A licher Teil. Bekanntmachung. Betr. Den Verkehr mit Seife.. Die Seifen- und Seifenpulvermarken für Februar 1918 ſind am Montag, den 4. März 1918, nachmittags von 2 bis 4 Uhr auf unſerem Büro Nr. 27 von den Spezerelhändlern, wie vorgeſchrieben zur Ablieferung zu bringen. Viernheim, den 22. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Getreidenachſchau. Das bei der Getreidenachſchau zur Ablieferung beſtimmte Getreide wird nicht wie angeordnet am nächſten Mi tt⸗ wo ch, ſondern erſt ſpäter abgenommen werden. Der genaue Tag der Ablieferung wird demnächſt ver— öffentlicht. N Viernheim, den 25. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Der Verkehr mit Eier; hier Feſtſtellung der Abgabe— pflicht. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung Großh. Kreisamts Heppenheim vom 19. Februar 1918, Kreisblatt Nr. 19 machen wir die Hühnerhalter darauf aufmerkſam, daß bei Eintritt einer Veränderung der Hühner- zahl ſeit der letzten Viehzählung vom 1. Dezember 1917 dies bei der Eierabgabepflicht nur dann berückſichtigt werden kann, wenn ein diesbezüglicher Antrag ſpäteſtens bis zum 28. Februar l. Js. bei dem Kommunalverband eingereicht und von dieſem anerkannt wird. Die Hühnerhalter werden daher aufgefordert, etwaige Anträge bei dem Vertrauensmann am Mittwoch, den 27. ds. Mts., vormittags von 9 bis 12 Uhr— Zimmer Nr. 21— zu ſtellen. Nach dieſem Zeitpunkte ein— tretende Verminderungen werden nur dann anerkannt, wenn beſondere dringende Gründe für Verminderung der Hühner— zahl vorliegen. Viernheim, den 23. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Viehzählung am 1. März 1918. Nach Beſchluß des Bundesrats hat am 1. März 1918 wieder eine vierteljährige Viehzählung ſtattzufinden. Sie erſtreckt ſich auf Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh und zahme Kaninchen. Die Zählung erfolgt von Haus zu Haus und inner— halb jeden Hauſes von Haushaltung zu Haushaltung. Haus— haltungen ohne Vieh kommen nicht in Betracht. Die Zäh— lung geſchieht durch das hieſige Lehrerperſonal und ſind die Viehbeſitzer verpflichtet, demſelben die notwendigen Angaben zu machen. Es empfiehlt ſich, daß die Viehbeſitzer ihren Viehbeſtand auf ein Blatt Papier notieren und dies den Zählern am 1. März 1918 unmittelbar zum Eintragen in die Zählliſte übergeben.. Wer vorſätzlich die Anzeige ſeines Viehbeſtandes nicht erſtattet oder wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige An— gaben macht wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000 M. beſtraft. Viernheim, den 22. Februar 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. „ Bekanntmachung. Betr.: Bekämpfung der Wohnungsnot. Unterm 11. ds. Mts. iſt uns ein Schreiben ohne Namen von hier zugegangen, in welchem behauptet wurde, daß in hieſiger Gemeinde ſich eine Wohnungsnot dadurch bemerkbar mache, daß die Zuziehenden beſſeren Standes den Minderbemittelten unſerer Gemeinde die Wohnungen gegen Bezahlung hoher Miete wegſchnappen würden, ſodaß es Letzteren äußerſt ſchwer fallen würde, eine Wohnung zu finden. Nach Prüfung der Verhältniſſe aufgrund der von uns angeſtellten Ermittelungen kann von einer Wohnungsnot in unſerer Gemeinde inſofern nicht geſprochen werden, als noch eine große Anzahl leerſtehender Wohnungen vorhanden iſt, ſodaß beſondere Maßnahmen vorerſt nicht geboten erſcheinen. Viernheim, den 26. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Vieruheim' Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Gemüſeverſorgung; hier Abſchluß von Lieferungs— verträgen. ö Von der Landesgemüſeſtelle ſind wir gebeten worden für Früh⸗ und Herbſtgemüſe ſowie Spargeln Lieferungsver— träge abzuſchließen. Intereſſenten werden daher aufgefordert, ſich bis ſpäteſtens J. März ds. Js. auf unſerem Büro Nr. 27 zu melden, wo auch die Vertragsentwürfe eingeſehen werden können. Wer irgend größere Mengen Gemüſe anbauen und liefern kunn, verſäume nicht dies zu tun; der Anbau iſt durchaus lohnend und jeder, der auch in dieſer Beziehung das tut, was ihm möglich iſt, erfüllt eine vaterländiſche Pflicht Viernheim, den 21. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. G eneindekaſſ. Nächſten Donnerſtag, den, 28. d. Mts. werden die Kriegsunterſtützungen für erſte Hälfte März in ſeitheriger Ordnung ausbezahlt.— Wie ſchon angedeutet, fällt der allgemeine Zahltag an dieſem Tage aus. Viernheim, den 25. Februar 1918. Jö ſt. Bekanntmachung. Betr.: Nachmuſterung. Durch Verfügung des ſtellv. Generalkommandos 18. Armeekorps wurde die Nachmuſterung aller 1876 bis 1899 — beide Jahrgänge einſchließlich— geborenen Wehrpflich⸗ tigen, ſoweit ſie bei früheren Muſterungen bezw. Unter⸗ ſuchungen als zeitig kriegsunbrauchbar(3. kr. u.) anerkannt oder bis zur nächſten Muſterung zurückgeſtellt worden ſind und ſolcher, die noch nicht die Entſcheidung gv. oder av. Feld, Etappe oder Heimat haben, angeordnet. Von der Nachmuſterung ſind ausgeſchloſſen: a) Wehrpflichtige, welche infolge Kriegsbeſchädigung als um 500% oder mehr erwerbsbeſchränkt anerkannt wor— den ſind, b) das Eiſenbahnperſonal,. a e) alle als zeitig kr. u. befundenen für die Kriegsinduſtrie zurückgeſtellten Wehrpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1876 bis 1893, f d) alle nach dem 1. Dezember 1917 unterſuchten Wehr⸗ pflichtigen, ſoweit nicht der Termin für die erneute Unterſuchung Ende Februar 1918 verſtrichen iſt. Bei der Muſterung haben ſonach auch alle Militär— pflichtigen der Jahrgänge 1895, 1896, 1897, 1898 zu er— ſcheinen, ſoweit ſie zeitig zurückgeſtellt oder zu gv. oder av. ausgehoben ſind, ohne die Entſcheidung Feld, Etappe oder Heimat zu haben. Der Jahrgang 1900 wird nicht mit— gemuſtert.. Dauernd untauglich geweſene Wehrpflichtige, die ſich zur Stammrolle für die Muſterungen im Oktober 1915 und 1916, ſowie zur Nachmuſterung im April 1917 nicht ge— meldet haben, werden aufgefordert, ſich ſofort bei dem Melde— amt Heppenheim anzumelden. N Die Muſterung findet ſtatt: Samstag, den 2. März, vormittags 8¼ Uhr, im Rathaus zu Viernheim für die Muſterungspflichtigen aus der Gemeinde Viernheim. Die Muſterungspflichtigen haben reinlich an Körper und Kleidung und in nüchternem Zuſtand zu erſcheinen. Die Militärpäſſe, Muſterungsausweiſe und Ausweiſe von der Landſturmmuſterung ſind mitzubringen. Perſonen die im Muſterungstermin fehlen, werden ſtrengſtens beſtraft, außerterminlich gemuſtert und ſofort ein— geſtellt werden. Heppenheim, den 14. Februar 1918. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion für die Aushebungs— bezirke im Kreiſe Heppenheim. Vorſtehende Bekanntmachung bringeu wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis und fordern alle Muſterungspflichtigen zum pünktlichen Erſcheinen auf. Viernheim, den 19. Februar 1918. a Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. —— gggaraturen Bauplats an Nähmaschinen aller Fabrikate, werden billigſt ausgeführt von in der Nähe vom bast- Ludwig Stumpf, Mechaniker haus zum Schützenhof günstig zu verkaufen. Große Auswahl in 2 91 ar Serien-Karten eingetroffen bei Jakob Beyer. 80 Hektoliter la. glanzhellen Apfelwein abzugeben. Offerte an Flanz Josef feinz, Kfm., feddesheim Telefon Nr. 66 Amt Ladenburg. Gottesdienſt-Orduung der katholiſchen Gemeinde. In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 6 Uhr hl. Meſſe. 3/7 Uhr beſt. J.⸗G. für Luiſe Bugert geb. Schloſſer, Tochter Luiſe, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 1/48 Uhr beſt. S.-A. für Valentin Winkler 4. Donnerstag: 3½7 Uhr beſt. S.-A. für Nikolaus Simon Eltern, Schwiegereltern. 8 Uhr beſt. S.