licher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Verkehr mit Seife, Seifenpulver und anderen fett⸗ haltigen Waſchmitteln. Die Ausgabe der neuen Seifenmarken für die Zeit vom 1. Februar bis Ende Juli 1918 erfolgt am Dienstag, den 26. Februar 1918 im Wachtlokale des Rathauſes in nachſtehender Reihenfolge: Vormittags von 8 bis 9 Uhr Buchſtabe A bis F 77 57 9 0 1 1 G + J 5 10„ 11 + 1 K 7 S 11„ 12„ T„ 8 Dieſe Reihenfolge muß unbedingt eingehalten werden. Die ſeitherigen Stammkarten ſind bei der Ausgabe zurück— zugeben. Nach der Bekanntmachung des Reichskanzlers zur Ab—⸗ änderung der Ausführungsbeſtimmungen vom 10. Januar 1918 berechtigen die auf Seifenpulver lautenden Abſchnitte der Seifenkarte nur zur Abgabe der Hälfte der darauf verzeichneten Menge. Viernheim, den 22. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Brotmarkenausgabe. Die Ausgahe der Brotmarken für die Zeit vom 25. Februar bis 10. März 1918 erfolgt am Montag, den 25. Februar 1918, vormittags im Wachtlokale des Rathauſes in der ſeitherigen Reihenfolge. Aenderungen im Nerſonenſtande ſind vor der Ausgabe hier zu melden. Viernheim, den 20. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr. Gemüſeverſorgung; hier Abſchluß von Lieferungs— verträgen. Von der Landesgemüſeſtelle ſind wir gebeten worden für Früh⸗ und Herbſtgemüſe ſowie Spargeln Lieferungsver— träge abzuſchließen. Intereſſenten werden daher aufgefordert, ſich bis ſpäteſtens J. März ds. Js. auf unſerem Büro Nr. 27 zu melden, wo auch die Vertragsentwürfe eingeſehen werden können. Wer irgend größere Mengen Gemüſe anbauen und liefern knnn, verſäume nicht dies zu tun; der Anbau iſt durchaus lohnend und jeder, der auch in dieſer Beziehung das tut, was ihm möglich iſt, erfüllt eine vaterländiſche Pflicht. Viernheim, den 21. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Verhalten bei Fliegerangriffen, Nachtzeit. Die Erfahrung hat gezeigt, daß bei nächtlichen Flie— gerangriffen ſowohl bei einem Teile der Bevölkerung als auch bei den Inſaſſen militäriſcher Gebäude die Neigung beſteht, die von ihnen bewohnten bezw. aufgeſuchten Räume zu erhellen. Dieſe plötzliche Verſtärkung der Lichtquellen ſonſt gut verdunkelter Städte gibt dem angreifenden Gegner die Mög— lichkeit, ſich zu orientieren und zu einem gezielten Bomben— abwurf zu gelangen, iſt akſo geeignet, den Wert der bisher ſorgſam beachteten Verdunkelungsvorſchriften mit einem Schlage hinfällig zu machen. Das muß unter allen Um— ſtänden vermieden werden. Es iſt im eigenſten Intereſſe der Bevölkerung gelegen, gerade während eines nächtlichen Fliegerangriffes die Ver— dunkelungsmaßnahmen aufs Peinlichſte durchzuführen. Viernheim, den 20. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. „ Betr.: insbeſondere zur 80 Hektoliter la. glanzhellen Apfelwein abzugeben. 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Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Abends 8 Uhr: Jungfrauenverſammlung. Mittwoch, den 27. Februar 1918 Abends 8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Donnerstag, den 28. 1 550 1918. Abends 8 Uhr: Strickabend. Das Feldheer braucht dringend Hafer, Heu u. Stroh! Landwirte helft dem Heere! 2 Zimmer Küche und Zubehör von kleiner, ruhiger Familie zu mieten geſucht. Von wem, zu erfragen iu der Expedition ds. Blattes. Zu mieten geſucht von kinderloſen Leuten 2 Zimmer und Küche per 1. März. Von wem, ſagt die Exp. ds, Blattes. * F chtspieſhaus Viernheim 85 für Sonntag, den 24. 8 8 1918 Programm Akter Der Andere Dramatiſches Schau ſpiel in 5 Akten Albert Bae e in der ee Akter Akter üer olel rdf 7 Tragikomiſche 1 in 2 Akten Akter höchſt 2 Die miteiasvole Lüge 2 ſpannendes e in 2 Akten Akter 1 5—ön den kann. ie Beginn der Vorſtellungen 0 Zu zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt ein NB. 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Bürger⸗Zeitung Viernheim:: Telefon 217 Grundſtücks⸗ Verſteigerung. Am Mittwoch, den 6. März 1918, vorm. 9 Uhr läßt die Spar- und Leihkaſſe Viernheim, e. G. m. u. H. nachgenanntes in der Gemarkung Viernheim gelegenes Grundſtück, als: Flur XVI, Nr. 162, qmtr. 2888 Aker, in der Hühnerhecke 1. Gew. auf dem Rathauſe dahier öffentlich freiwillig verſteigern. Die Verſteigerungsbedingungen, ſowie der Auszug aus dem Grundbuch können auf dem Geſchäftszimmer des Großh. Ortsgerichts während der Geſchäftsſtunden eingeſehen werden. Viernheim, den 21. Februar 1918. Großh. Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. Grundſtücks⸗Verſteigerung. Am Mittwoch, den 6. Mürz 1918, vorm. 9 Uhr laſſen Johannes Müſel Eheleute von Lu d⸗ wigshafen a. Rh. nachgenannte in der Gemarkung Viernheim gelegene Grundſtücke, als: Flur XIX, Nr. 72, qmtr. 1669 Schilpertsheckenfeld; Flur XXX, Nr. 316, qmtr. 1825 Acker, dle Nacht⸗ weide, 9. 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Organ für Jedermann Vereins- Anzeiger Inſerateupreis: Bürgermeiſterei Viernheim Die 1ſpaltige Petit⸗Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg. Bel mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Bellagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 6 Mk. fürs Tauſend. Bel Klageerhebung kommt jeber Rabatt n Wegfall. — — eee dach 217 7 4 24 Dieustag, den 26. Februar 1918 Teleſon 217 Reichstag. 1e 1. Berlin, N Vigepräſident Dr. Paaſche gedenkt des Ablebens des Großherzogs von en eib nat Strelitz. Das Haus erhebt ſich von den Sitzen. Der Vizepräſident erhält ſodann die Ermächtigung, dem König von 5 ürkttem-⸗ berg zum 70. Geburtstag die Glückwünſche des Reichs⸗ tags übermitteln zu dürfen.(Lebh.„eifall) Mit freu— dig bewegten Worten gedenkt der Vizepräſident weiter der glücklichen Heimkehr des Hilfskreuzers„Wolf“.