Kohlraben hat zu verkaufen Karl Lamberth Waſſerſtraße 14. Zu verkaufen: Großes ſtarkes Fahrrad und ein großer ee Waſchkeſſel Näheres in der Enp. 1 Kinderwagen und 2 Pettoleumlampen zu verkaufen ö Holzstrasse II. Ein gebrauchtes, guterhaltenes — 9 0 N Fahrrad zu kaufen gesucht. Von wem, ſagt die Exped. * N 0 9 P fuhlfaß 500 Liter Inhalt, gibt ab Jakob Klee 1. Bürſtädterſtr. Todes-Anzeige. In Gottes Ratſchluß hat es gelegen, geſtern Vormittag/ 12 Uhr unſern innigſtgeliebten Sohn, Bruder und Enkel Georg Herd nach kurzer, ſchwerer Krankheit, im 11. Lebens⸗ jahre, zu Sich in die ewige Heimat abzurufen. Um ſtille Teilnahme und ein Gebet fur die Seelenruhe des lieben Verſtorbenen bitten Viernheim, den 9. März 1918. In tiefer Trauer; Frau Friedrich Herd und Kinder. Die Beerdigung findet morgen nachmittag nach der Andacht ſtatt. Viernneimor Krehtwerein. E. G. m. u. H. Einladung. Sonntag den 17. ds. Mts. nachmittags 3½ Uhr findet im großen Rathausſaale unſere diesjährige Eine großtr. Ziege zu verkaufen Jakob Beyer. — —— 1 — ͤ— 57 A= SSN= —————— —— 8 2. Jahresfest des evangelischen Jünglings- und Jungfrauervereins Viernheim- Hüttenfeld am 10. März I. J. in der evangelischen Kirche zu Viernheim. Vortragsfolge der Nachfeier: erru“, gemischte 5 ägeli. „Lobt froh den Herrn“, gemischter Chor von Näg Begrüssungsansprache des Vorsitzenden. Kinder der Zeit“, eine Szene aus 0 1 Celler. „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“, Schülerchor von Th. Fröhlich. 0 i „Das teuere Vaterhaus“, Sololied von Ferd. Gumbert. 160101 „Wer verbürgt den Sieg“, Dreigespräch von 1 0 10 175 „Ueb immer Treu' und Redlichkeit“, Schülerchor von Mozart. „Wer ist ein Mann? wer beten kann“, gem. Chor von Methfessel. „Schon die Abendglocken klangen“, Schülerchor von. K. Kreutzer. 0 Die Abendglocken klingen“, gemischter Chor von Franz Abt. „Schi 1 der te“, dramatisch dargestellt Schillers Lied von der Glocke“, dramatisch dargestellt. „So feierlich und stille“, gemischter Chor von Mendelsohn-Bartholdy. „lch trage, wo ich gehe, stets eine Uhr bei mir“, Sololied von K. Löwe. Ansprache des Herrn Pfarrer Kraft-Birkenau. „Das ist der Tag des Herrn“, FE FEE Einladung ö zum 2 Vorm. 10 Uhr: Festgottesdienst unter Mitwirkung des Jungfrauenchors. Nachm. 3 Uhr: Nachfeier. 1 2 dem Weltkrieg von Paul Keller (Schäfers Sonntagsſied) gemischter Chor von Kreutzer. 8 Ein faſt neuer Kinderwagen (Sitz⸗ und Liege-Syſtem) iſt zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. Frachtbriefe zu haben in der Exp. d. Bl. General⸗Verſammlung ſtatt.. Tagesordnung hierzu: 1. Rechenſchaftsbericht und Rechnungsablage. N 8 2. Beſchlußfaſſung über Verteilung des Reingewinns. 4 2 3. Entlaſtung des Vorſtands. 1 4. Genehmigung der Bilanz. e i 4 Bienen Zur regen Beteiligung wird höflichſt eingeladen. ſtehen mir Die Bilanz, ſowie eine den Gewinn und Verluſt des Jahres 1917 zuſammenſtellende Berechnung liegt von hente ab acht Tage lang auf dem Geſchäftszimmer des Vereins zur Einſicht der Mitglieder offen. Viernheim, den 9. März 1918. zur Verfügung. laſſen. Achtung Bienenzüchfer! 1500 bis 2000 zu 25 bis 30 Mark per Volk Bei Bedarf bitte ich, ſofort mir Beſtellung zugehen zu Vorſitzender des Bienenzuchtvereins. Für den Auſſichtsrat: n völker Fertig da Elite- Programm für Sonntag den 10. März. 2 5 in Pikant E erſchütterndes Drama in 3 Akten. Alter. 5 Dieſes mit Leidenſchaft durchſetzte Spiel, voll Spannung und reicher 3 Akter. 8 00 Spiegel⸗Ranken und künſtl. Blumenſträuße empfiehlt Jakob Beyer. Sauorkraut Pfund 18 Pf., zu haben bei Johann Ehrhardt, Blauehutſtraße 51. 6 1 G 9 2718 E e Geſellenprüſun Geſetzliche Geſelle ig. Die diesjährigen Geſellenprüfuugen finden im Monat April ſtatt. 5 i Au derſelben können alle jungen Handwerker teilnehmen, deren Lehrzeit ſpäteſtens am Schluß der Prüfungen beendet iſt. 5 Au— meldungen zur Prüfung ſind unter Benutzung des vorgeſchriebenen Formulars(bei dem Uuterzeichneten erhältlich) bis zum 16. März lfd. J. an den Uunterzeichneten Ausſchuß zu richteu. Die Prüfungs— gebühr beträgt 5 M. und iſt mit der Anmeldung an den Unterzeich— neten einzuſenden. 5 f 5 1 55 Wir machen insbeſondere darauf aufmerkſam, daß die Able⸗ gung der Heſelleuprüfung zwingende Vorbedingung für die Zulaſſung zur Meiſterprüfung ist, künftig aber uur noch durch das Beſtehen der letzteren die Befuguis zum Auleiten von Lehrlingen erworben werden kaun. Die Verſäumuis der Geſellenprüfung hat alſo ſpäter empſind⸗ liche, nicht mehr nachzuholende Nachteile im Gefolge. Viernheim, den 9. März 1918. 1 5 Der Prüfuugsausſchuß des Ortsgewerbevereins zu Viernheim: 356 lilteir. 5 eee l Stworbefreibende und Kaushaltungen werden dringend daran ermahnt, mit ihren Lattoffelvorraten Sorgfältig und sparsam zu wictschaften. bie Bevölkerung Aid aus- drücklich darauf hingewiesen, dag sie mit ihren Kartoffevorraten während der vor- geschiedenen Leſt auskommen mug und dag keine Aussicht besteht, für zu ffüh Vorbrauchte Mengen eigen Efsatz zu erhalten. W een Taſcheulampen, Batterien uud Biruen L. Schwaner, Uhrmacher. e050 f f 8 14 Khorr dor Ein⸗ Abwechslung in der Handlung, wird auch bei uns mit überraſchender Ein ſtimmigkeit den Beifall aller Anweſenden finden. 0* 8 3 Zwei vVerirrte 3 Akter. 6 Akter. ergreifendes Liebesdrama in 3 Akten. Höchſt ſpaunend in der Handlung.“ Feſſelnd in der Darſtellung 5 Ein sigensinniges Fräulein Eine Kräftige Prise f 7 „Die Kriegswoche Zwei wundervolle Humoresken.“ 0 — Hochintereſſante Aufnahmen vom Kriegsſchauplatz. N Nachmittags 3 Uhr Abends 8 Uhr Zu zahlreichem Beſuche ladet höflichſt ein J. Faltermann. U Beginn der Vorſtellungen 0 1 8 2 im Sa f 2 2 1 Kinder- und Schüler — 1 9 9 0 2 1 2 2 77 heater in Viernheim Sonntag den 10. März zwei Haupt- Vorstellung für Erwachsene. m enoveva“ Ritterſchauſpiel in 6 Aufzügen nach der Erzählung von Pfarrer Chr. Schmitt. Eintrittspreise: 1. Platz 1 Mark, 2. Platz 80 Pf. Zu recht zahlreichem Beſuche lade höflichſt ein, zumal ich ſelbſt 3 Söhne im Felde ſtehen habe und für deren Unterhalt ſorgen muß. eee 8d EBEL ld CHC WM Gd eee eee ale des Gaſthauſes zum Löwen. grosse Vorstellungen! Nachmittags ½4 Uhr: ⸗Vorſtellung: Vater Fluch, Mutter Segen. Abends 8 Uhr: Aufführung: N Kinder die Hälfte. Die Direktion. D Hiernheimer Erſcheint dreimal wöchentlich: Geſchäfts⸗ Anzeiger Unabhängiges Organ Dienstag, Donnerstag u. Samstag Bezugspreis: monatlich 50 Pfg. einſchl. Trägerlohn Gratisbeilagen: „Illuſtriertes Sonntagsblatt“, Wand⸗ kalender und Fahrplan. Autsblatt der Grußh. Bürgermeiſterci Viernheim Enthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viern Inſerate finden in der Bürger⸗Zeitung wirkſamſte Verbreitung.