-A. für ledig 7 Barbara Hook. Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe. 3/47 Uhr beſt. S.⸗A. für Maria Reinhard geb. Kühner Sohn Willy, Eltern, Schwiegerelteun, Schw. Anna Maria und Schwager Joh. Keller. 1/8 Uhr geſt. S.-M. zu Ehren des göttl. Herzens Jeſu für Jakob Koob, Ehefrau Kath. geb. Bnugert u. Kinder. Samstag: ¾7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.-A. für Jakob Weidner 5. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners— tag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: ½7 Uhr geſt. S.-A. für Joh. Jakob Haupt- mann, Ehefrau Anna geb. Pfützer und Anverwandte. Freitag: ¼7 Uhr beſt. J.-G. für Kath. Hofmann geb. Hofmann, Eltern, Schwiegereltern, Söhne Johann und Valentin. Samstag: ½7 Uhr beſt. J.-G. für 1 Krieger Frz. Schmitt, Mutter Eliſabeth geb. Grünewald und für Ludwig u. Krieger Joh. Schmitt. Am nächſten Donnerſtag iſt von halb 6—7 Uhr Ge— legenheit zur hl. Beicht. Nächſten Freitag 6 Uhr Herz-Jeſu— Andacht. Am nächſten Sonntag halten ihre Oſterkommunion alle diejenigen Jungfrauen, die nicht mehr chriſtenlehrpflichtig ſind, zugleich die Schülerinnen der Fräulein Zehnpfennig und Dore. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Verkündete: Michael Reinhardt und Eliſabeth Ringhof zum à tenmal. Das Feldheer braucht dringend Hafer, Heu u. — Stroh! Landwirte helft dem Heere! Kirchliche Anzeigen der evangeliſchen Gemeinde Viernheim. Mittwoch, den 27. Februar 1918 Abends 8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Donnerstag, den 28. Februar 1918. Abends 8 Uhr: Strickabend. Götheſtraße 10. 2 Phil. Lahres. eee Acker 8 in der Straßenheimer Ge— markung, aus freier Hand zu verkaufen. 1* 9 Joh. Winkler, Viernheim, Hofmannſtr. 10 Suchen für unſer Waſſer⸗ geſchäft und Landwirtſchaft S Postscheekkonto Karlsruhe Nr. 1434 Vereinsbank Weinheim Ausführung aller bankmässigen Geschäfte 888000 ο Die SE. ü, b. H. 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Trägerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand— kalender und Fahrplan. 5 0. Euthält alle Autellatt der Grußh. Birgermeiſtrei Bicruhein e Lab Redaktion, Druck und Verlag: Unabhängiges Organ e e e Vereins- Anzeiger Jnſerateupreis: 2 N Wa l r 1 r t N auttlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Die 1 ſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 9 Mk. urs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. Telefon 217 en Teleſon 217 1918 2 25 7 e e F*——*[„ 7 7 Tauchboot— Englands Tod. 5 A. Trotz der regelmäßig veröffenklichten Mo⸗ katsergebniſſe des Tauchbootkriegs überraſcht das jetzt dorliegende Ergebnis des erſten Jahres uneingeſchränk⸗ den Tauchbootkriegs doch durch ſeine Rieſenhaftigkeit. Denn die rund 9½ Millionen Tonnen, die in dieſem ae Jahre verſenkt ſind, ſtellen faſt die Hälfte oder genar 16 Prozent der durch dieſe Verſenkungen in erſter Linie zetroffenen engliſchen e dar, die ſich nach Lloyds Regiſter bei Kriegsbeginn auf 21 Millionen Bruttoregiſtertonnen belief und ſtehen nur wenig hinter den beiden größten dann folgenden Handelsflotten der Welt, nämlich der deutſchen und der amerikaniſchen, die zuſammen 10,827 Millionen Bruttoregiſtertonnen beim ſtriegsausbruch betrugen. Rechnet man dieſem Jahres- ergebnis noch die Handelsſchiffsverluſte der vorange- zangenen Kriegszeit mit 5,780 Millionen Bruttoregiſter⸗ 'onnen zu, ſo ergibt ſich, daß ſeit Kriegsbeginn 15,370 Millionen Bruttoregiſtertonnen verſenkt ſind. Das ſind aber rund 31 v. H. der ſich nach Lloyds Regiſter zuf 49,089 Millionen Bruttoregiſtertonnen belaufenden Welttonnage. Zieht man von der Welttonnage ſchät— jungsweiſe die Binnenſchiffahrtstonnage ſowie die Ton— iage der deutſchen und der öſterreichiſch-ungaxiſchen Han⸗ ſelsflotte, ſoweit ſie nicht in die Hände unſerer Feinde 5 iſt und ſchließlich die Tonnage der Schiffe ab, ie wegen ihrer Kleinheit für den Ueberſeeverkehr nicht in Betracht kommen, ſo bleiben für den eigentlichen Ueber ſeeverkehr, gegen den ſich der Tauchbootkrieg richtet, etwa 38 bis 40 Millionen Tonnen übrig, von denen in dem Jahre des ungehemmten Tauchbootkriegs rund 25 v. H. und während der ganzen Kriegsdauer rund 40 v. H. unſeren Tauchbooten zum Opfer gefallen ſind. An Werten ſind damit, wenn man den Schiffswert einer verſenkten Regiſtertonne mit Ladung auf nur 1000 Mk. beranſchlagt, über 15 Milliarden Mark vernich— te. fe eg 5 606.7 b 5 Zweifellos hätte der Tauchbootkrieg unſeren Haußt⸗ feind England ſchon längſt auf die Knie gezwungen, wenn es ihm und dem mit ihm zum Schutze der kleinen Mächte verbündeten Amerika nicht gelungen wäre, durch brutale Vergewaltigungen der Neutralen einen erheblichen Teil des neutralen Schiffsraumes in ihre Dienſte zu zwingen. Aber was unſere Feinde hier durch Völker- rechtsbrüche ſchlimmſter Art aus den Neutralen heraus- zepreßt haben, iſt durch unſere Tauchboote mehr als zusgeglichen worden und heute ſtehen unſeren Feinden ür dieſe Zwecke nur einige 100 000 Tonnen im Höchſt— falle zur Verfügung. Von nun ab iſt der Tauch⸗ zootkrieg nur ein Wettlauf zwiſchen Verſenkung und Neu- bau, deſſen Ausgang nicht zweifelhaft ſein kann. 7 10 a N e ökaäles: eee — Die Reichsbekleivungsſtelle wird die Verſor⸗ gung der Arbeiter der Rüſtungsinduſtrie mit Arbeits⸗ kleidung aufnehmen. Aus den Beſtänden der Heeres⸗ verwaltung ſind zu dieſem Zwecke ſo viel als möglich Kleidungsſtücke herbeigeſchafft worden. Die im freien Handel befindliche Arbeitskleidung für Frauen und Män⸗ ner ſolt beſchlagnahmt werden. Ferner werden etwa 30 Millionen Paar Strümpfe in Naturfarbe ange— fertigt, von denen 20 Millionen bereits an Gemeinden ab⸗ gegeben wurden. Auch die Nähgarn verteilung iſt bereits im Gange. Nach einer neuen Beſtimmung ſollen die großen Kommunalverbände vorläufig je 200 000 Rol⸗ len Garn erhalten. Ein neues techniſches Verfahren zur Herſtellung von Wäſche aus Papiergewerbe ermöglicht das Kochen und Waſchen der Stücke, ohne daß das Gewebe auseinanderfällt. e e e e, Keine Kriegsgefangenenpoſt nach Rußland mehr. Mit Rückſicht auf die veränderten politiſchen Ver⸗ hältniſſe hat der Austauſch von Kriegsgefangenenpoſt mit Rußland durch die Front eingeſtellt werden müſſen. Da auch auf dem Wege uber Schweden zurzeit keine Beför⸗ derungsgelegenheit nach Rußland beſteht, können bis auf weiteres keinerlei Poſtſendungen an Kriegsgefangene in Rußland angenommen werden. Dasſelbe gilt für die bis⸗ her über Schweden und Rußfand beförderten Poſtſen⸗ dungen an Kriegsgefangene in Rumänien. f —„Tabakerzeugniſſe.“ Der Bundesrat hat die Verwendung von Linden, Ahorn⸗, Platanenblättern, Blät⸗ tern der wilden und der Weinrebe und von Kaſtanien— blättern als Erſatzſtoffe bei der Herſtellung von Tabak- erzeugniſſen und kabakähnlichen Waren geſtattet. Auch die Verwendung dieſer Tabakerſaßzſtoffe iſt, worauf aus⸗ drücklich hingewieſen wird, auf Herſtellung von„Tabak- erzeugniſſen“ beſchränkt worden.— Der arme Patient Tabak wird bald ganz zu Tode kuriert ſein. b — Wie unſere Bauern ihr Korn abliefern. In voriger Woche wurde, wie das„Volks- und Anzeigeblatt“ in Winnenden berichtet, von Orten aus der Umgebung Kriegsgetreide in die Frucht— ſchranne von, Winnenden abgeliefert. Ein Bauer von Bir k- mannsweiler, OA. Waiblingen, halte die Auflage erhal— ten. 589 Kg. Weizen abzuliefern. Beim Abwägen ſtellte ſich heraus. daß für den Bauer und ſeine Familie kaum mehr ein halber Zentner blieb. Die Frau jammerte und weinte; von dem kleinen Reſt könnten ſie nicht leben. Sie bat ihren Mann, das Korn nicht fortzunehmen. Der aber ſchüttelte ernſt den Kopf. „Es muß ſein!