(Wie— derholte Beifallskundgebungen). Hierauf tritt das Haus in die Tages sordnung ein: Erſte Beratung des Etats. Das Wort ergreift Reichs- kanzler Graf Hertling: Wiederholt iſt erklärt worden, daß wir Belgien nicht behalten, aber Sicherheit haben müſſen, daß es nicht wieder zum Gegenſtand feindlicher Ma⸗ chenſchaften gemacht werden kann. Wenn die belgiſche Regierung in Le Havre eine ſolche Anregung geben würde, werden wir einem Vorſchlag zu ſolchen vorläufig unver— bindlichen Beſprechungen nicht von vornherein entgegen- ſtehen. In der letzten Rede Wilſons findet der Reichs kanzler einen Schritt zur Annäherung. Wenn Wilſon uns vor den Gerichtshof der ganzen Welt zitiert, ſo lehnen wir dieſen als befangen ab. Die letzten Reden Lloyd Georges beweiſen, daß Englands Kriegsziele noch immer imperialiſtiſch ſind. Auch unſer neuer Vormarſch diene keiner Eroberungsabſicht, ſondern dem Zweck, die Erfüllung des ukrainiſchen Friedens zu ſichern und den bedrängten Völkern aus menſchlichen Intereſſen zu helfen. Wir wollen uns nicht in Livland und Eſtland feſtſezen. Wir haben der ruſſiſchen Regierung unſere Be— reitſchaft, auf ihre Friedensbitte einzugehen, erklärt. Wir haben unſere Friedensbedingungen bekannt gegeben; ſie ſind im Prinzip angenommen. Unſere Delegierten ſind bereits nach Breſt-Litowsk abgereiſt. Der Friede mit Rußland wird demnächſt wohl das glückliche Ergebnis ſein. ie Friedensverhandlungen mit Rumänien haben am 22. Februar begonnen. Sie ſind ſchwierig, weil wir die Intereſſen unſerer treuen Verbündeten wahren müſſen. Die Frage des polniſchen Staats iſt jetzt auch durch das Problem der Grenze gegen Rußland ver— wickelt, doch ſowohl hier wie in der Frage der Abgren— zung des Cholmer Gebiets werden hoffentlich die Be— ſprechungen über die verſchiedenen einſchlägigen Intereſſen zu einem befriedigenden Ergebnis führen. Daß der Zu—, gang zum allgemeinen Frieden nicht auch gefunden werden kann, liegt an den kriegeriſchen Wok u gs elen Englands, Frankreichs und Italiens. Eine elſaß⸗lothring iſche Frage gibt es für uns nicht, 119 wenn es eine gibt, ſo iſt ſie nur eine deutſche Frage. Ebenſo weiſt der Kanzler die Eroberungsabſichten der Italiener auf öſterreichiſches, der Engländer auf türkiſches Gebiet zurück. . Vizekanzler v. Payer: Er wolle ſich nicht in eine preußiſche Angelegenheit einmengen, aber ob Preußen! und das Reich dasgleiche Wahlrecht oder entgegen- geſetztes Wahlrecht haben, ſei eine allgemeine deut- ſche Frage. Er perſönlich habe die feſte Ueberzeugung,“ daß das Wahlrecht, wie es die preußiſche Regierung, wolle, nicht nur beſtimmt komme, fondern auch, daß es bald komme. Der Friede werde um ſo weiter von uns abgerückt, je mehr wir dem inneren Kampf, Raum geben. Auch von rechts werde geſündigt, wenn man den Gegnern den guten Glauben aberkenne.(Unruhe und heftiger Widerſpruch.) Die Ergebniſſe der Neuorientie⸗ rung werden den Krieg überdauern. Dann ſprach er mit, eindringlicher Warnung über den letzten Streik. Im Laufe ſeiner weiteren Ausführungen wurde der Redner wiederholt unterbrochen. Herr v. Payer tadelte beſon⸗z ders die Ausführungen des Herrn Oldenburg v4 Januſchau in der Berliner Verſammlung des Bunz des der Landwirte von der„niederträchtigen Friedens reſo⸗ lution und 0 dem Kanzler, auf den geſchoſſen wird der aber auch felbſt ſchießen läßt“. Payer kündigt au daß eine Kürzung der Brotration nicht 31 befürchten iſt, er warnt aber davor, dieſe Ankündigung mit Verfündigung gegen das Gemeinwohl zu beantworten die Reichsleitung denkt nicht daran, die für den Krieg e Einſchränkungen in den Friede zu über; nehmbu. Die freie(Initiative ſoll walten, nicht weit. chender Staatsſozialismus. Der Vizekanzler ſchließt mit Fer Mahnung, mit der er begonnen, zuſammenzuhalten. ö ö Am Ende der Rede entſteht ein längerer Kampf zpwiſchen Beifall und Wiberſpruch. Das giſchen kadelt, her Präſibent als mit der Würde des Hauſes unvey— „inbar. Paun verkagt ſich das Haus um 6 Uhr auß Wienstag mictag 1 Uhr.(Schw. M.) 25. Fe eb g Neues vom Sage. Der nrraine⸗ Friede im Hauptausſchuß. Berlin, 22. Febr. Im Hauptausſchuß des Reichs- tags hielt geſtern Geheimrat Penuck, Rektor der Uni— verſität Berlin, einen Vortrag. Die gezogene provi— ſoriſche Grenze fällt zum Teil mit der alten Sprach- grenze zuſammen, zum, Teil verläuft ſie auf ukrainiſche— oder polniſches Sprachgebiet. Von einem Uleberwiegen der polniſchen Bevölkerung im Cholmer Gouvernement kann nach den vorliegenden Karten und Material nicht geſprochen werden. ö Nach längerer Ausſprache wurde der ukrainiſche Frie— densvertrag gegen 2 Stimmen der unabhängigen So— zialiſten angenommen. Die Polen fehlten bei der Abſtimmung. Die unterhandlungen mit Rumänien. Berlin, 22. Febr. Staatsſekretär v. Rühlmann iſt geſtern nach Bukareſt zu den Friedensverhandlungen mit Rumänien abgereiſt. Graf Czernin und General Averescu werden an den Verhandlungen teilnehmen. Nach der„Nordd. Allg. Ztg.“ werden die Verhandlungen mit den Bolſchewiki erſt wieder aufgenommen werden, wenn mit Rumänien ein ſicheres Ergebnis erzielt iſt. Die „Kreuzztg.“ ſchreibt, die Regierung werde nach den in Breſt-Litowsk gemachten Erfahrungen eine Wiederholung des Doppelſpiels, wie es die Petersburger Abgeordneten getrieben hätten, in Bukareſt nicht dulden. Die Rumänen hätten ſich eheſtens zu entſcheiden. Sollten die Verhand— lungen durch ihre Schuld ſcheitern, ſo werden ſie die Folgerungen zu ziehen haben. Die Vorſchüſſe an Rumänien. Ba el, 22. Febr.„Corriere de la der Verband habe von Rumänien die Zurückerſtattung der Kriegsvorſch e in Höhe von 3 ½ Milliarden Fran— ken verlangt; mit der Sicherſtellung der Forderung durch Pachtverträge(Erdöl uſw.) wären die Verbünde— ten einverſtanden.(Rumänien ſoll alſo in der wirtſchaft— lichen und— was dann nicht zu vermeiden wäre— politiſchen Abhängigkeit des Verbands erhalten werden.) Zur Wohnungsnot. Berlin, 22. Febr. Ein Antrag der ſozialdemokra tiſchen Fraktion, von der nächſten Krieasanleihe 500 Peil Sera“ meldet, wurden wegen des Artikels aus Stockholm: expedition aus ſonen den ſollen. Todes-Aseige Bekannten Nachricht, daß meinen treubeſorgten Schwiegerſohn, 107 95 fr* 1 den Gefreiten Verwandten, die überaus ſchmerzli 75 Gott dem Allmächtigen gefallen hat, heißgeliebten Gatten, unſern Vater, unvergeßlichen Sohn Bruder, Schwager und Onkel, oakob Schalk im Fuß- Art.