— Für Wohnungsinſerate Ausnahme Tarif. Redaktion, Druck und Verlag: Joh. Martin, Viernheim, Rathausſtraße. Jen Vereins⸗ Anzeiger Inſeratenpreis: heims und Umgebung. Die 1 ſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Ngbatt. Beilagen im Gewichte bis zu8 Gramm 9 Mk. ſurs Tauſend. Bei Klageerhebung kommt jeder Rabatt in Wegfall. M 30 Telefon 217 Dienstag, den 12. Mirz 1918 Teleſon 217 Lolale Nachrichten. — Anbau von Frühtartoffeln. Das Kriegs ernährungsamt fordert zu möglichſt umfangreichem Anbar don Frühkartoffeln in allen Gegenden, die ſich dazr eignen, auch in dieſem Jahre auf. Die früheſten Sorten die in Miſtbeeten uſw. gezogen ſind, werden von de: Feſtſetzung eines einheitlichen Höchſtpreiſes für das Reichs zebiet und von der öffentlichen Bewirtſchaftung bis zun 30. Juni ausgenommen bleiben. — Teure Strümpfe. Unter dieſer Ueberſchrift weis Abg. Dr. Heim in der kriegswirtſchaftlichen Beilage dei „Bahriſchen Kurier“ darauf hin, daß dem Schafzüchte: ür das Pfund beſte Schafwolle 3,50 Mk. bezahlt wer, den, während die Erfurter Garnfabrik ihre mit Erſatz, toffen durchſetzte Strumpfwolle den Landkrämern zu Prei en von 52 Mk. bis 57,60 Mk. für das Pfund anbietet ſtechnet man dieſe Preiſe auf Erzeugniſſe der Landwirt, chaft und die hiefür gezahlten Preiſe um, ſo würde Pfund Garn mindeſtens 2 Zentner Weizen oder 6 Zent⸗ zer Kartoffeln oder 16,6 Pfund Butter oder 327 Stücg zier koſten. e l,— Scharfe Beſtimmungen gegen das Animier⸗ unweſen. Die Münchner Polizeidirektion hat in Ver⸗ bindung mit den bayeriſchen Generalkommandos gegen zügelloſe Ausſchreitungen in gewiſſen Vergnügungsſtätten, in denen nach den Klagen von Frauen die Männer und Söhne Nächte durchzechen und geſundheitlich Schaden leiden, in denen jugendliche Arbeiter, die viel verdienen, an den Samstagen ihren ganzen Wochenverdienſt ver— geuden, ſtrenge Beſtimmungen erlaſſen. Darin heißt es: „Es mehren ſich in letzter Zeit die Fälle, in denen die Konzeſſion zum Betrieb einer Weinwirtſchaft, eines Tee⸗ ſalons, einer Bar uſw. zur Förderung der Völlerei und Unzucht mißbraucht wird. Hierin liegt in dieſer ernſten Zeit eine Gefahr.“ Es wird für ſolche Betriebe die Schließung verfügt, deren Führung und Betrieb in dieſer Richtung zu Klagen Anlaß gibt. Es werden deshalb uu. g. folgende Beſtimmungen aufgeſtellt: Es dürfen nicht mehr weibliche Hilfskräfte eingeſtellt werden und in der Wirtſchaft anweſend ſein, als nach der Größe des Betriebs für eine einwandsfreie Wirtſchaftsführung erforderlich iſt. Die Wirtin und die weiblichen Hilfskräfte haben unauf⸗ äällige Kleidung zu tragen. Sie haben jedes Anlocken von Häſten zum Wirtſchaftsbeſuch, z. B. durch Aufſtellen unter der Türe, durch Stehen oder Sitzen an offenem Fenſter, durch Zuwinken oder Anrufen zu unterlaſſen. Sie dürfen nicht an Gäſtetiſchen Platz nehmen, nicht mit den Gäſten trinken boer ſich von ihnen Getränke geben oder bezahlen laſſen. Sie dürfen während der Anweſenheit der Gäſte in der Wirtſchaft nicht rauchen. Es iſt unzuläſſig, durch Hinweis auf die Art der Bedienung oder durch auffällige Beleuchtung für den Beſuch der Wirtſchaft zu werben) Schließlich wird noch vor der Duldung des Nachtzechens in Nebenzimmern oder in der Wohnung des Inhabers oder Angeſtellten gewarnt.— Es iſt tieftraurig, daß in der heutigen ernſten Zeit ſolche Warnungen öffent⸗ lich ergehen müſſen. e eee eee — ͤ—— n—̃ Äꝗ— Amtlicher Teil intlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Bezug von Dickwurz. Der Kommunalverband Heppenheim iſt in der Lage, einige Waggon Dickwurz zum Preiſe von 3.35 M. zu liefern. 0 Landwirte, die auf Lieferung reflektieren, wollen ihren etwaigen Bedarf am Mittwoch, den 13. ds. Mts. vor- mittags auf unſerem Büro Nr. 27 anmelden. Später eingehende Anmeldungen können nicht berück— ſichtigt werden. Viernheim, den 11. März 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Vetr.: Verſorgung der Kinder mit Grieß. Donnerstag, den 14. März 1918 wird bei dem Obmann Gg. Mich. Winkenbach 2. dahier für die Kinder, die nach dem 1. Januar 1916 geboren ſind, Grieß aus— gegeben. Auf den Kopf entfällt ein Pfund. Viernheim, den 11. März 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Lieferung von Speiſekartoffeln. Wir haben heute dem Kommiſſionär Ehrhardt das Verzeichnis der Kartoffelverſorgungsberechtigten, die ſr. Zt. die vorgeſchriebene Anmeldung hier bewirkten, mit dem Auftrage übergeben, denſelben die betreffenden Verbrauchs⸗ mengen von den einzelnen Erzeugern zuzuweiſen. Die diesbezügl. Verbraucher wollen ſich daher binnen 3 Tagen mit Ehrhardt ins Benehmen ſetzen und den Be trag von 6 M. für den Ztr. an ſolchen entrichten. Die einzelnen Erzeuger, denen eine diesbezügl. Aufforderung zugeht, erhalten die vereinbarten Beträge von 5.75 M. pro Zentner bei der Kartoffelabgabe direkt von Ehrhardt ausbezahlt und haben dieſe dafür zu ſorgen, daß die auf der Aufforderung verzeichnete Empfangsbeſcheinig— ung ſofort bei uns Zimmer Nr. 27 abgegeben wird. N Viernheim, den 8. März 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr: Getreidenachſchau; hier Ablieferung der überſchüſſigen Getreidemengen. Die von den Ausſchüſſen feſtgeſtell⸗ len überſchüſſigen Getreidemengen ſind wie folgt bei dem Kommiſſionär Goldſtein, Hügelſtraße, zur Ablieferung zur bringen Mittwoch, den 13. März 1918 der Kommiſſion vormittags für Buchſtaben A bis L Wachtmeiſter nachmittags„ M 3 0 Kaiſer „ 0 Donnerstag, den 14. März 1918 der Kommiſſion vormittags für Buchſtaben A bis L. Wachtmeiſter nachmittags„ f Mü„ 3 Becker Sicke werden ſofort wieder zurückgegeben. Viernheim, den 8. März 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr: Den Verkehr mit Eier. Gemäߧ 11 und 12 der Bekanntmachung über den Verkehr mit Eier vom 31. Dezember 1917 ſind für den Kreis Heppenheim folgende Eierſammelſtellen und der Sam— melbezirk jeder Sammelſtelle folgendermaßen beſtimmt wor den. Bei jeder hierunter aufgeführten Gemeinde haben wir oder die dort allein zugelaſſenen Eieraufkäufer bezw. Aufkäufer innen beigfügt. Eierſammelſtelle Viernheim. Inhaber: Lehrer Sebaſtian Fertig. Der Bezirk umfaßt die Gemeinde Viernheim. käufer ſind: 1. Frau Georg Helbig 11. 2. Frau Philipp Nikl. Müller Ww. beide in Viernheim. Gemäߧ 13 der angezogenen Bekanntmachung iſt Herr Ernſt Lotz in Heppenheim, Telephonnummer 24, zum Kom munalverbandvertrauensmann für den ganzen Kreis beſtellt worden. Der Preis, der den Geflügelhalter von den Aufkäufern zu zahlen iſt, iſt feſtgeſetzt worden: 1. für Hühnereier 25 Pfg. 2. für Enteneier 35 Pfg. 3. für Gänſeeier 45 Pfg. Die Eierſammelſtellen werden beauftragt, die ihnen gelieferten Enteneier zunächſt bei ſich zurückzuhalten; über ihre Verwendung wird demnächſt Weiſung ergehen. Das Ergebnis des Sammeljahres 1917 iſt als außerordentlich ungünſtig zu bezeichnen, weil eine große Anzahl Geflügel halter ihre Ablieferungspflicht auf das Schwerſte verlotzt haben. Unter dieſen Umſtänden wird die Landeseierſtelle für das Großherzogtum Heſſen nicht umhin können, gegen eine große Anzahl Geflügelhalter Strafanzeige zu erſtatten. Im laufenden Jahre wird die Durchführung der ein ſchlägigen Beſtimmungen und die Eierabgabe von Monat zu Monat geprüft werden. Sollten ſich dabei Pflichtwidrigkeiten und Rüickſtände in der Eierabgabe ergeben, ſo ſind wir im Intereſſe der Allgemeinheit nunmehr gezwungen, mit den ſchärfſten Strafen vorzugehen. Heppenheim, den 5. März 1918. Großherzogliches Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Auf⸗ Vorſtehende Beſtimmungen bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis und weiſe auf die Strafbeſtimmung im 8 26 der Verordnung über den Verkehr mit Eiern vom 31. Degember 1917 hin. Viernheim, den 8. März 1918. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Lam berth. Bekanntmachung. Betr.: Verkehr mit Eiern. Es iſt uns zur Kenntnis gekommen, daß in den letzten Tagen eine unverhältnismäßig große Anzahl von Hähnen und Hühnern abgeſchlachtet worden ſind. Der Zweck dieſer unwirtſchaftlichen Maßnahme liegt auf der Hand; es ſoll damit erreicht werden, die Eierabgabepflicht zu beſchränken oder auszuſchließen. Demgegenüber weiſen wir darauf hin, daß nach§ 2 der Bekanntmachung über den Verkehr mit Eiern vom 31. Dezember 1917 eine Verminderung der Ge— flügelzahl nur dann anerkannt wird, wenn für die Vermin— derung dringende Gründe vorliegen, die mit Rück— ſicht auf die oben geſchilderten Vorkommniſſe nunmehr mit beſonderer Schärfe geprüft werden müſſen. Wir weiſen ferner darauf hin, daß die willkürliche Ver— minderung der Geflügelzahl von der feſtgeſetzten Abgabepflicht in keiner Weiſe entbindet. Großh. Kreisamt Heppenheim b. Hahn. Die vorſtehende Bekanntmachung bringe ich zur Kennt— nis der Geflügelhalter. Es muß bedauert werden, daß bei Angabe des Hühner— beſtandes nicht mehr Wahrheitsliebe bekundet wurde. Auf Grund vorzunehmender Reviſionen und der ſtändig eingehen— den Anzeigen werden die feſtgeſtellten Verfehlungen ſch wer beſtraft werden, wenn nicht umgehende Richtigſtellung durch die Hühnerhalter erfolgt. Hierbei weiſe ich darauf hin, daß die ſämtlichen abzuliefernden Eier hier zur Verteilung kom— men und daß zur Deckung des hieſigen Bedarfs noch die Ueberweiſung von 83 000 Eiern durch die Landeseierſtelle notwendig wird. N Viernheim, den 8. März 1918. Der Vertrauensmann: 29 Fertig. Bekanntmachung. Milchverſorgung. Wir haben den drei hieſigen Milchſammelſtellen kon denſierte Voll- und Magermilch ſowie Trockenmilch zum Verkaufe an die Verſorgungsberechtigten zugewieſen. Preis ſtellt ſich per Doſe auf 2 bezw. 1.10 M. Der Preis für Trockenmilch iſt uns zur Zeit noch nicht genau bekannt und wird ſolcher an den Sammelſtellen angeſchlagen. Viernheim, den 5. März 1918. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. N 281 N ſt d Gottesdienſt-Ordunng der katholiſchen Gemeinde. In der neuen Kirche an Werktagen: Mittwoch: 6 Uhr hl. Meſſe. 7 Uhr beſt. S.-A. für 7 Krieger Jakob Kiß und Angehörige. 1/8 Uhr beſt. J.-G. Eliſabeth geb. Hanf, Großeltern. Donnerstag: 5/7 geb. Englert. 1/8 Uhr beſt. J.-G. für Anna Maria Buſalt, Eltern und Schwiegereltern. Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe. 347 Uhr beſt. S.⸗A. für Johannes Binninger und Eliſabeth Beckenbach und Angehörige. 8 Uhr beſt. S.⸗A. für Johann Georg Werle, Eltern und Schwiegereltern. Samstag: ¾7 Uhr beſt. S.⸗A. für Jakob Burkert, Ehefr. Eliſabeth geb. Gallei. 8 Uhr beſt. S.A. für 7 Krieger Georg Pfenning, Mutter Maria geb. Baus und Angehörige. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners— tag iſt bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: ½7 Uhr geſt. S.-A. für Jakob Ernſt, Ehe⸗ frau Barbara geb. Lautenbacher, Eltern, Kinder: Karl und Anna Maria. Freitag: ½7 Uhr geſt. S.⸗A. für ledig 7 Magdalena Martin, Eltern und Geſchwiſter. Samstag: ½'7 Uhr geſt. S.⸗A. für Kaſpar Hornbach, Ehefrau Sabina geb. Platz und Aanverwandte. C Das Feldheer braucht dringend Hafer, Heu u. Stroh! Landwirte helft dem Heere! Betr.: für Simon Knapp,. Ehefrau Tochter geehl. Lang und beiderſ. Uhr 3. S.-A. für Barbara Dewald Bähr geb. Der Hrieg in Ruanda. Aus nahmebeſlimmung tritt nun am 15. März d. Js. een ee außer Kraft. Von bdieſem Tage find alle Kaffee inf g Erfatzmittel dem Höchſyrels unterworfen. Die Ein kürzlich aus der Gefangenſchaſt heim⸗ ee e Krieg zausſchuß das not⸗ geehrter beutſchroſtafrilaniſcher Miſſtenar, hat Erſaz erhielſen, werden hs abend wen Leffe. über die Kriegsvorgänge in unſerer oſtafrikani⸗ beenden a eren an die Kam. ſchen Kolonie intereſſanle Mitteilungen gemacht. munen und Gemeinden abgeben, die dieſe Waren Danach herrſchte, als im Jahre 1914 die Kunde 11 0 1 00. 0 auf Grund des Karten⸗ 0 N ems zu billigen el vom Ausbruch des europäiſchen Krieges nach 5 0 e Aſrika gelangte, allgemein die Überzeugung, abgeben. f Aberntung und Abſatz von 8 daß die Kolonien von dem Waffengang der die Veianntmachung aber Bere do 6. Jun alten Welt verſchont bleiben würden. Auch die 191“ ſind die Landeszentralbehörden ermächtigt Behörden ſtellten ſich durchweg auf dieſen worden, Gemeinden und Kommumnalverbänden die Standpunkt. So ganz ſicher war man freilich infolge des feindſeliges Verhaltens der An⸗ Befugnis zu verleihen, das in ihrem Bez e aa 1 grikttem Zugand 10 8 10 ö Fe 5 ecken uernte L Aich Na der uns feindtichen Staaten nicht. ſenſligt Nuhungg e e ee Tatſ lich wurde die Lage der Europäer bald vornimmt. Auf Antrag konnte dieſe Befugnis auf kuh ſchwierig. Aber die Gerüchte„Die Europäer den Kriegsausſchuß für Erſatzfutter übertragen verlaſſen uns“ verloren ſich, als der in Ruanda werden. Durch eine neuerliche Verordnung des befindliche Reſident die Weiſung erhielt, eine Staatssekretärs des Kriegsernäbrungsamts wird das neue Teuppe zu bilden, und dieſe Aufgabe Aberntungsrecht unmittelbar den Gemeinden und wurde von Hauptmann Wintgens gelöſt, der ſich i 1 unde Kriezsardchuß für jetz, wie die letzen Nachrichten von ihm an ſatzſutter eingeräumt und auf alle Schtliarten ſeine Frau beſagen, auf der Inſel Malta im Miktelmeer in eugliſcher Gefangenſchaft befindet. In kurzer Zeit hatte Hauptmann Wintgens die ausgedehnt. Um den Prekstreibereien im Handel neue Truppe organiſſert und übernahm den mit getrocknetem Schllf entgegonzutreten, werden für Schilf Höchſtpreiſe feſtgeſetzt und gleichzeitig be⸗ Oberbefehl am Kiwuſee. Seine erſte Tat be⸗ ſtand darin, daß er einen auf einer Kiwuſee⸗ ſtimmt, daß Schilf, das in heutrockenem oder ver⸗ holztem Zuſtande abgeſetzt werden ſoll, dem ge⸗ nannten Kriegsausſchuß zum Erwerb anzubieten iſt. Dieſer wird das Schilf in gehäckſeltem Zuſande ver⸗ Insel ſtehenden bel iſchen Poſten Überrumpelte, werten oder auf Kraftfuttermittel verarbeiten. Das und der Schneid, der dabei entwickelt wurde, verſchaffte der deutſchen Truppe und der deutſchen Verwaltung großen Reſpekt in den Augen der Ruandaleute. e wird der Feſergeawkarung zugeführt Das Jahr 1915 verlief verhältnismäßig ruhig, und die Lage der 10 Jae geſtaltete * austauſch und nicht durch Reden und Antwort⸗ reden erzielt werden. Er ſei nicht der Anſicht, daß es ſchaden würde, auf einer Konſerenz in der einen oder anderen Weiſe zu bergten; ſelbſt wenn eine derartige Konferenz zu keiner endgültigen Übereinſtimmung führen würde, würde dadurch die Lage nicht ungünſtiger werden als jetzt. Kein vernünftiger Menſch bilde ſich ein, daß England die Friedens bedingungen vor⸗ ſchreiben könne; darüber müſſe früher oder ſpäter verhandelt werden. Die Weigerung, zu unterhandeln, ſei nicht weniger zu tadeln, als Kriegsgeiſt, wie er ſich in der ſelbſtloſen Hin⸗ die Torheit, ſich auf unvorſichtige Weiſe bloß⸗ gabe des einzelnen an die große gemeinſame zuſtellen. N Sache offenbart, höher ein als die Kriegstechnik,,„anne een die„rage du nombre“ und die„ſilbernen 5 fee 1 8 Die Oſtfront beim Friedensſchluß. Kugeln“. Unmittelbar nach dem Ablauf des Waffenſtill⸗ Das iſt der Geiſt, den Herr Wilſon 110 i ü npfen. So ſieht unſer 8 U ae e ee e ſtandes am 18. Februar mittags hatten die deutſchen Truppen auf der ganzen Oſtfront den Vormarſch falſch verſtandener und