Möbelhaus Gebrüder Kaufmann Weinheim llauptstrale 140 2 Telephon Nr. 14 * Erſcheint dreimal wöchentlich: Dienstag, Donnerstag u. Samstag Juſeratenpreis: Die J ſpaltige Petit-Zeile 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Beilagen im Gewichte bis zus Gramm 9 Mk. furs Tauſend. Geſchäfts⸗ Anzeiger Vereins- Anzeiger Amtsblatt d E323 1 ↄ̊(VVvbbbob(((oc(oc(cb ä Unabhängiges Organ Gohl. Burgerncilerei Vierulein rn —.—— Danksagung. Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher— Anteilnahme an dem ſchmerzlichen Verluſte unſeres 10 nun in Gott ruhenden innigſtgeliebten und unver⸗ Bezugspreis: monatlich 50 Pfg. einſchl. Trägerlohn Gratisbeilagen: Euthält alle amtlichen Ankündigungen der Behörden Viernheims und Umgebung. geßlichen Sohnes, Bruders und Enkels Georg Herd ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die große Kranz⸗ und Blumen⸗ ſpende ſagen wir hierdurch unſern tiefgefühlten Dank. Ganz beſonderen Dank dem hochw. Herrn 1 Kaplan Weil für die Spendung der erſten heiligen 15 Kommunion und den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für ihre aufopfernde Pflege, der Fräulein Lehrerin Hofmann, ſowie ſeinen Schul⸗ kameraden für die letzte Ehrenbezeugung und den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 11. März 1918. In tiefer Trauer: Frau Friedrich Herd und Kinder. G iroße Auswahl in Schlafzimmers, Môbel dpa: Eil Woſſig gebrauchtes un SCHlafzimmer nugbaum bestehend in: 1 Spiegelschrank, 1 Waschtisch mit Marmor, 2 Nachttische mit Marmor, 2 Beftstellen mit Drantrösten Dum billigen preis von Mk. 900.— 7 1 Kinderwagen 2 Petroleumlampen zu verkaufen Holzstrasse 11. Reife Milch⸗ ſchweine hat zu verkaufen Anton Schneider Waſſerſtraße Nr. 48. Tana Kredityerein. E, G., m. u. HI. Landw. Bezugs- und Abſatz⸗ geuoſſenſchaft Viernheim. Morgen früh von 8—10 Uhr wird in der Dreſchhalle, ſolange der Vorrat reicht, Torfmull per Ballen 5 Mark gegen bar abgegeben. Nachmittags gelangt Saatmais ab unſerm Lager zur Ausgabe. Bemerkt wird hierbei, daß derſelbe nur zur Ausſaat für Grünfuttergewinnung benützt werden darf. Der Vorstand. Gewerbetreibende und Haushaftungen werden dringend daran ermahnt, mit ihren Cartoffeyorrdten solgfältig und sparsam zu Mictschaften. Die Bevölkerung id, aus⸗ drücklich darauf hingewiesen, dag sie mit ihren Kartoffevorräten während der vor- geschfiebenen Zeit auskommen, mug una dan keine Aussicht besteht, für zu früh Volbrauchte Mengen einen Ersatz zu erhalten. Einladung. Sonntag den 17. ds. Mts. nachmittags 3½ Uhr findet im großen Rathausſaale unſere diesjährige General⸗Verſammlung Tagesordnung hierzu: Eine guterhaltene Bettstelle mit Wollmatraze zu ver— kaufen. Von wem, ſagt die Ex— pedition ds. Bl. Sauerkraut Pfund 18 Pf., zu haben bei Johann Ehrhardt, Blauehutſtraße 51. Butterſtößer Kartoffelſtoßer Kochlöffel Wergelhölzer ſind eingetroffen bei Jakob Beyer. Druck- sachen ſtatt. Eine Kaute Stallmist zu verkaufen. Kiesſtraße Nr. 9. Alhtung! Für Landwirte die beſte Gelegenheit. Wer Anbau- und Liefer— ungsverträge abſchließen will über Gelbrüben, ſo wird der Samen geſtellt. Gelbe Gelbrüben, ab- geriebener Samen, per Kilo 50 M., rote Gelbrüben, unabgeriebener Samen, per Kilo 60 M. Anmeldungen nimmt ent— gegen bis Samstag, 17. März Joh. Ehrhardt Blauhutſtr. 51. Bitte, gleich anmelden und iſt der Samen in 8 Tagen da. Frachtbriefe zu haben in der Exp. d. Bl. Rechenſchaftsbericht und Rechnungsablage. Beſchlußfaſſung über Verteilung des Reingewinns. 3. Entlaſtung des Vorſtands. Genehmigung der Bilanz. Zur regen Beteiligung wird höflichſt eingeladen. Die Bilanz, ſowie eine den Gewinn und Verluſt des Jahres 1917 zuſammenſtellende Berechnung liegt von heute ab acht Tage lang auf dem Geſchäftszimmer des Vereins zur Einſicht der Mitglieder offen. Viernheim, den 9. März 1918. Für den Anſſichtsrat: Lahres. Geſetzliche Geſellenprüfung. April i 1 bude Geſellenprüfungen finden im Monat An derſelben können alle jungen Handwerker teilnehmen, deren Lehrzeit ſpäteſtens am Schluß der Prüfungen beendet iſt.— An⸗ meldungen zur Prüfung ſind unter Benutzung des vorgeſchriebenen Formulars(bei dem Unterzeichneten erhältlich) bis zum 16. März lfd. J. an den Unterzeichneten Ausſchuß zu richten. Die Prüfungs- gebühr beträgt 5 M. und iſt mit der Anmeldung an den Unterzeich— neten einzuſenden. Wir machen insbeſondere darauf aufmerkſam, daß die Able⸗ gung der Geſellenprüfung zwingende Vorbedingung für die Zulaſſung zur Meiſterprüfung ist, künftig aber nur noch durch das Beſtehen der letzteren die Befuguis zum Anleiten von Lehrlingen erworben werden kann. Die Verſäumnis der Geſellenprüfung hat alſo ſpäter empfind⸗ liche, nicht mehr nachzuholende Nachteile im Gefolge. Für Familie Besuchskarten Oeburtsanzeigen Verlobungskarten Vermählungskarten Trauerkarten Traueranzeigen etc. Fürdeschäfte Briefumschläge Die eee eee e. G. m. b. H. Postscheckkonto(gegründet 1867) Karlsruhe Nr. 1434 ereinsbank Weinheim Fernsprecher Nr. 24. empfiehlt ihre Dienste zur Ausführung aller bankmässigen Geschäfte Briefbogen Postkarten Adresskarten Zirkulare Prospekte Kataloge etc. Viernheim, den 9. März 1918. Der Prüfungsausſchuß des Ortsgewerbevereins zu Viernheim: Zöller. Taſcheulampen, Batterien und Birnen ſtets friſch zu haben bei L. Schwaner, Uhrmacher. Für Vereine Einladu ngen, Eintrittskarten Programme Liedertexte Mitgliedsbücher Statuten etc. 2 entsprechend ihren genossenschaftlichen Grundsätzen zu durchaus entgegenkommenden Bedingungen. liefert in solider Ausführung und billigster Berechnung die Achtung! Bienenzüchter! 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Mürz Teleſon 217 1 e, Der Kraftradfahrer. i Als Detlev da waren Pferd Meldungen und dicht beieinander, ſo weit, wie unſere vierbeinigen Kriegskameraden, 00 der Waffentechvi auch die. 90 der as und Reiterzmann faft Beſchle. die heutigen. Es iſt ein großes gleichen Schritt gehalten hat. ſollten wir bei det von Liliencron ſetge„Adjutanutenritte“ ſchrleb, die einzigen Träger der Damals lagen Truppen und Stäbe denn die Kanonen trugen nicht im eutfernteſten Glüch mit der Entwickelung kachrichtenübermillelung für 1. ge⸗ waltigen Entfernungen. die der moderne Stellungskrieg bedingt wohl tun ohne Fernſplrecher, Fernſchreiber, Kraftradfahrer? Kurze Meldungen, Nachrichten kann man der Eletliizität anvertrauen, Beſprechune Telephon erledigen, aber das ganze Schreibweſen, Stellungskrieg gewaltig angeſchwollen iſt, und ohne verwickelte Betrieb einer modernen Heerführung nu nicht aufrecht zu erhalten iſt, die hin und hergehen mülſen, lebendigen, den. Schnell und ſtcher gen Funker und— die und Befehle durck das im das der n ei inma: und die vielen, vielen Karten, können doch nur durch eine verantwortlichen. zuverläſſigen Mann befördert wer. muß die Beförderung ſein, und da hat in der großen Konkurrenz das Kraftrad den erſten Preis davongetragen; namentlich im Weſten auf den guten Straßen Frankreichs und Belgiens, konnte es mit ihm cufnehinen. Im Oſten oder ganz vorn nie wo die Wege gänzlich unbenutzbar werden, da kommt der Meldereiter oder Läufer noch zu So ſind denn die großen Straßen, und Stabsquartieren zur Front führen, ohne unſere„Lederheinrlche“, wie der Soldatenn Kraſtfahrer in ihren ſchwarzen Lederanzügen wohl nennt. Unermüdlich flitzen die flinken. tleinen durch Regen und Sonnenſchein. Schnee und Finſternis. Mit ſtaunenswerter Pesch durch den Kolonnenverken Beobachter heiß und kalt wird. M. Jetzt paſſiert ein Unglück! Aber imb. Hewandtheit duß dem Ableder ſeinem Recht. die von den Haupt— nicht mehr vorſtellbat rund anfänglich ſe mand am Feind, wohl die zuweilen ſchlä Maſchinen und Staub, Tageslicht geln unbeteiligten hat oft das Gefühl: kommt de! Mann im ſchwarzen Lederrock mit heiler„ent davon. Immer: Nein, leider nicht immer. Tauſendfältig ind die dem Kraftradfahrer drohen.