öndere zur i lichen Flie⸗ erung als ie Neigung ten Räume n ſonſt gut r die Mög⸗ n Bomben⸗ der bisher mit einem allen Um⸗ ng gelegen, es die Ver⸗ ihren. m. ſenſchaft. tag pro Pfund osheim rg. ieee 1 heimer Ge— ier Hand zu ukler, mannſtr. 10 al: „om bast- btzenhof Kaufen. res. Miernh. Erſcheint dreimal wöchentlich: Geſchäfts⸗ Anzeiger Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 50 Pfg. einſchl. Trägerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Redaktion, Druck und Verlag: 1 Unabhängiges Organ n Vereins- Anzeiger Juſeratenpreis: Enthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. Inſerate finden in der Bürger-Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme-Tarif. Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraß ge. Viernheim 8 Die 1 ſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zu 8 Gramm 9 Mk. fürs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. 1 26 Telefon 217 Samstag, den 2. März Teleſon 217 1918 Die Frau als Kriegsſchuſter. Von Anna von Woyna. Der Krieg iſt ein großer Lehrmeiſter, vor allem für uns Frauen. Immer mehr macht ſich als neue Kriegs— ſorge die Beſchaffung der Fußbekleidung fühlbar. Der Mangel an Arbeitskräften, das dadurch entſtehende lange Warten auf das Beſohlen und Ausbeſſern des Schuhzeugs, die damit verbundenen hohen Preiſe, all dieſes treibt uns Frauen und Mütter dazu, uns ſelbſt zu helfen. Dank einer Einrichtung des Nationalen Frauendieuſtes in Frank- furt a. M. gelang es der freiwilligen Kriegshilfe in unſerem Kreiſe, eine Lehrerin für Schuhlehrkurſe zu be— ſchaffen. Der erſte Kurſus war noch ſchwach beſucht, da ſich die Frauen noch nicht recht zutrauten, tragbare Schuhe anzufertigen. Alles, was an Reſten von Stoffen, Futter ſtoffen, alten Teppichen und Läufern zu Hauſe irgendwie ausfindig zu machen war, wurde herangeholt. Nun ging ein emſiges Arbeiten los, nach und nach entſtand ein Kunſtwerk nach dem anderen. Die Phantaſie und der Geſchmack des Einzelnen hatten freien Spielraum. Samt⸗, eide⸗, Tuch⸗, warme, gefütterte Hausſchuhe, Pantoffeln in allen Größen und Farben, Sohlen aus Teppich- und Filzreſten, ſelbſtgeflochtene Strohſohlen, auch mit Leder geflickte und beſohlte Schuhe entſtanden unter den fleißigen Händen. Die daran anſchließende Ausſtellung ſprach am beſten für uns und verſchaffte gleich neue weitere Teil— nehmer. ö Schweſtern, Verwundete aus dem Lazarett, ein Kriegsbeſchädigter, der mit Freuden die Gelegenheit er— griff, ſich zum Schuſter ausbilden zu können, ſowie eine Handarbeitslehrerin, die ſich freute, bei dem Maugel an Material eine neue ſegensreiche Beſchäftigung für die Schulkinder zu finden, ſie nahmen alle an unſerem zweiten Kurſus teil. Das Gefühl, aus nichts etwas Neues, Nütz⸗ liches geſchaffen zu haben und ohne Bezugsſchein zu einem warmen Kleidungsſtück gekommen zu ſein, machte uns ſtolz. Nachdem unſere Kriegshilfe in den beiden erſten Kurſen zwei Frauen gründlich hatte ausbilden laſſen, traten dieſe als Lehrerinnen in den folgenden Kurſen auf. Die noch dom Vormittag erwärmten Schulräume wurden nachmit— tags und abends für dieſe Kurſe der Bevölkerung zur Verfügung geſtellt. Unbemittelte hatten den Unterricht umſonſt, die anderen mußten einen kleinen Beitrag für die Unkoſten zahlen. Um dieſe nützliche Einrichtung auch dem Lande zu— gute kommen zu laſſen, wollen wir jetzt die beiden Frauen und den Kriegsbeſchädigten von der Kriegshilfe aus als Wanderlehrer in die Gemeinden ſenden. Bei dem Mangel in Leder iſt auch ein Kurſus in der Lehr- und Verſuchs— werkſtätte für Schuhſohlenerſatz in Berlin ſehr wichtig. Im Sinne der ganzen Beſtrebungen wäre es ſehr dankens— wert, wenn in allen Schulen durch die Handarbeitsleh— terinnen die Selbſtanfertigung von Schuhen und Stroh- zohlen gelehrt würde; der Eifer unſerer Schulkinder würde icher ein großer ſein, und manche arme Mutter ſürde 155 Sorge, Schuhe für ihre Kinder zu beſchaffen, enthoben werden. Der Wohnungsumzug auf 1. April 1918. 5(Nachdruck verboten.) Der 1. April fällt heuer auf den Oſtermontag; das iſt im Sinne des Geſetzes ein bürgerlicher Feier tag. Das Mietsverhältnis iſt nicht beendigt mit dem Auszug, ſondern mit Ablauf der Mietzeit. Der Ver mieter hat vorher keinen Anſpruch auf die Rückgabe der Wohnung, wenn der Mieter frühzeitiger ausgezogen iſt. Ter Regel nach iſt die Räumung und Rückgabe der Woh nung mit der Beendigung des Mietsverhältuiſſes zu be— wirken, doch iſt, wenn der letzte Tag der Mietzeit auf einen Sonntag oder ſtaatlich anerkannten Feiertag fällt, dem Mieter auch der folgende Werktag zur Räu— mung gegeben. Auch beſtehen in manchen Orten landes— geſetzlich noch beſondere Räumungsfriſten, die neben den— jenigen des Bürgerlichen Geſetzbuchs Gültigkeit haben. So iſt es vielfach Ortsgesbrauch, daß der Mieter, falls -nichts anderes vereinbart iſt, die aufgekündigte Wohnung am Tage des Vierteljahrswechſels, alſo am 1. des Mo— nats, und zwar ohne Rückſicht auf die Größe der Woh⸗ nung vormittags zu räumen hat. Eine Ausnahme wird nur für ſolche Zimmer geſtattet, in denen Perſonen der— art krank liegen, daß ſie nach ärztlichem Zeugnis nicht weggebracht werden dürfen. Einxeden, daß die neu zu be ziehende Wohnung noch nicht frei oder noch nicht gereinigt oder noch nicht ausgebaut ſei und dergleichen, werden nicht berückſichtigt.. ö Zu den Pflichten des Ausziehen den gehört nicht nur„daß er die bisherige Mietswohnung räumt, ſondern er muß auch dem Vermieter die Möglichkeit gewähren, vollſtändia über die Wohnung au verfügen. Er muß alſo die Schlüſſel, die er beim Einzug erhalten hat, zurückgeben. Hat er ſich Schlſüſel auf ſeine Koſten an— fertigen laſſen, ſo braucht er ſie, wenn der Vertrag nichts anderes beſagt, nur gegen entſprechende Entſchädigung abzugeben. Liefert er ſie aber überhaupt nicht ab, dann muß er ſie für ſich unbrauchbar machen. Der Mie— ter kommt übrigens ſeiner Pflicht zweiſellos auch dadurch nach, daß er die Schlüſſel ſeinem Nachfolger überläßt. Behält er die Schlüſſel für ſich, ohne ſie unbrauchbar zu machen, dannd arf der Vermieter die Schlöſſer auf Koſten des bisherigen Mieters abändern laſſen. Recht ſteht ihm zu im Intereſſe der Wohnung. Lolale Nachrichten. S8 Viernheim, 2. März. Dleſes Sicherheit der boten. Vielfach beſteht noch die Auffaſſung, daß wenigſtens die von der eigenen Zucht gewonnenen Felle auch für den eigenen Haushalt zugerichtet und verwendet werden dürfen. Dieſe Meinung iſt falſch. Die Kaninfelle müſſen vielmehr ausnahmslos an einen Händler oder an die Sammelſtelle eines