e und Unterdrückung der Mittelmächte ausgehen, mus in Wirklichkeit aus. Dieſer Geiſt iſt mi a A e 14 eee zu erreichen. Dieſe Hoffnung gründen ſie nichten das Privileg einer Militärkaſte“, er iſt e Biel des be ce ei weniger auf den Erfolg ihrer Waffen, als auf vielmehr ſo alt wie das Volk und die Welt Ukraine befreit und zugleich die Oſtſeepvobingen hinter unſere Front gelegt. Die Oſtfront erſtrockt die Wirkung innerer Erſchütterungen durch die und wird getragen von den Beſten der Nation Not oder agitaleriſche Umtriebe. Hierauf zielt in Wort und Schrift und Tat. Es iſt der Ds dh A. U 48 ee ee Ae n 5 EA wachſendee Ansprüchen der Entente gegenüber ſreier und unabhängiger werden und dieſe wirt⸗ schaftliche und poliliſche Loslöſung der an Deutſchland grenzenden Neutralen würde indirekt auch dem Block der Mittelmächte ſehr zugute kommen. Selbſtſucht, rein äußerlicher Arbeits diſziplin, einem auf Genuß gerichteten Leben der Heuchelei, Lüge und Phraſe. Aus dieſer Weſenheit des deutſchen Volkes erklärt ſich ſowohl ſeine Stellung zum Kriege wie ſeine Haltung im Kriege. Gegenüber einer unfruchtbaren pazifiſtiſchen Bewegung bekennen wir uns zum Kriege als einem zwar frucht⸗ baren, aber heilſamen Weltvorgang, der die Völker auf Herz und Nieren prüft und der ge⸗ ſunden Kraft, der Wahrheit und dem Recht zum Siege verhilft. Und wir ſchätzen den die Kaſſen der Reichsbank. Nur ſchade, daß auch hier wieder die Goldhamſter zu Genüſſen kamen, die ſie eigentlich nicht verdienten. Starke Schneefälle in Italien. Ein Reuter⸗Berichterſtatter meldet aus Rom, daß außergewöhnliche ſchwere Schneefälle im ita⸗ lieniſchen Gebirge die Wölfe von den Apen⸗ ninen in die Tiefebene getrieben hätten. In der Campagna bei Rom haben ſie ſich nicht weit von der Stadt entfernt gezeigt. Hirten und Poliziſten haben ſchon beiſchedene Tiere getötet. Hochherzige Stiftung. Eine kürzlich in Stockholm verſterbene Frau Sophie Heckſcher hat der Stockholmer Hochſchule aus ihrem Nach⸗ laß zwei Millionen Kronen, der dortigen Handels⸗ hochſchule 200 000 Kronen und andern gemein⸗ nützigen Inftituten 200 000 Kronen vermacht. Große Feuersbrunſt in Spanien. In Solas wurden durch Feuersbrunft 200 Häuſer, darunter das Rathaus und die Kaſerne, ein⸗ geäͤſchert. N Im Mandel der Zeiten. Kriegskoſt als Feinſchmeckerideal. In Hinblick auf die neuerlichen, ſehr weſent⸗ daß die lichen Einſchränkungserlaſſe in Frankreich iſt die Pariſer Preſſe erſichtlich bemüht, das Publikum die bittere Pille, wenn man ſo ſagen darf, —möglichſt ſchmackhaft zu machen. Auf beſondere Weiſe verſuchte dies jetzt das„Journal des Dobats“, indem es die Anſicht eines Fein⸗ ſchmeckers über die Kriegsernährung kund und zu wiſſen gibt. Ich dachte, heißt es in dem Artikel, daß ich meinen Freund K. trotz ſeines Patriotismus ſehr niedergeſchlagen finden würde, 3 da er einer unſerer berühmteſten und ver⸗ ſtändnisvollſten Feinſchmecker iſt. Um ſo über⸗ raſchter war ich, als ich ihn ſtrahlend in aller⸗ beſter Laune antraf.„Endlich,“ rief er aus, „wird man die Kunſt des Eſſens begreifen gen Marmelade⸗ und Kunſt⸗ lernen. Ich brauche wohl nicht zu betonen, daß honigfabrit ubold in Arbeit ſtaud, nach die Kunſt der Küche, die zum Ruhm unſerer un ein Kunſthonig und einen Sack Vorfahren beitrug, im letzten Jahrzehnt immer Zucker i e von 1820 Mark gene tiefer herabgeſunken iſt. Fe„Jen den meals 0 Für dieſen Niedergang waren in der Haupt⸗ 1 Ruppert an. ac Mane und ſache zwei Gründe maßgebend. Der erſte Graupeler zu fünf Monaten Gef Grund beſland darin, daß die zu Reichtum. dener e eue rertk ar: 20111 N inn 14 773 61— 1—— gekommenen Leute die verſtändnisvolle Auswahl Der Kleingärtner. Es iſt nicht zu verkennen, daß in dieſem Artikel des„Journal des Débats“ ſehr viel— guter Wille ſteckt! 5 rr ·—. Vermiſchtes. Italien gräbt den Sieg aus. Die Leute, die in Italien bereits die Hoffnung auf den Sieg aufgegeben haben, können jetzt wieder zuverſichtlich ſein. Wie die römiſchen Blätter beglückt melden, wurde auf dem Palatin dicht bei dem Siegestempel die Statue einer Sieges⸗ göttin ausgegraben. Sie iſt 3 Fuß hoch, aus penteliſchem Marmor und ſtammt nach Anſicht der Sachverſtändigen aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Ganz Rom iſt ſich natürlich darüber einig, das dieſer Fund das ſicherſte Pfand für einen glorreichen Sieg Italiens darſtellen müſſe. Der Walſiſch als Butterlieferaut. In Norwegen hat man neuartige„Butter“ er- funden: man nimmt den Walfiſch als Kuh⸗ erſatz. Der Wal wird aber nicht gemelken, er liefert vielmehr ſein Fett in gehärtetem Zuſtand auf den norwegiſchen Kriegstiſch. Datz die Wal⸗ butter nicht billig iſt— ſie koſtet 4,40 Kronen 0 kriegserfindung ſelbſtverſtänd⸗ erlebt man es in Norwegen, nnler We jäger außrüſten, rger aufzutreten. drs N Der deutſche Militarismus. Von Oberſtleutnant A. Buddecke. Immer noch rufen es Herr Wilſon und die übrigen Wortführer der Weſtmüchte in die Welt hinaus, daß ſie den Krieg führen gegen den deutſchen Militarismus, das ſoll heißen gegen eine um den Herrſcher gebildete Militärpartei, die eine auf Vorherrſchaft und Eroberung ge⸗ vichtete Politik treibe. Es iſt dies eine bewußte Liige und eine abſichtliche Verdrehung des Tatbeftandes zu dem Zwecke, ſich vor der Welt den Schein des Rechts zur Fortführung des Krieges zu geben und die eigenen Völker zu immer neuen Kraftanſtrengungen aufzupeitſchen. Die feindlichen Machthaber wollen eben noch keinen Frieden, da ſie trotz aller Schwächung chrer Staaten immer noch die Hoffnung hegen, den Krieg zu gewinnen und ihre urſprünglichen Kriegözjele, die auf die völlige Niederwerfung Der Fuſammenbruch des ruſſiſchen Eiſenbahnweſens. Noch im Anfang des Jahres 1917 konnte eine überaus lebhafte Bau⸗ und Verkehrstätigkeit auf den ruſſiſchen Bahnen feſtgeſtellt werden. Es ſchien, als ſollten die alten Fehler und Unter⸗ lafſungen mit Hilfe der Kriegsgefangenen, die in Maſſen zum Bahnbau, zu Streckenausbeſſerungen, Gleisverlegungen und Stationserweiterungen auf allen Linien herangezogen wurden, wieder⸗ gutgemacht werden. Deutlich trat das Beſtreben nach Herſtellung einer zureichenden Verbindung des Süllen Ozeans mit den ruſſiſchen Meeren und dieſer untereinander zutage. Durch Ausbau der Linien von Uralſk über Ilezk nach Orenburg und Ufa ſollte das Kaſpiſche Meer ebenſo wie durch den projektierten An⸗ ſchluß der Buchara⸗Bahn an die neue Linie Semipalatinſk— Omſk Verbindung mit dem Stillen Ozean bekommen. Die neue Linie Niſhni Nowgorod— Wjatka ſollte im Anſchluſſe an die bis Kraßnoborſk ſchiſſbare Dwina eine Entlaſtung der Archangelſt—Wologdaer Linie bringen und einen neuen Weg für die Ver⸗ bindung des Mittel⸗Urallſchen Induſtriebezirkes mit dem Donbecken und dem Schwarzen Meere bilden. Durch beſchleunigten Ausbau der Strecke Jekaterinburg—Kaſan wurde eine weitere Ver⸗ bindung Moskaus mit dem Ural angeſtrebt, desgleichen durch die Linie Ufa Bugulma ein neuer Strang zur Wolga bei Simbirſk gezogen. Die großen Walzwerke des Donezbeckens waren Tag und Nacht mit der Herſtellung von Schienen und Oberbaumaterial beſchäftigt, die Arbeiten ſchritten befriedigend weiter und ver⸗ ſprachen guten Erfolg des großzügigen Planes, der durch eine rege Brücken⸗, Kanal⸗ und Straßenbautätigkeit ergänzt wurde. f Nach Ausbruch der März⸗Revolution kam anfangs eine gewiſſe Stockung in die Arbeiten, die aber noch im Augnſt, wenn auch langſamer, planmäßig fortgeführt wurden. Unter dem Regime der Bolſchewiki hat jede Bautätigkeit in die Kempfanage des Herrn Wilſon gegen den deutſche Geiſt von 1813, 1870 und 1914, der deutſchen Ntlitarismus, die keine andere Ab⸗ nicht durch die Waffen, nicht durch Ränke, am ſicht verfolgt, als einen Keil zwiſchen Volk und wenigſten durch die Wilſonſchen Weltboglückungs⸗ Regierung zu treiben und ſo die gegneriſchen theobrien zu beſiegen iſt. Man müßte ſchon das Staaten zu revoluttonieren. ganze deutiche Volk vernichten, wenn man ihm De deutſche Volk durchſchaut dieſes falſche dieſen Geift aus der Seele reißen wollte. Spirl! Wir wiſſen, daß der Friedensbruch e Seer e rere eren nicht auf unſerer Seite war, und die Well 124.