“ ſagte er und lud das Korn auf den Wagen, um es zur Schranne zu bringen. Unterwegs traf er einen Bekannten, dem er ſeine Not klagte. Der meinte, das könne nicht ſtimmen, da müſſe ein Irrtum vorliegen. Er ſolle nur einmal zum Schultheiß gehen, der habe vielleicht eine Abſchrift der Abliefe— rungsverordnung, ſo daß man nachſehen könne. Geſagt, getan. Unſer Bauer kehrte um und richtig, der Schultheiß konnte ihm nochweiſen. daß er nur 389 Kg. abzuliefern habe. Nun gab es Freudentränen, als der Bauer die ihm verbleibenden vier Zentner Weizen heimbrachte. H orarbeiten für die Abrüſtung. Das baye⸗ riſche Kriegsminiſterium hab zur Regelung der Entlaſ— ſung der Heeresangehörigen nach wirtſchaftlichen Geſichts⸗ punkten die Bildung von Kreisausſchüſſen in die Wege geleitet, die ſich aus Vertretern der Behörden, der Ar— beitgeber, der Arbeitnehmer, der Arbeitsnachweiſe und ſozialer Verbände zuſammenſetzen. Die Zuziehung wei— terer Kreiſe iſt nach Bedarf vorgeſehen. Soweit es ſich um die Entlaſſung von Landwirten handelt, iſt die Frage raſch gelöſt. nachgehen, ſchwieriger iſt es bei den Induſtriearbeitern, da es der Induſtrie an Rohſtoffen fehlt. Zweifellos iſt nach der Abrüſtung mit einem Ueberangebot von Arbeits— kräften zu rechnen. Durch dieſes Ueberangebot ſollten aber die Invaliden, die ſich bereits eine neue Exiſtenz geſchaffen haben, nicht zurückgeſetzt werden. Andererſeits ſoll an die Invaliden, die es bisher verſäumt haben, ſich einem neuen Beruf zuzuwenden, die ernſte Mahnung gerichtet werden, ſich bei Zeiten danach umzutun, bevor ſie mit den Entlaſſenen in einen für ſie ungünſtigen Wettbewerb zu treten baben. e N . Maikäferjahr. Aus verſchiedenen Gegenden Deutſchlands wird berichtet, daß ein ſtarker Maikäferſlug zu erwarten ſei. So hat der Regierungspräſident in Kaſſel die Abteilung für Kirchen- und Schulweſen erſucht, etwaigen Anträgen auf Beurlaubung der Schulkin— der vom Schulbeſuch während der Schwärmzeit zwecks Einſammelus der Käfer zu entſprechen. . Warnung. Immer noch betreiben gewiſſenloſe Menſchen das lichtſcheue Gewerbe, unerfahrenen Beſitzern, beſonders auf dem Lande, ihre Kriegsanleihen durch allerlei Zuflüſterungen weit unter Preis herauszulocken, um ſie ihrerſeits zu einem höheren Preis wieder zu ver— kaufen. Vor ſolchen Aufkäufern kann nicht eindringlich genug gewarnt werden. Wenn ein wirkliches wirtſchaft— liches Bedürfnis vorliegt, von der gezeichneten Anleihe Stücke zu verkaufen, wende man ſich an eine Bank, Sparkaſſe, Genoſſenſchaft oder auch an die Reichsbank— anſtalten, die bekanntlich Anleiheſtücke bis zu 1000 Mark zum Ausgabekurs von 98 Prozent abzüglich der üb— lichen geringen Verkaufsgebühren unmittelbar vom Zeich— ner jederzeit ankaufen. e 16 1 . Vermiſchtes. Loſe Mäuler. Ein Landſturmmann e ſich gezwungen, gegen das verleumderiſche Gerede böſer Weiber öffentlich im „Leintal⸗-Bote“ folgende Erklärung abzugeben:„Dasjenige Frau— engeſindel, das das Beſtreben hat, das Familienglück eines aun bald zwei Jahre ununterbrochen in Feindesland ſtehenden Landſturmmannes und deſſen unbeflechte und tapfere Frau, die nun beinahe drei Jahre eine Famile mit fünf kleinen Kindern muſtergültig und 17. gepflegt hat, untergraben zu wollen, erſuche ich auf dleſem Wege, ihren eigenen Lebens— wandel zu betrachten, da wird wohl jedes von dieſer Sippe zenug 05 tun haben, widrigenfalls werde ich, wenn die esta Folizeibehörde nicht beſſer eine alleinſtehende tapfere riegersfrau beſchützen kann, mich an höhere Stelle wenden.“ Elentriſche Eiſenbahnen. Die Regierung in Norwegen beab— ibſichtigt, für die Staatsbahn Skien—Brevik den elenktriſchen Betrieb einzuführen. Triebmaſchinen, Umformerſtationen uſw. allen von Aſterika und der Schweiz geliefert werden. Die egierung verfügt bis jetzt über Waſſerkräfte von über einer illion 58. i Hindenburg pfeift nicht. In einem„Unſer Hindenburg“ überſchriebenen Artizel von Julius Weisweiler in der„Köln Volksztg.“ leſen wir: Unſer Kaiſer ſoll Hindenburg einmal gefragt haben, was er denn tue, wenn er aufgeregt 175 Da ankwortete der Generalfeldmarſchall:„Ich pfeife.“ Als der Kaiſer daraufhin meinte, er habe ihn aber noch nie pfeifen hören, ſagte Hindenburg:„Ich war auch noch nie aufgeregt.“ Jubiläum. Am 9. Februar 1918 waren es 450 Jahre daß Herzog Sigmund von Bayern den Grundſtein zu der Frauenkirche in München legte, dem bekannten baye— riſch⸗gotiſchen Prachtbau, der mit ſeinen beiden weithin ſicht— daren maßtkrugähnlichen Türmen das Wahrzeichen der Stadt München geworden iſt. ö Wie die Teuerung entſteht. Der aus Brody(Galizien) gebürtige Händler Wat eng in Berlin hatte 25000 Binde⸗ klemen, für die ein Höchſtpreis von 12 Wfa. das Stich oft⸗ 5 Dieſe können ohne weiteres ihrem Berufe eſetzt iſt, für 80 Pfg. Heldſtrafe verurteilt. Eiſenbahnunglück. Bei Payerbach(Riederöſterreich) fuhr am 22. Februar früh eine vom Semmering kommende Loko⸗ motive auf der hohen Brücke in den hinteren Teil eines Poſtzugs, wodurch vier Wagen zertrümmert wurden. Vierzig Perſonen wurden aus den Trümmern hervorgezogen. darunter 14 Schwerverletzte. Kt uhandel mit Zaun. Au Veranlafſung des Kriegswucher— amts ſind in Berlin vorläufig 6 Perſonen wegen Schleichhandels nit Zinn verhaftet worden. Sie hatten große Mengen von Zinn zum Prelſe von 3.70 Mark für das Kilo aufgekauft und zu 18 Mark weitergeben. Bei den Verhafteten wurden für 180 000 Mark Mel alle beſchlagnahmt. 5 Muttermord. Der Arbeiter Arthur Ackermann in Berlin. der ſich ſeit ſeiner Entlaſſung aus dem Heere arbeitsſcheu herum— wieb, hat ſeine eigene Mutter mit einem Hammer er⸗ ſchlagen und beraubt. Haflag. Unter der Firma Handelsgeſellſchaſt Fleiſcherver— band. Aktien-Geſellſchaſt iſt in Berlin ein Großunternehmen gegründet worden. Die Handelsgeſellſchaft Haflag will die Verſorgung des Fleiſchergewerbes mit Rohſtofſen ſicherſtellen und arbeitet vorläufig mit einem Kapital von 1 Million Mark. Bei dem im Meiſterhauſe der Fleiſcher-Innung vollzogenen Grün— dungsvertrage waren rund 40 deutſche Städte mik 60 Dele— gierten vertreten. Exploſion. In einer Munitionsſabrik vor der Porta del Popolo in Rom fand eine Exp 1 8 n ſtatt. Die faſt aus- ſchließlich weibliche Arbeiterſchaſt wollte ſich ins Freie retten wobei die Treppe zuſammenbrach. 76 Frauen ſind verwundet. Die Zahl der Toten iſt noch unbekannt. Fliegenpilze als Inſenkleurertilger. In der Münchener Me— diziniſchen Wochenſchrift weiſt Dr. Wilbrand darauf hin daß der Fliegenpilz ein vorzügliches und geruchloſes Mittel zur Vertilung von Fliegen und Schaben iſt. Er war zu ſeinen Verſuchen durch die weißruſſiſche Bevölkerung im Gou⸗ vernement Minsk angeregt worden, die zur Ungezieferbeſeitigung ausſchließlich den Fliegenſchwamm benützt. Der Pilz wird, mit der Oberſeite des Hutes nach unten, auf einem Blech 2 bis 3 Minuten ins Feuer gelegt, bis genügend Saft ausgetreten iſt. Dann bringt man den Pilz auf eine kleine flache Schale bricht den Stil ab, beſtreut die Hamellenſeite mit geſtoßenem Zucker, der ſich ſogleich in der giftigen Flüſſigkeit löſt, und ſtellt die Schale 0 auf, daß ſie von etwaigen Hauslieren nicht erreicht werden kann. Wenn der Sgaſtgehalt verdunſtet iſt. — er hann durch rechtzeitigen Zuſatz von Waſſer verlängert werden —. hört die Wirkung auf. Junge Pilze enthalten mehr Saft als alte. Haben die Fliegen von der giftigen Flüſſigkeit zu ſich genommen, dann fliegen ſie nicht mehr weit und gehen zu Grunde. ausgeboten. Er wurde zu 200 Yin. —— () Blaubeuren, 24. Febr.