-Batl. Nr. 157 erlittenen Frei unden und an den Folgen eines vor Wochen Eiſenbahn-Unfalles, verſehen mit den heiligen Sterbeſakramenten, im 38. Lebensjahre, heute friih ½?7 Uhr, zu Sich in die Ewigkeit ab zurufen. Wir bitten, dem für unſer Vaterland dahingeſchiedenen Soldaten ein treues Ge denken im Gebete zu bewahren Viernheim, 26. Februar 1918 Die trauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet hier ſtatt, der Tag wird noch bekaunt gegeben. ausſchuß der hin aus, daß eine Herab ing lionen zum Bau von Kleinwohnungen nach dem Kriege zurückzuſtellen und das von der Heeresverwaltung nicht drin gend benötigte Baumat terial den Gemeinden zu über⸗ aſſen, wurde vom Wohn nungsausſchuß des Reichstags einem beſonderen Ausſchuß überwieſen. Der Regierungs- vertreter ha tte auf die Schwi⸗ erigkeit der Ausführung der Anträge aufmerkſam gemacht. O du mein„ Wien, 22. Febr, Im öſterreichiſchen Abgeordneten— haus ergingen ſich die Polen in zaferſe heftigen An⸗ griffen gegen Deutſchland. Der Abg. Dasczinski ſagte, der ukrainiſche Frieden ſei von den Deutſchen er⸗ zwungen.(Die ukrainiſchen Abgeordneten riefen:„Lüg— ner! Der Friede iſt Voltswille!“) Polen habe Schleſien und Weſtpreußen zu fordern, Der Sozialdemokrat Ad- ler verlangte, daß der deutſche Vormarſch in Rußland eingeſtellt werde.— Der Polenklub veröffentlichte einen Aufruf voll von uner thörte en Gehäſſigkeiten gegen Deutſch— land und das amtliche k. u. k. Korteſponden bureau ver⸗ breitete den Aufruf wörtlich ohne jeden Zuſatz. Der deutſche Botſchafter in Wien iſt nun beauftragt wor— den, im Auswärtigen Amt Vorſtellungen zu erheben. Briand und Painleve unter Anklage. Berlin, 22. Febr. Von der ſchwediſchen Grenze wird dem„B. T.“ mitgeteilt, daß nach dem„Figaro“ den 1 ren Miniſtern Briand und Painleve eine Vorladung zu einer Vernehmung in einer gegen ſie erſtatteten Anzeige zugeſtellt worden ſei. London, 22. Febr.(Reuter.) Oberſt Reping⸗ ton und der Herausgeber der„Morning Poſt“, Owynno, in der„Morning Poſt“ vom 11. Februar zu je 2000 Mk. Geldſtrafe verurteilt.(Reping⸗ ton hatte in der„Morning Poſt“ einen ſcharfen Artikel gegen die Kriegsmaßnahmen Lloyd Georges veröffentlicht.) Die Wirren in Rußland. London, 22. Febr. Die„Morningpoſt“ meldet Am 10. Febr. mit der ſchwediſchen Hilfs- den f inniſchen Häfen angekommene Flücht⸗ Roten Garden ſich wie Ver⸗ indigt haben, daß alle Per- über 12 Jahre getötet wer— linge berichten, daß die rückte gebärden und au igekün männlichen Geſchlechts Lokales. — Kartoffelpreis der 1 1918. Der Preis- Württ. Landeskartoffelſtelle ſprach ſich da— der vorjährigen Preiſe Daher muß für die erſte öffentlichen Bewirtſchaftung der Früh kartoffeln Juni an) mit einem Preis von 10 Mark für den Zentner gerechnet werden, allmählich bis zur Erre ichung des Herbſtkartoffelpreiſes 15 September) er⸗ mäßigt wird. Für die 8 erbſtkartof feln wird einſchließ— n Preis von 5.50 bis nicht in Betracht kommen könne 2571 Jor Seit Oel (vom 20. dende ends& ihr trukttongſtunde Menſchheitsziele. Prinz Max von Baden über den Frieden. Prinz Max von Baden, der ſchon mehrfach politiſch hervorgetreten und während der letzten Kanzlerkriſe als Nachfolger des Herrn Dr. Michaelis genannt worden iſt, gewährte dem Vertreter des WM. T. B. eine längere Unterredung, in der er ſich über den Frieden folgendermaßen äußerte: Es iſt von jeher Deutſchlands Aufgabe ge⸗ weſen, ein Bollwerk gegen die zerſtörenden Kräfte zu ſein, die von Oſten her drohten. Hindenburgs Siege waren nicht nur Deutſch— ds ſie waren Europas Siege. Wer das nicht begriffen hat, der hat auch nicht die chte Grundlage unſeres Zornes gegen England begriffen: Ich kann nich vergeſſen, mit welchem Behagen England ſich 1914 und 1915 ausmalte, wie die ruſſiſche Dampfwalze Deutſchland zer— malmen würde. Nun heißt es wieder wachſam ſein die große Gefahr, die vom Oſten her droht. Eine moralische In— ektion will ſich in Bewegung ſetzen. Das heutige kranke Rußland hat den einen Ehrgeiz, in alle geſunden oder geſundenden Staaten ſeine Krankheit hineinzutragen. Es iſt an der Zeit, daß man ſich klar wird über die Abwehr⸗ maßnahmen, die notwendig ſind. Trotzki proklamiert ein Weſtenſchickſal, das er herbeiführen will. Gegen Ideen muß man auch mit Ideen kämpfen. Wir müſſen der Weltunordnung Trotzlis, die die Freiheit zer⸗ ſtört, eine Weltordnung entgegenſetzen, die die Freiheit ſchützt. Als zweite Sicherungsmaß⸗ nahme iſt es notwendig, daß wir unſoren deutſchen ands Siege, gegen Organizmus ſo geſund und widerſtandsfähig wie möglich machen. An und für ſich ſind alle Vorbedingungen dafür gegeben. Es ſind heute Kräfte am Werk, die den deutſchen Organismus lockern wollen, Kräfte, die ſich in den Dienſt der diplomatiſchen Offenſive ſtellen, die unſere Feinde ſich rühmen zur Zertrümmerung unſerer Heimalſront unternommen zu haben. Aber die große Maſſe des arbeitenden deutſchen Volkes wehrt ſich mit einem ſtarken und geſunden Inſtinkt gegen den Verſuch, Deutſchlands Verteidigungs⸗ kraft zu ſchwächen. Darum bedauere ſch die Agitation, die darauf hinzielt, breite Schichten unſerer Bevölkerung als unpatriotiſch zu brand⸗ marken und zu iſolieren. Über die Kriegsziele muß in jedem Lande hart geſtritten werden; aber ich möchte jede Gelegenheit ergreiſen, um zu wiederholen, was ich in Karlsruhe aus— geſprochen habe: Wir müſſen aufhören, bei unſeren inneren Auseinanderſetzungen beim politiſchen Gegner immer nach unpatrisotiſchen Motiven zu ſuchen; ſolche Anklagen dürfen nicht laut werden, ſei es auch nur als Waffe im Redekampf. Das iſt eine Verſündigung an der Front und der Geſinnung, die dort herrſcht. Kein Tauglicher darf abſeits ſtehen bei der Auf⸗ gabe, dieſes gemeinſame Volksgefühl auch in der Heimat lebendig zu erhalten, ſonſt gefährden wir unſere Immunität gegen die öſtliche An⸗ ſteckung. Die britte und wirkſamſte Abwehrmaßnahme wäre natürlich der Friede. Der Schlüſſel der Lage liegt bei den angelſüchſiſchen Völkern. Es iſt hier ſehr ſchwer, klar zu ſehen. Die Nach⸗ richten aus Amerika lauten widerſprechend. Ich will der Antwort nicht vorgreifen, die der Reichskanzler dem Praͤſidenten Wilſon geben wird. Nur darauf will ich hinweiſen: de Präſident ſpricht in ſeiner letzten Rede nicht als Weltenrichter. „Die Vereinigten Staaten haben keinen Wunſch, ſich in europäiſche Angelegenheiten zu miſchen oder als Schiedsrichter in europäiſchen Streitigkeiten zu fungieren, ſie werden es gern hinnehmen, wenn man ihnen verſtändlich macht, daß die Löſungen, die ſie vorgeſchlagen haben, nicht die beſten und dauerhafteſten find. Sie ſind lediglich ihre eigenen propiſoriſchen Skizzen der Grundſaͤtze und der Art, in welcher ſie an— angewendet werden.