* 5 hat es aus den belgiſchen Akten, dem Suchom⸗ Dolitiſche Rundſchau. Unowprozeß und den Petersburger Geheim⸗ Donsſch land. vertigen erkahren. Für einen Abende Die Nordd. Allgem. Zig.“ ſchreſbt:„Von dtpeck wäre unfer Voll nicht walt einer ſeichen ruſſtſcher Seile wird behauptet, daß die ru ſi⸗ Einmütigkeit dem Kriegzruf ſeines Kaßers ſchen Unterhändler in Breſi⸗Litowſk geſolat, und würde es nicht ſein Letztes her⸗ gendtigt geweſen ſeien, den Friedensvertrag zu zugeben bereit ſein. Wenn unſere Regierung unterzeichnen, ohne von ſeinem Inhalt die er⸗ Eroberungsabſichten härte, würde ſie nicht forderliche Kenntnis genommen zu haben. Dieſe mitten in den Kämpfen ſchon wiederholt den Behauptung iſt völlig unzutreffend. Was die Gegnern die Hand Frieden geboten haben, rechtlichen Beſtimmungen des Vortrages betrlſt, von dem ſie doch annehmen konnte, daß er nicht ſo ſtimmen, ſie völlig mit denen überein, die in auf Grund von Gebiets zuwachs zu haben ſein den wochenlangen Verhandlungen zwiſchen den . s i e 9 willkirliche Annaßme, Delegationen in Breſt⸗Litowſk ſchon vor der daß in Deutſchland die Entſcheidung über Krieg Wiederaufnahme der Feindſeligkeiten feſtgelegt 1625 e 1 1„ eee worden waren. Die polttiſchen Beſtimmungen ſelbfeſüch ige Iweche„Millionen von Menſchen des jetzigen Vertrages ſind nach der Wieder⸗ in den Tod ſendet'. aufnahme der Verhandlungen zwiſchen den ruſſiſchen Delegierten und dem Geſandten A —— Von Nah und pern. Ludendorff Ehrendoktor. Die medi⸗ ziniſche Fakultät der Univerſität Freiburg hat den Erſten Generalquartiermeiſter Ludendorff anläßlich der Wiedergewinnung der Untverſilät Dorpat zum Ehrendoktor ernannt. Beſchlagnahmtes Vermögen der Gräfin Bernſtorff. Nach einer Meldung aus dem Haag berichtet die„New York Times“, daß 850 000 Dollar aus dem Privatbeſitz der Gräfin Bernſtorff, die bei New Yorker Banken hinler⸗ legt waren, von dem ſtaatlichen Treuhänder ür feindlichen Beſitz erklärt und beschlagnahmt wurden. f Nee i Gerichtshalle. zegen Amtsunterſchlagung und ſchwerer g verurteilte das Schwurgericht in zeibeamten Gauerte aus Balvenburg Zuchthaus und 600 Whbark Geldſteaſe. im vergangenen Jahre über 4800 tiſche Gelder, die er aus dem ſtädilſchen eiſchberkauf und als Erlös für abgolteſerte Bold⸗ hen vereinnahmt hatte, unterſchlagen. Der Kutſcher Haubold und der Bötcher der Zeit vom Oktober 1918 bis guſt vergangenen Jahres gemeinſchaftlich aus gen FUr ſich ſehr günſtig, bis man im Jahre 1916 von der Anſammlung größerer belgiſcher Truppen⸗ verbände an der Aenze des deutſchen Schutz⸗ gebietes vernahm. Im Frühjahr 1916 hatle man die Gewißheit, daß ſich die Belgier in einer derarligen Übermacht befanden, daß ein Widerſtand aussichtslos war. Es befland die dringende Gefahr einer Umzingelung, und ſo lam der Beſehl zum Rückzug. Nur die Miſſionare und die Miſſionsleute, ſoweit ſie nicht zur Fahne einberufen worden waren, blieben zurück, um das Eigentum der Miſſionen den 5 5 14 Belgiern zu übergeben. war dringend Zwaugsbewirtſchaftung von Grund⸗ notwendig, weil die Erfahrung gelehrt hatte, ſtücken. Nach dem bisherigen Recht konnte daß die Stationen, wenn ſie verlaſſen waren, ſich die Zwangsbewirtſchaftung von landwirt⸗ der Schauplatz von Plünderungen durch die ſchaftlichen und gärtneriſchen Grundſtücken nur zum zum Im deutſchen Volk weiß jeder, daß wir dieſen Krieg in reiner Abwehr für den Beſtand unſeres Reiches und für eine freie Entwicklung unſeres Wirtſchaſtälebens, womit das perſön⸗ liche Schickſal einzelnen auf das engſte verknüpft iſt, bis zum ſiegreichen Ende zu führen haben. Aber die tiefer B nden erkennen doch auch, und das beſonders aus den Äußerungen Wilſons, daß hier zwei verschiedene Well⸗ und Lebenszanſchauungen im Kampfe liegen, und daß es gült, altbewährte Kulturgüter, die dem deutſchen Volke heilig ſind, gegen den zer⸗ ſtörenden Einfluß neuer Zeitſtrömungen zu ſchügen: Wir kämpfen für die nationale Idee, für die Bewahrung Eigenart im Gegenſatz zum Kosmopolitismus und Internationaltzmus. — Wir kämpfen für das tief im germaniſchen Weſen wurzelnde Bolkskönigtum, für das monarchiſch⸗ konſtitutionelle Regierungsprinzip, egen eine republikaniſche oder kommuniſtiſche Staatsordnung. Wir kämpfen für die wahre Gemeinſchaft der Staatsangehörigen, die ſich mit Bewußtſein und innerer Freiheit dem Staatsganzen einfügen, für die Erhaltung ſtaatlicher Zucht und Ordnung gegonüber einer nur zuſammengehaltenen Geſellſchaft, einem Mißbrauch der Freiheit und Selb lichkeit des Individuums, die zu Zügellsoſigkeit und Anarchie führen mu.— Wir kämpfen für ein verinnerlichtes religiöſes Leben, ſür das Vor⸗ walten von Herz und Gemüt gegen eine im Außer⸗ chen erſtarrte Kirchlichkeit, Irreligioſität und kalte Berſtandestätigkeit. Wir kümpfen für eine ideale Lebensanſchauung, e Geltung innerer Werte, Abstufung nach Weſen und Berdlenſt gegenüber dem Materialismus, Utili-⸗ tarißzmus, einer öden Gleichmacherei und geiſtigen Verflachung. kam für die Pflege und Veredlung des perſön! Lebens, für die Pflicht als Lebensprinzip, für Selbſtzucht, Siillſchkeit und Aufrichtigkeit gegenüber der! E 7 jedes völkiſcher geſetzlich fUr d! Wir Roman von A. von der Elbe. (Fortſetzung.) Gs erleichterte ſie ein wenig, daß ſte auf⸗ ſpringen, ſich den liebevollen Brief der Ver⸗ forbener und die treuen, guten Worte id es, ſie beſaß ein unbeſtreitbares m Gelde, und wie ſollte ſie es beſſer als indem ſie ſich damit von dem drohenden Unheil los kaufte? wollte ſie ſich ſchon recht⸗ anwenden, über ihrem Glück Vor ihrem Valer fertigen. s mblieb ihr keine andere Rettung vor Dentas Berrat— ſie erkannte es deutlich—, als das Verlangen des ſchändlichen Menſchen zu füllen. Und nun rang ſie mit ſich und ſuchte Mut zu ſammeln zu dem gewagten Unterfangen. Einmal ſchoß es ihr durch den Kopf, ob ſie die Böhme mitnehmen ſolle; es wäre ihr ein Troſt geweſen; aber was der Prüden, Pedan⸗ tiſchen ſagen? Die würde ſie auch gewiß ver⸗ mien, und Denta ſchrieb ausdrücklich, ſie ſolle Wenn ſie ſeine Bedingungen nicht erfüllte, war vielleicht alles vergeblich, und ſte bekam ihre Briefe nicht zurſck. s gab keine allein kommen. Hilfe, keine Ausflucht, ſie mußte allein gehen. Nur gut, daß ſie die Schreibtiſchſchluſſel von rem Vater erhalten hatte, ſo konnte ſle dat Wückchen mit ihren Obligationen erreichen und an ſich nehmen. Als 1 Entſchluß gefaßt war, ruhiger; ſi ſo weit zu beherrschen, daß veröffentlichen die Polenorganiſationen Deutſch— wurde ſie e glaubte beim Mittageſſen ſich ſogar Grdulein Böhme v. Roſenberg eingehend erörtert worden.