Kaninchenzuchtvereins abgeliefert werden. Wer hier gegen verſtößt, insbeſondere die ſelbſtgewonnenen Felle für ſich verwendet, macht ſich ſtrafbar. Auch die Zurichter- und Kürſchnerbetriebe werden von den auf Befolgung der beſtehenden Vorſchriften jetzt ſtreng über wacht. Zur Vermeidung von Unannehmlichkeiten machen wir unſere Leſer hierauf ausdrücklich aufmerkſam. * Viernheim, 2. März. Knochen bereit halten! Wie die Bürgermeiſterei bereits bekannt gegeben, ſollen von ſämtlichen Hausſchlachtungen die Knochen abge liefert werden. Bis jetzt iſt nur ¼ derſelben abgeliefert. Den 1 Reſt ſammeln nächſten Montag Schüler Oberklaſſen. Es wird höflichſt gebeten, die halten, die zur Fettgewinnung dringend der Knochen bereit zu nötig ſind. Viernheim, 2. März. Die ſterblichen Ueber— reſte des auf ſo bedauerliche Weiſe ums Leben gekommenen Artilleriſten Gefreiten Jakob Schalk wurden geſtern Nach— mittag auf dem hieſigen Friedhof beigeſetzt. Die gewaltige Anteilnahme am Leichenbegängnis gab Zeugnis, daß Viern— heims Einwohnerſchaft ſeine Helden zu ehren weis, denn als braver Sohn unſerer Gemeinde iſt er dem Vaterland zum Opfer gefallen. In dem Einſegnungsakt des Herrn Geiſt lichen wurde dies auch in ſo rührender, würdiger Weiſe zum Ausdruck gebracht. Ehre dem, dem Ehre gebührt! Die militäriſchen Vereine von hier mit ihren Fahnen, eine Abtl. des Wormſer Inf.-Regts. mit einem Muſikkorps, unſere Feld— grauen vom Vereinslazarett, ſowie viele Leidtragende gaben dem Dahingeſchiedenen das letzte Geleite. Die Firma Benz & Co.⸗Mannheim, bei welcher der Verſtorbene als kaufm. Beamter angeſtellt war, ſowie die Beamten dieſer Firma und ſeine Leidensgenoſſen vom Diſtriktskrankenhaus Kaiſers lautern ließen prachtvolle Kränze niederlegen. Drei Salven widmeten dem Krieger den letzten militär. Scheidegruß. Eine achtbare Witwe mit drei Kinderchen beweinen ihren liebge wordenen Vater und Ernährer, eine tiefgebeugte Mutter ihren teuren Sohn, f ö e innige Teilnahme entgegenbringt. Er ruhe ſauf denen die ganze 4 — Weinpreiſe. Die Weiupreiſe haben ſich, ſo ſchreibt die„Deutſche Wirtszeitung“, in der letzten Zeit zu einer außerordentlichen Höhe entwickelt. Die Weine ſind auf das vier- und fünffache des Friedenspreiſes ge— ſtiegen. Nun hat ſich das Berliner Kriegswucheramt ent— ſchloſſen, den Urſachen der Teuerung nachzugehen und zu dieſem Zwecke eine vorläufige Beſchlagnahme der Flaſchenweine bei den Berliner Feinkoſt- und Kolonial— warengeſchäften vorzunehmen. Staatsanwalt Frobös teilt hiezu folgendes mit: Die hohe Preisſteigerung der Weine hat das Berliner Kriegswucheramt zu einem doppelten Vorgehen gegen die Erzeuger und gegen die Händler veranlaßt. Die Nachforſchungen nach der Preisbildung der Weine erfolgt bereits am Erzeugungsgebiet und wird don da ab ſich bis auf den Verkauf an den Verbraucher erſtrecken. Die Schwierigkeiten der Feſtſtellung, ob Preis— treiberei oder Kettenhandel vorliegt, ſind nicht zu unter— ſchätzen, da der Wein nach den Verſteigerungen verſchnitten wird und daher verſchiedene Weinſorten durcheinanderge— mengt werden. Die geſetzlich vorgeſchriebenen Verlade— bücher fehlen zum Teil oder ſind ſo ſchlecht geführt, daß ein genauer Ueberblick über das Produzeutengeſchäft nur ſehr mühevoll gewonnen werden kann. Dazu kommt, daß ſich Elemente, die früher nichts mit dem Weinhandel zu zun hatten, auf dieſes Geſchäft geſlürzt haben und einen ettenbandel betreiben, der die Preiſe noch mehr in Die Verwendung der ſelbſtgewonnenen Kaninfelle für den eigenen Bedarf iſt ver— maßgebenden Behörden 1 1 1 ——————— KA—————— die Höhe treibt. Die Ermittlungen des Kriegswucheramts haben ſich in Berlin auf den Flaſchenverkauf des Weines erſtreckt. Die Beſchlagnahme iſt erfolgt, um an der Hand der Bücher und Rechnungen die Einkaufs- und Verkaufs— preiſe feſtzuſtellen und Verſchiebungen des Weines zu ver— hindern. Wo nach Prüfung der Sachlage derartige Be— denken nicht vorliegen, wird die Beſchlagnahme in wenigen Tagen wieder aufgehoben werden. Eine Beſchlagnahm— der Weine für das Heer, die Marine und die Lazarette ißt nicht beabſichtigt. Man iſt ſchon einer ganzen Reihe vor Kettenbildungen auf die Spur gekommen. höhung der Kohlenpreiſe? Wie der„Frkf. Ztg.“ gemeldet wird, ſind die Kohlengruben im Ruhrgebiet i preußiſchen Handelsminiſter zum Zweck weiterer Er— ing der Kohlenpreiſe vom 1. April d. J. ab vor— ig geworden. Die Entſcheidung des Miniſteriums ſteht ziernheim, 2. März. Ein un würdiges Verhalten. Zur Warnung vor falſchen Angaben bei Anträgen auf Bezugsſcheine möge ein Vorfall dienen, der ſich vor kurzem in einer ſchleſiſchen Stadt zugetragen hat. Eine junge Dame der beſſeren Stände beantragte eine Da— men-Leinenbluſe und gab dabei die eidesſtattliche Ver— ſicherung ab, daß nur zwei weiße dünne Voilebluſen und eine ſeidene Bluſe beſäße. Bei der Nachprüfung der Beſtände in der Wohnung der Eltern wurde jedoch ein Vor rat an Kleidungsſtücken feſtgeſtellt, der weit über das Not— wendigſte hinausging) u. a. 10 bunte Bluſen, 2 Waſchbluſen, ſechs Hausbluſen). Auf Grund Magiſtrats wurde die Dame vom dor— Mark oder 20 Tagen Gefängnis verurteilt. Einzig die Tatſache, daß ſie einen Teil ihrer Beſtände freiwillig der Altbekleidungsſtelle zur Verfügung geſtellt hat, ohne dafür eine Abgabebeſchei— nigung zu verlangen, hat die Reichsbekleidungsſtelle veran— eine wollene Bluſe und der Strafanzeige des zu einer Geldſtrafe von 100 tigen Amtsgericht laßt, von einer Enteignung ihrer Vorräte bis auf den not— wendigſten Beſitzſtand abzuſehen. Wer heute ohne dringendſte otwer verſündigt ſich digkeit einen Bezugsſchein beantragt, Allgemeinheit den Ausfertigungsſtellen dazu bewußt unwahre Erklärungen abgibt, hat es ſich zuzuſchreiben, wenn er gerichtlicher Beſtrafung und Enteignung ſeiner überflüſſigen Beſtände verfällt. wer bor — Der neindefarren gepfändet! Zu der bom„Schwa Boten“ veröffentlichten Notiz erhalten ſolr zur Aufklärung ſolgende Zuſchrift: Eine intereſſante ſtreitſache ſpielt ſich zurzeit zwiſchen einer Unfallverletzten und der Gemeinde Seedorf, OA. Oberndorf, ab. Es han— zelt ſich um eine Witwe, die aushilfsweiſe bei ihrer kachbarin gearbeitet hat und dann in dom landwirtſchaft— die Folgen des Unfalles ändigen landwirtſchaft— genoſſenſchaft ei Stand der Ver— hende Rente, mit ihren An- die erſten 13 Wochen abgewieſen worden die Verletzte gegen Krankheit nicht verſichert und auch nicht verſicherungspflichtig geweſen iſt, ſo hatte in dieſem Fall gemäß den Beſtimmungen des Par. 942 der keichsverſicherungsordnung die Gemeinde