“ Dieſe ſind be⸗ deutungsvoll, alles wäre gewonnen, wenn ein⸗ mal die Völker ſo weit wären, zu einander zu ſprechen ohne Anſpruch auf Unfehlbarkeit, viel— mehr in einer chriſtlichen Geſinnung. Zum Schluß faßte der Prinz ſeine An⸗ ſchauungen in folgenden Forderungen zuſammen:! — 1 Worte . Verſtrickt. »Noman von A. von der Elbe. (Fortſetzung.) es in oft 19 Und nun ging Nähe am See entlang. Kleine Well aber Kieſel pläͤtſchernd heran. kreiſchend Inſelchen und tauchten empor. Dann wand ſich die Bahn ar Weinbergsmauern entlang, über die Trauben— gewinde und blühende Monatsroſen hingen, Vevey zu. Noch ein paar kleine Stationen folgten, dann war der Bahnhof von Clarens rreicht, von wo die Reiſenden abgeholt werden ollten. Suſanne ſtand mit einem Herrn auf dem Perron. Ah, dachte Joſephine, das iſt der Verehrer unſerer guten Suſe, der meiner Schwägerin gefährlich erſcheint, nicht übel. Sie wußte ſeinen Namen bereits, als Suſanne vor⸗ ſtellte:„Hauptmann von Holmſtein“. „Ich hoffte den Damen nützlich ſein zu können und bat, das gnaͤdige Fräulein be⸗ gleiten zu dürfen,“ ſagte der neue Bekannte artig. Adolf von Holmſtein war, ſeiner nicht ganz feſten Geſundheit wegen, unabhängig durch ein bedeutendes Vermögen, kürzlich mit dem Titel Hauptmann abgegangen und beſchäftigte ſich als Mititärſchriflſteller. Er war ein zierlicher, blonder Hrrr, etwas ſelbſtgefällig, etwas reizbar, indes mit klugen, angenehmen Zügen. Während Joſephine ihm freundlich Dank 0 bemerkte ſie, daß er mit dem Ausdruck en Hbertaſchung Adele beobachtete, die jubelnd Möwen ſchoſſen ce zyelsblöcke Reichsweinſteuer iſt der Wein, der vom Erzeuger in wird in doppelter Form erhoben: Flaſchenweine, auch auf ſolche, die ſchon jet K riegs Nücklehr T ·1 1 ü]. I. Ich will anfangen mit einer Forderung, die tief in der Geſchichte des deutſchen Volkes wurzelt, der Freiheit der Meere. Die Sicher⸗ ſtellung der Freiheit der Meere würde mehr bedeuten als eine humanere Geſtaltung kom⸗ mender Kriege,— ſie wäre eine Friedens⸗ garantie, denn die Ausſicht, ſtraflos die Seemacht mißbrauchen zu können, iſt eine der größten Verſuchungen zum Kriege. 2. Die Welt darf nicht in zwei Mächte⸗ gruppen zerriſſen werden, die ſich mit Rüſtungen In einer längeren halbamtlichen Auslaſſung über die Wahlreform in Preußen, die die„Nordd. Allg. Ztg.“ veroffentlicht, wird er⸗ neut der unerſchütterliche Entſchluß der Staats⸗ regierung betont, die Wahlreſorm auf Grund— lage des königlichen Erlaſſes vom 11. Juli 1917 mit allen Mitteln durchzuführen. Die Staats⸗ regierung erwartet, daß eine Verſtändigung zu erzielen ſein werde. Wenn es notwendig und unvermeidlich zur Erreichung ihres Zieles iſt, wird die Regierung zur Anwendung der be— überbieten. Uns muß das Ziel leiten, das der ſonderen Mittel ſchreiten, die die Verſaſſung an Reichskanzler im November 1916 aufgenommen hat, das Ziel der Zuſammenarbeit der Völler zur Verhinderung künftiger Kriege. 3. Das erſte Zeſchen eines Geſinnungsum— ſchwunges unſrer Feinde wäre das allſeitige Be— kenntnis zum Handelsfrieden. Der Friede darf nicht zu einer Forlſetzung des Krieges mit anderen Mitteln werden. 4. Auch die farbigen Völkerſchaften dürfen nicht nur als werden. Ihr werden, wie es gefordert worden iſt. ſchließung Afrikas muß Verantwortungsgefühls gegenüber der ſchwarzen Raſſe und des Solidaritätsbewußtſeins der weißen Raſſe vor ſich gehen. Dieſe Ziele ſind Menſchheitsziele, ſie werden ſich unauthaltſam in allen Ländern durchſetzen: wer zu ihnen ſteht, wird Sieger ſein, wer ſie verleugnet, wird unterliegen. eee Mittel zum Zweck angeſehen Selbſtzweckrecht muß anerkannt Die Er⸗ des 1 Lale N 22 Nel.* Volitiſche Rundſchau. Deutſchlaud. * Der Reichstag, der jetzt wieder zu⸗ ſammentritt, wird eine langere Tagung abhalten, ö ö gierungswechſel kritiſchen Situation gut würde auch einer anderen Regierung gegenüber Erſatz für der nicht nur alle Budgets bewilligt, üblichen zu finden. Daher da umfangreicher Beratungsſtoff vorliegt. Auß dem Etat, dem Friedensvertrag mit der Ukraine und den neuen Steuervorlagen wird ſich das Haus wahrſcheinlich, mit dem ſozialpolitiſchen Programm zu beſchäftigen haben, das zwiſchen dem den Mehrheitsparteien vereinbart iſt. Hinſichtlich dieſes Programms verlautet, daß d vom Reichskanzler am 29. November v. Is. Reichstag angekündigte Geſetzentwurf ul Arbeitskammern im Reichswirt geſtellt iſt, und zwar in ziemlich Form. Insbeſondere iſt ein Einigungsweſens vorgeſeh eine Vorlage über Kaufmannskam Auch ſoll geplant ſein, die durch da pflichtgeſetz geſchaffenen Arbeiterausſch eine Ergänzung zur Gewerbeordnung zr dauernden, geſetzlich geſicherten Einrich machen. Schließlich ſoll auch eine 8 153 die Aufhebung des§ 153 der el worden e im weitgehe Ausbau Weiterhin 2 an den Reichstag ge * Bei angen. die dem Reichstag zugehen ſoll, handelt es ſich in der Hauptſache um Steuern auf und Mineralwäſſer, ſowie um e Monopolſteuer auf Branntw erfährt die 5 ſachverſtändiger Seite folgendes:„Steuerpfli die He des Händlers oder Verbrauchers Landwirt ſelbſt bleibt alſo ſteuerfrei. übergeht. Der Die Steuer einmal als der Wein in eine Abgabe auf den Weinmoſt o Steuer auf Fäſſern und außerdem als eine bei Privaten lagern. Die Steuer beträgt Wein im Werte von 1 Mark 10 Pfennig.? 