“ * Das neue Arbeitßzkammergeſetz iſt nunmehr im Entwurf fertiggeſtellt und wird demnächſt dem Reichstage zugehen. Weiter im Rückſtand iſt die gleichfalls angekündigte Vor⸗ lage betr. die Aufhebung des§ 153 der Reichs⸗ gewerbeordnung. Hier iſt man noch im Stadium der Vorbereitungen, und die Ferügſtellung des Entwurfs wird ſich wahrſcheinlich bis nach den Oſterferien verzögern. * Einen Proteſt der preußiſchen Polen es u. a.: Unrecht hat die auch nur ſchlagen Auch wir, in den Polen, von der i Baltenlande, de bis zu den Sammelherden unſerer vereinigen uns mit lands Polens. Darin heißt „Das uns zugefügte polniſchen Herzen, wo ſie mögen, ſchmerzlich erſchüttert. Grenzen Deutſchlands lebenden großpolniſchen Reſitzenz bis von der urpolniſchen ſchl rheiniſch-weſtfäliſchen arbeitſamen Arbeiterſchaft, dem feierlichen Proteſte der geſamten polniſchen Nation. Die hiſtoriſehen, moraliſchen und nationalen Anrechte auf die Cholmer Erde kann uns niemand entreißen. Als Kinder eines ge— meinſamen Mutter-Valerlandes ſtehen wir in dem Gefühle des Schmerzes, der Entrüſtung über dieſen neuen iff auf unſere nationale Geſamtheit und Exiſtenz mit Polen in einer Reihe und erheben vor Gott, der Geſchichte und dem Gerichte der Nationen feierlichen Proteſt gegen dieſe neue Teilung Polens.“ Gu laud * In einer Unterredung mit einem Zeitungs— vertreter erllärte Runeiman, er ſei nicht der 2 man einen Gedankenaustauſch zwiſchen den Kriegführenden zu bis ein beträchtlicher Grad von lUbereinſtimmung erreicht ſei. Ein ſolcher Grad von Übereinſtim⸗ mung könne überhaupt nur durch Gedanken⸗ TCC ihrem Weſen leine Veränderung anmerke, und dann ſagte ſie, ſie habe etwas Kopfweh und wolle in die Luft gehen. Ach, ihr tat der Kopf auch von aller Angſt ſchrecklich weh. „Bei dem Wetter?“ fragte die Böhme. iſt gerade erfriſchend. Sie will ich natürlich nicht bemühen. Das war dem Fraͤulein ſehr recht. Unter Umherirren in den Räumen, mit Herz⸗ klopfen immer wieder überlegend und lämpfend, ob ſte das Schreckliche wagen ſolle, den Brief Dentas aufs neue leſend und auf keinen retten⸗ den Gedanken verfallend, ſo verbrachte Adele und nelfſe, Anſich ficht dae icht, daß 1 1 1 Ein Das „ DN zurͤckweiſen müſſe, 7ͥã ĩͤ ccc èͤ A N Narwa weſtlich Petersburg in ſaſt verlaufender Linie nach Kiew. lichen Ergebniſſe des vter⸗ zehntägigen Vormarſcheg. Mit Unterzeichnung des Friedensſchluſſes ſind die Operationen eingeſtellt worden und die erreichte Linie wird nur durch ge— ringe Kräfte g ert werden. CCCC.00CbCß0ßß00ͤ é dbb ſich jetzt. bon gerade nordſüdlich Die Karte zeigt die ran Schweiz. * Vor einigen Tagen iſt ein gefähr⸗ liches Paket in der deutſchen Ge⸗ ſandtſchaft in Bern abgegeben worden. Es enthielt eine Vorrichtung mit Phosphor zündung, die bei unvorſichtigem Hantieren Veranlaſſung zu einem hätte geben können. Das ſchweizeriſche politiſche Departement iſt von dem Fall durch die deutſche Geſandtſchaft in Kennt⸗ nis geſetzt worden. Der Bund? betont, daß das Vorkommnis ſehr bedauerlich ſei, auch wenn es ſich nur um ein Bubenſtück handeln ſollte. rande Holland. * Die geſamte Preſſe beſchaftigt ſich mit dem deutſch-⸗ruſſiſchen Friedensſchluß. Die Blätter kommen zu dem Schluß, die durch den Frtedensvertrag mit Rußland und der Ukraine bedingte Wiederaufnahme der Handels- beziehungen bedeutet den endgültigen Zuſammen⸗ Blockademaßnahmen der Entente gogen Deutſchland. Es iſt unmöglich, Deutſchland jetzt noch auszuhungern oder es durch Vorenthaltung wichtiger Rohſtoffe zur Einſtellung des Krieges zu zwingen. Von jetzt ab beginnt eine Periode, in de Deutſchen militäriſch und wirtſchaft⸗ ich jeden Tag ſtärker werden. Auch den Neu⸗ meint die Preſſe, dürfte nunmehr in ab⸗ er Zeit vielleicht die Möglichkeit gegeben 0 ſich durch Vermittlung der Mittelmächte mit Getreide zu verſorgen. Dann könnte viel⸗ bruch der 1 die r Oie gen, tußland aufgehört. Die Zentraldienſtſtellen ſind zu Zerrbildern herabgeſunken, die Fachleute durch bolſchewiſttſche Dilettanten erſetzt. Die Walzwerke ſtshen, die Gruben haben die Förde⸗ rung auf Bruchteile eingeſchränkt. Der Zuſchub von Baumaterial hat aufgehört. Das rollende Wagenmaterial befindet ſich in einem jammer⸗ vollen Zuſtande. Rußland ſteht im Zeichen einer Transportkriſe, deren Folgen auf Jahr⸗ zehnte hinaus zu ſpüren ſein werden und die am beſten durch den Bericht des Hauptreſerenten auf dem jüngſt abgehaltenen Eiſenbahner⸗ Kongreß gekennzeichnet wird, der die Lage des ruſſiſchen Verkehrsweſens als Agonie charak- leriſiert. f Auf dieſem Kongreſſe wurde die Schuld an der Vernichtung des ruſſiſchen Transportweſens offen dei zum Ruin führenden Polttik der Bol⸗ ſchewill beigemeſſen und das feierliche Gelöbnis abgelegt, vor keinem Mittel zurückzuſchrecken, um der Konſtituante, der Retterin des geknebelten Rußlands, zum Siege zu verhelfen. Erwähnenswert iſt, daß am Tage der Ab⸗ reiſe der Delegation der Mittelmächte auf dem Bahnhofe in Petersburg bloß zwei Lokomotiven verfügbar waren, deren eine infolge verſchiedener Defekte nur 15 Kilometer in der Stunde laufen konnte. Der Zugverkehr iſt bedeutend ein⸗ geſchränkt, die Verſpätungen überſchreiten jedes Maß. Die durchſchnittliche Fahrtdauer von Petersburg' nach Dünaburg(im Frieden 11—12 Stunden) ſchwankt oft zwiſchen und 80 Stunden. Die Waggons ſind ungeheizt, zumeiſt ohne Beleuchtung, die Bänke und Fuß⸗ boden ſtarren von Schmutz und menſchlichem Unrat; bet Abgang der Zuge ſpielen ſich die wüſteſten Szenen ab, täglich werden erfrorene Menſchen, die in den Waggons keinen Platz finden, von Trittbrettern und ſelbſt Wagen⸗ leicht auch die Stellung der Neutralen den dächern herabgenommen. Ein ſpöttiſches Lächeln ſpielte um ſeine Lippen, als er ſah, daß ſie es verſchmähte, ihn zu berühren. So begleitete er ſie, ihr mit Handbewegungen den Weg weiſend, ins Cass. Denta beſtellte Eis und raunte ihr zu, ſie müſſe etwas genießen, es falle auf, wenn man nichts nehme; ſo verſuchte ſie an daß Gebotene mit zitternder Hand zu rühren. Sie legte ihre Taſche in ſeiner Hand und ſah ihn flehend an, unfähig, ein Wort hervor⸗ zubringen. Er lächelte überlegen und fluͤſterte: „Ohne Sorge, mein Täubchen, werd' Ihnen kein Federchen krümmen oder gar auszupfen. die kurze Zeit, die ihr bis zu dem Aufbruch nach der Konditorei noch blieb. Nun kam die Stunde— nun mußte es ſein. Sie ſleckte die Wertpapiere in ein Handtäſchchen und wählte aus der Tante Garderobe einen unſcheinbaren langen Mantel und einen Kapot⸗ hut mit dichtem Schleier, wodurch ſie ſich ſehr verwandelt fand. Es hatte aufgehoͤrt zu ſchneien, und heller Froſt lichtete die ſonſt um dieſe Zeit herein⸗ brechende Dämmerung. Adele verlſeß die Wohnung und llef eilig nach dem nächſten Droſchkenſtande. Ohne zu wiſſen, wo ihr Ziel lag, rief ſie dem Kutſcher zu:„Leipziger Straße 60,“ und ſprang in den Wagen, der ſogleich davonfuhr. Da endlich— der Wagen hielt. Ein Schwindel befiel Adele, und ſie war nahe daran, vom Sitz zu gleiten, als ſie Denta bemerkle, der den Schlag aufrißß und ihr die Hand zum Ausſteigen reichte. Sie nahm ſich gewaltſam zuſammen unb verließ den Wagen. Schauen, wir ſpielen halt doch nur des Ge⸗ ſchaͤfts halber noch Liebesleut'!