“ Die Stte worden; mitten im Pflaſter tuk tleſes Loch auf, das die Hunderte eiſenhereiſteu Laſtkraftmagen nder geriſſen haben. Nacht und Neber, Fuhrwerk haben es den At zogen. Nun iſt es zu ſpät. Pas Vorderrad ſchlügt und im hohen Bogen fliegt der Fahrer über auf das Pflaſter. Mancher iſt auf dieſe Weiſe gekommen oder hut ſchwere Verwundungen und zen davongetragen. Vorn, in der Nähe des man nicht mit großen Scheinwerfern ſeinen Weg In die 10 wife Finſternis hinein ratiert die Maſchine. Der Reiter kennt die Schwierigkeiten ritte, und er doch noch das feine Gefühl ſeines das ihm hilft, die Gefahren rechtzeilig zu erkenn Molorfahrer muß ſich oft vertrauen und darf nicht ſich oft un bern von ſchweten We gar eine in den Jahrdamm ein entgegenkommendes langſamer deshalb iutet igen 210 igen hart des, erh gefü die Gefahren 1 ſind ſchlecht ge— ein und feindliche Granat— Ueſch ent auf. die Lenkſtange ſchon zu Tob— große Schmer— s Feind Dar. ellen hlloſ— der Na cht Pferdes en. De ſeinem güligen Geſchick allein an— fahren. Vorn wartet vielleicht die Diviſion auf den Befehl zum Eingreifen auf Munition und ein willensſchwac oder die Artillerie in dle lane gehören dazu Depot. Eiſerne Nerven liches Pflichtbewußtſein. terven⸗ und ſchen können den Dienſt eines Kraftradfahrers n ſehen, denn nicht nur die ſtändigen Gefahren, aus he icht ſondern dem unerſchütter Nen⸗ ver— noch mehr die mechaniſchen Erſchütterungen des Körpers beim Fah zehren an den aus dem Straß traßen morgens dem Himmel, und ren auf den ſchlechten Wenn der Krattſaßrer gilt ſein erſter Blick fühlen nach derber Soldalenwelſe Luft, Sprühregen fällt, der die Schutzhefllen auch den ungeſchützten Augen das Sehen den Straßenſtaub in einen glitſcherigen Schlamm ſo daß 15 Kurve und ſedes Ausweichen wird. Schlimmer noch iſt hoher Schnee, der ſich Getriebe ſetzt oder den Molor aus nun gar Glatteis! Auf dem bringt nicht erſt in Gang und findet ſich nächſten 1 wieder. Das Kraſtradfahrweſen hat im Lauſe des Krleges lei Wandlungen durchmachen müſſen, bis es konnte, was es fetzt leiſtet. Anfänglich hatte Truppe ihren eigenen Kraftfahrer, der auf ſich wieſen war und für ſeine Maſchine zu kann ſich dentzen, welch koſtbares Materfal dabek wurde. Deutſches Organtiſationstalent ſchuf ein Ganzes, Kraftradfahrer-Abtellungen mit eigenen und einem militäriſch wie 1 ld perſonal, mit einer gründlichen Kenntuks des Dienſtes in ſeine Untergebenen zu pflanzen verſtand. fahrplanmäßiger Dienſtpoſthetrieb penn e! ſchwer me man die Maſe lönheſcheinlich Schnürchen. ſeinem Ruckſack, und nie geht ein Brief verloren. das nämlich ſelber ange— J Kt Nerven. echt, er macht ſeinen Ge— feinen unbrauchbar acht, in dem Takt bringt. hine ſchon mal ſorgen hatte. verg und det verwandelt, lebensgefährlich 909 Und gat im ſcher⸗ leiſten jede Man eudet geſchloſſenes Werkſtütten durchgebildeten Aufſichts— das den Geiſt der Diſztplin und Pflichttreue zugleich und der Technit Schließlich wurde Jeb ein eingerichtet, e unnötige Fahrt zu vermelden, und der läuft wie am Ueber 200 Briefe hat ſo ein Poſtfahrer oft in um So ſind unſere„Chauſſee⸗Flöhe“ den Heerführern unent— behrlich geworden als ein wichtiges Rädchen Krlegsmaſchine. Die Anerkennung bleibt ihnen nicht manchen wackeren Kraſtradfahrer ſchmückt bereits b an der großen verſagt; as E. K., und in der Heimat wie in ber Front ſpricht man von ihney mit Dankbarkeit. L e ee Der unterirdiſche Gang. f Die Turmuhr auf dem Belfried von K. einer Provinz— ſtadt im Artois, ſchlug 12 Uhr. Offizier vom Dienſt, Leutnant der Reſerve S. kam von der Ronde zurück. Vor der Ortswache im Rathaus hielt er, warf einem —— ßen laſſen, vernommen worden ſein.„Was, hier hinten, 10 Kilometer hinter der Front, wollt ihr Miniergeräuſche hören! Na, alſo in Gottes Namen, ſehen wir nach, 's wird ſchon wieder der richtige Schwindel ſein, der uns um die paar Stunden Schlaf kränkt!“ Der verdächtige Kloſterbau war bald erreicht. Alles lag in tiefer Stille, in dunkle Nacht getaucht. Ein rieſiger Häuſerkomplex mit einem großen Hof, umgeben von einer Mauer, ließ ſich ſchattenhaft gegen den Sternenhimmel erkennen. Ein Unteroffizier meldet ſich und ſchleicht auf den Zehenſpitzen voraus, nur das leiſe Klirren ſeiner Sporen kann er nicht unterdrücken. Er führt in einen Stall, in dem bei dem trüben Schein einer Petroleum— laterne ungefähr 6 Mann am Boden kauern und ange⸗ ſtrengt lauſchen. Seit mehreren Stunden werden an der einen Mauer Geräuſche vernommen, die wie ein in Arbeit befindlicher elektriſcher Bohrer oder Meißel klingen. Der Leutnant macht ein recht ungläubiges Geſicht und be— ſieht ſich das Lokal. Ein alter Quadernbau mit meter— dicken Mauern, der Fußboden wohl einen Meter tief unter der Hoffläche. Eine Viertelſtunde vergeht, nichts läßt ich hören. Da plötzlich:— tak,— tak,— tak, zögernd, aſtend und dann in ſchnellem Tempo:— tak, tak, tak,— eine Minute lang, zwei Minuten und länger, das kann keine Menſchenhand ſein, die könnte weder ſieſe rythmiſche Schnelligkeit erreichen, noch ſolange in er Bewegung aus halten. Ein dumpfer Schlag, und es bird ganz ſtill. Ein Pferd hat ausgeſchlagen, die dicken Bände geben den Schall dröhnend wieder.„Leiſe, die zferde aus dem Stall, eine Schaufel her, und hier an er Mauer den Boden ausgehoben, der nicht gepflaſtert ſt, aber leiſe,“ befiehlt der Leutnant. 