3 Mark 20 Pfennig, 3 bis 4 Mark 30 Pfenn uſw. Die Steuer ſoll in erhoben Der 1 4 werden. Millionen geſchätz * Das vom Neichsjuſtizamt in nommene neue e aus parlamentariſchen ), eine Geltungsdauer Dieſe Bemeſſung ge Annahme aus, daß die heute wirtſchaſtseinrichtungen nock Kreiſen ge— nach dem Kriege in mehr oder Umfange fortbeſtehen werden, zu einigermaßen normalen niſſen einen Zeitraum von fünf fordern dürft Narren immer aufs der Schweſter um den Hals fiel. neue Adele fragte, bewunderte, lachte glück— ſelig. Holmſtein beeilte ſich, ihre beantworten, Suſanne aber, an die ſich Schweſter wandte, ſchwieg in dem peinlichen Ge— fühl, überſehen zu ſein. Und nun hielt Wagen vor dem großartigen Hotel. Frau von Bernhammer war nicht jm Veſti⸗ hül, die Ihrigen zu empfangen; dieſe hatten es kaum von ihr erwartet. Joſephine kannte dieſe Trägheit und vorſichtige Selbſtſchonung ihrer Schwägerin. Suſanne führte Schweſter und Tante in die Zimmer der Mutter, die im Hochparterre, mit einer Treppe in den Garten, ruhig und bequem lagen. Hier trat Frau Lydia den Kommenden entgegen. „Sieh, da biſt du ja, mein liebes, liebez Kind,“ ſagte ſie, Adele umarmend.„Ich wußte, daß du kommen würdeſt, er war es mir ſchuldig, Wort zu halten.“ Dann reichte ſie Joſephine die Hand:„Auch du hatteſt es mir verſprochen, ſie zu bringen. Und ach, ich brauche eine kleine Zerſtreuung; das Leben iſt ſo entſetzlich nüchtern und eintönig.“ 5 Nachdem die Reiſenden von ihren eigenen Räumen Beſitz genommen und ſich erſriſcht hatten, erlönte die Glocke, die zum Eſſen rief. Nach dem Eſſen gingen die Schweſtern in den wohlgepflegten Garten hinunter und ſchlenderten hier Arm in Arm hin und her. Eine ſchattige Platanenallee zieht ſich in der ganzen Breite des Grundſtücks am Seeufer ent⸗ Hotels. die der nach den Grundſätzen ſeinerzeit Reichskanzler Grafen Hertling und n der neuen Steuervorlage, Ausſicht ge— Kriegswuchergeſetz Dann ſaßen ſie zu Vieren im Landauer des Fragen zu die in chaftsamt ferlig-⸗kri gegen iſt ſeine Weine ſtürmiſchen SGeſtimmungen des tnf NF ſchleier der hereinbrechenden Dämmerung lagen auf Miuſikkapelle ſpielte, rauſchte vorüber und trieb die Hand gibt. * In Berlin tagte Freitag die Vollverſamm⸗ lung des deutſchen Landwirtſchafts⸗ rates. Präſident Dr. Graf Schwerin-Löwitz betonte den Willen der deutſchen Landwirtſchaſt, unerſchütterlich durchzuhalſen bis zum vollen ſiegreichen deutſchen Frieden. In Vertretung des Reichskanzlers begrüßte Staatsſekretär Frhr. v. Stein die Verſammlung. Die deutſche Land— wirtſchaft bildete die unentbehrliche und un— verrückbare Grundlage für den Beſtand des Reiches. Staatsſekretär des Reichsernährungs— amts v. Waldow legt großen Wert auf ein Zuſammenarbeiten in den Ernährungsfragen mit der berufenen Vertretung der Landwirtſchaft. Mehrere Stunden beriet man dann über den neuen Wurtſchaftsplan. Oſterreich⸗Hngarn. *Die parlamentariſche Lage in Oſterreich iſt immer noch unverändert. Die Verhandlungen der Regierung mit den Parteien werden fortgeſetzt Indes ſind Entſcheidungen in den nächſten Tagen von keiner Seite zu er— warten, da ſich die meiſten Parteiklubs erſt am Montag wieder verſammeln werden. Ein Re⸗ würde an der gegenwärtigen des Abgeordnetenhauſes ſo nichts ändern. Der Polenklub wie gar in der Oppoſition verharren. Ein die Polen, ſondern auch eine Gewähr UÜberraſchungen bietet, iſt nicht auch die immer mehr um ſich greifende Meinung Abge ordne daß die gegenwärtigen jtiſchen Zuſtände ſchließlich in einer Parlaments— menden werden. 72 Pg n i Fraukrei egen die ikreiſen ch. dem Todesurteil nicht übe Geiſt, der Frankreich beherrſcht. Bolt Die Nachricht Bolo raſchend. Es von Paſcha kommt et den ter das a iſt als überführt angeſehen worden, in Verbindung geſtanden als erwieſen angenommen, J angenommen held e 72 franzöſiſche Zeitungen im Ligentlich anzukaufen. nur ein Vorſpiel Intereſſe Ag zy r 1 färe Ed Italien leſung Jeheimpertra Kammer vornahm, führte behauptete, beſtätigten annexioniſtiſchen und imperialiſtiſchen Ziele Italiens. Dadurch ſei brieges herbeigeführt [glion 1 1 251 talleniſchen Zeitut Zevione Bevione die Vertrages der Entente und worden. . Und un⸗ Inhalt des Die Un⸗ ungen Volke erzei Rumänien. niſchen König Ferdina 1 icht, 110 abdanken. Doch wird älteſten 1 nicht zugunſten ern zugunſten ſeines Hen Yell ſejines 2 Griechenland. Meldungen aus und die N 4 7 K 1 griechiſ in lich uppen tion iegsfe a )en Tr mit zur Londoner es, die der Sozialiſt zu die eine Ver⸗ friliſieren 1 be⸗ [Irttümer Blättermeldungen be⸗ Zruders auf Athen nimmt die einen berarligen Umfang an, daß bie venezellſtiſche Regierung ſich entſchloſſen hat, eine eifrige Pro⸗ paganda gegen König Konſtantin uns die Friedenspartei durch Ausgabe einer Frent⸗ zeitung zu betreiben. ————— Kriegsende ohne Friedensſchluß? Am 10. Februar hat Trotzki den Kriegs- zuſtand mit den Mittelmächten einſeitig für be⸗ endet erklärt und in Breſt⸗-Litowſk mitgeteilt, Rußland habe den Befehl zur allgemeinen Demobiliſierung gegeben. Der ruſſiſche Höchſt⸗ kommandierende Krylenko ließ auch tatſächlich ein von drei Mitgliedern des„Höchſten Kolle— giums“ gegengezeichneten Funkſpruch„an Alle“ ergehen, in dem es heißt: „Die Armee, welche in dreieinhalb Jahren die Leiden ertrug, hat in Ehren auf die wohl⸗ verdiente Ruhe gewartet. Die Demobiliſierung der Armee wird hierdurch bekanntgegeben. Ich bitte die Kameraden Soldaten, in Ruhe den Termin ihres Abtransportes abzuwarten, um das Volkseigentum ordnungsmäßig und in gutem Zuſtande zu erhalten und nach Hauſe zurückzukehren. Es dürſen keine Verletzung der Disziplin und keine eigenmächtigen Handlungen vorkommen. Die Friedensfeier darf durch nichts getrübt werden.“ Wenige Stunden ſpäter aber erging wieder⸗ um durch Funkſpruch der Gegenbefehl:„Die Verbreitung des Telegramms über den Frieden ſoll ſpfort eingeſtellt werden.