Heeresleitung und der engliſchen Regie⸗ rung durch die Preſſe gegangen— ſie hat ſich ſogar zu der Meldung zugeſpitzt, daß Lloyd George beabſichtigt, einen Wechſel im engliſchen Oberkommando vorzunehmen. Alle dieſe Ge⸗ rüchte erfahren jetzt eine gewiſſe Beſtätigung durch die Tatſache, daß Sir Douglas Haig ſo⸗ ehen einen ausführlichen Bericht über die Operationen der engzliſchen Feldarmeen während des Jahres 1917 veröffentlicht, der ganz offen⸗ ſichllich die Tendenz hat, den Oberbefehlshaber weiß zu waſchen und die Schuld an den Fehlſchlagen des großen engliſchen Feldzugs⸗ planes für 1917 auf das Kriegskabinett abzu⸗ wälzen. Sir Douglas Haig ſpricht unumwunden aus, daß er den Befehl der Regierung von Be⸗ ginn des Jahres 1917, den im November 1916 entworfenen Feldzugsplan in gewiſſen Teilen abzuändern, als nachteilig für den erfolgreichen Verlauf der militäriſchen Operationen habe an⸗ ſehen müſſen. Er habe als Soldat der Oberſten Kommandoſtelle, d. h. der Regierung, gehorcht, und wenn nicht alles ſo gegangen ſei, wie es habe gehen ſollen, ſo liege die Schuld nicht an ihm, ſondern an der Regierung ſelber. Was er hier der Regierung vorwirft, iſt, mit unver⸗ blümten Worten ausgedrückt, nicht mehr und nicht weniger als eine Einmiſchung in die Pläne der Heeresleitung. Dieſer Vorwurf wird be⸗ zeichnenderweiſe in der engliſchen Preſſe mit einer Zuſtimmung aufgenommen, die die große Verärgerung der öffentlichen Meinung Eng⸗ lands gegenüber der Regierung verblüffend deutlich erkennen läßt.„Daily News“ fordern ſogar eine Unterſuchung über dieſe Frage, wenn ſie eine ſolche Unterſuchung auch bis nach dem Kriege vertagt wiſſen wollen. Ein anderer ſehr ſchwerwiegender Vorwurf, den Sir Douglas Haig dem Kriegskabinett macht, iſt der, daß es ihn in der Frage des Mannſchaftserſatzes in kritiſchen Augenblicken im Stiche gelaſſen und ſo die Schlagkraft ſeiner Armee gebunden habe. So ſchreibt er z. B. unumwunden von der engliſchen Niederlage bei Cambrai:„Es ſtand keine genügende brauch⸗ bare Streitkraft zur Verfügung, um die Stel⸗ lung zu halten.“ Auch die engliſche Offen⸗ ſive zu Beginn des Jahres(April 1917), als das engliſche Heer einen Teil der franzöſiſchen Front mit übernehmen mußte, ſei das reine„Handicap“ geweſen. In ſeiner Kritik des Haigſchen Berichtes ſchreibt Oberſt Repington in der„Times“:„Die Ausbildung der Reſerven konnte mit dem feſt⸗ gelegten taktiſchen Plan nicht gleichen Schritt halten. Es waren daher nicht entſprechend be⸗ fähigte, den Diviſionen, für die ſie beſtimmt waren, ebenbürtige Mannſchaften zur Stelle, weil man keine Zeit hatte, ſie vorher und die mit ihnen aufgefüllten Diviſionen vor dem Ein⸗ ſetzen nochmals als zuſammenhängende taktiſche Einheiten auszubilden. Es iſt alſo die oberſte Aufgabe des Kriegskabinetts gegenüber der Armee, dafür zu ſorgen, daß ihre Stärke auf der Höhe gehalten und daß ihr der Nachſchub ſo rechtzeitig zugeführt wird, daß er noch aus⸗ gebildet werden kann.