2. Die Leute ſind geſpannt. Bald iſt ein Teil der unteren Mauer freigemacht, das Ohrauf den Boden, lauſcht der der kleine Kreis. Nach einiger Zeit ſetzt das Taktak wieder ein, bis zu raſender Schnelligkeit ſich ſteigernd. Stimmen! Wie in weiter Ferne dumpfe Stimmen, dazwiſchen grelle Weiberſchreie— Gelächter. Der Leutnant iſt hinausgegangen. Eine hohe Mauer verwehrt den Ausblick nach der Richtung, aus der die abenteuerlichen Geräuſche zu kommen ſchkinen. Auch von ohen aus den öden, leeren, ſeit lange wohl unbenutzten Speicherräumen kann weder Auge noch Ohr etwas Ver— dächtiges wahrnehmen. Tiefe Stille rings umher, auch an der Front fällt kein Schuß. Unten ſind die Leute ſchon ungeduldig geworden, ſie wollen zupacken und harren nur auf den Befehl des Offiziers. Von der nahen Kolonnenwache werden einig Mann geholt, der Offizier verteilt ſeine kleine Schar auf die Ecken des vier Straßenfronten umfaſſenden Häuſer blockes und geht mit zwei Leuten zum Haupteingang des einſtigen Kloſters, der auf der entgegengeſetzten Seite des myſteriöſen Stalles liegt. Nach längerem Läuten und Pochen ertönen ſchlürfende Schritte. Mehr erſtaunt als erſchreckt über den uner— warteten Beſuch öffnet der Pförtner. In fließendem Fran— zöſiſch erhält er Befehl, ſeine ſämtlichen Schlüſſel mit— zunehmen. Er geht in ſein Zimmer, kramt zwei große Schlüſſelbunde aus einem Kaſten, holt von ſeinem Nacht— tiſch einen Kragenknopf und verpaßt ihn umſtändlich in ſeinen Hemdkragen.„Der Mann hat kein ſchlechtes Ge— wiſſen,“ ſagt ſich der Leutnant, der den Alten nicht aus den Augen gelaſſen.„Führen ſie uns in dieſer Richtung durch den Bau, aber leiſe und ohne ein Wort zu ſprechen.“ Es geht durch eine Reihe vereinſamter Hallen, durch einen Kreuzgang, deſſen Bogen beim fahlen Schein der Laterne romantiſche Schatten werfen. Zwei kleinere unkrautbewach— ſene Höfe werden, nachdem der Pförtner die verroſteten Schlöſſer geöffnet, durchſchritten, hier, halb rechts muß es ſein. Der Alte behauptet keinen Schlüſſel für dieſe Tür g haben. Mit dem Seitengewehr iſt bald der verroſtete Riegel entfernt.„Leiſe, Licht aus.“ Wieder ein Hof, das iſt ja das reinſte Labyrinth! Wieder bereitet ein Schloß einigen Aufenthalt. Tak— tak— tak—, in wildem Rhytmus und nahe Stimmen!— Die Löſung des Rätſels iſt nahe.— Leiſe taſtet der Leutnant ſich vorwärts, gefolgt von den Leuten, der Alte iſt zurückgeblieben. Man taſtet ſich durch einen ſchmalen Gang. Greifbar nahe iſt das Geratter, ſonſt alles ſtill. Da, einige grelle Schreie, wildes Gelächter, dann Totenſtille. Was in aller Hergottswelt bedeutet das ꝰ Von rückwärts kommt ein Lichtſtrahl. Ganz gemäch— lich grinſend ſteht der Alte mit der Laterne, die er wieder angezündet hat, da.„Das wollten die Herren ſehen, ja, wenn ich das gewußt hätte, daun hätten wir uns den Umweg durch die verſchloſſenen Türen ſparen werden konnte. Gottesdienſt-Orduung — 1 der jeden dieſer Sol alen, die in den letzten Monaten ſo manch bitter⸗trauriges Bild in ſich aufgenommen, er— ſchauern läßt Sprunge bereit kauert ein weib liches Weſen, in Lumpen gehüllt, ſchmutzſtarrend, in einer Ecke auf einer niederen Holzpritſche. Ein Krug, ein Ei⸗ mer, ein Haufen zules Stroh bilden die ganze„Zim⸗ mereinrichtung“. Feucht glänzen die Mauern. Irr und ket ſtarrt der Blick dieſes unglücklichen Geſchöpfes die Eindringlinge an.„Soldat“, murmelt ſie plötzlich und zaacht. Nun flucht ſie läſterhaft, kauert ſich auf ihre Pritſche und hämmert mit ſehnigen Fäuſten auf eine fe⸗ dernde Latte. Tak— tak— tak— immer eine Maſchine, minutenlang.— Der Leute ſchauen ſich„Hier haben wir nichts mehr zu ſuchen.“ Der Alte führt auf weſentlich kürzerem Wege! zum Ausgang. 5 272% 5 1 Am nächſten Tag ſchon hat der deutſche Komman⸗ zanturarzt für menſcheuwürdige Unterbringung der ar— nen franzöſiſchen Geiſteskranken geſorat. 1 Lolale Nachricht 1 E* 1 TI Ell. * Viernheim, 14. März. In unſerer Gemeinde wurde die Lehrerin Fräulein M. Maſchmann aus Bretzenheim b. Mainz definitiv angeſtellt. Wir gratulieren. 7 1 c + nheim, 14. März. Verfloſſene Nacht wur— allung der Peter Haas Wwe., Waldſtraße, zwei wertvolle Ziegen geſtohlen. Die Spitzbuben ſchlachteten ihre Beute am Ortsausgange der Wieſenſtraße ab. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur.— Von einem weite— ren Spitzbubenſtreich, von welchem ein hieſiger Wirt herein— gelegt wurde, iſt ebenfalls zu berichten. Zwei Perſonen in Soldatenkleidung nahmen bei dem Wirt Nachtquartier und am darauffolgenden Morgen vernahm der Wirt zu ſeinem Schrecken, daß ihm zwei Herrenanzüge aus dem verſchloſſenen Schrank geſtohlen wurden. Die Diebe, die ſicherlich falſche Namen angaben, entkamen, ohne daß man ihnen habhaft Auch eine Warnung! le ſchneller, wie Offizier und ſeine an. 2 M 5 § Vier 1 den aus der St i *—. der katholiſchen Gemeinde. In der neuen Kirche an Werktagen: Freitag: 6 Uhr hl. Meſſe. 47 Uhr beſt. S.⸗A. für Johannes Binninger und Eliſabeth Beckenbach und Angehörige. /8 Uhr beſt. S.A. für Johann Georg Werle, Eltern Schwiegereltern. Samstag: 7 Uhr beſt. S.⸗A. Eliſabeth geb. Gallei. 8 Uhr beſt. S.⸗A. für„ Krieger Georg Pfenning, Mutter Maria geb. Baus und Angehörige. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Donners— tag iſt bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Werktagen 27 Uhr geſt. S.⸗A. für Jakob Ernſt, Ehe⸗ utenbacher, Eltern, Kinder: Karl und für Jakob Burkert, Ehefr. Kirche Donnerstag: frau Barbara geb. La und Anna Maria. Freitag: ½7 Uhr geſt. S.-A. für led Martin, Eltern und Geſchwiſter. Samstag: ½7 Uhr geſt. S.-A. für Kaſpar Hornbach, Ehefrau Sabina geb. Platz und Aanverwandte. Am nächſten Sonntag halten die Frauen ihre Oſter⸗ Kommunion. Es iſt deshalb ſchon am Freitag von 5— 7 Gelegenheit zur hl. Beicht. Der Beichtſtuhl am Samstag beginnt bereits um 4 Uhr Am nächſtan Sonntag iſt gemein— ſchaftliche Kommunion für die Schülerinnen des H. Haupt lehrer Mayr und der Frl. Heamann. Beicht iſt am Samstag um 2 Uhr. Es wirb dringend gebeten, den Kindern um 2 Uhr Zeit zu geben, damit ſie nicht den Beichtſtuhl für die Frauen ſtören. Die Schüler und Schülerinnen der oberſten Klaſſe halten wie auch im Vorjahre am Oſter-Montag um 8 Uhr General-Kommunion. ig 7 Magdalena Gottesdienſt⸗Ordnung der israel. Gemeinde 16. März 3. Niſſan. 6⁰⁰ Uhr 890 Uhr 330 Uhr Sabbatt-Anfang 1 Morgen Wochenabſchnitt„ Nachmittag 5 8 7 Fertig Vorſitzender des Bienenzuchtvereins. herbeieilenden Soldaten die Zügel zu und trat ins Wach⸗ lokal. Der Wachhabende meldet, in deim alten Kloſterbau X. ſollen von den Mannſchaften einer Kolonne wieder- holt verdächtige Geräuſche, die auf Minierarbeiten ſchlie⸗ 715 Uhr 730 Uhr 700 Uhr Wajikro N Ausgang Wochentag-Abend Morgen 1 dschaft, wird bereitwilligst erteilt. 1 5 790 e Mitgliedschaft, wi g können.“ Er zerrt an ſeinem Schlüſſelbund, geht voran, öffnet eine eiſerne Türe und leuchtet in ein halb unter⸗ ſrdiſches Verlies. Die Laterne beleuchtet einen Anblick.„ eingetroffen bel Jakob Beyer. Die Hland- Expedition. Zu den Erörterungen über die Aland ⸗Gxpe⸗ dition in der ſchwediſchen und deutſchen Oſſent⸗ lichkeit ſchreibt die Nordd. Allgem. Ztg.