“ Dieſe beiden widerſpruchsvollen Befehle kennzeichnen die Verlegenheit der Bolſche⸗ wikiregierung, aus der Not herauszu— kommen, in die ſie durch den Friedens⸗ ſchluß der Mittelmächte mit der Ukraine ge⸗ raten waren. Durch die Erklärung der einſeitigen Aufhebung des Kriegszuſtandes verſuchte Trotzki auf der einen Seite den Rück⸗ halt bei der ruſſiſchen Bevölkerung zu ge⸗ winnen, den ſeine Regierung verlieren mußte, wenn Großland im Gegenſatz zur Ukraine den Kriegszuſtand aufrechterhielt; auf der anderen Seite verſuchte er durch den Abbruch der Friedens⸗ verhandlungen ohne Friedensſchluß Zeit zu ge⸗ winnen in der Hoffnung auf den„großen Friedensſchluß“, den er von dem Einfluß der bolſchewiſuiſchen Lehren in allen Ländern erwartet. Seine Ziele wird Trotzki zweifellos nicht erreichen. In ihren revolutionären Hoffnungen werden ſich die Bolſchewiki arg getäuſcht ſehen; und die ruſſiſche Bevölkerung wird ſehr bald erkennen, daß ein Kriegsende ohne Friedensſchluß Ruß— land den inneren Frieden und die Möglichkeit der wirtſchaftlichen Neuordnung nicht geben kann. Für die Mittelmächte bedeutet nämlich die Erklärung rotztis in Breſt-Litowſk eine ganz einſeitige ſeſtlegung, wie ſie in der Geſchichte der Völker bisher kein Gegenſtück findet. Rußland hat ſeine Unfähigkeit zur weiteren Kriegführung ſeierlich anerkannt, wahrend die Mittelmächte keinerlei Gegenverſprechen gegeben haben. Mit einem ſolchen Zuſtande der eigenen Wehr— loſigkeit, während die Gegenſeite vollig freie Hand hat, mit einem Kriegsende ohne Friedens- ſchluß, Wiederaufnahme der dißplo— matiſchen, wirlſchaſtlichen und Verkehrsbeziehungen iſt aber dem ruſſiſchen Volke nicht gedient. Mit Herrn Trotzki und ſeiner Regierung erſcheint ein endgültiger Frieden nicht möglich. Eine altive Ausnutzung der militäriſch-politiſchen Lage kann daher ſowohl im Entwicklung Rußlands als der Schaffung einer geſicherten Grundlage für den Wiederaufbau friedlicher und freund— ſchaftlicher Beziehungen mit dem nördlichen Ruß— land zur Notwendigkeit werden. u ert ohne durch die Mittelmächte Intereſſe der inneren GF ã ĩðiv von Nah und fern. Die Leipziger Frühjahrsmeſſe. Die Zahl der Ausſteller bei am 3. März be⸗ ginnenden Frühjahrsmeſſe iſt nach den bisher 'rliegenden Anmeldungen auf 8 der 3100 geſtiegen. bies die höchſte Zahl ſeit Kriegsbeginn überſteigt die Beteiligung an der letzten um 600, an der Frühjahrsmeſſe 700 Firmen. Die Geſamtzahl ind Herbſtmeſſe 1917 um wird auf mindeſtens 50 000 veranſchlagt. P. A TTT Bänke ſtehen zur Seite, und man genießt einen herrlichen Rundblick über Ang, von See und Berge. Es war Abend, der tiefblaue Himmel vom Sonnenuntergang roſig gefärbt, die Gletſcher des Dent du Midi glühten, zarte Schatten hier aus Me Bergen. zalondampfer, Ein auf bereits hell dem eine den Savoyer erleuchteter Waſſer des Sees in lebhafter Bewegung plätſchernd und murmelnd ans Ufer; aus dem Garten tönten helle, lachende Stimmen, die ſpäten Marſchall-Niel⸗Roſen und üppige Reſeden dufteten im Abendtau. Die Schweſtern ſaßen auf einer Bank in der Allee. Adele hatte den Arm um die Lang⸗ entbehrte gelegt und ſagte küſſend und koſend einmal übers andere:„Wie wundervoll iſt es hier— oh, wie wundervoll!“ Suſanne ſand ſchon lange keine Freude mehr am Reiſen und ſehnte ſich nach der Hei— mat. Ohne ſich ſelbſt darüber klar zu werden, hatte das Intereſſe, das Holmſtein ihr bezeigte, etwas wie eine neue Fernſicht in ihrem Gemüt eröffnet. Sie liebte ihn nicht, aber er konnte ihr vielleicht eine Heimat, eine Erlöſung bieten. Und doch, wie ſchämte ſie ſich ihrer Pflicht⸗ vergeſſenheit, ihrer unkindlichen Herzloſigkeit, wenn ſich ihr ſolche Phantaſiebilder aufdrängten. Sie wagte auch kaum irgend etwas zu hoffen, ſondern wies alle Gedanken an die Zukunft von ſich. Und heute machte des Hauptmanns Verhallen, der auch beim Eſſen nur Augen für Adele gehabt hatte, ſie ganz irre. — PP In der Nähe der Schweſter wandten ſich jetzt alle ihre Gedanken auf die Heimat, und ſie ſagte mit leiſer Ungeduld:„Oh, gewiß, es iſt hier ſchön, aber man kann nicht immer ſchauen und genießen. Wenn du unſer teures Morſe ein halbes Jahr nicht geſehen hätteſt und gar nicht wüßteſt, wann du einmal wieder hinkämſt, ſo würdeſt du auch alle Schönheiten der Welt gegen das liebe Haus und den herr⸗ lichen Park gern eintauſchen. Und nun erzähle mir von da.“ Sie fragte mit leiſer, vor Wehmut bebender Stimme nach ihrem Vater und konnte nicht genug hoͤren, dann nach den Dienſtleuten, nach Mägden und Knechten. Selbſt von Hunden und Pferden wollte ſie wiſſen. Dann kam ſie auf die Nachbarſchaft, wie leid ihr Ehlers' Tod tue, und ob ſie nun wirklich ihr Haus in Wohl- den verkauft und mit in Ottos neuen Wohnort gehen wollten? Bei all ihrem Fragen und Hören lag ihr beſtändig Eggeruck im Sinn; allein ſie wanne nur ſchüchtern und zuletzt auf ihn zu koa und erſchrak über das Beben ihrer Stimme, al ſie ſagte:„Ihr habt lange nichts von Ou— Hermann geſchrieben; es geht ihm doch aut!“ „Wie ſollte es dem nicht gut gehen,“ rief Adele auflachend;„er iſt ſo behäbig ung ve; ſeinem eigenen Wohl und Wert durchbrußge daß keiner um den bange zu ſein braucht.“ Wie deutlich ſtand der Mann vor Es nens inneren Augen, wie ſympathiſch ſein geſeſtigter Charakter, das ſchöne Geigen ſeines Weſens ſtets erſchienen. Allein, dag„ el war der „am Geſchäft beteiligten auswärtigen Beſucher Die deutſche Schule in Namur. Aus Anlaß der Kaiſergeburtstagsfeier trat die deutſche Schule in Namur zum erſtenmal in die Offent⸗ lichkeit. Aus einer Ferienſchule mit deutſchen Sprachkurſen hat ſie ſich allmählich zu einer deutſchen Volksſchule entwickelt. In den meiſten Fällen handelt es ſich um Kinder, deren Vater Deutſcher, deren Mutter dagegen Belgierin iſt. Die Kinder aus dieſen Ehen haben faſt immer Franzöſiſch als Umgangsſprache. Erfreulich iſt auch der Beſuch und die Entwicklung der Abend— kurſe, die in erſter Linie für die belgiſchen Frauen deutſcher Männer zur Erlernung der deutſchen Sprache gedacht ſind. Erwogen wird, den Beſuch der Schule auch auf die außerhalb Namurs wohnenden Kinder auszudehnen. Zuwachs des Ziegenbeſtandes. Bei der Ziegenhaltung ſtellt ſich die Entwicklung trotz des Krieges außerordentlich günſtig dar. Nach den Mitteilungen des Preußtiſchen Landes— amts hat ſich in Preußen der