(Feuer im Eiſen⸗ bahnwagen.) In einem Wagen des von Ulm kom⸗ menden Arbeiterzugs brach vorgeſtern abend auf der Sta— tion Ehrenſtein kurz vor der Abfahrt Feuer aus. Der Inhalt einer Bezinflaſche war verſchüttet worden und geriet in Brand. Alsbald ſtand der ganze Wagen in Flammen. Die zahlreichen Fahrgäſte ſchlugen die Fen— ſter ein und ſprangen, nachdem der Zug durch die Not- leine zum Stehen gebracht worden war, zum Fenſter hinaus. Verſchiedene Perſonen trugen Verletzungen da— von. Ein Mädchen, das ſich an einem Fenſter verletzt hatte, murde im Dienſtzimmer der hieſigen Station ver— bunden. Der Brand konnte bald gelöſcht werden, ſodaß der Zug mit 10 Minuten Verſpätung weiterfahren konnte. ( Vom Bodenſee, 24. Febr.(Sturm auf dem See.) Ueber das ganze Bodenſeegebiet ging vor— geſtern abend unter teilweiſe ſtarkem Regen ein heftiger Weſtſturm, der hohen Seegang verurſachte. Die Kontroll- boote der Vodenſeeflottille kämpften mit großen Schwie riakeiten. a () Badiſch⸗Aiheinfelden, 25. Febr. In einer hie; ſigen Seidenfabrik wurden in einer der letzten Nächte die Transmiſſionsriemen ſämtlicher Maſchinen geſtohlen, ſo daß die Arbeit in der nächſten Zeit in der Fabril ruhen muß.. 2 20 (Vom Schwarzwald, 25. Febr. Wie wir hören, iſt mit Rückſicht auf die Ernährung der einheimiſſchen Bevölkerung und die Notwendigkeit, dem Schleichhandel wirkſam entgegen zu treten, auch im badiſchen Schwarz— wald die Behörde zur Einſchränkung des Fremdenverkehrs geſchritten. So wird, wie verlautet, z. B. im Bereich des Feldbergs und den angrenzenden Gebieten in Zu— kunft erholungsbedürftigen Fremden nur auf Grund eines ärztlichen Zeugniſſes für kürzere Zeit der Aufenthalt zu— gelaſſen werden. Für Militärperſonen, die vom Felde oder von einem Lazarett aus zur Wiederherſtellung ihrer Geſundheit beurlaubt werden, genügt ein entſprechender Vermerk vom Truppen- oder Lazarett-Arzt. Gleichzeitig werden Strafbeſtimmungen getroffen gegen ſämtliche Fremde, die ſich den Kriegsmaßnahmen nicht fügen oder durch Hamſterei das Durchhalten der Allgemeinheit er⸗ ſchweren. eee e Nr Milch, die zum menſchlichen Genuſſe beſtimmt iſt, iſt ſofort nach Empfang abzukochen. * 1 2 8 Endlieg. Von Oberſtleutnaut A. Bubdecke. Nach dem dynamiſchen Geſetz des Krieges wechſeln in ihm die Zuſtände von Ruhe, Spannung und Bewegung miteinander ab. Mit der Kriegsdauer werden naturgemäß die Zeiträume, die der Sammlung neuer Kräfte und der Vorbereitung neuer Operationen dienen, immer größer, entscheidende Schläge immer ſeltener. Dies muß beſonders in einem Kriege von ſo großer räumlicher Ausdehnung und ſo gewaltigen Krätteeinſatz, in welchem zudem die Berheneeg mit dem Gegner niemals ganz ab⸗ bricht, in die Erſcheipunz treten. In der Heimat wird man ſich beſonders, wenn er⸗ mutigende Nachrichten aus dem Felde aus⸗ bleiben, aller Leiden und Entbehrungen, die der Krieg nun einmal mit ſich bringt, mehr bewußt. Namentlich trifft das für jene Klaſſe von Menſchen zu, die das Wohl der Allgemein- heit nicht über ihr eigenes armſeliges Einzel— ſchickſal zu ſtellen vermögen. Daher bedarf vornehmlich in Zeiten des Stillſtandes der heimatliſye Geiſt der beſonderen Pflege und Aufmumerung. Wie aber könnte man bei uns die Unverſtändigen und Kleinmütigen beſſer belehren und ſtärken, als wenn man ihnen immer wieder den Blick auf unſere Kriegs⸗ erfolge und den hertlichen Geiſt an unſerer Kampffront lenkt. Die Kriegshandlung bewegt ſich durchaus in einer folgerichtigen, aufſteigenden Linie. Es war gegeben, daß unſere Heerſührung ſich zu Beginn des Krieges mit allen verfügbaren Durchbruchsverſuche Kräften auf den am ſchnellſten bereiten Gegner im Weſten warf, um dieſen aus dem Felde zu ſchlagen und den Krieg in Feindesland zu lragen. Wenn es damals nicht gelang, mit den franzöſiſchen, engliſchen und belgiſchen Streit⸗ krätten völlig abzurechnen, ſo lag dies nicht zuletzt an dem frühzeitigen Auftreten des überſtarken ruſſiſchen Gegners, der einen Teil ſeiner Kriegsvorbereitung ſchon im Frieden getroffen hatte. Immerhin war im Weſten eine Lage geſchaffen, die den Gewinn ſicherſtellte, eine erfolgreiche Abwehr feindlicher Gegenangriffe gewährleiſtete und die Möglichkeit der Wiederaufnahme der eigenen Offenſtve jeder⸗ zeit gestattete. Der leitende Gedanke der Kriegführung war nunmehr, den ruſſiſchen Gegner nicht nur in ſeinem Vorſchreiten auf⸗ zuhalten, ſondern völlig abzutun. Es bedurfte einer mehr als dreijährigen gewaltigen An⸗ ſtrengung der Mittelmächte, um dieſes Ziel zu erreichen. Die vereinigten deutſchen und öͤſterreichiſch⸗ ungariſchen Streitkräfte, denen zunächſt nur die Türkei ſekundierte, waren bereits auf dem beſten Wege, den ruſſiſchen Gegner niederzuzwingen, als das treuloſe Italien ſich auf die Seite der Entente ſchlug und Oſterreich zwang, gegen dieſes eine neue Kampffront zu bilden, die zu⸗ nächſt nur der Abwehr dienen konnte. Dennoch gelang es den Verbündeten, den ruſſiſchen Gegner zu ſchlagen und aus Polen, Litauen und Kurland und teilweiſe auch aus Galtzien zu verdrängen. Danach wurde es durch den Beitritt Bul⸗ gariens möglich, die Schranke zu beſeitigen, welche die Mittelmächte von ihrem öͤſtlichen Ver⸗ bündeten trennte, und Serbien und Monte⸗ negro niederzuwerfen. Vergeblich verſuchte Ru⸗ mänien, die Lage der Entente im Oſten und am Balkan wiederherzuſtellen. Das Beſtroben der Engländer, Franzoſen und Italiener, ſich auf der Balkanhalbinſel feſtzuſetzen, wurde bei Gallipoli durch die ſiegreiche Abwehr der Türken vereitelt, während man ſich vor Saloniki zu⸗ nächſt darauf beſchränkte, die dortigen feindlichen Streitkräfte in Schach zu halten. Den Unſer⸗ nehmungen der Engländer in Meſopotamien und Paläſtina gegenüber vermögen ſich die Türken nach vorübergehenden Erfolgen zurzeit nur defenſiv zu verhalten. Während dieſer über drei Jahre ſich hin⸗ tziehenden Operationen hat der weſtliche Gegner alle menſchenmöͤglichen Anſtrengungen gemachl, um den Alp abzuſchütteln, der ſeit dem Beginn des Siellungslampfes auf ihm laſtete, und um gleichzeinig das Schickſal des ruſſiſchen Verbün⸗ deten zu wenden. Abwechſelnd folgten einander! und Enflaſtungsoffenſtven, die an Schwere und Furchtharkeit alles weit hinter ſich laſſen, was die Kriegsgeſchichte bis⸗ her zu verzeichnen hat. Ausharren einem über⸗ legenen Feinde gegenſiber iſt ſchwerer als ſieg⸗ reiches Vorſchreiten gegen den unterlegenen, es iſt gleichbedeutend mit Siegen. Daher waren wir bisher auch im Weſten ſchon ſiegreich! Das Ausſcheiden Rußlands als kriegs⸗ führende Macht hat die milttärſſche Lage der Mittelmächte außerordenklich verbeſſert und das Stärkeverhällnis zu ihren Gunſten derart ver⸗ ſchoben, daß ſie die pperative Vorhand und die Mzalichkeit gewonnen haben, auf anderen Kriegsſchauplätzen offenſiv zu werden. Der erſte Kräftenberſchuß wurde zunächſt dazu verwendet, Itahen einen ſolchen Schlag zu ver⸗ ſetzen, daß es nicht nur ſeine in elf Angriffs⸗ ſchlachten mühſam gewonnenen Vorteile fallen laſſen mußte, ſondern ſich nunmehr im eigenen, Lande auf das ſchwerſte bedroht fühlt und auf die Hilfe ſeiner Bundesgenoſſen angewieſen ſieht, die dadurch auf dem Hauptkttegsſchauplatz des MWeſtens geſchwächt worden. Was hier noch geſchehen wird, ſteht in Gottez und Hindenburgs Hand. Es ſcheint, als wenn der Krſeg ſeinen Ausgang da nehmen wird, wo er begonnen hat. Jedenſalls hat ſich auch hier die Lage trotz der amerikanischen Hilfe durchaus zu unſern Gunſten geſtaltet, zumal die Erſolge des Unter⸗ ſeebootkrieges hier in bedeutſamer Weiſe die Landoperationen beeinfluſſen. Der Endſieg wird uns gehören! Und dieſer Sieg wird uns nicht nur den Beſtand unſeres Voterlandes ſichern, ſondern auch eine glückliche Zukunüsentwicklung bringen, an der jeder teil hat, und den inneren Frieden bewahren! 