“ Die engliſche Preſſe iſt im ganzen darüber einig, daß Sir Douglas Haig der Beweis ge⸗ lungen iſt, er ſei nicht ſchuld an dem Fehl⸗ ſchlagen der engliſchen Hoffnungen im Jahre 1917. dieſe Hoffnungen— und zwar, wenn man dem engliſchen Höchſtkommandierenden glauben will, durch die Einmiſchung und die Ver⸗ Jäumniſſe Lloyd Georges— ſehlgeſchlagen ſind, geht aus dem Bericht Haigs mit unabweisbarer Deutlichkeit hervor; vergebens ſucht„Morning Poſt“ ſie wegzuleugnen, indem ſie ſchreibt:„Sit Douglas Haig und ſeine Soldaten haben alles und mehr geleiſtet, als eine Nation erwarten darf, die im Frieden das Kriegshandwerk ver— nachläſſigte.“ Wahrer erſcheint uns ſchon ein anderes Wort aus der Beſprechung der, Morning Poſt!:„Errang das britiſche Heer auch keinen vollſtändigen Sieg, ſo liegt das Wunder doch es einer völligen Niederlage aus dem Wege zu gehen verſtand.“ ab Daß m] ατνteu νπνον, e e* v Ehen trat Joſephe in blaßblauer Morgen— Schleppe vom Teeſtübchen olgle ihr und trug Arbeitskörbchen die mit dem Namen der Gäſte beſchriebenen Karlen. Sie gingen um den Tiſch; Joſephine plauderte von den zu er⸗ wartenden Perſönlichkeiten und traf ihre Be⸗ ſtimmungen:„Du, lieber Werner, biſt am beſten aufgehoben, wenn ich dich zwiſchen die Fräuleins von Schönebeck ſetze. Die jüngere kannſt du zu Tiſch führen, ſie hat einmal haft für Medizin; mit ihrer Hausapotheke kurieren ſie die ganze Nachharſchaft.“ „Die werden mich alſo fürchterlich ins Gebet nehmen,“ ſagte er unmutig. Die Tante beachtete ſeinen Ton nicht, aber ein ſchelmiſcher Blick ſtreifte die beiden jungen Leute. Nachdem ſie einige weitere Plätze be⸗ legt hatte, hielt ſie Adelens Karte in der Hand: „Dein Tiſchherr, Kind, muß der kleine Graf Morbitz ſein. Er iſt freilich noch ein Jahr jünger als du, aber Jugend gehort zur Jugend. Und auf deine andere Seite ſetze ich Hermann Eggeruck; er würde mir den Krieg erklären, wenn ich's nicht täte.“ Adele wandte kein Wort dagegen ein; ſie ſagte nur:„Ich muß noch Blumen holen“ und lief in den Garten. Sie war aber ver⸗ drießlich. Was ſollte ihr der kleine Morbitz, der ſich immer ſo wichtig wie ein Alter auf⸗ ſpielte, mit ſeinem Bewußtſein, mal Majorats⸗ herr zu werden, und Onkel Hermann, der langweilte ſie erſt recht. Sie begriff Tante Joſephine nicht, die war nicht ein bißchen nett, Krankenſchweſter werden wollen, und beide intereſſieren ſich leb⸗ und ſie hatte ſich ſo ſehr auf den Mittag ge⸗ ſreut. Mit dieſem Gedanken ging ſie an der Roſenhecke entlang und ſchnitt eine Blüte nach der andern in das Körbchen. „Nun iſt's doch gewiß genug, Fräulein Adele,“ ſagte eine Männerſtimme an ihrer Seite, ſie ſah auf. Werner Brüggen ſtand neben ihr. „Ja, ich denke.“ Hauſe zu. „Sind Sie mit Ihrem Tiſchplatz zufrieden?“ „Ach nein, gar nicht, Morbitz iſt ein alberner Junge und Eggeruck— Onkel Hermann, pah, der macht mich mit ſeinem erhabenen Wohl⸗ wollen ganz elend.“ „Ich verſpreche mir auch nicht viel meinen beiden Halbkolleginnen.“ „Da haben Sie recht, die zwei alten Schach⸗ ſind ſchrecklich.“ „Na alſo, wenn wir nun in komplottmäßiger Verbindung aufmuckten und Tante Joſe vor⸗ ſchlügen, daß ich Sie zu Tiſch führe?“ „Ach, das ware herrlich!“ rief ſie mit einem kleinen Auſhüpfen und blickte ihm freudeſtrahlend ins Geſicht. „Sehen Sie, wenn wir nur einig ſind, werden wir unſern Willen ſchon durchſetzen.