anſehnliche Ge— ſamtbeſtand von 2096 381 am 1. Dezember 1915 auf rund 2 398 919 am 1. Dezember 1916 ver⸗ mehrt. Da die Ziege von der weniger be— mittelten Volksſchicht hauptſächlich zur Milch— gewinnung gehalten wird, iſt ihre zunehmende Verbreitung eine erfreuliche Erſcheinung. Das ſächſiſche Miniſterium gegen den Tanz. Der Landesverband der Saalinhaber im Königreich Sachſen hatte durch Eingaben bei den zuſtändigen Stellen um eine Aufhebung des von den Generalkommandos des Innern er— laſſenen Verbots des öffentlichen Tanzes nach— geſucht. Das Miniſterium hat ſich jedoch gegen die Wiederaufnahme des öffentlichen Tanzes ausgeſprochen. Verhaftung einer Großſchieberbande. Die Kölner Polizei hatte erfahren, daß Kölner Schieber, die gewohnt, ihre Schleichgeſchäfte waggonweiſe zu betreiben, in einem dortigen erſtklaſſigen Geſchäfte dieſer Tage zuſammen— treffen wollten, um einem von Berlin kommenden Großſchieber Offerte zu machen. Letzterer wurde von der Polizei am Bahnhof in Empfang ge— nommen und abgeführt. An ſeine Stelle ſtieg ein Polizeibeamter im Hotel ab unter dem Namen des verhafteten Berliners. Der Beamte ließ die Schieber einzeln in ein Zimmer treten, notierte ſich die genauen Adreſſen und Offerten, worauf ſie, als ſie durch die zweite Türe das Zimmer vexlaſſen wollten, von einem anderen Polizeibeamten verhaftet wurden. Bisher wurden ſiehen Schleichhaͤndler feſtgenommen. Fünf Meuſchen ertrunken. ein Bootsunglück wurden fünf blühende Menſchen— leben aus Oſtermarſch vernichtet. Mit dem Kriegsheſchädigten Noormann unternahmen vier Knaben eine Bootsfahrt auf dem Watt. Das Boot kenterte in der Nähe von Norderney, und alle fünf Inſaſſen ſind anſcheinend ertrunken. Joffre Mitglied der Akademie. Die ſranzöſiſche Akademie hat einſtimmig den Marſchall Joffre zum Nachfolger Clareties ge— wählt. Der frühere Leiter des franzöſiſchen Kriegstheaters folgt alſo dem langjährigen Direktor des„Theatre francais“. Verunglückte engliſche Flieger. Bei einem Zuſammenſtoß in der Luft uͤber einem Flugplatz in Lincolnſhire ſind am 5. Februar zwei engliſche Fliegerleutnants tödlich verunglückt. Am gleichen Tage hat ein anderer Flieger in einer öſtlichen Grafſchaft durch einen Unfall ſein Leben eingebüßt und ein viertes Unglück er— eignete ſich in Orxfordſhire. Am Tage zuvor war ein fünfter Flieger in Glasgow abgeſtürzt. Die Notlage auf den Alandsinſeln. Die Mitglieder der Alandsdeputation veröffent⸗ lichen einen Artikel über die verzweifelte Lage Alands. Durch den Ausbruch der 1 Unruhen in Südfinnland und den Abbruch der Verbindungen mit Petersburg ſei die Lebens- Durch mittellage der Inſel noch beunruhigender als Not hatte den kampfmutigen Patrizierſohn zum Verhältnis und Maß der P Die ruſſiſchen Soldaten ſeien jetzt ausſchließlich auf die Vorräte der Bevölke— rung angewieſen, und es werde wegen der brohenden Hungersnot wahrſcheinlich bald zu Zuſammenſtößen kommen. Die Zukunftsaus— ſichten ſeien verzweifelt, und doch wäre den Linwohnern leicht zu helfen, wenn man von Schweden aus ein Hilfskorps oder auch ein ebiſches Kriegsſchiff hinſenden würde. vorher geworden. 6 6 ch! ſtürmiſch unzuverläſſi⸗ ge Fabeleien. in Johann Gutenberg. — Zu ſeinem 450. Todestage.— In der erſten Hälfte des Februar 1468— das genaue Datum ſteht nicht feſt— iſt Jo— hannes Gensfleiſch zum Gutenberg, der Er— finder der Buchdruckerkunſt, in ſeiner Vaterſtadt Mainz geſtorben und fand ſeine Grabſtätte in der Kirche des Dominikanerkloſters, wo neben vielen anderen Mainzer Patriziern auch das alte Geſchlecht der Gensfleiſch ihre Begräbnisſtätte hatte. Ein Leben voller Sorgen und Mühen, voller Kämpfe und Enttäuſchungen hatte hier geendet, und doch ein Leben, das eine der ge— waltigſten Uniwälzungen in der Geſchichte der Völker hervorgerufen hat. Man hat verſucht, ihm den Ruhm ſeiner Erfin— dung ſtreitig zu machen, und wie ſeine Gehilſen ihn um den Gewinn betrogen, wollten ſie ſich auch, vor allem ſein Geld— geber Johann Fuſt, im Angedenken der Menſch— heit neben und über ihn ſtellen. Erbittert haben die NI Holländer für die Anſprüche en ihres Landsmannes Lau- 0 rentius Koſter gekämpft, aber ihm kann höchſtens die älteſte Anfertigung von Tafeldrucken zugeſchrieben werden. Je klarer die moderne Forſchung verworrenen Verhältniſſe aus der Wiegenzeit des Buchdrucks beleuchtete, deſto unbeſtrittener iſt Gutenberg als der Erfinder des Drucks mit beweglichen Buchſtaben anerkannt worden, und niemand s IN * I e C 2 großes Dru 8 ie dle mit der Heimat 1448 wieder wandte. Mainz iſt alſo der Ort, an dem Gutenberg die Druck— kunſt mit beweglichen Typen erfand, und der Auguſt 1450 muß als das Jahr der Erfindung angeſehen werden. Der Druck eines damals viel gebrauchten lateiniſchen Lehrbuches, des Donat, mit je 27 Zeilen auf dem Blatt, iſt das älteſte Buch, das ſeiner Preſſe entſtammt. Auch ſein Lohn war wie der ſo vieler Erfinder Undank. Der Mainzer Bürger Johann Fuſt, der ihm das Geld zur Durch- führung ſeiner Erfindung gegeben hatte, verſtrickte ihn in einen langwierigen Prozeß, aus dem Guten⸗ berg mit ſchwerer Schul⸗ denlaſt hervorging. Abe feine Arbeitskraft eb ungebrochen, und der von Fuſt und Schöffer f ſeiner Druckerei „Beſten Dank für das Geld!“ Einem Mann, der kürzlich in einem Geſchäft in Chri⸗ ſtiania telephonſerte, wurde aus ſeiner Akten⸗ mappe eine Tasche mit Papiergeld und Akten geſtohlen. Er annoeierte und bat den ehrlichen Dieb, das Geld zu behalten, ihm aber wenig⸗ ſtens die Akten, die für jenen doch wertlos wären, zurückzuſchicken. Ein paar; ſpäter halte der Beſtohlene die Freude, unter der an— gegebenen Chiffre die Aktien zurückzubeko; mit einem dazu geſchriebenen Gruß: Dank für das Geld!