1 Verlailles. Die neue Kriegserklärung. Nach dreiundeinhalb Jahren des Weltkrieges hat die Entente ihre Kriegs erklärung an Deutſch- land zu ernenern für gut befunden. Der Ver⸗ ſailler Oberſte Kriegsrat hat ſich ſeierlich zur Fortſetzung des Krieges ſo lange verpflichtet, bis er„in den feindlichen Regierungen und Völkern einen Stimmungsumſchwung hervor— gebracht hat, der die Hoffnungen auf den Ab⸗ ſchluß eines Friedens unter Bedingungen recht— fertigen würde, die keine Aufgabe all der Grundſätze der Freiheit, Gerechtigkeit und Achtung vor dem Völkerrecht, Alliierten eintreten, vor dem und nichtsbereuenden Militarismus bedeute“. Dieſe erneute Kriegserklärung daran, daß der Krleg, nachdem er viele und ge fährliche Phaſen durchlaufen, ſich heute in einem Stadium befindet, ganz ähnlich dem bei ſeinem Ausbruch. Ja, die Mittelmächte, vor allem Deutſchland, ſtehen heute günſtiger da als im Auguſt 1914. den Rücken frei, ſie brauchen nicht zu beſorgen, daß die Ruſſen abermals in Oſtpreußen und Galizien einfallen werden, ſie können ihr ganzes Schwergewicht nach dem Weſten ver— legen. Und was es heißt, wenn Deutſchlands ganzes Gewicht auf die Weſtfront drückt, das Sie haben 1 1. 2 Her Herb 1 7 2. dürfte Frankreich im Spätſommer und Herbſt Schweiz zu erwirken. 1914 erfahren haben. Und umſaſſender noch als damals wird Deutſchland jetzt die reichiſche Waffenhilfe zugute kommen, die nun drohte Oſtfront gebunden iſt. Wir wollen keinen Augenblick verkennen, daß auch die Feinde im Weſten heute beſſer gerüſte daſtehen als bei Kriegsbeginn; aber wir ſagen uns auch, daß, was England an vermehrter Rüſtung aufzuweiſen hat, reichlie wird durch die außerordentliche 0 einem halben Kriegsjahre die ſchwerſten Verluſte beigebracht haben und deſſen geſamtem wirt⸗ ſchaftlichen Leben der Blutſtrom der ſeit 1914 beſetzten reichen Provinzen fehlt. Die Truppen aber, die wir von verſchiedenen Kriegsſchauplätzen zum Entſcheidungskampf im Weſten zuſammenziehen lönnen, haben ein moraliſches Übergewicht das anfeuernde Bewußtſsin, die Feinde des Reichs in Rußland, Serbien und Rumänien ſiegreich niedergeworfe eee Verltrickt. 201 Noman von A. von der Elbe. (Foriſetzung.) 23 wurden oft Ausflüge in die Verge oder mit Verguſigungsdampfern nach einem ſchönen Punkte unternommen. Die Schweſtern durften ſich bekannten Familſen anſchließen, und dann war Hauptmann von Holmfſtein immer mit von der Partie. Die Ufer prangten noch im Schmuck der Reben, die Weinleſe begann hie und da. Über die Mauern der Gärten am See hingen Monatsroſen in üppiger Fülle, Herbſtblumen blühten, und die Blätter der Platanen nahmen eine goldige Fürbung an. Der Lace Liman ſchimmenle in kriſtallklarer Bläue, und der Himmel wölbte ſich in tlefer Azurpracht über dem herrlichen Lanbſchaflsbilde. Auf den ſchroffan Höhen der Savoyer Berge lag ein leichter Nachtſchnee, welt unten dunkelten die Wälder noch in ihrem alten Irtzu und zogen ich bis zum Ufer hinah. Der Dent du Midi el über dem Rhonetal wie ein Gebilde eu Silber und Kriſtall. Der See war an disſen ſchönen Tagen von Segelſchiſſen belebt, ie Frachten von einem — 4 K. enberen beförderten und deren A n ſich wie Flagel eines Schwanz im Luſtnge auſblähten. Boote von Luft⸗ ghrern tuberten hin und ber, man hörte oft N Gesang friſcher junger Stimmen über das Waſſer ſchallen. Helmſlein ſuchte bei feder Gelegenheit Abdeleeg Mie und widmete ſich ihr eifrig, die r — M. Ha!. der Verletzlheit. Sie wand raſch ein Gefühl beobachtete die argloſe Kleine mit einiger Sorge. Mann in ſie war. Zurückbaltung mahnen? Vermutlich war er ihr gleichgültig. Ihre Lebhaftigkeit, ihre freudige Stimmung galt gewiß nur der ſchönen Um gebung und all' dem reizvollen Neuen. Sie war noch ein unbedachtes ſüßes, törichtes Kind, ganz befangen im eigenen Ich, ohne Beob⸗ achtung ihrer Umgebung und ohne Rückſichtnahme auf andere Weſen und Wüänſche. Jetzt gefiel noch ihr kindliches Getändel, man freute ſich daran und entſchuldigte ſie mit ihrer Jugend, aber einmal würde doch das Schickſal ein⸗ greifen, würde eine Erfahrung ſie auf die Probe ſtellen, wie mochte ſie dann beſtehen? Suſanne kam dahin, für die Schweſter zu bangen; eine ſo leichtfertige Argloſigkeit konnte nicht für das Leben genügen. Jetzt ſtand ſie ihr zur Seite und mußte ſie ermahnen, Holm⸗ ſtein nicht zu ermutigen, wenn ſie nicht die Ab⸗ ſicht habe, ſeiner Bewerbung Gehör zu ſchenken. Sie wolte dem Hauptmann und ihrer Schweſter eine peinliche Erfahrung ſparen. Und Abele würde ablehnen, davon hielt ſie ſich über⸗ eugt. f Die Art, wie Tante Joſephine von ihrem Neffen, Doklor Brſiggen, in Verbinbung mit Adele ſprach, der warme, ſcheue Ton, in dem dieſe ſelhſt Werners erwähnte, gaben Suſanne die Überzeugung, nicht allein, daß Joſephine die Verbindung wünſche, ſondern daß der funge Mann auf ihrer Schweſler Herz Eindruck ge⸗ und Belgiens beſſer gerecht vosgenommen werden. für die die 1 angriffsluſtigen erinnert uns oͤſter⸗ aufgewogen Schwächung Frankreichs, dem unſere Truppen in drei und Hes l Generalſtabschef darf als ein 7 ²³˙¹ 0655 ältere Schweſter war vergeſſen, Suſanne über⸗ Adele ſchien nicht zu ahnen, wie verliebt der Sollte man ſie warnen, zur 80 zu haben. Dies Bewußtſein verleiht ihnen von vornherein eine unvergſeichliche Überlegenheit über den Feind, der ſeit ſo langer Zeit im Stellungskrioge erſtarrt iſt oder ſich an dem eiſernen Wall den Schädel blutig gerannt hat. Angeſichts dieſer Tatſache kann uns die neue Kriegserklärung von Verſailles nur als eine vermeſſene Herausforderung Deutſchlandz erſcheinen. Und wenn der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident Clemencean dieſer Tage dem Chef⸗ redakteur des Amſterde mer„Telegraaf“ erklärte: „Bleibt in Deutſchzand der Milftarismus der Herr und Gebieter, ſo werden wir auf ſeinen Stoß eine ſo fürchtertiche Antwort erteilen, daß dieſer Krieg der letzte ſein wird“, ſo ſehen wir auch darin nur eine Vermeſſenheit oder aber eine leere Drohung eines großzprecheriſchen Greiſes. Leer oder nicht: Deutſchland nimmt die Drohung, auf und die deutſchen Feldgrauen, die ſeſt Jannen mit ihrem Blut das Vaterland verſeidigen, werden die Antwort darauf nicht ſchuldig bleiben, wenn die deutſche Oberſte Heeresleitung den Augenblick für den Ent⸗ ſcheidungskampf für gekommen hält. 1 2.** Politiſche Rundſchau. 5 VDeutſehland. * Eine Darlegung derkolonialen Kriegs⸗ ziele Deutſchlands gab der Staatsſekretär des Reichkkolontalamts Dr. Solf in einer Rede zu Karlsruhe in der deutſchen Kolonialgeſellſchaft. Das Ziel der Reichsleitung ſei die Wieder⸗ erlangung des deutſchen Kolsznialbeſitzes und ſeine Ausgeſtalfung zu einem widerſtandsfähigen und wirtſchartlich leiſtungsſähigen Gebilde. Sie ſehe es als ihre beſondere Aufgabe an, der den Frieden Europas gefährdenden Miſfariſierung Afrikas mit allen Kräften entgegenzuarbeiten. Der Staatsſekretär trat für eine gerechte Neu⸗ verteilung des kolonialen Beſitzſtandes aller Nationen in Afrika ein. Ein Hinweis auf die übergroßen Beſitzungen Frankreichs, Portugals genüge, um klar erkennen zu laſſen, daß die gegenwärtige Beſitzverteilung dieſen gerechten Maßſtäben nicht entſpreche. Beim Friedensſchluß müſſe eine dieſen Maßſtäben werdende Umlegung der Kolonien Draukvaich. Die Friedensſtrömung in den ſozialiſtiſchen Kreiſen ſamten bürgerlichen Preſſe g ſchreiht darüber: Der um jeden Preis macht Fortſchritte, die man hemmen man nicht wolle, daß er ſich immer mehr n Tode verurteilte Bolo⸗ Paſcha hat gegen das Urteil Berufung an⸗ eines beſorgnis⸗ ausbreite.