“ In vorſichtiger Rückſichtnahme auf ihre Um⸗ gebung ging er ſogleich daran, die Papiere genau zu prüfen, und ein freudiges Schmunzeln huſchte um ſeinen Mund, als er ſah, daß die fälligen Januarkupons noch nicht abgetrennt waren. „Gut,“ ſagte er in geſchäfts mäßigem Ton,„ich bin zufrieden. Und hier die bedungene Gegen⸗ gabe.“ Er zog aus der Bruſttaſche ein kleines zuſammengebundenes Päckchen, bemühte ſich nicht weiter, über den Verluſt der Andenken zu klagen, ſondern überreichte ihr das Bündel mit ſchwei⸗ e Verneigung. Sie nahm es erfreut an ich, öffnete ez und berflog den Inhalt. Richtig, das Bild, die Briefe und das Blatt mit der Haarlocke; haftig ſteckle ſie das Päckchen in ihre Handtaſche. Dann ftand fie auf und ſah ihn zagend an:„Darf ich nun gehen?“ 2 „Natürlich, meine Gnädige, alles genau nach der Abrede. Seien Sie überzeugt, daß Sie * wre, eee ee! es mit einem Kavalier zu tun haben.“ Er ſchritt ihr wegweiſend zwiſchen den Marmor⸗ tiſchchen mit Gäſten, die plauderlen oder dem Paar lächelnd nachſahen, voran. So beleidigt und verletzt ſte ſich fühlte, in dieſem Augenblick belebte doch ewas wie eine Erleichterung ihr Gemüt. Ohne Hindernis kamen ſie auf die Straße. Es wurden even die Laternen angezündet, aus den glänzend er⸗ leuchteten Läden ſtrahlte heller Lichtſchein, die hin und herflutende Menge zeigte ſich wie in Tageshelle. Denta zog mit herriſcher Gniſchlebenheit den Arm der zitternden Gefährtin durch den ſeinen und ging mit ihr zum nächſten Droſchkenſtande. Kaum hatten ſie das Cafs verlaſſeu, ſo blieb draußen auf dem Bürgerſteig ein ſchlauker Mann plotzlich wie angewurzelt ſtehen: man ſchob und drängte ihn, er beachtete es nicht: ſchreckveiloren ſtarrte er dem davoneilenden Paare nach. Dann ſich zuſammenraffend ſlürzte er hinterher. Er kam eben noch zur rechten Zeit, um 1 ſehen, wie der Herr die Dame in die Droſchke ſchob, haſtig die Haud derſelben an ſeine Lippen zog, dem Kulſcher zurief:„Kur⸗ fürſtenſtraße“— die Nummer verſland der Her⸗ zueilende nicht— wie der Wagen abſuhr und der Begleſter der Dame ſich im Gedrhnge verlor. Der Beobachter dieſor Szene war derart von Beſtürzung, Zweifel und Verwirrung be⸗ fangen, daß er gar nicht daran dachte, der da⸗ vonrollenden Droſchke in einer anderen zu folgen. Es war ja nicht möglich— nicht denkbar— eine Sinnestäuſchung— eine Ahnlichkeit! Rapf⸗ ſchüttelnd ſetzte er ſeinen Wog fort. Eingeborenen wurden. Am 20. Mai die erſten Belgier nach Ruanda. dreinſchauende belgiſche Askaris drohend ihre Gewehre auf richteten. Einer der Askaris Miſſionar ſogar an, wie man es ſeither geborenen nicht gewohnt war, Schlimmſte befürchtet werden. waren den redete von den Da traten zwe Gewehre zuſammen, und es wurde verhandelt Der Hinweis auf das Kreuz über der Statio lragen, bot eine erfreuliche B und, als belgiſche Offtziere dieſe das Verhalten der deulſchen wenngleich ſie aus ihrer Feindſchaft ge Deutſche kein Hehl machten. chf die Miſſionare auf ihren St Erſt ſpäter kamen ſie in Gef Heimkehr verſchiedener Miſſionare gibt wißheit, nach weitere achrichten Kriegsereigniſſe in Deutſch-Oſtafrika halten. hienen, N N die Ge über au 957 10 Drummer gar: FFF b ˙·. Volkswirtſchaft Gisheitspreis für ga verſchiedenartigen Pieiſe, die f mittel aller Art jetzt gefordert 15. März geſetlichen einheitlichen weichen.— Bisher durften— oft ſehr zum teil der Verbraucher— die Kommunen, und dieſe wieder die Groß⸗ und Klein händler nahmepreiſe für Kaffee⸗Erſatz geſtatten. f Handel ſollte dadurch Gelegenbeit gegeben wer dle erworbenen Vorräte, die zum Teil tottrer Aus anrtware beſtanden, abzukoßen. Die EEEPC re⸗Exſatz. perten men 1 werden, müſſen am )retſen früher Ecke des Wagens. Nun war's überſtanden; aber es war ſchreck⸗ 5 gewesen. Ob ſie niemand von den Gäſten erkannt haben mochte? Nein, ſie war ganz freurd in Berlin. 9 Mile furchtbar, mit dem Menſchen, der ihr jetzt wie ein Angftgeſpenſt erſchten, noch einmal ſo vertraulich verkehrt zu haben! Aber ſie hatte ſeinen Arm annehmen müſſen, ohne die Stütze ware ſie hingeſunken; ſie hatte ſich laum noch auf den Füßen gehalten, ihre Kraft war 3 7— 7 Ende geweſen, aber ſie beſaß wieder ihr Eigen⸗ tunt, dieſe ſchrecklichen Drohmittel, und befrie⸗ digt griff ſie in die Taſche, wo das Päckchen un⸗ ter ihren Fingern kniſterte. Kein Gedanke wandte ſich auf das geopferte Kapital, ſie hatte nie gedarbt und nie erworben und kannte den Wert deß Geldes nicht. Ewaß gefaßler kam ſie in ihrer Wohnung an, das Haudtüſchchen wie einen Schatz haltend und hütend. Als ze ins Eßzimmen trat, ſah ſie Mienchen a die wartend dakeß und ihr erfreat ent⸗ getenlam:„Ich hörte, du hätteſt Kopft 1 es beſſer dat 5 1 5 e „O, Mienchen!“ Adele fiel der Freundin auſſchluchzend um den Hals „Ich wußle, daß es dir lieb ſein würde, wenn ich zu dir käme, da dein Papa verreiſt iſt. Und wenn es dir paßt, will ich bis morgen blei⸗ hen. Aber wo warſt du noch ſo pat und allein?“ Adele zog die Freundin in das kleine HZim⸗ mer der Tante, diückte auf den Knopf des elek⸗ 5 5 7 kamen Grimmig es, die Miſſionar i a 5 den in einer ſo barſchen Weiſe Ein⸗ und es konnte das 8 1 Rinder aus dem Hauſe, und— ein Lächeln überzog das breite Geſicht des ſchwarzen Sol⸗ daten. Dann ſetzten er und ſeine Begleiter die i und das Kreuz, das die belgiſchen Soldaten ö aſis für die Unter⸗ handlungen, die einen guten Fortgang nahmen, f lobten Deiſſtonare, zegen alles planten Bau. aft durften bleiben. genſchaft. Die die Es er⸗ Die die Kaffee⸗Erſatz⸗ 4 1 PA Tur Adele drückte ſich, vom Froſt heſtigſter Ge⸗ tri mütsbewegung durchrieſelt, zähneklappend in die bis Ende des Jahres 1918 erſtrecken. Intereſſe weitere Hinausſchiebung des Endpunktes die Nutzungsentziehung geboten. daher vor, daß die Ende des Jahres 1919 erfolgen kann. Auf Stadtkoſten entlauſt! Die Entlauſungsanſtalt. dem dann Mit Friedensſchluß einſetzenden Rückſtrömen Entlauſung im Intereſſe eine unbedingte Notwendigkeit ſein. In willigung von 43000 Mark für den Diebſtahl Eiſenbahnn ſurt a. M. ſollen mehreren hunderttauſend handelt ſich um Gemälde Meiſter aus dem 17. Jahrhundert. 6 21 ö Drei? von Bildern auf dem B zwei Bilder N Aus NM 1 im Werte Pe verbrannt. aus berichtet verbrannte im Dorfe Neuhaus bei 9 Anzünden eines Ofens mit eine Frau mit ihren zwei Kindern. räſe für Gold. Gold— Eſſen beim 1 1 verpflichtete ſich ein Liegnitzer Kaufmann, ein wird, Paderborn Petroleum 5 Während der ſchleſiſchen und Juwelenankaufswoche Mitte Februar Viertelpfund echten gebrannten Bohnenkaffee für zu verkaufen, die ein Goldſtück zum 7 hſeln gaben. Und echter Kaffee und 5 Harzer und Käſe zauberten wirklich eine anſehnliche Zahl Wold⸗ ſſichſe aus Kiſten, Truhen und Strümpfen in dun. — 2* 3 chen Lichts, das ſogleich herabſtrahlte, und ſaß nun neben Mienchen im ſeidenen Eckſofa, wo ſie ſich ſeſt an die Freundin ſchmiegte und in heftiges Weinen ausbrach. „Aber, mein Deelchen— was iſt dir, was u?“ Sie ſtreichelte und küßte die Faſ⸗ Du? haſt ſungsloſe. 