“: Die deutſche Unternehmung erfolgt aus⸗ a er auf Grund der dringenden Hilferufe der finniſchen Regierung, die Peucchland ge⸗ beten hat, Finnland bei der Herſtellung der Ordnung und im Kampfe gegen die beſonders aus Rußland gekommenen anarchiſtiſchen Banden in ihrem Lande zu unterſtätzen. An Schweden iſt ſeinerzeit ein gleicher Hilferuf ergangen, der von einem großen Teil der ſchwediſchen Offent⸗ lichkeit befürwortet wurde, dem die ſchwebiſche Regierung aber, wie aus den Erklärungen des ſchwediſchen Miniſters des Auswärtigen hervorgeht, keine Folge gegeben hat. Die Berechtigung Deulſchlands, der finniſchen Regierung auf deren Wunſch Hilfe zu bringen, iſt von keiner Seile, auch nicht von ſchwediſcher Seile, ernſtſich angezweifelt worden. Im Gegen⸗ teil, ſchwediſche Zeitungen haben ſogar betont, baß die Berechtigung Deutſchlands zur Hilfe⸗ leitung in Finnland und auch die Berechtigung Deutſchlands zu einer Landung auf den Kland⸗ inſeln in keiner Weiſe bezweifelt werden könne. Datz die Hilfeleiſtung an Finnland durch eine Landung auf den Alandinſeln eingeleitet wird, iſt dem Umſtande zuzuſchreiben, daß die Rland⸗ inſeln die einzig mögliche Etappe im Operatiyns⸗ gebiet bilden. f 5 trotz ſeiner al zu handeln, de ſetzt, und es iſt eine zuſtande gekommen in Slockholm Erklärungen abgegeben angetan ſind, die befriedigen. Hilfswerk auf Aland, entgegenbringt, in keiner Be⸗ zeichnend für die ſchwediſche daz nicht dieſenigen Blaßer, die mit dem ſchwediſchen Unternehmen auf Aland ſympatthifieren, ſondern die linksſtehende Preſſe, die niemals 2 utſchland gegenüber beſonders freundlich geweſen iſt, aus dem Unternehmen Stoff zu Hetze gegen Deutſchland herzuletten verſucht. Die Haltung dieſer Blätter dürfte ſich alſo mehr aus ihrer Geſamttendenz als aus dem deutſchen Unter⸗ nehmen erklären. Was Rußland betrifft, ſo hat es deutſch⸗rutſiſchen Friedens vortrag die übernommen. ſeine Truppen von de wie überhaupt von Finnland zurückzuziehen. Kommt es dieſer Verpflichtung nach, ſo werden ſich keinerlei Differenzen zwiſchen deutſchen und ruſſiſchen Truppen in Finnland ergeben. bungen we mit ſolchen ruſſiſchen hat der ſchwedi ſchwediſche Sppey Sympa N dem es 9 21n ären nur möglich Truppen, die dem Befehl der ruſſiſchen Regierung ſeinerzeit anerkannt hat mächtigte ſich in Berlin befinden, zu unter⸗ ſtützen. ſchen Landtage rechtmäßig ſchen geſetzlichen Vorſchriften eingeſetzt worden. Erſt als die Revolution durch die maximaliſti⸗ ſchen Machenſchaſten in Finnland angezettelt wurde, hat ſich eine neue Nebenregierun Bajonette der Roten Garde und der ruſſiſchen nach Or auf Räumung des Landes etwa keine Folge geleiſtet hätten. Nach den Berichten, an maßgebender Seele vorliegen, ſind Haufen undiſztplinierter ruſſiſcher Soldateska nach wie vor in Finnland; auch aus Reval ſind bei der deutſchen Einnahme noch Rote Garden über den Meerbuſen nach Finnland gegangen. Die Stärke dieſer undißztpllmierten Banden, ſich bemühen, Finnland in einen Trümmerhaufen zu verwandeln, wird auf mehrere 10 000 Mann geſchätzt. Sollten dieſe Banden nicht mehr unter der Botmäßigteit der ruſſiſchen Regierung ſtehen, ſo wird auch rufiſcherſels ſicherüch nichts da⸗ die gegen eingewondet werden, daß Deutſchland mit der finniſchen Regierung zuſammen Ordnung im Roten Unweſen hifft. ſo weniger er der Solche Ein⸗ dem ſetzen um Lande ſchafft und Garden ein Ziel wendungen werden können, als nach den aus Helſingfors dortige Rote Flotte ſchloſſen hat, unabhängig vom deutſch⸗ruſſiſchen Frieden weiterzukämpfen. Einer Regelung der Alandfrage, über die der dentſch-ruſſ vertrag Beſtimmungen trifft, iſt durch das Vorgehen auf Ala kleiner gegriffen. Eine Einmtiſchung in die niſſe Finnlands bedeutet nehmung inſoſern nicht, als ef nichts tut, als die rechtmäßige ſinniſche Regie 9 a mie 5 171 mung,“ J)en! e Die ru Die d in inneren! EEE c 7 4. 14 Verſtrick Noman von A. von der Elbe (Fortſezung.) Sollte er zu ihr gehen und fragen: 6 liebte, was bedeutet dies! 4 5 iſt's möglich? Schilt mich, 6 * 26 Daß 4 eg iu NASA un ö he Sinneßtäuſchung gedanken an ſolse Aber Reſe Fragen erſchienen ihm beleidigend für ſeine kindliche Braut. ämpfte mit dem Entſchluß, die vermeintliche Begegnung völlig zu verſchweigen und zu ver⸗ geſſen, aber es regte ſich ewas in ſeiner Seele, as widerriet. Bernhammer kam erſt übermorgen, am vlerten, nach Berlin zurück, ſollte er mit der Bitte um Aufklärung ſo lange warten, bis der Water wieder da war, und ſollte er mit dem porhandeln und durch ihn Adele zur Rede ſtellen laſſen? Nein! Bernhammer war ncht der Mann, eins ſolche Sache zart anzu⸗ faſſen. Die Nacht verlief Werner bang und un— ruhig. Er ſchlief wenig, und wenn er einnickte, ſah er die Gelieble in jenes fremden Mannes Armen, ein Anblick, der ihm das Blut mit har⸗ ien Stößen durch alle Pulſe jagte. Am anderen Morgen konnte er ſich gegen zehn Uhr freimachen und nun ſtaud ſein Ent⸗ ſchluß feſt, wenn Adele auch noch alein war, er mußte und wollte ſie aufſuchen. Als er das Mädchen, welches ihm die Vor⸗ platitre öffnete, fragte, ob Fräulein von Vern⸗ hammer zu Hauſe ſei, antwortete es: bas gnä⸗ dige Fräulein habe Beſuch und ſei im Schlaf⸗ ſchon als 1 1 Er 1 die hier große d mit rein dem und deren Bevoll⸗ Dieſe Regierung iſt vom ganzen finni⸗ auf Grund der finni⸗ von Reinſozialiſten aufgetan, ähnlich der Charkower Rada. Dieſe Nebenregierung aber konnte ſich auf keine andere Autoruät ſtützen als auf die Maximaliſten, die ihr zur Verfügung ſtanden. Soweit bekannt iſt, gerät auch dieſe Regierung bereits ins Wanken, da eine ihrer maß⸗ gebendſten Perſönlichkeiten, Herr Tokoi, Zeitungs nachrichten zufolge ſein Amt niederge⸗ legt hat. ö Das deutſche Vorgehen erfolgt ſomit unter f voller Billigung der gegenwärtigen finniſchen Regierung und iſt nach allen Seiten unan⸗ focht bar. Das Ende des Bolſchewis Rußland nach dem densſchluß. 6 Vor wenigen Tagen ſchrieb„Nowaja Shiſn“, ein vielgeleſenes ruſſiſches Blatt, daß der Bol⸗ ſchewismus Rußland zu einem ſchimpflichen Nrieden geführt habe. Dann heißt es weiter: Auch im Wirtſchaftsleben kann nur feſtgeſtellt werden, daß die Regierung, die durch Taktik nicht imſtasde war, der wirtſchaſtlichen und finanziellen Anarchie vorzubeugen, ſondern ihre Annäherung und Herrſchaft gefördert hat, dem unausbleiblichen Zuſammenhruch verfallen iſt. Die gewaltſame der Konſti⸗ dieſem unerfreulichen Bild noch eine beſonder Schattierung: bei der gegenwärtigen rteilung der Kräfte in Rußlaud wäre eine unverfälſchte Volts⸗ vertretung, die noch ſtärker nach lints orientiert wäre als die aufgelöſte Konſtituante, überhaupt undenkbar. Sie wurde aber beſchimpkt, ihre Autorität wu ben, und die Boli wilt haben in die ing alles getan, was in ihren Kräften ſtand. Wohl kaum wird: daher in Zukunft die organiſatoriſche olle ſpielen, den einigenden Mittelpunkt der mokratiſchen öpferiſchen Kräfte bilden, wie ſtimmung war. l ein geſunder Org f ˖ e f (Fung tuante verlei * ** Der ne ſtr e bt, 8 es, beſonders in der Form, wie ſie dure vurde, den ſozialen Boden fü Kräfte geſchaſſen— für ein wohlhabend bürgerliche Demokratie ſehnt ſich jetzt vor enn nur dann ſie imſtande ſein, ihren dauernd für zu ſichern. Nach Ordnung ſehnt ſich auch bürgerliche mokratie der Stadt, der kleine Bürg