Krankenhilfe für je erſten 13 Wochen, beſtehend in freie ärztliche Behand— ükengeld Zuſtändig iſt der Unfall ſich ereignet hat. Die Gemeinde wehrte ſich hiegegen und mes auf eine Klage ankommen. Das zuſtändige Ver— erungsamt hat jedoch in einer Vorentſcheidung die Ge— inde zu der Krankenhilfe im Betrag von rund 300 Mark berurteilt. Alsbald ließ die Gemeinde durch einen Rechts— alt die Anberaumung einer mündlichen Verhandlung eantragen, allerdings mit dem Ergebnis, daß die Ge— meinde, wie es nach dem klaren Wortlaut des Geſetzes ht anders zu erwarten war, wieder verurteilt wurde. da nun die Entſcheidungen der Verſicherungsämter in krankenverſicherungsſachen vorläufig vollſtreckbar ſind und eine hiegegen einzureichende Berufung keinen Auf— ſchub erwirkt, ſo ließ die Verletzte durch ihren Vertreter is verſicherungsamtliche Urteil vollſtrecken. Doch ſie hatte die Rechnung ohne die Gemeindeverwaltung gemacht, inn letztere erklärte dem Gerichtsvollzieher,„daß ſie icht freiwillig zahle“, er pfänden. Demzufolge ſt daun von dem Gerichtsvollzieher der Gemeindefarren leb verunglückte. Für die Verletzte von der zu ichen Betr hen Beruf dem 1 1 1 b letzung entſpre 9 f während ſie ſrüchen für — — Arznei und t zu leiſten. Gemeinde, in Betracht kommend lng, a ſolle jepfändet worden.* 1 Sauerkraut Spiegel Rauten Pfund 18 Pf., zu haben bei künſil. Blumenſträuße Johann Ehrhardt, empfiehlt Jakob Beyer. Blauehutſtraße 51. e n ee ee e eee eee Der Rrieg gegen Rußland. Ein Überblick 1914—1918. Die Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand war die Veranlaſſung für den Welt⸗ krieg, der von Rußland und ſeinen Entente⸗ genoſſen von langer Hand vorbereitet war. Der Revanchegedanke der Franzoſen hatte bei den Ruſſen ein williges Ohr gefunden. Die militäriſchen Intereſſen der Franzoſen und der Ruſſen hinſichtlich der Vernichtung des Deutſchen Reiches waren daher die gleichen. In die Zange genommen gedachten die beiden Genoſſen das Deutſche Reich um ſo eher zu erdroſſeln, 2 3 5* 1 17871 Nang als ihnen von England tatkräftige Unterſtützung zugeſagt war. Der Ruſſe war bei Erklärung des Kriegs⸗ zuſtandes fertig mit ſeinen Vorbereitungen. Sein Aufmarſch an unſerer Oſtgrenze war be⸗ endet, die Mobilmachung war im geheimen durchgeführt worden. Er lag ſeit Ende Juli 1914 bereit zum Sprung auf Oſtpreußen. So— fort nach Kriegsbeginn ſtießen die ruſſiſchen Maſſen nach Oſtpreußen vor. Sengend und brennend zeichnete das ruſſiſche Heer ſeinen Weg, lehrte die Bevölkerung die Schrecken des Krieges bis zur Neige kennen. Die Lage für Oſt⸗ preußen wurde bedrohlich. Da trat Hindenburg mit ſeinem Generalſtabschef Ludendorff auf den Plan. Die ruſſiſche Dampfwalze, welche kraft ihrer ge— waltigen Dimenſionen das deutſche Heer nieder— walzend vor den Toren Berlins ihren Signal— pfiff ertönen laſſen ſollte, wenn die Franzoſen die Deutſchen über den Rhein zu Paaren ge— trieben hätten, wurde durch Hindenburg ge— zwungen, ihren Kurs zu ändern und rückwärts zu rollen. In den Karpathen hielten die Truppen der Mittelmächte dem feindlichen Vor⸗ dringen im Winter 1914/15 ſtand und ver⸗ hinderten den Einfall in Ungarn. Im Februar 1915 begann der ſiegreiche Vormarſch der deutſchen und öſterreichiſch- ungariſchen Truppen auf der ganzen Linie von der Oſtſee bis zur rumäniſchen Grenze. Aus Galizien und Polen hinausgefegt, mußte ſich das ruſſiſche Heer in das Innere des Landes zurückziehen. Um dieſe ſchwere Niederlage wettzumachen, wurde mit großen Mitteln von neuem zum Kampf gerüſtet. Rumänien ſollte durch ſeinen Eintritt in den Krieg gegen die Mitſelmächte der neuen Offenſive an der Oſtfront zum ſicheren Erſolge helfen. Mit gewaltigen Truppen⸗ maſſen, mit einem gewaltigen Arſenal von Kriegsgerät brauſte der ruſſiſche Angriff los, während der Rumäne in hinterliſtigem Überfall die rechte Flanke der Mittelmächte zu über⸗ rennen gedachte. Das Abenteuer der Ruſſen war bald vorüber und aus Jaſſy, wohin er mit ſeiner Regierung hatte flüchten müſſen, konnte der Rumänenkönig auf den Zuſammenbruch ſeines Königreichs, auf ſeine geſcheiterte Bündnis⸗ politik mit der Entente ſchauen. Die Offenſive der Ruſſen aber erſtickte in ihrem Blute. Die ruſſiſche Regierung ſah ihren Plan einer Bezwingung Deutſchlands und Sſterreich⸗Ungarns im Herbſt 1916 endgültig geſcheitert. Die Stim⸗ mung des ruſſiſchen Volkes wandte ſich gegen das Bündnis mit der Entente. Der Zar plante, ſo ging das Gerücht, den Abbruch der Be— ziehungen zu ſeinen bisherigen Bundesgenoſſen und einen Sonderfrieden mit den Mittelmächten. Hiervon wurde die engliſche Regierung durch ihr Agentenheer unterrichtet. Unverzüglich traf ſie ihre Maßnahmen, ſchürte eine Bewegung gegen den Zaren, und jubelte, als im Gelingen ihres Planes der Zar ſeines Thrones entſetzt und Kerenski Diktator des ruſſiſchen Reiches wurde, Die Freude war kurz. Die revolutionäre Partei der Volſchewiki riß die Gewalt an ſich, machte die Zerſetzung des Heeres vollſtändig, beraubte das Heer ſeiner Disziplin und damit jeglicher Kampfkraft. Die Verhältniſſe im Innern Ruß⸗ lands, die Lebensmittelſchwierigkeiten und der klägliche Zuſtaud der Bahnen nahm dauernd an Bedrohlichkeit zu. Trotzki und Lenin, die Führer der Volſchewikt, erkannten, daß der Friede das einzige Pro⸗ pagandamittel ſei, daß einer politiſchen Partei Sie machten den Frieden Gefolgſchaft ſichere. mit den Mittelmächten zum erſten Punkt ihrer Regierungspropaganda und wandten ſich mit der Bitte um Waffenſtillſtand an die Feinde. verhandlungen in Breſt⸗Litowſk wurden auf⸗ genommen, während die Bolſchewiki in Ruß⸗ land ſelbſt volle Anarchie verbreiteten und blutigen Schrecken durch das Land trugen. Bei den Verhandlungen in Breſt⸗Litowſk zeigte es ſich denn auch bald, daß das Wort Friede lediglich ein Ködermittel von Lenin und Trotzki war, daß es ihnen keineswegs auf den Abſchluß eines Friedens ankam, daß ſie vielmehr durch Verſchleppung der Verhandlungen einer Welt⸗ revolution die Wege ebnen wollten. kannte auch die Ukraine, welche ſich als un⸗ abhängige, ſelbſtändige Republik von Groß⸗ Rußland losgeſagt hatte. Die Vertreter der Ukraine, von dem ernſten Entichluß beſeelt, ihrem Lande die Wohlfahrt des Friedens und der Ordnung wiederzugeben, ſchloſſen mit den Mittelmächten am 9. Februar einen formellen endgülligen Friedensvertrag. Ein Land, von der Größe und Einwohnerzahl Frankreichs, von großem Reichtum an Getreide und Mineralien, wurde durch den Friedensvertrag zu einem Freunde der Mittelmächte, denen es die Über⸗ ſchüſſe ſeiner Erzeugniſſe abzugeben