“ Sie ſuchten Tante Joſephine auf, und Werner erklärte ihr, er habe Fräulein von Bernhammer gebeten, ſie zu Tiſch führen zu dürſen und keine Abſage erhalten, nun müſſe doch noch eine Anderung in der Tiſchordnung ſtatlfinden, damit er nicht blamiert daſtehe! Joſephine lächelle befriedigt, allein mit komi⸗ Sie gingen zuſammen dem von teln ſchem Zürnen rief ſie:„Wie, mein wohlüber⸗ Wiederholt iſt in der letzten Zeit die Nach⸗ ee Neues vom„Seeadler“. Das letzte Abenteuer. Eines der berühmteſten unter den deutſchen Schiffen, die maskiert die engliſche„Blockade“ durchbrachen und auf fernen Meeren zum Schrecken der Alliierten wurden, war der„See⸗ adler“, deſſen Abenteuer in der ganzen Welt die Aufmerkſamkeit in Anſpruch nahmen. Das Ende dieſes Heldenſtückes, das monatelang den Pazifiſchen Ozean unſicher zu machen vermochte, wird jetzt in einem äußerſt intereſſanten Bericht von Rahmond Leſtonnet in der, Illuſtration“ ge⸗ ſchildert. „Am 23. Dezember 1914 rief das britiſche Patrouillenſchiff„Highland Scott“ einen Segler ein, ber ſich als nordiſcher Segler„Irma“ aus⸗ gab und bald darauf unbehelligt verſchwinden konnte. Einige Tage ſpäter aber warf die Be⸗ mannung dieſes Seglers im Atlantiſchen Ozean die Holzverkleidungen in die See, ſeine Ge⸗ ſchütze wurden ſichtbar, und drahtloſe Tele⸗ gramme gaben bekannt, daß der deutſche„See⸗ adler“ durchgebrochen ſei. Um dieſes Schiff haben ſich viele Legenden gebildet, und ſeine Arbeit machte ſich bald fühlbar, denn britiſche, ſfranzöſiſche und italieniſche Fahrzeuge fielen ihm zum Opfer. Schließlich, da ſich auf dem„See⸗ adler“ Ausbeſſerungsarbeiten notwendig machten, wählte der Führer Graf v. Luckner die kleine ſranzöſiſche Inſel Mopelia, 265 Meilen weſtlich von Tahtti, die er völlig verlaſſen glaubte. Hier, zwiſchen den Korallenriffen, warf der „Seeadler“ Anker. Am 1. Auguſt ließ dann der Kapitän die deutſche Flagge auf der Inſel hiſſen. Am nächſten Tage aber wurde der „Seeadler“ durch eine gewaltige Woge empor⸗ gehoben und auf ein Riff geſchleudert, wo er zerſplittert liegen blieb. Nun ſtellte ſich auch heraus, daß die Inſel nicht völlig verlaſſen war. Es lebten hier drei Eingeborene, die für das Geſchäftshaus Grand Miller u. Co. arbeiteten. Dieſe Firma ſollte durch ein Schiff ihre Vertreter abholen laſſen, und die Deutſchen auf der Inſel erfuhren dies, indem ſie drathtloſe Telegramme abfingen. Am 24. Auguſt ſchiffte ſich der Kapitän mit fünf Mann in einer Motorſchaluppe ein, er gelangte erſt zur Cook⸗-Inſel und wurde dann auf den Fidji⸗Inſeln gefangen. Am 5. September traf der kleine Dampfer„Lutéce“ in Mopelia ein, um die drei Eingeborenen und die von ihnen geſammelte Kopra⸗Ernte für die früher genannte Firma abzubolen. Kaum war das Schiff aber in die Bucht gelangt, als es von einem be⸗ waffneten Boot überraſcht wurde. Die Deutſchen Aberließen die Gefangenen ihrem Schickſal, zer— ſtörten, was ſie lonnten und eilten auf dem Schiff der Firma davon. Gleich nach ihrer Abfahrt wurde die franzö⸗ ſiſche Flagge auf der Inſel gehißt, und die Be— ſatzung der von den Deutſchen entführten „Lutèce“ mußte ſich für ein Robinſon-Leben einrichten. Nach verſchiedenen mißglücken Ver— ſuchen gelang es endlich dem engliſchen Kapitän Smith und dreien ſeiner ebenfalls hier ge— fangenen und ausgeſetzten Leute in einem kleinen Boot, das ſie ſpäter den„Befreier von Mopelia“ nannten, Tutuila zu erreichen, von wo ſie den amerikaniſchen Behörden von Samos auf drahtloſem Wege von dem Abenteuer auf der Inſel und der Not der Ausgeſetzten Mit⸗ Am 6. Oktober wurde endlich teilung machten. die Robinſonade auf Mopelia beendet, die vom „Seeadler“ während ſeiner Kreuzfahrten ge— machten Gefangenen konnten die einſame Inſel zu 895 1 e a Bedürfnis nach Möglichkeit entiprochen wird und der auf ihr verſchwundenen Mannſchaften Wedurſtis nach Noglch en ent prochen dun Lutèce“ vieder verlaſſen. Das Schickſal der„L des„Seeadler“ gehört aber heute noch zu den Geheimniſſen des Großen Ozeans.“ mc. an eee * n 13 2 Volks wirtſchaftliches. Schonet die Wäſche! In werden für die Wäſche Stärkemittel in den gebracht, dle mit Gips, Schwerſpat und ähnl ſchädlichen Mineralien verfälſcht ſind. D wird dadurch getäuſcht, daß ſolche ſteilſen und der Wäſche ein dieſe aber nach kurzer Zeit brüchig und unbrauchbar machen. Wäf r=n„„ der letzten Zeit zwar gutts iſehen geber f Überdies iſt Gips aus Wäſche infolge ſeiner Waſſerunlöslichkeit nur unter ſtärkſter mechani— ſcher Beanſpruchung der Faſer heraukzuwaſchen. Del Ubermäßiges Reiben der Wäſche ſchadet aber be⸗ kanntlich ebenſovſel wie Behandlung mit ſcharſen Waſchmittein. Das Publikum und die Wäſchereien werden gewarnt, ſolche Mittel zu gebrauchen. Von Nah und fern. Der Eiſenbahnminiſter gegen de Bahn⸗ diebftähle. Der preußiſche Miniſter der öffent⸗ lichen Arbeiten weiſt in einem an die Eiſen⸗ bahndireklionen gerichteten Erlaß erneut darauf hin, daß die Eiſenbahndiebſtähle immer noch in erſchreckender Weiſe zugenommen haben. Der Miniſter vertraut bei Bekämpfung des die All- gemeinheit ſchwer ſchädigenden Übels auf die Hilfe des altbewährten, im Heimatdienſte noch enz U Ein intereſſauter Prozeß beſchäftigt zur⸗ zeit das Berliner Landgericht I. Dem Schuſter Wilhelm Voigt, jetzt Privatjer in Luxemburg, der als„Hauptmann von Köpenick“ berühmt geworden iſt, wurde ſeinerzeit von der Frau Gertrud Wertheim, der Gattin des verkrachten Warenhausbeſitzers Wolff Wertheim, eine monatliche Rente von 100 Mark ausgeſetzt. Nach dem Konkurſe und dem Tode ihres Mannes iſt Frau Gertrud Wertheim dem „Hauptmann von Köpenick“ ihre Rente ſchuldig geblieben. Die Folge davon iſt eine Klage des 200 Perſonen verbrannt. Aus Peters⸗ burg wird gemeldet: In Nowo⸗Argangelſt ia der Provinz Eliſabethgrad aing die Menge bei der Plünderung von Branntweinlagern mit Lichtern um. In der von ausgeſchſttetem Alkohol geſättiglen Umgebung entſtand ein Brand, durch den 200 Perſonen umgekommen ſein ſollen. — Vermiſchtes. Wie man ein„Fletſcheriſt“ wird. Die Hauptmanns von Köpenick, worin er gegen kannten Aufenthaltes, den Betrag von 4200 Mark nebſt 4% Zinſen als aufgelaufene Rente Kriegsgefangenen⸗KAustauſchlager in Nonſtanz. Arztliche Unterſuchung von Kriegsgefangenen durch einen deutſchen und einen Schweizer Arzt zweckz Internierung in der Schweiz. 