Usgeraubt, hungrig, miß handelt ö und häufig, i Be t 1 Offizieren der de hat allem wird Nn nung, ben ich 8 Er iſt wie es zum Beiſpfel mit den Fall iſt, ganz ungerechter- und unklugerweiſe in ſeiner Gh ganze bi liche ſowohl wie bäuerliche, braucht ſär ihren phyſiſche, und weitens J einer Volksvertretung itlitz 5 andere fehl e gekrünkt Dieſe E die Triumph Demokratie ſtädtiſche vollen ertſtens eine mate offen, eine militäriſche Gewalt die moraliſck 5 as eine ſowohl wie da — beides bereitet vor. riſche Gewalt nicht ſo jüngſten Preſſenachrichlen be⸗ Warft du's? Wie ich nur einen wandte! blgen de zukünft weſentlich Konſtituante gewiſſer muß 77 moge nur in den Sale ſtand, erer Bedrängnis tunden hatte bt, 68* feln hier zu warten! chenſtimmer gefoltert von im Gemach. ſchwerer Welch glückliche e er hier in ihrer lieben Nähs ver⸗ r ſaſt unerträglich, mit dieſen Zwei⸗ Nebenan horte er Mäd⸗ einige Worte ſprechen, und dann Unter Farbenwechſel und in ſichtlicher Ver⸗ legenheit neſtelte ſie an ihrem Fürtelſchloß. Ein ängſtlicher. Blick flog zu ihm empor und ſie ſagle:„Morgen kommt Papa erſt furäck.“ Mochte denn ihre kleine Verwirrung nicht begreiflich ſein, da er ſie gegen die Abrede auf⸗ ſuchte, während ſie noch allein war? So oft er ſich auch durchdacht halte, was er ſagen, wie er zart hindeuten, ſich bald beſcheiden wolle, ſo 005 war ihm jetzt von ſeinen diplomaliſchen Winkelzügen etwas gegenwärtig. Siner unwiderſtehlichen Regung folgend, trat er dicht an ſie heran, ergriff ihre Hand, legte ein paar Finger ſeiner Rechten unter ihr Kinn, ihr geſenktes Köpfchen aufrichtend, und fragte: „Adele“— ſeine Stimme klang beklommen und verſchleiert,„Adele, waren Sie geſtern nach⸗ mittag aus? Waren Sie in— in der Leipziger⸗ ſtraße?“ Sie wurde totenblaß, ſchien zu wanken und ſtammelts nach langer Pauſe:„Wie— wie ſollte ich dahin kommen?“ Sie hatte ja ganz recht mit bleſer er⸗ n an ö ſchrockenen Frage, aber es war doch etwaz in ihnem Benehmen, das ihm himmslauglt feſt kratiſterung des Staatsweſens, nur eine nach großen Geſichtspunkten Ordnung der Volkswirtſchaft hätte vor einer harten imperfaliſtiſchen Bourgevis⸗ reaktion retten können. Aufgabe als über die Kräfte der Bolſ hinausgehend. Das planloſe Herumwirtſchaften der Sowjetgewallhaber hat alle Formen eines geordneten Staatsweſens zerſtört und den wirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenbruch Großrußlands zu Ende geführt, der ſchon unter den früheren Regimen begonnen hatte. Die Induſtrie wurde erdroſſeit, das Proletariat in einen unorganiſterten Haufen von Arbeietzloſen verwandelt, die vorläufig noch aus den werden. ſiegen beginnen, ſo iſt der Augenblick nicht mehr Hungertods bedroht, ein williges Werkzeug in den Händen der Kapitaliſten ſein wird, der ihm die Möglichkeit zur Arbeit bietet. So iſt auf der ganzen weiten Fläche des kommuniſtiſchen Großrußlands der geſchränkte, grauſame Herrſchaft des Kapitals N ihre 2 g 152 g a un daß die deutſche Regierung die Zulaſſung einer niederländiſchen Kommiſſton, die den Bedarf von e 9 8 0 ce Zwecke im beſotzten Belgien und Nordfrankreich niederländiſchen erſparen. ſtandpunkt und gelegenheit zurückzukommen. des hauſe s an den Kaiſer hat der Monarch geſchichte, deſſen Bedeutung erſt die Enkel richtig würdigen werben. Fraude und Genngtuung. endgültigen Sieg folgen! barkett Führer.“ einen Erlaß an die Regierungspräſidenten uſw. gerichtet, in dem er der„in jeder Beziehung irrigen Meinung“ entgegentritt, Landbeſitz Staatsregierung nicht voller, nicht eindringlicher Ernſt mit der Ausführung des königlichen Er⸗ De⸗ laſſes reform in Preußen. In dem Erlaß wird durch de 1 0 gebunden ſgge— 18 57 1. Wr 4 ſagen wir Anſiedlungskommiſſion angenommen. rr Rtu U für ſie verloren, den ſie doch nie ſo grenzen⸗ Nur eine und ehrlich bewirkte Demo⸗ durchgeführte die Republik radikal Leider erwies ſich dieſe wiki Mitteln der Staatsrentei gefüttert Da aber dieſe Mittel ſchon zu ver⸗ ern, wo der Arbeiter, von dem Geſpenſt des Boden für eine unein⸗ chon aufs heſte vorbereitet. N Politiſche Rundſchau. ö Voeutſchlaud. * Daß Miniſterium des Außern teilt mit, Sand und Kies für blrgerliche unterſuchen ſollte, abgelehnt hal. Die dautſche Regierung ſei bereit, vorläufig von der Durch⸗ uhr von Sand und Kies abzusehen, um der Regierung Schwierigkeiten zu Sie bleibt aber auf ihrem Rechts⸗ behält ſich vor, auf die An⸗ * Auf ein preußiſchen Glückwunſchtelegramm Abgeordneten⸗ „Der Sieg im Oſten vie folgt geantwortet: Erfolgen der Welt⸗ gehört zu den größten Daß er das Deutſchtum der haltiſchen Ordensländer nach menſchlichem Er⸗ neſſen für alle Zeiten ſichert, iſt mir eine große Gott laſſe baldigen Ich bin voll Dank⸗ das und ſeine großen gegen Heer * Der preußiſche Miniſter des Innern hat als ſei es der vom 11. Juli 1917 betr. die Wahl⸗ führt, daß ſich das Staatsminiſterium niglichen Erlaß in vollſtem Sinne etrachtet. * Nach langer heftiger Debatte über die Polenfrage hal das preußiſche Ab⸗ J etenhaus den Haushaltsplan der 5 1 1 res dn 10 England. Schreiben Lord Lans⸗ Datly Tele⸗ das das der 9 in England veröffentlicht, Londoner ſſehen. he man all⸗ iber Belgien acht habe Vord N es 1 ling hin⸗ daß die borwärts gem habe recht, wenn er erkläre wer werden, Graf Hertling derun eſfriedigen, daß Franzoſen und Italiener) geheure Zahl von forderlich italteniſchen Front und an der Vogeſen vont zu verhindern. Die Blätter verſichern, dunch die Verschiebung des Schwergewichles vom Oſten nach dem Weſten ſei der Ländervertrag haupt⸗ ſächlich hinfällig geworden. Week.. Nach Waſhingtoner Blättermeldungen ar⸗ beitet Präſident Wilſon ſeit einigen Wochen an zwei Fragen ſeines Friedensprogramms: dem Problem des Völkerbundes und dem der Abrüſtung. Beide ſind von allen Kriegführenden anerkannt, werben aber von allen verſchieden ausgelegt. Darüber ſucht nun Wilſon zu einem lHärenden Grundſatz zu kommen. Vorher wird er die Reden Herilings und Czernins jedenfalls nicht beantworten, weil er dieſe beiden Programmpunkte erſt den Vorbands⸗ müchten unterbreiten will, um irrige Meinungen zu vermeiden. Wilſon hält beide Punkte für die wichtigſten, um zu einer Verſtändigung zu gelangen. 2— r Franzöliſche Luftliege. Wie unſere Feinde lügen. Der Pariſer Funkſpruch vom 25. 2. 