ſich erbot. Der Krieg wurde durch dieſen Frieden von den Rokitnoſümpfen bis hinab zum Schwarzen Meer an der Oſtfront beendet; denn wenn auch die Rumänen ſich noch im Kriege mit uns befinden, ſo haben ſie nicht mehr die Möglichkeit, die Feindſeligkeiten wieder aufzunehmen, ſind viel— mehr angeſichts ihrer ſtrategiſchen Lage geradezu gezwungen, dem mit ihnen abgeſchloſſenen Waffenſtillſtand alsbald den Frieden folgen zu laſſen. Die Führer der Bolſchewiki ſahen durch den Frieden der Mittelmächte mit der Ukraine ihre Pläne, den Frieden zu verſchleppen, vereitelt. Zwei Wege blieben ihnen, entweder nun auch ihrerſeits Frieden zu ſchließen oder ihr wahres Geſicht zu zeigen. Sie taten keins von beiden, verſuchten vielmehr dutch einſeitige Erklärung der Beendigung des Kriegszuſtandes zwiſchen den Mittelmächten und dem ruſſiſchen Reiche und der Vortäuſchung einer Demobiliſierung des ruſſiſchen Heeres dem Volke gegenüber ihr Ge— ſicht zu wahren. Die Lage an der Oſtfront iſt nunmehr folgende: Die ſüdliche Hälſte der Front iſt teils durch endgültigen Frieden aus dem Kampf aus— geſchieden, teils iſt der Frieden in abſehbarer Zeit zu erwarten. An der nördlichen Hälfte ſtehen unſeren Truppen kampfunfähige Trümmer des einſtigen ruſſiſchen Heeres gegenüber, welche nicht in der Lage ſind, nennenswerten Wider— ſtand zu leiſten. In Rußland ſelbſt aber tobt der Bürgerkrieg: die Bolſchewiki morden, plün⸗ dern, rauben und bedrängen mit Hilfe ihrer roten Garde das ganze Land. Herzzerreißende Notſchreie dringen aus Finnland, aus Eſtland und Livland zu uns herüber. Von deutſcher Einwirkung erhoffen die Randoölker die Ein— ſtellung der Greueltaten, die Wiederkehr ge— ordneter Verhältniſſe. Das iſt das Ergebnis der lands am Weltkriege. . ie IX. 5 PDolitiſche Rundlchau. Dontſchland. * Dem Reichstag iſt eine vom Bundesrat angenommene Vorlage über eine Anderung des Poſtſcheckgeſetzes zugegangen, die für die Poſtſchecktunden nicht unerhebliche Vor— teile in ſich ſchließt. Zunächſt wird Verordnung der Poſtſcheckverkehr, ſoweit er durch Überweiſung von einem Poſtſcheckkonto auf das andere erfolgt, vollſtändig gebührenlos geſtellt. * Teilnahme Ruß⸗ kn eine Ferner waren Poſtſcheck— Poſtſcheckklonto auf ein anderes von drei Pſennig zu entrichten. die Brieſe der Kontoinhaber an die Ortsverkehr geltenden Gebühr. Beide fallen künftig fort, die Uberweiſung von einem Poſtſcheckkonto auf das andere iſt in jeder Be— ziehung unentgeltlich. Die zweite im Geſetz⸗ Die entwurf vorgeſehene Anderung geht dahin, daß die Einzahlungsgebühren, die jetzt vom Zah— lungsempfänger zu tragen ſind, künftig vom Einzahler entrichtet werden müſſen. Der Waffenſtillſtand wurde abgeſchloſſen, Friedens⸗ nach der Bislang war für jede Uberweiſung von einem Gebühr ämter zu frankieren, und zwar mit der für den Beträge Dies er⸗ * Die Spionenriecherei nimmt nachgerade groteske Formen an. Der Zuſtand von 1870/1 kehrt wieder, denn die franzöſiſche Eitelkeit kann ihre Niederlage nicht anders erklären als durch Verrat. Nur ſo iſt die folgende Meldung des „Figaro“ zu verſtehen: Dem früheren Miniſter⸗ präſidenten Briand wurde bei einer Ver⸗ nehmung in der Caillaux⸗Affäre am 15. Februar vom Unterſuchungsrichter eröffnet, daß gegen ihn eine Anzeige wegen Mit iſſerſchaft der landesverräteriſchen Handlungen Caillaux' und Bolos eingegangen ſei. Eug land. * Graf Ladislaus Sobauski empfing vom auswärtigen Amt ein Schreiben, in dem Balſour ihm als Vertreter des polniſchen National⸗ lomitees in London mitteilte, daß die engliſche Regierung ihrem Agenten in Kiew aufgetragen habe, die Erklärung abzugeben, daß ſie den kürzlich abgeſchloſſenen Frieden zwiſchen der Ukraine und den Mittelmächten nicht anerkennen, und daß England keinen einzigen Frieden anerkennen wird, an dem Polen intereſſiert iſt, wenn dieſes Land nicht vorher befragt worden iſt. Schweden. * Wie Miniſterpräſident Eden in der Zweiten Kammer erklärte, wird die ſchwediſche Regie⸗ rung in Finnland nicht eingreifen. Das ſchwediſche Verbot der Ausfuhr und Durch— fuhr von Waffen soll nicht aufgehoben werden. Portugal. *Die innere Kriſe iſt nach neuen Mel⸗ dungen aus Liſſabon jetzt überwunden. Nach langen Verhandlungen über die Lage wurde im Miniſterrat volllommene Übereinſtimmung der AInſichten erzielt. Auf was ſich die Einigung bezieht, wird nur teilweiſe bekanntgegeben. Es ſoll nämlich in nächſter Zeit ein neuer Präſident der Republik durch direkte Abſtimmung gewählt werden. Der neue Präſident wird dann Ab— geordnete und Senatoren zur Reviſion der Ver⸗ faſſung ernennen Mmoripa. *Eine erneute berprüfung der Kriegs⸗ ziele verlangt Präſident Wilſon in einer freund— ſchaftlichen Note an die Verbündeten. Im Re⸗ präſentantenhauſe der Ver. Staaten teilte Lanſing, der Staatsſekretär des Außern, mit, daß Wilſon die Ausſprache über die Friedens⸗ möglichkeiten noch nicht für beendet hält. Er erwartet zunächſt weitere Antworten des Grafen Hertling und des Graſen Czernin. n eee 5 rk. Tue— Krieggereigniſſe. 15. Februar. In einzelnen Abſchnitten der flandriſchen Front Artillerie- und Minen— tätigkeit.— Bei Reims und im Oberelſaß auflebende Gefechtstätigkeit.— Im Januar haben die Feinde an den deutſchen Fronten 20 Feſſelballone und 151 Flugzeuge verloren. Februar. Auf dem weſtlichen Kriegsſchau— platz in einzelnen Abſchnitten Artillerietätigkeit. Deulſche Torpedoboote greifen die ſtarke Bewachung des engliſchen Kanals an. reiche Fahrzeuge werden zum Kampf geſtellt und größtenteils vernichtet. 17. Februar. In Flandern und im Artois Feuerkampf. Deutſche Flieger greifen London, Dover, Dünkirchen und feindliche Seeſtreitkräfte mit Bomben an. 16 18. Februar. An vielen Stellen der Front auflebender Artilleriekampf.— Militäriſche Anlagen hinter der Front werden mit Bomben belegt. Ein Flugzeug greift London an. Der Waffenſtillſtand an der groß-xuſſiſchen iſt abgelaufen. Vormarſch der gegen Dünaburg und in der Front Deutſchen Ukraine. 19. Februar. Oſtlich von Ypern geſteigerter Feuerkampf.— Bei Tahure werden 125 Ge— ſangene eingebracht.— Deutſche Truppen rücken in Dünaburg ein.— Vormarſch beider— ſeils von Luck, das kampflos beſetzt wird. 20. An der Weſtfront werden eng— liſche und franzöſiſche Erkundungsvorſtöße ab— gewieſen. Beiderſeits der Bahn Riga⸗ Petersburg werden die ruſſiſchen Stellungen überſchriften. Zwiſchen Dünaburg und Luck Februar. Zahl⸗ treten deulſche Truppen den Vormarſch an. Bei Luck fallen 2500 Gefangene und mehrere hundert Geſchütze in unſere Hand.