— Der atem gemeldet. nicht unweſentlich * Wie franzöſiſche Blätter melden, empfing Clemenceau eine Abordnung von Frauen von Kriegsgefangenen, die dringend balen, alles zu tun, um austauſchweiſ die Internierung von fran fangenen, die ſeit Beginn in deutſchen Gefangenenlagern zurückgehalten werden und deren Zahl ziemlich groß iſt, in der Clemenceau verſprach, die rte zu tun. her ſind die Ver⸗ n an dem üblen Willen der franzöſi⸗ ſiſchen nötigen handlune 5 ſchen Regierung geſcheitert!) auch nicht mehr in vollem Maße durch die beͤͤ⸗- tea land. * Nach der großen Unterhausdebatte die Konferenz von Verſaihes, in der ſcharfe griffe gegen Lloyd George höͤr— bar wurden, h Tage zugenommen. Sie dem Rücktritt Generalſtabscheft er ſcheidende l Opfer des r 1 findet jedem Ausdruck 1 Poſten des werden. ſich den Beſchränkungen nicht unter⸗ ſailler Kriegsrats betrachtet wollte er werſen, Helle Ordnung dos worden Sein Rücktritt ze 8 5 Stellung unerſchſmtert iſt Auf eine Anfrage im engliſchen Unterhaus, das Verſailler Manifeſt die An⸗ Verbandsmeé Oberbeſehls ſind. daß Lloyd Ae, 5 j 1 hie darſtelle gab aller mmende befragt worden ſei, legenheit zur gehabt habe. Italien. grunde liege. erwecken. Spauten. den Weſtmächten keiten und Hinderniſſen. ſichern. Andere Blätter wünſchen, Parlament die Handelsverträge erörtere. eee 5 die deutſchen Erfolge noch erheblich lichung mitgeteilt werden konnte. und kleinen Dampfern und kugeln taghell erleuchtet. Scheinwerfern die Straße macht der ge⸗ roße Sorgen Der müſſe, ſofortigen Sinken 9 boote wurden ausgexüſteten griffen, verdient hervorgehoben zu werden. Ein anſcheinend älteres Torpedoboot wurde gleich— falls mit wenigen Salven in Brand geſchoſſen Eln U Bootjäger mit de— der Feindſeligketten 5 wurde auf Bezeichnung 30 Meter durch einen Volltreffer im Keſſel ſtil.⸗ um Sinken Die auf ihm befindlichen Magneſium— leuchtmittel explodierten mit ſtarker Detonation und ſprengten unter hellem Lichtſchein Schiffs⸗ oder ein Spazialſchiff, dem geſchoſſen und dann durch einen Torpedo zu gebracht. egen ſpitttert und vernichtet. Der Schneid, mit dem dieſe mit Torpedos Boote unſere Streitkräfte a und kenterte dann. „1113“ am Bug gelegt und durch weitere Treffer gebracht. teile mit der Beſatzung auseinander. wurde noch das Sinken von mindeſtens weiteren ſowie Treffer und ſtarke Sprengwirkungen auf noch mindeſtens elf bewaffneten obachtet, ſo daß mit Sicherheit anzunehmen iſt, ihnen ebenfals ge⸗ Nur einzelne Fahrzeuge konnten ſich, ſchwer beſchädigt, nach dem nur wenige tauſend fende Meter entfernten Dover in Sicherhelt gebracht Offenbar über at die politiſche Spannung mit ihren Sir Robertſons vom die dem englischen Heerführer durch die vorgeſchrieben zwölf bewaffneten Fahrzeugen, Fahrzeugen daß der größte Teil von ſunken iſt. haben. Die ganze Vernichtungsarbeit vollzog ſich unmittelbar vor der englischen und franzöſiſchen 8 Seeſtreit kräfte zur Entlaſtung der angegriffenen hinzu— tralen durchgeführter Aufgabe den Rückmarſch an, auf dem ſie mit feindlichen füſte, ohne daß weitere feindliche geſtoßen wären. Unſere Torpedoboote daher nach erfolgreich Streitkräften nicht mehr zuſammentrafen. erunre eee eee eee macht habe. Allein Suſanne, zart und rückſichts⸗ voll geartet, hatte zu lange, in der Furcht, zu ſtören, zu verletzen, mit ihrer Warnung ge⸗ zögert. Es war auf einer Tagestour nach Genf, die die Schweſtern mit einer befreundeten Familie unternehmen durften. Holmſtein wich nicht von Adelens Seite, die, entzſickt von der herrlichen Fahrt, nie fröhlicher und übermütiger geweſen war. Auf der Heſmfahrt, als der Mondſchein über dem Spiegel des Sees zitterte und die Ver⸗ gnügungsreiſenden, ermüdet von den Geniſſen des Tages, in ſtiller Träumerei den Abend genoſſen, fand der Hauptmann ſich in einem unbeachteten Eckchen des Schiffes zu der nun auch verſtummten Adele. Er ahnte nicht, daß ihre Gedanken nach dem fernen Berlin irrten und daß ſie wünſchte, er— ein anderer, als der Mann, der ſich ihr heißen Herzens nahte, möchte dieſen köſtlichen Abend an ihrer Seite genießen. Holmſtein ſetzte ſich zu dem Mädchen, und nun floſſen ſeine Lippen über von dem, was er lange für ſie empfunden hatte. Er ſagte ihr, daß er ſie liebe und bat ſie, ihm anzu⸗ gehören. Erſchrocken ſuhr Adele empor:„Nein— o nein!“ ſtammelte ſie faſt weinend. „Aber ich hoffte— ich glaubte—“ Sie wiederholte ihr Nein und flüchtete zur Schweſter. Erkältet, verletzt trat der Mann zurſick in den Schatten. eee, Adele umfaßte Suſanne und flüſterte ihr zu, was geſchehen ſei. Sie empfand es ſchmerz⸗ lich und als ein Unrecht, daß ſie ſich nicht früher zurückgehalten habe, und die Schweſter konnte ſich einige Selbſtvorwürfe nicht erſparen. Am andern Morgen reiſte Hauptmann von Holmſtein im erſten Verdruß ab, ohne jemand Lebewohl zu ſagen. Man ahnte in der Geſellſchaft, was ge⸗ ſchehen war, und der Tadel für die kleine Unbeſonnene, die mit dem vortrefflichen Manne geſpielt und kokettiert habe, blieb nicht aus. Adele mußte fühlen, wie ſie nicht mehr der Liebling des ganzen Kreiſes war, und ein ſchmerzliches Verlangen befiel ſie heimzureiſen und den Ort, an dem man ſie mißverſtanden und an dem ſie ſo peinliche Erfahrungen ge⸗ macht hatte, zu verlaſſen. Auch Joſephine dachte an die Rſickkehr. Lydias Weſen wurde immer unliebenswürdiger. Adele erſchien auch verändert und fand offenbar weniger Freude als früher an dem Aufenthalt im ſchönen Montreux. Als dann eines Tages die Schwägerin ſogar ſagte, Adeleus Hterſein rege ſie auf, und am zuträglichſten würde es für ſie ſein, möglichſt ruhig mit ſhrer gewohnten Um⸗ ebung zu leben, enlſchloß ſich Joſephine zur breiſe. Mit dieſem Entſchluß trat ſie zu den beſden Schweſtern heran, die im Hatten unter den Platanen ſaßen: „Kinder, ich will nach Hauſe ſchreiben, daß wir heute über acht Tage in Berlin an⸗ kommen.“ N zu nde Antwort. Auf eine weitere Frage, ob Präſtdent Wilſon darüber erwiderte Bonar Lam aber, daß Präſident Wilſon keine Ge⸗ f f Zuſtimmung oder Ablehnung I ee, * In der Kammer erklärte der Miniſter dez Außern, Sonnino, der von der Petersburger Bolſchewiſtenregierung veröffentlichte Artikel 15% des Enſtenteabkommens über die Ausſchlie⸗ ßung des Papſtes von den Friedens verhandlungen exiſtiere in dieſer Faſſung! nicht. Der Abgeordnete Longinotti nahm die Ertlärungen Sonninos zur Kenntnis und be. tonte, daß eine Klauſel über die Beteiligung! des Vatikans am Friedenskongreß beſtehe, wenn ihr auch nicht der befanntgewordene Text zu⸗ Das allein genüge, um in kleri⸗ kalen Kreiſen einen ſchmerzlichen Eindruck zu * Das Wirtſchafts abkommen mit begegnet nach Mel⸗ dungen aus Madrid immer erneuten Schwierig⸗ Das ſpaniſche Amts⸗ blatt, Korreſpondenta militar“ verlangt, daß Eng land und ſeine Verbündeten das Riſiko auf ſich nehmen, die ſpaniſche Ein⸗ und Ausſuhr zu ver⸗ daß das Unſer Vorftoß im Kanal. Vernichtung derengliſchen Bewachung Die jetzt vorliegenden genaueren Meldungen über den Vorſtoß unſerer Torpedoboote in den Armelkanal in der Nacht zum 15. zeigen, daß groͤßer waren, als in der erſten amtlichen Veröffent Unſere Torpedoboote drangen in die Kanal⸗ enge zwiſchen Dover, Folkefſone, Calais und Kap Grisnez ein und trafen dort eine aus Tor pedoh boten, U-Boot⸗Jägern, bewaffneten großen Motorſchnell⸗ booten beſtehende ſtarke Kanalbewachung an. Das geſamte Gebiet war durch Scheinwerfer und auf dem Waſſer ſchwimmende Magneſiumleucht Unverzüglich griffen unſere Boote zuerſt die Fahrzeuge an, die mi ableuchteten. Ein großes Fahrzeug, anſchetnend ein alter Kreuze die Leitung de Kanalbewachung oblag, wurde durch Artillerie treffer auf nächſte Entfernung zuerſt in Brand Vier zum Angrif unſere Boote vorgehende Moterſchnell durch Artillerietreffer völlig zer⸗ Ferner einwandfrei be e—. . 