18. ver⸗ breitet einen Bericht des„Matin“ über die Ver⸗ luſte der Luftflotten im Jannar. Der Bericht verdient eine genauere Betrachtung, weil er ein anſchaullches Bild von der Eniſtehung fran⸗ zöſtſcher Siegeszmeldungen gibt. Nach der Be⸗ hauptung des„Matin“ geben wir zu, im Januar „im Luftkampf“ 60 Flugzeuge verloren zu haben. Das Blatt folgert daraus, daß wir die Offent⸗ lichkeit trrezufähren ſuchen, indom wir die durch Artillerie verurſachten Verluſte verſchweigen. Dasſelbe ſei bei der Dezembermeldung der Fall. Die Behauptung iſt eine bewußte Fülſchung. Weder in unſerer Dezembermeldung noch in unſerer Januarmeldung finden. fich die Worte „im Luftkampf“. Einſchließlich der Flugzeuge, die von der Erde aus abgeſchoſſen worden ſind, verloren wir im Dezember 82, im Januar 68 (nicht 60) Flugzeuge. „Le Matin“ behauptet ferner, daß die Zahl der von den Franzoſen und Engländern im Jannar verlorenen Flugzeuge nach unſeren eigenen Angaben ſich auf 67 belaufen ſolle. Warum gerade 67? Genau 67 feindliche Flug⸗ zeuge ſind im Januar in unſeren Beſitz gefallen. Will der„Matin“ ſeine Leſer glauben machen, daß nicht ein einziges franzöſiſches oder eng⸗ Uſches Flugzeug über eigenem Gebiet abge⸗ ſchoſſen worden iſt? In Wirklichkeit ſind außer den genannten 67 Flugzeugen noch 84 jenſeits unſerer Linien erkennbar abgeſtürzt; insgeſamt betragen alſo die Januar⸗Verkuſte der Entente 151 Flugzeuge, dazu 20 Feſſelballone. „Matin“ behauptet wetter:„Die Deutſchen verloren an der Weſtfront im Januar 132 Flug⸗ zeuge. Es handelt ſich hierbei nur um wirklich abgeſchoſſene Hugzeuge.“ Es lohnt ſich kaum, der Entſtehung dieſer Zahlen nachzugehen. Monat für Monat wurde von deuſcher Seite darauf hingewieſen, daß die deutſchen Berichte nur die wirklich zerſtörten oder in Feindeshand gefallenen Flugzeuge als Verluſte zählen, bei Freund in gleicher Weiſe wie bei Feind, daß aber Engländer und Franzosen beim Gegner auch angeblich beſchädigte oder ſteuerlos heruntergetriebene Flugzeuge für ſich als Luftſiege rechnen, daß die Engländer andererſeits als ihre Verluſte nur die vermißten Flugzeuge bekanntgeben und daß die Franzoſen ihre Verluſte bis vor kurzem über⸗ haupt verſchwiegen haben. Matin“ ſchließt mit folgendem Satze:„Einſchließlich der beſchädigten Flugzeuge können die Verbündeten(Engländer, int Januar die un⸗ Flugzeugen zu ihren — 2 2 288 Gunſten buchen.“ ſeinen Ausführ Sicherung gemeint Italien. erklären, der fnunmehr das Problem der 5 konzentriere ſich auf die Frage, . f Entente er⸗ Blätter Kriegsleitung Weſt⸗ derſtand für die eee. er die Wahrheit ergründen, wiſſen mußte ja mußte, ſein Thing an dieſer Stunde. Sehr ernſt Jemand glaubt Sie geſehen zu haben, ſe an der Seite eines jungen Herrn eine nditorei verließen. Ich beſchwöre Sie, Adele, Wahrheit— Offenheit!“ Eln Sturm von Angſt, von Verzweiflung ging durch ihre Seele; ſie hielt ſich kaum auf⸗ recht und fühlte, daß ihre Gedanken ſich ver⸗ wirrten. Oh, eine Hilfe, eine Ausrede! Wenn ſie das zugab, was er argwöhnte, ſo war er ſollte los geliebt hatte wie eben jetzt. Mit zittern⸗ der Stimme ſagte ſie:„Es kann wohl meine Schweſter geweſen ſein— ſie— ſie ſieht mir ſehr uhnlich.“ Erſtaunt fragte er: iſt hier?“ Adele nickte. Papa beſuchen.“ „Und nun iſt ſie gekommen? da drinnen bei Ihnen?“ „Ja— ein lieber— ein ſehr lieber Gaſt.“ „Und was kann ſie— ſie, in een eines jungen Mannes bort im Gas gewoll haben?“ „Ich glaube— eine— Reiſebekanmiſchaft.“ Er ahnte, daß ſie die Unwahrheit ſproche; freilich wieder nur ein dunkler Verdacht, da ba irgend etwas nicht in Ordnung ſei, aber er war ſelbſt zu benommen, um klar zu ſehen. Doch etz galt, er mußte den Dingen auf den Grund kommen. „Fräulein Suſanne— „Sie ſoll doch jedes Jahr Iſt ſie da— a0 e 0 eee e Wer bewundert nicht die gewaltige deutſche Luftflotte, der ſolche Rieſenverluſte nichts ſchaden! Sie ſcheint jener Hydra zu gleichen, der zwei Köpfe nachwuchſen, wenn man einen abſchlug. Frankreich, das gegen einen ſolchen Gegner kämpfen muß. Oder vielmehr armes Frankreich, das ſich von ſeiner Regierung ſo belügen laſſen muß. Armes 2—— Fräulein Suſanne kennen zu lernen. Darf ich ſie ſehen? Wollen Sie die Güte haben, Ihre Schweſter zu rufen?“ Adels ſchoß davon. Wie hatts ſie ſich ſo verſtricken können; aber fetzt mußte ſie durch, es koſte, was es wolle. Sie mußte ſhre Aus⸗ rede feſthalten und Minna würde ihr helfen. Sie zog die Schlafſtubentur hinter ſich ins Schloß und ſtürzte auf die Freunden zu. „Mienchen, ich ſlehe dich an, rette mich!“ Sie unſſchlaug, am ganzen Jeibe bobend, bie Erſchrockene. „Was ſoll ich tun?“ J „Lomm herein zu Werner und widorſprich nicht, wenn ich dich als Suſanne vorſtelle. Er kennt 195 beide nicht und hat mich geſtern aus der ſchrecklichen Konditorei lommen ſehen. Ich habe ihn verloren, wenn du mir nicht beiſtehft.“ „Aber die Unwahrheit— iſt ja nicht durch⸗ zuführen!“ flaſterte Mienchen und dachle, da macht ſte wieder eine jener Unbeſonnenteſlen, die mein ſeliger Vater ſchon an ihr tadelle. Adele horte nicht auf ſte.„Komm— kemm!“ Sie nahm der Freundin Hand und zog ſie in bas Zimmer, we Werner, mit den peinſich⸗ ſten Empfindungen kämpfend, auf und abzin; und den Eintritt der beiden Mädchen erwartele „Oier, Suſanne— Dokior Brüggen— ſtammelte Adele. Er wurde aufs neue irre, ſein Urteil ver⸗ wirrte ſich. Die belden Mädchen ſahen ſich ähnlich, Adele war hübſcher, das ſollte ſie ja auch ſein. Beide in Trauer um Tante Joſephine —, warum zweifelte er noch. Und war ez —— » würde mich außerordentlich freuen, nicht wöglch, daß Senne auf der Reife hier⸗ um den Durchbruch an dor Pariſer Bilder. — Der falſche Alarm.— Die Nervoſität der Pariſer iſt inſolge des letzten Luftangriffes wieder auf geſtiegen, und das Ergebnis iſt das Vorkommen falſchen Alarms, der ironiſchen Bericht des„Oeuvre“ höchſt unangenehmes Ereignis ein Höchſtmaß häufige nach einem auch als ein empfunden wird. „Sie haben in der letzten Nacht,“ ſo ſchreibt das Blatt, richtet.„Sie“ waren im Jahre 1914 „in Paris großen Schaden ange⸗ die deutſchen Tauben; im Jahre 1916 waren es die Zeppeline; unlängſt waren es die und geſtern nacht waren Feuerwehrleute. abwehrmannſchaften haben „Gothas“, es— die Pariſer Mit Unterſtuͤtzung der Luft⸗ die Feuerwehrleute nach einem mufikaliſchen Sirenenvorſpiel einen erfolgreichen Angriff auf Paris ausgeführt. Die Zahl der Opfer unter den nervöſen Mäunern und den hyſteriſchen Frauen und den ängſtlichen Kindern iſt garnicht eine ungeheure Zunahme von bei der gegenwärtigen Hundekälte ungeſtraft herum. N jedem Alarmſignal unbedingt man ſich nach den wo man ſich zur Zeit des Alarms des Geſchwindigkeit in das Erdgeſchoß beg Auch ſonſt hat der ſalſche Verluſte zur Folge gehabt. eben. Die Poliz was allein ſchon großen deutet. geweſen, wenn N ie ſich nicht in den Wohnungen betätigt hätten, während deren Beſitzer ſich in den Kellern aufhielten. Außerdem konnten ohne Unruhe mit größter Sicherheit arbeiten, 8 ſt das Aufhören des Alarmgeläuts ſie rechtzeilig von der bevorſtehenden Rückkehr der Wohnungs⸗ inhaber in Kenntnis ſetzte. Ich perſönlich habe als Materialſchaden 30 zerbrochene Weinflaschen in meinem Keller zu beklagen. Leider hat mein Keller ſehr dicke Mauern, und darum haben bei Beg des falſchen Alarms ſofort drei Fauiilie Zuflucht geſucht. Drei Familien 1 Kindern! Es iſt kein Wunder, daß die F kaput ſind, denn ſchließlich müſſen die Kinder ſich im Dunkeln zerſtreuen. Im Nachbark aber war das Unglück noch weit größer. tauchte in den Kellerräumlichkeiten plötzlich zum größten Schrecken aller Anweſenden ein altes weibliches uſal auf. Wie man erfuhr, es„eine der ſchöͤnſten Frauen von Paris“. Infolge des falſchen Alarms hatte ſie aber keine Zeit gehabt, ſich ihrem Ruf entſprechend inſtandzuſetzen. Sie hatte 2 Haare, keine Zähne uſw. Und Angſt und Verwirrung hatte ſie Geiſtesgegenwart, ſchnell zu ihre eigene Großmutter ſei. Se Frau in ihrem ganzen Viertel dieſen, durch den falſchen Alarm Schaden werden die Behörden haben.