9 1 Die Kriegsgeſangenen der verſchiedenen Länder, die in die Schweiz übergeführt werden, müſſen, bevor ſie endgültig von der Schweiz übernommen werden, vor Betrelen des Schweizer Bodens noch einmal ärztlich unterſucht werden. Bei dieſer Unter— ſuchung iſt natürlich auch ein Schweizer Arzt zu— gegen. Für die Kriegsgefangenen, die aus Deutſch— Dee D EN verbliebenen Stammes von Beamten und Arbeitern und der Eiſenbahn-Fachvereine. Beſſere Verpflegung auf den Bahnhöfen. Von der den keiten der Verpflegung werden auch die Reiſenden auf längeren Fahrten ſehr empfindlich betroffen. darüber Lebe 0 zu einem Erlaß veranlaßt, worin darauf hinge- wieſen wird, daß es unter den gegenwärtigen Verhältniſſen, insbeſondere wegen des Wegfalls einer großen Anzahl von Speiſewagen, ein den Vahn— auf denen Schnell— genügenden iſende Die Eiſen⸗ h ſind angewieſen worden, dafür dieſem Mie Die berechtigten Klagen Eiſenbahnminiſter und preußiſchen vielen den le haben dringendes Bedürfnis iſt, daß auf ſteigen größerer Bahnhöfe, und Eilzüg« nach längerer Fahrt Aufenthalt haben, für weiterſahrende R Lebensmitſel bereitgehalten werden. bahndirektionen daß den Bahnwirten arge! ſorgen, von Ei Zeppelinmuſeur i Ein Zeppelinmuſecum in hafen. Der Friedlchshafener beſchloß die Errichtung eines das anläßlich der Sechzig ſce-Geſchichtsvereins im Herbſt 79 hzig bes eröffnet wird. amtes) Berlin— Der Kriegsausſchuß Helferdienſt(unter dem bereitet— und -eine Ausſtellung Offentlichkeit Kriegs ichſt Vorſitz des zwar zur vor, ſchiedenen, jetzt! f keit geſammelten Abfallſtoffe und verarbeitet und verwertet werden. it Hihſe der freiwilligen Tätig— M2! 201 Reiſenden Schwierig⸗ wenn einer der Ehegatten wenigſtens ſechs Monate 8 Friedrichs— Gemeinderat 2 101 a 8 Zeppelnmuſeums, Boden— werden für Sammel- und für in welcher der gezeigt werden ſoll, wie die ver— U lan legene Konſte dann auch dſe ärz kommen, iſt da am Bodenſee ge— iſtanz zpunkt. Hier werden tlicher ſuck„ für die be⸗ ſtimmte beſtehen, Auf unſerem Bilde ſehen wir, wie Kr einem deutſchen und einem Schweizer ſuck rſchreiften Lee Verhandlungstermin 8. feſlgeſetzt worden. elzulagen für Neuvermählte. ner Lebensmittelamt gibt Neuvermählten, Bonner Einwohner war, als zebensmittelzulage 30 Pfund Ka Pfund Weizenmehl, zwei Pfund Pfund Zucker, zwei Pfund 6 Pfund Butter oder andere Fette, zehn Eier. Neapel ohne Waſſer Aus der Zuſchrift eines Ingenieurs an den„Matino“ ii hervor, daß in Neapel am 2 eze Capo di Nente ein Erdrutſch erſolgte, die einzige Waͤſſetleitung, die Nea waſſer verſorgt, unterbrochen wur! ſſerungsarbeiten, die, wie die ht mit Umſicht und ſehr Den, Malzt g daß die We in emem ganz bedenklichen Zuſtand o daß eine baldige Wiederholung der Kata strophe nicht ausgeſchloſſen iſt. eines Wirbelſturmes. pitän eines Dampfers iſte von Queensland in Nord en von Leben zu entdecken ſei. Auf ei Mackay ſind 2 11 7701 t berichtet, A amertla 61 int v6! 3 über ere unn ναντατα e ᷑ᷣ⁊“eee ee derben, EA e wollt ihr zerſtören? Es Kegtes Werk wird ſchwer halten, wieder etwas Vernſfnfliges her⸗ zustellen.