9 7 furchtharer Sicherheit; Gefahr errettet glücklich wieder in alle Spannung, alle Angſt löͤſte ſich und die überreizten Nerven erleichterten ſich in einer Tränenflut. Natl und ſanft um Aufklärung bittend, Minna die zitternde Adele in den Armen. Endlich fand dieſe die Kraft, hängend zu ſprechen, und nun 1 dem konnte Ihre unüberlegte Liebeständelei mit Franz Denta ſowie die Schilderung des jetzigen ver⸗ letzenden Endes dieſer Beziehungen quoll in langer, ausführlicher Erzählung über ihre Lippen. Mienchen hatte, immer mehr erblaſſend, mit zuſammengegreßlen Lippen und in tiefer Seelen⸗ qual den Schilderungen der Freundin gelauſcht. Welch ein falſches doppeltes Spiel hatte der Mann von Anfang an getrieben, dem ihre Neigung gehoͤrte, der Mann, der ihr ebenſo lange von Liebe gesprochen, wie er ihre reichere Freundin umgarnt hatte. Pfui über ſolch eine lalſche Seele! Aber es tat dem weſchen Mädchen unendlich weh, etwas ſo verſetzendes zu erfahren, und der Kampf war hart, mit em ſie verſuchte, die still gehegte Liebe und Mark, ein Kiſtchen Harzer Kaͤſe für 2 Mark Im J der Bewirtſchaftung brachliegender Grundſtücke und zur Förderung des Kleingarten⸗ baues war bei Fortdauer des Krieges eine f für di 5 Eine in dieſen Tagen ergangene Bundesratsverordnung ſieht 85 5 N Nutzungsentziehung bis e gewiſſermaßen ohne es ſelbſt e Gewohnt, den Tiſch gedeckt vorzufinden, nahmen ſie ohne weiteres Platz und überflogen gleich Stat lc adt die Speiſekarte, Berlin plant die Errichtung einer flädtiſchen und l der ent⸗ laſſenen Mannſchaften wird eine einwandfreie der Volksgeſundheit ei e Not a einer Vorlage an die Stadtverordnetenverſammlung erſucht deshalb der Magiſtrat Berlin um Be⸗ ge⸗ 0 einem ahnhof zu Frank— von Nark geſtohlen ſein. holländiſcher meer aus farbigen Tulpen] Bewunderung der Gerichte durch ihre Menge zu ſuchten. ſtimmter Weiſe eingeſchränkt hat. gültig, oft ſogar gelangweilt um ſchließlich dem Kellner die Sorge für die ö Einzelheiten der Mahlzeit zu überlaſſen. Dieſe Untugend war eine Folge der C wohnheit, man fühlt ſich über alles, ſelbſt d E und Wunderbarſte, erhaben, man daran gewöhnt iſt. Die neueſten greifenden Wandel ſchaffen. Durch das gezwungen, unſer Brot in das Haus unf Freunde, unſeren Zucker in das Kaffeehaus mitzubringen, werden wir uns einſt, vorher über die einzelnen Mahlze klar werden und den entsprechenden B reitungen widmen müſſen. Wenn Laus verlaſſen, werden wir uns ſchon da klar ſein müſſen, wo, wann und unter w Umſtänden wir die nächſte Mahlzeit zu 1 Gaſt⸗ . nehmen. Im Gaſthaus angelangt, ſind n dann wieder zu reiflicher überlegung gezwunge Wir müſſen im voraus berechnen, ob der J für die in Ausſicht genommene Mahlzeit nicht 6 Frank überſteigen wird, ob wir alſo nach den neueſten Vorſchriften auch einen bene hren dürfen oder nicht. urch dieſe andere Umſtände werden ſelbſt die bisher gle gulligſten Leute in Kenner und durchgebil Feinſchmecker umgewandelt. Die g Jr Kultur wird der Mahlzeit die Einſchränkungen zu herrlichſter neuer Blüte erweckt.“ . für den ſchönen Franz juringen. 1 Adele ſchien es, als ſei ſie nun endlich aus zuſammen⸗ ihre Als Adele ihre den Brief reichte, ſtammelte 7* ö Dies iſt nun unmoglich, da die Ein⸗ ſicht des Geſetzgebers die Mengen in ſehr be⸗ 9 Der zweite recht groß haben, aber und noch entſcheidendere Grund beſtand darin, dos nehmern daß viele Leute, die meiſten ſogar, ihre Mahl⸗ zeiten einnahmen, ohne recht daran zu denlen, t eine zu bemerken. meter an teilhafteſten iſt. ze⸗ das 9 er, wenn und für einen Anfänger iſt Ein⸗ Die A en bleib ſchraͤnkungen werden auch hierin einen durch- icht ſich, und die * Dees leis Ober le ganze Freude CCC nieder- li ** 9 erſetzen ö* e der Gärten. wohl jeder bis 300 Quadrai⸗ . Ein Garten in t Gemüſe für eine mittelgroße Familie und ſelbſt einige Reihen Frühkartoſſeln. ſolcher Garten aber kann vom Beſitzer oder Pächter mit Hilfe ſeiner Familie be⸗ arbeitet werden, wenn nur täglich 2 Stunden ei Verfügung ſtehen. Iſt der Garten Bearbeitung ſchwieriger ſie faſt n liegen, jede Vernachläſſi⸗ Freude geht verloren. Kleingärtner. Wenn Wohnhäuſern zuſammen⸗ rgärtnern die Hal⸗ i Falle ermöglicht rten gehören Das Kleinvieh d liefert ie Ställe allch Kleintierzucht der Kleingärten mit den t 4 iche i cherung vor 11 2 Iſt ein Wächter für die Schreber⸗ . gärten beſtimmt, ſo kann dieſer auch die Klein⸗ . ˖ ch 8 er ſoll ein rden, der auch dann er einmal die Augen 0 0 jut, aber wehe dener. ſt. Lehmann(1662). t Deutſchen gut. Sprichwort. rr... unrd 14: N hen Gefühlen freien f zu laſſen, zeikrecheetdes ange ſchſittelte ſie ein ger 0 chunt E.* N 1 9 117 14 4 Weine junge Lisbe aus noch 11 Noam ſie i ir n, mit dem ſie ihre Minna, der Funken vor den Augen tanzten der Seele ri und die kaum noch Beſinnung und beherrſchung behielt: Sell Hörerin ſchien es, als werde ihr ein Meſſer immer tiefer in die Bruſt geſtoßen. Sich freundlichen Zeichen der Zuneigung abkaufen, hoch bezahlen zu laſſen, war abſcheulich war verächtlich. ſie nie mehr mit zärtlichen Gefühlen denken. Aber ſie wollte ſchweigen, ſchämte ſie ſich doch, getäuſchte Liebe für den Unwürbigen zu f ſie bekennen. Drange nicht widerſtehen, alles, was ſie erlebt hatte, der Jugendfreundin anzuvertrauen. und Mienchen fühlte ſich fetzt viel unglücklicher bedrückter als Adele, ohne daß dieſe es ahnte. fungen Maͤdchen mochten zum Tee kommen, der im Eßzimmer bereit ſtand. Adele vermochte jetzt unbefangen zu ſein, und kaum hätte eine ſchärſere Beobachterin, als das Geſellſchafts fräulein war, den noch etwas gerbteten Augen, dem flackernden Blick und der haſtigeren Geſprächsweiſe Adelens angemerkl, daß ein Slurm über ihr junges Leben dahin⸗ gebranſt ſei. i Nienchen, immer ſtill und beſcheiben, fiel gar nicht auf, ſie aß wenig und ſprach noch weniger, und die Böhme meinte: Kein Wunder, das kleine Ding fühlt ſich hier geblendet und befangen. Als Minna dann im Betſe lag, gönnte ſie ſich endlich die Frleichterung, ihren ſchme rz · Fräulein Böhme trat ein und bat, die „Bitte— bitte, lies vor.“ Doktor Werner B Adele tat es, und der ſchwergekränkten Nachmiltagsau die An einen ſolchen Mann durfte ö Selhfte⸗ 15 . gen kam von ſeinem ng zu einem Patienten zuräck. 7 1h 7 0 4 k beſuchte Sprechſtunde Ws Paige, Ro tgor⸗ Da indes begann, ſand um über die ſel ſtraße nachzudenken Mit ſta Zelbſtbeherrſchung zwang e Ben leinen Na u iu N 1 Begegnung in der Let Augenblick der ö er die eben empfanger Eindrücke in ſeine Geele, zurück. Er mußte in ſeinem Beruf ſich ſelbſt vergeſſen und völlig objektiv ſein, alles Denken in den Dienſt deſſen ſtellend, der ſeiner Hilfe bedurfte. Dies gelang ihm auch heute in Ver⸗ lehr mit den Patienten, indes in jedem Augen⸗ blick der Pauſe, des flüchtigen Alleinſeins, ſueg dunkle Mißempfindung, gleich einent ſcheuß⸗ lichen Ungetüm, in ihm herauf und ließ ſich nur gewaltſam verbannen. Als er endlich ſich ſelbſt überlaſſen blieb, rief er ſich das kürzlich Erlebte möglichſt genan ins Gedächtnis zurück. Er hatte gute Augen und war dem Paare, das Arm in Arm aus dem Café gekemmen, auf etwa zehn oder fünfzehn Schritte, immer durch die hin und her Drängenden gehindert, nahe geweſen. Er kannte Adeleus keinen Umgangskreis, der junge, hübſcho Wann, den er genau gesehen, war ihm fremd. Wie Dante tief verſchleiert, im hüllenden Mantel, ja, war ſie's oder nicht? 9 25(Noutſetzung folgt.) In der erſten Be⸗ ſeinen Garten in dieſer Beziehung iſt und Geſellſchaſten große Frfahrung hat gelehrt,