“ r ³˙· c war ge ihrer auch nicht die erklaͤren, daß Volkg wirre lichen Oln 72 ie ces. Erleichterung der Bez ˖ Schuhwaren. Wie das„ Seite erfährt, wird für den Bez auf Veranlaſſung der neugegründeten Rei Schuhverſorgung in Kürze eine weſent leichterung der Bezugſcheinpflicht erfolgen. nur noch für Straßenſtiefel von Leder auf werden. Die gegenwärtig noch beſtehende zug⸗ ſcheinpflicht für Krieg sſtiefel, Sandalen, Filzpantoffeln uw. wird alſo in Kürze fortfallen Verkehr mit Säcken. Durch Bekanntmachung des Kriegsminiſtertums, Kriegs ⸗MRohfloff⸗ Abteilung vom 5. Januar 1918 iſt ſämtliches Sackpapier be⸗ ſchlagnahumt worden. Die Veräußerung und Llefe— rung von Sackpapier iſt künftig nur gegen einen Bezugsſchein der Reichs ⸗Sackſtelle geſtattet. Der Bedarf an geklebten Papierſäcken iſt von den Ver— JCCCCUrTrCCCCTCCCCTTTTTCTCTTCCCbTbbTbTTb ber eine Familie getroffen, mit ber ſie ſich in Berlin umgeſehen und in dem durchaus an⸗ ſtändigen Cass ausgeruht hatte. ung verneigte er ſich vor bem vermelnt⸗ lichen aulein von Bernhammer, ſeiner Schwägerin:„Haben Sie Ihre Frau Mutter wohl verlaſſen?“ „Ja, ganz wohl, ich danke.“ „und werden Sie lange hier bleiben?“ Ich— ich weiß nicht.“ ö mers Blick iurte von einer zur anderen. Maaß entſann eine verlegene Ding Susanne? Plötlich er ſich, bei Tante Joſephine eine Naben ihrer älteſten Nichte geſohen zu aben, die ihn damals nicht ſonberlich inte⸗ reſſtert hatte, allein, wem des jungen Mädchens Züge auch nicht mehr genau in ſeiner Frinne⸗ rung hafteten, glaubte er, ſo, nein, ſo hatte fie nicht aus geſehen. Die Angſt, belogen zu ſein, überſtel ihn mit furchtbarer Gewalt. Er fah, wie Adele unter ſeinen prüfenden Blicken erzitterte und wankte. Etwas wie Mitleid wallte in ihm auf, das raſch verdrängt wurde von der eigenen un⸗ beſchreiblichen Troſtloſigleit. Wie war dios m 510% Er e 150 mehr. verneigend, ſprach er ernſt:„Ich . den Damen ig zu worden. Schweſlern, ie ſich langs nicht geſehen haben, ſind lieber allein. eg ch mich bis zur Rückkehr Herrn v. hammers gedulden.“ ierauf verließ er, viel mehr zweifelnd als bei 95155 Kommen, völlig verſtörten Gemütes das Zimmer. 0 0 f. 10 abzuſchätzen. Außerdem wird die Statiſtik der nächſten Woche . Influenza⸗ erſcheinungen, Hals ſchmerzen, Lungenentzündun⸗ gen uſw. feſtſtellen, denn kein Menſch ſpaziert in Treppenhäuſern, Hausfluren und Kellergewölben Dieſes Herumſpazieren iſt aber nach erforderlich, da . behördlichen Ratſchlägen überall in größerer Sicherheit befindet als dort, . Zei rade aufhält. Darum eilen die Bewohner des Erdgeſchofſes in das fünfte Stockwerk, während die Bewohner fünften Stockwerks ſich mit der gleichen J Alarm erhebliche 0 ei mußte zahlreiche äußerſt gelungene Einbrüche feſtſtellen, „Materialſchaden“ be⸗ Die Einbrecher wären auch ſehr dumm 15 leinen Teint, keine ſie 7 ge eine een e fallen. 0 jüngſten So „ morganatiſcher Ehe mit Roſalie v. Rauch, die 1* brauchern der Reichs ⸗Sackſtelle anzumelden. Dleſe ſtellt zum Erwerb der Säcke Bezugsſcheine aus. Die Sackfabriken dürſen ohne Bezugsſchein Säcke nicht mehr abgeben. In ähnlicher Weiſe iſt der Verkehr mit Papiergewebeſäcken geregelt. Die Einzelheiten ergeben ſich aus den Ausflührungsbeſtimmungen 8 und 9 der Reichs⸗Sackſtelle. Die Zuſammenſtellung kann von der Reichs ⸗Sackſtelle, Verwaltungs- abteilung, Berlin W 35, Lützopſtr. 89-90, bezogen werden. 2—.ñ—é Die Weſtgrenze Großrußlands. Die auf der vorliegenden Karte eingezeichnete ſchwarze Linie gibt den ungefähren Verlauf der künftigen ruſſiſchen Weſtgrenze nach den Artikeln 8 und 8 des Friedens vertrages von Breſt⸗Litowſt an. Die in Artikel 8 genannte Linie verläuſt entſprechend unſerer Stellungslinie zur Zeit der erſten Verhand⸗ lungen in Breſt⸗Litowſk. Sie beginnt zwiſchen den Inſeln Dagö und Worms im Norden und trennt in ihrem hier punktiert gezeichneten Verlaufe den damals ſchon beſetzten Teil der Oſtſeeprovinzen von den Hauptteilen Livlands und Estlands ab. Aber auch N ———— A/ 2 Ss T1 4 1 0 75 5 — 8 Kae V IANO 1 r d K L A r De 1 0 Se 4 2. A„, 2 ere, — 7 9 Duaabu 8 N 2. Beal y- 5 Sed 5 8 1 fſouno ere 5 * 1 90 g 7 Wilna,* f 9 8 Minsk 2 SN * Hulu 7 UKRAINE* rere 1 eee ee. 50 2 — 2 5 beren Linie bez n ihres S deſtimmur Rußlands Gewaltherrſchaſt entzogen worden. werden nach dem gleichen Artikel nicht unſeren Tr t en, ſondern dem S einer deutſchen Polizeim unterſtellt werden, bis Sicherheit igene Landeseinrichtungen ährleiſtet iſt. land, enze ber der ſchwarzen zur Ausübung 0 U 50 Ie 1 — 9 8 Nordteil Artitel 8 rechts Sie Uvpen b e e ee 2 N 1* 1 4 0 Nah und Fern. Ein Urenkel der Königin Luiſe ge⸗ N23 Oberleutnant Graf Friedrich v. Hohenau, Eskadronführer im Regiment von Drieſen(Weſtfäliſches) Nr. 4 iſt infolge eines im Felde erlittenen Unglücksfalles verſtorben. Der Verſtorbene war ein Enkel des Prinzen A brecht(Vater) von des 1 8 hnes der Königin Luiſe, aus deſſen Preußen, vom Herzog von Sachſen⸗Meiningen den Titel einer Gräfin v. Hohe Hohenau erhielt. Er wurde als einziger Sohn des Grafen Wilhelm v. Hohenau und deſſen zweiter Gemahlin Margarete, ge⸗ borenen Prinzeſſin zu Hohenlohe-Oehringen, am 29. September 1890 zu Slaventzitz geboren, im Juni 1913 zum Leutnant im Küraſſier⸗Regiment v. Drieſen(Weſtſäliſches) Nr. 4 in Münſter in Weſtfalen ernannt und am 18. Auguft 1916 zum Oberleutnant befördert eee een Als er gegangen war, ſtand gders einen Augenblick wie erſtarrt, dann klammerte ſie ſich an die Freundin und fammerte:„Was nun— . 5 nun? Hat er mir geglaubt? Darf ich noch hoffen?“ „Es wäre vielleicht beſſer geweſen, du hätteſt mich als die vorgeſtellt, die ich bin, und ich hätte zugegeben, daß ich mit Bekannten im Cafs geweſen und hierher gefahren ſei.“ „Ach ja— da haſt du recht. Aber ich war ſo furchtbar bestürzt, ganz kopflos vor Angſt; ich konnte nichts denken, mich nicht beſinnen. Wie werde ich nun noch durchkommen? Sie begann wieder zu weinen. Mienchen ſuchte ſie zu beruhigen:„Laß bald von dir hren, mein armes Deolchen, ich nruß fetzt fort.“ is Minna gegangen war und Adele den Troſt eines freundlichen Zuſpruches entbehrte, ſtieg die Angſt Aber daß, was ſie gelen, non Stunde zu Stunde. Die Aus ſicht auf ſhres Vaters Heimkehr am nächſten 1 5 erſchten ihr als der einzige Lichtpunkt in all der düſteren Wirrnis. Gegen Abend lam ein Brief. Suſannens andſchrift. Adele erinnerte ſich der Erlaubnis ihreß Vaters, an ihn abreſſierte Briefe oder Depeſchen, die etwa aus Montreux eingehen würden, zu öffnen und zu leſen. Wie mochte es der Mutter gehen; ſie war nach den lotzten Nachrichten Hank geweſen. Vol Sorge und Spannung löſte Adele den Umſchlag und laß: „Mein geliebter Vater und meine llebe Schwefter! 