“ „Bitte, Tante Joſe,“ ſagten beide wie aus einem Mund. „Na, dann kommt.“ Als der erſte Wagen am Porlal vorfuhr, wo der Diener im Sounlagsſlaat den Schlag Der auſtiß und Herr von Bernhammer rot und eifrig in der Haustüre ſeine Gäſte empfing, ſchlüpfte Adele in den Salon. Stickereien und Spitzen beſetzte Vatliſtkleid, welches Tante Joſe ihr aus Berlin verſchrieben hafte, und ein paar Roſen im Gurtel. Joſephine und Brüggen waren ſchon anweſend. N lieblich und unſchuldig ſie ausſieht, bachte Werner bei Adelens Eintritt. Die jungen Damen in der Stadt machen alle einen viel ſelhſthewußteren Eindruck; dies iſt wirklich die verlölperte Unberührtheit und mädchenhaſte Wie NI Die 1 Friſchs. Ein Wagen nach dem andern ſuhr vor, der Meine Kreis war hald verſammelt und mit lächeluder Miene reichte Brüggen ſeiner Dame den Arm, ſie zu Tiich zu führen. „Die Unterhaltung der Gäſte wurde bald be⸗ lehl, man kannte ſich ſejt langer Zeit, teilte manche Intereſſen und fühlte ſich auf ſicherem Boden. Der Graf auf Adelens anderer Seite ver- ſuchte mit eifrigem Vemnhen, ſie zu unterhalten, beuneſie gefiel ihm außerordentlich, allein immer wieder wandte ſte ſich dem bürgerlichen Doktor zu. Morhbitz begriff dieſe Geſchmacksverirrung nicht, was hatte der ihr zu bieten? ö Sie trug das weiße mit grö himmliſch amüſiere. enpel, und wie plauderte e rm er rr. W rr Adele aber lichts weiler, als daß Tanſe Joſes Neffe reizend ſei und daß ſie ſich Nicht einen Augenblick lam der Leichtherzigen Denta in den Sinn, die Spielerei mit dem ſchien weit hinter ihr zu liegen. dachte 7 5 1 im Garten Likör und Kaffee getrunken, d Josephine rauchten, die jüngeren 1. Nach dem Eſſen wurde auf der Veranda und ie Herren[em Leute r n nere leinen Kreiſe um ſie her. Reizend, aber leicht ſinnig durch und durch. ö Weder er noch Adele halten beachtet und Ge ken abgeirrt waren — nein, die bekannte ihnen Blicke ich ſchreckte ein Ton einer leiſe in der Nähe gepiiff 3 N aus der Zerſtt Denta löl 6 kädchen ten, ihn orten im Garten umher. Dann zog ſich der der Herren in Ber , um eine Partie zu ſpielen. die Dämmerung hereinbrach, zündete man Kerzen und Lampen an und deckte die Teil 1 4* A— 117 endbrot. Im Teeſtu er der freundliche Raum war end alle auf der geräumigen Taſel fürs A die Hängelampe, al leer, da ber ſch Verauda verſammelte Adele, die als Hauztochler dem D und da zur H der offenen Verandatüre und plauderte Eggeruck. Er fragte ſie, was Suſanne ſchreibe. Is e wohin wir auch am liebſten wollen.“ Wann ſie mit der Tante zu reiſen denke. Sie antwortete, daß der Tag noch nicht be⸗ ſtimmt ſei, dabei ſüchte ihr Auge Brüggen, der in einer cke von! heiden Schoͤnehecks ſeſt⸗ gehalten und mit Fragen beſtürmt wurde. Hermann Eggerucks Blick irrte zu Joſephine hinüber; wie jugendlich ſah ſie wieder aus in dem blaßroſa Geſellſchaftsanzug, mit dem kleinen Halbmond von Brillanten im lockigen Haar, be⸗ Hrahlt vom warmen Schein der roten Hänge⸗ ſie belebt mit dem jener hie and gegangen war, lehnte jetzt in e mit Ze ſind ſchon in Montreuß angekommen, achtete durch Hani 15 ghammers 1 hen brannte Ke em Tiſch um rief ſie Eggeruck