— Die Petersburger Regierung erklärt durch Funk⸗ ſpruch, daß ſie bereit ſei, unter den in Breſt⸗ Litowſk feſtgeſetzen deutſchen Bedingungen Frieden zu ſchließen. 21. Februar. An der lothringischen Front Vor⸗ ſtöße ſtarker franzöſiſcher Abd. ungen.— Von Moon aus rücken unſere Truppen in Eſtland ein. Leal wird beſetzt; bei Lenſal werden 500 Ruſſen gefangen und 20 Geſchütze er⸗ beutet.— Vormarſch zwiſchen Dünaburg und Pinſk.— Rowno wird vom Feinde geſäubert. Die Zahl der Gefangenen beträgt hier 425 Offiziere und 8700 Mann, die Zahl der erbeuteten Geſchütze 1353.— Minſk beſetzt. — Im Januar 632 000 Tonnen verſenkt. d. Boot-Beute im Januar. 632 000 Tonnen. Rieſenhaft, wie alles in dieſem Weltkriege, ſind auch die Verheerungen, die der deutſche U⸗Boot⸗Krieg, beſonders der ſeit dem 1. Februar 1917 beſtehende ungehemmte U⸗Boot⸗Krieg, in der Welthandelstonnage, beſonders der feind⸗ lichen und der im Dienſte des Feindes fahrenden neutralen Handelstonnage angerichtet hat. Allmonatlich fielen 1¼ bis 2¼ 9% des bei Kriegsbeginn ſich auf über 49 Millionen Br.⸗ Reg.⸗To. belaufenden Geſamttonnengehalts aller Handelsmarinen der Welt unſeren U-Booten zum Opfer. In dem einen Jahre des unge⸗ hemmten U⸗Boot⸗Krieges ſind ihnen rund ein Fünftel, ſeit Beginn des Krieges faſt ein Drittel der Welthandelstonnage zum Opfer gefallen. Dieſer Durchſchnitt erhoͤht ſich noch, wenn man von der Welthandels— tonnage die in heimiſchen oder neutralen Häfen befindliche deutſche, ſich über 5,459 Millionen Br.⸗Reg.⸗To. belaufende und die öſterreichiſche Handelstonnage in Höhe von 1,055 Millionen Br.⸗Reg.⸗To. ſowie die kleinen, in obigen Ziffern mitenthaltenen für den Uberſeeverkehr nicht in Betracht kommenden Schiffe und die Schiffe auf Binnenſeen in Abzug bringt. Der im letzten Jahre verſenkte Tonnengehalt iſt faſt ſo groß wie der der drei größten Hanbels⸗ marinen der Welt nach England und Deultſch— land, nämlich der der Ver. Staaten Amerikas, Norwegens und Schwedens mit 10,191 Mil⸗ lionen Tonnen und die ſeit Kriegsbeginn ver— ſenkte Handelstonnage erreicht mit 15,37 Mil⸗ lionen Tonnen rund 75% der engliſchen Handelsmarine vor Beginn des Krieges und erreicht faſt die Geſamttonnage der vier größten Handelsmarinen der Welt nach England näm— lich Deutſchlands, der Ver. Staaten, Nor⸗ wegens und Frankreichs, die vor Kriegsbeginn rund 15,5 Millionen Br.-Reg.⸗To. betrug. Dieſes Ergebnis iſt um ſo erſtaunlicher, als dieſer Schaden unſeren Feinden durch eine neue Waſſe beigefügt worden iſt, über die noch leine praktiſchen Erfahrungen vorlagen. Erſolge, wie ſie dieſes erſte Jahresergebnis aufweiſt, hat von Anfang an wohl niemand von dem uneinge— ſchränkten U-Boot⸗Krieg erwartet. Bekanntlich hatte der Admiralſtab für den Beginn des uneingeſchräͤnkten U-Boot-Krieges nur eine monatliche Verſenkungszahl von 600 000 Tonnen in Anſatz gebracht und damit gerechnet, daß dieſe Ziffer mit der wachſenden Verminderung der Schiffahrt in den Sperr⸗ gebieten allmählich ſinten würde. Statt deſſen beträgt der monatliche Durchſchnitt des erſten Jahres ungehemmten U-Boot-Krieges allein rund 800 000 Tonnen oder 30 0% mehr als für den Anfang verauſchlagt worden war. So ſchwindet trotz aller Anſtrengungen unſerer Feinde, der U-Bootgefahr Herr zu werden, der zu ihrer Verfügung ſtehende Schiffs- raum zuſehends zuſammen, während das Arbeitsſeld unſerer U-Boote durch die Exweite⸗ rung der Sperrgebiete ſich dauernd vergrößert hat. Haben unſere Feinde auch gewiſſe Fort⸗ ſchritte in der Abwehr der U-Voote gemacht, ſo reichen ſie an die Fortſchrilte in der Aus— rüſtung und Verwendung unſerer U-Boote, wie die dauernden Erfolge ergeben, nicht eutſernt heran. Die deutſche U⸗Boot⸗Waffe iſt und bleibt die ſchärfſte Bedrohung der britiſchen Macht. un 8 1 Verfltrickt. Roman von A. von der Elbe. (Fortſetzung.) eee „So laß mich hier, Papa!“ rief ſie haſtig. 7 54 „Moͤchteſt du wohl. Nee, iſt nich! „Warum? Fräulein Böhme iſt doch nelt, und ich koͤnnte Tante beſuchen, ſie un halten und pflegen.“ „Und dein armer Vater ſoll wieder allein ſein? Du Kieſelherz!“ „Nein, Papa, kein— gar kein Kieſelherz, ich habe dich ja ſchrecklich lieb.“ Der Wagen mit Frau von Turnau und Doktor Brüggen kam zurück. Joſephine ſah ſehr bleich aus und fühlte ſich ſo angegriffen, ſehr ler⸗ Faß ſie nur flüchtig in den Salon trat; ſie mußte ſich gleich hinlegen. Der Arzt kam, nachdem er die Kranke ihrer Jungfer überlaſſen, erregt zu Vater und Tochter ins Zimmer. „Es iſt, wie ich befürchtet habe. Mein Kollege ſtellt der Patientin die Prognoſe: ent⸗ weder ein langes, trauriges Siechtum, oder eine allerdings nicht ungefährliche, aber doch noch günſtige Ausſichten bietende Operation. Tante Joſephine hat, wie ich erwartete, ſich zu letzterer entſchloſſen. Übermorgen wird ſie mit lebe Jungfer in die Klinik des Profeſſors über⸗ jebeln.“ Bernhammer knurrte unmutig, von Angſt um die Schweſter ergriffen, und Abele rief:„Iſt es ſchlimm, Herr Doktor? Kann Tante bald beſſer werden?“ »Wir müiſſen alle dieſe Fragen Golt an⸗ —— derne; “ exwiderte Brüggen heimſtellen, Fräulein Adele, ſehr ernſt. . Das Mädchen brach in Traͤnen aus:„Oh, die arme— arme Tante!“ Am anderen Morgen nahmen Vater und Tochter von Joſephine Abſchied. Sie hatte ſich erholt und erſchien unverandert. Werner Brüggen wollte Bernhammers zur Bahn be— gleiten. Scherzend ſagte die Tante mit einem Hinweis auf ihn: „Ihr laßt mich in den beſten Händen; wer einen Doktor zum Sohne hat, iſt wohl aufge⸗ hoben.“ „Ach Tante, ſüße Tante Joſe, wie tuſt du mir leid!“ rief Adele, die mütterliche Freundin unter Tränen herzend und küſſend. „Iſt nicht nötig, Liebling. Ich freue mich, bald wieder geſund zu werden.“ Der Bruder, dem der Kranken Lage tief zu Herzen ging, murrte halblaut etwas Unverſtänd⸗ liches. Für die Schweſter hatte er nur einen ſtummen Händedruck. Als die Droſchke abfuhr, ſtand Joſephine auf dem Balkon zwiſchen den entlaubten Ranken des wilden Weines, an dem noch hier und da ein blutrotes oder welkes Blatt im kalten Spätherbſtwinde zitterte, und grüßte freundlich hinunter. Abele ſah ſie betrübten Herzens daſtehen, bis der Wagen um die Ecke bog. „Abends ſaß Joſephine an ihrem Schreib⸗ tiſch, um allerlei Erinnerungszeichen und Papiere zu ordnen. Am anderen Morgen mußte ſie ihr ſchönes, behagliches Heim ver⸗ laſſen, um in die Klinik überzuſtedeln, wo nach einer kurzen, vorbereitenden Kur die Operation ſtaltfinden ſollte. Es waren dies alſo die letzten Stunden in der gewohnten Umgebung, die letzten Stunden, die ihr ſür ihre Angelegen⸗ heiten blieben. Brieſe, Aufzeichnungen, kleine Andenken lagen um ſie ausgebreitet:„Die Dokumente meines Erdendaſeins,“ flüſterte ſie vor ſich hin und ließ voll ſchmerzlicher Bewegung ein Blatt, ein Bildchen, eine trockene Blume nach der anderen durch ihre zitternden Finger gleiten. Wie tief war ſie von dem allen einſt berührt worden, und jetzt— Staub, wertloſe Fetzen! Dieſe drei Efeublättchen, die in einer Papier⸗ hülle unter ihren Fingern kniſterten, hatte Her⸗ mann Eggeruck ihr einſt, als ſie beide acht⸗ zehn Jahre zählten, im Park zu Morſe vom Stamm der alten Eſche gepflückt, kurze Zeit vor ihrer Ahreiſe mit den Verwandten, und dazu geſagt:„So feſt, Joſe, wie hier der Efeu ſich anklammert, halten wir zwei zuſammen.