7 17 „51 0 17 Nen 11 Fot oke Ratte durch bon chutz Wilhelm Küraſſier⸗ 5 K Tlerſchutz in der Schule. Tierſchonung und Tierſchutz ſoll ö jetzt mehr als bisher durch geeignete Belehrung in den Schulen allgemein gefordert werden. Der Unterrichtsminiſter hat die Königlichen Regierungen erſucht, das Nötige zu veranlaſſen. Begründet wird dieſe Anord— nung durch die vielſach mangelhafte Ernährung und die geminderte Leiſtungsfähigkeit des Zug⸗ viehs. Die Feldpoſtdiebſtähle bei der Bug⸗ armee. Seit längerer Zeit wurden viele Ab— feſtgeſtellt. geſellſckaft zu verhaften, die umfangreiche Feld- poſtdiebſtähle in Przemyſl ausgeführt hatte. Die Geſellſchaft beſteht aus einem polniſchen Legionär, einem öſlerreichiſchen Eiſenbahnzug⸗ führer, einem öſterreichiſchen Korporal, zwei öſterreichiſchen Infanteriſten, drei Proſtituierten, zwei Bauern, zwei Ziviliſten und einem Händler. ſendungen füllten mehrere Feldwagen. Zuſammenſchluß in der Tabakin Am 21. März findet a 3 ſämtlicher Verbände des 2 gewerbes zwecks Gründung eines Tabakinduſt rates ſtatt. Es ſollen durch die Bildung Kartellvereinigung vornehmlich die Mittelſtands⸗ intereſſen im Tabakgewerbe gefordert werben. allgemeinen viel Grund amllicher eſtſtellungen kann werden, daß ſie ſür das ganze Deutſche nur etwa 1850 beträgt. In der Provinz Sac ſind bisher 119 Krtiegsblinde, Anhalt 13 gezählt worden. Was im Laufe der Jahrhunderte 1000 Mark werden kaun, zei Finanzen des Kieler Parochralverbandes. Kieler Kirchenvereine beſitzen ein Vern rund 2,5 Millionen Mark. Das ver in erſter Linie einem Legat, das der Ki Dr. Ber üller kurz nach der Beendi des Dre rigen Krieges fiftete. amentlich en Theologen und jungen brave d kommen. zu hoch angenommen. Fes 171 ur 5 . 4— 8* it 8 Dflal von weit über eine das Geld wurde in ert mit dem ſtarken We en und Waiſen von Predigern aus dem Millionenfonds 521**. 7 MRauchverbot aufden Breslauer Der Regierungspräſident ieß tretendes auf allen halb hnen innerhalb und Wagen während der Vermeidung von Branzſchäden Überfüllung. Neue Bedeutende deutſchen Rume militäriſchen nien entdeckt. Sie iſchen N ſtark und Mit der Im mächtig ung wird bald tetzutal fand man ralmeter mit Graphitſteinen bedeckt auſtraliſche das lange Zeit nichts von ſich hören ſogar im Vorfahre durch die Haltung ſeiner Bürger Bezug gemeine Wehrpflicht machte, ſcheint jetzt neuerdings kriegeriſchen Geiſt beſeelt worden zu die Auſtralier leſen natürlich die Zeitungen und die vielen geheimnisvollen Arti über die„bevorſtehende Entſcheidung,“ die grö Offenſive der Welt“ uſw. Sie wollen auch das Ihre zum Erfolg dieſer Offenſive beitragen ffenſive. ſich in auf Britanniens von europ — 9 2 8 ö gänge von Feldpoſtſendungen für die Bugarmee Es iſt jetzt gelungen, eine Diebes⸗ Die vorgefundenen Gegenſtände an Feldpoſt⸗ fe Auf der beſcheidenen Zukunft Morne. Wie die Blätter der Alliierten verſichern, beweiſt die auſtraliſche Regierung auf dieſe Weiſe ihren unerſchütterlichen Entſchluß, weiterhin alles Deutſche bis auſs Meſſer zu bekämpfen. Allerdings kann man vermuten, daß den Kriegsherren in London eine etwas— realiſtiſchere Berteiligung am Entſcheidungskampf viel lieber wäre. eee rann 1— 9 Gerichtshalle. Chemnitz. Wegen Kettenh 1 ſeide wurde die Händlerin Regina Mark Geldſtrafe oder 300 Tag urteilt. b 250 1,60 Mark d Kilo ge ſie wußte, daß an einen Chemnitzer He mit Kunſt hlenger zu 1006 ber fü „obwohl wurd cfahantis Kilo ineide rteilte deh Unter- 0 471 Konitz. Amtsgerichtsſekret ren Ge⸗ ber Die Zahl der Kriegsblinden wird im mitgeteilt Fe 9 1 Reich berichtet. eon als „ bon Rerten verfaßte erde zu edelſtes Ahfyünft Abtunft 9 Mf Unanſehnlich t Reiter war Nutzen Vieſer Nutzen und haben daher einen ausgeſprochenen kriege⸗ riſchen Entſchluß geſaßt. Das auſtraliſche Parla— ment hat nämlich beſtimmt, daß alle auftraliſchen Städte und Waſſerläufe, die bisher deutſche Namen trugen, umgetauft werden ſollen. J Zukunft wird alſo Grundthal Verdun! Rhine⸗Hills wird in Mons umgetauft, d North-River-Rhine ſoll von nun abe genannt werden, der South-River-Rhine heißt ei eee um euch die Trauerkunde vom Tode unſerer armen Mutter mitzuteilen. Ihr Leiden artete, 8 wie der Arzt befürchtet hatte, in Lungenentzün⸗ Suſam es ihr dung aus, und dieſer ernſten Krankheit ver⸗ mochte der geſchwaͤchte Körper nicht lange zu widerſtehen. Sie iſt verſöhnt geſchieden und hat mir einen Gruß an Oich aufgetragen, mein teurer Vater. Vorher hatte ſie, als ihr die Todesahnung aufſtieg, beſtimmt, daß niemand zu ihrer Be⸗ erdigung herkommen ſolle. Ich mußte ihr feſt verſprechen, uch erſt zu benachrichtigen, wenn die Beiſetzung bereits erfolgt ſei; und ſo war ich außerſtande, dies früher zu tun. Unter gütigem Beiſtand vieler freundlicher dotelgenoſſen iſt die Beerdigung auf dem schönen Friedhof von Clarens heute morgen erfolgt, und ich ſammle mich mit Mühe ſo weit, Euch dieſe Trauerkunde ſchreiben zu können. Alle geschäftlichen Abwicklungen ſind erle⸗ digt. Meia hat mir treulich zur Seite geſtanden und unſere Sachen eingepackt. So können wir morgen früh abreiſen, und ich werde ſchon einen Tag nach dem Eintreffen dieſer Zeilen bei Euch in Berlin ankommen. Mein Herz iſt noch ſo ſchwer, daß ich es nicht wage, meiner Freude über die Hoffnung, Euch wiederzuſehen, Ausdruck zu geben. Eure tief ergriffene Suſanne.“ Voll Trauer, Spannung und Beſlürzung haſte Adele dieſen Brief geleſen. Die verworrene Lage, in der ſte ſich befand, kam plotzlich mit ſchneidendem Schmerz und noch nie erſfaßter . 1 r f ee enen, e en 2 Mo, hier geweſt ſchl menn 9 wenn Arme zu Glücke, verlobt wurde und Ihre 3 N. Schweſter vorzu chieben, ſe ſtehen zu laf erſchien ihr jetzt ganz un heuerlich. Sie erinnerte ſich, wie ſtreng Werner jede Unwahrheit getadelt hatte. Ihr ſiel ſein Geſpräch mit Tante Joſe ein, damals auf der Veranda in Morſe, das ſis ungeſehen helauſcht. Werner wollte nichts als Reinheit und Wahr⸗ heitsliebe von ſeiner Frau, und gegen beide Bedingungen hatte ſie unn ſchwer gefehlt. Ein ſo tief ſchmerzliches Verzagen ergriff ſie, daß es an Selbſtverachtung grenzte. Sie hatte dergleichen noch nie in ihrer kindlichen Sorgloſigleit empfunden, und gan fremde Ge⸗ fuͤhle regten ſich in ihrer Bruſt. Was„lle ſie beginnen— wohin mit ſich— wis ſlich relten vor aller der Beſchümung? Aus dem Durcheinander dieſer verworrenen und widerſtreitenden Regungen klärte ſich end⸗ lich etwas wie Nachdenken und ein ernſteres ins Augefaſſen ihrer Lage. Sie glaubte, daß ſie handeln, ſich flüchten müſſe. Aber wohin? Wo ſich verbergen mit dem drückenden Bewußtſein ihres Unrochts 7 Wes blieb ihr dann noch, wenn ſie alle die Ihrigen verließ? (Nortſetzung ſolgt.) verloren en en e- en