4 Die Lage in Griechenland. Die innere Lage Griechenlands verschlimmert Die allgemeine Mobiliſierung, die Venizelos nach der Rückkehr von ſelner durchſetzen wollte, rief eine gewaltige Mißſtimmung im Gegenden Lamia, Theben und Aihen fanden ſogar Meutereen Unter dem Vorwand, daß die könſgs⸗ MReiſe aus den Verbandsländern Volke hervor. In Griechenlands und verſchiedenen namentlich in ſtatt. lreuen Parteien an dieſen ſeien, veranlaßte die Regiefung Meutereien find. Volkes gegen den Krieg und durch keinerlei äußeren Anlaß Willenzäußzerung. die Mehrheit der Soldaten wie der hauſe. Die Reſerviſten haben ihre krieg liche Haltung wieder aufgenommen und drohen Entzündung die rechte Hand ſogar mit einer Revolutſon Angoſichts all dieſer Tatſachen mußte Einbermmung der Kammer, die auf 15. Februar d. Is. vo en war, einſtweilen verſchoben werden. Die Regierung joll Erlaß veröffentlicht hab in ſogar ermächtigt wind. die K Grund hierfür ſoll die Furcht ſein, die könnte die Mobilſatſon ver ern. A Meldungen geht hervor, Mehrheit in der Kau ſicher iſt. Die weitere& zuſehen und läßt ſich ſprechenden Derſchten der En vorausſehen. Immerhin läßt Berichten ſo viel entnehmen, d gegen Venizelos eine dehn in ſeinem Griechenland innere Verwicktunge Wie ernft angeſehen wird, Meldung italter ſchaften des ſollen. P00/ p Je 9 INI 7 N f n Jab u Ein Bayern. 1 hat der Könis erlaßz alle 2 Mark einſchließlich Gefängnisſtraſen lich ſowie die 1 Daneben erfolgten Einzelbegnadigunge ſonen büßt haben Zwei Bahnbeamte von 660 erſchoſſen. In dem 2 Kreiſe Oſthavelland einem Ta dann mit Bahnbeamtie in Kenntnis beiden Diebe auf Dieſe ſetzten ſich aber von ihnen zog einen Bahnbeamte nieder. f die Flucht, wurden aber v wachtmeiſter angehalten Techniker als Bürger! danke, Techniter mit der Leitun verwaltungen zu betrau Boden. Vor einiger Koͤnigshültie den Stadire Erſten Bürgermeiſter. mehr die größte Lanz die zweitgrößte Pr Zabrze), gefolgt und 1 meindebaurat. Regierungsbau zum Gemeindevorſteher gewäl Unverſchämter Schr neuen Schwindlertrie ECEPEPCP Cc Abele fuhr empor Arme um den Hals uns reiſen, laß uns nach Hauſe!“ Suſanne brach in Tränen aus; welch eine Erleichterung ihr der beiden lielen Naheſlehenden gewährt und welch ein Schmerz es ſein werde, miſſen. Zugleich aber ergriff ein b Heimweh ihre Seele, und ſie meinte, 1 28241 Tante: eilragen zu können, daß ſie zurückbleiben en Schweſler und Tante ſetzten ſich zu ih ſuchten ſie unter Liebkoſungen zu tröſten. Frau von B digung der Schwägerin und Tochter gleichmüti ſogar mit einem kleinen Sie bat, ihr Tag und Stun bevorſtehenden Abreiſe 1 1 So begleitete S zur Bahn. jetzt gefaßt. Zie kannte ihre Pf Nirr im letzten Augenblick verließ Jaſſung: heiß aufſchluchzend hie Schweller umarmt. Der Gedanke, daß leinen Unvorſchtigen, Haltloſen eine ſein könne, daß es unnatürlich ſei, ſie aus⸗ einauberzureißen, berfiel ſie mit zwingender traurige Ver⸗ lern ſchmerzlicher empfunden als eme“, und nie hatle ſie das Hält in ien Gcheibeſtunde. Mit wehen dent Tuch, während Träne auf Ditzne Aber ihre blaſſen Wangen lief, ſah ſie ben davonrolenden Huge nach, der ihr bie beiden Lieben entführte. Zögernden 20 Jahre vor den erſten Flügen von Wright 20 Jahre vor der erſtmaligen Ver⸗ als Kampfmittel, der Köln. Mindener Strecke in einem Wagen⸗ abtell 4. Klaſſe ö großen Schließkorb ausgerſtſtete Feldgraue revi⸗ derten die Körbe nnd Pakete der Mitreiſenden nach Hamſterware und beſchlagnahmten manchen angeſprochenen Frauen, der die Geſchichte verdächlig erſchien, verlangte die Vorzeigung eines Ausweiſes. Als frech wurben drohten, zog ſie kurz entſchloſſen die Notleine. Verſchwörers Oberdank und verſtümmelte das Der Attentäter Über die Gründe ſeiner Handlungsweise ver⸗ weigert er jede Auskunft. Der Gregorianiſche Kalender in Rußß⸗ Ein Erlaß der Voltskommiſſare gebiet der ruſſiſchen Republik den Grego— Die neue Zeitrechnung und Bleriot, wendung giftiger Gase Plänen gearbeitet, die heute zu den neueſlen und fürchterlichſten Krie ee eee eee re a. zmethoden gehören.“ F )en Kalender ein 5 Hen und Stroh beiden Gauner konnten verhaftet werden reng ktörvern Alleuberg i. Oſtpr. zwey Kinder ſchwer tehende Pfleger B. halte oder Splengkörper gebracht und in ſeiner Wohnung zurück— Llls bei Abwe öhne mit einem dettten Knaber fanden ſie die Geſchoſſe die Nachbarn ehgeſchtei der Knaben. FN ingsſoll hinaus anbauernd zu Verhaftungen von Perſönlichkeiten, die der Anhängerſchaft von Könſg Konſtantin verdächtig. Talſecchlich wurzelt aber dieſe Bewegung in der tieſgehenden Abneigung des griechichen iſt eine ſponſane, hervorgerufene Unabhängig hiervon hängt Offiziere f 1 6 auch heuie noch nach wie vor treu am Königs⸗ 7 5 10 5 eine beſondete gierigen und der B 1 im„Journal d 7 2 7 Nachweis zu erbringen, hnung ſpielten une geben könne ebe esse Aang er hat es nur auf wendung des beutſchen Rechtspflege be⸗ wurde am Kopf verletzt während der 1 Gewaährſam war der dem Venizelo 7* 280 1 a Deen eee one kammer aufzulöſen naung zwi N — Bernhammer nahm die Ankün⸗ g, vielleicht Aufatmen entgegen. he nicht mitzuteilen und ſie mit allem Abſchiednehmen zu verſchonen. zuſanne allein die Abreiſenden Mit ſtarklem Entſchluß hatte ſie ſich icht und wollte dieſelbe treulich, ohne zu verzagen, erfüllen. ihre Freude auf die Heim klen Lebensgenu der Körper nich wie in warmen Sonnenglanz ind dahin ging es fetzt zunächſt, d ſie ſich ohne Furcht mit ſehnendem Herz⸗ klopfen freuen. während der& angenehmen be, als ſogleich nach ihrer Rückkehr und das iſt doch, Go ilfe in Anſpruch zu nehmen. konnte es nicht erwarten kein Umgang für di Sſe verſteckte ihr Entzücken zers Anblick hinter dem lauen Wieder⸗ Was dieſe ihr N ö Werner das [Schreikenz wort Operatien ausgesprochen. A licher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Milchverſorgung. Auf Grund der Bekanntmachung der Landes-Milch⸗ und Fettſtelle vom 18. Dezember 1917 hat das Großh. Kreis⸗ amt Heppenheim das Folgende angeordnet! Die Kuhhalter ſind verpflichtet, die von ihnen erzeugte Milch an die Sammelſtellen abzuliefern. Die Verfütterung von Vollmilch iſt grundſätzlich nur für die Aufzucht von Kälbern. höchſtens auf die Dauer von 4 Wochen geſtattet. An andere Tiere darf weder Voll- noch Magermilch verfüttert werden. Die Kuhhalter ſind verpflichtet die Geburt, das Ge⸗ ſchlecht und den Abgang eines Kalbes bei Großh. Bürger⸗ meiſterei anzumelden. Die Erfaſſung der Milch erfolgt auf dem Wege des Umlage verfahrens mit deſſen Durchführung in hieſiger Gemeinde eine Kommiſſion beauftragt wurde. Dieſelbe wird im Laufe der nächſten Woche in jedem einzelnen Kuhſtalle die Milchergiebigkeit der in demſelben untergebrachten Kühe feſtſtellen und die Pflichtmenge feſtfetzen. Zur Ermittelung der Milchergiebigktit können von der Kommiſſion Melkproben vorgenommen werden. Die Kuhhalter ſind verpflichtet, der Kommiſſion alle geſtellten Fragen auf Pflicht und Gewiſſen zu beantworten und auf Verlangen das Melken der Kühe vorzunehmen. Die Milchknappheit in unſerer Gemeinde verlangt es, daß das Umlageverfahren baldmöglichſt zur Durchführung kommt, weshalb wir alle Kuhhalter auffordern, der Kommiſſion das ohnehin ſchwierige Amt zu erleichtern. Viernheim, den 26. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Dienſtſtuuden der Bürgermeiſterei am 2. März 1918. Am 2. März 1918 findet hier die Nachmuſterung ſtatt. Dazu werden das Lebensmittelbüro und die Zimmer Nr. 21 und 22 des Rathauſes verwendet. Dieſe Räume bleiben da⸗ her an dieſem Tage für den Verkehr mit dem Publikum geſchloſſen. 0 Anmeldungen der Militärurlauber ſowie die abzugeben⸗ den Brotmarken der Bäcker werden am Samstag im Wacht— lokale entgegengenommen. Viernheim, den 27. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Verarbeitung von Knochen. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis. daß in den nächſten Tagen die Schüler der oberen Klaſſen nochmals Knochen aus Hausſchlachtungen ſammeln. Wir bitten unſere Ortseinwohner, denſelben die Knochen zu verabfolgen, da der Erlös für die Knochen zu wohltätigen Zwecken verwendet wird. Viernheim, den 26. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.]: Förderung des Obſtbaues; hier Raupenneſter. Es wurde feſtgeſtellt, daß ſich an Obſtbäumen unſerer Gemarkung noch Raupenneſter befinden. Wir fordern die Baumbeſitzer nochmals auf, das Inſekt binnen 8 Tagen zu beſeitigen, damit größere Nachteile vermieden werden. Nach Ablauf dieſer Friſt erfolgt ev. Veſeitigung auf Koſten der Säumigen. Viernheim, den 26. Februar 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Beſeitigung der Bekanntmachung. Betr.: Verkehr mit Eiern. Die Landes⸗Eierſtelle für das Großherzogtum Heſſen hat uns die Aufforderungszettel zur Abgabe, von Eiern ab 1. März 1918 überſandt. Jedem Geflügelhalter wird in dieſen Tagen die für ihn beſtimmte Aufforderung perſönlich zugeſtellt werden. Dieſe Aufforderung, in der zugleich mit— geteilt wird, wieviel Eier jeder Geflügelhalter zelnen Zeitabſchnitten abzuliefern hat, iſt ſorgfältig aufzu⸗ wahren. Nähere Aufklärung erteilt auf Verlangen der von dem Gr. Kreisamt beſtellte Vertrauensmann Herr Lehrer Fertig. Geflügelhalter, welche keinen Anfforde- rungszettel erhalten, sind verpflichtet, dies so- fort, spätestens bis zum 28. Februar, dem Ver- trauensmann mitzuteilen; Geflügelhalter, welche dies nicht melden, ſetzen ſich hoher Beſtrafung aus. Wir erwarten von dem vaterländiſchen Sinn unſerer Geflügelhalter, daß jeder ſeine Abgabepflicht voll und ganz und auch rechtzeitig erfüllt. Für die Kinder, für unſere Ver⸗ wundeten und Kranken und für alle, welche nicht ſelbſt Hühner halten können, ſind die Eier unentbehrlich. Wer Eier, die er abzuliefern hat, für ſich behält oder auf Schleich— wegen an andere verkauft, hilft unſeren Feinden und begeht Verrat am Vaterland, außerdem hat er hohe Geld- oder auch Freiheltsſtrafen neben Entziehung von Nahrungsmitteln uſw. zu erwarten. Viernheim, den 27. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 7 Das Feldheer braucht dringend Hafer, Heu u. Stroh! Landwirte helft dem Heere! l Bekanntmachung. Betr.: Die Unterbringung ſtädtiſcher Schulkinder auf dem Aauftuf! An die Bewohner der Gemeinde Viernheim Durch die Güte wohlmeinender Menſchen, vor allem Landwirten, wurden im verfloſſenen Jahre 10 000 Stadt- kindern in den Sommermonaten im Großherzogtum Heſſen Landaufenthalt gewährt. Auch in dieſem Jahre fordert die Not gebieteriſch, ſtädtiſchen Kindern des Heſſenlandes Land⸗ aufenthalt zu gewähren, um den Ernährungsſchwierigkeiten, die in der Stadt viel grötzer ſind wie auf dem Lande, beſſer begegnen und dadurch einen Ausgleich zwiſchen Stadt⸗ und Landbevölkerung ſchaffen zu können. Unſere Kinder, die unſere kommende Generation werden und Deutſchlands Zu⸗ kunft bilden ſollen, müſſen vor Unterernährung und Siech⸗ tum bewahrt bleiben. Alle diejenigen, die ein ſtädt. Kind in ihrer Familie aufzunehmen gewillt ſind, wollen dies auf unſerer Kanzlei, woſelbſt die Bedingungen eingeſehen werden können, bis 15. März l. Js. melden. Land- wirte! Nehmt die kleine Pflicht auf Euch. Auch denkt des Heimatlandes für Euer Liebeswerk. Ihr erwerbt Euch dabei gleichzeitig ein großes Verdienſt um unſer gemein⸗ ſames Vaterland, dem Ihr damit durchzuhalten helft. Euch danken Mütter und Väter, die nie vergeſſen werden, was Ihr ihren Kindern getan habt! Es wartet ſo mancher Junge, ſo manches Mädches, die im Vorjahre nicht hinaus⸗ geſandt werden konnten, auf Aufnahme bei Euch. Gebt den Stadtkindern Sonnenschein und Wärme, Kraft für Leib und Seele, damit dem Vaterland eine kraftvolle und frohe Jugend heran wachse! Berückſichtigt dabei auch die kleineren, denen eine Erholung ſehr nottut! Zur Erleichterung der Verpflegung wurde be⸗ ſtimmt, daß, ſoweit ſich Landwirte zur Aufnahme vou Kin⸗ dern verpflichten, ihnen zu deren Ernährung die erforder— lichen Mengen in gleicher Höhe zu belaſſen ſind, wie für Angehörige ihrer Wirtſchaft. Unſere Gemeindeeinwohner haben in rührender Weiſe bei allen Anläſſen, in denen es galt, ihre Opferwilligkeit und ihre vaterländiſche Geſinnung, zum Ausdruck zu bringen, dies in ſchönſter Weiſe bezeugt, ſodaß wir uns auch bei dieſem Liebeswerk der Ueberzeugung hingeben dürfen, daß unſere tüchtige Cinwohnerſchaft, ins⸗ beſondere unſere Landwirte, dasſelbe nach Kräften fördern helfen und eine überaus wichtige vaterländiſche Pflicht zu erfüllen bereit ſind. Viernheim, den 26. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gemeindekaſſe. Sämtliche Auszahlungen für den 1. des Monats, auch diejenigen, welche sonst durch die Post erfolgen, finden am nächſten Freitag vormittags ſtatt. — Alle Unterſchriften ſind dieſes mal beglaubigen zu laſſen und es ſind deshalb die Belege vor der Aus— zahlung bei der Gr. Bürgermeiſterei zu unterſchreiben und abzuholen. Auch in die Quittungsbücher, von jetzt ab „Rentenbücher“, iſt beglaubigt zu quittieren. Das 1. und 2. Ziel Gemeindeſteuer kann bis nächſten Montag ohne Pfandkosten bezahlt werden. Viernheim, den 25. Februar 1918. Jö ſt. Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 2. März 18. Ador Sabbatt-Anfang 535 Uhr „ Morgen 830 Uhr Wochenabſchnitt„ Nachmittag 330 Uhr Ki⸗Sißo 5 Ausgang 655 Uhr Wochentag-Abend 700 Uhr „ Morgen 700 Uhr Bekanntmachung. Betr. Verhalten bei Fliegerangriffen, insbeſondere zur Nachtzeit. Die Erfahrung hat gezeigt, daß bei nächtlichen Flie⸗ gerangriffen ſowohl bei einem Teile der Bevölkerung als auch bei den Inſaſſen militäriſcher Gebäude die Neigung beſteht, die von ihnen bewohnten bezw. aufgeſuchten Räume zu erhellen. Dieſe plötzliche Verſtärkung der Lichtquellen ſonſt gut verdunkelter Städte gibt dem angreifenden Gegner die Mög⸗ lichkeit, ſich zu orientieren und zu einem gezielten Bomben⸗ abwurf zu gelangen, iſt akſo geeignet, den Wert der bisher ſorgſam beachteten Verdunkelungsvorſchriften mit einem Schlage hinfällig zu machen. Das muß unter allen Um⸗ ſtänden vermieden werden. Es iſt im eigenſten Intereſſe der Bevölkerung gelegen, gerade während eines nächtlichen Fliegerangriffes die Ver⸗ dunkelungsmaßnahmen aufs Peinlichſte durchzuführen. Viernheim, den 20. Februar 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Landw. Vezugs⸗ und Abſatz⸗Genoſſenſchaft. Es gelangt morgen Freitag Nachmittag 1 Hühnerweichfutter und nur an Hühnerhalter zur Abgabe. Preis pro Pfund 28 Pig. gegen bar.— Gleichzeitig wird erſucht Beſtellungen in Kaliſalz ſofort machen zu wollen. Der Vorstand. 5 80 Hektoliter la. glanzhellen Apfelwein i abzugeben. Offerte an ftanz Josef Heinz, Kfm., Heddesheim Telefon Nr. 66 Amt Ladenburg. Acker in der Straßenheimer Ge— markung, aus freier Hand zu Suchen für unſer Waſſer⸗ geſchäͤft und Landwirtſchaft einen verkaufen. jungen Mann Joh. 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