“ Dann hatte er ſie in ſeine Arme gezogen und zum erſtenmal ſcheu geküßt.— Oh, die Jugend— die Jugend! Und nachher— einige Brieſe ihres Mannes, einige unbedeutende Zeichnungen von ihm, auf die er Wert gelegt, Gedichte, die andere ihr gewidmet, eine ganze Korreſpondenz, die ihr einſt wichtig geſchienen, wie gleichgültig alles dies jetzt, in dieſer ernſten Stunde, alles, was ſie einſt tief ergriffen, was den Inhalt ihres Lebens ausgemacht! Manche von denen, die von der Ewigkeit ihrer Gefühle geſprochen, ſchltefen ſchon unterm grünen Raſen, andere halten ſie wohl längſt vergeſſen. 5 5 Das Geſſhl des Alleinſeins überfiel ſie mit bitterem Weh. Es gab ja noch Menſchen, die ſte lieb hatten, aber ihr Ich, ihr Schickſal, ihre ſchweren Slunden mußte ſte allein, ganz allein tragen. Sie begann die Sachen, die um ſie her lagen, zu ſondern. Vieles ſollte gleich ver⸗ brannt werden, anderes, wovon ſie ſich ungern trennte, legte ſie in eine Kaſſette. Ihren letzlen Willen hatte ſie längſt zu Papier gebracht, aber an Adele, das geliebte Kind, wollte ſie noch auf alle Fälle ein paar ermutigende Worte ſchreiben. Ez war bei ihrer von vielem Nachſinnen unterbrochenen Beſchäftigung ſpät geworden, ſie mußte ein Ende machen, fühlte ſie ſich doch ſehr hinfällig. Nachdem alles geordnet und abgeſchloſſen worden, ſtützte ſie den müden Kopf in die Hand; eine düſtere Todesahnung beſchlich ihre Seele und lieſe Seufzer hoben ihre Bruſt. 12. Adele halte ſich auf ihr liebes Morſe ge— freut. Es war ja auch ſchön, wieder daheim zu ſein, aber wie verändert erſchien ihr alles— erſchien ſie ſich ſelbſt. Die Baͤume des Parks, noch im falten Grün und bunten Blätterſchmuck des Herbstes prangend, als ſie abreiſten, landen jetzt winter⸗ lich kahl und blickten die von ſüdlicher Schön⸗ heit Verwöhnte traurig an. Und in ihrem eigenen Gemüte ſah es auch nicht ſo ſonnig und heiter aus, wie es ihr eigentliches Weſen bedingte. Die Trennung von der Schweſler, Frankreichs Elngeborenenpolltil. Das Syſtem der Zwangs aushebungen. Zur Durchführung der Eingeborenenzwangs⸗ aushebung in ſchärſſter Form siſt Jonnart, der von der Ententiſierung Griechenlands her rühm⸗ lichſt bekannt iſt, zum Generalgouverneur von Algier ernannt worden. Die ſranzöſiſche Zeitung „Vicloire“, Herves Organ, begleitet dieſe Er⸗ nennung und die geplante Zwangsaushebung in Algier mit nachſtehendem Rückblick auf die ſranzoſiſche Eingeborenpolitik in Algier, der unſere Beachtung wegen der vielfachen Ver— leumdungen über die deutſche Eingeborenpolitik beſonders verdient. „Vicloire“ führt aus:„Wir haben unſeren arabiſchen Untertanen ihr Land während der Jahre 1830-1850 genommen und uns mit Gewalt als Herren eingeſetzt. Wir haben Ordnung und Frieden geſchaffen; leider mußten wir dieſer Bevölkerung gegenüber eine Härte anwenden, wie dies alle ſtark in der Minder— zahl befindlichen Eroberer und Ziviliſatoren tun müſſen. Im Intereſſe ihrer Sicherheit mußte dieſe Minderzahl die Eingeborenen unter ein be⸗ ſonders hartes Regime ſtellen. Die Einge⸗ borenenbevölkerung ſtand gewiſſermaßen unter polizeilicher Kontrolle und durſte ohne Ge— nehmigung der fraszöſiſchen Behörden ihren Wohnort nicht wechſeln. Das Gerichtsverfahren wurde militätiſch geleitet. Die Eingeborenen mußten die Hauptſteuerlaſten zur Beſtreitung der öffentlichen Ausgaben tragen und die Aushebungen zum Militär fanden in letzter Zeit unter großem Aufgebot von Gendarmerie und Spahis ſtatt. Man kann ſich denken, wie ikrupelloſe Koloniſten und Beamte dieſe Unterjochung der Beſiegten ausgenutzt haben, um an ihnen Gewalttaten und Raub zu begehen. Bisher haben wir uns den Eingeborenen gegenüber als Herten gezeigt. Heute, wo wir vor neuen Aushebungen ſtehen, ſibernehmen wir die moraliſche Verpflichtung, dem arabiſchen Volk gegenüber ein wohlwollender Vormund zu ſein. Indem wir behaupten, daß wir einen Befreiungsktrieg führen, müſſen wir mit gutem Beiſpiel vorangehen, damit wir beim zu— künftigen Friedens kongreß nicht ſelbſt als Be⸗ drücker erſcheinen.“ Soweit die„Victoire.. Sie gibt mit an⸗ erkennenswerter Offenheit das bisherige Syſtem ge waltſamer Unterdrückung in der franzöſiſchen Eingeborenenpolitik zu. Es bleibt abzuwarten, ob die am Schluſſe geäußerten guten Vorſätze in Zukunft verwirklicht werden. Die Meldungen in letzter Zeit über Eingeborenenaufſtände in Tunis, am Senegal und an anderen Orten rechtfertigen es vorläufig nicht, in dieſer Be— ziehung ſtarke Hoffnungen zu hegen. . 9** Von Nah und Fern. Gemeinſchaftliche Automobilkarten der Mittelmächte ſollen demnächſt herausgegeben werden, und zwar eine große Überſichtskarte von Mitteleuropa im Maßſtab von 1:3 000 000. Außerdem plant man für Deutſchland, Sſterreich und Ungarn die Bearbeitung von Streckenbüchern, in denen die wichtigſten Automobilſtraßen ent— halten ſein werden, ſowie die Schaffung eines Automobilreiſehandbuches nach Art des Baedecker. Die Herausgabe von Spezialbüchern und Karten für beſonders belieble Gebiete wird gleichfalls ſelltgen. Aber bisher vergeblich, da der Ein⸗ niſtungsort der Typhusbazillen, die Gallen- blaſe, mit desinfizierenden Mitteln nicht zu er⸗ reichen war. Privatdozent Dr. Stuber aus Freiburg i. Br. berichtet nun über erfolgreiche Verſuche, die er mit der Chemotherapie nicht nur im Tierverſuch, ſondern auch beim Menſchen erzielt hat. Er benutzte eine Verbindung von Zyſtin mit Queckſilber, das in der Leber zer⸗ legt wird und das Queckſilber frei werden läßt, ſo daß es an Ort und Stelle ſeine deszinfi⸗ zierende Wirkung ausüben kann. Bei 20 Fällen konnte nach zwei- bis dreiwöchiger Behandlung der Nachweis von Typhusbazillen im Stuhle nicht werden. Bis auf zwei Fälle blieben die Behandelten auch ba⸗ zillenfrei. N Warnung vor Hamſterfahrten nach Bayern. Nach einer Mitteilung von amllicher Seite in München überſchwemmen trotz aller Warnungen vor dem Erwerbe von Lebens— miſteln