“ „olkgswirtlchaftliche. erbliche. Volkswirtſchaft! Neues Kriegsſchuhwerk 1918 war die Ausführung von ſchuhwerk aus Erſatzſtoffen dem ſteien Ermeſſen der Herſteller überlaf Infolgede ſind vielfach weniger halt⸗ bare verwendet waren die Ausfüh gen nicht zweck zum 1. Januar und die Preiſe Kriegsſteſel nur 2 erl 21 PPP wurde durch ein Kapital, das ihm der Mainzer Syndikus Konrad Homery vorſtreckte, noch el 0 inſtandgeſetzt, nehmen, 1460 ſein letzter Johannes d Worte des Latholikon dez Schluß ſolgende 1 Gute nbergs, es Höchſten,“ „Auf has Teſtament dem Schutze d lateinicher Sprache, Zungen der macht dem großen Deut— ſchen ſeinen Ruhm heut mehr ſtreitig. Er war ein echter Sohn eines dunkel gärenden, ſu⸗ chenden Zeit— alters, ein un— ruhiger Geiſt, derin die ſtäd⸗ tiſchen Fäden des Heimats⸗ ortes gewalt⸗ taͤtig mit ein— griff und mit anderen Pa⸗ triziern aus— wandern mußte. Wo er her⸗ umgetrieben wurde in der erſten Hälfte ſeines Le⸗ bens, darüber gibt es nur Die erſte Kunde, die wir über ihn beſitzen, ſtammt aus Straßburg und aus dem Jahre 1434. Die Handwerker und Handelsmann gemacht. Er ſchliff damals Steine, polierte Spiegel und ſann allerlei geheimen Künſten und Erfindungen nach, für deren Durchführung er das Geld Straß— burger Bürger zu gewinnen ſuchte. Schon in Hofdienſt Straßburg hatte er die erſte Druckerpreſſe in aber die ſeinem Hauſe an der Ill aufgeſtellt, beweglichen Lettern fehlten noch; ſie kamen erſt unz hinzu, wohin 1 in M. er ſich nach Verſöhnung vunderbare Übereinſtimmet Patrizen und; ſondern durch das gedruckt und vollendet worden.“ letzten drei Jahre ſeines Lebens in Ruhe und Behagen lel zbiſchof von Mainz un machte. icht auf dieſe ſtur dä Erfinders, der der Men onne der Bildung und der 1465 zu 5 So fällt ein ewige n Urſprung muß. So wenn man er a r c=/ rer aaαν kleine unbeſonnene Schweſter ihn nicht verſtand, war begreiflich. Adele erzählte weiter von zu Hauſe. ſprach mit glänzenden Augen und Freudigkett von Werner Brüggens Beſuch, wie hilfreich er gegen Ehlers geweſen, und wie gut ſie ſich mit ihm unterhalten habe. Früher ſei ihr ſein Ernſt beängſtigend erſchienen, aber ſo ſchlimm wäre das gar nicht. „Und in Berlin, Suſe, du glaubſt nicht, wie ſchön er uns geführt hat, und von allem wußte er Beſcheid.“ Dann planderten ſie wieder von dem lieben alten Morſe. Die Schweſter müſſe bald einmal kommen. Wie glücklich ſie immer mit einander geweſen. „Ach, du warſt zu gut gegen dein einfältiges Deelchen.“ Lachend erinnerte ſie an kleine halb⸗ vergeſſene Vorfälle. Joſephine wußte bald unter den Gäſten der Penſion anzuknüpfen; ihre Leichtigkeit im Ver⸗ kehr, ihre Weltgewandtheit berührten angenehm. Auch Frau von Bernhammer fühlte den wohl— ſuenden Einfluß der Schwägerin, die ihr viel Rückſichtnahme bewies, aber ſie blieb in ihrer unzufriedenen anſpruchzvollen Weiſe unver- ändert. Wenn Joſephe, die der Kinder wegen auf einen Ausgleich zwiſchen dem Elternpaar hoffte, von ihrem Bruder ſprach, wurde Frau Lydia gereizt und ablehnend. „Er hat mir Haus und Heimat ge⸗ nommen, er hat mich in die Fremde hinaus⸗ geſtoßen, ſchweig mir von dem hartherzigen Egoiſten!“ Sie ſcheuer mne „Aber du entbehrſt Adele, und Adele ent⸗ behrt dich. Und dann, beſte Lydia, was ſoll aus Suſanne werden? Und wie einſam wirſt du dich fühlen, wenn ſie heiratet.“ „Sie wird kein ſo pflichtvergeſſenes Kind ſein, ſie wird mich niemals verlaſſen.“ „Das iſt viel verlangt. Wie ich höre, hat Herr von Holmſtein ſie ſehr umworben; gegen den Mann dürfte kaum etwas einzuwenden ſein, und wenn Suſanne ihn liebte—“ „Ich würde nun und nimmer meine Ein⸗ willigung geben, und Suſe iſt eine viel zu gute Tochter, um mir Trotz zu bieten.— Allein bleiben mit der Jungfer, nimmermehr! Bitte, deute das Suſanne an, ich vertrage aufregende Geſpräche nicht; ſie ſoll ſich keine Liebesgeſchichte in den Kopf ſetzen.“ In der nächſten Zeit bemerkte die Mutter mit Genugtuung, daß Holmſtein, mächtig an⸗ gezogen von Adelens heiterer Jugendſriſche, ſich mehr ihr als der älteren Schweſter zuwandte. „Gut, daß Suſanne ſich von ſeinem Wankel— mut überzeugt, damit wird die dumme Ge— ſchichte ihr Ende finden,“ ſagte Frau Bern— hammer, mit Joſephine durch den Garten ſchlendernd. „Meinſt du 7 Vielleicht übt Adele nur den Reiz der Neuheit.“ „Die Manner fliegen freilich wie die Schmetterlinge ins Licht, und etwas Helles, Erwärmendes hat meine Jüngſle wirklich be⸗ kommen.“ „Ich habe manchmal die Erfahrung gemacht, daß der Mann wie Pygmalion gern das Leb⸗ loſe durch ſeine Liebe erlebt.“ rr c „Ja, um in der Frau ſein Geſchöpf zu ſehen 5 „Oder um intereſſante Rätſel zu löſen.“ „Holmſtein ſoll die laſſen, die Kleine kann es nur mit ihrem Vater zu tun.“ Joſephine dachte: geſehen habe, ſchwerlich wollen. Aber wir die Entwicklung ab, die Sache bringt etn Reiz in dies Zuſammenſein mit der hyſteriſchen Frau. Joſephe hoffte noch immer auszugleichen oder die Schwägerin zu überreden, nach Berlin zu ziehen, damit ihr Bruder ſeine äͤlleſte nicht ganz verliere. Lydia wollte aber von einer Rückkehr in den Norden nichts hören. „Die ſchlechte Luft und die unausbleiblichen Aufregungen würden mich töten,“ ſagte ſie ge- reizt,„aber das wäre gewiſſen Leuten am liebſten. Nicht einmal an meinem Grabe mochte ich den Mann wiſſen, der mich ſo unglücklich gemacht hat,“ rief ſie in bitterer Aufwallung, „er würde ſich auch höchſt ungern meinetwegen bemühen, und ſie brach voll Mitleid mit ſich ſelbſt in Tränen aus. Die moraliſche Schwachheit der Bedauernz⸗ werten empörte Joſephine, deren ſtarkgeiſtige Überlegenheit ein ſolches Hingeben an ſelbſt⸗ geſchaffene Leiden unwürdſg fand. Aber ſie wußte ihren Unmut ſgegen die Schwägerin, deren Weſen ſie längſt genügend kannte, zu be— herrſchen, und äußerlich blieb das gute Einver— nehmen zwiſchen den beiden grundverſchiedenen [Frauen ungeſtört. warte! vas 9 Tochter für ſein mit brachte ſie doch kein Opfer. Galatea Suſanne mir r heiraten, dann hat er; Adele wird, wenn ich recht her einige werden. Joſephinens im größeren ge fühlte ſich oft ſchwach u ſie h wenig Verg der launenhaften ſie und ſie wollte gleich, zurückkam, einen Arzt kon Adele gab ſich Reizen der herrlichen die ungewohnten 58 der großen, ganz gefi freute ſich an ihrem friſchen Jug huldigte ihr von allen Seiten; einem Strome von Luſt zu doch regte ſich in ruhigen Stunde Heimweh in ihr, ein Gefühl, das begriff. U