zur eitfrage heran. Adele trat ins Eßzimmer hier, mit der Hand auf eine Stuhllehne gef und lauſchte; hatte ſie ſich vielleicht doch täuſcht? Würde ſich ſein Ruf wiederholen? Und auch 1 ind in lachenden und ge⸗ hatzenden Ge haft a jeſen Pfiff, der ihr Mark und Bein zitterte? Aber ſie ſollte ante Joſe das Album holen; ſo eilte ſie ins Teeſtühchen; kein Menſch hier, die Türe zu dem fleinen Balkon ſtand offen, und als ſie ſich über den Tiſch neigte, um das Buch zu ſuchen, klang der halblaute Ruf:„Adele, pft— hier!“ an ihr Ohr und ließ ſie von Angſt geſchüttelt ſaſt zuſammen⸗ brechen. Er— er war zen auf dem kilr da, draußen Frau Gertrud Wertheim, geb. Tietzer, unbe⸗ zwei fünf zwei neuerliche Einſchränkung der Brotrationen in Frankreich hat wieder einmal das Problem des ſog.„Fletſcherismus“ zu lebhafter Erörterung gebracht. Die Blätter ergehen ſich in mehr oder weniger wortreichen Ausführungen über den Fleiſcherismus und fordern, daß alle Fran⸗ zoſen ſich aus patriotiſchen Gründen entſchließen mögen, von nun ab als Fletſcheriſten zu leben. Dabei wird ſofort beruhigend hinzugefügt, daß der Fletſcherismus keinebwegs aus Deutſch⸗ land ſtamme, ſondern aus den Ver. Staaten, a er von dem amerikaniſchen Arzt Fletſcher mmt. Der Fletſcherismus iſt, kurz geſagt, Kunſt des langſamen Kauens. Die meiſten ſc ſo wied erklärt, ſind unglückſeliger⸗ „Tachyphagen“, d. h. Schnelleſſer. An⸗ 9 der Einſchränkung der Brotmenge ſoll man aber daran denken, daß jede Nahrungsmittel⸗ menge, die ordentlich d ö D — . 1 718 , h durchgekaut wird, dadurch einen doppelt hohen Wert für den Körper erhält. Allerdings gehört auch der Fletſchenusmus zu den Künſten, die gelernt ſein wollen. Die wichtigſten Regeln werden daher bekanntgegeben, um den Franzoſen die Übung in patriotiſchen Fletſchern ſo ſchnell wie möglich beizubringen. Vor allem ſoll man daran denken, daß meiſt „die Augen größer ſind als der Magen“. Man begnüge ſich auch bei mehreren Gängen mis einem einzigen Teller und einem einzigen Beſteck, und man benutze ein möglichſt kleines Trinkglas, da dieſes viel leichter voll erſcheint. Dann ſetze man für die Hauptmahlzeit eine beſtimmte Zeit 40—50 Minute ge die Uhr auf Tiſch und verpflicht 1 vor Ablauf dieſer Zeit aufzuſtehen. i im Altertum. Perſerktiege, in ege wurden die nen, um den änkungen auf cy In he unte n Verſuche 1 0 digen notwe über A1 Naur zun Rom wur 1 N 20 nicht zehn N atos Monat durften werden, ar die ungefäh Cato das magerer H dem Gewich auch, daß Wagen zur Spazier ſtimmt, doch 1 N. 8 83 lich ſindet. Beſtimmungen genan heute der hingegen der der in ſeinem Geſetz ſich von laſſen 40 uhr 1 Ieh 5 PPTP Geſicht ſein Blic und Sie!“ ſtammelte digen, meinem 7 h 11 11 0 „ eh Lel 91 Ae! Alge Nis 1 51 Liebchen, 1 „Schweigen Sie, ho— plößtlich nicht? beſſer tun— ich ſoll abgedan Ich flehe Sie an oehen 6 vie ſeh „Ich flehe Sie an, gehen Bie— Gie ſehen, 7 „Oho + wir haben Geſellſchaft, jeden Augenblick kann jemand hier ins Zimmer treten.“ „Ah— aho los ſein— verleugnen— ab⸗ ſchütteln möchtens ihren armen Liebſten?“ „Aber es war doch alles nur Spal ſie in Todesangſt. 14(Fortſetzung folgt.) unte