in Bayern ſächſiſche und preußiſche Landes⸗ bewohner immer wieder das bayeriſche Grenz— gebiet, um zu„hamſtern“. Selbſt die Androhung harter Strafen und die Wegnahme der erlangten Lebensmittel haben noch keinen genügenden Er— folg gezeitigt. Die Hamſterfahrten werden eben ſorſgeſetzt, und gerade jetzt, wo wegen vorherigen lberverbrauchs die Kartoffeln zu Ende gehen, haben die Fahrten ins Bayerſand wieder einen ganz bedeutenden Umfang angenommen. Die bayeriſchen Behörden haben deswegen Anweiſung gegeben. ganz rückſchtslos vorzugehen, und die Kontrolle iſt ſtrenger denn je zuvor. Neue Braunkohlenfunde unweit der Elbe. In der näheren Umgebung der Stadt Harburg iſt man ſeit einigen Monaten beſchäftigt, nach Kohlen zu bohren. Nunmehr hat man in dem bekannten Wandergebiete der landſchaftlich ſchön gelegenen„Schwarzen Berge“, im Tale zwiſchen der Haake und der Emme, in einer Tiefe von knapp 50 Metern ein Braunkohlenflöz von 5 Metern Stärke angeſchlagen, das ſich weithin erſtreckt und von bedeutender Mächtig— keit zu ſein ſcheint. Die Bohrungen ſind noch nicht beendet. Votrogene Offiziersfamilien. in Leipzig wohnenden Angehörigen Felde ſtehenden Offiziere iſt in letzter Soldat erſchienen und hat erklärt, er ſei be⸗ auftraat, Wäſche uſw. mitzubringen. Eine Aufforderung von den hetreffenden Offizieren an die Angehörigen müſſe ſchon eingetroffen ſein. Obgleich nun das letztere nicht der Fall war, hat man dem Menſchen ſeine Angaben doch geglaubt und Waren, Lebensmittel in be trächtlichem Werte mitgegeben. er Schwindler konnte nicht ermittelt werden. Für 35000 Mark Leinen beſchlag⸗ nahmt. Die Kriminalpolizei in Bielefeld be- ſchlagnahmte für 35 000 Mark gefärbte Leinen, die der Kutſcher einer Färberei, ſtatt ſie auf die Bahn zum Verſand zu bringen, an einen Friſeur für 15000 Mark verkauft hatte. Der Kutſcher iſt mit 7000 Mark nach Holland geflüchtet. Eine Hindenburg⸗Ehrung in Klagenfurt. Im Klagenfurter Stadttheater kam es zu einer Kundgebung für Hindenburg. hatte ein Bühnenmitglied eine Außerung über Hindenburg gemacht, die Stadt großen Unwillen hervorrief. D mehr Bei den einiger im Zeit ein — abfällig erwogen. 100 000 Frauen izn Eiſenbahndienſt. Vor dem Kriege wurden etwa 10 000 Frauen von der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahnverwaltung im Bureau⸗, Abfertigungs-, Telegraphen⸗ und Schrankenwärterdienſt ſowie bei der Vahn— unterhaltung, der Reinigung der Wagen und Dienſträume beſchäftigt. Jetzt iſt ihre Zahl auf rund 100 000 geſtiegen, die in faſt allen Zweigen des Eiſenbahnweſens tätig ſind. Dabei man eine weitere Vermehrung der weiblichen Arbeitskräfte, um noch mehr Männer für die unerſetzbaren Dienſte draußen ſreizubekommen. Heilung von Typhus bazillenträgern. Nach Heilung des Typhus ſcheiden die von dieſer Krankheit Befallenen häufig noch lange Zeit Typhusbazillen aus und vermögen auf dieſe Weiſe die Krankheit weiter zu verbreiten. Deshalb hat man ſchon lange verſucht, Mittel aus dem Hotel ausgewieſen würden und daß die Londe Times“ n 3U und Wege zu finden, dieſen Zuſtand bie Sorge um ihre geliebte Tante, eine ſſille Sehnſucht, die ſie nach Berlin zog, und endlich, vielleicht quälender als alles übrige, die Nähe und die möglichen Anknüpfungsverſuche Denlas, deuen ſie jetzt ohne den Schutz und Troſt Tant Joſes ausgeſetzt war, laſteten ſchwer auf ihrer Seele. Nicht um die Welt wäre ſie wie früher allein nach Wohlden gefahren. Was ſollte ſie auch jetzt da, nachdem Ehlers fortgezogen waren? Gleich nach dem Tode des Valers hatte der Nachbar Kronenwirt, um ſein An⸗ weſen zu vergrößern, das Ehlersſche Grundſtück der Witwe abgekauft. Ottos Verheiratung mit Käthe wurde der Trauer wegen in aller Stille vollzogen und Mienchen war mit ihrer Mutter nach Friedrichshagen bei Berlin übergeſiedelt, dem Beſtimmungsorte des Bruders, wo ſie Ausſichten gefunden, als Schneiderin ihr Brot zu verdienen. Mienchen war, ohne daß Adele darum wußte, in dieſer Zeit von ſchweren Herzens⸗ kämpfen heimgeſucht worden. Nachdem Denta eingeſehen, daß er von Abelens gutem Willen für ſich nichts zu hoffen habe, ſondern nur mittels ſeiner Pfänder und Zeichen ihrer einſtigen Gunſt ſich noch Vorteile von ihr verſchaffen konne, wollte er ſeiner Neigung zu Mienchen Ehlers keinen Zwang mehr auferlegen. Seltſam, daß die beſcheidene Kleine es. ſo ſehr angetan hatte. Allein vom erſten Augenblicke, da er ſie in Wohlben neben Adele gesehen, liebte er ſie. Er bee den Ehlers nach dem Tode des Baters ſelne Teilnahme in jeder Weiſe. Mutter plant 6 ö Abbitte de 1 15 1 3 Theaterdirektors und eine ängers beigelegt. Vor Beginn der Vorſtellunc jetzt aus einer Loge, in der ſich auch ei emeinde eine A * 0 San hielt 8 rat befand, ein Herr n der er den deutſchen Charakter der 1 U 1 h 0 * 5 5 7 Ned 1 7 klagenfurt und des Großherzogtums i 114 betonte und die mit einem Hoch auf den reichen Heerführer ſchloß. Die ausgewieſenen Verbandskonſuln. Vor einigen Tagen wurde mitgeteilt, daß aus einem Hotel in Lugano der franzöſiſche und der engliſche Konſul Wie konſuln der provozierende Teil geweſen. Sie verlangten nämlich nicht mehr und nicht weniger von dem Hotelbeſitzer, als daß alle Deutſchen Ko ein Enſentemann irgendwie mit einem Deutſchen r D πννπνννιꝗimur e τιτανα]?¶l,᷑ ͤ m I r νπτνπνfτνα] h Nee v 2 W und Tochter nahmen alle Annäherungen fteund— 7„* lich auf, aber Otto blieb nach wie vor ſchrof ahweiſend. dem Umzuge der Frauen an ſeinen Beſtimmungs— mit der Geliebten ungehindert zu verlehren. anzutragen; ſein Herz beſitze ſie ja lange. Mienchen hielt ſich ſcheu zurück, aber er ſah am Aufleuchten ihres Auges, wenn er eintrat, an ihtem unwillkürlichen ſanften Lächeln und Erröten, daß er, wenn er je in der Lage ſei, ernſtlich zu werben, ein freudiges Ja erwarten könne. **. * Nun war auch Frau Ehlers mit der Tochter nach ſchwerem Abſchied von der alten Heimat fortgezogen und hatte Franz Denta in ernſter Überlegung deſſen, was er tun ſolle, zurückge⸗ laſſen. Allein, wenn er fetzt ſchon mit den kompromittierenden Beweisſtücken hervortrat und mit der Turnau über deren Auslieferung unter handelte, ſo haͤtte das auch ſechs Wochen früher geſchehen können, und wenn er dann wirklich ein paar tauſend Mark einſteckte, die ihm jederzeit gewiß waren, ſo würden die reichen Leute ſich darüber ſehr erleichtert en. Nein, er wollte die richtige Zeit abwarten, ihn drängte vorläufig nichts. Daß er bekennen mußte, er habe damals, als er geſchrieben, die Brieſchen ſeien ver⸗ Vor einiger Zeit in der Auna Ange⸗ engli ausgewieſen worden ſeien. Wie ſich jetzt herausſtellt, ſind die beiden Entente⸗ n b 1 Da indes der junge Lehrer vor ort abgehen mußte, gewann Denta die Freiheit, Er wiederholte ihr bei ſeder Gelegenheit, daß er ſie liebe, treu und zärtlich liebe, und daß völ er nur durch die Ungunſt ſeiner äußeren Lage gehindert werde, ihr Herz und Hand gemeinſam verkehre oder auch nur einen Gruß austauſche. Durch dieſes Verhalten ſah ſich der Beſitzer des internationalen Hotels genötigt, die beiden Konſuln zu erſuchen, ſein Haus zu verlaſſen⸗ Die Tommerzeit in England. Im britiſchen Unterhaus wurde mitgeteilt, daß die Sommerzeit am 24. März beginnen und am 29. September enden ſolle. Aer NTT LUNA Tr Often. Im Oſten hat die deutſche Armee an der ganzen Front, von Riga bis ſüdlich Luck, den Vormarſch angetreten. Sicherlich wird die Bevölkerung Groß⸗ rußlanbs hefreit aufammen, denn die Nachrichten, die in letzter Zeit aus den ruſſiſchen Gebieten ſowohl wie aus der Ukraine zu uns gedrungen ſind, gaben Zeugnis dabon, daß überall eine ungeheuerliche FF 17 00 SEN SBUH E cc 1 f. 8(e cee f 1 5 Epe 2 22 Tee d, ee eb . 11 89732.— Ser ale . fer 7 Sur* N E 10 . Niem s Jen 8, N N ce, ober in 55 5 2 . D. N ern vu, * F 5 10 a, 2 OH su, — 1 1 mann ſei, einer der reichſten Reeder der Welt. Daß der neue Times“⸗Aktionär in ſeiner Haupt⸗ eigenſchaft als Reeder voll Gift und Galle gegen Deutſchland iſt, ſteht über jedem Zweifel; demnach dürfte für die Zukunft eine noch deutſchfeindlichere Richtung der Times“ zu er⸗ warten ſein. Gerichtshalle. Berlin. Unter der Anklage, einen verbotenen Schleichhandel mit Goldmünzen zu einem den Nenn⸗ wert weit überſteigenden Preiſe vertrieben zu haben, wurden dem Schöffengericht drei Perſonen aus der Unterſuchungshaſt porgeführt: 0 Daniel Friedmann, der Student Ha und der Händler Max Morgenſtern. hatte auf Grund mehrfacher Beobachtungen ſeſt— geſtellt, daß Friedmann in größerem Umfange Gold— münzen ankaufte und für Zwanzigmarkſtücke 41 Mark, für Zehnmarkſtücke 21 Mark bezahlte. Es wurde ferner ermittelt, f an mit Friedmann Verbinbung ſtand und der Gold⸗ i ächtig war. die Polizei eines nann den Ange⸗ in hatte 0 Morgenſtern mit⸗ gewirkt. Fr 1 ete, daß er die Gold⸗ münzen zu ſeinem eigenen Gebrauch angekauft habe, b r Gold für ſeinen zahntechniſchen Betrieb drin⸗ f fe. Auch die beiden andern Angeklagten 3 ſie zu der Kategorie der„Goldſchieber“ Morgenſtern behauptete, daß er ledig⸗ im Inter des Friedmann den Ankauf der de vermittelt habe, ohne für ſich Vorteile zu erzielen. Der Staatsanwalt beantragte gegen jeden der Angektiagten 3 Monate Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe. Der Gerichtshof er⸗ kannte nach dem Antrage des Staatsanwalts und lehnte die Haftentlaſſung ah. Haunover. Unbezähmbarer Wanderdrang hat den erſt 17 Jahre alten Mechanikerlehrling Robert Großheim zum Mörder gemacht. Er f den ern, dort ien Kameraden Unte e zu bauen und Zur Ausführung dieſes Planes verſchiedene Ausrüſtungsgegenſtände, Ruckſack, Kochgeſchirr und Waffen, ir eund, der 16 jährige Kunkel, ver⸗ fügte. Um ſick ſer Sachen zu bemächtigen, lockte er Kunkel unter ei wand an das Ufer der e 1 0 n hinten Dann raffte er 0 entfloh. Die Strafkammer herſtändige, daß ſich hen und das Leſen zrten un faßte Über N.,— e eglian, 2 V Ian fan* Bebölkerung Man 0 ſich Unterdrückung wikt ſtattfindet ſamentlich in 1 Libland genheit wurde durch eine öffentliche Erklärung nu werden, nur zum S Heer erfüllt mit ſenem Vordringen Ki ſion, die erſt ſpäterhin in hte richtig igt werden en Nationaltis an pe ſth njhre 1 nor iy ahn f n einer Sit ohn G wei Millionäre ziges Zigarettenr romanen in dem rer Wanderdrang ent ngeklagten ein un⸗ be, und daß icht erkannte Seehunde. Einer der deutſchen; zeiten ſeiner regen »[ęwegen Don 2 TCG U . 1 Mee Nachſtellu zufräumteu. ber wird auch des⸗ 1 Netze von gegen 15 8 ralf und 5 e zerreißt und dab en de erlegt, al allein der Inf iſchräuber erbeutet wur! erer. Gol lene Old ne Ich glaube nicht an 81 „WFG Aar 9 1801 be 9 laube Das nur au die Gerechug Wer W eee eee eit geſagt und mi geprahlt, ſtör ahr! Edelmut „ Bernhammer erhielt am dritten Tage nach ſeiner Abreiſe von Berlin ein Telegramm von 2 Brüggen:„Die Operation glänzend ngen, Kranke Umſtänden nach wohl, »Geneſung zu hoffen.“ Vater und Tochter lagen Freude und Rührung in den konnten nicht aufhören, ſich wie unendlich erleichtert und glücklich ſie fühlten. Adele 2 Suüfanne oltor einander voll Armen auszusprechen, und ſich Kunde ſofort an Bernhammer, den gleichfalls die Herzensfreude zur Mitteilung draͤngte, ritt nach Lindental hinüber, um Eggeruck, den er nur flüchtig nach ſeiner Heim— kehr von Berlin geſehen, die frohe Botſchaft zu überbringen. Er fand den Vetter auf ſeinem Hofe, die Arbeit einer Dreſchmaſchine be⸗ ohachtend. Auch Denta war hier beſchäftigt, aber Bernhammer ſah über ihn hinweg. Der Gutsherr führte ſeinen Gaſt ins Haus; ſchon im Gehen erzählte dieſer von der erfreu— lichen Depeſche des Arztes und betonte, wie froh und erleichtert er ſich fühle. „Da gratuliere ich recht von Herzen,“ rief Eggeruck mit aufrichtiger Teilnahme. Sie waren im Wohnzimmer angekommen: Eggeruck bot dem Vetter eine Zigarre, dann ſetzten ſie ſich ans Fenſter, von wo man den Hof überſehen konnte. Der Guteherr wandte aber, gegen ſeine Gewohnheit, den Rücken wollte die ſchreiben, gute und über auf ihm gelegen und Geſichtsa und gepre Vetter Ric gütigend die Hand auf und fuhr, nach den mildeſten Worten ſuchend, Den f gen en Bernhammerz ö Joſephinens 3 e nun Gott ſei 2 der andere mit zerſtreutem blaut die s Hang! 7 N 121 N behoben ſeti, lauſchte 1 14 eu* 1 54 7 na 5rlick. ollch begann er hal 1 7 1** N es für meine P einem ſehr unange— ch halte von N Vel Dich nehmen, gewiß unbegründeten Gerücht in Kenntnis zu ſetzen, das mir andeutungsweiſe zu Ohren gekommen iſt und nalürlich von mir abgelehnt wurde.“ „Und das wäre?“ Eggeruck zögerte; er legte im voraus be⸗ ſeines Gegenüber Knie vorſichtig fort:„Man will— deine liebe Adele— mehrfach beobachtet haben, wie ſie von eurem Berge aus mit meinem Verwalter Denta plauderte— ja, der junge Menſch ſoll in deinem Park geſehen ſein—“ „Aber Adele iſt ſechs Wochen fort geweſen,“ rief der Vater unwirſch. 1 „Vermutlich wird ſeit eurer Rickkehr nichts vorgefallen ſein. Gerüchte ſickern langſam durch — und bis dergleichen an mich kommt, mag einige Zeit vergehen. Du weißt, Freund— der Ruf eines jungen Maͤdchens darf von keinem Hauche berührt werden.“ Bernhammer fuhr empor und ging mit ſtarken Schritten im Zimmer hin und her. 0 21(Fortsetzung folgt.)